Baustein 23: Qualitative Risikoanalyse

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1 Workshop Risiko-Management in IT-Projekten - copyright Dr. Klaus Röber Baustein: RM-23 Qualitative Risikoanalyse - Version 2.0: 06/2001 DKR Unternehmensberatung Baustein 23: Qualitative Risikoanalyse

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Baustein 23: Qualitative Risikoanalyse. Inhalte des Bausteins. Qualitative Risikoanalyse: Charakterisierung Qualitative Risikoanalyse: Überblick Input Werkzeuge und Techniken Ergebnisse Graphische Darstellungen Top-Ten Risiken von Software-Entwicklungsprojekten - PowerPoint PPT Presentation

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Inhalte des Bausteins

Qualitative Risikoanalyse: Charakterisierung Qualitative Risikoanalyse: Überblick Input Werkzeuge und Techniken Ergebnisse Graphische Darstellungen Top-Ten Risiken von Software-Entwicklungsprojekten Empfehlungen zur qualitativen Risikoanalyse Übung 3: Qualitative Risikoanalyse

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Qualitative Risikoanalyse: Charakterisierung

Qualitative Risikoanalyse besteht darin, die Auswirkungen und die Wahrscheinlichkeit der identifizierten Risiken abzuschätzen.In diesem Prozess werden den Risiken Prioritäten zugeordnet entsprechend ihrer möglichen Auswirkung auf die Projektziele.

Qualitative Risikoanalyse sollte mehr als einmal während der Laufzeit des Projekts durchgeführt werden, um mögliche Veränderungen zu erfassen.

Qualitative Risikoanalyse kann zu weiteren Analysen im Prozess „Quantitative Risikoanalyse“ führen oder direkt zum Prozess „Entwickeln von Maßnahmen“.

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Qualitative Risikoanalyse: Überblick

Input: Risiko-Management-Plan Identifizierte mögliche Risiken Projektstatus Projekttyp Skalen zur Bewertung von Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen

Werkzeuge und Techniken: Risikowahrscheinlichkeit und -auswirkungen Wahrscheinlichkeits-/Auswirkungs-Bewertungsmatrix Analyse von Risikoauslösern (Trigger) Analyse der Annahmen Expertenschätzungen S:PRIME Assessment

Ergebnisse: Liste der priorisierten Risiken Liste der Risiken, die weiter analysiert werden müssen Auslöser (Symptome) für hohe oder mittlere Risiken Graphische Darstellung der Risiken

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Input: Projektstatus, Projekttyp

Projektstatus: Die Unsicherheit eines Risikos hängt oft davon ab, in welcher

Phase sich das Projekt befindet. In den frühen Phasen des Projekts werden viele Risiken noch

nicht sichtbar geworden sein, das Design ist noch nicht ausgereift und Änderungen werden wahrscheinlich sein.

Es ist deshalb wahrscheinlich dass weitere Risiken entdeckt werden.

Projekttyp: Standardprojekte oder Projekte eines bekannten Typs sind

einfacher hinsichtlich ihrer Risiken zu bewerten als sehr komplexe Projekte oder Projekte, in denen State of the Art Technology benutzt wird oder in denen etwas erstmalig zur Anwendung kommt.

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Input: Skalen zur Bewertung von Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen

Hier ist es nicht sinnvoll, zu genau sein zu wollen. Es wird in der Regel wohl kaum möglich sein zu entscheiden, ob ein Risiko eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 80% oder 85% oder 90% hat.

Ebenso wird es im Allgemeinen sehr schwer sein, die genauen finanziellen Auswirkungen eines Risikos abzuschätzen, ohne unverhältnismäßig viel Aufwand zu treiben.

Deshalb werden folgende Skalen verwendet: Auswirkung: Katastrophal, kritisch, marginal, vernachlässigbar Wahrscheinlichkeit: Sehr wahrscheinlich = 0,9, wahrscheinlich

= 0,5, unwahrscheinlich = 0,1.

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Werkzeuge und Techniken: Wahrschein-lichkeits- Auswirkungsbewertungs Matrix

Die Risikowahrscheinlichkeit ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Risiko eintreten wird. Die Risikoauswirkung ist der Effekt, den das Risiko auf die Ziele des Projekts haben würde.

Auswirkung

Wahrschein-lichkeit Sehr

wahrscheinlichUn-

wahrscheinlichWahrscheinlich

Katastrophal

Marginal

Vernach-lässigbar

Kritisch

6 Hoch

5 Hoch

5 Hoch 4 Mittel

4 Mittel

4 Mittel

3 Mittel

3 Mittel

3 Mittel

2 Niedrig

2 Niedrig

1 Niedrig

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Beispiel: Bewertung von Risiken

Kategorie

Komponente

Performanz KostenWartung

Katastrophal

Marginal

Vernach-lässigbar

Kritisch

Zeitplan

Performanznicht erreichbar

Performanzstark beeinträchtigt

Performanzetwas beeinträchtigt

Performanzkaumk beeinträchtigt

Software nicht wartbar

Erhebliche Verzöge-rungen bei Software-

änderungen

Geringe Verzöge-rungen bei Software-

änderungen

Wartung ist umständlich

Budget wird erheblichüberzogen (>50%)

Budget wird deutlichüberzogen (~30%)

Budget wirdüberzogen (~10%)

Budgetpolsterwerden aufgezehrt

Meilenstein nicht erreichbar

Meilenstein erheblich verzögert(>30% Zeitverzug)

Meilenstein verzögert

(>10% Zeitverzug)

Pufferzeiten - nichtauf dem kritischen

Pfad- werden aufgezehrt

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Werkzeuge und Techniken: Analyse von Risikoauslösern

Risikosymptome, manchmal auch Auslöser (Trigger) genannt, sind indirekte Manifestationen wirklicher Risikoereignisse.

Beispielsweise kann eine schlechte Arbeitsmoral im Projekt ein frühes Warnzeichen dafür sein, dass das Projekt vermutlich nicht rechtzeitig fertig wird.

Kostenüberschreitungen bei frühen Aktivitäten können ein Hinweis darauf sein, dass die Schätzung des Aufwands schlecht durchgeführt wurde.

Analysieren Sie deshalb alle Risiken, die mit „hoch“ oder „mittel“ in der Matrix bewertet wurden und versuchen Sie, Symptome zu identifizieren.

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Werkzeuge und Techniken: Expertenschätzungen

Das Urteil von Experten kann oft alternativ oder zusätzlich zu formalen Methoden angewandt werden.

Beispielsweise könnten Experten die Eintrittswahrscheinlichkeit der Risikoereignisse mit „sehr wahrscheinlich“, „wahrscheinlich“ oder „unwahrscheinlich“ und die Bedeutung mit „katastrophal“, „kritisch“, „marginal“ oder „vernachlässigbar“ bewerten.

Expertenschätzungen sind oft sehr gut. Nachteilig aber ist, dass nicht nachvollziehbar ist, wie

der Experte zu seinem Urteil gekommen ist und dass sich dieses Wissen nicht auf Andere übertragen lässt.

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Ergebnisse

Liste der priorisierten Risiken: Die Risiken können nach Rangfolge (hoch, mittel, niedrig) oder

danach priorisiert werden wie eilig es ist, Maßnahmen zu ergreifen.

Liste von Risiken, die weitere Analyse erfordern: Risiken, die als „hoch“ oder „mittel“ eingestuft wurden, sind

erste Kandidaten für eine quantitative Risikoanalyse.

Symptome: Symptome für Risiken mit den Bewertungen „hoch“ und „mittel“

Graphische Darstellung von Risiken: Es gibt verschiedene Methoden, Risiken darzustellen (z. B.

Radar-Diagramm oder Pareto-Diagramm) s. Folgefolien.

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Graphische Darstellung: Radar-Diagramm

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Entwicklungsprozeß

Konfigurationsmanagem ent

Effektivität der Komm unikationm it Anwendern

Qualitätssicherungsprozeß

Beziehungen zu Anw endernZugriff auf GUI Standards

Fehlertoleranz

Codierungsprozeß

Dokum entation derCodierung

Design Dokumentation

Zugriff auf Entwicklungs-standards

Anw enderakzeptanz

Code Reviews

Zugriff auf unterstützendeDokum entation

Zugriff auf Anw ender-dokumentation

Abhängigkeit vontechn. Spezialisten

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Graphische Darstellung: Pareto-Diagramm

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GewichteteBewertung

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Beispiele: Top Ten Risiken von Software-Entwicklungsprojekten

1. Personelle Defizite 2. Unrealistische Termin- und Kostenvorgaben 3. Entwicklung von falschen Funktionen und Eigenschaften 4. Entwicklung der falschen Benutzerschnittstelle 5. Vergolden (über das Ziel hinaus schießen) 6. Kontinuierliche Anforderungsänderungen 7. Defizite bei extern gelieferten Komponenten 8. Defizite bei extern erledigten Aufträgen 9. Defizite in der Echtzeitleistung 10. Überforderung der Software-Technik

Quelle: H. Balzert, Lehrbuch der Software-Technik, Spektrum 1998

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Empfehlungen zur qualitativen Risikoanalyse

Projekttyp 1: Wählen Sie alle Risiken mit der Bewertung „hoch“ oder „mittel“ für die

weitere Analyse aus (max 20). Analysieren und dokumentieren Sie Symptome für alle ausgewählten Risiken.

Projekttyp 2: Wählen Sie alle Risiken mit der Bewertung „hoch“ oder „mittel“ für die

weitere Analyse aus (max 15). Analysieren und dokumentieren Sie Symptome für alle ausgewählten Risiken.

Projekttyp 3: Wählen Sie alle Risiken mit der Bewertung „hoch“ oder „mittel“ (max 10)

aus gehen sofort zum Prozess „Entwickeln von Maßnahmen“. Analysieren und dokumentieren Sie Symptome für die ausgewählten Risiken.

Projekttyp 4: Wählen Sie alle Risiken mit der Bewertung „hoch“ aus (max 5) und

gehen direkt zum Prozess „Entwickeln von Maßnahmen“. Analysieren und dokumentieren Sie Symptome für alle ausgewählten Risiken.

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Übung 3: Qualitative Risikoanalyse

Nehmen Sie die in Übung 2 erstellte Risikoliste und bewerten Sie alle Risiken hinsichtlich Wahrscheinlichkeit des Auftretens und Auswirkungen.

Ermitteln Sie dann an Hand der Wahrscheinlichkeits-Auswirkungsmatrix die Top Ten Risiken Ihres Projekts.

Ermitteln Sie mögliche Symptome für die Top Ten Risiken.

Präsentieren Sie das Ergebnis vor der Gruppe Bewahren Sie die Ergebnisse für eine spätere Übung

auf.

Arbeit in Teams von 3 - 5 Personen

Dauer 45 Minuten

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Diskussion

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