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Dr. Karin Reber
Prävention von Lese- und Rechtschreibstörungen im Unterricht
Bausteine für einen systematischen Schriftspracherwerb in Klasse 1
Bozen, 21./22.3.2012
Motivation
3
Interaktives Ursachenmodell von Schriftsprachstörungen
(in Anlehnung an Klicpera/Schabmann/Gasteiger-Klicpera 2007)
weiterer Verlauf
Schriftsprachstörungen
Individuelle Lernvoraussetzungen:u.a. Sprache, Aufmerksamkeit
UnterrichtFamiliäre Interaktion
Prävention von LRS im Unterricht
Generell: Vielfältigste Studien, es gibt nicht DIE Ursache. Im Gespräch (Klicpera et al. 2007):
1. Biologische Faktoren: Probleme der auditiven/visuellen Verarbeitung, genetische Faktoren, anatomisch-strukturelle Abweichungen im Zentralnervensystem, ...
2. Mangelnde kognitive Lernvoraussetzungen: Blicksteuerung, Probleme im visuellen System, Probleme bei Aufmerksamkeit und Konzentration, sprachliche Probleme, auditive Wahrnehmungsschwäche, Benenngeschwindigkeit, Gedächtnisbeeinträchtigungen, Wortverarbeitung, ...
3. Soziale Ursachen: sozialer Hintergrund, Armut, Schulbildung der Eltern, häusliches Milieu, Häufigkeit außerschulischen Lesens, Fernsehkonsum, ...
# 4Dr. Karin Reber
Ursachen von Schriftspracherwerbsstörungen
Begriffe
Achtung:
• unterschiedlichste Begriffsbildungen, auch historisch bedingt
• Teilweise werden identische Begriffe völlig unterschiedliche verwendet
Termini:
• Legasthenie
• (Entwicklungs-)Dyslexie (engl. dyslexia), (Entwicklungs-)Dysgraphie
• Lese-Rechtschreibstörung bzw. Lese-Rechtschreibschwäche (eng. reading disorder, writing disorder, specific reading disorder (SRD))
• Schriftsprachstörung
# 6Dr. Karin Reber
Begriffe im Bereich des Schriftspracherwerb und seiner Störungen
WHO, ICD-10: Lese-Rechtschreibstörung als umschriebene Entwicklungsstörung (F81)
Allgemeine Einordnung:
„Der Begriff der umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten umfasst die spezifischen und deutlichen Beeinträchtigungen des Erlernens des Lesens, Rechtschreibens und Rechnens. Ihnen gemeinsam ist die ätiologische Annahme, dass diese Störungen wesentlich in einer zentralnervösen, kognitiven Störung der Informationsverarbeitung begründet sind.“
# 7Dr. Karin Reber
Definition nach Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (http://www.bvl-legasthenie.de)
Lese- und Rechtschreibstörung (F81.0). Definierendes Merkmal ist eine umschriebene Beeinträchtigung in der Entwicklung der Lesefertigkeiten und damit verbunden sehr häufig der Rechtschreibung. In der späteren Kindheit und im Erwachsenenalter ist regelhaft die Lesefähigkeit verbessert, die Rechtschreibproblematik das meist größere Defizit.
Isolierte Rechtschreibstörung (F81.1). Diagnostisches Merkmal ist die Entwicklungsstörung der Rechtschreibfertigkeit, ohne dass eine umschriebene Lesestörung in der Vorgeschichte nachzuweisen ist.
# 8Dr. Karin Reber
Definition nach Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (http://www.bvl-legasthenie.de)
Lese-Rechtschreibstörung:
• IQ nicht im Bereich geistige Behinderung (IQ > 70)
• Kind gehört im Lese-Rechtschreibtest zu den 10 Prozent schlechtesten Kindern seiner Vergleichsgruppe (PR < 10)
• Lese-Rechtschreibleistung deutlich schlechter als Intelligenzniveau
• Doppeltes Diskrepanzkriterium: 1. Lese-Rechtschreibleistung deutlich schwächer als bei Altersgruppe2. Lese-Rechtschreibleistung deutlich schwächer als Intelligenz
# 9Dr. Karin Reber
Unterschied Lese-Rechtschreibstörung und Lese-Rechtschreibschwächenach Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (http://www.bvl-legasthenie.de)
Lese-Rechtschreibschwäche:
• Ebenfalls schwache Lese-Rechtschreibleistungen, aber keine Diskrepanz zur Intelligenz bzw. anderweitige Primärbeeinträchtigung
• Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben durch mangelhafte Beschulung, eine psychische oder neurologische Erkrankung, Sinnesbeeinträchtigung etc.
Die Unterscheidung Störung – Schwäche ist sehr umstritten!
Gründe?
Fazit: „Störungen des Schriftspracherwerbs“
# 10Dr. Karin Reber
Unterschied Lese-Rechtschreibstörung und Lese-Rechtschreibschwächenach Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (http://www.bvl-legasthenie.de)
Grundlagen zum Schriftspracherwerb
12
Ausgangsproblematik
Im Deutschen nur bedingt regelhafte Phonem-Graphem-Korrespondenzen!
Bsp. „vierzig“: Kinder sprechen: [fi��ts�k] (auch: [fi��ts�])Kinder auf alphabetischer Stufe schreiben: <fiazik>
Analyse der PGK am Beispiel „vierzig“:
Phonem Graphem(e) Bemerkungen
/f/ <f> (54 %), <v>, <ff> /v/ als <w> (98%), <v>
/i�/ <ie> (78%), <ih>, <i>, <ieh> Kinder lernen zunächst /i�/ als <i> zu schreiben
/�/ Keine Angaben in Mann 1991 Phonolog. Besonderheit: vokalisches <r>
/ts/ <z> (84%), <tz>, <zz> Vor Einführung des <z> auch als <ts>
/�/ <i> (100%) Idealfall der PGK
/k/ <k> (69%), <ck>, <g> (Auslautverhärtung) Hier: Auslautverhärtung; // als <ch> (92%), <g>
13
Problem Phonem-Graphem-Korrespondenzen (PGK) im Deutschen
1. Ein Laut entspricht nicht immer einem Buchstaben (statt dessen Mehrgraphe, z.B. [�] ist <sch>).
2. Mehrere Phone können auch durch ein Graphem dargestellt werden (z.B. [ts] als <z>).
3. Ein Phonem kann durch mehrere Graphemkombinationen dargestellt werden (z.B. [�:] als <Wal> / <Wahl>).
4. Ein Graphem repräsentiert nicht immer dasselbe Phonem (z.B. <ch> ist [] oder [x]).
Aber: Kinder sollen zu Beginn lautgetreue PGK erlernen!
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PGK Konsonanten 1
Phonem Graphem(e) Phonem Graphem(e)
/p/ <p> (57 %), <pp>, <b> (Auslautverh.) /j/ <j> (100 %)
/b/ <b> (99 %), <bb> /f/ <f> (54 %), <v>, <ff>
/t/ <t> (77 %), <tt>, <d> (Auslautverh.),
<dt>, <th>
/v/ <w> (98 %), <v>
/d/ <d> (99 %), <dd> /s/ <s> (76 %), <ß>, <ss>
/k/ <k> (69 %), <ck>, <g> (Auslautverh.) /z/ <s> (100 %)
/g/ <g> (99 %), <gg> /�/ <sch> (55 %) (<sh> (z.B. T-shirt),
<ch> (z.B. Chef), aber auch in <st>
(z.B. Stein) und <sp> (z.B. Sport))
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PGK Konsonanten 2
Phonem Graphem(e) Phonem Graphem(e)
/m/ <m>, <mm> /h/ <h> (100 %)
/n/ <n> (96 %), <nn> // <ch> (92 %), norddt. evtl. <g>
(König als [�n�øk])
/�/ <ng> (87 %), <nk> /x/ <ch> (100 %)
/l/ <l> (85 %), <ll> /ts/ <z> (84 %), <tz>, <zz>
/r/ <r> (90 %), <rr>
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Phonemverbindungen
Phonem Graphem(e) Phonem Graphem(e)
/kv/ <qu> /ks/ <chs> (64 %), <ks>, <x>
/�p/ <sp> /�t/ <st>, <scht> (an Silbengrenzen)
/pf/ <pf>
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PGK Vokale
Phonem Graphem(e) Phonem Graphem(e)/a/ <a> (100 %) /�/ <u> (100 %)
/��/ <a> (88 %), <aa>, <ah> /u�/ <u> (97 %), <uh>
/e/ <e> (100 %) /�/ <e> (88 %), <ä>
/e�/ <e> (86 %), <ee>, <eh> /��/ <ä> (66 %), <äh>
/�/ <i> (100 %) /œ/ <ö> (100 %)
/i�/ <ie> (78 %), <ih>, <i>, <ieh> /ø�/ <ö> (85 %), <öh>
/o/ <o> (100 %) /y/ <ü> (100 %)
/o�/ <o> (88 %), <oo>, <oh> /y�/ <ü> (80 %), <üh>
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PGK Diphtonge
Phonem Graphem(e)/au/ <au> (100 %)
/a�/ <ei>, <ai>
/o�/ <eu> (85 %), <äu>
Modelle des Lesens und Schreibens, Teil 1
Prävention von LRS im Unterricht
1. Entwicklungsmodelle: Erkenntnisse zur Entwicklung von Lese- und Schreibfähigkeiten bei Kindern im zeitlichen Verlauf (SSE)
2. Prozessmodelle: Liefern Hinweise zu den beim Lesen und Schreiben ablaufenden kognitiven Prozessen und deren Einflussfaktoren beim Lesen und Schreiben (Verstehen von Problemen und Zusammenhängen) (RS)
3. Strukturmodelle: Modelle zum Aufbau und zur Strukturierung des Wissens im Gehirn. Wie könnte das Wissen gespeichert sein? (RS)
# 20Dr. Karin Reber
Modelle - Überblick
���� Entwicklungsmodell der Schriftsprache (nach Günther 1986)
1. Präliteral-symbolische Stufe
2. Logographemische Stufe
3. Alphabetische Stufe
4. Orthographische Stufe
5. Integrativ-automatisierte Stufe
Schriftspracherwerbsmodell nach Günther (1986):
Konsequenzen für die Praxis:Lernfelder
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Lernfelder und Bausteine des Schreibenlernens
Lernfeld alphabetische Strategie: MitsprechwörterBaustein 1: Vokale im SilbenkernBaustein 2: Konsonanten initial, final und medialBaustein 3: Lautgetreue Wörter ohne MehrfachkonsonanzBaustein 4: Lautgetreue Wörter mit Mehrfachkonsonanz
Lernfeld phonolog.-morpholog. Strategie: NachdenkwörterBaustein 5: Phonologische RegelhaftigkeitenBaustein 6: Zusammensetzungen (Komposition)Baustein 7: Beugungen (Flexion)Baustein 8: Ableitungen (Derivation)
Lernfeld orthographische Strategie: MerkwörterBaustein 9: Kleine Wörter und Funktionswörter (als EXKURS)Baustein 10: VerdopplungenBaustein 11: DehnungenBaustein 12: Orthographische Besonderheiten
Handlungsbegleitendes Sprechen
# 25Dr. Karin Reber
Zusammenfassung
1. Schwerpunkt Klasse 1: Lernfeld alphabetische Strategie
2. Schwerpunkt Klasse 2: Lernfeld phon.-morph. Strategie
3. Schwerpunkt ab Klasse 3: Lernfeld orthograph. Strategie
• In jeder Altersstufe verlagert sich der Schwerpunkt ein Stück weiter nach oben
• Problem: gerade schwache Schüler, auch in oberen Jahrgangsstufen, beherrschen oft die unteren Lernfelder noch nicht sicher (Lücken, besonders bei der alphabetischen Strategie)
Das Konzept – Überblick
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Was heißt systematischer Schriftspracherwerb?
1. Adaption an die Lernvoraussetzungen der Kinder
2. Orientierung an Schriftspracherwerbsmodellen und linguistischen Kriterien
3. Integrative Förderung von Laut- und Schriftsprache
4. Nachhaltige Automatisierung und Transfer
5. Metasprachliches Arbeiten
6. Rechtschreiben von Anfang an
7. Kindgemäße Darstellung von Mitsprech-, Nachdenk- und Merkwörtern
8. Verknüpfung verschiedener Medien und Lernwege
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Ziel: Unterricht als PräventionEin qualitativ hochwertiger Unterricht im Lesen- und Schreibenlernen ist geeignet, um dem Entstehen von Schriftsprachstörungen vorzubeugen.
Zielgruppe: 1. – 4. Klasse
Übergeordnete Prinzipien:Sprachförderung
Aufmerksamkeitsförderung
Das Konzept „Systematischer Schriftspracherwerb von Anfang an“
Responsiveness toIntervention (RTI)
Vierfeldermodell des Lesens und Schreibens
Responsiveness toIntervention (RTI):
Lernbeobachtungen als Ausgangsbasis für den Umgang mit Heterogenität
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Ziel: Unterricht als PräventionEin qualitativ hochwertiger Unterricht im Lesen- und Schreibenlernen ist geeignet, um dem Entstehen von Schriftsprachstörungen vorzubeugen.
Zielgruppe: 1. – 4. Klasse
Übergeordnete Prinzipien:Sprachförderung
Aufmerksamkeitsförderung
Das Konzept „Systematischer Schriftspracherwerb von Anfang an“
Responsiveness toIntervention (RTI)
Vierfeldermodell des Lesens und Schreibens
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Responsiveness to Intervention (RTI)
National Center on Response To Intervention, http://www.rti4success.org/
• Standardisiert oder nicht standardisiert / formell oder informell
• Vergleich mit der Klassen- und/oder Altersnorm• Gruppenverfahren• Ökonomisch auswertbar• Ziel: Vergleich von Schülerleistungen mit der Klassen-und/oder Altersnorm
Säule 1: Screeningverfahren/Tests
• Ziel: Erfassen der Lernausgangslage für den SSE: phonologische Bewusstheit (Einzel-/Gruppentest), Benennungsgeschwindigkeit (Einzeltest)
• Durchführungsdauer: 45 Minuten• Normierung: letzte drei Monate Vorschulalter, erste drei Monate 1. Klasse, erste drei Monate 2. Klasse
• Materialien: Handbuch, für jede Klassenstufe Testhefte für die Kinder und Durchführungshinweise inkl. Normtabellen, CD, Benenntafeln
► Anfang Klasse 1: Test zur Erfassung der phonologischen Bewusstheit und der Benennungsgeschwindigkeit (TEPHOBE) (Mayer 2011)
• Ziel: Erfassen des orthographischen Wissens und der Rechtschreibstrategien• Klassenstufen 1-9• Materialien: Handbuch, für jede Klassenstufe Testhefte für die Kinder und
Durchführungshinweise inkl. Normtabellen• Standardisiert, Normierungen liegen (meist) jeweils für Mitte und Ende des
Schuljahres vor• Informationen: http://www.hsp-plus.de (inkl. Demo-Flash-Video)
► Ende Klasse 1: Hamburger Schreibprobe (HSP) (May 2010)
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Responsiveness to Intervention (RTI)
National Center on Response To Intervention, http://www.rti4success.org/
Säule 2: Lernbeobachtungen im Unterricht
Qualitative Lernbeobachtungen im Unterricht:
Beobachtungsbogen zum Schriftspracherwerb
Ziele:
• Screening (vgl. RTI) zu Schuljahresbeginn
• Später: Progress Monitoring, CBM (curriculumsbasiertes Messen, vgl. RTI)
• Erstellen einer Klassen-Schülerübersicht: schneller Überblick
Möglichkeiten:
• Lernbeobachtungsbogen & freie Unterrichtsbeobachtungen, vgl. Beobachtungsbogen Reber 2012
• Gelenkte Beobachtungen: ILEA Berlin, Bausteine-Lernstandserhebungen, ...
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Responsiveness to Intervention (RTI)
National Center on Response To Intervention, http://www.rti4success.org/
Exkurs: Lernstand einer 3. Klasse Grundschule im Rechtschreiben
• Die Klasse wird NICHT von Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf besucht.
• Kein Kind hat ein „Legastheniegutachten“
Was fällt auf?
�Siehe Lernfelder:Excel-Auswertung: qual. Auswertung Klasse 3Ansicht nach Strategie & Schüler geordnet!
Wo setzt der Unterricht an? Qualitative Lernbeobachtungen als Basis der Unterrichtsplanung
Basis für die Unterrichtsplanung zu Schuljahresbeginn:
• Lernbeobachtungen: Lernbeobachtungsbogen
• Screeningergebnisse: Gruppentest (z.B. TEPHOBE, HSP)
Im Schuljahresverlauf weiterhin:
• Lernbeobachtung nach jeder Lerneinheit (Diktat der Lernwörter sowie Transferwörter)
• Aktualisierung des Lernbeobachtungsbogens
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Responsiveness to Intervention (RTI)
National Center on Response To Intervention, http://www.rti4success.org/
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Methodisch-didaktisches Konzept: Kombination von Fibel und Anlauttabelle
Drei große methodisch-didaktische Konzepte (Schründer-Lenzen 2007, Kap. 6)
1. Lesen durch Schreiben nach Reichen 1988
2. Spracherfahrungsansatz nach Brügelmann/Brinkmann 1998
3. Fibellehrgang
Empirische Untersuchungen zeigen, dass gerade schwache Schüler und Risikokinder eine „strukturierte Offenheit“ benötigen:(Schründer-Lenzen/Mücke 2005; Schründer-Lenzen/Merkens 2006; Hanke 2005; Herff 1993; Poerschke 1999)
Konsequenz: Kombination von
• offenen Ansätzen (Anlauttabelle, Anlautschrift)
• Systematischem Buchstaben- bzw. Fibellehrgang
Vierfeldermodell des Schriftspracherwerbs
Bereiche der Intervention
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Ziel: Unterricht als PräventionEin qualitativ hochwertiger Unterricht im Lesen- und Schreibenlernen ist geeignet, um dem Entstehen von Schriftsprachstörungen vorzubeugen.
Zielgruppe: 1. – 4. Klasse
Übergeordnete Prinzipien:Sprachförderung
Aufmerksamkeitsförderung
Das Konzept „Systematischer Schriftspracherwerb von Anfang an“
Responsiveness toIntervention (RTI)
Vierfeldermodell des Lesens und Schreibens
Schreibverwendung:Kommunikatives Schreiben
Leseverwendung:Sinnerfassendes Lesen
Schreibtechnik:Richtig schreiben
Lesetechnik:Automatisiertes Lesen
Vierfeldermodell: Grundprozesse des Schriftspracherwerbs(weiterentwickelt aus Roberts/Scott 2006; Reber 2009)
Klasse 1: Schriftspracherwerb
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Vorgehen im Unterricht: Jahressequenz
1. Übungen zum Training der phonologischen Bewusstheitz.B. „Leichter lesen und schreiben lernen mit der Hexe Susi“ (Forster/Martschinke 2001), Übungen mit den Bildern der Anlauttabelle
2. Einführung der Anlauttabelle und der Anlautschrift (Reber/Steidl 2012)
3. Systematischer Buchstabenlehrgang entweder mit Hilfe einer Fibel oder frei, inkl. systematischer Buchstabeneinführungen (Reber/Schönauer-Schneider 2009)
4. Parallel: Kreative Schreibprojekte von Anfang an mit Hilfe der AnlauttabelleKommunikative Leseprojekte von Anfang an mit Hilfe der Anlautschrift
5. Parallel: Automatisierungstraining zu den PGKen beim Lesenz.B. BliWo (Mayer 2009), IntraActPlus (Jansen/Streit/Fuchs 2007)
# 47Dr. Karin Reber
���� Überblick: Bausteine in Klasse 1
Bausteine Klasse 1
Training der phonologischen Bewusstheit
Fibel
Systematische Buchstabeneinführungen
Anlauttabelle
Anlautschrift
Handzeichen
Lesetechnik
Individuelle Materialien: zabulo
48
Baustein 1: Training der phonologischen Bewusstheit
Beispiele für Trainingsprogramme:
• Hören, lauschen, lernen – Sprachspiele für Vorschulkinder. Würzburger Trainingsprogramm zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftsprache (Küspert/Schneider 2006)
• Diagnose und Förderung im Schriftspracherwerb, neue Rechtschreibung, 2 Bde., Bd.2, Leichter lesen und schreiben lernen mit der Hexe Susi (Forster/Martschinke 2008)
# 49Dr. Karin Reber
���� Überblick: Bausteine in Klasse 1
Bausteine Klasse 1
Training der phonologischen Bewusstheit
Fibel
Systematische Buchstabeneinführungen
Anlauttabelle
Anlautschrift
Handzeichen
Lesetechnik
Individuelle Materialien: zabulo
# 50Dr. Karin Reber
Baustein 2: Die Fibel
Leselehrverfahren im Überblick (Schenk 2007)
Lautsynthetische Verfahren Ganzheitliche Verfahren
Ziel: Lesetechnik (Buchstaben-
/Lautgewinnung, Synthesefähigkeit, ...)
Ziel: Sinnerfassung
Lehrgangsstufen:
1. Laut- und Buchstabengewinnung
2. Lautverschmelzung (Synthese)
3. Wort- und Satzlesen
Lehrgangsstufen:
1. Wort- und Satzlesen (naiv-ganzheitlich)
2. Lautgewinnung (Analyse)
3. Lautverschmelzung (Synthese)
Bsp.: Sinnlautmethode, Anlautmethode Bsp.: Ganzwortmethode nach Brückl,
Kern
# 51Dr. Karin Reber
Baustein 2: Die Fibel
Heute: Integration der Methoden: Analytisch-synthetische Verfahren
• Analytische und synthetische Prozesse
• Wörter lesetechnisch einfach
• Wort- und Buchstabenvermittlung
• Kombination methodischer Herangehensweisen: Fibel und Anlauttabelle (vgl. Reichen: „Lesen durch Schreiben“)
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Baustein 2: Die Fibel
Ziel: Lese- und Schreibtechnik
Anforderungen:
• Synthetischer Leselehrgang
• Lautgetreue Schreib- und Lesewörter
• Einfach KV-Struktur zu Beginn
• Sinnvolle Reihenfolge der Laute
• Mehrgraphe gekennzeichnet
• Lange Wörter: Silbenkennzeichnungen
• Fibel und Anlauttabelle
• Materialien für den offenen Unterricht
• Kein Fibel-Dadaismus
Eck et al. 2001
# 53Dr. Karin Reber
���� Überblick: Bausteine in Klasse 1
Bausteine Klasse 1
Training der phonologischen Bewusstheit
Fibel
Systematische Buchstabeneinführungen
Anlauttabelle
Anlautschrift
Handzeichen
Lesetechnik
Individuelle Materialien: zabulo
54
Baustein 3: Systematische Buchstabeneinführungen
Eck et al. 2001
Klass. Buchstabeneinführung Zusätzliche Elemente einer shp. Buchstabeneinführung (vgl. klass. Artikulationstherapie nach van Riper)
• Optische Analyse• Akustische Analyse• Taktil-kinästhetische Analyse• GraphomotorischeAnalyse• Transfer: Integration den Lese- und
Schreibprozess
• Mundmotorische Übungen• Übungen zur auditiven Wahrnehmung• Lautanbahnung: aktive sowie passive Methoden sowie visuelle Hilfsmittel
• Stabilisierung der korrekten Lautproduktion auf Silben-, Wort-, Satz-und Textebene
• Transfer in die Spontansprache
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Baustein 3: Systematische Buchstabeneinführungen- Beispiel „sch“ - Kontext „Regenbogenfisch“
Schritt 1: Mundmotorische Übungen
Lautbildung:
• Lippen nach vorne, gerundet
• Zungenspitze oben am Gaumen
• Zungenränder am Zahndamm, Zungenmitte berührt den Gaumen nicht
Umsetzung:
• Regenbogenfisch stellt sich vor: Bild vom Regenbogenfisch
• Stumm blubbern nachahmen: Fischmund, Lippenrundung
• Regenbogenfisch freut sich und schnalzt: Stärkung Zungenränder, Zungenspitze oben
• Regenbogenfisch zählt seine Zähne: Zungenlage beeinflussen, Feinmotorik 56
Baustein 3: Systematische Buchstabeneinführungen- Beispiel „sch“: Kontext „Regenbogenfisch“
Schritt 2: Zielangabe
Ziel:
• Auditives Bombardement mit dem Ziellaut [�]
Umsetzung:
• Lehrer erzählt die Rahmenhandlung:Der Regenbogenfisch schwimmt. Seine Schuppen schimmern schön.
• Kinder: „Wir lernen heute das �!“
57
Baustein 3: Systematische Buchstabeneinführungen- Beispiel „sch“: Kontext „Regenbogenfisch“
Schritt 3: Auditive Analyse des ZiellautesZiel:
• Die Kinder lernen nun, den Laut zu differenzieren
• Lehrer bombardiert die Kinder mit dem korrekten Ziellaut
• Später präsentiert er auch Fehlbildungen
Umsetzung:
• L: Hörst du �, darfst du durch das Klassenzimmer schwimmen.Hörst du etwas anderes, tauchst du in deine Höhle, also unter deinen Tisch“
• Regenbogenfisch hört das Meer rauschen: [� � � � � �]
• Auf einmal erschrickt er: [mmmmm] Ein Räuberfisch!
• Dann rauscht wieder das Meer: [� � � � � �] usw.
• Am Ende evtl. auch laterales [� ]; evtl. übernehmen Kinder den Lehrerpart58
Baustein 3: Systematische Buchstabeneinführungen- Beispiel „sch“: Kontext „Regenbogenfisch“
Schritt 4: Anbahnung und Stabilisierung auf LautebeneMethoden und Umsetzungen:
• Phonetische Lokalisation: Lautbildung ausprobieren (Spiegel): Wo ist die Zunge? Wie ist dein Mund? Der Regenbogenfisch betrachtet sich im Spiegel, ist eitel
• Hilfslaute einsetzen: z.B. [u�]: Den Raubfisch verjagen
• Evtl. passive/direkte Methoden: Strohhalm für Lippenschnute verwenden, Zungenrinne mit Salzstange stimulieren: Regenbogenfisch trinkt und isst
• Vorstellungshilfen verwenden: Assoziation Meer, Leise-Signal, Skifahren
• Visualisierungen verwenden: Schnittbild zeichnen, Kiefermodell und Knete, Handzeichen
59
Baustein 3: Systematische Buchstabeneinführungen
Schritt 5: Graphomotorische AnalyseMethoden und Umsetzungen:
• Betrachten des Graphems und dessen Besonderheiten:<sch> bzw. <Sch> besteht aus drei „Buchstaben“ (Graphe)
• Schreibweise und -richtung visualisieren
• Buchstaben (groß) mit Richtungspfeilen versehen
• Grobmotorisch: Schreiben in der Luft, auf den Rücken, an der Tafel
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Baustein 3: Systematische Buchstabeneinführungen
Schritt 5: Graphomotorische AnalyseMethoden und Umsetzungen:
• Feinmotorisch: Schreiben auf dem Tisch, im Buchstabenheft
• Nachspuren bzw. ohne Vorlage schreiben
• In die Lineatur schreiben: Keller, Erdgeschoß, Dachboden – Wer wohnt wo?
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Baustein 3: Systematische BuchstabeneinführungenTransfer
Stationenlernen zum Buchstaben:
• Optische Analyse
• Akustische Analyse
• Taktil-kinästhetische Analyse
• Graphomotorische Analyse, ...
Integration in den Schreib- und Leseprozess, vgl. u.a. Anlauttabelle & Anlautschriften
Bei Kindern mit Aussprachestörungen zusätzlich
• Silbenebene: „scha, sche, schi, scho, schu und weg bist du“
• Wortebene initial: Spiele und Arbeitsblätter mit Wörtern mit � im Anlaut
• Wortebene final und medial: Spiele und Arbeitsblätter
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Baustein 3: Systematische Buchstabeneinführungen
Tipps und Literatur:Vorgehen:
Reber/Schönauer-Schneider 2009: Bausteine sprachheilpädagogischen Unterrichts, Baustein Aussprache
Lautbildung und Mundmotorik:
Ruß 2001: Mundmotorik bei der Lautbildung
Adams et al. 2006: Kunterbunt rund um den Mund
Anbahnung und Spielideen:
Brügge/Mohs 2007: Therapie der SEV. Eine Übungssammlung
# 63Dr. Karin Reber
���� Überblick: Bausteine in Klasse 1
Bausteine Klasse 1
Training der phonologischen Bewusstheit
Fibel
Systematische Buchstabeneinführungen
Anlauttabelle
Anlautschrift
Handzeichen
Lesetechnik
Individuelle Materialien: zabulo
# 64Dr. Karin Reber
Schreibverwendung:Kommunikatives Schreiben
Leseverwendung:Sinnerfassendes Lesen
Schreibtechnik:Richtig schreiben
Lesetechnik:Automatisiertes Lesen
Vierfeldermodell: Grundprozesse des Schriftspracherwerbs
Von Anfang an möglichst viele Wörter richtig schreiben
Von Anfang an Kinderliteratur lesen
Von Anfang an Automatisierung der PGK / Synthese
Anlautschrift Anlauttabelle
Fibel, Handzeichen, pB, individuelle Materialien
Fibel, Handzeichen, pB, individuelle Materialien
Von Anfang an eigene Ideen verschriften
65
Baustein 4: Die Anlauttabelle
Ziel: Schreiben von Anfang an
Anforderungen:
• Passend zur Fibel
• Häufigste lautliche Variante
• Keine Mehrfachkonsonanz initial
• Anlaut unverwechselbar dargestellt
• Eindeutige, einfache Abbildungen
• Basic level objects
• Seltene Grapheme gekennzeichnet
• Aus-/Inlaute gekennzeichnet
• Anordnung der Bilder?Eck et al. 2001
66
Baustein 4: Die Anlauttabelle
67
Baustein 4: Die Anlauttabelle (AT)
Schritte zur Einführung einer Anlauttabelle allgemein:
1. Klären der Begriffe auf der AT� Realgegenstände, Bild-Memory, Rätsel
2. Orientierung auf der AT� Muggelsteine auf der AT zu Rätseln legen
3. Sicherung der Anlaute: „a wie Affe“ – Achtung: Buchstaben lautieren!� Lehrer gibt Anlautsatz vor, SS suchen Bild� Mein rechter, rechter Platz ist frei, da wünsch ich mir das a wie Affe herbei.
4. Herstellen der PGK� Spiele zu Pärchen aus Anlautbild und Buchstabe (z.B. Domino, Bildrätsel)
5. Abhören von Wörtern auf ihren Anlaut� „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das fängt mit p an“
6. Abhören von Wörtern auf End-/Mittellaute� Wo hörst du p? Am Anfang, in der Mitte oder am Schluss?
Fazit:
Es ist sinnvoll, Übungen zur phonologischen Bewusstheit direkt in die Einführung der Anlauttabelle zu integrieren:
Synergieeffekte nutzen!
# 68Dr. Karin Reber
# 69Dr. Karin Reber
���� Überblick: Bausteine in Klasse 1
Bausteine Klasse 1
Training der phonologischen Bewusstheit
Fibel
Systematische Buchstabeneinführungen
Anlauttabelle
Anlautschrift
Handzeichen
Lesetechnik
Individuelle Materialien: zabulo
# 70Dr. Karin Reber
Schreibverwendung:Kommunikatives Schreiben
Leseverwendung:Sinnerfassendes Lesen
Schreibtechnik:Richtig schreiben
Lesetechnik:Automatisiertes Lesen
Vierfeldermodell: Grundprozesse des Schriftspracherwerbs
Von Anfang an möglichst viele Wörter richtig schreiben
Von Anfang an Kinderliteratur lesen
Von Anfang an Automatisierung der PGK / Synthese
Anlautschrift Anlauttabelle
Fibel, Handzeichen, pB, individuelle Materialien
Fibel, Handzeichen, pB, individuelle Materialien
Von Anfang an eigene Ideen verschriften
71
Baustein 5: Die Anlautschrift
Ziel: Lesen Anfang an
Version 1: Nur Bilder (z.B. für Rätsel, Übungen zur PGK, ...)
Version 2: Buchstaben und Bilder (z.B. für Lektüren, Arbeitsanweisungen, Leseübungen, ...)
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Baustein 5: Die Anlautschrift
Ziel: Lesen Anfang an
Schreiben: Hilfsmittel Anlauttabelle
Lesen: Hilfsmittel Anlautschrift
• Früher Einstieg in Kinderliteratur
• Lesen von Arbeitsanweisungen
• Vorbeugen von Buchstabenverwechslungen
Tipps:
• Zu Beginn v.a. lautgetreues Wortmaterial verwenden
• Von Anfang an Fragen zum Gelesenen, kleine Leseaufgaben
• Möglichst sinnvolle Geschichten lesen: Das ist der Sinn des Lesens!
Version 1:
Version 2:
73
Baustein 5: Die Anlautschrift
• 16 Anlautschriften zu den gängigsten Fibeln, in je zwei Versionen: Bild & Buchstabe sowie Nur Bild
• Anlauttabelle zum selbst Gestalten • Lesemalblätter in 3
Schwierigkeitsstufen, in Anlautschrift geschrieben, zum selbst Gestalten
74
Baustein 5: Die Anlautschrift – Erstes Lesen
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• Workarten
• Memorys
• Dominos
• Arbeitsblätter
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Ananas
# 75Dr. Karin Reber
���� Überblick: Bausteine in Klasse 1
Bausteine Klasse 1
Training der phonologischen Bewusstheit
Fibel
Systematische Buchstabeneinführungen
Anlauttabelle
Anlautschrift
Handzeichen
Lesetechnik
Individuelle Materialien: zabulo
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Visualisierung: Individuelle Handzeichen
Ziel: Automatisierung der Phonem-Graphem-Korrespondenzen
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Visualisierung: Individuelle Handzeichen
Handzeichenschrift am Computer (Reber/Steidl 2012):
# 78Dr. Karin Reber
���� Überblick: Bausteine in Klasse 1
Bausteine Klasse 1
Training der phonologischen Bewusstheit
Fibel
Systematische Buchstabeneinführungen
Anlauttabelle
Anlautschrift
Handzeichen
Lesetechnik
Individuelle Materialien: zabulo
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Baustein 7: Lesetechnik - Synthesefähigkeit
• „Kaugummisprache“, „Robotersprache“
• Leseübungen mit dem Lesekrokodil:
• Silbenbögen
• Leseübungsblätter mit sinnlosen und sinnvollen Wörtern zur Automatisierung
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Baustein 7: Lesetechnik – Automatisierung 1
• Blitzschnelle Worterkennung (BliWo, Mayer 2009)
• Lesen und Rechtschreiben lernen nach dem IntraActPlus-Konzept (Jansen/Streit/Fuchs 2007)
• Lesen von sinnlosen Silben mit einfacher CVCV-Struktur:Marsmännchen-Sprache
Gibt es das Wort bei uns?
dadi dado didu
bobu boba bibu
dabu bedi dibo
dadi dado didu
bobu boba bibu
dabu bedi dibo
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Baustein 7: Lesetechnik – Automatisierung 3
• Automatisierungstraining 3:
Lesen von sinnlosen Silben mit einfacher CVCV-Struktur:Marsmännchen-Sprache
Gibt es das Wort bei uns?
dadi dado didu
bobu boba bibu
dabu bedi dibo
dadi dado didu
bobu boba bibu
dabu bedi dibo# 82Dr. Karin Reber
���� Überblick: Bausteine in Klasse 1
Bausteine Klasse 1
Training der phonologischen Bewusstheit
Fibel
Systematische Buchstabeneinführungen
Anlauttabelle
Anlautschrift
Handzeichen
Lesetechnik
Individuelle Materialien: zabulo
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Baustein 8: Individuelle Materialien - zabulo
Ziel: Individuelle Materialien selbst erstellen
Passend zur Buchstabenfolge der Fibel
Rechtschreiben von Anfang an, v.a. lautgetreues Schreiben
Integration von Aspekten der Sprachförderung
Zeitökonomische Herstellung
Das Computerprogramm zabulo:
� Bildersammlung
� mit linguistischen Suchfunktionen und
� vorgefertigten Layouts
# 84Dr. Karin Reber
„Früh fördern statt spät reparieren“
(Baumert/Maaz in MaxPlanckForschung 4/2008)
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Fey, M. E./Catts, H. W./Proctor-Williams, K./Tomblin, J. B./Zhang, X. (2004): Oral andWritten Story Composition Skills ofChildren with Language Impairment. In: Journal of Speech, Language, and Hearing Research 47, 1301-1318.
Goldston, D. B./Walsh, A./Mayfield Arnold, E./Reboussin, B./Sergent Daniel, St./Erkanli, A./Nutter, D./Hickman, E./Palmes, G./Snider, E./Wood, F. B. (2007): Reading Problems, Psychiatric Disorders and Functional Impairment from Mid- toLate Adolescence. In: Psychiatry (46) 1, 25-32.
Hartmann, E. (2008): Konzeption und Diagnostik von schriftsprachlichen Lernstörungen im Responsiveness-to-Intervention-Modell: eine kritische Würdigung. In: VHN 77, 123-137.
Klicpera, Ch./Graeven, M./Schabmann, A./Gasteiger-Klicpera, B. (1993): Wieweit haben sprachentwicklungsgestörte Kinder spezielle Probleme beim Lesen und Schreiben? Ein Vergleich mit guten und schwachen Lesern in der Grundschule sowie lernbehinderten Kindern. In: Die Sprachheilarbeit 38, S. 231-244.
Klicpera, Ch./Schabmann, A./Gasteiger-Klicpera, B. (22007): Legasthenie. Ernst Reinhardt Verlag, München/Basel.Lyon, R./Fletcher, J. M. (2001): Early Warning System. http://media.hoover.org/documents/ednext20012_22.pdf (1.9.2008)Mackie, C./Dockrell, J. E. (2004): The Nature ofWritten Language Deficits in ChildrenWith SLI. In: Journal of Speech,
Language, and Hearing Research 47, 1469-1483.Mellard D. (2003). “Understanding Responsiveness to Intervention in Learning Disabilities Determination”,
http://www.nrcld.org/about/publications/papers/mellard.pdf (1.9.2008)Pennington, B. F. (2006): From single to multiple deficit models of developmental disorders. In: Cognition 101, 385-413.
Theoretische Literatur (Praxismaterialien vgl. extra Materialliste)
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Reber, K. (2009): Prävention von Schriftsprachstörungen im Unterricht. In: Spuren. Sonderpädagogik in Bayern 1 (52), 27-30. http://www.vds-bayern.de/binary_data/805_spuren_01.2009_innenteil_72dpi.pdf
Reber, K. (2009): Prävention von Lese- und Rechtschreibstörungen im Unterricht. Ernst Reinhardt Verlag, München.
Roberts, J. A./Scott, K. A. (2006): The Simple View of Reading. Assessment and Intervention. In: Topics in Language Disorders 26, 127-143.
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Snowling, M. J./Hayiou-Thomas, M. E. (2006): The Dyslexia Spectrum. Continuities BetweenReading, Speech, and Language Impairments. In: Topics in Language Disorders 2 (26), 110-126.
Walter, J. (2008): Adaptiver Unterricht erneut betrachtet: Über die Notwendigkeit systematischer formativer Evaluation von Lehr- und Lernprozessen und die daraus resultiernde Diagnostik und Neudefinition von Lernstörungen nach dem RTI-Paradigma. In: Zeitschrift für Heilpädagogik 6, 202-215.
Wise, J. C./Sevcik, R. A./Morris, R. D./Lovett, M. W./Wolf, M. (2007): The Relationship AmongReceptive and Expressive Vocabulary, Listening Comprehension, Pre-Reading Skills, Word Identification Skills, and Reading Comprehension by ChildrenWith Reading Disabilities. In: Journal of Speech, Language, and Hearing Research 50, 1093-1109.
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Kontakt
Dr. Karin Reber
Akademische RätinSonderschullehrerin (Sprachheilpädagogik, Informatik), Akademische Sprachtherapeutin (Sprachheilpädagogin M.A.)Ludwig-Maximilians-Universität MünchenLehrstuhl für SprachheilpädagogikLeopoldstr. 1380802 München