Bedeutung der KV-Impfsurveillance im Kontext globaler ...

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Nationale Kommission für die Polioeradikation in der Bundesrepublik Deutschland Bedeutung der KV-Impfsurveillance im Kontext globaler Gesundheitsziele Fabian Feil mit Dank an: Kathrin Keeren Konrad Beyrer Dorothea Matysiak-Klose Thorsten Rieck

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Nationale Kommission für die Polioeradikation

in der Bundesrepublik Deutschland

Bedeutung der KV-Impfsurveillance

im Kontext globaler Gesundheitsziele

Fabian Feil

mit Dank an:

Kathrin Keeren

Konrad Beyrer

Dorothea Matysiak-Klose

Thorsten Rieck

Nationale Kommission für die Polioeradikation

in der Bundesrepublik Deutschland

Übertragung

verhindert

Übertragung

fortgesetzt

Möglichkeiten der Impfung

Nationale Kommission für die Polioeradikation

in der Bundesrepublik Deutschland

Möglichkeiten der Impfung

� Kontrolle� Reduzierung der Krankheit auf ein definiertes Niveau

� Elimination� Reduzierung der Krankheit auf eine Inzidenz von Null in einem

definierten geographischen Gebiet; Präventions- und Überwachungsmaßnahmen sind weiterhin nötig

� Eradikation� Weltweite Ausrottung einer Erkrankung, so dass keine

Krankheitsübertragung mehr möglich ist, weitere Präventions- und Überwachungsmaßnahmen sind unnötig

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in der Bundesrepublik Deutschland

Die letzten Erkrankten**

Rahima Banu – 16. Oktober 1975Variola Major-Bangladesh

Ali Maow Maalin – 26. Oktober 1977Variola Minor-Somalia

** 1978 zwei Pockenfälle bei Laborpersonal

Quelle: CDC/WHO Quelle: WHO/CDC

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1980

Quelle: CDC/WHO

Nationale Kommission für die Polioeradikation

in der Bundesrepublik Deutschland

Voraussetzungen für eine Eradikation

� Der einzige Wirt des Erregers ist der Mensch

� Eine erworbene Immunität besteht lebenslang

� Serologisch eindeutig und stabil

� Die Erreger können in der Umwelt nur kurze Zeit überleben

� Die Erreger werden nur über einen kurzen Zeitraum ausgeschieden

� Es existieren wirksame Impfstoffe

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WHO 1988

Polio Eradication

350.000 Fälle

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Global Wild Poliovirus & cVDPV Cases1, Previous 12 Months2

Endemic country

1Excludes viruses detected from environmental surveillance2Onset of paralysis 16 Jan. 2018 – 15 Jan. 2019

Wild poliovirus type 1

cVDPV type 1

cVDPV type 2

cVDPV type 3

Nigeria NA 0 21-Nov-18 33 NA 0 NA 0

Niger NA 0 30-Oct-18 9 NA 0 NA 0

Mozambique NA 0 21-Oct-18 1

DRC NA 0 07-Oct-18 20 NA 0 NA 0

AFR NA 0 21-Nov-18 63 NA 0 NA 0

Pakistan 25-Dec-18 10 NA 0 NA 0 NA 0

Afghanistan 06-Nov-18 18 NA 0 NA 0 NA 0

Somalia NA 0 02-Sep-18 6 07-Sep-18 8 NA 0

EMR 25-Dec-18 28 02-Sep-18 6 07-Sep-18 8 NA 0

PNG NA 0 NA 0 NA 0 18-Oct-18 26

WPRO NA 0 NA 0 NA 0 18-Oct-18 26

Global 25-Dec-18 28 21-Nov-18 69 07-Sep-18 8 18-Oct-18 26

Onset of most recent case

Total cVDPV1

Country

Wild poliovirus cVDPV2

Onset of most recent case

Total WPV1

Onset of most recent case

Total cVDPV2

cVDPV3

Onset of most recent case

Total cVDPV3

cVDPV1

Data in WHO HQ as of 15 Jan. 2019

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Strategie Gesundheit21 der WHO

� Bis zum Jahr 2010 soll in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Region die Zirkulation von einheimischen Masern-Wildviren unterbrochen sein.

Nationale Kommission für die Polioeradikation

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Nationale und Regionale Kommissionen

Nationale Kommission für die Polioeradikation Nationale Verifizierungskommission Masern/Röteln

European Regional Commission for the Certification of Poliomyelitis Eradication

Regional Verification Commission for Measles and Rubella Elimination

Quelle: RKI/WHO Europe

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Berichtspflichten/Schwerpunkte

� Daten zu Erkrankungsfällen

� Güte der Surveillance

� Schwerpunkt Daten zur Durchimpfung

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Das Ausbruchsrisiko nach Poliowildvirus (WPV) Einschleppung wird anhand von 3 Merkmalen bestimmt:

• Durchimpfung (50% Gewichtung), • Surveillance-Qualität (40%) und • andere Faktoren (10%).

Beurteilungssystem

der RCC

Nationale Kommission für die Polioeradikation

in der Bundesrepublik Deutschland

Berichtspflichten/Schwerpunkte

� Daten zu Erkrankungsfällen

� Güte der Surveillance

� Schwerpunkt Daten zur Durchimpfung� Lange Zeit lediglich Schuleingangszahlen

• Erste Berichte noch nicht standardisiert (Rechtsgrundlage IfSG)

Nationale Kommission für die Polioeradikation

in der Bundesrepublik Deutschland

Quelle: RKI

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Quelle: RKI

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in der Bundesrepublik Deutschland

Anmerkungen des RKI

� Die Impfquote der Poliomyelitis-, Hib- und Hepatitis-B-Impfung bezieht sich auf die Gabe von mindestens vier Dosen (Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Hamburg, Schleswig-Holstein).

� Für Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt wurden Daten 4- bis 5-

jähriger Kinder verwendet, die im Schuljahr 2015/2016 untersucht wurden und nach Stichtagsregelung 2017 eingeschult werden sollten.

� In Berlin basieren seit den Schuleingangsuntersuchungen 2013 die Daten auf den erstmalig untersuchten Kindern, zuvor auf den im entsprechenden Jahr eingeschulten Kindern (d.h. einschließlich der im Vorjahr zurückgestellten Kinder).

� Für Sachsen wurden bei der zweiten Masern-, Mumps-, Röteln-, Varizellen-Impfung Daten aus den zweiten Klassen verwendet; der Anteil von Kindern mit vorgelegtem Impfausweis betrug hier 80,2%.

Nationale Kommission für die Polioeradikation

in der Bundesrepublik Deutschland

Berichtspflichten/Schwerpunkte

� Daten zu Erkrankungsfällen

� Güte der Surveillance

� Schwerpunkt Daten zur Durchimpfung� Lange Zeit lediglich Schuleingangszahlen

• Erste Berichte noch nicht standardisiert (Rechtsgrundlage IfSG)

• Zeitverzug von Impfung und Erfassung

• Impfzeitpunkt unbekannt

• Impfschema unterschiedlich (Grundimmunisierung 3x vs. 4x)

• Daten zwischen den Ländern nicht direkt vergleichbar

� Seit wenigen Jahren Daten der KV-Surveillance

Nationale Kommission für die Polioeradikation

in der Bundesrepublik Deutschland

Quelle: RKI; T. Rieck

Nationale Kommission für die Polioeradikation

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Quelle: RKI; T. Rieck

Nationale Kommission für die Polioeradikation

in der Bundesrepublik Deutschland

Quelle: www.vacmap.de

Nationale Kommission für die Polioeradikation

in der Bundesrepublik Deutschland

Quelle: www.vacmap.de

Nationale Kommission für die Polioeradikation

in der Bundesrepublik Deutschland

Berichtspflichten/Schwerpunkte

� Daten zu Erkrankungsfällen

� Güte der Surveillance

� Schwerpunkt Daten zur Durchimpfung� Lange Zeit lediglich Schuleingangszahlen

• Erste Berichte noch nicht standardisiert (Rechtsgrundlage IfSG)

• Zeitverzug von Impfung und Erfassung

• Impfzeitpunkt unbekannt

• Impfschema unterschiedlich (Grundimmunisierung 3x vs. 4x)

• Daten zwischen den Ländern nicht direkt vergleichbar

� Seit wenigen Jahren Daten der KV-Surveillance• Daten sind aktueller, vollständiger und vergleichbar

• Daten zum Impfzeitpunkt

• Daten können auf Erfordernis ausgewertet werden (3x Polio)

Nationale Kommission für die Polioeradikation

in der Bundesrepublik Deutschland

Limitationen

� Daten „nur“ von GKV-Versicherten

� Impfleistung vom ÖGD nicht enthalten

� Impfaktionen bei besonderen Bevölkerungsgruppen nicht erfasst (Asylsuchende, EU-Bürgerinnen und Bürger)

� Impfleistung in der Betriebsmedizin (irrelevant für Polio/Masern/Röteln aber Hepatitis-B)

Nationale Kommission für die Polioeradikation

in der Bundesrepublik Deutschland

� Der niedergelassenen Ärzteschaft sind die hohen Impfquoten in Deutschland zu verdanken

� Die KV-Surveillance ist damit die entscheidende Datenquelle den Durchimpfungsgrad für Deutschland auszuweisen

� Die Erhebung während der Schuleingangsuntersuchung ist unverzichtbar, um im direkten Kontakt auf Impfungen aufmerksam zu machen bzw. sie zu komplettieren

� Defizite in Bezug auf den Durchimpfungsgrad müssen durch die Akteurinnen und Akteure noch besser für Kampagnen genutzt werden

� Damit ist und wird die KV-Surveillance zum entscheidenden Instrument Gesundheitsziele in globalem Kontext nachzuweisen und zu erreichen

Bedeutung der KV-Impfsurveillance

im Kontext globaler Gesundheitsziele