BauernJournal Oktober 2012

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Bauerngeld für Bauern Jedes Mal, wenn unter dem wohlklingen- den Begriff „Gerechtigkeit“ zur Umvertei- lung geblasen wird, muss die Landwirt- schaft sehr aufpassen. Denn die Prediger der „Gerechtigkeit“ haben es vor allem auf jenes Geld abgesehen, das die Bauern für ihre Leistungen von der öffentlichen Hand erhalten. Daher soll nach deren Vorstellungen das EU-Agrarbudget ab 2014 als ergiebiger Steinbruch für jene Bereiche herhal- ten, die vor allem aus parteipolitischen Gründen für diese Gruppen relevant sind. Doch das Agrarbudget ist kein Sozi- albudget und die Agrarpolitik darf nicht mit Sozialpolitik verwechselt werden. Daher ist es unabdingbar, dass auch in Zukunft der Anteil der Landwirtschaft an der Ländlichen Entwick- lung erhalten bleibt. Denn im Gegensatz zu politisch motivierten Geldgeschenken, die Wahlen entscheiden sollen, sichern Projekte der Ländlichen Entwicklung auch nach Ende der Laufzeit Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den ländlichen Regionen, wie auch das WIFO nachgewiesen hat. Brüssel hautnah Praktikum SEITE 10 GERHARD WLODKOWSKI LK ÖSTERREICH Kommentar JOSEF SIFFERT, LK ÖSTERREICH K arl Donabauer, enga- gierter Bauernvertreter, erfolgreicher SVB-Ob- mann und nimmermüder Nati- onalrats-Abgeordneter, blickt im „BauernJournal“-Interview zurück auf jene Leistungen, die unter seiner Federführung für die bäuerlichen Familien erreicht werden konnten, be- leuchtet weiter die Situation der bäuerlichen Bevölkerung und sucht einen Ausweg aus der Demokratie-Müdigkeit vieler Menschen. In den letzten Jahrzehnten ge- lang es, die Bauernfamilien sozial abzusichern. Was wa- ren dabei die Höhepunkte? Das Heranführen der bäuer- lichen Bevölkerung an das Niveau aller anderen Bürge- rinnen und Bürger im Sozi- alversicherungsbereich war eines meiner Kernziele. Ich freue mich, dass die breite Absicherung im Pensionsbe- reich für Frauen und Männer gelungen ist. Auch für Bau- ern gilt heute nicht mehr der Krankenschein, sondern die e-card, und unsere Versicher- ten haben, so wie alle anderen Bürger, einen offenen Zugang zu den sozialen Einrichtungen des Landes. Dabei war es mir ein großes Anliegen, beson- ders die Stellung der Familien zu berücksichtigen. Die bäuerliche Sozialpolitik ist, rückwirkend betrachtet, eine klare Erfolgsgeschichte: Hat dieser „Sieg“ tatsächlich „viele Väter“? Dass es eine Erfolgsgeschichte ist, freut mich sehr; aber jeder Erfolg hat viele Beteiligte. Die SVB war immer jener Ort, an dem Programme erdacht wur- den und wo die Grundlagenar- beit erfolgte. Dann folgten Ver- handlungen und die Überzeu- gungsarbeit bei den Mitver- antwortlichen. Ich bedanke mich bei vielen Freunden im Bauernbund, in der LK Öster- reich, in den Landwirtschafts- FACHINFORMATION DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMERN ÖSTERREICH ÖSTERREICH-AUSGABE 1. OKTOBER | JAHRGANG 2012 „Wer Wichtiges erhalten will, muss vieles verändern“ Holztag in Kärnten Wirtschaftsüberblick SEITE 15 SVB-Obmann Karl Donabauer über die Reformen in der Sozial- versicherung der Bauern. FOTOS: SVB

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Fachinformation

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Bauerngeld für BauernJedes Mal, wenn unter dem wohlklingen-den Begriff „Gerechtigkeit“ zur Umvertei-lung geblasen wird, muss die Landwirt-schaft sehr aufpassen. Denn die Prediger der „Gerechtigkeit“ haben es vor allem auf jenes Geld abgesehen, das die Bauern für ihre Leistungen von der öffentlichen Hand erhalten. Daher soll nach deren Vorstellungen das

EU-Agrarbudget ab 2014 als ergiebiger Steinbruch für jene Bereiche herhal-ten, die vor allem aus parteipolitischen Gründen für diese Gruppen relevant sind. Doch das Agrarbudget ist kein Sozi-albudget und die Agrarpolitik darf nicht mit Sozialpolitik verwechselt werden. Daher ist es unabdingbar, dass auch in Zukunft der Anteil der Landwirtschaft an

der Ländlichen Entwick-lung erhalten bleibt. Denn im Gegensatz zu politisch motivierten Geldgeschenken, die Wahlen entscheiden

sollen, sichern Projekte der Ländlichen Entwicklung auch nach Ende der Laufzeit Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den ländlichen Regionen, wie auch das WIFO nachgewiesen hat.

Brüssel hautnahPraktikum SEITE 10

GERHARD WLODKOWSKI

LK ÖSTERREICH

Kommentar

JOSEF SIFFERT,

LK ÖSTERREICH

Karl Donabauer, enga-gierter Bauernvertreter, erfolgreicher SVB-Ob-

mann und nimmermüder Nati-onalrats-Abgeordneter, blickt im „BauernJournal“-Interview zurück auf jene Leistungen, die unter seiner Federführung für die bäuerlichen Familien erreicht werden konnten, be-leuchtet weiter die Situation der bäuerlichen Bevölkerung und sucht einen Ausweg aus der Demokratie-Müdigkeit vieler Menschen.

In den letzten Jahrzehnten ge-lang es, die Bauernfamilien sozial abzusichern. Was wa-ren dabei die Höhepunkte?Das Heranführen der bäuer-lichen Bevölkerung an das Niveau aller anderen Bürge-rinnen und Bürger im Sozi-alversicherungsbereich war eines meiner Kernziele. Ich freue mich, dass die breite Absicherung im Pensionsbe-reich für Frauen und Männer gelungen ist. Auch für Bau-ern gilt heute nicht mehr der

Krankenschein, sondern die e-card, und unsere Versicher-ten haben, so wie alle anderen Bürger, einen offenen Zugang zu den sozialen Einrichtungen des Landes. Dabei war es mir ein großes Anliegen, beson-ders die Stellung der Familien zu berücksichtigen.

Die bäuerliche Sozialpolitik ist, rückwirkend betrachtet, eine klare Erfolgsgeschichte: Hat dieser „Sieg“ tatsächlich „viele Väter“?Dass es eine Erfolgsgeschichte ist, freut mich sehr; aber jeder Erfolg hat viele Beteiligte. Die SVB war immer jener Ort, an

dem Programme erdacht wur-den und wo die Grundlagenar-beit erfolgte. Dann folgten Ver-handlungen und die Überzeu-gungsarbeit bei den Mitver-antwortlichen. Ich bedanke mich bei vielen Freunden im Bauernbund, in der LK Öster-reich, in den Landwirtschafts-

F A C H I N F O R M A T I O N D E R L A N D W I R T S C H A F T S K A M M E R N

Ö S T E R R E I C H

Ö S T E R R E I C H - A U S G A B E 1 . O K TO B E R | J A H R G A N G 2 0 1 2

„Wer Wichtiges erhalten will, muss vieles verändern“

Holztag in KärntenWirtschaftsüberblick SEITE 15

SVB-Obmann Karl Donabauer über die Reformen in der Sozial-versicherung der Bauern.

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BAUERNJOURNAL AGRARPOLITIKI I 1. OKTOBER 2012

kammern, aber auch in den wichtigen Stellen der Staats-politik, dass wir, wenn auch oft sehr mühsam, Verständnis gefunden und Unterstützung erreicht haben. Wer Wichtiges erhalten will, muss vieles ver-ändern. Das waren jene Ge-danken, die mich begleitet haben. Heute bin ich froh, dass keine Hürde umgangen wurde, sondern mit Überzeu-gungsarbeit viele Erfolge ein-gebracht werden konnten.

Die SVB hat in den letzten Jahren mutige Reformschritte gesetzt und sich so für die Zu-kunft gerüstet. Wird das eine Zukunft im Alleingang oder als Teil einer möglicherweise neuen „Selbstständigen-Versi-cherung“ sein?Welche Struktur die bäuer-liche Sozialversicherung in Zukunft haben wird, ist heute nicht vorhersagbar. Entschei-dend ist, dass das Haus ein gutes Image hat und seine Auf-gaben engagiert erfüllt, dass Gestaltungswille vorhanden ist, dass wir motivierte Mit-arbeiter haben und dass auch die Wertschätzung der Versi-cherten dem Hause und dem System gegenüber erkennbar ist. Denn nur dann, wenn wir alle dieses Haus mit seiner so-zialpolitischen Pfl ichtausrich-tung wollen, wird es auch ei-nen Platz im Sozialversiche-rungssystem haben.

Beeinfl usst die ökonomische Krise der letzten Jahre (Stich-worte: Euro-Krise, Schulden-staat) die bäuerliche Sozial-politik? Natürlich hat die Finanzkri-se unser Haus beeinfl usst. Wir mussten um die öffent-liche Finanzierung immer heftig verhandeln und gut argumentieren. Das ist nicht immer voll gelungen. Einige bis dato selbstverständliche Finanzierungselemente wur-den uns genommen, da habe ich auch manchmal das Ver-ständnis der eigenen Leute nicht gefunden. Das hat mich zwar traurig, aber nicht hoff-nungslos gestimmt. Am Ende meiner Tätigkeit kann ich sa-gen, dass das Haus konsoli-diert ist. Die Verwerfungen in den einzelnen Bereichen sind aufgearbeitet, was nicht zu-letzt auch durch die Anpas-sung der Beiträge der Bauern ermöglicht worden ist. Diese Eigenleistungen muss ten er-bracht werden, um Geld der öffentlichen Hand hereinzu-bringen. Es ist bekannt, dass zu jedem Bauernbeitrags-Euro drei weitere vom Staat dazukommen. Ein Unter-nehmen, das sich zu 28 % selbst und zu 72 % von au-ßen fi nanziert, hat wenig Spielraum für eigene Wün-sche. Dass dennoch viel ge-lungen ist, war mir durch viele Verbindungen, durch die Pfl ege von Kontakten und offene Gespräche mit Ent-scheidungsträgern möglich. Ich war immer rechtzeitig un-terwegs und habe versucht, mit besten Argumenten un-sere Standpunkte darzustel-len. Nur so konnten wir die Entwicklung zur Zufrieden-heit vieler, auch kritischer Geister, bis heute erfolgreich vollziehen.

Wo drückt heute, einmal ab-gesehen vom sozialen Be-reich, die Menschen am Land ganz besonders der Schuh?Das Problem unseres Berufs-standes ist die gesellschaft-liche Akzeptanz. Wir müssen tagtäglich an unserem Image arbeiten und der Gesamtge-

sellschaft die Wichtigkeit und Bedeutung, die staatspo-litische Rolle und die volks-wirtschaftlichen Leistungen der Bauern vermitteln. Gera-de heute, wo wir um jeden Arbeitsplatz ringen, muss man zeigen, dass die Bauern 500.000 Menschen in oder durch die Landwirtschaft ab-sichern. Ein Berufsstand, der 500.000 Leute beschäftigt, hat auch das Recht wahrgenom-men, begleitet und mitfi nan-ziert zu werden und braucht sich nicht jeden Tag kritisie-ren und abwertenlassen. Da-her war es auch immer mein Bemühen, die Rolle der Bau-ern umfassend darzustellen und Verständnis für meinen

Berufsstand in jeder Situati-on zu erreichen.

Der Ruf der Politiker und die Bedeutung der Demokra-tie haben im Laufe der ver-gangenen Jahre einen Wandel erlebt. Gibt es ein Rezept, aus der Politik-Verdrossenheit wieder herauszukommen? Der Ruf der Politik ist nicht der beste, das wissen wir. Es ist sehr wohl das Recht der Bürger, offene Kritik zu üben. Das ist ein Grundrecht, das nicht gefährdet werden darf. Auch ich habe ein Pro-blem, wenn heute einfache Bürgerverfahren blitzschnell über die Bühne gehen, aber wegen großer Verfehlungen jahrelang prozessiert wird. Das empfi ndet der Bürger als Ärgernis. Dieses Unbeha-gen wird letztlich der Poli-tik zur Last gelegt. Eine kon-sequentere Erledigung von großen Schadensfällen, von erkennbaren, fast greifbaren Verfehlungen, wird von al-len erwartet. Denn ein Staat braucht Ordnung und diese kann nur durch ein Höchst-maß an rechtstaatlicher Klar-heit, durch ehrliches Bemü-hen der handelnden Per-sonen und durch Reformbe-reitschaft erreicht werden. Gerade bei Reformen zeigt sich aber auch ein gewisser Zwiespalt: Reformen werden zwar von allen eingefordert, sehr oft aber mit dem Hin-tergedanken, dass sich alle anderen der Reform stellen müssen, ich selbst jedoch da-von nicht berührt sein möch-te. Dieses Weiterreichen von Verantwortung an den je-weils anderen ist kein taug-licher Weg. Wir brauchen wieder mehr Verantwortung, mehr Zuversicht, Zukunfts-glauben und weniger Ängst-lichkeit. Wir brauchen mün-dige Bürger, die nicht nur sa-gen, was sie wollen, sondern auch bereit sind, sich ak-tiv einzubringen; ganz nach John F. Kennedy, der sagte: „Frag nicht jeden Tag, was der Staat für Dich tun kann, sondern was Du für den Staat tun kannst.“

Karl Donabauer, enga-gierter Bauernvertreter, er-folgreicher SVB-Obmann und nimmermüder Natio-nalrats-Abgeordneter.

Soeben erschienen

„Grüner Bericht“ im InternetDer „Grüne Bericht 2012“ kann ab sofort unter www.gruenerbericht.at herun-tergeladen werden. Der Be-richt wird als pdf-fi le angebo-ten. Der Tabellenteil des „Grü-nen Berichts“ steht auch in Form von Excel-Dateien zur Verfügung. Diese sind auch auf der Homepage www.awi.bmlfuw.gv.at/gb zu fi nden. Die Grafi ken des „Grünen Be-richtes“ werden in den bei-den Formaten .eps und .jpg zum Download angeboten.

Page 3: BauernJournal Oktober 2012

Bauernjournal  BetrieBswirtschaft1. OktOber 2012 i i i

Steigende Risiken verlangen ein Umdenken: Ohne Risikomanagement wird in Zukunft Landwirtschaft nicht mehr möglich sein.

Josef siffert, LK Österreich

Es ist eine unbestrittene Tatsa-che, dass es neben der Land-wirtschaft keinen einzigen Sektor der Volkswirtschaft gibt, dessen Betriebserfolg zu 80 Prozent vom Wetter abhän-gig ist. Ein kurzer Blick auf die Unwetterbilanz des heurigen Jahres zeigt zudem, dass dieses Risiko noch weiter zunimmt. Die Österreichische Hagelver-sicherung verzeichnet näm-lich bis zum heutigen Tag über 29.000 Schadensmeldungen. Das bedeutet nicht nur eine Zunahme gegenüber dem Vor-jahr auf mehr als das Doppelte, sondern auch die höchste Schadenszahl in der Unterneh-mensgeschichte. Hagel, Frost, Überschwemmung und Dürre haben in den letzten Monaten ihre zerstörerischen Spuren in ganz Österreich auf einer Flä-che von mehr als 300.000 Hek-tar hinterlassen. Der Gesamt-schaden in der Landwirtschaft summiert sich auf 120 Millio-nen Euro.Das „BauernJournal“ sprach daher mit dem Generaldirektor der Österreichischen Hagelver-sicherung, Kurt Weinberger, für den diese Entwicklung eine eindeutige Botschaft ist: „Ein professionelles Risikomanage-ment wird in Zukunft genauso wichtig sein wie heute Fach-kenntnisse im Ackerbau oder in der Tierzucht. Ein Landwirt, der erfolgreich sein will, muss nicht nur seinen Hof im Griff haben, sondern auch das Risi-ko, das diesen Hof bedroht.“Um welches Risiko handelt es sich denn dabei? Für Wein-berger sind es drei große Ri-

siko-Gruppen, mit denen die Landwirte konfrontiert sind: das „Produktionsrisiko, das Marktrisiko und das Politik-risiko – und alle drei neh-men dramatisch zu“, weiß der Agrarversicherungsprofi mit starker bäuerlicher Veran-kerung, dessen internationa-le Erfahrung – Weinberger ist Präsident der Internationalen Agrar-Versicherer – diesen Be-fund ebenfalls stützt. Und er erklärt weiter: „Das Produktionsrisiko steigt mit der Zunahme des Klimawan-dels, das zeigen alle Daten der letzten Jahre, aber auch durch die Öffnung der Märkte, wenn wir an die Tierseuchengefahr denken.“ Das Marktrisiko, so Weinberger, nahm in den letz-ten Jahren Hand in Hand mit der enorm gestiegenen Vo-latilität der Preise bedingt durch den Abbau von Markt-ordnungen, durch Spekulati-onen an der Börse und durch

den Klimawandel zu. Und das Politikrisiko wird durch die Euro- und Staatsschuldenkrise ebenfalls nicht geringer, erläu-tert der „Hagel“-Chef. Und wie können Landwirte da gegensteuern? „Das Pro-duktionsrisiko kann man an eine Versicherung auslagern“, schildert Weinberger die in Österreich ebenso erfolgreich wie umfassend gehandhabte Praxis der bäuerlichen Be-triebe. „Gegen das Politikri-siko gibt es noch keine Versi-cherung“, ergänzt er schmun-zelnd. Bleibt das Marktrisiko: „Dieses kann derzeit in der EU nicht versichert werden, weil es hier keine Einkommensversi-cherungen für die Landwirt-schaft wie in den USA oder Kanada gibt.“ Aber: „Europa wandelt sich, denn dieses Ri-siko wird von den einzelnen bäuerlichen Unternehmern al-lein in Zukunft ganz einfach nicht mehr zu bewältigen sein. Der Weg geht ganz eindeutig in Richtung umfassendes Ri-sikomanagement.“ So würde, weiß Weinberger, in den USA bereits die Hälfte des Agrar-budgets für ein Einkommens-

Absicherungs-System aufge-wendet werden. Der weltweite Ernteversicherungsmarkt be-wegt die unglaubliche Summe von elf Milliarden Euro. Und warum gibt es in Europa noch keine solchen Einkom-mensversicherungs-Systeme, die auch der Staat unterstützt? „Weil die Basisdaten dafür noch nicht vorhanden sind. Man braucht eine exakte Ern-temengenaufzeichnung und gleichzeitig eine funktionie-rende Börse, um einen voll-ständigen Überblick über Prei-se und Mengen zu haben. Das gibt es in Übersee, nicht aber bei uns“, erklärt Weinberger. Dennoch werde sich, so Wein-berger, Europa mit diesen Fra-gen intensiv auseinanderset-zen müssen, um auch dieses Risiko der heimischen Land-wirte auf Sicht absichern zu können.Und in Österreich? Hier kann er sich, „aufbauend auf un-serer soliden Basis“, vorstel-len, auch neue Risiken zu ver-sichern. Weinberger: „Wenn die Agrarpolitik, so wie jetzt, die Risiken für die Landwirte nachhaltig leistbar macht, in-dem sie die Prämien für den einzelnen Betrieb durch Zu-schüsse verbilligt, dann kann man diese neuen Wege ge-hen.“ Welche? „Wir denken an Neuerungen bei der Tierversi-cherung und überlegen auch eine Ausweitung der Frostver-sicherung auf Obstkulturen.“

Absich eru ng des M ArKtrisi Kos wi rd Auch i n eu ropA ei n th eM A

Weinberger: Nicht nur den Hof,auch das Risiko im Griff haben

Weinberger: „Das Markt-risiko wird in Zukunft von den einzelnen bäuer-lichen Unternehmern al-lein nicht mehr zu bewäl-tigen sein.“ Foto: HV

hagel, frost und Dürre haben heuer 300.000 ha geschädigt.

Page 4: BauernJournal Oktober 2012

Bauernjournal  rechtIV 1. oktober 2012

Am 7. Mai wurde die bisherige Grundbuchsdatenbank in eine neue Datenbank („Grundbuch neu“) übertragen und mit deren Betrieb begonnen. Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei der Übertragung aller bestehenden Daten Fehler aufgetreten sind.

Durch die Übertragung wird allen Grundstückseigentü-mern und sonstigen Buchbe-rechtigten empfohlen, den Grundbuchsstand zu überprü-fen. Das Grundbuch wird auch weiterhin von den Bezirksge-richten und der Grenzkataster von den Vermessungsämtern geführt. Kataster und Grund-buch werden durch elektro-nische Verknüpfung der Daten beider Bereiche aufeinander abgestimmt.

Grenzkatastergrund-stücke „G“

Der Grenzkataster ist eine von den Vermessungsämtern ge-führte Einrichtung zum ver-bindlichen Nachweis der Grundstücke und deren Gren-zen, während aus den Ein-tragungen der Grenzen im Grundsteuerkataster kei-ne rechtliche Wirkung abge-leitet werden kann. Die Ver-wendung der Begriffe Grenz-kataster und Grundsteuer-kataster nebeneinander darf nicht so missverstanden wer-den, als ob es zwei Kataster gäbe. Es gibt tatsächlich nur einen einheitlichen Kataster, der mit der zusätzlichen Qua-lifikation der rechtlich gesi-cherten Grenze als „Grenzka-taster“ bezeichnet wird. Die

Angaben des Grenzkatasters bilden die Grundlage für die Bestimmung des Grenzver-laufes („Papiergrenze“). Diese verbindliche Festlegung der Grenzen bietet einen erhöh-ten Rechtsschutz, denn da-mit ist eine Klage, mit der die Unrichtigkeit der Grenze be-hauptet wird, unzulässig. Au-ßerdem ist die Ersitzung von Teilen eines im Grenzkataster enthaltenen Grundstücks aus-geschlossen. In Bezug auf die Benützungs-arten hat der Grenzkataster die Aufgabe, die tatsächlichen Benützungsarten möglichst richtig und vollständig wider-zuspiegeln, ohne dass jedoch eine weitere Rechtsfolge mit dieser Ersichtlichmachung verbunden ist. Im Kataster sind für die Grundstücke die jeweiligen Benützungsarten einzutragen, deren detaillierte Unterteilung vom Wirtschafts-minister mit Verordnung fest-gelegt wird.

Ca. 1 Mill. der österrei-chischen Grundstücke sind im Grenzkataster einverleibt. Diese Einverleibung wird im Grundstücksverzeichnis des Grundbuches mit „G“ neben der Grundstücksnummer im Hauptbuch gekennzeichnet. Um sichergehen zu können, dass diese Grundstücke auch nach der Übertragung in die neue Datenbank mit „G“ ver-sehen sind, bestehen zwei Überprüfungsmöglichkeiten:n  www.bev.gv.at (Homepage des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen BEV): Alle betroffenen Grundstücke sind nach dem Sprengel des Vermessungsamtes/der Ka-tastralgemeinde geordnet (Amtsblatt 3/2012; das ein-zelne Grundstück ist nach der Einlagezahl im jeweiliger An-hang zu finden) undn  direkt in den Vermessungs-ämtern: Vorsicht! Sollte ein Grenzkatastergrundstück in der neuen Datenbank fälschli-

cherweise nicht mit „G“ aus-gewiesen sein, dann kann dies nur mehr bis inklusive 30. November 2012 von Amts we-gen oder auf Antrag berichtigt werden. Dieser Rechtsbehelf ist bei jenem Vermessungsamt zu erheben, in dessen Spren-gel sich das Grundstück befin-det.

Aussetzung des Vertrauensschutzes

Eines der tragenden Prin-zipien des österreichischen Grundbuchs ist das Vertrau-ensprinzip: Jedermann darf sich auf die Richtigkeit und Vollständigkeit der darin ent-haltenen Eintragungen verlas-sen. Der Gesetzgeber setzt aber diesen Gutglaubensschutz für die Dauer von sechs Monaten aus, in der nicht allein auf den neuen Grundbuchsstand ver-traut werden darf. Dieser Zeit-raum begann mit dem 7. Mai und endet am 7. November 2012. Erst dann darf man wie-der auf die Eintragungen im „neuen Grundbuch“ alleine vertrauen. Für den einzelnen Buchberechtigten bedeutet dies, dass er noch davor den neuen Grundbuchstand mit dem alten vergleichen sollte.Ist z. B. bei einer Liegenschaft im alten Grundbuch eine Hy-pothek eingetragen, diese aber infolge eines Fehlers nicht übertragen worden, so kann diese Liegenschaft bis 6. No-vember nicht lastenfrei erwor-ben werden, auch wenn die Hypothek im neuen Grund-buch nicht ersichtlich ist.Bei Dienstbarkeiten (z. B. We-gerecht, Weiderecht, Wasser-leitungsrecht über fremden Boden) ist zu beachten, dass sowohl das Lastenblatt des dienenden Grundstückes als auch das Gutsbestandsblatt des herrschenden Grund-stückes überprüft werden sollte. Gesagtes gilt auch für andere Rechte, die zur Eintragung ins Grundbuch geeignet sind, wie z. B. Wiederkaufs-, Vorkaufs-rechte, Veräußerungs- und Be-lastungsverbote oder Klagsan-merkungen.

ElEktron isch E Umsch rEi bU ng bri ngt Ei n igE n EU ErU ngEn

„Grundbuch neu“: Daten bis 7. November kontrollieren

GRUNDBUCH 81136 Wilten EINLAGEZAHL 000

BEZIRKSGERICHT Innsbruck

************************************ ABFRAGEDATUM 2009-09-19

Letzte TZ 122/2003

********************************A1*******************************

GST-NR G BA (NUTZUNG) FLÄCHE GST-ADRESSE

000 GST-Fläche 500

Baufl. (Gebäude) 370

Baufl. (befestigt) 130 Mustergasse 1

********************************A2*******************************

*********************************B*******************************

00 ANTEIL: 1/1

Maria Musterfrau

GEB: 1970-01-01 ADR: Mustergasse 1, 6020 Innsbruck

a 1099/2000 Kaufvertrag 2000-02-28

b 122/2003 Anschrift

*********************************C*******************************

1 a 1099/2000

WOHNUNGSRECHT gem Pkt V. Kaufvertrag 2000-02-28 für

Leopold Musterfrau, geb 1940-01-01

2 a 3000/2002 Pfandurkunde 2002-06-30

PFANDRECHT EUR 100.000,--

für Musterkreditinstitut

****************************HIN-

WEIS*******************************

Eintragungen ohne Währungsbezeichnung sind BeträATS

Im Grundbuch sind rund 11 Mill. Grundstücke verzeich-net  – bei der Übertragung in die neue Datenbank können durchaus Fehler passiert sein. Foto: Dür

Page 5: BauernJournal Oktober 2012

1. oktober 2012 VBauernjournal  kurzmeldungen

Der Vergleich des neuen mit dem alten Grundbuchsstand wird dadurch erleichtert, dass innerhalb der 6-Monats-Frist für die übertragene ursprüng-liche Fassung der Einlage kei-ne zusätzliche Gebühr anfällt. Für die Vollabfrage einer Ein-lagezahl beim Bezirksgericht (aktueller Grundbuchsauszug) wird eine Gebühr von 3,20  € verrechnet. Die bloße Ein-sichtnahme ist aber kostenlos.Dabei kann man sich an jedes Bezirksgericht in Österreich wenden, mit Ausnahme des Bezirksgerichts für Handels-sachen Wien.Für Mitteilungen über ver-mutete Fehler bei den Um-schreibungen und für Anträ-ge auf entsprechende Berich-tigung werden keine Eingabe-gebühren erhoben.Daneben hat man auch bei Anwälten, Notaren, bei In-genieurkonsulenten für Ver-messungswesen Zugang zur Grundstücksdatenbank so-wie durch vom Bundesmini-sterium autorisierte Zugangs-stellen im Internet die Mög-lichkeit, eine Grundbuchsab-frage durchzuführen, wobei die Kos ten hierfür variieren können. Grundbuchsüber-prüfungen sollten regelmä-ßig durchgeführt werden, vor allem in Stadt- bzw. ortsnahen oder touristisch genutzten Ge-bieten. Aus den oben ange-führten Gründen sollte man aber dafür noch die Zeit vor 7. November 2012 nutzen.

Generelle Neuerungen im „Grundbuch neu“

Mit dieser elektronischen Um-schreibung sind auch eini-ge Neuerungen verbunden. So wird für Eigentümer die Möglichkeit geschaffen, soge-nannte „Liegenschaftsgrup-pen“ (der Eigentümer mehre-rer Liegenschaften kann diese unter einem einheitlichen Na-men zusammenfassen) einzu-richten. Außerdem werden der elektronische Rangordnungs-beschluss und sprengelüber-greifende Anträge und Ent-scheidungen betreffend Simul-tanhypotheken geschaffen.

Was ist für die neue GAP geplant?

Säule 1: Direktzahlungenn  Mittel für Agrarbereich im bisherigen Ausmaß in EU/Bund/Ländern beibehaltenn  Klare funktionelle Trennung zwischen 1. und 2. Säule n  Regionalmodell: Österreichweit einheitliches Modell der Direktzahlungen mit Differenzie-  rung der Flächenzahlungen: Acker und Grünland gleichgestellt; extensive Grünland-   flächen wie Almen, Hutweiden, Bergmähder und einmähdige Wiesen erhalten 25 %;    Ziel ist ausgewogenes Modell mit möglichst geringen Verwerfungenn  Anknüpfungspunkt für das EBP-Volumen auf den Almen sind die bisherigen Alm-Prämien n  Technische Umsetzung: Präferenz für Zahlung pro Tier auf Alm mit Differenzierung   (erhöhter Betrag für Milchkühe)n  Übergangsregelung mit langem Übergang („soft landing“); Anpassung:  2014: 10 %, 2015: 10 %, 2016: 15 %, 2017: 15 %, 2018: 25 %, 2019: 25 %n  Kleinlandwirte-Regelung: Möglichst attraktive Regelung mit Querverbindung zu   angepasstem „Klein-ÖPUL-Programm“n  Koppelungen: Es soll keine produktionsbezogenen Koppelungen in der GAP 2014 bis 2020 geben

Säule 2: Ländliche Entwicklungn  Schwerpunkte der LE: Flächendeckender Ansatz einer ökologischen Ausrichtung der Bewirt  schaftung sowie Ausgleich für Bewirtschaftungsnachteile im Berggebiet und in sonstigen    benachteiligten Gebieten, Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe durch Investitions-   förderungn  Budget für Ländliche Entwicklung im bisherigen Umfang erhaltenn  Kofinanzierungs-Satz zwischen EU und Öster reich im Ausmaß 50:50, Kofinanzierungs-Satz   zwischen Bund und Ländern im Ausmaß 60:40 beibehaltenn  LE dient auch als Ausgleichsmechanismus für Abfederung von Mittelverschiebungen aus der   1. Säule. Im Fall massiver Budgetkürzungen muss einerseits das Regionalmodell überarbeitet,   andererseits müssen proportionale Kürzungen in allen Bereichen der LE vorgenommen    werden.

Insgesamt gilt der Grundsatz: Es ist so lange nichts vereinbart, bis alles vereinbart ist  (Gesamtpaket Säule 1 und Säule 2).

Präsentierten in Wels neues Modell: Gerhard Wlodkowski, Nikolaus Berlakovich, Jakob Auer  Foto: MichaL 

Page 6: BauernJournal Oktober 2012

Bauernjournal  invekosvi 1. OktOber 2012

Ende September wird letztmalig österreichweit die Mineralölsteuer in einer Gesamthöhe von 50 Mill. Euro rückvergütet.

LeopoLd WeichseLbaumer,

Lk oÖ

Alle Anträge nach dem tat-sächlichen Verbrauch des Wirtschaftsjahres 2011 bzw. nach dem Pauschalverfahren für das Jahr 2012 werden bei dieser Auszahlung berück-sichtigt. Die Überweisung ist per 27. September geplant.

Eine gesonderte Mitteilung oder ein Bescheid wird nicht versendet.Da mit der Antragstellung der Maximalbetrag von 50 Mill.Euro überschritten wurde, ist auch heuer wieder eine ali-quote Kürzung aller Anträ-ge (tatsächlicher Verbrauch 2011 und Pauschalanträge 2012) notwendig. Der Aliquo-tierungsfaktor beträgt 0,8381. Beispiel: Berechnungsergeb-nis lt. Antrag: 1.000 €; Über-weisungsbetrag nach aliquo-ter Kürzung: 1.000 € x 0,8381 = 838,10 €.Wer heuer noch keinen An-trag nach dem Pauschalver-

fahren abgegeben hat und auch für 2011 die Mineral-ölsteuer nach dem tatsäch-lichen Verbrauch beantragt hat, kann zwischen 15. Jän-ner und 15. Februar 2013 noch einen Antrag nach dem tatsächlichen Verbrauch für das Wirtschaftsjahr 2012 stellen. Die dafür notwen-digen Formulare sind im In-

ternet unter www.bmf.gv.at zu finden bzw. erhalten die Landwirte in den BBKs bzw. Bezirksreferaten.Der Antrag nach dem tat-sächlichen Verbrauch kann während des genannten Zeit-raumes auch direkt im In-ternet unter https://services.lfrz.at/trv beantragt und er-fasst werden.

Vom Mo, dem 22. bis Mi, dem 24. Oktober findet im Klagenfurter Bildungshaus Schloss Krastowitz der 17. Österreichische Biomasse-tag statt. Er beschäftigt sich mit der Energie(selbst)versor-gung in der Landwirtschaft und den Gemeinden. Dane-ben stehen vor allem kon-krete Umsetzungsbeispiele und wirtschaftliche Betrach-tungen im Vordergrund. Vor-handene Technologien in den Bereichen Wärme, Strom und Treibstoffe werden vor-gestellt und hinsichtlich ih-rer Eignung für die Landwirt-schaft hinterleuchtet. Ak-teure aus Vorzeigegemeinden berichten umfassend zu Fra-gen über Projektplanung, Fi-nanzierung und Umsetzung. Ein Heizwerketag widmet sich der Ascheausbringung, Notversorgungssystemen, Rechts-, Versicherungs- und Gesetzesfragen, Wärmeliefer-

vertrag sowie Betriebs- und Netzoptimierung. Erstmals steht innovativen Firmen ein Vortragsblock für die Präsen-tation ihrer Produkte zur Ver-fügung. Exkursionen zu he-rausragenden Bioenergie-Pro-jekten runden das Programm ab.Weitere Infos: Österrei-chischer Biomasse-Ver-band: 01/5330797-0, office@ biomasseverband.at

Zum LetZten m aL: agr ardi eseL-ausZah Lu ng

Mineralölsteuer:Rückvergütung

Die rückvergütung ist mit 27. September geplant. Foto: FüRStallER

22. oktober i n kL agen fu rt

Biomassetag in Kärnten

Forst-WM: Österreich holt viermal BronzeDie Forstarbeiter-WM in Weißrussland brachte vier Medaillen für Österreich. Benjamin Greber (Andelsbuch, Vorarlberg), Harald Umgeher (Eschenau, NÖ), Robert Leichtfried (Lunz am See, NÖ) und Johannes Koch (Eisentratten, Kärnten) er-reichten Rang neun in der Mannschaftswertung. In den Ein-zeldisziplinen brillierten Koch und Umgeher: Koch holte in der U24-Klasse drei Bronzemedaillen (Zielfällen, Entasten, Kettenwechsel). Die vierte Medaille in Bronze steuerte Um-geher beim Entasten bei. Greber erzielte einen neuen öster-reichischen Rekord bei den Aktiven im Kettenwechsel, die Zeit von Umgeher im Entasten ist ebenfalls neuer rot-weiß-roter Rekord. Der Obmann des Forstwettkampfvereines Hu-bert Malin und Geschäftsführer Richard Simma zogen zufrie-den Bilanz: „Die Bewerbe waren toll organisiert. Wir freuen uns schon auf die nächste WM, die vom 10. bis 14. September 2014 bei den Schweizer Nachbarn in Brienz im Berner Ober-land stattfinden wird.“ Alle Resultate zum Download unter http://www.ialc.ch/index.php/am-2012-belarus_de.html

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Bauernjournal  BiolandBau1. oktober 2012 Vi i

Biomarken höchster Qualität hätten gute Chancen, so Bio-Austria-Obmann Rudi Vierbauch. Die Verarbeiter sollten künftig allerdings nicht nur Lohnerzeuger sein, sondern müssten in Innovationen investieren.

Josef siffert, LK Österreich

„Ich bin kein Verfechter von Quotenregelungen nach Aus-lauf der bestehenden Quoten-regelung“, stellt Bio-Austria-Obmann Rudi Vierbauch un-missverständlich klar und er-gänzt: „Ich bin ein Verfechter der marktkonformen Produk-tion“. Das aber, so Österreichs oberster Biobauer, erfordere ein besonderes Engagement. Und damit ganz klar ist, wohin die Bioreise gehen soll, ergänzt Vierbauch: „Wir haben das Po-tenzial, uns mit innovativen und hochveredelten Produkten am europäischen Markt klar zu positionieren. Die Rolle des rei-nen Rohstofflieferanten für Ver-arbeiter in anderen EU-Ländern kann nicht unser Ziel sein.“Vierbauch erklärt: „Der Anteil Österreichs an der Lebensmit-telproduktion in der EU liegt zwischen zwei und drei Pro-zent. Will man aus dieser Po-sition heraus erfolgreich Profil gewinnen, kann das nur über eine Spezialisierung passieren.“ Österreichs Spezialität ist die Bio-Landwirtschaft (Vierbauch: „Wir sind Bio-Europameister“), und mit ihr will er punkten. „Wir wissen aus einer brand-neuen Umfrage, dass viele Bau-ern, die derzeit konventionell wirtschaften, auf Bio umsteigen wollen. Wenn nur die Hälfte all jener, die an einen Umstieg den-ken, diesen Schritt auch tatsäch-

lich vollzieht, kommt es zu ei-ner Verdoppelung der jetzigen Anzahl der Biobetriebe“, erwar-tet Vierbauch dadurch „sehr po-sitive Impulse für unser Land“. Ob er denn nicht Angst hätte, dass die Biobauern danach auf ihren Produkten sitzen bleiben würden oder diese gar billig ver-schleudern müssten, wird er ge-fragt. Darauf: „Wir haben einen sehr gut entwickelten Biomarkt mit starken Eigenmarken im Le-bensmittelhandel, den sich be-kanntlich drei Konzerne teilen. (Anmerkung: Österreich liegt mit 118 Euro Bio-Ausgaben pro Kopf an der dritten Stelle in der EU.) Aber wir haben keine nam-haften Biomarken aus Öster-reich außerhalb der Handelsket-ten.“

Und hier setzt Vierbauch an: „Doppelt so viele Biobauern schaffen deutlich mehr Men-gen. Das verändert die Relati-onen. Verarbeiter müssen ver-stärkt in Innovationen investie-ren und nicht nur Lohnerzeuger sein. Biomarken höchster Qua-lität haben Marktchancen, auch und vor allem im Export. Doch das braucht auch entsprechen-des Engagement.“ Vierbauch ist kein Fantast. Er weiß, dass es „eine Herausforderung ist, sich mit Bioprodukten in einem eu-ropäischen Biomarkt erfolgreich zu positionieren“. Doch Vier-bauch verspürt Rückenwind: Europas Biomarkt ist weiter wachsend, Krise hin oder her. Unterstützung kommt auch von der AMA. Gemeinsam wurde schon vor Jahren eine Export-offensive gestartet, um Öster-reichs Biospezialitäten in euro-päischen Regalen zu platzieren. „Nun ist zusätzlich auch privat-wirtschaftliches Engagement ge-fragt, um das mögliche Mehr an Bioprodukten mit positiven De-ckungsbeiträgen in Europa ver-kaufen zu können“, weiß Vier-bauch.Er will aber die Unternehmen und seine Bäuerinnen und Bau-ern nicht im luftleeren Raum

agieren lassen: „Wir werden entsprechende Analysen er-arbeiten, die Marktpotenziale und Chancen in verschiedenen Ländern aufzeigen. Der Markt in den einzelnen EU-Mitglieds-staaten ist unterschiedlich ent-wickelt, es gibt ungenütztes Po-tenzial, das wir uns jetzt im De-tail anschauen.“

Zusammenarbeit beim Marketing

Vierbauch kann sich durchaus ein gemeinsames Engagement von Biobauern und Verarbei-tern, beispielsweise im Marke-ting, vorstellen. „Damit könnten wir strategische und zeitlich be-grenzte Schwerpunkte in gewis-sen Ländern setzen.“ Und allge-meiner: „Wir gehen von einem Mengenzuwachs aus, der eine Kettenreaktion auslösen, die Innovationskraft der Verarbei-ter beflügeln und ein offensives Zugehen auf Märkte bewirken kann.“ Was sich natürlich auch auf den inländischen Markt aus-wirkt: „Die Produktbreite und Attraktivität wird sich auch am heimischen Markt bemerkbar machen und neue Zuwächse bringen.“ Als politische Aufgabe dazu sieht Vierbauch, dass die biolo-gische Landwirtschaft auch im zukünftigen Programm „Ländli-che Entwicklung 2014 – 2020“ wieder ein wesentlicher Be-standteil ist. „Ich erwarte mir eine noch deutlichere Schwer-punktsetzung in Richtung Bio-Landbau als bisher.“

PotenziaL der BioProdu Kte ist gross:

Bio: Keine Quoten, sondernmarktkonforme Produkte

Bio-Austr ia-Obmann Rudi Vierbauch: „Offen-siv in die Märkte gehen und nicht zu Hause auf mögliche Chancen war-ten.“ Foto: BIo AUStRIA

a M a M arKeti ng

HofübergabeDie Generalversammlung der Agrarmarkt Austria Marke-ting GesmbH hat kürzlich Mi-chael Blass (links) zum neuen Geschäftsführer bestellt. Der Jurist ist seit 1998 Geschäfts-führer des Fachverbandes der Lebensmittelindustrie. Er löst mit 1. Jänner Stephan Mikino-vic ab, der seit fast 20 Jahren die Geschicke des rot-weiß-roten Agrarmarketings leitet.

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Bauernjournal  schweinehaltungVi i i 1. oktober 2012

Herdenmanagement in der Schweinehaltung ist ein absolutes Muss. Wer hier nicht richtig organisiert ist, riskiert Einbußen bei der Zucht- und Mastleistung und auch finanziellen Schaden. Der richtige Einsatz von EDV hilft bei der Bewältigung bürokratischer Auflagen, spart Zeit und liefert alle wichtigen Kennzahlen der Schweinehaltung per Knopfdruck.

Gerald Toifl,

lBG CompuTerdiensT

Erst mal kommt es darauf an, das richtige Computerpro-gramm zu finden, welches die betrieblichen Individualitäten der Schweinehaltung einfach im Programm umsetzen lässt. Speziell bei großen Betrieben ist es wichtig, bestimmte Tä-tigkeiten wie das Absetzen der Ferkel oder die Belegung auf bestimmte Wochentage festle-gen zu können. Hier ist es not-wendig, dass neben der Über-wachung der Termine nach den allgemeinen Statustagen diese auch am bevorzugten Wochen-tag angezeigt und für die Ar-beitslisten entsprechend aus-gedruckt werden können. Mit-hilfe dieser Funktion lässt sich die Arbeitszeit am Betrieb samt dafür nötigen Arbeitskräften ge-zielt planen und einsetzen.Auch beim Medikamenten-einatz kann ein Computerpro-gramm hilfreich sein. Nirgend-wo sonst ist die nachvollzieh-bare Verabreichung von Medi-kamenten wichtiger als in der Lebensmittelproduktion. Die daraus resultierende Einhal-tung der Wartefristen ist da-nach das Um und Auf, um hier keine strafrechtliche Verletzung durch das In-Verkehr-Bringen

von vielleicht rückstandsbehaf-tetem Fleisch zu begehen. Hier liegt die Verantwortung einzig und alleine beim Betriebsfüh-rer. Die Information über die Einhaltung dieser Fristen samt Warnhinweis per Ampelsystem ist gerade in diesem Bereich ganz besonders wichtig.

Praxis und theorie – aus-gewogenes Verhältnis

Im Stall gibt es viele Routine- und Kontrolltätigkeiten, die keiner besonderen Aufzeich-nungspflicht unterliegen, aber keineswegs übersehen wer-den dürfen. Hier zeichnet sich in der Praxis zum Beispiel der LBG-Sauenplaner ganz beson-ders aus, denn es können Ter-mine definiert werden, die eine bestimmte Dauer an Ta-gen zur Überwachung auf-scheinen, danach aber nicht vom Programmanwender erst abgearbeitet werden müssen, sondern eben selbst nach Ab-lauf der Überwachungsfrist wieder selbsttätig erlöschen.

Programmautomatiken erleichtern den Alltag

Eine weitere Besonderheit des LBG-Sauenplaners ist die Möglichkeit, Läufer nach ei-ner gewünschten Anzahl an Tagen nach dem Absetzen au-

tomatisch in die Mast überstel-len zu lassen. Aus dem Läu-fer wird dann im Programm ein Mastschwein, ohne dass der Programmanwender da-bei selbst Hand anlegen muss.

Ein Buchungshinweis infor-miert über diesen Vorgang. Mithilfe der Gewichtszunah-menkurve in den Programm-stammdaten wird das voraus-sichtliche Abgangsdatum der Mastschweine errechnet. So kann auch hier die Programm-automatik entweder nach Er-reichen des Soll-Verkaufsge-wichtes oder nach Erreichen der eingestellten Mastdauer in Tagen automatische Abgangs-buchungen durchführen.Vom LBG-Sauenplaner steht eine kostenlose Demoversion auf www.lbg-cd.at zur Verfü-gung.Mehr Infos: LBG Computer-dienst GmbH, Ing. Gerald Toifl, Kwizdastraße 15, 2100 Kor-neuburg, Tel. 02262/64234-73, E-Mail: [email protected],www.lbg-cd.at

fü r sChwei n ezüChTer, m äsTer u n d GesCh lossen e BeTri eBe

Herdenmanagement für Schweinehalter

Der lBg-sauenplaner unterstützt in jeder Produktionsphase.

Neues Konzept

Agraria Wels: Ab 2014 wird alles neu

Die Messe Wels hat ge-meinsam mit Ausstellern und der Landwirtschaft ein neues Konzept für die Agra-ria entwickelt. Umgesetzt wird die neue Fachmesse von 26. bis 29. November 2014. Sie wird alle Bereiche der Landwirtschaft von der Tierzucht über den Grün-landbereich bis zum Acker-bau abdecken und sämt-liche Messehallen in Wels belegen. Die heurige Agraria, die letzte zum gewohnten Herbsttermin, blickt nun auf eine erfreuliche Bi-lanz zurück: 350.000 Besu-cher waren an der gesam-ten Bandbreite an Innova-tionen und Neuheiten auf dieser Leitmesse für Öster-reichs Landwirtschaft mit über 250 Sonderveranstal-tungen interessiert. Das In-vestitionsklima war ausge-zeichnet und die Ausstel-

ler der Agraria zeigten sich hoch zufrieden mit dem Ge-schäftsverlauf.„Auf qualitativ hochwer-tige Ausstellungsbereiche zu setzen wurde von den Besuchern sehr gut ange-nommen. Wir werden den Weg der Qualitätssteige-rung auch in den nächsten Jahren konsequent weiter-verfolgen“, so der zufrie-dene Messedirektor Robert Schneider.

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bauernjournal  bildung1. oktober 2012 iX

gemei nsa me agr arpoliti k

Gespräche zwischen Österreich und SlowenienDie beiden Präsidenten der Landwirtschaftskammern Öster­reich und Slowenien, Gerhard Wlodkowski und Cvetko Zupan­cic, trafen einander im Rahmen der slowenischen Landwirt­schafts­ und Lebensmittelmesse AGRA in Gornja Radgona zu Gesprächen zum momentanen Stand der Verhandlungen über die Zukunft der GAP. Die beiden Länder haben sehr ähnliche Vorstellungen darüber, wie die Agrarpolitik in Europa zwischen 2014 und 2020 gestaltet werden sollte, stellten die beiden Kol­legen im Anschluss an das Gespräch fest. Die LK Kärnten war mit einem Informations­Stand im Rahmen des Projektes „Agrar Network“ in Gornja Radgona vertreten. Im Bild von links: Stefan Domej (Kammerrat der LK Kärnten), Cvetko Zupancic, Gerhard Wlodkowski, Peter Krištof (LK Kärnten).  Foto: lk kärnten

BauernJournalInformation der Landwirtschaftskam­mernRedaktionsleitung:Chefredakteur Dr. Josef SiffertLandwirtschaftskammer Österreich,Sitz in Wien, Bundesangelegenheiten und Verbindung zum Agrarnet Telefon: 01/53441­8521E­Mail: j.siffert@lk­oe.at Chefredakteur Ing. Wolfgang Dürn­ berger, Bakk.Komm,„Salzburger Bauer“, Sitz in Salzburg,Leiter der Koordination und ProduktionProduktion: Telefon: 0662/870571­230,E­Mail: presse@lk­salzburg.at Redaktionsteam:Dipl.­Ing. Ulrike Raser,Landwirtschaftskammer NiederösterreichMag. Karin Windpessl, Landwirtschaftskammer Oberösterreich Mag. Rosemarie Wilhelm, Landwirtschaftskammer Steiermark Matthias Leitgeb, Landwirtschaftskammern Burgenland Dipl.­Ing. Rudolf Fritzer, Landwirtschaftskammer Kärnten Ing. Wolfgang Dürnberger, Bakk.Komm, Landwirtschaftskammer Salzburg Bernhard Ammann, Landwirtschaftskammer Vorarlberg Dipl.­Ing. Evelyn Darmann, Landwirtschaftskammer Tirol BA Barbara Müllner, Landwirtschaftskammer Wien Ludmilla Herzog, MAS, Landwirtschafts­kammer Österreich Fachredaktion:Chefredakteur Ing. Wolfgang Dürnberger, Bakk.Komm., Adelheid Widmoser Medieninhaber, Herausgeber:Landwirt schafts kammer Östereich,Schauflergasse 6, 1014 Wien „Die Landwirtschaft“, Wiener Str. 64, 3100 St. Pölten „Der Bauer“, Auf der Gugl 3,4021 Linz „Landwirtschaftliche Mitteilungen“, Hamerlinggasse 3, 8011 Graz „Mitteilungsblatt der Landwirtschafts­kammer Burgenland“, Esterhazy straße 15, 7001 Eisenstadt „Kärntner Bauer“, Museumgasse 5, 9020 Klagenfurt „Salzburger Bauer“, Schwarzstraße 19, 5020 Salzburg„Unser Ländle“, Montfortstraße 9­11, 6901 Bregenz „Landwirtschaftliche Blätter“, Brixner Straße 1, 6021 Innsbruck „Die Information“, Gumpendorferstraße 15, 1060 WienDas „BauernJournal“ ist eine Eigen­beilage oben angeführter Zeitungen Grafik: Günther Oberngruber, Rudi Berlinger, FOI Sabine Wieder. ©Art­Copyright by Landwirtschafts­kammer Salzburg. Grafik, Layout und Produktion: Landwirtschaftskammer Salzburg Druck: Medien­Druck Salzburg GmbH. (Sbg., Vlbg.)Herold Druck, Wien (Wien, NÖ, Tirol)Mangold & Partner, Wr. , Neustadt (Bgld.)Styria Druck, Graz (Stmk.)Carinthia Druck, St. Veit/Glan (Ktn.) Landesverlag Druckservice, Wels (OÖ)Das „BauernJournal“ erscheint zweimal im Monat.

Um Frauen auf den Höfen und im ländlichen raum zu halten, braucht es aktive netzwerke. Davon profitieren beide Seiten.

„Nur informierte Mitglieder sind auch motivierte Mitglieder und bereit, sich in ihren Ver­einen zu engagieren. Es ist die Mischung aus Information und Vernetzung der Bäuerinnen und Landfrauen untereinander, die den Reiz der Verbandsarbeit ausmacht. Das zu erhalten und zeitgemäß anzupassen, verlangt nicht nur eine hohe Professio­nalität der Verbandsarbeit, son­dern auch personelle und fi­nanzielle Ressourcen sowie die Unterstützung der Politik“, so resümiert Anna Höllerer, Vorsitzende der Arge Österrei­chische Bäuerinnen, das Tref­fen der Bäuerinnen und Land­frauen aus sechs Ländern zum Thema Verbandsentwicklung und Kommunikation.Das Sechs­Länder­Treffen der deutschsprachigen Bäue­rinnen­ und Landfrauenver­bände aus Deutschland, Liech­tenstein, der Schweiz, Luxem­burg, Österreich und Südtirol

fand in der Schweiz statt. Die Teilnehmerinnen durchleuch­teten bei dieser Tagung den ei­genen Verband und setzten sich jeweils zwei konkrete Ziele für die eigene Verbands­ und Kom­munikationsarbeit. „Um Frauen auf den Höfen und im ländlichen Raum zu halten, braucht es aktive Netz­werke. Frauen am Land kön­nen von einer professionellen Verbandsarbeit profitieren und werden sich nur dann engagie­ren, wenn ihnen geholfen wird, an Bildungs­ und Weiterbil­dungsprogrammen teilnehmen zu können“, folgerte Franzis­ka Wirz­Maier vom schweize­rischen Bundesamt für Land­wirtschaft. Insgesamt gleichen sich die Probleme der Bäuerinnen und

Landfrauen in vielen Bereichen in den sechs Ländern. Die Aus­bildung, die rechtliche Situa­tion oder die Lebenssituation veranschaulichten aber auch deutlich die Unterschiede der Länder. Mit dem internationa­len Treffen erhielten alle Moti­vation und Ideen, um Schwach­stellen in der eigenen Organisa­tion anzugehen. Die sechs Verbände vertreten rund 750.000 Bäuerinnen und Landfrauen. Mit ihrer Arbeit stellen sie die standespolitische Interessenvertretung ihrer Mit­glieder sicher, sensibilisieren die Öffentlichkeit für Themen zur Förderung des ländlichen Raums und motivieren ihre Ba­sis, Verantwortung zu überneh­men in der Landwirtschaft, in Politik und Gesellschaft.

Treffen der bäuerinnen und Landfrauen in der Schweiz

6-l än der-treffen der Bäu eri n n en- u n d l an dfr au enverBän de

einheit in Vielfalt als große Stärke

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Bauernjournal  weiterBildungX 1. oktober 2012

Seit einem Jahr bietet die LKÖ Praktika in Brüssel an. Andrea Ribisch hat die Möglichkeit wahrgenommen und erzählt von den Eindrücken an der Front der Agrarpolitik.

Die GAP begleitet uns auf Schritt und Tritt. Kein Land-wirtschaftsinteressierter, sei er Bauer oder Student, kann sich diesem Thema entzie-hen. Als Studentin der Uni-versität für Bodenkultur klingt die GAP in heimatlichen Hör-sälen, fernab vom europä-ischen Umfeld, wie ein weit entferntes Geräusch aus Be-richten und Beschlüssen, die irgendwann „unsere Land-wirtschaftspolitik“ ergeben. So ist es der Wunsch vieler Studenten, sich diesem Ge-räusch anzunähern und zu se-hen, wie diese Dinge wirklich funktionieren.

Mittendrin in der Agrarpolitik

Eine Möglichkeit, die Land-wirtschaftspolitik der EU au-ßerhalb der Hörsäle greifbar zu machen, bietet das neue Prak-tikantenprogramm der LKÖ. Hierbei geht es darum, die Prozesse der Gesetzgebung im Agrarsektor zu begreifen und als Interessenvertretung mitzu-gestalten: Welche Vorschläge der EU-Kommission erblicken das Tageslicht und wie werden sie im Rat der EU und im EU-Parlament weiterbehandelt? Welche Einflussmöglichkeiten bestehen dabei für ein Land wie Österreich, und wie kann dieser Position ein Sprachrohr verliehen werden?Für einen Studenten bringt das Programm der LKÖ in die-sem Labyrinth an Fragen all-

mählich Transparenz. Durch die Tätigkeit in der Interessen-vertretung werden alle bedeu-tenden Institutionen der Ge-setzgebung durchstreift und somit für die Praktikanten durch das regelmäßige Betre-ten des Parlaments oder des Rates alltäglich. Durch das Praktikum verfolgt man den Agrarausschuss im EU-Parla-ment, kommt in Kontakt mit den Abgeordneten und lernt wichtige Ansprechpartner kennen. Ein weiterer Teil der Aufgabe ist die Teilnahme an den Sitzungen der COPA (Aus-schuss der berufsständischen landwirtschaftlichen Organi-sationen). Dort erfolgt das ef-fiziente Einbringen der Anlie-gen der österreichischen Land- und Forstwirtschaft, hier herrscht auch reger Austausch mit anderen europäischen Bauernvertretern. Einen wei-teren Schwerpunkt stellen die Sitzungen des Agrarminister-rates dar. Im Büro werden die Sitzungen in Berichten zusam-mengefasst und es wird ver-sucht, das Geschehen ständig mitzuverfolgen. Wichtiger Bestandteil der Ar-beit ist die Kontaktpflege zu allen für die österreichische Landwirtschaft wichtigen An-sprechpartnern in Brüssel.

Im Zuge des Praktikums kön-nen somit schnell Kontakte geknüpft und viele Entschei-dungsträger auf allen Ebenen kennengelernt werden.

Internationale kontakte knüpfen

Als Bereicherung kann das eu-ropäische Arbeitsumfeld des Praktikums bezeichnet wer-den, da eine große Anzahl an Jugendlichen aus verschie-densten Ländern in Brüssel

ein Praktikum absolviert, wo-durch untereinander schnell Bekanntschaften geschlossen werden. Geografisch gesehen liegt Brüssel ideal im Schnitt-punkt wichtiger europäischer Metropolen. Mithilfe des gut ausgebauten Bahnnetzes ist es ein Leichtes, nach Paris, Amsterdam, London oder ans Meer zu fahren. Somit steht auch einer spannenden Frei-zeitgestaltung nichts im Wege. Alles in allem bietet dieses Praktikum eine lehr- und er-eignisreiche Zeit und dient als nützliches Brückenglied zwischen Studium und Be-ruf. Durch die Tätigkeit ist es möglich, sich ein internati-onales Netzwerk aus Freun-den und Kollegen aufzubau-en, auf welches man später immer wieder zurückgreifen kann. Rückblickend auf die Zeit als Praktikantin kommt man zu der Einsicht, dass man nur dann ein wirkliches Ver-ständnis für das Prozedere der Gesetzgebung der EU be-kommt, wenn man direkt an der Schnittstelle zu allen be-deutenden Institutionen und Personen gestanden hat. Nur so begreift man, dass faire Ent-scheidungen auf europäischer Ebene nur durch die Mitarbeit und das konstruktive Verhal-ten aller Mitgliedsstaaten zu-standekommen, nicht zuletzt in der Agrarpolitik.

Pr akti kumsbericht: ei n strei fzug du rch di e eu roPäisch e agr arPoliti k

Die EU hautnah erleben

das Praktikum bietet einblick hinter die kulissen Foto: DüRnBERgER

LK Österreich bietet Praktikum in Brüssel

Seit nunmehr fast einem Jahr bietet die Landwirtschaftskammer Ös-terreich (LKÖ) angehenden Jungakademikern die Möglichkeit, die Ar-beit und Funktionsweise der EU in Brüssel kennenzulernen. Bei dem auf jeweils sechs Monate angelegten Praktikum im Verbindungsbü-ro der LKÖ, unweit der EU-Institutionen Rat, Parlament und Kom-mission gelegen, erhält man genaue Einblicke in die Arbeit der bäu-erlichen Interessenvertretung auf europäischer Ebene. Darüber hi-naus können die Praktikanten Erfahrungen im europäischen Um-feld sammeln und an ausgewählten Sitzungen und Konferenzen der EU-Institutionen teilnehmen. Nicht zuletzt bietet die Arbeit im so-genannten EU-Viertel Brüssels ein ideales, offenes Umfeld für euro-päische und internationale Kontakte. Das Europapraktikum der LKÖ versteht sich als Angebot an all jene Studenten, die an der Schnitt-stelle zwischen studentischer Ausbildung und Berufslaufbahn ste-hen und ihr persönliches und fachliches Spektrum erweitern wollen.

Kontakt: Nikolaus Morawitz, Abteilungsleiter Präsidium,Tel. 01/53441-8531Erich Angerler, Referatsleiter Personal, Tel. 01/53441-8512

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Bauernjournal  Bildung1. oktober 2012 Xi

Bildung mit WeitblickDie vielfältigen Lehrgänge des LFI

Österreichs größte Einrichtung für Erwachsenenbildung im ländlichen Raum greift die aktuellen fachlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen auf, um Bäuerinnen und Bauern das optimale Rüstzeug für ein erfolgreiches Wirtschaften in die Hand zu geben.

Uschi sorz, lk österreich

„Bildung und Qualifizierung sind wesentliche Vorausset-zungen, um den Herausforde-rungen des Marktes optimal begegnen zu können“, sagt Bernhard Keiler, Geschäfts-führer des LFI Österreich. „Mit unserem Kursangebot wollen wir den beruflichen und per-sönlichen Erfolg sowie die Le-bensqualität der Bäuerinnen und Bauern stärken.“ Gerade in der heutigen Zeit mit ih-ren sich stets verändernden Rahmenbedingungen sei es

für Bäuerinnen und Bauern nicht immer einfach, ihr Ein-kommen nachhaltig abzusi-chern. „Das erfordert Kreativi-tät und Weitblick“, weiß Kei-ler. „Außerdem es ist äußerst wichtig, seine Ressourcen – also Arbeitskraft, Kapital und Betriebsmittel – effizient ein-zusetzen.“ Um Herausforde-rungen rechtzeitig zu erken-nen und Chancen zu nutzen, bedürfe es aber eines gewis-sen Rüstzeugs. Und dieses könne man sich nur durch fundierte Aus- und Weiterbil-dung wirklich gut aneignen, so der Bildungsexperte.

kreativität und Weitblick

„Das Bewusstsein dafür ist bei den österreichischen Bäue-rinnen und Bauern vorhan-den“, meint er. „318.551 Teil-nahmen an 13.424 LFI-Kursen im vergangenen Jahr belegen das eindrucksvoll.“ Zum Start der neuen Bildungssaison im Herbst weist das Bildungs-unternehmen der Landwirt-schaftskammer aber auch auf

seine eigene Verantwortung hin. „Wir arbeiten ständig an der Weiterentwicklung der Qualität unserer Bildungsver-anstaltungen“, unterstreicht Herbert Bauer, der stellvertre-tende Geschäftsführer des LFI Österreich. „Denn sowohl die Effizienz der Betriebe als auch ihr Erfolg am Arbeitsmarkt er-fordern eine qualitativ absolut hochwertige Bildung.“

erfolgsfaktor Lebensqualität

„Dabei geht es uns aber nicht ausschließlich um den öko-nomischen Erfolg“, präzisiert Geschäftsführer Keiler. „Na-türlich ist dieser eine wesent-liche Säule für die Lebensqua-lität, aber auch Aspekte wie Gesundheit, Familie, das Le-ben und Arbeiten in der Na-tur spielen eine bedeutende Rolle.“ Und die solle man als entscheidende Ressource für den Betriebserfolg nicht un-terschätzen. „Lebensquali-tät verstehen wir im LFI als ganzheitlichen Begriff unter Einbeziehung ökonomischer,

ökologischer und psychosozi-aler Aspekte“, erklärt der Ex-perte. „Einerseits geht es um die persönlichen Ziele und Erwartungen, andererseits um die Zufriedenheit mit sei-ner Stellung im Leben, seiner Kultur und seinen Wertesys-temen.“ Dazu kämen Gerech-tigkeit, etwa hinsichtlich der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, soziale Netz-werke und ausreichend Wahl- und Orientierungsmöglich-keiten. Es sei eben ein Kreis-lauf: „Sinn und Sicherheit im Leben zu finden, seine Unab-hängigkeit zu bewahren und gleichzeitig mit anderen Men-schen positiv verbunden zu sein, das sind alles Dinge, die motivieren und dadurch auch äußeren Erfolg begünstigen.“ Darum sei die Förderung die-ser Qualitäten fixer Bestand-teil aller LFI-Bildungsmaß-nahmen, selbst wenn bei vie-len Kursen Fachliches im Vordergrund stünde. „Und diejenigen, die bewusst leben und aktiv ihre Interessen ver-folgen, unterstützen wir nach Kräften.“

Teil 64: Start in die neue Bildungssaison

LFI-Österreich-Team: (v. l.) Elisabeth Mihatsch, Severin Kierlinger-Seiberl, Susanne Rest, Bernhard Keiler (Geschäftsführer), Birgit Kaiser, Herbert Bauer (Geschäftsführer-Stv.). Foto: LFI Ö

In allen Bundesländern

Die LFI-Bildungs- und Be-ratungsangebote ...n … umfassen 13.424 Kur-se – von Seminaren, Kurz- und Spezialveranstaltungen bis zu anspruchsvollen Zerti-fikatslehrgängen – und pro-fessionelle Beratungen n … sind österreichweit seit 2009 nach der ISO 9001:2008 zertifiziertn … sind seit dem Frühjahr 2012 im Ö-Cert-Register ein-getragen und damit ist das LFI ein vom bm:ukk aner-kannter Qualitätsanbieter in der Erwachsenenbildungn … stärken den persön-lichen und beruflichen Erfolg

Die Programme für die neue Bildungssaison sind demnächst bei den Landes-LFI‘s erhältlich.Auch online kann man das Bildungs-programm bestel-len: www.lfi.at

Page 12: BauernJournal Oktober 2012

Bauernjournal  leBensqualitätXi i 1. oktober 2012

Familienleben am Bauernhof – ein romantisches Bild, in dem alle eng vertraut an einem Tisch sitzen, taucht in uns auf. Es gibt aber Momente, in denen wir merken, jetzt tut allein sein gut, um Ruhe und Klarheit zu finden.

Martina EggEr, lk kärntEn

Beide Bedürfnisse, das Mitei-nander in der Familie und das Mit-sich-selbst-Sein, sind be-rechtigt. Familiäre Verbunden-heit und Harmonie entstehen, wenn Nähe und Distanz in ei-ner guten Balance sind.

respektvoll miteinander umgehen

Familienleben auf engem Raum braucht Respekt vor der Persönlichkeit des Einzelnen. Respekt bedeutet: Grenzen an-erkennen. Schubladen für den Krimskrams jedes Familien-mitglieds sind wertvolle Ord-nungshilfen für „Meines“. Per-sönliche Post unterliegt dem

Briefgeheimnis und ist nur für den Adressaten bestimmt. Ein ungestörter Platz, wo man seine Lieblingsmusik – mit Kopfhörern – gemütlich hören kann, schont die Ner-ven der Mitbewohner. Deut-lich erkennbares Anklopfen – und das Warten auf eine Ant-wort – vor dem Betreten per-sönlicher Schlafräume zeugt von Taktgefühl. Das Ehepaar, die Kernfamilie, die Älteren und Jüngeren – jeder Teil der Großfamilie hat besondere Gesprächsthemen, die Unge-störtheit und Zeit brauchen. Hilfe ist (fast) immer will-kommen. Manch kränkendes

„Misch dich nicht ein“ würde ausbleiben, wenn vorher ge-fragt würde, ob der Rat, die Meinung oder die Hilfe will-kommen sind. Damit lässt man dem Gegenüber seine Freiheit, seine Kompetenz und sein Selbstbewusstsein. Wer ein „Danke, nein“ ohne Schmollen akzeptieren kann, beweist menschliche Größe.

Was das Zusammenle-ben erleichtert

Was in Mietshäusern in der Hausordnung geregelt ist, soll

in Mehrgenerationen-Häusern ebenso respektiert sein. Fol-gende Punkte sollten sich alle Familienmitglieder durch den Kopf gehen lassen und danach handeln:n Die Hausregeln besprechen und gemeinsam in der Familie ihre Einhaltung vereinbaren.n Jeder Mensch braucht Raum, Zeit und Ruhe, damit er seine persönlichen Bedürfnisse er-füllen kann. Dabei ist Rück-sichtnahme seitens der ande-ren erwünscht. n  Regeln erleichtern das Zu-sammenleben und dienen einem reibungslosen Tagesab-lauf. Eine ratternde Waschma-schine und ohrenbetäubender Lärm um Mitternacht sind bei-spielsweise unzumutbar.n Höflichkeitsregeln sind die

„Schmiere“ des Zusammenle-bens: Ein freundlicher Blick und Gruß sagt: „Ich sehe dich, ich schätze dich.“n Von Zeit zu Zeit sollte man auch besprechen, ob die Fami-lienregeln noch sinnvoll sind oder ob sie der neuen Lebens-situation angepasst werden sollten.n  Regeln sind einzuhalten, aber nicht unumstößlich. Da-rüber reden.

Miteinander reden ist das Um und Auf für ein harmonisches Zusammenleben mehrerer Gene-rationen unter einem Dach. FoTo: wEinFRanz

Bäuerliches Sorgentelefon

Telefonische Hilfe zum Ortstarif unter der Num-mer 0810/676810. Die Beraterinnen und Bera-ter haben nicht nur ein of-fenes Ohr für Bäuerinnen und Bauern in belastenden Le-benssituationen, sondern auch viel Erfahrung mit ef-fizienter Problemlösung.Das Bäuerliche Sorgentelefon … n … hilft bei allen Sor-gen, Ängsten und Fragenn … ist vertraulich, an-onym, kompetentn … gibt es österreich-weit zum Ortstarifn … ist von Montag bis Frei-tag, jeweils von 8.30 bis 12.30 Uhr erreichbar

Weitere Informationen sind im Internet nachzulesen: www. lebensqualitaet-bauernhof.at

VErtr auth Eit u n d grEnzEn i n gEsu n dEr bal ancE

„a Mensch will i bleiben“

lFi-angEbot

Vorträge in den BundesländernWie kann ich Mensch bleiben im Alltag? Was können wir da-heim auf unserem Bauernhof tun, damit wir neben all der Arbeit auch genügend Raum finden, um ganz „privat“ Fa-milie zu sein? Wie möchten wir in der Familie miteinan-der umgehen? Welche unge-schriebenen Gesetze gelten bei uns? Passen sie noch? Wo liegen meine persönlichen Ta-lente, die ich in die Familie und in unseren Betrieb ein-bringen möchte? Wo will ich Grenzen setzen? Wer sich die eine oder ande-re Frage schon einmal gestellt hat, ist genau richtig bei die-sem Vortrag! Nähere Informa-tionen zu den Vortragstermi-nen in den jeweiligen Bundes-ländern finden Interessierte im aktuellen LFI-Kurspro-gramm oder mit der On-l i n e - K u r s -suche auf www.lfi.at

Page 13: BauernJournal Oktober 2012

BAUERNJOURNAL REPORTAGE1. OKTOBER 2012 XI I I

Wenn man im Weingut Özelt auf der Panoramaterrasse über den Dächern von Spitz/Donau verweilt und eine bodenständige Jause aus der Wachauer Heurigenküche genießt, dann ist das Genuss pur für Leib und Seele.

LUDMILLA HERZOG, LK ÖSTERREICH

Was gibt es Schöneres als hier zu leben und zu arbeiten? Ka-rin Reischer-Özelt, 32 Jahre alt, Absolventin der Höheren Bundeslehranstalt für wirt-schaftliche Berufe in Krems, nickt und ist sich sicher, dass sie es als Quereinsteigerin in den Weinbaubetrieb recht gut getroffen hat. Vor zwei Jahren hat sie nach der Hochzeit mit Winzersohn Thomas Özelt in dieser traditionsreichen Spit-zer Buschenschank die Rol-le der Chefi n übernommen. Aus der Praxis vom elter-lichen Gasthof in Rabenhof im Waldviertel und von ih-rer mehrjährigen Tätigkeit in verschiedenen renommierten heimischen Hotels und Re-staurants in Wien und in den Bundesländern hat sie viel Er-fahrung mitgebracht, was ihr natürlich als junge Querein-steigerin im Weingut sehr zu-gutekommt. „Ja, die Entschei-dung, hier voll einzusteigen, ist mir dann doch leicht ge-fallen, dies deshalb, weil ich 2010 meinen Traumjob in Wien in einem renommierten Gastronomiebetrieb aufgeben musste, da die Besitzer nach Pensionsantritt an auslän-dische Investoren verkauft ha-ben. Vorher bin ich eine Zeit lang von Spitz nach Wien ge-pendelt, allerdings immer nur ein paar Tage die Woche, den Rest habe ich von zuhause aus online erledigt. Jetzt ist die

Situation im Betrieb natür-lich viel besser, denn durch mein volles Engagement da-heim ist mein Mann entlastet. Auch unsere Schwiegereltern, die in Spitz ein Hotel garni führen, helfen uns aus, wie etwa in der Buschenschank zu Spitzenzeiten“, betont die junge Frau.

Weiterbildung als Schlüssel zum Erfolg

Vergangenen Herbst hat die Heurigenwirtin in der LK Nie-derösterreich den Zertifi kati-onslehrgang Buschenschank gestartet und heuer im März erfolgreich abgeschlossen.

„Wir hatten hier wirklich ein überaus gutes Klima und sehr gute Referenten, die uns The-orie und Praxis recht gut ver-mitteln konnten. Ich bin nach wie vor mit etlichen Kolle-ginnen und Kollegen aus dem Lehrgang in Kontakt und wir treffen uns auch zum Erfah-rungsaustausch.“ Zudem hat sie heuer im Frühjahr auch noch ein ZAM-Seminar in der Landwirtschaftskammer NÖ

in St. Pölten besucht: „Von der Einsteigerin zur Insiderin“, lautete der Titel dieses fünf-tägigen Seminars für Frauen und Männer in der Landwirt-schaft, die eine andere Berufs-ausbildung gemacht haben und nun als Quereinsteige-rinnen im Betrieb tätig sind.

Gemeinsame Ziele für Betrieb und Familie

„Am besten hat mir da der Kurstag mit dem Partner ge-fallen. Wertschätzende Kom-munikation stand da auf dem Programm. Es wurde auch recht gut vermittelt, was Part-nerschaft leben im Alltag be-deutet und worauf es da an-kommt, um eben gemeinsame Ziele für Betrieb und Familie optimal und zur Zufrieden-heit von Jung und Alt umset-zen zu können. Der Abschluss war dann die gemeinsame Er-arbeitung eines Konzeptes für die weitere Entwicklung des Betriebes.“ Dass der Weinbaubetrieb gut organisiert ist, das wird in nächster Zeit im Haus Rei-

scher-Özelt noch wichtiger werden, denn die Jungun-ternehmerin erwartet im No-vember ihr erstes Kind. „Wir freuen uns riesig und ich bin recht gelassen hinsichtlich der Vereinbarung von Arbeit und Familie. Wenn es soweit ist, dann werde ich entschei-den, was und wie viel ich im Betrieb mitarbeiten kann und was zu delegieren ist.“ Auch für die Zeit mit dem Nach-wuchs hegt die junge Frau be-reits wieder Pläne bezüglich Weiterbildung.

Zeit nehmen für sich selbst

„Das war bei mir bisher im Be-rufsleben immer eine Notwen-digkeit und meine Chefs ha-ben das immer gefördert und mich überall teilnehmen las-sen. Aus diesem Grund werde ich auch künftig immer wie-der Zeit fi nden bzw. mir die Zeit nehmen, vor allem im Winter, um interessante Kurse und Seminare zu besuchen“, ist die Juniorchefi n des Wein-gutes Özelt überzeugt.

Karin Reischer-Özelt ist die Juniorchefi n eines Weingutes in Spitz/Donau. Sich Zeit nehmen für interessante Kurse und Seminare hat für sie einen großen Stellenwert. FOTO: LK ÖSTERREICH

WACHAU ER H EU RIGENWI RTI N SETZT AU F GUTE AUS- U N D WEITERBI LDU NG

Quereinsteigerin mit viel Know-howZAM-Seminar

Genau das Richtige für Einstei-gerinnen und Einsteiger in die Landwirtschaft. Das ZAM-Se-minar bietet in rund 30 Un-terrichtseinheiten eine erste Orientierung in agrarischen Themen mit einem besonde-ren Schwerpunkt auf Agrar-wirtschaft, Betriebswirtschaft und Fragen des Zusammenle-bens auf dem Hof (Rollenver-ständnis, Generationenkon-fl ikte etc.). Das ZAM-Seminar wird in der kommenden Bil-dungssaison im Burgenland, in Kärnten, Niederösterreich und Salzburg angeboten. Nähere In-fos: www.lfi .at/zam

Page 14: BauernJournal Oktober 2012

Bauernjournal  forstXIV 1. oktober 2012

Anfang August trafen sich die höchsten Repräsentanten der Forstwirtschaft und der Landesjagdverbände Österreichs in Mariazell, um eine gemeinsame Erklärung zu unterfertigen. Es geht darum, regional angespannte Situationen im Lebensraum Wald effizient zu lösen. 

GreGor Grill, lK Österreich

Diese „Mariazeller Erklärung“ ist als deutliches Signal für ei-nen neuen Schulterschluss zwischen den Jagdverbänden und der Forstwirtschaft in Ös-terreich anzusehen. Als Ba-sis für einen ergebnisverbind-lichen Dialog zu ausgewähl-ten Themenbereichen wird sie rasch zu konkreten Maß-nahmen mit zeitnaher Umset-zung und ebensolchen Evaluie-rungen führen. Diese Vereinba-rung verdeutlicht, dass der Weg zu ausgeglichenen „wald- und wildökologischen Verhältnis-sen“ nur gemeinsam und mit vereinten Kräften auf allen Ebe-nen – lokal wie bundesländer-

weit – mit der gebotenen Dring-lichkeit zu beschreiten ist. Die fachlichen Expertisen werden auch auf der anerkannten und erfolgreichen Plattform „Öster-reichischer Walddialog“ vorge-stellt werden.

erklärung im Wortlaut

Die aktuellen Ergebnisse der Österreichischen Waldinven-tur (ÖWI) und des Wildein-fluss-Monitorings (WEM) neh-men die Verantwortlichen zum Anlass für fachlich fun-dierte Diskussionen über „Wald und Wild“ bzw. „Forst und Jagd“. Für die Lösung der anstehenden Probleme im Bereich dieser Themen-stellungen werden die Inhalte der vorliegenden Erklärung gemeinsam getragen und als richtungsweisend betrachtet.

Prinzipien

n  Jagd ist mit Grund und Bo-den untrennbar verbunden – die Jagd wird im Rahmen des unverrückbaren, föderalen, re-vierbezogenen Jagdsystems ausgeübt.n  Die Bewirtschaftungsrechte und die damit verbundene Verantwortung der Grundei-gentümer sind unantastbar.n  Wildtiere sind integraler Teil der Waldökosysteme. Man

bekennt sich vorbehaltlos zur multifunktionalen Waldwirt-schaft mit ausgewogenen Le-bensraumbedingungen.n  ÖWI und WEM liefern Er-gebnisse, die außer Streit ste-hen. Ihre Interpretation und die Vereinbarung adäquater Lösungsstrategien haben ge-meinsam mit Augenmaß und Realitätsnähe auf allen Ebenen zu erfolgen. Die Wissenschaft hat hierbei und auch bei wei-teren Methodenentwicklungen entsprechend Hilfestellung zu geben.n  Die Eigenverantwortung der Jägerschaft ist unbestritten und weiter zu forcieren. Der Ausbildung und Einstellung der österreichischen Jäger im Hinblick auf die Wald-Wild-Zusammenhänge ist weiterhin höchster Stellenwert einzuräu-men.n  Notwendige jagdrechtliche Rahmenbedingungen in den Ländern sind anzustreben und bestmöglich umzusetzen.

Ziele

n  Die Verjüngung der am Standort typisch vorkom-menden Baumarten soll grund-sätzlich dem natürlichen Po-tenzial entsprechend erfolgen können.n  Die Wildstände sollen der-art gestaltet sein, dass Schutz-

maßnahmen nicht die Regel, sondern die Ausnahme dar-stellen.n  Weitere Verschlechterungen der Wildlebensräume und wei-tere Beeinträchtigungen des Wildes und seiner Lebenswei-se durch Dritte sind hintanzu-halten.n  Die Regulierung der Scha-lenwildbestände ist die vor-dringliche Aufgabe der nahen Zukunft.n  Grundeigentümer und Jagd-ausübungsberechtigte sind in gleichem Maße aufgerufen, ent-sprechende Maßnahmen auf al-len Ebenen im Rahmen eines ergebnisverbindlichen Dialogs zu setzen, um diese Ziele zu er-reichen.

M ariazeller erKl äru nG zeiGt GeMei nsa Men WeG fü r di e zu Ku n ft

Schulterschluss bei „Wald und Wild“

forst und jagd: treffen der Verantwortlichen in Mariazell

Behandelte Themen

1. Bewusstseinsbildung, Kom-munikation und Motivation: Aus- und Weiterbildungsan-gebote der handelnden Per-sonen im Bereich Jagd und Forst; Beiträge in den Fachme-dien; Auszeichnung von er-folgreichen Lösungsmodellen2. WEM/ÖWI-Ergebnisse und Lösungsstrategien: Analyse der vorliegenden Daten; Dring-lichkeitsreihungen; bezirkswei-se Entwicklung von Aktions-plänen; Hervorheben von er-folgreichen Pilotprojekten3. Landesjagdgesetze und de-ren Umsetzung: Gemein-same Analyse und Diskussi-on von fördernden oder hem-menden Regelungen in den Landesjagdgesetzen – in Bezug auf „Wald- & Wildökologie“

Zu jedem Themenkreis wird eine Arbeitsgruppe unter ge-meinsamer Leitung eines Ver-treters der Jagdverbände so-wie der Forstwirtschaft ein-gerichtet, die sofort die Arbeit aufnimmt und einem peri-odisch zusammentretenden „Forst-Jagd-Gipfel“ über die er-zielten Fortschritte berichtet.

Wildstände sollen so ge-staltet sein, dass Schutz-maßnahmen nur die Aus-nahme sind. Foto: FüRStALLER

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bauernjournal  forst1. OktOber 2012 XV

Auf großes Interesse stießen bei den mehr als 400 Teilnehmern die Vorträge am Internationalen Holztag in Klagenfurt Ende August. Im Herbst ist mit einer anhaltend regen Rundholznachfrage zu rechnen.

GreGor Grill, lK Österreich

Landeshauptmann Gerhard Dörfler und Messepräsident Albert Gunzer verliehen in Kooperation mit der österrei­chischen Sägeindustrie die goldene Fichte an Rudolf Ro­senstatter, Obmann Waldver­band Österreich. Die höchste Auszeichnung der Kärnt­ner Messen wurde Rosenstat­ter in Anerkennung seiner Leistungen für die Waldver­bände in Österreich und dem damit verbundenen gesteiger­ten Holzaufkommen aus dem Kleinwald verliehen. „Stell­vertretend für die Waldver­bände in Österreich bedanke ich mich für diese hohe Aus­zeichnung. Ich darf mich bei allen Kollegen und vor allem bei den Mitgliedern der Wald­verbände dafür bedanken, dass diese heute ein so starker und verlässlicher Partner auf dem Holzmarkt sind. Ich hoffe, dass sich diese äußerst positive Ent­wicklung in Zukunft fortsetzt“, bedankte sich Rosenstatter.

Märkte holen wiederLuft

Christoph Kulterer, Vorsitzen­der der Österreichischen Säge­industrie, wies in seiner Eröff­nungsrede am Internationa­len Holztag darauf hin, dass die wirtschaftliche Entwick­lung am Hauptexportmarkt Italien derzeit negative Aus­

wirkungen auf die Produkti­on der heimischen Sägeindu­strie habe. Italien ist mit fast 60 % seit Jahrzehnten größ­ter Abnehmer von Schnitt­holz aus Österreich. Der nord­afrikanische Raum folgt mit knapp 20 % als weiterer be­deutender Absatzmarkt, der sich zuletzt als stabiles Export­ziel nach den politischen Um­brüchen gezeigt hat. Danach folgen Deutschland und Japan, die zusammen rund 15 % der Mengen abnehmen. Insgesamt erwartet Kulterer für 2012 ei­nen Rückgang der Schnittholz­produktion um rund 10 %. Positiv entwickelt sich der

Absatz von Brettschichtholz, das eine hohe Wertschöpfung durch die weitere Veredelung von Schnittholz bringt. Insge­samt rechnet die Sägeindustrie mit einer weiterhin schwie­rigen Entwicklung des Schnitt­holzabsatzes bis Ende des Jah­res, aufgrund niedriger Rund­holzlagerstände bleibt die Nachfrage nach Sägerundholz aber rege. Mittel­ bis langfristig sei jedenfalls mit einer stei­genden Nachfrage nach Holz­produkten zu rechnen.Felix Montecuccoli, Präsident der Land­ und Forstbetriebe Österreich, sieht ein Struktur­problem in der Sägeindustrie:

„Selbst wenn der gesamte jähr­liche Zuwachs geerntet werden würde, könnten die Überkapa­zitäten der österreichischen Verarbeitungsbetriebe nicht bedient werden. Die größten Schwierigkeiten für Waldbe­sitzer gehen derzeit jedoch oh­nehin nicht vom Markt aus, sondern von der europäischen Politik: Weitere Ini tiativen zu Natura 2000 oder Wildnisge­bieten sind derzeit die größten Gefahrenpotenziale für eine stabile und gesteigerte Wald­bewirtschaftung.“

Vertrauenskrise in europa

Im Vergleich zu den USA stehe Europa eigentlich sehr gut da, besonders was die Verschul­dung der Staaten betreffe. So lautet die Analyse von Ste­fan Bruckbauer, Chefökonom der Unicredit Bank Austria. Er ortet eine Vertrauenskrise der Anleger in Europa, weil Griechenland aus seiner Sicht nicht schnell genug durch die europäische Gemeinschaft ge­stützt wurde. Fehlendes Ver­trauen wirke sich stark auf die Investitionsbereitschaft aus, was derzeit die Konjunktur in Europa belaste. Für 2013 erwartet Bruckbauer in Ita­lien wieder ein leichtes Wirt­schaftswachstum, die Welt­wirtschaft sollte sich ebenfalls erholen. Von Seiten der itali­enischen Holzimporteure, die traditionell zahlreich in Kla­genfurt vertreten sind, wurde berichtet, dass die Bauwirt­schaft in den letzten fünf Jah­ren sehr stark geschrumpft sei, sich Holz als Baustoff aber be­sonders im Sanierungsbereich behaupten konnte. Im Herbst erwartet niemand in Italien eine Belebung der Bautätig­keiten über das bestehende Niveau hinaus, was weiterhin für einen verminderten, aber stabilen Absatz sorgen wird.

i nternationaler holztaG i n Kl aGen fu rt: „Golden e fichte“ an rosenstatter

Holzmarkt hängt von Konjunktur ab

Verleihung der goldenen Fichte: Gratulanten Landeshaupt-mann Gerhard Dörfler, Johann Resch (Forstausschuss), Preisträger Rudolf Rosenstatter, Messepräsident Albert Gun-zer und Christoph Kulterer (Österreichische Sägeindustrie) (v. l.). FoTo: GRIll

Für 2012 wird ein Rückgang der Schnittholzproduktion um 10 % erwartet. Positiv entwickelt sich der Absatz von Brett-schichtholz. FoTo: lAndpIxEl.dE/müHlHAusEn

Page 16: BauernJournal Oktober 2012

BAUERNJOURNAL AMA MARKETINGXVI 1. OKTOBER 2012

INTERMOPRO/INTERMEAT

Starke Österreich-Beteiligung

Jedes Jahr wird Düsseldorf im September zur Dreih-scheibe der europäischen Le-bensmittelwirtschaft. Mehr als 900 Aussteller aus 30 Ländern nahmen an die-ser Messe teil, mehr als 40.000 Fachbesucher waren vor Ort. Österreich war mit 150 namhaften Unterneh-men im Bereich Fleisch und Molkereiprodukte prä-sent und damit zweitgröß-

ter Aussteller auf der Messe. Erstmals konnten Besucher vom Messebesuch in Düssel-dorf Postkartengrüße aus Ös-terreich nach Hause schicken. Druckfrische Postkartense ri-en, die die Natürlichkeit der heimischen Landschaft und ihrer Lebensmittel zeigen, ma-chen Lust auf Jause auf Öster-reichisch.

Analog zum Apfel- und Gemüsekoffer gibt es erstmalig einen eigenen Erdäpfel-Koffer, der die Vielfältigkeit der Knolle hervorhebt und als Schulunterlage für Volksschulen dient.

„Aufgrund der großen Beliebt-heit des Apfel- und des Gemü-

sekoffers haben wir nun einen eigenen Koffer für Erdäpfel erstellt. Wir freu-en uns, dass das Thema Obst und Gemüse im Un-terricht so gut aufgenom-men wird und den Kin-

dern schon in der Volksschule Appetit auf diese wunderbare Knolle gemacht wird“, berich-tet Mag. Karin Silberbauer, AMA-Marketing-Managerin für Obst, Gemüse und Erdäp-fel. Der Erdäpfel-Koffer ist für Volksschulen gratis über den Web-Shop unter www.ama- marketing.at zu beziehen. Es gibt in unseren Breiten hunderte Erdäpfel sorten, de-ren Geschmack von mild bis würzig reicht. Sie werden aufgrund ihrer Kocheigen-

schaften in drei Kochtypen eingeteilt: mehlige, festko-chende und vorwiegend fest-kochende. Weltweit zählt man weit mehr als tausend Sorten in unglaublichen Formen, Far-ben und Geschmacksnuancen.

Kalorienarmer Genuss

Vorbei sind die Zeiten, in de-nen Erdäpfel als Dickmacher galten. Mit nur 70 kcal pro 100 Gramm enthalten sie weit we-niger Kalorien, als man denkt. Ihr hochwertiges Eiweiß ver-sorgt den Körper mit Energie, ihr Gehalt an Stärke macht schnell satt. Kalium, Magne-sium, Vitamin C – das sind die Substanzen, die Erdäp-fel so gesund machen. We-gen des hohen Vitamin-C-Ge-haltes wird der Erdapfel auch

„Zitrone des Nordens“ ge-nannt. Beim Kalium übertrifft die Knolle sogar die Banane.

Viele Rezeptideen

Die AMA-Marketing bietet zwei Druckwerke rund um die tolle Knolle an. Die 24-sei-tige Broschüre „Erdäpfel“ ent-hält viele Infos und Rezept-tipps und ist kostenlos er-hältlich. Ein absolutes Muss für Erdäpfelliebhaber ist der Klassiker „Erdäpfel – Boden-schätze aus der Natur“. Dieses umfangreiche Kochbuch ent-hält viele klassische und aus-gefallene Rezepte, von Sup-pe über Vor- und Hauptspei-se bis zu Süßem. Dieses Buch ist zum Preis von 14,90 Euro im Webshop unter www.ama- marketing.at erhältlich.

VI ELFÄLTIGKEIT DER „TOLLEN KNOLLE“ FÜ R VOLKSSCH Ü LER AU FBEREITET

Erdäpfel-Koffer für Schulen

men im Bereich Fleisch und Molkereiprodukte prä-sent und damit zweitgröß-

„Aufgrund der großen Beliebt-heit des Apfel- und des Gemü-

sekoffers haben wir nun einen eigenen Koffer für Erdäpfel erstellt. Wir freu-en uns, dass das Thema Obst und Gemüse im Un-terricht so gut aufgenom-men wird und den Kin-

dern schon in der Volksschule Appetit auf diese wunderbare Knolle gemacht wird“, berich-tet Mag. Karin Silberbauer,

AMA-Gastrosiegel begrüßt „Best Wellness Hotels“

„Relaxen mit Leidenschaft und Genuss“ ist Teil der Phi-losophie in den „Best Wellness Hotels Austria“. Auch das AMA-Gastrosiegel fühlt sich dem Genuss verpfl ichtet. Die mit vielen Hauben auszgezeichneten Küchen dieser Hotel-gruppe legen großen Wert auf Regionalität und Kulinarik auf höchstem Niveau. Deswegen dürfen alle 23 österreichischen Hotels der renommierten Vereinigung künftig das AMA-Gastrosiegel führen. Im Bild von links Mag. Michaela Thaler (Geschäftsführerin „Best Wellness Hotels Austria“), Dr. Ste-phan Mikinovic (Geschäftsführer AMA-Marketing), Dr. Petra Stolba (Geschäftsführer Österreich Werbung), Komm.-Rat Jo-hann Schenner (Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich). FOTO: BEST WELLNESS HOTELS AUSTRIA /STROBL

Erdäpfel-Koffer für Schulen