BauernJournal September 2012

12
Brauchen Ergebnis Die Landwirtschaftskammer hat recht- zeitig detaillierte Vorschläge unter- breitet, wie das Einheitswertsystem so aktualisiert werden kann, dass es den aktuellen Anforderungen entspricht. Und sie hat auch stets betont, dass die damit verbundene Pauschalierung kein Geschenk an die Bauern sei, sondern eine Methode der Einkommensfeststel- lung, die sowohl der Fi- nanz als auch den Bauern unnötige Kosten spart. Ungeachtet aller partei- politischen Querschüsse, ist die bäuerliche Interessenvertretung davon überzeugt, dass die Verhand- lungen in überschaubarer Zeit positiv abgeschlossen werden können. Wir legen dazu nicht nur die nötige Ver- handlungsbereitschaft, sondern auch eine ergebnisorientierte Flexibilität auf den Ver- handlungstisch, um zum endgültigen Handschlag zu kommen. Denn wir brauchen ein Ergebnis, soll nicht ein neues System den Bauern nur hohe Kosten und dem Staat dennoch nicht mehr Einnahmen bescheren. Denn neue Steuersysteme erhöhen das Bauerneinkommen um keinen einzigen Cent. Weinmarkt Wettbewerbsfähigkeit SEITE X GERHARD WLODKOWSKI LKÖSTERREICH Kommentar JOSEF SIFFERT, LK ÖSTERREICH D ie Ausgangsposition ist schon seit Längerem klar: Die derzeit auf Basis historischer Referenz- werte bestehende Einheitliche Betriebsprämie steht nun vor dem Auslaufen. Denn im Zuge der Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik ist nach Vor- schlag der Europäischen Kom- mission auch eine Neugestal- tung der 1. Säule der GAP, der Direktzahlungen, vorge- sehen. Im Oktober 2011 hat EU-Kommissar Dacian Cio- los seine Pläne für die näch- ste Periode 2014 bis 2020 prä- sentiert. Demnach müssen sich alle EU-Mitgliedstaaten ab 2014 innerhalb einer Über- gangsfrist bis längstens An- fang 2019 vom derzeitigen historischen Modell der Be- triebsprämie verabschieden und auf ein so genanntes Re- gionalmodell umstellen. Ös- terreich wird daher bei den EU-Direktzahlungen vom his- torischen Modell, welches auf Referenzmengen früherer Jahre aufbaut, auf ein Regio- nalmodell umsteigen müssen. Die Umstellung vom jetzigen Modell, also vom historischen Betriebsprämienmodell mit unterschiedlich hohen Euro- Beträgen je Zahlungsanspruch und mit unterschiedlichen Hektar-Sätzen, zum neuen Re- gionalmodell, welches einheit- liche Flächenprämien je Hek- tar für alle Betriebe im Durch- schnitt der vom Mitgliedsstaat festzulegenden Region vor- sieht, stellt nicht nur für Öster- reich eine besondere Herausfor- derung dar. Insgesamt lautet die Vorgabe, dass ein neues Regio- nalmodell für Österreich aus- gewogen und verhältnismäßig sein muss. Es darf zu keinerlei extremen Verwerfungen führen und Übergangsfristen müssen für einen leichteren Umstieg sorgen. (Fortsetzung Seite 2) FACHINFORMATION DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMERN ÖSTERREICH ÖSTERREICH-AUSGABE SEPTEMBER | JAHRGANG 2012 EU-Betriebsprämien neu: Keine Verwerfungen Invekos Herbstantrag2012 SEITE VI Übergangsfristen für Umstieg auf neues Betriebsprämienmodell notwendig FOTO:DüRNBERGER

description

Fachinformation

Transcript of BauernJournal September 2012

Brauchen Ergebnis

Die Landwirtschaftskammer hat recht-zeitig detaillierte Vorschläge unter-breitet, wie das Einheitswertsystem so aktualisiert werden kann, dass es den aktuellen Anforderungen entspricht. Und sie hat auch stets betont, dass die damit verbundene Pauschalierung kein Geschenk an die Bauern sei, sondern eine Methode der Einkommensfeststel-

lung, die sowohl der Fi-nanz als auch den Bauern unnötige Kosten spart.

Ungeachtet aller partei-politischen Querschüsse, ist die bäuerliche Interessenvertretung davon überzeugt, dass die Verhand-lungen in überschaubarer Zeit positiv abgeschlossen werden können. Wir legen dazu nicht nur die nötige Ver-handlungsbereitschaft, sondern auch

eine ergebnisorientierte Flexibilität auf den Ver-handlungstisch, um zum endgültigen Handschlag zu kommen.Denn wir brauchen ein

Ergebnis, soll nicht ein neues System den Bauern nur hohe Kosten und dem Staat dennoch nicht mehr Einnahmen bescheren. Denn neue Steuersysteme erhöhen das Bauerneinkommen um keinen einzigen Cent.

WeinmarktWettbewerbsfähigkeit� Seite x

Gerhard WlodkoWSki

LK�Österreich

Kommentar

Josef siffert,

LK Österreich

Die Ausgangsposition ist schon seit Längerem klar: Die derzeit auf

Basis historischer Referenz-werte bestehende Einheitliche Betriebsprämie steht nun vor dem Auslaufen. Denn im Zuge der Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik ist nach Vor-schlag der Europäischen Kom-mission auch eine Neugestal-tung der 1. Säule der GAP, der Direktzahlungen, vorge-sehen. Im Oktober 2011 hat EU-Kommissar Dacian Cio-los seine Pläne für die näch-ste Periode 2014 bis 2020 prä-sentiert. Demnach müssen sich alle EU-Mitgliedstaaten ab 2014 innerhalb einer Über-gangsfrist bis längstens An-fang 2019 vom derzeitigen historischen Modell der Be-triebsprämie verabschieden und auf ein so genanntes Re-gionalmodell umstellen. Ös-terreich wird daher bei den EU-Direktzahlungen vom his-torischen Modell, welches auf Referenzmengen früherer Jahre aufbaut, auf ein Regio-

nalmodell umsteigen müssen. Die Umstellung vom jetzigen Modell, also vom historischen Betriebs prämienmodell mit unterschiedlich hohen Euro-Beträgen je Zahlungsanspruch und mit unterschiedlichen Hektar-Sätzen, zum neuen Re-

gionalmodell, welches einheit-liche Flächenprämien je Hek-tar für alle Betriebe im Durch-schnitt der vom Mitgliedsstaat festzulegenden Region vor-sieht, stellt nicht nur für Öster-reich eine besondere Herausfor-derung dar. Insgesamt lautet die

Vorgabe, dass ein neues Regio-nalmodell für Österreich aus-gewogen und verhältnismäßig sein muss. Es darf zu keinerlei extremen Verwerfungen führen und Übergangsfristen müssen für einen leichteren Umstieg sorgen. (Fortsetzung Seite 2)

f a c h i n f o r m a t i o n d e r L a n d w i r t s c h a f t s K a m m e r n

Ö s t e r r e i c h

Ö s t e r r e i c h - A u s g A b e s e p t e m b e r | J A h r g A n g 2 0 1 2

EU-Betriebsprämien neu: Keine Verwerfungen

Invekosherbstantrag�2012� Seite Vi

Übergangsfristen für umstieg auf neues betriebs prämienmodell notwendig

Foto:�Dürnberger

Bauernjournal  agrarpolitiki i 1. September 2012

Um die Entscheidungsfin-dung der agrarischen Verant-wortlichen mit Rechenmodel-len zu unterstützen, hat das Landwirtschaftsministerium mehrere Varianten eines mög-lichen neuen Betriebsprämi-enmodells anhand bisheriger Fakten und bereits vorlie-gender EU-Reformvorschläge erstellt. Die Landwirtschaftskammer Österreich hat in einer Ar-beitstagung mit allen Landes-landwirtschaftskammer-Präsi-denten und EU-Experten so-wohl den Gesamtrahmen des derzeitigen Standes der EU-Arbeiten als auch mögliche Umsetzungsformen diskutiert.

Im direkten Zusammenhang mit der Betriebsprämien-Lö-sung steht die Finanzierung des gesamten EU-Haushaltes, also sowohl der 1. als auch der 2. Säule. Bekanntlich ist der Agrarbereich der einzige Sektor, der weniger finanzi-elle Mittel als in der jetzt lau-fenden Periode bekommen soll. In realen Werten, also inflationsbereinigt, bedeu-tet das bis 2020 um knapp 11  % weniger Mittel für die GAP. Der Anteil der GAP am Gesamtkuchen des EU-Bud-gets sinkt von derzeit 43 % auf 33 % laut den Vorschlä-gen der Kommission. Völlig offen ist auch die Verteilung der finanziellen Mittel auf die Mitgliedsstaaten. Öster-reich hat derzeit in der Länd-lichen Entwicklung einen überdurchschnittlich hohen Anteil am europäischen Ge-samtkuchen. Es erhält 4,4  % der EU-Mittel bei einem An-teil an der Agrarfläche von rund 2 %.

Vorleistungen Österreichs anerkennen

Die LK Österreich drängt da-her darauf, die heimischen Vorleistungen in der länd-lichen Entwicklung voll an-zuerkennen. Österreich hat mit einem breiten Spektrum an Maßnahmen, wie Natur-schutz-, Bodenschutz- und regionalwirtschaf t l ichen Maßnahmen, Maßnahmen für die benachteiligten Gebiete genauso wie klimaschutz-relevante Maßnahmen, eine Vorreiterrolle eingenommen. Dies dürfe, so die LK Öster-reich, den heimischen Bau-ern nun nicht zum Nachteil werden und verlangt mehr Flexibilität für die einzelnen Länder.

Ein besonderes Augenmerk legt Österreich seit jeher auf die „Berg- und benachteili-gten Gebiete“, insbesondere auf das „Sonstige benachtei-ligte Gebiet“. Daher ist es un-abdingbar, dass es für alle Re-gionen und Sparten ausgewo-gene Lösungen gibt.

EU-Betriebsprämien neu: Keine Verwerfungen

Die Vorreiterrolle Öster-reich mit vielen Maßnah-men im Bereich des Natur- und Bodenschutzes müsse anerkannt werden, so die Landwirtschaftskammer.

Woher kommt der Zucker?Mit Werbetafeln auf ihren Feldern bringen die Rübenbauern den großen Wert der Zuckerrübe für die Konsumenten zum Ausdruck. Wenn Nicht-Bauern an Feldern vorbeifahren, rät-seln sie mitunter darüber, was da wohl wächst. Eine der wich-tigsten Fruchtsorten ist jetzt leicht zu erkennen. Auf den Zu-ckerrübenfeldern sieht man allerorten Tafeln mit der Aufschrift „Zuckerrüben für Österreich“. Diese Botschaft des Verbandes „Die Rübenbauern“ macht deutlich, dass die Landwirte erfolg-reich damit sind, den heimischen Konsumentinnen und Kon-sumenten eine sichere und gentechnikfreie Versorgung mit Zu-cker zu garantieren. Darüber hinaus wandelt die Rübe CO2 in Sauerstoff um. Ein Rübenfeld produziert mehr als dreimal so viel Sauerstoff wie ein gleich großer Wald. Damit verbessert die Rübenproduktion die Luftqualität in Österreich nachhaltig.

Das „Klimabündnis Öster-reich“ zeichnete den Bio-hof Adamah (Glinzendorf, Niederöster reich) als „Kli-mabündnis-Betrieb“ aus. Bi-obauer Gerhard Zoubek be-sitzt vier Photovoltaik-An-lagen (insgesamt 600 m2

Solarfläche) und ein neuar-tiges Windrad. Der Biohof Adamah beliefert im Groß-raum Wien mit seinen „Bio-Kistln“ wöchentlich zwischen 5.500 und 6.000 Haushalte sowie über 120 Schulen und Kindergärten.Die Familie Zoubek bewirt-schaftet 92 ha Ackerfläche und vermarktet über den Hof-laden, die 16 Adamah-Märkte in Wien und Niederösterreich und die Bio-Kistln mehr als 60 eigene Kulturen, vom Feld-gemüse über das Brotgetrei-de bis hin zu Ölfrüchten und rund 1.000 verschiedene Bio-Produkte. Der Marchfelder Fa-milienbetrieb sichert auf die-se Weise Arbeit für insgesamt

110 Mitarbeiter und schafft somit wichtige Arbeitsplätze. Adamah ist auch der wich-tigste Bio-Nahversorger rund um die Bundeshauptstadt. Der umweltfreundlichen Ener gie will Gerhard Zoubek auch in den kommenden Jah-ren sein Augenmerk schen-ken: So soll die Autoflotte zur „Kistl“-Auslieferung sukzessi-ve auf Elektroautos umgestellt werden.

„Adamah“-Chef Gerhard Zoubek mit Klimabünd-nis-GF Peter Molnar

biohof ada m ah schafft arbeitspl ätze

Umwelt-Auszeichnung

Bauernjournal  Gesundheit1. September 2012 i i i

Die Zahl der täglich einzunehmenden Medikamente steigt mit dem Alter naturgemäß an. Fast zwei Drittel der Arzneimittel gehen an Senioren, die häufig Medikamente miteinander kombinieren müssen. Dabei braucht man einen verlässlichen Partner, der Sicherheit und Qualität bietet: Die Apotheke.

Auf die 5.700 Apothekerin-nen und Apotheker in Öster-reich ist Verlass. Sie beraten ihre Kunden, sie informieren und begleiten während einer Therapie, sie sind rund um die Uhr erreichbar. Diese Leis-tungen sind für uns alle eine Selbstverständlichkeit gewor-

den. Wer Medikamente außer-halb der Apotheke beziehen möchte, ist jedoch nicht un-bedingt auf der sicheren Sei-te. Denn die Begehrlichkeiten des vermeintlich schnellen Geschäfts mit Medikamenten sind groß. Internetunterneh-men beliefern Österreich per Versand mit Arzneimitteln und Drogeriemärkte setzen auf das neue Geschäftsmodell „Gesundheit“. Dabei bleibt ei-nes auf der Strecke: Die Medi-kamentensicherheit.

Aufklärung und Informa-tion über Arzneimittel

Die Apothekerin, der Apo-theker ist der Fachmann für Arzneimittel. Sie beraten die Kunden sowohl bei der Wahl der Medikamente, der richti-gen Einnahme und Dosierung, als auch bei Wechselwirkun-gen. Eine Beratungsleistung die speziell für Senioren ei-

nen wesentlichen Stellenwert einnimmt. Schließlich steigt im Alter die Zahl der täglich einzunehmenden Medika-mente an. Fast zwei Drittel der abgegebenen Arzneimittelpa-ckungen gehen an Senioren, die häufig Medikamente mit-einander kombinieren müs-sen. „Dabei kann es oftmals zu unerwünschten und teils ge-fährlichen Neben- und Wech-selwirkungen kommen. Um dieses mögliche Risiko zu ver-meiden, informieren die Apo-theker, welche rezeptpflichti-gen und rezeptfreien Arznei-mittel zusammenpassen und wie und wann diese Medika-mente eingenommen werden müssen, damit sie auch gut wirken können“, erklärt Mag.pharm. Heinz Haberfeld, Prä-sident der Apothekerkammer Niederösterreich. Die Apothe-ke vermittelt den Kunden da-her ein Gefühl der Sicherheit.  Bezahlte Einschaltung

Eine Apotheke ist ein Gewinn für jede Gemeinde.

Die Gesundheits-Nahversorger

„Die Apotheken übernehmen für uns alle eine wichtige Rol-le als Gesundheits-Nahver-sorger und Gesundheitsbera-ter. Durch die engagierte Ar-beit der 5.700 Apothekerinnen und Apotheker in Österreich können Arzneimittelsicher-heit, Qualität und eine kom-petente und persönliche Bera-tung gewährleistet werden“.

DiE ApothEkE biEtEt Aufklärung unD informAtion zu ArznEimittEln

Apotheker stehen für Medikamentensicherheit

Apotheke. Eine Frage der

Gesundheit

gErhArD WloDkoWski

PräSiDEntLK ÖStErrEich

Bauernjournal  TierhalTungiV 1. september 2012

Ich B meine Apotheke, weil ich dort immer exklusive Beratung inklusive einem netten Lächeln kriege!

Die Apotheke

bietet Beratung bei der

Einnahme von Medikamenten

und kann so den Therapie-

erfolg optimieren.

Die nächste Holstein-Europaschau findet im März 2013 in der Schweiz statt. Österreich will nach den großen Erfolgen auf den vergangenen Schauen wiederum um die besten Plätze kämpfen.

Christian Moser

Die schönsten Holstein- und Red-Holstein-Kühe Europas werden sich definitiv am 1. und 2. März 2013 in der Schweiz ein Stelldichein geben. Nicht weni-ger als 16 Länder haben bereits ihre Teilnahme zugesagt. An-gemeldet haben sich Belgien, Deutschland, Frankreich, Groß-

britannien – die britische De-legation überquert zum ersten Mal den Ärmelkanal, um am europäischen Wettbewerb teil-zunehmen –, Holland, Italien, Kroatien, Luxemburg, Österrei-ch, Polen, Rumänien, Schwe-den, Spanien, die Tschechische Republik und Ungarn. Erwar-tet werden rund 200 Kühe. Die Vorbereitungen im Veran-stalterland laufen bereits auf Hochtouren. Für die Schweiz ist diese Heim-EM auch eine große Herausforderung, ist man doch Titelverteidiger so-wohl bei den Red-Holsteins als auch bei den Holsteins.

Österreich bereitet sich vor

Auch in Österreich ist man bereits in der Vorbereitungs-

phase zur Europaschau. Nach den großen Erfolgen bei den bisherigen drei Auf-tritten von Holstein Austria in Brüssel 2004, Oldenburg 2006 und Cremona 2010 heißt es, diese Erfolge zu be-stätigen. Wie Holstein-Aus-tria-Geschäftsführer Hans Terler anführt, wird dies auf-grund der immensen Kon-kurrenz nicht einfach wer-

den. Trotzdem wird alles – auch ob der Kleinheit der österreichischen Holstein-population im internationa-len Vergleich – versucht, um einen guten Auftritt und da-mit Werbung für die öster-reichische Rinderzucht zu ermöglichen. Mehr Infor-mationen zur Holsteineu-ropaschau 2013 gibt es auf www.eurholstein2013.ch.

Österreichs Züchter wollen wieder abräumen Foto: sendlhoFer

1. u n d 2. M ärz 2013 i n frei bu rg

Holstein-Europaschau

Bauernjournal  HagelversicHerung1. September 2012 v

© a

grar

foto

.com

Jess

ica

Lohm

ann/

pixe

lio.d

ese

gova

x/pi

xelio

.de

Nicht nur die zunehmenden Schäden durch Naturkatastro­phen, auch die tägliche Verbauung von 15 Hektar Boden (=durchschnittliche Größe eines Bauernhofes) gefährden die Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln. Wir dürfen die Zukunft unserer Kinder nicht verbauen!

www.hagel.at

TÄGLICH WIRD EIN BAUERNHOF VERBAUTLEBENSMITTELVERSORGUNG GEFÄHRDET

Bauernjournal  invekosvi 1. September 2012

Der Herbstantrag ist für Teilnehmer an „Begrünung von Ackerflächen“, „Mulch- und Direktsaat“, „Tierschutzmaßnahme“, und „Ökopunkte NÖ“ von Bedeutung. Die Neubeantragung von ÖPUL 2007-Maßnahmen und der Wechsel in höherwertige Maßnahmen ist nicht mehr möglich.

karl thumfart, lk oÖ

Die AMA hat allen Teilneh-mern an der Maßnahme „Be-grünung von Ackerflächen“ oder „Ökopunkte“ Niederö-sterreich (Parameter Boden-bedeckung) den Herbstantrag 2012 übermittelt (Mantelan-trag, Verpflichtungserklärung, Begrünungsseite).

einzuhaltende termine

n  15. Oktober: Teilnehmer an den Maßnahmen „Begrünung von Ackerflächen“ und „Öko-punkte – Parameter Bodenbe-deckung“ müssen den Antrag bis zu diesem Termin in der zu-ständigen BBK bzw. beim Be-zirksreferat abgeben.n  15. November: Die Beantra-gung von Flächen mit Mulch-

oder Direktsaat („MZ“) im Frühjahr 2013 muss bis zu die-sem Termin erfolgen.Auch ein etwaiger Kategorie-wechsel bei Teilnahme an der Tierschutzmaßnahme muss bis 15. November erfolgen.Es gibt keine Nachreichfristen. Ein Merkblatt mit Ausfüllanlei-tung steht unter www.ama.at zur Verfügung.

begrünung von Ackerflächen

Die begrünten Schläge bzw. Feldstücke sind mit der jeweils gewählten Begrünungsvarian-te im Herbstantrag anzuführen. Wichtige Punkte:n  25 % der Ackerfläche müs-sen begrünt werden. Der Stich-

tag für die bewirtschaftete Ackerfläche ist der 1. Oktober.n  Gewissenhafte Antragstel-lung: Leider kommt es im-mer wieder zu Varianten- und Feldstücks-Verwechslungen.n  Die ab 1. Jänner 2013 von der Grünlandwerdung betrof-fenen Ackerfutter- oder Still-legungsflächen dürfen im Herbst 2012 nicht als Begrü-nungsflächen beantragt wer-den, wenn die Dauergrün-landwerdung verhindert wer-den soll.n  Alle im MFA Flächen 2012 beantragten Begrünungsflä-chen nach „Variante A1“ sind auf der Begrünungsseite vor-gedruckt. Wurden A1-Flächen abgemeldet, dann sind diese auch auf der Begrünungsseite zu streichen.

mulch- und Direktsaat, tierschutzmaßnahme

Die Beantragung von Mulch- und Direktsaat darf nur auf Begrünungsflächen erfolgen, die bis 15. Oktober in den Va-rianten B, C, C1, D und D1 be-antragt wurden; die Variante D verpflichtet zum Anbau der Folgekultur in Mulch- oder Direktsaat.

Teilnehmer an der Tierschutz-maßnahme können im Herbst-antragn  zwischen Weide- und Aus-laufhaltung bzw.n  zwischen den beantragten Kategorien wechseln.n  Diese Wechselmöglichkeit besteht immer nur „1:1“, d. h.: Der Wechsel darf weder zu ei-ner Ausweitung noch zu einer Reduktion der beantragten Ka-tegorien führen.n  Es ist auch zulässig, von „Auslaufhaltung Kühe“ auf „Weidehaltung Schafe/Zie-gen“ zu wechseln.n  Die Verpflichtungen der ursprünglich beantrag-ten Kategorie(n) müssen bis 31. Dezember eingehalten werden; der Verpflichtungsbe-ginn der im Herbstantrag neu beantragten Kategorie(n) ist der 1. Jänner 2013.

Gesonderte meldeverpflichtung

Erfolgt im Herbstantrag 2012 der Wechsel von beantrag-ten Kategorien, dann ist zu-sätzlich zur Beantragung im Herbstantrag noch eine ge-sonderte Meldung an die AMA zu übermitteln. Diese Meldung wird im Zuge der Herbstantrags-Abgabe vorbe-reitet und durch die BBK an die AMA übermittelt. Für di-ese Meldung wird der Herbst-antrag 2011 und/oder der MFA 2012 benötigt.

ÖpUL 2007 – vorzeitiger Ausstieg

Der Verpflichtungszeitraum im ÖPUL 2007 reicht bis ein-schließlich 2013. Nach fünf- oder sechsjähriger Laufzeit ist der rückzahlungsfreie Aus-stieg möglich. Dieser kann aus dem gesamten Programm bzw. aus einzelnen Maßnahmen er-folgen. Ein Ausstieg aus Teil-flächen ist nur im Rahmen der bekannten ÖPUL-2007-Tole-ranzgrenzen möglich.Infos zu wichtigen Bestim-mungen, zur Antragstellung und den diesbezüglichen Fris-ten geben die BBKs bzw. Be-zirksreferate.

ei n reich fristen, meldeverpflichtu ng u n d aussti eg

Herbstantrag 2012

Begrünung von Ackerflächen: Eine boden- und flächen-deckende Begrünung muss erreicht werden; gerade bei Be-grünungen nach späträumenden Kulturen muss diese Be-stimmung beachtet werden. FoTo: THUMFArT

Herbstantrag online

Der Herbstantrag kann heuer erstmals elektronisch unter www.eama.at gestellt werden. Der Einstieg erfolgt mit der Betriebsnummer und dem AMA-Pincode. Ein ausführlicher Leitfaden zur Online-Antragstel-lung und detaillierte Nutzungsbestimmungen stehen auf www.eama.at zur Verfügung. Eine Online-Antragstellung ist nicht möglich, wenn dem Antrag bestimmte Formulare/Unterlagen beigelegt werden müs-sen (z. B. vorzeitiger Ausstieg ÖPUL 2007), wenn die Stammdaten nicht korrekt sind oder eine 100 %ige Feldstücksdigitalisierung nicht mög-lich ist (z. B. Kommassierungsgebiet, ausländische Grundstücke). Die Online-Beantragung des Herbstantrages ist bis 8. Oktober möglich.

bauernjournal  obstbau1. September 2012 VI I

In der Apotheke kann

jederzeit überprüft

werden, ob alle

Medikamente, die man

einnimmt, auch

zusammenpassen.

Ich B meine Apotheke, weil sie Gesundheits-kompetenz und mehr Sicherheit bringt.

gröSSte ObStSOrtenauSStellu ng eu rOpaS

Alte, seltene Sorten in KlosterneuburgDie Europom ist die größte Obstsortenaus-stellung Europas und findet vom 26. bis 28. Oktober heuer erstmals in Klosterneuburg statt. 

Seit 2005 hat die Ausstellung an Breite und Größe zugelegt: Die Zahl der teilnehmenden Länder stieg von sechs auf 18 Staaten. Speziell der zu-künftige Konsument, also Kinder, Jugendliche und jun-ge Familien, soll an Begriffe wie Biodiversität, Genuss von heimischen Früchten und die Vielfalt an Produkten

mit Erlebnis und aktiver Teilnahme durch Workshops und Verkos tungen an den M e h r w e r t von bunter Vielfalt bei r e g i o n a l e m Bezug heran-geführt wer-den. Partner wie das Stift Klosterneuburg oder das Kunsthaus Essl run-den die Programmgestaltung ab.

Obst sehen und riechen

Es gibt einige tausend hei-mische und internationa-le Sorten zu sehen, Spezifi-

ka der teilnehmenden Län-der können bestaunt wer-den und die Darstellung der

Obstvielfalt Ö s t e r r e i -chs (seltene Sorten und Obstar ten, Wi l d o b s t , Exoten u. a. m.) steht

im Mittelpunkt. Neben einer Genussverkostung von mehr als 100 Apfelsorten können auch Workshops zu diversen Themen besucht werden.

Schulprogramm

Von 20. bis 22. November bietet das Lehr- und For-

schungszentrum im Rah-men der Aktivitäten zur Eu-ropom auch ein eigenes Pro-gramm mit Wissenstransfer zu Biodiversität im Obstbau und Workshops zum Begrei-fen von Vielfalt und Genuss für Gruppen und Schulklas-sen an.

Organisiert wird die Ausstel-lung von der Arge zur För-derung des Streuobstbaus und zur Erhaltung obstgene-tischer Ressourcen, der Ös-terreichischen Gartenbau-Gesellschaft, dem Bundes-Obstbauverband und dem LFZ für Wein- und Obst-bau. Weitere Infos unter www.europom2012.at

Bauernjournal  hagelversicherungvi i i 1. September 2012

Besonders in der Landwirtschaft spielen Wetterprognosen, aber auch Wetteranalysen eine bedeutende Rolle für die betriebliche Arbeitsplanung.

Aus diesem Grund bietet die Österreichische Hagel-versicherung ihren Kunden ein umfangreiches Wetter-service, auf Basis hochauflö-sender Wetterdaten, die von der Zentralanstalt für Mete-orologie und Geodynamik (ZAMG) berechnet werden. Es stehen detaillierte Pro-gnosen und Analysen für je-den Quadratkilometer des Landes zur Verfügung. Gera-de bei der Erfassung des Nie-derschlags ist die Berech-nungsmethode der ZAMG einzigartig.

einzigartige berechnungsmethode

Mag. Klaus Stadlbacher, Lei-ter der Fachabteilung Wet-ter in der ZAMG: „Nur durch die Kombination von Wetter-radardaten und Punktmes-sungen an Wetterstationen ist es möglich, die Nieder-schlagsmenge flächig zu er-fassen und für jeden Qua-dratkilometer in Österreich einen aussagekräftigen Wert zu erhalten.“ Neben den 266 eigenen Wetterstationen der ZAMG werden dafür zusätz-lich die Daten von rund 700 Niederschlagsmessern und die Wetterradardaten des ös-terreichischen Flugwetter-dienstes verwendet. „Das Wetterservice der Hagelver-sicherung ist eine perfekte Möglichkeit, diese hochwer-tigen und international ein-zigartigen Daten für jeden Punkt abzurufen und zu ana-lysieren“, so der Experte.

Wetteranalysen sind die Grundlage jeder Prognose und bestimmen daher maß-geblich die Qualität von Wet-tervorhersagen. Besonders in einem landschaftlich sehr strukturierten Land wie Ös-terreich werden sehr detail-lierte Beobachtungsdaten benötigt. Aufgrund der To-pographie gibt es gerade in der Alpenrepublik viele sehr kleinräumige Wetterphäno-mene, die selbst von einem sehr dichten Stationsnetz nicht erfasst werden können.

Wetterdaten für jeden Quadratkilometer

Wissenschaftler der ZAMG entwickelten ein internati-onal einzigartiges Verfah-ren, um aus verschiedensten Datenquellen den richtigen Wetterwert zu ermitteln. Das Verfahren mit der Abkür-zung INCA (Integrated Now-casting through Comprehen-sive Analysis) kombiniert Daten von Wetterstationen, Satelliten und Wetterradars,

um für jeden Quadratkilo-meter die Wetterdaten zu be-rechnen.

Weltweites Vorzeigeprojekt

Ein Projekt, in dem das Ver-fahren für ganz Zentraleu-ropa verwendet wird, wur-de von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) so-gar zu einem weltweiten Vor-zeigeprojekt erklärt. „Aktuell koordiniert die ZAMG insge-samt 24 Partner aus 14 euro-päischen Ländern um das Sy-stem auch dort zur Anwen-dung zu bringen“, berichtet Mag. Klaus Stadlbacher, Lei-ter der Fachabteilung Wetter in der ZAMG. Verwendung finden diese einzigartigen Da-ten bei Universitäten, hydro-graphischen Ämtern, Wet-terdiensten, staatlichen und kommunalen Instanzen, bei Organisationen der Straßen-sicherheit und des Zivil-schutzes sowie beim Wetter-service der Österreichischen Hagelversicherung.

HagelversicH eru ng u n d Za Mg (Zentr al anstalt fü r Meteorologi e u n d geodyna Mi k):

Wetterservice für die Landwirtschaft

Ältester Wetterdienst

Mit Erfindung der ersten meteorologischen Mess­geräte im 17 Jh. wurden auch die ersten regelmä­ßigen meteorologischen Mes­sungen ermöglicht. Im Jahr 1767 beginnt eine der äl­testen ununterbrochenen Temperaturmessreihen der Welt. Sie stammt vom ober­österreichischen Benedik­tinerstift Kremsmünster.1851 wurde dann der ältes­te Wetterdienst der Welt, die Zentralanstalt für Meteorolo­gie und Geodynamik (ZAMG), durch Kaiser Franz Joseph ge­gründet. Die Anzahl an Wet­terstationen wuchs in Folge von ca. 20 im Jahr 1852 auf mittlerweile 266 automa­tische Wetterstationen, wel­che täglich ca. 1,87 Millionen Wetterdaten übermitteln. Das Messnetz der ZAMG ist heute eines der präzisesten und dichtesten der Welt. Er­gänzt werden diese Erdbe­obachtungen durch Satel­liten­ und Wetterradardaten.

Unter www.hagel.at sind detaillierte Wetteranalysen und -prognosen der Zentralanstalt für Meteo-rologie und Geodynamik (ZAMG) exklusiv für Kunden der Österreichischen Hagelversicherung (ÖHV) verfügbar. Foto: MARko GReitschus pixeLio.de/ÖhV

Bauernjournal  Firmennews1. september 2012 iX

Planen und Antrag absenden im Kombi-Pack: Ab sofort kann der Herbstantrag auch online mit dem LBG-Feldplaner gemacht werden.

Josef siffert, LK Österreich

Das Instrument ist bereits viel-fach erprobt, nun wurde es um eine zukunftsorientierte Funktion erweitert: Der LBG-Feldplaner kann ab sofort ver-wendet werden, um die land-wirtschaftliche Nutzung der einzelnen Feldstücke zu pla-nen und danach via Internet den AMA-Herbstantrag „Be-grünung“ abzusenden. Ein in-tegriertes Prüfsystem klopft diesen Antrag auf Plausibili-tät ab und alarmiert den Land-wirt im Falle einer Fehlermel-dung.Für Leopold Kainzbauer, Ge-schäftsführer des Agrar-Com-puter-Spezialisten LBG Com-puterdienst in Korneuburg, geht mit diesem Kombi-Pack von Planung und Antragstel-lung per Internet „ein lang-jähriger Traum in Erfüllung“. Kainzbauer ergänzt: „Natür-lich ist es schon jetzt mög-lich, AMA-Anträge über das Internet zu stellen, doch die-se Kombination aus Planungs-

und Antragsinstrument ist für den Landwirt neu.“ Der Start-schuss für diese Innovati-on, genannt „AMA MFA On-line“, erfolgt mit dem Herbst-antrag, da die Datenmenge bei dieser Antragsrunde deut-lich geringer ist als beim jähr-lichen Mehrfachantrag (MFA) im Mai. Somit können Erfah-rungen des herbstlichen „ers-ten Echtlaufs“ (copyright Kainzbauer) für die Vorberei-tung des MFA im kommenden Frühjahr genutzt werden.

enge Kooperation mit den AmA-experten

„Damit das nun alles rei-bungslos funktioniert, haben unsere Kunden, die Bauern, die AMA-Experten und un-ser Haus eng kooperiert und das jeweilige Wissen einge-bracht. Die AMA und wir ha-ben Schnittstellen geschaffen, wir haben jeweils die dazu passende Software entwi-ckelt und nun steht dem Start nichts mehr im Wege“, stellen Kainzbauer und der Landwirt und Softwareberater Franz Kremser gemeinsam fest.

plausibilitätsprüfung gibt sicherheit

Was ändert sich für den Bau-ern, der seinen Begrünungs-Antrag an die AMA mit dem adaptierten LBG-Feldplaner

abgibt? Kainzbauer: „Es wird einfacher. Der Landwirt ist von Terminen und Öffnungs-zeiten unabhängig und die Plausibilitätsprüfung gibt ihm mehr Sicherheit.“

Die Zukunft sind Online-Lösungen

Die 1989 gegründete Soft-wareschmiede mit Hardware-Bereich lebt vom engen Kon-takt zu ihren Anwendern, den Bauern, erzählt der Nie-derösterreicher Kainzbauer: „Die Bewertung erfolgt täg-lich, 365-mal im Jahr.“ Der Ausfluss dieser Dauer-Kom-munikation zwischen Soft-ware-Entwicklern und Nut-zern, die spontan und zahl-reich ihre oft hochkarätigen Anregungen und Wünsche deponieren, sind 15.000 Pro-gramm-Lizenzen, mit denen das Haus LBG-CD am Markt vertreten ist. Neun hauptbe-rufliche und sieben neben-berufliche Mitarbeiter bie-ten neben stets aktueller An-wender-Software für Acker-, Wein-, Gemüse-, Garten- und Obstbau, für Tierhaltung und Grünland und für die Buch-haltung auch Schulungen und im wachsenden Aus-maß auch digitale Gegenwehr zu „Viren, Spam & Co“, wie Kainzbauer die Flut an uner-wünschten „Gästen“ in der digitalen Welt bezeichnet.

Die Zukunft sehen die beiden Computer-Fachleute in On-line-Lösungen. Warum? „Der Bauer kann immer mit der ak-tuellsten Version des jewei-ligen Programms arbeiten und Viren stellen für ihn kein Pro-blem mehr dar“, so die Ant-wort der Fachmänner. Sie ha-ben auch ein Beispiel für die Anwendung dieser Lösung an der Hand. Immer mehr Land-wirte beliefern beispielswei-se Abnehmer im Lebensmit-telhandel, die jeweils andere Qualitätsprogramme fahren. So will also jede Handelskette andere Daten vom Bauern, um sich vom Konkurrenten zu un-terscheiden. Kainzbauer: „Wir müssen daher unseren Kun-den, den Bauern, ein Werk-zeug in die Hand geben, das ihnen erlaubt, mit den Ab-nehmern optimal zu kommu-nizieren.“ Und das sieht so aus: Das Programm nutzt die gesamten Aufzeichnungen des Landwirts für die Quali-tätsproduktion und sendet mit Zustimmung des Produzenten die jeweils gewünschten Da-ten punktgenau an das jewei-lige Handelsunternehmen.„Unser Ziel sind optimale Lö-sungen für die Landwirte, die stets auf der Höhe der tech-nischen Möglichkeiten sind. Um dieses Ziel zu erreichen, suchen wir immer wieder den Kontakt mit den Anwen-dern, die ja tagtäglich mög-liche Schwachstellen in den Programmen aufspüren. Der Erfolg ist für uns Ansporn, in dieser Richtung aktiv weiter-zuarbeiten“, gibt Kainzbauer die Orientierung vor.

ei n e Gemei nsa me entwicKLu nG der a m a u n d der LBG m achts mÖGLich:

Herbstantrag per Internet

mit dem LbG-Feldplaner die Nutzung der Feldstücke planen und danach den AmA-Herbstantrag absenden.

Bauernjournal  weinmarktX 1. september 2012

Der Europäische Rechnungshof hat die Reform der Weinmarktordnung unter die Lupe genommen und dabei einige kritisierenswerte Schönheitsfehler entdeckt. 

josef siffert, LK österreich

Sukkus der Rechnungshof-Kritik aus Luxemburg, dem Sitz des EU-Kontrollorgans: Die widersprüchlich ausge-richteten Reformschritte ha-ben trotz massiver Geldauf-wendungen die Wein-Über-schüsse in Europa nicht spür-bar reduziert. Unterstützt wurde er in der Kritik vom obers ten österreichischen Weinbauvertreter, Josef Pleil, der auf Maßnahmen setzt, die die Wettbewerbsfähig-keit der Betriebe fördern sollen. Österreichs Vertre-ter im Präsidium des Euro-päischen Rechnungshofes, Harald Wögerbauer, schildert die schwierige Ausgangslage: „Die EU ist der größte Wein-erzeuger der Welt und hat ei-nen Welt-Anteil von rund 60 %. In den letzten 20 Jah-ren sank der Weinkonsum in der EU deutlich. Außerdem

stiegen die Weinimporte stär-ker als die Weinexporte. Da-her gibt es einen steigenden Überschuss.“

Weinbaubetriebe stärken

Gegensteuern sollten seit 2008 die „Rodungsprämie“ sowie die „Umstrukturierung und Umstellung von Rebflä-chen“. Mehr als 4,2 Mrd. Euro wurden dafür aufgewendet. Das Ergebnis war ernüch-ternd: Zwar ging der Über-schuss etwas zurück, doch wurde das durch Produktivi-tätssteigerungen auf den neu strukturierten Flächen mehr als ausgeglichen. Deshalb be-fanden die Rechnungshof-Experten: „Die Kommissi-on sollte daher sicherstellen, dass ein angemessener Maß-nahmenmix vorgesehen ist, um dieser Widerspruchspro-blematik zu begegnen.“ „Österreich hat die geför-derte Rodung von Weingär-ten im Rahmen der Markt-ordnung immer sehr skep-tisch betrachtet. Als viel sinnvoller erachtet werden die verschiedenen Stützungs-maßnahmen, die mit der der-zeitigen EU-Weinmarktord-nung angeboten werden und die die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Weines er-

höhen“, erklärt dazu der Prä-sident des Österreichischen Weinbauverbandes, Josef Pleil.

Auspflanzrechte beibehalten

Im Vorschlag für die neue ein-heitliche Marktordnung ist aber auch vorgesehen, dass die derzeitige Pflanzrechtsre-gelung, nämlich Weingarten-auspflanzungen nur aufgrund

eines Auspflanzrechtes zu-zulassen, mit 31. Dezember 2015 auslaufen soll. Pleil dazu: „Österreich und die meisten weinbautreibenden Länder der EU lehnen das Auslaufen der Pflanzrechte vehement ab. Eine Liberali-sierung der Rechte würde die Anpassung des Angebotes an die Nachfrage wesentlich er-schweren. Sie hätte eine tief-greifende Veränderung der europäischen sowie der ös-terreichischen Weinland-schaft zur Folge. Schwer zu bewirtschaftende Weinberge in Hanglage oder auf Terras-sen drohen dann mittelfristig aufgegeben zu werden, wäh-rend die Anpflanzungen auf Ebenen und fruchtbaren Bö-den zunehmen würden. Eine Liberalisierung der Wein-gartenanpflanzungen wür-de einer Industrialisierung des Weinbausektors auf Kos-ten der bäuerlichen Famili-enbetriebe Vorschub leisten. Nachdrücklich haben daher bereits 14 Mitgliedstaaten der Europäischen Union so-wie die Vereinigung der euro-päischen Weinbauverbände die Europäische Kommission aufgefordert, den Vorschlag, die Auspflanzrechte mit dem Jahre 2015 auslaufen zu las-sen, zu korrigieren“, so Pleil abschließend.

Kriti K des eu-rech n u ngshofes an wi derspruch i n eu-wei nm arKtordn u ng

Wein: Wettbewerbsfähigkeit erhöhen

Kritik an europäischer Weinbau-Politik: Josef Pleil, Weinbauverband, und Harald Wögerbauer, EU-Rechnungshof. Foto: Simak

ZLF: „LebensMittelPunkt Landwirtschaft“

Vom 22. bis 30. September findet das 125. Bayerische Zentral- Landwirtschaftsfest statt. Unter dem Jubiläums-Motto „Lebens-MittelPunkt Landwirtschaft“ werden rund 370.000 Besucher erwartet. Das ZLF ist damit eine der meistbesuchten Landwirt-schaftsausstellungen Deutschlands. Es findet im Vier-Jahres-Rhythmus in München auf der Theresienwiese neben dem Ok-toberfest statt. Mittelpunkt und Symbol für das heurige Motto ist eine begehbare Weltkugel. Auf dem gesamten Gelände, das mit rund 650 Ausstellern ausgebucht ist, dreht sich alles um die vielfältigen Leistungen der Land-, Haus- und Forstwirtschaft. Veranstalter ist der Bayerische Bauernverband in Zusammenar-beit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten. Nähere Informationen: www.zlf.de

BAUERNJOURNAL FORST1. SEPTEMBER 2012 XI

Qualität und Erfolg

Fällungs- und Rückeschä-den lassen sich zwar nie ganz vermeiden, doch gibt es wir-kungsvolle Maßnahmen, um Verletzungen an Stamm, Wurzeln und Waldboden vor-zubeugen. Die einfachste und wirkungsvollste Metho-de haben Waldbesitzer selbst in der Hand – eine umsich-tige, den Boden und verblei-benden Bestand schonende Arbeitsweise in Kombination mit der richtigen Forsttech-nik zum richtigen Zeitpunkt (Saftruhe, Frost, Trockenheit).In einem neuen Folder der Waldverbände mit dem Titel „Ernteschäden kosten Geld“ werden die wirkungsvollsten und am einfachsten umsetz-baren Maßnahmen zur Ver-meidung von Ernteschäden kurz und verständlich vorge-stellt. Diese reichen von ei-ner Optimierung der Walder-schließung mit Rückewegen und Rückegassen bis hin zur richtigen Arbeitstechnik im Bestand. Der Folder ist ab Mit-te August kos tenlos bei den Waldverbänden in den Bun-desländern erhältlich und wird auch auf der Internetsei-te www.waldverband.at unter dem Menüpunkt Downloads elektronisch bereitgestellt.

Die Holzqualität ist ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg bei der Waldarbeit. Waldverbände informieren in einem neuen Folder über die Auswirkungen von Ernteschäden.

MARTIN WÖHRLE, LK ÖSTERREICH

Ernteschäden verringern di-rekt das Einkommen, da sie Ausbeuteverluste beziehungs-weise Qualitäts- und somit Preisabschläge verursachen. Bei Ernte- oder Pfl egeeingrif-fen ist es deshalb von großer Bedeutung, möglichst wenig Schaden am verbleibenden Bestand und dem Waldboden zu verursachen. Verletzungen im oberen Bereich der benach-barten Bäume entstehen vor allem durch das Streifen des gefällten Stammes an diesen. Noch viel größere wirtschaft-liche Folgen hat aber eine Ver-letzung im unteren Bereich, wo das wertvolle Stammholz durch nachfolgenden Pilzein-tritt (z. B. Rotfäule) entwertet wird.

Stammschäden durch Holzernte nehmen zu

Die Österreichische Waldin-ventur (ÖWI) weist in der Er-hebungsperiode 2007/09 ge-stiegene Stammschäden durch Holzerntearbeiten aus. Be-trachtet man den Holzvorrat in Österreich, zeigt sich, dass der Großteil der Schäden durch Fällung und Rückung verurs-acht wurde. Knapp 60 Prozent aller Bäume mit Stammschä-den weisen Ernteschäden auf. Wie in der Tabelle ersichtlich, sind die Ernteschäden mit 162 Mill. Vorratsfestme-tern (Vfm) deutlich höher als

Schäl- und Steinschlagschä-den zusammen. In Summe sind mehr als 14 Prozent des gesamten heimischen Holz-vorrates durch die Holzernte geschädigt.

Bis zu 25 Prozent Verlust

Der Vergleich der Holzer-löse zwischen einer gesunden und einer geschädigten Fich-te macht den wirtschaftlichen Schaden deutlich. Dabei wur-de eine Fichte (BHD 56, Baum-höhe 30 m, Kronenansatz 18 m) im gesunden und ge-schädigten Zustand bewertet. Durch Rückearbeiten wurde ein Stammschaden im Alter von 30 Jahren mit einer Wund-breite von 25 cm und Wund-länge von 120 cm verursacht. Durch das Gesundschneiden

reduziert sich die verkaufsfä-hige Holzmasse um 0,56 Ern-tefestmeter (Efm). 0,79 Efm können nur mehr als Braun-bloch klassifi ziert werden und durch die ungünstige Durch-messerverschiebung fallen anstelle von Blochholz 0,08 Efm Schwachbloche an. Statt 240 Euro ist der gleiche Stamm nur mehr 181 Euro wert. Der Wertverlust liegt bei knapp 60 Euro oder rund 25 %.

SORGFALT BEI DER WALDARBEIT FÜ R ZU KÜ N FTIGEN HOLZERLÖS ENTSCH EI DEN D

Ernteschäden kosten Geld

Anzahl von Schäl-, Ernte-und SteinschlagschädenSchälschäden

58 Mill. Vfm

Ernteschäden

162 Mill. Vfm

Steinschlagschäden

59 Mill. Vfm

ÖWI 2007/2009

Gesunder Baum Geschädigter BaumSortiment Holz (Efm) Preis (€) Erlös Holz (Efm) Preis (€) Erlös

Bloche B 2,48 83,6 207,3 1,38 83,6 115,4

Bloche C 0,38 83,6 31,8 0,20 83,6 16,7

Braunbloche 0,79 55,5 43,8

Schwachbloche 0,08 65,9 5,3

Industrie-/Brennholz 0,04 37,5 1,5

Faulholz 0,56 0,0 0,0

Verkaufsfähige

Holzmenge 2,90 2,45

Gesamterlös 240,6 181,2

Quelle: Dr. Gerhard Pelzmann, LK Steiermark (Holzpreise ø 3 Jahre, Mai 2009 bis April 2012)

QU

ELLE

: Ö

ST

ERR

EIC

HIS

CH

E W

ALD

INV

ENT

UR

, B

FW

GR

AFI

K:

OB

ERN

GR

UB

ER

ERNTESCHÄDEN ÖSTERREICHWEITIN PROZENT DES GESAMTEN HOLZVORRATES

16

14

12

10

8

6

4

2

0

4,0

12,7

14,5

1992 bis 1996 2000 bis 2002 2007 bis 2009

Bauernjournal  ama marketingXi i 1. september 2012

Das Lieblingsgemüse der Österreicher stammt ursprünglich aus Peru und Ecuador und wurde in Mexiko erstmals kultiviert. 

Die Azteken nannten sie „To-matl“. In Europa bekamen sie anfangs den Namen Liebes-, Gold- oder Paradiesapfel. Die Österreicher machen daraus den „Paradeiser“, und das völlig zu Recht. Paradeiser sind „paradiesische“ Nähr-stoffspeicher, denn sie ent-halten das zellschützende Lykopin und das Beta-Karo-tin, das antioxidativ wirkt, aber auch Provitamin A, Vita-min C und Kalium. Insgesamt machen die Paradeiser rund 44 % wertmäßig im Segment des Fruchtgemüses, dazu zäh-len neben Paradeiser, Gurken, Paprika, Zucchini, Melanza-ni und Kürbis, aus. Die Prei-se im Lebensmittelhandel lie-gen in den ersten Monaten des Jahres traditionell etwas über jenen in den Sommermona-ten. Im ersten Trimester von Jänner bis April 2012 kostete ein Kilo Paradeiser im Han-del drei Euro. Die große Be-liebtheit dieses Fruchtgemü-ses zeigen aber nicht nur die Marktzahlen, sondern auch eine RollAMA-Motivanalyse

aus dem April vorigen Jahres. Demnach bezeichnet jeder zweite Österreicher den Para-deiser als absolutes Lieblings-fruchtgemüse. Gurken und Pa-prika kämpfen fast gleichauf um Platz zwei und drei. Para-deiser werden am liebs ten als Salat gegessen, aber auch als kalte Beilage und als gesunder Snack zwischendurch. Auch in der warmen Küche findet er immer mehr Einzug. Dieses Umfrageergebnis ist übri-gens auch bei Kindern nicht viel anders. Auch die kleinen Konsumenten bezeichnen Pa-radeiser als ihr bevorzugtes Gemüse, am liebs ten als Sa-

lat. Rund 80 % der Befragten möchten Fruchtgemüse völ-lig unaufbereitet und kaufen Paradeiser vor allem dann, wenn diese in Österreich Sai-son haben. „Die nicht nur ge-schmacklichen Vorzüge von reif geerntetem Gemüse aus der Region sind offensichtlich bekannt im Frischeparadies Österreich“, freut sich Mag. Karin Silberbauer, AMA-Mar-ketingmanagerin für Obst, Ge-müse und Erdäpfel, über den hohen Zuspruch heimischer Ware. Die Frische ist beim Ge-müseeinkauf wichtigstes Kri-terium, an zweiter Stelle folgt die Optik.

Di e par aDeiser si n D Das li ebli ngsgemüse Der Österreich er

Gesunde Geschmacksvielfalt 

Bio-Aktionstage in ganz Österreich

Bereits zum zehnten Mal lädt die AMA-Marketing zu den ös-terreichweiten Bio-Aktionstagen. Im ganzen Land sind die Bio-Boten vom 7. bis 16. September unterwegs und verteilen gratis Bio-Milch und Teilnahmekarten für das große „Ich-will-Bio-Gewinnspiel“. Die 17 Bio-Infostände bieten Bio-Wissen, Bio-Gewinnspiele und Bio-Genuss in Hülle und Fülle. Mehr als hundert Bio-Boten werden vom 7. bis 16. September für Bio-Stimmung im Land sorgen. An 17 Bio-Info-Ständen von Eisenstadt bis Dornbirn stehen Bio-Bäuerinnen allen Interes-sierten Frage und Antwort. Foto: AMA-MArkEtinG/AnnA rAuchbErGEr

Paradiesische Nährstoffspeicher: Mag. Karin Silberbauer, AMA-Marketingmanagerin für Obst und Gemüse sowie Ing. Franz Windisch, Präsident der LK-Wien, huldigen dem Lieb-lingsgemüse Nummer eins. Foto: AMA MArkEtinG/robErt strAssEr

Neue Infobroschüre

Schmackhaft präsentieren

Bio schmeckt gut. Aber wie soll man das dem Kunden schmackhaft vermitteln? Eine neue Broschüre der AMA-Mar-keting gibt wertvolle Tipps für den erfolgreichen Verkauf von biologischen Milchpro-dukten im Bio-(Fach-)Handel. Eine praktische Anleitung gibt Tipps, wie eine Käsetheke sor-tiert sein sollte und wie man Käse perfekt in Szene setzt. AMA-Bio-Koordinatorin Mag. Barbara Köcher-Schulz: „Kein Verkaufsargument ist stär-ker als eine Kostprobe, die mit kompetenter Beratung ge-würzt ist.“ Die Bio-Broschü-re richtet sich primär an Bio-Fachhändler und Direktver-markter und kann kostenlos im Webshop unter www.ama-marketing.at bestellt werden.