be INVESTOR 26

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Schwerpunkt Technologie-Aktien. Der Nasdaq Composite Index schickt sich - 15 Jahre nach dem Platzen der New Economy Blase - an, ein neues Allzeithoch zu erklimmen. Kommt es wieder zum Crash? Foto: Bloomberg BÖRSE EXPRESS be INVESTOR NR. 3218/26 Déjà-vu? Nasdaq im Höhenrausch - droht ein )5(,7$* 05=

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be Investor - das Wochenmagazin des Börse Express

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Schwerpunkt Technologie-Aktien. Der Nasdaq Composite Index schickt sich - 15 Jahre nach dem Platzen der NewEconomy Blase - an, ein neues Allzeithoch zu erklimmen. Kommt es wieder zum Crash? Foto: Bloomberg

BÖRSE EXPRESS

be INVESTORNR. 3218/26

Déjà-vu?Nasdaq im Höhenrausch - droht ein

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NEWS MIX

»Analysen des Tages.Heute stehen die Aktienvon conwert, Andritz, ams,

CAT oil, Uniqa, FlughafenWien,Zumtobel und Raiffeisen imFokus der Analysten. Mehrunter � http://goo.gl/2NjZDk

»UBM stockt 2014er An-leihe auf. UBM gab ges-tern die beabsichtigte

Aufstockung um bis zu 25 Mio.Euro einer im Juli 2014 begebe-

nen Anleihe (ISIN AT0000185Y1)bekannt. Mittlerweile wurdediese Aufstockung im vollenUmfang durchgeführt.

»Das plant der Verbundin Töging-Jettenbach.Der Verbund hat jetzt

die aktuellen Planungenzur Erneuerung des beste-henden WasserkraftwerksTöging-Jettenbach der Be-völkerung im Raum Wald-kraiburg umfassendvorgestellt.Mehr unter �http://goo.gl/h3SN1m

»Andritz nimmt Anlagein Betrieb. Andritz hatdie an Hengan Group

gelieferte Tissuepapierma-schine im Werk Changdein Betrieb genommen.Mehr unter �/http://goo.gl/vm8O2Z

Meldungenin KürzeDie wichtigsten Meldungenzu Börse, Unternehmen, Kon-junktur und von der Zunftder Analysten.

DieUniqa Insurance Group hat im Geschäftsjahr 2014das vorläufige Ergebnis der gewöhnlichen Ge-schäftstätigkeit (EGT) um 22,9 Prozent auf 377,9 Mil-

lionen Euro gesteigert. Das vorläufige Konzernergebnis(nach Steuern und Minderheitenanteilen) ist mit 289,9 Mil-lionen Euro (2013: 284,7 Millionen Euro) beinahe unver-ändert, da im Jahr 2013 ein Ergebnis aus aufgegebenenGeschäftsbereichen (Verkauf der Mannheimer Gruppe) inHöhe von 50,0 Millionen Euro nach Steuern im Konzern-ergebnis enthalten war. Auf vergleichbarer Basis (ohne Zu-rechnung dieses einmaligen Sondereffektes in 2013) stiegdas Konzernergebnis um 23,5 Prozent.Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat und der Hauptver-

sammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2014 eineum 20 Prozent erhöhte Dividende von 42 Cent je Aktie aus-zuschütten.Aktuell erwartet Uniqa für 2015 gegenüber 2014 weiter-

hin einen Anstieg des EGT im zweistelligen Prozentbereichauf 425 bis 450 Millionen Euro, basierend auf weiterenoperativen Verbesserungen im Kerngeschäft. Dies setzt einstabiles Kapitalmarktumfeld, eine moderate Verbesserungdes wirtschaftlichen Umfelds und eine Schadenbelastungdurch Naturkatastrophen, die im normalen Rahmenbleibt, voraus. <

Gewinn um mehr als20 Prozent gesteigert

UNIQA

Bei BWT wird das Delisting von der Wiener Börse ein-geleitet. Die BWT-Aktionärin FIBA Beteiligungs- undAnlage GmbH stellt demnach folgenden Antrag und

Beschlussvorschlag gemäß § 109 AktG für die am 25. Au-gust 2015 in Mondsee stattfindende ordentliche Haupt-versammlung:„Beschlussfassung über die Verschmelzung der BWT Ak-

tiengesellschaft durch Übertragung ihres Vermögens alsGanzes auf eine noch zu gründende Aktiengesellschaft alsübernehmende Gesellschaft (Verschmelzung zur Auf-nahme) und Genehmigung des Abschlusses des Ver-schmelzungsvertrages zur Bewirkung des Delisting derBWT-Aktie von der Wiener Börse.“Die Antragstellerin erstattet als Aktionärin zu diesem Ta-

gesordnungspunkt den Beschlussvorschlag, die Hauptver-sammlung der Gesellschaft möge die Verschmelzung wieim Tagesordnungspunkt beschließen. <

Jetzt wird das Delistingvorbereitet

BWT

Uniqa-CEO Andreas Brandstetter Foto: apa

Die News des Tages von ... (einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

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CROSSOVER

Angefangen hat allesmit der aktiven Beratung in SachenFinanzierung von Hausbau oder Wohnungskauf - inden späten 1990er-Jahren und in den Anfängen des

neuenMilleniums. Die Diskussion, ob hier vielleicht sogar einneues ‘Geschäftsmodell’ der Banken, wie es in der gestrigenTV-Sendung ‘Bürgerforum’ ein Betroffener formulierte, ge-griffen hat oder nicht, dauert seit Jahren an. Aktuell gibt esleider neue Steine des Anstosses - für Frankenkreditnehmer.

Ratschlag. Treffen zwischen KundInnen und BeraterInnen inder Bank häufen sich in den letzten Monaten. Dabei habenKundInnen immer öfter einen schlechten Eindruck, nämlichden „dass die Banken die Verantwortung für die Vielzahl derFälle, wo Häuslbauer so etwas Spekulatives wie einen Fran-kenkredit aufgenommen haben, eigentlich weit von sich wei-sen“, weiß Peter Kolba vom Verein für Konsumentenschutz

(VKI) zu berichten. Errät jedenfalls zu Ge-sprächen auf Augen-höhe. „Zuerst kundigmachen, rechtlichenRat einholen, Strate-gie überlegen underst dann in die Bank

gehen und verhandeln.“ Tipps dazu gibt es auf der Webseitedes VKI unter www.verbraucherrecht.at.

Ausgetrickst. Dass man Kreditnehmer - auch ohne Stop-LossAufträge - schröpfen kann, ob unbeabsichtigt oder nicht, seidahingestellt, zeigt ein weiterer Fall. Eine Bankkundin miteinem Frankenkredit verkaufte freiwillig ihr Haus undwolltevon der Bank in diesem Zusammenhang eine beglaubigte Un-terschrift. Die Kundin wollte den Kredit tilgen, legte dazuFranken in der Zwischenzeit auf ein Treuhandkonto. Von Sei-ten der Bank geschah nichts. Es vergingen drei Monate, dieSchweizer Nationalbank liess die Euro-Untergrenze fallen, dieSchulden hatten sich auf einen Schlag drastisch erhöht.

Negativzins. Auch beim bisher letzten leidigen Thema, derNicht-Weitergabe von negativen Sollzinsen an die Franken-schuldner, gibt es verschiedene Modelle der Banken. MancheBanken teilen ihren Kunden nur mit, wie sie in Zukunft mitden Zinsen abrechnen, erwarten aber keine Reaktion des Kun-den. Aus rein rechtlicher Sicht muss man auf diese Schreibennicht antworten, auch wenn sich laut Kolba, eine Erklärung,dassmanmit der Vorgangsweise nicht einverstanden ist, emp-fiehlt.

Spielart. Andere Banken haben noch - konsumentenun-freundlichere - Möglichkeiten ausgetüftelt. „Dawird eine Text-änderung an der Zinsanpassungsklausel mitgeteilt und dazugesagt, dass diese Klausel gelten soll, wenn der Kunde nichtbinnen einer bestimmten Frist widerspricht. Mit dem Schwei-gen der Kunden versucht die Bank also eine vertragliche Basisdafür zu schaffen, dass sie keine Negativzinsen zahlenmuss.“Und auch wenn diese Form sicher gesetzwidrig ist, soll man,so Kolba, hier auf jeden Fall fristgerecht widersprechen.

Phantasie. Zusätzlich sollen Banken bei den Gesprächen denKunden auch noch ganz andere Sachen unterjubeln, so Kolba.„In einem Fall, wo aufgrund der Stop-Loss Order konvertiertwurde, hat man dem Kunden - jetzt in Euro - folgende Kondi-tionen angeboten: Für die Sollzinsen soll der Euribor pluseinemAufschlag von 0,875 Prozent gelten, soweit so gut. Aberdann lautet ein Zusatz ‘mindestens aber 1,75 Prozent’.“ Kolbasieht in all dem „phantasievolle Methoden“, wie die BankenFrankenkreditnehmer über den Tisch ziehen. <

Banken sind auch nur Unternehmen,die Profitmachenwollen.BeiVerhandlungenmit ihnen empfiehlt sich daher eine Strategie. Foto: VKI

Phantasie der Bankenkennt keine Grenzen

FRANKENKREDITE (TEIL 4)

Christa Grünberg [email protected]

Das profitable „Geschäftsmodell” der Ban-ken zeigt, wie phantasievoll die Instituteihre Vertragsklauseln ausnutzen - zumeistzu Lasten der Frankenkreditnehmer. DerVKI weiß dazu mehrere Beispiele.

„Zuerst kundig machen,rechtlichen Rat einholen,Strategie überlegen underst dann in die Bankgehen und verhandeln.”

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ZERTIFIKATE

Der klingenden Name lautet: „X-Pert Zertifikat auf DBCROCI US Plus TR“. Und das tut das Zertifikat: „DasZertifikat investiert in 40 US-amerikanische Aktien,

die nach dem CROCI-Modell ausgewählt werden. CROCI istein Aktienresearchmodell der Deutschen Bank, das die at-traktivsten Werte am Markt nach bestimmten Kriterien he-rausfiltert. Die CROCI USA-Strategie konnte damit denBenchmarkindex S&P 500 in der Vergangenheit deutlichschlagen.“ So wurde das Produkt in den Nominierungsun-terlagen beschrieben.

Verdienter Sieger. „Wir freuenuns sehr über den Sieg bei derFebruar-Wahl zum Zertifikatdes Monats“, erklärt Christian-Hendrik Knappe von DeutscheAsset &Wealth Management ineiner erste Reaktion. Warumdas Zertifikat den Sieg verdienthat, wollten wir von ihm wis-sen. „Die 5-Jahres-Performancedieses Strategie-Zertifikatesliegt bei beachtlichen rundplus 125 Prozent und damitdeutlich über der des Bench-markindex S&P 500. Mit demDeutsche Bank-eigenen Aktien-

researchmodell CROCI werden eben genau die attraktivstenWerte am jeweiligen Markt nach vorgegebenen Kriterien he-rausgefiltert.“Seit der Emission konnte das Zertifikat - es kostet derzeit

knapp 298 Euro - satte 182,91 Prozent zulegen. In den letz-

ten zwölf Monaten liegt das Plus bei 40,37 Prozent, seit demJahreswechsel bei immerhin 10,57 Prozent.

Geeignet für ... Christian-Hendrik Knappe erklärt, für wendas Zertifikat besonders interessant sein könnte. „Als Depot-Beimischung könnte dieses CROCI-US Zertifikat für Anlegerinteressant sein, die in den amerikanischen Markt, und hiervor allem in die laut CROCI-Strategie ökonomisch besten US-Aktien, investieren möchten.“

Alter Hase. Das Zertifikat des Monats Februar hat die ISINDE000DB091X6. Emissionstag war der 16. August 2004. Eshandelt sich um ein open-end Produkt ohne Laufzeitbe-grenzung. Es gibt auch keineWährungssicherung. Das heißt,dass man als Anleger von einem stärkeren US-Dollar gegen-über dem Euro profitiert. Diese Umstand hat die Perfor-mance in den vergangen Monaten zusätzlich unterstützt. <

Als Basiswert dient ein von der Deutschen Bankzusammengestellter Aktienkorb. Foto: Börse Express

X-Pert auf DB CROCI USPlus TR setzt sich durch

DAS ZERTIFIKAT DES MONATS FEBRUAR

Michael J. Plos [email protected]

Einen Preis für den schönsten Produkt-namen wird Deutsche Bank Asset & WealthManagement mit dem Sieger-Zertifikat imFebruar 2015 nicht gewinnen, das wird sieaber wohl nicht stören.

Christian-Hendrik Knappe ist über den Sieg hocherfreut.Foto: Börse Express

„Als Depot-Beimischungkönnte diesesZertifikat fürAnlegerinteressant sein,die in denamerikanischenMarktinvestierenwollen.“

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BELOG VON BE24.AT

Obwohl die Kurse zahlreicher Aktien nach den Kurs-anstiegen der vergangenen Monate von Expertenteilweise bereits als „ziemlich ambitioniert" bewer-

tet angesehen werden, sollten die Aktienmärkte in Erman-gelung renditestarker festverzinslicherVeranlagungsformen auch in Zukunft noch gut unter-stützt sein.Anleger mit der Markteinschätzung, dass der Höhenflug

der Aktienindizes in den nächsten zwei Jahren zwar nichtin unvermindertem Tempo weitergehen wird, aber ander-seits auch ein drastischer Kurseinbruch an bedeutendenAktienmärkten nicht bevorsteht, könnten mit Hilfe einesneuen RCB-Bonus-Zertifikates auf den Euro Stoxx 50 undden amerikanischen S&P 500-Index in den nächsten zweiJahren zu einer Brutto-Jahresrendite von 4 Prozent gelan-gen.

4% Fixkupon, 45% Schutz.Die am 25. März 2015 beob-achteten Schlusskurse desEuro Stoxx 50 und des S&P500-Index werden als Start-werte für das Bonus-Zertifikatfestgeschrieben.Bei 55 Prozent der Start-

werte werden sich die wäh-rend des gesamtenBeobachtungszeitraumes (26.März 2015 bis 23. März 2017)aktivierten Barrieren befin-den.

Die Zinsen. Unabhängig vom Kursverlauf der beiden Ak-tienindizes erhalten Anleger nach jedem Laufzeitjahr, undzwar am 29. März 2016 und am 27. März 2017 einen Zins-kupon in Höhe von vier Prozent pro Jahr gutgeschrieben.

Wird das Zertifikat am Laufzeitende mit dem Nennwertvon 100 Prozent zurückbezahlt, errechnet sich unter Be-rücksichtigung der Kosten eine Rendite von 3,21 Prozent.

Szenarien.Wenn keiner der beiden Indexstände währenddes Beobachtungszeitraumes die Barriere berührt oder un-terschreitet, wird das Bonus-Zertifikat am 27. März 2017mit 100 Prozent zurückbezahlt. Berührt hingegen derEuro Stoxx 50 oder der S&P 500-Index in den kommenden

zwei Jahren die bei 55 Prozentdes jeweiligen Startwertes lie-gende Barriere, wird die Rück-zahlung des Zertifikatesgemäß der prozentuellenWertentwicklung des Indexmit der schlechteren Perfor-mance - maximal mit demNennwert - erfolgen.

In der Zeichnung. Das RCB-4% Euro Stoxx 50 / S&P 500-Bonus-Zertifikat, fällig am 27. März 2017, ISIN:AT0000A1D8E5, kann noch bis 24. März 2015 in einer Stü-ckelung von 1000 Euro mit 100 Prozent plus 1,5 ProzentAusgabeaufschlag gezeichnet werden.

ZertifikateReport-Fazit: Mit diesem Bonus-Zertifikat wer-den Anleger in den nächsten zwei Jahren eine Jahresren-dite von mehr als drei Prozent erzielen, wenn weder derEuroStoxx50- noch der S&P500-Index innerhalb des zwei-jährigen Beobachtungszeitraumes 45 Prozent seines am25.3.156 fixierten Schlusskurses verliert. <

„Anleger mit derMarkt-einschätzung,dass eindrastischerKurseinbruch andenbedeutendenAktienmärktennichtbevorsteht ...“

Euro Stoxx 50 / S&P 500Bonus-Zertifikat:4% Zinsen, 45% Schutz

VON WALTER KOZUBEKZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Zwei bedeutende Indizes dienen hier als Basiswerte. Foto: Bloomberg

„ ... könnten zueiner Brutto-jahresrenditevon 4 Prozentgelangen.“

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Liefern, stand hier gestern - heute heißt es geliefert. Dank einer etwasunter den Erwartungen liegenden Steuerquote ging sich bei der Uniqadann unterm Strich sogar ein bisserl mehr aus, als Analysten prognos-tiziert hatten. Das will CEOAndreas Brandstetter auch an dieAktionäreweitergeben; die über den Erwartungen liegende Dividende ist wohlauch der Hauptgrund für die starke Vormittagsperformance der Aktie:Am Ausblick für 2015 hat sich ja nichts geändert (EGT von 425 bis 450Mio. Euro). Ist jedenfalls ein schöne Verzinsung für unseren Depot-Titel,wenn er uns bisher schon kursseitig wenig Freude gemacht hat.Mit den Erwartungen für Andritz beschäftigten wir uns hier zur Wo-

chenmitte - http://goo.gl/KX9t43,amDienstagmit der damals amAbendanstehenden ATX-Entscheidung des Index-Komitees -http://goo.gl/zskw2Q, der Wochenbeginn gehörte dem Soll und Ist desFlughafenWien - http://goo.gl/Z7P5pS. <

BÖRSE EXPRESS

DEPOT

BE-Real-Money-DepotPerformance: seit Kontoeröffnung inkl. Spesen Depotinhaber: Styria Börse Express GmbH | Depotnummer: 3325 - 1

Marktwert Cash Gesamtwert Performance seit Start ATXPrime seit BE-Start

75.196,87, 8.864,81 84.061,68 +740,61% +89,59%

DEPOTAUSRICHTUNG: SPEKULATIV. KEINESFALLS EIN ERSATZ FUR INDIVIDUELLE,ANLEGER- UND OBJEKTGERECHTE BERATUNG. START MUSTERDEPOT: 4. 4. 2002

MARKTKONSTELLATION VON ROBERT [email protected]

Soll und Ist Quelle: Uniqa, Bloomberg, BE in Mio. Euro

2013 2014e 2014

Erg. v. Steuern 307,6 374,5 377,9

Überschuss 284,7 277,0 289,9

Gewinn/Aktie 1,188 0,898 0,938

Div/Aktie 0,35 0,38 0,42

Uniqa - Soll und vorläufiges Ist

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Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: März 2015

Raiffeisen Centrobank AG

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e

7FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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SCHWERPUNKT TECH-AKTIEN

Erster Jänner 2000: Der “Millenium-Bug” ist ausgeblie-ben, die Welt dreht sich weiter, das Jahr Null des neuenJahrtausends ist angebrochen. An der New Yorker Tech-

nologie-Börse Nasdaq feiern die Anleger das neue Jahr zweiTage später mit einem Kursanstieg von 1,52 Prozent. Die Eu-phorie - manche bezeichnen es mittlerweile schon als Hyste-rie - hält an und treibt einem neuen Höhepunkt zu. Daran,dass der Kessel bereits am Überkochen ist glauben nur we-nige, und doch mehren sich die Anzeichen, dass es bald zueiner heftigen Kurskorrektur bei den gehypten Techno-Titelnkommen könnte. Bereits am zweiten Handelstag des Jänner2000 rutscht der Nasdaq Composite Index um 5,55 Prozentab. In der Folge bleibt es hochvolatil, doch grundsätzlich stre-ben die Tech-Aktien weiter gen Norden. Bis zum 10. März desJahres, als die Nasdaq mit exakt 5048,62 Punkten ein neuesAllzeithoch auf Schlusskurs-Basis hinlegt. Was danach ge-

Harald Fercher [email protected]

15 Jahre nach dem Platzen der New Eco-nomy-Blase steuert die Nasdaq auf ein neuesAllzeithoch zu. Manche warnen vor einerneuen Blase, doch die Situation heute unter-scheidet sich von der Milleniums-Hysterie.

NASDAQ

Rally: Die Luft wird dünn - wo dieAnalysten noch Chancen wittern

Name Marktkap. Empfehlungs- Kurs Perf. inin Mrd. USD konsens YTD in %

1. Apple Inc 748,71 4,31 127,29 16,45

2. Google Incorporated 391,80 4,62 582,76 8,98

3. Microsoft Corp 353,21 3,60 43,18 -7,31

4. Facebook Inc 227,23 4,62 81,84 3,68

5. Amazon.com Inc 177,73 4,14 387,31 23,32

6. Intel Corp 161,59 3,60 33,99 -5,98

7. Gilead Sciences Inc 153,50 4,55 104,04 9,34

8. Comcast Corp 153,34 4,50 60,18 4,17

9. Cisco Systems Inc 149,72 3,92 29,35 5,45

10. Amgen Inc 120,80 4,03 160,15 -0,06

11. QUALCOMM Inc 116,86 4,05 71,04 -4,69

12. Biogen Idec Inc 97,16 4,32 423,49 22,00

13. Celgene Corp 95,73 4,57 120,81 6,89

14.Vodafone Group PLC 91,73 3,00 34,54 1,26

15. Walgreens Boots All. Inc 90,49 3,50 83,39 8,95

16. Twenty-First Cent. Fox Inc 73,63 4,60 34,98 -8,94

17. Baidu Inc 72,84 4,54 213,58 -8,90

18. eBay Inc 70,56 3,79 59,11 3,90

19. Starbucks Corp 69,78 4,59 93,76 13,42

20. Costco Wholesale Corp 64,83 4,15 150,56 3,82

21. Priceline Group Inc/The 63,66 4,37 1.239,93 7,50

22. Express Scripts Hold. Co 61,66 4,29 84,10 0,19

23. Texas Instruments Inc 61,07 3,55 58,74 9,08

24. Mondelez Int. Inc 60,11 4,04 36,51 0,32

25. ASML Holding NV 47,55 3,38 109,70 0,63

Nasdaq: Die 25 Firmen mit dem höchsten Marktwert

DAS COMEBACK DER NASDAQ (Nasdaq Composite Index 31.12.1998 - 04.03.2015)

Nasdaq im Höhenrausch: 15 Jahre nach dem Milleniums-Crash überspringt der Nasdaq Composite Index wieder die 5000er-Marke - bei einigen Anlegern wächst - nicht ganz unbegründet - die Skepsis. Quelle: Bloomberg; Foto: dpa/A3778 Fredrik von Erichsen

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SCHWERPUNKT TECH-AKTIEN

schieht wird als die große New Economy-Blase in die Ge-schichte eingehen. Bereits am nächsten Tag beginnen die ers-ten Anleger mit dem Abverkauf und der weltgrößteTechnologie-Index verliert 2,80 Prozent - bis Ende des Jahreswerden sich die Verluste auf mehr als 51 Prozent (vom 10.03.weg gerechnet) aufsummieren und die in den beiden Mona-ten zuvor angefallenen Gewinne samt und sonders ausradie-ren. Mit einem Minus von 39,29 Prozent wird das Jahr 2000als das, bis dahin schlechteste Jahr in die Geschichte der Nas-daq (Gründung 1971) eingehen. (1999 lieferte mit einem Plusvon fast 86% die übrigens beste Performance des Nasdaq Com-posite.) Erst im Gefolge der Lehman-Pleite und der darauf fol-genden Finanzkrise wird die Nasdaq im Jahr 2008 mit einemMinus von 40,54% noch schlechter performen.

Machen Sie Ihre erste Million. Doch nicht nur in den USAplatzt die Tech-Blase, noch schlimmer erwischt es die deut-schen Anleger, die dem Internethype staunenden Auges undmit weit geöffneter Brieftasche hinterherlaufen. Angetriebenvon Bild-Titeln wie “Geld-Rausch” oder “Machen Sie Ihre ersteMillion” (Magazin DM) treiben die Anleger den Neuen Markt

bis zum 10. März auf sein All-zeithoch von 8559,32 Punkte(der Nemax All Share Perfor-mance Index wurde zwischen-zeitlich eingestellt). Nahezuprophetisch fragt das deutscheNachrichtenmagazin “Der Spie-gel” in seiner Titelgeschichte

vom 13. März dieses Jahres: ”Ist dies der schiere Wahnsinn,der nur in einem großen Crash enden kann wie 1929, alsschon einmal die Weltwirtschaft in die Krise stürzte? Oder istes der Aufbruch in ein neues Zeitalter, in dem die altenMaßstäbe nicht mehr gültig sind?” (Covertitel: „UnternehmenGrößenwahn“ - Story dazu hier: http://bit.ly/1zRtsH1). Dochda hat - von vielen noch unbemerkt bereits der Abstieg be-gonnen. Das Jahr 2000 endet für den Nemax Index mit einemStand von 2743,42 Punkten - ein satter Verlust von fast 68%.

Welch absurde Bewertungen der Hype, um alles was mitdem Internet zu tun hatte, mit sich brachte, zeigt wohl ambesten das Beispiel des deutschen E-Commerce Softwareun-ternehmens Intershop, das im Juli 1998 sein Debüt am Bör-senparkett hingelegt hat. Per Ende 1998 wurde dasUnternehmen, das im selben Jahr einen Umsatz von 17,9 Mil-lionen Euro und einen Nettoverlust von 17,3 Millionen Euroerzielte, mit mehr als 660 Millionen Euro bewertet. Im Jahrdarauf stieg der Umsatz auf 46,3 Millionen und der Verlustauf 18,4 Millionen. Das tat der Hysterie allerdings keinen Ab-bruch. In US-Magazinen wurde das Unternehmen aus Jena alseiner von 50 europäischen Tech-Stars gefeiert und die Be-wertung stieg weiter. Per Ultimo 1999 wurde Intershop mit4709 Millionen Euro bewertet - ein Kurs-Umsatz-Verhältnisvon 101,7. Ende des Jahres 2000 - nach dem Platzen der Blase

Intershop-Aktie (31.12. 1998 bis 04.03.2015)

Name Empfehlungs- Marktkap. Kurs/EBITDA Kurskonsens in Mio. Euro

Wirecard AG 4,45 4.912,46 30,14 39,89

Dialog Semiconductor PLC 4,40 2.938,70 12,70 41,39

BB Biotech AG 4,38 3.376,66 — 283,10

United Internet AG 4,29 8.201,44 12,43 39,98

Drillisch AG 4,23 1.990,86 21,64 37,50

Jenoptik AG 4,13 719,94 10,00 12,62

CompuGroup Medical AG 4,11 1.446,40 13,47 27,16

MorphoSys AG 4,09 1.958,24 — 74,07

RIB Software AG 4,00 548,03 16,84 12,62

Freenet AG 3,88 3.361,60 9,27 26,31

Bechtle AG 3,80 1.512,53 11,33 72,23

CANCOM SE 3,80 537,06 10,72 36,02

Evotec AG 3,75 490,05 35,83 3,73

XING AG 3,73 752,18 34,65 135,05

Manz AG 3,67 389,74 16,07 79,01

Sartorius AG 3,60 2.340,30 11,88 124,00

Drägerwerk AG & Co. KGaA 3,59 1.416,32 4,79 94,70

AIXTRON SE 3,59 828,30 — 7,36

Kontron AG 3,57 342,06 116,50 6,17

Carl Zeiss Meditec AG 3,47 1.958,10 13,88 24,12

Nordex SE 3,46 1.554,80 12,26 19,33

Telefonica Deutsch. Hold. AG 3,27 14.548,55 11,56 4,91

LPKF Laser & Electronics AG 3,22 287,72 14,47 12,96

Software AG 3,15 2.177,68 8,95 25,17

QIAGEN NV 3,14 5.453,10 15,81 22,78

Pfeiffer Vacuum Technology AG 3,07 733,95 10,07 74,75

STRATEC Biomedical AG 3,00 506,71 15,69 43,00

Nemetschek AG 3,00 1.132,48 20,85 118,05

SMA Solar Technology AG 3,00 418,14 — 12,21

QSC AG 2,83 225,69 4,27 1,82

Quelle für beide Tabellen: Bloomberg, Stand 05.03.2015

TecDAX-Aktien unter der Analysten-Lupe

Ausschläge wie diese waren im Jahr 2000 keine Seltenheitam Neuen Markt in Frankfurt. Quelle: Bloomberg

„Ist das derschiereWahnsinn ...“Der Spiegel, März 2000

ZITIERT

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT TECH-AKTIEN

- war die Firma immer noch 2,9 Milliarden Euro wert, im Jahrdarauf lag die Marktkapitalisierung per 31.12. nur mehr bei121,7 Millionen Euro. Binnen zwei Jahren waren 4,59 Milli-arden Euro verpufft. Erstmals einen Nettogewinn erzielte In-tershop übrigens erst im 2008. Laut Bloomberg-Daten fiel indiesem Jahr bei einem Umsatz von rund 41 Millionen Euroein Gewinn von 1,5 Millionen an. Die Aktie notiert aktuell beieinem Kurs von rund einem Euro, ihr Hoch verzeichnete dasPapier am 10.03.2000 bei 1598,28 Euro.

Aber immerhin: Intershop gehört zu den Überlebenden.Denn zahlreiche der deutschen Tech-Stars, die rund um denJahrtausendwechsel das Börsenparkett betreten haben, er-wiesen sich schon sehr bald als Sternschnuppen, die raschverglühten. Unter ihnen auch einige österreichische Unter-nehmen, wie die Internetfirma YLine, deren Geschichte indiesen Tagen vor Gericht aufgearbeitet wird, oder die Con-sulting-Firma Blue C, die 2002 ihre Pforten schloss. AndereÖsterreicher, wie etwa der Wiener IT-Dienstleister Beko (IPO1999) fristen an der Börse mittlerweile ein Schattendaseinoder wurden ganz geschluckt, wie etwa Topcall (IPO 1997),der Beko-Konkurrent Brain Force oder das Wiener Software-unternehmen Update (IPO 2000), das erst kürzlich von einemUS-Softwarehaus übernommen wurden.

Einige nutzten die Plattform Börse. Einige der österrei-chischen “Millenium-Babys” haben die Plattform Börse ge-nutzt um sich zu internationalisieren und das Wachstumvoranzutreiben. So etwa der mittlerweile in Wien notierteTechnologiekonzern AT&S (IPO: 1999 in Frankfurt), der imJahr seines Börseganges einen Umsatz von 166,1 MillionenEuro erzielte. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2014 (per30.03.) stieg der Umsatz auf rund 590 Millionen Euro (+255%gegenüber 1999), der Nettogewinn kletterte gar um mehr als421% von 7,9 auf 41,2 Millionen Euro. Auch für das dem-nächst zu Ende gehende Geschäftsjahr wird ein neuerlicherWachstumsschub erwartet (siehe dazu auch Interview mitdem AT&S CEO Andreas Gerstenmayer, der erst diese Wochezum CEO des Jahres im prime market gekürt wurde).

Zurück in die USA: Dort liefert dieser Tage die Technologie-Börse Nasdaq einen neuen Höhenflug und hat erst kürzlichwieder die Marke von 5000 Punkten übersprungen (02.03.2015 Schlussstand: 5008,096 Punkte). Das alte Hoch vom März2000 ist nach 15 Jahren wieder in greifbare Nähe gerückt.Bleibt letztlich die Frage, ob sich bei den Tech-Aktien eineneue Blase aufbaut. Angesichts der Geldschwemme und derNiedrigstzinsen, mit denen die Zentralbanken in den USA undEuropa die Märkte befeuern, durchaus möglich. Dennoch gibtes einige Unterschiede zum Jahr 2000 auf die etwa MonikaRosen, Chefanalystin bei der Bank Austria Private Banking, inihrem kürzlich erschienen BElog hingewiesen hat. So ist etwadas Kurs-Gewinn-Verhältnis der Nasdaq aktuell zwar ebenfallskein Schnäppchen mehr - liegt es doch bei 30 - doch im Ver-gleich zu jenem im Jahr 2000 ist es deutlich geringer. Rosen

zufolge lag es damals bei 150 (mehr dazu hier:http://bit.ly/18mXeN8). Auch andere Fakten sprechen dafür,dass die großen Tech-Werte wie Apple, Cisco, Google oder Mi-crosoft selbst bei einer Zinswende in den USA, die unweiger-lich zu steigenden Kreditkosten führen würde, gut positioniertsind. Gemeinsam verfügen die vier Unternehmen (siehe auchTabelle: Nasdaq die Top-25) über Liquiditätsreserven von mehrals 360,5 Milliarden Dollar. Laut Black Rock entspricht das fasteinem Viertel der Bestände von US-Unternehmen. Black Rockhat außerdem berechnet, dass die im S&P 500 Index enthal-tenen Technologiewerte die geringste Nettoverschuldung imVerhältnis zur Marktkapitalisierung aufweisen. Diese Finanz-kraft eröffnet den Tech-Riesen größere Möglichkeiten für Ak-tienrückkäufe und Dividendenausschüttungen, die im Fall derFälle die Kurse stützen sollten.

Dennoch, die Luft an der Nasdaq ist extrem dünn geworden.Zahlreiche Aktien sind schon deutlich über ihre Kursziele hi-nausgeschossen. Unter den 20 an der Nasdaq notierten Aktien,die von allen Analysten, die sie untersuchen, zum Kauf emp-fohlen werden, gab es zuletzt nur mehr Eine, die ein mini-males Potenzial von 0,09% auswies (Basis: Kursziel im Median,siehe Tabellen). Im Schnitt bringen es jene 913, von mehr als2560 Nasdaq-Aktien, die die Qualifikationskriterien für dieBörse Express-Auswertung schafften (Marktkapitalisierungvon mehr als 500 Millionen Dollar und mindestens fünf Ana-lystenstimmen) auf ein negatives Kurspotenzial von 10,67 Pro-zent. Der verfallene Euro-Kurs hat zudem US-Werte füreuropäische Anleger verteuert. Es könnte also durchaus Sinnmachen, sich in der näheren Umgebung - sprich im Euro-Land,oder eben auch in Österreich - nach hoffnungsvollen Techno-logie-Aktien umzusehen. Eine davon ist sicherlich AT&S, die -trotz eines Kursplus von mehr als 60% im Jahr 2015 - aktuellein 2015 KGV(e) von 12,70 aufweist. Das Kurs/EBITDA-Verhält-nis (2015e) liegt mit 3,98 deutlich unter jenem Wert, den etwaTecDax-Aktien derzeit haben. <

Apple-Aktie (31.121998 bis 04.03.2015)

Während andere verglühten, erfand sich Apple neu und stiegzum “teuersten” Unternehmen der Welt auf. Quelle: Bloomberg

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SCHWERPUNKT TECH-AKTIEN

Name Empfehlungs1 Anzahl Kurs-2 Marktkap. EBITDA- KGV (e)3 Kurs/Buch Kurs/EBITDA Kurs Perform.konsens der Analysten potenzial in Mrd. Dollar Marge in % YTD in %

Grand Canyon Education Inc 5,00 10,00 -14,92 2,11 30,43 15,42 4,42 9,75 45,09 -3,45

Glu Mobile Inc 5,00 9,00 -27,86 0,54 4,42 14,58 3,13 51,88 5,05 28,97

Merrimack Pharmaceuticals Inc 5,00 8,00 -6,23 1,26 — n.a. — — 12,19 4,25

TESARO Inc 5,00 7,00 -4,37 2,04 — n.a. 15,06 — 54,51 39,12

Ultragenyx Pharmaceutical Inc 5,00 7,00 -19,50 1,98 — n.a. 9,07 — 59,57 29,38

Cynosure Inc 5,00 7,00 -19,73 0,65 1,12 18,22 1,81 17,85 30,10 9,41

Tarena International Inc 5,00 7,00 -39,57 0,51 13,32 10,52 0,96 — 10,08 -10,18

Auspex Pharmaceuticals Inc 5,00 6,00 0,09 2,10 — n.a. 12,94 — 70,06 28,49

China Biologic Products Inc 5,00 6,00 -9,13 1,98 38,81 19,22 10,12 17,55 80,15 18,56

Tessera Technologies Inc 5,00 6,00 -21,08 2,10 — 21,42 3,86 15,96 39,46 10,79

Flexion Therapeutics Inc 5,00 6,00 -22,21 0,52 — n.a. 6,63 — 26,06 25,71

Sangamo BioSciences Inc 5,00 6,00 -27,36 1,24 — n.a. 5,85 — 18,16 18,21

OSI Systems Inc 5,00 5,00 -10,02 1,45 14,95 18,82 2,67 9,67 72,88 3,15

Vascular Solutions Inc 5,00 5,00 -10,47 0,50 19,69 27,20 4,44 19,82 29,32 7,66

Radius Health Inc 5,00 5,00 -19,75 1,63 — n.a. 56,13 — 44,94 13,44

Lattice Semiconductor Corp 5,00 5,00 -23,43 0,78 17,44 13,41 1,80 12,36 6,70 -2,61

Alder Biopharmaceuticals Inc 5,00 5,00 -24,36 1,00 — n.a. 12,63 — 24,96 -8,49

Aerie Pharmaceuticals Inc 5,00 5,00 -27,70 0,69 — n.a. 16,37 — 28,92 -1,34

Relypsa Inc 5,00 5,00 -28,21 1,62 — n.a. 10,92 — 41,28 29,87

Vital Therapies Inc 5,00 5,00 -36,96 0,55 — n.a. 6,50 — 23,64 -7,82

Liberty Global PLC 4,90 20,00 -3,44 47,38 42,35 49,97 3,32 5,65 55,04 9,27

Hyperion Therapeutics Inc 4,89 9,00 -19,97 0,62 -8,95 45,66 5,04 — 29,61 23,87

Epizyme Inc 4,88 8,00 -42,74 0,82 -3,54 n.a. 4,73 — 24,34 27,24

Newport Corp 4,86 7,00 -16,10 0,79 10,21 11,63 2,24 9,54 20,03 4,92

OvaScience Inc 4,86 7,00 -26,85 1,13 — n.a. 14,71 — 43,89 -4,03

OncoMed Pharm. Inc 4,86 7,00 -36,49 0,80 — n.a. 8,91 — 27,31 22,89

Silicon Motion Tech. Corp 4,83 12,00 -17,46 0,96 14,42 12,22 3,14 14,55 28,27 19,87

Depomed Inc 4,83 6,00 -0,65 1,41 4,17 31,49 3,81 13,86 24,34 46,77

Esperion Therapeutics Inc 4,83 6,00 -18,25 1,31 — n.a. 19,77 — 64,17 58,95

Insmed Inc 4,83 6,00 -21,68 0,95 — n.a. 5,08 — 19,58 22,82

VWR Corp 4,80 10,00 -10,46 3,18 10,22 14,99 2,29 — 25,07 -6,30

Diodes Inc 4,80 10,00 -13,67 1,35 13,01 14,07 1,76 — 28,49 2,87

Canadian Solar Inc 4,80 10,00 -28,13 1,66 12,79 6,21 2,55 — 32,70 24,76

Hollysys Automation Tech. Ltd 4,80 10,00 -34,43 1,05 21,27 9,93 2,14 — 17,94 -25,50

Zafgen Inc 4,80 5,00 -20,28 1,06 — n.a. 8,12 — 39,86 28,86

Forward Pharma A/S 4,80 5,00 -42,25 1,06 — n.a. — — 23,10 11,19

Premier Inc 4,79 14,00 -6,59 1,36 37,55 22,96 5,91 3,90 36,43 8,74

Activision Blizzard Inc 4,78 27,00 -10,77 16,58 34,69 15,89 2,29 10,73 23,20 13,80

Virtusa Corp 4,78 9,00 -10,77 1,16 13,58 22,11 2,78 17,25 39,26 -6,10

Internap Corp 4,78 9,00 -13,33 0,53 19,95 n.a. 3,51 7,41 9,75 21,73

YY Inc 4,76 17,00 -45,38 2,91 28,83 13,33 6,66 — 53,53 -17,48

Kite Pharma Inc 4,75 7,00 -22,93 2,64 — 153,97 12,54 — 64,74 9,57

Encore Capital Group Inc 4,73 11,00 -24,15 1,01 19,75 6,85 1,69 3,11 39,44 -11,80

Sabre Corp 4,71 14,00 -13,24 5,85 27,02 16,83 68,50 7,86 21,69 6,91

Phibro Animal Health Corp 4,71 7,00 1,32 1,42 12,32 20,07 54,09 10,09 35,97 15,06

SEI Investments Co 4,71 7,00 -6,24 7,07 32,69 17,79 5,66 17,23 42,66 5,87

Wilshire Bancorp Inc 4,71 7,00 -12,00 0,76 — 10,50 1,59 — 9,68 -4,64

Hanmi Financial Corp 4,71 7,00 -16,82 0,65 — 11,01 1,43 — 20,38 -6,88

Universal Truckload Serv. Inc 4,71 7,00 -18,06 0,77 9,56 12,05 5,58 6,73 25,40 -10,45

PTC Inc 4,71 7,00 -23,36 3,86 20,18 13,48 4,52 15,25 33,72 -8,24

Mitel Networks Corp 4,71 7,00 -26,54 0,96 7,22 8,77 2,05 — 9,55 -10,57

Incyte Corp 4,71 17,00 1,93 15,10 7,16 83,08 — 407,30 93,78 20,24

Steel Dynamics Inc 4,70 20,00 -23,27 4,46 6,67 9,23 1,52 7,31 18,42 -6,53

Align Technology Inc 4,69 13,00 -6,31 4,61 14,58 26,63 6,10 21,71 58,09 2,22

PDC Energy Inc 4,68 25,00 -12,18 1,95 20,97 27,39 1,71 20,50 53,57 31,60

Nasdaq Composite: Die Favoriten der Analysten

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SCHWERPUNKT TECH-AKTIEN

Quelle: Bloomberg, Auswertung Börse Express; Stand 04.03.2015, Ranking: nur Aktien mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 500 Mio. und mit mehr als 5 Analysten, Reihung nach Analy-

stenkonsens und danach nach der Anzahl der Analysten, die die Aktie beurteilen; 1: von 1 bis 5 je höher desto besser; 2: in %; 3: KGV (e) für das auf das aktuelle Geschäftsjahr folgende Jahr;

n.a.: nicht anwendbar

Name Empfehlungs1 Anzahl Kurs- Marktkap. EBITDA- KGV (e)3 Kurs/Buch Kurs/EBITDA Kurs Perform.konsens der Analysten potenzial2 in Mrd. Dollar Marge in % in USD YTD in %

Diamondback Energy Inc 4,67 21,00 -16,15 4,23 77,20 33,21 2,33 10,03 72,11 20,12

Cadence Design Systems Inc 4,67 12,00 -8,60 5,39 20,39 15,75 4,03 16,21 18,28 -2,85

Sonus Networks Inc 4,67 12,00 -29,13 0,80 — 13,09 3,35 — 16,30 -18,01

SPS Commerce Inc 4,67 9,00 -13,35 1,12 10,12 69,13 5,45 85,73 68,45 20,73

Power Integrations Inc 4,67 6,00 -0,96 1,65 22,29 20,34 3,82 21,74 56,45 8,91

NewLink Genetics Corp 4,67 6,00 -1,08 1,38 — n.a. 11,66 — 49,46 24,60

Astronics Corp 4,67 6,00 -6,96 1,56 17,34 20,26 6,77 12,55 71,64 28,22

Integrated Silicon Solution Inc 4,67 6,00 -7,39 0,53 9,24 16,00 1,69 16,25 16,67 0,84

Monotype Imaging Holdings Inc 4,67 6,00 -8,41 1,27 37,48 23,73 4,30 19,25 32,63 11,86

Steiner Leisure Ltd 4,67 6,00 -9,31 0,60 — 12,27 3,50 — 46,25 0,37

Dave & Buster’s Enter. Inc 4,67 6,00 -9,77 1,24 18,47 35,04 5,07 — 31,58 13,33

EchoStar Corp 4,67 6,00 -11,08 4,90 25,68 29,13 1,39 5,51 53,35 1,77

Republic Airways Holdings Inc 4,67 6,00 -14,67 0,65 24,84 7,61 1,06 1,68 12,80 -11,79

Nutrisystem Inc 4,67 6,00 -15,56 0,54 9,20 20,32 9,70 14,26 19,00 -4,19

comScore Inc 4,67 6,00 -17,40 1,73 3,17 25,76 9,91 164,35 50,80 9,41

HealthEquity Inc 4,67 6,00 -18,31 1,16 25,47 73,45 8,28 — 21,24 -16,46

Lam Research Corp 4,65 23,00 -14,40 12,88 21,05 14,29 2,58 12,47 81,32 1,93

Synaptics Inc 4,65 17,00 -10,57 2,97 9,93 11,62 4,16 21,21 81,38 17,69

Cognizant Tech. Solutions Corp 4,64 33,00 -4,18 37,83 20,39 18,37 4,89 18,03 62,28 17,85

Cempra Inc 4,64 11,00 -5,26 1,42 — n.a. 20,06 — 33,16 38,96

Celldex Therapeutics Inc 4,64 11,00 -8,82 2,84 — n.a. 12,40 — 30,09 60,55

Synopsys Inc 4,64 11,00 -9,22 7,11 21,46 15,60 2,42 15,61 46,30 6,40

Synchronoss Technologies Inc 4,64 11,00 -22,83 1,94 25,86 18,71 3,63 15,43 44,76 7,53

21Vianet Group Inc 4,64 11,00 -37,33 1,38 15,14 44,80 3,04 22,30 16,92 7,56

Proofpoint Inc 4,63 19,00 -6,34 2,15 — n.a. 37,72 — 55,73 14,24

American Airlines Group Inc 4,63 19,00 -28,73 34,10 13,51 5,52 16,89 6,09 48,11 -8,73

HealthStream Inc 4,63 8,00 -23,43 0,71 16,00 59,29 4,21 25,78 25,65 -13,40

PRA Group Inc 4,63 8,00 -30,60 2,34 35,41 9,04 2,52 7,51 48,58 -16,64

Google Incorporated 4,62 55,00 -6,76 391,80 32,54 17,59 3,76 18,20 582,76 8,98

Facebook Inc 4,62 55,00 -9,07 227,23 50,03 32,08 6,27 33,87 81,84 3,68

Carrizo Oil & Gas Inc 4,62 26,00 -15,00 2,25 72,84 33,29 2,04 4,36 49,30 17,45

Twenty-First Century Fox Inc 4,60 35,00 -10,31 73,63 21,07 16,99 3,76 10,93 34,98 -8,94

Memorial Resource Dev. Corp 4,60 15,00 -24,21 4,03 70,74 35,75 9,24 — 21,22 15,53

Monolithic Power Systems Inc 4,60 10,00 -3,29 2,09 12,93 24,99 5,96 43,27 53,19 6,86

IPG Photonics Corp 4,60 10,00 -7,05 5,11 41,49 19,79 4,87 15,87 97,60 29,94

Constant Contact Inc 4,60 10,00 -8,24 1,36 13,26 25,65 5,06 30,42 42,21 15,01

Radware Ltd 4,60 10,00 -14,15 1,00 11,56 18,64 3,01 — 22,32 1,27

CalAmp Corp 4,60 10,00 -25,49 0,69 11,21 16,68 4,79 22,96 19,00 3,93

MobileIron Inc 4,60 10,00 -33,08 0,67 — n.a. 5,68 — 8,70 -13,65

ePlus Inc 4,60 5,00 -0,01 0,63 7,26 14,10 2,32 7,46 84,99 12,01

1-800-Flowers.com Inc 4,60 5,00 -3,73 0,82 5,76 26,72 3,64 8,61 12,52 52,79

Simmons First National Corp 4,60 5,00 -9,42 0,75 — 12,13 1,53 — 42,12 3,03

Opus Bank 4,60 5,00 -9,97 0,85 — 9,83 1,16 — 30,16 6,52

Natus Medical Inc 4,60 5,00 -14,43 1,16 13,24 20,89 3,27 19,13 35,94 -1,47

Herman Miller Inc 4,60 5,00 -18,45 1,72 0,89 13,34 4,19 8,78 28,95 -1,77

Spark Therapeutics Inc 4,60 5,00 -20,85 1,34 — n.a. 14,02 — 56,20 —

Actua Corp 4,60 5,00 -38,48 0,62 — n.a. 1,37 — 15,38 -17,16

Skyworks Solutions Inc 4,59 22,00 -0,50 17,20 30,02 16,51 6,35 20,27 91,54 23,99

Starbucks Corp 4,59 29,00 -4,33 69,78 23,28 25,49 12,09 17,69 93,76 13,42

Tetraphase Pharmaceuticals Inc 4,58 12,00 -17,85 1,18 — n.a. 22,03 — 39,43 -3,05

Bloomin’ Brands Inc 4,57 14,00 -12,31 3,23 8,62 n.a. 5,68 8,34 25,87 3,19

Insys Therapeutics Inc 4,57 7,00 -7,37 2,06 15,46 22,64 13,95 30,46 60,21 37,74

Nasdaq Composite: Die Favoriten der Analysten

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SCHWERPUNKT TECH-AKTIEN

Börse Express: Sie überraschten zuletzt mit besser als erwartetenNeunmonatszahlen, hoben die Guidance für das Gesamtjahr an undwurden von ihren CEO-Kollegen unter den börsenotierten Unter-nehmen Österreichs als CEO des Jahres 2014 (Anm. im SegmentPrime, im Bereich ATX gewann voestalpine CEO Wolfgang Eder, imSegment bond market Andreas Dangl von WEBWindenergie - siehehttp://goo.gl/RDffPX) gewählt. Gibt es etwas, das Ihren Blick derzeitüberhaupt trüben kann?ANDREAS GERSTENMAYER: Es läuft ganz gut, aber natür-lich, wenn es so läuft, muss man sich besonders mit derZukunft auseinandersetzen, damit man von dieser nicht

überrascht wird. Auch derWerksbau in Chongqing läuftnach Plan.Wir haben derzeit ein Luxus-problem - wir haben in denKernbereichen einen Umsatzerreicht, den wir zu Beginndes Jahres in dieser Dimen-sion nicht voraussahen. Aberumso mehr beschäftigt dieFrage, was kommt als Nächs-tes?

Sie haben im Rahmen des Q3-Er-gebnisses von einem beinahe opti-malen Produktmix gesprochen.

Wie sieht denn der optimale aus?Den gibt es leider nicht. Optimal wäre natürlich eine

100prozentige Auslastung aller Maschinen; aber bei sokomplexen Produktionsprozessen ist das faktisch nichtmöglich. Die Challenge ist somit, wie können wir auf demNiveau weiter arbeiten. Wir haben jetzt noch die Heraus-forderung Chongqing hochzufahren und müssen uns in-tensiv damit beschäftigen, was wir im Kerngeschäftmachen: Stillstand oder Nullwachstum ist Rückschritt.

Das klingt jetzt nach neuen Kapazitäten in den Kernbereichen ...Natürlich müssen wir uns damit auseinandersetzen.

Neue Kapazitäten bedeuten aber auch neue Investitionen -was Kapazitäten an finanziellen Mitteln und an Human Res-sourcen erfordert; das Thema „Erweitern wir unsere Kapa-zitäten im Kerngeschäft“ beschäftigt uns, auch inBeantwortung Ihrer Eingangsfrage.

Verschieben sich Ihre Präferenzen da ein wenig nach vorne? Bisherhabe ich Ihren Weg so verstanden, dass Chongqing erst einmal lau-fen soll, erst dann wird wegen der Größe dieses Projekts über dieweitere Zukunft der bisherigen Kernbereiche gesprochen ...Stimmt, das war der ursprüngliche Plan. Aber jeder Plan

ist nur so gut, so gut er an die Entwicklung des Marktes an-gepasst werden kann. Wir sehen derzeit einfach eineenorme Dynamik im Markt. Um im Kerngeschäft nicht zuverlieren stellen sich mir also drei Fragen: Müssen wiretwas tun? Können wir etwas tun? Und wenn jeweils Ja,wann tun wir es?

Aus heutiger Sicht, wohin wird da die Reise gehen? Derzeit gibt esein leichtes Übergewicht im Bereich ‘Mobile Devices’ gegenüber ‘Au-tomotive und Industrials’.Das ist eine Momentaufnahme und wird durch die Dyna-

mik des Marktes bestimmt. Vor drei/vier Jahren hatten wirda teils noch Werte von 80 zu 20 Prozent. Ich bin über die

verstärkte Diversifikation je-denfalls glücklich, da sich da-durch unterschiedlicheSaisonalitäten in den Ge-schäftszyklen besser ausglei-

INTERVIEW ANDREAS GERSTENMAYER

„Jeder Plan ist nur so gut, so gut er an dieEntwicklung des Marktes angepasst werden kann“

Andreas Gerstenmayer Foto: beigestellt

Robert Gillinger [email protected]

AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer kündigtim BE-Interview eine Vorverlegung des The-mas Kapazitätsausbau in den Kernberei-chen an - dies wahrscheinlich wieder inChina; es treibt die Dynamik des Marktes.

„Wir haben der-zeit ein Luxus-problem - wirhaben in denKernbereicheneinen Umsatzerreicht, den wirzu Beginn desJahres in dieserDimension nichtvoraussahen“

„Stillstand,Nullwachstumist Rückschritt.“

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT TECH-AKTIEN

chen. Das ist das Schöne, dass wir mittlerweile ein wenigdie Marktstruktur spielen können, um unsere Kapazitätenmöglichst voll auszulasten.

Die Investition wäre wenn wohl wieder in China?Mit hoher Wahrscheinlichkeit.

Ist damit eigentlich bereits absehbar, dass die bisherige F&E-Zen-trale in Leoben ausgedient hat?Das sehe ich nicht so. Grundsatzentwicklungen, neue

Technologien, sind in Österreich konzentriert; das hat mitden Rahmenbedingungen wieForschungseinrichtungen zutun; auch mit dem Know how-Schutz. Dann kommt diePhase der Umsetzung - unddiese Weiterentwicklungkann dann nur noch vor Ortpassieren.

Bleiben wir beim Thema Know-how: AT&S wurde für den Staats-preis Innovation nominiert – fürich sage eine gekühlte Leiterplatte.Das soll nur Stichwort sein. Abernachdem AT&S von Innovationen

abhängig ist. Gibt es eine Erfolgsformel für die richtige Firmenkul-tur dazu? Gibt es in Österreich entsprechende Ausbildung?Es gibt nicht die Formel. Man braucht die richtigen Leute,

die in der Lage sind, über den Tellerrand hinauszublicken -und die die richtige Ausbildung haben. Und denen mussman die richtigen Rahmenbedingungen geben, um das‘auszuleben’. Das sind vor allem organisatorische Rahmen-bedingungen, beinhaltet aber auch eine finanzielle Kom-ponente. Und es bedarf einer klaren Strategie desUnternehmens, der Unternehmensführung.

Bekommt man diese richtigen Leute noch am freien Markt bzw. ausder schulischen/universitären Ausbildung, oder müssen diese selbstausgebildet werden?Das wird immer immer mehr intern stattfinden und liegt

daran, dass es in unserem Spezialgebiet der Leiterplatte inder westlichen Welt immer weniger Fachkräfte gibt. Wirholen die Mitarbeiter zumeist direkt von der Schule und in-vestieren noch Jahre in die entsprechende Ausbildung.

In einer Ihrer Unternehmenspräsentationen fand ich den Ge-schäftsbereich: „Advanced Packaging“ - was wird das?Es geht dabei um die Einbettung des Chips / der Silizi-

umkomponenten bzw. ganzer Module in die Leiterplatte.Das spart Platz. Und mit der angesprochenen gekühlten Lei-terplatte können dabei zusätzlich Entwärmungskonzeptegefahren werden. Denn überall wo viel Power ist, gibt’s

auch viel Energie und damit unerwünschte Wärme.Ich bin davon überzeugt, dass die Miniaturisierung, die

Vernetzung der Dinge weiter geht; die Technologie aus derHalbleiterindustrie, die klassische Verbindungstechnik derLeiterplatte und das Einbetten von Komponenten werdenimmer mehr verschmelzen. Und da sind wir mittlerweilegut positioniert und als eines der wenigen Unternehmenin der Lage, bei allen drei Themen entsprechende Lösun-gen aus einer Hand anzubieten.

Womit die Erweiterung um IC-Substrate ins Spiel kommt. Bei dem350 Mio. Euro-Projekt Quongqing ist rund die Hälfte investiert – dieweitere Finanzierung sollte gesichert sein. Gibt's eigentlich noch Hür-den und mit der Eröffnung rechnen Sie aktuell wann?Anfang 2016 - Fallstricke bei so komplexen Technologien

gibt es immer: wir sind mitten in der Zertifizierung desEquipments, aber gut unterwegs.

Von wo hat AT&S eigentlich das notwendige Know-how für dieseZertifizierungsschritte?Einerseits unterstützt uns der angekündigte Partner aus

der Halbleiterbranche methodisch - und ein gewisses Know-how in der Etablierung und Stabilisierung solch hochkom-plexer Systemen haben wir auch.

War es eigentlich schwierig, Großaktionäre und Aufsichtsrat vondieser Großinvestition zu überzeugen?Die Idee war scheinbar so schlüssig, dass jeder von einer

guten Idee sprach - und das Projekt genehmigte. Wir habenaber auch den Vorteil, dass unser Aufsichtsrat sehr ver-ständig ist, was unser Geschäft betrifft.

In unserem letzten Gespräch nach dem Q2 kündigten Sie an, dassAnleger mit einer ähnlichen Dividende wie im Vorjahr rechnen kön-nen. Das wären 0,2 Euro. Damals gingen Sie aber noch von einemdeutlich geringeren Ertrag im Gesamtjahr aus, als jetzt. Die Aus-sage gilt trotzdem weiter?Wir sind in einem intensiven Investitionsprogramm und

haben trotzdem gute Ver-schuldungszahlen; das willich im Sinne des Unterneh-mens beibehalten - die Aus-sage gilt also weiter.

Sie haben eine 2016 auslaufende An-leihe. Mit den guten Zahlen aus demQ3 im Hintergrund ließe sich eineRefinanzierung sicher leicht darstel-len – Pläne in diese Richtung?Nichts, was aktuell kommu-

nizierbar wäre, aber natürlichschauen wir uns das Themaan. <

„Das ist dasSchöne, dass wirmittlerweile einwenig dieMarktstrukturspielen können,um unsereKapazitätenmöglichst vollauszulasten.“

„Wir sind ineinem intensivenInvestitionspro-gramm undhaben trotzdemgute Verschul-dungszahlen; daswill ich im Sinnedes Unterneh-mensbeibehalten.“

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT TECHAKTIEN

Der Bullenmarkt an der Nasdaq feiert ein Jubiläum.Seit sechs Jahren kennen die Kurse von Technolo-gieaktien mit kurzen Unterbrechungen nur einen

Weg - und zwar nach oben. Der Technologie orientierteNasdaq 100 kletterte seit dem 9. März 2009 von 1058Punkten auf zuletzt mehr als 4400 Punkte. Das Allzeit-hoch von 5048,62 Punkten - erreicht im März 2000, kurzvor dem Platzen der Dotcom-Blase - rückt immer näher.Mangels Anlagealternativen und mit Hilfe der überbor-denden Liquidität auf den Märkten sind die Chancen fürneue Rekordmarken gut.Zudem stehen die Aktienkurse, anders als zur Jahrtau-

sendwende, auf einem solide-ren Fundament. Nicht mehrwirklichkeitsfremde Wachs-tumsphantasien und Luft-schlösser, sondern hoheCashflows, niedrige Schuldenund solide Geschäftsmodellesind seit Jahren bei Investo-ren gefragt und rückten beiUnternehmen in den Vorder-grund. So hält das durch-schnittliche

Technologieunternehmen im S&P 500-Index mittlerweile30% seines Vermögens in Cash. Gleichzeitig sitzen die Ma-nager nicht mehr auf ihrem Geld, sondern geben es inForm von Aktienrückkäufen und Dividenden an die Aktio-näre zurück. Ein Trend der sich auch 2015 fortsetzendürfte.Die Wachstumschancen werden von den Unternehmen

realistischer eingeschätzt, sind jedoch nach wie vor hoch.Die Unternehmen im MSCI World Information Techno-logy Index rechnen im angelaufenen Jahr mit einemWachstum des operativen Gewinns von 16 Prozent. Glo-bale Aktien kommen mit zwei Prozent gerade einmal aufein Achtel. Die Ziele sind hoch, aber erreichbar.Tech-Aktien sind nach der sechsjährigen Hausse keine

Schnäppchen mehr, aber im Vergleich immer noch at-traktiv bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basisder für 2015 erwarteten Gewinne liegt bei rund 17. Glo-bale Aktien liegen mit einem KGV von 15 trotz der deut-lich niedrigeren Wachstumsraten nur knapp darunter.Je älter der Bullenmarkt wird, desto mehr ist Expertise

bei der Auswahl der Technologie-Investments gefragt. Wirversuchen Werte aufzuspüren, die der breite Markt nochnicht kennt. Firmen wie der Entwickler von Online Ga-ming-Software Playtech mit jährlichen Wachstumsratenvon 20 bis 30 Prozent fallen in diese Kategorie. Gleichzei-tig nützen wir auch Übertreibungen und sind davon über-zeugt, dass Titel wie Oracle oder SAP derzeit viel zugünstig zu haben sind. Mit Fokus auf die Forschung undEntwicklung sind Defizite etwa im Cloud-Bereich aufzuho-len. Zudem sollte das Wachstum der US-Wirtschaft dieAusgaben im IT-Bereich wieder beflügeln. Besonders dieauf Unternehmen ausgerichteten Oracle und SAP würdenprofitieren. <

„Tech-Aktien sindnach der sechs-jährigen Haussekeine Schnäpp-chen mehr, aberim Vergleichimmer noch at-traktiv bewertet.“

http://www.be24.at

BElogs

Neue Rekorde stehen aufsoliderem Fundament

GASTKOMMENTAR VON ANDERS TANDBERG-JOHANSEN,HEAD OF GLOBAL TECHNOLOGY UND FONDSMANAGER VONDNB ASSET MANAGEMENT

Foto: Bloomberg

15FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

H A N D S O N S U C C E S S

Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, Bahnhofstraße 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.

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Page 17: be INVESTOR 26

BÖRSE EXPRESS

CEO/CFO-AWARD

Österreichs CEOs und CFOs haben erneut die Bestenaus ihrer Mitte gewählt: Gestern Abend lud der BörseExpress in Kooperation mit Deloitte und dem CFO

Club Austria zu den „CEO/CFO Awards des Jahres 2014“ insWiener Deloitte-Hauptquartier in der Renngasse. Dabei wareine deutliche Tendenz zu erkennen: Die Jury zollte vorallem jenen Führungskräften Respekt, die ihre Unterneh-men erfolgreich durch schwierige Zeiten steuern - und dasauch über einen längeren Zeitraum. Gefragt waren spezielldie Punkte wirtschaftliche Performance, Risikomanage-ment, Leadership sowie F&E und Innovation.Die Awards wurden in drei Kategorien vergeben: ATX-Zu-

gehörigkeit, prime market sowie bond market. Das Beson-dere an diesem Award ist, dass sich die Jury aus den CEOsund CFOs der zu wählenden Unternehmen zusammensetzt.Die CEOs und CFOs wählen somit aus ihrer eigenen Mittedie Preisträger.Passend zu den Themen wirtschaftliche Performance, Ri-

sikomanagement, Leadership sowie F&E und Innovation gabes auch einen Diskussions-Roundtable zum Thema Stand-ortattraktivität Österreich, bei dem der neue ‘Deloitte.Radar2015’ zum Zustand des Wirtschaftsstandorts Österreich daszentrale Thema war - siehe http://goo.gl/V8tqkr: Teilnehmerwaren: Irmgard Griss (ehemalige Präsidentin des OberstenGerichtshofs), Edeltraud Hanappi-Egger (Professorin fürGender and Diversity in Organizations, WU Wirtschafts-universität Wien), Katharina Norden (CEO & Founder, ThreeCoins), Florian Nowotny (CFO, CA Immobilien), BernhardGröhs (Managing Partner, Deloitte Österreich) sowie An-dreas Dangl (CEO W.E.B. Windenergie). Mehr dazu in denkommenden Tagen in Ihrem Börse Express.Die Sieger in den jeweiligen Kategorien sind: Wolfgang

Eder (voestalpine) im ATX-Bereich, der diesen Preis zumvierten Mal erhielt; Andreas Gerstenmayer (prime marketex ATX) sowie Andreas Dangl (W.E.B. Windenergie) im bond

... AND THE WINNER IS ...

Im Mittelpunkt standen dieStandortqualität ... und die Sieger

Gespanntes Warten bei den Nominierten wie z.B. ...

... Wolfgang Eder (voestalpine). Dem Kategoriesieg ...

... folgte eine Glückwunschtour. Foto: BE/Draper (6x)

Redaktion [email protected]

Gemeinsammit Deloitte und dem CFO ClubAustria vergibt der Börse Express seit nun-mehr zehn Jahren die CEO/CFO Awards. DasBesondere daran: Die CEOs und CFOs wäh-len aus ihren eigenen Reihen.

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BÖRSE EXPRESS

CEO/CFO-AWARD

market – jeweils Premierensieger.CFO des Jahres im ATX-Bereich wurden zwei: David Davies

von der OMV und Florian Nowotny von CA Immobilien. Da-vies zum dritten Mal, Premiere für Nowotny.Im Bereich prime market (ex ATX) erreichte Ernst

Vejdovszky die meisten Stimmen.Den Kategorie-Sieg im bond market holte sich Thomas

Leissing (Egger Holzwerkstoffe) und heimste damit bereitszum vierten Mal diesen Preis ein. <

Bilder von der Veranstaltung finden Sie unterhttp://goo.gl/dxmLvW. Mehr zum Award gibt’s unterhttp://www.boerse-express.com/ceocfoaward

Eifrig diskutiert (David Davies, OMV) wurde danach ...

... ebenso - Thomas Leissing (Egger) - ...

... wie auch angestoßen: Ernst Vejdovskzy (S Immo).

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18FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: Das Jahresergebnis belastet eine Abschreibungauf asiatische Werke über 94 Millionen Euro - wie hoch sind die dor-tigen Firmenwerte jetzt eigentlich noch?PETER UNTERSPERGER: Es gibt keinen mehr.

Steht der Commodity-Bereich damit zum Verkauf?Nein, es heißt nur, dass wir die Bilanz ausgeputzt haben.

Wir nutzten die Gelegenheit, nachdem wir uns 2014 überden Erwartungen geschlagen haben und ein EBITDA von240 Millionen Euro erreichten.

Aber warum nicht?Die indonesische SPV etwa hat immer einen Gewinn er-

zielt, ist die größte Anlage der Welt und beliefert für unsden gesamten asiatischen Ex-portmarkt - ist für uns alsosehr wichtig.

Die Abschreibung gab es wegeneiner neuen mittelfristigen Preiser-wartung für Ihre Fasern. Wo liegtdieser nun im Vergleich zu zuvor,

wie wirkt sich das auf die Profitabilität und die Profitabilitätszieleaus? Und was war das Ausschlaggebende für die neue Preiserwar-tung?Gegenüber 2012 sind die Faserpreise um etwa 40 Prozent

gefallen. Entgegen bisheriger Annahmen rechne ich nichtdamit, dass wir dieses Niveau so rasch wieder sehen wer-den. Da spielt weniger der Baumwollpreis hinein, der in derjüngsten Vergangenheit sogar Anlass zur Hoffnung gibt, alsder stark gefallene Ölpreis, der sich massiv bei den Poly-esterpreisen niederschlug. Bei aktuellen Preisen von teilsunter einem Euro je Kilogramm gibt es da mittlerweile beider Billigtextil-Produktion die Substitionsentscheidung, obbzw. wieviel der teureren Viskose überhaupt beigemischtwird. Den massiv gefallenen Ölpreis hatten wir nicht aufder Landkarte. Und da nicht damit zu rechnen ist, dass die-

ser so rasch wieder deutlich anzieht. Bei Baumwolle sehenwir zwar positive Zeichen - so hat etwa China angekün-digt,die heurige Erntefläche um 10 Prozent zu reduzieren -aber die Welt sitzt auch auf 21 Millionen Tonnen an Baum-woll-Lager, wobei es im besten Fall vier bis fünf Jahre dau-ern wird, bis diese Lagermenge auf ein vernünftiges Niveauabgesunken ist. Daher haben wir uns schlussendlich ent-schieden abzuwerten: wir können uns als Nischenanbietermit 5 Millionen Tonnen gegen 45 Millionen bei Polyesterund 25 Millionen bei Baumwolle vom Preistrend nicht ab-koppeln. Zur Profitabilität: das EBITDA-Margenziel bleibtzwischen 14 und 15 Prozent.

Kurz zum Q4, das meiner Meinung nach aufgrund des Preisumfeldsbei Baumwolle eigentlich außerordentlich gut ausgefallen ist - Um-satz rund 500 Millionen Euro, EBITDA etwa 80 Millionen - halfen daSonderfaktoren, oder was ist der Grund für das Ergebnis?Wir haben im 4. Quartal gut verkauft, ein Zeichen, dass

die Nachfrage gut war. Geholfen hat der bessere Produkt-mix, mit Modal- und Tencel-Mengen, die im Vorjahr nochgar nicht da waren. So konnten wir den durchschnittlichenVerkaufspreis gegenüber dem Q3 sogar leicht steigern.Dazu kommt, dass wir massiv in die Kosten geschnittenhaben. Jetzt kommt der nächste Schub durch die Reorga-nisation der technischen Bereiche. Geholfen hat zuletztaber auch die Entwicklung des US-Dollar. Davon haben wirübrigens auch im Q1 profitiert. <

Mehr dazu, was der Dollar-Effekt brachte - und wie es mit einermöglichen Dividende aussieht gibt’s unter http://goo.gl/AFRBXs -mehr zum Ergebnis unter http://goo.gl/Mi75xG.

PETER UNTERSPERGER

„Den massiv gefallenen Ölpreis hatten wir nicht aufder Landkarte“

Lenzing-CEO Peter Untersperger Foto: Lenzing/Markus Renner/Electric Arts

Robert Gillinger [email protected]

Peter Untersperger, CEO des FaserherstellersLenzing, gibt überraschend die vorläufigenZahlen 2014 des Konzerns bekannt. Eine Ab-schreibung drückt das Ergebnis ins Minus.Untersperger über das Warum, und wie esweitergeht.

„Eine Dividendemüsste leistbarsein und nichtaus der Sub-stanz kommen.“

19FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN / WIKIFOLIO BEX01

Analysten AT&S stößt in die Top 5 vor - die OMVfällt in die Flop 5 - Kurspotenzial ist Mangelware

»Porr, Polytec, Andritz,Buwog und Zumtobel hie-ßen die Top-5-Werte im

Analystenranking bei BloombergAnfang Februar. Ein gleichge-wichtetes Depot aus diesen fünfWerten erzielte ein Plus von 12Prozent, womit der LeitindexATX als Benchmark diesmal 1,4Prozentpunkte vor den Analys-ten liegt. Doch hier ist dannnicht die im Berichtsmonat um30 Prozent gestiegene UBM ein-berechnet, in die Porr-Aktionäremittels PIAG-Abspaltung mittler-weile investiert sind. Nach zweiMonaten führt das Analysten-Portfolio aber auch ohneUBM/PIAG-Hilfe mit 19 zu 15Prozent.Für den März gibt es an der

Spitze nichts Neues. Andritz aufPlatz drei verschlechtert sich imRating minimal, nachdem Hauk& Aufhaeuser sein Kaufen in einHalten verwandelt hat. Neu inden Top 3 ist nun punktegleichAT&S. Aber nicht weil sich derKonsens für den Leiterplatten-hersteller verbessert hat, die an-deren wurden schlechter.

Buwog etwa durch ein Downg-rade der Erste Group von Kau-fen auf Akkumulieren.Wiederdie Erste Group kickte miteinem Downgrade (von Akku-mulieren auf Halten) Zumtobelaus den Top-5. Dahinter lauertmittlerweile Do&Co. Zumtobelist übrigens jener Wert, der zu-letzt FACC aus den Top-5 holte.

Diese liegt mittlerweile hinterRHI auf Platz 9.EVA Dimensions (Halten nachUntergewichten) holte Wolforddafür aus den Flop-5. Unter die-sen hat conwert seinen Kon-senswert leicht verbessert, fieldamit aber trotzdem von dreiauf zwei. Neu ist auf drei dieOMV zu finden (Downgradesvon Erste Group, S&P sowie Al-phaValue), der Verbund hat sichverschlechtert, Palfinger dafüretwas verbessert 6,96 Prozent.Was auffällt: Kurspotenzial wirdkaum mehr eines gesehen.Unser Wikifolio „Top of AnalystsÖsterreich“ mit der ISINWF000BEX01 liegt übrigensnoch immer bei der Bafin zurGenehmigung ... >gill< .

4,71Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

18,6

Porr

4,67Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-

Polytec

4,33Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

3,3

Andritz

4,33Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

2,0

AT&S

4,29Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-2,7

Buwog

Top und ...

2,22Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-7,8

Lenzing

2,56Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-1,7

conwert

2,74Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-10,1

OMV

2,77Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-2,0

Verbund

2,89Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-13,2

Palfinger

Flop der ATXPrime-Werte

Karl Heinz Strauss Foto: beigestellt Peter UnterspergerFoto:beigestellt

Beliebte Porr .... .... weniger beliebte Lenzing

20FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

Börse Express: Sie veröffentlichten zuletzt, dass das thailändischeJoint Venture Siam Sempermed Corporation (SSC) künftig statt wiebisher vollkonsolidiert nun at-equity konsolidiert wird. Was hat Siedazu bewogen?JOHANNES SCHMIDT-SCHULTES: Das Gemeinschaftsun-

ternehmen mit unserem lokalen Partner, der Sri TrangGruppe, existiert seit mehr als 25 Jahren. Beide Seiten hal-ten 50 Prozent und in den Corporate Governance-Vereinba-rungen haben wir uns die Beherrschung und somitVollkonsolidierung des Unternehmens gesichert. In denletzten Monaten brach unser Partner aber fortschreitend die

Vereinbarungen, sodass wirderzeit keine faktische Be-herrschung des Joint Venturessehen und folglich im Ein-klang mit IFRS 10 die Konsoli-dierungsmethode anpassenmussten.

Können Sie Einzelheiten zu denVerstößen Ihres Partners sagen?Der Partner verweigerte die

Teilnahme an Board Meetingsund eindeutig relevante Infor-mationen wie zum Beispiel

Abrechnungspreise und -modalitäten für Rohstoffeinkaufoder Wartungsaktivitäten für Maschinen wurden nichttransparent an uns weitergegeben.Rechtmäßig getroffene Board-Beschlüsse wurden nicht

umgesetzt oder sogar dagegen geklagt. Im Kern geht esimmer wieder um drei Themen: Transparenz, Complianceund Corporate Governance. Als börsennotiertes Unter-nehmen dürfen wir uns da keine Nachlässigkeit erlauben.

Welche Maßnahmen setzt Semperit diesbezüglich?Wir ergreifen alle uns zur Verfügung stehenden juristi-

schen Mittel, um unsere Position und Rechte zu sichern. Sohaben wir internationale Schiedsverfahren in Zürich initi-iert und auch gerichtliche Schritte in Thailand eingeleitet.

Gleichzeitig sind wir an einer Fortsetzung der Gespräche impassenden Rahmen interessiert. Jedenfalls ist unsere Posi-tion sehr gut begründet und wir sind zuversichtlich, dasswir unsere Rechte vor dem Schiedsgericht durchsetzen wer-den.

Wie konnte es mit der Geschäftsbeziehung so weit kommen, warendie Probleme nicht früher erkennbar?Ich bin im April 2011 als CFO an Bord gekommen und kla-

rerweise verschafft man sich am Anfang einen Überblicküber den Konzern. Meine erste Priorität galt, akute Themenzu bearbeiten sowie Verbesserungspotenziale zu erkennenund zu realisieren. Das thailändische Joint Venture lief da-mals gut und es gab für uns keine Anhaltspunkte, dassetwas nicht stimmen könnte. Erst mit der Zeit vermehrten

sich die Anzeichen, dass unserthailändischer Partner nichtnach den Regeln spielte.Schließlich hat sich bei denStandards in den BereichenTransparenz, Compliance,Corporate Governance in denletzten 25 Jahren viel getan.Selbstverständlich sprachenwir das direkt an und versuch-ten schließlich eine einver-nehmliche Neuaufstellung derZusammenarbeit zu errei-chen. Wir wurden immer wie-

JOHANNES SCHMIDT-SCHULTES

„Das Joint Venture in Thailand ist für uns wichtig,aber nur ein Teil des Gesamten“

Johannes Schmidt-Schultes Foto: beigestellt

Robert Gillinger [email protected]

Semperit-CEO Johannes Schmidt-Schultesim BE-Interview über die Problememit demThailand-Joint Venture und Auswirkungenauf die G+V. Für die Zukunft ist der Finanz-vorstand jedenfalls optimistisch.

„Transparenz,Compliance undCorporateGovernance. AlsbörsennotiertesUnternehmendürfen wir unsda keineNachlässigkeiterlauben.“

„Bei denStandards in denBereichenTransparenz,Compliance,CorporateGovernance hatsich in denletzten 25 Jahrenviel getan.“

21FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

der hingehalten. Im letzten Geschäftsjahr verschlechtertesich die Zusammenarbeit rapide - wenngleich das Geschäftweiterlief - sodass wir gezwungen waren, unsere Rechte ju-ristisch geltend zu machen.

Was bedeutet die Umstellung der Konsolidierungsform für die Ge-sellschaft und die Aktionäre?Es handelt sich im Wesentlichen um eine Änderung der

buchhaltärischen Darstellungsform. Während dadurch derUmsatz um etwa 10 Prozent und das EBIT um rund 20 Pro-zent geringer ausgewiesen werden, bleiben das Ergebnis

nach Steuern und auf das Er-gebnis je Aktie im Wesentli-chen unverändert. Ich darfbetonen, dass die operativenAktivitäten der SSC, also dieProduktion von Untersu-chungs- und Schutzhandschu-hen in Thailand, davon nichtbetroffen sind.

Zum Abschluss: Was bedeutet derDisput für Semperit aus strategischer Sicht?Semperit hat eine 190-jährige Geschichte. Wir haben in

dieser Zeit zahllose Herausforderungen gemeistert unddurch vorausschauendes Handeln den Erfolg des Konzernsgetrieben. In den letzten fünf Jahren konnten wir den Um-satz um mehr als 30 Prozent steigern, machten die größteAkquisition der Firmengeschichte (Anm: Latexx Partners inMalaysien) und rollten eine neue Organisationsstruktur aus.Da sich seit Beginn der Finanzkrise das Geschäftsumfeldschneller verändert als zuvor, stellten wir uns die Frage, wieSemperit im Jahr 2020 aussehen soll. Wir definierten dieZiele: globale Präsenz mit einer relevanten Größe, zwei-stelliges Volumenwachstum bis 2020, Industrieführerschaftund das Schaffen einer Hochleistungsorganisation. Das JointVenture in Thailand ist für uns wichtig, aber nur ein Teil desGesamten. Wir sind bei der Umsetzung der Konzernstrate-gie auf sehr gutem Weg, sodass ich positiv in die Zukunftblicke. <

http://www.boerse-express.com/sem

Mehr zuSemperit unter

„Wir sind bei derUmsetzung derKonzernstrategieauf sehr gutemWeg, sodass ichpositiv in dieZukunft blicke.“

WIE

NN

OR

D

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22FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

Die Reaktion war eindeutig: Kaum hatte der steirischeTechnologiekonzern Andritz am Donnerstag früh-morgens seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 vor-

gelegt, schoss die Aktie in die Höhe. Im Hoch stieg dasWertpapier, das momentan zu den Top-Tipps der Analystenan der Wiener Börse zählt (siehe Tabelle), bis auf 54,49 Euro.Bis zum Allzeithoch, das im März 2013 erreicht wurde (54,94Euro auf Schlusskursbasis) fehlt da nicht mehr viel.Dass die Anleger fast euphorisch auf die Zahlen reagier-

ten hat seinen guten Grund. Andritz übertraf in nahezuallen wichtigen Kategorien (Umsatz, EBITDA und Über-schuss) die Erwartungen der Analysten. Einzig bei der Divi-dende, die im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt werdensoll, hatten die Experten ein wenig mehr auf der Rechnung.Damit nicht genug, erreichte auch der Auftragseingangeinen historischen Höchststand. Er stieg um 8,7% an undkam bei 6101 Millionen Euro zu liegen (Vorjahr: 5611 Mil-lionen). Die positive Entwicklung ist vor allem auf die Ge-schäftsbereiche Pulp & Paper und Metals zurückzuführen,hieß es in einer Aussendung.Der Auftragsstand lag per ultimo 2014 bei 7510,6 Millio-

nen Euro, ein Plus von 1,7% geenüber dem Jahresende 2013

(7388,5 Millionen Euro). Auch dieser Wert markiert einenneuen Höchstwert in der Andritz-Geschichte. Zum Rekordbeigetragen hat sicher auch der Schuler-Konzern, der 2014erstmals vollkonsolidiert wurde (Schuler wurde per 1. März2013 in den Konzern-Abschluss der Andritz-Gruppe einbe-zogen und ist dem Geschäftsbereich Metals zugeordnet). Derweltgrößte Pressen-Hersteller Schuler profitierte vor allemvon der Nachfrage aus Asien und seinem Konzernumbau.Der Umsatz blieb zwar weitgehend unverändert bei rund1,18 Milliarden Euro, das Ergebnis erhöhte sich aber um 5,2Millionen auf 66,9 Millionen Euro.

Ausblick. In einer Aussendung äußerte sich Wolfgang Leit-ner, CEO der Andritz-Gruppe, zum Ausblick auf das Ge-schäftsjahr 2015 folgendermaßen: „Aus heutiger Sicht ist inden von Andritz bedienten Märkten keine wesentliche Än-derung der Projektaktivität im Vergleich zum zufrieden-stellenden Niveau des Jahres 2014 zu erwarten. DasMarktumfeld ist unverändert fordernd, weshalb wir heuerunsere Maßnahmen hinsichtlich Erhöhung der Wettbe-werbsfähigkeit und der Rentabilität weiter fortsetzen wer-den.“ Auf Basis dieser Erwartungen und des Auftragsstandsper Ende 2014 erwartet der Konzern für das Geschäftsjahr2015 eine leichte Umsatzsteigerung und rechnet auch beimKonzern-Ergebnis mit einer Steigerung im Vergleich zu2014. >hf<

Mehr zum Ergebnis gibt’s unter http://bit.ly/1zNMDS7.

Andritz überzeugt auf allen Linien, beim Ausblickbleibt der Konzern aber eher verhalten

BERICHTSSAISON

in Mio. Euro

20131 2014e1 2014

Umsatz 5711 5833 5859

EBITDA 259 456 472

Überschuss 67 199 210

Gewinn/Aktie 0,64 1,94 2,04

Div./Aktie 0,50 1,04 1,00

Andritz - Soll und Ist

in Mio. Euro

2015e1 2016e1 2017e1

Umsatz 6140,4 6400,7 6342,3

EBITDA 526,8 563,2 554,0

Überschuss 268,5 297,2 301,0

Gewinn/Aktie 2,61 2,90 3,04

Div./Aktie 1,42 1,59 1,65

Andritz: Blick in die Zukunft

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 11 3 1

Konsensrating*: 4,33

Kursziel 53,27 Euro Kurspotenzial -0,26%

Quelle: 1: Bloomberg, Unternehmensangaben; *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten

CEO Wolfgang Leitner Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

23FREITAG, 06. MÄRZ 2015

Page 24: be INVESTOR 26

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24FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

IM BRENNPUNKT

Es war einmal - so beginnt nahezu jedes Märchen undauch jenes von der „Insel der Seeligen“, die sich allenweltwirtschaftlichen Turbulenzen zum Trotz, weiter-

hin ganz oben behaupten kann, könnte man so beginnen.Ja, es war einmal im Jahr 2011 - da konnte sich Österreichin allen weltweiten Rankings vom Global CompetitivenessIndex - dem wohl umfassendsten Index des World Econo-mic Forum - bis zum Better Life Index der OECD unter denTop-20 Nationen weltweit positionieren. Im Vorjahr reichtees gerade mal für zwei Top 20-Plätze und trotz Verbesse-rungen in einigen Indizes (siehe dazu Grafiken) bleibt dieTrendlinie für denWirtschaftsstandort Österreich weiter ab-wärts gerichtet.Das zumindest meinen die Experten der internationalen

Steuer-, Unternehmens-, Wirtschafts- und Personalberatungvon Deloitte. Bereits zum zweiten Mal haben sie in einerMeta-Studie so ziemlich alle international relevanten Stu-dien zum Wirtschaftsstandort Österreich zusammengetra-gen und diese um eigene Studien, wie den CFO-Barometer(eine Umfrage unter den 50 Top-CFO’s in Österreich), so wiedie Erfahrung aus ihrer täglichen Beratungspraxis (5000Kunden) ergänzt. Herausgekommen ist ein auf siebenPunkte (siehe Grafik nächste Seite) komprimierter Radar,der die allgemeine Befindlichkeit Österreichs in sieben wirt-schaftsrelevanten Kategorien wiedergibt. Daraus wurde

noch einmal eine „Gesamt-note“ dem umgekehrtenSchulnotensystem entspre-chend vergeben. Lag dieserPunktestand beim erstmaligenAntreten des „KandidatenÖsterreich“ noch bei 3,14 sosank er heuer auf nur mehr 3,0- der WirtschaftsstandortÖsterreich ist also endgültig im

WIRTSCHAFTSSTANDORT

Der Standort Österreich ist in derMittelmäßigkeit angekommenHarald Fercher [email protected]

Nach 3,14 Punkten im Vorjahr erreichtÖsterreich im renommierten Deloitte.Radarheuer nur mehr drei Punkte. Der Trend gehtweiter bergab, internationale Manager zwei-feln vor allem amWillen zu Reformen.

„Wenn wir unsdamit zufriedengeben, droht einweitererAbstieg.“Bernhard Gröhs, Deloitte

ZITIERT

Versinkt Österreichs Sonne? Die Wolken werden jedenfallsdichter, vor allem im Bildungsbereich. Foto: APA/dpa/unbekannt

Global Competitiveness Index (Rang Österreichs)

Quelle: World Economic Forum (aus Deloitte.Radar)

World Competitiveness Index (Rang Österreichs)

Quelle: IMD (aus Deloitte.Radar)

25FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

IM BRENNPUNKT

Mittelmaß angekommen. „Wenn wir uns damit zufrieden-geben, droht ein weiterer Abstieg“, erklärt Bernhard Gröhs,Vorsitzender der Geschäftsführung von Deloitte Österreich.Dabei gibt es durchaus Hoffnung, meint er. Denn „der Willezur Bewegung ist da. Die Österreicher sind reif und würdenes verstehen“, wie zahlreiche Beispiele aus der Wirtschaftund der Zivilgesellschaft zeigen, wo vor allem im Bildungs-bereich Unternehmen daran interessiert sind, dass sichetwas verändert und dafür auch Geld in die Hand nehmen.In eben diesem Bildungsbereich ortet Gundi Wentner,

Gründungspartnerin von Deloitte Human Capital, aucheinen der Gründe für die abwärts gerichtete Tendenz desWirtschaftsstandorts Österreich. Mit der noch immer ideo-logisch besetzten Bildungsdiskussion verspielen wir unsereZukunft“, meint sie: „Wir prolongieren die soziale Un-gleichheit und das schlägt sich massiv in einer hohen Ju-gendarbeitslosigkeit im nicht qualifizierten Bereichnieder.“ Fakt ist jedenfalls, dass neben den Kosten im Hoch-steuerland Österreich, die laut dem Deloitte.Radar bereitsin den roten Bereich geschnalzt sind, vor allem die Verfüg-barkeit von Arbeitskräften zu einem zunehmend belasten-den Faktor für den Wirtschaftsstandort wird. O-Ton aus derStudie: „Die Wirtschaft kämpft zunehmend mit einer Ver-knappung bei technisch top ausgebildeten und besondersqualifizierten Arbeitskräften.“ Hier hat Österreich vor allemein Abwanderungsproblem. Was Wunder, denn junge und

Österreich: Attraktivität des Wirtschaftsstandortes

Quelle: Deloitte.Radar 2015

Die komplette Studie zum Download � http://bit.ly/1B6ivoK

Global Innovation Index (Rang Österreichs)

Quelle: INSEAD (aus Deloitte.Radar)

Corruption Perceptions Index (Rang Österreichs)

Quelle: Transparency International (aus Deloitte.Radar)

Better Life Index (Rang Österreichs)

Quelle: OECD (aus Deloitte.Radar)

innovative Unternehmer - und nicht nur diese - kämpfenhierzulande mit einer Überregulierung, die ihresgleichensucht. Noch einmal Gröhs: „Das große Ziel der Steuerreformmuss neben der Entlastung vor allem eine Vereinfachungsein, das betrifft auch die Lohnverrechnung.“ Josef Schuch,Partner bei Deloitte und Professor für Finanz und interna-tionales Steuerrecht, legt seine Finger auf eine weitereWunde. Österreichs durchaus innovativen Unternehmen(siehe Ranking) fehlt das Geld. In punkto Wagniskapital istÖsterreich schon zu lange eine öde Wüste.<

26FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

IMMOBILIEN-(AKTIEN)-WOCHE

Es herrscht a Griss,um österreichischeImmobilien

DAS WICHTIGSTE DER LETZTEN BÖRSENWOCHE

Quelle: Bloomberg Änderung (%)Top-Werte 1 Woche YTD

Immofinanz 13,3 S Immo 38,7

Warimpex 10,3 Warimpex 32,2

Buwog 5,2 Immofinanz 30,4

S Immo 1,9 conwert 25,4

conwert 1,4 Buwog 21,5

CA Immobilien -0,3 CA Immobilien 17,6

... zum Vergleich

IATX 4,8 24,7

ATX 1,8 15,5

Prime lG (Dt.) 1,5 21,7

BEUREAL (in Euro) 3,0 21,7

EuroStoxx50 3,1 14,4

Die Augen der Anderen werfen begehrliche Blickeüber die Grenzen der Alpenrepublik: „Amis, Russen,Araber, Israelis wollen Immobilien in Österreich“ - so

titelte der Kurier unlängst – siehe http://goo.gl/HPd2VF. Undfolgert: „Das Angebot des Oligarchen Mints für die Immofi-

nanz ist erst der Beginneines neuen Immo-Booms.“ Auslöser wardas Angebot des Ge-spanns aus CA Immound ihrem Großaktio-när O1 Group, für rund15 Prozent der Immofi-nanz-Aktien ein Über-nahmeangebot legenzu wollen. Kein Einzel-

fall, nachdem bereits Eco Business in conwert aufgegangenist, diese selbst im Visier der Deutsche Wohnen steht undsich die eingangs bereits erwähnte O1 an der CA Immo be-teiligte, an der damals auch Immofinanz sowie S Immo ihrInteresse bekundeten.

Die Nachfrage nach großen Immobilien-Paketen in Öster-reich ist laut EHL-Chef Michael Ehlmaier derzeit so groß wieseit zehn Jahren nicht mehr. „Wir bekommen ständig An-fragen großer Investorengruppen aus dem arabischen, is-raelischen, russischen und angelsächsischen Raum“, heißtes. Diese wollen Immo-Pakete um 30 bis 100 Millionen Eurokaufen. Aber der Markt in Österreich sei leergefegt. Daherversuchen sie, sich in die börsenotierten Immo-Firmen ein-

Nun gibt’s auch Interesse an der Immofinanz. Foto: Immofinanz

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BÖRSE EXPRESS

IMMOBILIEN-(AKTIEN)-WOCHE

zukaufen. Denn im Gegensatz zu Eigentumswohnungen,deren Preis nach der Krise 2008 durch massive Käufe von Pri-vaten hochgetrieben worden sei, seien Immo-Aktien inÖsterreich noch sehr billig - Schwerpunktthema im letzt-wöchigen be INVESTOR - siehe http://goo.gl/888YMg. Passendzum Thema gibt es heute die Kurscharts der österrei-chischen Immobilienaktien mit ihren gleitenden Durch-

schnittslinien. Was sichzeigt: conwert und we-niger intensiv auch SImmo haben sich imZuge aufkommenderÜbernahmespekulatio-nen (bei conwert auchbereits eingetreten, dieDeutsche Wohnen bie-tet 11,5 Euro je Aktie)

Atrium seit Anfang 2014

Warimpex seit Anfang 2014 S Immo seit Anfang 2014

conwert seit Anfang 2014

Buwog seit April 2014

Immofinanz seit Anfang 2014CA Immo seit Anfang 2014

haben sich relativ weit von ihren gleitenden Durchschnittenentfernt. Speziell wenn sich die Spekulationen nicht reali-sieren, könnte da manch’ Anleger zu Gewinnmitnahmenverführt werden. Grosso modo hat sich das charttechnischeBild aber überall aufgehellt. Einzig Warimpex hat mit der

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BÖRSE EXPRESS

IMMOBILIEN-(AKTIEN)-WOCHE

200-Tagelinie noch einen starken Widerstand vor sich. Über-all anders fungieren die Durchschnittlinien mittlerweile alsUnterstützung gegen tiefere Kurse.

Die heimischen News der Woche. Das Thema war natür-lich das Interesse von CA Immo und O1 Group an der Im-mofinanz: Es gibt dazu etwa eine Stellungnahme vonImmofinanz-CEO Eduard Zehetner zum möglichen Ange-botspreis, der nahe dem Schlusskurs vom 24. Februar (2,51Euro) liegen könnte: „Diese Höhe erachte ich als lächerlich.Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein solches Angebot Er-folg haben könnte.“ Vielmehr könne es wohl als Reaktionauf die durchgesickerten Pläne gewertet werden -http://goo.gl/fkfJ8e. Ganz so sieht CA Immo-CEO Bruno Et-tenauer die Lage wohl nicht: Ja ich will, doch nicht umjeden Preis - so ungefähr könnte man in einem Satz zusam-menfassen was Ettenauer erwiderte. Dieser will zwar bei derImmofinanz einsteigen - aber nur, „wenn der Preis den ak-tuellen Zustand und das Umfeld widerspiegelt. Das heißt,wir werden keinen strategischen Aufschlag zahlen“ -http://goo.gl/SJDSwr. Wäre prinzipiell nicht der große Bein-bruch entgegnet da dann Zehetner indirekt: Denn „Es wer-den auch noch andere Dinge passieren, die den Aktienkurssteigen lassen werden“, so der Immofinanz-Chef -http://goo.gl/kLXCNN. Begonnen hat alles übrigens so -http://goo.gl/q9GJRE.

Eduard Zehetner äußerte sich auch zu einem anderenThema; dem der noch anstehenden knapp 600 Anleger-Kla-gen rund um die Causa Immofinanz/Immoeast und den da-maligen dramatischen Kursverfall. Nun schießt sichZehetner gegen die Justiz und den Sachverständigen Ger-hard Altenberger ein. Den Richtern wird mangelnde Objek-tivität und Altenberger Befangenheit vorgeworfen -http://goo.gl/NwWpn6.

Buwog. Passend zum Übernahmethema: Buwog-CEO DanielRiedl hat zwar einen massiven Expansionsschub in Deutsch-land vor, an conwert habe die Buwog aber kein Interesse -http://goo.gl/WpuHeb.

Buwog/conwert. Hudson River Trading Europe Ltd., Lon-don (UK) übernimmt für Buwog und conwert die Verpflich-tung als Market Maker - http://goo.gl/lrFqgg.

S Immo. Diese informierte, dass auf Grund der guten Ent-wicklung in den Märkten, mit einem Anstieg des Konzern-EBIT gegenüber demVorjahr (2013: 95,79Mio. Euro) um circa 45Prozent gerechnetwird. Dem stehen ne-gative Effekte im Fi-nanz- undSteuerergebnis gegen-über, sodass insgesamteine Steigerung desKonzern-Jahresüber-schusses für 2014 um circa 20 Prozent gegenüber dem Vor-jahr (2013: 28,05 Mio. Euro) erwartet wird -http://goo.gl/MsbozV.

CA Immo. Diese setzt ihren strategischen Rückzug ausnicht zum Kerngeschäft gehörigen Segmenten Logistik,Wohnen und Hotel fort. Veräußert wurden das EuroportAirport Center, ein direkt am Prager Flughafen gelegenesHotel mit rd. 13.800 m² Fläche, und das Diplomat Center inPilsen mit rd. 10.000 m² Hotelfläche - http://goo.gl/lGAWXm.

UBM. Die Erste Group übernimmt für die Aktien der UBMRealitätenentwicklung AG die Verpflichtung als als Betreuerin der Auktion - http://goo.gl/EpuDuy.

Dazu kommen noch vorläufige Zahlen der Gesellschaft:Auf Grundlage dieser, die auf einer pro-forma Basis für dasgesamte Geschäftsjahr 2014 auch das Ergebnis der PIAG Im-mobilien AG beinhalten, welche im Februar 2015 auf dieGesellschaft verschmolzen wurde, lag die konsolidierte Pro-duktionsleistung (Erlöse aus Immobilienverkäufen, Miet-einnahmen, Einnahmen aus Hotelbetrieb und noch nichtabgerechnete Bauleistungen einschließlich anteiliger Be-rücksichtigung nicht konsolidierter Beteiligungen) 2014 beirund 490 Mio. Euro. Das EBITDA erreicht voraussichtlichrund 50 Mio. Euro, das EBIT rund 43 Mio. Euro. Der Jahres-überschuss (pro-forma) wird bei rund 20 Mio. Euro erwar-tet. Aufgrund der guten Entwicklung überlegt der Vorstand,der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende von62 Cent auf 1,25 Euro je Aktie vorzuschlagen -http://goo.gl/uPaCv4. >gill<

http://www.boerse-express.com/nl

ImmobilienNewsletter Jeden Donnerstagin Ihrer Mailbox

29FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

PRIMÄRMARKT

Gleich in der ersten Sendung der 2. Staffel der Puls 4Startup-Show „2 Minuten 2 Millionen“ haben die In-vestoren 580.000 Euro investiert. Ein Betrag in Höhe

von 80.000 Euro ging an das soziale Projekt „Joadre“, ein Mo-delabel, das von Joana Adesuwa Reiterer ins Leben gerufenwurde. Bei Joadre will man nicht einfach nur Mode machen,sondern diese unter sozialen Produktionsbedingungen er-zeugen. Die Produktion der afrikanisch-inspiriertenMode sollzudem ein globales Problem bekämpfen, nämlich den Men-schenhandel. Business Angel Michael Altrichter, der in Joadreinvestierte, meint zu dem Projekt: „Die Idee hinter Joadre hatmich von Anfang an begeistert. Mit einem Modelabel gegenMenschenhandel zu kämpfen ist ein Statement, das ich sehrgerne unterstütze. Joadre hat in Nigeria Netzwerke aufgebaut,um die erste Kollektion ihres Social-Fashion-Labels produzie-ren zu lassen. Dadurch wurden Arbeitsplätze für potenziellgefährdete Frauen geschaffen und gleichzeitig großartige ori-ginelle, afrikanisch inspirierte Designs gefertigt, die in Europasicher ihren Platz finden werden! Ich freue mich auf die Zu-sammenarbeit mit Joadre!“

Kapital von der Crowd. Nach der erfolgreichen Teilnahmebei der Startup-Show wendet sich Joana Adesuwa nun auchan die Crowd. Auf der Crowdinvesting-Plattform conda.atläuft derzeit eine Kampagne. „Wir sind nun bereit Frauen inNigeria und in Österreich neue afrikanisch-inspirierte Modeanzubieten und Frauen in Nigeria eine neue Lebenschance zugeben. Sie als Investor profitieren vom Wachstum des inno-vativen Modeunternehmens. Eine Investition mit Zukunftund sozialem Impact“, wird auf conda.at geworben. Per 5.März haben 18 Investoren mehr als 11.000 Euro investiert.

Gegen Katerstimmung. Auf conda.at startet in Kürze eineKampagne eines Getränkeherstellers. Kaahée ist hergestelltaus der Peruanischen Hochlandkaktusfeige und soll Hango-ver- oder Katerbeschwerden bekämpfen. Kaahée wurde 2014am österreichischenMarkt eingeführt und ist mittlerweile inallen großen Supermarktketten (Spar, Billa, Merkur, etc.) ge-

listet. Nun will Kaahée schrittweise international in dieSchweiz und nach Deutschland expandieren. Um diese Ex-pansionsmärkte zu erschließen möchte Kaahée nun Crowd-Investoren einladen „Teil der nächsten großeninternationalen Getränkeinnovation aus Österreich zu wer-den“, wie es heißt. Das Unternehmen plant im Gesamtjahr2015 bereits Break-Even zu sein und ab 2016 Gewinne zu er-wirtschaften.

Prominente Gesellschafter. Aufder Plattform dasertragreich.atkann man derzeit in die KTBKlima- und SonnenschutztechnikGmbH investieren. Das Unterneh-men wurde im März 2014 von derHMH& PartnerManagment GmbHgegründet. Die Gesellschafter sinddie bekannten wie erfahrenenösterreichischen Manager KurtHofmann, Geschäftsführer derHMH & Partner Management

GmbH, Stefan Zapotocky, ehemaliger Vorstand der WienerBörse oder Gottfried Wanitschek, (GWBI Investment GmbH)früherer Vorstand der Uniqa Versicherung. Das Produktsorti-ment von KTB sind Klimaanlagen und Beschattungssysteme(wie z.B. Markisen, Jalousien). Die Auftragslage der KTB ist denAngaben zufolge bereits für 2015 ‘sehr zufriedenstellend’.Durch die - wie es heißt - ‘ausgezeichneten wirtschaftlichenKontakte der Geschäftsführung’ konnte die KTB für 2015 be-reits ein Auftragsvolumen in Höhe von rund 0,4 Mio. Euro fi-xieren. Bisherige Kunden sind u.a. Raiffeisen, KPMG, E&Y u.a..KTB will sich von der Crowd mittels qualifiziertem Nach-rangdarlehen nun mindestens 40.000 Euro holen.

Mehr News zu Venture Capital und Privat Equity finden Sieunter http://www.boerse-express.com/venture

Beim Klimatechnikunternehmen KTB ist auchEx-Wiener Börse-Vorstand Zapotocky an Bord. Foto: Börse Express

Für die Crowd: Mode,Drink und Klimatechnik

VENTURE CAPITAL

Christine Petzwinkler [email protected]

Auf heimischen Crowdinvesting-Plattformengibt es wieder neue Kampagnen. So kannman in ein afrikanisch angehauchtes SocialModelabel, in einen Hangover-Drink und ineine Klimatechnik-Firma investieren.

„Mit einemModelabelgegen Men-schenhandel zukämpfen istein Statement,das ich sehrgerneunterstütze“

30FREITAG, 06. MÄRZ 2015

Page 32: be INVESTOR 26

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Esscheint so, als ob endlich alles aufgeht. Jahrelangwurde gepredigt, dass die österreichischen Immobi-lientitel unterbewertet sind. Nach diversen Skanda-

len, die neben hohen Verlusten für die Anleger zu einemkleinen Boom bei Rechtsanwaltskanzleien geführt haben,wurde der Immobiliensektor von Investoren gemieden.Namen wie Immofinanz und Meinl European Land (heuteAtrium) lösten Fluchtreflexe aus. Durch ihre alten Narbenwollten die Anleger nichts mehr mit den Aktien zu tunhaben.Dadurch entstehen seltsame Situationen: der deutsche

Immobilienmarkt boomt,die Immobilienfirmennotieren dementspre-chend mit deutlichenAufschlägen auf ihrenSubstanzwert (der Wertder Immobilien, abzüg-lich der Schulden, oft-mals auch vom

englischen Net Asset Value als NAV abgekürzt). Die con-wert, deren Immobilien zu einem überwiegenden Anteil inDeutschland und Österreich stehen, notiert jedoch miteinem deutlichen Abschlag auf den NAV. Natürlich gibt esUnterschiede im Portfolio der Firmen, derartige Differen-zen bei der Bewertung deuten jedoch eher auf einen gewis-sen „Österreich-Abschlag“ hin, vor allem da er alleheimischen Firmen betraf, egal ob sie Shoppingcenter inMoskau, Wohnungen in Wien oder Office Parks in War-schau im Portfolio halten.In einem normalen Umfeld würden solche Bewertungs-

unterschiede jedoch nicht lange bestehen: ein wichtigesPrinzip der Finanzanalyse besagt, dass Gleiches gleich be-wertet werden sollte (und Ähnliches zumindest ähnlich).Sollte dies nicht so sein, würden die Investoren die unter-bewerteten Aktien kaufen und die überbewerteten verkau-fen, wodurch sich der Unterschied wieder ausgleichensollte. In Österreich fehlten diese Investoren jedoch ausden oben genannten Gründen und auch internationalwollte man nichts mit den heimischen Immos zu tunhaben, ein Blick auf den langfristigen Chart der Aktien ge-nügte den meisten. Eine Gruppe an Käufern gibt es jedoch,die kein Problem mit der „Historie“ der Firmen hat: andereImmobilienunternehmen.Sie kennen zumeist die Märkte gut, können die jeweili-

gen Objekte besser bewerten als es ein Investor könnte

und freuen sich darüber, ein Portfolio an Wohnungen undBüros mit 20% Abschlag auf den Substanzwert zu kaufen.Dadurch setzte in den letzten Wochen eine Art Winter-schlussverkauf ein: nach dem Übernahmeangebot für dieconwert letzte Woche wurde nun bekannt, dass die CAImmo mit Beihilfe ihres neuen russischen Großinvestorsein Angebot für einen Anteil an der Immofinanz legenwill. Letztere war aufgrund des großen Russlandanteils imPortfolio an der Börse unter Druck, dementsprechendwürde diese Kombination sicherlich „Synergieeffekte“bringen. Bei der Immofinanz zeigt man sich jedoch kämp-ferisch: CEO Zehetner bezeichnete ein Angebot zum der-zeitigen Aktienkurs als „lächerlich“. Wenn verkauftwerden soll, dann in der Nähe des NAV.Die Aktie konnte dementsprechend deutlich zulegen.

Gleichzeitig heizte dies auch Diskussionen um weitereÜbernahmen an, vor allem kleinere heimische Immobi-lienfirmen werden als nächste Ziele gesehen. Auch dienächsten Wochen werden daher spannend bleiben…Der Beginn der Berichtssaison ging dagegen eigentlich

unter, nicht zuletzt da viele Zahlen bereits vorab bekanntwaren. Dementsprechend wurden die Berichte von Wie-nerberger und AMAG eher neutral aufgenommen, wäh-rend die Erste Bank mit einem Verlust von „nur“ 1,4 Mrd.Euro positiv überraschen konnte (man war von bis zu 1,6Mrd. ausgegangen).Auch international gab es zuletzt wenig Überraschun-

gen: wie bereits erwartet wurde eine Verlängerung desGriechenland-Hilfspakets beschlossen, die Märkte reagier-ten dennoch positiv darauf.Diese Woche geht der Zahlenreigen weiter: Andritz und

Zumtobel legen in Österreich Zahlen vor, internationalwerden Barclays, Volkswagen sowie einige Pharmariesenim Fokus stehen. Nach einem guten Start ins Jahr wird vorallem der Ausblick für das nächste Jahr entscheidend seinum zu sehen, ob die mittlerweile gestiegene Bewertung(+15% seit Jahresbeginn im DAX und ATX!) auch durch einefundamentale Verbesserung gerechtfertigt ist… <

„Ein wichtigesPrinzip der Finanz-analyse besagt, dassGleiches gleichbewertet werdensollte.“

VON BERNHARD HAASANALYST WIENER PRIVATBANKSOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Alte Narben

Foto: Bloomberg

32FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Wie schön ist es doch investiert zu sein und dieBörsen fliegen. Alle Argumente passen, BadNews sind die Good News von morgen, die halb-

vollen Gläser machen Appetit auf mehr, Sun is shining,everybody happy. Gerade nach langen Durststrecken istdie Erwartung an die Märkte so gering, dass die Anstiegeso intensiv empfunden werden und sich nach der erstengeringen Korrektur die Gefahr einer emotionalen Überre-aktion, quasi depressiver Backflash, auch in deren Inter-pretation zeigt.Wir sehen uns in der Tat einigen polarisierenden Fak-

ten gegenüber. Die Nasdaq schafft nach 15 Jahren wiederden Sprung über die 5000 Punkte. Die Urgroßmutter

aller Aktienblasen giltsomit als verarbeitet. Dierasant gestiegene Volatili-tät, die noch zum Jahres-wechsel die Nerven derRisikomanager nicht ruhenließ, ist von 27 auf bereitsunter 17 Prozent heruntergekommen. Linearer Ver-lauf der Märkte. Und auchdie Statistik sagt einem,dass das was sich öfter ineine Richtung bewegtwahrscheinlich weiter so

laufen wird. Ein Fehler, den wir oft genug gespürt haben.Doch jetzt? Ist alles anders? Oder doch wieder gleich wieschon so oft davor?

Check der Fakten: Wir haben mit dem QE der EZB einmittlerweile globales Experiment der Notenbanken voruns, das bereits in den USA gewaltige positive Wirkun-gen erzeugt hat und in Japan den Aktionären das Grinsennicht mehr aus dem Gesicht bringt. Ob volkswirtschaft-lich direkt sinnvoll oder nicht ist bereits Nebensache. Eswird geschehen. Auch der Rückgang des Ölpreisesschockte nicht nur die Ölförderer sondern schuf für Mil-lionen Konsumenten einen unerwarteten Konsumgut-schein an der Tankstelle. Insbesondere EuropasAutofahrer hatten dadurch seit Langem mehr Freudebeim Tanken. Die Statistik hat uns diesbezüglich bereitseingeholt, schneller als erwartet zeigten die Daten desDeutschen Konsums im Jänner nicht das erwartete Plusvon 0,6 Prozent, sie kamen mit 2,6 Prozent um volkswirt-schaftliche Längen höher. Europa detto, statt 0,2 Prozent

steigt der Einzelhandelskonsum auf 1,1 Prozent. Wirgeben in Europa das Geld wieder aus. Die Matratzen wer-den etwas dünner. Und nicht nur das, wir holen uns auchwieder mehr vom schnöden Mammon, borgen es unsaus. Die M3 die finale Geldmenge stieg mittlerweile, von3,6 auf 4,1 Prozent und die kurzfristige Zielmarke liegtbereits bei 4,6 Prozent. Sicher noch immer nicht die 7-8Prozent aus der guten alten Zeit, aber einiges höher alsnoch die 2 Prozent aus 2012 und 13.Das alles redet natürlich keiner Hausse das Wort, es

sollte aber relativieren helfen. Jene Relativierung, die wirbrauchen um in der aktuellen neuen Umgebung steigen-der, ja geradezu linear steigender Märkte den Halt nichtzu verlieren. Was ist noch günstig, was kann man kau-fen, was nicht mehr, was nicht mehr wie lange? Gut nur,dass diese Fragen gerade vor allem an oberster Stelle fest-hängen, den institutionellen Investoren. Deren Bedarfsteigt direkt proportional mit den sinkenden Renditen inEuroland. Prominente Brokerriesen aus USA predigen be-reits die minus 3% Rendite bei minus 1% Inflation. Wiesoll man da noch sein Veranlagungsergebnis rechtferti-gen können ohne stärker ins „historische“ Risiko zu

gehen? Es bleibt daher wiees sich die letzten Monateentwickelt hat, die Alterna-tiven zu Aktien werdenimmer weniger. Dividen-den gewinnen an echter At-traktivität und die Suchenach unterbewerteten kon-servativen Geschäftsmodel-len ergibt als Ergebnisimmer häufiger österrei-chische Immobilienaktien.Am Ende zeigt sich, dass

die einzige Assetklasse dienoch halbwegs „normal“ist, die Aktien sind undnicht umgekehrt. <

„Gerade nachlangenDurststrecken istdie Erwartung andie Märkte sogering, dass dieAnstiege sointensivempfundenwerden ... “

„... und sich nachder erstengeringenKorrektur dieGefahr eineremotionalenÜberreaktion,quasi depressiverBackflash, auchin derenInterpretationzeigt.“

VON WOLFGANG MATEJKAMATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Ein kühler Kopf ist gefragt

Foto: APA/DPA

33FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

DieEurogruppe macht denWeg zum Schuldenerlassfür Athen mit der Zusage von Milliardenhilfen frei.“„Rendite 10-jähriger Staatsanleihen aus Deutschland

erreicht neues Rekordtief.“ Diese beiden Schlagzeilen könn-ten von vergangener Woche sein - sind aber wörtlich über-nommen aus den Informationsdatenbanken vomMärz 2012.Drei Jahre also, in denen sich manches gefühlt massiv verän-dert hat – manches dagegen überhaupt nicht. Nach drei Jah-ren prägt Griechenland immer noch die Nachrichtenlage.

Echte Fortschritte odereine neue Qualität derDiskussion zu erkennen,fällt eher schwer. Dies istwohl genau jener Punkt,der die Euro-Zone von denrestlichenWirtschaftsblö-cken unterscheidet. Ler-

nen sollten wir aber auch aus der zweiten Schlagzeile. DasRekordtief der Rendite der Deutschen Bundesanleihen warvor drei Jahren eine Schlagezeile wert, da erstmals das Ni-veau von 2 % für 10-Jahres-Laufzeiten unterschritten wurde.Zur Erinnerung: Heute liegen wir bei unter 0,40 Prozent. DieBezeichnung „Rekordhoch“ und „Rekordtief“ beschreibtnicht mehr und nicht weniger als die Entwicklung der Ver-gangenheit bis zum jeweiligen aktuellen Betrachtungszeit-punkt. Daraus aber automatisch Prognosen für die Zukunftabzuleiten, ist nicht möglich. Dies sollten vor allem auchjene Kommentatoren bedenken, die wieder einmal daraufhinweisen, dass manche Aktienmärkte auf All-Time-High ste-hen. Auch „All-Time“ bedeutet nicht mehr und nicht weni-ger als „bis heute“.

„Politische Börsen haben kurze Beine“.... Dies ist eine oftwiederholte Redewendung im Börsengeschäft mit der Aus-sage, dass politische Einflüsse auf das Marktgeschehen in derRegel nur von kurzer Dauer sind. Die Bezeichnung „Rede-wendung“ ersetzt hier bewusst den Begriff „Weisheit“, weildieses Zitat keine grundsätzlich weise Empfehlung ist. Im ab-gelaufenen Februar haben die politischen Themen Russ-land/Ukraine und Griechenland einmal mehr medial allerealwirtschaftlichen Informationen deutlich überstrahlt. Na-türlich haben auch wir als Asset-Manager die beiden Themenintensiv diskutiert und jeweils entschieden, keine Änderun-gen in unseren Anlagestrategien vorzunehmen. Dies war

richtig – der Februar hat zwar Nerven gekostet, aber keinGeld.Unsere Entscheidung basierte aber auf einer sachlichen

Einschätzung vonWahrscheinlichkeiten und nicht auf demVertrauen auf Börsenweisheiten. Zudem wiederholen wir andieser Stelle, wie wichtig der globale Blick ist. Was tut sich inChina? Was macht der Ölpreis? Ist das japanische Gelddruck-programm der letzte verzweifelte Versuch oder ein Lösungs-Ansatz? Diese Dinge werden zwar in unseren Breitengradenweniger diskutiert, beeinflussen aber mittelfristig die Welt-wirtschaft mehr als Griechenland. Fakt ist: Weder Griechen-land noch die Russland/Ukraine-Krise sind gelöst und werdenuns daher auch in den kommenden Monaten weiter beschäf-tigen. Bemerkenswert ist, dass die USA beide Entwicklungengerne kommentieren - wohl auch mit demWissen, dass dieEskalationsrisiken rein in Europa liegen. Wir werden weiterpolitische Börsen haben. Mit der Wahl in Spanien im Herbst2015 könnten neue Themen dazukommen. Und wir werdenweiter je nach Entwicklung analysieren und dann rationaljedes Thema neu bewerten und entscheiden. Wir müssen ak-zeptieren, dass Politik und Notenbankaktivitäten mehr Ein-fluss auf die Märkte haben als dies in der Vergangenheit derFall war. Politische Börsen müssen aber nicht immer kurzeBeine haben, man kann auch über ein langes Bein stolpern.Wachsamkeit und Flexibilität bleiben daher eine Kernhe-rausforderung.

Erwartete Trends manifestieren sich... Abseits der politi-schen Meldungslage verfestigen sich unsere zu Jahresbeginnbeschriebenen Erwartungen. Billiges Geld, billiges Öl undhoher Dollar unterstützen die europäische Wirtschaft undhelfen dem Aktienmarkt. Die Konjunkturindikatoren ausDeutschland, aber auch aus Spanien waren zuletzt gut undbesser als erwartet. Insofern kommen Russland/Ukraine undGriechenland zur Unzeit. Die Gewinnausweise der interna-tional tätigen US-Konzerne dagegen zeigen erste Bremsspu-ren aufgrund der globalen Dollarstärke. Die japanische Börseprofitiert von den dortigen Gelddruckaktivitäten der Bank ofJapan. Der Ölpreis scheint nach dem Absturz nun in eine

„Auch „All-Time“bedeutet nichtmehr und nichtweniger als „bisheute.“

VON ALOIS WÖGERBAUERGESCHÄFTSFÜHRER 3 BANKEN-GENERALI INVEST SOWIEBELOGGER AUF BE24.AT

Börsenweisheiten undComebacks

Foto: BEX

34FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

wohl noch länger dauernde Bodenbildungsphase mit hohenSchwankungen überzugehen.

... und wir bewegen uns im Neuland ohne historische Er-fahrungswerte. Die Staatsanleihen von Deutschland undauch Österreich weisen bis in den 5-Jahres-Zeitraum hineinnegative Renditen aus. Mittlerweile liegen auch die Renditenmancher Top-Unternehmensanleihen im negativen Bereich.Traditionelle Bewertungsmodelle sind somit außer Kraft ge-setzt. Wir sollten daher mit Begriffen wie „billig“ oder„teuer“ vorsichtig sein. Die Schablonen der Vergangenheittaugen nur sehr bedingt zur Bewertung der Gegenwart. Ebenweil es bis dato keine historisch vergleichbare Situation gab.Unter der theoretischen Annahme, dass der Gewinn der

Unternehmen des DAX-Index von nun an stabil bleibt, dannhätten Sie auf Basis der aktuellen DAX-Bewertung symbo-lisch investierte 100 Euro durch die Unternehmensgewinneder jeweiligen Firmen in etwa 15 Jahren wieder zurückver-dient – und damit ihr Kapital verdoppelt. Würden Sie nur aufdie Dividendenrendite abzielen, dann hätten Sie beim aktu-ellen Schnitt von gut 3% in immerhin gut 30 Jahren Ihr ein-gesetztes Kapital wieder zurück – und wären immer noch imBesitz eines substanzstarken Aktienportfolios. Legen Sie sichdagegen um 100 Euro eine Staatsanleihe mit beispielsweise0,50% Rendite ins Depot, dann brauchen Sie für 100 EuroVerdienst 200 Jahre. Diese sicher überspitzt formulierte sym-bolische Rechnung soll nur veranschaulichen: Teuer ist rela-tiv. Wir meinen nach wie vor, dass die Aktienmärkte nichtüberteuert sind. Vor allem in einer relativen Betrachtungs-weise – was Geldanlage letztendlich immer ist.

Der erste Gedanke ist oft falsch - und ein zweiter Blickoft angebracht. Im Rahmen unseres vergangenen Monats-kommentars haben wir die Aktion der Schweizer National-bank zur Aufgabe der Währungskoppelung klar positivbeurteilt, was uns so manche kritische Nachfrage einge-bracht hat. Wir bleiben dabei. Schweizer Multis wie Nestleoder Novartis haben sich längst wieder erholt und stehennur um einige wenig Prozente unter dem „All-time-high“.Übrigens: Wenn in der Anlagewelt Themen nahezu völlig ausdem Fokus verschwinden, dann ist oft ein zweiter Blick ange-bracht. Für klare Kerngewichte ist es dann meist noch zufrüh, die Basis für Beimischungen innerhalb eines breiter an-gelegten Depots zur Verbesserung der Streuung ist dagegengut. „Goldminen“ und „Aktien Wien“ sind grundverschie-dene Asset-Klassen, bei denen so manche Anleger resignierthaben. Wenn kaum jemand mehr etwas erwartet, ist dieWahrscheinlichkeit, dass diese Märkte weiter negativ überra-schen, zunehmend gering. Einen Anstieg hat dagegen kaumjemanden auf der Agenda. Eine gute Basis für Strategen mitmittelfristiger Perspektive und ruhiger Hand. <Mehr finden Sie im neuen 3 Banken-Generali Invest-Fondshttp://goo.gl/p2OmN1

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35FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

In Anlehnung an Carl von Clausewitz, Militärtheoretikerim 19. Jahrhundert, können wir uns fragen, ob Negativ-zinsen nicht eine blosse Fortsetzung der Geldpolitik mit

anderen Mitteln sind. Wird der Schritt der Zentralbanken,Negativzinsen einzuführen, zur Bekämpfung der Deflationbeitragen? Oder wird er zur Entstehung von Preisblasenführen? Eines ist jedenfalls sicher: Geld anzulegen ist viel

anspruchsvoller geworden.Zweijährige Staatsanlei-

hen der Schweiz, Däne-marks, Deutschlands,Schwedens, Österreichs, derNiederlande, Frankreichsund Belgiens weisen derzeiteine negative Rendite aufVerfall auf (siehe Grafik 1).Die Europäische Zentral-bank (EZB) sowie die Noten-banken in der Schweiz,Schweden und Dänemarkhaben Negativzinsen aufEinlagen eingeführt. AlsGründe nannten sie die Kon-

junkturschwäche, die sehr niedrige Teuerung – und imFalle von Dänemark und der Schweiz Kapitalflucht in ‘si-chere Häfen’. Diese Situation ist ein Novum. Sowohl für dieAnleger, als auch die Sparer bedeutet ‘die Ausradierung’der positiven Nominalrenditen für Barmittel und erstklas-sige Staatsanleihen eine neue, gewaltige Herausforderung.Wir wollen nun die Gründe für diese unkonventionelle

Geldpolitik untersuchen. Zentralbanken haben die Auf-gabe, zu einem angemessenen Wachstum beizutragen unddie Preisstabilität zu bewahren. Zur Erfüllung ihres Auf-trags greifen sie dann auf Negativzinsen zurück, wenn siemithilfe konventioneller und anderer unkonventionellerMassnahmen nicht die gewünschte Wirkung erzielen.Zweck der Negativzinsen ist es, die Kreditvergabe zu stimu-lieren, die Wirtschaftstätigkeit anzukurbeln und die Anle-ger dazu zu bringen, höhere Risiken einzugehen. Auch solldamit eine Schwächung der Währung und folglich eineFörderung der Exporte erreicht werden.WWiirrdd ssiicchh ddiiee WWiirrttsscchhaafftt ffüürr NNeeggaattiivvzziinnsseenn eerrwwäärrmmeenn??

Derzeit ist noch unklar, ob es letztlich gelingen wird, dieWirtschaft durch negative Zinsen ‘aufzutauen’. Die erstenAnzeichen sind jedoch erfreulich. So haben sich etwa dieWährungen derjenigen Länder, die Negativzinsen auf Ein-lagen eingeführt haben, ohne Ausnahme abgeschwächt.Das gilt sogar für den Schweizer Franken: Dieser beliebte‘sichere Hafen’ hat seit dem 22. Januar 2015, als auf Einla-gen in Schweizer Franken Negativzinsen (-0,75 Prozent)eingeführt wurden, auf handelsgewichteter Basis nachge-geben. Das Wachstum der Geldmenge M3, einer Kennzahlfür die weit gefasste Liquidität, hat sich in der Eurozoneauf 4,1 Prozent (gegenüber dem Vorjahr) beschleunigt. Dasist der höchste Wert seit der Finanzkrise (siehe Grafik 2)und entspricht dem Ziel der EZB.

DDiiee sscchhwwiieerriiggee SSuucchhee nnaacchh aattttrraakkttiivveenn AAlltteerrnnaattiivveenn..Was bedeutet dies für die Anleger? Der Erwerb von Staats-anleihen mit negativen Renditen scheint eine schlechteIdee zu sein – ausser man erwartet eine Deflation und eineDepression. In jenem Fall ist beispielsweise das Haltenzehnjähriger Schweizer ‘Eidgenossen’, die eine Nullrenditeerzielen, durchaus sinnvoll. Welche Alternativen gibt es?Solange eine Rezession ausgeschlossen wird – und das istunsere derzeitige Sichtweise –, bieten Unternehmensanlei-hen insbesondere im hochverzinslichen Bereich sowieSchwellenländeranleihen angemessene Renditen. Die Ne-gativzinsen sind bei sonst gleichen Bedingungen auch vor-teilhaft für Goldanlagen, denn es fallen keineOpportunitätskosten an. Ebenso sind gegenwärtig Aktienvon Unternehmen attraktiv, die einen robusten, nachhalti-gen Cashflow aufweisen und eine aktionärsfreundliche Di-videndenpolitik verfolgen. Ferner werdenPortfoliomanager, die mit ihren Strategien unabhängigvom Marktumfeld absolute Renditen erzielen, von einerstarken Anlegernachfrage profitieren. Allerdings werdenvorsichtige Anleger die mögliche Bildung von Preisblasen,verursacht durch die Massnahmen der Zentralbanken,

„Die Ausradie-rung der positiven Nominalrenditenfür Barmittel understklassigeStaatsanleihenbedeutet eineneue, gewaltigeHerausforde-rung.“

Negativzinsen: die neuenRahmenbedingungen fürInvestoren

VON CHRISTOPHE BERNARDCHEFANALYST VONTOBEL & BELOGGER AUF BE24.AT

Kurzfristige Renditen etlicher Länder haben in dennegativen Bereich gedreht

(Quelle: Thomson Reuters Datastream, Vontobel) 2x

36FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Geldmengenwachstum im Euroraum beschleunigtsich und erreicht nahezu den Referenzwert

genau beobachten. Sie dürften Zeiten niedriger Volatilitätdazu nutzen, sich mithilfe von sogenannten Put-Optionenkostengünstig gegen Abwärtsrisiken zu schützen. Im Devisenbereich wird der US-Dollar, gestützt durch die

besseren Aussichten für die weltweit grösste Wirtschaft,seinen Aufwärtstrend wohl fortsetzen. So, wie die Dingejetzt stehen, scheint Amerika das einzige wichtige Indus-trieland zu sein, für das eine restriktivere Geldpolitik innächster Zeit angezeigt ist. Möglicherweise fällt auchGrossbritannien in dieses Lager.

NNoocchh kkeeiinnee ggrroossss aannggeelleeggttee UUmmsscchhiicchhttuunngg iinn AAkkttiieenn..Der entscheidende Faktor für die Portfoliopositionierungsind die Perspektiven für das globale Wirtschaftswachstumund die Inflation. Was die künftige Entwicklung des globa-len Bruttoinlandprodukts betrifft, erwarten wir, dass derseit Langem bestehende Trend, die Wachstumserwartun-gen nach unten zu korrigieren, allmählich endet. Dazu bei-tragen dürften Aufwärtskorrekturen in der Eurozone undin Japan. Eine solche Stabilisierung ist eine Voraussetzungfür eine allfällige Umschichtung von Anleihen in Aktien.Im Hinblick auf die Inflation dominieren nach wie vor dieglobalen disinflationären Kräfte. Gründe hierfür sind derArbeitnehmerüberschuss, ein Überangebot im Rohstoffsek-tor, der Schuldenabbau sowie eine ungünstige demogra-phische Entwicklung. Allerdings werden die Preise dieTalsohle irgendwann durchschritten haben. In der Folgewerden sich neben der amerikanischen auch andere Zen-tralbanken allmählich überlegen, die extremen Massnah-men zur Stimulierung der Wirtschaft zu beenden –Schritte, die auf Anleihen fokussierten Anlegern zumin-dest vorübergehend Verluste verursachen würden. Doch andiesem Punkt sind wir noch lange nicht angekommen. Gegenwärtig sind die Aktienbewertungen nicht beson-

ders attraktiv, wobei die Geldpolitik insgesamt sehr unter-stützend wirkt. In diesem Umfeld haben wir risikoreicheAnlagen auf ‘leicht übergewichtet’ aufgestockt. <

Tesla mischt die Hotel-Szene auf

VON MONIKA ROSENVICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATEBANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

Der amerikanische Elektro-Autohersteller Tesla ist ge-rade dabei, die Hotel-Szene aufzumischen. Er instal-liert nämlich seine Ladestationen nicht mehr nur

wie bisher in Einkaufszentren und an Verkehrsknoten-punkten, sondern rollt ein neues Programm aus, das ‘Desti-nation Charging’ heißt und touristische Ziele, wie Hotels

und Weingüter, umfasst.Tesla kämpft immer noch mit

dem Vorurteil, dass Aufladenmühsam sei. Es gibt bereits denBegriff der ‘range anxiety’, alsoder Reichweiten-Angst. Viele Au-tofahrer fürchten, unterwegs mitleerer Batterie zu stranden, unddas hält sie unter Umständen

davon ab, ein Tesla Elektro-Auto zu kaufen. Die Idee, denTesla aufzuladen, während man in einem Hotel übernach-tet, macht vor diesem Hintergrund natürlich viel Sinn. 900Beherbergungsbetriebe nehmen schon am Programm teil,die Ladestationen haben eine Kapazität von 58 Meilen proStunde, die sie in die Batterie ‘pumpen’.Aber auch die Hotellerie profitiert. Ein Tesla S kostet in

der Vollausstattung bis zu 100.000 Dollar, was im Umkehr-schluss bedeutet, eine Ladestation bringt zahlungskräftigeKunden ins Haus, die umweltbewusst sind und gleichzeitigdurchaus Geld für Luxusgüter, wie tolle Weine, ausgeben.Derzeit kommt Tesla noch für die Installation der Ladesta-tionen in den Hotels auf. Die Hotels profitieren davon, weilsie im Tesla Routenplaner aufscheinen, der übrigens nichtnur im Internet abrufbar ist, sondern in Zukunft auch imNavigationssystem des Tesla selbst erscheinen wird.Die Aktie von Tesla ist heuer etwas unter die Räder gekom-

men, seit Jahresbeginn steht einMinus von rund 10 Prozent zuBuche, nachdem die jüngstenQuartalszahlen enttäuscht haben.Bleibt abzuwarten, ob der Rück-gang im Ölpreis und die drohendeZinserhöhung in den USA dem Pa-pier weiter zusetzen. An Ideen fürdie Ankurbelung des Absatzesmangelt es Tesla jedenfalls nicht.<

Der Autorin aufTwitter folgen: @Monika_Rosen

„Tesla kämpftimmer nochmit dem Vorurteil, dassAufladen mühsam sei.“

„Bleibt abzu-warten, ob derRückgang imÖlpreis und diedrohende Zins-erhöhung inden USA demPapier weiterzusetzen.“

37FREITAG, 06. MÄRZ 2015

Page 38: be INVESTOR 26

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Page 39: be INVESTOR 26

BÖRSE EXPRESS

KOMMENTAR STEUERN

Die neue Ausländer-KESt für Zinserträge ist seit 1.Jänner 2015 in Kraft. Der Wirkungsbereich derneuen Regelung wurde im 2. Abgabenänderungsge-

setz 2014 erneut modifiziert. Ein Überblick über die end-gültige, bereits in Kraft getretene Regelung.

WWeellcchheerr PPeerrssoonneennkkrreeiiss iisstt bbeettrrooffffeenn?? Die neue Regelungzielt auf die Besteuerung von Zinseinkünften natürlicher

Personen ab. Somit sind aus-ländische Kapitalgesellschaf-ten oder Stiftungen nicht vonder neuen Gesetzgebung be-troffen. Ausländische Perso-nengesellschaften erscheinennach dem Wortlaut ebenfallsnicht erfasst. Vom Steuerab-zug erfasst sind Zinseinkünftenatürlicher Personen, diesteuerlich außerhalb Öster-reichs und auch außerhalb

der EU ansässig sind, wobei entgegen früheren Überlegun-gen nunmehr auch Personen mit Steueransässigkeit in derSchweiz und in Liechtenstein von der Regelung umfasstsind. Natürliche Personen mit Steueransässigkeit in derEU sind von der Regelung ausgeschlossen, für sie gilt wei-terhin unverändert der EU-Quellensteuerabzug in Höhevon 35 Prozent, soweit keine freiwillige Meldung beimausländischen Wohnsitzfinanzamt erfolgt ist. Für in derEU ansässige Angestellte internationaler Organisationen,welche aufgrund ihres Privilegienstatus von der EU-Quel-lensteuer befreit sind, kann die Anwendung der neuenAusländer-KESt Bestimmungen jedoch in Betracht kom-men.

WWeellcchhee EEiinnkküünnffttee ssiinndd vvoonn ddeerr EErrwweeiitteerruunngg ddeerr bbee--sscchhrräännkktteenn SStteeuueerrppfflliicchhtt uummffaasssstt?? Betroffen sind vorallem jene inländischen Zinseinkünfte, die auch EU-quel-lensteuerpflichtige Zinsen darstellen. Die Regelung um-fasst somit Zinsen auf Bankguthaben, Sparbüchern, Fest-oder Termingeldern und auch Anleihezinsen, welche voneinem inländischen Emittenten begeben wurden und voneiner inländischen auszahlenden Stelle gutgeschriebenwerden, soweit diese auch dem EU-Quellensteuerabzugunterliegen würden. Werden Zinsen, die in Ausschüttun-gen und ausschüttungsgleichen Erträgen von Anleihen-oder Mischfonds, sowie die sich daraus ergebende KEStnicht gemeldet, kann stattdessen eine Meldung auf Basisder EU-Quellensteuerpflichtigen Zinsen erfolgen. Gegebe-nenfalls, wenn auch keine EU-Quellensteuerwerte gemel-det werden, ist eine Pauschalbesteuerung in Höhe von 25Prozent auf Basis von 6 Prozent des Rücknahmepreises desFondsanteils vorgesehen. Bei Veräußerung des Fondsan-teils oder bei Depotübertragung an einen anderen Steuer-pflichtigen muss eine Pauschalbesteuerung auf Basis von0,5 Prozent des Rücknahmewerts pro angefangenenMonat im Kalenderjahr angesetzt werden.

FFaazziitt.. Die beschränkte Steuerpflicht für inländische Zins-einkünfte wurde für Privatanleger aus Drittstaaten we-sentlich erweitert. Inwieweit die im Inland abgezogeneSteuer in der ausländischen Steuererklärung angerechnetwerden kann, müssen die Betroffenen selbst klären. <

„AusländischeKapitalgesell-schaften oderStiftungen sindnicht von derneuen Gesetzgebungbetroffen.“

2015: Zinsbesteuerung betrifftnun auch Privatanleger ausDrittstaaten

VON BIRGIT SCHWERTNER-AWAISWIRTSCHAFTSPRÜFERIN / WIRTSCHAFTSBERATERIN [email protected]

Foto: apa

Foonds.comAlles zum Thema Anlage

39FREITAG, 06. MÄRZ 2015

Page 40: be INVESTOR 26

BÖRSE EXPRESS

GRAFIK

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be INVESTORjeden Freitag

neu

Zugegeben, Statistiken wie diese bergen einen Unge-nauigkeitsfaktor, der nicht zu unterschätzen ist. Den-noch alle Jahre wieder erfreut uns das US-Magazin

Forbes mit einer Liste der reichsten Menschen. Insgesamt1821 Milliardäre umfasst diese Liste heuer, um 181 mehr alsnoch im Vorjahr. Fast ein Viertel der Newcomer stammt ausChina. Zudem sind mit 46 unter 40-Jährigen so viele jüngereMilliardäre wie nie zuvor gelistet. Angeführt wird die neueGeneration von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (30),der um fünf Plätze auf Rang 16 kletterte und nun erstmalsin den Top 20 vertreten ist. Jüngster Milliardär ist Evan Spie-gel (24), Mitgründer der App Snapchat. Auch Travis Kalanick(38), Chef des Fahrdienstvermittlers Uber, ist zum erstenMal vertreten.Angeführt wird die Liste einmal mehr von Bill Gates. Laut

Forbes stieg das Vermögen des Microsoft-Mitgründers 2014um 3,2 Mrd. auf insgesamt 79,2 Mrd. Dollar (70,8 Mrd. Euro).Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz ist mit 10,8 Mrd. Dollarreichster Österreicher. Insgesamt stehen acht Österreicherauf der aktuellen Milliardärsliste. Zusammen kommen sieauf ein geschätztes Vermögen von 31 Mrd. Dollar (27,6 Mrd.Euro).Mehr zum Thema Sie auch hier: http://bit.ly/1DPhGS8

Zahl der Milliardärestieg um 181 auf 1821

REICHTUM Wenn ich einmal reich wär ...

40FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

FONDS

Wienwächst - schneller als von vielen Demoskopenvorhergesagt. 2014 verzeichnete die österrei-chische Bundeshauptstadt mit einem Zuwachs

von 33.000 Einwohnern, das stärkste Wachstums in der Ge-schichte der Zweiten Republik. „Rechnet man die durch-schnittliche Belegung einer Wohnung in Wien (zweiPersonen) und legt diese Zahl auf die Anzahl der Wohnun-gen um, so hätten 2014 16.500 neue Wohnungen gebautwerden müssen. Tatsächlich wurden 8000 gebaut“, erklärtPeter Karl, Geschäftsführer der Erste Immobilien KAG. DasWiener Bevölkerungswachstum trifft auf die niedrigstenZinsen im Euro-Raum seit Bestehen der gemeinsamenWäh-rung. Vor allem Zweiteres spielt der Erste Immobilien KAG

in die Hand. Wurden 2008 andie 22 Millionen Euro verwal-tet, so stieg das Fondsvolumenkürzlich auf etwas über eineMilliarde Euro. Mit einemMarktanteil von an die 20,5%(Quelle: VÖIG) am Fondsvolu-men ist der Erste Immobilien-fonds mittlerweile dieNummer 2 am heimischenMarkt.Um das Volumen sinnvoll zu

investieren setzt der Erste Im-mofonds in erster Linie auf denWohnungsneubau. Den Grunderläutert Peter Karl so: „Klassi-sche Bestandsimmobilien

(Zinshäuser in Wien) sind bei uns seit Jahren nicht mehr be-spielbar. Wir können nicht um jeden Preis kaufen.“ Deshalbinvestiert der Immofonds vor allem in mittlere und einfa-che Lagen und setzt in Wien etwa auf Stadtentwicklungs-gebiete. Ziel ist es die Nachfrage amMarkt zu bedienen und

hier besteht im Segment der 50 bis 60 Quadratmeter gro-ßen Wohnungen aktuell die höchste Nachfrage. Der ErsteImmofonds konzentriert sich vor allem auf Wien, Graz, Linzund Hamburg und wird 2015 in diesen Zentren 600 Woh-nungen fertigstellen, weitere 900 Wohnungen sind in derProjektphase und sollen in den Jahren 2016 und 2017 fer-tiggestelt werden.Zum Interesse deutscher Wohnimmobilien-Riesen an

Österreich, speziell Wien (Anbot der Deutsche Wohnen fürconwert), meint Karl: „Es wird spannend, denn früher inte-ressierten sich große deutsche Unternehmen am WienerMarkt vor allem für Gewerbe-Immobilien.“<

IMMOBILEN-FONDS

Niedrigstzinsen treiben den Markt:Immofondsvolumen wächst rasant

„Wir könnennicht um jedenPreis kaufen.“Peter Karl, Geschäftsführer

ZITIERT

Wohnen in der Seestadt: Der Erste Immobilienfonds ist mit330 Wohnungen und 200 Stellplätzen dabei. Foto:APA/GEORG HOCHMUTH

Harald Fercher [email protected]

Niedrigstzinsen zeigen Wirkung: 574 Mil-lionen Euro sammelten österreichische Im-mobilienfonds 2014 zusätzlich ein. Rund200 davon landeten bei der Erste Immobi-lien, die jetzt die Milliarde geknackt hat.

Jahr Fondsvolumen in Mio. Euro Jahresperformance1

2015 1010 -

2014 941 2,9%

2013 724 2,7%

2012 485 3,7%

2011 308 3,9%

2010 171 3,6%

2009 35 1,0%

2008 22Quelle: Erste immobilien KAG; 1: die Berechnung der Wertentwicklung erfolgt lt. OeKB Methode. In der Wertent-

wicklung ist die Verwaltungsgebühr von 0,85% berücksichtigt. Der bei Kauf anfallende Ausgabeaufschlag in Höhe

von bis zu 3,5% ist in der Darstellung nicht berücksichtigt.

Entwicklung: Erste Immobilienfonds

41FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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ANLAGE

Passend zum derzeitigen Niedrigzinsumfeld legt Lyxoreinen ETF auf variabel verzinsliche Schuldverschrei-bungen (oder Floating-Rate-Notes, kurz „FRN“) auf. Die-

ser ETF bietet Anlegern eine alternative, kurzfristigeInvestmentmöglichkeit mit einer den 3-Monats-Euribor über-steigenden, positiven Rendite. Das Ziel des ETFs ist es, den

Barclays Euro CorporateFRN 0-7Y Enhanced Du-ration Index 1 zu 1 ab-zubilden.Der aus Floating-Rate-

Notes bestehende Indexermöglicht Anlegerneine Partizipation anKreditrisikoprämienvon Unternehmens-emittenten über eine

große Bandbreite an Laufzeiten von 0 bis 7 Jahren, entspre-chend ist der Anleger auch dem Kreditrisiko der Unterneh-men ausgesetzt. Die Gesamtkostenquote (ISIN FR0012386696)beträgt 0,10% p.a - mehr unter http://goo.gl/TMf9sh.

BlackRock hat sein Angebot an Aktien- und Anleihen-fonds um zwei börsennotierte Indexfonds (ETFs) er-weitert. Die ETFs bieten Zugang zu ganz speziellen

Segmenten des europäischen Marktes für Unternehmensan-leihen sowie zu US-Unternehmen, welche die Renditen ihrerAnteilseigner durch Aktienrückkäufe stärken.Der iShares Euro Corporate Bond BBB-BB UCITS ETF ist der

erste ETF in Europa, der Zugang zu speziell diesem Segmentvon Euro-Unternehmensanleihen mit Bonitäten in den Be-reichen Investmentgrade und Sub-Investmentgrade bietet. Erstrebt ein durchschnittliches monatliches Rating von BBB-an, indem er in Papiere mit BBB und BB investiert. Die Pa-piere im zugrunde liegenden Index sind ihren Marktkapita-lisierungen entsprechend gewichtet, wobei kein Emittentmehr als fünf Prozent des Index ausmachen darf.Der iShares US Equity Buyback Achievers UCITS ETF inves-

tiert in Unternehmen, die an der NASDAQ oder der New YorkStock Exchange gelistet sind und Aktienrückkauf-Programmefahren. Häufig kaufen Unternehmen Aktien zurück, weil siedenken, dass diese unterbewertet sind, oder um ihre Kapi-talstruktur zu optimieren. Um für den zugrunde liegendenIndex in Frage zu kommen, müssen die Unternehmen in denvergangenen zwölf Monaten mindestens fünf Prozent ihrerAktien zurückgekauft haben. Zudem müssen ihre Finanzensich in einer fundamentalen Analyse als stabil erweisen. DieAktien im Index werden anhand der Rückkauf-Quoten ge-

wichtet. Um eine angemessene Risikostreuung zu gewähr-leisten, darf das Gewicht eines einzelnen Wertes maximalfünf Prozent betragen. Mehr gibt’s unter http://goo.gl/1IB5SJ.

Die Bank Austria Wohnbaubank begibt zwei neueWohnbauanleihen: Die „1,50 Prozent fix verzinsteWandelschuldverschreibung 2015–2025/1“ hat eine

Laufzeit von 10 Jahren. Die Zinsen werden erstmals im Feb-ruar 2016 ausgezahlt. Die „1 bis 3 Prozent Stufenzins-Wan-delschuldverschreibung 2015–2027/2“ hat eine Laufzeit von12 Jahren. Die Zinsen sind für die gesamte Laufzeit fixiertund werden jährlich zu einem fixen Termin ausbezahlt.Über die gesamte Laufzeit bringt die Wohnbauanleihe einedurchschnittliche Verzinsung von 1,71 Prozent pro Jahr.Mehr unter http://goo.gl/93e0UK.

Um Investoren eine attraktive Alternative im lang an-haltenden Niedrigzinsumfeld zu bieten, hat die Cre-dit Suisse einen neuen Fonds aufgelegt mit dem Ziel,

unabhängig von Kredit- und Zinszyklen positive Erträge miteiner Brutto-Zielrendite von vier Prozent über dem Geld-markt-Satz (LIBOR) zu erzielen. Das Basisportfolio bestehtaus kurzlaufenden Investment-Grade-Anleihen. Darüber hi-naus investiert das Fondsmanagement in ein Overlay-Port-folio. Dieses besteht zu 70 Prozent aus direktionalenMomentum-Strategien, die an Auf- und Abwärtsbewegun-gen der Zins-, Anleihen- und Währungsmärkte partizipie-ren. 30 Prozent des Overlay-Portfolios bestehen ausRelative-Value-Strategien, mit denen Preisverzerrungen aneiner Vielzahl von Märkten taktisch ausgenutzt werdenkönnen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf ein effizientes Ri-sikomanagement gelegt, um die Volatilität des Fonds aufvier bis sechs Prozent zu begrenzen. Hier ist eine hohe Li-quidität der eingesetzten Instrumente ein zentrales Elementder Risikosteuerung. Mehr unter http://goo.gl/JPz9GA.

MFS Investment Management legt den MFS MeridianFunds – U.S. Equity Opportunities Fund auf. Dabeihandelt es sich um ein konzentriertes Portfolio aus

vielversprechenden US-Aktien sämtlicher Marktkapitalisie-rungen. Die disziplinierte Einzeltitelauswahl und die Port-foliokonstruktion beruhen auf den fundamentalen undquantitativen Analysen von MFS. Mehr unterhttp://goo.gl/3MkQkI <

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42FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

ÖKO-INVESTMENT

EineBank lebt von und arbeitetmit der Spanne zwischenden Sollzinsen, die sie für Kredite verlangt und den Ha-benzinsen, die sie auf Spareinlagen auszahlt. Derzeit

wird dieWelt von Nullzinsen dominiert und funktioniert ver-kehrt: Kreditnehmer zahlen wenig bis teils sogar gar keineZinsen, Sparer erhalten keine oder nur verschwindend ge-ringe Zinsen, manche müssen sogar Zinsen zahlen. In einersolchen Zeit entsteht die etwas andere Bank für Gemeinwohl(BfG), wo zukünftig Sparer freiwillig auf Zinsen verzichtenkönnen.

Zinsumfeld.Als Sparer bei der BfG verzichtetman also im jet-zigen Umfeld auf etwas, was es eigentlich sowieso nicht gibt.Wie wird die BfG nun arbeiten? „Wenn eine Bank für einen

gewissen Teilder Spareinla-gen keine Zin-sen zahlen

muss, kann sie mit der Spanne viel günstiger Kredite für dasGemeinwohl oder für förderungswürdige Bereiche wie Er-neuerbare Energien, ökologische Landwirtschaft oder Wohn-bauprojekte vergeben”, schaut Robert Moser, Vorstand derEigentümergenossenschaft, die noch 2015 die BfG gründenwird, in die Zukunft.

Erschwert. Aber natürlich muss auch die BfG rentabel seinund das ist derzeit eben nicht leicht. Klaus Euler, Vorstands-vorsitzender der in Thüringen ansässisgen EthikBank. übtdeutliche Kritik: „Die Niedrigzinspolitik der EuropäischenZentralbank hat dazu geführt, dass der Preis für Geld nahezuauf null gesunken ist, die Investitionsbereitschaft konnte hin-gegen bisher nicht angekurbelt werden.“ Laut Euler zerstörendie Maßnahmen das Zinsgeschäft und damit die Hauptein-nahmequelle der Volksbanken, Sparkassen und vieler mittel-ständischer Finanzinstitute. „Die Zinslandschaft kommt unsnur teilweise entgegen. Denn es sind eben auch die Erträgeaus der Zinsspanne geringer und damit die Gewinne, die wir

nicht zur Ausschüttung an die Genossenschafter bringen son-dern für Gemeinwohl-Projekte verwenden wollen”, sieht diesChristine Tschütscher, Mosers Vorstandskollegin, ähnlich.

Bildung. Wie Banken und das Geldwesen funktionieren, sol-len übrigens auch die Kunden der BfG intus haben. Daswünschen sich zumindest die Mitgründer. Daher bietet dieGenossenschaft bereits derzeit Vorträge und Workshops an(http://www.mitgruenden.at/akademie). „Wir wollen bei denBasics beginnen. Was heißt das eigentlich ‘einen Kredit auf-nehmen’?”, skizziert Tschütscher den Bildungsauftrag.Damit nicht an den Bedürfnissen vorbei gebildet wird, fragtman die Genossenschafter nach ihren Interessen.

Anders. Geld lasse sich für die meisten Banken nur nochdurch Spekulationen verdienen,meint Euler. In den Agendender BfG kommen allerdings weder spekulative noch Hochri-siko-Geschäfte vor, so Tschütscher. Die Gehälter für die - bis zuzehn - Mitarbeiter der ersten Filiale inWienwerden nicht „ex-orbitant hoch” sein, aber jedenfalls transparent für die Öf-fentlichkeit.

Größenordnung. Die BfG will klein beginnen und moderatwachsen. „Es ist auch klar, dass wir nicht sofort allen 40.000GenossenschafterInnen ein Bankkonto zur Verfügung stellenkönnen. Der Businessplan sieht da zunächst 5000 Kontenvor”, räumt Tschütscher ein. Ein großes Filialnetz wird die BfGnicht auszeichnen, gesetzt wird auf Online-Banking (letzte De-tails über die Bank für Gemeinwohl in Teil 6). <

Bewusstseinsbildung ist wichtig für die Zukunft der Bank fürGemeinwohl - die Akademie hat ihre Pforten geöffnet. Foto: beigestellt

Bank mit Charakter undBildungsauftrag

BANK FÜR GEMEINWOHL (TEIL5)

Christa Grünberg [email protected]

Die ersten Phasen der Sammelkampagne fürdas Genossenschaftskapital im Zuge des Pro-jekts Bank für Gemeinwohl sind im Gange.Und man kommt voran - in einem Banken-und Zinsumfeld, das zuwünschen übrig lässt.

„Was heißt das eigentlich‘einen Kredit aufnehmen’?”

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BÖRSE EXPRESS

FX CROSS

Seit der Aufgabe des Euro/Franken-Mindestkurses durchdie Schweizer Nationalbank (SNB) am 15. Jänner hat sichder Euro langsam von seinen Tiefstkursen bei 0,9867 er-

holt und steht aktuell bei 1,0684. Natürlich gab es in diesenachtWochen auch Ausschläge, so zum Beispiel amMittwoch.Da hat der Euro zum Franken kurzfristig abgewertet - von1,0745 auf 1,063, oder rund ein Prozent. Angeblich wegenihres „brisanten Berichts”, wie die Handelszeitung verlaut-

barte.

Anregung.Da wurdedoch glatt er-

klärt, dass der Wirtschaftsminister und die Finanzministerinder Schweiz einen neuen Mindestkurs erwägen. Er sei diebeste Möglichkeit, um der Wirtschaft zu helfen, so hätten esJohann Schneider-Ammann und EvelineWidmer-Schlumpf ineinem Analysepapier des Bundes ausgedrückt.

Papier. Letzteres hatte Vorschläge zu möglichen politischenReaktionen auf die Frankenstärke zum Thema und war, lautHandelszeitung, eigentlich ein vertrauliches Aussprachepa-pier, das im Bundesrat letzte Woche zu kontroversen Diskus-sionen geführt hat.

Forderungen. Außerdem müsse die Landesregierung mit re-gelmässigeren und intensivierten Aussprachenmehr Einflussauf die Entscheide der SNB gewinnen.Weil, wie im Papier vor-geblich festgestellt wurde, „weder finanzpolitische nochwirt-schaftspolitische oder organisatorischeMassnahmen geeignetsind, die neue, für die gesamte Volkswirtschaft als schwierigeingeschätzte Situation entscheidend zu beeinflussen oder garzu überwinden”.

SNB. Gemäss Artikel 99 der Schweizer Verfassung hat aberdie SNB als unabhängige Zentralbank die Geld- und Wäh-rungspolitik im langfristigen Interesse des Landes zu führen,

und nicht der Bundesrat. „Allenfalls könnte auch ein neuerMindestkurs erwogen werden.” Der Aufreger-Satz von Wid-mer-Schlumpf sei daher auch nur eine grundsätzliche Fest-stellung zu den Handlungsoptionen der SNB.

Falsch. Gleich nach der Meldung der Handelszeitung wurdesie vom Bundesratssprecher André Simonazzi wieder demen-tiert. Per Communiqué hielt er fest: „Die Behauptung, dasszwei Bundesräte den Mindestkurs wieder einführen wollen,ist falsch. Daher dementiere ich sie in aller Form.” Zur Fragevon Schweizer Journalisten, ob er auch „allfällige Erwägun-gen” für einen neuen Mindestkurs dementiere, äusserte ersich allerdings nicht.

Tatsachen.Dass die Aufhebung der Euro-Untergrenze Folgenfür die Schweiz hat, ist unumstritten. Nun wurde dies auchin den Umfragen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zü-rich (KOF) sichtbar. Demnach hat sich die Geschäftslage imFebruar in allenWirtschaftsbereichen deutlich verschlechtert.Betroffen sind vor allem Industrieunternehmen, aber auch imBaugewerbe, in der Finanzbranche und im Detailhandel sinddie Unternehmen pessimistischer. Die aktuellen Ergebnissebilden gemäss KOF die neue Währungssituation zum erstenMal vollständig ab. Denn im Januar hätten fast 94 Prozent derBefragungsteilnehmer die Fragebogen vor der Aufhebung derUntergrenze ausgefüllt. <

Wette. Die Experten von J.P. Morgan sehen den Franken je-denfalls weiter aufwerten - sicher gegenüber dem Dollar.

Seit zweiMonaten ist der EUR/CHF-Mindestkurs Geschichte -bringen ihn Schweizer Politikerwieder aufsTableau? Foto: Bloomberg

Wer will da einen neuenMindestkurs?

EUR/CHF

Christa Grünberg [email protected]

Naja, wahrscheinlich hätten auch die heimi-schen Frankenkreditnehmer wieder gerneeinen neuen alten Euro/Franken-Mindest-kurs. Doch die News von solchen „Träumen”kommen von ganz anderer Seite.

„Die Behauptung, dass Bundes-räte den Mindestkurs wiedereinführen wollen, ist falsch.”

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BÖRSE EXPRESS

ROHSTOFFE

Die Anleger sind aktuell risikobereiter. Das war heuteauch beim Gold erkennbar. Die Feinunze verbilligtesich auf 1205 US-Dollar nachmontäglichen Tageshochs

bei 1223 US-Dollar. Der feste US-Dollar belastete.

Februar. Nach Seitwärtsbewegungen und Verlusten in denersten Februarwochen suchte Gold am Ende des kürzestenMonats eine neue Richtung und versuchte Schwung aufzu-nehmen. Dennoch war der Februar der schlechteste Monatfür Gold seit September 2014, die Unze verlor knapp sechsProzent. Die spekulativen Goldinvestoren haben jedenfallsihre Netto-Longs weiter reduziert - um 5,5 Prozent auf 103.528Kontrakte, wie die Commodity Futures Trading Commissionam Freitag mitteilte.

Geduld. Optimistische Investoren müssen sich derzeit gedul-den,meinen die Analysten vonHeraeusMetal Management inihrem letzten Kommentar. „Der Zeitpunkt einer US-Zinser-höhung, Kursverlauf von US-Dollar und Euro sowie die Belas-

tung durch denÖlpreis aufRohstoffe ins-gesamt stelleneine ernsthafteHerausforde-

rung für einen Aufwärtstrend dar.“ Derzeit sei Gold auf derSuche nach einer Richtung.

Suche. Auch die Experten suchen - nach einem Trend. Derturbulente Jahresauftakt, das starke Auf und Ab der beidenersten Monate des Jahres, das alles hatten nur die Wenigstenerwartet. Viele Anleger sind ebenso verwirrt. Bieten die aktu-ellen Schwankungen eine Einstiegschance, oder ist es in un-ruhigen Zeiten doch besser, die Finger von Gold zu lassen?

Stimmung. Die Antworten auf diese Fragen werden viele Ex-perten schuldig bleiben, zunächst. Denn derzeit gibt es große

Meinungsverschiedenheiten. Manche nehmen Extremposi-tionen ein, wie Manager großer Minenunternehmen wie z.B.Mark Bristow von Randgold Resources. Der kann sich einenPreis von weniger als 1000 Dollar ohne weiteres vorstellen.Andere dagegen erwarten angesichts der ständigen Krisen inderWelt in nicht allzu ferner Zukunft gar einen Goldpreis vonmehr als 2000 Dollar.

Indien. Für Florian Richardt von Heraeus Metal Managementist die Entscheidung der Reserve Bank of India, die Einfuhr-und Leihebestimmungen des Metalls durch Banken etwas zulockern, längerfristig positiv für Gold. „Die Top-Handelshäuserdürfen nun Metall einführen, ohne dass die finale Verwen-dung vorab festgelegt sein muss. Die indische Handelsbilanzbleibt jedoch der Wegweiser für derartige Lockerungen oderneue Verschärfungen.“ Die hohen Importzölle von zehn Pro-zent hat das indische Finanzministerium allerdings bishernicht angetastet.

Meinung. Für Olav Dirkmaat, Analyst bei der internationaltätigen, niederländischen Handelsplattform für Gold undSilber www.goldrepublic.de, könnte der Zeitpunkt, in Goldzu investieren, bereits gekommen sein. „Schlaue Goldin-vestoren positionieren sich, bevor die Meute das Edelmetallmassenhaft wiederentdeckt.” Er setzt dabei auf die - seinerMeinung nach - überbewerteten Aktienmärkte, allen vorandieWall Street. „Die Anleger müssen sich auf enttäuschende(negative) Aktienrenditen und/oder eine heftige Börsener-schütterung gefasst machen.“ <

Sind Experten derzeit sehr positiv für Gold gestimmt, könnteder Wunsch der Vater des Gedanken sein. Foto: Heraeus Holding

Goldpreis: Auf der Suchenach der Richtung

EDELMETALLE

Christa Grünberg [email protected]

Im Februar zeigte sich Gold von seinerschlechten Seite - der kürzeste Monat wiesdie mieseste Performance der letzten Zeitauf. Überhaupt schwankt Gold stark - und istweiterhin unentschlossen.

„SchlaueGoldinvestorenpositionieren sich, bevor dieMeute das Edelmetallmassenhaft wiederentdeckt.“

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BÖRSE EXPRESS

Raiffeisen Centrobank AG

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Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: März 2015

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Jeweils zum 27. September eines jeden Laufzeitjahreswerden die Zinsen in Höhe von 2,85 Prozent jährlichnachträglich gezahlt. Die Kursentwicklung des zu-

grunde liegenden Euro Stoxx 50 hat auf die Zinszahlungenkeinerlei Auswirkungen.

Die Rückzahlung. Je nach Kursentwicklung des Index er-folgt die Rückzahlung am Laufzeitende entweder zum No-minalbetrag oder zum anteiligen Indexwert (Siehe hierzuGrafik: „Der Bewertungstag“). Dies ist abhängig vomSchlusskurs des Index am Bewertungstag, an dem der In-dexstand mit der Barriere verglichen wird.Notiert der Schlusskurs des Index am Bewertungstag

über der Barriere, erfolgt die Rückzahlung der Indexan-leihe zum Nominalbetrag zuzüglich Zinsbetrag. Die Bar-riere liegt bei 65 Prozent des „Basispreises“ (Basispreis =Schlusskurs am 20. März 2015).

Der worst case. Ein Verlust auf den Nominalbetrag amLaufzeitende entsteht, wenn der Schlusskurs des Index amBewertungstag (20. September 2018) auf oder unter derBarriere notiert. In diesem Fall erfolgt die Rückzahlung der

Indexanleihe am Laufzeitende zum anteiligen Indexwertzuzüglich Zinsbetrag. Der anteilige Indexwert entsprichtdem Nominalbetrag der Indexanleihe abzüglich des pro-zentualen Indexverlusts bezogen auf den Basispreis inEuro (siehe hierzu Grafik: „Beispielhafte Szenarien“.

Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000WGZ6U44. DieZeichnungsfrist läuft noch bis zum 20. März 2015. Der No-minalbetrag liegt bei 1000 Euro, der Emissionspreis liegtbei 101 Prozent. Die Börsennotierung erfolgt in Stuttgart(Freiverkehr). <

Als Basiswert dient der Euro Stoxx 50. Relevant ist derSchlusskurs vom 20. September 2018. Foto: Bloomberg

Mit dem Euro Stoxx 50 zu2,85 Prozent Zinsen p.a.

INDEXANLEIHE PLUS PRO EURO STOXX 50

Michael J. Plos [email protected]

DieWGZ Bank bietet die „Indexanleihe PlusPro Euro Stoxx 50“ zur Zeichnung an. DieLaufzeit beträgt dreieinhalb Jahre. Die jähr-liche Verzinsung liegt bei 2,85 Prozent undist unabhängig von der Indexperformance.

Beispielshafte Szenarien Grafik: Screenshot WGZ Bank

Der Bewertungstag Grafik: Screenshot WGZ Bank

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Der Deutsche Leitindex eilt von All-Time-High zu All-Time-High. Sich gegen diesen Trend zu stellen, erfor-dert Mut. Oder Kalkül. Denn wer davon ausgeht, dass

der DAX bis zum Jahresende nicht um weitere knapp 2800Indexpunkte steigt, kann davonmit dem heute vorgestelltenReverse-Bonus-Zertifikat auf den DAX profitieren.

2766,71 Punkte oder 24,63 Prozent. Für sämtliche Berech-nungen haben wir den aktuellen (4. März 2015 - 11.00 Uhr)DAX-Stand von 11.233,29 Punkten herangezogen. Die Bar-riere des Zertifikats mit der ISIN DE000GT7PL29 liegt bei14.000 Punkten. Die Differenz liegt entsprechend bei 2766,71

Punkten. Oder in Prozent aus-gedrückt: 24,63 Prozent. Seitdem Jahreswechsel liegt derDAX bereits um 14,56 Prozentim Plus. Bei einem Anstieg auf14000 Punkte läge das 2015erPlus also bei satten 42,78 Pro-zent. Wer nun davon ausgeht,dass dem DAX so ein Zuwachsnicht zuzutrauen ist, könntebei diesem Reverse-Bonus-Zertifikate zugreifen.

2,81 Euro oder 4,31 Prozent.Das Zertifikat kann derzeit um65,19 Euro gekauft (bzw. um 65,14 Euro verkauft) werden.Der Bonusbetrag liegt bei 68 Euro. Die Differenz liegt bei 2,81Euro bzw. 4,31 Prozent. Diese 4,31 Prozent stellen die höchst-mögliche Performance dar. Die Barriere von 14.000 Index-punkten wird permanent beobachtet - und zwar bis zum 18.Dezember 2015. Rechnet man die 4,31 Prozent für die nächs-

ten knapp zehnMonate auf das Gesamtjahr hoch, ergibt sicheine Verzinsung in Höhe von 5,38 Prozent p.a.

Wenn die Barriere fällt. Anleger spekulieren hier darauf,dass der DAX nicht über 14.000 Punkte steigt. Ist das jedochder Fall, wird der Bonus-Betrag außer Kraft gesetzt.Schließt der DAX am 18. Dezember 2015 dann auch auf

genau 14.000 Punkten, erhalten Anleger eine Rückzahlungvon 16 Euro. Die Rechnung lautet ((Reverse-Level minus DAX-Schlusskurs vom 18. Dezember 2015) x Bezugsverhältnis von0,01). Der Reverse-Level liegt bei 15.600 Punkten. Das heißt:Ab einem Schlusskurs von 15.600 Punkten, erhalten Anlegereine Rückzahlung von 0 Euro. Das wäre ein Totalverlust. <

Bleibt der DAX unterhalb der Marke von 14.000 Punkten,erhalten Anleger den Bonusbetrag. Foto: Bloomberg

14.000 Punkte beim DAXdürfen nicht sein

REVERSE-BONUS-ZERTIFIKAT

Michael J. Plos [email protected]

Goldman Sachs bietet eine Reihe von Re-verse-Bonus-Zertifikaten auf den DAX an.Steigt der Index bis zum Jahresende nichtauf 14.000 Punkte oder darüber, geht dieRechnung für Anleger voll auf.

VERZINSUNG

4,31%Wenn der DAX bis zumJahresende nicht auf 14.000Punkte steigt, erhaltenAnleger eine Verzinsung von4,31 Prozent.

So sieht das Auszahlungsprofil aus

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Voollkkssbbaannkk IInnvveessttmmeennttss -- 88,,55%% ÖÖsstteerrrreeiicchh PPeerrffoorrmmeerr.Die ISIN lautet DE000DZ8TSZ7. Die Laufzeit beträgtzwei Jahre und beginnt am 6. März 2015.

Anleger erhalten einen Fixkupon von 8,5 Prozent p.a. Umdie Tilgungshöhe zum Laufzeitende festzustellen, werdenfortlaufend die aktuellen Werte der Aktien von OMV, Raiff-eisen Bank International und voestalpine mit ihren Start-werten verglichen. Bleiben alle Titel während desBeobachtungszeitraumes immer über der Barriere von 60Prozent, erhalten Anleger zum Laufzeitende den vollen No-minalbetrag zurück.Sollte zumindest eine im Aktienkorb enthaltene Aktie

während des Beobachtungszeitraumes die Barriere berüh-ren oder durchbrechen, partizipieren Anleger zu 100 Pro-zent (maximal bis zum festgesetzten Startwert) an derWertentwicklung jener Aktie, welche verglichen zu ihremStartwert am Ende der Beobachtungsperiode die schlech-teste Performance erzielt hat. Eine Tilgung höher demNennwert des Zertifikates ist jedoch nicht möglich.

Errssttee GGrroouupp -- 66,,55%% MMuullttii PPrrootteecctt ÖÖll--WWeerrttee 22001155--22001166.Die ISIN lautet AT0000A1CJK4. Die Laufzeit beträgt einJahr.

Das Produkt bietet eine fixe Verzinsung in Höhe von 6,5Prozent. Die Erste Group führt die Rückzahlung am 27. Feb-ruar 2016 entweder zu 100 Porzent des Nennbetrags oderdurch Zahlung eines Rückzahlungsbetrages durch. Wennkeine der Aktien die Barriere von 65 Prozent während derBeobachtungsperiode unterschreitet, erfolgt die Rückzah-lung am Laufzeitende zu 100 Prozent des Nennbetrags.Sollte der Schlusskurs von zumindest einer im Aktienkorbenthaltenen Aktie während der Beobachtungsperiode (27.

Februar 2015 bis 22. Februar 2016) die Barriere unter-schreiten, ist die Rückzahlung abhängig von der tatsächli-chen Wertentwicklung der Aktien. In diesem Fall kommt esbei der Rückzahlung darauf an, ob eine Aktie am Laufzeit-ende unter ihrem jeweiligen Ausübungspreis notiert. Wenndies nicht der Fall ist, erfolgt die Rückzahlung zu 100 Pro-zent des Nennbetrags. Sollte jedoch eine oder mehr Aktiennach 1 Jahr unter dem Ausübungspreis notieren, erfolgt dieRückzahlung entsprechend der Wertentwicklung der Aktie,welche am Ende der Beobachtungsperiode die schlechtesteWertentwicklung erzielt hat.

Voonnttoobbeell -- 1111,,55%% PPrrootteecctt MMuullttii AAkkttiieennaannlleeiihhee aauuff DDeeuutt--sscchhee PPoosstt,, DDeeuuttsscchhee BBaannkk uunndd DDaaiimmlleerr.. Die ISIN lautetDE000VZ8UZV7. Die Laufzeit endet im März 2016.

„Das Produkt befindet sich noch bis zum 6. März in Zeich-nung und richtet sich vornehmlich an risikobewusste undaktienaffine Anleger“, erklärt Heiko Geiger. Anleger profi-tieren mit einer Protect Multi Aktienanleihe von einemvorab definierten, unabhängig von der Tilgung gezahltenKupon, der deutlich über dem aktuellen Marktzins liegt. ImGegenzug tragen Investoren aber das Risiko der zugrundeliegenden Aktien, was konkret bedeutet: Die Rückzahlungam Laufzeitende ist abhängig von der Kursentwicklung derzugrunde liegenden Aktien.Beim gezahlten Kupon von 11,5 Prozent p.a. handelt es

sich gleichzeitig um eine Ertragsbegrenzung. Die einge-baute Barriere der Protect Multi Aktienanleihe bei 70 Pro-zent schützt bis zu einem gewissen Grad vor Kursverlustender Aktie. Die Höhe der Barriere definiert die Größe des Puf-fers und damit auch das Maß der Abfederung von mögli-chen Kursverlusten. <

Bei den ersten drei Nominierten warten hohe Kupons auf dieAnleger - das geht mit Risiken einher. Foto: Bloomberg

Vorstellungsrunde: DieNominierten - Teil 1

ZERTIFIKAT DES MONATS FEBRUAR

Michael J. Plos [email protected]

Mit der Wahl zum Zertifikat des Monats Feb-ruar findet der zweite Monat des neuen Jahresauch beim Börse Express seinen Abschluss.Insgesamt sind sieben Produkte nominiert -heute spielen hohe Zinsen eine Rolle.

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ZERTIFIKATE

BNP Paribas - RBS Indien II ADR/GDR TR Index Zerti-fikat. Die ISIN lautet NL0000048536. Es handelt sichum ein open end Produkt (keine Laufzeitbegrenzung).

Kemal Bagci erklärt: „Indien hat seit Mai eine neue Re-gierung. Bereits jetzt zeichnet sie sich durch wirtschafts-freundliche Reformen aus. Darunter fallen vor allem derAbbau von Subventionen und die Reduzierung des Haus-halts. Industrie und Export werden stärker gefördert. DieBeschränkungen für ausländische Investoren an inländi-schen Unternehmen werden deutlich aufgeweicht. Der in-dische Aktienmarkt konnte bereits deutlich zulegen undgehört seit letztem Jahr zu den besten Börsen der Welt.“

Die Nominierung bildet die Wertentwicklung der sehr li-quiden American Depository Receipts oder Global Deposi-tory Receipts auf indische Aktien zusammen ab.

Société Générale - Outperformance-Zertifikat auf dieAllianz-Aktie.Die ISIN lautet DE000SG7ULV7. Die Lauf-zeit endet im September 2016.

Anleger partizpieren bei diesem Zertifikat doppelt - alsozu 200 Prozent - an Kursgewinnen über dem Strike von 148Euro. Unterhalb des Strikes bildet das Zertifikat die Perfor-mance des Basiswertes 1:1 ab.

Am Laufzeitende gibt es entsprechend zwei Szenarien. 1)Schlusskurs > Strike: Rückzahlung in Höhe von (Strike + (Schlusskurs - Strike ) * 200,00%) * Ratio (von 1,0)

Schlusskurs < Strike: Rückzahlung in Höhe des Schluss-kurses * Ratio

Der „Strike“ liegt bei 148 Euro, der „Schlusskurs“ ent-spricht dem Schlusskurs vom 16. September 2016.

Im Gegenzug verzichtet der Anleger auf mögliche Ge-winne aus Dividendenzahlungen o.ä.

Raiffeisen Centrobank - Bonus & Sicherheit 12 Zer-tifikat. Die ISIN lautet AT0000A1D681. Die Laufzeitbeträgt fünf Jahre.

Anleger erzielen zum Laufzeitende im März 2020 eine Bo-nusrendite von 30 Prozent (1300 Euro pro 1000 Euro Nomi-nalbetrag), wenn der Kurs des Euro Stoxx 50 während desBeobachtungszeitraums niemals 51 Prozent oder mehr sei-nes Startwerts verliert. Bezogen auf den Emissionspreis(102,5 Prozent des Nominalbetrags) entspricht das einerRendite von 5,39 Prozent pro Jahr.

In den Nominierungsunterlagen heißt es entsprechend:„Die einfache Funktionsweise und das nachweislich erfolg-reiche Auszahlungsprofil machen dieses defensiv ausge-stattete Bonus-Zertifikat zu einer echten Alternative für einsehr breites Anlegerpublikum.“

Deutsche Asset & Wealth Management - StrategieCROCI US-Zertifikat.Die ISIN lautet DE000DB091X6.Es handelt sich um ein open end Produkt.

Das Zertifikat investiert in 40 US-amerikanische Aktien,die nach dem CROCI-Modell ausgewählt werden. CROCI istein Aktienresearchmodell der Deutschen Bank, das die at-traktivsten Werte am Markt nach bestimmten Kriterien he-rausfiltert. Die CROCI USA-Strategie konnte damit denBenchmarkindex S&P 500 in der Vergangenheit deutlichschlagen.

In den Nominierungsunterlagen steht: „Dabei kann dasZertifikat eine beeindruckende 5-Jahres-Performance vonrund +125 Prozent aufweisen und bietet somit eine über-zeugende Alternative zu Investments in klassische Indizes.“Die Zusammensetzung wird monatlich überprüft und an-gepasst. <

Im Februar sind sieben Produkte nominert. Wer die Wahlzum ZdM gewinnt, steht am Freitag fest. Foto: Bloomberg

Vorstellungsrunde: DieNominierten - Teil 2

ZERTIFIKAT DES MONATS FEBRUAR

Michael J. Plos [email protected]

Im Februar sind insgesamt sieben Zertifikatenominiert. Heute werden die abschließen-den vier Produkte vorgestellt. Diese unter-scheiden sich - im Unterschied zu den erstendrei Nominierten - deutlich voneinander.

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H A N D S O N S U C C E S S

Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, Bahnhofstraße 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.

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51FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Montag, 9. März Tatsächlich Konsens Zuletzt

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KALENDERUhrzeit Event Dienstag, 10. März Tatsächlich Konsens Zuletzt

53FREITAG, 06. MÄRZ 2015

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KALENDERUhrzeit Event Dienstag, 10. März Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Mittwoch, 11. März Tatsächlich Konsens Zuletzt

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KALENDERUhrzeit Event Mittwoch, 11. März Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Donnerstag, 12. März Tatsächlich Konsens Zuletzt

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KALENDERUhrzeit Event Donnerstag, 12. März Tatsächlich Konsens Zuletzt

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KALENDERUhrzeit Event Donnerstag, 12. März Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Freitag, 13. März Tatsächlich Konsens Zuletzt

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KALENDERUhrzeit Event Freitag, 13. März Tatsächlich Konsens Zuletzt

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