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Solidarität

Wir sind geboren, um gemeinsam zu leben. Und unsere Gesellschaft ähnelt einem Gewölbe, in dem die Steine einander

am Fallen hindern.Lucius Annaeus Seneca,

ca. 4 v.Chr. – 65 n.Chr. römischer Philosoph und Schriftsteller

August 2014

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Begegnungen 2/2014 Inhalt

EDITORIAL Renate Bühler 1SCHWERPUNKT Schwerpunkt: SOLIDARITÄT Was heisst Solidarität? 3 Solidarität 4 Solidarität und Mystik 8 Die christlichen Wurzeln der Solidarität 11 Solidarität, ein Lernprozess 13 Einige Thesen zur Solidarität zum Weiterdenken 15 Interna 16WETTBEWERB Rätselauflösung aus den Begegnungen 1/2014 «LICHT» 17

Informationen vom LeuenbergTagungsort der reformierten Kirche4434 Hölstein/BL

ImpressumRedaktion Renate BühlerGestaltung Schaub Medien AGDruck Schaub Medien AG, LiestalPapier naturweiss, Cyclus Offset 80gm2

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Editorial

Renate Bühler«Studienleiterin Leuenberg»

Gehören Sie zum Kreis der «20 minuten»- Le serinnen und Leser? Ich lese sie immer wieder gerne und finde überraschende Bei-träge. In der «20-minuten» vom 12. Juni 2014 las ich z.B. von der Wettbewerbskampagne der «Glückskette». Die «Glückskette», die sich als Ausdruck der Solidarität der Schweizer Bevölkerung versteht, lancierte den soge-nannten «Solfie-Wettbewerb» mit dem Ziel, Solidarität als einen tragenden Wert unserer Gesellschaft herauszustellen. Dies ist auch erkennbar in ihrem neuen Motto «Die solida-rische Schweiz» und in ihrem überarbeiteten Logo: Zwei ineinander verschlungene «S» symbolisieren die solidarische Schweiz in Form von zwei Gliedern einer Kette:

Der «Solfie»-Wettbewerb bestand darin, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Selfie – d.h. ihr digitales Selbstportrait – mit einem Statement zur Solidarität abga-ben. Die Angaben wurden von Leserinnen und Lesern von «20-minuten» bewertet und auf diese Art und Weise eine Gewinnerin ermittelt. Für diese bedeutet Solidarität «Unterstützung der Ärmeren und Akzeptanz der Herkunft, Hautfarbe oder Behinderung.»Solidarität war früher und ist gegenwärtig offensichtlich ein aktuelles Thema. So habe ich z.B. in den 80iger Jahren Solidarität in den traditionellen Demonstrationen am Ersten Mai, dem Tag der Arbeit erlebt; er verstand sich als Kampftag der Arbeiter-bewegung. Im Kanton Basellandschaft ist es ein gesetzlich verankerter Feiertag. Aber nur ein immer geringer werdender Teil der Bevölkerung fühlt sich an diesem Tag aufge-rufen an Solidaritätskundgebungen teilzu-nehmen. Der Ausdruck der Soli darität be-schränkt sich heute eher auf das Sammeln von Unterschriften, auf verbale Solidaritäts-erklärungen oder auf das Spenden von Geld

Liebe Leserinnen und Leser

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an humanitäre Hilfswerke oder Stiftungen wie die «Glückskette». Handeln wir heute weniger solidarisch? Was bedeutet uns dieser ehemals wichtige Wert? Ist Solidarität weiterhin ein tragender Wert in unserer Gesellschaft? Und was versteht man eigentlich genau unter Solidarität?Der Leuenberg, Tagungsort der Reformier-ten Kirche Basellandschaft, wurde aufgrund des solidarischen Handelns vieler engagier-ter Menschen im Jahr 1945 als Verein ge-gründet. Seitdem stehen an diesem land-schaftlich wunderschön gelegenen Ort zwi-schenmenschliche Begegnungen im Vorder-grund. Nicht zuletzt aus diesem Grund trägt die Haus-Broschüre des Leuenbergs den Namen «Begegnungen». Auf dem Leuenberg sind die Menschen ge-meinsam unterwegs: in Seminaren oder Workshops, bei Vorträgen oder Tagungen, auf der Suche nach einem Mehr an Lebens-qualität, beim Erleben von Spiritualität, bei Diskussionen über bestimmte Themen an einem «Frytigobe uf em Leuebärg», oder wenn sie die Gastfreundschaft geniessen und Familienfeste in einem angenehmen Ambiente feiern. Der Leuenberg bietet also

vielen Menschen die Möglichkeit, sich zu begegnen, zwischenmenschliche Kontakte aufzubauen, sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen. Somit leistet der Leuenberg einen wichtigen Beitrag für das soziale Leben und eine solidarische Gemeinschaft. Dies sind für mich als Studienleiterin vom Leuenberg alles gute Gründe, um sich in die-ser Ausgabe von «Begegnungen» mit dem Thema Solidarität zu beschäftigen. Ich freue mich, Ihnen verschiedene Beiträge zum Thema Solidarität zu präsentieren. So wird deutlich, dass Solidarität ein weites Bedeutungsfeld umfasst. Die Beiträge sollen zum Nachdenken und zum Diskutieren an-regen. Gerne möchte ich Sie an dieser Stelle auf die diesem Heft beigelegte «Selfie»-Karte hin-weisen. Inspiriert durch den «Solfie»-Wett-bewerb der «Glückskette» bitte ich Sie, die Karte mit Ihren Angaben auszufüllen. Schrei-ben Sie uns kurz, warum Sie sich mit dem Leuenberg solidarisch verbunden fühlen. Wenn Sie mögen, dann versehen Sie die Karte mit ihrem Selfie, d.h. mit einem Schnappschuss, welchen Sie von sich selbst – vielleicht sogar auf dem Leuenberg – auf-

nehmen. Schicken Sie uns Ihr Selfie ent-weder per Post auf den Leuenberg oder bringen Sie es persönlich vorbei. Dann offerieren wir Ihnen als kleines Dankeschön einen Kaffee, Tee oder ein Erfrischungs-getränk Ihrer Wahl. Alle Statements werden auf dem Leuenberg sichtbar aufgehängt. Am Sonntag, dem 28. September 2014 werden sie im Rahmen des Erntedankfestes auf dem Leuenberg gewürdigt. Ich bin gespannt auf Ihre Statements und freue mich über Ihre aktive Teilnahme!

Renate Bühler

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EtymologieDer Begriff Solidarität leitet sich her aus dem lateinischen Adjektiv solidus mit der Bedeutung fest, ganz, sicher gegründet oder solidum, was mit fester Grund und Boden zu übersetzen ist. Seine sprachgeschichtlichen Wurzeln liegen im Bereich des römischen Rechts. Der Aus-druck «obligatio in solidum», wörtlich zu über-setzen mit «Schuld für das Ganze», wurde im Rahmen des römischen Schuldrechts verwen-det. Dieser Grundsatz im Sinne von «einer für alle» und «alle für einen» beinhaltete, dass die Mitglieder einer Gemeinschaft für die Schul-den der ganzen Gemeinschaft aufzukommen hatten und ebenso natürlich die Gemein-schaft für die Schulden einzelner Mitglieder einstehen musste.

BegriffsgeschichteErst im 18. Jahrhundert wird der Begriff solida-rité in der französischen Sprache gebräuchlich. Im Laufe der Zeit entwickelte er sich von ei-nem juristischen Fachterminus zu einem poli-tisch-ethischen Leitbegriff. Im Kern beibehal-ten hat er den Verweis auf gegenseitige Unter-stützung und Verantwortung und die Vorstel-lung von einer gerechten Ordnung.

Zur politischen Parole wurde Solidarität mit der entstehenden Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts und der Arbeiterbewegung nach 1848. Die schlechte soziale Lage auf-grund der verheerenden Arbeitsverhältnisse der Arbeiter in den Fabriken verlangte, sich gegenseitig zu unterstützen, zu helfen und füreinander einzutreten. Solidarität geschah in den «Brüderläden», die die Vorläufer der heutigen Sozialversicherungen bildeten. Der Begriff Solidarität wurde zunächst als Syno-nym für Brüderlichkeit gebräuchlich.Ebenfalls zu Beginn des 19. Jahrhunderts ent-wickelte sich Solidarität zu einem Sozialprinzip der christlichen Gesellschaftslehre und zum Zentralwert einer christlichen Lebenspraxis. Seither fordert Solidarität die Anerkennung des anderen Menschen um seiner selbst willen, den Einsatz für Gerechtigkeit, Würde und Frieden für alle Menschen. Solidarität wird zu einem Verhältnis unter Gleichgesinnten, Gleichbetrof-fenen und Gleichgestellten. Solidarität wird zur Basis im Humanisierungsprozess der Zeit.

Emil Durkheim und seine SolidaritätstheorieEmil Durkheim (1858–1917), einer der Grün-dungsväter der Soziologie, entwickelt in sei-

Was heisst «Solidarität»?Renate Bühler

nem Buch «Über die soziale Arbeitsteilung» eine der ersten Solidaritätstheorien und beein-flusst massgeblich die Bedeutung des Begriffs. Durkheim erkennt bereits zu Anfang des 20.  Jahrhunderts, dass sich mit dem Wandel sozialer Strukturen auch die Solidaritätsfor-men verändern. Solidarität ist für ihn eine der grundlegenden Existenzbedingungen einer Gesellschaft, da Individuen nur eine gesell-schaftliche Ordnung eingehen können, wenn sie sich gegenseitige Opfer bringen. Für Durk-heim gilt die soziale Ordnung einer Gesell-schaft als das zentrale Problem in Bezug auf das Zusammenleben der Menschen. Es resul-tiert aus dem Spannungsverhältnis zwischen den individuellen Interessen und den gesell-schaftlichen Anforderungen.Durkheim erkennt aber nicht nur das Problem, sondern empfiehlt eine Lösung: Das Indivi-duum müsse durch entsprechende Normen zu einem «Handeln im Hinblick auf Ziele, die nicht seine Ziele sind, zu Konzessionen, zu Kom-promissen, zur Berücksichtigung höherer Inter-essen als seiner eigenen» verpflichtet werden. Als Quellen dienten: Solidariät als interkultureller Lernprozess. Hrg.v. Albert Biesinger, Münster 2015.Ulf Tranow, Das Konzept der Solidarität, Wiesbaden 2012.

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SolidaritätAnnemarie Pieper

Annemarie Pieper 1981 bis 2001 Professorin für Philosophie an der Universität Basel, Schwerpunkt Ethik

Solidarität – eine menschliche Spezialität?Solidarität treffen wir nur beim Menschen an. Tiere verhalten sich nicht solidarisch. Das Rudel ist streng hierarchisch gegliedert. An der Spitze steht das Alpha-Tier — der Platz-hirsch zum Beispiel oder der Leitwolf. Das Alpha-Tier ist das stärkste, dem alle anderen sich unterwerfen. Nun ist es keineswegs so, dass wir Menschen diese Form des animali-schen Miteinanders überwunden hätten. Auch wir kennen rudel- oder herdenähnliche Grup-penbildungen. Hierarchien sind uns nicht fremd; sie sind allenthalben im Berufsleben, aber auch im Vereins- und Verbandswesen so-wie in Familienclans anzutreffen. Konzern-chefs, Generäle, Präsidenten, Päpste, Patriar-chen usf. heissen unsere Alpha-Tiere, die er-warten, dass ihre Anordnungen von den ihnen Untergebenen umstandslos befolgt werden. Der Unterschied zu tierischen Populationen besteht darin, dass die menschlichen Alphas heute – ausser im Sport – nicht durch körper-liche Kraft und siegreich bestandene Kämpfe gegen ihre Rivalen an die Spitze gelangen, sondern durch besondere Qualitäts- und Leis-tungsausweise ihre Eignung für Spitzenämter bezeugen. Die Kandidaten werden formell ge-

wählt, während im Tierreich die Natur darüber entscheidet, an welcher Stelle im hierarchi-schen Gefüge jedes Exemplar seinen Platz hat. Zwar beobachten wir gelegentlich auch bei Tieren ein Verhalten, das uns altruistisch dünkt, etwa wenn die Herde ein verletztes Mitglied gegen die Angriffe von Feinden schützt. Da wir jedoch unterstellen, dass der Instinkt sie dabei leitet und nicht planvolle, zweckrationale Überlegungen, verbunden mit Empathiegefühlen, kann streng genom-men nur von einer Scheinsolidarität die Rede sein. Solidarität als eine frei gewählte, selbst-verantwortliche Einstellung des Ich gegen-über dem Wir ist hingegen eine typisch menschliche Verhaltensweise, die sogar in hier archische Strukturen Eingang findet, zum Beispiel in Form von Loyalität gegenüber dem Chef und der Firma oder im Respekt gegen Autoritätspersonen.

Solidarität und Individualität?Wir Menschen sind Individuen, die in Gemein-schaft mit anderen Individuen gewaltfrei ko-existieren möchten: als ein Wir, das jedem Ich genügend Platz für seine Selbstentfaltung lässt. So könnte man das, was wir heute insbe-

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sondere in den westlichen Ländern unter Ge-sellschaft verstehen, kurz umschreiben. Dabei handelt es sich um eine bürgerliche Gesell-schaft, in welcher der Individualität als solcher und dem Recht des einzelnen, selbstbestimmt zu leben, ein sehr hoher Stellenwert zu-kommt. Unser ganzes moralisches Verhalten wurzelt in der Anerkennung der wechselseitigen Ab-hängigkeit von Lebewesen, die aufeinander angewiesen sind, wenn sie auf Gewalt als Mit-tel zur Durchsetzung ihrer Interessen verzich-ten. Humanität im Sinne von Mitmenschlich-keit verdankt sich der Einsicht, dass jedes In-dividuum gleich viel wert ist und daher um seiner selbst willen als unverletzliche Person zu respektieren ist. Die uralten Regeln, nie-mandem wissentlich und willentlich zu scha-den bzw. anderen nichts zuzufügen, das man auch selbst nicht zugefügt bekommen will, bilden seit jeher den Kern eines humanen Selbstverständnisses, das auf dem ethischen Prinzip selbstverantwortlicher Freiheit beruht.

Solidarität oder Altruismus?Solidarisches Handeln ist uneigennützig. Es ist daran kenntlich, dass es um seiner selbst wil-

len erfolgt und damit seinen Zweck in sich selbst hat. Aus ethischer Perspektive betrach-tet ist Uneigennützigkeit eine Form von Altru-ismus. Im Wort Altruismus steckt das lateini-sche Wort alter: der oder das Andere. Wer sich altruistisch verhält, tut dies nicht um seiner selbst willen, sondern um eines anderen wil-len: zum Beispiel um eines anderen Men-schen, um der Natur oder um der nach uns kommenden Generationen willen. Der altru-istisch Handelnde sieht von seinem Eigenwil-len nicht ab, sondern ordnet diesen – aus freien Stücken – dem Vorteil für etwas Ande-res nach, ohne einen Gegenwert dafür zu ver-langen. Vereinfacht ausgedrückt: Während der Egoist dem Ich den Vorrang vor dem Wir zuerkennt, schreibt der Altruist dem Wir den Vorrang vor dem Ich zu.

Der Mensch: ein «falscher» Altruist?Nun lässt sich freilich nicht leugnen, dass wir als Egoisten geboren werden. Dass wir an-fangs alles um uns herum auf uns selbst be-ziehen und unserem Willen zu unterwerfen suchen, gehört zur Überlebensstrategie. Das Ich muss sich bemerkbar machen, um vom Wir nicht übersehen oder ausgenutzt zu wer-

den. So schreit der Säugling, um auf sich auf-merksam zu machen. Beruflicher Erfolg hängt davon ab, ob es gelingt, im Wettbewerb die anderen auszustechen. Das Ich handelt dem-nach von Natur aus eigennützig, einerseits um zu überleben, andererseits um möglichst gut zu leben. Warum also sollte es seine Position der Stärke freiwillig schwächen und sich da-mit schaden? Erfahrungsgemäss profitiert das Ich langfristig mehr, wenn es das Wir an den eigenen Erfolgen beteiligt und auf seine Kos-ten kommen lässt. Doch die Berücksichtigung der anderen bloss aus rationalem Kalkül ist ebenfalls eine Form des Egoismus und kein echter Altruismus, denn man kümmert sich um die Belange der anderen nicht um derentwillen, sondern um seiner selbst willen.

Der echte Altruist, eine Übungssache?Ein echter Altruist hingegen legt seinen Über-legungen ein ethisches Kalkül zugrunde: Er hat ein Interesse daran, Menschen, die sich in ei-ner Not- oder Zwangssituation befinden und sich nicht selbst helfen können, entweder in ihren Bemühungen zu unterstützen, selbst-ständig und aus eigener Kraft zu leben (Bei-

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spiel: Hilfe für Entwicklungsländer), oder im Fall fehlender Fähigkeiten dafür zu sorgen, dass sie den nötigen Beistand bekommen (Beispiel: Pflege unmündiger und alter Men-schen). Das ethische Kalkül zielt auf die Bes-serstellung derer, die es weniger gut getroffen haben als man selbst. Es soll nicht bloss das Gewissen beruhigen, sondern verdankt sich der Einsicht, dass man selber als Mensch nicht wertvoller ist als jeder andere Mensch. In das ethische Kalkül muss man sich einüben, weil man von Natur aus dazu tendiert, sich selbst als Mittelpunkt von allem zu betrachten. Altruistisches Verhalten eignet man sich an, in-dem man die Wertschätzung für das eigene Ich auf ein fremdes Ich überträgt, von dem man seinerseits gleiche Wertschätzung erwar-tet. Man möchte, dass beide – eigenes Ich und fremdes Ich – sich auf gleicher Augenhöhe be-gegnen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn man das fremde Ich in den Stand versetzt, von seiner Freiheit einen eigenständigen, selbst-verantwortlichen Gebrauch zu machen.

Solidarität: Verhalten ohne Belohnung?Sich solidarisch zu verhalten, ist oft anstren-gend. Man muss seine Kräfte für andere ein-

setzen, ohne dafür irgendeine Belohnung zu erwarten, auch wenn die christliche Religion eine Entschädigung im Jenseits für all das ver-spricht, was einem im hiesigen Leben entgan-gen ist.Vielleicht sind wir heute mit dem Gebot der Nächstenliebe und erst recht der Feindesliebe überfordert. Insofern der Nächste auch der völlig Fremde sein kann, fällt es schwer, ihm liebevoll zu begegnen, erst recht wenn zu be-fürchten ist, dass er eine feindliche Gesinnung hegt. Aber es gibt durchaus Formen des ge-genseitigen Respekts, die nicht so anspruchs-voll sind wie Liebe oder Freundschaft und dennoch Achtung ausdrücken: Höflichkeit, Taktgefühl, Mitleid, Fairness, Trostbekundun-gen, Solidarität. Es sind nicht immer die gros-sen Taten, die menschliche Zuwendung be-kunden; im alltäglichen Umgang zählen viel-mehr die kleinen Gesten, die Aufmerksamkeit und Anteilnahme signalisieren, ohne beson-deres Aufheben davon zu machen.

Solidarität, ein selbstgewähltes Freiheitskonzept?Diese Formen des Respekts sind ein Indiz für Freiheit. Menschliche Freiheit ist an ihrem Sol-

lenscharakter kenntlich, denn sie bezieht sich nicht auf bestehende Sachverhalte, sondern schreibt etwas vor, das allererst und immer wieder neu verwirklicht werden muss. Ge-rechtigkeit, Gleichheit, Frieden, Selbstbestim-mung, Aufrichtigkeit, Treue, Toleranz, Solida-rität sind selbstbindende und daher verbind-liche Freiheitskonzepte eines Wesens, das sich als in ein Wir eingebundenes Ich versteht und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.

Solidarität, Freiheit und Verantwortung?Freiheit und Verantwortung gehören un-trennbar zusammen. Es gilt als charakteristi-sches Merkmal menschlicher Handlungen, dass sie nicht dem Reiz-Reaktionsschema un-terworfen sind wie tierische Verhaltensweisen, sondern frei erfolgen, nämlich auf der Basis von Absicht und Überlegung. Der Mensch – so die gängige Überzeugung sowohl in der traditionellen Philosophie als auch im Com-monsense – hat sich von den Kausalketten der Evolution befreit und ist imstande, sich ei-gene, selbst gewählte Ziele zu setzen. Er ist nicht mehr Sklave der Natur, sondern als selbstbestimmtes Wesen Herr seiner selbst, das heisst: er ist seiner selbst mächtig.

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Die autonome Freiheit kollektiv vernetzter Individuen räumt jedem einzelnen das Recht auf gleiche Freiheit ein. Voraussetzung dafür ist die Anerkennung der Mitmenschen als gleichwertige Personen. Man darf andere Menschen niemals instrumentalisieren, sie also nicht als blosses Mittel zur Erreichung eigener Zwecke missbrauchen und sie da-durch zu einer Sache herabwürdigen, viel-mehr muss man sie als Selbstzweck behan-deln, indem man ihr Selbstbestimmungsrecht achtet. Es ist ein Menschenrecht, dass jedes menschliche Individuum um seiner selbst wil-len als autonome Person respektiert wird – aus dem einfachen Grund, weil es geborenes Mitglied der Gattung Mensch ist und damit Träger von Rechten, unabhängig davon, ob es diese Rechte selbst auszuüben vermag oder ob jemand anders dies nach bestem Wissen und Gewissen stellvertretend für es tut.

Solidarität und MenschenwürdeDie Menschenwürde ist von unmittelbarer existentieller Bedeutung. Sie ist das Band, das die Individuen zu einer Menschheit zusam-menbindet, sie zu einem Netz verschweisst, dessen Zusammenhalt durch Solidarität ge-

währleistet ist. Dieses Netz ist nicht naturge-geben, sondern das Resultat gemeinsamer Bemühungen um die Freiheit aller. Die Verant-wortung, die wir für die allen gemeinsame Würde tragen, erschöpft sich nicht in einem blossen, und sei er auch noch so leidenschaft-lich propagiert, Appell an die globale Hand-lungsgemeinschaft, sich solidarisch zu verhal-ten und die auf der Menschenwürde fussen-den Menschenrechte zu achten. Es bedarf vielmehr zusätzlich vehementer Kritik an ek-latanten Menschenrechtsverletzungen, ganz gleich ob man sie im persönlichen Umfeld, in Politik oder Wirtschaft oder an entlegenen Orten ausmacht. Der Protest signalisiert das radikale Nichteinverstandensein mit Verstös-sen gegen die Menschenwürde, und die Leidenschaft, mit der man protestiert, artiku-liert den Schmerz, den man mit den Gedemü-tigten, Unterdrückten, Gefolterten teilt. Würde muss aktiv gelebt werden, vom Ich, das seine Solidarität mit dem Wir unter Be-weis stellt, indem es sich zum Anwalt der Freiheit macht und persönliche Verantwor-tung für sein Handeln übernimmt.

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Solidarität und MystikChristian Bühler

Christian Bühler2008–2014 theologischer Studienleiter Leuenberg Pfarrer der Fachstelle Religion, Campus Brugg-Windisch

Was mangelt uns heute mehr, als Mystik und Solidarität? Die Mystik ermutigt, dem Un-erklärlichen und Wunderbaren in der Welt offen zu begegnen. Sie lässt ein Bewusstsein reifen, wonach jeder Mensch aus seinem in-neren Grund, ohne eifriges und geschäftiges Zutun wesentlich, sinnvoll und wertvoll ist. Wahre Mitmenschlichkeit und Solidarität können nur Menschen leisten, die in ihrem Leben einen Sinn erkennen.

Das Leben ist mehr als Wissenschaft und WirtschaftForschung und Wissenschaft, sowie die Kraft der kritischen Vernunft, schaffen Wohlstand und persönliche Freiheit. Aus welchen Quel-len aber schöpft der Mensch Gewissheit, sinnerfüllt und wertvoll zu sein? Aus wel-chen Quellen nährt sich das Vertrauen in die eigenen Stärken, die Solidarität mit den Schwachen, die Bereitschaft zum Frieden oder die Fähigkeit zu lieben? Wettbewerb und die Aussicht auf reichen Lohn spornen die Mitglieder der Gesellschaft zu höchsten Leistungen an. Sie verstellen aber auch den Blick auf die eigenen Wün-sche und Bedürfnisse. Hoch über den Wol-

ken im Reich von Haben und Sollen geht der Kontakt zu den erdigen, seelischen Gefühlen und Empfindungen verloren. Ein Teil der Persönlichkeit verkümmert im Schatten eines Egos, welches in der Sonne des Erfolgs seinen Glanz für kurze Zeit geniesst. So wie dieses geschäftige Ego sich selbst nicht mehr wahrnimmt, so ist es auch nicht mehr fähig, Empfindungen, Leid, Glück oder Freude der Mitmenschen wahrzunehmen.Die Gesellschaft weiss um die Gefahren. Sie weiss um die Leiden jener Menschen, deren Ego eines Tages an Glanz verliert. Gut bezahlte Therapeuten, Pfarrer, Seelsorgende und Hausärzte machen sich auf die Suche nach der verschatteten Seele und finden sie nicht. Vereinsamung und Überforderung, Burnout und unüberschaubare Therapie-angebote prägen unsere Zeit. Die Politiker und Politikerinnen wissen um die Gefahren einer unsolidarischen Gesellschaft, in der jeder auf seinen Leistungsausweis schaut, in der die Reichen reicher, die Armen ärmer, die Schönen schöner und die Normalen etwas grauer werden. Sie kitten, wo sie können. Das Ego aber geht seinen Weg unbeirrbar nach oben und verliert sich

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selbst ebenso wie den tieferen Sinn für Mit-menschlichkeit.

Sich loslassen und anvertrauenMystik bringt dem Menschen ein Ich zurück, welches zuerst den Weg nach innen und unten geht. Sie lehrt: Nur wer selbstlos wird, gewinnt sein Leben. Die Selbstlosen lassen ihre selbstgesetzten Ziele los, um einen tie-

feren Sinn zu erfahren. Der mystische Mensch weiss um ein Licht, welches aus seinem Inne-ren leuchtet. Sein Ich erleuchtet ihn und die Welt, weil Gott in ihm leuchtet. Niemand kann sich diesen Glanz der Seele selbst verleihen oder verdienen. Die Heiterkeit einer gereiften Seele ist geschenkt. Das Licht ist in jedem und in jeder. Weil es geschenkt ist, gehört es dem Menschen nicht. Es ist einfach da. Es ist! Es ist in mir und in dir dasselbe Scheinen göttlicher Liebe.Es ist die Erfahrung und Erkenntnis der Un-verfügbarkeit des Menschen über seine ihm geschenkte Persönlichkeit, welche ihm die Augen öffnet für den Mitmenschen. In ihm reift dieselbe Liebe Gottes, welche auch in ihm selber wurzelt.

Schauen und WerdenDer mystische Mensch ist immer solidarisch und der solidarische Mensch ein Mystiker, eine Mystikerin. Niemand wird seine Solida-rität und Barmherzigkeit anders begründen können, als mit der Solidarität und Barmher-zigkeit Gottes mit dem Menschen selber. Es gibt keinen Grund zu lieben, als der, geliebt zu werden, keine Quelle Gutes zu tun, als die,

Gutes zu empfangen. Es gibt keine andere Begründung, an das kommende Reich Got-tes zu glauben, als es im eigenen Herzen zu tragen. Nur wer sich gehalten weiss, kann anderen Halt geben, nur wer getragen ist, hat die Kraft, Träger einer gerechten Gesell-schaft zu sein.

«Schauen und zugleich das Geschaute selber werden.» Damit umreist der Dominikaner, Theologe, Philosoph und Mystiker Meister Eckhart den Lebensentwurf eines Mystikers, einer Mystikerin. Schauen, wie Gott in der Seele des Menschen leuchtet und durch die-sen seelischen Schein die Welt erheitert. In Anlehnung an Augustin, der in seinen Be-kenntnissen die Erfahrung des alles umfas-senden Erbarmen Gottes als Wendepunkt in seinem Leben beschreibt, schaut Eckhart Gott als den Tröster der Menschen an. Dieses

«Als Gott den Menschen schuf, da wirkte in der Seele sein gleichartiges Werk, sein wir-kendes Werk und sein immerwährendes Werk. Das Werk war so gross, dass es nichts anderes war als die Seele; und die Seele war nichts anderes als das Werk Gottes. Gottes Natur, sein Sein und seine Gottheit bestehen darin, dass er in der Seele wirken muss. Ge-segnet, ja gesegnet sei Gott! Wo nun die Seele ist, in der Gott sein Werk wirkt, da ist das Werk so gross, dass dieses Werk nichts anderes ist, als die Liebe. Die Liebe aber ist Gott selbst … In der Liebe, in der Gott sich liebt, darin liebt er gleichzeitig alle Ge-schöpfe, nicht aber als Geschöpfe allein, son-dern die Geschöpfe als Anteile Gottes. In der Liebe liebt er gleichzeitig alle Dinge.»

«Lausche denn auf das Wunder;Wie wunderbar:Da draussen stehen, wie drinnen,begreifen und umgriffen werden,schauen und zugleich das Geschaute selbst sein,halten und gehalten werden …»

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Erbarmen und diesen Trost erleben Augustin und Eckhart als Gottes Schöpfungskraft, die in allem Leben wirkt. Schaut er diesen Trost, wird er getröstet und wird zum Tröster, erfährt er Erbarmen, wird er Erbarmer und erbarmt sich.

Ich wirke darum, dass ich wirke.«Was kann ich persönlich tun, angesichts des unermesslichen Leids in der Welt?» Diese Frage wird der Mystiker mit einem «Nichts kann ich tun!» beantworten. «Ich kann nicht!» Keine Aussage ist dem Mystiker ver-trauter als diese. Es ist wahr. Das Leid in der Welt ist gross, jenes in den Menschen kom-plex, verstrickt und schmerzhaft. Wer könnte es richten, wenn nicht jener, der alles ge-schaffen hat? Wer könnte aufrichten, wenn nicht jener, welcher die Fallenden nicht los-lässt? Wer könnte die Menschen lieben, wenn nicht jener, der sie schon immer mochte, weil sie seine Geschöpfe sind?

«Was kann ich tun?» «Schafft der Liebe Gottes Raum in der Seele.» Mit den Worten Meister Eckharts:

Nicht Gutes tun, sondern gut werden; nicht Liebes tun, sondern lieben; nicht Solidarität üben, sondern Solidarität werden. «Warum wirkst Du Deine Werke?» fragt Meister Eck-hart und seine Antwort ist bestechend ein-fach: «Ich wirke darum, dass ich wirke!» (Pre-digt über 1. Johannes 4,9).Der Weg zum solidarischen, barmherzigen Leben beginnt nicht mit der Veränderung der Welt, sondern mit der Veränderung des eigenen Lebens. Und weil es schwieriger ist, sich selbst zu ändern, als die Welt zu verbes-sern, vertrauen Menschen wie Meister Eckhart für diesen ersten Schritt ganz besonders auf Gott. Er allein, der die Welt geschaffen hat, wird das Wunder wirken, aus «mir» einen guten, solidarischen, barmherzigen Men-schen zu machen.

Zitate sind aus: Meister Eckhart in: Meister Eckhart. Texte und Kommentar von Gerhard Wehr. Marix Verlag. Wiesbaden 2010.

«So wird wahr und man wird gewahr, was ich in diesem Büchlein geschrieben habe, nämlich, dass der gute Mensch, so sehr er eben gut ist, in die Gutheit als solche ein-tritt, die in Gott selber lebt.»

«Geh völlig aus dir selbst heraus um Gottes Willen, so geht Gott völlig aus sich heraus um deinetwillen!» (Predigt über 1. Johannes 4,9)

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Die christlichen Wurzeln der SolidaritätRenate Bühler

Im dreieinen Gott – Gott Vater, Sohn und hei-liger Geist – ist bereits die Ursolidarität er-kennbar. Die innertrinitarische Vielheit nach innen wird von aussen als Einheit wahrge-nommen und spiegelt Freiheit und Solidari-tät. Der trinitarische Gott inspiriert somit zur menschlichen Solidarität; und Solidarität wird ihrerseits zur menschlichen Grundhaltung, die sich aus dem christlichen Glauben ergibt. Die christliche Religion beinhaltet die bedin-gungslose Zuwendung Gottes, die Solidarität ermöglicht. Sie erinnert an die Sehnsucht nach einer anderen Gerechtigkeit, die auch das «Reich Gottes» genannt wird. Eine der bekanntesten Geschichten aus der Bibel betrifft Solidarität und das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe: Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter überliefert im Evangelium nach Lukas (Lk 10,25-37). Jesu antwortet einem Schriftgelehrten auf die Frage, wie er das ewige Leben erlangen könne, mit der Aufforderung «Handle ähn-lich!» Das Gleichnis gilt als Paradebeispiel für die tätige Nächstenliebe.

Der barmherzige Samariter

25  Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?

26  Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du? 27  Er antwortete und sprach: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen,

von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst»

28  Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben29 Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster? 30  Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach

Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen.

31  Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber.

32  Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber. 33  Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn; 34  und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn

auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.

35  Am nächsten Tag zog er zwei Silber groschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.

36  Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber gefallen war?

37  Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tue desgleichen.

(Übersetzung nach Luther 1984)

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Die Redewendung «barmherziger Samariter» wird heute als Synonym verwendet für einen selbstlos helfenden Menschen, der sich mit-fühlend gegenüber notleidenden Menschen verhält. Im Wort barmherzig kommt die Ver-bindung zwischen den zwei altdeutschen Be-griffen «irbarmen» und «armherzig» zum Aus-druck. «Irbarmen» mit der Bedeutung «erbar-men» wurde verwendet, wenn jemand aus Mitgefühl seine Hilfsbereitschaft zeigte. «Armherzig» war die Bezeichnung für denje-nigen, der ein Herz für unglückliche Men-schen hatte. (aus: ABC des Glaubens, hrg.v. Anja Ansorg, S. 79.)Das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter war in der Vergangenheit und ist bis heute ein sehr beliebtes Thema für viele Autoren. Z.B. Amseln Grün, deutscher Benediktinerpater und Autor spiritueller Bücher, nimmt den Ge-danken auf und formuliert: «Wenn du dich des anderen erbarmst, bist du auch dir gegenüber barmherzig.» Auch verschiedenste alte Maler wie Rembrandt und Van Gogh haben sich mit dem Thema auseinandergesetzt:

Vincent van Gogh, 1853–1890

Rembrandt, 1606–1669

George Frederic Watts, 1817–1904

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Solidarität, ein LernprozessRenate Bühler

Solidarische Menschen fallen nicht vom Him-mel. Im Gegenteil: solidarisches Handeln ist auch eine Fähigkeit, die nicht durch morali-sche Appelle, sondern die aufgrund von Inter-aktion und Kommunikation gelernt und ge-lehrt werden muss. Müssen wir uns heute – wieder – mehr auf den Wert der Solidarität besinnen und lernen, dass mehr Gemeinschaft, mehr Respekt fürei-nander und mehr gegenseitige Hilfestellung ein vielfaches Mehr für alle Menschen bedeu-ten würde?

Kirchensteuerinitiative als Ausdruck einer zunehmenden Ent-Solidarisierung?Am 18. Mai 2104 wurde im Kanton Zürich über die Kirchensteuerinitiative abgestimmt. Die Initiative wollte erreichen, dass die Kir-chensteuern für Unternehmen abgeschafft werden sollte. Eine Initiative, die weitrei-chende Konsequenzen für das solidarische Handeln der Reformierten Kirche Zürich ge-habt hätte. Die Reformierte Kirche, als rechtlich aner-kannte Landeskirche, ist gesetzlich verpflich-tet, mit den Steuern der sogenannten «Juris-tischen Personen» diejenigen Leistungen zu

finanzieren, die der ganzen Gesellschaft zu Gute kommen. Dazu gehört z.B. ihr Engage-ment in Bezug auf Beratungen im Bereich Seelsorge oder aber der Bereich der Weiterbil-dung. Auch der Leuenberg bietet mit seinen Bildungsveranstaltungen zu theologischen, spirituellen, gesellschaftlichen und kulturel-len Fragen eine breite Palette gesellschaftlich relevanter Themen an. Daher erhält der Tagungsort der Reformierten Kirche Unter-stützungsleistungen, die von Steuergeldern der juristischen Personen finanziert werden.Die Kirchensteuerinitiative im Kanton Zürich kann als Indiz herangezogen werden, dass in unserer Gesellschaft eine deutliche Tendenz zur Ent-Solidarisierung beobachtet werden kann. Die Kirche, als historisch gewachsene Institution, hat in der Vergangenheit eine wichtige und tragende Rolle in der Gesell-schaft gespielt. So war die Kirche vorherr-schend für die Entwicklung von Werten der Gesellschaft verantwortlich. Sie hat bildungs-politische Aufgaben übernommen und küm-merte sich um sozial benachteiligte Men-schen. Mit anderen Worten: Kirche hat sich für das Gemeinwohl eingesetzt. Wenn die Kirche zukünftig diese Aufgaben nicht mehr über-

nehmen kann und soll, stellt sich die Frage, wer an ihrer Stelle diese Aufgaben überneh-men könnte. Will der Staat seinen Bürgern ein Maximum an Freiheit garantieren, muss er sich politisch neutral verhalten. Daher kann er viele Aufgaben, die die Kirche übernimmt, nicht übernehmen. Es stellt sich also ein Pro-blem, welches sich entsprechend dem ehe-maligen Verfassungsrichter Ernst-Wolfgang 1965 wie folgt ausdrückt: «Der freiheitlich, säkulare Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.»Entwickeln wir uns also zu einer Gesellschaft, oder sind wir sogar bereits eine Gesellschaft, in der Individualismus vorherrscht, jeder sich selbst der Nächste ist, persönliche Freiheit über allem steht und immer weniger Verant-wortungsgefühlt dem Nächsten gegenüber besteht? Haben wir vergessen, was Solidarität heisst?Gott sei Dank wurde die Kirchensteuer-Initia-tive in Zürich deutlich abgelehnt! Das bedeu-tet, dass sich der Souverän mit der Kirche nach wie vor solidarisch verbunden fühlt. Aber: Die Entwicklung geht weiter. Und es ist zu be-fürchten, dass die Tendenz zur Ent-Solidarsie-rung in der Gesellschaft weiter voranschreitet.

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Solidarität, ein komplexer VorgangSolidarität ist ein komplexer Vorgang. Folgen- de Merkmale kennzeichnen Solidarität: – Solidarität bezieht sich auf das Gemeinwohl– Ausgangslage für Solidarität ist eine Mangel-

lage– Solidarität bezieht sich auf eine Handlung– Solidarität braucht Spiritualität

Dreierschritt zur SolidarisierungDer Dreierschritt Sehen – Urteilen – Handeln kann den Prozess zum Erlernen von Solidari-tät unterstützen.1. Sehen:Wie sieht die Wirklichkeit aus? Was beobachte ich?Krieg, Hunger, Arbeitslosigkeit, Streit, Einsamkeit2. UrteilenWie sollte die Wirklichkeit aussehen? Frieden, Sättigung, Beschäftigung, Harmonie, Gemeinschaft3. HandelnWas können wir tun, damit die Wirklichkeit so aussieht, wie sie idealerweise sein sollte?Achtung der Menschenwürde, Teilen mit den Hungrigen, Arbeitsplatzteilung, Respektvoller Umgang, Gemeinschaft pflegen

Der Dreierschritt entspricht im Grundsatz der «Goldenen Regel», wie sie bereits von Konfu-zius (551– 479 v. Chr.) geäussert wurde:

Immanuel Kant formulierte 1785 den bekann-ten Kategorischen Imperativ:

Die Aufgabe von Bildung ist nicht nur Aneig-nung von Wissen sondern auch Einüben von Fertigkeiten. Dazu gehört die Kompetenz nach Lösungen für Probleme zu suchen oder zur Kooperation zu befähigen. Eine wichtige Einigung und sichtbares Zei-chen der Kooperation wurde auf dem Leuen-berg erzielt. Vom 12.–16. März 1973 wurde auf

dem Leuenberg die sogenannte «Leuenber-ger Konkordie» unterzeichnet. Dieses Grund-lagendokument als Ausdruck gelebter Öku-mene ermöglicht seither die Kirchengemein-schaft zwischen den lutherischen, reformier-ten und unierten Kirchen sowie den ihnen verwandten vorreformatorischen Kirchen der Waldenser und der Böhmischen Brüder, in dem sie sich gegenseitig Kanzel- und Abend-mahlgemeinschaft gewähren und ihre Ordi-nation anerkennen.

Der Leuenberg als Ort weitreichender solidarischer Handlungen.

«Begegne den Menschen mit der gleichen Höflichkeit, mit der du einen teuren Gast empfängst. Behandle sie mit der gleichen Achtung, mit der das große Opfer darge-bracht wird. Was du selbst nicht wünschst, das tue auch anderen nicht an. Dann wird es keinen Zorn gegen dich geben – weder im Staat noch in deiner Familie.»

«Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.»

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Solidarität ist die Fähigkeit eines Menschen, sich für eine gerechtere Verteilung der Lebenschancen einzusetzen.

In der Gesellschaft braucht es mehr Solidarität. Die Kirche als ein wichtiger Akteur der Gesellschaft, kann zur Solidaritätsmehrung beitragen.

Die zunehmende Individualisierung geht einher mit Isolation und Einsamkeit. Es wächst der Bedarf nach einer neuen Soli darität.

Solidarisch sind Handlungen dann, wenn sie Formen des helfenden, unterstützenden und kooperativen Verhaltens beinhalten.

Solidarität betont die Gleichheit aller Menschen auf der Erde unabhängig von individuellen, kulturellen oder religiösen Unterschieden.

Solidarität kann sich auch auf das Geschlecht beziehen; Solidarität unter Frauen zeigt sich z.B. im Weltgebetstag mit dem Slogan: Informiert beten – betend handeln.

Solidarisches Handeln bedingt, die eigenen Interessen zugunsten Interessen anderer zurückzustellen.

Solidarität ist heute ein wichtiges Lernziel, weil «die Christen nach der europäischen Kirchen geschichte und angesichts der hiesigen Pathologien der Moderne gerade in Sachen Solidarität als Lern-behinderte, als Legastheniker zu gelten haben, deren Bekehrung einhergehen muss mit einer Alphabetisierung in Bezug auf das «Lernziel Solidarität». (Pastoralsoziologe Hermann Steinkamp, *1938)

Solidarität ist Handeln im Hinblick auf Ziele, die nicht seine Ziele sind, zu Konzessionen, zu Kompromissen, zur Berücksichtigung höherer Interessen als seiner eigenen. (Emil Durkheim)

Als solidarisch wird ein Handeln bezeichnet, das bestimmte Formen des helfenden, unterstützenden, kooperativen Verhaltens beinhaltet und auf einer subjektiv akzeptierten Verpflichtung oder einem Wertideal beruht. (Helmut Thome 1998)

«Ich verstehe unter Solidarität, der Gesellschaft auch zurück-geben, was man von der Gesellschaft empfangen hat. Jeder hat eine ganz natürliche Verantwortung dafür, dass sich eine Gesellschaft entwickeln kann.» (Gerhard Schröder, von 1998–2005 siebter Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland)

«Die Todesstrafe zerstört die einzige unbestreitbare Solidarität der Menschen, die gemeinsame Front gegen den Tod.» (Albert Camus, Schriftsteller und Philosoph, 1913–1960)

Einige Thesen zur Solidarität zum Weiterdenken …Renate Bühler

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Von vielen Gästen unbemerkt, von anderen sehr wohl realisiert, haben wir in den letzten zwölf Monaten drei grössere Investitionen ge-tätigt. Sie drehen sich alle um ein Thema: Kommunikation. Eigentlich nichts Spektaku-läres, man muss mit den Entwicklungen Schritt halten. Unsere neue Telefonzentrale (Kosten CHF 45’000.–) arbeitet im Hinter-grund. Die alte wurde von der Swisscom nicht mehr gewartet. Das Risiko, ohne funktionie-rendes Telefonsystem dazustehen, konnten wir nicht eingehen. Im Zeitalter der Natels haben wir trotzdem alle Zimmer mit einem neuen Telefonapparat ausgerüstet. Diese Zusatzkosten waren vernachlässigbar. Unsere Seminargäste sind vor allem für das neue und leistungsfähigere Wireless-Lan dankbar. Jetzt kann in allen Seminarräumen, den Hotelzimmern und auf der Dachterrasse auf das Worldwideweb zugegriffen werden. Je nach Datenmenge pro Verbindung können bis zu 60 Gäste gleichzeitig auf das Netz. Diese Investition schlug mit CHF 20’000.– zu Buche. Zu Denken hat mir bisweilen die kostengüns-tigste dieser drei Investition gegeben. Seit Mitte Juli haben wir eine neue Website. Wir

haben CHF 10’000.– aufgewendet. Ich erlebte noch die Zeit, als in der betriebswirtschaftli-chen Ausbildung Prof. Wilhelm Hill von der Uni Basel prägend war. Seine Definition von Marketing lautete ganz einfach: «Ausrichtung sämtlicher unternehmerischer Aktivitäten auf die effektiven und potentiellen Bedürfnisse des Marktes.» Ich meine, dieser Definition kann sich auch eine Non-profit-Organisation wie der Leuenberg anschliessen. Heute ist «Google» das Mass aller Dinge und das Schlagwort lautet «Online-marketing».Hier spricht niemand mehr von den Bedürf-nissen des Marktes, welcher doch aus Men-schen besteht. Es geht darum, mit SEO (Search-Engine-Optimation) alles daran zu setzen, um in den Suchmaschinen möglichst weit oben zu erscheinen und die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Dazu ist die Definition von sogenannten Keywords sehr wichtig. Google sucht nach diesen Wörtern. Also: Ell-bogen raus und sich möglichst vollmundig anpreisen.Ich glaube, wir haben mit unserer neuen Web-site einen guten Kompromiss gefunden, der uns ansteht. Wir können es uns nicht leisten, die neuen Entwicklungen zu ignorieren und

abseits zu stehen. Wir müssen uns aber im Sinne von Glaubhaftigkeit treu bleiben. Bei der Konzeptarbeit haben wir uns wieder ge-fragt, was eigentlich unsere Aufgabe ist. Arti-kel zwei der Vereinsstatuten gibt Auskunft: Tagungszentrum (heute Seminarhotel), Ei-gentagungen (heute Veranstaltungen) und das Betreiben des Jugendhauses. Das Ju-gendhaus wird im neuen Auftritt gleichwer-tig behandelt. Überzeugen Sie sich selbst auf www.leuenberg.ch. Viel Spass!Die beiden grossen Investitionen konnten wir dank der Unterstützung der Evangelisch- reformierten Kirche BL finanzieren. Auch hier sei herzlich dafür gedankt.

InternaHerbert Burkhard, Gesamtleiter Leuenberg

Herbert Burkhard

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Gefragt wurde: Wie lang ist der Weg vom Eingang des Rasen-labyrinths auf dem Leuenberg bis zur Mitte?

Auflösung: 186 m

Der GewinnerKarl-Heinz KaiserUnterm Schellenberg 1754125 Riehen freut sich über eine Übernachtung für eine Person mit Halbpension auf dem Leuenberg.

Das Rasenlabyrinth befindet sich direkt hinter dem Raum zur Stille. Vier mal im Jahr, jeweils zum Jahreszeitenwechsel am 21.3./21.6./21.9./ 21.12., bieten wir eine besinnliche Feier an. Wir treffen uns im Raum zur Stille, begehen anschliessend das Rasenlabyrinth und lassen die Feier in gemütlicher Atmosphäre bei ei-nem kleinen Apéro ausklingen. Vielleicht ha-ben Sie Lust, an unserer nächsten Labyrinth-feier am 21. September 2014, Beginn um 19.00 Uhr, teilzunehmen? Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Rätsel-Auflösung aus den letzten «Begegnungen – Januar 2014»

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18 Ausgabe August 2014

LEUENBERG Tagungsort der reformierten Kirche Leuenbergstrasse 20 CH-4434 HölsteinTelefon +41 61 956 12 12 Fax +41 61 956 12 52 [email protected] www.leuenberg.ch

Mein «Selfi e»

Name

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Telefon

E-Mail

Ich schätze den Leuenberg und fühle mich mit ihm solidarisch verbunden, weil

Vorname

Bitte füllen Sie die diesem Heft beigelegte Selfie-Karte mit Ihren Angaben aus. Besonders freuen würden wir uns natürlich über Ihr Selfie vor dem Hintergrund des Leuenbergs! Ein «Selfie» ist übrigens nichts anderes als ein digitales Bild, welches Sie üblicherweise mit dem Handy von sich selbst aufnehmen. Aber auch wenn Sie kein solches Selfie zur Hand haben, lesen wir in jedem Fall gerne, warum Sie den Leuenberg schätzen und sich mit ihm solidarisch verbunden fühlen. Natürlich können Sie uns auch ein Mail mit Ihren Angaben schreiben an: [email protected]. Alle Ihre Statements werden wir auf dem Leuenberg an eine Stellwand posten. Wenn Sie Ihre Selfie-Karte mit Ihrem Statement persön-lich auf dem Leuenberg abgeben, offerieren wir Ihnen als Dankeschön einen Kaffee, Tee oder ein Erfrischungs-getränk. Am 28. September würdigen wir alle State-ments im Rahmen unseres Erntedankfestes. Wir freuen uns auf Ihre aktive Teilnahme! Renate Bühler, Studienleiterin Leuenberg