be INVESTOR 10

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Das wöchentliche Magazin für Anleger und solche die es noch werden wollen.

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bebe INVESTORINVESTORBÖRSE EXPRESS

NR. 3140/10

„Jump to Liberty“: Am Sonntag, den 9. 11. begeht Deutschland den 25. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer. Foto: APA/EPA/PETER ENDIG/Z

FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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NEWS MIX

»Telekom startet Kapi-talerhöhung und fliegtaus dem MSCI-Index.

Die bis zu 1 Mrd. Euro schwereKapitalerhöhung der teilstaatli-chen, mehrheitlich von AmericaMovil kontrollierten TelekomAustria ist angelaufen. 221,5Millionen neue Aktien sollenzum Preis von 4,57 Euro an denMann gebracht werden. DieKernaktionäre, America Movilund die Staatsholding ÖIAG,haben sich zur Teilnahme an derKapitalerhöhung verpflichtet,teilte das Unternehmen mit. DieZeichnungsfrist beginnt am 10.und endet am 24. November.Der Handel mit den neuen Ak-tien soll am 27. November ander Wiener Börse starten. Dasmit der Kapitalerhöhung einge-sammelte Geld soll zur Stärkungder Kapitalstruktur, zum Breit-bandausbau, insbesondere inÖsterreich, und für weitere Zu-

käufe verwendet werden, er-klärte die Telekom. Durch denGroßeinstieg von Carlos Slim beider Telekom Austria hat sich derStreubesitz deutlich reduziert.Die folge ist eine Streichung derAktie aus dem MSCI Austria-Index, teilte der Indexanbietermit. Mehr unter �http://goo.gl/06XdVj

»BWT die Zahlen zumQ3. Der konsolidierte Kon-zernumsatz der BWT

Gruppe ging in den ersten dreiQuartalen 2014 von 385,3 Mio.um 0,2% auf 384,4 Mio. Euro zu-rück. Bei vergleichbarer Kon-zernstruktur lag derKonzernumsatz per Ende Sep-tember um 5,9% über dem Vor-jahresniveau. Der Point ofUse-Bereich verzeichnete einkumuliertes Umsatzplus von16,4% und einen Anteil am Kon-zernumsatz von 10,9% (VJ:9,4%). Mehr unter �http://goo.gl/UwiBT9

»SW Umwelttechnikund die Zahlen zumQ3. SW Umwelttechnik

konnte den Umsatz nach dreiQuartalen gegenüber dem Vor-jahr um 10% auf 39,6 Mio. Eurosteigern. Dieser Umsatzanstiegist vor allem auf die positive Ent-wicklung in Ungarn und Rumä-nien zurückzuführen. InÖsterreich ist das Unternehmenmit einem rückläufigen Markt-umfeld konfrontiert. Bei etwagleichen Rohertragsmargen re-sultiert ein EBIT von 2,7 Mio. (VJ0,9 Mio.) und ein EBITDA von 5,2Mio. Euro (VJ 3,5 Mio.). Das EGTist mit 0,7 Mio. (VJ -1,2 Mio.) po-sitiv, ebenso das Jahresergebnismit 0,2 Mio. (VJ -1,3 Mio. ). Das

entspricht einem Ergebnis jeAktie von 0,85 Euro (VJ -1,56).Mehr unter �http://goo.gl/dDzB6w

»Flughafen - Teilüber-nahmeangebot ist da.Airports Group Europe,

eine indirekte Tochtergesell-schaft von IFM Global Infra-structure Fund hat heute einfreiwilliges öffentliches Angebotgemäß §§ 4 ff Übernahmegesetzüber den Erwerb einer Minder-heitsbeteiligung zwischen 20%und 29,9% an die Aktionäre derFlughafen Wien AG zu einemPreis von 80 Euro pro Aktie ver-öffentlicht. Mehr unter �http://goo.gl/E4oz0U

»Analysen des Tages.Heute stehen die Aktievon Valneva, Atrium,Wie-

nerberger, voestalpine, Raiffei-sen, OMV, Post, Lenzing, ErsteGroup, Andritz und Amag imFokus der Analysten. Mehrunter �http://goo.gl/ocyVMY

»Linz Textil und die Zah-len zum Q3. Der Ge-samtumsatz der Linz Textil

Gruppe betrug zum Ende desdritten Quartals 2014 90,6 Mio.gegenüber 98,6 Mio. Euro imVergleichszeitraum des Vorjah-res. Der Umsatzrückgang umrund 8% sei auf die sich weiter-hin verschärfende Marktsitua-tion – speziell im Bereich derViskosegarne – zurückzuführen,informiert das Unternehmen.Das operative Ergebnis (EBIT)zum 30.09.2014 sei im Vorjah-resvergleich zurückgegangenund beträgt 261.000 Euro (Vor-jahresperiode: 1,2 Mio.). Das

Konzernergebnis beträgt412.000 Euro gegenüber 2,2Mio. Euro in der Vorjahresperi-ode. Mehr unter �http://goo.gl/vwqbgv

»Hat Meinl-Bank Pro-bleme mit der FMA?Das berichtet zumindest

die Tageszeitung Kurier in derheutigen Ausgabe. Mehr unter� http://goo.gl/Xg3SLM

»Nikolaus Kretz schei-det aus HTI-Vorstandaus. Die Ende März 2014

von der MCP A Holding S.à.r.l,Luxemburg mehrheitlich über-nommene HTI High Tech Indus-

tries AG verliert einen Vorstand.Nikolaus Kretz wird mit Jahres-ende 2014 aus dem Konzern derHTI und damit aus dem Vorstandder HTI ausscheiden, das Unter-nehmen aber in beratendenFunktion begleiten.

»Do&Co hat alle eige-nen Aktien verkauft.Do&Co hat 974.400 Stück

eigene Aktien zu einem Preisvon 48 Euro je Stück verkauftund hält nunmehr keine eigenenAktien mehr. Das Paket kostetesomit 46,77 Mio. Euro. Mit derTransaktion war ein Konsortiumunter Führung der RenaissanceCapital Ltd. betraut.

Meldungenin KürzeDie wichtigsten Meldungenzu Börse, Unternehmen, Kon-junktur und von der Zunftder Analysten.

Telekom Austria Foto: a

Nikolaus Kretz Foto: BE

Die News des Tages von ... (einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

2FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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RÜCKBLICK WOCHE 45

Viel war nicht drinnen beim ATX: In der abgelaufenenWoche pendelte der Leitindex rund um die Marke von2200 Punkten. Am Wochenschluss fiel der Index bis

Mittag wieder unter diese Marke. Dass die InvestorenWienerWerte dennoch nicht ganz links liegen lassen, zeigt das Bei-spiel Andritz. Der (voraussichtliche) Wochensieger, der auchbis Freitag Mittag im Wiener ATXPrime mit einem Plus von3,03 Prozent die Nase ganz vorne hat, überraschte in der ab-laufenden Woche mit guten Zahlen, was von den Anlegernhonoriert wurde. Platz 2 in der Wochen-Performance-Rangliste dürft sich wohl die FACC holen, die heute eben-falls auf dem zweiten Platz liegt. Am unteren Ende, dort wosich die Verlierer der Woche wiederfinden, hat sich diesmalRHI platziert. Hier dürften die in dieser Woche vorgelegtenZahlen den Anlegern weniger geschmeckt haben.Apropos geschmeckt: Sehr wohl geschmeckt hat einigen

„ausgewählten“ Investoren das Angebot von Do&Co. Der Ca-terer hat am Donnerstag binnen kürzester Zeit ein Zehntelseines Aktienkapitals an ausgesuchte Investoren verkauft.Im Wege eines Private Placements wurden 974.400 Stückzum Preis von je 48,00 Euro losgeschlagen. Das Paket kos-tete somit 46,77 Millionen Euro. Und weil alles so schnellging, was für die Qualität der Aktie spricht, wurde derDo&Co-Kurs von der Privatplatzierung vorerst nicht belastet.Die Aktie konnte sich auf Wochensicht mit einem Plus vonmehr als neun Prozent auf Rang 3 der Performance-Ranglisteetablieren. Auch am Tag nach dem Private-Placement ziehtdie Aktie leicht bergan, derzeit hält sie sich bei einem Plusvon 1,15%. Ebenfalls im Plus ist die Telekom Austria. Bei derMega-Kapitalerhöhung werden die beiden GroßaktionäreAmerica Movil und die ÖIAGmitziehen. Bei privaten und in-stitutionellen Investoren sollen von der Milliarde Euro, diedie die Telekom im Zuge der Kapitalerhöhung einnehmenwill lediglich rund 109 Millionen Euro platziert werden.Schwächster Wert des heutigen Tages ist derzeit Kapsch

TrafficCom, die aktuell mehr als vier Prozent verliert. Eben-falls deutlich im Minus die OMV. <

Wien kommt nicht vomFleck, in Graz geht’s voran

WIENER MARKT

Harald Fercher [email protected]

Gute Zahlen sorgen bei der Grazer Andritzfür einen Kursgalopp, der auch am Freitaganhält. Der ATX selbst bewegt sich aller-dings kaum und verliert am letzten Han-delstag leicht an Boden.

ATX-Performance seit einem Jahr (Schluss: 07.11.’14)

Name Performance in %

Andritz + 10,07

FACC + 9,85

Do&Co + 9,13

Lenzing + 7,18

Amag + 5,57

Valneva + 3,67

conwert + 3,07

Post + 2,38

Agrana + 1,96

Buwog + 1,77

Polytec - 1,98

Wolford - 2,31

SBO - 2,73

OMV - 2,87

Semperit - 3,47

Erste Group - 3,87

RBI - 3,88

Immofinanz - 3,90

Frauenthal - 4,40

RHI - 9,10

Quelle: Bloomberg; Stand 07.11.2014, 11:55 Uht;

ATXPrime Index: Tops und Flops der Woche31.10. bis 07.11.2014

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AKTIEN WIEN

Berichtssaison Palfinger hältden Kurs - besser als erwartet

Der Kranhersteller Palfinger hat in den ers-ten neun Monaten des Geschäftsjahres2014 weniger Gewinn bei steigendem Um-satz erzielt. Das Konzernergebnis liegt mit32,4 Mio. Euro unter dem Vorjahreszeit-raum von 34,3 Mio. Euro. Der Umsatz stiegin den ersten drei Quartalen um 11 Prozentauf 795,1 Mio. Euro.Der EBIT liegt mit 55,6 Mio. Euro knappunter dem Vorjahresergebnis von 55,9 Mio.Euro. Dieses war damals aufgrund der Ein-maleffekte aus der Mehrheitsübernahmevon Nimet nach oben verzerrt. „Wir sind mitder Entwicklung des Umsatzes zufrieden,aber wir haben im dritten Quartal bereitsdie Abschwächung der Wirtschaftskraft ei-niger Regionen im Ergebnis gespürt", soCEO Herbert Ortner. Ungeachtet aller Turbu-lenzen soll der langfristige Wachstumskursfortgesetzt werden und dabei will Palfingersich auf die Regionen Russland, China undNordamerika sowie den Marinebereich kon-zentrieren. Im Gesamtjahr soll heuer erst-mals die Milliarden-Euro-Marke beimUmsatz überschritten werden.Weiters wirderwartet, dass das operative Ergebnis vo-raussichtlich unter dem des Jahres 2013liegt. Dieses „voraussichtlich“ stand bereitsin der Meldung von Anfang Oktober, in derauf den signifikaten Orderrückgang in

Europa hingewiesen wurde - siehehttp://goo.gl/I5Ydoq. Doch Analysten sindda zumindest bis dato noch nicht so pessi-mistisch. Der Bloomberg-Konsens für dieheurige EBIT-Schätzung liegt bei knappmehr als 65 Millionen Euro - rund vier Millio-nen mehr als im Vorjahr. Mögliche Adaptie-rungen würde es wohl jetzt im Anschlussan die Q3-Zahlen geben.Die sich nahtlos ins bisher Gezeigte derösterreichischen Börsenotierten einreihen:Besser als gedacht (siehe Tabellen). Kumu-liert gibt es mittlerweile sogar bereits einenzu diesem Zeitpunkt nicht erwarteten posi-tiven Überschuss. Auch wenn dieser knapp82 Prozent unter dem Vorjahreszeitraumliegt ... <

Q3 ‘13 Q3 ‘14e Q3 ‘14

Umsatz 19.697 18.179 17.852

EBITDA 2530 1820 2042

Überschuss 634 -69 117Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben, (nach Amag, Andritz, AT&S, Erste Group, OMV, Palfinger, Polytec, RHI, Telekom Austria, Verbund, voestalpine)

Austro-Berichtssaison - kumuliert (in Mio. Euro)

in Mio. Euro

Q3 ‘13 Q3 ‘1e Q3 ‘14

Umsatz 241,0 248,0 255,0

EBIT 16,9 13,9 14,6

Überschuss* 9,6 6,7 7,8Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben, *US-GAAP

Palfinger im Q3 -

CEO Herbert Ortner. Foto: APA

4FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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5FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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ZERTIFIKATE

Philipp Arnold nimmt in einer ersten Reaktion zum be-reits dritten Sieg im Jahr 2014 und zu den Produktde-tails Stellung: „Wir freuen uns sehr über den Sieg. Das

Gold/Öl Bonus 4 Zertifikat ist sowohl vom Timing der Emis-sion als auch von der Produktausstattung eine genaue Be-trachtung wert. Die Überlegung dahinter ist es, Anlegernein tiefes Einstiegsniveau in beiden Rohstoffen mit einemzusätzlichen Sicherheitspuffer zu ermöglichen. Fällt näm-lich weder Gold noch Öl in den kommenden drei Jahrenmehr als 30 Prozent, so erhalten Anleger eine Bonusrenditevon 20 Prozent. Die jeweilige Barriere bei 70 Prozent desStartwertes wird am 17. November festgelegt. Aus heutigerSicht wäre diese bei einem Goldpreis von 801,5 US-Dollar(70 Prozent von 1145 US-Dollar) und bei einem Ölpreis(Brent Crude, Anm.) von 57,59 US-Dollar (70 Prozent von82,27 US-Dollar).

Der Mechanismus. Sollte jedoch zumindest einer der bei-den Rohstoffe die jeweilige Barriere berühren bzw. unter-schreiten, ist der Bonusmechanismus außer Kraft gesetztund die Rückzahlung erfolgt entsprechend der Wertent-wicklung des Rohstoffs mit der schlechteren Performance.Über Währungsschwankungen muss man sich hingegenkeine Gedanken machen. „Das Gold/Öl Bonus Zertifikat no-tiert in Euro, ist aber währungsgesichert, d.h. die Entwick-lung des Euro/US-Dollar Wechselkurses hat keinen Einflussauf die Wertentwicklung des Zertifikats“, so Philipp Arnold.

Geeignet für ...Wir stellen traditionell die Frage nach demZielpublikum - natürlich auch an die RCB. „Anleger solltenmittelfristig zumindest von einer Stabilisierung der Preisefür Gold und Öl ausgehen. Die Möglichkeit im Seitwärts-

markt eine solide Rendite zu erzielen ist für viele Kundenein wichtiges Argument - genauso wie eine breitere Portfo-liodiversifikation durch Beimischung von Rohstoffen.“Klar ist, dass Anleger mit Öl bzw. Gold in den letzten Mo-

naten bei klassischen Long-Investments wenig Freude hat-ten. Das tut dem Anlegerinteresse aber keinen Abbruch.

„Man sollte schon bereit seinein wenig antizyklisch zu in-vestieren, dennoch ist das Inte-resse groß. Um nochmal aufdie bereits oben erwähntenBarrieren zu verweisen, Absi-cherungsniveaus bis ungefähr800 US-Dollar bei Gold undunter 60 US-Dollar bei Öl sindeinfach interessant - dafürmuss man als Anleger nicht‘bullish’ sein“, so Arnold.

Daten und Fakten. Die ISINlautet AT0000A1A3A7. DieZeichnungsfrist läuft noch biszum 14. November 2014. Rück-

zahlungstermin ist am 20. November 2017. Die Börsenzu-lassung erfolgt in Wien, Frankfurt und Stuttgart. DerNominalbetrag liegt bei 1000 Euro. Der Emissionspreis liegtbei 100 Prozent, hinzu kommt ein Ausgabeaufschlag (wäh-rend der Zeichnungsfrist) von 2 Prozent. <

Philipp Arnold ist über den dritten Sieg im Jahr 2014naturgemäßg hoch erfreut. Foto: Börse Express

Vierte Auflage desGold/Öl Bonus siegt

DAS ZERTIFIKAT DES MONATS OKTOBER

Michael J. Plos [email protected]

Sechs Produkte waren im Oktober nomi-niert. Am Ende konnte sich die Nominie-rung der Raiffeisen Centrobank gegen diefünf Konkurrenten durchsetzen - und zwarmit bewährten Mitteln.

„Absicherungs-niveaus von 800US-Dollar beiGold und unter60 US-Dollar beiÖl sind einfachinteressant -dafür muss manals Anlegernicht bullishsein.“

6FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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BELOG VON BE24.AT

Die Aktien des europäischen Luft- und Raumfahrt-konzerns Airbus N.V. und der deutschen Automo-bilzulieferer-Aktie Continental haben gemeinsam,

dass sie von der Mehrheit der Experten zum Kauf empfoh-len werden. Die Kursverläufe der beiden Aktien waren imvorangegangenen Jahr eher weniger von Gemeinsamkei-ten geprägt. Während sich die im DAX-Index gelistete Con-tinental-Aktie im Jahresvergleich mit etwa 15 Prozent imPlus befindet, verlor die unter anderem auch im MDAX-und im Euro Stoxx 50-Index befindliche Airbus N.V.-Aktieim gleichen Zeitraum zehn Prozent ihres Wertes.Hätte man genau vor einem Jahr in ein Produkt auf die

beiden Aktien mit 30-prozentigem Sicherheitspuffer inves-tiert, dann hätte man in diesen Tagen die damals in Aus-

sicht gestellte Maximalrenditelukriert. Wenn sich die positi-ven Analysteneinschätzungenbewahrheiten, dann sollteauch die neue HVB-Multi Ak-tienanleihe Protect auf dieAirbus N.V.- und die Continen-tal-Aktie realistische Chancenauf die in Aussicht stehendeMaximalrendite in Höhe vonsechs Prozent pro Jahr bieten.

6 Prozent Zinsen, 30 Prozent Sicherheitspuffer. Die am14. November 2014 ermittelten Schlusskurse der AirbusN.V.- und der Continental-Aktie werden als Referenzpreisefür die Anleihe fixiert. Bei jeweils 70 Prozent der Referenz-preise werden sich die Barrieren befinden. Die Barrierenwerden ausschließlich am finalen Bewertungstag (11. No-vember 2015) aktiviert sein. Unabhängig vom Kursverlaufder beiden Aktien und wo sich die Kurse der Aktien am

Bewertungstag befinden werden, erhalten Anleger am18.November 2015 einen Zinskupon in Höhe von 6 Pro-zent gutgeschrieben.

Wie getilgt wird. Die Art undWeise der Tilgung der Anleihehängt davon ab, wo dieSchlusskurse der Aktien am11. November 2015, dem Be-wertungstag, gebildet werden.Notieren beide Aktien aufoder oberhalb der Barrierevon 70 Prozent, wird die An-leihe mit ihrem Ausgabepreis

von 100 Prozent zurückbezahlt. Liegt an diesem Tag hinge-gen eine Aktie mit mehr als 30 Prozent im Vergleich zumReferenzpreis im Minus, wird die Anleihe durch die Liefe-rung einer entsprechenden Anzahl der Aktie mit derschlechteren Wertentwicklung getilgt.

In der Zeichnung. Die HVB-Multi Aktienanleihe Protectauf die Airbus N-V- und die Continental-Aktie, Laufzeit bis18. November 15, ISIN: DE000HVB1SR7, kann noch bis 14.November 2014 in einer Stückelung von 1000 Euro mit101 Prozent (inkl. Ausgabeaufschlag) gezeichnet werden.

ZertifikateReport-Fazit: Diese Multi Aktienanleihe Pro-tect eignet sich für Anleger mit der Markteinschätzung,dass weder die Airbus N.V- noch die Continental-Aktie ineinem Jahr mit 30 Prozent oder mehr im Vergleich zumaktuellen Niveau im Minus notieren wird. <

„Hätteman voreinem Jahr in einProdukt auf diebeiden Aktienmit30-prozentigemSicherheitspufferinvestiert, ... “

BElogs ÖsterreichsBörsetagebücher

6 Prozent Zinsen mit derAirbus N.V.- und derContinental-Aktie

VON WALTER KOZUBEKZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Nach einem Jahr werden 6 Prozent Zinsen bezahlt. Foto: Bloomberg

„ ... dann hätteman in diesenTagen die damalsin AussichtgestellteMaximalrenditelukriert.“

7FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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CROSSOVER

Null Zinsen. Für viele Menschen ist das derzeitige Zins-umfeld zumindest ungewöhnlich. Für viele andere -1,6 Mrd. Menschen oder 20 Prozent der Weltbevölke-

rung, die den Islam als Lebenskonzept gewählt haben - sindzinsenlose Kredite oder Sparformen bzw. kuponlose Anlei-hen nicht nur etwas ganz Normales sondern entsprechenauch ihrem Glauben, sind also scharia (göttliches islami-sches Recht)-konform. Das heißt nicht, dass all diese Mus-lime Kunden bei islamischen Finanzinstituten sind. ImGegenteil, nur ein Bruchteil davon, nämlich 38 Millionenbedienen sich ihrer. Und nur zwei Prozent der weltweitenVermögenswerte sind islamisch konform angelegt. Islami-sches Finanzwesen oder islamic finance ist also noch langenicht mainstream, nicht bei den Muslimen und schon garnicht bei Investoren mit anderem Glauben.Als Grund dafür ortet Zaid el Mogaddedi, Gründer und

Managing Director des Institute for Islamic Banking & Fi-nance in Frankfurt, vor allem Unkenntnis: „Auf der Nachfra-geseite nimmt das Wissen erst im Lauf der letzten Jahre zu.Mangelndes Wissen gibt es aber auch auf der Anbieterseite.Denn islamic finance spielt sich eigentlich nur in sechs Län-dern ab, in Qatar, Indonesien, Saudi-Arabien, Malaysia, denVereinigten Arabischen Emiraten und in der Türkei.”Aber die Nachfrage steigt und das Angebot wächst. 2014

gilt für Khalid Howladar von der Ratingagentur Moody’s aufjeden Fall als Meilenstein, weil sich das islamische Finanz-

wesen „von einer sehr esoterischen Assetklasse zu einermehr globalen” entwickelt. Ernst & Young schätzt die jährli-chen Wachstumsraten bei den Assets im islamischen Bank-wesen zwischen 2009 und 2013 auf fast 18 Prozent undrechnet damit, dass sich dies noch steigert - auf knapp 20Prozent bis 2018. Dass der Boom ausgerechnet nach der Fi-nanzkrise angefangen hat, könnte mit der Suche der Inves-toren nach alternativen Produkten zusammenhängen. „Weilim islamischen Finanzwesen bestimmte Produktkategorien,die uns in die Finanzkrise hinein katapultiert haben, defactoverboten und daher nicht existent sind.”, erklärt el-Mogad-dedi.Und dabei ist die Geschichte des islamischen Finanzwe-

sens noch relativ jung. Denn obwohl die zugrundeliegendenPrinzipien und Regeln - Zins- und Spekulationsverbot, keinInvestment in Unternehmen der Branchen Glücksspiel, Waf-

fen, Alkohol,Prostitution,Schweine-fleisch - so altsind wie derIslam selbst,boten moderne

Banken bis in die 1970er Jahrekeine sharia-konformen Pro-dukte an. In den vergangenenvierzig Jahren wurde darauseine globale Industrie mit Ver-mögenswerten imWert vonzwei Billionen Dollar. Fast 80Prozent davon werden entwe-der islamischen Banken oderislamischen Geschäftsberei-chen konventioneller Banken

anvertraut. Der Rest entfällt auf islamische Anleihen(Sukuk: 15 Prozent), sharia-konforme Investmentfonds (vierProzent) und islamische Versicherungen (takaful: ein Pro-zent).

Islamic Finance: Aus „esote-rischer” Nische zum globa-len Wachstumsmarkt (Teil 1)

Zins Express web 2.0 newsletterjeden Mittwoch

VON CHRISTA GRÜ[email protected]

http://www.boerse-express.com/nl

web 2.0 newsletterjeden FreitagZertifikate Express

„... Produktkategorien, dieuns in die Finanzkrisehinein katapultiert haben,sind defacto verboten unddaher nicht existent.”

NEWS FÜR ANLEGER

Weitere Fondsanalysen undTrends finden Sie auf� www.foonds.com

8FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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GASTBEITRAG

Bisher habe ich immer nur Firmen innerhalb von Bran-chen verglichen. Heute werde ich einmal ein paar ganzeBranchen miteinander vergleichen und untersuchen

welche am ertragreichsten wirtschaften bzw. mit welchenman in der Vergangenheit (und vielleicht auch in der Zu-kunft) gut verdienen konnte. Soviel vorab: Es sind interes-sante und unerwartete Ergebnisse herausgekommen.

US-Branchenvertreter. Ich habe mich bei diesem Vergleichfür amerikanische Branchenvertreter entschieden, da deramerikanische Aktienmarkt amweitesten entwickelt ist, undes dort auch problemlos möglich ist mittels ETFs (ExchangeTraded Funds) in Brachenindizes zu investieren.Wenn man sich nicht mit Einzeltiteln befassen möchte, ist

ein ETF die sinnvollste Möglichkeit investiert zu sein. Es fal-len fast keine Management-Gebühren an und man partizi-piert an der Performance eines Aktien-Korbes. Es ist natürlichauch hier wichtig sich zu überlegen, wo man am sinnvolls-ten investiert.Deshalb habe ich ein paar Branchen-ETFs unter die Lupe ge-

nommen. Zuerst einmal ein kurzer Abriss über die verschie-denen “Vergleichskandidaten”.

Verbrauchsgüter. Auf englisch “consumer staples” sind All-tagsgüter, die man immer wieder benötigt und die man stän-dig ersetzen muß, wie z.B. Lebensmittel, Putzmittel,Hygiene-Artikel, Zigaretten etc. Für den Vergleich habe ichden ETF “SPDR Consumer Staples”. Die größten Mitgliederdes Fonds sind Procter & Gamble, Coca-Cola und Phillip Mor-ris

Gesundheit. Auf englisch “health care”. Insbesonders sindhier Pharma-Firmen enthalten, aber auch Hersteller von Be-darf für Ärzte und Krankenhäuser und Biotech-Firmen sindinkludiert. Der ETF “SPDR health care” enthält unter ande-rem Firmen wie Johnson & Johnson, Pfizer und Merck

Konsumgüter. Auf englisch “consumer discretionary” sindKonsumgüter die man sich zum Vergnügen bzw. für das all-tägliche Leben anschafft, die aber keine Verbrauchsgüter sind.Der ETF “SPDR consumer discretionary” hält als größte TitelComcast, Walt Disney und Home Depot. Es sind aber auch Au-tohersteller wie Ford bzw. der Schuh-Hersteller NIKE vertre-ten.

Versorger. Englisch “Utilities” In diese Sparte fallen beson-ders die Strom- und Gas-Lieferanten. Der ETF “SPDR Utilitiesselect sector Fund”enthält Werte wie Duke Energy Corp,American Electric Power, Pacific Gas and Electric.

Kommunikation. Hier geht es um den Telekom-Sektor. DiegrößtenMitglieder des ETF “iShares US Telecummunications”sind AT&T, Verizon, T-Mobile US.

Technologie.Der ETF “SPDR Technology Select Sector Fund”enthält Titel wie Apple, Microsoft, Google, Facebook – alsoquasi die amerikanischen Innovationsführer. Der Technolo-gie-Sektor ist jener bei demman das stärksteWachstum unterden hier verglichenen erwarten würde.

Michael Gredenberg* [email protected]

Pharma, Konsumgüter oder doch lieber Tech-nologie - welche Branche liefert den bestenErtrag? Ein Vergleich von sechs unterschied-lichen Sparten fördert Überraschendes zuTage.

SERIE TEIL 8

In Aktien investieren für Anfänger -der große Branchenvergleich

Wer lässt die Muskeln am besten spielen: Branchen im Ver-gleich. Foto: APA/EPA/RUNGROJ YONGRIT

9FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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GASTBEITRAG

Die Performance der unterschiedlichen Branchen seit2001. In der untenstehenden Tabelle 1 habe ich die Renditender einzelnen Sparten nach “total return” berechnet – das be-deutet Kursgewinn inkl. Dividendenauschüttungen. Wobeidie Dividenden immer wieder in das jeweilige Unternehmenreinvestiert werden.Als Referenzindex habe ich den breiten S&P 500 Index her-

genommen, er beinhaltet die 500 größten amerikanischenUnternehmen.Die Tabelle zeigt also, wieviel man pro Jahr (per anno) ver-

dient hätte, wennman im jeweiligen Einstiegsjahr am 1. Jän-ner begonnen hätte in einen bestimmten Bereich zuinvestieren und die Investition bis heute gehalten hätte.Hätte man z.B. im Jahr 2001 (Einstiegsjahr) in den S&P 500

investiert, hätte man heute 4,95% pro Jahr verdient. Hätteman im gleichen Jahr in die Konsumgüter-Branche investiert,wären es 8,51% pro Jahr gewesen.Ich habe jeweils die Branche welche in einem bestimmten

Einstiegsjahr die beste Rendite bis heute brachte rot hervor-gehoben.Ganz unten in der Tabelle habe ich die jeweils besten Ren-

diten bezogen auf das Einziegsjahr zusammengerechnet.Zu Erkennen ist zum Beispiel, daß die Gesundheitsbranche

in 7 von 13 Jahren die meiste Rendite brachte (bezogen aufden Einstieg in die Investiton), d.h. man hätte in 7 von 13 Jah-ren beginnen können in diese Branche zu investieren undhätte heute unter den verglichenen Sparten den meisten Ge-winn.

Sehr interessant ist, daß der Technologie-Bereich zu keinemEinstiegszeitpunkt die beste Investition war. Auch mit demTelekom-Sektor konnte man zu keinem einzigen Einstiegs-zeitpunkt die anderen schlagen. Der Chart 1 zeigt die Ent-wicklung der Kurse der einzelnen Branchen-ETFs seit 2001.

Tabelle 1: Rendite der verglichenen Branchen 2001 bis 2014 (total return)

Verschiedene US-Branchen im Vergleich (Total return zwischen 2001 und heute)

Chart 1: Die Entwicklung der einzelnen Branchen

S&P 500 (rot), Verbrauchsgüter (gelb) , Pharma (grün), Kon-sumgüter (lila), Versorger (blau), Kommunikation (orange) vs.Technologie (hellblau)

10FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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GASTBEITRAG

Die rote Linie im Chart 1 ist der S&P 500-Index. Er liegt un-gefähr im Mittelfeld. Die stärkste Performance seit 2001konnten Konsumgüter verzeichnen und die schwächste derTelekom-Sektor.An dem Chart ist auch zu sehen, wieso gerade der Gesund-

heitsbereich (hier habe ich ihn “Pharma” genannt), die grüneLinie, zu so vielen Einstiegs-Zeitpunkten die beste Rendite ge-liefert hat: Er hat weniger Volatilität als die anderen. Bei demAbsturz 2008 ist das gut zu sehen. Die grüne Linie fällt nichtso tief wie die meisten anderen.

Zur Bewertung. Natürlich ist es nicht ganz einfach einenganzen Index (und ETFs bilden immer einen Index ab) zu be-werten, da sich die Mitglieder bzw. deren Gewichtung regel-mäßig ändern können.In der Tabelle 2 (siehe unten) habe ich die wichtigsten Be-

wertungskennzahlen der einzelnen Branchen-Indices (die vonden beschriebenen ETFs abgebildet werden) für 2014 darge-stellt. Die KGVs liegen relativ nahe beisammen (zwischen 17,8und 21,9) d.h. man kann aus derzeitiger Sicht nicht sagen,dass ein einzelner Bereich überteuert ist. Entweder alle sindzu teuer oder keiner – es sticht jedenfalls keiner hervor.Anders sieht das bei der Ertragskennzahl, der Gesamtkapi-

talrendite, aus: Technologie und Verbrauchsgüter sind hierführend. (Sehr interessant, da ja der Technologie-Sektor in derVergangenheit so eine schlechte Performance im Vergleichzu den anderen lieferte. Entweder sind Index-Mitglieder ge-tauscht worden, oder die Ertragskraft hat sich erst jetzt aufdiesem hohen Niveau eingependelt.) Wennman nämlich vonetwa ähnlichen KGVs ausgeht, dann sollte sich logischerweisedie Ertragskraft eines Unternehmens bzw. einer Sparte ei-gentlich auf den Kurs auswirken – es muß sogar so sein:Wenn 2 Firmen immer das gleiche KGV haben und eine aberden Gewinn stärker steigert als die andere, wird diese auto-matisch einen höheren Kursgewinn verzeichnen.Es ist also sinnvoll in Branchen zu investieren, die generell

ertragstark sind. Z.B. in der Verbrauchsgüter-Branche, die ichja bereits in einem anderen Beitrag auf meiner Seite analy-siert habe. In dieser Branche gibt es so gut wie keine Firma dieVerlust macht. Ähnlich sieht es im Pharma-Bereich aus. (Siehehier: http://bit.ly/10zQ7NH). In den anderen Sparten gibt esnatürlich “Stars” mit Super-Kennzahlen, aber auch absoluteVerlierer. Der Index/ETF bildet natürlich einen Durchschnittdarüber. Gerade im Technologie-Bereich ist das extrem. Eine

ertragstarke Apple z.B. wird mit Firmen in einen Topf ge-worfen, die noch nie einen Cent verdient haben. Deshalbwürde ich in diesem Bereich eher auf Einzeltitel gehen.

Fazit: Aus meiner Sicht stellen die Sektoren “Gebrauchsgü-ter”, “Gesundheit” und “Konsumgüter” das sicherste Invest-ment dar. Der Technologie-Sektor bietet aufgrund seiner“günstigen” Bewertung Chancen aber auchmehr Risiko. Vonden Versorgern und dem Telekom-Bereich würde ich abraten.Zu starker Wettbewerb schlägt sich schon seit Jahren auf diePerformance nieder. Auch eine Investition in den breit ge-streuten Index halte ich nicht für attraktiv – da schleppt mannoch mehr “schlechte” Firmen mit.

INFO ÜBER DEN AUTOR

Michael Gredenberg hat ge-meinsam mit seinem PartnerPeter Augustin den 1996 ge-gründeten Service-Provider„Inode“ zum zweitgrößten An-bieter von Breitband-Internet inÖsterreich geführt. Nach demVerkauf an UPC (2006) sam-melte er seine ersten Erfahrun-gen am Finanzmarkt bei der

Veranlagung des Verkaufserlö-ses. In der Serie “In Aktien in-vestieren für Anfänger”schildert Michael Gredenbergseine persönliche Sicht derDinge. Seit kurzem betreibt Mi-chael Gredenberg einen Finanz-blog, den sie hier abrufenkönnen:

� financeblog.at

Jahr S&P 500 Verbrauchsgüter Gesundheit Konsumgüter Versorger Kommunikation Technologie

Dividendenrendite 1,91% 2,55% 1,44% 1,37% 3,65% 2,11% 1,77%KGV 17,8 18,84 21,9 20,32 16,45 13,83 18,54KBV 2,69 4,51 3,91 4,31 1,67 3,31 3,96KUV 1,74 1,22 1,89 1,37 1,53 1,35 2,81GK-Rendite 3,27% 8,94% 6,83% 6,53% 2,39% 5,49% 9,52%

S&P: Branchen im Kennzahlen-Vergleich

Konsumgüter performten am besten. Foto: APA/EPA/KIMIMASA MAYAMA

11FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

ANDERS ANLEGEN

Zwischen 25. und 28. November wird vor allem die zeit-genössische Kunst im Dorotheum in Wien groß ge-schrieben. Die Schwerpunktwoche versammelt

hochkarätige internationale Kunst aus den Bereichen mo-derne und zeitgenössische Kunst, Silber, Juwelen sowieArmband- und Taschenuhren.Die Zahlen-Serie von Robert Clark Indiana, „NUMBERS

ONE through ZERO“, zehn Objekte zwischen Skulptur undMalerei, zählt zu den Höhepunkten der Auktion Zeitgenös-sische Kunst vom 26. November. Die „Numbers“ sind einepoetische Kondensation der facettenreichen Auseinander-setzung des US-Künstlers mit der symbolischen, allegori-schen und formalen Bedeutung der Zahlen. In diesem Falleentsprechen einzelne Zahlen verschiedenen Lebensalterndes Menschen: die 3 etwa symbolisiert die Jugend, die 6 dieBlüte des Lebens und die 8 und 9 den Spätherbst (Schätz-wert 750.000 – 900.000 Euro).Besonders hervorzuheben sind bei dieser Auktion, die in

zwei Teilen abgehalten wird (26. und 27. 11.), auch Werkeder so genannten „Pittura Oggetto“ – Objekt-Malereien, wel-che die Mailänder Kunstszene der 1960er-Jahre prägte. LucioFontana ist der prominenteste Protagonist dieser radikalenKunstrichtung, die Agostino Bonalumi, Enrico Castellani,Dadamaino u.a. rezipierten und weiterentwickelten. EineAuswahl dieser Arbeiten wurde übrigens bereits Mitte Ok-tober in der neuen Londoner Dorotheum-Repräsentanz imKunstviertel Mayfair ausgestellt. Von Lucio Fontana wird einviermal geschlitztes „Concetto Spaziale, Attese“ aus 1965/66angeboten, von Enrico Castellani eine „Superficie blu“ (240.000 – 320.000 Euro) und „Superficie gialla“ (170.000 –220.000 Euro). Hier entfalten sich die Effekte von Licht undSchatten ebenso wie bei einer strukturierten Leinwand„Rosso“ von Agostino Bonalumi (150.000 – 200.000 Euro).Paolo Scheggi, mit dem das Dorotheum im Mai des Jahreseinen Weltrekordpreis erzielte, ist diesmal mit „Zone Ri-flesse“ aus 1964 vertreten (200.000 – 300.000 Euro).Aus einer österreichischen Sammlung stammt nebenWer-

ken von Martin Kippenberger, Arnulf Rainer, Alfons Schil-ling oder Otto Muehl eine Reihe bedeutender Gemälde vonMaria Lassnig, der wohl bedeutendsten europäischen Male-rin des 20. Jahrhunderts. Die offerierten Bilder bilden einenguten zeitlichen Querschnitt – von den frühen abstrahier-ten 1950er-Jahren bis zu den 1980er-Jahren – durch dasSchaffen der im Vorjahr mit dem Goldenen Löwen der Bien-nale Venedig ausgezeichneten Künstlerin. „Der Wald“ von1985, geschätzt zwischen 220.000 und 320.000 Euro ist einhervorragendes Beispiel für Lassnigs „Körperzustandsbil-

Auktionsmarathon ante portas: Von Schiele überRainer und Muehl bis zu historischem Tafelsilber

AUKTION

Elaine Sturtevant, Peinture à Haute Tension, 1969, Acryl aufLeinwand und Neonlicht, 162,1 x 96,5 cm € 50.000 - 70.000

Lucio Fontana (1899-1968) Concetto spaziale, Attese, 1965/66,Acryl/Leinwand, gelb, 46,3 x 55,5 cm € 450.000 - 650.000

12FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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der“ (Body awareness paintings), die sie seit 1949 laufendentwickelte. Ihr eigener Körper wird dabei auf unnach-ahmliche Weise Sinnbild für menschliche Innenwelten.Ein bedeutendes Werk in dieser Auktion ist ein großfor-

matiges, unbetiteltes Bild von Sigmar Polke. Auf Karton-grund werden Linienfigurationen wie riesige Versatzstückein die farbige Textur des Gemäldes übersetzt. Das Gitter-Ras-ter-Thema wird gleichsam verwandelt und ironisiert. Zeich-nerisch wie malerisch dekliniert Polke Motive ausWerbung,Comics durch (450.000 – 550.000 Euro).Tom Sachs verbindet in seiner Assemblage „Hermès Value

Meal Big Mac“ ironisch und lustvoll Luxusmarke und Fast-food, High and Low, Konsum und Symbol (30.000 – 40.000Euro).Die Auktionen bestechen durch besonders hohe Qualität,

u. a. mit Werken von Anish Kapoor oder dem deutschenMaler-Jungstar Jonas Burgert. Aus der Sammlung eines eu-ropäischen Industriellenpaares kommt die „Peinture aHaute Tension“, 1969, der derzeit im MOMA New York ge-feierten Appropriation-Künstlerin Elaine Sturtevant ebensowie Arbeiten von Alexander Calder oder Anselm Reyle.Ein großer Österreicher darf bei der Auktion Klassische

Moderne am 25. November nicht fehlen. Egon Schiele – miteinem „Sitzenden Akt“. Die Kohlezeichnung auf Papier ent-stand 1917, ein Jahr vor seinem frühen Tod (150.000 –220.000 Euro).Die italienische Moderne ist unter anderemmit einem aus

heutiger Sicht hochmodernen knallbunten Tapetenentwurfvon Giacomo Balla und einem Stillleben von Gino Severiniim Rennen ( 80.000 – 100.000, 45.000 – 55.000 Euro).Die offizielle Residenz der britischen Monarchen, St.

James’s Palace, setzte Raoul Dufy skizzenhaft-locker 1935 ineinem Ölbild um (75.000 – 90.000 Euro). Ein in der typi-schen, unvergleichlichen Buffet-Manier gemalter Blumen-

stock kann ebenfalls gerne einem neuen Käufer überreichtwerden ( 50.000 – 70.000 Euro).Bei der Silber-Auktion am 25. November finden Liebhaber

edlen Tafelgeschirrs historisches Silber aus bedeutenden Er-zeugerländern wie England, Deutschland, Österreich oderFrankreich. Russischem Silber ist ein eigener Schwerpunktgewidmet, darunter ein Paar Moskauer Girandolen des Gra-fen Shuvalov mit dem Meisterzeichen WIBERG, Moskau1846 (40.000 – 60.000 Euro). >red<Auktionswoche: Dienstag, 25.11, 13:00 Uhr - SilberDienstag, 25. November, 18:00 Uhr - Klassische ModerneMittwoch, 26.11., 18:00 Uhr - Zeitgenössische KunstDonnerstag, 27.11., 14:00 Uhr - Zeitgenössische KunstDonnerstag, 27.11, 18:00 Uhr - JuwelenFreitag, 28.11, 16:00 Uhr - Armband- und TaschenuhrenBesichtigung ab 15. NovemberOrt: Palais Dorotheum, Wien 1, Dorotheergasse 17

BÖRSE EXPRESS

ANDERS ANLEGEN

Robert Indiana (1928) NUMBERS ONE through ZERO, 1978 - 2003, Aluminium, 45,7 x 45,7 x 25,4 cm € 750.000 - 900.000 Foto: Dortheum 3x

Egon Schiele (1890-1918) Sitzender Akt, 1917, schwarze Kreideauf Papier, 29,5 x 46 cm € 140.000 - 220.000

13FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 14: be INVESTOR 10

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14FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 15: be INVESTOR 10

BÖRSE EXPRESS

WIEN STATISTIK I

AmEnde war wieder alles ganz anders. Bis etwa MitteOktober kannte derWiener Markt in Form des ATX nureine Richtung, die nach Süden. Doch dann drehte die

Stimmung und es ging bergauf. Am Ende stand der WienerLeitindex hauchdünn im Plus (siehe Tabelle auf der nächstenSeite). Ein Blick in die Umsatzstatistik zeigt, wie heiß es imOktober 2014 an der Wiener Börse herging. Nicht nur, dassder Oktober 2014 den höchsten Stückumsatz im heurigenJahr brachte, war es auch der Oktobermit dem höchsten Um-satz in ATX-Aktien seit der Lehman-Pleite im September 2008.Der darauf folgende Oktober 2008 war im übrigen der um-satzstärkste Monat der seit Bestehen des ATX verzeichnetwurde (siehe Tabelle unten.) In den 250 Monaten (seit Jänner1994) schafft es der ATX im heurigen Oktober vom Umsatzher betrachtet den Sprung unter die Top Zehn.Bleibt die Frage, wie es weitergeht? Nun glaubt man der

Statistik, so stehen die Chance durchaus gut, dass der Okto-ber die Richtung für das gesamte vierte Quartal vorgibt. Seit1991 nahm der Oktober in 18 Fällen die Performance des Leit-index im jeweiligen vierten Quartal vorweg, lediglich in fünfvon 23 Jahren verhielt es sich umgekehrt. Auch der Schnitt

aus den vergangenen23 Jahren birgt Hoff-nung. Konnte der ATXim jeweils viertenQuartal doch ein Plusvon 2,14% erzielen.Was die Gesamtjahres-performance betrifftscheint der Zug abge-fahren. Denn lediglichin vier von 23 Jahrendrehte sich das Vorzei-chen im 4. Quartalnoch einmal um.

Harald Fercher [email protected]

Der Oktober 2014wirdwohl als einer der ver-rücktestenMonate in die ATX-Annalen einge-hen. Zuerst ein Absturz, der sich gewaschenhat, dann ein Rebound. Ein Blick in die Sta-tistik stimmt ein wenig zuversichtlich.

LANGZEITVERGLEICH

ATX: 2014 bringt umsatzstärkstenOktober seit der Lehman- Pleite

Jahr Umsatz in Stück PerformanceGesamtjahr in %

2014* 1.279.070.000 -13,45

2013 1.223.270.000 6,05

2012 1.343.950.000 26,94

2011 1.714.270.000 -34,87

2010 1.293.530.000 16,39

2009 1.667.860.000 42,54

2008 1.989.970.000 -61,20

2007 1.637.940.000 1,11

2006 1.269.790.000 21,72

2005 775.470.000 50,82

2004 646.370.000 57,36

2003 311.700.000 34,36

2002 217.440.000 0,85

2001 264.990.000 6,25

2000 237.790.000 -10,40

1999 358.550.000 6,87

1998 414.770.000 -13,45

1997 537.720.000 13,57

1996 111.330.000 18,80

1995 98.990.000 -9,05

1994 94.090.000 -6,52

Durchschnitt 810.489.500 8,41

Quelle: Bloomberg; Stand 31.10.2014

ATX: Entwicklung der Umsätze 1994 bis 2014

Was bringt der Rest des Jahres? Diese Frage beherrscht denWiener Markt wie selten zuvor. Foto: APA/dpa/Frank Rumpenhorst

Monat Umsatz in Stk.

1 Oktober 2008 253.240.000,00

2 August 2011 251.910.000,00

3 September 2008 223.290.000,00

4 Januar 2008 214.260.000,00

5 Juli 2008 202.930.000,00

6 März 2009 196.460.000,00

7 November 2007 191.050.000,00

8 September 2011 182.080.000,00

9 März 2007 178.180.000,00

10 Oktober 2014 173.260.000,00

Quelle: Bloomberg; Stand 31.10.2014; * 1994 bis Oktober 2014

ATX: Umsatzstärkste Monate*

15FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 16: be INVESTOR 10

BÖRSE EXPRESS

WIEN STATISTIK I

Jahr Performance Performance Performance Performance Performance ATX-Stand PerformanceJänner bis September Oktober November Dezember Okt. bis Dezember Jahresschluss Gesamtjahr

2014 -13,45 0,49 ? ? ? 2214,701 ?

2013 5,30 2,95 1,64 -3,75 0,72 2546,54 6,05

2012 10,47 4,52 5,39 4,31 14,90 2401,21 26,94

2011 -32,94 1,84 -6,90 2,42 -2,88 1891,68 -34,87

2010 1,85 4,97 -2,27 11,39 16,39 2904,47 16,39

2009 50,63 -5,82 -0,94 1,43 -5,37 2495,56 42,54

2008 -38,67 -27,82 -9,85 -2,79 -36,74 1750,83 -61,20

2007 1,43 7,61 -8,21 0,92 -0,32 4512,98 1,11

2006 5,49 5,95 -0,12 9,04 15,39 4463,47 21,72

2005 42,20 -4,59 5,90 4,97 6,06 3667,03 50,82

2004 32,21 3,39 8,35 6,25 19,02 2431,38 57,36

2003 17,55 5,12 4,89 3,65 14,30 1545,15 34,36

2002 -6,15 1,18 0,85 5,32 7,46 1150,05 0,85

2001 1,00 -4,64 8,38 1,78 5,19 1140,36 6,25

2000 -3,06 -2,63 -5,73 0,70 -7,57 1073,30 -10,40

1999 -0,39 1,23 0,55 5,41 7,29 1197,82 6,87

1998 -19,13 9,77 -1,49 -1,02 7,02 1120,77 -13,45

1997 24,87 -8,20 -5,38 4,71 -9,05 1294,94 13,57

1996 9,84 1,22 4,80 1,96 8,16 1140,19 18,80

1995 -7,36 -5,38 1,64 2,09 -1,82 959,79 -9,05

1994 11,14 -2,77 -0,22 1,64 -1,39 1055,24 -6,52

1993 28,78 12,79 -2,67 6,79 17,23 1128,78 50,97

1992 -9,93 0,37 -4,51 -1,94 -6,02 747,70 -15,35

1991 4,74 -14,85 5,99 -10,03 -18,80 883,25 -14,95Quelle: Bloomberg; Stand 31.10.2014 per Schluss; 1: Stand ATX per 31.10.2014 Schlusskurs

ATX-Performance im Langzeitvergleich: 1991 bis Oktober 2014

http://www.be24.at

BElogs ÖsterreichsBörsetagebücher

16FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 17: be INVESTOR 10

Kursrakete oder Rohrkrepierer - der Weg vom einenzum anderen ist an der Börse oft nicht weit. Das zeigteine Statistik über die Tops und Flops im ATXPrime des

jeweiligen vierten Quartals (2000 bis 2013). In den vergange-nen vierzehn Jahren tauchte SBO am häufigsten in den Topbzw. Flop 10-Listen auf (bezogen auf das Q4). Insgesamt lan-dete der Erdölzulieferer zwölf Mal auf einer der beiden Lis-ten, Platz 2 belegen ex aequo Palfinger und RHI (siehe Tabelleunten). Alle drei Aktien belegen derzeit auch heuer wiedereinen Platz unter den Top/Flop 10 des noch jungen viertenQuartals. Den besten Saldo aus 14 Jahren weist die OMV auf,die sieben Mal in den Top 10 und nur einmal in den Flop 10landete (siehe rechts). Sie führt auch die Liste mit den meis-ten Top-10-Platzierungen an. Platz 2 in der Saldo-Rechnunggeht an Andritz (5mal Top), die sich neben der Amag und derStrabag-Aktie (je 2mal Top) als Einzige eine „weiße Weste“bewahren konnte - sprich die drei Titel tauchten im Q4 zwarin einer Top, aber nie in einer Flop-Liste auf.<

Name Summe davon davon Saldo aus durch. Perf.Platzierungen1 Top 10 Flop 10 Top/Flop Q4 in %2

SBO 12 4 8 -4 -3,19

Palfinger 11 3 8 -5 0,06

RHI 11 5 6 -1 -1,05

Telekom Austria 10 6 4 2 4,09

Do&Co 9 5 4 1 4,02

Erste Group 9 6 3 3 -0,31

Lenzing 9 5 4 1 6,31

Rosenbauer 9 7 2 5 6,98

Verbund 9 6 3 3 3,76

voestalpine 9 7 2 5 5,80

Wolford 9 3 6 -3 -1,48Quelle: Bloomberg, Auswertung Börse Express; Stand 31.10.2013 10.30 Uhr;Nicht in der Wertung: Buwog, FACC und Valneva, da die Historie zu kurz. 1:Summe der Platzierungen in den Top oder Flop 10 des jeweiligen vierten Quar-tals (2000-2013), 2: durchschnitt.Performance im vierten Quartal: Hier wurdennur Jahre gewertet in den die Aktie in der Top oder Flop 10 Liste positioniert war.

2000 - 2013: Top & Flop im Q4 - oft genannt

BÖRSE EXPRESS

WIEN STATISTIK II

Harald Fercher [email protected]

14 Jahre Börsegeschehen und nur drei ATX-Prime-Titel konnten sich in dieser Zeit imvierten Quartal eine „weiße Weste“ bewah-ren. Welche Wiener Aktien heuer noch vonsich reden machen werden.

Name Saldo aus in den in den Summe durch. Perf.Top/Flop1 Top 10 Flop 10 Platzierungen2 Q4 in %3

OMV 6 7 1 8 5,39

Andritz 5 5 0 5 8,96

Rosenbauer 5 7 2 9 6,98

voestalpine 5 7 2 9 5,8

VIG 4 5 1 6 3,43

Das beste Saldo-Ergebnis

Name in den in den Saldo Summe durch. Perf.Top10 Top 10 aus Top/Flop1 Platz.2 Q4 in %3

OMV 7 1 6 8 5,39

Rosenbauer 7 2 5 9 6,98

voestalpine 7 2 5 9 5,8

Erste Group 6 3 3 9 -0,31

Telekom Austria 6 4 2 10 4,09

Verbund 6 3 3 9 3,76

Am häufigsten in den Top 10

2000 - 2013: Top & Flop im Q4

Name in den in den Saldo Summe durch. Perf.Flop 10 Top 10 aus Top/Flop1 Platz.2 Q4 in %3

Palfinger 8 3 -5 11 0,06

SBO 8 4 -4 12 -3,19

RHI 6 5 -1 11 -1,05

Wolford 6 3 -3 9 -1,48

Polytec 4 0 -4 4 -8,42weiters viermal in den Flop 10: CA Immo (4 / 3 / -1 / 7 / 0,41%), Do&Co(4 / 5 / 1 / 9 / 4,02%), Frauenthal (4 / 4 / 0 / 8 / 5,48 %), Lenzing (4 / 5 /1/ 9 / 6,31%), Semperit (4 /4 / 0 / 8 / 1,41%), Telekom Austria (4 / 6 / 2 /10 / 4,09%).Quelle: siehe Tabelle links: 1: Saldo aus Top/Flopplatzierungen; 2: Summe derPlatzierungen in den Top oder Flop 10 des jeweiligen vierten Quartals der Jahre2000 bis 2013, 3: durchschnittliche Performance im vierten Quartal: Hier wurdennur Jahre gewertet in den die Aktie in der Top oder Flop 10 Liste positioniert war.

Photo: dpa/Federico Gambarini

Am häufigsten in den Flop 10

An diesen Aktien kommtim Q4 niemand vorbei

WIENER MARKT

17FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 18: be INVESTOR 10

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

Analysten FACC und conwert doppeln - und diefehlende Erste Group drückt auf den Vorsprung

»Aufsteiger des Monats istFACC, conwert hingegenist nun oberster Flop-Wert“

- so titelten wir den Blick auf denBloomberg-Analystenkonsens -und die sich daraus ergebendenTop- und Flop-Werte Ende Sep-tember.Wir könnten wiederho-len. Denn FACC ist auf derÜberholspur geblieben - und con-wert ist nun noch ‘floppiger’. Beiconwert punkto Kursentwicklungin gewisserWeise gerechtfertigt -die vornehmlichWohnimmobi-lienaktie war imVormonat ein(geringer) Underperformer gegen-über demATX. Bei FACC profi-tierte der Kurs hingegen vombesser werdenden Sentiment bis-her so überhaupt nicht. Hierhaben wir einen großen Under-

performer vonmehr als 15 Pro-zent. Durch diesen Kursrückganghat sich aus Mehrheitssicht dasKurspotenzial einfach erhöht,womit der Konsenswert der Emp-fehlungen noch ein Stückerl nachoben ging (EVA Dimensions gingvon Under- auf Outperform). 4,67von 5,0 möglichen Punkten be-deuten den Sprung auf von Platzdrei auf eins - ex aequomit derseit Jahresbeginn dort befindli-chen Polytec. Der Automobilzulie-ferer ist YTD auch einOutperformer von 10 Prozent-punkten und liegt mit einerschwarzen Null im Plus - seit Juligibt’s konstante 4,67 Punkte.Konstanz ist derzeit auch dasSchlagwort für Do&Co, durch dieDoppelführung geht’s trotzdem

von zwei auf drei. Dort rückt An-dritz immer näher, wo HSBC vonNeutral auf Übergewichten ging -und wir nun bei 4,6 Punkten hal-ten. Bei Andritz ist es übrigensähnlich wie bei FACC. Der Kursentwickelte sich zur Meinungbisher konträr.Womit sich fürden Konsens das Kursziel er-höhte, und damit dann auch dieEmpfehlungsnote ...Doch haben all diese Konsens-zahlen auch einen realen Sinn?FACC undAndritz zeigen jeden-falls, dass auch die Mehrheit derAnalysten nicht immer richtigliegt, zumindest vomTiming her.Trotzdem: 25,3 Prozent lag eingleichgewichtetes Depot der Top-5-Werte Ende September im Plus- der ATX lag beinahe 15 Prozent

imMinus. Nach dem Oktober hatder ATX de faco stagniert,Analys-ten bekamen zu spüren was esheißt, den Indextreiber Nr. 1 nichtim Portfolio zu haben. Dank derErste Group schmolz der Vor-sprung auf den Index auf nun nurnoch 35 Prozentpunkte ... auchnicht schlecht.Veränderungen gab es auch beiden unbeliebtesten fünfWienerWerten. conwert rutschte, wieerwähnt, in der Gunst von 2,45auf 2,2 Punkte ab - Palfinger(UBS geht von Kaufen auf Neu-tral) ist neu in der Liste unddrängt die TelekomAustria aufsechs. Sonst verbessert sich derVerbund noch im Konsens (Out-perform von Macquarie sowieExane BNP Paribas) >gill<

4,67Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

36,8

Polytec

4,67Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

40,5

FACC

4,63Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

16,7

Do&Co

4,60Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

27,9

Andritz

4,43Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

12,5

Buwog

Top und ...

2,20Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

12,3

conwert

2,63Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

16,3

Palfinger

2,80Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

0,8

Lenzing

2,84Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-4,8

Verbund

2,86Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

21,5

Wienerberger

Flop der ATXPrime-Werte

18FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 19: be INVESTOR 10

BÖRSE EXPRESS

AKTIENCHECK

Analystenliebling ist Wolford noch keiner - die heißenaktuell Polytec, FACC, Do&Co, Andritz und Buwog(siehe Story auf der vorhergehenden Seite) - aber der

Titel hat an Charme gewonnen. Und das dürfte wohl nicht nurdaran liegen, dass der peruanische Starfotograf Mario Testino,der unter anderem Prinzessin Diana 1997 für ihr Vanity FairPhotoshooting in Szene setzte, heuer die Mode von Wolfordpräsentierte (siehe Bilder rechts). Fakt ist, dass die Aktie heuerden ATX mit einem Zuwachs von mehr als sechs Prozent out-performte und seit Jahresbeginn auch bei den Ratings der Ana-lysten den höchsten Zuwachs (+1) erfahren hat (siehe Tabellenächste Seite). Platz 2 und 3 in diesem Ranking der Verände-rung in der Analystengunst gehen übrigens an die OMV undan Andritz, die heuer allerdings beide imMinus liegen. DerenRatings liegenmit 3,44 bzw. 4,69wiederumdeutlich über demRating vonWolford, dass derzeit mit einer Note von 3 eigent-lich “nur” eine Halten-Position innehat.Nicht zuletzt deshalb findet sich die Aktie des Vorarlberger-

Modekonzerns auch nicht auf der Liste jener Top-20 Titel, diegemessen amKurspotenzial, welches ihr die Analysten in denkommenden 12 Monaten geben, den höchsten Wert aufwei-sen. Die Nummer 1 in dieser Aufstellung ist derzeit die Aktieder Warimpex, die man auf Grund des aktuellen Kurses vonunter einem Euro zu früheren Zeiten verächtlich als Penny-stock bezeichnet hätte. Sie hat, bis zu ihrem Kursziel, ein Po-tenzial von mehr als 127% - so das Ziel nicht gesenkt wird. Ja,auch das soll es geben wie sich etwa bei der OMV in der Ta-belle auf der nächsten Seite nachverfolgen lässt. Deren Kurs-ziel lag per Ende 2013 noch bei 35 Euro, derzeit liegt es bei 31Euro. Macht nach Adam Riese trotzdem noch ein Potenzialvon mehr als 24% und damit Rang acht im Potenzialrankingdes ATXPrime Index. Apropos Potenzial: Aktuell weisen die 37ATXPrime-Werte, von denen Kursziele vorliegen, ein durch-schnittliches Potenzial von 19,80 Prozent auf, der Median-Wert liegt bei 16,56 Prozent.<

Harald Fercher [email protected]

Im Schnitt weisen ATXPrime-Werte derzeitein Rating von 3,57 auf und haben sich damitseit Ende 2013 etwas verbessert. Die höchsteVerbesserung gab es bei Wolford. Das Poten-zial der Prime-Aktien liegt derzeit bei 19,80%.

ANALYSTENRATINGS

Wolford setzt sich gekonnt in Szeneund die OMV steigt in der Gunst

Name Potenzial aktueller Performbis Kursziel in % Kurs YTD in %

Warimpex 127,27 0,97 -47,98

Kapsch TrafficCom 48,76 17,08 -58,56

Valneva 47,98 4,49 9,45

Polytec 39,75 6,44 -3,09

Zumtobel 38,73 13,84 23,92

FACC 38,69 6,85 N.A.

Andritz 27,83 39,12 -15,51

OMV 24,42 24,92 -27,90

Wienerberger 24,37 9,89 -16,27

RBI 24,04 16,93 -30,63

Do&Co 22,05 47,00 29,74

Uniqa 21,77 8,87 -4,24

Immofinanz 21,65 2,43 -10,86

SBO 21,43 70,00 -14,55

RHI 21,02 20,25 -9,35

Telekom Austria 18,32 6,04 8,65

Buwog 17,85 14,85 N.A.

EVN 17,07 10,25 -12,44

conwert 16,56 8,75 -5,25

voestalpine 16,50 32,19 -8,52Quelle: Bloomberg, Stand 3.11.2014, 20.00 Uhr; Foto:

ATXPrime: 20 Aktien mit dem meisten Potenzial

Die Wolford-Aktie ist - trotz einer Note von 3 - heuer derAufsteiger in der Gunst der Analysten. Foto: Mario Testino

19FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 20: be INVESTOR 10

BÖRSE EXPRESS

AKTIENCHECK

Name Veränderung aktuelles Analysten-Rating Rating Anzahl Potenzial bis Kursziel Kursziel akt. Kurs Perform.Rating seit 20131 Rating2 vor 1. Monat2 Ende 20132 Analysten Kursziel in %3 aktuell Ende 2013 YTD in %

ATXPrime: Die Auf- und Absteiger bei den Analysten-Ratings

Wolford 1,00 3,00 3,00 2,00 2,00 -2,56 19,00 19,00 19,50 6,81

OMV 0,89 3,44 3,35 2,54 23,00 24,42 31,00 35,00 24,92 -27,90

Andritz 0,87 4,60 4,47 3,73 15,00 27,83 50,00 50,00 39,12 -15,51

voestalpine 0,68 4,22 4,04 3,54 27,00 16,50 37,50 34,00 32,19 -8,52

RBI 0,65 3,69 3,62 3,04 29,00 24,04 21,00 24,90 16,93 -30,63

Verbund 0,65 2,84 2,74 2,19 19,00 -4,17 15,40 15,00 16,07 3,93

Wienerberger 0,57 2,86 2,86 2,29 14,00 24,37 12,30 9,95 9,89 -16,27

Zumtobel 0,53 3,92 3,92 3,39 12,00 38,73 19,20 12,00 13,84 23,92

EVN 0,45 3,88 3,88 3,43 8,00 17,07 12,00 11,80 10,25 -12,44

Telekom Austria 0,43 2,91 2,86 2,48 22,00 18,32 7,15 5,80 6,04 8,65

Semperit g 0,32 3,75 3,75 3,43 8,00 14,74 44,75 38,00 39,00 9,68

Vienna Insurance 0,29 3,33 3,42 3,05 18,00 2,04 39,00 38,56 38,22 5,89

RHI 0,26 3,86 4,14 3,60 7,00 21,02 24,50 26,00 20,25 -9,35

Strabag 0,20 3,00 3,00 2,80 10,00 14,00 19,50 19,50 17,11 -18,97

AT&S 0,19 4,33 4,11 4,14 9,00 6,27 10,00 9,00 9,41 29,04

Do&Co 0,18 4,63 4,63 4,44 8,00 22,05 57,36 N.A. 47,00 29,74

Immofinanz 0,17 3,83 4,00 3,67 12,00 21,65 2,95 2,65 2,43 -10,86

Flughafen Wien 0,16 4,23 4,39 4,07 13,00 10,41 81,00 64,00 73,36 20,07

Uniqa 0,07 3,57 3,56 3,50 7,00 21,77 10,80 N.A. 8,87 -4,24

Amag 0,06 3,29 3,00 3,22 7,00 1,96 26,50 N.A. 25,99 17,97

SBO 0,01 3,42 3,25 3,43 12,00 21,43 85,00 85,40 70,00 -14,55

Mayr-Melnhof -0,10 4,00 3,90 4,10 10,00 11,84 94,85 90,75 84,81 -4,92

Erste Group -0,14 3,53 3,34 3,67 32,00 11,19 22,60 26,75 20,33 -19,82

CA Immo -0,15 3,63 3,90 3,78 8,00 12,42 17,20 14,10 15,30 18,59

Lenzing -0,20 2,80 2,80 3,00 10,00 -2,70 45,00 N.A. 46,25 10,51

Palfinger -0,26 2,63 3,38 2,89 8,00 10,24 21,00 29,50 19,05 -35,53

POLYTEC -0,33 4,67 4,67 5,00 3,00 39,75 9,00 N.A. 6,44 -3,09

S Immo -0,33 4,33 4,33 4,67 6,00 13,56 6,95 N.A. 6,12 16,16

Öst. Post -0,41 2,88 2,88 3,29 16,00 -9,01 36,00 36,00 39,57 11,92

Agrana -0,50 3,00 3,00 3,50 5,00 10,34 80,00 N.A. 72,50 -16,47

Warimpex -0,50 3,25 3,25 3,75 4,00 127,27 2,20 N.A. 0,97 -47,98

Kapsch TrafficCom -0,80 3,00 3,40 3,80 5,00 48,76 25,40 N.A. 17,08 -58,56

Rosenbauer -1,00 3,00 3,00 4,00 4,00 -3,94 69,00 N.A. 71,83 22,81

conwert -1,55 2,20 2,46 3,75 10,00 16,56 10,20 10,40 8,75 -5,25

Buwog4 - 4,43 4,43 N.A. 7,00 17,85 17,50 N.A. 14,85 N.A.

Frauenthal5 - N.A. N.A. N.A. 0,00 - - - 9,31 3,39

FACC4 - 4,67 4,50 N.A. 6,00 38,69 9,50 N.A. 6,85 N.A.

Valneva4 - 3,40 N.A. N.A. N.A. 47,98 6,65 N.A. 4,49 9,45

Quelle: Bloomberg, Stand 3.11.2014, 20.00 Uhr: 1: Veränderung des Ratings zwischen Ende 2013 und aktuell in Punkte; 2: Rating: von 1 bis 5, je höher desto besser; 3: theoretisches Potenzial bis zum Erreichen des 12-Monats_Kurs-ziels: 4: keine Veränderung messbar, weil Titel entweder Ende 2013 noch nicht an der Börse oder Ende 2013 kein Rating in Bloomberg vorhanden. 5: keine Analystenbetreuung.

20FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 21: be INVESTOR 10

BÖRSE EXPRESS

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzmarktinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarkt-gesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergän-zender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: Oktober 2014

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21FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 22: be INVESTOR 10

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

Der Herbst ist da, die Temperaturen sinken und für vieleHaushalte hat die Heizperiode bereits begonnen. Schon inden Sommermonaten haben viele Besitzer einer Ölheizungdie Tanks für den Winter gefüllt, denn noch immer heizenknapp 30 Prozent der Haushalte in Deutschlandmit Öl. DassÖl unter Nachhaltigkeitsaspekten kein idealer Rohstoff ist,ist bekannt – doch häufig wird übersehen, dass Ölkonzerneauch in anderen Bereichen wie zum Beispiel dem Arbeits-schutz vor Herausforderungen stehen. Im folgenden Inter-view erklärt Gerold Permoser, Chief Investment Officer (CIO)

der Erste Asset Management(EAM), wie durch Investierennach ökologischen, sozialenund Governance-Kriterienauch die Erdölnutzung nach-haltiger werden kann.

Viele Nachhaltigkeitsinvestorenschließen Ölkonzerne aus ihremPortfolio aus, Sie dagegen kaufendie Aktien und treten in den Dialogmit dem Management. Warum?

GEROLD PERMOSER: Noch ist eine Welt ohne Öl undenkbar,schließlich verkörpert Öl unser Zeitalter wie kein andererRohstoff. Es muss daher vor allem um besseres Öl gehen,und wir sind der Ansicht, dass nachhaltiges Investieren hilft,sich diesem Ziel anzunähern. Gelingt es, die Nachhaltigkeitim Erdölsektor zu steigern, bewirkt dies weitaus mehr alsder Einsatz aktueller alternativer Technologien. Schließlichzeigen unter anderem Agrartreibstoffe, dass nachwachsendnicht immer gleichbedeutend mit nachhaltig ist, weil etwaMonokulturen die Umwelt stark belasten. Wir investierennur in die besten Unternehmen des Sektors und pflegeneinen aktiven Dialog mit dem Management, um Nachhaltig-keit zu fördern. Dabei legen wir auch Wert auf das ThemaArbeitsschutz – dass es hier Probleme gibt, wird weithinübersehen, denn wir neigen dazu, beim Thema Öl zuerst anKlimawandel und Umweltkatastrophen zu denken.

Worauf achten Sie beim Thema Mitarbeitersicherheit?Es kommt immer wieder zu teilweise schweren Unfällen,

bei denen Mitarbeiter zu Schaden kommen. Besonders beiälteren Anlagen sind die Statistiken auffallend hoch. Lautdem norwegischen Staatskonzern Statoil sind Mitarbeiterin den Bereichen Exploration und Produktion besonders ge-fährdet. Um solche Risiken in Zukunft zu mindern, stehenbei unseren Gesprächen mit dem Management auch Si-cherheitsvorkehrungen und die Optimierung der Inspek-tionen auf dem Programm, die in regelmäßigen Abständendurchgeführt werden müssen. Mängel müssen so schnellwie möglich behoben werden. Trotz aller Kontrollen blei-ben die Unternehmen aber auf die Wachsamkeit ihrer Mit-arbeiter angewiesen, die über interneBenachrichtigungssysteme Sicherheitsmängel melden kön-nen. Über den gesetzlichen Rahmen hinaus bieten viele Fir-men freiwillige Schulungen und verpflichtende Trainingsan.

Welche weiteren Schwerpunkte legt die Erste Asset Management alsInvestor beim Thema Nachhaltigkeit?Es ist wichtig, dass sich die Unternehmen an den Vor-

schlägen orientieren, die wir ihnen im Zuge des Engage-ments machen. Die Erste Asset Management steht indirektem Kontakt zu den Unternehmen, um diese von Maß-nahmen aus den Bereichen soziale Verantwortung, Um-weltschutz und stärkere Transparenz zu überzeugen. DieUnternehmen müssen darüber hinaus in jedem Fall die gel-

GEROLD PERMOSER

OMV ist für die EAM das Unternehmen des Monats:„Noch ist eine Welt ohne Öl undenkbar“

Gerold Permoser Foto: beigestellt

Redaktion [email protected]

Gerold Permoser, CIO der Erste Asset Ma-nagement, kann Öl und Nachhaltigkeit ver-binden. Und hält dabei große Stücke vonder OMV. Warum, erklärt Permoser im In-terview.

„Es ist wichtig,dass sich die Un-ternehmen anden Vorschlägenorientieren, diewir ihnen imZuge des Engage-ments machen.“

22FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 23: be INVESTOR 10

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

tenden Sicherheitsstandards zur Verhinderung der Konta-mination der Umwelt erfüllen und sollten auf möglicheMängel schnellstmöglich reagieren. Im Sinne einer redu-zierten Klimabelastung sollten Ölkonzerne ihren CO2-Aus-stoß auf ein Minimum senken. Auch versuchen wir, aufeinen Nutzungsverzicht von Ausgangsstoffen wie Ölsand inder Ölgewinnung hinzuwirken. Ein Beispiel für ein Unter-nehmen, das mittlerweile zu einem der nachhaltigsten Erd-ölkonzerne weltweit geworden ist, ist die OMV, die von derErste Asset Management als Unternehmen des Monats aus-gewählt wurde.

Was unterscheidet die OMV von anderen Erdölkonzernen?Das Unternehmen beweist

effizientes Umweltmanage-ment und hat viele Vorschlägefür mehr Nachhaltigkeit um-gesetzt. Mit dem Verzicht aufdie Nutzung von Ölsand oderden Verzicht auf die Förde-rung in ökologischen „Hot-spots“ wie der Arktis oder imAmazonasgebiet hat sich dieOMV auf weniger riskante,aber dafür nachhaltige Pro-jekte spezialisiert. Der Was-

serverbrauch gehört zu den niedrigsten der Branche und dieCO2-Emissionen sind nur halb so hoch wie im Branchen-durchschnitt. Die OMV fokussiert sich nun verstärkt auf dieProduktion in den OECD-Staaten, was sich durch ein poli-tisch stabiles Umfeld wiederum positiv auf mögliche Kor-ruptionsrisiken und Menschenrechtsverletzungen auswirkt.Auch beim Thema Arbeitssicherheit ist die OMV führend:Die Zahl der Unfälle lag im Jahr 2013 mit 1,0 pro einer Mil-lion Arbeitsstunden deutlich besser als bei Konkurrentenwie etwa Neste Oil mit 4,3. Um das zu erreichen, hat dieOMV ihre Mitarbeiter im Jahr 2013 mehr als 353.000 Trai-ningsstunden absolvieren lassen. Diese nachhaltige Ar-beitsweise steht der Profitabilität des Konzerns, der miteinem Umsatz vonmehr als 42 Milliarden Euro im Jahr 2013zugleich das größte börsennotierte IndustrieunternehmenÖsterreichs ist, im Übrigen nicht im Wege.<

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„Die OMVbeweisteffizientesUmweltmanage-ment und hatviele Vorschlägefür mehrNachhaltigkeitumgesetzt.“

http://www.boerse-express.com/interviews

BEInterviewsZuletzt: Michael Miskarik, Helmut Herglotz,Andreas Gerstenmayer, Helmut Hardt, Mar-kus Schuller, Christiane Wenckheim ...

23FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 24: be INVESTOR 10

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN

Stahl In Europa wird derGegenwind noch schärfer

Der spanische Edelstahlhersteller Acerinoxsorgt heute mit für gute Stimmung in derBranche. Die Ergebnisse nach neun Mona-ten, die zu Wochenschluss veröffentlichtwurden, lagen über den Erwartungen. Über-strahlt wird damit eine an sich negativeAussendung des europäischen Branchen-verbands Eurofer: Denn diese hat ihre Er-wartungen für dieses und kommendes Jahrnach unten korrigiert. Eurofer geht fürheuer nun nur noch von einem Nachfrage-wachstum von 2,6 Prozent aus. 2015 wirdmit einer ähnlichen Rate gerechnet. Bisherlag die Prognose für heuer bei 3,7 Prozent.Für 2015 lagen wir bisher bei plus 3,0 Pro-zent. Begründet wird dies mit der Konjunk-turabkühlung und vor allem derwachsenden Konkurrenz durch außereuro-päische Anbieter, die ihre Importe seit demzweiten Quartal deutlich steigerten.Das passt zu einer jüngsten Aussendungdes Weltstahlverbands Wordsteel: Dieserzufolge wurde im September mit 134 Millio-nen Tonnen 0,1 Prozent weniger Rohstahlproduziert als im Vorjahresmonat. Die welt-weite Kapazitätsauslastung lag mit 76,1Prozent um 2,6 Prozent unter der von Sep-tember 2013. Eine Prognosesenkung hatWorldsteel übrigens auch bereits hintersich. Laut letzter Aussage wird der heurige

Weltstahlverbrauch unter anderem wegeneines schwächeren Nachfragewachstumsin China sowie Einbußen infolge derUkraine-Krise - und kommendes Jahr - nurnoch um je zwei Prozent wachsen. Zuvorhatte der Verband ein Plus von 3,1 bezie-hungsweise 3,3 Prozent erwartet.Dessen ungeachtet konnte der Stahlpreiszuletzt sein mit September erreichtes Jah-reshoch von 460 US-Dollar je Tonne halten -der heurige Durchschnittspreis liegt damitaktuell bei 410 Dollar. Das sind um 85%mehr als im gesamten Vorjahr - aber nochimmer 45% unter dem 2008er-Niveau.Im Branchenvergleich zeigen sich beson-ders die lange Zeit in Schwierigkeiten ste-ckenden deutschen Konzerne als günstigbewertet. Und auch die voestalpine be-sticht innerhalb Kerneuropas nicht nur miteiner außergewöhnlich hohen Marge, son-dern weist auch noch Luft nach oben auf(siehe Tabelle). Diese rein statistische Luftbei der voestalpine (wir setzten die beidenKennzahlen (erwartete Umsatzrendite undUnternehmenswert zu erwartetem Umsatz)in Relation - die entsprechende Regressi-onsgleichung lautet auf Fairer Wert = 0,09 +0,42 x Rendite) entspricht übrigens beinaheexakt dem von Analysten im Schnitt gege-benen Kursziel von 21,62 Euro. >gill<

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Salzgitter 0,74 0,16 0,49 204%

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US Steel 2,90 0,48 0,68 42%

ArcelorMittal 2,17 0,52 0,61 18%

voestalpine 4,98 0,74 0,87 17%

Severstal 7,80 1,09 1,12 3%

Nippon Steel 5,11 0,95 0,88 -8%

Rautaruukki 1,94 0,87 0,59 -32%

Eramet 1,81 0,88 0,58 -34%

SSAB 2,23 0,96 0,62 -36%Quelle: Bloomberg, Börse express, jeweils Schätzungen für 2014

Stahl-Aktien und ihr Kurspotenzial

24FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 25: be INVESTOR 10

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Rechtlicher Hinweis: Diese Marke-tingmitteilung dient ausschließlich

Informationszwecken und stellt in keiner Weise ein Angebot iSv. § 1 KMG oder Au�orderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Ebenso

wenig soll hiermit eine Kaufempfehlung abgegeben werden oder stellt dies eine

Wertpapieranalyse dar. Eine Anlageent-scheidung sollte nur auf Grundlage der bei der Wiener Privatbank SE, Parkring

12, 1010 Wien, während der üblichen Geschäftszeiten aufliegenden Informa-tionsunterlagen (wie insbesondere des von der FMA gebilligten Prospekts, der Anleihebedingungen sowie des Zeich-nungsscheins) sowie nach steuerlicher und rechtlicher Beratung, insbesondere durch einen Steuer-, Rechts- und/oder

Anlageberater erfolgen. Sämtliche Angaben in dieser Marketingmitteilung sind unverbindlich. Wertentwicklungen

in der Vergangenheit lassen keine wie immer gearteten Rückschlüsse oder

Vorhersagen auf künftige Entwicklungen oder Werte zu.

Stand: Oktober 2014.

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DieUBM wird für 2014 eine höhere Dividende zahlen.Das deutete CEO Karl Bier heute im Rahmen der Q3-Zahlenpräsentation an. Gespeist würde die Erhöhung

der Ausschüttung aus einem weiteren Rekordjahr, dasheuer ansteht. In den ersten neun Monaten stieg der Ge-winn vor Steuern gegenüber dem Vergleichszeitraum um31,4 Prozent auf 11,3 Mio. Euro. Und Bier ist weiter opti-mistisch, „nicht trotz, sondern dank der abflauenden Kon-junktur". Denn „es fließt weiter viel Geld in Betongold“,wovon die UBM als Immobilien-Developer (und Abverkäu-fer, wenn die Zeit reif scheint) profitiert. Bier konstatiertzwar, dass sich das Preiswachstum wohl eingebremst hat,die Nachfrage aber so gut ist, „dass wir heuer bauen, waswir im Vorjahr verkauft haben“. Diese Situation gilt vorallem für den deutschen Markt für Wohnimmobilien.

UBM neu. Wie berichtet soll ein von der Porr abgetrennter

Immobilien-Teil nebst Projektgesellschaften von Strauss &Partner in der PIAG Immobilien AG zusammengeführt wer-den - die Abspaltung wird kommende Woche ins Firmen-buch eingetragen. Spätestens Mitte Dezember soll die PIAGan der Börse notieren, aber nur bis Mitte Februar, um dannin der UBM aufzugehen. Die durch den ‘downstream mer-ger’ erweiterte UBM soll an der Börse vom Standard auctionmarket gleich in das Standard-continuous-Segment kommen- und nach 1,0/1,5 Jahren in den Prime Market, in dem diePorr bereits ab Anfang 2015 gelistet sein wird, erwartet PorrCEO und UBM-AR-Chef Karl-Heinz Strauss. >gill<

Mehr Dividende undhöheres Börsensegment

UBM

Karl Bier und Karl-Heinz Strauss Foto: PORR /APA-Fotoservice/Hinterramskogler

NEWS25

FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

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26FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

PRIMÄRMARKT

Aufden heimischen Crowdinvesting-Plattformen gibt eslaufend neue Kampagnen von vielversprechenden jun-gen Unternehmen. Aktuell kann man etwa auf green-

rocket.com in Pumpmakers investieren. Das heimischeUnternehmen holt sich das Kapital für seine „Do-it-YourselfSolar Brunnenpumpe". Die NSP (New Solar Pump) SolarPumpe soll Menschen dank modernster Technologien undeinem patentierten Konzept Zugang zu Wasser verschaffen,sogar an den entlegensten Orten der Welt. Finanziert werdensollen in erster Linie die weitere Entwicklung des Produktsund der Ausbau des Vertriebssystems.In den Startlöchern steht zudem eine neue Finanzierungs-kampagne auf der Crowdinvesting-Plattform conda.at. Es han-delt sich um die Firma crystalsol, die bereits den heimischenVenture Capital-Geber Arax Capital an Bord hat. crystalsol ent-wickelt eine neuartige flexible Photovoltaikfolie. Die hauch-dünne und flexible Photovoltaikfolie basiert auf einer CZTS

(Kupfer, Zink, Zinn, Schwefel)Membran. Die Foliemit einemZiel-Wirkungsgrad von 10% wird pri-mär an industrielleBaustoffhersteller für Gebäudeinte-gration verkauft. Die papierdünne„Solar-Folie“ kann in und auf Bau-stoffen (Dachbereich, Wandbe-reich, Fenster) eingebunden bzw.verklebt werden, um die Energie-bilanz von Gebäuden und Anlagenzu verbessern. Neben der Integra-tion in Gebäudehüllen können-crystalsol-Produkte auch inConsumer Products wie mobile La-

degeräte, Taschen oder Kleidung integriert werden.

Höherer Prospektpflichtbetrag. Crowdinvesting ist in Öster-reich ein noch junges Finanzierungsinstrument. Dennochwird es sowohl von Unternehmens- als auch von Investoren-seite gut angenommen. Der Beweis: Auf green-rocket.com

haben bereits Quantum Voltaics, Hydroconnect – Fishlift undGreenetica das Fundinglimit von 249.990 Euro, und damit diein Österreich gesetzlich mögliche Summe, erreicht. Aufconda.at hat sich Nixe Bier über mittlerweile zwei Funding-Kampagnen diese Summe gesichert. Aber: Es solltemehrmög-lich sein, sind sich verschiedenste Interessensvertretungensicher. Der Prospektpflichtbetrag von 250.000 soll auf 5 Mio.Euro, und damit den von der EU gesetzlich festgeschriebenenBetrag, angehoben werden. Darunter sollen stufenweise In-formationspflichten ab 500.000 Euro eingeführt werden, for-dert etwa Herbert Rohrmair-Lewis, Bundesvorsitzender derJungen Wirtschaft. Seine deutliche Ansage: „Die massiv ge-stiegenen regulatorischen Anforderungen bei der Kreditver-gabe erschweren Neugründungen, verhindern wichtigeInvestitionen und dämpfen dasWirtschaftswachstum ein. Ge-rade inwirtschaftlich schwierigen Zeiten führt keinWegmehran Venture Capital, Business Angels und Crowdfunding vor-bei. Ich fordere deshalb die Bundesregierung auf, die längstüberfällige Verbesserung bei den Rahmenbedingungen für al-ternative Finanzierungsformen umzusetzen“.Auch Wirtschaftsbund-Präsident Christoph Leitl und Finanz-staatssekretär Harald Mahrer setzen sich für verbesserte Rah-menbedingungen von Alternativen Finanzierungsformen ein.„Ohne Kapital bringt die beste Idee nichts. Das Wirtschafts-und Finanzressort arbeiten daher engagiert an alternativen Fi-nanzierungsformen wie Crowdfunding. Unser Land brauchtseinenMittelstand! Daher sindwir gefordert, alleMaßnahmenin Angriff zu nehmen, die dazu beitragen den unternehmeri-schen Mittelstand zu stärken und zu unterstützen. Wir müs-sen daher beim Kampf gegen das Bürokratie-Monsterbeginnen", so Leitl und Mahrer im Vorfeld des „1. Österrei-chischen Mittelstandskongress“.

Mehr News zu Venture Capital und Privat Equity finden Sieunter http://www.boerse-express.com/venture

crystalsol wendet sich demnächst an die Crowd. Der Unter-schied zu anderen Firmen: Mit Arax Capital gibt es bereitseinen Venture Capital-Geber an Bord Foto: crystalsol

Die Rahmenbedingungenpassen nach wie vor nicht

VENTURE CAPITAL

Christine Petzwinkler [email protected]

Crowdinvesting erfreut sich in Österreichnach wie vor großer Beliebtheit. Das bewei-sen die regelmäßigen Kampagnen auf denheimischen Plattformen. Dennoch kannnoch vieles verbessert werden.

„Gerade inwirtschaftlichschwierigerenZeiten führtkein Weg mehran Venture Ca-pital, BusinessAngels undCrowdfundingvorbei.“

27FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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BELOG VON BE24.AT

Flexibilität ersetzt Langfristprognose.“ Dies war dasFazit unseres vorigen Monatskommentars (siehehttp://goo.gl/kLpvmD). Die Geschichte lehrt uns, dass

Märkte einen in etwa gleichen Informationsstand unter-schiedlich bewerten können. Der Oktober brachte einezwischenzeitlich doch deutliche Aktienkorrektur. Gab esaber wirklich fundamental neue Erkenntnisse? Oder hateinfach nur der Wind gedreht? Die vergangenen Wochenwaren wohl der Auftakt zu einem schwankungsintensive-ren Umfeld. Wir sollten uns daran gewöhnen. Flexibilität

und der Mut, auch daund dort rasch zu reagie-ren, werden in den kom-menden Quartalenwichtiger als die für Fi-nanzmarktprognose völ-lig überschätzteDiskussion über Detailsder Konjunkturentwick-

lung. Die Rückenwind-Gegenwind-Situation gerade in derEURO-Zone wird klar bleiben. Und gerade der Aktienmarktkann Wahrnehmungen so schnell ändern wie der Wind infreier Natur sich dreht. Wir haben einerseits klaren Rü-ckenwind durch das finanzpolitische Umfeld, die kom-mende Geldmengenausweitung und das historischeTiefzinsniveau. Durch den daraus folgenden Anlagenot-stand wer- den Aktien oft als alternativlos bezeichnet. Wirhaben andererseits klaren Gegenwind durch die wirtschaft-liche Entwicklung. Die Abschwächung der Konjunktur inder EURO-Zone ist keine These mehr, sondern angesichtsder Indikatoren ein Faktum. Druck auf die Unternehmens-gewinne wird daher von da und dort kommen.

KKrriittiikk aann ddeerr EEZZBB--SSttrraatteeggiiee –– iisstt ddiieess ddiiee rriicchhttiiggee AAddrreessssee??„Wir werden alles tun was nötig ist. Und glauben Sie mir,es wird ausreichen.“ Mit diesen mittlerweile historischenSätzen hatte EZB-Chef Mario Draghi am 26. Juli 2012 diepositive Trendwende in der EURO-Schuldenkrise eingelei-tet. Mit klaren Worten ist es gelungen die Märkte nachhal-tig zu beruhigen. Die Renditen von 10-jährigenStaatsanleihen aus Italien und Spanien fielen von über 6%auf gut 2 Prozent. Damit wurde Mario Draghi gemeinsammit den Spitzen der US-Notenbank FED, Ben Bernankeund seit Februar diesen Jahres Janet Yellen, zum eindeuti-gen Orientierungspunkt für die Finanzmärkte. Auch da-

durch unterstützt, dass die jeweiligen politischen Führun-gen ein gewisses Orientierungsvakuum eröffnet haben.Vielen Worten Draghis folgte in den vergangenen Mona-ten ein Maßnahmenpaket – rekordtiefe Leitzinsen, Minus-zinsen für Einlagen bei der EZB, angekündigte Käufe vonAnleihen, Pfandbriefen oder Kreditpaketen. Wir haben inunserem Monatskommentar wiederholt positive Worte fürdiese EZB-Strategie gefunden – und nehmen diese auchnicht zurück. Man mag Details diskutieren können – wasaber wäre denn gewesen, hätte die EZB in den vergange-nen beiden Jahren als Orientierungspunkt gefehlt? DieEZB alleine kann aber keinen Wirtschaftsaufschwungbringen, dafür ist sie auch nicht da. Die Fragen, die zu stel-len sind, betreffen daher weniger die EZB-Strategie. Viel-mehr geht es darum zu diskutieren, was Länder wieItalien mit dem von der EZB verschafften Zeitgewinn ge-macht haben, welche Visionen Frankreich hat. Es gehtauch darum zu erkennen, dass es nicht zu Ende gedachtist, wenn die EZB alles versucht den Kreditzyklus in Gangzu bringen, im Gegenzug aber die Politik Banken und In-dustrie mit Regularien überschüttet, welche die Dynamikklar hemmen.

DDaass WWeellttbbiilldd aallss PPuuzzzzllee--SSppiieell.. Eine breite Anlagestrategiesetzt ein Weltbild voraus – und damit, wie der Nameschon sagt, eine klare globale Perspektive. Wir finden der-zeit eine EURO-Zone vor, die wirtschaftlich keine Dynamikentfalten wird und sich wohl bei einem Potenzialwachs-tum von 1% bewegt. Wir sehen dagegen eine US-Konjunk-tur, die sich, unterstützt durch Reindustrialisierung undbilliger Energie, wohl eher bei einem Potenzialwachstumvon 3% bewegt. Eine unterschiedliche Notenbankpolitik

„Die Abschwächungder Konjunktur inder EURO-Zone istkeine These mehr,sondern ... ein Faktum.“

VON ALOIS WÖGERBAUERGESCHÄFTSFÜHRER 3 BANKEN-GENERALI INVEST SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Rücken- und Gegenwindwechseln sich ab

Foto: apa/dpa

28FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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BELOG VON BE24.AT

zwischen FED und EZB ist daher logisch und richtig. Wirsahen zuletzt deutlich sinkende Rohstoffpreise – vor allemder Ölpreis war massiv unter Druck. Die Mischung auswohl zukünftig leicht steigenden US-Zinsen, einem ehersteigenden US-Dollar und schwachen Rohstoffpreisen istfür einzelne von Rohstoffpreisen und Kapitalzuflüssen ab-hängige Emerging-Markets eine sehr unangenehme Kom-bination. Dies gilt es sorgfältig zu beobachten.

ÖÖllpprreeiiss aauuff TTaallffaahhrrtt –– wwiirrkklliicchh eeiinn rreeiinneerr KKoonnjjuunnkkttuurr-- iinnddii--kkaattoorr?? Der deutliche Verfall der Ölpreise wurde vielerortsals Zeichen für eine sich abschwächende Weltkonjunkturgewertet. Diese Interpretation mag einen Kern an Wahr-heit haben, ist aber dennoch zu einseitig. Man sollte mitdiesem vorschnellen Schluss vorsichtig sein. Ein Preisrück-gang muss nicht immer an sinkender Nachfrage liegen.Auslöser kann auch ein sehr hohes Angebot sein. Die USAfördern auf hohem Niveau und entgegen historischer Er-fahrungen reagiert auch die OPEC bisher nicht wirklichmit reduzierten Fördermengen. Man sollte aber auch dasweltpolitische Umfeld nicht übersehen. Unter einem tie-fen Ölpreis leidet etwa Russland stärker als unter mancherSanktion. Je nach weltpolitischer Interessenslage kommtder Ölpreisrückgang daher durchaus gelegen. Ein weitermassiv sinkender Ölpreis würde aber letztendlich den US-Schiefergas-Boom gefährden – und ist somit nur bedingtwahrscheinlich. Positiv ist zudem die Entlastung der Ver-

braucher. Es würde wohl nicht überraschen, wenn sichdies in einigen Wochen positiv etwa im US-Konsumenten-vertrauen wieder- spiegelt.

AAggiieerreenn –– ooddeerr RReeaaggiieerreenn?? Es gibt Marktphasen, in denenman agieren kann, weil die Trends eindeutig sind und dieSachlage relativ klar ist. Es gibt aber auch Marktphasen, indenen man eher reagieren muss, weil sich Rückwind undGegenwind abwechseln. Sich dies ehrlich einzugestehenist auch die Aufgabe eines Vermögensverwalters. Es istnicht die Zeit der 5-Jahresprognosen. Es ist eher die Zeitder ruhigen, aber mutigen Hand. Der Unterschied zwi-schen Strategie und Taktik wird noch mehr in den Vorder-grund rücken. Strategisch haben wir aus denOktoberbewegungen keine neuen Informationen. DieZinslandschaft wird wohl geraume Zeit tief bleiben, Ak-tien sind weder billig noch teuer und bleiben daher relativbevorzugt, das Rohstoff- und Goldsegment ist derzeit fürdie Geldanlagestrategie nur ein Nebenschauplatz. Taktischkann es dennoch Sinn machen, temporär die Marktrisikeninnerhalb der Strategie deutlich zu senken oder zu erhö-hen. Sich hinter Benchmarks zu verstecken wird jeden-falls keine Antwort auf das kommende Umfeld sein.<

Mehr finden Sie im neuen 3 Banken-Generali Invest-Fonds-journal unter � http://goo.gl/plnVCS

SPORTSTUFF VON BERNHARD KASTLERREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Würde das Bekanntmachen der Abgänge von Ra-malho und Kampl Auswirkungen auf dasEuropa-League-Spiel Salzburgs in Zagreb haben?

Der 5:1-Sieg unterstrich das Nein noch einmal doppeltund dreifach. Denn der Nachrichtenwert hielt sich inGrenzen. Kampl kam als No Name und wird als Liga-Stargehen. Liga-Stars bleiben für gewöhnlich nicht in Öster-reich. Das ist der Lauf der Dinge. Und Leipzig sitzt inDeutschland eben auf dem längeren Ast.

Hinsichtlich der Zukunft von Red Bull Salzburg geht esalso weniger um das „Was“ als um das „Wie“. Zumeinen: Wie arbeite ich hier weiter? Es liegt an SportchefRalf Rangnick die mannschaftliche Qualität zu halten,um die Ziele weiter zu erreichen. Zum anderen: Es darf

den Fans nicht das Gefühl gegeben werden, dass ihrKlub ein Beiwagerl ist. So hörte es sich aber für viele an,als Rangnick am Montag über die Champions Leaguefesthielt: „Ich glaube, das ist aber nur mein Gefühl, wirwerden es erstmals dann schaffen, wenn keiner großdamit rechnet.“

Der Deutsche mag es vielleicht anders gemeint (ohneDruck geht es leichter) haben, aber es klang in den OhrenSalzburger Fans so: Bislang war es das Ziel der Ziele, abjetzt schau‘ ma mal. Auch deswegen gab es die vielen Dis-kussionen, die weniger werden, wenn richtig gehandeltund kommuniziert wird. Rangnick machte diesbezüglichschon den ersten Schritt in die richtige Richtung und ver-sprach „mit einer ganz starken Mannschaft in der EuropaLeague weiterkommen“ zu wollen. „Es war auch immerunser Ziel noch weiter zu kommen als vergangene Saison,dazu müssten wir mindestens ins Viertelfinale kommen.Das ist sicherlich jetzt das erklärte Ziel.“ Klingt schon bes-ser. <

Salzburg: Es geht um das Wie

29FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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BELOG VON BE24.AT

Während Europas Politik noch in oftmals sinnlosanmutenden Sitzungsorgien die Probleme hinund herschiebt, in der so oft in der Praxis er-

probten Hoffnung, dass sich in der Zwischenzeit die Prä-missen ändern und sich alles irgendwie vom Tisch weglöst, macht die EZB immer sichtbareren Druck. Fastschon lustig zu beobachten, dass innerhalb der EZB be-reits ähnliche „Falken-„ und „Tauben-Muster“ entstan-den sind wie in der FED. Dort ist man als Mitglied derAusschüsse ja völlig erkennbar bezüglich seiner geldpo-litischen Grundhaltung. In Europa kalmiert man dasnach wie vor. Jeder Chef einer regionalen Notenbank hat

irgendwelche Bonmotsoder wichtige Feststellun-gen zu treffen, die allesamtnichts Handfestes ableitenlassen, sondern einzig inder Tatsache begründet zusein scheinen, ein Forumfür öffentliche europäischePräsenz zu bieten. Gefährli-

ches Spiel mit dem Feuer der Selbstdarstellung, wenndie Inhalte durch solche Manöver verschliffen werden.Naja, doch die EZB hat vorgesorgt.In möglicher Erkenntnis menschlicher Schwächen und

der mehr als plausiblen babylonischen Grundmuster derEU wurde bereits 2003 ein interner Mechanismus be-schlossen den derzeit die Wenigsten präsent vor sichhaben: die EZB beschränkt ihre Stimmrechte intern. DerAnlassfall ist, sollte die EU einmal mehr als 18 Teilneh-merstaaten haben. Man ging davon aus, dass diese Zahlden Beginn einer nicht mehr zu garantierenden 100%Einstimmigkeit markiert und sorgte vor. Man teilte dieStaaten in Große und Kleine. Und man beschränktediese in der Anzahl ihrer Stimmrechte. Die fünf Großendürfen gesamt nur mit vier Stimmen, die anderen Klei-nen nur mit insgesamt elf Stimmen zur jeweiligen Ab-stimmung treten. Die Rochade der Stimmberechtigteninnerhalb der Gruppen ist auf monatlicher Basis fixiert.Und ab 1.1.2015 sind wir Dank Litauens Beitritt 19 Staa-ten.Der Clou an der Sache ist, dass es immer wieder be-

stimmte Notenbanker sind, die gegen irgendwelche Be-schlüsse sind. Die Falken sind in Europa zwar in derMinderheit, aber das Prinzip der 100%-Demokratiemacht jede Stimme zur Sollbruchstelle. Jens Weidmannvon der Deutschen Bundesbank und in gewisser Weise

auch unser Ewald Nowotny sind solche Falken. Im Maistimmt Weidmann nun nicht mit und im Juli ist dannunser Gouverneur ohne Stimme. Vielleicht werden diesedann eben trotzdem ein Ventil suchen und sich verstärktauf CNBC oder Bloomberg TV oder gar im ORF zu Wortmelden. Wir werden sehen. Spannend ist dann aber, wasmit QE in Europa passiert wenn die Gegner nicht mit-stimmen. Insbesondere deswegen, weil man mittler-weile zumindest angesichts der QE-Aktivitäten der FEDdavon ausgehen darf, dass da nicht alles schlecht warund sich angesichts der aktuellen wirtschaftlichenDaten der USA nicht allein die Bilanzen der Banken er-holt haben dürften, sondern sich via Konsumausgaben,Arbeitslosigkeit und Investitionsneigung ein sichtbaresWachstum vor unseren Augen in der transatlantischenFerne abspielt, das jedem Finanzminister die Planungder kommenden Steuerbillionen zur leichten Übungwerden lässt.Und wenn „unsere“ Falken nicht mitstimmen und

dann doch ein paar Entscheidungen gegen deren Einstel-lung tendieren, können sie nachher immer noch sagen,dass sie es ja nicht gewesen sind und daher nicht schuldan wasauchimmer wären. Ein wahrhaft politisches Meis-terwerk diese Stimmrechtsordnung.Bevor wir uns nun die Auswirkungen von QE japani-

scher Verhältnisse auf Europas Börsen ausmalen, die+200% im S&P seit FED-QE auf Europa legen und schwuppsdie Skalierungen der Performanceerwartungen um einige100% nach oben justieren, mögen wir uns der begleiten-den Notwendigkeit generellem politischen Willens zur Lö-sung von Wirtschaftsproblemen bitte erneut bewusstwerden. Ohne diesem Wollen wird selbst ein Monster QEnur kurz funktionieren. Bitte weitersagen … <

„... mahlenlangsam, aber wiewir inzwischenwissen, siemahlen.“

VON WOLFGANG MATEJKAMATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Die Mühlen der EZB ...

Foto: apa/dpa

30FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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BELOG VON BE24.AT

Wir sind seit einiger Zeit ‘Dollar-Optimisten’.Als solche beobachteten wir zunehmend frus-triert, wie schwach die US-Währung bis Mai

dieses Jahres gegenüber europäischen Währungen wiedem Euro, dem Schweizer Franken oder dem britischenPfund notierte. Die zuvor erfolgte Aufwertung desGreenback gegenüber dem japanischen Yen sowie Roh-stoff- und Schwellenländerwährungen war da nur einschwacher Trost. Nun schwingt das Pendel anscheinend

zurück. Ist dies der Beginneines Trends, der den ‘all-mächtigen Dollar zum Ob-jekt der universellenAnbetung macht’, um Wa-shington Irving, einenSchriftsteller und Diploma-ten des 19. Jahrhunderts,leicht abgewandelt zu zitie-ren?

GGeellddppoolliittiisscchhee VVeerräännddee--rruunnggeenn bbiieetteenn UUnntteerrssttüütt--zzuunngg.. Rückblickend

betrachtet war die übertrieben restriktive Geldpolitikder EZB, die sich in der deutlichen Kürzung ihrer Bilanzwiderspiegelte, der Hauptgrund für die starke Perfor-mance des Euro bis Mitte 2014. Auch die erheblichen Ka-pitalflüsse amerikanischer Anleger in Anleihen dersogenannten Peripherieländer sowie Aktien der Euro-zone trugen zur Stärke der europäischen Einheitswäh-rung bei. Zu jener Zeit kam die restriktive Haltung derEZB angesichts der Bereitstellung massiver Liquiditätdurch die US-Notenbank (Fed) noch stärker zum Tragen. Nun hat sich das Blatt gewendet: Die EZB signalisierte

am 9. September, dass sie bereit sei, ihre Bilanz deutlichauszuweiten, um die Deflationsrisiken einzudämmenund das schwache Wachstum anzukurbeln. Die US-No-tenbank dagegen ist gerade dabei, ihre Geldpolitikschrittweise zu straffen. Die Richtungsänderungen derZentralbanken haben dazu geführt, dass sich die Aus-sichten des US-Dollar verbessert haben. War es das nunoder besteht noch mehr Aufwärtspotenzial?

DDiiee RRaallllyy ddeess UUSS--DDoollllaarr ddüürrffttee wweeiitteerrggeehheenn.. Unseres

Erachtens stehen wir am Beginn einer mehrere Jahre an-dauernden strukturellen Stärke des US-Dollar, und zwaraus folgenden Gründen: 1. Der US-Dollar ist gegenwärtig fundamental nicht

überbewertet. Die Kaufkraftparität deutet auf eine faireBandbreite von 1,25 bis 1,30 US-Dollar pro Euro hin(1,28 gemäß der jüngsten Schätzung der OECD). 2. Während das Fed seine Wertpapierkäufe (‘quantita-

tive Lockerung’) beendet, legt die EZB ein großes Liquidi-tätsprogramm auf – von den sogenannten gezieltenlangfristigen Refinanzierungsgeschäften (TLTROs) fürBanken bis zu Direktkäufen von Pfandbriefen und forde-rungsbesicherten Wertpapieren (asset-backed securities,ABS). Die Währungshüter in Frankfurt könnten zwardavon absehen, Staatsanleihen der Eurozone zu kaufen.Gleichwohl scheinen solche Transaktionen, wenn es dieSituation erfordert, nicht ausgeschlossen. Das sich da-raus ergebende Auseinanderdriften der Geldpolitik inden Vereinigten Staaten und Europa ist eindeutig positivfür den US-Dollar. 3. Vor dem Hintergrund gedämpfter Prognosen zum

Wirtschaftswachstum in Europa, Japan und den meistenSchwellenländern bleiben wir zuversichtlich, dass dasBruttoinlandprodukt der USA künftig um etwa 3 Prozentwachsen wird. Ein niedrigerer Ölpreis und sinkendelangfristige Zinsen verleihen der US-Wirtschaft mächti-gen Auftrieb, der den negativen Effekt der Greenback-Aufwertung und des schwachen globalen Wachstumsausgleicht. 4. Die US-Notenbank Fed hat zwar bei der Bestimmung

des Tempos der Leitzinserhöhungen dank der gedämpf-ten Inflation erheblichen Spielraum. Geldmarktanlagenin US-Dollar werden aber zu gegebener Zeit positive No-

„Ist dies der Beginn einesTrends, der den‘allmächtigenDollar zum Objekt der universellen Anbetungmacht’?“

US-Dollar mit neuerStrahlkraft

VON CHRISTOPHE BERNARDCHEFANALYST VONTOBEL & BELOGGER AUF BE24.AT

Foto: APA/dPA

31FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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BELOG VON BE24.AT

minalrenditen abwerfen. Die entsprechenden Nominal-renditen in Euro, Schweizer Franken und Yen werdendagegen vermutlich noch auf Jahre hinaus bei null ver-harren. 5. Das Leistungsbilanzdefizit der USA – historisch gese-

hen der treibende strukturelle Faktor für die Schwächedes US-Dollar – bildet sich dank der anhaltenden Auswei-tung der Förderung von Schieferöl- und -gas im Inlandzurück. 6. Vor allem dürften die USA mit ihrer Anziehungs-

kraft für gut ausgebildete Fachkräfte, ihren führendenTechnologieunternehmen und ihrer Spitzenstellung inden Ranglisten der Wettbewerbsfähigkeit stärker voneinem deutlich höheren Trendwachstum profitieren alsdie Eurozone.

JJeettzztt ddiivveerrssiiffiizziieerreenn mmiitt UUSS--DDoollllaarr--AAnnllaaggeenn.. Aus diesenGründen bekräftigen wir unsere seit langem bestehendeEmpfehlung, US-Dollar-Anlagen in europäischen Portfo-lios strategisch ‘überzugewichten’. Was könnte unserendollarfreundlichen Ausblick in Frage stellen? Die Erho-lung des Greenback könnte ins Stocken geraten, solltensich die Wachstumsaussichten für die US-Wirtschaft er-heblich verschlechtern. Dies wiederum würde den Spiel-raum der US-Notenbank, die Zinsen zu erhöhen,einschränken. Wir erwarten jedoch kein solches Szenario.Sollte es trotzdem eintreten, erachten wir das Abwärtspo-tenzial des US-Dollar gegenüber dem Euro als sehr be-grenzt.

GGüünnssttiiggeess UUmmffeelldd ffüürr ‘‘RRiissiikkooaannllaaggeenn’’.. Einen Rückgangder Aktienkurse von Mitte Oktober haben wir zum An-lass genommen, unser Nettoengagement zu erhöhen. Die‘Wachstumspanik’ unter den Marktteilnehmern, vorallem in Bezug auf die USA, schien uns nämlich übertrie-ben. Wir erreichten dies durch den Verkauf von Put-Op-tionen auf den SMI, den S&P 500 und den EuroStoxx 50.Nachdem wir im Sommer die ‘Übergewichtung’ der Ak-tienmärkte und hochverzinslicher Unternehmensanlei-hen reduziert hatten, waren wir der Meinung, dieKorrektur sei weit genug fortgeschritten. Außerdem haben wir unsere Position auf lokale

Schwellenländeranleihen (Anleihen, die auf die Währungdes jeweiligen Landes lauten) in EUR- und CHF-Portfoliosaufgestockt, da wir eine laufende Rendite von 6,5 Pro-zent als ein genügend dickes Sicherheitspolster gegen po-tenzielle Währungsabwertungen betrachten. Wirglauben, dass das derzeitige geldpolitische Umfeld nachwie vor eine fundamentale Unterstützung für Risikoanla-gen bietet. Dennoch müssen die Anleger angesichts desEndes der quantitativen Lockerung der US-Notenbankund der durchwachsenen Gewinnaussichten in einigenSektoren ihr Vorgehen genau abwägen. <

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32FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 33: be INVESTOR 10

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H A N D S O N S U C C E S S

Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, Bahnhofstraße 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.

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33FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

ÖKO-INVESTMENT

Nachhaltige Anlagestrategien sind im Kommen. Daszeigt die seit 2003 im Zweijahresschritt veröffentlichteStudie von Eurosif, die den Umfang von nachhaltigen

und verantwortlichen Investment-Ansätzen und Trends im eu-ropäischen Markt sowie in 13 einzelnen Ländern untersucht.Erstmals liefert diese sechste Studienauflage neue und detail-lierte Einblicke in die Bereiche Ausschlusskriterien, die Be-rücksichtigung von Environmental, Social und Governance(ESG) -Kriterien und Impact Investment.

Wachstum. Alle verantwortlichen Anlagestrategien konntenzwischen 2011 und 2013 zweistellige Wachstumsraten ver-zeichnen und sind damit schneller gewachsen als der gesamteeuropäische Investmentmarkt. Die Wachstumsraten reichenvon 22,6 Prozent (Nachhaltige Themenfonds) bis zu 132 Pro-zent (Impact Investment) und stehen geschätzten 21,7 Pro-zent im europäischen Gesamtmarkt gegenüber.

Ausschlüsse. DieAnwendung vonAusschlusskriterienist im Mainstreamangekommen. DennAssets, die solchen

Kriterien unterliegen, sind seit der letzten Studie - sie wurde2012 veröffentlicht und kalkulierte Daten bis Ende 2011 - um91 Prozent gewachsen. Zudem decken sie geschätzte 41 Pro-zent (6,9 Billionen Euro) der professionell gemanagten Assetsin Europa ab und damit mehr Assets, als jede andere nach-haltige Anlagestrategie. Und sie werden europaweit am durch-gängigsten angewendet. Freiwillige Ausschlüsse vonStreumunition und Anti-Personen-Minen sind mit einem An-teil von 30 Prozent am gebräuchlichsten.

Engagement. Aber auch Assets, die Richtlinien zu Engage-ment und Stimmrechtsausübung unterliegen, konnten kräf-tig zulegen. Sie wuchsen binnen zwei Jahren um 86 Prozent

und erreichten 3,3 Billionen Euro. Die Hälfte dieses Zuwach-ses kommt aus Großbritannien, wobei die Niederlande, Nor-wegen und Schweden hierzu ebenfalls große Beiträgegeleistet haben; ein starker Anstieg ist jedoch in allen Märk-ten zu verzeichnen. Auch in Belgien (+94 Prozent), Italien(+193 Prozent) und Deutschland (+48 Prozent) konnten be-eindruckende Wachstumszahlen verbucht werden.

ESG-Kriterien. Die Studie gibt auch Aufschluss darüber, wiedie Integration nicht-finanzieller Faktoren in Investmentent-scheidungen umgesetzt wird. Zusammen genommen sind alleFormen der Integration von ESG-Kriterien seit 2011 um 65Prozent gewachsen, was dies zu einer der am schnellstenwachsenden Anlagestrategien macht. Fast 40 Prozent dieserAssets unterliegen Investmentprozessen, bei denen nicht-fi-nanzielle Kriterien Berücksichtigung finden. Die restlichenAssets betreffen Sachlagen, in denen Mainstream-AnalystenHintergrundinformationen zu nicht-finanziellen Kriterien zu-gänglich gemacht werden.

Ergebnisse. Francois Passant, Eurosif-Geschäftsführer, stim-men die Ergebnisse optimistisch: „..Die Diskussion verlagertsich von der Frage, ob Nachhaltige Geldanlagen von einemRendite-Standpunkt aus sinnvoll sind, dahin, wie deren kon-krete Wirkung gemessen werden kann.” Und er glaubt, dassvor allem Investoren den Markt in diese Richtung weiter vo-rantreiben und damit „zu neuer Reife führen werden”. (Teil 2bringt Details zu Impact Investment, als der am schnellstenwachsenden Anlagestrategie). <

Institutionelle Investoren sind immer noch die treibende Kraft ameuropäischenMarkt für nachhaltige Geldanlagen. Foto: flickr/ Michael Heiss

Sinneswandel bei EuropasInvestoren? (Teil 1)

NACHHALTIGE ANLAGEN

Christa Grünberg [email protected]

Der nachhaltige Anlagemarkt in Europawächst stark. Das zeigt eine im Oktober ver-öffentlichte Studie von Eurosif (EuropeanSustainable Investment Forum), EuropasDachverband für nachhaltige Geldanlagen.

„Diskussion verlagertsich dahin, wie konkreteWirkung nachhaltigerGeldanlagen gemessenwerden kann.”

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BÖRSE EXPRESS

FONDS

Die Spängler IQAM Invest holt sich mit Peter Pavlicekden ehemaligen Geschäftsführer der Bawag PSK Investins Haus. Er bringt in die aktuelle Funktion über 20

Jahre Berufserfahrung in der Finanzbranche mit. Peter Pavli-cek war bereits als Relationship Manager, Portfolioverwalterund Fondsmanager tätig. Darüber hinausgehend ist er allge-mein beeideter und zertifizierter Sachverständiger unter an-derem für das Wertpapier- und Fondsgeschäft. Nach demAbschluss seines Betriebswirtschaftsstudiums promoviertePeter Pavlicek an der Wirtschaftsuniversität Wien. Der Fi-nanzexperte war als Fonds- und Vertriebsmanager für Raiff-eisen Capital Markets, Raiffeisen Zentralbank und BankGutmann tätig. Als Leiter Institutional Sales und danach alslangjähriger Geschäftsführer der Bawag PSK Invest GmbHwar er unter anderem für Vertrieb und Risk Controlling zu-ständig. Zuletzt war Peter Pavlicek Geschäftsführer der ME-RITO Financial Solutions, heißt es in der Aussendungie

Die Deutsche Asset & Wealth Management (DeutscheAWM) erweitert ihre CROCI-Palette um einen auf bri-tische Aktien fokussierten Fonds. CROCI steht für

„Cash Return on Capital Invested“ und bezeichnet eine Stra-tegie, um günstige Aktien zu identifizieren und überbewer-

tete Aktien zu meiden. Die Strategie ist darauf ausgerichtet,an den Aktienmärkten „echte“Werte zu finden. Der jetzt auf-gelegte DB Platinum CROCI UK Fund (ISIN: LU0906985675)ist derzeit nur in einer Anteilsklasse für institutionelle Anle-ger erhältlich, eine Tranche für Privatanleger ist geplant. Erbasiert auf der bewährten CROCI-Bewertungsmethode, umaus dem britischen Standardwerteindex FTSE 100 die 30 Ak-tien mit dem niedrigsten positiven ökonomischen Kurs-Ge-winn-Verhältnis (öKGV) auszuwählen. Die Bewertungenwerden alle drei Monate überprüft und die Aktien gegebe-nenfalls ausgetauscht. Finanzwerte werden von der CROCI-Systematik grundsätzlich nicht erfasst.Die Wirtschaft Großbritannien wächst 2014 nach aktuel-

len Schätzungen des IWF um 3,2 Prozent und damit doppeltso stark wie die europäischen Industriestaaten. >red<

Peter Pavlicek is back -und die Deutsche Bankeröffnet UK als CROCI

MARKT

Peter Pavlicek Foto: beigestellt

SPORTSTUFF VON PETER RIETZLERCHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Zwei Sport-Diktatoren demaskieren sich. Beide jenseitsder 70 Jahre alt, beide aus ihren Organisationen nichtwegzudenken. Der Brite Bernie Ecclestone gesteht als

Herr der Formel 1 grobe Management-Fehler. Der „Eccle-stone der Alpen“, der Tiroler ÖSV-Präsident Peter Schröcks-nadel, wirft angesichts der Wahl von Bayern-Kicker DavidAlaba zum Sportler des Jahres die Nerven weg und kündigtim ersten Frust an, seine höchst erfolgreichen Brettlartistenkünftig nicht mehr zur Gala-Nacht des Sports nachWien zuentsenden. Schröcksnadel ist wie sein Pendant Ecclestoneehrgeizig und ein wahrer Meister im Geldauftreiben. Beideagieren als Zirkus-Direktoren, sind streitbar, überraschen mitskurrilen Ideen, gelten als trickreich und halten sich einenStab an Marionetten, die ihre Visionen umsetzen sollen. In

der Königsklasse des Motorsports rumort es. Zwei Rennställekonnten aufgrund finanzieller Nöte die Reise zu den Rennenin den USA und Brasilien nicht antreten. Weitere Teams sindkaum noch in der Lage, die Auflagen zu erfüllen bzw. sichsportlich in eine bessere Zukunft zu entwickeln. Die Budgetsder Top-Rennställe sind astronomisch, die Show lässt zuwünschen übrig. Für den Skisport gilt ähnliches. Dort sindnicht die Kosten, sondern die Internationalisierung das Pro-blem. Die Hersteller klagen über einen Einbruch der Absatz-zahlen, der Nachwuchs kann sich den Skisport kaum nochleisten und immer mehr TV-Stationen bleiben denWeltcup-Veranstaltungen fern. Ohne die TV-Bilder, speziell im wichti-gen deutschen Markt, wird es immer schwieriger Geldgeberund Partner zu finden sowie das hohe Niveau des Rennsportszu halten. So lange Ecclestone und Schröcksnadel noch dieFäden ziehen, ist in ihrer Welt (fast) alles in Ordnung. Dochwo sind ihre Nachfolger? Wer soll den Zirkus künftig amLeben erhalten? Eine geordnete Übergabe mit einem lang-fristigen Plan sieht anders aus. <

Die Zeiten für dieZampanos werden härter

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BÖRSE EXPRESS

PRODUKTE

Die Raiffeisen Wohnbaubank begibt eine variabel ver-zinste Wohnbauanleihe mit einem Volumen von biszu 50 Mio. Euro (mit Aufstockungsmöglichkeit bis zu

100 Mio. - ISIN AT000B124508). Die Festsetzung des Zinssat-zes für die halbjährlichen Zinsperioden erfolgt wie folgt: 6-Monats-EURIBOR zuzüglich 0,25 %-Punkte. DerMindestzinssatz beträgt 0,125 % p.a. Gesamtfällig ist die An-leihe am 21. Mai 2025 zum Nennwert. Erstausgabekurs von101,60 %, Erstvaluta ist der 21. November 2014. Mehr unterhttp://goo.gl/6fxn3b.

Invesco PowerShares listet den PowerSharesGlobal Buy-back Achievers UCITS ETF an diversen europäischenMärkten. Dieser investiert in Unternehmen, die in den

vergangenen zwölf Monaten mindestens 5 Prozent ihrer Ak-tien zurückgekauft und damit die Zahl der umlaufenden Ak-tien reduziert haben. Der PowerShares Global BuybackAchievers UCITS ETF ist der erste und derzeit einzige inEuropa erhältliche ETF mit einer Aktienrückkaufstrategie.Der ETF bildet mittels vollständiger physischer Replikationden NASDAQ Global Buyback Achievers Net Total ReturnIndex, der aus Aktien des Nasdaq US Buyback Achievers-sowie des Nasdaq International BuyBack Achievers-Index.

Ein Aktienrückkaufprogramm, heißt es in der Aussen-dung, ist eine von zwei Möglichkeiten, Liquidität an die Ak-tionäre zurückzuführen und hat häufig höhereKurs-Umsatz-, Kurs-Gewinn- und Kurs-Cashflow-Relationender Titel zur Folge. Im Jahr 2013 wendeten die im S&P-500-Index notierten Unternehmen insgesamt 475,6 Mrd. US-Dol-lar für Aktienrückkäufe auf, nach 398,9 Milliarden im Jahr2012.

Drei SUPERIOR Fonds der Bankhaus Schelhammer &Schattera KAG wurden mit dem österreichischenUmweltzeichen zertifiziert. Es handelt sich dabei um

den "SUPERIOR 1 – Ethik Renten", den "SUPERIOR 3 – Ethik",sowie den "SUPERIOR 5 – Ethik Kurzinvest". Der Anleihen-fonds "SUPERIOR 1 – Ethik Renten" mit einem aktuellenFondsvolumen von rd. 242 Mio. Euro und der Mischfonds"SUPERIOR 3 – Ethik" mit rd. 207 Mio. Euro sind auch diebeiden größten Fonds der KAG. Das österreichische Um-weltzeichen ist Garant für umweltfreundliche Produkte undDienstleistungen und wird vom Bundesministerium fürLand- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

vergeben. Die Auswahlkriterien beinhalten u.a. den Aus-schluss von Fonds, die in Atomkraft, Rüstungsgüter oder inden Handel damit investieren. Ebenso ausgeschlossen sindInvestitionen in Unternehmen oder Einrichtungen, die sys-tematisch Menschen- oder Arbeitsrechte sowie zentrale po-litische, soziale oder Umweltstandards verletzen.

Die UNIQA stellt ihre klassische Lebensversicherungneu auf. Ab dem Jahreswechsel gibt es nur mehr dieneue Version, die in der Basisvariante ohne Garantie-

zins und mit mehr Flexibilität und Transparenz ausgestattetist. Das eingezahlte Kapital und eine lebenslange Rente mitMindest-Betrag werden garantiert. Zusatzmodule sind mög-lich. Ein Ausstieg kommt die Kunden nun deutlich günsti-ger als zuvor. UNIQA Österreich und die zum Konzerngehörende Raiffeisen-Versicherung bieten als erste Versi-cherungen ab dem Jah-reswechsel nur mehrdie sogenannte "KlassikNeu" an. Angesichts derweiteren Absenkungdes Garantiezinssatzesauf 1,5 Prozent ab 2015durch die Finanzmarkt-aufsicht (FMA) sprichtnach Ansicht derUNIQA alles für ein sol-ches Produkt. Der Garantie- oder Rechnungszins ist jenerZinssatz, den ein Unternehmen dem Lebensversicherungs-kunden maximal versprechen darf. Dazu kommt noch dieGewinnbeteiligung, womit die Gesamtverzinsung höher aus-fällt. Die UNIQA erwartet, dass der Garantiezinssatz ab 2016angesichts des niedrigen Zinsumfeldes weiter auf 1,25 Pro-zent zurückgenommen wird. Mit mehr Transparenz und Fle-xibilität will man auch der Kritik an der Lebensversicherungbegegnen. Veranlagt wird künftig die gesamte Nettoprämie,also Einzahlung abzüglich der 4-prozentigen Versicherungs-steuer, so Peter Eichler, Vorstand in der UNIQA Österreichund in der Raiffeisen Versicherung. Der Rechnungszins fürdas Basisprodukt ist null. Die Rendite besteht aus der Ge-winnbeteiligung, die so wie bisher im Deckungsstock erzieltwird, abzüglich der Abschluss- und Verwaltungskosten. Bis-her wurden die Kosten von der Nettoprämie abgezogen, sodass weniger "Sparprämie" zur Veranlagung kam. Veranla-gen werde man normal im klassischen Deckungsstock. DieKosten lägen bei der heutigen Gesamtverzinsung von rund 3Prozent bei rund 1,58 Prozent. Sie sind nach unten mit 1 Pro-zent und nach oben mit 2 Prozent gedeckelt. Insgesamt wür-den die Kosten wohl nicht "Eckhäuser" niedriger sein,abhängig aber jeweils von der Laufzeit. Bei 25 Jahren bei-spielsweise ist laut UNIQA mit einer ähnliche hohen Kos-tenbelastung zu rechnen, bei 15 Jahren mit rund 5 Prozentweniger. Mehr unter http://goo.gl/cACM90. >red<

Preise, gebündelteAktienrückkäufe,klassischer Wohnbauund eine LV-Innovation

EMISSIONEN

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BÖRSE EXPRESS

PRODUKTE / PREISE

Henderson vergrößert mit der Auflegung des Hori-zon Emerging Market Corporate Bond Fund und desHenderson Horizon Global Corporate Bond Fund

sein Angebot im Bereich festverzinslicher Anlagen. Die inLuxemburg registrierten UCITS-Fonds sind auf US-Dollardenominiert und für den Vertrieb in Deutschland undÖsterreich zugelassen. Die Fonds werden von Steve Drew,Head of Emerging Market Credit, beziehungsweise JamesBriggs, Fixed Income Fund Manager, gemanagt.Ziel des Emerging Market Corporate Bond Fund ist es,

eine über seiner Benchmark liegende Gesamtrendite zu er-zielen. „Schwellenmarktanleihen bieten Anlegern eine ein-zigartige Anlagegelegenheit“, meint Steve Drew, Head ofEmerging Market Credit. „Sie erhalten aufgrund derSchwellenmarkt-Kennzeichnung eine attraktive Risiko-prämie, obwohl diese Anlageklasse überwiegend Invest-ment-Grade-Merkmale aufweist. Und ungeachtet derTatsache, dass einige der größten und am schnellstenwachsenden Unternehmen aus Schwellenländern stam-men, sind deren Anleihen in den Portfolios von Anlegerntypischerweise unterrepräsentiert.Der Global Corporate Bond Fund verfolgt ebenfalls das

Ziel, die Gesamtrendite seiner designierten Benchmark zuübertreffen. Dies soll jedoch in erster Linie durch Anlagenin Investment-Grade-Unternehmensanleihen erreicht wer-den. James Briggs, Fixed Income Fund Manager, erläutert:„Der Fonds profitiert von einem flexiblen Anlageansatz,der sich die analytischen Stärken eines in Europa und denUSA ansässigen Teams zunutze macht, um Anlagegelegen-heiten über alle geographischen Regionen und sämtlicheBereiche des Bonitätsspektrums hinweg zu identifizieren.Die Kombination von auf Überzeugung basierenden Anla-gen sowie einer Mischung aus makroökonomischer Ana-lyse und auf Fundamentaldaten gegründeten Titelauswahlermöglicht es dem Fonds, Disparitäten auf Märkten in allerWelt auszunutzen.“ Mehr - etwa die ISINs - gibt’s unterhttp://goo.gl/a38v04.

FERI EuroRating Services hat die nominierten Fonds-gesellschaften für die Asset Manager Awards 2015 fürDeutschland, Österreich und die Schweiz bekannt ge-

geben. Die Vergabe erfolgt in insgesamt 12 Kategorien. DieGewinner werden am 25. November bekannt gegeben.Dabei wurden rund 250 Asset Manager bewertet. In die Be-wertung fließt das Rating aller in Deutschland, Österreich

und der Schweiz angebotenen Fonds der vergangenen fünfJahre unter Berücksichtigung der Performance der ver-gangenen zwölf Monate mit ein. Die jeweils fünf bestenFondsgesellschaften werden dann für die Awards 2015 no-miniert. Nach einer sich anschließenden qualitativen Be-wertung werden die jeweiligen Gewinner ermittelt. DieAwards werden den jeweils in Deutschland, Österreich undder Schweiz besten Universal- und Spezialanbietern sowieden jeweiligen Top-Gesellschaften in den Kategorien Ak-tien- und Rentenfonds verliehen. Die Verleihung derAwards in den Kategorien Absolute Return, Aktien Emer-ging Markets, Rohstoffe, Multi Asset, Renten EmergingMarkets, Socially Responsible Investing sowie Immobilienund ETF erfolgt länder-übergreifend. Dabeimüssen die Nominier-ten je nach Kategoriebestimmte Anforde-rungen hinsichtlichder Anzahl des Fonds-ratings erfüllen: EinUn i v e r s a l anb i e t e rmuss beispielsweisemindestens 25 Fondsin Deutschland und Österreich beziehungsweise 20 in derSchweiz sowie mindestens einen Aktien-, einen Renten-fonds und einen weiteren Fonds mit einem Rating vorwei-sen können. Ein Spezialanbieter in Deutschland undÖsterreich muss dagegen zwischen acht und 24 Fonds be-ziehungsweise in der Schweiz zwischen acht und 19 Fondsmit entsprechenden Ratings vorweisen. Bei Aktien- undRentenfonds müssen die Fondsgesellschaften über je min-destens acht Fonds mit einem Rating verfügen. Bei densonstigen Kategorien variiert die Voraussetzung je nachAnlageschwerpunkt. Die Österreich-Liste finden Sie unterhttp://goo.gl/NhAuEQ.

Anleger, die Ertrag und Nachhaltigkeit kombinierenwollen, können ab sofort einen neuen Baustein fürihr Portfolio wählen. Dem „Erste Group Ethik Per-

formance Garant II 2014-2021“ (ISIN AT0000A1A3V3) liegtder „Finvex Ethical & Efficient Europe 30 Index“ zuGrunde: Der Aktien-Index kombiniert 30 gleichgewichteteAktien von europäischen Unternehmen die den Kriteriender oekom research AG entsprechen. Die oekom researchAG bewertet weltweit Unternehmen nach festgelegtenNachhaltigkeitskriterien, ausgeschlossen sind unter ande-rem Rüstungsgüter, Nuklearenergie und Glückspiel. DieAnleihe bietet 100%ige Kapitalsicherheit. Bei positiver Per-formance dieses Index profitiert der Anleger im Verhältnis1:1 an der Wertentwicklung bis zu einem Kursanstieg von45 Prozent. Mehr gibt’s unter http://goo.gl/CiZIu5 >red<

Neues aus den BereichenNachhaltigkeit undAnleihen

EMISSIONEN - UND MEHR

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BÖRSE EXPRESS

SPAREN

Da können wir uns noch glücklich schätzen. Denndie deutsche Skatbank verlangt seit November fürBeträge auf Tagesgeldkonten von mehr als 500.000

Euro einen Minuszins von 0,25 Prozent. Allerdings wirddieser nach Angaben der Bank erst dann fällig, wenn dieGesamteinlagen des Kunden - unabhängig von der Anlage-form - drei Millionen Euro überschreiten. Das Institut isteine Direktbank-Tochter der Volks-und Raiffeisenbank Al-tenburger Land. In Österreich dürfte das Beispiel keineSchule machen: „Sparen ist ein wesentlicher Teil unseresWirtschaftssystems und die Basis für die Kreditvergabe anUnternehmen. Diese Funktion darf nicht durch Strafzin-sen zerstört werden“, sagte etwa der Generalsekretär desösterreichischen Sparkassenverbands, Michael Ikrath, zudiesem Thema. In ein ähnliches Horn blies Andreas Dom-bret. Das Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank,warnte die deutschen Banken vor der Einführung vonStrafzinsen für Spar- oder Girokonten. Verbraucher damit

zu schrecken, wäre „negativ für die Sparkultur“, sagteDombret auf einer Tagung zur Bankenaufsicht in Mainz.Der Chefanlagestratege der Deutschen Bank geht übri-

gens davon aus, dass Strafzinsen bald keine Seltenheitmehr sein werden, so Asoka Wöhrmann in einem Inter-view mit der "Welt am Sonntag".Übrigens. So schlecht die gebotenen Zinsen fürs Sparen

von den Banken derzeit scheinen, die früher einmal so ge-priesenen Bundesschätze bieten da auch nicht mehr - ei-gentlich sogar weniger. Denn während bei denschlechtesten Angeboten der Banken, wie auch bei denBundesschätzen 0,5 Prozent gezahlt werden, muss mansein Geld beim Bund dafür einen Monat hinterlegen, beiden Banken gibt’s keine Bindungsfrist. Auch bei längerenLaufzeiten hat die Privatwirtschaft die Nase voran: 1,35Prozent zahlt der Bund für zehnjährige Anlagen - bis zu3,125 Prozent gibt’s bei einer Online-Bank. Wir dürfenÖsterreichs Bundesfinanzierungsagentur für ihr mickrigesAngebot aber wohl nicht tadeln. Muss diese am Sekundär-markt für zehnjährige Laufzeiten derzeit doch nur 0,999Prozent zahlen ...Übrigens 2: Die Erste Bank verlängert ihre bis dato mit

Oktober auslaufende 20 Euro-Aktion. Diese bekommt jederbei Eröffnung eines Online-Kontos. >red<

Es kommt einzig aufdie Relation an...

ZINSEN

Die niedrigsten Zinsen für täglich fälliges Geld

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Foonds.comAlles zum Thema Anlage

39FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

WÄHRUNGEN/ZINSEN

Wieerwartet, hat die russische Zentralbank am ver-gangenen Freitag die Leitzinsen erhöht, allerdingsetwas stärker als vermutet - um 150 Basispunkte

auf 9,5 Prozent. Trotzdem hat der Rubel daraufhin nur kurzdavon profitiert: der Dollar sank auf etwa 41,85 Rubel, umsich dann gleich wieder auf das Niveau zu erholen, auf demer sich vor dem Zinsentscheid bewegt hatte.Dmitri Petrow von Nomura glaubt nicht, dass die Zinser-

höhung die Abwertungstendenz des Rubel eindämmenkann. Denn die eigentlichen Gründe des Währungsverfallsseien in der internationalen politischen Großwetterlage undeiner knappen Liquidität zu suchen. Russland müsse seineDevisenpolitik einschneidender ändern, um die Abwertungaufzuhalten.Auch die UBS hätte andere Maßnahmen vorgezogen, z.B.

wenn die russische Zentralbank das Zielband des Rubel auf-gehoben hätte. Dieses habe nämlich einseitige Wetten aufeinen schwächeren Rubel begünstigt. Die russische Wäh-rung habe sich nach der überraschend deutlichen Zinserhö-hung nur kurz erholt, weil die Notenbank keine echteÄnderung ihrer Wechselkurspolitik vorgenommen habe.Gleichwohl hält die UBS es für möglich, dass die Bank ofRussia den Rubel schon bald frei schwanken lässt oder zu-mindest nach den Feiertagen am Montag und Dienstag dasZielband deutlich erweitert. Damit lagen die Analysten derSchweizer Bank zu Wochenbeginn goldrichtig.

Denn gestern hat die russische Zentralbank einen Schrittnäher an einen freien Wechselkurs des Rubel gemacht - mitder Entscheidung, die Eingriffe am Devisenmarkt auf maxi-mal 350 Millionen US-Dollar pro Tag zu begrenzen. DasLimit gilt sogar, wenn der Rubel sich über die tägliche Han-delsspanne hinaus abschwächen sollte. Zuvor war das Volu-men der Interventionen beinahe unbegrenzt und imOktober hat die Notenbank fast 30 Milliarden Dollar einge-setzt, um den Kursverfall des Rubel zu verlangsamen. Derneue Interventionsmechanismus wird es Spekulanten nachAussage der Zentralbank schwieriger machen, auf einenschwachen Rubel zu wetten. Zur Handelseröffnung fiel derRubel am Mittwoch auf das Rekordtief von 44,98 gegenüberdem Dollar und 56,37 gegenüber dem Euro.„Damit lässt die Zentralbank den Rubel de facto frei floa-

ten”, meint auch Pavel Demeshchik, Devisenhändler bei derING. Wenngleich die Noten-bank behaupte, ihre Ankündi-gung werde die Wette auf einenfallenden Rubel erschweren,rechnet Demeshchik in einem„dünnen und zittrigen” Marktdennoch mit weiteren Einbu-ßen - es sei denn, der Ölpreiserhole sich auf über 90 Dollarje Barrel.Das begrenzte Interventions-

volumen dürfte die Gefahrmindern, dass die Rubel-Schwäche eine Eigendynamikentwickle und zu einer echtenKrise werde, analysiert Capital

Economics. Die Analysten erwarten zwar, dass der Rubel inden kommenden Tagen nochmals abwertet, allerdingsdürfte die russische Währung nun leichter einen Boden fin-den als unter den alten Regularien. Die Experten sehen denDollar in den kommenden sechs Monaten bei etwa - nahezuunveränderten - 45 Rubel.

Nach Interventionsbegren-zung - freier Wechselkursdes Rubel rückt näher

Zins Express web 2.0 newsletterjeden Mittwoch

VON CHRISTA GRÜ[email protected]

http://www.boerse-express.com/nl

web 2.0 newsletterjeden FreitagZertifikate Express

„Damit lässt dieZentralbank denRubel de factofrei floaten.”

NEWS FÜR ANLEGER

Weitere Fondsanalysen undTrends finden Sie auf� www.foonds.com

40FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

Page 41: be INVESTOR 10

BÖRSE EXPRESS

ROHSTOFFE

Dass dieWirkung der Zuckerquotenaufgabe ab Oktober2017 auf Produktion und Preis in der EU vielschichtigist, liegt an der Komplexität des Zuckermarktes. Fol-

gen für Produktion und Preis hat beispielsweise auch die Kon-kurrenz zwischen Zucker und Isoglucose - auch bekannt alsMaissirup oder high fructose syrup.

Isoglucose. Nach Einschätzung des Thünen-Instituts wirdsich die europäische Zuckerwirtschaft nach 2017 auch einemdeutlich größeren Wettbewerbsdruck durch Isoglucose aus-gesetzt sehen. Diese vorwiegend aus Maisstärke gewonneneZuckerlösung, die als flüssige Süße besonders Soft drinks undEiscreme zugesetzt aber auch in Backwaren verwendet wird,hat bisher nur einen EU-Marktanteil von unter fünf Prozent.Technisch möglich wäre es allerdings, 25 bis 30 Prozent der

bisherigen Zucker-verwendung durchIsoglucose zu erset-zen, so dieWissen-schaftler.

Billiger. Nach Be-rechnungen vonYelto Zimmer vom

Thünen-Institut wird Isoglucose zukünftig ein überaus wett-bewerbsfähiges Produkt sein. Denn laut Zimmer kostet seineHerstellung zwischen 310 Euro (bei einemMaispreis von 120Euro/Tonnewie zur Zeit) und 370 Euro je Tonne (bei Maispreisvon 180 Euro/Tonne). Nach Ansicht des Wissenschaftlersmüsste die EU-Zuckerindustrie ihre bisherige Verarbeitungs-und Gewinnspanne um rund 40 Prozent oder 150 Euro/Tonnereduzieren um Zucker zum gleichen Preis anbieten zu kön-nen wie Isoglucose.

Investitionen. Bei einemWechsel zu Isoglucose würden sichdie industriellen Zuckerverwender aufgrund der damit ver-bundenen Zusatzinvestitionen auf Dauer auf deren Verwen-

dung festlegen müssen, erwartet Zimmer. Dies sollte für dieZuckerindustrie einen starken Anreiz bedeuten, einen sol-chenWechsel zu verhindern, um jetzige Abnehmer nicht dau-erhaft zu verlieren.

Wettbewerb. Mit Wegfall der Quote dürfte Isoglucose anMarktanteilen gewinnen. „Wie stark der Verdrängungswett-bewerb sein wird, hängt davon ab, ob die Konsumenten die-sen Inhaltsstoff in einer breiteren Produktpalette akzeptierenwerden”, so EugenWeinberg von der Commerzbank. Auch seifraglich, ob die relative Preisentwicklung zwischen Zuckerund Getreide zu Investitionen in erforderliche neue Herstel-lungs- und Verarbeitungskapazitäten für die aus Mais oderWeizen gewonnene Isoglucose anreizt.

Prognosen.Die European Starch Industry Association erwar-tet einen Anstieg des Isoglucose-Marktanteils auf 20 Prozentund damitmehr als eine Vervierfachung. Die EU-Kommissionist etwas vorsichtiger und rechnet mit einer Verdreifachungdes Anteils auf etwa 12 Prozent bis 2023. „Würde der Anteil inEuropa tatsächlich auf 20 Prozent steigen, wäre dies in etwagleichbedeutend mit einer Menge von zwei Mio. Tonnen Zu-cker und damit mehr als die bisher aus den Afrika-Karibik-Pazifik-Staaten importierte Zuckermenge”, so Weinberg.AKP-Staaten exportieren derzeit unbegrenzt und zollfrei indie EU. Die Quotenabschaffung und Isoglucose-Konkurrenzbedeutet also auch für solche bisher privilegierten Staateneine Gefahr. (In Teil 3 geht es um das Umfeld der Zuckerpro-duzenten und -verarbeiter - nach 2017). <

Ab Oktober 2017 werden nicht nur die Zuckerquoten abge-schafft, auch die für Isoglucose. Das hat Folgen. Foto: flickr.com

Zucker: Wird Maissirupder neue Süßstoff? (Teil 2)

AGRARROHSTOFFE

Christa Grünberg [email protected]

In der EU spielt die vor allem aus Mais her-gestellte Isoglucose bisher nur eine geringeRolle am Zuckermarkt - imGegensatz zu Län-dern wie die USA, Kanada oderMexiko. Nach2017 könnte sich das ändern.

„Wie stark der Verdrän-gungswettbewerb ist,hängt davon ab, ob Kon-sumenten Isoglukose ineiner breiteren Produkt-palette akzeptieren.”

41FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

SSoocciiééttéé GGéénnéérraallee -- EEtthhiikkaannlleeiihhee.. Die ISIN lautetDE000SG6C6P0. Die Laufzeit beträgt siebeneinhalbJahre. Zum Laufzeitende greift der 100-prozentige Ka-

pitalschutz.Die Société Générale erklärt: „Viele Anleger möchten ihr

Geld mit gutem Gewissen anlegen, ohne jedoch auf guteRenditechancen zu verzichten. Vor diesem Hintergrundwurde die Ethikanleihe 11/14-05/22 entwickelt, die sich aufden Finvex Ethical & Efficient Europe 30 Price Index (Euro-päischer Ethik- und Effizienzindex 30) bezieht.“ Der Indexsetzt also auf 30 Unternehmen. An Kurssteigerungen desIndex nehmen Anleger zu 100 Prozent teil, es gibt keinenCap.Im Index sind Unternehmen wie Unilever, Hannover

Rück, SAP, Linde, Statoil, Nestle oder Geberit zusammen.

EErrssttee GGrroouupp -- 88,,88%% MMuullttii PPrrootteecctt AAnnlleeiihhee.. Die ISIN lautetAT0000A1A7G5. Die Laufzeit beträgt ein Jahr. Als Ba-siswert dienen die Aktien von Google, Apple und Fa-

cebook. Die Aktienanleihe bietet einen fixen Kupon in Höhe von

8,8% p. a. Die Erste Group Bank AG führt die Tilgung am 19.November 2015 entweder zu 100 Prozent des Nennwertsoder durch Zahlung eines Tilgungsbetrages durch. Wennkeine der Aktien die Barriere von 60 Prozent während derBeobachtungsperiode unterschreitet, erfolgt die Tilgung amLaufzeitende zu 100 Prozent des Nennwerts. Sollte derSchlusskurs von zumindest einer im Aktienkorb enthalte-nen Aktie während der Beobachtungsperiode (18. Novem-ber 2014 – 12. November 2015) die Barriere (=60 Prozent)unterschreiten, ist die Tilgung abhängig von der tatsächli-chen Wertentwicklung der Aktien. In diesem Fall kommt es

bei der Tilgung darauf an, ob eine Aktie am Laufzeitendeunter ihrem jeweiligen Startwert notiert.Wenn dies nicht der Fall ist, erfolgt die Rückzahlung zu

100 Prozent des Nennwerts. Sollte jedoch eine oder mehrAktien nach einem Jahr unter dem Startwert notieren, er-folgt die Tilgung entsprechend der Wertentwicklung derAktie, welche am Ende der Beobachtungsperiode dieschlechteste Wertentwicklung erzielt hat. Somit bietet dieBarriere einen Sicherheitspuffer in Höhe von 40 Prozent (=Protect) im Falle eines Kursverlustes des Aktienkorbs.

VVoollkkssbbaannkk IInnvveessttmmeennttss -- EEuurrooppaa BBoonnuuss PPaarrttiizziippaattiioonnssGGaarraanntt.. Die ISIN lautet DE000MS0ACP7. Die Laufzeitbeträgt sieben Jahre. Als Emittent tritt Morgan Stan-

ley B.V. auf. Titelverteidiger Volksbank Investments erklärt in den No-

minierungsunterlagen: „Mit dem Europa Bonus Partizipati-ons Garant haben Anleger die Möglichkeit von der positivenEntwicklung des Euro Stoxx 50 Index zu profitieren. Mitdem 100% Kapitalschutz am Ende der Laufzeit ist manzudem vor etwaigen Verlusten durch Kursrückgänge ge-schützt.Befindet sich der Index am Feststellungstag auf oder über

seinem Startwert, kommt zumindest der Bonus von 10% zutragen. Sollte der Index um mehr als 10% gestiegen sein,partizipiert der Investor zu 100% an der positiven Wertent-wicklung des Index bis zur Ertragsobergrenze von 130% desNennwertes. Die positive Wertentwicklung berechnet sichals Performance des Index zwischen dem Startwert unddem Wert am Feststellungstag. Ist die Wertentwicklung ne-gativ, ist der Investor durch den 100-prozentigen Kapital-schutz am Ende der Laufzeit geschützt. <

Im Oktober wurden insgesamt sechs Zertifikate nominiert.Volksbank Investments will den Titel verteidigen. Foto: Bloomberg

Vorstellungsrunde: DieNominierten - Teil 1

ZERTIFIKAT DES MONATS OKTOBER

Michael J. Plos [email protected]

Insgesamt sechs Emittenten haben vonihrem Nominierungsrecht Gebrauch ge-macht. Volksbank Investments startet als Ti-telverteidiger. Drei Produkte werden heutevorgestellt, drei weitere folgen morgen.

43FREITAG, 07. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Deutsche Asset & Wealth Management - FestzinsUSD Anleihe mit Kapitalgarantie. Die ISIN lautetXS0809880874. Die Laufzeit beträgt sechs Jahre. Emis-

sionstag ist der 11. November 2014Deutsche Asset &Wealth Management setzt auf ein Garan-

tiezertifikat. Auf Anleger warten eine Zinszahlungen in Höhevon 2,2 Prozent pro Jahr. In den Nominierungsunterlagenwird erklärt: „Diese Festzins-Anleihe ist ein Wertpapier, dasan den Zinsterminen jeweils einen festen Zinsertrag in Höhevon 2,2 Prozent p.a. bietet. Laufzeit und die Art der Zahlun-gen am 17. November 2020 (Rückzahlungstermin) sind vor-gegeben. Am Ende der Laufzeit erfolgt eine Zahlung zu 100Prozent des Nennbetrages. Der Anleger einer Anleihe hateinen Anspruch auf Geldzahlung gegenüber dem Emittenten.Der Anleger muss bei Erwerb der Anleihe während der Lauf-zeit zusätzlich anteilig aufgelaufene Zinsen (Stückzinsen) ent-richten.“ Das Besondere an diesem Produkt ist neben derrelativ hohen Verzinsung die Tatsache, dass Anleger in US-Dol-lar investieren. Das heißt: Je stärker der US-Dollar sich gegen-über dem Euro entwickelt desto besser.

Raiffeisen Centrobank - Gold/Öl-Bonus 4.Die ISIN lau-tet AT0000A1A3A7. Die Laufzeit beträgt drei Jahre. DasZertifikat kann noch bis 14. November gezeichnet wer-

den.Seit Mitte 2014 kam es am Rohölmarkt zu einer ausgepräg-

ten Korrektur. Während Brent Crude Oil im Juni 2014 nochüber 115 US-Dollar notierte, steht ein Barrel aktuell bei ca. 86US-Dollar. Gold hingegen bewegt sich weiterhin seitwärts,ebenfalls weit von den historischen Höchstständen entfernt.„Das Gold/Öl Bonus 4 Zertifikat richtet sich somit an Anleger,welche zumindest von einer Stabilisierung der Rohstoffpreise

für Gold und Öl auf dem aktuellen Niveau ausgehen.“ Das er-klärt die RCB in den Nominierungsunterlagen.Die Marktsituation ermöglicht eine Bonusrendite von 20%

(entspricht bezogen auf den Emissionspreis 6,25% p.a.) unddas bei Barrieren mit einem Sicherheitspuffer von 30% zuLaufzeitbeginn. Am Ersten Bewertungstag wird der Startwertvon jedem der beiden zugrundeliegenden Rohstoffe festge-halten (Gold-p.m.-Fixing bzw. Öl-Abrechnungspreis) und dieBarriere (70% des jeweiligen Startwerts) ermittelt. Beide Roh-stoffe werden täglich mit der Barriere verglichen: Solangeweder Gold noch Öl während der Laufzeit 30 % odermehr sei-nes Startwerts verliert, bleibt der Bonusmechanismus intaktund am Rückzahlungstermin (November 2017) wird der Bo-nusbetrag ausbezahlt.

DZ Bank ZinsFix Plus USD-Zertifikat. Die WKN lautetDZ4199. Die Laufzeit beträgt vier Jahre. Die Zeich-nungsfrist läuft noch bis zum 5. Dezember 2014.

„Mit Blick über den ‘großen Teich’ zu den Vereinigten Staa-ten von Amerika bieten sich gerade jetzt durch das höhereUS-Zinsniveau gegenüber dem Euroland interessantere Geld-anlagelösungen an. So beträgt der Aufschlag bei fünfjährigenStaatsanleihen aktuell über 1,3 Prozent.“ Das erklärt die DZBank in den Nominierungsunterlagen.Das nominierte Zertifikat bietet eine Kuponzahlung von 3

US-Dollar (3 Prozent) pro Jahr sowie eine Extrachance amEnde der Laufzeit (bis zu 4 Prozent) auf Basis eines Sicher-heitspuffers der bei 50 Prozent des Startwertes des S&P 500liegt. „Mit dem in US-Dollar nominierten Zertifikat haben An-leger die Möglichkeit zur Diversifizierung ihrer Deport unddie Chance von einer positiven Entwicklung des US-Aktien-markts (S&P 500) bzw.-Währung zu partizipieren.“ <

Insgesamt sind sechs Produkte nominiert. Wer macht dasRennen? Foto: Bloomberg

Vorstellungsrunde: DieNominierten - Teil 2

ZERTIFIKAT DES MONATS OKTOBER

Michael J. Plos [email protected]

Heute werden die Produkte vier bis sechsvorgestellt. Im Fokus stehen zwei Zertifi-kate die direkt auf den US-Dollar setzen.Das dritte Produkt setzt auf zwei Rohstoffe- diese notieren ebenfalls in US-Dollar.

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ZERTIFIKATE

Crelino steht bekanntermaßen für Credit Linked Note.Was das heißt, erklärt UniCredit onemarkets in denProduktunterlagen. „Die Zinszahlungen und die Rück-

zahlung zum Laufzeitende nach fünf Jahren und rund zweiMonaten erfolgen durch die UniCredit Bank AG, hängen aberneben deren, auch von der Bonität der Bombardier Inc. ab. So-lange nämlich bei der Bombardier Inc. kein Kreditereignis(Eintritt eines die Zahlungsfähigkeit des Referenzschuldnersbeeinträchtigenden Umstands) eintritt, erhalten Anleger amjeweiligen Zahltag eine Zinszahlung und am Laufzeitende die

Rückzahlung zum Nennbetragvon 100 US-Dollar.“

Insgesamt fünf Zinszahlun-gen. Während der Laufzeit, dieam 11. November 2014 beginnt,finden insgesamt fünf Zinszah-lungen statt. Die erste Zahlungerhalten Anleger am 20. Jänner

2016. Die weiteren Zahlungen folgen dann jährlich ebenfallsam 20. Jänner der folgenden Jahre (siehe hierzu Grafik). AmEnde der Laufzeit wird die Anleihe zu 100 Prozent des Nenn-betrags zurückgezahlt, sofern kein Kreditereignis beim Refe-renzschuldner eintritt. Andernfalls entspricht derRückzahlungsbetrag dem Rückzahlungsbetrag im Falle einesKreditereignisses.

Was ist ein Kreditereignis? Anleger erhalten am Rückzah-lungstermin eine Rückzahlung von 100 Prozent des Nennbe-trages, sofern beim Referenzschuldner während der Laufzeitkeines der nachfolgenden Kreditereignisse eintritt. „Festge-stellt wird der Eintritt eines Kreditereignisses von der Inter-

national Swaps and Derivatives Association, Inc. (ISDA). Fallsdiese keine Entscheidung trifft, kann der Emittent dennochein Kreditereignis feststellen. Hierzumuss er demAnleger öf-fentliche Quellen benennen, aus denen sich der Eintritt desKreditereignisses ergibt.“

Wechselkurs-Risiko/Chance. UniCredit onemarkets hat beidiesem Produkt bewusst auf eine Währungsabsicherung ver-zichtet. Für Anleger stellt dieses Zertifikat also auch eine Spe-kulation auf eine Erstarkung des US-Dollar gegenüber demEuro dar.

Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000HVB1SQ9. DieZeichnungsfrist läuft noch bis zum 7. November 2014. Der No-minalbetrag liegt bei 100 US-Dollar, der Emissionspreis liegtbei 101 Prozent. Das Listing erfolgt in Franfurt und Stuttgart(jeweils Freiverkehr). <

Als Basiswerte dienen die Aktie von Bombardier Inc. sowieder Wechselkurs Euro/US-Dollar. Foto: Bloomberg

Wechselkurs-Chance undKreditereignis

HVB 5% US-DOLLAR CRELINO ANLEIHE

Michael J. Plos [email protected]

UniCredit onemarkets beitet derzeit die„HVB 5% US-Dollar Crelino Anleihe bezogenauf Bombardier Inc.“ zur Zeichnung an. DieLaufzeit beträgt fünf Jahre und zwei Mo-nate. Die Verzinsung liegt bei 5% pro Jahr.

VERZINSUNG

5,00%Die Zinszahlung entspricht 5Prozent pro Jahr. Insgesamtgibt es fünf Zinszahlungen.

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ZERTIFIKATE

Der Kapitalschutz-Index: „Der Index besteht aus 20 re-präsentativen Kapitalschutz-Zertifikaten und zeigt soderen durchschnittliche Wertentwicklung. Die Aus-

wahl der Indexbestandteile erfolgt auf Basis der jeweiligenProduktmerkmale (Laufzeit, Basispreis etc.) sowie dem aus-stehenden Volumen. So wird sichergestellt, dass der Kapital-schutz-Index die tatsächlich investierten Anlegergelderwiderspiegelt. Die Indexzusammensetzung und Berechnungerfolgt durch die EDG AG.“ Das erklärt der DDV.

Sicherheitsaspekt an erster Stelle. Bei Kapitalschutz-Zerti-fikaten sichert der Emittent dem Anleger eine Rückzahlung

bei Fälligkeit in Höhe des Nennwertes zu. Darüber hinaus be-steht die Chance auf eine attraktive Rendite abhängig von derEntwicklung des Basiswerts. In Phasen stark steigenderMärkte lassen sich lediglich unterdurchschnittliche Renditenerzielen, denn der Sicherheitsaspekt steht klar an erster Stelle.

Erfolgreiches Defensiv-Konzept. Dieses defensive Konzeptmachte sich im Oktober für den Anleger bezahlt. Währendder Euro Stoxx 50 bis Monatsmitte bis zu elf Prozent verlor,büßte der Kapitalschutz-Index im gleichen Zeitraum, wenigerals zwei Prozent ein. Mit wieder steigenden Kursen des EuroStoxx 50 in der zweiten Monatshälfte näherten sich die beibeiden Indizes wieder an. Unter dem Strich verlor der Kapi-talschutz-Index jedoch gerade einmal 0,52 Prozent, währendder Euro Stoxx 50 immerhin noch 3,49 Prozent verlor. Damiterwirtschaftete der Kapitalschutz-Index eine deutliche Über-rendite von 2,97 Prozent.

Mehr Rendite bei weniger Risiko.Mit einer jährlichen Ren-dite von +3,12 Prozent konnten sich auch Kapitalschutz-Zer-tifikate seit Auflage des Index im Jahr 2006 erheblich besserentwickeln als der Euro Stoxx 50 mit -1,64 Prozent. Und diesbei einer deutlichen Senkung der Volatilität. So betrug dieWertschwankung von Kapitalschutz-Zertifikaten gerade ein-mal 2,49 Prozent, während sie beim Euro Stoxx 50 23,98 Pro-zent betrugt. Weitere Index-Reports können demnächst aufder Homepage des DDV angeschaut werden. <

Kapitalschutz-Indexschlägt den Euro Stoxx 50

DDV INDEX-REPORT

Michael J. Plos [email protected]

Der DDV veröffentlicht regelmäßig seine In-dexreports. Dabei wird der Euro Stoxx 50mit repräsentativen Indizes (in den Katego-rien Kapitalschutz, Aktienanleihen, Dis-count und Bonus) verglichen.

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Diese Woche merkte man, dass die Berichtssaison nun auchÖsterreich erreicht hat. Ergebnis umErgebnis prasselte auf unsein. Das Positive gleich vorweg: Die Erwartungshaltung derAnalysten wurde zumindest bis dato klar geschlagen. Andritzund die OMV sahen wir uns am Donnerstag genauer an -http://goo.gl/TNLZJn -, RHI und die voestalpine bildeten denMittwoch - http://goo.gl/dChUcW - und die Amag den Dienstag- http://goo.gl/OfbUPT - wie auch den Montag mit einem Aus-blick auf die zu erwartenden Zahlen - http://goo.gl/cDltk2.NächsteWochewird’s etwas ruhiger - Post,Wienerberger (Mitt-

woch) sowie Lenzing und Mayr-Melnhof (Donnerstag) sind diegrößeren Zahlenleger (dazu noch Atrium, Binder, C-Quadrat);Das sind jeweils Einzelereignisse, die auf den Gesamtmarktnicht durchschlagen werden. Aber keine Sorge, solche Mög-lichkeiten kommen wieder (am 20. etwa die Raiffeisen). <

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(Kurze) Schaffenspause Q3 ‘13 Q3 ‘14e Q3 ‘14

Umsatz 19.697 18.179 17.852

EBITDA 2530 1820 2042

Überschuss 634 -69 117Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben, (nach Amag, Andritz, AT&S, Erste Group, OMV, Palfinger, Polytec, RHI, Te-

lekom Austria, Verbund, voestalpine)

Austro-Berichtssaison - kumuliert (in Mio. Euro)

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KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Montag, 10. November Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Dienstag, 11. November Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Mittwoch, 12. November Tatsächlich Konsens Zuletzt

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KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Mittwoch, 12. November (Fortsetzung) Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Donnerstag, 13. November Tatsächlich Konsens Zuletzt

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KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Freitag, 14. November Tatsächlich Konsens Zuletzt

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AKTIEN & INDIZES

Impressum BÖRSE EXPRESS / INVESTOR EXPRESS

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Raiffeisen Bank Int. 16.44 -1.29 196414RHI 18.55 0.49 3284Schoeller-Bleckmann 66.41 0.96 12192Telekom Austria 5.90 0.89 583701UNIQA 8.97 0.62 6263Verbund 16.06 -0.40 18368Vienna Insurance Group 38.31 0.39 9897voestalpine 31.28 0.64 42766Wienerberger 9.72 -0.51 10655Zumtobel 14.06 0.39 3338

Agrana 73.41 1.26 776Amag 26.69 -1.15 2282ams 28.02 -0.91 0AT+S 9.11 -1.83 32399Bene 0.45 1.12 391bwin.party 1.27 -1.79 3000BWT 17.02 1130C-Quadrat 29.00 140Century Casinos 4.01 1.52 6624DO&CO 52.63 1.21 2392EVN 10.17 -0.34 6269FACC 7.20 1.69 48695Flughafen 73.97 -0.04 35151Frauenthal 8.90 13945Hirsch Servo 13.90 165

HTI 1.39 40Kapsch TrafficCom 17.00 -4.76 36758KTM 111.50 202Mayr-Melnhof 84.05 -0.24 631Palfinger 18.69 0.73 6017Pankl 25.06 501Polytec 6.45 0.39 4525Rosenbauer 72.45 1325s Immo 6.02 -0.38 996Sanochemia 1.05 2.94 25214Semperit 38.01 0.57 1130Strabag 17.12 -0.49 2379SW Umwelttechnik 5.50 400UNIQA 8.97 0.62 6263Valneva 4.55 -1.09 3169Warimpex 0.97 0.83 5475Wolford 19.00 -1.96 819

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