Bayerische Akademie der Wissenschaften · sogenannten chimärischen Antigen-rezeptor (CAR) an...

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Bayerische Akademie der Wissenschaften

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Bayerische Akademie der Wissenschaften

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Titelbild: Die Mitglieder des Jungen Kollegs

Stand: Juli 2016 Alle Veranstaltungen des Jungen Kollegs finden in den Räumen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München statt. Das Jahresprogramm finden Sie unter www.jungeskolleg.badw.de

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Wissenschaftlicher Dialog ... ... Interdisziplinarität und generationenübergreifende Zusammenarbeit zwischen etablierten und jungen

Forschern: Diese Ziele verfolgt die Bayerische Akademie der Wissenschaften mit ihrem 2010 gegründeten Jungen Kolleg. Es bietet hervorragenden jungen Wissenschaft- lerinnen und Wissenschaftlern aus Bayern – neben finan- zieller Unterstützung in Form von Stipendien – ein hoch- karätiges Forum zum Austausch untereinander und mit den Mitgliedern der Akademie. Seit 2014 werden zwei Stipendien durch die Rosner & Seidl Stiftung finanziert, die schwerpunktmäßig Forschungsprojekte aus den Berei- chen Umweltschutz und Heimatpflege unterstützt. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Bayern ist mir und der gesamten Akademie ein großes Anliegen. In dieser Broschüre stellen wir Ihnen alle aktuellen Mit-glieder und ihre Forschungsvorhaben vor.

Prof. Dr. Karl-Heinz Hoffmann Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

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Katharina Boehm, Ph.D. Institut für Anglistik und Amerikanistik, Universität RegensburgKontakt: [email protected] (Mitglied seit 2014)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Die Dinglichkeit der Geschichte: Die materielle Kultur der Vergangen- heit und die literarische Vorstellungs- welt, 1720–1820

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt untersucht für den Zeitraum 1720 bis 1820 Schnittstellen zwischen literari- schen, historiographischen und anti-quarischen (d. h. proto-archäologischen) Auseinandersetzungen mit den mate- riellen Zeugnissen der Vergangenheit Großbritanniens. Dabei zeigt das Pro- jekt, dass die entstehende Gattung des Romans nicht nur zu einer Instanz wird, die antiquarisches Wissen ordnet, ästhetisiert und oftmals ideologisch überformt, sondern sich in diesem Pro-zess auch zu einem wichtigen Medium der antiquarischen Theoriebildung entwickelt.

Katharina Boehm (Jg. 1984) studierte an den Universitäten Freiburg, Kent und Oxford und wurde 2010 in englischer Literaturwissen-schaft am King‘s College London promoviert. Sie ist als Akademische Rätin auf Zeit am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Regensburg tätig.

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Dr. Katrin DennerleinLehrstuhl für Computerphilologie und Neuere deutsche Literatur- geschichte, Universität WürzburgKontakt: [email protected](Mitglied seit 2012)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Das Komische in der deutschsprachi-gen Komödie des 18. Jahrhunderts. Erscheinungsformen und Funktions-wandel

Komödien waren im 18. Jahrhundert äußerst populär und über ihre auf-führungspraktischen Bedingungen eng mit gesellschaftlichen Struktu-ren verbunden. Sie unterlagen einem raschen Wandel, der an Komödien aus dem deutschen Sprachgebiet analysiert werden soll. Die Rückbin-dung der Texte an kulturelle Prakti-ken (Aufführungskontexte, Schau-spielwesen, Verknüpfung mit Musik und Tanz) soll auch Aufschluss über die gesellschaftliche Funktion des Komischen geben.

Katrin Dennerlein (Jg. 1977) studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Soziologie und Theaterwissenschaft an der LMU Mün- chen und an der Sorbonne IV in Paris und wurde 2009 promoviert. Sie ist wissenschaft- liche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Compu-terphilologie und Neuere deutsche Literatur- geschichte der Universität Würzburg und ver-trat 2011/12 die Juniorprofessur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medien an der Universität Bayreuth.

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Prof. Dr. med. Kilian Eyerich, Ph. D.Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein, Klini- kum Rechts der Isar, TU MünchenKontakt: [email protected](Mitglied seit 2012)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Schuppenflechte und Neurodermitis: gestörten Signalwegen auf der Spur

Die Volkskrankheiten Psoriasis („Schuppenflechte“) und atopisches Ekzem („Neurodermitis“) zählen zu den großen Herausforderungen der modernen Medizin. Wir konnten eine seltene Gruppe von Patienten identi- fizieren, die gleichzeitig an beiden Krankheiten leiden. Durch klinische, immunologische und biostatistische Untersuchungen der Vorgänge in der Haut dieser Patienten versuchen wir nun, Unterschiede zwischen Schup-penflechte und Neurodermitis zu cha- rakterisieren. Diese bilden die Grund- lage für spezifischere und damit effi-zientere Therapien der beiden bedeu-tendsten entzündlichen Hauterkran- kungen.

Kilian Eyerich (Jg. 1979) studierte Medizin in Würzburg und München. Er wurde 2006 zum Dr. med. und 2009 zum Ph. D. promoviert. Derzeit ist er Extraordinarius für Experimen- telle Dermato-Immunologie an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergo- logie am Biederstein, Klinikum Rechts der Isar, TU München.

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Dr. Jana GäthkeLehrstuhl für ABWL und Inter- nationales Management, Katholische Universität Eichstätt-IngolstadtKontakt: [email protected] (Mitglied seit 2016)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Retourpolitiken multinationaler Online-Händler

Durch das Internet können Kunden bequem von zu Hause aus bestellen. Damit einher gehen hohe Retour-quoten, wobei sich das Retourverhal-ten international zu unterscheiden scheint. Dieses Forschungsvorhaben untersucht diese Unterschiede. Es wird empirisch analysiert, wie Retour- politiken von Online-Händlern in verschiedenen Ländern wirken und welche Bedeutung hierbei der kultu- rellen Umgebung des Kunden zu-kommt. Unternehmen erfahren so, wo sie ihre Retourpolitik standardi- sieren können und wo sie differen-zieren müssen, um profitabel zu wirtschaften und zugleich nachhal-tig mit Ressourcen umzugehen.

Jana Gäthke (Jg. 1984) studierte Medienwirt-schaft an der TU Ilmenau. Sie wurde 2013 an der KU Eichstätt-Ingolstadt promoviert und ist dort als Akademische Rätin auf Zeit am Lehrstuhl für ABWL und Internationales Management tätig.

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Dr. med. Michael HudecekMedizinische Klinik und Poliklinik II - Hämatologie, Universitätsklinikum Würzburg Kontakt: [email protected](Mitglied seit 2014)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Engineering von ROR1-CAR modifizierten T-Zellen für die Immuntherapie ROR1+ Tumore

Der Einsatz immunologischer Thera- pieverfahren könnte eine sehr effekti- ve und nebenwirkungsarme Eliminie- rung von Krebs ermöglichen, jedoch kommen weiße Blutkörperchen (T-Zel-len) mit Reaktivität gegen Krebszellen nur sehr selten vor. Ziel unseres For- schungsvorhabens ist deshalb das Engineering von Tumor-reaktiven T-Zellen, die über einen synthetischen, sogenannten chimärischen Antigen-rezeptor (CAR) an definierte Oberflä-chenmoleküle auf Tumorzellen binden und diese zerstören. Wir möchten diesen vielversprechenden Therapie-ansatz am Beispiel des ROR1 Tumo-rantigens bei Leukämien und Organ-tumoren weiterentwickeln und in die klinische Anwendung überführen.

Michael Hudecek (Jg. 1980) studierte Human-medizin in Leipzig und wurde dort im Jahr 2007 promoviert. Von 2007 bis 2012 war er als Post-doc in Seattle, USA. Seit 2012 ist er als Arzt und Krebsforscher am Universitätsklini- kum Würzburg tätig.

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Prof. Dr. Alexandra KirschTU MünchenKontakt: [email protected](Mitgleid seit 2012)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Human-Centered Artificial Intelligence

„Human-Centered Artificial Intelli-gence“ ist ein interdisziplinärer An-satz, bei dem Methoden der Künst-lichen Intelligenz entwickelt und verwendet werden, um technische Systeme und insbesondere autono-me Roboter für Menschen verständ-licher zu machen. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit Psychologen und Neurologen wichtig, sowohl für die Entwicklung geeigneter Metho-den als auch für die Evaluation von interaktiven Systemen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Entschei-dungsprozesse von Robotern, dies beinhaltet Aktionsauswahl, maschi-nelles Lernen und Wissensrepräsen-tation.

Alexandra Kirsch (Jg. 1980) studierte Infor-matik an der TU München und wurde 2008 promoviert. Sie leitet eine unabhängige Nachwuchsgruppe an der TU München und ist Juniorprofessorin für Medieninformatik an der Universität Tübingen.

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Prof. Dr. Sabine MaierDepartment für Physik, Universität Erlangen-NürnbergKontakt: [email protected](Mitglied seit 2012) Gefördertes Forschungsvorhaben:

Struktur und Selbstorganisation von maßgeschneiderten molekularen Schichten

Ultradünne molekulare Schichten bilden die Grundlage für neuartige molekulare Elektronik, effektive Solarzellen und Energiespeicher. In dem Forschungsvorhaben wird die lokale atomare und elektronische Struktur von funktionalen, organi-schen Schichten mittels hochauf-lösender Rastersondenmikroskopie untersucht. Im Fokus steht einerseits die gezielte Modifikation der elektro-nischen Eigenschaften von Graphen. Andererseits soll die Selbstorgani-sation und Netzwerkbildung von Molekülen auf Oberflächen, insbe-sondere Isolatoren, studiert werden, um maßgeschneiderte Schichten im bottom-up Verfahren herzustellen. Sabine Maier (Jg. 1979) studierte Physik an der Universität Basel und wurde dort 2007 pro-moviert. Als Postdoktorandin forschte sie am Lawrence Berkeley National Lab, USA. 2010 wurde sie im Rahmen des Exzellenzclusters EAM als W1-Professorin an das Department für Physik der Universität Erlangen-Nürnberg berufen.

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Dr. Hauke MarquardtBayerisches Geoinstitut, Universität BayreuthKontakt: [email protected](Mitglied seit 2016) Gefördertes Forschungsvorhaben:

Verformungsexperimente und die Dynamik des Erdmantels

Die Dynamik des Erdmantels drückt sich an der Oberfläche in Form von Erdbeben, Vulkanismus, oder Gebirgs- bildung aus. Im Forschungsprojekt werden neuartige experimentelle Möglichkeiten genutzt, um das Ver-formungsverhalten von realistischen Mantelmineralen und Gemischen bei hohem Druck und hoher Tempe- ratur zu untersuchen. Die Experimen- te liefern Erkenntnisse über physika-lisch-chemische Prozesse im tiefen Erdinneren und bilden die Grundlage für Modelle, welche die Dynamik des Erdmantels simulieren und Material- transport zwischen dem Erdinneren und der Oberfläche/Atmosphäre quantifizieren.

Hauke Marquardt (Jg. 1980) studierte Mine-ralogie an der FU Berlin und der Universität Tübingen. Er promovierte 2009 am GFZ Potsdam/FU Berlin. Seit 2014 leitet er eine Nachwuchsgruppe (DFG) an der Universität Bayreuth.

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Dr. Laura MünklerInstitut für Politik und öffentliches Recht, LMU MünchenKontakt: [email protected](Mitgleid seit 2016) Gefördertes Forschungsvorhaben:

Expertokratie – Zwischen Herrschaft kraft Wissens und politischem Dezi- sionismus

Das Projekt geht der Frage nach, wie Entscheidungen informiert, zugleich aber demokratisch legitimiert getrof-fen werden können. Das steigende Bedürfnis des Staates nach Spezial- wissen führt zu dem Dilemma, ent-weder ohne ausreichende Wissens-grundlage entscheiden zu müssen oder diese faktisch an Experten aus- zulagern. Mittels Analyse verschiede-ner Demokratietheorien, der Heraus-arbeitung einer Rezeptionstheorie sowie Bewertung des institutionel-len und prozeduralen Designs der Einbeziehung von Experten wird ver- sucht, einen demokratisch legitimen Modus für den Umgang mit Exper-tenwissen zu finden. Laura Münkler (Jg. 1985) studierte von 2004 bis 2009 an der HU Berlin Rechtswissenschaft. 2009 legte sie ihr erstes, 2011 ihr zweites Staatsexamen ab. Von 2009 bis 2012 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HU Berlin, seit 2012 an der LMU München, wo sie 2014 promoviert wurde. Seitdem ist sie als Akademische Rätin auf Zeit an der LMU tätig.

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Prof. Dr. Kai PapenfortBiozentrum Abteilung für Mikro- biologie, LMU MünchenKontakt: [email protected] (Mitglied seit 2016)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Interzelluläre Kommunikation und kollektives Verhalten bei Vibrio cholerae

Vibrio cholerae ist ein auf den Men-schen spezialisierter bakterieller Krankheitserreger, der sich beson-ders durch kontaminiertes Wasser überträgt. Während der Infektion benutzt V. cholerae verschiedene Kommunikationsmoleküle, welche die Pathogenese kontrollieren. In diesem Projekt untersuchen wir die physiologischen Auswirkungen eines neuartigen Kommunikationssystems bei V. cholerae. Unsere Forschung soll das Verständnis wie Bakterien Infor-mation aus der Umgebung dekodie-ren und in komplexe Phänotypen umwandeln verbessern, sowie neue Ansatzpunkte zur Therapie bakteriel-ler Krankheiten aufzeigen.

Kai Papenfort (Jg. 1981) studierte von 2000 bis 2005 an der Philipps-Universität Marburg und der HU Berlin und wurde 2010 promoviert. Er war von 2010 bis 2012 Postdoc an der Universi-tät Würzburg und von 2012 bis 2015 an derPrinceton University. Seit September 2015 ist er Professor für Mikrobiologie (W2) an der LMU München.

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Dr. Michael PeckaInstitut für Neurobiologie, LMU MünchenKontakt: [email protected](Mitglied seit 2012)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Kontext-Sensitivität der neuronalen Verarbeitung beim Richtungshören unter realistischen akustischen Bedingungen

Eine grundlegende Funktion unseres Hörsinns ist es, inmitten von vielen unterschiedlichen Geräuschen die genaue Position einer Schallquelle be-stimmen zu können, z. B. beim Über- queren einer belebten Straße. Gleich- wohl sind die Vorgänge im Gehirn, die dieser Fähigkeit zugrunde liegen, kaum erforscht. Es ist daher das Ziel des Forschungsvorhabens, zu verste- hen, in welcher Weise die neuronale Verarbeitung beim Richtungshören von Hintergrundgeräuschen und Kon- text beeinflusst wird. Die Erkenntnis-se der Untersuchungen könnten da- bei insbesondere zur Entwicklung besserer Hörprothesen beitragen.

Michael Pecka (Jg. 1977) studierte Neurobio-logie an der LMU München und wurde 2008 promoviert. Nach einem Forschungsstipen-dium am University College London ist er seit 2011 wissenschaftlicher Assistent an der LMU München.

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Dr. Cynthia M. SharmaZentrum für Infektionsforschung, Universität WürzburgKontakt: [email protected](Mitglied seit 2012)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Funktionale Charakterisierung von kleinen regulatorischen RNAs im Magenkeim Helicobacter pylori

Die Mechanismen der Genregulation von Helicobacter pylori, dem Erreger von Magengeschwüren und Magen-krebs, sind weitgehend unbekannt. Mittels neuer Hochdurchsatzsequen-zierungstechnologien konnten wir erstmals ca. 60 kleine RNAs (sRNAs) in H. pylori nachweisen, welche als zen- trale Regulatoren in der bakteriellen Stressantwort und Virulenz dienen. In diesem Projekt untersuchen wir die Funktionen, Mechanismen und Pro- teinbindepartner solcher sRNAs in H. pylori sowie in verwandten Krank-heitserregern wie z.B. dem Lebens-mittelpathogen Campylobacter. Dies wird neue Einblicke in Virulenzmecha-nismen geben und Möglichkeiten für neue Therapieansätze aufzeigen.

Cynthia M. Sharma (Jg. 1979) studierte Biolo-gie an der Universität Düsseldorf und wurde 2009 am Max-Planck-Institut für Infektions-biologie/Universität Bielefeld promoviert. Sie leitet eine Nachwuchsgruppe am Zentrum für Infektionsforschung (ZINF) der Universi-tät Würzburg.

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Victor I. Spoormaker, Ph.D.Max-Planck-Institut für Psychiatrie, MünchenKontakt: [email protected](Mitglied seit 2011)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Die Verknüpfung zwischen Gehirn-regionen während des „rapid eye movement“ (REM)-Schlafes

Das Forschungsvorhaben betrifft die Untersuchung der funktionellen Ge-hirnverknüpfung während des REM-Schlafes („rapid eye movement“), in dem die meisten lebhaften Träume auftreten. Probanden schlafen dabei im Magnetresonanztomografen un-ter simultaner elektroenzephalogra- fischer Messung. Dies dient zur Untersuchung einer möglichen Re-konfiguration der Gehirnnetzwerke im REM-Schlaf. Die Ergebnisse wer-den zu einem besseren Verständnis beitragen, warum REM-Schlaf biolo-gisch notwendig ist und warum wir in unseren Träumen ein begrenztes Bewusstsein erlangen.

Victor Spoormaker (Jg. 1979) hat Psychologie an der Universität Utrecht in den Nieder-landen studiert und dort 2005 auch seine Promotion über Alpträume abgeschlossen. Er ist als Projektgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München tätig.

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Prof. Dr. Julia StenzelInstitut für Theaterwissenschaft, LMU MünchenKontakt: [email protected] (Mitglied seit 2011)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Verhandlungen mit Sophokles: Das Attische Drama auf der politischen Bühne des 19. Jahrhunderts

Theater wird in der ersten Hälfte des 19. Jh. zum Ort für politisches Probe-handeln; zeitgleich erschließt die Philologie politische Aspekte antiken Theaters, die auch aufführungsprak-tisch relevant werden: Nicht allein Ausdruck historistisch inspirierter Kulturstaats-Ideen, werden Inszenie-rungen antiker Stücke zu Katalysa-toren liberaler und demokratischer Debatten. Das Projekt untersucht die Verhandlung solcher Inszenierungen in Texten und Bildwerken. So zeigen sich an historischen Textgruppen Prozesse, die exemplarisch für die Formierung von Klassiken sind und die heutiges Nachdenken über Insze-nierungen von Öffentlichkeit prägen. Julia Stenzel (Jg. 1978) studierte Dramaturgie, Komparatistik und Neuere deutsche Literatur an der LMU München und wurde 2007 pro-moviert. Sie schließt derzeit Ihre Habitilation am Institut für Theaterwissenschaft der LMU München ab und ist Juniorprofessorin an der Universität Mainz.

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PD Dr. Jutta Stumpf-WollersheimLehrstuhl für Strategie und Organi-sation, TU MünchenKontakt: [email protected] (Mitglied seit 2014)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Emotionen in Organisationen

Angesichts der starken Präsenz und Relevanz von Emotionen in Organisa- tionen ist es für die betriebswirtschaft-liche Forschung und Praxis wichtig zu verstehen, inwieweit Emotionen das Handeln in Organisationen und somit indirekt den wirtschaftlichen Erfolg von Organisationen beeinflussen. Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll die erfolgsförderliche und erfolgsmin-dernde Wirkung von diskreten negati-ven Emotionen (Angst und Trauer) auf das Bilden organisationaler Routinen und auf bislang nicht analysierte er-folgsrelevante individuelle Verhaltens-weisen am Arbeitsplatz untersucht werden.

Jutta Stumpf-Wollersheim (Jg. 1979) studier-te BWL an der Frankfurt School of Finance & Management. 2010 wurde sie dort promo-viert. Aktuell ist sie als Nachwuchsgruppen- leiterin am Lehrstuhl für Strategie und Orga- nisation der TU München tätig.

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Prof. Dr. Konrad TiefenbacherDepartement Chemie, Universität Basel / ETH ZürichKontakt: [email protected] (Mitglied seit 2014)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Enzymähnliche Katalyse - Was kön-nen organische Chemiker von der Natur lernen?

Enzymähnliche Katalysatoren schlie- ßen Substrate, im Gegensatz zu klassi- schen chemischen Katalysatoren, in einem Hohlraum ein und beeinflussen dadurch den Reaktionsverlauf. Dies ge- schieht etwa durch Änderung der Mo- lekül-Konformation und durch Stabili- sierung der zu durchlaufende Über- gangszustände. Wir haben ein vielver- sprechendes System identifiziert und untersuchen derzeit die Anwendungs- möglichkeiten in der chemischen Syn- these. Langfristig wollen wir dadurch den chemischen Zugang zu biologisch interessanten Naturstoffen deutlich vereinfachen.

Konrad Tiefenbacher (Jg. 1980) studierte Che- mie an der TU Wien und schloss seine Promo- tion 2009 an der Universität Wien ab. Nach Postdoc-Forschungen trat er 2011 eine Junior- professur (W1) an der TU München an. Im Juni 2016 nahm er einen Ruf auf eine dual tenure track Assistenzprofessur an der Uni- versität Basel und der ETH Zürich an.

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Prof. Dr. med. Derya TilkiUrologische Klinik des Universitäts-klinikums Hamburg-EppendorfKontakt: [email protected](Mitglied seit 2011)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Diagnostik des Prostatakarzinoms anhand der Ultraschall-gesteuerten molekularen Darstellung der Tumor-gefäße

Mit dem Projekt soll die selektive Expres- sion von Oberflächenproteinen auf Tumorblutgefäßen, aber nicht auf nor-malen Gefäßen, dafür genutzt werden, durch oberflächenmodifizierte sphäri-sche Biopolymere mit unterschiedlichem Durchmesser im Mikro- oder Nanome-terbereich das Gefäßbett des Prostata-karzinoms mit Hilfe der Ultraschalldia- gnostik sichtbar zu machen. Dies wäre nicht nur in diagnostischer Hinsicht von Bedeutung, sondern auch wichtig für ein passendes therapeutisches Vorgehen, das dem Patienten unnötige Belastun-gen und unter Umständen auch eine Übertherapie erspart.

Derya Tilki studierte Humanmedizin in Ham-burg, Boston, Winston-Salem und Zürich. Sie wurde 2006 promoviert. Derzeit ist sie als Leitende Ärztin an der Martini-Klinik am UKE in Hamburg tätig.

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Dr. Manuel Trummer Lehrstuhl für Vergleichende Kultur-wissenschaft, Universität RegensburgKontakt: [email protected](Mitglied seit 2014)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Landlust – Landfrust? Ländliche Alltagskultur zwischen visual governance und demographisch-struktureller Transformation

Die ländlichen Regionen Europas durch- laufen aktuell einen elementaren Trans-formationsprozess. Vor dem Hintergrund demographischer und infrastruktureller Veränderungen steht die zurückbleiben- de Bevölkerung in den ländlichen Gebie- ten vor der gewaltigen Herausforderung, sich innerhalb des Wandels neu zu orien- tieren. Es entstehen so neue ländliche Lebensformen und Identitäten. Diese alltagskulturellen Veränderungen will das Forschungsprojekt empirisch und akteurszentriert am Beispiel Nordost-bayerns untersuchen: Wie formiert sich heute ländliche Kultur und wer sind die Akteure und Medien hinter der Transfor-mation?

Manuel Trummer (Jg. 1979) studierte Vergleichende Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte in Regensburg, wo er 2011 promoviert wurde. Derzeit ist er als wis-senschaftlicher Assistent für Vergleichen-de Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg tätig.

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Dr. Lena van der HovenProfessur für Musikwissenschaft, Universität BayreuthKontakt: [email protected] (Mitglied seit 2016)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Mapping Opera in South African Democracy (1994-2017) – Eine Analyse der Strukturen und Intentionen südafrikanischer Opern-produktionen

Das Forschungsprojekt analysiert die unterschiedlichen institutionellen Strukturen und impliziten Intentionen der Opernproduktion während des Prozesses der Demokratiebildung im Südafrika der Post-Apartheid. Ziel ist nicht nur eine lokale Grundlagenfor-schung zur Opernlandschaft und ihres Repertoires, sondern auch das sozio-politische Potenzial der Oper in der jungen Demokratie zu definieren und in Hinblick auf Opernkrisen in europä- ischen Demokratien zu verorten. Eine der Kernfragen lautet: Handelt es sich um einen postkolonialen Transfer ei-nes europäischen Kulturmodells oder einen Synkretismus?

Lena van der Hoven (Jg. 1981) studierte Musik-wissenschaften an der HU Berlin, wo sie 2013 promoviert wurde. Seit 2015 ist sie wissen-schaftliche Mitarbeiterin an der Musikwis-senschaft der Universität Bayreuth.

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Prof. Dr.-Ing. Xiaoxiang ZhuProfessur für Signal Processing in Earth Observation, TU München (ge-meinsame Berufung mit DLR)Kontakt: [email protected] (Mitglied seit 2016)

Gefördertes Forschungsvorhaben:

Modern Signal Processing Methods for the Next Generation of Earth Observation Satellite Missions

In der nächsten Dekade werden meh- rere innovative deutsche und europä- ische Erdbeobachtungssatelliten ent- wickelt und gestartet, z.B. EnMAP, Tandem-L, ESA-Sentinels. Im For-schungsvorhaben sollen neue mathe- matische Verfahren entwickelt wer-den, um aus den Daten dieser Satelli- ten Geo-Information mit bisher nicht erreichbarer Qualität zu gewinnen. Dies soll u. a. zu deutlich höher aufge- lösten Bildern und genaueren geo- physikalischen Variablen führen als dies bei der ursprünglichen Konzep- tion dieser Satelliten vorgesehen war, z.B. für die Erfassung von Naturgefah- ren oder zur Kartierung von Städten.

Xiaoxiang Zhu (Jg. 1984) promovierte 2011 und habilitierte 2013 an der TU München. Sie leitet eine Helmholtz Nachwuchsgruppe am Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum und an der TU München, wo sie seit 2015 Professorin für Signalverarbeitung in der Erdbeobachtung ist.

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ImpressumBayerische Akademie der Wissenschaften Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Alfons-Goppel-Straße 11 • 80539 München Tel. +49 89 23031-0 • www.badw.de

Anfahrt U3/U6, U4/U5 Odeonsplatz • Tram 19 Nationaltheater

Das Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften• gegründet 2010 • Mitglieder aus allen Fachbereichen Bayerns • dreijährige Mitgliedschaft; Verlängerung möglich • Forschungsstipendien in Höhe von 12.000 Euro jährlich • Forum für den interdisziplinären und generationen- übergreifenden wissenschaftlichen Austausch • Jahresprogramm mit Vorträgen und Workshops• Finanzierung durch das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

Informationen, Bewerbungsfristen und Formulare finden Sie unter www.jungeskolleg.badw.de