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Geschäftsbericht 2006 BAVARIA Industriekapital AG

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  • BAVARIA Industriekapital AG

    Bavariaring 18

    80336 München

    Tel.: 089/729 8967-0

    Fax: 089/729 8967-10

    E-Mail: [email protected]

    Internet: www.baikap.de

    Geschäftsbericht 2006BAVARIA Industriekapital AG

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    Svea Tröster

    Leiterin Finanzen

    Tel.: +49 (0)89/729 8967-40

    Fax: +49 (0)89/729 8967-10

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    BAVARIA Industriekapital AG

    Bavariaring 18

    80336 München

    Tel.: +49 (0)89/729 8967-0

    Fax: +49 (0)89/729 8967-10

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    Den vorliegenden Geschäftsbericht der BAVARIA Industriekapital AG gibt es auch

    in englischer Sprache. Im Internet wird der Bericht in den Sprachen Deutsch und

    Englisch zur Verfügung gestellt.

    Kontakt

    2

    Kennzahlen zum Konzern

    2006 2005

    Ergebnis-Eckwerte in EUR Mio.

    Konzernumsatz 332,6 132,5

    EBITDA 51,3 13,1

    Konzernjahresüberschuss 31,5 8,5

    Bilanz-Eckwerte in EUR Mio.

    Eigenkapital 61,2 18,1

    Bilanzsumme 232,4 100,0

    Anlagevermögen 56,1 21,6

    Cashflow in EUR Mio.

    Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 15,6 - 1,6

    Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 9,7 0,7

    Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 53,6 24,1

    Aktien-Kennzahlen in EUR

    Ergebnis je Aktie 14,30 5,00

    Dividende je Aktie 3,00 0,98

    Eigenkapital je Aktie 27,8 10,6

    Mitarbeiteranzahl 2.946 1.480

  • Inhalt

    3

    4 Brief des Vorstands

    6 Vorstellung der Organe

    8 Bericht des Aufsichtsrats

    10 Die BAVARIA-Aktie

    13 Corporate Governance

    14 Das Unternehmen

    14 Vorstellung BAVARIA Industriekapital AG16 Vorstellung der Portfolio-Unternehmen 20 Case Study Kienle + Spiess22 Case Study SwissTex

    24 Konzernlagebericht

    26 Rahmenbedingungen und Geschäft27 BAVARIA Industriekapital AG29 Konzern33 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag34 Chancen und Risiken35 Ausblick

    36 Konzernabschluss

    38 Konzerngewinn- und Verlustrechnung40 Konzernbilanz42 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung43 Konzern-Kapitalflussrechnung

    44 Konzernanhang

    46 BAVARIA Industriekapital AG – Kurzprofil46 Konsolidierungskreis48 Konzernabschlussstichtag48 Konsolidierungsgrundsätze49 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden50 Erläuterungen zur Bilanz58 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung62 Segmentberichterstattung64 Sonstige Angaben67 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

    68 Anteilsbesitzliste

    69 Kontakt

  • 4

    Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

    2006 war ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr: Der Umsatz stieg um rund 150 % auf mehr als

    EUR 332 Mio. Der Jahresüberschuss vervierfachte sich nahezu auf EUR 31,5 Mio. Dieses Wachstum

    hat uns veranlasst, Ihnen als Aktionärinnen und Aktionäre, eine Verdreifachung der Dividende auf EUR

    3,00 vorzuschlagen; gemessen am Schlusskurs unserer Aktie am 29. Dezember entspricht dies einer

    Dividendenrendite von 4,6%.

    Die hohe Dividendenrendite besitzt an der Börse gerade bei Wachstumswerten Seltenheitswert und doku-

    mentiert zugleich den erfolgreichen Start von BAVARIA im Entry Standard der Deutschen Börse im Jahr 2006.

    Von einem Emissionskurs von EUR 26,00 aus konnte sich der Kurs bis zum Jahresende auf EUR 65,10

    mehr als verdoppeln. Der Unternehmenswert erhöhte sich zeitgleich von EUR 57,3 Mio. auf EUR 143,6 Mio.

    Der Erfolg an der Börse ist ein Spiegel des Erfolgs unserer Beteiligungen – und darauf sind wir bei

    BAVARIA stolz. Lassen Sie mich im Folgenden kurz über drei zentrale Ereignisse im Portfolio aus dem

    Jahr 2006 berichten.

    Am 18. Juni 2006 haben wir von der Cogent Power Group die Kienle + Spiess GmbH erworben, ein

    Unternehmen, das Stanz- und Druckgusskomponenten für Elektromotoren und Transformatoren,

    schwerpunktmäßig für die Automobilindustrie, fertigt. Die Firma erzielte 2006 mit fünf Werken in Eng-

    land, Deutschland und Ungarn einen Umsatz von EUR 225 Mio. und ist damit europäischer Marktführer.

    Vor unserem Einstieg kämpfte Kienle + Spiess als Randaktivität eines Konzerns mit typischen Proble-

    men: zu hohen Kosten insbesondere im indirekten Bereich, hohen Ausschussraten und einer enorm

    komplexen Logistik aufgrund der fehlenden Verantwortung der einzelnen Werke. Wie häufig zu beob-

    achten, waren genau diese Probleme der Belegschaft bewusst, so dass sich die neu eingesetzte

    Geschäftsleitung mit dem sehr kooperativen Betriebsrat schnell auf eine Reduzierung des Personal-

    überhangs und der Kosten in der Verwaltung verständigen konnte. Eine rasche und signifikante Redu-

    zierung der Ausschussraten konnten wir durch die Einführung des bewährten Toyota Manufacturing

    Systems mit seinem Fokus auf kontinuierliche Prozessverbesserungen erreichen; eine neu geschaffene

    Profitcenter-Struktur führte zu mehr Transparenz und Kostenbewusstsein auf Werksebene. Der

    messbare Erfolg dieser Arbeit: Nach mehreren Verlustjahren arbeitete das Unternehmen bereits in der

    zweiten Jahreshälfte 2006 wieder deutlich profitabel.

    Schon zu Anfang des Jahres hat BAVARIA von der DBT GmbH, einem hundertprozentigen Tochterunter-

    nehmen der RAG, die Steeltech s.a.r.l. mit Sitz in Creutzwald erworben. Zur Sicherung des Umsatzes

    wurde mit der Verkäuferin ein dreijähriger Liefervertrag abgeschlossen, der die teilweise Weitergabe von

    erzielten Kosteneinsparungen an die Verkäuferin mit beinhaltet. Damit konnten wir uns erstmals und früh-

    zeitig als „Contract Manufacturer“ für Industriekonzerne positionieren. Während es beispielsweise in der

    Automobilindustrie üblich ist, sich auf Kernkompetenzen wie Distribution, Marketing und Endmontage zu

    beschränken und die Herstellung der Komponenten Zulieferern zu überlassen, steht diese Entwicklung im

    klassischen Maschinenbau erst am Anfang. Derzeit befindet sich das Unternehmen in einer Restrukturie-

    rung; wir sind zuversichtlich, dass die Steeltech danach zu ihrer alten Ertragsstärke zurückfindet.

    Ende 2006 übernahm die BAVARIA von dem Schweizer Rieter Konzern im Rahmen eines Asset-Deals

    das Geschäft mit Maschinen und Anlagen zur Herstellung von synthetischen Endlosgarnen mit allen

    Brief des Vorstands

  • 5Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen

    Mitarbeitern. Die neue Beteiligung beliefert unter dem Namen SwissTex Winterthur AG weltweit Kunden

    mit Extrusionssystemen für Teppichgarne und industrielle Garne. Bereits in den ersten Wochen nach

    der Übernahme konnte die Finanzierungsbasis der erworbenen Gesellschaft durch neu verhandelte

    Aval- und Kreditlinien auf eine solide Basis gestellt werden.

    Kienle + Spiess, Steeltech und SwissTex Winterthur zeigen, in welchem Maße mittlerweile führende euro-

    päische Industriekonzerne mit BAVARIA zusammenarbeiten. Die Restrukturierungen belegen aber auch,

    dass sich unser Ansatz auszahlt, offen und ehrlich mit den Beteiligten vor Ort über Probleme zu diskutieren

    und die gefundenen Lösungen dann zügig umzusetzen. Eine erfolgreiche Sanierung hängt unserer Über-

    zeugung und Erfahrung nach in besonderem Maße von einer guten Zusammenarbeit mit Betriebsrat und

    Belegschaft ab, hinzu kommen schnelle und klare Entscheidungen auf Leitungsebene sowie die professio-

    nelle Unterstützung durch die Experten von BAVARIA vor Ort. Wir führen unsere Erfolge bei Sanierungs-

    maßnahmen in den vergangenen Jahren auch auf das hohe Vertrauen zurück, das uns bei Über-

    nahmen mittlerweile entgegengebracht wird und das wir durch unser Vorgehen bestätigen.

    Erfolge bei unserer Sanierungstätigkeit dienen Ihrem Unternehmen. Zugleich profitieren aber immer

    auch die Belegschaften in Form von sicheren und zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen, steigenden

    Löhnen und ergebnisbezogenen Vergütungsbestandteilen. Allen rund 3000 Mitarbeitern sowie den

    Geschäftsführern in den einzelnen Beteiligungen möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich für ihre

    Leistungen im vergangenen Jahr danken.

    Danken möchten wir auch Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihr Vertrauen – Ihr Kapital

    ermöglicht die Expansion der BAVARIA. Angesichts der guten operativen Entwicklung unserer Beteiligun-

    gen sehen wir weiteres Kurspotenzial für unsere Aktie im laufenden Jahr und darüber hinaus. Zu diesem

    Optimismus trägt bei, dass wir die Erfolge des Geschäftsjahres 2006 in den einzelnen Beteiligungen erst

    im kommenden Jahr vollumfänglich in unserem Einzelabschluss darstellen werden. Da wir keine Ergebnis-

    abführungsverträge mit den einzelnen Töchtern abschließen, bedarf es der Feststellung und Prüfung jedes

    einzelnen Jahresabschlusses, bevor wir diesen ergebniswirksam bei der Muttergesellschaft verbuchen.

    BAVARIA befindet sich Anfang 2007 auf einem sehr guten Weg. Mit unserem Geschäftsmodell einer

    Turnaround-Beteiligungsholding sind wir im deutschen Markt und darüber hinaus ein Vorreiter. Mit un-

    seren Turnaround-Erfolgen setzen wir europaweit Maßstäbe in klassischen Industrien. Mit unserem

    Wachstum und unserer Ertragsstärke bereiten wir den Weg für einen weiter steigenden Unternehmens-

    wert. Vor diesem Hintergrund blicken wir nach dem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2006 sehr optimi-

    stisch auf das Geschäftsjahr 2007.

    Mit freundlichen Grüßen

    Reimar Scholz

    Vorstandssprecher

  • 6

    Vorstand

    Reimar Scholz

    Vorstandssprecher

    Jahrgang 1965, Diplom-Kaufmann, MBA (INSEAD, Fontainebleau)

    Reimar Scholz ist Vorstand und Gründer der BAVARIA Industriekapital AG. Der Diplom-Kaufmann hat in

    verschiedenen Führungspositionen bei General Electric in den USA und England das Management von

    der Pike auf gelernt. Danach war er Geschäftsführer von zwei IT-Gesellschaften. Eine davon, die Articon

    Integralis AG, hat Reimar Scholz an die Börse gebracht und durch Zukäufe zum europäischen Markt-

    führer für IT-Dienstleistungen gemacht.

    Robin Laik

    Vorstand Finanzen

    Jahrgang 1972, Diplom-Kaufmann

    Robin Laik ist seit Juli 2006 Finanzvorstand der BAVARIA Industriekapital AG. Nach dem Studium der

    Betriebswirtschaft in Augsburg hat er in verschiedenen kaufmännischen Führungspositionen in der

    Medizin- und Modebranche gearbeitet. Zuvor hat der Diplom-Kaufmann als CFO bei einer Reihe von

    Tochtergesellschaften der BAVARIA Gruppe die Sanierung vor Ort begleitet.

    Jan C. Pyttel

    Vorstand Beteiligungsmanagement (bis zum 31.03.2007)

    Jahrgang 1965, Diplom-Kaufmann

    Jan C. Pyttel war bis zum 31.03.2007 Vorstandsmitglied der BAVARIA Industriekapital AG und hat als

    Geschäftsführer eine Gruppe von mittelständischen Textil-Leasingfirmen aufgebaut. Davor war er für

    Lazard und Salomon Brothers in Frankfurt und London im Investment Banking tätig. Bis 1993 konnte er

    bei der Treuhandanstalt umfangreiche Sanierungserfahrung sammeln.

    Vorstellung der Organe

    Reimar ScholzVorstandssprecher

    Robin LaikVorstand Finanzen

  • 7Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen

    Aufsichtsrat

    Dr. Matthias Heisse, Rechtsanwalt, München

    Vorsitzender des Aufsichtsrats (seit 24.05.2006)

    Mitgründer und Managing Partner der Wirtschaftskanzlei Heisse Kursawe Eversheds

    Bernard Jan Wendeln, Kaufmann, München

    Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats (seit 24.05.2006)

    Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Wega Support GmbH und zuvor Investment Manager

    im Münchner Büro von APAX Partners

    Dr. Gernot Eisinger, Kaufmann, München

    Mitglied des Aufsichtsrats (seit 05.09.2006)

    Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter von Afinum, einer mittelständischen

    Beteiligungsgesellschaft, und zuvor Partner der Triumph-Adler AG sowie Geschäftsführer

    der TA Spezialbauholding

    Dr. Ulrich Wöhr, Unternehmensberater, Oberursel

    Ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats, ausgeschieden am 02.05.2006

    Dr. Günter Hönig, Geschäftsführer, München

    Ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, ausgeschieden am 06.04.2006

    Arnd Wolpers, Kaufmann, Ammerland

    Ehemaliges Mitglied des Aufsichtsrats, ausgeschieden am 05.09.2006

  • 8

    Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im abgelaufenen Geschäftsjahr beraten und überwacht sowie die

    ihm nach Gesetz, Satzung und den Corporate Governance-Grundsätzen des Unternehmens obliegen-

    den Aufgaben wahrgenommen und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt.

    Er hat die Tätigkeit des Vorstands regelmäßig überwacht und beratend begleitet.

    Im Berichtszeitraum fanden insgesamt 4 Aufsichtsratsitzungen statt, und zwar am 14.03.2006,

    29.06.2006, 25.09.2006 und am 01.12.2006. Außerdem stand der Aufsichtsrat in regelmäßigem

    Informations- und Gedankenaustausch mit den Vorständen. Der Vorsitzende und die Mitglieder des

    Gremiums haben mit den Mitgliedern des Vorstands insbesondere auch außerhalb der Sitzungen in

    Arbeitsgesprächen Themen und Fragen von wesentlicher Bedeutung diskutiert.

    So hat sich der Aufsichtsrat vom Vorstand sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form über die

    Lage und Entwicklung des Unternehmens regelmäßig unterrichten lassen und gemeinsam mit dem Vor-

    stand ein Reporting an den Aufsichtsrat erarbeitet. Es wurden darüber hinaus grundsätzliche Fragen

    der Geschäfts- und Unternehmenspolitik, die Unternehmensstrategie, die finanzielle Entwicklung und

    Ertragslage der Gesellschaft unter besonderer Berücksichtigung der wesentlichen Entwicklungen im

    Markt- und Wettbewerbsumfeld sowie die Geschäfte erörtert, welche für die Gesellschaft von maßgeb-

    licher Bedeutung sind. Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, wurden von

    diesem im Rahmen seiner Kontroll- und Beratungsfunktion behandelt.

    1. Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat

    Die Beratungen des Aufsichtsrats hatten im Geschäftsjahr 2006 folgende Schwerpunkte:

    • die Geschäftsentwicklung des Konzerns und der AG, Budgets und der Stand der erworbe-

    nen Beteiligungen;

    • grundsätzliche Fragen zur Unternehmenspolitik, einschließlich formaler Fragen, wie z.B.

    die Notwendigkeit von Satzungsänderungen und die Gestaltung von Geschäftsordnungen;

    • wichtige aktuelle Einzelthemen, insbesondere die strategische Ausrichtung der BAVARIA

    Industriekapital AG, die Geschäftsentwicklung sowie Personalthemen.

    2. Jahres- und Konzernabschluss, Abschlussprüfung

    Die Buchführung, der Jahresabschluss, der Konzernabschluss sowie der Konzernlagebericht der

    BAVARIA Industriekapital AG sind von der durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten

    PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, ge-

    prüft worden. Dem Aufsichtsrat liegt eine Unabhängigkeitserklärung der Abschlussprüfer im Sinne von

    Ziffer 7.2.1 des Corporate Governance Kodex vor. Die Prüfungen haben zu einem jeweils uneinge-

    schränkten Bestätigungsvermerk geführt.

    Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 02.04.2007, an der auch der Prüfer teilnahm, dem Ergebnis

    dieser Prüfungen nach Einsicht in die Berichte des Abschlussprüfers zugestimmt. Nach dem abschlie-

    ßenden Ergebnis der eigenen Prüfung durch den Aufsichtsrat waren keine Einwendungen gegen den

    Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht sowie gegen den Vorschlag des

    Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns zu erheben.

    Bericht des Aufsichtsrats

  • 9Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen

    Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der BAVARIA Industriekapital AG

    für das Geschäftsjahr 2006 festgestellt und den Konzernabschluss gebilligt sowie sich dem Gewinn-

    verwendungsvorschlag des Vorstands angeschlossen.

    3. Personalien

    Im Geschäftsjahr 2006 sind aus dem Aufsichtsrat der Gesellschaft am 06. April 2006 Herr Dr. Günter

    Hönig, am 02. Mai 2006 Herr Dr. Ulrich Wöhr sowie am 05. September 2006 Herr Arnd Wolpers ausge-

    schieden. Die Gesellschaft dankt den Herren für ihre wertvollen Dienste.

    Durch Beschluss des Amtsgerichts München wurden am 24. Mai 2006 auf Vorschlag des Vorstands die

    Herren Bernard Jan Wendeln und Dr. Matthias Heisse zu Mitgliedern des Aufsichtsrats ernannt. Weiter-

    hin wurde durch Beschluss der Hautversammlung der Gesellschaft am 05. September 2006 Herr

    Dr. Gernot Eisinger zum Mitglied des Aufsichtsrats gewählt.

    In der Sitzung des Aufsichtsrats am 29. Juni 2006 wurde Herr Dr. Matthias Heisse zum Vorsitzenden

    und Herr Bernard Jan Wendeln zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.

    Herr Dr. Heisse und Herr Wendeln wurden im Rahmen der Hauptversammlung vom 05. September

    2006 als Mitglieder des Aufsichtsrats durch Wahl bestätigt. Hieraufhin wurde Herr Dr. Heisse mit

    Beschlussfassung des Aufsichtsrats vom 25. September 2006 als Vorsitzender des Aufsichtsrats,

    Herr Wendeln als stellvertretender Vorsitzender im Amt bestätigt.

    4. Hauptversammlung der BAVARIA Industriekapital AG im Geschäftsjahr 2006

    Die ordentliche Hauptversammlung der BAVARIA Industriekapital AG hat am 05. September 2006 statt-

    gefunden. Es wurde u.a. beschlossen, den Aktionären eine Dividende in Höhe von EUR 0,98 pro Aktie

    aus dem Bilanzgewinn auszuschütten, weiterhin wurde eine Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb

    eigener Aktien durch die Gesellschaft und die Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von Wandel-

    schuldverschreibungen beschlossen.

    Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des

    Konzerns der BAVARIA Industriekapital AG und den Belegschaftsvertretern für ihren Einsatz und die

    geleistete Arbeit im Geschäftsjahr 2006. Er wünscht Ihnen für die weitere Unternehmensentwicklung im

    neuen Geschäftsjahr viel Erfolg.

    München, den 02.04.2007

    Für den Aufsichtsrat

    Dr. Matthias Heisse

    Vorsitzender

  • 10

    2006 gab es in Deutschland so viele Börsengänge wie seit Jahren nicht mehr – insgesamt wurden an

    der Frankfurter Börse 210 Unternehmen neu gelistet. Der Börsengang der BAVARIA Industriekapital AG

    gehört dabei zu den erfolgreichsten Emissionen des vergangenen Jahres.

    Die Handelsaufnahme der Aktie erfolgte am 26. Januar 2006 mit einem Ausgabepreis von EUR 26,00

    an der Frankfurter Wertpapierbörse im Entry Standard Index. Der Emissionspreis lag im oberen Bereich

    der Preisspanne von EUR 22,00 bis EUR 26,00. Bei diesem Ausgabepreis war die Emission mehrfach

    überzeichnet. Unter Einschluss der voll ausgeübten Mehrzuteilung wurden 575.000 Aktien platziert. Die

    Erstnotiz der BAVARIA-Aktie mit EUR 28,90 sowie der erste Schlusskurs mit EUR 28,88 lagen deutlich

    über dem Ausgabepreis. Diese positive Entwicklung beim Börsengang setzte sich im Laufe des Jahres

    fort. So beendete der Titel das Jahr bei einem Kurs von EUR 65,10. Dies entspricht einem Plus von

    150,4% im Vergleich zum Emissionspreis.

    Die Kurssteigerung der Aktie war damit die zweitbeste unter allen Börsenneulingen und deutlich besser

    als sämtliche Vergleichsindizes. Der deutsche Aktienindex DAX stieg im Jahresvergleich um 22,0%. Der

    Index für Mid Caps, der MDAX, kletterte um 28,6% und der Index für Small Caps, der SDAX, stieg um

    31,0%. Der Entry Standard Index, in dem die BAVARIA-Aktie notiert, verzeichnete im Jahresvergleich

    sogar ein Minus von 11,5%.

    Gute Nachrichten führen zu Kursanstieg

    Insgesamt entwickelten sich die Aktienmärkte im Jahr 2006 sehr positiv. Nach einer starken Aufwärts-

    bewegung zu Beginn des Jahres kam es im Mai zu einer Kurskorrektur an den Märkten, ausgelöst

    insbesondere durch Zins- und Inflationsängste, die Abwertung des US-Dollars sowie steigende Roh-

    stoffpreise. Im Juni markierten die Börsen danach ihre Jahrestiefstände, bevor im zweiten Halbjahr eine

    breite und solide Aufwärtsbewegung einsetzte. Positive Wirtschafts- und Unternehmensdaten trieben

    die Kurse in die Höhe.

    Analog zu den Kapitalmärkten verzeichnete die BAVARIA-Aktie in den ersten Monaten des Jahres 2006

    ebenfalls einen Kursanstieg. Auch die BAVARIA-Aktie konnte sich der anschließenden allgemeinen Ab-

    wärtsbewegung nicht entziehen; der Kurs lag vorübergehend im Bereich von EUR 28,00, rutschte aber

    zu keinem Zeitpunkt unter den Emissionspreis. Im zweiten Halbjahr entwickelte sich die Aktie weitaus

    besser als die Börse insgesamt. Die Gründe der Kursrallye: Das Unternehmen erzielte von Quartal zu

    Quartal deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen und konnte die Erwartungen deutlich übertreffen.

    Vor allem im vierten Quartal 2006 verzeichnete die Aktie erhebliche Kurszuwächse.

    Die BAVARIA-Aktie

  • 11Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen

    Dividende für die Aktionäre

    Die sehr gute Geschäftsentwicklung erlaubt auch für das Jahr 2006 die Ausschüttung einer attraktiven

    Dividende. Aufgrund der gestiegenen Gewinne werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversamm-

    lung am 25. Mai 2007 vorschlagen, eine Dividende von EUR 3,00 je Aktie zu zahlen (Vorjahr: EUR 0,98).

    Dies entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von mehr als 200%. Die Ausschüttung wird

    wie üblich am 29. Mai 2007, dem ersten Werktag nach der Hauptversammlung, erfolgen.

    Die positive Entwicklung des Geschäfts führte auch zu einem großen Interesse an der Aktie. Im Jahr

    2006 lag der durchschnittliche tägliche Handelsumsatz mit BAVARIA-Papieren bei 4.404 Stücken bzw.

    EUR 156.600. Der höchste Tagesumsatz war am 26. Januar 2006 mit 102.922 Stücken bzw. EUR 2,97

    Mio. Dieser Tag war der erste Handelstag der Aktie.

    Dialog mit den Aktionären

    Der Dialog mit Investoren hat für die BAVARIA Industriekapital AG einen hohen Stellenwert. Das

    Management führte 2006 mehrere Roadshows durch. Auch die erste Hauptversammlung in München

    am 5. September 2006 hat das Unternehmen genutzt, um den Kontakt zu den Aktionären zu pflegen

    und auszubauen.

    Alle relevanten Publikationen, wie Geschäfts- und Quartalsberichte, Präsentationen sowie Pressemit-

    teilungen sind aktuell auf der Website unter http://www.baikap.de erhältlich. Für weitere Informationen

    steht auch gerne das Team in München unter Tel. 089 / 729 8967-0 zur Verfügung.

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    Bavaria-Aktie

    SDAX

    Entry Standard Index

    Der Kurs der BAVARIA-Aktie ist im Jahr 2006 starkgestiegen und konntedamit die VergleichsindizesSDAX und Entry StandardIndex deutlich schlagen.

  • 12

    Aktionärsstruktur

    Das gezeichnete Kapital der BAVARIA Industriekapital AG ist aufgeteilt auf 2.205.000 auf den Inhaber

    lautende Stückaktien. Der Vorstand des Unternehmens hielt zum Jahresende rund zwei Drittel der

    Aktien und der Streubesitz betrug rund 33%.

    Kennzahlen zur Aktie

    Anzahl der Aktien 2.205.000 Stück

    Art der Aktien Auf den Inhaber lautende Stückaktien

    Grundkapital EUR 2.205.000

    Stimmrechte Jede Aktie gewährt eine Stimme

    WKN 260555

    ISIN DE0002605557

    Börsenkürzel B8A

    Börsensegment Entry Standard

    Geschäftsjahr Entspricht dem Kalenderjahr

    Bilanzierung Nach HGB

    Designated Sponsor Concord Effekten AG

    Bekanntmachungen Elektronischer Bundesanzeiger

    Jahreshöchstkurs (28.12.2006) EUR 65,99

    Jahrestiefstkurs (15.02.2006) EUR 26,60

    Jahresschlusskurs (29.12.2006) EUR 65,10

    Marktkapitalisierung (29.12.2006) EUR 143,55 Mio.

    Ergebnis je Aktie EUR 14,30

    Dividende je Aktie EUR 3,00

  • 13Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen

    Im Verständnis des Vorstands und des Aufsichtsrats der BAVARIA steht der Begriff Corporate Gover-

    nance für eine verantwortungsbewusste und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Führung und

    Kontrolle von Unternehmen. Effiziente Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, klare

    Regelungen, Achtung der Aktionärsinteressen sowie Offenheit und Transparenz in der Unternehmens-

    kommunikation sind wesentliche Aspekte guter Corporate Governance. Die BAVARIA Industriekapital AG

    begann im Geschäftsjahr 2005, sich entlang der Richtlinien gemäß § 161 AktG auszurichten und

    begreift Corporate Governance als einen Prozess, der laufend fortentwickelt und verbessert wird.

    Die Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG wurde den Aktionären

    dauerhaft zugänglich gemacht: Vorstand und Aufsichtsrat der BAVARIA Industriekapital AG erklären,

    dass den im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemachten Verhaltensempfehlungen der Kodex-

    Kommission zur Unternehmensleitung und -überwachung (Corporate Governance Kodex) bis auf

    folgende Ausnahmen entsprochen wird:

    Vorstandsbesetzung

    Abweichend von Ziffer 5.1.2 des Kodex besteht derzeit noch keine langfristige Nachfolgeplanung für

    den Vorstand. Die Empfehlung soll in nächster Zukunft umgesetzt werden.

    Ausschüsse

    Abweichend von den Ziffern 5.3.1 und 5.3.2 des Kodex bildet der Aufsichtsrat der Gesellschaft keine

    Ausschüsse, da die Größe der Gesellschaft und des Gremiums dies derzeit nicht erfordern bzw. nicht

    zweckmäßig erscheinen lassen.

    Corporate Governance

  • 14

    Die BAVARIA Industriekapital AG ist eine Turnaround-Beteiligungsholding. Das Geschäfts-

    modell umfasst den Erwerb, die Restrukturierung und Sanierung sowie die Veräußerung

    von Beteiligungen. Mit seinem erfolgreichen Turnaround-Ansatz schafft BAVARIA neue Werte

    in klassischen Industrien und partizipiert an den Umsatz- und Ertragssteigerungen seines

    Portfolios.

    Das Kapital eines Unternehmens steckt in den

    Köpfen aller Mitarbeiter: Dieser Gedanke bewegt

    BAVARIA seit der Gründung 2003. Der Beteili-

    gungsspezialist mit Sitz in München erwirbt

    Industrieunternehmen in Umbruchsituationen und

    saniert diese danach im engen Dialog auch mit den

    Arbeitnehmern und ihren Vertretern. Die Holding

    konnte so bereits eine Vielzahl von Arbeitsplätzen

    erhalten und zahlreiche neue Stellen schaffen. Am

    31. Dezember 2006 beschäftigte BAVARIA in elf

    Beteiligungen rund 3.000 qualifizierte Köpfe – das

    entscheidende Kapital der Holding.

    Chance für einen Neuanfang

    Die BAVARIA-Beteiligungen sind weltweit in der

    verarbeitenden Industrie und in der industriellen

    Dienstleistung tätig: Das Spektrum reicht vom

    Anlagenbauer bis zum Automobilzulieferer. Sie alle

    eint, dass sie zwar traditionell über eine starke

    Marktstellung und einen festen Kundenstamm

    verfügen, sich aber zum Zeitpunkt des Einstiegs

    von BAVARIA in einer Umbruchsituation befanden.

    Dies kann eine akute Ertragsschwäche, eine unge-

    klärte Unternehmensnachfolge oder eine unbefrie-

    digende Existenz als Randaktivität eines größeren

    BAVARIA Industriekapital AG

  • 15Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen

    Konzerns sein. In allen Fällen übernimmt BAVARIA

    von Beginn an die Mehrheit, möglichst zu 100%,

    und sorgt danach für eine rasche Rückkehr zu

    Wachstum und Profitabilität. Die langjährige

    Erfahrung in diesem Geschäft sowie die Finanz-

    kraft versetzen BAVARIA dabei in die Lage, auch

    in Branchen mit einem schwierigen Umfeld zu in-

    vestieren und hier zügig Erfolge zu erzielen.

    Gemeinsam mit den Mitarbeitern vor Ort

    Mit dem Management und den Mitarbeitern zum

    Erfolg: Diese Idee steht im Zentrum des aktiven

    Beteiligungsmanagements von BAVARIA. Bereits

    vor dem Abschluss der Übernahme entwickelt ein

    Spezialistenteam der Holding ein maßgeschnei-

    dertes Turnaround-Konzept für das neue Port-

    folio-Unternehmen, stimmt dieses danach mit

    allen Beteiligten vor Ort ab und trägt zu dessen

    zügiger Umsetzung bei. Die Hauptverantwortung

    dabei liegt aber eindeutig bei dem Management

    und den Mitarbeitern vor Ort, die genau wissen,

    wo der Schuh drückt. Ihre aktive Einbindung

    unterscheidet den BAVARIA-Ansatz von der Vor-

    gehensweise zahlreicher Finanzinvestoren.

    Langfristige Perspektive

    BAVARIA investiert nur in Firmen, in denen er-

    kennbare Verbesserungspotenziale bestehen und

    demzufolge auch gute Chancen für einen erfolg-

    reichen Turnaround: Die rasche Rückkehr in die

    Gewinnzone genießt oberste Priorität. Danach

    bekommen die Unternehmen die notwendige Zeit

    und finanzielle Unterstützung, um ihr Geschäft

    langfristig nach vorne zu bringen. BAVARIA parti-

    zipiert an einer solchen Wachstumsstrategie in

    Form von steigenden Umsätzen und Erträgen und

    damit steigenden Unternehmenswerten.

    Was die Investitionsgröße betrifft, wird BAVARIA

    sich in den kommenden Jahren auf Unternehmen

    mit einem Umsatz ab EUR 50 Mio. konzentrieren.

    Im Fokus stehen dabei sowohl deutsche als auch

    europäische Unternehmen. Derzeit sind im Port-

    folio acht deutsche und drei ausländische Firmen

    vertreten, die auf den nachfolgenden Seiten vor-

    gestellt werden.

  • 16

    Kienle + Spiess

    Sitz: Sachsenheim

    Gründung: 1935

    Übernahme durch BAVARIA: Juni 2006

    Umsatz 2006: EUR 226,7 Mio.

    EBITDA 2006: EUR 3,8 Mio.

    Mitarbeiter: 1.500

    Erstkonsolidierung: 30.06.2006

    Die Kienle + Spiess GmbH ist ein Hersteller von

    Stanz- und Druckgussteilen für den Bau elektri-

    scher Maschinen. Das Unternehmen fertigt Quali-

    tätsprodukte für namhafte Firmen der Motoren-

    und Generatorenindustrie wie z.B. Hersteller von

    Elektrowerkzeugen, Ventilatoren, Pumpen und

    Haushaltsgeräten. Mit einem Marktanteil von mehr

    als 20% ist Kienle + Spiess ein führender Anbieter

    in Westeuropa.

    Paulmann & Crone

    Sitz: Lüdenscheid

    Gründung: 1851

    Übernahme durch BAVARIA: Juni 2005

    Umsatz 2006: EUR 64,3 Mio.

    EBITDA 2006: EUR -1,8 Mio.

    Mitarbeiter: 500

    Die Paulmann & Crone GmbH entwickelt und fer-

    tigt hochwertige Kunststoffprodukte für die Auto-

    mobilindustrie. Das Unternehmen hat sich auf den

    Spritzgussbereich spezialisiert und produziert mit

    Thermoplast- und Duroplast-Werkstoffen Kom-

    ponenten für den Fahrzeuginnenraum. Zu den

    Produkten zählen Aschersysteme, Getränkehal-

    terungen, Ablagesysteme, Blenden und Dekore.

    Steeltech

    Sitz: Creutzwald, Frankreich

    Gründung: 1954

    Übernahme durch BAVARIA: Januar 2006

    Umsatz 2006: EUR 49,1 Mio.

    EBITDA 2006: EUR 6,6 Mio.

    Mitarbeiter: 170

    Steeltech s.a.r.l. ist mit mehr als 50 Jahren Erfah-

    rung im Maschinen- und Anlagenbau ein etablier-

    ter Lieferant und Partner für Hydraulik, Stahlbau,

    mechanische Bearbeitung und die Naturstein-

    industrie. Das französische Unternehmen ist

    Spezialist im Schweißen von komplexen Bauteilen

    sowie in der Produktion von Hydraulikzylindern

    und entwickelt gemeinsam mit den Kunden

    maßgeschneiderte Lösungen.

    Langbein & Engelbracht

    Sitz: Bochum

    Gründung: 1934

    Übernahme durch BAVARIA: Mai 2004

    Umsatz 2006: EUR 28,9 Mio.

    EBITDA 2006: EUR 1,2 Mio.

    Mitarbeiter: 130

    Die Langbein & Engelbracht GmbH ist eine

    weltweit tätige Firma im Anlagenbau mit den

    Schwerpunkten Papier, Oberflächen- und Verfah-

    renstechnik. Das traditionsreiche Unternehmen

    entwickelt, fertigt und installiert kundenangepasste

    Systeme für namhafte Hersteller aus den Berei-

    chen Automobilindustrie, Chemie, Papier, Kunst-

    stoffindustrie, Verpackung, Holzverarbeitung und

    Müllverbrennung.

    Vorstellung Portfolio-Unternehmen

  • 17Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen

    Hamba

    Sitz: Neunkirchen/Wellesweiler

    Gründung: 1939

    Übernahme durch BAVARIA: April 2004

    Umsatz 2006: EUR 27,0 Mio.

    EBITDA 2006: EUR 1,9 Mio.

    Mitarbeiter: 120

    Die Hamba Filltec GmbH & Co. KG ist ein führen-

    der Hersteller von Füll- und Verschließmaschinen

    für Becher und Kleinflaschen für die Lebensmittel-

    industrie. Das Unternehmen hat weltweit mehr als

    3.000 installierte Maschinen im Einsatz. Auf den

    Anlagen von Hamba können sowohl flüssige als

    auch pastöse Produkte abgefüllt werden, wie z.B.

    Säfte, Milch, Butter, Joghurt und Quark.

    almaKÜCHEN

    Sitz: Ahaus

    Gründung: 1971

    Übernahme durch BAVARIA: September 2004

    Umsatz 2006: EUR 25,6 Mio.

    EBITDA 2006: EUR -0,3 Mio.

    Mitarbeiter: 200

    Die Aloys Meyer GmbH & Co. KG ist ein Küchen-

    hersteller mit Direktvertrieb. Das Unternehmen

    betreibt 15 eigene Küchenstudios und begleitet

    den kompletten Wertschöpfungsprozess von der

    Bestellung und Planung über die Herstellung

    bis hin zu Lieferung, Montage und Service. Der

    Küchenspezialist stellt jährlich rund 3.500 Küchen

    her – ohne die zusätzlichen Kosten des Zwischen-

    handels.

    SwissTex

    Sitz: Winterthur, Schweiz

    Gründung: 1931

    Übernahme durch BAVARIA: Dezember 2006

    Umsatz 2006: – (Neugründung)

    EBITDA 2006: – (Neugründung)

    Mitarbeiter: 90

    Erstkonsolidierung: 01.12.2006

    Die SwissTex Winterthur GmbH entwickelt, produ-

    ziert und vertreibt Maschinen und Anlagen zur

    Herstellung von synthetischen Endlosgarnen. Das

    schweizerische Unternehmen ist ein kompetenter

    Partner im technischen Filamentmarkt und bietet

    flexible Systeme, die eine hohe Produktivität

    garantieren. SwissTex beliefert Kunden weltweit

    mit Extrusionssystemen für Teppichgarne und

    industrielle Garne.

    SwissTexFilamentYarn Technologies +

  • 18

    Neef IT Solutions

    Sitz: Karlsruhe

    Gründung: 1924

    Übernahme durch BAVARIA: September 2004

    Umsatz 2006: EUR 12,9 Mio.

    EBITDA 2006: EUR -0,3 Mio.

    Mitarbeiter: 90

    Die Neef IT Solutions AG ist ein Systemhaus für

    sichere IT-Lösungen. Das Unternehmen ist in

    den Bereichen Netzwerktechnik, Client- /Server-

    Systeme und IT-Sicherheit aktiv und deckt rund

    um die IT-Infrastruktur, die IT-Sicherheit und die

    Videotechnik das gesamte Leistungsspektrum ab.

    Die Neef IT Solutions ist damit ein zuverlässiger

    Partner für den gesamten Technologie-Lebens-

    zyklus.

    Elfotec

    Sitz: Mönchaltorf, Schweiz

    Gründung: 1976

    Übernahme durch BAVARIA: Dezember 2006

    Umsatz 2006: EUR 12,0 Mio.

    EBITDA 2006: EUR -1,0 Mio.

    Mitarbeiter: 60

    Erstkonsolidierung: 31.12.2006

    Die Elfotec AG ist der größte unabhängige Toner-

    Hersteller in Europa. Das Unternehmen verfügt

    über ein großes Sortiment an kompatiblen Quali-

    tätstonern für analoge und digitale Kopierer sowie

    Drucker. Die Fertigung ist auf den voll integrierten

    Elfotec Produktionslinien weitestgehend automa-

    tisiert, was ein außergewöhnliches Niveau an

    Konsistenz, Produktivität und Qualität gewährleistet.

    Vorstellung Portfolio-Unternehmen

  • 19Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen

    Hering

    Sitz: Gunzenhausen

    Gründung: 1884

    Übernahme durch BAVARIA: Januar 2004

    Umsatz 2006: EUR 9,0 Mio.

    EBITDA 2006: EUR 0,6 Mio.

    Mitarbeiter: 70

    Die Hering AG ist ein traditionsreiches Unterneh-

    men im Wärmetauscherbereich und seit vielen

    Jahren international führend bei Ölreinigungsan-

    lagen. Der Anlagenbauer entwickelt und fertigt

    Produkte in den Bereichen Wärmetauscher, Luft-

    und Trockentechnik sowie Vakuumtechnik. Hering

    ist für namhafte Hersteller tätig aus den Branchen

    Chemie, Lebensmitteltechnik sowie Umwelt- und

    Kühltechnik.

    R+E Automationstechnik

    Sitz: Fellbach - Schmiden

    Gründung: 1994

    Übernahme durch BAVARIA: Mai/November 2006*

    Umsatz 2006: EUR 2,8 Mio.

    EBITDA 2006: EUR 0,1 Mio.

    Mitarbeiter: 20

    Die R + E Automationstechnik GmbH ist ein

    Spezialist für die Entwicklung und Herstellung von

    Montagesystemen für die medizinische und phar-

    mazeutische Industrie sowie die Elektrotechnik

    und Automobilindustrie. Mit den Maschinen kön-

    nen die unterschiedlichsten Produkte automatisch

    zugeführt und montiert werden, wie z.B. Schalter,

    Steckdosen, Getriebeteile, Einwegspritzen und

    Katheter.

    * nicht konsolidiert in 2006

  • 20

    Turnaround bei Kienle + Spiess

    Im Juni 2006 erwarb BAVARIA die Kienle + Spiess GmbH und legte in den Folgemonaten

    die Basis für einen Ausbau der starken Marktstellung des traditionsreichen Stanz-

    und Druckgussteileherstellers. Nach fünf schmerzhaften Verlustjahren in Folge konnte

    die BAVARIA-Beteiligung bereits 2006 wieder einen Gewinn verbuchen.

    Zuletzt war die 1935 in Sachsenheim gegründete

    Kienle + Spiess Teil von European Electrical

    Steels, einem Unternehmen der Cogent Power

    Group. Eigentümer dieser Firma sind zu 75% der

    Metallkonzern Corus und zu 25% der schwedi-

    sche Stahlhersteller SSAB Svenskt Stål. Im Kon-

    zernverbund kämpfte der Mittelständler mit den

    typischen Problemen einer Randaktivität in einem

    global aufgestellten Unternehmen: zu hohe

    Kosten insbesondere im indirekten Bereich, eine

    zu komplexe Logistik aufgrund der fehlenden Ver-

    antwortung einzelner Werke und nicht zuletzt

    auch vergleichsweise hohe Ausschussraten.

    Unter dem Strich schrieb das Unternehmen daher

    jahrelang rote Zahlen. Alleine in den Jahren 2002

    bis 2004 wurden bei Umsätzen von jeweils rund

    EUR 200 Mio. Verluste im zweistelligen Millionen-

    bereich erwirtschaftet. Auch im Jahr 2005 erzielte

    der Hersteller von Stanz- und Druckgussteilen bei

    einem Umsatz von EUR 205 Mio. ein negatives

    Ergebnis von EUR 7,1 Mio.

    Nach Überzeugung von BAVARIA besitzt Kienle +

    Spiess mit fünf Werken in Deutschland, England

    sowie Ungarn insbesondere aus drei Gründen ein

    großes Potenzial: ein qualitativ hochwertiges Pro-

    duktsortiment, eine namhafte Kundenliste und

    eine starke Marktstellung. Kienle + Spiess offeriert

    ein umfangreiches Angebot an technischen

    Lösungen von Stahl- und Druckgussrotoren sowie

    Transformatoren über Werkzeugkonstruktionen

    bis hin zu fertigen Komponenten. Das Traditions-

    unternehmen liefert an namhafte Firmen der Mo-

    toren- und Generatorenindustrie wie zum Beispiel

    Hersteller von Elektrowerkzeugen, Ventilatoren,

    Pumpen und Haushaltsgeräten. Und mit einem

    Marktanteil von mehr als 20% zählt Kienle +

    Spiess zu den führenden Anbietern in Westeuropa.

    Zurück zur alten Stärke

    Im Juni 2006 entschloss sich BAVARIA daher zu

    ihrer bislang größten Transaktion und übernahm

    Kienle + Spiess mit den 1.500 Mitarbeitern zu

    100%. Bereits im Vorfeld hatte die Turnaround-

    Beteiligungsholding ihr neues Portfolio-Unter-

    nehmen mit ihrem Best Practice Team unter die

    Lupe genommen. Dieses Team besteht aus

    einem Netzwerk erfahrener und hoch qualifizierter

    Unternehmensberater und kann so alle für die

    Sanierung wesentlichen Funktionsbereiche wie

    Personal, Organisation, Vertrieb und Marketing,

    Produktion, Finanz- und Rechnungswesen sowie

    Controlling abdecken.

    Bei Kienle + Spiess rannte das Team mit seiner

    Analyse offene Türen ein: Denn die Arbeitnehmer

    und ihre Vertreter kannten die Probleme vor Ort

    genau. Dazu zählten neben der Kostenbelastung

    im Konzern auch ein Personalüberhang in der Ver-

    waltung sowie eine unklare Aufgabenverteilung

    zwischen den Werken. In enger Zusammenarbeit

    mit der neuen Geschäftsführung sowie einem ko-

    operativen Betriebsrat gelang es dem BAVARIA-

    Team, hier rasch Verbesserungen umzusetzen:

    Die Kosten wurden auch durch den Abbau von

    Mitarbeitern im Verwaltungsbereich und der

    konsequenten, flächendeckenden Reduktion von

    Gemeinkosten auf ein branchenübliches Maß

    zurückgeschraubt. In Großbritannien wurde die

    einzige unumgängliche Werkschließung nach

    erfolgreichen Verhandlungen mit den Gewerk-

    schaften auf den Weg gebracht.

  • 21Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen

    Gemeinsam mit Geschäftsführern und Mitarbeitern

    Die enge Kooperation mit Betriebsräten und Ge-

    werkschaften bildet einen wichtigen Bestandteil

    des BAVARIA-Ansatzes. Konsequent binden das

    Unternehmen und seine Spezialistenteams vor Ort

    Arbeitnehmervertreter wie Arbeitnehmer selbst in

    Entscheidungsprozesse mit ein und verhindern

    so Interessenskonflikte zwischen den Beteiligten

    beim Turnaround.

    Der BAVARIA-Ansatz reicht aber wesentlich weiter:

    Die Experten vor Ort stellen in enger Abstimmung

    mit einer neuen Geschäftsleitung sämtliche Pro-

    zesse in einem Unternehmen auf den Prüfstand

    und können so rasch Verbesserungspotenziale

    ausloten. Im Falle von Kienle + Spiess kristallisierten

    sich vier große Themen heraus: Allen voran sollte

    die Umsetzung einer wettbewerbsfähigen Kosten-

    struktur und die Einführung von separaten Profit-

    centern eine rasche Erhöhung der Profitabilität

    sicherstellen. Hinzu kamen neue Rahmenverein-

    barungen mit größeren Kunden sowie Pilotpro-

    jekte für Produktinnovationen. Zuletzt sollte eine

    schnellere und sicherere Auftragsabwicklung die

    Kundenzufriedenheit erhöhen.

    Diese Übersicht zeigt: Der BAVARIA-Ansatz lässt

    sich nicht auf Kostenreduktion reduzieren, son-

    dern bietet einen ausgewogenen Mix aus Kosten-

    senkungen, Prozessverbesserungen und der

    Erschließung neuer Umsatzquellen. Diese Maß-

    nahmen legt die Turnaround-Beteiligungsholding

    gemeinsam mit dem Management und nach

    intensivem Dialog mit allen Beteiligten direkt nach

    der Übernahme in einem 100 Tage-Masterplan

    fest und achtet dann auf dessen zügige Um-

    setzung. Das Management vor Ort kann dabei

    jederzeit auf die Hilfe des BAVARIA-Teams

    zurückgreifen.

    Rückkehr in die Gewinnzone

    Mit der Umsetzung der maßgeschneiderten

    Turnaround-Strategie konnte Kienle + Spiess

    die Ertragspotenziale innerhalb kürzester Zeit

    steigern. Nach mehreren Verlustjahren kehrte das

    Unternehmen bereits in der zweiten Jahreshälfte

    2006 wieder in die Gewinnzone zurück. Dabei

    trugen insbesondere die neu geschaffenen Profit-

    center zu einer höheren Transparenz und zu

    einem stärkeren Kostenbewusstsein auf Werks-

    ebene bei. Zugleich hat die parallele Einführung

    des Toyota Manufacturing Systems mit dem

    Fokus auf kontinuierliche Verbesserungen bereits

    zu einer Erhöhung des Ausstoßes in den Werken

    um 6% und zu einer Reduzierung der Ausschuss-

    raten geführt. Die Liefertreue stieg innerhalb eines

    halben Jahres von ca. 70% auf knapp 80%.

    Damit verfügt Kienle + Spiess nach Überzeugung

    von BAVARIA jetzt über eine gute Basis, um in

    den kommenden Jahren ihre Umsätze und

    Ertragskraft noch zu steigern und sich so zu

    einer weiteren erfolgreichen Beteiligung im Port-

    folio zu entwickeln.

  • 22

    Erfolgreicher Asset-Deal bei SwissTex

    Im Dezember 2006 übernahm BAVARIA vom Schweizer Rieter Konzern im Rahmen eines

    Asset-Deals das Geschäft mit Maschinen und Anlagen zur Herstellung von synthetischen

    Endlosgarnen mit allen Mitarbeitern. Durch die Ausgliederung soll die neu firmierte

    SwissTex Winterthur in die Erfolgsspur zurückkehren.

    Zu diversifiziert, zu klein, zu teuer: 2006 hatte das

    Chemiefaser-Geschäft beim international tätigen

    Industriekonzern Rieter AG keine Zukunft mehr.

    Konsequenterweise trennte sich das Unterneh-

    men von seinen beiden nicht zum Kerngeschäft

    zählenden Aktivitäten in diesem Bereich: Eine

    Tochtergesellschaft wurde an ein französisches

    Unternehmen veräußert, beim Filament-Bereich

    erhielt BAVARIA den Zuschlag. Zum 1. Dezember

    2006 kaufte die Turnaround-Beteiligungsholding

    das Geschäft mit Maschinen und Anlagen zur

    Herstellung endloser Chemiefasergarne (Filamente)

    von der Maschinenfabrik Rieter AG in Winterthur.

    Traditionsreicher Anlagenbauer

    Das neue Portfolio-Unternehmen entwickelt, pro-

    duziert und vertreibt komplexe Maschinen und

    Anlagen für den Filamentmarkt. Der traditions-

    reiche Anlagenbauer steht weltweit für moderne

    flexible Systeme, die den Herstellern von Teppich-

    garnen und industriellen Garnen eine hohe Pro-

    duktivität garantieren. Im Konzernverbund konn-

    ten die rund 80 Mitarbeiter allerdings ihre Stärken

    nicht voll ausspielen. In den Vorjahren erwirtschaf-

    tete der Unternehmensbereich deutliche Verluste.

    Die Gründe für die Verluste in der Vergangenheit

    lagen in erster Linie an den hohen Umlagen

    und Overhead-Kosten eines Industriekonzerns.

    Zudem konnte der Anlagenbauer die Vorteile

    eines solchen Verbundes nicht voll nutzen, da

    beispielsweise die Kundenstruktur nicht zu den

    übrigen Aktivitäten der Rieter-Gruppe passte.

    Umfangreiches Vertragswerk

    Da das Filament-Geschäft Teil einer größeren

    Gesellschaft des Rieter-Konzerns war, übernahm

    BAVARIA diese Aktivitäten und alle Mitarbeiter in

    Form eines Asset-Deals. Diese Unternehmens-

    ausgliederung beruht auf einem umfangreichen

    Vertragswerk, welches die wichtigsten Geschäfts-

    prozesse festlegt. Dazu zählen zwei Mietverträge

    und eine Reihe von Service Level Agreements

    inklusive der Lizenzverträge sowie mehrere Agency

    Agreements, die die Vertriebsbeziehungen regeln.

    Durch diese innovative Deal-Struktur gelang es,

    die verschiedenen Interessen optimal in Einklang

    zu bringen. Der Rieter-Konzern schaffte sich nach

    eigenen Angaben mit der strategischen Fokussie-

    rung auf vor- und nachgelagerte Stufen der Wert-

    schöpfung sowie der Ausgliederung des Anlagen-

    bauers eine gute Ausgangslage für sein weiteres

    profitables Wachstum im Textilmaschinenge-

    schäft. Die ausgegliederte Geschäftseinheit kann

    in ihrer mittelständischen Struktur besser am

    Wachstum des Chemiefaser-Maschinengeschäfts

    partizipieren und die Chancen wahrnehmen, die

    innerhalb des Konzerns oft nicht zu realisieren

    waren. Die Win-Win-Situation für Verkäufer und

    Käufer unterstreicht die Tatsache, dass Rieter mit

    drei Tochtergesellschaften der wichtigste Abneh-

    mer des neuen Unternehmens bleibt.

  • 23Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen

    Start frei für Swisstex

    Die neue Eigenständigkeit des ehemaligen Rieter-

    Anlagenbauers unterstreicht ein neuer Name: Das

    neue BAVARIA-Portfolio-Unternehmen firmiert

    jetzt als SwissTex Winterthur AG. Dessen Finan-

    zierung stellen neu verhandelte Aval- und Kreditli-

    nien von Beginn an auf eine solide Basis.

    In enger Zusammenarbeit von Geschäftsführung

    und BAVARIA-Spezialisten wurde unmittelbar

    nach der Übernahme ein Gemeinkostenprojekt

    gestartet. Hieraus resultieren bereits erste Einspa-

    rungen unter anderem aus dem schrittweisen In-

    sourcing des SAP Warenwirtschaftssystems und

    des Drittbezugs von ehemaligen Konzerndienst-

    leistungen. Derzeit optimiert SwissTex mit Unter-

    stützung von BAVARIA auch die Lagerbestände

    und verbessert die Einkaufskonditionen. Beide

    Maßnahmen dürften ebenfalls zu erheblichen

    Kosteneinsparungen führen. Bei dem Turnaround

    setzt BAVARIA aber nicht nur auf der Kostenseite

    an. Vielmehr wird von Beginn an auch auf die

    Erschließung neuer Umsatzpotenziale geachtet.

    Derzeit treibt SwissTex den Ausbau des Vertriebs-

    netzes durch Agenten mit Hochdruck voran. Ein

    solches System besitzt den entscheidenden Vor-

    teil, dass an die Stelle von Fixkosten für Vertriebs-

    kräfte umsatzabhängige Provisionen anfallen.

    Diese Maßnahmen sowie eine Vielzahl weiterer

    Schritte machen SwissTex fit für die Zukunft.

    Bereits im laufenden Geschäftsjahr plant das

    Unternehmen eine Umsatzsteigerung auf knapp

    über EUR 30 Mio. und die Rückkehr in die Ge-

    winnzone. Der Turnaround-Spezialist BAVARIA

    sieht großes Ertragspotenzial beim Schweizer

    Unternehmen.

  • 24

  • 25Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang

    Konzern-lagebericht

  • 26

    I. Rahmenbedingungen und Geschäft

    1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und Markt

    Das Geschäftsjahr 2006 hat eine deutliche konjunkturelle Belebung in ganz Europa und Deutschland

    gezeigt. Die Zuwachsrate des deutschen Bruttoinlandsprodukts betrug 2,4% im Jahr 2006 nach nur

    0,9% im Jahr 2005 (Quelle: Jahresgutachten 2006/07 des Sachverständigenrats). Erstmals erreichte

    dabei die zuvor weitgehend von der Auslandsnachfrage getragene konjunkturelle Belebung in größerem

    Umfang die Binnenwirtschaft.

    Das Bruttoinlandsprodukt der gesamten Eurozone betrug 2,7% im Jahr 2006 (Quelle: Eurostat) nach

    1,4% in 2005. In den USA betrug das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts für das Jahr 2006 3,4%

    nach 3,2% im Jahr 2005.

    Im Zusammenhang mit der Umsatzsteuererhöhung wird sich das Wachstum in Deutschland nach

    Ansicht des Sachverständigenrats auf etwa 1,8% im Jahre 2007 verlangsamen. Der Ifo-Geschäftsklima-

    index hat sich seit Januar 2006 bis zum Dezember 2006 stetig verbessert, ist jedoch bis zum Februar

    2007 wieder leicht gefallen. Für das Jahr 2007 gehen wir insgesamt von einer leicht schwächeren

    gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus; positive Überraschungen sind aber durchaus möglich.

    Die Europäische Zentralbank hat ihren Leitzins im vergangenen Jahr in mehreren Schritten erhöht. Mit

    3,75% liegt der kurzfristige Zins im März 2007 auf dem höchsten Stand der letzten fünf Jahre.

    Die BAVARIA Industriekapital AG blickt auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. 2006 sind vier

    Transaktionen (Kienle + Spiess Gruppe mit Gesellschaften in Deutschland, Ungarn und UK,

    R+E Automatisierungstechnik GmbH, Elfotec Gruppe mit Gesellschaften in der Schweiz und UK, und

    die Übernahme der Aktivitäten der Rieter Filament Yarn Business Unit, die in die BAVARIA Maschinen-

    fabrik GmbH eingebracht wurden) durchgeführt worden.

    Wir sind überzeugt, dass die BAVARIA auch im Jahr 2007 ihren Erfolgskurs fortsetzen wird. Die Voraus-

    setzungen dafür sind gegeben. Deutschland bleibt für die BAVARIA ein wichtiger und interessanter

    Markt.

    2. BAVARIA Geschäftsmodell

    Das Geschäftsmodell der BAVARIA umfasst den Erwerb, die Restrukturierung und die Sanierung sowie

    die Veräußerung von Beteiligungen. Zur Restrukturierung arbeiten wir mit einem eigenen Spezialisten-

    team, das zur Unterstützung des jeweiligen Managements bereitsteht.

    Wir überprüfen permanent unsere Akquisitionskriterien. Zukünftig wollen wir uns konzentrieren auf:

    • Branchen: verarbeitende Industrie oder industrielle Dienstleistung;

    • Umsatz: ab EUR 50 Mio.;

    • Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung, möglichst 100%;

    • Erkennbare Verbesserungspotenziale.

  • Veränderung Netto-Cash-Position 2006 in EUR Mio.

    Operativer Cash-Flow

    Jahresüberschuss 13,8

    Zunahme der Rückstellungen +0,5

    Veränderung Forderungen und sonstige Aktiva -8,4

    Veränderung Verbindlichkeiten und sonstige Passiva +3,3

    9,2

    Cash-Flow aus Investitionstätigkeit

    Veränderung im Anlagevermögen -2,1

    -2,1

    Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit

    Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführung +13,0

    Auszahlungen für Ausschüttungen an Anteilseigner -2,2

    10,8

    Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 17,9

    Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 1,3

    Finanzmittelbestand am Ende der Periode 19,2

    27Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang

    II. BAVARIA Industriekapital AG

    Die BAVARIA Industriekapital AG ist die Muttergesellschaft des BAVARIA Konzerns: sie ist direkt oder

    indirekt an allen Aktivitäten des BAVARIA Konzerns beteiligt. Im Geschäftsjahr 2006 war die

    BAVARIA Industriekapital AG – wie bereits im Vorjahr – fast ausschließlich mit Eigenkapital finanziert.

    Das Eigenkapital der Gesellschaft stieg im Berichtsjahr u.a. durch eine Kapitalerhöhung in Höhe von

    insgesamt EUR 13,0 Mio. sowie durch den Jahresüberschuss von EUR 13,8 Mio. auf EUR 28,8 Mio.

    zum 31.12.2006.

    Zur Messung des Erfolgs unserer Aktivitäten ziehen wir die Veränderung der Netto-Cash-Position der

    BAVARIA Industriekapital AG heran. Dadurch ergibt sich folgendes Bild:

  • Im Jahr 2006 verbesserte sich die Netto-Cash-Position der BAVARIA Industriekapital AG um

    EUR 17,9 Mio. Dies entspricht, bezogen auf die heutige Aktienzahl von 2.205.000, einer Verbesserung

    um EUR 8,11 pro Aktie (Vj. EUR 0,93 pro Aktie).

    Kapitalerhöhung und Börsengang der BAVARIA Industriekapital AG

    Zum 26. Januar 2006 ist das gezeichnete Kapital der BAVARIA Industriekapital AG im Rahmen einer

    öffentlichen Platzierung von EUR 1,7 Mio. um EUR 0,5 Mio. auf EUR 2,2 Mio. erhöht worden. Die

    Platzierung war äußerst erfolgreich. Bei mehrfacher Überzeichnung erfolgte die Zuteilung am oberen

    Ende der Preisspanne. Durch den Ausgabekurs von EUR 26,00 pro Aktie konnten die liquiden Mittel

    der BAVARIA Industriekapital AG um EUR 13,0 Mio. erhöht werden. Das Agio in Höhe von EUR 12,5

    Mio. wurde in die Kapitalrücklage eingestellt.

    Der Aktienkurs der BAVARIA Industriekapital AG Aktie (WKN: 260555) hat sich im Laufe des Jahres

    2006 sehr gut entwickelt. Der Aktienkurs stieg insbesondere in der zweiten Jahreshälfte deutlich an und

    erreichte am 31.12.2006 einen Kurs von rund 66 EUR (eine Steigerung um 154%).

    Ausschüttung der BAVARIA Industriekapital AG

    Nachdem aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 5.9.2006 für das Geschäftsjahr

    2005 eine Dividende von EUR 0,98 pro Aktie ausgeschüttet worden ist, will der Vorstand der Haupt-

    versammlung für das Geschäftsjahr 2006 eine Dividende von EUR 3,00 pro Aktie vorschlagen. Damit

    erhöht sich der Ausschüttungsbetrag von EUR 2,2 Mio. auf EUR 6,6 Mio.

    28

  • Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang

    III. Konzern

    1. Allgemeine Grundlagen

    Der Konzernabschluss der BAVARIA Industriekapital AG wird nach den Vorschriften des Handelsge-

    setzbuches, des Aktiengesetzes und den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchhaltung aufgestellt.

    2. Veränderungen des Beteiligungsportfolios im Geschäftsjahr

    Im Geschäftsjahr 2006 ist es der BAVARIA Industriekapital AG gelungen, vier Unternehmen zu

    akquirieren.

    • Im Juni 2006 haben wir unsere umsatzseitig bislang größte Akquisition, die Kienle + Spiess

    GmbH einschließlich dreier operativer Tochtergesellschaften, abgeschlossen. Die Kienle +

    Spiess Gruppe fertigt Stanz- und Druckgusskomponenten für Elektromotoren und Trans-

    formatoren, schwerpunktmäßig für die Automobilindustrie. Das Unternehmen erzielte mit

    fünf Werken in England, Deutschland und Ungarn in den letzten 6 Monaten des Geschäfts-

    jahres 2006 rund EUR 141,8 Mio. Umsatz und ein Jahresergebnis in Höhe von

    EUR -3,5 Mio. In diesem Ergebnis sind außerordentliche Einmalaufwendungen in Höhe von

    EUR 2,8 Mio. enthalten.

    • Im Mai und November 2006 wurden 50% der R+E Automatisierungstechnik GmbH erwor-

    ben. Das Unternehmen ist spezialisiert auf den Bau von Montageautomaten; es erzielte im

    Geschäftsjahr 2006 eine Gesamtleistung in Höhe von EUR 3,2 Mio. bei einem ausgegliche-

    nen Ergebnis.

    • Im Dezember 2006 ist der BAVARIA Industriekapital AG die Akquisition der Chemiefaser-

    aktivitäten der Rieter AG gelungen. Diese in BAVARIA Maschinenfabrik GmbH Winterthur*

    umbenannte Gesellschaft zeigt in den ersten Monaten nach der Akquisition einen steigen-

    den Auftragseingang und budgetiert für 2007 einen Umsatz in Höhe von ca. EUR 31 Mio.

    • Ende Dezember wurden außerdem 50% an der Elfotec Gruppe mit Gesellschaften in der

    Schweiz und in Irland übernommen. Die Elfotec Gruppe stellt Tonerprodukte für den Nach-

    füllbereich her. Bei einem Jahresumsatz in Höhe von ca. EUR 12 Mio. erzielte die Gesell-

    schaft in 2006 einen Verlust von ca. EUR 1,5 Mio. Das Management geht davon aus, dass

    durch die Bereinigung des Produktportfolios und eine Optimierung der Produktionsprozesse

    der Break Even im Jahre 2007 erreicht wird.

    Im Geschäftsjahr 2006 wurde keine Gesellschaft veräußert. Eine vollständige Auflistung der Tochter-

    gesellschaften des BAVARIA Konzerns zum 31.12.2006 befindet sich in der Aufstellung Anteilsbesitz.

    Bei der Paulmann & Crone GmbH wurde von dem Wahlrecht der Nichteinbeziehung in den

    Konzernabschluss gemäß § 296 Abs.1, Nr. 1 HGB Gebrauch gemacht.

    * heute: SwissTex Winterthur

    29

  • 3. Entwicklung der bereits im letzten Geschäftsjahr im Beteiligungsbesitz befindlichen Unternehmen

    Hamba Filltec GmbH & Co. KG

    Im Geschäftsjahr 2006 erzielte die Hamba bei einem Umsatz von EUR 27,0 Mio. (Vj. EUR 20,4 Mio.) ein

    Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von EUR 1,6 Mio. (Vj. EUR 1,3 Mio.) und einen Jahresüber-

    schuss von EUR 1,7 Mio. (Vj. EUR 1,3 Mio.). Damit konnte eine Umsatzsteigerung von mehr als 30%

    gegenüber dem Vorjahr erzielt werden. Gleichzeitig hat sich auch der Auftragseingang sehr positiv ent-

    wickelt. Aufgrund des hohen Auftragsbestands ist bei einer geplanten Umsatzsteigerung auch für das

    Geschäftsjahr 2007 erneut mit einem erfolgreichen Verlauf zu rechnen. Das Jahr 2006 stand im

    Zeichen eines sehr dynamischen Wachstums. Das zusätzliche Geschäft wurde dabei ohne nennens-

    werten Personalaufbau bewältigt. Nach dem sehr starken Wachstum der vergangenen zwei Jahre

    befindet sich Hamba in 2007 in einer entscheidenden Phase mit strategischen Weichenstellungen. Die

    bevorstehende FDA-Zertifizierung einer Flaschenabfüllanlage und der Beginn der Kooperation mit

    einem chinesischen Unternehmen in diesem Jahr legen die Grundlage, um Hamba eine Wachstums-

    perspektive jenseits der angestammten Kunden und Produkte zu bieten. Die Herausforderung für die

    Zukunft ist es, die Nachhaltigkeit dieses Wachstums auch organisatorisch-strukturell zu begleiten. Hier-

    zu gehört ein maßvoller Personalaufbau verbunden, mit der zukunftsorientierten Entwicklung der inter-

    nen Unternehmensorganisation und des Marktauftritts.

    Langbein & Engelbracht GmbH

    Der Geschäftsverlauf der Langbein & Engelbracht war in 2006 zufriedenstellend. Die Umsatzerlöse

    konnten von EUR 24,9 Mio. in 2005 auf EUR 28,9 Mio. in 2006 gesteigert werden. Die Ertragslage hat

    sich dabei wesentlich verbessert, so dass eine Umsatzrentabilität von 2,1% bei einem Jahresüber-

    schuss von EUR 0,6 Mio. erwirtschaftet werden konnte (Umsatzrentabilität von 0,2% im Vorjahr bei

    einem Jahresüberschuss von EUR 0,1 Mio.).

    Für 2007 geht die Geschäftsführung von einer weiteren Belebung des Geschäfts aus. Wir erwarten für

    die Langbein & Engelbracht höhere Umsätze sowie eine nochmals gesteigerte Umsatzrentabilität.

    Hering AG

    Im Geschäftsjahr 2006 erzielte die Hering bei einem Umsatz von EUR 9,0 Mio. (Vj. EUR 8,9 Mio.) einen

    Jahresüberschuss von EUR 0,3 Mio. (Vj. EUR 0,4 Mio.). Das Unternehmen rechnet für das Geschäfts-

    jahr 2007 mit einem Umsatzanstieg von ca. 10%. Nach den signifikanten Wachstumsphasen der Jahre

    2004 und 2005 wurden bei der Hering im Geschäftsjahr 2006 die Produktionsprozesse weiter verbes-

    sert. So gelang es, mit Hilfe eines neu eingeführten Produktionssteuerungssystems die Produktions-

    abläufe transparenter und effizienter zu gestalten.

    Neef IT Solutions AG

    Die Neef erzielte im Geschäftsjahr 2006 bei einem Umsatz von EUR 12,9 Mio. (Vj. EUR 14,0 Mio.) einen

    Verlust in Höhe von EUR 0,5 Mio. (Vj. Jahresüberschuss in Höhe von EUR 0,1 Mio.). Die Konzentration

    auf das Kerngeschäft zeigt bereits erste Erfolge, so dass der Auftragseingang des Jahres 2007 deutlich

    über dem des Vorjahres liegt. Das Sanierungskonzept sieht u.a. eine deutliche Straffung der Personal-

    kosten vor. Wir gehen davon aus, dass Neef in 2007 wieder in die Gewinnzone kommen wird.

    30

  • Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang

    Alma Küchen GmbH & Co. KG

    Die Alma Küchen konnte ihre Umsatzerlöse in 2006 von EUR 22,4 Mio. auf EUR 25,6 Mio. um mehr als

    14% steigern. Der Jahresfehlbetrag für 2006 betrug EUR 1,0 Mio. (Vj. Jahresfehlbetrag in Höhe von

    EUR 1,9 Mio.). Auf EBITDA-Ebene konnte in 2006 nahezu der Break Even erreicht werden. Mit Hilfe

    eines neuen Studiokonzepts plant Alma Küchen einen erneuten Umsatzanstieg in 2007. Gleichzeitig

    soll die höhere Ausbringung ohne Aufstockung der Personalkosten erreicht werden.

    Paulmann & Crone GmbH

    Wegen der Rückgabe von Verlustbringern, der Verlagerung von Teilaktivitäten in die Tschechische

    Republik und der Schließung von zwei Produktionsstätten hat sich der Umsatz der Paulmann & Crone

    von EUR 94,2 Mio. in 2005 auf EUR 64,3 Mio. in 2006 reduziert. Trotz dieses Umsatzrückgangs konnte

    der Jahresfehlbetrag des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr von EUR 17,2 Mio. auf EUR 4,1 Mio.

    reduziert werden. Um dieses Ergebnis zu erreichen, wurden die Personal- und Sachkosten deutlich

    reduziert. Der größte Sanierungserfolg konnte jedoch im Bereich Qualität und Produktion erzielt

    werden. So wurde die Produktion nach dem Toyota Production System (TPS) ausgerichtet und eine

    KANBAN-Fertigung eingerichtet. Dem Unternehmen gelang es in 2006, die höchsten Qualitätskriterien

    der Hauptkunden wiederzuerlangen. Intern zeigen sich Qualitätsverbesserungen in einer signifikanten

    Reduktion der Nacharbeit von EUR 1,2 Mio. in 2005 auf unter EUR 0,5 Mio. in 2006.

    Bei der Paulmann & Crone GmbH wurde von dem Wahlrecht der Nichteinbeziehung in den

    Konzernabschluss gemäß § 296 Abs.1, Nr. 1 HGB Gebrauch gemacht.

    Steeltech s.a.r.l.

    Im Dezember 2005 wurde die Steeltech von der Deutschen Bergbau Technik (DBT) erworben. Mehr als

    90% der Wertschöpfung erzielt das Unternehmen als Lieferant von hydraulischen Zylindern und Rinnen

    für den Untertagebau. Das Unternehmen hat im Jahr 2006 einen Umsatz von rund EUR 49,1 Mio.

    und ein Jahresergebnis von EUR 3,5 Mio. erzielt. Es konnte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um

    mehr als 20% steigern. Dennoch stellt die Steeltech für das Management eine große Herausforderung

    dar, da dem Unternehmen der Wandel vom reinen Zulieferbetrieb zum Mehrproduktunternehmen mit

    erweiterter Kundenbasis gelingen muss. Im Frühjahr 2007 hat der Hauptkunde der Gesellschaft seine

    Bestellungen bei der Steeltech deutlich reduziert, so dass mit einer Reduzierung des Umsatzes in 2007

    zu rechnen ist. Auf Grund dieses unerwartet schnell reduzierten Bestellvolumens Anfang 2007 ergab

    sich eine kurzfristige Rentabilitäts- und Liquiditätslücke. Hinsichtlich aktueller Entwicklungen verweisen

    wir auf unsere nachstehenden Erläuterungen unter dem Gliederungspunkt „Ereignisse nach dem

    Bilanzstichtag“.

    31

  • 4. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

    Der Umsatz des BAVARIA Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2006 auf EUR 332,6 Mio. nach EUR 132,5

    Mio. im Vorjahr. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch den größeren Konsolidierungskreis sowie

    durch den Erstkonsolidierungszeitpunkt der Neuakquisitionen verursacht. Hauptumsatzträger im Jahr

    2005 war die Paulmann & Crone GmbH, in 2006 wurde der größte Umsatz durch die neu erworbene

    Kienle + Spiess Gruppe erzielt.

    Der BAVARIA Konzern weist eine solide Finanzstruktur auf, die sich in einem Bestand an liquiden Mitteln

    in Höhe von EUR 53,6 Mio. (Vj. EUR 23,7 Mio.) und Verbindlichkeiten gegenüber Banken in Höhe von

    EUR 1,7 Mio. (Vj. EUR 1,7 Mio.) zeigt. Somit hat sich der Nettokassenbestand des BAVARIA Konzerns

    von EUR 22,4 Mio. (inklusive Wertpapiere) in 2005 auf EUR 51,9 Mio. im Geschäftsjahr 2006 um

    EUR 29,5 Mio. verbessert. Diese Entwicklung ist Zeichen der Ertragsstärke des BAVARIA Konzerns.

    Der Vorstand sieht in der stetigen Vermehrung des Netto-Cashvermögens innerhalb der Gruppe einen

    wichtigen Indikator für den Unternehmenserfolg.

    Das Ergebnis vor Abschreibungen, Finanzergebnis und Steuern betrug im Geschäftsjahr 2005

    EUR 13,9 Mio.; im Geschäftsjahr 2006 konnte es auf EUR 48,6 Mio. (+ 265%) gesteigert werden. Der

    Konzernjahresüberschuss betrug im Konzern EUR 31,5 Mio. in 2006 im Vergleich zu EUR 8,5 Mio. in

    der Vorperiode. Der Konzernjahresüberschuss wurde in beiden Berichtsperioden durch negative Unter-

    schiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung beeinflusst. Im Jahr 2005 wurden Unterschiedsbeträge in

    Höhe von EUR 16,5 Mio. und im Jahr 2006 in Höhe von EUR 19,2 Mio. aufgelöst. Im Hinblick auf die

    gesamte Entwicklung der aktiven und passiven Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung

    verweisen wir auf den Anhang.

    Bilanzrelationen

    Die Bilanzsumme im Konzern erhöhte sich von EUR 100,0 Mio. in der Vorperiode auf EUR 232,4 Mio.

    im aktuellen Geschäftsjahr.

    Aktivseite

    Das Anlagevermögen betrug im Verhältnis zur Bilanzsumme 24,1%, dies entspricht insgesamt EUR

    56,1 Mio. Es besteht im Wesentlichen aus Betriebsgrundstücken (EUR 24,6 Mio.) und technischen

    Anlagen und Maschinen (EUR 20,4 Mio.).

    Die Aktivseite weist einen Bestand an liquiden Mitteln in Höhe von EUR 53,6 Mio. auf. Die Bilanz des

    BAVARIA Konzerns besteht – wie bereits im Vorjahr – zu nahezu einem Viertel der Bilanzsumme aus

    liquiden Mitteln.

    32

  • Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang

    Passivseite

    Das Eigenkapital einschließlich des Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung konnte auf-

    grund der Ertragssituation im Konzern von EUR 25,2 Mio. auf EUR 70,4 Mio. gesteigert werden.

    Die Pensionsrückstellungen betrugen in 2006 EUR 51,8 Mio. Sie haben sich im Vergleich zum Vorjahr

    insbesondere durch die Einbeziehung der Kienle + Spiess Gruppe in den Konsolidierungskreis mit

    EUR 44,0 Mio. im Vergleich zu 2005 erhöht. Folglich stiegen die gesamten Rückstellungen im BAVARIA

    Konzern auf EUR 86,9 Mio. an.

    Die Finanzverbindlichkeiten betragen unverändert EUR 1,7 Mio.

    Detaillierte Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung sowie zu Mitarbeiterzahlen des BAVARIA

    Konzerns befinden sich im Jahresabschluss des Konzerns.

    IV. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

    Dem Management der Kienle + Spiess ist es gelungen, eine Einigung mit dem Betriebsrat in

    England über ein Abfindungspaket zur Zusammenlegung der Standorte Ellesmere Port und Bilston

    zu erzielen. Die jährlichen Einsparungen durch die Zusammenlegung der Standorte gewährleisten die

    Wettbewerbsfähigkeit der englischen Standorte des Unternehmens.

    Die Reduzierung des Bestellvolumens durch den Hauptkunden der Steeltech Anfang des Jahres 2007

    hat die Geschäftsleitung des Unternehmens dazu bewogen, ohne Rücksprache mit dem Gesellschafter

    am 16.2.2007 einen Insolvenzantrag zu stellen. BAVARIA hat Berufung gegen den Insolvenzantrag ge-

    stellt. Da nach unserer Einschätzung zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung weder Zahlungsunfähig-

    keit noch Überschuldung im Unternehmen bestand und auch nicht zu erwarten war, ist die BAVARIA

    zur Zeit bemüht, das Unternehmen aus der Insolvenz zurückzuführen.

    33

  • V. Chancen und Risiken

    Die künftige Geschäftsentwicklung des BAVARIA Konzerns ist mit Chancen und Risiken verbunden, die

    mit dem Geschäftsmodell des BAVARIA Konzerns zusammenhängen. Das Risikomanagement des

    BAVARIA Konzerns ist darauf fokussiert, Risiken zu minimieren und mögliche Erträge mit dem damit

    verbundenen Risiko abzuschätzen. Um Krisen in den Beteiligungen der BAVARIA zu erkennen, werden

    monatlich wesentliche Kennziffern der Beteiligungen abgefragt und beurteilt.

    Branchenbezogene Chancen und Risiken

    Chancen und Risiken des Erwerbs von Unternehmen

    Die Attraktivität des Marktsegments „Unternehmen in Umbruchsituationen“ führt zu verstärktem Wett-

    bewerb. Dies kann zu erhöhten Kaufpreisen führen, die sich negativ auf die Rendite pro Transaktion aus-

    wirken können. Der BAVARIA Konzern setzt auf seine Glaubwürdigkeit als erfahrener und erfolgreicher

    Sanierungsprofi gegenüber einem wirtschaftlich und rechtlich häufig unerfahrenen Konkurrenten.

    BAVARIA kann im Einzelfall Beteiligungen erwerben, deren Restrukturierung sich schwieriger gestaltet

    als angenommen. Dadurch kann eine Insolvenz aufgrund der schwierigen Ausgangslage und der

    schnellen Kaufentscheidung im Einzelfall nicht ausgeschlossen werden. Somit kann das Konzern-

    ergebnis negativ beeinflusst werden. Obwohl sich die Beteiligungen des BAVARIA Konzerns in ver-

    schiedenen Geschäftsfeldern bewegen und somit eine Risikostreuung erreicht wird, kann doch eine

    Konjunkturschwäche in einem Markt einen negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertrags-

    lage des BAVARIA Konzerns haben.

    Chancen und Risiken des Absatzes

    Der Verkauf eines Beteiligungsunternehmens kann sich aufgrund von gesamtwirtschaftlichen

    Rahmenbedingungen als schwierig gestalten. Dadurch sind Rückwirkungen auf die Vermögens-,

    Finanz- und die Ertragslage des BAVARIA Konzerns nicht auszuschließen.

    Marktrisiken der Beteiligungen

    Mengen- und Preisschwankungen auf den Kapital- und Rohstoffmärkten können sich negativ auf

    die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaften des BAVARIA Konzerns auswirken. Diesen

    Risiken begegnen wir auf individueller Unternehmensbasis durch kontinuierliche Überwachung von

    Indikatoren, um frühzeitig gegensteuern zu können.

    Ausfallrisiko auf Ebene der BAVARIA Industriekapital AG

    Der Vorstand der BAVARIA Industriekapital AG wird auch weiterhin nur in Ausnahmefällen und nur in

    sehr eingeschränktem Umfang Haftungsverhältnisse gegenüber den Beteiligungen eingehen. Das

    Hauptrisiko besteht in der Quantifizierung des individuellen Sanierungsaufwands eines Unternehmens

    und einer daraus resultierenden möglichen Insolvenz einer Beteiligung. Dieses Risiko wird kontinuierlich

    überwacht.

    34

  • Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang

    Personalrisiko

    Der Erwerb, die Sanierung und der Verkauf von Unternehmen erfordern von den handelnden

    Personen einen hohen Grad an fachlicher Kompetenz und Managementerfahrung. Die BAVARIA

    muss im Rahmen ihres Geschäftsmodells sicherstellen, dass ausreichend qualifiziertes Personal zur

    Verfügung steht.

    Finanzrisiken

    Das Management sieht die weitere Entwicklung des BAVARIA Konzerns in nicht unerheblichem Maße

    abhängig von Währungs-, Zins- sowie Finanzierungsrisiken, die einen nicht unerheblichen Einfluss auf

    die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des BAVARIA Konzerns haben können.

    VI. Ausblick

    Die BAVARIA Industriekapital AG ist mit ihrem Beteiligungsportfolio erfolgreich in das Jahr 2007

    gestartet. Wir werden kontinuierlich mögliche Neuerwerbungen prüfen. Es ist nicht beabsichtigt, unser

    Akquisitionstempo zu erhöhen. Bei Neuerwerbungen werden wir uns qualitativ sowie größenmäßig

    nach oben orientieren. Das bedeutet, dass wir weiterhin für das Jahr 2007 und darüber hinaus drei bis

    vier Neuerwerbungen pro Jahr anstreben, sofern sich die Unternehmensbewertungen in einem realisti-

    schen Rahmen bewegen.

    Aussagen zur Umsatz- und Ergebniserwartung des BAVARIA Konzerns lassen sich vor diesem Hinter-

    grund nicht treffen, da dies von der Anzahl und der Größe sowie dem Restrukturierungsgrad der zu er-

    werbenden Unternehmen abhängt. Auf Grund des bestehenden Portfolios und des erfolgreich

    angelaufenen Geschäftsjahrs 2007 geht der Vorstand für die kommenden Jahre von einer positiven

    Entwicklung der BAVARIA Industriekapital AG aus.

    München, den 2. April 2007

    Der Vorstand

    Reimar Scholz Robin Laik

    35

  • 36

  • Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang

    Konzern-abschluss

    37

  • 38

    Konzerngewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom1. Januar bis zum 31. Dezember 2006

    1. Umsatzerlöse 332.629.733,82 132.511.111,85

    2. Verminderung des Bestands an fertigenund unfertigen Erzeugnissen 3.581.733,56 -4.666.007,22

    3. Andere aktivierte Eigenleistungen 295.400,25 0,00

    336.506.867,63 127.845.104,63

    4. Sonstige betriebliche Erträge 47.414.555,40 29.934.808,97

    5. Materialaufwand

    a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -154.420.014,44 -50.426.351,02

    b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -44.682.271,09 -26.942.490,63

    -199.102.285,53 -77.368.841,65

    6. Personalaufwand

    a) Löhne und Gehälter -72.113.194,18 -40.019.963,39

    b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -16.453.497,03 -8.599.186,39davon für Altersversorgung TEUR 1.234 (Vj. TEUR 0)

    -88.566.691,21 -48.619.149,78

    7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenständedes Anlagevermögens und Sachanlagen -14.101.762,70 -3.592.076,84

    8. Sonstige betriebliche Aufwendungen -44.832.230,20 -18.652.330,37

    9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 800.254,39 326.760,39

    10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -715.168,03 -15.155,91

    11. Abschreibungen auf Finanzanlagenund auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -52.999,00 -28.499,00

    12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 37.350.540,75 9.830.620,44

    13. Außerordentliche Erträge 0,00 784.936,00

    14. Außerordentliche Aufwendungen -2.780.220,04 0,00

    15. Außerordentliches Ergebnis -2.780.220,04 784.936,00

    16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2.277.218,34 -2.092.562,36

    17. Sonstige Steuern -769.899,64 0,00

    18. Jahresüberschuss 31.523.202,73 8.522.994,08

    19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 12.003.580,99 5.705.295,08

    20. Einstellungen in die Gewinnrücklagen 0,00 -3.745,02

    21. Auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn -2.485.926,04 -60.063,15

    22. Konzerngewinn 41.040.857,68 14.164.480,99

    2006 2005

    EUR EUR EUR EUR

  • 39Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang

  • Konzernbilanz zum 31. Dezember 2006

    A. Anlagevermögen

    I. Immaterielle Vermögenswerte

    1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 324.329,33 416.329,00

    2. Geschäfts- oder Firmenwert 6.695.663,75 1.381.189,52

    7.019.993,08 1.797.518,52

    II. Sachanlagen

    1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauteneinschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 24.639.192,64 10.392.110,00

    2. Technische Anlagen und Maschinen 20.434.420,34 7.623.800,00

    3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.954.246,28 1.775.341,90

    4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 986.515,86 0,00

    49.014.375,12 19.791.251,90

    III. Finanzanlagen

    1. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.254,15 12.251,00

    2. Beteiligungen 21.949,00 0,00

    3. Sonstige Ausleihungen 2.340,00 0,00

    25.543,15 12.251,00

    56.059.911,35 21.601.021,42

    B. Umlaufvermögen

    I. Vorräte

    1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 25.787.582,95 10.908.785,00

    2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 17.520.124,74 9.647.449,00

    3. Fertige Erzeugnisse und Waren 16.690.300,07 3.937.407,00

    4. Geleistete Anzahlungen 270.421,78 450.765,00

    60.268.429,54 24.944.406,00

    II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

    1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 47.512.393,29 25.773.839,56

    2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 185.751,70 0,00

    3. Sonstige Vermögensgegenstände 14.450.406,57 3.456.100,73

    62.148.551,56 29.229.940,29

    III. Wertpapiere

    Sonstige Wertpapiere 0,00 402.320,00

    IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 53.587.517,59 23.669.728,48

    176.004.498,69 78.246.394,77

    C. Rechnungsabgrenzungsposten 367.293,29 155.384,00

    232.431.703,33 100.002.800,19

    Aktiva 31.12.2006 31.12.2005

    EUR EUR EUR EUR

    40

  • Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang

    A. Eigenkapital

    I. Gezeichnetes Kapital 2.205.000,00 1.705.000,00(Bedingtes Kapital EUR 187.000,00/Vj. 170.500,00)

    II. Kapitalrücklage 12.795.000,00 295.000,00

    III. Gewinnrücklagen gesetzliche Rücklage 5.500,00 5.500,00

    IV. Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 1.412.963,06 -66.348,00

    V. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter 3.747.496,41 2.011.729,80

    VII. Konzerngewinn 41.040.857,68 14.164.480,99

    61.206.817,15 18.115.362,79

    B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 9.232.747,10 7.109.553,73

    C. Rückstellungen

    1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 51.817.293,77 7.776.687,00

    2. Steuerrückstellungen 5.388.615,53 6.052.261,02

    3. Sonstige Rückstellungen 29.644.322,91 20.956.225,22

    86.850.232,21 34.785.173,24

    D. Verbindlichkeiten

    1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.699.596,35 1.718.026,80

    2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 12.444.056,02 7.587.417,00

    3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45.517.342,66 19.449.988,81

    4. Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel 166.215,50 77.337,00

    5. Sonstige Verbindlichkeiten 10.956.420,89 10.837.376,82

    70.783.631,42 39.670.146,43

    E. Rechnungsabgrenzungsposten 4.358.275,45 322.564,00

    232.431.703,33 100.002.800,19

    Passiva 31.12.2006 31.12.2005

    EUR EUR EUR EUR

    41

  • Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

    Unterschieds- Ausgleichs-betrag aus der posten für

    Aktienanzahl Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Währungs- Anteile anderer Konzern- Konzern-TEUR im Umlauf Kapital rücklage rücklage umrechnung Gesellschafter gewinn eigenkapital

    42

    1. Januar 2005 50.000 50 0 2 0 451 5.705 6.208

    Jahresüberschuss 2005 8.523 8.523

    Dividendenausschüttungen 0

    Kapitalerhöhung 1.655.000 1.655 295 1.950

    Einstellung in die Gewinnrücklagen 4 -4 0

    Fremdwährungsdifferenzen -66 -66

    Anteile andere Gesellschafter 1.561 -61 1.500

    31. Dezember 2005 1.705.000 1.705 295 6 -66 2.012 14.163 18.115

    Jahresüberschuss 2006 31.523 31.523

    Dividendenausschüttungen -2.161 -2.161

    Kapitalerhöhung 500.000 500 12.500 13.000

    Einstellung in die Gewinnrücklagen 0

    Fremdwährungsdifferenzen 1.479 1.479

    Anteile anderer Gesellschafter 1.736 -2.485 -749

    31. Dezember 2006 2.205.000 2.205 12.795 6 1.413 3.748 41.040 61.207

  • Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang

    Konzern-Kapitalflussrechnung

    43

    Konzernergebnis vor außerordentlichen Posten 34.304 7.738

    Ergebnisanteile von Minderheitsgesellschafternohne auszahlungswirksame Anteile -1.342 -60

    Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 14.102 3.592

    Veränderung der Rückstellungen -9.434 2.099

    Auflösungen von Unterschiedsbeträgen aus derKapitalkonsolidierung -19.219 -17.139

    Auflösung von Unterschiedsbeträgen aufgrund Endkonsolidierung -3.789 0

    Sonstige zahlungsunwirksame Veränderungen -2.780 719

    Brutto Cashflow 11.842 -3.051

    Veränderung der Vorräte 4.777 5.327

    Veränderung der Forderungen, sonstigen Vermögensgegenstände und übrigen Aktiva 10.476 5.796

    Veränderung der Verbindlichkeiten und übrige Passiva -11.528 -10.409

    Aus-/Einzahlung aus außerordentlichen Posten 0 785

    Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 15.567 -1.552

    Veränderung des Anlagevermögens 3.274 1.958

    Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -4.000 0

    Cashflow aus Investitionstätigkeit -726 1.958

    Einzahlungen im Rahmen der Kapitalerhöhung 13.000 1.950

    Ausschüttungen an Anteilseigner -2.161 0

    Ausschüttungen an Minderheitsgesellschafter -1.144 0

    Auszahlungen für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -33 -1.212

    Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 9.662 738

    Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands 24.503 1.144

    Zahlungsmittelzugang aus Konsolidierungskreisänderungen 4.851 7.925

    Währungsdifferenzen 12 0

    Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 24.072 15.003

    Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 53.438 24.072

    2006 2005

    TEUR TEUR

  • 44

  • Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang

    Konzern-anhang

    45

  • I. BAVARIA Industriekapital AG – Kurzprofil

    Die BAVARIA Industriekapital AG wurde am 3. April 2002 gegründet. Sie hat ihren Sitz in München

    und ist dort beim Amtsgericht im Handelsregister, Abteilung B, unter der Nummer 143 858 eingetragen.

    Die BAVARIA Industriekapital AG übernimmt Unternehmen, die sich in einer Umbruchsituation (ungere-

    gelte Unternehmernachfolge, anstehende Restrukturierung und Sanierung oder Ertragsschwäche)

    befinden und steigert mit einem aktiven Restrukturierungs- und Sanierungsmanagement die Ertragssi-

    tuation der Unternehmen. Die BAVARIA beschränkt sich somit nicht – anders als bei klassischen Betei-

    ligungsgesellschaften – auf das bloße Halten und Verwalten von Beteiligungen. Erworbene Beteili-

    gungsunternehmen werden konsequent weiterentwickelt, um ihr Potenzial so weit wie möglich

    auszuschöpfen und dadurch den Unternehmenswert der BAVARIA zu steigern.

    II. Konsolidierungskreis

    Der Konzernabschluss umfasst neben der BAVARIA Industriekapital AG als Muttergesellschaft die ver-

    bundenen Unternehmen, bei denen der BAVARIA Industriekapital AG direkt oder indirekt die Mehrheit

    der Stimmrechte zusteht bzw. bei denen in anderer Weise die einheitliche Leitung ausgeübt wird.

    Die in den Konsolidierungskreis der BAVARIA Industriekapital AG einbezogenen Unternehmen sind ge-

    sondert in der Anlage ‘Aufstellung Anteilsbesitz’ dargestellt. Die Anlage wird beim Handelsregister des

    Amtsgerichts München hinterlegt. Fünf Gesellschaften wurden wegen untergeordneter Bedeutung nicht

    in die Konsolidierung einbezogen, es handelt sich dabei im Wesentlichen um Mantel-Gesellschaften

    ohne operatives Geschäft.

    Im Geschäftsjahr hat sich der Konsolidierungskreis wie folgt verändert:

    • Zum 17.06.2006 wurden von der European Electrical Steels Nederland B.V., einem Unter-

    nehmen der Cogent Power Group, insgesamt fünf Unternehmen (im Folgenden: Kienle +

    Spiess Gruppe) übernommen. Im Einzelnen wurden die folgenden Gesellschaften über-

    nommen: Kienle + Spiess Stanz- und Druckgießwerk GmbH mit Sitz in Sachsenheim, die

    Kienle + Spiess Hungary Ipari kft., Tokod/Ungarn, die Wardstorm Ltd., Ellesmere Port /UK,

    die Sankey Laminations Ltd., Ellesmere Port /UK, und die Geo L. Scott & Co. Ltd.,

    Ellesmere Port /UK. Die Erstkonsolidierung wurde zum 30.06.2006 vorgenommen.

    • Zum 1.12.2006 wurde ein Kaufvertrag für das Geschäft mit Maschinen und Anlagen

    zur Herstellung von synthetischen Endlosgarnen mit der Rieter AG unterzeichnet.

    Dieser Geschäftsbereich wurde von einer Tochtergesellschaft der BAVARIA Industriekapital AG

    übernommen und firmiert unter BAVARIA Maschinenfabrik GmbH Winterthur*. Die

    Geschäftseinheit beliefert Kunden weltweit mit Extrusionssystemen für Teppichgarne und

    industrielle Garne. Die Erstkonsolidierung wurde zum 1.12.2006 vorgenommen.

    • Zum 20.12.2006 wurde die Elfotec Gruppe mit je einer Gesellschaft in der Schweiz und in

    Irland übernommen. Als größter unabhängiger Toner-Hersteller in Europa ist die Elfotec

    Gruppe bekannt für ihr großes Sortiment an kompatiblen Qualitätstonern für analoge und

    digitale Kopierer und Drucker. Die Erstkonsolidierung wurde zum 31.12.2006 vorgenommen.

    * heute: SwissTex Winterthur

    46

  • Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang

    • Es wurden 50% der R+E Automatisierungstechnik GmbH im Mai und November 2006 er-

    worben. Das Unternehmen ist spezialisiert auf den Bau von Montageautomaten. Auf Grund

    untergeordneter Bedeutung wurde das Unternehmen nicht in den Konzernabschluss

    miteinbezogen.

    • Für die