baupläne - Schotten WienSchüler gibt er den Rat, das Jagdkommando „nicht zu...

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v das magazin für jung- & alt-schotten ausgabe einunddreißig märz 2010 P .b.b. Verlagspostamt 1010 Wien, GZ 02Z031332 S baupläne für eine karriere in dieser ausgabe k.i.l.t.-projekttag 2010 achtung, dotter, platsch ball der alt-schotten 2010 monza in wien liesing defence. rebound. korb. das kinderheim st. benedikt benediktinisches lehrertreffen 1-4 5 6/7 8 9 10 11 Umsetzung lässt aber einen Spielraum zu: „Planung ist ein kreativer Prozess mit offenem Ergebnis“ (Architekt DI Benedict Marginter). Wir können gespannt sein! Maria Egartner Der K.I.L.T.-Projekttag bietet Berufsorien- tierung für die vielfältig interessierten Schottenschüler. Im Sinne des Leitbildes Kultur – Intellekt – Lebensfreude – Tradition wurden heuer wieder 26 Referentinnen und Referenten eingeladen, die aus ihrem Berufsalltag berichteten und bei der individu- ellen Karriereplanung halfen. Über einige Vorträge hörte man die Schüler auch nach dem K.I.L.T.-Projekttag noch re- den, etwa über den Beitrag des begeisterten Sportjournalisten Hans Huber, über das Herzklappen-Modell von Thoraxchirurg Univ. Prof. Dr. Rainald Seitelberger sowie die Autorität von Generalleutnant Mag. Christian Ségur-Cabanac. Der Tag verlief reibungslos. 190 Schülerinnen und Schüler der 1. bis 3. Klassen schwirrten kurz nach acht aus. Die ersten Klasen wur- den im Tiergarten Schönbrunn bereits von Tierpflegern erwartet, die zweiten Klassen stiegen um 8.40 in den Stockbus der Firma Dr. Richard, um eine Betriebsbesichtigung zu absolvieren, während die dritten Klassen bei den Maltesern bereits ihre „Unfallopfer“ im Rhythmus des Radetzkymarsches durch Herzmassage reanimierten. Die Referenten für die älteren Schüler trafen um acht in der Schulbibliothek zusammen, um sich anschlie- ßend im Schulgebäude zu verteilen. So vielfältig die Biographien und „Karriere- pfade“ der Vortragenden auch waren, so war allen doch eines gemein: Die Leidenschaft für die eigene Sache, die Bereitschaft sich neuen Herausforderungen zu stellen sowie der Mut, ethische, soziale und gesellschaftspolitische Verantwortung zu übernehmen. Die konkrete „Wo geht die Reise hin?“, fragte DI Benedict Marginter, seines Zeichens Architekt und Referent am K.I.L.T.-Projekttag. Er stellte damit die Frage in den Raum, „was Architektur und Städtebau der nächsten Generationen können müssen.“ Die nächste Generation, das sind die Jugendlichen, die derzeit noch das Gymnasium besuchen und am 16. Februar 2010 in einem Klassenraum im 2. Stock vor ihm sitzen. Fotos: Georg Hellmayr, P. Christoph Merth (MJ 78)

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das magazin für jung- & alt-schotten ausgabe einunddreißig märz 2010

P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien, GZ 02Z031332 S

baupläne für eine karriere

in dieser ausgabe

k.i.l.t.-projekttag 2010

achtung, dotter, platsch

ball der alt-schotten 2010

monza in wien liesing

defence. rebound. korb.

das kinderheim st. benedikt

benediktinisches lehrertreffen

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Umsetzung lässt aber einen Spielraum zu: „Planung ist ein kreativer Prozess mit offenem Ergebnis“ (Architekt DI Benedict Marginter). Wir können gespannt sein!

Maria Egartner

Der K.I.L.T.-Projekttag bietet Berufsorien-tierung für die vielfältig interessierten Schottenschüler. Im Sinne des Leitbildes Kultur – Intellekt – Lebensfreude – Tradition wurden heuer wieder 26 Referentinnen und Referenten eingeladen, die aus ihrem Berufsalltag berichteten und bei der individu-ellen Karriereplanung halfen.

Über einige Vorträge hörte man die Schüler auch nach dem K.I.L.T.-Projekttag noch re-den, etwa über den Beitrag des begeisterten Sportjournalisten Hans Huber, über das Herzklappen-Modell von Thoraxchirurg Univ. Prof. Dr. Rainald Seitelberger sowie die Autorität von Generalleutnant Mag. Christian Ségur-Cabanac.

Der Tag verlief reibungslos. 190 Schülerinnen und Schüler der 1. bis 3. Klassen schwirrten

kurz nach acht aus. Die ersten Klasen wur-den im Tiergarten Schönbrunn bereits von Tierpflegern erwartet, die zweiten Klassen stiegen um 8.40 in den Stockbus der Firma Dr. Richard, um eine Betriebsbesichtigung zu absolvieren, während die dritten Klassen bei den Maltesern bereits ihre „Unfallopfer“ im Rhythmus des Radetzkymarsches durch Herzmassage reanimierten. Die Referenten für die älteren Schüler trafen um acht in der Schulbibliothek zusammen, um sich anschlie-ßend im Schulgebäude zu verteilen.

So vielfältig die Biographien und „Karriere-pfade“ der Vortragenden auch waren, so war allen doch eines gemein: Die Leidenschaft für die eigene Sache, die Bereitschaft sich neuen Herausforderungen zu stellen sowie der Mut, ethische, soziale und gesellschaftspolitische Verantwortung zu übernehmen. Die konkrete

„Wo geht die Reise hin?“, fragte DI Benedict Marginter, seines Zeichens Architekt und Referent am K.I.L.T.-Projekttag. Er stellte damit die Frage in den Raum, „was Architektur und Städtebau der nächsten Generationen können müssen.“ Die nächste Generation, das sind die Jugendlichen, die derzeit noch das Gymnasium besuchen und am 16. Februar 2010 in einem Klassenraum im 2. Stock vor ihm sitzen.

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editorial

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Anlässlich eines

Treffens der Absolven-

tenverbände katho-

lischer Privatschulen

wurde Ende Jänner

der Zusammenarbeit

der Alt-Schotten mit

„ihrer“ Schule große

Anerkennung gezollt. Insbesondere die

Qualität und Quantität, in der wir ge-

mäß dem K.I.L.T.-Grundsatz, neben dem

finanziellen Ermöglichen zusätzlicher

Lehrinhalte eigene Erfahrungen und den

persönlichen Einsatz unserer Mitglieder

sowie das gesamte Netzwerk unserer

Vereinigung zur Verfügung stellen, suchen

ihresgleichen.

Der K.I.L.T.-Projekttag, der am 16.

Februar 2010 bereits zum fünften

Mal stattgefunden hat, ist, neben dem

Schottillion, das Flaggschiff dieser engen

Zusammenarbeit. Der Lohn für die fast

einjährige intensive Vorbereitung ist das

durchwegs positive Feedback von Stift,

Direktion, Lehrkörper, Schülerinnen und

Schülern, Eltern und nicht zuletzt den wie-

der 26 Vortragenden. Es ist immer wieder

schön zu sehen, mit welcher Begeisterung

diese zumeist sehr prominenten Damen

und Herren von ihrem Dialog mit un-

serer Jugend berichten – ein Abbild des

beabsichtigten Erfahrungsgewinns und

der Bereicherung in beide Richtungen!

Unser spezieller Dank gilt wieder Michèle

Schröck und Josef Harold stellvertretend

für das gesamte Team. Und dem K.I.L.T.-

Projekttag wünschen wir weiterhin sehr

viel Erfolg!

Herzlich,

Peter Krall (MJ 72)

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2009 habe ich zum ersten Mal als Sprecher am K.I.L.T.-Projekttag mitgemacht. Es war sehr spannend vor so vielen, sehr jungen, neugie-rigen, aber auch skeptischen Gesichtern zu ste-hen: eine richtige Herausforderung für mich. Molekularbiologie und Molekulare Medizin sind relativ neue Berufsbereiche, und ich ha-be versucht zu beschreiben, wie spannend es sein kann, die winzigen, aber absolut grundle-genden Mechanismen, die das Leben der Zellen und der Menschen orchestrieren – manchmal – als Erster zu entdecken. Das ist eine ähn-liche Wahrheitssuche wie bei den Patres in den Klöstern… und hilft dabei schlussendlich den Menschen. Durch diese Erkenntnisse kann man neue medizinische Heilansätze entwickeln und neue Biotech-Firmen gründen. Kollegen haben dadurch sogar etliches Vermögen auf-bauen können. Als Vater finde ich die K.I.L.T.-Tage ganz toll und ich beobachte, dass meine Kinder zunehmend interessiert sind. Sie emp-

Ein Klassenzimmer. Burschen wohin das Auge reicht. Und zwei Mädchen. Das ist das Publikum des nun als Konsulent tätigen Sport-journalisten Hans Huber. „Es ist nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung“, erklärt Hans Huber, der schon von klein auf an Sport inter-essiert war. Er spricht über sein Studium der Publizistik und Philosophie, seine Arbeit bei der Austria Presse Agentur und seinen Job als freier Mitarbeiter des ORF, als Präsentator, Kommentator und Moderator: „Der Moderator

finden das als Teil des Wertes der Schule und des Schottennetzwerkes. Wo sonst kann man – so schön und hautnah – von verschiedenen Berufswegen erfahren?

Giulio Superti-Furga

ist die Brücke zwischen dem Publikum und dem Ereignis.“ Hans Huber mo-derierte vor allem bei Fußballspielen, aber auch bei der Tour de France, eini-gen Tenniswettkämpfen und Skirennen. Ein für ihn einprägendes Erlebnis war das „Skandalspiel“ Israel gegen Österreich im Jahr 2002. Nach einem Freistoß erzielte Andreas Herzog in der 92. Minute den Ausgleichstreffer und brachte Österreich damit in die nächste WM-Qualifikationsrunde. Das Bombardement mit Orangen, Steinen

und Wasserflaschen, die von Seiten der gegne-rischen Israelis u.a. auf den Kommentator ge-richtet waren, blieb ihm in Erinnerung. „Man muss auf alles gefasst sein.“Zum Abschied schüttelt er jedem einzelnen die Hand, mit einem „guten Tag, die Damen“ auch den Mädchen.

Ein Mitschnitt des Spiels findet sich auf Youtube: http://www.youtube.com/v/biUOdrXU7kE

Christina Krois (6b)

wahrheitssuche als beruf

berufung sportjournalismus

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3k.i.l.t.-projekttag

Im Rahmen des diesjährigen K.I.L.T.-Projekt-tages besuchte auch der Urologe Prim. ObstltA Dr. Georg Ludvik das Schottengymnasium. Er selbst ist Absolvent unserer Schule. Der Matura im Jahre 1983 folgte das Studium der Medizin und die Arbeit als Krankenpfleger, bis er schließ-lich 1998 das fachärztliche Diplom für Urologie erhielt und sich 1999 im achten Bezirk nieder-ließ. Seit 2003 ist er Leiter der urologischen Abteilung im Wiener Heeresspital.

Da ein Studium der Medizin am Schotten-gymnasium offenbar sehr beliebt und erstre-

benswert ist, machten viele Schüler vom Angebot Fragen zu stellen regen Gebrauch. Dr. Ludvik betonte dabei, dass „die Ausbildung zwar an-geboten wird, die Ziele heute aber durch be-sondere Flexibilität härter als früher erarbei-tet werden müssen“. „Nur aktive Teilnahme, Flexibilität und Bereitschaft an seine Grenzen zu gehen, ohne auf seine ethischen Prinzipien zu verzichten, ermöglichen das Erreichen von erstrebten Zielen.“ Sichere Jobs werde es in Zukunft in der gewohnten Form nicht mehr geben.

Wolfram Grosser (7a)

„...Und dann müssen wir noch die eine wichtige Frage stellen: Welche Bedeutung hat die Bibel für uns?“ Mit gehobenen Augenbrauen sieht Theologe Dr. Hubert Weber jeden einzelnen seiner acht Zuhörer durchdringend an. „Oder lasst mich die Frage anders formulieren: Wieso lieben viele Kinder Harry Potter?“ Ratlosigkeit. „Weil sie sich damit identifizieren können! Wer das nicht kann, dem gefällt das Buch auch nicht. Und dies ist der ganze Trick, den man im Großen und Ganzen braucht, um viele Texte in der Bibel zu verstehen: Man muss sich mit dem Text iden-tifizieren.“

Die Wahrheit des Textes sei dann die Wahrheit über einen selbst. So ist der Prophet Jona nur eines von vielen guten Beispielen dafür. Jener zürnt sowohl darüber, dass ihm eine Schutz spendende Staude verdorrt als auch über Gottes Entscheidung, die Stadt Ninive zu erhalten anstatt sie untergehen zu lassen. Man soll sich vorstellen, Jona zu sein und so die Kernbotschaft auf sich selbst zu übertragen versuchen. Jammert Jona mit Recht über eine verdorrte Staude, während Gott selbst nicht über den Untergang der 120.000 Einwohner Ninives klagen sollte?

Viktor Martinovic (5a)

„Seit es den K.I.L.T.-Projekttag gibt, halte ich einen Vortrag über das Bundesheer!“ Wenn Generalleutnant Christian Ségur-Cabanac zu sprechen beginnt, verstummen die Schüler und hören aufmerksam zu. Noch immer übt das Bundesheer eine große Faszination auf Burschen (und Mädchen!) aus, der Physiksaal ist bis zum Anschlag gefüllt. Präzise und verständlich klärt Segur-Cabanac über die Aufgaben eines Heeres im 21. Jahrhundert auf, beschreibt Auslands- und Assistenzeinsätze sowie die zahlreichen Missionen im Frieden, vor allem als wichtige Hilfe bei Naturkatastrophen. Der Generalleutnant er-klärt – auch anhand seines eigenen Lebensweges

– die Möglichkeiten und Herausforderungen ei-ner Offizierslaufbahn. „Ich denke, von 30.000 Stellungspflichtigen pro Jahr, sind nur zehn bis 15 für den Fliegerdienst geeignet“, korrigiert er falsche Vorstellungen, und einem anderen Schüler gibt er den Rat, das Jagdkommando „nicht zu unterschätzen. Das schaffen nur die Härtesten!“ Auch den mittlerweile zum Kult ge-wordenen Werbespot des Bundesheeres spricht er an und vergleicht die 6.000 Euro Budget mit den (laut Experten) 25 Millionen Euro Werbewirkung. Ob dieser Werbeeffekt wirklich positiv zu sehen ist, bleibt (möglicherweise besser) offen.

Georg Engelmann (7a)

der arzt – ein lebenslang lernender

harry potter und die bibel

soldat – ein beruf mit zukunft

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Die Busse stehen schön nebeneinander aufgefädelt. Auf jedem prangt das Logo des Autobusunternehmens „Dr. Richard“. Ein Ölgeruch liegt in der Luft, während die 2a und 2b des Schottengymnasiums zum Besprechungsraum gehen, um sich dort einen Vortrag über die Autobusse und deren Geschichte anzuhören. Der Geschäftsführer, Dr. Ludwig Richard, erklärt, dass das Unternehmen ein Familienbetrieb in dritter Generation ist.

„Das Wichtigste an einem Busunternehmen sind die Busfahrer, die den Bus sicher steuern.“ „Wer unsere Konkurrenz ist? Das sind vor allem andere Busbetriebe, aber auch Autos und der Zug“, erzählt der 41-Jährige, während er zur Veranschaulichung auf die Folien einer Powerpointpräsentation deutet. Weiters erklärt

er: „Die meiste Arbeit haben wir im Mai, Juni und September, da in diesen Monaten die Touristen nach Wien kommen.“ „Wir haben auch eigene Werkstätten, wo die Fahrzeuge repariert werden.“ Jedes Jahr werden aber auch 80 bis 100 Busse neu gekauft. Nun kommt das absolute Highlight:

Mit einem Bus durch die Waschstraße zu fahren, finden alle aufregend. Gespannte Gesichter sieht man als der Bus langsam durch den Tunnel rollt. Auf der Rückfahrt mit dem blitzblanken Bus ist diese Exkursion noch in aller Munde.

Stella Kaminger (2a)

Der Vorstand der Alt-Schotten hat 2009 eine neue Initiative gestartet: den Alt-Schotten Karrierewegweiser. Ziel dieses neuen Angebots ist es, Jung-Schotten und junge Alt-Schotten beim Studienanfang und beim Berufseinstieg bestmöglich zu unterstützen.

Das erste des vier Module umfassenden Alt-Schotten Karrierewegweisers (Sommerjobs – der berufliche Start für Jung-Schotten) fand am 28. November 2009 statt. Michael Schaumann (MJ 89b), Managing Partner von Stanton Chase International, gab den Schülern der 7. Klassen Tipps für den ersten Sommerjob. Im Mittelpunkt stand das Verfassen eines aussagekräftigen Lebenslaufes. Am 7. November 2009 wurde die altbewährte Berufsberatung (2. Modul) für die 8. Klassen organisiert. Den angehenden Maturanten wurde von zehn erfahrenen Alt-Schotten ein praxisnahes Bild der Anforderungen und Chancen in verschiedenen Berufen vermittelt.

Das dritte Modul des Alt-Schotten Karriere-wegweisers, das Kariere-Kamingespräch fand zum zweiten Mal am 9. November 2009 statt. Fünfzehn jungen Alt-Schotten wurden zahlreiche Anregungen und Tipps für er-folgreiche Bewerbungen und gelungene Vor-

stellungsgespräche gegeben. Einen weiteren Schwerpunkt des Abends bildeten die zahlreichen Einzelfragen wie z.B. der Einsatz von Social Networks bei der Personalsuche. Diese wurden von Michael Schaumann, Johannes Kriegs-Au (MJ 97a), Mitarbeiter bei Stanton Chase International, und Clemens Widhalm (MJ 86b), Managing Partner von Dale Carnegie Training, ausführlich beantwortet.

Im Sommersemester wird das Angebot des Alt-Schotten Karrierewegweisers durch ein weiteres Karriere-Kamingespräch (10. Mai 2010, 19 Uhr, Alt-Schottenheim) sowie durch die Studienberatung (4. Modul) abgerundet.

Oliver-Christoph Günther (MJ 02b)

alt-schotten karrierewegweiser

schule aktuell

impressumErscheinungsort: Wien P.b.b. Verlagspostamt: 1010 Wien DVR: 0224995 Zulassungsnummer: GZ02Z031332S Name des Mediums: Schottillion. Das Magazin für Jung- und Alt-Schotten Medieninhaber (Eigentümer, Herausgeber, Verleger): Alt-Schotten Vereinigung ehemaliger Schottengymnasiasten, 1010 Wien, Freyung 6/2, Telefon & Fax 533 59 51 Sekretariatszeiten: Montag bis Freitag, 8.30 – 11.30 Uhr. Redaktion: Mag. Rudolf Mitlöhner, Dr. Edgar Weiland. Projektmanagement: Mag. Katharina Krusche-Just. Grafik Design: Andreas Pauleschitz, 1070 Wien. Druck: Robitschek & Co Ges.m.b.H., Schlossgasse 10-12, 1050 Wien. Gemäß § 25 Mediengesetz geben wir bekannt, dass die Zeitung Schottillion Mitteilungen über Veranstaltungen der Vereinigung sowie Nachrichten über das Schottenstift, das Gymnasium und Mitglieder der Vereinigung vermitteln soll. Die grundlegende Richtung entspricht der Fortsetzung der Tradition der Schule und der Vereinigung. Herausgeber: Mag. Rudolf Mitlöhner (MJ 83b) Redaktion: CR Dr. Edgar Weiland (MJ 89b), DI Peter Krall (MJ 72), Prof. Mag. Maria Egartner (Koordination und Redaktion Schule), Mag. Maximilian Alexander Trofaier (Termine, MJ 01b). Autoren dieser Ausgabe: Prof. Mag. Maria Egartner, Georg Engelmann (7a), Heinrich Evanzin (7a), P. Ralph Greis OSB (Jerusalem), Wolfram Grosser (7a), Mag. Oliver-Christoph Günther (MJ 02b), Stella Kaminger (2a), Prof. Mag. Maria Körber, Johannes Krall (MJ 08), Dr. Nikolaus Krasa (MJ 78a), Christina Krois (6b), Dr. Alexandra Lang-Adolph, Viktor Martinovic (5a), Jakob Ortel (MJ 5a), Giulio Superti-Fuga (MJ 81). Fotos: Prof. Mag. P. Christoph Merth (MJ 78b), Prof. Mag. Georg Hellmayr, Schottengymnasium Archiv.

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dr. richard – in dritter generation

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„Nun ja. Next Try!“Noch ungeübte Hände greifen nach einem zwei-ten Ei in dem Karton, schlagen eine Rille hinein und versuchen erneut, Dotter und Eiweiß zu tren-nen. Das orange glänzende Eigelb wird von einer Schalenhälfte in die andere geschubst, bis alles Eiklar in die Schüssel abgeronnen ist. „Gut, jetzt das Mehl.“

Kochen hat viele Aspekte. Manche meinen, das sei eine Aufgabe der Frauen, doch immer mehr Männer wollen nun auch einmal selbst ein Ge-richt zaubern. Ja, zaubern: Denn profes-sionelles Kochen ist durchaus mit einer wun-derbaren Zauberei zu vergleichen. Auch das Schottengymnasium bietet seit einigen Jahren einen Kurs für junge Menschen, die gerne die Grundkenntnisse des Kochens erfahren wollen, an. In jedem Halbjahr wird der Kochkurs von zwölf Personen besucht, die Anzahl der Burschen ist manchmal sogar höher als die der Mädchen. In der Küche des Schottenstiftes findet man sich zweimal im Monat zusammen und bereitet un-

ter Leitung von Frau Professor Fischer die ver-schiedensten Gerichte zu, „die dann zum Glück auch selbst verzehrt werden können“, sagt eine Zweitklässlerin, die gerade an einer indischen Fleischspeise arbeitet: „Wo kämen wir denn da hin, wenn die ganze Mühe umsonst wäre!“

Und sie hat ja auch Recht. Gegen Ende der vier-stündigen Unterrichtseinheit wird aufgedeckt und das Menü aufgetragen, meist in drei bis vier Gängen: Vorspeise. Hauptspeise. Nachspeise. Und noch eine zweite Nachspeise, „die machen die Kin-der nämlich am liebsten“, meint Mariella Fischer und lacht. Heute gibt es Erdäpfelpuffer in Paradeissauce, Fleischbällchen und einen Zwetschkenkuchen. Was übrig bleibt, dürfen die Besucher dieses Freifaches mit nach Hause neh-men.

Am Ende des Kurses ist das Eiertrennen nur noch eine Nebensache, so wie das Einmaleins in der Mathematik. Nur zu empfehlen!

Jakob Ortel (5a)

Mein Name ist Maria Körber. Seit September unterrichte ich am Schottengymnasium vier Klassen in katholischer Religion. Ich habe hier in Wien kombinierte Religionspädagogik und Geschichte studiert. Bis zur Geburt meiner ersten Tochter habe ich zwölf Jahre an der Theresianischen Akademie, meiner Stammschule, Religion unterrichtet und im Internat als Erzieherin ge-arbeitet. Religion zu unterrichten, hat mich immer sehr begeistert. Das breite Spektrum an Inhalten und Themen ist mit keinem anderen Fach vergleichbar! Dass sich für mich jetzt die Möglichkeit geboten hat, bei den „Schotten“ ei-nige Stunden zu unterrichten, betrachte ich als großen Vertrauensvorschuss.

Denn ich weiß wohl, dass das Stift damit eine seiner ureigensten Domänen an der Schule – zumindest in kleinem Rahmen – für Laien öffnet. So will ich gerne versuchen, diejeni-gen spezifischen Akzente, die sich daraus für den Religionsunterricht ergeben, als meinen persönlichen Beitrag einzubringen. Bis dahin werde ich mich weiterhin bemühen, mich in den Gängen des Hauses zurecht zu finden (ir-gendwann schaffe ich es bestimmt) und bedan-ke mich für die herzliche Aufnahme.

Maria Körber

Geboren 1971 in Wien, besuchte ich Volksschule wie auch Gymnasium am Institut Sacré Cœur Wien/Rennweg. Nach der Promotion zum Doktor med.univ. an der Universität erfolgte die Ausbildung zur Allgemeinmedizinerin. Die intensive Auseinandersetzung mit Kindern veranlasste mich anschließend dazu, eine Spezialausbildung zur Kindergesundheitstrainerin zu absolvieren. Eine Qualifizierung in psychosozialer und psychosomatischer Medizin folgte. Seit vielen Jahren besteht eine enge Beziehung zur Gemeinschaft der Schotten. Schon mein Vater war Schüler am Schottengymnasium, ebenso wie mein Ehemann. Von meinen fünf Kindern hat der Älteste

bereits hier am Gymnasium maturiert, zwei weitere drücken noch die Schulbank in den „ehrwürdigen Hallen“. Ich kenne dieses Haus also aus vielen Blickwinkeln: aus der verklä-renden Retrospektive der Alt-Schotten ebenso wie aus der Sicht einer leidgeprüften Mutter am Sprechtag.

Alexandra Lang-Adolph

Die Sprechstunde von Dr. Lang-Adolph ist dienstags und mittwochs zwischen 8.30 und 11.30 Uhr.

„achtung, dotter… platsch… zu spät.“

die neue schulärztin dr. alexandra lang-adolph

die neue religionslehrerin mag. maria körber

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ball der alt-schotten 2010

Auf Wiedersehen beim

Ball der Alt-Schotten am

15. Jänner 2011

„16. Jänner 2010, 22.00 Uhr, ein Knistern geht durch die Reihen, die ersten Schweißperlen wer-den diskret von der Stirne gewischt, die Damen und Herren des Eröffnungskomitees schweben über die Tanzfläche. Auch heuer feierten die Alt-Schotten wiederum im Palais Auersperg ‚ihren‘ Ball. Von der stim-mungsvollen Eröffnung über die traditionellen Worte von Abt Johannes bis hin zum energiegela-denen Abstecher in die Disko: Der Traditionsball zeigte sich auch 2010 wieder von seiner besten Seite.“

So poetisch hat ein ungenannter Ballbesucher unser „Familienfest“ beschrieben. Faktum ist, dass wir im Vergleich zum Ball 2009 in Summe wieder um ein Drittel mehr Besucher begrüßen durften, bei den Studentinnen und Studenten sogar um die Hälfte mehr, dass wir laufend Rückmeldungen erhalten, wie schön, stilvoll, rauschend und zugleich familiär unser Fest war usw. Unser Ball ist also eindeutig wieder „in“, vor allem auch bei der Jugend. Und diese Bot-schaft vermitteln wir mit Stolz und Freude allen unseren Kollegen, Freunden und Bekannten – zusammen mit dem Datum des nächsten Balls der Alt-Schotten, dem 15. Jänner 2011.

Bitte unbedingt gleich in den Kalender eintragen und weitersagen. Wir freuen uns auf ein Wieder-sehen!

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ball der alt-schotten 2010 7

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8 generation alt-schottenstartet die motoren!

Am 8. Jänner war es endlich wieder soweit! Eine dreizehnköpfige Gruppe junger Alt-Schotten machte sich auf zur Monza Go-Kart-Bahn, um dem Rennsport zu frönen. Schon lange vor dem Start gab es heftigste Kampfansagen. Der große Gejagte war natürlich der vierfache Seriensieger der ver-gangenen Rennen, Clemens Haag (MJ 01).

Nach einer kurzen Einweisung durch den sehr urigen Rennleiter ging es endlich ab auf die Bahn. In den zehn Minuten Qualifying ließen sich schon deutlich die diversen Fahrstile der einzelnen Teilnehmer erkennen. Manch einer verwechsel-te das Kart-Rennen mit einem Drift-Bewerb und bereute das Fehlen eines Rückwärtsganges sehr, wenn die Weiterfahrt durch einen Reifenstapel ver-hindert war. Ein paar Minuten später war das rich-tige Rennen schon in vollem Gange. Motorausfälle und Zeitstrafen warfen einige Piloten frühzeitig ans Ende des Feldes, an der Spitze verringerte sich

der ursprünglich große Vorsprung des Führenden zunehmend. Am Ende konnte sich jedoch einmal mehr Clemens Haag behaupten und sich den fünf-ten Titel in Folge sichern, hauchdünn vor Valentin

Graf (MJ 08) und Guilherme Spiegelberg (MJ 05). Danke für das spannende Rennen und Gratulation an den Sieger!

Johannes Krall (MJ 08)

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TAGESORDNUNG

zur 64. ORDENTLICHEN GENERALVERSAMMLUNG der ALT-SCHOTTEN

Donnerstag, 21. April 2010, 19.00 Uhr im Prälatensaal des Schottenstiftes, 1., Freyung 6/1

1. Bericht des Vorstandes und der Rechnungsprüfer: 1.1. Totengedenken 1.2. Jahresbericht des Präsidenten 1.3. Bericht des Kassiers 1.4. Bericht der Rechnungsprüfer 2. Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstandes 3. Festsetzung des Mitgliedsbeitrages für 2010 4. Beschlussfassung über Anträge von Mitgliedern Gemäß § 9 der Statuten müssen derartige Anträge 14 Tage vorher beim Vorstand schriftlich eingebracht werden. 5. Allfälliges Im Anschluss an die Generalversammlung findet ein Vortrag von o. Univ.-Prof. Dr. DDr. h.c. Anton Zeilinger, Experimentalphysiker an der Universität Wien, zum Thema „Religion und Naturwissenschaften – ein Widerspruch?“ statt, zu dem auch Familienangehörige und Freunde herzlich willkommen sind. Danach bittet der Vorstand zu einem Glas Wein und einem Imbiss. DI Peter Krall (MJ 72) m.p. Mag. Maximilian Alexander Trofaier (MJ 01) m.p. Präsident Schriftführer

wir gratulierenMag. Dipl.-Ing. Dr. Erich Becker (MJ 91a)zur Vermählung mit Mag. Katrin Wehle

Michael Grabner (MJ 97a)zur Promotion zum Doktor der Volkswirtschaftslehre an der University of California, Davis

Mag. Dr. Markus Grün (MJ 90a)zur Geburt seiner Töchter Victoria und Letizia

Mag. Michael Harmer (MJ 85a) zur Wahl zum neuen Vorsitzenden des Elternvereins des Schottengymnasiums

Philipp Lukavsky (MJ 99b)zur Geburt seines Sohnes Jakob Aeneas Felix

Andreas Pfandler (MJ 03b)zur Sponsion zum Diplom-Ingenieur der Informatik

Matthias R. Rizzi (MJ 02a) zur Sponsion zum Magister der Naturwissenschaften

Gergely Tibor Sarlós (MJ 96b)zur Geburt seines Sohnes Kilian Johannes

wir trauernPaul Zlobicky (MJ 35)verstorben am 3. Jänner 2008

Franz Schreiner (MJ 38/III)verstorben am 18. November 2009

Dr. iur. Heinz Burgmann (MJ 60)verstorben am 14. Dezember 2009

Mag. pharm. Otto Merth (MJ 37)verstorben am 4. Jänner 2010

OStR Prof. Mag. Franz Jandosverstorben am 19. Jänner 2010

Christian Weinhappel (7b)verstorben am 7. Februar 2010

personalia

Das Alt-Schotten Go-Kartl-Rennen 2010

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9generation alt-schottendefence. rebound. korb.Alt-Schotten-Basketball mit Prof. Kippes

Wie jeden Samstag um 10.45 Uhr wird der Karren mit den Basketbällen in den Turnsaal geschoben, jeder der 28 Alt-Schotten, von MJ 79 bis 08, nimmt sich einen Ball und fängt mit dem Aufwärmen an. Die Spieler sind ehrgeizig, kommen aber auch, um Mitschüler wieder zu treffen. Andere haben ihre Kollegen erst am Spielfeld kennen gelernt.

Prof. Max Kippes leitet die Gruppe. Er selbst spielt seit seinem 14. Lebensjahr Basketball, zuerst im Sportverein, dann im Schulteam der Piaristen und zuletzt als Sportlehrer am Schottengymnasium. Die Faszination des Basketballs besteht für ihn darin, „dass man Emotionen rauslassen kann.“ Dennoch komme es selten zu Verletzungen, da Basketball ein „körperloser Sport“ sei: „Die Regeln sehen Körperberührungen nicht vor.“

Die Basketballsaison beginnt für die Alt-Schotten-Mannschaft im November und endet im April. “Basketball ist ja doch ein Hallensport“, erläutert der engagierte Trainer. Die Teilnehmer kommen re-gelmäßig, zwei neue Spieler sind am Samstag dazu gestoßen. Anfänger sind keine dabei.

Anschließend werden die Mannschaften einge-teilt, heute spielen die älteren gegen die jüngeren Jahrgänge, wobei erstere schon nach wenigen Spielminuten in Führung liegen und diesmal mit +8 nach Hause gehen. Kippes zeigt sich zufrieden: „Ich wäre auch bereit, im nächsten Schuljahr eine Alt-Schotten-Mannschaft zu betreuen.“

Viktor Martinovic (5a), Maria Egartner

Michael Stern (MJ 08b): „Es hat alles mit einer E-Mail von Herrn Krall angefangen, dass jetzt mehrere Alt-Schotten jeden Samstag Basketball spielen. Ich studiere jetzt und betreibe sonst nicht so viel Sport. Aus meiner Klasse spielen sechs Leute mit, wir waren in der Schule immer die Basketballer; Die A-Klasse, das waren die Fußballer“.

Christoph Gassauer (MJ 98a): „Ich bin über den Stefan dazu gestoßen, man hat ja auch nach der Matura noch einen guten Kontakt zueinander. Wir haben in der Schule auch schon Basketball gespielt, wir waren aber auch bei anderen Gruppen, zum Beispiel beim Theater.“

Norbert Kubesch (MJ 79): „Ich bin dabei, weil es ange-boten wird. Die anderen habe ich erst hier kennen gelernt. Was im Vordergrund steht? Es ist ein Spiel, im wahrsten Sinne des Wortes.“

Zwei Warnungen am Beginn. Erstens: der Autor dieser Zeilen ist Theologe, nicht Musikwissenschaftler, und schreibt hier über Musik. (Ich hoffe,

mein Musikprofessor bei den Schotten wird mir dies verzeihen.) Zweitens: Eigentlich kann man diese Kolumne nicht lesen, man muss sie hören – aber die Mühe lohnt sich, glaube mir.Also schnell eine CD der Bach’schen Johannespassion zur Hand, hinein in das Abspielgerät, die Sopranarie „Ich folge dir gleichfalls mit freudigen Schritten“ ange-wählt und los geht’s.Und? Wie war der erste Eindruck? Was mich beim Hören und Musizieren fasziniert hat? Die gewaltige Kraft der Flötenstimme. Sie gibt sozusagen den Ton an. Und die mensch-liche Stimme scheint ihr nachzusingen, sich von ihrem Drängen bewegen zu lassen. „Ich folge dir gleichfalls mit freudigen Schritten“ singt die Sopranistin. Die Arie reflektiert über das kürzeste Rezitativ der Johannespassion. „Und er folgete Jesum nach“ hat es da gehei-ßen. Petrus war gemeint. Er folgt dem eben gefangen genommenen Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem. Auskomponierte Nachfolge also, was Bach der kurzen Notiz aus Johannes folgen lässt. Nicht nur im Text. „ich folge dir gleichfalls“. Die Flötenmelodie greift auf die Melodie des vorangegangenen Rezitiativs zurück, entwickelt sie weiter. Und die Singstimme wiederholt variierend die Noten der Flöte. Nachfolge als Antwortgeschehen, als Einstimmen in eine Melodie.Christsein hat also etwas mit einem Ohrwurm zu tun – einem göttlichen Ohrwurm. Jesus nachfolgen heißt, in die Melodie einzustim-men, die er mit seinem Leben angestimmt hat. Mehr noch: eigentlich ist unser Musikstück ein Trio: Bass, Gesangsstimme und Flöte musizie-ren hier miteinander. Drei – die Assoziation zur Dreifaltigkeit liegt nahe. Mitsingen im Trio der Dreifaltigkeit. Gottes Lied in meinem Leben heraushören, in dieses Lied mit einstimmen, darum ging’s – vielleicht gerade in der Fastenzeit.

Nikolaus Krasa (MJ 78a)

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Im winterlich verschneiten Liebhartstal in Ottakring erhebt sich das Kloster der Kongregation der Benediktinerinnen der Anbetung, deren Gemeinschaft es sich zur Aufgabe gemacht hat jedem jungen Menschen in seiner Einmaligkeit große Wertschätzung entgegenzubringen. Die en-gagierten Schwestern leiten nach der Vision ihres Ordensgründers Alois Faller das Kinderheim „St. Benedikt“. „Wir sind für viele Kinder die einzige Familie“, erzählt Priorin Michaela. Das Kinderheim nimmt Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwei und 18 Jahren auf, die wegen einer Behinderung oder einer belastenden Lebenserfahrung einer au-ßerfamiliären Betreuung bedürfen. Viele erleben ihre ganze Kindheit in der sehr le-bendigen Gemeinschaft. „Wir helfen den Kindern den Weg zurück ins Leben zu finden. Dabei stellt sich heraus, dass die Kinder über grandiose sozi-

ale Kompetenzen verfügen“, berichtet begeistert Sr. Nathanaela, eine von mehreren diplomierten Sozialpädagoginnen des Klosters. Jeder einzelne ist auf seine Art und Weise besonders und ein wichtiger Teil dieser Familie. Neben dem alltäglichen Besuch von Kindergarten, Volkschule und Mittelschule bieten die räumlichen Ressourcen des Heims eine große Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten des Nachmittags. Neben einem großen gemeinsamen Aufenthaltraum, einer Wohnküche, Schlafzimmern und Sanitäranlagen steht auch ein Snoezelen-Raum (sprich: „Snuselen“) zur Verfügung, den die Kinder besonders schätzen. Auch ein Spielplatz und ein schöner Garten geben den Kindern die Möglichkeit, sich an der frischen Luft zu bewegen. „Wir fühlen wirklich wie sie sich positiv entwickeln – sehr po-sitiv“, so Priorin Michaela.

Heinrich Evanzin, 7a

Die Weihnachtskollekte 2009 der Alt-Schotten wurde je zur Hälfte dem Kinderheim St. Benedikt und einem Sozialprojekt der Schottenpfarre gewidmet.

In den 90 Jahren seines Daseins hat der Bösendor-fer-Flügel im Prälatensaal schon vieles erlebt. Am Abend des 20. November aber stand er in besonde-rer Weise im Mittelpunkt: Stiftsorganistin Zuzana Ferjencikova spielte ein Benefiz-Konzert zugun-sten einer dringend erforderlichen Restaurierung des wertvollen Instruments. Mit Werken von Franz Liszt, Sergei Rachmaninow und Ferruccio Busonis Bearbeitung von Bachs Chaconne für Violine so-lo schenkte sie den Zuhörern eine Stunde voller Freude an der Musik.

Teilweise mangelhaft ersetzte Saiten, von denen einige gar gerissen sind, und eine ausgeschlagene Mechanik konnten dem großen Klangreichtum kei-nen Abbruch tun.Spendeneinnahmen von 550 Euro sind ein guter Anfang zur Finanzierung der Arbeit.Hoffen wir, dass bald auch eine aufgearbeitete Politur dem klanglichen Glanz entspricht und dass dieser wundervolle Abend am Beginn vieler wei-terer Konzerte stehen mag.

P. Ralph Greis OSB

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Zuzana M. Maria Ferjencikova wurde 1978 in der Slowakei geboren, ist seit 2006 Stiftsorganistin der Benediktinerabtei Unserer Lieben Frau zu den Schotten und international tätige Konzertorganistin (Konzerttätigkeit in Europa und den Vereinigten Staaten). In den Jahren 1996 bis 2004 gewann sie zahlreiche 1. Preise renommierter internationaler Orgelfestivals. Von großer Bedeutung ist Ihre musikalische Zusammenarbeit mit ihrem Lehrer Jean Guillou (Klavier und Orgel: Transkription, Improvisation, Komposition).

Ihr Klavierspiel geht vor allem auf den Unterricht des russischen Pianisten Jevgenij Irschai zurück. Von 2000 bis 2008 war sie Professorin für Orgel und Orgelimprovisation an der Hochschule für Musik in Bratislava und fungiert seit dessen Gründung als künstlerische Leiterin des alljährlich in der Schottenkirche stattfindenden internationalen Orgelfestivals „Dialogues Mystiques“.

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80 Lehrerinnen und Lehrer aus 19 benedikti-nischen Schulen des deutschsprachigen Raums folgten vom 13. bis 15. November der Einladung von P. Martin Spernbauer OCist sich im stiftsnahen SPES-Haus in Schlierbach zu einem benedikti-nischen Netzwerktreffen zu versammeln.

Anregungen für eine kontroversielle Diskussion bot das Impulsreferat von Sr. Dr. Michaela Puzicha, Leiterin des Instituts für benediktinische Studien und Verfasserin des Kommentars zur Benediktregel, in welchem sie Erziehung als „lebensbegleitende Gestaltung eines Reifeprozesses“ definierte und die Selbstverantwortung des einzelnen zum Maßstab ei-ner gelungenen Gemeinschaft erhob.

Die Benediktinerin, die einem sehr positiven und wertschät-zenden Menschenbild ver-pflichtet ist, verwies in diesem Zusammenhang auch auf die equalitas personarum, die durch die Schöpfung und die Taufe bestimmte Gleichwertigkeit des Menschen, die nicht durch menschliche Kriterien wie Herkunftsfamilie, Vermögen oder Erfolg zu begreifen sei: „Damit hat Benedikt das rö-mische Verständnis der dignitas konsequent ausgehebelt“, be-tonte die Salzburger Schwester.

Mit der Frage eines Teilnehmers, ob die Benedikt-regel heute nicht zunehmend verflacht werde und die Ideale für den Schulalltag nicht zu hoch gegrif-fen seien, war die Diskussion eröffnet. Ideologische Gefechte blieben nicht aus. Im gemeinsamen Interesse daran, an den eigenen Kompetenzen zu arbeiten und an der Schule des Herrn mitzubauen, war ein konstruktiver Austausch dennoch möglich.

Im November 2010 wird der Dialog fortgeführt. Mehrere hundert Teilnehmer werden beim in-ternationalen benediktinischen Lehrertreffen im bayrischen St. Ottilien erwartet.

Maria Egartner

Weitere Informationen zur Vernetzung benedikti-nischer Schulen: ww.b-e-net.org

Im Januar 2010 präsentierte das Alt-Schotten-theater „Die Gerechten“ von Albert Camus. Unter der Leitung von Teresa Lehner spielten Andreas Orator, Maximilian Auer, Lukas Burian, Leopold Rössner, Clemens Hartig, Philipp Röck, Stefanie Saghy, Kathrin Eberhardt und Martin Hötzeneder Camus’ Stück aus 1949. Angeregt durch eine reale Begebenheit, verfasste Camus ein Stück über mögliche Bedingungen der Legitimität militanten Widerstands.

Die Darsteller spielten den ersten Teil im Zuschauerraum und machten das Publikum damit gleichsam zu Mitverschwörern. Fjodorow (M. Auer) verkörpert den Hardliner, der über Leichen zu gehen bereit ist, während Kaliajew (A. Orator) der „zart-fühlende Mörder“ ist, der sich weigert Kinder zu tö-ten, und sein eigenes Leben opfert, um den verübten politischen Mord zu sühnen. Der Aufführung gelin-gen berührende Momente, als Kaliajew und Dora (S. Saghy) an ihrer unmöglichen Liebe zu zerbre-

chen drohen und als nach dem gelungenen Attentat der Gefangene vom Polizeichef (L. Rössner) auf die Probe gestellt und von der tief gläubigen Witwe des Großfürsten (K. Eberhardt) besucht wird.

Das Alt-Schottentheater bewies damit, dass es mit einem klaren Regiekonzept, durchdachten Raum- und Lichtlösungen und engagierten Darstellern auch im ernsten Fach überzeugen kann.

Andreas Orator (MJ 97)

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schlierbach: benediktinisches networking

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4.5. 14.30 und 18.30 Uhr: Alban Berg „Violinkonzert“

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Die Produktion des Schottillions wird gesponsert von:

5.5. 6.45 Uhr: Kellermesse

1.5. Staatsfeiertag (schulfrei)

29.4. Besuch der Schlumbergersektkellerei (Anmeldung erforderlich)

21.4. 19.00 Uhr: Generalversammlung (s. Tagesordnung)

20.4. 14.30 und 18.30 Uhr: W. A. Mozart „Cosi fan tutte“

27.4. 20.00 Uhr: „Dialogues Mystiques“-Orgelkonzert I in der Schottenkirche zum Auftakt der Jean-Guillou-Woche

3.-8.5. Schriftliche Reifeprüfung

20.-23.4. jeweils 19.00 Uhr: Aufführung des Schultheaters: Anton Tschechow, „Die Hochzeit“, und Johann Nestroy, „Zwölf Mädchen in Uniform“

29.4. Kellerfest

7.5. 19.00 Uhr: Vortrag Anton Bucher, „Was Kinder glücklich macht“ (Päd. Vortragsreihe Schottenpfarre)

Musikkolleg – Workshops für alle Musik begeisterten unter der Leitung von Günter Egger (MJ 61).Das Musikkolleg findet wie bisher jeweils um 14:30 und 18:30 Uhr im Musikzimmer des Schottengymnasiums, Freyung 6, statt.

Termine Alt-Schotten

10.5. 19.00 Uhr: Karriere-Kamingespräch

17.-21.5. Aktionswoche mitHELFEN 6.c

13.5. Christi Himmelfahrt (schulfrei)

22.-25.5. Pfingstferien

30.6. 9.30 Uhr: Firmung in der Schottenkirche

28.5. Lange Nacht der Kirchen (Beteiligung der Schottenkirche)

11.5. 18.00 Uhr: Alt-Schotten beim Konventamt

18.5. 14.30 und 18.30 Uhr: Gustav Mahler „Kindertotenlieder“, „Rückertlieder“

29.5. Ausflug zu den Wirtschaftsgütern des Schottenstiftes (Anmeldung erforderlich)

24.-30.5. Diözesane Missionswoche „Apg 2010“

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16.4. 15.30 Uhr: Elternsprechtag 7.-9.6. Mündliche Reifeprüfung

9.6. 20.00 Uhr Aufnahmeheuriger der Maturanten

16.4. 19.00 Uhr: Nox Latina Vindobonensis (Festsaal & Keller)

8.6. 18.00 Uhr: Alt-Schotten beim Konventamt

11.6. 10.00 Uhr: Messe der Maturanten in der Schottenkirche

17.4. 17.00 Uhr: Festakt 20 Jahre Frankreichaustausch (Prälatensaal)

4.4. 4.30 Uhr: Osternachtsfeier in der Schottenkirche

1.6. 14.30 und 18.30 Uhr: Giuseppe Verdi „Rigoletto“

8.6. 20.00 Uhr: „Dialogues Mystiques“-Orgelkonzert III in der Schottenkirche: „Hingabe. Jesus – der Erlöser“

13.4. 18.00 Uhr: Alt-Schotten beim Konventamt 3.6. Fronleichnam (schulfrei)

7.4. 6.45 Uhr: Kellermesse 2.6. 6.45 Uhr: Kellermesse

16.-30.4. Französische Gäste in Wien 8.6. 19.00 Uhr: Vortrag Harald Werneck, „Über die Bedeutung des Vaters in der Entwicklung des Kindes“ (Päd. Vortragsreihe Schottenpfarre)

30.4. 20.00 Uhr: „Dialogues Mystiques“-Orgelkonzert II in der Schottenkirche zum Abschluss der Guillou-Woche

19.6. Tag der ersten Klassen

30.6. Sportfest

12.6. Schulwallfahrt nach Altenburg

29.6. Kellerfest zum Schulschluss