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BAVARIA Industriekapital AG · BAVARIA Industriekapital AG Bavariaring 18 80336 München Tel.:...
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BAVARIA Industriekapital AG
Bavariaring 18
80336 München
Tel.: 089/729 8967-0
Fax: 089/729 8967-10
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Geschäftsbericht 2006BAVARIA Industriekapital AG
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Tel.: +49 (0)89/729 8967-40
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BAVARIA Industriekapital AG
Bavariaring 18
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Den vorliegenden Geschäftsbericht der BAVARIA Industriekapital AG gibt es auch
in englischer Sprache. Im Internet wird der Bericht in den Sprachen Deutsch und
Englisch zur Verfügung gestellt.
Kontakt
2
Kennzahlen zum Konzern
2006 2005
Ergebnis-Eckwerte in EUR Mio.
Konzernumsatz 332,6 132,5
EBITDA 51,3 13,1
Konzernjahresüberschuss 31,5 8,5
Bilanz-Eckwerte in EUR Mio.
Eigenkapital 61,2 18,1
Bilanzsumme 232,4 100,0
Anlagevermögen 56,1 21,6
Cashflow in EUR Mio.
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 15,6 - 1,6
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 9,7 0,7
Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 53,6 24,1
Aktien-Kennzahlen in EUR
Ergebnis je Aktie 14,30 5,00
Dividende je Aktie 3,00 0,98
Eigenkapital je Aktie 27,8 10,6
Mitarbeiteranzahl 2.946 1.480
-
Inhalt
3
4 Brief des Vorstands
6 Vorstellung der Organe
8 Bericht des Aufsichtsrats
10 Die BAVARIA-Aktie
13 Corporate Governance
14 Das Unternehmen
14 Vorstellung BAVARIA Industriekapital AG16 Vorstellung der Portfolio-Unternehmen 20 Case Study Kienle + Spiess22 Case Study SwissTex
24 Konzernlagebericht
26 Rahmenbedingungen und Geschäft27 BAVARIA Industriekapital AG29 Konzern33 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag34 Chancen und Risiken35 Ausblick
36 Konzernabschluss
38 Konzerngewinn- und Verlustrechnung40 Konzernbilanz42 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung43 Konzern-Kapitalflussrechnung
44 Konzernanhang
46 BAVARIA Industriekapital AG – Kurzprofil46 Konsolidierungskreis48 Konzernabschlussstichtag48 Konsolidierungsgrundsätze49 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden50 Erläuterungen zur Bilanz58 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung62 Segmentberichterstattung64 Sonstige Angaben67 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
68 Anteilsbesitzliste
69 Kontakt
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4
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
2006 war ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr: Der Umsatz stieg um rund 150 % auf mehr als
EUR 332 Mio. Der Jahresüberschuss vervierfachte sich nahezu auf EUR 31,5 Mio. Dieses Wachstum
hat uns veranlasst, Ihnen als Aktionärinnen und Aktionäre, eine Verdreifachung der Dividende auf EUR
3,00 vorzuschlagen; gemessen am Schlusskurs unserer Aktie am 29. Dezember entspricht dies einer
Dividendenrendite von 4,6%.
Die hohe Dividendenrendite besitzt an der Börse gerade bei Wachstumswerten Seltenheitswert und doku-
mentiert zugleich den erfolgreichen Start von BAVARIA im Entry Standard der Deutschen Börse im Jahr 2006.
Von einem Emissionskurs von EUR 26,00 aus konnte sich der Kurs bis zum Jahresende auf EUR 65,10
mehr als verdoppeln. Der Unternehmenswert erhöhte sich zeitgleich von EUR 57,3 Mio. auf EUR 143,6 Mio.
Der Erfolg an der Börse ist ein Spiegel des Erfolgs unserer Beteiligungen – und darauf sind wir bei
BAVARIA stolz. Lassen Sie mich im Folgenden kurz über drei zentrale Ereignisse im Portfolio aus dem
Jahr 2006 berichten.
Am 18. Juni 2006 haben wir von der Cogent Power Group die Kienle + Spiess GmbH erworben, ein
Unternehmen, das Stanz- und Druckgusskomponenten für Elektromotoren und Transformatoren,
schwerpunktmäßig für die Automobilindustrie, fertigt. Die Firma erzielte 2006 mit fünf Werken in Eng-
land, Deutschland und Ungarn einen Umsatz von EUR 225 Mio. und ist damit europäischer Marktführer.
Vor unserem Einstieg kämpfte Kienle + Spiess als Randaktivität eines Konzerns mit typischen Proble-
men: zu hohen Kosten insbesondere im indirekten Bereich, hohen Ausschussraten und einer enorm
komplexen Logistik aufgrund der fehlenden Verantwortung der einzelnen Werke. Wie häufig zu beob-
achten, waren genau diese Probleme der Belegschaft bewusst, so dass sich die neu eingesetzte
Geschäftsleitung mit dem sehr kooperativen Betriebsrat schnell auf eine Reduzierung des Personal-
überhangs und der Kosten in der Verwaltung verständigen konnte. Eine rasche und signifikante Redu-
zierung der Ausschussraten konnten wir durch die Einführung des bewährten Toyota Manufacturing
Systems mit seinem Fokus auf kontinuierliche Prozessverbesserungen erreichen; eine neu geschaffene
Profitcenter-Struktur führte zu mehr Transparenz und Kostenbewusstsein auf Werksebene. Der
messbare Erfolg dieser Arbeit: Nach mehreren Verlustjahren arbeitete das Unternehmen bereits in der
zweiten Jahreshälfte 2006 wieder deutlich profitabel.
Schon zu Anfang des Jahres hat BAVARIA von der DBT GmbH, einem hundertprozentigen Tochterunter-
nehmen der RAG, die Steeltech s.a.r.l. mit Sitz in Creutzwald erworben. Zur Sicherung des Umsatzes
wurde mit der Verkäuferin ein dreijähriger Liefervertrag abgeschlossen, der die teilweise Weitergabe von
erzielten Kosteneinsparungen an die Verkäuferin mit beinhaltet. Damit konnten wir uns erstmals und früh-
zeitig als „Contract Manufacturer“ für Industriekonzerne positionieren. Während es beispielsweise in der
Automobilindustrie üblich ist, sich auf Kernkompetenzen wie Distribution, Marketing und Endmontage zu
beschränken und die Herstellung der Komponenten Zulieferern zu überlassen, steht diese Entwicklung im
klassischen Maschinenbau erst am Anfang. Derzeit befindet sich das Unternehmen in einer Restrukturie-
rung; wir sind zuversichtlich, dass die Steeltech danach zu ihrer alten Ertragsstärke zurückfindet.
Ende 2006 übernahm die BAVARIA von dem Schweizer Rieter Konzern im Rahmen eines Asset-Deals
das Geschäft mit Maschinen und Anlagen zur Herstellung von synthetischen Endlosgarnen mit allen
Brief des Vorstands
-
5Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen
Mitarbeitern. Die neue Beteiligung beliefert unter dem Namen SwissTex Winterthur AG weltweit Kunden
mit Extrusionssystemen für Teppichgarne und industrielle Garne. Bereits in den ersten Wochen nach
der Übernahme konnte die Finanzierungsbasis der erworbenen Gesellschaft durch neu verhandelte
Aval- und Kreditlinien auf eine solide Basis gestellt werden.
Kienle + Spiess, Steeltech und SwissTex Winterthur zeigen, in welchem Maße mittlerweile führende euro-
päische Industriekonzerne mit BAVARIA zusammenarbeiten. Die Restrukturierungen belegen aber auch,
dass sich unser Ansatz auszahlt, offen und ehrlich mit den Beteiligten vor Ort über Probleme zu diskutieren
und die gefundenen Lösungen dann zügig umzusetzen. Eine erfolgreiche Sanierung hängt unserer Über-
zeugung und Erfahrung nach in besonderem Maße von einer guten Zusammenarbeit mit Betriebsrat und
Belegschaft ab, hinzu kommen schnelle und klare Entscheidungen auf Leitungsebene sowie die professio-
nelle Unterstützung durch die Experten von BAVARIA vor Ort. Wir führen unsere Erfolge bei Sanierungs-
maßnahmen in den vergangenen Jahren auch auf das hohe Vertrauen zurück, das uns bei Über-
nahmen mittlerweile entgegengebracht wird und das wir durch unser Vorgehen bestätigen.
Erfolge bei unserer Sanierungstätigkeit dienen Ihrem Unternehmen. Zugleich profitieren aber immer
auch die Belegschaften in Form von sicheren und zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen, steigenden
Löhnen und ergebnisbezogenen Vergütungsbestandteilen. Allen rund 3000 Mitarbeitern sowie den
Geschäftsführern in den einzelnen Beteiligungen möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich für ihre
Leistungen im vergangenen Jahr danken.
Danken möchten wir auch Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihr Vertrauen – Ihr Kapital
ermöglicht die Expansion der BAVARIA. Angesichts der guten operativen Entwicklung unserer Beteiligun-
gen sehen wir weiteres Kurspotenzial für unsere Aktie im laufenden Jahr und darüber hinaus. Zu diesem
Optimismus trägt bei, dass wir die Erfolge des Geschäftsjahres 2006 in den einzelnen Beteiligungen erst
im kommenden Jahr vollumfänglich in unserem Einzelabschluss darstellen werden. Da wir keine Ergebnis-
abführungsverträge mit den einzelnen Töchtern abschließen, bedarf es der Feststellung und Prüfung jedes
einzelnen Jahresabschlusses, bevor wir diesen ergebniswirksam bei der Muttergesellschaft verbuchen.
BAVARIA befindet sich Anfang 2007 auf einem sehr guten Weg. Mit unserem Geschäftsmodell einer
Turnaround-Beteiligungsholding sind wir im deutschen Markt und darüber hinaus ein Vorreiter. Mit un-
seren Turnaround-Erfolgen setzen wir europaweit Maßstäbe in klassischen Industrien. Mit unserem
Wachstum und unserer Ertragsstärke bereiten wir den Weg für einen weiter steigenden Unternehmens-
wert. Vor diesem Hintergrund blicken wir nach dem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2006 sehr optimi-
stisch auf das Geschäftsjahr 2007.
Mit freundlichen Grüßen
Reimar Scholz
Vorstandssprecher
-
6
Vorstand
Reimar Scholz
Vorstandssprecher
Jahrgang 1965, Diplom-Kaufmann, MBA (INSEAD, Fontainebleau)
Reimar Scholz ist Vorstand und Gründer der BAVARIA Industriekapital AG. Der Diplom-Kaufmann hat in
verschiedenen Führungspositionen bei General Electric in den USA und England das Management von
der Pike auf gelernt. Danach war er Geschäftsführer von zwei IT-Gesellschaften. Eine davon, die Articon
Integralis AG, hat Reimar Scholz an die Börse gebracht und durch Zukäufe zum europäischen Markt-
führer für IT-Dienstleistungen gemacht.
Robin Laik
Vorstand Finanzen
Jahrgang 1972, Diplom-Kaufmann
Robin Laik ist seit Juli 2006 Finanzvorstand der BAVARIA Industriekapital AG. Nach dem Studium der
Betriebswirtschaft in Augsburg hat er in verschiedenen kaufmännischen Führungspositionen in der
Medizin- und Modebranche gearbeitet. Zuvor hat der Diplom-Kaufmann als CFO bei einer Reihe von
Tochtergesellschaften der BAVARIA Gruppe die Sanierung vor Ort begleitet.
Jan C. Pyttel
Vorstand Beteiligungsmanagement (bis zum 31.03.2007)
Jahrgang 1965, Diplom-Kaufmann
Jan C. Pyttel war bis zum 31.03.2007 Vorstandsmitglied der BAVARIA Industriekapital AG und hat als
Geschäftsführer eine Gruppe von mittelständischen Textil-Leasingfirmen aufgebaut. Davor war er für
Lazard und Salomon Brothers in Frankfurt und London im Investment Banking tätig. Bis 1993 konnte er
bei der Treuhandanstalt umfangreiche Sanierungserfahrung sammeln.
Vorstellung der Organe
Reimar ScholzVorstandssprecher
Robin LaikVorstand Finanzen
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7Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen
Aufsichtsrat
Dr. Matthias Heisse, Rechtsanwalt, München
Vorsitzender des Aufsichtsrats (seit 24.05.2006)
Mitgründer und Managing Partner der Wirtschaftskanzlei Heisse Kursawe Eversheds
Bernard Jan Wendeln, Kaufmann, München
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats (seit 24.05.2006)
Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Wega Support GmbH und zuvor Investment Manager
im Münchner Büro von APAX Partners
Dr. Gernot Eisinger, Kaufmann, München
Mitglied des Aufsichtsrats (seit 05.09.2006)
Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter von Afinum, einer mittelständischen
Beteiligungsgesellschaft, und zuvor Partner der Triumph-Adler AG sowie Geschäftsführer
der TA Spezialbauholding
Dr. Ulrich Wöhr, Unternehmensberater, Oberursel
Ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats, ausgeschieden am 02.05.2006
Dr. Günter Hönig, Geschäftsführer, München
Ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, ausgeschieden am 06.04.2006
Arnd Wolpers, Kaufmann, Ammerland
Ehemaliges Mitglied des Aufsichtsrats, ausgeschieden am 05.09.2006
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8
Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im abgelaufenen Geschäftsjahr beraten und überwacht sowie die
ihm nach Gesetz, Satzung und den Corporate Governance-Grundsätzen des Unternehmens obliegen-
den Aufgaben wahrgenommen und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt.
Er hat die Tätigkeit des Vorstands regelmäßig überwacht und beratend begleitet.
Im Berichtszeitraum fanden insgesamt 4 Aufsichtsratsitzungen statt, und zwar am 14.03.2006,
29.06.2006, 25.09.2006 und am 01.12.2006. Außerdem stand der Aufsichtsrat in regelmäßigem
Informations- und Gedankenaustausch mit den Vorständen. Der Vorsitzende und die Mitglieder des
Gremiums haben mit den Mitgliedern des Vorstands insbesondere auch außerhalb der Sitzungen in
Arbeitsgesprächen Themen und Fragen von wesentlicher Bedeutung diskutiert.
So hat sich der Aufsichtsrat vom Vorstand sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form über die
Lage und Entwicklung des Unternehmens regelmäßig unterrichten lassen und gemeinsam mit dem Vor-
stand ein Reporting an den Aufsichtsrat erarbeitet. Es wurden darüber hinaus grundsätzliche Fragen
der Geschäfts- und Unternehmenspolitik, die Unternehmensstrategie, die finanzielle Entwicklung und
Ertragslage der Gesellschaft unter besonderer Berücksichtigung der wesentlichen Entwicklungen im
Markt- und Wettbewerbsumfeld sowie die Geschäfte erörtert, welche für die Gesellschaft von maßgeb-
licher Bedeutung sind. Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, wurden von
diesem im Rahmen seiner Kontroll- und Beratungsfunktion behandelt.
1. Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat
Die Beratungen des Aufsichtsrats hatten im Geschäftsjahr 2006 folgende Schwerpunkte:
• die Geschäftsentwicklung des Konzerns und der AG, Budgets und der Stand der erworbe-
nen Beteiligungen;
• grundsätzliche Fragen zur Unternehmenspolitik, einschließlich formaler Fragen, wie z.B.
die Notwendigkeit von Satzungsänderungen und die Gestaltung von Geschäftsordnungen;
• wichtige aktuelle Einzelthemen, insbesondere die strategische Ausrichtung der BAVARIA
Industriekapital AG, die Geschäftsentwicklung sowie Personalthemen.
2. Jahres- und Konzernabschluss, Abschlussprüfung
Die Buchführung, der Jahresabschluss, der Konzernabschluss sowie der Konzernlagebericht der
BAVARIA Industriekapital AG sind von der durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten
PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, ge-
prüft worden. Dem Aufsichtsrat liegt eine Unabhängigkeitserklärung der Abschlussprüfer im Sinne von
Ziffer 7.2.1 des Corporate Governance Kodex vor. Die Prüfungen haben zu einem jeweils uneinge-
schränkten Bestätigungsvermerk geführt.
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 02.04.2007, an der auch der Prüfer teilnahm, dem Ergebnis
dieser Prüfungen nach Einsicht in die Berichte des Abschlussprüfers zugestimmt. Nach dem abschlie-
ßenden Ergebnis der eigenen Prüfung durch den Aufsichtsrat waren keine Einwendungen gegen den
Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht sowie gegen den Vorschlag des
Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns zu erheben.
Bericht des Aufsichtsrats
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9Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der BAVARIA Industriekapital AG
für das Geschäftsjahr 2006 festgestellt und den Konzernabschluss gebilligt sowie sich dem Gewinn-
verwendungsvorschlag des Vorstands angeschlossen.
3. Personalien
Im Geschäftsjahr 2006 sind aus dem Aufsichtsrat der Gesellschaft am 06. April 2006 Herr Dr. Günter
Hönig, am 02. Mai 2006 Herr Dr. Ulrich Wöhr sowie am 05. September 2006 Herr Arnd Wolpers ausge-
schieden. Die Gesellschaft dankt den Herren für ihre wertvollen Dienste.
Durch Beschluss des Amtsgerichts München wurden am 24. Mai 2006 auf Vorschlag des Vorstands die
Herren Bernard Jan Wendeln und Dr. Matthias Heisse zu Mitgliedern des Aufsichtsrats ernannt. Weiter-
hin wurde durch Beschluss der Hautversammlung der Gesellschaft am 05. September 2006 Herr
Dr. Gernot Eisinger zum Mitglied des Aufsichtsrats gewählt.
In der Sitzung des Aufsichtsrats am 29. Juni 2006 wurde Herr Dr. Matthias Heisse zum Vorsitzenden
und Herr Bernard Jan Wendeln zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.
Herr Dr. Heisse und Herr Wendeln wurden im Rahmen der Hauptversammlung vom 05. September
2006 als Mitglieder des Aufsichtsrats durch Wahl bestätigt. Hieraufhin wurde Herr Dr. Heisse mit
Beschlussfassung des Aufsichtsrats vom 25. September 2006 als Vorsitzender des Aufsichtsrats,
Herr Wendeln als stellvertretender Vorsitzender im Amt bestätigt.
4. Hauptversammlung der BAVARIA Industriekapital AG im Geschäftsjahr 2006
Die ordentliche Hauptversammlung der BAVARIA Industriekapital AG hat am 05. September 2006 statt-
gefunden. Es wurde u.a. beschlossen, den Aktionären eine Dividende in Höhe von EUR 0,98 pro Aktie
aus dem Bilanzgewinn auszuschütten, weiterhin wurde eine Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb
eigener Aktien durch die Gesellschaft und die Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von Wandel-
schuldverschreibungen beschlossen.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Konzerns der BAVARIA Industriekapital AG und den Belegschaftsvertretern für ihren Einsatz und die
geleistete Arbeit im Geschäftsjahr 2006. Er wünscht Ihnen für die weitere Unternehmensentwicklung im
neuen Geschäftsjahr viel Erfolg.
München, den 02.04.2007
Für den Aufsichtsrat
Dr. Matthias Heisse
Vorsitzender
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2006 gab es in Deutschland so viele Börsengänge wie seit Jahren nicht mehr – insgesamt wurden an
der Frankfurter Börse 210 Unternehmen neu gelistet. Der Börsengang der BAVARIA Industriekapital AG
gehört dabei zu den erfolgreichsten Emissionen des vergangenen Jahres.
Die Handelsaufnahme der Aktie erfolgte am 26. Januar 2006 mit einem Ausgabepreis von EUR 26,00
an der Frankfurter Wertpapierbörse im Entry Standard Index. Der Emissionspreis lag im oberen Bereich
der Preisspanne von EUR 22,00 bis EUR 26,00. Bei diesem Ausgabepreis war die Emission mehrfach
überzeichnet. Unter Einschluss der voll ausgeübten Mehrzuteilung wurden 575.000 Aktien platziert. Die
Erstnotiz der BAVARIA-Aktie mit EUR 28,90 sowie der erste Schlusskurs mit EUR 28,88 lagen deutlich
über dem Ausgabepreis. Diese positive Entwicklung beim Börsengang setzte sich im Laufe des Jahres
fort. So beendete der Titel das Jahr bei einem Kurs von EUR 65,10. Dies entspricht einem Plus von
150,4% im Vergleich zum Emissionspreis.
Die Kurssteigerung der Aktie war damit die zweitbeste unter allen Börsenneulingen und deutlich besser
als sämtliche Vergleichsindizes. Der deutsche Aktienindex DAX stieg im Jahresvergleich um 22,0%. Der
Index für Mid Caps, der MDAX, kletterte um 28,6% und der Index für Small Caps, der SDAX, stieg um
31,0%. Der Entry Standard Index, in dem die BAVARIA-Aktie notiert, verzeichnete im Jahresvergleich
sogar ein Minus von 11,5%.
Gute Nachrichten führen zu Kursanstieg
Insgesamt entwickelten sich die Aktienmärkte im Jahr 2006 sehr positiv. Nach einer starken Aufwärts-
bewegung zu Beginn des Jahres kam es im Mai zu einer Kurskorrektur an den Märkten, ausgelöst
insbesondere durch Zins- und Inflationsängste, die Abwertung des US-Dollars sowie steigende Roh-
stoffpreise. Im Juni markierten die Börsen danach ihre Jahrestiefstände, bevor im zweiten Halbjahr eine
breite und solide Aufwärtsbewegung einsetzte. Positive Wirtschafts- und Unternehmensdaten trieben
die Kurse in die Höhe.
Analog zu den Kapitalmärkten verzeichnete die BAVARIA-Aktie in den ersten Monaten des Jahres 2006
ebenfalls einen Kursanstieg. Auch die BAVARIA-Aktie konnte sich der anschließenden allgemeinen Ab-
wärtsbewegung nicht entziehen; der Kurs lag vorübergehend im Bereich von EUR 28,00, rutschte aber
zu keinem Zeitpunkt unter den Emissionspreis. Im zweiten Halbjahr entwickelte sich die Aktie weitaus
besser als die Börse insgesamt. Die Gründe der Kursrallye: Das Unternehmen erzielte von Quartal zu
Quartal deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen und konnte die Erwartungen deutlich übertreffen.
Vor allem im vierten Quartal 2006 verzeichnete die Aktie erhebliche Kurszuwächse.
Die BAVARIA-Aktie
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11Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen
Dividende für die Aktionäre
Die sehr gute Geschäftsentwicklung erlaubt auch für das Jahr 2006 die Ausschüttung einer attraktiven
Dividende. Aufgrund der gestiegenen Gewinne werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversamm-
lung am 25. Mai 2007 vorschlagen, eine Dividende von EUR 3,00 je Aktie zu zahlen (Vorjahr: EUR 0,98).
Dies entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von mehr als 200%. Die Ausschüttung wird
wie üblich am 29. Mai 2007, dem ersten Werktag nach der Hauptversammlung, erfolgen.
Die positive Entwicklung des Geschäfts führte auch zu einem großen Interesse an der Aktie. Im Jahr
2006 lag der durchschnittliche tägliche Handelsumsatz mit BAVARIA-Papieren bei 4.404 Stücken bzw.
EUR 156.600. Der höchste Tagesumsatz war am 26. Januar 2006 mit 102.922 Stücken bzw. EUR 2,97
Mio. Dieser Tag war der erste Handelstag der Aktie.
Dialog mit den Aktionären
Der Dialog mit Investoren hat für die BAVARIA Industriekapital AG einen hohen Stellenwert. Das
Management führte 2006 mehrere Roadshows durch. Auch die erste Hauptversammlung in München
am 5. September 2006 hat das Unternehmen genutzt, um den Kontakt zu den Aktionären zu pflegen
und auszubauen.
Alle relevanten Publikationen, wie Geschäfts- und Quartalsberichte, Präsentationen sowie Pressemit-
teilungen sind aktuell auf der Website unter http://www.baikap.de erhältlich. Für weitere Informationen
steht auch gerne das Team in München unter Tel. 089 / 729 8967-0 zur Verfügung.
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Bavaria-Aktie
SDAX
Entry Standard Index
Der Kurs der BAVARIA-Aktie ist im Jahr 2006 starkgestiegen und konntedamit die VergleichsindizesSDAX und Entry StandardIndex deutlich schlagen.
-
12
Aktionärsstruktur
Das gezeichnete Kapital der BAVARIA Industriekapital AG ist aufgeteilt auf 2.205.000 auf den Inhaber
lautende Stückaktien. Der Vorstand des Unternehmens hielt zum Jahresende rund zwei Drittel der
Aktien und der Streubesitz betrug rund 33%.
Kennzahlen zur Aktie
Anzahl der Aktien 2.205.000 Stück
Art der Aktien Auf den Inhaber lautende Stückaktien
Grundkapital EUR 2.205.000
Stimmrechte Jede Aktie gewährt eine Stimme
WKN 260555
ISIN DE0002605557
Börsenkürzel B8A
Börsensegment Entry Standard
Geschäftsjahr Entspricht dem Kalenderjahr
Bilanzierung Nach HGB
Designated Sponsor Concord Effekten AG
Bekanntmachungen Elektronischer Bundesanzeiger
Jahreshöchstkurs (28.12.2006) EUR 65,99
Jahrestiefstkurs (15.02.2006) EUR 26,60
Jahresschlusskurs (29.12.2006) EUR 65,10
Marktkapitalisierung (29.12.2006) EUR 143,55 Mio.
Ergebnis je Aktie EUR 14,30
Dividende je Aktie EUR 3,00
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13Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen
Im Verständnis des Vorstands und des Aufsichtsrats der BAVARIA steht der Begriff Corporate Gover-
nance für eine verantwortungsbewusste und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Führung und
Kontrolle von Unternehmen. Effiziente Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, klare
Regelungen, Achtung der Aktionärsinteressen sowie Offenheit und Transparenz in der Unternehmens-
kommunikation sind wesentliche Aspekte guter Corporate Governance. Die BAVARIA Industriekapital AG
begann im Geschäftsjahr 2005, sich entlang der Richtlinien gemäß § 161 AktG auszurichten und
begreift Corporate Governance als einen Prozess, der laufend fortentwickelt und verbessert wird.
Die Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG wurde den Aktionären
dauerhaft zugänglich gemacht: Vorstand und Aufsichtsrat der BAVARIA Industriekapital AG erklären,
dass den im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemachten Verhaltensempfehlungen der Kodex-
Kommission zur Unternehmensleitung und -überwachung (Corporate Governance Kodex) bis auf
folgende Ausnahmen entsprochen wird:
Vorstandsbesetzung
Abweichend von Ziffer 5.1.2 des Kodex besteht derzeit noch keine langfristige Nachfolgeplanung für
den Vorstand. Die Empfehlung soll in nächster Zukunft umgesetzt werden.
Ausschüsse
Abweichend von den Ziffern 5.3.1 und 5.3.2 des Kodex bildet der Aufsichtsrat der Gesellschaft keine
Ausschüsse, da die Größe der Gesellschaft und des Gremiums dies derzeit nicht erfordern bzw. nicht
zweckmäßig erscheinen lassen.
Corporate Governance
-
14
Die BAVARIA Industriekapital AG ist eine Turnaround-Beteiligungsholding. Das Geschäfts-
modell umfasst den Erwerb, die Restrukturierung und Sanierung sowie die Veräußerung
von Beteiligungen. Mit seinem erfolgreichen Turnaround-Ansatz schafft BAVARIA neue Werte
in klassischen Industrien und partizipiert an den Umsatz- und Ertragssteigerungen seines
Portfolios.
Das Kapital eines Unternehmens steckt in den
Köpfen aller Mitarbeiter: Dieser Gedanke bewegt
BAVARIA seit der Gründung 2003. Der Beteili-
gungsspezialist mit Sitz in München erwirbt
Industrieunternehmen in Umbruchsituationen und
saniert diese danach im engen Dialog auch mit den
Arbeitnehmern und ihren Vertretern. Die Holding
konnte so bereits eine Vielzahl von Arbeitsplätzen
erhalten und zahlreiche neue Stellen schaffen. Am
31. Dezember 2006 beschäftigte BAVARIA in elf
Beteiligungen rund 3.000 qualifizierte Köpfe – das
entscheidende Kapital der Holding.
Chance für einen Neuanfang
Die BAVARIA-Beteiligungen sind weltweit in der
verarbeitenden Industrie und in der industriellen
Dienstleistung tätig: Das Spektrum reicht vom
Anlagenbauer bis zum Automobilzulieferer. Sie alle
eint, dass sie zwar traditionell über eine starke
Marktstellung und einen festen Kundenstamm
verfügen, sich aber zum Zeitpunkt des Einstiegs
von BAVARIA in einer Umbruchsituation befanden.
Dies kann eine akute Ertragsschwäche, eine unge-
klärte Unternehmensnachfolge oder eine unbefrie-
digende Existenz als Randaktivität eines größeren
BAVARIA Industriekapital AG
-
15Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen
Konzerns sein. In allen Fällen übernimmt BAVARIA
von Beginn an die Mehrheit, möglichst zu 100%,
und sorgt danach für eine rasche Rückkehr zu
Wachstum und Profitabilität. Die langjährige
Erfahrung in diesem Geschäft sowie die Finanz-
kraft versetzen BAVARIA dabei in die Lage, auch
in Branchen mit einem schwierigen Umfeld zu in-
vestieren und hier zügig Erfolge zu erzielen.
Gemeinsam mit den Mitarbeitern vor Ort
Mit dem Management und den Mitarbeitern zum
Erfolg: Diese Idee steht im Zentrum des aktiven
Beteiligungsmanagements von BAVARIA. Bereits
vor dem Abschluss der Übernahme entwickelt ein
Spezialistenteam der Holding ein maßgeschnei-
dertes Turnaround-Konzept für das neue Port-
folio-Unternehmen, stimmt dieses danach mit
allen Beteiligten vor Ort ab und trägt zu dessen
zügiger Umsetzung bei. Die Hauptverantwortung
dabei liegt aber eindeutig bei dem Management
und den Mitarbeitern vor Ort, die genau wissen,
wo der Schuh drückt. Ihre aktive Einbindung
unterscheidet den BAVARIA-Ansatz von der Vor-
gehensweise zahlreicher Finanzinvestoren.
Langfristige Perspektive
BAVARIA investiert nur in Firmen, in denen er-
kennbare Verbesserungspotenziale bestehen und
demzufolge auch gute Chancen für einen erfolg-
reichen Turnaround: Die rasche Rückkehr in die
Gewinnzone genießt oberste Priorität. Danach
bekommen die Unternehmen die notwendige Zeit
und finanzielle Unterstützung, um ihr Geschäft
langfristig nach vorne zu bringen. BAVARIA parti-
zipiert an einer solchen Wachstumsstrategie in
Form von steigenden Umsätzen und Erträgen und
damit steigenden Unternehmenswerten.
Was die Investitionsgröße betrifft, wird BAVARIA
sich in den kommenden Jahren auf Unternehmen
mit einem Umsatz ab EUR 50 Mio. konzentrieren.
Im Fokus stehen dabei sowohl deutsche als auch
europäische Unternehmen. Derzeit sind im Port-
folio acht deutsche und drei ausländische Firmen
vertreten, die auf den nachfolgenden Seiten vor-
gestellt werden.
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16
Kienle + Spiess
Sitz: Sachsenheim
Gründung: 1935
Übernahme durch BAVARIA: Juni 2006
Umsatz 2006: EUR 226,7 Mio.
EBITDA 2006: EUR 3,8 Mio.
Mitarbeiter: 1.500
Erstkonsolidierung: 30.06.2006
Die Kienle + Spiess GmbH ist ein Hersteller von
Stanz- und Druckgussteilen für den Bau elektri-
scher Maschinen. Das Unternehmen fertigt Quali-
tätsprodukte für namhafte Firmen der Motoren-
und Generatorenindustrie wie z.B. Hersteller von
Elektrowerkzeugen, Ventilatoren, Pumpen und
Haushaltsgeräten. Mit einem Marktanteil von mehr
als 20% ist Kienle + Spiess ein führender Anbieter
in Westeuropa.
Paulmann & Crone
Sitz: Lüdenscheid
Gründung: 1851
Übernahme durch BAVARIA: Juni 2005
Umsatz 2006: EUR 64,3 Mio.
EBITDA 2006: EUR -1,8 Mio.
Mitarbeiter: 500
Die Paulmann & Crone GmbH entwickelt und fer-
tigt hochwertige Kunststoffprodukte für die Auto-
mobilindustrie. Das Unternehmen hat sich auf den
Spritzgussbereich spezialisiert und produziert mit
Thermoplast- und Duroplast-Werkstoffen Kom-
ponenten für den Fahrzeuginnenraum. Zu den
Produkten zählen Aschersysteme, Getränkehal-
terungen, Ablagesysteme, Blenden und Dekore.
Steeltech
Sitz: Creutzwald, Frankreich
Gründung: 1954
Übernahme durch BAVARIA: Januar 2006
Umsatz 2006: EUR 49,1 Mio.
EBITDA 2006: EUR 6,6 Mio.
Mitarbeiter: 170
Steeltech s.a.r.l. ist mit mehr als 50 Jahren Erfah-
rung im Maschinen- und Anlagenbau ein etablier-
ter Lieferant und Partner für Hydraulik, Stahlbau,
mechanische Bearbeitung und die Naturstein-
industrie. Das französische Unternehmen ist
Spezialist im Schweißen von komplexen Bauteilen
sowie in der Produktion von Hydraulikzylindern
und entwickelt gemeinsam mit den Kunden
maßgeschneiderte Lösungen.
Langbein & Engelbracht
Sitz: Bochum
Gründung: 1934
Übernahme durch BAVARIA: Mai 2004
Umsatz 2006: EUR 28,9 Mio.
EBITDA 2006: EUR 1,2 Mio.
Mitarbeiter: 130
Die Langbein & Engelbracht GmbH ist eine
weltweit tätige Firma im Anlagenbau mit den
Schwerpunkten Papier, Oberflächen- und Verfah-
renstechnik. Das traditionsreiche Unternehmen
entwickelt, fertigt und installiert kundenangepasste
Systeme für namhafte Hersteller aus den Berei-
chen Automobilindustrie, Chemie, Papier, Kunst-
stoffindustrie, Verpackung, Holzverarbeitung und
Müllverbrennung.
Vorstellung Portfolio-Unternehmen
-
17Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen
Hamba
Sitz: Neunkirchen/Wellesweiler
Gründung: 1939
Übernahme durch BAVARIA: April 2004
Umsatz 2006: EUR 27,0 Mio.
EBITDA 2006: EUR 1,9 Mio.
Mitarbeiter: 120
Die Hamba Filltec GmbH & Co. KG ist ein führen-
der Hersteller von Füll- und Verschließmaschinen
für Becher und Kleinflaschen für die Lebensmittel-
industrie. Das Unternehmen hat weltweit mehr als
3.000 installierte Maschinen im Einsatz. Auf den
Anlagen von Hamba können sowohl flüssige als
auch pastöse Produkte abgefüllt werden, wie z.B.
Säfte, Milch, Butter, Joghurt und Quark.
almaKÜCHEN
Sitz: Ahaus
Gründung: 1971
Übernahme durch BAVARIA: September 2004
Umsatz 2006: EUR 25,6 Mio.
EBITDA 2006: EUR -0,3 Mio.
Mitarbeiter: 200
Die Aloys Meyer GmbH & Co. KG ist ein Küchen-
hersteller mit Direktvertrieb. Das Unternehmen
betreibt 15 eigene Küchenstudios und begleitet
den kompletten Wertschöpfungsprozess von der
Bestellung und Planung über die Herstellung
bis hin zu Lieferung, Montage und Service. Der
Küchenspezialist stellt jährlich rund 3.500 Küchen
her – ohne die zusätzlichen Kosten des Zwischen-
handels.
SwissTex
Sitz: Winterthur, Schweiz
Gründung: 1931
Übernahme durch BAVARIA: Dezember 2006
Umsatz 2006: – (Neugründung)
EBITDA 2006: – (Neugründung)
Mitarbeiter: 90
Erstkonsolidierung: 01.12.2006
Die SwissTex Winterthur GmbH entwickelt, produ-
ziert und vertreibt Maschinen und Anlagen zur
Herstellung von synthetischen Endlosgarnen. Das
schweizerische Unternehmen ist ein kompetenter
Partner im technischen Filamentmarkt und bietet
flexible Systeme, die eine hohe Produktivität
garantieren. SwissTex beliefert Kunden weltweit
mit Extrusionssystemen für Teppichgarne und
industrielle Garne.
SwissTexFilamentYarn Technologies +
-
18
Neef IT Solutions
Sitz: Karlsruhe
Gründung: 1924
Übernahme durch BAVARIA: September 2004
Umsatz 2006: EUR 12,9 Mio.
EBITDA 2006: EUR -0,3 Mio.
Mitarbeiter: 90
Die Neef IT Solutions AG ist ein Systemhaus für
sichere IT-Lösungen. Das Unternehmen ist in
den Bereichen Netzwerktechnik, Client- /Server-
Systeme und IT-Sicherheit aktiv und deckt rund
um die IT-Infrastruktur, die IT-Sicherheit und die
Videotechnik das gesamte Leistungsspektrum ab.
Die Neef IT Solutions ist damit ein zuverlässiger
Partner für den gesamten Technologie-Lebens-
zyklus.
Elfotec
Sitz: Mönchaltorf, Schweiz
Gründung: 1976
Übernahme durch BAVARIA: Dezember 2006
Umsatz 2006: EUR 12,0 Mio.
EBITDA 2006: EUR -1,0 Mio.
Mitarbeiter: 60
Erstkonsolidierung: 31.12.2006
Die Elfotec AG ist der größte unabhängige Toner-
Hersteller in Europa. Das Unternehmen verfügt
über ein großes Sortiment an kompatiblen Quali-
tätstonern für analoge und digitale Kopierer sowie
Drucker. Die Fertigung ist auf den voll integrierten
Elfotec Produktionslinien weitestgehend automa-
tisiert, was ein außergewöhnliches Niveau an
Konsistenz, Produktivität und Qualität gewährleistet.
Vorstellung Portfolio-Unternehmen
-
19Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen
Hering
Sitz: Gunzenhausen
Gründung: 1884
Übernahme durch BAVARIA: Januar 2004
Umsatz 2006: EUR 9,0 Mio.
EBITDA 2006: EUR 0,6 Mio.
Mitarbeiter: 70
Die Hering AG ist ein traditionsreiches Unterneh-
men im Wärmetauscherbereich und seit vielen
Jahren international führend bei Ölreinigungsan-
lagen. Der Anlagenbauer entwickelt und fertigt
Produkte in den Bereichen Wärmetauscher, Luft-
und Trockentechnik sowie Vakuumtechnik. Hering
ist für namhafte Hersteller tätig aus den Branchen
Chemie, Lebensmitteltechnik sowie Umwelt- und
Kühltechnik.
R+E Automationstechnik
Sitz: Fellbach - Schmiden
Gründung: 1994
Übernahme durch BAVARIA: Mai/November 2006*
Umsatz 2006: EUR 2,8 Mio.
EBITDA 2006: EUR 0,1 Mio.
Mitarbeiter: 20
Die R + E Automationstechnik GmbH ist ein
Spezialist für die Entwicklung und Herstellung von
Montagesystemen für die medizinische und phar-
mazeutische Industrie sowie die Elektrotechnik
und Automobilindustrie. Mit den Maschinen kön-
nen die unterschiedlichsten Produkte automatisch
zugeführt und montiert werden, wie z.B. Schalter,
Steckdosen, Getriebeteile, Einwegspritzen und
Katheter.
* nicht konsolidiert in 2006
-
20
Turnaround bei Kienle + Spiess
Im Juni 2006 erwarb BAVARIA die Kienle + Spiess GmbH und legte in den Folgemonaten
die Basis für einen Ausbau der starken Marktstellung des traditionsreichen Stanz-
und Druckgussteileherstellers. Nach fünf schmerzhaften Verlustjahren in Folge konnte
die BAVARIA-Beteiligung bereits 2006 wieder einen Gewinn verbuchen.
Zuletzt war die 1935 in Sachsenheim gegründete
Kienle + Spiess Teil von European Electrical
Steels, einem Unternehmen der Cogent Power
Group. Eigentümer dieser Firma sind zu 75% der
Metallkonzern Corus und zu 25% der schwedi-
sche Stahlhersteller SSAB Svenskt Stål. Im Kon-
zernverbund kämpfte der Mittelständler mit den
typischen Problemen einer Randaktivität in einem
global aufgestellten Unternehmen: zu hohe
Kosten insbesondere im indirekten Bereich, eine
zu komplexe Logistik aufgrund der fehlenden Ver-
antwortung einzelner Werke und nicht zuletzt
auch vergleichsweise hohe Ausschussraten.
Unter dem Strich schrieb das Unternehmen daher
jahrelang rote Zahlen. Alleine in den Jahren 2002
bis 2004 wurden bei Umsätzen von jeweils rund
EUR 200 Mio. Verluste im zweistelligen Millionen-
bereich erwirtschaftet. Auch im Jahr 2005 erzielte
der Hersteller von Stanz- und Druckgussteilen bei
einem Umsatz von EUR 205 Mio. ein negatives
Ergebnis von EUR 7,1 Mio.
Nach Überzeugung von BAVARIA besitzt Kienle +
Spiess mit fünf Werken in Deutschland, England
sowie Ungarn insbesondere aus drei Gründen ein
großes Potenzial: ein qualitativ hochwertiges Pro-
duktsortiment, eine namhafte Kundenliste und
eine starke Marktstellung. Kienle + Spiess offeriert
ein umfangreiches Angebot an technischen
Lösungen von Stahl- und Druckgussrotoren sowie
Transformatoren über Werkzeugkonstruktionen
bis hin zu fertigen Komponenten. Das Traditions-
unternehmen liefert an namhafte Firmen der Mo-
toren- und Generatorenindustrie wie zum Beispiel
Hersteller von Elektrowerkzeugen, Ventilatoren,
Pumpen und Haushaltsgeräten. Und mit einem
Marktanteil von mehr als 20% zählt Kienle +
Spiess zu den führenden Anbietern in Westeuropa.
Zurück zur alten Stärke
Im Juni 2006 entschloss sich BAVARIA daher zu
ihrer bislang größten Transaktion und übernahm
Kienle + Spiess mit den 1.500 Mitarbeitern zu
100%. Bereits im Vorfeld hatte die Turnaround-
Beteiligungsholding ihr neues Portfolio-Unter-
nehmen mit ihrem Best Practice Team unter die
Lupe genommen. Dieses Team besteht aus
einem Netzwerk erfahrener und hoch qualifizierter
Unternehmensberater und kann so alle für die
Sanierung wesentlichen Funktionsbereiche wie
Personal, Organisation, Vertrieb und Marketing,
Produktion, Finanz- und Rechnungswesen sowie
Controlling abdecken.
Bei Kienle + Spiess rannte das Team mit seiner
Analyse offene Türen ein: Denn die Arbeitnehmer
und ihre Vertreter kannten die Probleme vor Ort
genau. Dazu zählten neben der Kostenbelastung
im Konzern auch ein Personalüberhang in der Ver-
waltung sowie eine unklare Aufgabenverteilung
zwischen den Werken. In enger Zusammenarbeit
mit der neuen Geschäftsführung sowie einem ko-
operativen Betriebsrat gelang es dem BAVARIA-
Team, hier rasch Verbesserungen umzusetzen:
Die Kosten wurden auch durch den Abbau von
Mitarbeitern im Verwaltungsbereich und der
konsequenten, flächendeckenden Reduktion von
Gemeinkosten auf ein branchenübliches Maß
zurückgeschraubt. In Großbritannien wurde die
einzige unumgängliche Werkschließung nach
erfolgreichen Verhandlungen mit den Gewerk-
schaften auf den Weg gebracht.
-
21Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen
Gemeinsam mit Geschäftsführern und Mitarbeitern
Die enge Kooperation mit Betriebsräten und Ge-
werkschaften bildet einen wichtigen Bestandteil
des BAVARIA-Ansatzes. Konsequent binden das
Unternehmen und seine Spezialistenteams vor Ort
Arbeitnehmervertreter wie Arbeitnehmer selbst in
Entscheidungsprozesse mit ein und verhindern
so Interessenskonflikte zwischen den Beteiligten
beim Turnaround.
Der BAVARIA-Ansatz reicht aber wesentlich weiter:
Die Experten vor Ort stellen in enger Abstimmung
mit einer neuen Geschäftsleitung sämtliche Pro-
zesse in einem Unternehmen auf den Prüfstand
und können so rasch Verbesserungspotenziale
ausloten. Im Falle von Kienle + Spiess kristallisierten
sich vier große Themen heraus: Allen voran sollte
die Umsetzung einer wettbewerbsfähigen Kosten-
struktur und die Einführung von separaten Profit-
centern eine rasche Erhöhung der Profitabilität
sicherstellen. Hinzu kamen neue Rahmenverein-
barungen mit größeren Kunden sowie Pilotpro-
jekte für Produktinnovationen. Zuletzt sollte eine
schnellere und sicherere Auftragsabwicklung die
Kundenzufriedenheit erhöhen.
Diese Übersicht zeigt: Der BAVARIA-Ansatz lässt
sich nicht auf Kostenreduktion reduzieren, son-
dern bietet einen ausgewogenen Mix aus Kosten-
senkungen, Prozessverbesserungen und der
Erschließung neuer Umsatzquellen. Diese Maß-
nahmen legt die Turnaround-Beteiligungsholding
gemeinsam mit dem Management und nach
intensivem Dialog mit allen Beteiligten direkt nach
der Übernahme in einem 100 Tage-Masterplan
fest und achtet dann auf dessen zügige Um-
setzung. Das Management vor Ort kann dabei
jederzeit auf die Hilfe des BAVARIA-Teams
zurückgreifen.
Rückkehr in die Gewinnzone
Mit der Umsetzung der maßgeschneiderten
Turnaround-Strategie konnte Kienle + Spiess
die Ertragspotenziale innerhalb kürzester Zeit
steigern. Nach mehreren Verlustjahren kehrte das
Unternehmen bereits in der zweiten Jahreshälfte
2006 wieder in die Gewinnzone zurück. Dabei
trugen insbesondere die neu geschaffenen Profit-
center zu einer höheren Transparenz und zu
einem stärkeren Kostenbewusstsein auf Werks-
ebene bei. Zugleich hat die parallele Einführung
des Toyota Manufacturing Systems mit dem
Fokus auf kontinuierliche Verbesserungen bereits
zu einer Erhöhung des Ausstoßes in den Werken
um 6% und zu einer Reduzierung der Ausschuss-
raten geführt. Die Liefertreue stieg innerhalb eines
halben Jahres von ca. 70% auf knapp 80%.
Damit verfügt Kienle + Spiess nach Überzeugung
von BAVARIA jetzt über eine gute Basis, um in
den kommenden Jahren ihre Umsätze und
Ertragskraft noch zu steigern und sich so zu
einer weiteren erfolgreichen Beteiligung im Port-
folio zu entwickeln.
-
22
Erfolgreicher Asset-Deal bei SwissTex
Im Dezember 2006 übernahm BAVARIA vom Schweizer Rieter Konzern im Rahmen eines
Asset-Deals das Geschäft mit Maschinen und Anlagen zur Herstellung von synthetischen
Endlosgarnen mit allen Mitarbeitern. Durch die Ausgliederung soll die neu firmierte
SwissTex Winterthur in die Erfolgsspur zurückkehren.
Zu diversifiziert, zu klein, zu teuer: 2006 hatte das
Chemiefaser-Geschäft beim international tätigen
Industriekonzern Rieter AG keine Zukunft mehr.
Konsequenterweise trennte sich das Unterneh-
men von seinen beiden nicht zum Kerngeschäft
zählenden Aktivitäten in diesem Bereich: Eine
Tochtergesellschaft wurde an ein französisches
Unternehmen veräußert, beim Filament-Bereich
erhielt BAVARIA den Zuschlag. Zum 1. Dezember
2006 kaufte die Turnaround-Beteiligungsholding
das Geschäft mit Maschinen und Anlagen zur
Herstellung endloser Chemiefasergarne (Filamente)
von der Maschinenfabrik Rieter AG in Winterthur.
Traditionsreicher Anlagenbauer
Das neue Portfolio-Unternehmen entwickelt, pro-
duziert und vertreibt komplexe Maschinen und
Anlagen für den Filamentmarkt. Der traditions-
reiche Anlagenbauer steht weltweit für moderne
flexible Systeme, die den Herstellern von Teppich-
garnen und industriellen Garnen eine hohe Pro-
duktivität garantieren. Im Konzernverbund konn-
ten die rund 80 Mitarbeiter allerdings ihre Stärken
nicht voll ausspielen. In den Vorjahren erwirtschaf-
tete der Unternehmensbereich deutliche Verluste.
Die Gründe für die Verluste in der Vergangenheit
lagen in erster Linie an den hohen Umlagen
und Overhead-Kosten eines Industriekonzerns.
Zudem konnte der Anlagenbauer die Vorteile
eines solchen Verbundes nicht voll nutzen, da
beispielsweise die Kundenstruktur nicht zu den
übrigen Aktivitäten der Rieter-Gruppe passte.
Umfangreiches Vertragswerk
Da das Filament-Geschäft Teil einer größeren
Gesellschaft des Rieter-Konzerns war, übernahm
BAVARIA diese Aktivitäten und alle Mitarbeiter in
Form eines Asset-Deals. Diese Unternehmens-
ausgliederung beruht auf einem umfangreichen
Vertragswerk, welches die wichtigsten Geschäfts-
prozesse festlegt. Dazu zählen zwei Mietverträge
und eine Reihe von Service Level Agreements
inklusive der Lizenzverträge sowie mehrere Agency
Agreements, die die Vertriebsbeziehungen regeln.
Durch diese innovative Deal-Struktur gelang es,
die verschiedenen Interessen optimal in Einklang
zu bringen. Der Rieter-Konzern schaffte sich nach
eigenen Angaben mit der strategischen Fokussie-
rung auf vor- und nachgelagerte Stufen der Wert-
schöpfung sowie der Ausgliederung des Anlagen-
bauers eine gute Ausgangslage für sein weiteres
profitables Wachstum im Textilmaschinenge-
schäft. Die ausgegliederte Geschäftseinheit kann
in ihrer mittelständischen Struktur besser am
Wachstum des Chemiefaser-Maschinengeschäfts
partizipieren und die Chancen wahrnehmen, die
innerhalb des Konzerns oft nicht zu realisieren
waren. Die Win-Win-Situation für Verkäufer und
Käufer unterstreicht die Tatsache, dass Rieter mit
drei Tochtergesellschaften der wichtigste Abneh-
mer des neuen Unternehmens bleibt.
-
23Brief des Vorstands Vorstellung der Organe Bericht des Aufsichtsrats Die BAVARIA-Aktie Corporate Governance Das Unternehmen
Start frei für Swisstex
Die neue Eigenständigkeit des ehemaligen Rieter-
Anlagenbauers unterstreicht ein neuer Name: Das
neue BAVARIA-Portfolio-Unternehmen firmiert
jetzt als SwissTex Winterthur AG. Dessen Finan-
zierung stellen neu verhandelte Aval- und Kreditli-
nien von Beginn an auf eine solide Basis.
In enger Zusammenarbeit von Geschäftsführung
und BAVARIA-Spezialisten wurde unmittelbar
nach der Übernahme ein Gemeinkostenprojekt
gestartet. Hieraus resultieren bereits erste Einspa-
rungen unter anderem aus dem schrittweisen In-
sourcing des SAP Warenwirtschaftssystems und
des Drittbezugs von ehemaligen Konzerndienst-
leistungen. Derzeit optimiert SwissTex mit Unter-
stützung von BAVARIA auch die Lagerbestände
und verbessert die Einkaufskonditionen. Beide
Maßnahmen dürften ebenfalls zu erheblichen
Kosteneinsparungen führen. Bei dem Turnaround
setzt BAVARIA aber nicht nur auf der Kostenseite
an. Vielmehr wird von Beginn an auch auf die
Erschließung neuer Umsatzpotenziale geachtet.
Derzeit treibt SwissTex den Ausbau des Vertriebs-
netzes durch Agenten mit Hochdruck voran. Ein
solches System besitzt den entscheidenden Vor-
teil, dass an die Stelle von Fixkosten für Vertriebs-
kräfte umsatzabhängige Provisionen anfallen.
Diese Maßnahmen sowie eine Vielzahl weiterer
Schritte machen SwissTex fit für die Zukunft.
Bereits im laufenden Geschäftsjahr plant das
Unternehmen eine Umsatzsteigerung auf knapp
über EUR 30 Mio. und die Rückkehr in die Ge-
winnzone. Der Turnaround-Spezialist BAVARIA
sieht großes Ertragspotenzial beim Schweizer
Unternehmen.
-
24
-
25Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang
Konzern-lagebericht
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26
I. Rahmenbedingungen und Geschäft
1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und Markt
Das Geschäftsjahr 2006 hat eine deutliche konjunkturelle Belebung in ganz Europa und Deutschland
gezeigt. Die Zuwachsrate des deutschen Bruttoinlandsprodukts betrug 2,4% im Jahr 2006 nach nur
0,9% im Jahr 2005 (Quelle: Jahresgutachten 2006/07 des Sachverständigenrats). Erstmals erreichte
dabei die zuvor weitgehend von der Auslandsnachfrage getragene konjunkturelle Belebung in größerem
Umfang die Binnenwirtschaft.
Das Bruttoinlandsprodukt der gesamten Eurozone betrug 2,7% im Jahr 2006 (Quelle: Eurostat) nach
1,4% in 2005. In den USA betrug das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts für das Jahr 2006 3,4%
nach 3,2% im Jahr 2005.
Im Zusammenhang mit der Umsatzsteuererhöhung wird sich das Wachstum in Deutschland nach
Ansicht des Sachverständigenrats auf etwa 1,8% im Jahre 2007 verlangsamen. Der Ifo-Geschäftsklima-
index hat sich seit Januar 2006 bis zum Dezember 2006 stetig verbessert, ist jedoch bis zum Februar
2007 wieder leicht gefallen. Für das Jahr 2007 gehen wir insgesamt von einer leicht schwächeren
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus; positive Überraschungen sind aber durchaus möglich.
Die Europäische Zentralbank hat ihren Leitzins im vergangenen Jahr in mehreren Schritten erhöht. Mit
3,75% liegt der kurzfristige Zins im März 2007 auf dem höchsten Stand der letzten fünf Jahre.
Die BAVARIA Industriekapital AG blickt auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. 2006 sind vier
Transaktionen (Kienle + Spiess Gruppe mit Gesellschaften in Deutschland, Ungarn und UK,
R+E Automatisierungstechnik GmbH, Elfotec Gruppe mit Gesellschaften in der Schweiz und UK, und
die Übernahme der Aktivitäten der Rieter Filament Yarn Business Unit, die in die BAVARIA Maschinen-
fabrik GmbH eingebracht wurden) durchgeführt worden.
Wir sind überzeugt, dass die BAVARIA auch im Jahr 2007 ihren Erfolgskurs fortsetzen wird. Die Voraus-
setzungen dafür sind gegeben. Deutschland bleibt für die BAVARIA ein wichtiger und interessanter
Markt.
2. BAVARIA Geschäftsmodell
Das Geschäftsmodell der BAVARIA umfasst den Erwerb, die Restrukturierung und die Sanierung sowie
die Veräußerung von Beteiligungen. Zur Restrukturierung arbeiten wir mit einem eigenen Spezialisten-
team, das zur Unterstützung des jeweiligen Managements bereitsteht.
Wir überprüfen permanent unsere Akquisitionskriterien. Zukünftig wollen wir uns konzentrieren auf:
• Branchen: verarbeitende Industrie oder industrielle Dienstleistung;
• Umsatz: ab EUR 50 Mio.;
• Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung, möglichst 100%;
• Erkennbare Verbesserungspotenziale.
-
Veränderung Netto-Cash-Position 2006 in EUR Mio.
Operativer Cash-Flow
Jahresüberschuss 13,8
Zunahme der Rückstellungen +0,5
Veränderung Forderungen und sonstige Aktiva -8,4
Veränderung Verbindlichkeiten und sonstige Passiva +3,3
9,2
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
Veränderung im Anlagevermögen -2,1
-2,1
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführung +13,0
Auszahlungen für Ausschüttungen an Anteilseigner -2,2
10,8
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 17,9
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 1,3
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 19,2
27Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang
II. BAVARIA Industriekapital AG
Die BAVARIA Industriekapital AG ist die Muttergesellschaft des BAVARIA Konzerns: sie ist direkt oder
indirekt an allen Aktivitäten des BAVARIA Konzerns beteiligt. Im Geschäftsjahr 2006 war die
BAVARIA Industriekapital AG – wie bereits im Vorjahr – fast ausschließlich mit Eigenkapital finanziert.
Das Eigenkapital der Gesellschaft stieg im Berichtsjahr u.a. durch eine Kapitalerhöhung in Höhe von
insgesamt EUR 13,0 Mio. sowie durch den Jahresüberschuss von EUR 13,8 Mio. auf EUR 28,8 Mio.
zum 31.12.2006.
Zur Messung des Erfolgs unserer Aktivitäten ziehen wir die Veränderung der Netto-Cash-Position der
BAVARIA Industriekapital AG heran. Dadurch ergibt sich folgendes Bild:
-
Im Jahr 2006 verbesserte sich die Netto-Cash-Position der BAVARIA Industriekapital AG um
EUR 17,9 Mio. Dies entspricht, bezogen auf die heutige Aktienzahl von 2.205.000, einer Verbesserung
um EUR 8,11 pro Aktie (Vj. EUR 0,93 pro Aktie).
Kapitalerhöhung und Börsengang der BAVARIA Industriekapital AG
Zum 26. Januar 2006 ist das gezeichnete Kapital der BAVARIA Industriekapital AG im Rahmen einer
öffentlichen Platzierung von EUR 1,7 Mio. um EUR 0,5 Mio. auf EUR 2,2 Mio. erhöht worden. Die
Platzierung war äußerst erfolgreich. Bei mehrfacher Überzeichnung erfolgte die Zuteilung am oberen
Ende der Preisspanne. Durch den Ausgabekurs von EUR 26,00 pro Aktie konnten die liquiden Mittel
der BAVARIA Industriekapital AG um EUR 13,0 Mio. erhöht werden. Das Agio in Höhe von EUR 12,5
Mio. wurde in die Kapitalrücklage eingestellt.
Der Aktienkurs der BAVARIA Industriekapital AG Aktie (WKN: 260555) hat sich im Laufe des Jahres
2006 sehr gut entwickelt. Der Aktienkurs stieg insbesondere in der zweiten Jahreshälfte deutlich an und
erreichte am 31.12.2006 einen Kurs von rund 66 EUR (eine Steigerung um 154%).
Ausschüttung der BAVARIA Industriekapital AG
Nachdem aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 5.9.2006 für das Geschäftsjahr
2005 eine Dividende von EUR 0,98 pro Aktie ausgeschüttet worden ist, will der Vorstand der Haupt-
versammlung für das Geschäftsjahr 2006 eine Dividende von EUR 3,00 pro Aktie vorschlagen. Damit
erhöht sich der Ausschüttungsbetrag von EUR 2,2 Mio. auf EUR 6,6 Mio.
28
-
Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang
III. Konzern
1. Allgemeine Grundlagen
Der Konzernabschluss der BAVARIA Industriekapital AG wird nach den Vorschriften des Handelsge-
setzbuches, des Aktiengesetzes und den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchhaltung aufgestellt.
2. Veränderungen des Beteiligungsportfolios im Geschäftsjahr
Im Geschäftsjahr 2006 ist es der BAVARIA Industriekapital AG gelungen, vier Unternehmen zu
akquirieren.
• Im Juni 2006 haben wir unsere umsatzseitig bislang größte Akquisition, die Kienle + Spiess
GmbH einschließlich dreier operativer Tochtergesellschaften, abgeschlossen. Die Kienle +
Spiess Gruppe fertigt Stanz- und Druckgusskomponenten für Elektromotoren und Trans-
formatoren, schwerpunktmäßig für die Automobilindustrie. Das Unternehmen erzielte mit
fünf Werken in England, Deutschland und Ungarn in den letzten 6 Monaten des Geschäfts-
jahres 2006 rund EUR 141,8 Mio. Umsatz und ein Jahresergebnis in Höhe von
EUR -3,5 Mio. In diesem Ergebnis sind außerordentliche Einmalaufwendungen in Höhe von
EUR 2,8 Mio. enthalten.
• Im Mai und November 2006 wurden 50% der R+E Automatisierungstechnik GmbH erwor-
ben. Das Unternehmen ist spezialisiert auf den Bau von Montageautomaten; es erzielte im
Geschäftsjahr 2006 eine Gesamtleistung in Höhe von EUR 3,2 Mio. bei einem ausgegliche-
nen Ergebnis.
• Im Dezember 2006 ist der BAVARIA Industriekapital AG die Akquisition der Chemiefaser-
aktivitäten der Rieter AG gelungen. Diese in BAVARIA Maschinenfabrik GmbH Winterthur*
umbenannte Gesellschaft zeigt in den ersten Monaten nach der Akquisition einen steigen-
den Auftragseingang und budgetiert für 2007 einen Umsatz in Höhe von ca. EUR 31 Mio.
• Ende Dezember wurden außerdem 50% an der Elfotec Gruppe mit Gesellschaften in der
Schweiz und in Irland übernommen. Die Elfotec Gruppe stellt Tonerprodukte für den Nach-
füllbereich her. Bei einem Jahresumsatz in Höhe von ca. EUR 12 Mio. erzielte die Gesell-
schaft in 2006 einen Verlust von ca. EUR 1,5 Mio. Das Management geht davon aus, dass
durch die Bereinigung des Produktportfolios und eine Optimierung der Produktionsprozesse
der Break Even im Jahre 2007 erreicht wird.
Im Geschäftsjahr 2006 wurde keine Gesellschaft veräußert. Eine vollständige Auflistung der Tochter-
gesellschaften des BAVARIA Konzerns zum 31.12.2006 befindet sich in der Aufstellung Anteilsbesitz.
Bei der Paulmann & Crone GmbH wurde von dem Wahlrecht der Nichteinbeziehung in den
Konzernabschluss gemäß § 296 Abs.1, Nr. 1 HGB Gebrauch gemacht.
* heute: SwissTex Winterthur
29
-
3. Entwicklung der bereits im letzten Geschäftsjahr im Beteiligungsbesitz befindlichen Unternehmen
Hamba Filltec GmbH & Co. KG
Im Geschäftsjahr 2006 erzielte die Hamba bei einem Umsatz von EUR 27,0 Mio. (Vj. EUR 20,4 Mio.) ein
Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von EUR 1,6 Mio. (Vj. EUR 1,3 Mio.) und einen Jahresüber-
schuss von EUR 1,7 Mio. (Vj. EUR 1,3 Mio.). Damit konnte eine Umsatzsteigerung von mehr als 30%
gegenüber dem Vorjahr erzielt werden. Gleichzeitig hat sich auch der Auftragseingang sehr positiv ent-
wickelt. Aufgrund des hohen Auftragsbestands ist bei einer geplanten Umsatzsteigerung auch für das
Geschäftsjahr 2007 erneut mit einem erfolgreichen Verlauf zu rechnen. Das Jahr 2006 stand im
Zeichen eines sehr dynamischen Wachstums. Das zusätzliche Geschäft wurde dabei ohne nennens-
werten Personalaufbau bewältigt. Nach dem sehr starken Wachstum der vergangenen zwei Jahre
befindet sich Hamba in 2007 in einer entscheidenden Phase mit strategischen Weichenstellungen. Die
bevorstehende FDA-Zertifizierung einer Flaschenabfüllanlage und der Beginn der Kooperation mit
einem chinesischen Unternehmen in diesem Jahr legen die Grundlage, um Hamba eine Wachstums-
perspektive jenseits der angestammten Kunden und Produkte zu bieten. Die Herausforderung für die
Zukunft ist es, die Nachhaltigkeit dieses Wachstums auch organisatorisch-strukturell zu begleiten. Hier-
zu gehört ein maßvoller Personalaufbau verbunden, mit der zukunftsorientierten Entwicklung der inter-
nen Unternehmensorganisation und des Marktauftritts.
Langbein & Engelbracht GmbH
Der Geschäftsverlauf der Langbein & Engelbracht war in 2006 zufriedenstellend. Die Umsatzerlöse
konnten von EUR 24,9 Mio. in 2005 auf EUR 28,9 Mio. in 2006 gesteigert werden. Die Ertragslage hat
sich dabei wesentlich verbessert, so dass eine Umsatzrentabilität von 2,1% bei einem Jahresüber-
schuss von EUR 0,6 Mio. erwirtschaftet werden konnte (Umsatzrentabilität von 0,2% im Vorjahr bei
einem Jahresüberschuss von EUR 0,1 Mio.).
Für 2007 geht die Geschäftsführung von einer weiteren Belebung des Geschäfts aus. Wir erwarten für
die Langbein & Engelbracht höhere Umsätze sowie eine nochmals gesteigerte Umsatzrentabilität.
Hering AG
Im Geschäftsjahr 2006 erzielte die Hering bei einem Umsatz von EUR 9,0 Mio. (Vj. EUR 8,9 Mio.) einen
Jahresüberschuss von EUR 0,3 Mio. (Vj. EUR 0,4 Mio.). Das Unternehmen rechnet für das Geschäfts-
jahr 2007 mit einem Umsatzanstieg von ca. 10%. Nach den signifikanten Wachstumsphasen der Jahre
2004 und 2005 wurden bei der Hering im Geschäftsjahr 2006 die Produktionsprozesse weiter verbes-
sert. So gelang es, mit Hilfe eines neu eingeführten Produktionssteuerungssystems die Produktions-
abläufe transparenter und effizienter zu gestalten.
Neef IT Solutions AG
Die Neef erzielte im Geschäftsjahr 2006 bei einem Umsatz von EUR 12,9 Mio. (Vj. EUR 14,0 Mio.) einen
Verlust in Höhe von EUR 0,5 Mio. (Vj. Jahresüberschuss in Höhe von EUR 0,1 Mio.). Die Konzentration
auf das Kerngeschäft zeigt bereits erste Erfolge, so dass der Auftragseingang des Jahres 2007 deutlich
über dem des Vorjahres liegt. Das Sanierungskonzept sieht u.a. eine deutliche Straffung der Personal-
kosten vor. Wir gehen davon aus, dass Neef in 2007 wieder in die Gewinnzone kommen wird.
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Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang
Alma Küchen GmbH & Co. KG
Die Alma Küchen konnte ihre Umsatzerlöse in 2006 von EUR 22,4 Mio. auf EUR 25,6 Mio. um mehr als
14% steigern. Der Jahresfehlbetrag für 2006 betrug EUR 1,0 Mio. (Vj. Jahresfehlbetrag in Höhe von
EUR 1,9 Mio.). Auf EBITDA-Ebene konnte in 2006 nahezu der Break Even erreicht werden. Mit Hilfe
eines neuen Studiokonzepts plant Alma Küchen einen erneuten Umsatzanstieg in 2007. Gleichzeitig
soll die höhere Ausbringung ohne Aufstockung der Personalkosten erreicht werden.
Paulmann & Crone GmbH
Wegen der Rückgabe von Verlustbringern, der Verlagerung von Teilaktivitäten in die Tschechische
Republik und der Schließung von zwei Produktionsstätten hat sich der Umsatz der Paulmann & Crone
von EUR 94,2 Mio. in 2005 auf EUR 64,3 Mio. in 2006 reduziert. Trotz dieses Umsatzrückgangs konnte
der Jahresfehlbetrag des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr von EUR 17,2 Mio. auf EUR 4,1 Mio.
reduziert werden. Um dieses Ergebnis zu erreichen, wurden die Personal- und Sachkosten deutlich
reduziert. Der größte Sanierungserfolg konnte jedoch im Bereich Qualität und Produktion erzielt
werden. So wurde die Produktion nach dem Toyota Production System (TPS) ausgerichtet und eine
KANBAN-Fertigung eingerichtet. Dem Unternehmen gelang es in 2006, die höchsten Qualitätskriterien
der Hauptkunden wiederzuerlangen. Intern zeigen sich Qualitätsverbesserungen in einer signifikanten
Reduktion der Nacharbeit von EUR 1,2 Mio. in 2005 auf unter EUR 0,5 Mio. in 2006.
Bei der Paulmann & Crone GmbH wurde von dem Wahlrecht der Nichteinbeziehung in den
Konzernabschluss gemäß § 296 Abs.1, Nr. 1 HGB Gebrauch gemacht.
Steeltech s.a.r.l.
Im Dezember 2005 wurde die Steeltech von der Deutschen Bergbau Technik (DBT) erworben. Mehr als
90% der Wertschöpfung erzielt das Unternehmen als Lieferant von hydraulischen Zylindern und Rinnen
für den Untertagebau. Das Unternehmen hat im Jahr 2006 einen Umsatz von rund EUR 49,1 Mio.
und ein Jahresergebnis von EUR 3,5 Mio. erzielt. Es konnte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um
mehr als 20% steigern. Dennoch stellt die Steeltech für das Management eine große Herausforderung
dar, da dem Unternehmen der Wandel vom reinen Zulieferbetrieb zum Mehrproduktunternehmen mit
erweiterter Kundenbasis gelingen muss. Im Frühjahr 2007 hat der Hauptkunde der Gesellschaft seine
Bestellungen bei der Steeltech deutlich reduziert, so dass mit einer Reduzierung des Umsatzes in 2007
zu rechnen ist. Auf Grund dieses unerwartet schnell reduzierten Bestellvolumens Anfang 2007 ergab
sich eine kurzfristige Rentabilitäts- und Liquiditätslücke. Hinsichtlich aktueller Entwicklungen verweisen
wir auf unsere nachstehenden Erläuterungen unter dem Gliederungspunkt „Ereignisse nach dem
Bilanzstichtag“.
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4. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Der Umsatz des BAVARIA Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2006 auf EUR 332,6 Mio. nach EUR 132,5
Mio. im Vorjahr. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch den größeren Konsolidierungskreis sowie
durch den Erstkonsolidierungszeitpunkt der Neuakquisitionen verursacht. Hauptumsatzträger im Jahr
2005 war die Paulmann & Crone GmbH, in 2006 wurde der größte Umsatz durch die neu erworbene
Kienle + Spiess Gruppe erzielt.
Der BAVARIA Konzern weist eine solide Finanzstruktur auf, die sich in einem Bestand an liquiden Mitteln
in Höhe von EUR 53,6 Mio. (Vj. EUR 23,7 Mio.) und Verbindlichkeiten gegenüber Banken in Höhe von
EUR 1,7 Mio. (Vj. EUR 1,7 Mio.) zeigt. Somit hat sich der Nettokassenbestand des BAVARIA Konzerns
von EUR 22,4 Mio. (inklusive Wertpapiere) in 2005 auf EUR 51,9 Mio. im Geschäftsjahr 2006 um
EUR 29,5 Mio. verbessert. Diese Entwicklung ist Zeichen der Ertragsstärke des BAVARIA Konzerns.
Der Vorstand sieht in der stetigen Vermehrung des Netto-Cashvermögens innerhalb der Gruppe einen
wichtigen Indikator für den Unternehmenserfolg.
Das Ergebnis vor Abschreibungen, Finanzergebnis und Steuern betrug im Geschäftsjahr 2005
EUR 13,9 Mio.; im Geschäftsjahr 2006 konnte es auf EUR 48,6 Mio. (+ 265%) gesteigert werden. Der
Konzernjahresüberschuss betrug im Konzern EUR 31,5 Mio. in 2006 im Vergleich zu EUR 8,5 Mio. in
der Vorperiode. Der Konzernjahresüberschuss wurde in beiden Berichtsperioden durch negative Unter-
schiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung beeinflusst. Im Jahr 2005 wurden Unterschiedsbeträge in
Höhe von EUR 16,5 Mio. und im Jahr 2006 in Höhe von EUR 19,2 Mio. aufgelöst. Im Hinblick auf die
gesamte Entwicklung der aktiven und passiven Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung
verweisen wir auf den Anhang.
Bilanzrelationen
Die Bilanzsumme im Konzern erhöhte sich von EUR 100,0 Mio. in der Vorperiode auf EUR 232,4 Mio.
im aktuellen Geschäftsjahr.
Aktivseite
Das Anlagevermögen betrug im Verhältnis zur Bilanzsumme 24,1%, dies entspricht insgesamt EUR
56,1 Mio. Es besteht im Wesentlichen aus Betriebsgrundstücken (EUR 24,6 Mio.) und technischen
Anlagen und Maschinen (EUR 20,4 Mio.).
Die Aktivseite weist einen Bestand an liquiden Mitteln in Höhe von EUR 53,6 Mio. auf. Die Bilanz des
BAVARIA Konzerns besteht – wie bereits im Vorjahr – zu nahezu einem Viertel der Bilanzsumme aus
liquiden Mitteln.
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Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang
Passivseite
Das Eigenkapital einschließlich des Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung konnte auf-
grund der Ertragssituation im Konzern von EUR 25,2 Mio. auf EUR 70,4 Mio. gesteigert werden.
Die Pensionsrückstellungen betrugen in 2006 EUR 51,8 Mio. Sie haben sich im Vergleich zum Vorjahr
insbesondere durch die Einbeziehung der Kienle + Spiess Gruppe in den Konsolidierungskreis mit
EUR 44,0 Mio. im Vergleich zu 2005 erhöht. Folglich stiegen die gesamten Rückstellungen im BAVARIA
Konzern auf EUR 86,9 Mio. an.
Die Finanzverbindlichkeiten betragen unverändert EUR 1,7 Mio.
Detaillierte Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung sowie zu Mitarbeiterzahlen des BAVARIA
Konzerns befinden sich im Jahresabschluss des Konzerns.
IV. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Dem Management der Kienle + Spiess ist es gelungen, eine Einigung mit dem Betriebsrat in
England über ein Abfindungspaket zur Zusammenlegung der Standorte Ellesmere Port und Bilston
zu erzielen. Die jährlichen Einsparungen durch die Zusammenlegung der Standorte gewährleisten die
Wettbewerbsfähigkeit der englischen Standorte des Unternehmens.
Die Reduzierung des Bestellvolumens durch den Hauptkunden der Steeltech Anfang des Jahres 2007
hat die Geschäftsleitung des Unternehmens dazu bewogen, ohne Rücksprache mit dem Gesellschafter
am 16.2.2007 einen Insolvenzantrag zu stellen. BAVARIA hat Berufung gegen den Insolvenzantrag ge-
stellt. Da nach unserer Einschätzung zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung weder Zahlungsunfähig-
keit noch Überschuldung im Unternehmen bestand und auch nicht zu erwarten war, ist die BAVARIA
zur Zeit bemüht, das Unternehmen aus der Insolvenz zurückzuführen.
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V. Chancen und Risiken
Die künftige Geschäftsentwicklung des BAVARIA Konzerns ist mit Chancen und Risiken verbunden, die
mit dem Geschäftsmodell des BAVARIA Konzerns zusammenhängen. Das Risikomanagement des
BAVARIA Konzerns ist darauf fokussiert, Risiken zu minimieren und mögliche Erträge mit dem damit
verbundenen Risiko abzuschätzen. Um Krisen in den Beteiligungen der BAVARIA zu erkennen, werden
monatlich wesentliche Kennziffern der Beteiligungen abgefragt und beurteilt.
Branchenbezogene Chancen und Risiken
Chancen und Risiken des Erwerbs von Unternehmen
Die Attraktivität des Marktsegments „Unternehmen in Umbruchsituationen“ führt zu verstärktem Wett-
bewerb. Dies kann zu erhöhten Kaufpreisen führen, die sich negativ auf die Rendite pro Transaktion aus-
wirken können. Der BAVARIA Konzern setzt auf seine Glaubwürdigkeit als erfahrener und erfolgreicher
Sanierungsprofi gegenüber einem wirtschaftlich und rechtlich häufig unerfahrenen Konkurrenten.
BAVARIA kann im Einzelfall Beteiligungen erwerben, deren Restrukturierung sich schwieriger gestaltet
als angenommen. Dadurch kann eine Insolvenz aufgrund der schwierigen Ausgangslage und der
schnellen Kaufentscheidung im Einzelfall nicht ausgeschlossen werden. Somit kann das Konzern-
ergebnis negativ beeinflusst werden. Obwohl sich die Beteiligungen des BAVARIA Konzerns in ver-
schiedenen Geschäftsfeldern bewegen und somit eine Risikostreuung erreicht wird, kann doch eine
Konjunkturschwäche in einem Markt einen negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertrags-
lage des BAVARIA Konzerns haben.
Chancen und Risiken des Absatzes
Der Verkauf eines Beteiligungsunternehmens kann sich aufgrund von gesamtwirtschaftlichen
Rahmenbedingungen als schwierig gestalten. Dadurch sind Rückwirkungen auf die Vermögens-,
Finanz- und die Ertragslage des BAVARIA Konzerns nicht auszuschließen.
Marktrisiken der Beteiligungen
Mengen- und Preisschwankungen auf den Kapital- und Rohstoffmärkten können sich negativ auf
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaften des BAVARIA Konzerns auswirken. Diesen
Risiken begegnen wir auf individueller Unternehmensbasis durch kontinuierliche Überwachung von
Indikatoren, um frühzeitig gegensteuern zu können.
Ausfallrisiko auf Ebene der BAVARIA Industriekapital AG
Der Vorstand der BAVARIA Industriekapital AG wird auch weiterhin nur in Ausnahmefällen und nur in
sehr eingeschränktem Umfang Haftungsverhältnisse gegenüber den Beteiligungen eingehen. Das
Hauptrisiko besteht in der Quantifizierung des individuellen Sanierungsaufwands eines Unternehmens
und einer daraus resultierenden möglichen Insolvenz einer Beteiligung. Dieses Risiko wird kontinuierlich
überwacht.
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Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang
Personalrisiko
Der Erwerb, die Sanierung und der Verkauf von Unternehmen erfordern von den handelnden
Personen einen hohen Grad an fachlicher Kompetenz und Managementerfahrung. Die BAVARIA
muss im Rahmen ihres Geschäftsmodells sicherstellen, dass ausreichend qualifiziertes Personal zur
Verfügung steht.
Finanzrisiken
Das Management sieht die weitere Entwicklung des BAVARIA Konzerns in nicht unerheblichem Maße
abhängig von Währungs-, Zins- sowie Finanzierungsrisiken, die einen nicht unerheblichen Einfluss auf
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des BAVARIA Konzerns haben können.
VI. Ausblick
Die BAVARIA Industriekapital AG ist mit ihrem Beteiligungsportfolio erfolgreich in das Jahr 2007
gestartet. Wir werden kontinuierlich mögliche Neuerwerbungen prüfen. Es ist nicht beabsichtigt, unser
Akquisitionstempo zu erhöhen. Bei Neuerwerbungen werden wir uns qualitativ sowie größenmäßig
nach oben orientieren. Das bedeutet, dass wir weiterhin für das Jahr 2007 und darüber hinaus drei bis
vier Neuerwerbungen pro Jahr anstreben, sofern sich die Unternehmensbewertungen in einem realisti-
schen Rahmen bewegen.
Aussagen zur Umsatz- und Ergebniserwartung des BAVARIA Konzerns lassen sich vor diesem Hinter-
grund nicht treffen, da dies von der Anzahl und der Größe sowie dem Restrukturierungsgrad der zu er-
werbenden Unternehmen abhängt. Auf Grund des bestehenden Portfolios und des erfolgreich
angelaufenen Geschäftsjahrs 2007 geht der Vorstand für die kommenden Jahre von einer positiven
Entwicklung der BAVARIA Industriekapital AG aus.
München, den 2. April 2007
Der Vorstand
Reimar Scholz Robin Laik
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Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang
Konzern-abschluss
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Konzerngewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom1. Januar bis zum 31. Dezember 2006
1. Umsatzerlöse 332.629.733,82 132.511.111,85
2. Verminderung des Bestands an fertigenund unfertigen Erzeugnissen 3.581.733,56 -4.666.007,22
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 295.400,25 0,00
336.506.867,63 127.845.104,63
4. Sonstige betriebliche Erträge 47.414.555,40 29.934.808,97
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -154.420.014,44 -50.426.351,02
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -44.682.271,09 -26.942.490,63
-199.102.285,53 -77.368.841,65
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -72.113.194,18 -40.019.963,39
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -16.453.497,03 -8.599.186,39davon für Altersversorgung TEUR 1.234 (Vj. TEUR 0)
-88.566.691,21 -48.619.149,78
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenständedes Anlagevermögens und Sachanlagen -14.101.762,70 -3.592.076,84
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen -44.832.230,20 -18.652.330,37
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 800.254,39 326.760,39
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -715.168,03 -15.155,91
11. Abschreibungen auf Finanzanlagenund auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -52.999,00 -28.499,00
12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 37.350.540,75 9.830.620,44
13. Außerordentliche Erträge 0,00 784.936,00
14. Außerordentliche Aufwendungen -2.780.220,04 0,00
15. Außerordentliches Ergebnis -2.780.220,04 784.936,00
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2.277.218,34 -2.092.562,36
17. Sonstige Steuern -769.899,64 0,00
18. Jahresüberschuss 31.523.202,73 8.522.994,08
19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 12.003.580,99 5.705.295,08
20. Einstellungen in die Gewinnrücklagen 0,00 -3.745,02
21. Auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn -2.485.926,04 -60.063,15
22. Konzerngewinn 41.040.857,68 14.164.480,99
2006 2005
EUR EUR EUR EUR
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39Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang
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Konzernbilanz zum 31. Dezember 2006
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 324.329,33 416.329,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert 6.695.663,75 1.381.189,52
7.019.993,08 1.797.518,52
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauteneinschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 24.639.192,64 10.392.110,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 20.434.420,34 7.623.800,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.954.246,28 1.775.341,90
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 986.515,86 0,00
49.014.375,12 19.791.251,90
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.254,15 12.251,00
2. Beteiligungen 21.949,00 0,00
3. Sonstige Ausleihungen 2.340,00 0,00
25.543,15 12.251,00
56.059.911,35 21.601.021,42
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 25.787.582,95 10.908.785,00
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 17.520.124,74 9.647.449,00
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 16.690.300,07 3.937.407,00
4. Geleistete Anzahlungen 270.421,78 450.765,00
60.268.429,54 24.944.406,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 47.512.393,29 25.773.839,56
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 185.751,70 0,00
3. Sonstige Vermögensgegenstände 14.450.406,57 3.456.100,73
62.148.551,56 29.229.940,29
III. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere 0,00 402.320,00
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 53.587.517,59 23.669.728,48
176.004.498,69 78.246.394,77
C. Rechnungsabgrenzungsposten 367.293,29 155.384,00
232.431.703,33 100.002.800,19
Aktiva 31.12.2006 31.12.2005
EUR EUR EUR EUR
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Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 2.205.000,00 1.705.000,00(Bedingtes Kapital EUR 187.000,00/Vj. 170.500,00)
II. Kapitalrücklage 12.795.000,00 295.000,00
III. Gewinnrücklagen gesetzliche Rücklage 5.500,00 5.500,00
IV. Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 1.412.963,06 -66.348,00
V. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter 3.747.496,41 2.011.729,80
VII. Konzerngewinn 41.040.857,68 14.164.480,99
61.206.817,15 18.115.362,79
B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 9.232.747,10 7.109.553,73
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 51.817.293,77 7.776.687,00
2. Steuerrückstellungen 5.388.615,53 6.052.261,02
3. Sonstige Rückstellungen 29.644.322,91 20.956.225,22
86.850.232,21 34.785.173,24
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.699.596,35 1.718.026,80
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 12.444.056,02 7.587.417,00
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45.517.342,66 19.449.988,81
4. Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel 166.215,50 77.337,00
5. Sonstige Verbindlichkeiten 10.956.420,89 10.837.376,82
70.783.631,42 39.670.146,43
E. Rechnungsabgrenzungsposten 4.358.275,45 322.564,00
232.431.703,33 100.002.800,19
Passiva 31.12.2006 31.12.2005
EUR EUR EUR EUR
41
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Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Unterschieds- Ausgleichs-betrag aus der posten für
Aktienanzahl Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Währungs- Anteile anderer Konzern- Konzern-TEUR im Umlauf Kapital rücklage rücklage umrechnung Gesellschafter gewinn eigenkapital
42
1. Januar 2005 50.000 50 0 2 0 451 5.705 6.208
Jahresüberschuss 2005 8.523 8.523
Dividendenausschüttungen 0
Kapitalerhöhung 1.655.000 1.655 295 1.950
Einstellung in die Gewinnrücklagen 4 -4 0
Fremdwährungsdifferenzen -66 -66
Anteile andere Gesellschafter 1.561 -61 1.500
31. Dezember 2005 1.705.000 1.705 295 6 -66 2.012 14.163 18.115
Jahresüberschuss 2006 31.523 31.523
Dividendenausschüttungen -2.161 -2.161
Kapitalerhöhung 500.000 500 12.500 13.000
Einstellung in die Gewinnrücklagen 0
Fremdwährungsdifferenzen 1.479 1.479
Anteile anderer Gesellschafter 1.736 -2.485 -749
31. Dezember 2006 2.205.000 2.205 12.795 6 1.413 3.748 41.040 61.207
-
Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang
Konzern-Kapitalflussrechnung
43
Konzernergebnis vor außerordentlichen Posten 34.304 7.738
Ergebnisanteile von Minderheitsgesellschafternohne auszahlungswirksame Anteile -1.342 -60
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 14.102 3.592
Veränderung der Rückstellungen -9.434 2.099
Auflösungen von Unterschiedsbeträgen aus derKapitalkonsolidierung -19.219 -17.139
Auflösung von Unterschiedsbeträgen aufgrund Endkonsolidierung -3.789 0
Sonstige zahlungsunwirksame Veränderungen -2.780 719
Brutto Cashflow 11.842 -3.051
Veränderung der Vorräte 4.777 5.327
Veränderung der Forderungen, sonstigen Vermögensgegenstände und übrigen Aktiva 10.476 5.796
Veränderung der Verbindlichkeiten und übrige Passiva -11.528 -10.409
Aus-/Einzahlung aus außerordentlichen Posten 0 785
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 15.567 -1.552
Veränderung des Anlagevermögens 3.274 1.958
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -4.000 0
Cashflow aus Investitionstätigkeit -726 1.958
Einzahlungen im Rahmen der Kapitalerhöhung 13.000 1.950
Ausschüttungen an Anteilseigner -2.161 0
Ausschüttungen an Minderheitsgesellschafter -1.144 0
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -33 -1.212
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 9.662 738
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands 24.503 1.144
Zahlungsmittelzugang aus Konsolidierungskreisänderungen 4.851 7.925
Währungsdifferenzen 12 0
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 24.072 15.003
Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 53.438 24.072
2006 2005
TEUR TEUR
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Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang
Konzern-anhang
45
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I. BAVARIA Industriekapital AG – Kurzprofil
Die BAVARIA Industriekapital AG wurde am 3. April 2002 gegründet. Sie hat ihren Sitz in München
und ist dort beim Amtsgericht im Handelsregister, Abteilung B, unter der Nummer 143 858 eingetragen.
Die BAVARIA Industriekapital AG übernimmt Unternehmen, die sich in einer Umbruchsituation (ungere-
gelte Unternehmernachfolge, anstehende Restrukturierung und Sanierung oder Ertragsschwäche)
befinden und steigert mit einem aktiven Restrukturierungs- und Sanierungsmanagement die Ertragssi-
tuation der Unternehmen. Die BAVARIA beschränkt sich somit nicht – anders als bei klassischen Betei-
ligungsgesellschaften – auf das bloße Halten und Verwalten von Beteiligungen. Erworbene Beteili-
gungsunternehmen werden konsequent weiterentwickelt, um ihr Potenzial so weit wie möglich
auszuschöpfen und dadurch den Unternehmenswert der BAVARIA zu steigern.
II. Konsolidierungskreis
Der Konzernabschluss umfasst neben der BAVARIA Industriekapital AG als Muttergesellschaft die ver-
bundenen Unternehmen, bei denen der BAVARIA Industriekapital AG direkt oder indirekt die Mehrheit
der Stimmrechte zusteht bzw. bei denen in anderer Weise die einheitliche Leitung ausgeübt wird.
Die in den Konsolidierungskreis der BAVARIA Industriekapital AG einbezogenen Unternehmen sind ge-
sondert in der Anlage ‘Aufstellung Anteilsbesitz’ dargestellt. Die Anlage wird beim Handelsregister des
Amtsgerichts München hinterlegt. Fünf Gesellschaften wurden wegen untergeordneter Bedeutung nicht
in die Konsolidierung einbezogen, es handelt sich dabei im Wesentlichen um Mantel-Gesellschaften
ohne operatives Geschäft.
Im Geschäftsjahr hat sich der Konsolidierungskreis wie folgt verändert:
• Zum 17.06.2006 wurden von der European Electrical Steels Nederland B.V., einem Unter-
nehmen der Cogent Power Group, insgesamt fünf Unternehmen (im Folgenden: Kienle +
Spiess Gruppe) übernommen. Im Einzelnen wurden die folgenden Gesellschaften über-
nommen: Kienle + Spiess Stanz- und Druckgießwerk GmbH mit Sitz in Sachsenheim, die
Kienle + Spiess Hungary Ipari kft., Tokod/Ungarn, die Wardstorm Ltd., Ellesmere Port /UK,
die Sankey Laminations Ltd., Ellesmere Port /UK, und die Geo L. Scott & Co. Ltd.,
Ellesmere Port /UK. Die Erstkonsolidierung wurde zum 30.06.2006 vorgenommen.
• Zum 1.12.2006 wurde ein Kaufvertrag für das Geschäft mit Maschinen und Anlagen
zur Herstellung von synthetischen Endlosgarnen mit der Rieter AG unterzeichnet.
Dieser Geschäftsbereich wurde von einer Tochtergesellschaft der BAVARIA Industriekapital AG
übernommen und firmiert unter BAVARIA Maschinenfabrik GmbH Winterthur*. Die
Geschäftseinheit beliefert Kunden weltweit mit Extrusionssystemen für Teppichgarne und
industrielle Garne. Die Erstkonsolidierung wurde zum 1.12.2006 vorgenommen.
• Zum 20.12.2006 wurde die Elfotec Gruppe mit je einer Gesellschaft in der Schweiz und in
Irland übernommen. Als größter unabhängiger Toner-Hersteller in Europa ist die Elfotec
Gruppe bekannt für ihr großes Sortiment an kompatiblen Qualitätstonern für analoge und
digitale Kopierer und Drucker. Die Erstkonsolidierung wurde zum 31.12.2006 vorgenommen.
* heute: SwissTex Winterthur
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Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang
• Es wurden 50% der R+E Automatisierungstechnik GmbH im Mai und November 2006 er-
worben. Das Unternehmen ist spezialisiert auf den Bau von Montageautomaten. Auf Grund
untergeordneter Bedeutung wurde das Unternehmen nicht in den Konzernabschluss
miteinbezogen.
• Für die