Begrüssung: Guten Abend, ich möchte Sie ganz … · was auf griechisch ähnliches Leiden...

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1 Begrüssung: Guten Abend, ich möchte Sie ganz herzlich begrüssen zu unserem heutigen Vortrag „Was ist Homöopathie?“ Es freut mich, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute Abend hierher zu kommen, und dass Sie sich für die Homöopathie als Heilmethode interessieren. Vielleicht haben Sie selber bereits Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht und möchten einfach mehr darüber wissen – oder Sie sind noch am Suchen nach einer alternativen und effizienten Behandlungsmethode für sich selber – oder Sie möchten in Ihrem Leben für Ihre Gesundheit oder die von Ihrer Familie selber mehr mitbestimmen und einfache, akute gesundheitliche Störungen vielleicht auch bei Ihren Kindern - erfolgreich behandeln. Dann sind Sie hier zur richtigen Zeit am richtigen Ort gelandet. Aber es ist natürlich unmöglich, alles in 2 Stunden zu erfahren. Sie dürfen aber auch nur aufmerksam zuhören und versuchen neue Einblicke zu gewinnen, in die uralten Regulationsmechanismen und Gesetzmässigkeiten in der Natur. Die Homöopathie schöpft aus einem grossen Wissens- und Erfahrungsschatz und wird deshalb auch „Die Heilkunde der Erfahrung“ oder „Erfahrungsheilkunde“ genannt. (Folie 1 – Schritt) D. h., dass sich Vieles zwar nicht definitiv nach den heutigen wissenschaftlichen Kriterien beweisen lässt, dass aber die Jahrhunderte alte Erfahrung aus der Beobachtung und Anwendung eindeutig bestätigen, dass an der Homöopathie „ETWAS“ dran „IST“, denn die Erfolge der homöopathischen Anwendungen sprechen für sich Denn selbst bei den „schlimmsten“ und nach offizieller Lehrmeinung häufig als unheilbar“ geltende, meist chronischen Krankheiten, können sich die wundersamsten Genesungen und Wiederherstellungen der Gesundheit einstellen, die sich genauso wenig erklären lassen und in der standardisierten, medizinischen Fachwelt mehr Erstaunen als Verständnis, häufiger aber Unglauben, Ignoranz und Eifersucht auslösen. Wenn die Homöopathie fachkundig und mit der entsprechenden Erfahrung ausgeübt wird, dann kann sie sicherlich als eine - in sich vollständige - „echte Heilkunst“ verstanden und als solche geschätzt werden! (Folie 1 – Schritt 2) Wer an sich selber schon die Wirkung einer homöopathischen Arznei im Krankheitsfall am eigenen „Leib und Leben“ erfahren hat, weiss von was ich spreche und was ich meine. - Hat von Ihnen vielleicht schon jemand selber Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht?

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Begrüssung: Guten Abend, ich möchte Sie ganz herzlich begrüssen zu unserem heutigen Vortrag „Was ist Homöopathie?“ Es freut mich, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute Abend hierher zu kommen, und dass Sie sich für die Homöopathie als Heilmethode interessieren. Vielleicht haben Sie selber bereits Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht und möchten einfach mehr darüber wissen – oder Sie sind noch am Suchen nach einer alternativen und effizienten Behandlungsmethode für sich selber – oder Sie möchten in Ihrem Leben für Ihre Gesundheit oder die von Ihrer Familie selber mehr mitbestimmen und einfache, akute gesundheitliche Störungen – vielleicht auch bei Ihren Kindern - erfolgreich behandeln. Dann sind Sie hier zur richtigen Zeit am richtigen Ort gelandet. Aber es ist natürlich unmöglich, alles in 2 Stunden zu erfahren. Sie dürfen aber auch nur aufmerksam zuhören und versuchen neue Einblicke zu gewinnen, in die uralten Regulationsmechanismen und Gesetzmässigkeiten in der Natur. Die Homöopathie schöpft aus einem grossen Wissens- und Erfahrungsschatz und wird deshalb auch „Die Heilkunde der Erfahrung“ oder „Erfahrungsheilkunde“ genannt. (Folie 1 – Schritt) D. h., dass sich Vieles zwar nicht definitiv nach den heutigen wissenschaftlichen Kriterien beweisen lässt, dass aber die Jahrhunderte alte Erfahrung aus der Beobachtung und Anwendung eindeutig bestätigen, dass an der Homöopathie „ETWAS“ dran „IST“, denn die Erfolge der homöopathischen Anwendungen sprechen für sich – Denn selbst bei den „schlimmsten“ und nach offizieller Lehrmeinung häufig als „unheilbar“ geltende, meist chronischen Krankheiten, können sich die wundersamsten Genesungen und Wiederherstellungen der Gesundheit einstellen, die sich genauso wenig erklären lassen und in der standardisierten, medizinischen Fachwelt mehr Erstaunen als Verständnis, häufiger aber Unglauben, Ignoranz und Eifersucht auslösen. Wenn die Homöopathie fachkundig und mit der entsprechenden Erfahrung ausgeübt wird, dann kann sie sicherlich als eine - in sich vollständige - „echte Heilkunst“ verstanden und als solche geschätzt werden! (Folie 1 – Schritt 2) Wer an sich selber schon die Wirkung einer homöopathischen Arznei im Krankheitsfall am eigenen „Leib und Leben“ erfahren hat, weiss von was ich spreche und was ich meine.

- Hat von Ihnen vielleicht schon jemand selber Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht?

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Ich bin fast 30 Jahren von Olten weg gewesen und in diesem Frühling, zusammen mit meiner Familie (wir haben einen bald 2-jährigen Sohn) wieder hierher zurückgekehrt. Was ich in dieser kurzen Zeit festgestellt habe ist, dass die Homöopathie - trotz Ihrem guten Ruf - hier in der Umgebung von Olten, nicht so sehr verbreitet und auch nicht sehr bekannt ist. Das liegt vielleicht aber daran, dass die Homöopathie im Kanton Solothurn erst seit dem 1. Januar 2000 offiziell als Beruf darf ausgeübt werden. Es braucht dazu also eine Berufsausübungsbewilligung vom kantonalen Gesundheitsamt. Es gibt aber in Bezug auf die „Homöopathie“ auch viele Vorurteile, noch mehr Unwissenheit und, was am schlimmsten ist, dass noch immer viel mehr „falsche Ansichten oder Vorstellungen“ existieren und überall – auch in den Medien -verbreitet werden. Mit unserem Vortrag möchten wir im Bezug auf Ihre Vorstellungen über das, was „Homöopathie ist“ und was „Homöopathie kann“, etwas Klarheit verschaffen und im besonderen „Aufklärung durch Information aus erster Hand“ betreiben. Es freut mich also, wie gesagt, dass Ihres Interesse Sie heute Abend hier her geführt hat, und dass Sie jetzt da sind.

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Zuerst möchte ich mich Ihnen jetzt aber noch etwas näher vorstellen. Mein Name ist Georg Kissling – Ich bin 1962 geboren und in Olten bis 1975, in die Schule gegangen. Zuerst im Säli-, später im Bannfeld- und dann noch kurz im Froheimschulhaus. Schon als 13-jähriger habe ich dann Olten verlassen, um in Stans (NW) an der Internatsmittelschule „Kollegium St. Fidelis“ eine akademische Laufbahn zu starten. Doch die Vorsehung hat mir eine andere Variante aufgezeigt und so ist es gekommen, dass ich den Beruf des Krankenpflegers für allgemeine Krankenpflege gewählt und in Liestal gelernt - und über 17 Jahre praktisch ausgeübt habe. In diesen 17 Jahren praktischer Tätigkeit am Krankenbett habe ich nicht nur Erfahrungen in allen Abteilungen der medizinischen- und chirurgischen Kliniken, bis hin zur Intensivstation und als Rettungssänitäter – gesammelt, sondern auch in der damaligen Form von Spitex die Kranken zu Hause besucht, betreut und versorgt. Schliesslich bin ich in die Innerschweiz zurück gezogen, um auch die biologische Medizin wie sie an der Aeskulap-Klinik in Brunnen betrieben wird, näher kennen zu lernen. Zusätzlich habe ich seit 1980 regelmässig Studienkurse in anthroposophischen Geisteswissenschaften besucht und erlernte das Basiswissen über die Homöopathie durch das Studium der Grundlagenliteratur, dem „Organon der rationellen Heilkunst nach homöopathischen Gesetzen“, den „chronischen Krankheiten“ und der „Reinen Arzneimittellehre“ von „Dr. Christian Friederich Samuel Hahnemann“ – dem Begründer der Homöopathie. (Folie 1 – Schritt 3 & 4) Ab ca. 1990 sind dann die ersten Anwendungsversuche mit der Homöopathie bei Tieren gefolgt (Hunde, Katzen, Kälber, Kühe, Pferden,...) Gleichzeitig habe ich auch eine fundierte Ausbildung zum Naturarzt an einer Fachschule für Naturheilkunde in Zürich abgeschlossen. Seither bin ich ohne Unterbruch mit vielen Lehrern der Homöopathie in Kontakt: – ich kann Sie gar nicht alle aufzählen, (Michael Terlinden, Reinhard Rosé, Antonie Peppler, Gerhard Risch, Yves Laborde, Wolfgang Mettler, Lukas Bruhin, und vielen anderen) Aber zu den wichtigsten gehörten wohl mit Sicherheit alle meine Patienten, die ich in den letzten 10 Jahren in meiner „Homöopathischen Praxis“ in Schwyz behandeln habe. Ein Homöopath lernt jeden Tag hinzu und verdankt sein Wissen auch seinen Patienten, die seine täglichen Erfahrung bereichern. Denn in der Praxis bestätigt sich, ob etwas funktioniert, und ob man richtig verstanden hat, was man mit der Homöopathie, so alles machen kann. Ich muss sagen, dass mich die Homöopathie im Sinne eines zuverlässigen Werkzeuges, nur selten enttäuscht hat. Im Gegenteil – sie hat meine Erwartungen immer wieder erfüllt und häufig sogar übertroffen - und so ist aus meinem eigenen, anfänglich skeptischen „Glauben“ und aus dem „Zweifel des Unwissenden“ – in den bald 25 Jahren, die ich mich mit der Homöopathie befasst habe – ein „Erfahrungsschatz“ entstanden.

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Ich habe also eine lange Entwicklung vom „Glauben“ zum „Wissen“ durchmachen müssen. (Folie 1 – Schritt 5) Und ich habe als Geschenk erlebt, dass die Homöopathie in vielen Fällen eine echte Hilfe sein kann. - Aber auch! - Dass nur wer wagt, auch gewinnt! Dann kann die Homöopathie für die Kranken sogar eine Gnade sein. 1994 eröffnete ich also im September meine erste „Homöopathische Praxis“ in Schwyz als Krankenkassen anerkannter Therapeut. Ich bin damals auch Mitglied der Berufsverbände (NVS & VKH) geworden und seit 2000 auch dem EMR als unterstellt. Seit 1994 ist so vieles geschehen, das ich hier überhaupt nicht alles aufzählen kann. Die Homöopathie habe ich in der Zwischenzeit nochmals 2 Jahre in Deutschland an der Clemens von Bönninghausen Akademie für Homöopathik studiert und (Folie 1 – Schritt 6 & 7) in den letzten 7 Jahren arbeitete ich neben der Praxis an einem „Klinischen Kompendium der homöopathischen Arzneitherapie“, welches im April 2003 als Computerprogramm für praktizierende Homöopathen erschienen ist. Ausserdem lehrte ich als Gastdozent an der „Akademie der Homöopathischen Heilkunst“ in Einsiedeln die „miasmatische Homöopathie der hereditären chronischen Krankheiten“ an der Expertenausbildung, u.s.weiter... (Folie 1 – Schritt 8) 2004 bin ich also nach fast 30 „Wander- & Lehrjahren“, zusammen mit meiner Familie, wieder nach Olten zurückgekommen. Wir leben in Dulliken und ich praktiziere seit April - zusammen mit der Frau Strebel - am Krummackerweg 42 – bei der Friedenskirche – oberhalb vom Bifangquartier - was sich bewährt hat – die „Klassische Homöopathie“, die auch „Erfahrungsheilkunde“ genannt wird. Im übrigen bin ich seit dem Jahr 2000 Vorstandsmitglied vom „Schweizerischen Verein für Homöopathie“ SVH, einem Verein für interessierte Laien, also für das öffentliche Publikum – wir machen dort mehr als monatlich eine Veranstaltung (Vortrag, Wanderung, Tageskurse) für Mitglieder – allerdings meistens in Zürich. – Der Verein ist am 30. April 1930 in Bern gegründet worden und ist in der Schweiz der älteste Homöopathische Verein, der die breite Bevölkerung anspricht. Ich habe heute einige Jahres-Programme und Informationen mitgebracht, die Sie mitnehmen können, wenn Sie daran interessiert sind. Jetzt möchte ich aber gleich anfangen mit unserem heutigen Thema: „Was ist Homöopathie?“ Und mich an dieser Stelle auch bei Frau Strebel für Ihre Einladung bedanken, Frau Strebel hat nämlich diesen heutigen, gemeinsamen Abend ermöglicht.

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Was ist Homöopathie? Zusammenfassend spreche ich jetzt über den:

- Unterschied der Homöopathie zur Schulmedizin. - Das Ähnlichkeitsgesetz und Lebenskraft. Und über - die „Praktische Anwendung der Homöopathie“ am Beispiel von:

Erfrierungen und Verbrennungen. Die Homöopathie ist eine eigenständige Medizin. Sie ist eine Alternativ-Medizin, d.h. sie bietet eine Alternative zu der offiziellen Medizin, der Schulmedizin. Ich werde den Unterschied nachher noch genauer beschreiben. (Folie 1 – Schritt 9) Die Homöopathie wurde vom deutschen Arzt Dr. Christian Friederich Samuel Hahnemann (1755 – 1843) vor über 200 Jahren (1789) aufgrund von Beobachtungen am Kranken und am Gesunden wiedererkannt, bestätigt und systematisiert – Er hat seine Erfahrungen in seinen Büchern und unzähligen Schriften überliefert. Das bekannteste ist das „Organon der rationellen Heilkunst nach homöopathischen Gesetzen“ – welches 1818 erstmals in Leipzig erschienen ist. Die Homöopathie, welche man in Indien auch akademisch studieren kann, wird dort deshalb wohl auch „German Medicine“ genannt. Aber die Homöopathie wird seit 1842 weltweit angewendet – also nicht nur in Deutschland, sondern auch in Neuseeland. (Folie 1 – Schritt 10) Das Ähnlichkeitsgesetz ist ein Naturgesetz und beruht auf Überlieferungen, jedoch nicht von Hahnemann, sondern von dem wohl bekanntesten aller Ärzte, von Hippokrates von Cos, der oft auch als der „Vater der Medizin“ genannt wird, und auf den alle Ärzte schwören und sich vereidigen. (mit dem „Eid des Hippokrates“) (Folie 2 – Schritt 1) Homöopathen müssen keinen Eid ablegen, aber sie folgen Hippokrates, auch wenn viele das nicht wissen. Das ist auch nicht schlimm, weil die meisten Ärzte ja auch nicht wissen, dass das homöopathische Ähnlichkeitsgesetz von Hippokrates stammt! Hahnemann folgte also „Hippokrates“, der (im 5. Jhd. V. Chr.) beschrieben hat: "Die Krankheit entsteht durch Einflüsse, die den Heilmitteln ähnlich wirken, und wird beseitigt durch Mittel, die ähnliche Erscheinungen hervorrufen." (Folie 2 – Schritt 2, 3 & 4) Diese Beobachtungen sind aber auch nicht von Hippokrates, sondern basieren auf einem uralten Naturprinzip, dem Ähnlichkeitsgesetz: Das Ähnlichkeitsgesetz lässt sich aber auch ausserhalb der Medizin, in verschiedenen anderen Lebensbereichen wiederholen beobachten und anwenden. (Folie 2 – Schritt 5)

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Similia similibus curentur! drückt aus, dass „Ähnliches durch Ähnliches“ geheilt wird. Hahnemann wählte deshalb den Namen Homöopathie, was auf griechisch ähnliches Leiden bedeutet: HOMOION = ähnlich und PATHEIN = Leiden. (Folie 2 – Schritt 6) Hahnemann formulierte das Ähnlichkeitsgesetz im Vorwort zu seinem „Organon“ mit folgenden Worten: (Folie 2 – Schritt 7) deutsch „Wähle, um sanft, schnell, gewiß und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden (homoion pathos) für sich erregen kann, als sie heilen soll!“ deutsch * “Diesen homöopathischen Heilweg lehrte bisher niemand, und niemand führte ihn aus. Liegt aber die Wahrheit einzig in diesem Verfahren, so kann man erwarten, daß, gesetzt, sie wäre auch Jahrtausende hindurch nicht anerkannt worden, sich dennoch Spuren von ihr in allen Zeitaltern werden wiederfinden lassen... deutsch Denn „Wahrheit“ ist vom gleichen, ewigen Ursprung mit der „allweisen“ und gütigen Gottheit. Menschen können sie lange unbeachtet lassen, bis der Zeitpunkt kommt, wo ihr Strahl, nach dem Beschlusse der Vorsehung, den Nebel der Vorurteile – unaufhaltbar durchbrechen soll, als Morgenröte anbrechender Tag, um dann dem Menschengeschlechte zu seinem Wohle zu leuchten – hell und unauslöschlich.“ (Folie 2 – Schritt 8) Also: Die Wirkung der Arznei muss der Krankheit ähnlich sein, die sie heilen soll. (Folie 2 – Schritt 9) Oder: Eine Arznei heilt eine bestimmte Krankheit, weil sie bei einem gesunden Menschen Symptome erzeugen kann, die dieser Krankheit ähnlich sind. (Folie 2 – Schritt 10) Und nochmal anders gesagt: Eine Arznei hat nur die Kraft, die Symptome einer Krankheit zu heilen, wenn sie diese Symptome auch beim gesunden Menschen erzeugen kann!

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Die Arzneimittelprüfung am Gesunden Menschen Um herauszufinden wie die verschiedenen, aus natürlicher Herkunft stammenden Arzneimittel beim Menschen wirken, hat Hahnemann die „Arzneimittelprüfung am Gesunden“ eingeführt. Die homöopathische Arzneimittelprüfung ist ein absolut wissenschaftliches Vorgehen im klassischen Sinn. Die Arzneimittelprüfung ist ein rein homöopathisches Vorgehen, um die Wirkungen der Arzneimittel am gesunden Menschen wissenschaftlich zu prüfen. Die Schulmedizin kennt eine „Arzneimittelprüfung am gesunden Menschen“ nicht. Die Schulmedizin prüft ihre „künstlichen“ Arzneimittel an Tieren und an Kranken Menschen. Auf die homöopathische Arzneimittelprüfung kann ich aber heute Abend aus zeitlichen Gründen nicht eingehen, ich möchte jetzt wieder zurückkehren zum Ähnlichkeitsgesetz, einem, der Grundgesetze der Homöopathie und des Lebens. „Similia similibus curentur“ Was bedeutet das schon wieder? – Danke! Sie haben gut aufgepasst! ??? Aber was heisst das im Alltag? (Similia similibus curentur) (Folie 3 – Schritt 0 - Titel) Haben Sie sich schon einmal die Finger oder die Zehen abgefroren, dass diese fast so weiss und kalt wie der Schnee geworden, oder fast abgestorben sind. ???? Und Was haben Sie dagegen getan??? Vielleicht haben Sie es schon einmal in einem Film gesehen? z. B. „Das gefrorene Herz“ (Alain Tanner) Sie haben die Hände für kurze Zeit mit kaltem Schnee abgerieben, und diese dann langsam erwärmen lassen, ((denn die Anwendung von lokaler Wärme bei Erfrierungen kann zu Nekrosen, also zum Absterben der weiter vom Rumpf entfernten Stellen der betroffenen Glieder führen!)) Dann haben Sie sich – ohne es zu Wissen – sich selbst „homöopathisch“ behandelt. Sie werden sich damit auch schnell wieder aufwärmen und wohlfühlen. ((Aber schon die Anwendung von 50 ° C heissem Wasser auf eine erfrorene Hand, kann die Prognose negativ beeinflussen, den Allgemeinzustand und die Heilungsaussichten abgestorbener Gewebsstellen noch weiter verschlimmern.)) Heisse Bäder zur Linderung, können ohne Gesundheitsrisiko, nur bei leichten Erfrierungen eingesetzt werden und immer nur kurz, und nur unter Einsatz gemässigter Wärme. Sie werden den Fehler nur einmal machen und schnell lernen, dass es so nicht richtig sein kann.

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Und jetzt das Gegenteil Was machen Sie, wenn Sie sich zum Beispiel die Hand mit kochend heissem Wasser verbrüht haben??? Sie werden antworten: „Sofort und so lange wie möglich unter das kalte Wasser halten!“ Haben Sie diese Therapie schon einmal an sich selber angewendet? Und ? Bei den Verbrennungen aber gilt aber offenbar eine gegensätzliche Lehrmeinung, Ist das nicht Widersprüchlich? Ich sage Ihnen, dass das nicht nur widersprüchlich, sondern geradezu das Verkehrteste und schmerzhafteste - und auch das Schädlichste - was Sie sich in dieser Situation antun konnten! - Und Sie werden das nicht glauben – denn Sie haben es so in Ihrer medizinischen Ausbildung gelernt, im Nothelferkurs, im Samariter Verein, jeder verkündet das Märchen und sogar die eigene Mutter und Grossmutter machten es schon genau gleich falsch! Wenn alle dasselbe denken, denkt keiner gründlich! Hahnemann erklärte das Ähnlichkeitsgesetz mit folgendem Beispiel: deutsch „Eine Hand, in heissem Wasser gebadet, ist zwar anfänglich viel wärmer als die andere Hand, aber nach dem Bad wird sie kälter, kälter als die andere; ein gesunder Körper produziert also auf einen Kältereiz Wärme und auf einen Wärmereiz Kälte. Folglich sollen Verbrennungen nicht wie bisher üblich mit Eis oder kaltem Wasser behandelt werden, sondern im Gegenteil mit einem Wärmereiz, der die Lebenskraft dazu anspornt, Kälte zu produzieren, d.h. selbst zu kühlen. Hahnemann empfahl, eine verbrühte Hand noch einmal kurz so nahe wie erträglich an die Hitzequelle zu halten.“ Umgekehrt brauchen Erfrierungen einen Kältereiz, um die für die Heilung nötige Wärme zu produzieren. (Folie 3 – Schritt 1) Die homöopathische Anwendung hat wiederholt bestätigt, was der Unterschied von der Homöopathie zur Schulmedizin ausmacht. Es ist nicht nur der Therapieansatz und der Verlauf der Krankheit, es sind auch die Resultate der Behandlung.

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Verbrennungen Am eindrücklichsten aber kann man das homöopathische Heilgesetz bei der Behandlung akuter Verbrennungen demonstrieren. Es ist ein gutes Beispiel, um die Konsequenzen des homöopathischen Vorgehens bei der Behandlung von vielen anderen Krankheiten zu verstehen. Sind doch die Resultate der homöopathischen Behandlung bei Verbrennungen, jeder anderen Behandlungsmethode weitaus überlegen! Können Sie das so annehmen – oder wollen Sie weitere Hinweise von anderen Ärzten darüber hören, dass die Anwendung von Kälte gegen Verbrennungen schädlich ist?

Vielleicht nur eines oder zwei? (Folie 3 – Schritt 2, 3)

- John Bell liess 1801 öffentlich einer verbrühten Dame den einen Arm mit Terpentinöl benetzen, den anderen in kaltes Wasser tauchen. Der erste Arm befand sich nach einer halben Stunde wohl, der andere schmerzte sechs Stunden lang. Und wenn er nur einen kurzen Augenblick aus dem Wasser gezogen wurde, empfand sie daran viel grössere Schmerzen, und er brauchte viel längere Zeit zum Heilen als der erste.“

(Folie 3 – Schritt 4)

- Am deutlichsten aber hat der dänischer Regiments-Arzt Stahl seine Überzeugung darüber ausgesprochen, wenn er sagt: deutsch „Ganz falsch und verkehrt ist die in der Arzneikunst angenommene Regel, man müsse durch gegenseitige Mittel behandeln. Er ist aus seinen Erfahrungen in den Kriegen und auf den Schlachtfeldern zum Schluss gekommen, „das durch ein Mittel, das ähnliches Leiden erzeugt (Similia similibus), die Krankheiten zu kurieren seien um geheilt zu werden: Verbrennungen durch kurze Annäherung ans Feuer, und erfrorene Glieder durch (kurz) aufgelegten Schnee und die (kurze) Anwendung von kältestem Wasser, Entzündung und Quetschungen durch abgezogene Geister. Und so heilt er mit dem glücklichsten Erfolg... „

(Folie 3 – Schritt 5)

Hahnemann: deutsch „Eine mit kochender Brühe begossene Hand hält der erfahrene Koch

in einiger Entfernung nahe an das Feuer und beachtet den anfänglich vermehrten Schmerz nicht, weil er aus Erfahrung weiss, dass er damit in kurzer Zeit, oft in wenigen Minuten, die verbrannte Stelle zur gesunden, schmerzlosen Haut wiederherstellen kann!“

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Von Zeit zu Zeit gab es aber auch andere Ärzte, die ahnten, dass die Arzneien durch ihre Kraft, ähnliche Krankheits-Symptome zu erregen, auch ähnliche Krankheits-Zustände heilen können.

Zu der homöopathischen Behandlung bei Verbrennungen schreibt Hahnemann: deutsch „So nah war man manchmal der grossen Wahrheit! Aber man liess es bei einem flüchtigen Gedanken bewenden.“ „Die so unentbehrliche Umänderung der uralten ärztlichen Krankheitsbehandlung, des bisherigen unzweckmässigen Behandelns in eine echte, wahre und gewissenhafte Heilkunst - blieb bis auf unsere Zeiten unausgeführt.“ „Durch die Anwendung aber erkennt man den Vorteil der (homöopathischen) Behandlung mit Mitteln von ähnlicher Einwirkung vor dem Verfahren durch Gegensätzliches (contraria contraiis) nach der uralten, gewöhnlichen Arzneikunst.“ Hahnemann folgt ganz im Sinne des bekannten Arztes Hippokrates, der ebenfalls beobachtet hatte: „Durch das Ähnliche entsteht Krankheit und durch Hinzufügung des Ähnlichen werden aus Kranken Gesunde ... durch das Erbrechen hört das Erbrechen auf.“ Ein weiteres, einfaches Beispiel, welches das Ähnlichkeitsgesetz im Alltag demonstriert, ist das vom Zwiebelschneiden in der Küche: Sie können folgende Symptome bei sich beobachten: Tränenfluss, Augenjucken oder –brennen, Kitzeln der Nase, Niesreiz, ein scharfer Nasenausfluss, und möglicherweise bekommen Sie auch eine gerötete Nase. Mit „Allium cepa“, einem aus der Küchenzwiebel hergestellten Arzneimittel, kann man jene Formen von Grippe und Schnupfen behandeln, die ähnliche Symptome aufweisen, als ob diese Patienten eine Zwiebeln geschnitten hätten. Oder der Zustand nach zu viel Kaffee trinken: Je nach individueller Empfindlichkeit entwickeln Personen nach zu viel Kaffe Beschwerden wie innere Nervosität, Zittern, Reizbarkeit, Herzklopfen und Schlaflosigkeit. Das homöopathische Arznei „Coffea tosta“ (welches aus der gerösteten Kaffeebohne hergestellt wurde), kann - homöopathisch angewendet - solche ähnliche Zunstände beruhigen. „Coffea“ kann einer Person mit diesen Symptomen – Ruhe und Ausgeglichenheit bringen. Wenn man das Wissen über die Wirkungen der Einflüsse, die von aussen kommen kennt, und das Wissen über die Naturgesetze befolgt, dann ist man ein erfolgreicher Heilkünstler, - oder eben ein Homöopath oder eine Homöopathin.

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Genauso ist das auch bei vielen anderen Heilerfolgen unter homöopathischer Anwendung! Kälte heilt Kälte, Hitze heilt Hitze – so ist es! Ähnliches wird durch ähnliches geheilt, und nicht „Gegensätzliches mit Gegensätzlichem“, das ist ein Grundsatz, ein Naturgesetz, und das Gebot der homöopathischen Heilkunst“ – das ist Homöo-Pathie! (homeion pathos). Paracelsus sagt: deutsch „Der Arzt ist ein Knecht der Natur, und Gott ist der Herr der Natur, der Arzt ist der Handlanger Gottes. ...Gott hat seine Macht den Kräutern gegeben, in Stein gelegt, in den Samen verborgen, dort wollen wir nehmen und suchen.“ Wenn man die Phänomene des Lebens betrachtet oder studiert, kann man das Ähnlichkeitsgesetz - nicht übersehen. Und wer bei seiner nächsten Verbrennung das homöopathische Verfahren wählt und den Versuch wagt, seine Verbrennung mit Hitze zu behandeln, wird gewinnen! Er wird eine wichtige Lehre für sein Leben erhalten und begreifen, dass Homöopathie nicht nur Kügelchen sind, in denen „nichts“ drin ist – und er wird die kleinen Mengen von Arzneistoff nicht mehr belächeln – die nur helfen sollen, wenn man daran glaubt! – und die Homöopathie als Placebo oder als Quacksalberei hinstellen. Eines der zuverlässigsten homöopathischen Arzneimittel, das ich kenne und das ich immer - für alle Fälle - in der Hausapotheke auf Vorrat habe - heisst „Cantharis vesicatoria“ in kleinen Potenzen (C30) – Die Spanische Fliege kennen Sie vielleicht noch als das „Canthariden-Pflaster“ Eine Wärmetherapie aus der Naturheilkunde, welche bei fiebrigen, hitzigen Entzündungen angewendet wurde und welches beim Auftragen auf die Haut „Brandblasen“ verursacht – Das ist die Wirkung des Giftes dieser „Spanischen Fliege“. Cantharis wirkt deshalb auch noch in höchster Verdünnung bei homöopathischer Anwendung - und die Verbrennung ist in diesem Fall eine homöopathische Anwendung – zuverlässig, schnell und sanft gegen die Blasenbildung bei Verbrennungen. Ich habe damit immer nur gute Erfolg erlebt. Je schneller Cantharis nach einer Verbrennung angewendet wird, je erstaunlicher sind die Erfolge damit, bei homöopathischer Anwendung. Was Sie bei anderen Verbrennungen – wie zum Beispiel beim Sonnenbrand homöopathisches tun können, werde ich Ihnen nächste Woche aufzeigen; Ich werde dann - wieder hier, zur selben Zeit - über die praktische Anwendung der Homöopathie bei Sommerbeschwerden und Reisekrankheiten – sprechen.

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(Folie 5 – offen)

Die homöopathische Behandlung Verbrennungen & Verbrühungen 1. und 2. Grad Verband anlegen, evtl. mit Toilettenpapier getränkt in mindestens 70% Alkohol, möglichst heiss anwenden, eine halbe bis eine Stunde lang feucht halten. Notfalls Brennsprit, Rum, Schnaps, Weingeist oder Essig verwenden. Danach Verband entfernen. Calendulasalbe oder bei grosser Fläche Perubalsam auftragen. 3. Grad kein Verband auf frische Wunden: 100% Baumwollwatte anzünden und verkohlen lassen. 100 Gramm für Faustgrosse Flächen. Asche mit Olivenöl vermischen und auftragen. Die Schicht an der Luft trockenen lassen. Auch bei Verbrühungen mit Dampf so verfahren. Nach einigen Tagen fällt die Kruste von selbst ab. Cantharis, in homöopathischer Anwendung - innerlich oder äusserlich – verhindert die Blasenbildung. Sonnenbrand Nur mit erwärmtem Alkohol oder Essig abwaschen. Essigsaure Tonerde oder mit aufgelösten Cantharis oder Arsenicum C30 betupfen.

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(( Weitere Beispiele aus der Literatur Dänischer Regimentsarzt Stahl: So heilt er... die Neigung zu Magensäure durch eine sehr kleine Gabe Vitriolsäure in den Fällen, wo man eine Menge absorbierender Pulver vergeblich gebraucht hat.

Vor den grossen Nachteilen der Behandlung von Verbrennungen mit kaltem Wasser warnte bereits John Hunter. Fabricio von Hilden versicherte bereits 1607 : „Kalte Umschläge sind bei Verbrennungen höchst nachteilig und bringen die schlimmsten Zustände hervor. Es erfolgt davon Entzündung, Eiterung und manchmal Brand.“ Andere verständige Nichtärzte, zum Beispiel Lackierer, legen auf die verbrannte Stelle ein ähnliches, Brennen erregendes Mittel – starken, gut erwärmten Weingeist oder Terpentin-Öl und stellen sich in wenigen Stunden damit wieder her. Wie sie wissen lassen die kühlenden Salben dies in ebenso vielen Monaten nicht zu. Kaltes Wasser macht das Übel ärger. Wenn der erfahrene Schnitter sich in der Sonnenglut bis zum hitzigen Fieber angestrengt hat, wird er nie kaltes Wasser trinken, da er das Verderbliche dieses Verfahrens kennt. Auch wenn er sonst keinen Branntwein trinkt, nimmt er ein wenig von einer Hitze hervorbringenden Flüssigkeit, einen mässigen Schluck Branntwein zu sich. Die Lehrerin der Wahrheit, die Erfahrung, überzeugte ihn von dem grossen Vorzug und der Heilsamkeit dieses homöopathischen Verfahrens. Seine Hitze wird schnell weggenommen, ebenso seine Ermüdung.“ Zimmermann lehrt in „Über die Erfahrung“, dass die Bewohner heisser Länder ebenso verfahren, mit bestem Erfolg. Nach grossen Erhitzungen nehmen sie etwas geistige Flüssigkeit zu sich.

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Jetzt aber will ich noch über weitere

Unterschiede zwischen: Homöopathie – Schulmedizin. Sprechen. Warum das so ist mit dem Ähnlichkeitsgesetz werden Sie noch besser verstehen, wenn ich Ihnen jetzt noch das offene Geheimnis der Lebenskraft verrate.

Die Lebenskraft ist neben dem Ähnlichkeitsgesetz - eine weitere - feste Grösse - für den Homöopathen! Die Schulmedizin beruft sich auf die Gesetze der experimentellen Chemie & Physik. Der Homöopath arbeitet mit der Lebenskraft, die er Dynamis nennt. Er beruft sich auf die Gesetze des Lebens und der darin enthaltenen „unsichtbaren Lebenskraft“. (Folie 4 – Schritt 1) Hahnemann führte für die Schulmedizin den Begriff „Allöopathie“ ein – aus dem griechischen „Allos“ = anders) um die Behandlungsstrategie seiner Ärztekollegen (Gegensätzliches mit gegensätzlichem zu behandeln) (z. B. Verbrennungen mit etwas anderem als Hitze, nämlich z. B. mit Kälte) von seiner, den „homöopathischen Gesetzen“ folgenden Arzneikunst, der Homöopathie, die Ähnliches mit ähnlichem heilt, abzugrenzen. (similia similibus) (Folie 4 – offen hinlegen) Sie dürfen sich heute nicht beirren lassen von den schnellen „Erfolgen“ der vielen modernen, technischen Behandlungsmöglichkeiten, unter welchen die Symptome durch die Behandlung mit etwas „gegensätzlichem“ in NICHTS auflösen und welche die darauf folgenden Zustände und neuen Krankheiten ignoriert oder als neue, eigenständige Krankheiten betrachtet. Weg ist weg, möchte man meinen – aus den Augen aus dem Sinn – doch die Natur lässt sich nicht durch Symtomendeckerei täuschen! Denn die Entwicklung chronischer, einseitiger und destruktiver Krankheiten kann eine direkte Folge falscher, unterdrückender Behandlung mit gegensätzlichen oder gegensinnigen Anwendungen sein! (Die Folgen kennen Sie als Krebs, Alzheimer, Allergien, Rheuma, Asthma, Nerven und Geisteskrankheiten.....usw). Heute ist das leider der Alltag.

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(Folie 6 – §9) Hahnemann schreibt über die Lebenskraft im „Organon der rationellen Heilkunst nach homöopathischen Gesetzen“ Organon: § 9 „Im gesunden Zustand des Menschen waltet die geistartige Lebenskraft unumschränkt. Als Dynamis belebt sie den materiellen Körper und hält alle seine Teile – in Gefühlen und Tätigkeiten – in bewundernswert harmonischem Lebensgang. So, dass sich unser innewohnender, vernünftiger Geist dieses lebendigen, gesunden Werkzeugs - frei – zu dem höheren Zweck unseres Daseins bedienen kann.“ (Folie 6 – §10) Organon § 10 Ohne Lebenskraft ist der materielle Organismus keiner Empfindung, keiner Tätigkeit und keiner Selbsterhaltung fähig. Nur das immaterielle Wesen, das den materiellen Organismus im gesunden und kranken Zustand belebt (das Lebensprinzip, die Lebenskraft) verleiht ihm Empfindung und bewirkt seine Lebensverrichtungen. (Ist er dann tot und der blossen Macht der physischen Aussenwelt unterworfen, fault er und wird in seine chemischen Bestandteile aufgelöst.) Man kann diese Kraft nicht mit einer Skala messen, weil wir keine definierte Masseinheit dafür kennen. Trotzdem ist das Leben mit Energie in enger Verbindung. Was ist doch der Unterschied zwischen einem Lebenden und einem Toten? (Bild Enders) Aus der Sicht der Schulmedizin gibt es keine Erklärung, beide Körper sind Physik und Chemie. Und es fehlt nichts, was vorher nicht schon da war. Somit ist der Tod genauso etwas unverständliches, wie das Leben selbst. Das Leben bleibt aber nicht nur ein Phänomen, weil es in der herkömmlichen Wissenschaft keine Erklärung dafür gibt. (Folie 4, offen) Trotzdem ignoriert die Medizin aus unverständlichen Gründen, die von der Homöopathie vertretene Ansicht, dass allem lebendigen eine unsichtbare Dynamik – was sie die Lebenskraft nennt – zu Grunde liegt. Im Gegensatz dazu verspottet die Medizin die Homöopathie deswegen als „Vitalistisches Glaubenssystem“. So etwas kann keinen Platz in der Auffassung des herkömmlich ausgebildeten Arztes finden. Vitalität ist einfach etwas wissenschaftlich nicht nachvollziehbares und muss deshalb ausgegrenzt werden. Da wo die Homöopathie anfängt, sind also die Grenzen der Medizin bereits überschritten.

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Das Leben ist für den Mediziner etwas befremdendes, etwas - was sich eher aus unerklärlichen Zufällen ergibt, als aus beobachtbaren und nachvollziehbaren Phänomenen. Der Homöopath hingegen kennt die Reaktionen des Lebens auf äussere Reize, er kennt die Phänomene und er kennt auch die Wirkungen der Substanzen auf den lebenden, gesunden Organismus. Das ist ein gewaltiger Unterschied! Wenn wir Menschen das Leben als solches nicht nach den Kriterien der experimentellen Wissenschaften definieren können, ist das nicht auch gleichbedeutend damit, dass es das Leben nicht gibt. Man kann es aber aus Mangel an menschlicher Verständnisfähigkeit, deshalb als solches auch nicht von seiner Lehre ausschliessen, ohne der Lehre selbst damit zu schaden. Eine solche Auffassung entspricht ganz einfach nicht der Realität, und den Phänomenen der Natur. Sind wir doch alle felsenfest davon überzeugt, dass wir – mit allen unseren Sinnen - lebendige Wesen sind und dass wir ausserdem sehr individuell aussehen, uns manchmal eigenartig, aber immer unterschiedlich verhalten und reagieren. Und Ich kann hier noch etwas weiter gehen: Denn „Keiner ist dem anderen gleich.“ Wir „gleichen“ uns oder sind uns „ähnlich“. Ebenso ist es mit den Substanzen in der Natur, den Pflanzen, Tieren und Mineralien, usw. Die Erscheinungen welche durch die verschiedenen Mittel aus der Natur beim Menschen hervorgerufen werden können, kennt der Homöopath, weil er die Wirkungen auf den gesunden Organismus erforscht – oder zumindest studiert hat. Die Wirkungen der einzelnen Substanzen sind genau so individuell, wie die Menschen in all ihrer Vielfalt. Hahnemann wusste genau, dass die bei einem Patienten beobachteten Symptome nicht die Krankheit an sich ist, sondern nichts mehr als deren äussere Erscheinungsform darstellt. Die eigentliche Krankheit ist durch „eine krankhafte Veränderung im Innern“ verursacht, die Krankheit als solche ist unsichtbar. Er prägte den Begriff der Lebenskraft, um auf diese unsichtbare, innere Dynamik hinzuweisen. (Folie 7 – Schritt 1,2,3...) Die Lebenskraft sorgt dafür, dass wir auf die Reize aus unserer Umwelt reagieren können. Die Lebenskraft ist ein Steuerungszentrum des Organismus, eine den chemisch-physikalisch Funktionierenden Abläufen im Organismus übergeordnete Kraft, die alle Lebensfunktionen autokratisch, d. h. autonom „steuert“. Die Lebenskraft ist aber mehr als das Immunsystem. Die Lebenskraft erhält nicht nur das Leben in Harmonie, Ordnung und Ausgleich. Die Lebenskraft erhält das Leben aufrecht, sie entschwindet mit Prozess des Todes.

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Die Lebenskraft hält uns am Leben und Die Lebenskraft reagiert während des Lebens auf die Reize und Herausforderungen von aussen sehr verschieden (Hahnemann beschreibt das als instinktartig) - und Diese Reaktionen können individuell sehr verschieden sein. (Folie 7 – Schritt 4,5,6...) Wenn die Lebenskraft diese Funktion aus eigenen Antrieb oder aus anderen Gründen nicht mehr schafft, hilft der Homöopath weiter, indem er den richtigen Impuls setzt – mit dem „Similimum“ zur richtigen Zeit, in der richtigen Art und Dosierung, - ; damit die Lebenskraft wieder zum Gleichgewicht zurück finden kann. Dann kümmert sich der Arzt – und die Natur heilt.

„medicus curat – natura sanat“

So betrachtet, kann die Lebenskraft - auch bloss eine Naturkraft sein. Ich werde dann später noch einmal auf die Lebenskraft zurückkommen, damit Sie besser verstehen können, wie die Lebenskraft mit dem Ähnlichkeitsgesetz reagiert und warum Sie die Lebenskraft nicht mit der Selbstheilungskraft verwechseln sollten. Was die Begriffe „Gesundheit“, „Krankheit“ und „Heilung“ In der Homöopathie bedeuten, darüber möchte jetzt Frau Strebel zu Ihnen sprechen. „Gesund sein bedeutet – nach meiner eigenen Definition - eine vitale Reaktionsfähigkeit der Lebenskraft zu besitzen, welche in der Lage ist, auf die Reize aus der Umgebung gezielt und konstruktiv, d. h. kreativ zu reagieren und das Gleichgewicht autonom und unablässig herstellt.“

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Was ist Homöopathie ? Vortrag – Übersicht Ziele des Vortrages

- Überblick über die Homöopathie vermitteln. - Möglichkeiten aufzeichnen, was Homöopathie vermag zu bewirken. - Die akuten und Chronischen Krankheiten unterscheiden. - Interesse wecken eigene Erfahrungen mit Homöopathie zu machen. - Gesundheitsprophylaxe (Vögeli) - Hinweis auf die geplante Vortragsreihe „kl. Homöopathie verstehen und nutzen“.

Persönliche Vorstellung

- Michelle Strebel - Georg Kissling (Skript)

Was ist Homöopathie?

- Georg: Seite 6 & 7 (Skript) - Folie: Unterschied Homöopathie & Schulmedizin - Georg: Lebenskraft & Ähnlichkeitsgesetz (Skript) - Georg: Erfrierungen und Verbrennungen

- Michelle: Was ist Gesundheit ? (Skript) Seite 8 - Michelle: Was ist Krankheit ? (Skript) Seite 10, 11 - Michelle: Was macht krank ? Auslöser (Hahnemann, Vorwort chron. KH) - Michelle: Was ist Heilung ? (Skript) Seite 12 – 21 - Michelle: Herkunft & Vielfalt homöopathischen Arzneimittel. (Belladonna) - Georg: Was ist Heilung ? Was ist Unterdrückung ? Wertigkeit! – Lokalsymptome. - Georg: Was ist ein homöopathisches Arzneimittel ? - Georg: Die Dosierung entscheidet, ob ein Arzneimittel ein

Gift oder ein Heilmittel ist. - Michelle: Chronische Krankheiten als Folge der

Unterdrückung von akuten Symptomen. - Folie: 12 (auch als Flyer abgeben) - Michelle: Verschiebung der Symptome. (Skript) Seite 40 - 42 - Georg: Unterscheidung der akuten & die chronischen Krankheiten. (§186) - Georg: Die hereditären chronischen Miasmen. - Georg: Die iatrogenen Schädigungen.

- Michelle: Wichtige Anliegen, Verhalten bei - Michelle: Fieber, Kinderkrankheiten, Impfungen, Medikamente, Operationen.

- Michelle: Folie 16: Bücherempfehlungen - Michelle: Schlusswort & Dank mit Hinweis auf den nächsten

Vortrag vom 21. Juni 2004 und bei Interesse geplante Vortragsreihe im Herbst 2004

„Homöopathie bei Reisekrankheiten & Sommerbeschwerden“ „Klassische Homöopathie verstehen und nutzen, bez. anwenden“

Georg Kissling & Michelle Strebel, Praxis für Klassische Homöopathie, Krummackerweg 42, 4600 Olten. www.erfahrungsheilkunde.ch

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Was ist Homöopathie? 1 Homöopathie ist...

- „Die Heilkunde der Erfahrung“ oder „Erfahrungsheilkunde“ - Homöopathie ist eine in sich vollständige, „echte Heil-Kunst“

- „gegründet von Dr. Christian Friederich Samuel Hahnemann“

1755 in Meissen (Deutschland) - + 1843 in Paris (Frankreich)

- Grundlagenliteratur von Dr. Samuel Hahnemann „Organon der rationellen Heilkunst nach homöopathischen Gesetzen“

„Die chronischen Krankheiten, ihre eigentümliche Natur und homöopathische Heilung“ „Reine Arzneimittellehre“ (5 Bände)

- Homöopathie ist Erfahrungswissen und beruht auf der

unvoreingenommenen Beobachtung der Naturgesetze. - „Homöopathik“ ist die „Klassische Homöopathie“

- „Klassische Homöopathie“ ist die Lehre Samuel Hahnemanns

Mit dem Begriff „Klassich“ grenzt man sich gegenüber anderen Entwicklungen in der Homöopathie ab, die sich nicht auf

die Lehre Samuel Hahnemanns berufen. - Miasmatische Homöopathie =

Die Lehre und Anwendung der akuten und chronischen und der hereditären chronischen, venerischen Krankheiten.

- Hahnemann ist die Homöopathie seit 1789 bekannt

Er veröffentlicht das Lehrbuch: „Unterricht für Wundärzte über die venerischen Krankheiten, nebst einem neuen Quecksilberpräparat*“ mit einem Anhang über „die venerischen Krankheiten neugeborener Kinder“

(Mercurius solubilis hahnemannii)

- Homöopathie wird seit 1842 weltweit angewendet.

Georg Kissling, Praxis für Klassische Homöopathie, Krummackerweg 42, 4600 Olten. www.erfahrungsheilkunde.ch

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Was ist das Ähnlichkeitsgesetz? 2 Das Ähnlichkeitsgesetz ...

- ist ein Naturgesetz ! - wurde überliefert von Hippokrates von Cos (im 5. Jhd. v. Chr.)

- Homöopathen folgen Hahnemann,

Hahnemann folgt Hippokrates, Hippokrates folgt dem Ähnlichkeitsgesetz

- Hippokrates: "Die Krankheit entsteht durch Einflüsse, die den Heilmitteln ähnlich wirken, und wird beseitigt durch Mittel, die ähnliche Erscheinungen hervorrufen."

- „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt“

= „Similia similibus curentur“ (lateinisch)

- Hahnemann drückte das Ähnlichkeitsgesetz aus, indem er den Namen „Homöopathie“ wählt;

HOMOION (=ähnlich) & PATHEIN (=Leiden, Krankheit)

- Hahnemann: „Wähle, um sanft, schnell, gewiß und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden für sich erregen kann, als sie heilen soll!“

- Die Wirkung der Arznei muss der Krankheit ähnlich sein,

die sie heilen soll.

- Eine Arznei heilt eine bestimmte Krankheit, weil sie bei einem gesunden Menschen Symptome erzeugen kann, die dieser Krankheit ähnlich sind.

- Eine Arznei hat demnach nur die Kraft, diejenigen Symptome

einer Krankheit zu heilen, wenn sie diese Symptome auch beim gesunden Menschen erzeugen kann!

Georg Kissling, Praxis für Klassische Homöopathie, Krummackerweg 42, 4600 Olten. www.erfahrungsheilkunde.ch

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Was ist eine homöopathische Behandlung? 3 am Beispiel von Erfrierungen und Verbrennungen:

- „Ähnliches wird durch ähnliches geheilt.“ - Kälte braucht Kälte – Hitze braucht Hitze!

- 1607 - Fabricio von Hilden „Kalte Umschläge sind bei Verbrennungen höchst nachteilig, und bringen die schlimmsten Zustände hervor, es folgt davon Entzündung, Eiterung, Schmerz und manchmal Brand“

- John Hunter warnt vor „den grossen Nachteilen

der Behandlung von Verbrennungen mit Kälte.“

- Der dänische Regimentsarzt Dr. Stahl

„Verbrennungen sind durch (kurze) Annäherung ans Feuer, und erfrorene Glieder durch (kurz) aufgelegten Schnee“

- Hahnemann: „Eine mit kochender Brühe begossene Hand hält der erfahrene Koch in einiger Entfernung nahe an das Feuer und beachtet den anfänglich vermehrten Schmerz nicht, weil er aus Erfahrung weiss, dass er damit in kurzer Zeit, oft in wenigen Minuten, die verbrannte Stelle zur gesunden, schmerzlosen Haut wiederherstellen kann!“

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Was ist Schulmedizin? 4 Unterschiede: Homöopathie - Allöopathie

- Schulmedizin = Allöopathie (Contraria contrariis) Behandelt gegen die Natur (Unterdrückung)

Gesetze der Physik und Chemie (Experimentell) Lehrmeinung ändert sich dauernd (Doktrin) Krankheitsursache (von aussen) Behandlungsweg (Gift, Chemie) Behandlungsrichtung (Organe, Zellen, Bakterien) Behandlungsziel (Vernichtung der Symptome) Dosierung (möglichst hoch, häufig) Forschung (Labor) Philosophie (Reaktionsprinzip)

- Homöopathie = Ähnliches mit Ähnlichem (Similia) Behandelt mit der Natur (Lebenskraft) Gesetze des Lebens und Biologie (Phänomene) Lehrmeinung ändert sich nicht (Es bewährt sich) Krankheitsursache (von innen, Lebenskraft) Behandlungsweg (Kraft, Dynamik) Behandlungsrichtung (Individualität, spezifisch) Behandlungsziel (Regulation der Störung) Dosierung (kleinste Gaben, selten) Forschung (Arzneimittelprüfung) Philosophie (Ausgleichsprinzip)

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Verbrennungen und Verbrühungen 5

Die homöopathische Behandlung Ähnliches wird durch ähnliches geheilt. Kälte braucht Kälte, Hitze braucht Hitze! 1. und 2. Grad

Verband anlegen, evtl. mit Toilettenpapier getränkt in mindestens 70% Alkohol, möglichst heiss anwenden, eine halbe bis eine Stunde lang feucht halten. Notfalls Brennsprit, Rum, Schnaps, Weingeist oder Essig verwenden. Danach Verband entfernen. Calendulasalbe oder bei grosser Fläche Perubalsam auftragen. 3. Grad kein Verband auf frische Wunden: 100% Baumwollwatte anzünden und verkohlen lassen. 100 Gramm für Faustgrosse Flächen. Asche mit Olivenöl vermischen und auftragen. Die Schicht an der Luft trockenen lassen. Auch bei Verbrühungen mit Dampf so verfahren. Nach einigen Tagen fällt die Kruste von selbst ab. Cantharis, in homöopathischer Anwendung - innerlich oder äusserlich – verhindert die Blasenbildung. Sonnenbrand Mit erwärmtem Alkohol oder Essig abwaschen. Essigsaure Tonerde auftragen oder mit aufgelösten Cantharis oder Arsenicum C30 betupfen. Georg Kissling, Praxis für Klassische Homöopathie, Krummackerweg 42, 4600 Olten. www.erfahrungsheilkunde.ch

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Was ist Lebenskraft? 6 Samuel Hahnemann: „Organon der rationellen Heilkunst,

nach homöopathischen Gesetzen.“

§ 9

„Im gesunden Zustand des Menschen waltet (die geistartige) Lebenskraft unumschränkt. Als Dynamis belebt sie den materiellen Körper und hält alle seine Teile – in Gefühlen und Tätigkeiten – in bewundernswert harmonischem Lebensgang. So, dass sich unser innewohnender, vernünftiger Geist dieses lebendigen, gesunden Werkzeugs - frei – zu dem höheren Zweck unseres Daseins bedienen kann.“

§10

Ohne Lebenskraft ist der materielle Organismus keiner Empfindung, keiner Tätigkeit und keiner Selbsterhaltung fähig. Nur das immaterielle Wesen, das den materiellen Organismus im gesunden und kranken Zustand belebt (das Lebensprinzip, die Lebenskraft) verleiht ihm Empfindung und bewirkt seine Lebensverrichtungen.

*(Ist er dann tot und der blossen Macht der physischen Aussenwelt unterworfen, fault er und wird in seine chemischen Bestandteile aufgelöst.)

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Was ist Lebenskraft? 7 Lebenskraft ist...

- Dynamik - Unsichtbar - Steuerungszentrum des Organismus - autokratisch, autonom; sie hat einen eigenen „Antrieb“ - anderen Systemen (Organe, Physiologie) übergeordnet. - reagiert auf Reize individuell und spezifisch. - strebt nach Ordnung, Harmonie, Gleichgewicht u. Ausgleich. - erhält das Leben aufrecht. - entschwindet vom Organismus während des Prozess des Todes.

Wenn die Lebenskraft diese Funktion aus eigenen Antrieb oder aus anderen Gründen nicht mehr schafft, hilft der Homöopath weiter, indem er den richtigen Impuls setzt: Er verschreibt das „Similimum“ in der richtigen Art, Zubereitung und Dosierung.

- Der Arzt kümmert sich –die Natur heilt. „medicus curat – natura sanat“

- Die Lebenskraft ist eine natürliche Dynamik.

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Heilung oder Unterdrückung? 8 Heilung ist... Unterdrückung ist...

- Symptome stärken - Symptome bekämpfen - Heilen nach aussen - Metastasieren nach innen - Teil eines Ganzen - Teil eines Teils - Lebenskraft - Medikamente - Gesundheit wiederherstellen - Status Quo oder andere Krankheit - natürliche Regulation - künstlicher Zwang - individuelle Reaktionslage - genormt, geführt, - Pro-Biotika - Anti-Biotika - harmonisieren - kontrollieren, manipulieren - unsichtbar - messbar - lebendig, unberechenbar - mechanisch, maschinell, theoretisch - Initiative von innen - Ursachen fremdartig von aussen - Heilmittel - Arzneimittel - dynamisch - giftig - Anreiz zur Selbstregulation - Gewalt, Ersatz, Substitution - Erstverschlimmerung - Erstwirkung; nach innen schlagen. - vorübergehend, nach aussen - anhaltend, schleichend - Ausleitung - Vergiftung - akut - chronisch - Reaktion - Blockierung - Nachwirkung: Besserung - Nachwirkung; schlimmer - Zeit als Dimension - Moment als Zustand - Film - Bild

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Was ist eine Heilkunst? 9 „Die Gesundheit und der Tod – sind des Arztes Not“

Die „homöopathische“ Anwendung

- Jede Arznei, jedes Medikament, jeder Wirkstoff Verursacht eine künstliche Arzneikrankheit. Wenn diese „Kunstkrankheit“ der „zu heilenden Krankheit“ ähnlich ist, dann heilt sie diese!

- Belladonna C30 – dynamisiertes Arzneimittel „zur homöopathischen Anwendung“

- „Alle Dinge sind Gift, und kein Ding ist ohne Gift, Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“

- Bedingungen an das Arzneimittel „zur homöopathischen Anwendung“ o Ähnlichkeit zur Krankheit, die es heilen soll. o Potenzierte oder dynamisierte Zubereitungsform. o Keine materielles Gift mehr vorhanden,

sondern nur dynamische Reizwirkung. o Das Arzneimittel muss in erster Linie

ein Arzneimittel sein, welches beim Gesunden ähnliche Krankheitserscheinungen hervorrufen kann, wie bei dem entsprechenden Krankheitsfall, den man heilen will, vorhanden sind.

Das Ähnlichkeitsgesetz ist der Kern der Homöopathie der Fixpunkt, die Regel, das natürliche Gesetz des Lebens.

Georg Kissling, Praxis für Klassische Homöopathie, Krummackerweg 42, 4600 Olten. www.erfahrungsheilkunde.ch

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Michelle Strebel, dipl. klassische Homöopathin SHI, Tel. Praxis: 062’296’48’34, Privat: 061’971’58’40

Was ist klassische

Homöopathie?

Vortrag

von

Michelle Strebel, dipl. Homöopathin SHI

Tannwaldstr. 48, in Olten

am 4. September 2003

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Michelle Strebel, dipl. klassische Homöopathin SHI, Tel. Praxis: 062’296’48’34, Privat: 061’971’58’40

Begrüssung Begrüssung Teilnehmer Danke an Koni Egg (SBB Baudirektion) für den Raum (Sitzungszimmer) Thema heute: Was ist klassische Homöopathie? Folie 1: Was sie heute erwartet Persönliche Vorstellung Ziele des heutigen Vortrags Einführung in die Homöopathie Wichtige Anliegen: wie z.B. Fieber, Kinderkrankheiten und Impfungen, Antibiotika, Krebs Fragen/Diskussion

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Michelle Strebel, dipl. klassische Homöopathin SHI, Tel. Praxis: 062’296’48’34, Privat: 061’971’58’40

Persönliche Vorstellung: Zu meiner Person: Bin ledig, 41 Jahre alt; Kaufmännische Ausbildung: Wirtschaftsmatura, Bankpraktikum beim SBV Basel, langjährige Tätigkeit bei der Bank und in der Privatwirtschaft. 50 % Anstellung bei der Freien Gemeinschaftsbank, Basel, einer anthroposophischen Bank. Lange Suche nach einer Tätigkeit, wo ich Menschen helfen kann. Wunsch, kranken Menschen zu helfen, damit sie sich selber helfen können. Zuerst Massageausbildung absolviert, Bachblüten-Kurse, Reiki-Kurse besucht. Wollte mehr lernen über Menschen, Krankheiten, Gesundheit; bin auf Heilpraktikerausbildung (Naturärzteausbildung) gestossen und dann Ausbildung zur Homöopathin, mit Diplomabschluss SHI. Seit Januar 2002 eigene Praxis für klassische Homöopathie in Olten (Kantonale Zulassung als Homöopathin/Heilpraktikerin). 50 % in der Praxis tätig. Homöopathische Ausbildung: 2 Jahre an der Akademie für Naturheilkunde: Ausbildung als Heilpraktikerin, mit Schwergewicht Homöopathie; gewechselt, da zu viele einzelne Spezialgebiete, zu wenig Homöopathie (vor allem keine erfahrenen Homöopathie-Lehrer) 4 Jahre an der SHI Homöopathie Schule, Zug, unter der Leitung eines sehr erfahrenen und guten Homöopathen: Mohinder Singh Jus (über 30 Jahre Erfahrung mit Patienten; auch Spitalerfahrung in Indien). Fundierte Ausbildung in Medizin und Homöopathie. Die SHI Homöopathie Schule hat jetzt (im April 2003) die Anerkennung als Fachhochschule des Kantons Zug erhalten! Ich besuche 1x im Monat Supervisionen bei Dr. Jus in Zug und andere Weiterbildungen in der Homöopathie. Z.B. Supervisionen bei Henny Heudens, die eine weitere berühmte und erfahrene belgische Homöopathin ist. Mitglied im Homöopathie Verband Schweiz. Aufnahme beim EMR = Eidgenössisches Medizinisches Register als Homöopathin; Das bedeutet: Meine Leistungen können in den meisten Fällen über Krankenkassen-Zusatzversicherungen (für Komplementärmedizin) abgerechnet werden.

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Ziele des heutigen Vortrags: Die Grundlagen der klassischen Homöopathie kennen lernen und verstehen. Ihr Interesse für die Homöopathie wecken. Ihr Interesse wecken, sich selber besser zu beobachten und auf die Sprache der Symptome zu achten. Ein besseres Verständnis für Begriffe wie: Lebenskraft, Krankheit, Gesundheit; ganzheitliche Behandlung, Unterdrückung von Symptomen zu vermitteln. Auf die natürlichen Heilungsprozesse achten lernen.

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Einführung und Grundsätze der klassischen Homöopathie:

- Was ist Homöopathie: das Ähnlichkeitsprinzip

- Lebenskraft, Gesundheit, Krankheit und ihre Auslöser

- Heilung und Heilungsprinzip (Hering’sche Regel)

- Unterschied Homöopathie und Allopathie

(Schulmedizin)

- Samuel Hahnemann, Entdecker der Homöopathie,

Selbstversuch und Arzneimittelprüfung

- Herkunft und Vielfalt der homöopathisches Arzneimittel

- Akute und Chronische Krankheiten; Miasmen-Lehre

- Verschiebung der Symptome / Unterdrückung

- Individualität – individuelle Behandlung

- Potenzierung: C- und D-Potenzen, LM-Potenzen

- Einzelmittel und minimale Dosis (= klassische

Homöopathie)

- Verlauf der Behandlung: Homöopathische Heilreaktion

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Was ist Homöopathie? Homöopathie ist eine eigenständige Medizin. Sie ist eine Alternativ-Medizin, d.h. sie bietet eine Alternative zur offiziellen Medizin, der Schulmedizin. Homöopathie ist eine Heilmethode (Alternativmedizin), die vom deutschen Arzt Dr. Samuel Hahnemann vor über 200 Jahren entwickelt worden ist. Sie basiert auf einem uralten Naturgesetz: dem Ähnlichkeitsprinzip: Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt (Similia similibus curentur). Deshalb wählt Hahnemann den Namen Homöopathie aus, was auf griechisch ähnliches Leiden bedeutet: und zwar HOMOION = ähnlich und PATHEIN = leiden. Was bedeutet dieses Ähnlichkeitsprinzip konkret: Hahnemann formulierte es wie folgt (in seinem Hauptwerk „Organon der Heilkunst“): „Wähle, um sanft, schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden für sich erregen kann, als sie heilen soll!“ Also: Eine Arznei heilt eine bestimmte Krankheit, weil sie bei einem gesunden Menschen Symptome erzeugen kann, die dieser Krankheit sehr ähnlich ist. Eine Arznei hat nur die Kraft, die Symptome einer Krankheit zu heilen, die es bei gesunden Menschen erzeugen kann. Die Wirkungen der hom. Arzneien werden mittels Arzneimittelprüfungen an gesunden Menschen getestet. Die homöopathische Arzneimittelprüfung ist ein wissenschaftliches Experiment im klassischen Sinn (siehe: Weiterbildung Homöopathie, Band A: S. 14). Beispiele für das Ähnlichkeitsprinzip im Alltag: 1. Beim Zwiebel schneiden können Sie folgende Symptome bei sich beobachten: Tränenfluss, Augenjucken oder –brennen, Kitzeln der Nase, Niesreiz, ein scharfer Nasenausfluss, gerötete Nase. Das aus der Küchenzwiebel hergestellte homöopathische Mittel Allium cepa kann jene Formen von Grippe und Schnupfen heilen, die ähnliche Symptome aufweisen, wie wenn man Zwiebeln schneidet.

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2. Zustand von übermässigen Kaffeegenuss: je nach individueller Empfindlichkeit entwickeln Personen Beschwerden wie innere Nervosität, Zittern, Reizbarkeit, Herzklopfen und Schlaflosigkeit. Das homöopathische Mittel Coffea (aus der Kaffeebohne hergestellt) kann solche ähnliche Symptome heilen. Coffea wird einer Person in so einem Zustand Ruhe und Ausgeglichenheit bringen. Hahnemann erklärt das Ähnlichkeitsgesetz mit folgendem Beispiel: Eine Hand, in heissem Wasser gebadet, ist zwar anfänglich viel wärmer als die andere Hand, aber nach dem Bad wird sie kälter, kälter als die andere; ein gesunder Körper produziert also auf einen Kältereiz Wärme und auf einen Wärmereiz Kälte. Folglich sollen Verbrennungen nicht wie bisher üblich mit Eis oder kaltem Wasser behandelt werden, sondern im Gegenteil mit einem Wärmereiz, der die Lebenskraft dazu anspornt, Kälte zu produzieren, d.h. selbst zu kühlen. Hahnemann empfahl, eine verbrühte Hand noch einmal kurz so nahe wie erträglich an die Hitzequelle zu halten. Umgekehrt brauchen Erfrierungen einen Kältereiz, um die für die Heilung nötige Wärme zu produzieren. Was zunächst als paradox erscheinen mag, wird seither mit Erfolg eingesetzt – und funktioniert auch heute noch.

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Michelle Strebel, dipl. klassische Homöopathin SHI, Tel. Praxis: 062’296’48’34, Privat: 061’971’58’40

Lebenskraft und Gesundheit Um die Sichtweise der Homöopathie erklären zu können, muss ich zuerst ein paar wichtige Begriffe erklären: z.B. die Lebenskraft. Was ist die Lebenskraft? Der Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann wusste, dass die bei einem Patienten zu beobachtenden Symptome nicht die Krankheit an sich ist, sondern nur deren äusseren Erscheinungsformen. Die eigentliche Krankheit ist durch „eine krankhafte Veränderung im Innern“ verursacht (wie ich schon erwähnt habe). Um diese „Verstimmung“ in der „Tiefe“ besser beschreiben zu können, übernahm er den Begriff der Lebenskraft: Hahnemann: Die Lebenskraft ist ein Steuerungszentrum des Organismus, eine dem materiellen Teil des Organismus übergeordnete Kraft, die alle Lebensfunktionen von „innen“ steuert. Sie ist eine energetische Kraft oder informative Energie, deshalb für unsere Sinne unsichtbar. Sie ist eine nur an ihren Wirkungen im Organismus erkennbare Kraft. Diese Lebenskraft ist also mehr als das Immunsystem des Körpers. Die Aufgabe der Lebenskraft ist es Leben zu geben, zu erhalten und zu steuern. Sie ist verantwortlich für die Harmonie und Ordnung im Organismus. Die Lebenskraft ist verantwortlich für die Gesundheit und die normalen Aktivitäten des Menschen. Stirbt ein Mensch, geht die Lebenskraft weg (mit der Seele und dem Geist), der Leichnam beginnt zu verwesen. Die Lebenskraft erhält uns lebendig.

Was ist Gesundheit? kein starrer Zustand, sondern ein Prozess Gesundheit liegt nur dann vor, wenn sich der Patient „rundum wohl fühlt“, d.h. Körper, Seele und Geist also in Einklang/Harmonie sind (WHO-Definition). Die Homöopathie sagt: „Wenn sich die Lebenskraft im Inneren des Menschen im Gleichgewicht befindet, erhält sie den Menschen gesund.“

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Gesundheit ist also, wenn wir im Inneren im Gleichgewicht sind. Dies beinhaltet ein Prozess, der sich ständig mit unserer Erfahrung entwickelt: als lebendige Kontaktaufnahme des Menschen mit sich selbst und mit seiner Umwelt. Ein Prozess, der jeder Mensch selbst fördern oder behindern kann. Es bedingt also Selbstverantwortung!

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Was ist Krankheit? Sobald die Lebenskraft geschwächt wird oder ins Ungleichgewicht kommt, erkrankt der Mensch. Hahnemann spricht von einer verstimmten Lebenskraft, welche Symptome (Krankheitserscheinungen) als Warnsignale der inneren Disharmonie produziert. Die Krankheit ist also nur anhand der Symptome wahrzunehmen.

Was macht uns krank? (Auslöser) d.h. was schwächt die Lebenskraft und bringt sie ins Ungleichgewicht? Diese Lebenskraft produziert dann Symptome (Krankheitserscheinungen) als Warnsignale: „Hallo, etwas ist mit mir im Inneren nicht in Ordnung!“ Psychische Faktoren: (sind die wichtigsten Faktoren) Wenn das ICH (Denken, Wollen, Fühlen: also unsere Persönlichkeit), in ein Ungleichgewicht kommt, schwächt sie die Lebenskraft: dies kann erfolgen durch: Ungelöste psychische Probleme: z.B. starke Hemmungen und Ängste (gilt es zu überwinden), Konflikte, die man nicht angeht. Störungen im emotionalen Bereich: können z.B. Negative Gemütszustände: wie Eifersucht, Neid, Hass, Habgier, Geiz, Stolz, etc. sein. Oder auch als belastend empfundene soziale Umstände: Mobbing, böse Schwiegermutter, etc.; langanhaltender Kummer, Ärger, Enttäuschung, Frust, Verlust eines nahen Verwandten oder Freundes, emotioneller Schock, Überbelastungen, Stress, etc. Schlechte Lebensgewohnheiten: zu viel Alkohol, Rauchen, Drogen, Bewegungsmangel, zu viel Essen, etc. Schädliche Umwelteinflüsse: Schadstoffe in der Luft, Nahrung, im Wasser, etc. Elektrosmog, Ozon, zu viel Sonne, etc. Andere Faktoren: plötzliche Abkühlung (nach Sport), Hitze, Kälte, körperliche Überanstrengungen, etc. v.a. für akute Krankheiten verantwortlich Nicht zu vergessen: viele unterdrückende Behandlungen, Impfungen, Medikamente Nebenwirkungen, etc.

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Alle diese krankmachenden Faktoren schwächen die Lebenskraft und bringen sie ins Ungleichgewicht. Der Organismus ist von krankmachenden Erregern: Bakterien, Viren, Pilzen, etc. nicht mehr geschützt. Eine wichtige Rolle spielt auch die tiefliegenden Störungen der Lebenskraft, die uns anfällig machen für bestimmte Krankheiten (Miasmen werden aktiv; miasmatische Belastungen; Miasmen= vererbte und auch im Leben erworbene Veranlagung zu Krankheiten). Das werde ich später erklären. Also halten wir fest: Krankheit = ist immer eine Störung der Gesamtpersönlichkeit, des ganzen Menschen. Die eigentliche Krankheit beginnt also durch eine krankhafte Störung und Veränderung im Innern, was eine Schwächung der Lebenskraft bewirkt. Und nur, weil im Innern etwas „falsch läuft“, weil es in Ungleichgewicht ist, werden als Folge davon später auch materielle Teile des Körpers krank. So erklärt diese Sicht der Homöopathie, warum nicht allein schon die Erreger (Bakterien, Viren) ausreichen, um krank zu werden. Krankheit kann immer nur dann eintreten, wenn krankmachende Faktoren in der Tiefe die Lebenskraft stören. Gewebs- oder Organveränderungen: z.B. Entzündungen, Geschwüre, Gelenkdeformationen, Zysten etc. sind nicht die Krankheit selbst, sondern nur das Resultat des Krankheitsgeschehens im Inneren des Menschen: einer Fehlfunktion des immateriellen Zentrums (Lebenskraft). Ausnahme: wenn sie durch Gewalteinwirkung von aussen zugefügt wurden. Das bedeutet, dass Heilung nicht in erster Linie die Beseitigung von lästigen Symptomen oder von Gewebs- oder Organveränderung bedeutet. Was ist also Heilung?

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Heilung und Heilungsprinzipien (Hering’sche Regeln) Wenn man heilen will, muss man auf die Lebenskraft einwirken. Und genau auf diese Lebenskraft wirken die homöopathischen Arzneien ein. Grund: bei der Lebenskraft beginnt die eigentliche Krankheit (wie ich anfangs bereits erwähnt habe). Sobald die Lebenskraft geschwächt wird oder ins Ungleichgewicht kommt, erkrankt der Mensch. Diese Lebenskraft produziert dann Symptome (Krankheitserscheinungen). Heilung ist nur möglich über die Harmonisierung und Stärkung der Lebenskraft, die eine Selbstheilung in die Wege leitet. Die verstimmte Lebenskraft muss wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Dies geschieht durch die homöopathische Arznei, die auf die energetische Lebenskraft einwirkt. (Sie produziert eine energetische Kunstkrankheit. Die Verstimmung der energetischen Lebenskraft, was wir Krankheit nennen, kann nur durch eine ihr absolut ähnliche, ebenfalls energetische Kunstkrankheit gelöscht werden). Die hom. Arzneimittel regen die Selbstheilungskräfte des Kranken an, bringen ihn wieder ins Gleichgewicht und stärken somit die Lebenskraft. Der Mensch wird dadurch unterstützt, sich selbst zu heilen. Heilung in diesem Sinne, verändert immer von innen nach aussen, nie geht es darum Symptome zu unterdrücken, sondern immer steht die Heilung des ganzen Menschen im Mittelpunkt. Eine Heilung beinhaltet ein Heilungs-Prozess. Wichtiger Ansatz beim Heilungsprozess: das ICH (Persönlichkeit): das heisst: was wir denken und fühlen, wie wir handeln, beeinflusst nicht nur unsere Mitmenschen, sondern auch uns selber. Falsches, negatives Denken, Hass, Eifersucht, Neid, Rache, Egoismus und Selbstsucht, Gier, Geiz, usw. können die Lebenskraft schwächen und Krankheiten entstehen lassen. Krankheit ist auch ein Lernprozess für uns, um uns wieder auf den Weg zu höheren Erkenntnissen (zu Gott) zu führen: zu weniger Egoismus, mehr Liebe für den Mitmenschen, Vergebung, Wohlwollen, Toleranz, Grosszügigkeit, etc. Ein Heilungsprozess beinhaltet auch an sich zu arbeiten, seine Schwächen zu erkennen, versuchen sie zu überwinden. Z.B. Hemmungen abbauen, mutiger werden. Selbsterkenntnis fördern: Zugang zu seinem Inneren, zur Seele, zu den

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Gefühlen öffnen. Gefühle mehr zeigen! Weinen zulassen, seine Meinung äussern, Konflikte angehen, nicht verdrängen! etc., etc. In diesem Sinne eine Persönlichkeitsentwicklung zum Positiven. Der Heilungsprozess verläuft nach bestimmten natürlichen Gesetzmässigkei-ten ab. Die wichtigste ist die Heilungsrichtung von innen nach aussen.

Was heisst Heilungsrichtung von INNEN nach AUSSEN? Die Heilung erfolgt vom Zentrum zur Peripherie. Und von den wichtigen Organen zu den weniger wichtigen. Die Psyche als Innerstes sollte sich zuerst bessern. (Stärkung des Willens Persönlichkeitsentwicklung zum Positiven; Stärkung der Nerven, besserer Schlaf) Anschliessend folgen die lebenswichtigen Organe: wie Herz, Leber, Nieren und Lungen. Das für das Überleben wichtigste Organ wird sich zuerst bessern. Dann der Bewegungsapparat: d.h. die Arme, Beine ... Die Haut als äusserstes Organ heilt am Schluss. Deshalb sind Hautbeschwerden auch oft so hartnäckig. Beispiel: Ein Patient hat Asthma, Gelenkschmerzen, Hämorrhoiden und eine Hautkrankheit (z.B. Ekzem). Er wird zuerst eine Besserung seiner Psyche feststellen, dann die Besserung an seinem Lungenzustand bemerken, gefolgt von einer Erleichterung der Gelenkschmerzen, dann der Hämorrhoiden, und zuletzt werden die Hautsymptome verschwinden. Ein Patient hat starke Kopfschmerzen, ist völlig nervös und ängstlich. Mit dem richtigen hom. Mittel wird der Patient zuerst seine Angst verlieren, sich dann beruhigen und zuletzt sein Kopfweh verlieren. Falscher Verlauf: Kopfweh geht weg, aber er bleibt sehr unruhig und ängstlich über längere Zeit.

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Wie lange dauert ein Heilungsprozess? Die Zeitspanne ist so individuell wie die Wahl der Mittel für jeden einzelnen Patienten! Es kommt auf die Empfindlichkeit des Patienten an. Für den zeitlichen Verlauf gibt es lediglich einige grundsätzliche Erkenntnisse:

1. Grundsätzlich heilt eine schnell auftretende und sich schnell entwickelnde Krankheit schneller als eine langsam und schleichend verlaufende. Deshalb die Unterscheidung zwischen akuter und chronischer Krankheit. Das bedeutet auch: je länger ein chronisches Leiden besteht, desto länger dauert es, bis es geheilt ist! Es braucht oft Jahre: 2 bis 4 Jahre oder länger!

2. Patienten, die schon viele Therapien und verschiedenste Medikamente

erfolglos ausprobiert haben, brauchen in der Regel länger, bis sie auf eine homöopathische Behandlung reagieren. D.h. der Heilungsprozess ist erschwert und braucht länger. Durch diese Therapien Maskieren den Menschen: Krankheiten zeigen keine individuellen Züge mehr, die den Homöopathen helfen können, eine passende Arznei zu finden.

3. Hindernisse der Heilung: unangebrachte Lebensweise des Patienten: wie

Rauchen, Alkoholkonsum, Fehlernährung, Schlafmangel, etc. verzögern oder verunmöglichen die Heilung.

Homöopathische Behandlung braucht Durchhaltewillen und Bereitschaft, an den ungelösten psychischen Problemen/Lebenssituationen zu arbeiten! Das hom. Mittel macht „Deckel auf“: setzt Heilungsprozess in Gang. Es beginnt eine Reinigungsarbeit des Organismus. D.h. Verstärkung von bestehenden Symptomen. Verdrängte Gefühle oder innere Konflikte kommen an die Oberfläche. Dies zwingt den Patienten: diese Gefühle oder Konflikte wahrzunehmen, anzuschauen und erkennen, was er an sich zu verbessern hat.

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Unterschied Homöopathie und Schulmedizin Homöopathie Schulmedizin

Similia similibus curentur: Contraria contrariis curantur:

Ähnliches wird durch Ähnli- Gegensätzliches wird durch Ge- ches geheilt (Homöopathie) gensätzliches geheilt (Allopathie) Anti-(Gegen-)Prinzip Praxis der Homöopathie nach Lehrmeinung ändert sich ca. alle festen Grundprinzipien und 20-30 Jahre Gesetzen (Naturgesetzen); seit über 200 Jahren noch gültig Krankheit=Resultat von ge- Erkennbare, messbare Störung des schwächter/gestörter Lebens- Organismus (Veränderungen in: kraft Ungleichgewicht; Zelle, Gewebe, Organ); sucht die tieferen Ursachen im sucht die Krankheitserreger Inneren des Menschen (Miasmen) (von aussen): Viren, Bakterien... Diagnose (Krankheitsname) Gesundheit=Rückkehr zur Eliminierung der Symptome, Harmonie der Lebenskraft, unabhängig von Psyche und des ICH Folgeerscheinungen Unterdrückung betrachtet den Menschen als zerlegt den Menschen in Einzel- Ganzes (Körper+Geist+Seele), teile, in Organe (wie Maschine) als Individuum, das eingebettet Spezialisten (HNO-Arzt, ist in ein grösseres Ganzes Rheumatolog, Kardiolog, (Familie, Gesellschaft, Natur, Dermatolog, etc.) Kosmos) Individuelle, charakteristische wählt ihr Therapiekonzept auf- Symptome des Patienten: grund der Diagnose: sucht das ähnlichste Mittel, d.h. welches die ähnlichsten Arzneisymptome aufweist, damit es zur heilenden Arznei wird

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Wirkungsprinzipien der schulme- dizinischen Medikamenten: Suppression (Unterdrückung uner- wünschter oder überschiessender Reaktionen: z.B. allergische Reaktionen mit Cortison, Infekte mit keimvernichtenden Stoffen: z.B. Antibiotika: Penicillin) Substitution (Ersatz fehlender Stoffe: z.B. Insulin bei Diabetes) Kompensation (Ausgleich defek- ter Systeme: z.B. Herzinsuffizienz mit Digitalisglykosiden) Arzneimittel sind immaterielle, Medikamente sind materielle, „potenzierte“ Substanzen chemische Substanzen wirken auf die immaterielle wirken auf den Körper ein; Lebenskraft ein; und auf die nur auf spezifische Mechanismen tiefliegenden Miasmen im Körper stärkt und stimuliert die Lebens- bringen die Symptome rasch zum kraft: wiederaufrichten von Verschwinden ohne Rücksicht auf Ordnung und Harmonie; Impulse mögliche Unterdrückung oder zur Selbstheilung Verschiebung des Krankheits- (wenn Heilungsgesetze beach- geschehens tet werden!, sonst auch Gefahr von Unterdrückung!) gibt ein homöop. Mittel für gibt für jedes Symptom ein anderes alle Symptome (=klassische Medikament nach dem Homöopathie) nach dem Anti-(Gegen-)Prinzip Ähnlichkeitsprinzip Versuche mit Menschen Versuche mit Tieren, dann mit (Arzneimittelprüfung an Menschen gesunden Menschen) Dosierung: kleinstmögliche nach Alter, Gewicht und Schwere Einzeldosis. Motto: je weniger, der Erkrankung je besser! Motto: je höher die Dosis, umso stärker die Wirkung

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Was unterscheidet die Homöopathie von der

Allopathie (= Schulmedizin)? Hahnemann bezeichnete die schulmedizinische Therapie als Allopathie (von griechisch „allos“ = anders), da deren Arzneimittel den Krankheitssymptomen und Krankheitserregern auf chemischem Wege entgegen wirken und sie unterdrücken. Die Medikamente wirken gegensinnig: „Gegensätzliches wird mit Gegensätzlichem behandelt.“ (Homöopathie wirkt mitsinnig: „Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt; ist ein Naturgesetz). z.B. gegen Fieber: fiebersenkende Medikamente gegen Entzündungen entzündungshemmende Medikamente gegen Schmerzen schmerzbetäubende Medikamente gegen Schlaflosigkeit einschläfernde (betäubende) Medikamente gegen Durchfall Medik., das stopfend wirkt Die erwünschte Hauptwirkung eines solchen Arzneimittels wird immer von unerwünschten Nebenwirkungen begleitet. In der Schulmedizin (Allopathie) wird von einem Standardmenschen ausgegangen. Z.B. Asthmapatienten erhalten alle mehr oder weniger die gleichen Medikamente: z.B. Ventolin-Spray für akuten Anfall. Da in der heutigen Medizin die materielle Betrachtungsweise des Menschen vorherrscht, wird das Materielle, also das Sichtbare, in den Vordergrund gestellt. Nach Auffassung der Schulmedizin, sitzt die Krankheit in der Zelle, im Gewebe oder im Organ (Virchow). Sie sieht die Ursache von Infektions-Krankheiten bei den Erregern: Bakterien, Viren (Koch). (Dies ist eine vereinfachte Darstellung). Der Krankheitsbegriff wird also eingeengt auf die Vorstellung, dass Krankheit aufgrund einer äusseren Ursache zufällig und fremdartig den Organismus befällt, der wie eine Maschine von aussen repariert werden muss. Heilung bedeutet in der Schulmedizin demzufolge nichts anderes als das Verschwinden der (körperlichen) Symptome, gleichgültig, ob die Symptome später wiederkommen oder eine „neue“ Krankheit auftaucht, wenn sich die

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Störung infolge der Unterdrückung auf andere Anteile der Person verschoben hat. Im Unterschied dazu versteht die Homöopathie den Menschen nicht als Organmaschine, sondern als eine individuelle Einheit, die in ein grösseres Ganzes (Familie, Gesellschaft, Natur, Kosmos) eingebettet ist. Der Krankheitsbegriff wird ganzheitlich verstanden, sodass nicht nur ein Organ, sondern der Mensch in seiner Ganzheit (Körper, Geist und Seele), krank ist, auch wenn äusserlich z.B. nur ein Hautausschlag sichtbar ist. Die Ursache der Erkrankung liegt im Inneren des Menschen. Hahnemann bezeichnet Krankheit; als eine dynamische, d.h. geistartige Verstimmung der Lebenskraft. Die Lebenskraft produziert individuelle Symptome: z.B. stechende Schmerzen, Befindensänderungen: Gereiztheit, etc. Die homöopathische Therapie hat die Heilung des kranken Menschen zum Ziel, und nicht wie in der Schulmedizin, nur die Heilung des kranken Organs. Dies bedeutet, dass wir den ganzen Menschen betrachten und nach all seinen Symptomen fragen. Der Homöopath sucht v.a. nach den individuellen, charakteristischen Symptomen. Die homöopathischen Arzneien wirken auf die geistartige Lebenskraft und auf noch andere tiefere Ursachen von Krankheiten (den vererbten Veranlagungen zu Erkrankungen, den s.g. Miasmen), was ich später näher erklären werde. Sie lösen einen Heilungsprozess aus. Die Schulmedizin sucht nach den sichtbaren Veränderungen der Zellen, Gewebe und Organe sowie nach den Erregern. Das macht sie mit Hilfe der modernen Apparate-Diagnostik: z.B. Röntgen, Ultraschall, EKG, etc. und Laboruntersuchungen. Hat man dann auf irgendeine Weise eine organische Veränderung entdeckt, dann gibt man ihr einen Namen und hält dies dann für die Krankheit. Und wenn man diese Veränderung dann durch Wegschneiden oder durch medikamentöse Einwirkung beseitigt, dann hält man dies für Therapie. Aber beides ist nur Beseitigung der Resultate der Krankheit, die ja im Zentrum sitzt. Wenn die Resultate der Krankheit beseitigt sind, heisst das noch lange nicht, dass auch die Krankheit geheilt ist. Beispiel aus meiner Praxis: Bei einer Patientin zeigen sich im Lauf der hom. Behandlung verstärkt Schmerzen in der rechten Fusssohle (altes Symptom, das sich durch das hom. Mittel stärker gezeigt hat). Der Arzt stellt die Diagnose:

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Morton Neurinom (gutartiger schmerzhafter Nerven-Knoten zwischen 3. und 4. Zehe). Sie lässt es operativ entfernen. Nach ein paar Wochen beginnen sich ähnliche Schmerzen am linken Fuss zu zeigen! Wieso? Diese Symptome sind nur die äusseren Erscheinungsform der tieferen inneren Störung (sykotisches Miasma). Ist die innere Störung im Inneren noch nicht behoben oder abgeschwächt worden, läuft sie weiter. Und da sie weiterläuft, wird sie in anderen Teilen des Organismus neue Schäden setzen. (Wie das Beispiel dieser Patientin es gezeigt hat). Bei der Schulmedizin wie auch in der Naturheilkunde (mit pflanzlichen Mitteln) wird jedes Krankheitssymptom, jede Störung als ein getrenntes Phänomen betrachtet und dementsprechend bekämpft und unterdrückt. (Beispiel von dieser Patientin mit dem Neurinom). Unterdrückung bedeutet: wenn die Krankheitszeichen von der Oberfläche / von aussen (z.B. Hautauschlag) beseitigt werden und nach innen gedrängt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt erscheint eine schlimmere Krankheit (z.B. Asthma). Beispiel einer schulmedizinischen Behandlung: Patient (ein 4jähriges Kind) mit einer Angina (Mandelentzündung): nach der Untersuchung und Diagnose wird ein Antibiotikum (z.B. Penicillin) gegeben, welches die Bakterien abtöten soll. Die schmerzhafte Schwellung des Halses, Schluckbeschwerden und Fieber werden schnell verschwinden. Ist aber die Anfälligkeit für eine Angina nicht behoben worden, wird dieses Kind wieder und wieder Angina haben. Am Schluss wird dem Kind die Mandeln wegoperiert. Problem behoben. Was hat aber dies für Folgen? Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns Homöopathen. Ich war selber so eine Patientin. Seit der Mandelnentfernung entwickle ich zum Beispiel selten Fieber! Aktuelles Beispiel: SARS: diese schwere akute Infektion der Lunge, die durch ein noch unbekanntes Virus übertragen wird. Wieso sterben ca. 10 % der Erkrankten und die anderen 90 % überleben es? Das Virus ist der Erreger, aber es erkranken nicht alle an dieser Krankheit und von den Erkrankten sterben zum Glück auch nicht alle. Hier könnten gute Homöopathen erfolgreich diese Erkrankten behandeln. Wie sind die individuellen Symptome dieser Patienten? Bei einer Epidemie (wo mehrere Menschen auf einmal akut erkranken) prägt der Virus das Krankheitsbild, so dass evtl. nur 3 bis 4 hom. Arzneien zur Anwendung

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gelangen (Hahnemann nennt diese hom. Arznei, die viele Patienten bei einer Epidemie zu heilen vermag: Genius epidemicus). Ich verweise auf erfolgreiche Behandlung von Cholera vor paar Jahren durch südamerikanische Homöopathen. Hahnemann und seine Schüler haben erfolgreich Pest-, Cholera-, Typhus-, Scharlach-Epidemien, und vieles mehr behandelt. (Diese Heilungen sind alle dokumentiert). Hier möchte ich aber erwähnen, dass ich nichts gegen die moderne Diagnostik der Schulmedizin habe. Es ist in vielen Fällen nötig und unentbehrlich! Die Diagnose einer Krankheit ist auch für den Homöopathen wichtig. Wir müssen auch wissen, was für Krankheiten wir zu behandeln haben, um Risiken zu erkennen. Auch unsere eigenen Grenzen erkennen. Wann muss ich einen Patienten weiterleiten zu einem Arzt oder ins Spital usw. Nur werden in der Homöopathie andere Schlüsse aus der Krankheits-Diagnose gezogen und eine andere Therapie gemacht! Zur Wiederholung: Eine homöopathische Therapie bezieht sich auf den ganzen Menschen (Körper, Geist und Seele), und nicht nur auf seine kranken Teile und hilft mit der Natur (mitsinnig). Im Vergleich zur Schulmedizin:

Ganzheitliche Sicht des Kranken in der Homöopathie Was bedeutet diese ganzheitliche Betrachtung des Patienten? Krankheit äussert sich in den Symptomen. Dabei gibt es Symptome, die zur Krankheit gehören (pathognomische Symptome). Mit deren Hilfe findet man eine Diagnose bzw. einen Krankheitsnamen: z.B. Angina (akute Mandelentzündung): entzündete Mandeln (Rötung, Schwellung), Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, ev. Fieber. Dazu gibt es noch die in der Homöopathie wichtigen individuellen Symptome: als Störung des subjektiven Befindens. Damit wird der Patient als individuelle Person, als Ganzheit von Geist – Seele – Körper betrachtet und dementsprechend behandelt. Der Entscheid darüber, welche hom. Arznei einzusetzen ist, wird durch die bei jeder Person individuelle Gesamtheit der Symptome (körperliche und Gemütssymptome) bestimmt. Dies erfolgt aus der Erkenntnis, dass nicht jede Person auf eine Krankheit mit den gleichen Symptomen reagiert. Entsprechend den individuellen Symptomen (d.h. die charakteristischen Symptomen) des Patienten werden

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unterschiedliche hom. Arzneien eingesetzt, die durch das Naturgesetz: das Ähnlichkeitsgesetz heilen. Beispiele: z.B. Halsentzündung nur auf der linken Seite, Zusammenschnürungsgefühl, erträgt keine Berührung am Hals (nicht einmal Druck der Bettdecke), Verschlimmerung nachts, während dem Schlaf. Diese Symptome weisen auf das hom. Mittel Lachesis, das ähnliche Symptome bei Gesunden hervorgebracht hat und bei Kranken geheilt hat. Ein anderer Patient weist andere individuelle Symptome auf: Halsentzündung mehr rechte Seite, starke Schluckbeschwerden, Fieber: 38,8° C. Auf Nachfrage des Homöopathen: Vortag: Erkältung gehabt. Er habe die Füsse eiskalt und den Kopf heiss. Der Hals innen sei ganz ausgetrocknet. Er hat wenig Durst, und wenn, nur auf Saures (Limonade). Er erhält ein anderes hom. Mittel: Belladonna. Am anderen Tag ist er wieder beschwerdefrei. Wichtig zu erwähnen: jedes Symptom, jede Krankheitsäusserung hat eine Bedeutung für den ganzen Menschen: Z.B. die kleinste Warze hat ihren Sinn und steht im Zusammenhang zum Ganzen, d.h. zur Konstitution, den körperlichen und emotionalen Besonderheiten des Patienten. (Mateu: S. 580) Die hom. Therapie richtet sich auch nach dieser ganzheitlichen Sicht. (werde ich später ausführen)

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Wer war Samuel Hahnemann?

Und wie entdeckte er die Wirkung der homöopathischen Arzneien? (Selbstversuch/Arzneimittelprüfung) Dr. Samuel Hahnemann war ein deutscher Arzt, der von 1755 bis 1843 lebte. Er ist der Begründer und Entdecker der klassischen Homöopathie im heutigen Sinne. Kurze Biographie Hahnemanns: 1755 in Meissen (in Sachsen, Deutschland) als Sohn eines Porzellanmalers geboren. Durch den Siebenjährigen Krieg war das Sachsenlande verarmt. Sein Vater verdiente nur wenig bei der Meissner Porzellanmanufaktur. Deshalb verdiente sich der ausserordentlich sprachbegabte Hahnemann sein Studium und Lebensunterhalt mit Übersetzungen. Er beherrschte 6 Fremdsprachen: Griechisch, Lateinisch, Englisch, Französisch, Hebräisch, Arabisch. (Köhler I/20) 1779 erlangte er den Doktortitel der Universität Erlangen Durch seine Übersetzertätigkeit erhielt er tiefe Einblicke in die medizinischen, pharmakologischen und chemischen Schriften seiner Zeit. Hahnemann wurde ein berühmter Arzt und Homöopath, Apotheker, Chemiker und Schriftsteller seiner Zeit. Er schrieb verschiedene Schriften: z.B. über Hygiene, Arsenvergiftung, Behandlung von Syphilis, und vieles mehr. 1843 in Paris gestorben im Alter von 88 Jahren Hahnemann war enttäuscht von der damaligen Medizin, die den Kranken mehr schadete als nützte. Behandlungsmethoden der damaligen Medizin: exzessive Aderlässe, Brech- und Abführkuren (und andere ausleitende Massnahmen), schwächten die Kranken ohne ersichtlichen Nutzen. Die Arznei-Therapie bestand im Zusammenmischen vieler Arzneien in enormen Dosen: z.B. Quecksilber (Syphilis), Arsen und Blei. Die Patienten wurden regelrecht vergiftet. Die Wirkungen dieser Arzneien war bis dahin weder irgendwie geprüft noch durch Erfahrung ermittelt worden. Erfahrung und Prüfung wurden durch Spekulation ersetzt und von Generation zu Generation mit Autoritätsgläubigkeit (seit Galen) weitergegeben. Über diese Methode empörte sich Hahnemann, wie auch schon viel früher Paracelsus (Arzt im 15. Jh.).

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Hahnemann war auf der Suche nach einer neuen und sanften Heilweise, die Krankheiten nicht nur an der Oberfläche zum Verschwinden bringt, sondern deren tiefere Ursachen heilt. Auf dem Weg zu diesem Ziel führte eine lange und intensive Forschungszeit. Die Wirkungen der homöopathischen Arzneien ermittelte er durch Prüfung zuerst an gesunden Menschen und dann an kranken Menschen und durch jahrzehntelange Erfahrung. Dabei entdeckte er diese Heilmethode, die er Homöopathie nannte. Die wissenschaftliche Heilmethode Hahnemanns zeichnet sich aus durch: Beobachtung, Nachdenken, Erfahrung. Man kann die Homöopathie auch als eine Wissenschaft der Erfahrung bezeichnen. Welches Ereignis kann als sogenannte „Geburtsstunde der Homöopathie“ betrachtet werden?

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Chinarindenversuch: Arzneimittelprüfung am Gesunden:

1790 übersetzte Hahnemann die „Materia Medica“ (Arzneimittellehre) des damals berühmten schottischen Arztes William Cullen vom englischen ins deutsche. Hahnemann störte die spekulative Behauptung Cullens, „Die heilende Wirkung der Chinarinde bei der Malaria (damals Wechselfieber genannt) ist auf deren magenanregenden Eigenschaft zurückzuführen.“ Aus diesem Grund wollte er diese aufgestellte Behauptung nachprüfen. Wie hat er dies gemacht? Durch Selbstversuch! Prüfung einer Arznei auf ihre Wirkung durch Selbstversuch: Er nahm kleinste Dosen von Chinarinde ein, um deren Wirkung am eigenen Leib erfahren zu können. Das Ergebnis war verblüffend. Die Chinarinde erzeugte in ihm – und zwar für eine kurze Reaktionsdauer von 2 bis 3 Stunden - Symptome, die er von der Malaria her kannte: z.B. Fieber, Schüttelfrost. Jede weitere Einnahme erzeugte diese Symptome von neuem. Seine Schlussfolgerung war eindeutig: Nicht weil die Chinarinde den Magen anregt, heilt sie die Malaria, sondern deshalb, weil sie bei einem Gesunden Symptome erzeugen kann, die der Malaria ähnlich sind, denn: Ähnliches heilt Ähnliches. Hier zeigte sich wiederum das von ihm schon Jahre früher entdeckte Heilungsprinzip (bei seiner Behandlung der Syphilis mit Mercurius, eine von ihm speziell hergestellten Arznei aus Quecksilber). Dieser Selbstversuch war für Hahnemann die Entdeckung der Arzneimittelprüfung am Gesunden und damit einer guten wissenschaftlichen Methode zur „Auffindung der Heilkräfte der Arzneisubstanzen“. Dies ist ein weiteres Prinzip der Homöopathie: Was eine Arznei bewirkt, wird durch Prüfung an Gesunden ermittelt. Hahnemann ist einer der ersten Forscher die das wissenschaftliche Experiment: als gezielte Fragestellung an die Natur (Vorgänger: Francis Bacon 1561-1626) anwendete: Welche Reaktion macht eine Arznei an gesunden Versuchspersonen? Was ein „Stoff“ macht, kann dieser auch heilen! Voraussetzung: natürliche Krankheit und spezifische Kunstkrankheit müssen sich in ihrer Ähnlichkeit entsprechen. Experiment und exakte Beobachtung sind bis heute Grundlagen echter Wissenschaft! Deshalb ist die Homöopathie auch eine Wissenschaft! Hahnemann begann nun, möglichst viele Arzneien an sich selbst und anderen (seine grosse Familie: 11 Kinder, seine Schüler) zu prüfen und die dabei auftretenden Symptome so detailliert wie möglich zu erfassen. Dadurch bekam

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er das „Gemälde“ die Gesamtheit der Symptome eines jeden Arzneimittels heraus: das Arzneimittelbild. Diese Symptome sind in den Arzneimittellehren (=Materia Medica) festgehalten und in den Repertorien (jedes Symptom ist nach dem Kopf zu Fuss Schema enthalten: zuerst geistige, emotionale Symptome, dann folgen die körperlichen Symptome). In den letzten 200 Jahren haben viele Homöopathen, Schüler Hahnemanns und dessen Nachfolger, ca. 2000 hom. Mittel geprüft und angewendet. Daraus ergibt sich eine grosse Erfahrung, d.h. man weiss, welche Mittel, welche Krankheiten erfolgreich geheilt haben.

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Herkunft und Vielfalt der homöopathischen Mittel Die Homöopathie bemüht sich um genaue Kenntnis der Arzneiwirkung: bzw. der heilenden Kräfte der Arzneien. Diese Informationen erhält sie durch: 1. Arzneiprüfung an gesunden Menschen: Prüfungssymptome 2. Ergebnisse der Toxikologie (Lehre der Vergiftungen) und Pharmakologie

(Lehre von den Wechselwirkungen zw. Arzneistoffen und Organismus): Vergiftungssymptome, Nebenwirkungen von Medikamenten

3. Anwendung bei Kranken: Heilungssymptome 4. Anwendung bei Tieren Arzneiwirkung ist Erzeugung einer (künstlichen) Arzneikrankheit. Was ein Stoff macht, kann er auch heilen. Er wird dadurch zur Arznei, aber vor allem durch die spezielle Herstellungsart in der Homöopathie (Verdünnung und Verschüttelung der Rohstoffe = Potenzierung). Die hom. Arzneimittel werden aus folgenden Rohstoffen hergestellt:

- Pflanzen: z.B. Tollkirsche (Belladonna), Eisenhut (Aconitum), Bergwohlverleih (Arnika), Küchenschelle (Pulsatilla)

Etwa 60 – 70 % aller Mittel stammen aus dem Pflanzenreich.

- Tieren: z.B. Bienen (Apis), Schlangengift z.B. der

Buschmeisterschlange (Lachesis) - Mineralien: z.B. Kalk (Calcium carbonicum), Kieselsäure (Silicea),

Schwefel (Sulfur)

- Metallen: z.B. Gold (Aurum metallicum), Eisen (Ferrum metallicum), Kupfer (Cuprum metallicum)

- Krankheitsprodukten (sterilisiert) von Mensch, Tier und Pflanzen,

sog. Nosoden

- Säuren: z.B. Salpetersäure (Acidum nitricum), Phosphorsäure (Acidum phosphoricum)

- Sarkoden = Sekrete und Extrakte von gesunden Tieren und Menschen

- Pharmazeutische Medikamente: z.B. Cortison (Cortisonum)

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Vergiftungen: Vergiftungssymptome hom. Mittel Durch Vergiftungen mit giftigen Stoffen gewinnt die Homöopathie Kenntnis, welche Organschäden, welche tiefen Funktionsstörungen ein Stoff verursacht. Die hom. Arzneimittel, die aus solchen giftigen Stoffen hergestellt werden, sind durch die spezielle Herstellungsart (Potenzierung= Verdünnung und Verschüttelung) nicht mehr giftig und entfalten ihre Heilkräfte. Diese Arzneimittel können dann ähnliche Krankheitszustände (wie bei den Vergiftungen) heilen. Beispiele: Belladonna (Tollkirsche): Vergiftung (durch Essen der schwarzen Beeren) Cannabis ind. (Haschisch- Joints): Rausch (durch das Rauchen von Joints) Dr. Constantin Hering: Lachesis (Buschmeisterschlage; in Surinam, Mittel-America): Arzneimittelprüfung an sich selbst in zu niedriger Verdünnung Mercurius sol. (Quecksilber): Vergiftung (früher, z.Zt. Hahnemanns als Medikament Arsenicum album (Arsen): Vergiftung (früher, z.Zt. Hahnemanns als Medikament gegen Syphilis: in enormen Dosierungen)) Belladonna (Tollkirsche): Vergiftung (durch Essen der schwarzen Beeren) Fast alle Nachtschattengewächse sind giftig: die Tollkirsche ist die giftigste. Tödliche Dosis: beim Essen von 10-20 Beeren (?) für Erwachsene; 2-3 Beeren für Kinder. (Vonarburg: Natürlich Nr. 10-1996/ S.62) (Kinder sind widerstandsfähiger gegen die Wirkung des Tollkirschengiftes als die Erwachsenen; siehe Clarke: 3 Kinder mehr als 20 Beeren gegessen und überlebt) Alkaloide: Atropin für Hauptgiftwirkung (parasympatholytische Wirkung) Nach grösseren Dosen ist v.a. das Zentralnervensystem (Gehirn + Rückenmark) in Mitleidenschaft gezogen: Schwindel, Krämpfe, Halluzinationen und Delirien bis hin zur Raserei mit Schlagen, Schreien und Toben.

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Begleitend dazu starker Blutandrang zum Kopf: Rötung des Gesichts und der Schleimhäute. (Kongestive KS= durch Blutfülle hervorgerufene KS), hämmernde KS; Schlagadern am Hals klopfen heftig. Hautdurchblutung ist gesteigert und erzeugt eine scharlachartige Rötung. Trockenheit von Haut und Schleimhäuten (Verminderte Schweisssekretion: an Schleimhäuten und Drüsen führt Atropin zu einer Unterdrückung der Sekretion). (Infolge der verminderten Schweisssekretion steigt die Körpertemperatur) hohes Fieber; „dampfende“ Hitze; aber kalte Hände + Füsse; ohne Durst (bei Fieber) erweiterte Pupillen, glänzige Augen mit wildem Ausdruck (daher der Name: bella donna= schöne Dame: Die Damenwelt in früheren Zeiten (Mittelalter und in der Antike) verwendeten den in Wasser verdünnten Tollkirschen-Saft für die Verstärkung des Augenglanzes und der Wangenröte) alle Sinne sind überempfindlich: v.a. auf Licht, Geräusche und Erschütterung War die Dosis tödlich, so folgt eine zweite Phase: in der Lähmungen vorherrschen. Der Kranke fällt ins Koma und stirbt schliesslich an einer zentralen Atemlähmung. Indikationen: grosses Kindermittel; heftige akute Krankheiten mit Fieber (1. Stadium der Entzündung; Voreiterstadium); Scharlach (Hahnemann: begann seine hom. Praxistätigkeit damit, dass er Scharlach mit Bell. heilte. Er gab Bell. als Prophylaxe bei Scharlach); Angina, MOE, Hirnhautentzündung (wichtiges Mittel), KS, Migräne, Hitzschlag, akute Gelenkentzündungen, Fieberkrämpfe (wichtiges Mittel). Charakteristische Symptome: Symptome erscheinen und verschwinden plötzlich Heftigkeit: die Krankheit (das Fieber, die Schmerzen) kommt wie ein Sturm, nimmt einen heftigen Verlauf und endet abrupt Aggressiver, wilder Patient Feuer: Brennen, Hitze, Rötung, Schwellung, Pulsieren (bei Entzündungen im 1. Stadium, überall): leuchtende Röte, heftiges Brennen, starke Schwellung und viel Pulsieren. Bei Fieber: durstlos, Verlangen nach Saurem (Zitronensaft) Überempfindlichkeit aller Sinne: kl. Erschütterung, leiseste Geräusch: verschlimmern Beschwerden Auslöser: Verkühlung mit nassen Haaren häufig bei Kindern; Durchzug Fall von einer russischen hom. Ärztin: Patientin mit Asthma (siehe Artikel aus Similia 10/94: S. 28), die den Einsatz von Belladonna bei einer chronischen Krankheit zeigt:

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Die Patientin wurde längere Zeit mit Hormonpräparaten behandelt (Prednisolon= Cortison) und zeigte folgendes typisches Aussehen: Fettleibigkeit, glutrote Streifen, spezifische Röte. Als die Patientin den forschenden Blick der hom. Ärztin bemerkte, sagte sie: „Anstatt der Kleidungsgrösse 46 begann ich zwei Jahre nach der Behandlung mit Hormonpräparaten Kleidung der Grösse 54 zu tragen.“ Unter dem Einfluss einer intensiven Hormonkur hatte das Asthma keine individuellen Züge, die dem Homöopathen helfen können, eine passende Arznei zu wählen. Dieses Problem sind wir in der homöopathischen Praxis oft konfrontiert. Viele Patienten kommen zu uns als letzte Hoffnung, nachdem sie vorher monatelang oder jahrelang schulmedizinisch behandelt worden sind. Diese Therapien maskieren die individuellen Symptome und komplizieren den Fall. Zurück zum Fall der Asthmapatientin: Diese russische hom. Ärztin befand sich also in einer schwierigen Lage. Aber als sie sah und erkannte, dass diese Frau zu den Menschen mit hoher Temperatur gehörte, was kennzeichnend für Belladonna ist, verschrieb sie dieses Mittel in hoher Verdünnung. Im Laufe der folgenden zwei Monate begann die Patientin nicht nur leichter zu atmen, sondern magerte auch bis zu Grösse 48 ab. Dr. Constantin Hering (1800-1880, ein Schüler Hahnemanns der nach Amerika ging): Lachesis (Buschmeisterschlage; Surukuku) (aggressive Schlange) 1833 in Surinam, (Mittel-America): Arzneimittelprüfung des Schlangen-Giftes an sich selbst in zu niedriger Verdünnung (1. Schlangenprüfung in der Hom.): konnte bis zum Ende seines Lebens keine Kravatte um den Hals tragen Arzneimittelbild: erträgt keine Berührung um den Hals Schlangen-Biss: sehr giftig; zersetzt das Blut; ein Biss in die Vene führt oft zum sofortigen Tod, da das Gift die Nervenimpulse des Herzens blockiert. Oberflächliche Bisse verursachen schwere Blutungen und Blutvergiftung. Gift: hemmt die Blutgerinnung (macht das Blut dünner), was zu Blutungen ins Gewebe führt. Das hom. Mittel Lachesis: dient zur Behandlung von Herz-Kreislauf- und Gefässbeschwerden, Blutvergiftung (Sepsis), schlimme Geschwüre (schlecht heilende Wunden); Wechseljahrsbeschwerden; grosses Konstitutionsmittel

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Charakteristische Symptome von Lachesis: linke Seite, nachts; während dem Schlafen (fürchtet sich vor dem Schlafengehen); Schlange ist auch nachtaktiv; am Morgen beim Aufstehen; im Frühling alle Blutungen (Menstruationsblutung, Nasenblutung); reden purpurrote, dunkel-blaue Farbe Hals: purpurrot bis dunkel-blau bei Entzündung Wasseransammlungen (Ödeme): alles schwillt auf: Gefühl von Einengung Gefühl von Einengung: ertragen nichts Enges: um Hals, Bauch; tragen weite Kleider Geschwätzigkeit: sprechen gerne und viel (non-stop) Mercurius sol. (Quecksilber): Vergiftung (früher, z.Zt. Hahnemanns als Medikament Arsenicum album (Arsen): Vergiftung (früher, z.Zt. Hahnemanns als Medikament gegen Syphilis: in enormen Dosierungen))

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Akute und Chronische Krankheiten In der homöopathischen Behandlung unterscheidet man zwischen akuten und chronischen Krankheiten. Bei beiden Formen ist die Lebenskraft verstimmt, d.h. in Unordnung und gestört. Die Lebenskraft hat generell den Impuls, alles von innen nach aussen zu schieben, d.h. das Krankheitsgeschehen möglichst an die Peripherie (Oberfläche) des Organismus zu verlagern. Sowohl bei der akuten wie bei der chronischen Krankheit wird das Krankheitsgeschehen um so ungefährlicher, je weiter es vom Zentrum an die Peripherie verlagert wird. Die Lebenskraft sucht entlastende Wege über die Körperoberfläche und die Ausscheidungsorgane. Was gibt es für Ausscheidungs- und Reinigungsvorgänge? Hautausschläge, Durchfälle, Erbrechen, Schweissausbrüche, Nasenausfluss, Hustenauswurf, Nasenbluten etc. Fieber (Temperatur über 37,5°C) als Abwehrreaktion: z.B. zum Abtöten der Bakterien und Viren bei Infektionskrankheiten. Werden nun diese Reinigungsvorgänge mit Medikamenten (pharmazeutische/chemische, pflanzliche, homöopathische) behandelt, kann eine Unterdrückung stattfinden, wenn die Lebenskraft daran gehindert wurde, die Krankheit an die Oberfläche des Körpers zu bringen. Die Krankheit verlagert sich nun in tiefere Schichten. Es können Komplikationen einer akuten Krankheit auftreten. Oder aus einer akuten Krankheit kann sich eine chronische entwickeln. Beispiel: Kind mit einer akuten Krankheit: Masern Tritt der Hautausschlag auf, so ist dies eine Entlastung für den Organismus des Kindes. Tritt dagegen der Hautausschlag plötzlich wieder zurück, bedeutet das oft höchste Gefahr für den Patienten, weil sich das Krankheitsgeschehen auf zentralere und damit wichtigere Organe verlagert: Hirnhäute, Herz, Nieren, etc. Dann können Komplikationen auftreten: z.B. Hirnhautentzündung. Das gleiche gilt für die Behandlung des Fiebers. Die meisten Komplikationen bei Masern sind auf diese falsche Behandlung (z.B. fiebersenkende Medikamente) zurückzuführen und nicht, weil ungeimpfte Kinder mehr gefährdet sind! Geimpfte Kinder erkranken auch! (Thema Impfungen komme ich später zu sprechen).

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Beispiel: Kind mit einer chronischen Krankheit: Neurodermitis Das Kind leidet an den chronischen Hautauschlägen und starkem Juckreiz. Wenn diese Hautauschläge durch Salbenbehandlung unterdrückt werden oder von selbst vergehen*, kann z.B. Asthma oder rheumatische Beschwerden später folgen. Später können daraus auch Magen-, Leber-, Herz- oder Nierenkrankheiten folgen, und schliesslich steht man vor echt destruktiven (zerstörenden) Erscheinungen. *Hautausschlag kann von selbst verschwinden, wenn die Lebenskraft geschwächt wird. Dann hat sie keine Kraft mehr, das Krankheitsgeschehen nach aussen: zur Haut zu bringen! Das bedeutet: Je schwächer die Lebenskraft wird, desto tiefer geht das Krankheitsgeschehen in das Zentrum, ins Innere. Oder umgekehrt gesagt: je vitaler und kräftiger die Lebenskraft, desto mehr besteht die Tendenz, die Krankheitserscheinungen an der Peripherie, d.h. nach aussen zu verlagern. Dieses Naturgesetz, dass der Organismus versucht, die Krankheitserscheinun-gen von innen nach aussen (vom Zentrum in die Peripherie/Oberfläche) zu schieben, entspricht dem anderen, dass Krankheit im Inneren (Zentrum) beginnt und nach aussen (zur Peripherie) fortschreitet.

Akute Krankheiten Haben einen plötzlichen Beginn, einen heftigen und schnellen Verlauf und verschwinden rasch wieder oder können auch zum Tod führen. Die Lebenskraft reagiert aktiv auf die akute Krankheit: mit Abwehrreaktionen. Bei leichten Verläufen ist Selbstheilung möglich, manchmal auch bei schweren Fällen (d.h. ohne Behandlung). Bei leichten akuten Erkrankungen sollte man nichts unternehmen, ausser sich Ruhe gönnen, viel Trinken, etc.. Akutmittel in der Homöopathie Bei mittleren bis schweren Verläufen von akuten Krankheiten kann die Homöopathie mit s.g. Akutmitteln die Lebenskraft stärken und zu einer raschen Heilung führen, und zwar ohne Nebenwirkungen (wenn nicht unterdrückt wird. Kontrolle: Sulf. C30 ca. 1 Woche nach Abklingen der akuten Symptome).

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Der Homöopath berücksichtigt dabei nur die akuten Symptome des Patienten. Anwendungsmöglichkeiten der Homöopathie in akuten Situationen: z.B. Grippe, Hals- und Ohrenentzündungen, Husten, Lungenentzündungen, Magen-Darm-Grippe (mit Durchfall, Erbrechen, etc.), alle Kinderkrankheiten (Masern, Mumps, Röteln, Scharlach...), Hexenschuss, Reisekrankheit und vieles mehr. Hier ist zu betonen, dass die Homöopathie auch schlimme und lebensbedrohliche Krankheiten: z.B. Lungenentzündung, Hirnhautentzündung, usw. zu heilen vermag. Die Wirkung der treffend gewählten Arznei ist dann sehr schnell. Hier braucht es aber ein Spital, wo hom. Fachärzte die Kranken betreuen und behandeln können. Mein Zukunftswunsch: mehr hom. Spitäler in der Schweiz (z.B. in London, Indien gibt es solche). Einschränkung bei der Behandlung von schweren, akuten Krankheiten gibt es nur wegen der ungenügend Zahl von gut ausgebildeten Homöopathen. Ausserdem fehlt den Nicht-ärztlichen Homöopathen (wie ich) die Spital-Erfahrung. Dies ist im Moment für mich eine Einschränkung, die ich aber mit den Jahren, mit zunehmender Erfahrung, wieder wett machen kann. Weitere Anwendungsmöglichkeiten der Homöopathie in akuten Situationen: Als ergänzende Massnahmen zu chirurgischen Eingriffen und in der Unfallmedizin: Machen eine Erkrankung, ein Unfall oder ein Trauma einen chirurgischen Eingriff nötig, kann Homöopathie behandlungsergänzend gegen Unruhe, Schock, Infektionsgefahr, Schmerzen und durch den Eingriff ausgelöste Komplikationen eingesetzt werden. Beispiel: Arnica (C200) vor und nach Operation (eigene Erfahrung: z.B. Lehrer vor Hüftoperation: im 1. Jahr; im 2. Jahr; meine Mutter: komplizierter Handgelenksbruch: keine SZ-Medikamente benötigt, nur Arnica erhalten!) Arnica wirkt heilungsfördernd, stoppt Blutungen, entzündungshemmend, etc. Erste Hilfe: Der richtige Einsatz der hom. Notfallapotheke kann eine rasche und wirksame Unfallhilfe gewährleisten, bevor die Rettungssanitäter und Rettungsärzte eintreffen. Beispiele:

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Arnica als erstes Notfallmittel bei vielen Verletzungen: z.B. bei Traumata (Knochenbrüche), Schlagverletzungen, Kopfverletzungen; starkem Muskelkater bei Überanstrengung Calendula zur Narbenheilung und Wundreinigung Ledum bei Stichverletzungen, Tierbisse (Vorbeugend gegen Wundstarrkrampf)

Chronische Krankheiten Chronische Krankheiten sind immer wiederkehrende Krankheiten oder Krankheiten, die mehr als 3 Wochen Beschwerden machen. Die chronische Krankheit ist ein eigener Typ von Krankheit, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Lebenskraft keine Abwehr gegen sie besitzt (im Gegensatz zur akuten Krankheit, bei der es eine Abwehr gibt, die zur Krisis führen kann). (YL/RG: S. 37ff). Die chronische Krankheit nimmt immer weiter zu, ihre Leiden werden stärker, sie befällt immer wichtigere innere Organe, sie führt oft in die Zerstörung und zum Tod. Wenn ihre äusseren Manifestationen (z.B. Hautausschläge, Warzen, Zysten, Myome, etc.) durch lokale Massnahmen unterdrückt werden, geschieht das Gegenteil von Heilung, und sie verschlimmert sich. (RG: Homöopathik: S. 109) (Was Unterdrückung ist, werde ich gleich näher erklären). Wichtig zu wissen: jedes Symptom, jede Krankheitsäusserung hat eine Bedeutung für den ganzen Menschen: Z.B. die kleinste Warze hat ihren Sinn und steht im Zusammenhang zum ganzen Menschen und sollte nicht einfach bedenkenlos entfernt werden!!! Wieso ist das so? Um dies zu erklären, muss ich den Begriff Miasma oder miasmatische Belastung erklären.

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Miasmen-Lehre Hahnemann beschäftigte die folgende Frage sehr: Warum treten bei vielen Patienten – trotz Erfolg der hom. Behandlung – im Lauf der Jahre immer wieder und zum Teil schwerere Krankheiten auf? Um dies herauszufinden, studierte er alle seine Patienten mit chronischen Krankheiten sehr genau und über Jahrzehnte. Dadurch erlangte er ein grosses Wissen über die chronischen Krankheiten und deren Reaktionsweisen. (Er publizierte seine Lehre von den „chronischen Krankheiten“ 1828-1830 in 5 Büchern). Hahnemann stellte fest, dass die Ursache für die chronischen Krankheiten eine tiefere Störung, ein tief liegendes Ur-Übel sein musste. Hahnemann nannte dieses Ur-Übel Miasma. Miasma. = (griechisch) heisst wörtlich „Verunreinigung“. Damit meinte Hahnemann eine durch Ansteckung oder Vererbung eingeprägte tiefliegende innere Krankheit. (Köhler I: S. 177). Diese Ansteckung ist dynamisch, d.h. nicht-materiell (Bakterien, Viren kommen erst später), sondern es ist wie ein Fremdprogramm (energetische Information), das die Lebenskraft stört und ins Ungleichgewicht bringt. Das bedeutet, dass diese Miasmen eine Störung der Lebenskraft bewirken. Dies ist die Grundlage oder der Boden, auf der Krankheiten entstehen können. Durch Schwächung der Lebenskraft (siehe Auslöser) wird das schlummernde Miasma geweckt. Es macht sich bemerkbar durch Krankheitssymptome. D.h. solange man nur die Symptome an der Oberfläche behandelt, besteht die Grundschwäche weiterhin, sodass die chron. Krankheit des Patienten auch nicht ausheilt. Die Natur gibt uns die Möglichkeit, diese vererbten Miasmen auszuheilen oder schwächer zu machen: mit Hilfe der Kinderkrankheiten! z.B. Masern, Mumps, Röteln, Scharlach, Keuchhusten, etc. Deshalb ist es wichtig, möglichst viele Kinderkrankheiten in der Kindheit durchmachen zu können! Und nicht zu impfen wie es die heutige Schulmedizin macht! Gefürchtete Komplikationen von Kinderkrankheiten: z.B. bei Masern die Hirnhautentzündung, erfolgt durch falsche Behandlung der Kinderkrankheiten! Z.B. Fieber zu senken! Das erkrankte Kind sollte bei Fieber zu Hause bleiben!

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Hautausschlag sollte rauskommen können, deshalb Kind nicht wegen Fieber unterkühlen, wenn möglich im Bett behalten! Dies ist die Erfahrung von vielen Homöopathen über Jahrzehnte oder Jahrhundert. (Ich möchte das Thema Kinderkrankheiten und Impfungen später besprechen.) Hahnemann unterschied 3 chronische Miasmen: Psora, Syphilis und Sykose. Später entdeckte man weitere Miasmen: Tuberkulinie (oder tuberkulares Miasma): als Kombination von Psora + Syphilis (John Henry Allen), und Kanzerinie (oder Krebs-Miasma): als Kombination (Verschmelzung) der drei chronischen Miasmen: Psora + Sykose + Syphilis. Psora: (= Krätze bzw. inneres Jucken) Hauptwurzel aller Krankheiten und Schwierigkeiten, die uns anfällig macht auf Krankheiten und andere Miasmen. v.a. funktionelle Störungen (d.h. Störung im Befinden; noch keine organische Störung); Hautauschläge: rot, juckend; Charakteristisch: Juckreiz Reizbarkeit: Nervenreizung Nervosität/innere Unruhe; alles ist gereizt (Haut, Nerven, Darm, Magen, etc.), Durchfälle, Schwitzen viel, etc.; Mangel (Mangelsituation wird durch Verwertungsstörungen im Mineralstoffwechsel bedingt); viele Allergien (v.a. Haut- und Lebensmittelallergien), nervöser Magen-Darm: Verdauungsstörungen: Übelkeit, Erbrechen. Nach Kent (einem grossen amerikanischen Homöopathen): Psora = Egoismus, Gier, Machtbestreben, etc. macht uns anfällig. Sykose: (Hintergrund: Gonorrhoe, Tripper) Charkateristisch: Überfluss (zu viel), zu machen Stau, Blockaden; Warzen (dick, hart, blumenkohlartig); Nieren-, Gallensteine, Wasserretentionen, Krampfadern, Venenthrombosen, Polypen, Myome, Fisteln, Stirnhöhlenentzündungen; Krankheiten der Becken- und Sexualorgane Syphilis: (Hintergrund: Syphilis) Charkateristisch: Zerstörung gegen sich selbst und gegen andere: Krankheiten sind zerstörerisch und aggressiv, keine Zeit für Heilung: tödlich, Löcher machend. Schmerzlos. Kaltblütig, gewalttätig: Auge um Auge bis jmd. blutet Missbildungen: Kind blind geboren, Hasenscharte, nur 1 Niere bei Geburt; Geschwüre: dunkle Blutungen, schmerzlos; Lepra,

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Mensch gesund bis zu einem plötzlichen Herzinfarkt, dieser ist so stark und zerstörend, das er schnell zum Tod führt. Tuberkulinie: (Hintergrund Tuberculose) Kombination von Psora und Syphilis: Charkateristisch: Zerstörung von Syphilis und innere Unruhe (Nervosität, Reizbarkeit) von Psora; Unzufriedenheit: ständig auf der Suche nach etwas Neuem. Assimilationsstörungen: d.h. essen viel, nehmen aber nicht zu. Starke Erkältungsneigung, Mittelohrentzündungen, Angina, viele Lungenentzündungen; oft Nasenblutungen; Blutungsneigung (hellrot), viele Allergien (Überempfindlichkeitsreaktionen); Schilddrüsenerkrankungen: Hypertyreose (Überfunktion der SD) Diese Miasmen-Lehre hat vor allem Konsequenzen in der hom. Behandlung von chronischen Krankheiten. Hauptanwendungsgebiet der hom. Behandlung: chronische Krankheiten Hier liegt auch die eigentliche Stärke der Homöopathie, da sie oft weiterhelfen kann, wo die Schulmedizin an ihre Grenzen stösst, weil die hom. Arzneimittel auf die tiefliegenden Störungen im Organismus der Kranken (die Miasmen) einwirken. Dies erfordert aber eine gewisse Zeit von 2-4 oder mehr Jahren. Je länger ein chronisches Leiden besteht, desto länger braucht der Heilungsprozess! Dies erfordert Geduld und Durchstehvermögen von Seiten des Patienten und von Seiten des Therapeuten Wissen über die Miasmen! Beispiele von chron. Krankheiten, wo die Homöopathie erfolgreich sein kann: Asthma, Rheumatische Krankheiten, Migräne, wiederkehrende Entzündungen: Mittelohrentzündungen, Kiefer- und Stirnhöhlenentzündungen, Rückenbe-schwerden, Entwicklungs- und Verhaltensstörungen bei Kindern und vieles mehr Es gibt aber auch viele unheilbare Fälle: fortgeschrittene Stadien von Krankheiten (z.B. Krebs, MS, Parkinson, Alzheimer, chron. Polyoarthritis). Diese Patienten haben jahrelang starke Medikamente eingenommen ( viele Unterdrückungen Komplex-Miasmen gebildet). Hier kann den schwer Erkrankten mit Hilfe der Homöopathie zumindest eine bessere Lebensqualität geschenkt werden.

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Weiterer Anwendungsbereich der Homöopathie: Vorbeugung von Rückfällen oder von schweren chron. Krankheiten: Durch hom. Behandlung werden die tiefliegenden Störungen behoben oder zumindest abgeschwächt, sodass die Patienten für Krankheiten weniger anfällig werden. Hier möchte ich einen erfahrenen hom. Arzt Adolf Voegeli zitieren aus seinem Buch: „Warum so krank? (Erfahrungen und Erkenntnisse aus 55 Jahren ärztlicher Praxis, davon 40 Jahre hom. Praxis; 1993 verstorben) (S. 142): „Neuere schwerere oder gar bedrohliche Krankheiten haben sich kaum eingestellt und unter 30’000 Patienten, die sich regelmässig bei mir wegen ihrer Gesundheitsstörungen behandeln liessen, habe ich nur zwei Fälle von Krebs beobachtet.“ Weiter sagt er: „Nicht, dass ich eine besondere Krebsprophylaxe betrieben hätte, sondern es wurden bloss alle Störungen physiologisch richtig behandelt und nicht unterdrückt, was mir der Grund des geringen Auftretens bösartiger Leiden zu sein scheint“. Hier teilt er die Ansicht vieler erfahrener Homöopathen (aus früherer Zeit und auch zeitgenössische). Dies ist heute sehr aktuell: mit der heutigen Medizin haben die chronischen Krankheiten zugenommen, v.a. die bösartigen chron. Krankheiten: Krebs, MS, Alzheimer, Parkinson, etc. Warum ist das so? Jetzt kommen wir zum wichtigsten Thema des heutigen Abends: die Unterdrückungen!

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Verschiebung der Symptome / Unterdrückung Wenn eine Krankheit nur nach den Symptomen und nicht nach den tieferen Ursachen behandelt wird, kann dies zu einer Verschiebung der Symptome führen. Dabei besteht die Tendenz, dass sich die Krankheit von aussen nach innen verlagert und dadurch gefährlicher und letztlich sogar lebensbedrohend werden kann. Formen von Unterdrückungen: (Krankheitserscheinungen zum Verschwinden gebracht: von aussen nach innen)

- Hautausschläge-Unterdrückungen jeglicher Art (mit Cortison, Zinksalbe, Teebaumöl, kalte Umschläge bei z.B. Masern)

- Warzen-Unterdrückung - Fieber-Unterdrückung - unterdrückte Kinderkrankheiten (durch Impfungen) - unterdrückte Absonderungen: Schweiss (Fussschweiss), Ausfluss,

Durchfälle, Menstruationsblutung, Milchfluss (bei stillenden Müttern), Eiterungen (Fistel-Entfernung), Nasenblutungen

- Brustabszess-Unterdrückung bei stillenden Frauen - unterdrückte Erkältungskrankheiten: z.B. durch Nasentropfen/spray

(Otrivin) - Rheumatismus-Unterdrückung - Migräne-Unterdrückung - Operationen und Manipulationen oder Entfernung von Organen:

a) oft unnötige Entfernung des Blinddarms (Darm-Krebs zugenommen) b) Tonsillektomie (Entfernung der Mandeln): Abwehrorgane werden geopfert, weil die Schulmedizin keine vernünftige Therapie anbieten kann.

- Impfungen (Siehe (YL/RG: 450-453) Ich möchte aber auch erwähnen, dass mit anderen Therapien: pflanzlichen Mitteln, sogar mit Homöopathie unterdrückt werden kann, wenn man nur die Symptome behandelt! Achtung: bei Gebrauch der homöopathischen Hausapotheke! (für solche, die eine zu Hause haben). Folgen von solchen z.T. jahrelang erfolgten Unterdrückung von Krankheitserscheinungen, d.h. die Beseitigung von Symptomen, ohne Berücksichtigung der zugrundeliegenden tieferen Störung (dem Miasma):

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Patient erkrankt immer schlimmer, d.h. seine chronische Krankheit verlagert sich immer mehr nach Innen, wo immer mehr lebenswichtigere Organe befallen werden, seine chronische Krankheit zeigt sich immer mehr zerstörerisch und lebensbedrohender. Warum? Alle diese Unterdrückungen haben Auswirkungen auf die miasmatische Belastungen. Sie können diese aktivieren und auch die Entstehung von gemischten miasmatischen Kombinationen bewirken (Krebs). Das bedeutet, dass der Mensch bösartigere chronische Erkrankungen (wie z.B. Krebs, Alzheimer, Parkinson, MS, etc.) kriegen kann. Dies möchte ich am folgenden Fallbeispiel zeigen: 58jähriger Mann kommt zur Nachbehandlung eines Herzinfarkts in hom. Behandlung: aus seiner Krankheitsgeschichte erzählt er: zuerst wurden vor paar Jahren zahlreiche Warzen entfernt. Ein Jahr später wird eine schwere Kieferhöhlen-Entzündung durch Antibiotika erfolgreich behandelt. Ein paar Jahre später treten rheumatische Beschwerden auf, die jahrelang durch Medikamente (entzündungshemmende) behandelt werden. Vor zwei Jahren erkrankt er an erhöhtem Blutdruck (Hypertonie), die er mit Blutdruckmittel behandelt. Vor einem Jahr erleidet er einen Herzinfarkt! Ausdrucksformen einer Krankheit: Warzen – Kieferhöhlen-Entzündungen – Rheuma: Arthrosen – erhöhter Blutdruck – Herzinfarkt: sind Ausdrucksformen einer tiefen inneren Krankheit: d.h. einem Miasma (und zwar: Sykose). Anderes Beispiel: Hautausschlag mit Zinksalbe oder Cortison mehrmals behandelt. Nach paar Monaten hat der Patient Asthma. Diese Krankheiten sind miteinander verbundene und sich gegenseitig beeinflussende Zeichen einer zentralen, inneren Störung: dem zugrundeliegenden Miasma. Dieses Miasma schwächt die Lebenskraft, sodass sich diese gegen chronische Krankheiten nicht mehr wehren kann. Die Schulmedizin sieht auch nach ihrem heutigem Wissen keinen Zusammenhang zwischen diesen Krankheiten. Sie betrachtet jede Krankheit als eine getrennte Krankheit, die unabhängig voneinander existiert. Deshalb gibt es so viele Spezialisten verschiedener Fachgebiete (HNO-Arzt, Rheumatolog, Kardiolog, Dermatolog, Gastrolog, etc.). Jede Krankheit wird dann entsprechend für sich alleine behandelt.

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Bei der Schulmedizin wird deshalb oft (in 98 % der Fälle) durch Medikamente die Symptome behandelt und damit zum verschwinden gebracht (symptomatische Therapie). (siehe Voegeli: Warum so krank? S. 88; Voegeli, spricht hier aus seiner grossen Erfahrung: 55 Jahre ärztliche Praxis, davon etwa 40 Jahre als hom. Arzt): Ich zitiere aus seinem Buch: Dr. A. Voegeli warnt: „Die Symptome sollen unter keinen Umständen abgeschwächt werden dürfen – es sei denn ausnahmsweise und vorübergehend bei höchster Gefahr -, weil die Symptome zum grössten Teil Heilreaktionen sind, welche in akuten Fällen praktisch immer zu Heilungen führen, wenn der Patient so lange am Leben erhalten werden kann, bis die Immunisation (d.h. Abwehr) eingetreten ist. In chronischen Fällen sind sie hingegen meistens zu schwach, um zu einer vollständigen Heilung zu führen. Symptomatische Therapie ist daher ausnahmslos schädlich. Sie beherrscht aber heute fast ausschliesslich das Feld, woraus sich die geradezu unglaubliche Anfälligkeit und Krankheitsbereitschaft der heutigen Menschheit erklärt.“ (Artikel erschien 1976 im Tagesanzeiger; siehe Voegeli: S. 88, 89). Heute (27 Jahre später) hat dies leider immer noch Gültigkeit! Dies hat fatale Folgen für viele Patienten. Die jeweiligen Krankheiten mögen verschwinden, aber die wahre Ursache: das chronische Miasma (oder Miasmen: es können mehrere Miasmen aktiv sein) bleibt unbehandelt und wird sogar immer stärker. Das bedeutet, dass die Patienten immer mehr an schweren chronischen Krankheiten leiden: Krebs, Alzheimer, Parkinson, MS, etc. Zwar vermag die Schulmedizin das Leben vieler Patienten zu verlängern, aber zu welchem Preis! Sie müssen jahrelang, bis lebenslang Medikamente einnehmen, und leiden oft nicht nur an den Nebenwirkungen dieser Medikamente, sondern an den Folgen der Unterdrückungen! Die Lebensqualität geht hier eindeutig verloren! Deshalb ist es wichtig bei Behandlung von Krankheiten, dass der Homöopath mit Hilfe des Patienten die tieferen Ursachen sucht und erkennt. Und zwar die Suche nach möglichen Auslösern, nach den Problemen des Patienten und Suche nach den Miasmen, die der Patient anhand der Symptome zeigt (mit Hilfe der Biographie des Patienten und der Familienanamnese: Krankheiten in der Verwandtschaft). Das passende hom. Arzneimittel wirkt auf die geschwächte und ins Ungleichgewicht geratene Lebenskraft sowie auf die tiefliegenden Miasmen ein. Sie regt die Selbstheilungskräfte des Kranken an, bringt ihn wieder ins Gleichgewicht und stärkt somit die Lebenskraft. Der Mensch wird unterstützt,

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sich selbst zu heilen. Der Patient muss auch Selbstverantwortung übernehmen und z.B. schlechte Lebensgewohnheiten aufgeben.

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Homöopathische Behandlung (wie sieht es aus?)

Individualität - Individualisieren jedes einzelnen Krankheitsfalles

Die Homöopathie ist eine individuelle Therapie: d.h. dass die individuellen besonderen Symptome eines Patienten für die Mittelwahl von Bedeutung sind. Was unterscheidet z.B. ein Asthmapatient von 3 anderen. Also 3 Patienten, die an ein- und derselben Krankheit leiden, erhalten unterschiedliche Mittel, weil sie unterschiedliche individuelle Symptome aufweisen (z.B. unterschiedliche Auslöser). Das nennt man in der Homöopathie Individualität: und Individualisieren jedes einzelnen Krankheitsfalles. Wichtig für die Mittelfindung ist darum nicht in erster Linie der Name der Krankheit, also die Diagnose, sondern die Art, wie der betreffende Patient diese Krankheit ausdrückt (d.h. seine persönliche Reaktionsweise in der Auseinandersetzung mit den krankmachenden Faktoren; Köhler I/41). Beispiele: hom. Behandlung von 3 verschiedenen Asthmapatienten:

1. Patient: erleidet seine Asthmaanfälle nach Mitternacht, gegen 2 Uhr morgens. Heftige Atemnot zwingt ihn dann zum Aufstehen. Aufgrund der Symptome: Husten, häufiger Durst nach kleinen Flüssigkeitsmengen, kalter Schweiss, starkes Ermattungsgefühl, Unruhe, Beklemmung, Aufgewühltheit und regelrechte Verzweiflung – erhält dieser Patient Arsenicum.

2. Patient: erleidet seine Anfälle ebenfalls nachts, allerdings später zwischen 2 und 4 Uhr morgens. Er muss sich aufrichten, die Füsse aus dem Bett strecken, den Kopf mit den Ellbogen auf die Knie stützen. Starkes Schwitzen, Mattheit, Angst vor dem Alleinsein und Wunsch nach Gesellschaft, Aufschrecken beim geringsten Geräusch oder wenn er berührt wird, ein flaues Gefühl im Magen und die charakteristische Schwellung der oberen Augenlider zeigen an, dass dieser Patient am besten auf Kalium carbonicum reagiert.

3. Patient: ist eine jugendliche Asthmatikerin mit sanftem, aber launischem Wesen, die sich ohne Murren an ihre Umwelt anpasst, ihren Widerwillen hinunterschluckt, um die anderen nicht zu belasten und die dann Erkältungen mit erstickendem Husten bekommt. Darauf folgt pfeifende Atmung und Atemnot, vor allem im Liegen. Der Zustand der Patientin verschlechtert sich in warmen geschlossenen Räumen; bei offenem

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Fenster und draussen im Freien zeigt sich Besserung. Diese Patientin wird rasch auf Pulsatilla ansprechen.

Trotz derselben klinischen Diagnose „Bronchialasthma“ liessen sich hier noch Dutzende verschiedener Fälle nennen, die mit jeweils anderen hom. Mitteln erfolgreich behandelt wurden. (Mateu: 581, 582) Wie geht der Homöopath vor? Kommt ein Patient in die hom. Praxis muss der Homöopath zuerst unterscheiden zwischen akuter und chronischer Behandlung. Akute Krankheit und Behandlung Zuerst muss der Homöopath bestimmen was für eine Erkrankung vorliegt: z.B. eine akute Mandelentzündung. (wie der Schulmediziner) Dazu macht er eine körperliche Untersuchung des Kranken. Danach befragt der Homöopath den Patienten nach seinen Symptomen. Der Homöopath macht eine sorgfältige Fallaufnahme (d.h. er schreibt sich die Antworten des Patienten auf): dabei geht es vor allem um die Suche nach den besonderen individuellen Symptomen. Die gute Beobachtung des Patienten wie die des Homöopathen spielen eine grosse Rolle. Wichtige Fragen sind:

- Seit wann? Auslöser (auslösende Faktor einer Erkrankung)? - Wo? z.B. die Seite: links oder rechts? - Wie? ist z.B. der Schmerz? Stechend, brennend, klopfend ... - Modalitäten? Was bessert? Was verschlechtert? (z.B. Ruhe, Bewegung,

Wärme, Kälte, Trinken etc.) - Gemütszustand (psychischer Zustand)? Allgemeiner Zustand? - Begleitsymptome

Der Homöopath sucht bei einer akuten Erkrankung eines Patienten ein hom. Mittel aus, das auf den gegenwärtigen Gesamtzustand des Patienten passt. Nach der Erfassung dieser Daten erfolgt aus der Gesamtheit der besonderen, charakteristischen Zeichen und Symptomen die Auswahl eines hom. Mittels, das dieser Symptomatik am ähnlichsten ist. Der Homöopath wählt also ein „massgeschneidertes Mittel“ für den Patienten aus. Je mehr Erfahrung und Wissen ein Homöopath hat, desto sicherer wird er das ähnlichste Mittel finden.

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Behandlung von chronischen Krankheiten (s.g. Konstitutionsbehandlung) Für die Behandlung der chronischen Krankheiten nimmt sich der Homöopath beim ersten Gespräch (der s.g. Erstanamnese) mit dem Patienten viel Zeit (ca. 2 Std.). Bei dieser Befragung wird die gesamte gegenwärtige und vergangene Krankengeschichte des Patienten und dessen Familie eruiert. (Miasmatische Belastung chronische Krankheiten). Der Homöopath fragt den Patienten neben den körperlichen Beschwerden auch nach seiner Lebensgeschichte: Wo liegt das Problem? (Suche nach den zugrundeliegenden Problemen des Patienten) Welche Auslöser kommen in Frage? Seit wann hat er seine Beschwerde? In welcher Situation befand er sich vor dem Auftreten der ersten Symptome? z.B. Heirat, Geburt eines Kindes, Hauskauf, neue Arbeitsstelle, etc. Wie ist das Verhalten bei bestimmten Lebenssituationen? Wie ist sein Verhalten bei Kummer, Ärger, Stress, etc. Was hat der Patient für Gefühle und Gedanken in bestimmten Situationen, ist er verschlossen oder offen, hat er Zugang zu seinen Gefühlen, zeigt er seine Gefühle, ist er eifersüchtig, was für Ängste hat er, ist er pedantisch oder unordentlich, ist er ungeduldig; und vieles mehr wird befragt. Wichtig sind auch die Allgemeinsymptome: Essen: z.B. Vorlieben und Abneigungen, Schlaf, Kälte- oder Wärmeempfindlichkeit. Auch die Umstände, in denen sich sein Leiden verbessert oder verschlechtert (Modalitäten), spielen eine grosse Rolle: z.B. am Meer, nachts; zw. 1 – 2 a.m. etc. Aus der Gesamtheit der charakteristischen Symptome des Patienten sucht der Homöopath das entsprechende hom. Mittel, das diesem Gesamtbild am ähnlichsten entspricht. Diese Art von Behandlung in der Homöopathie wird oft als Konstitutions-Behandlung genannt. Das entsprechende Mittel heisst dann Konstitutionsmittel. Die klassische Homöopathie braucht in der Regel nur ein hom. Mittel, das nur eine Substanz enthält. Die Wiederholung eines hom. Mittels wird auf das Minimum beschränkt. Der Verlauf der hom. Behandlung erfordert Wiederholung eines hom. Mittels oder die Gabe eines anderen hom. Mittels in Abständen von 2, 4 oder mehr Monaten!

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Potenzierung (Dynamisation) Hahnemann wollte eine Arzneiform herstellen, die eine minimale Dosis der Arzneien ohne schädliche Wirkungen und ein Optimum an arzneilicher Kraft verbinden. Aus diesem Grund verdünnte er die Arzneien (lösliche Substanzen) stufenweise mit Alkohol und verschüttelte sie. Die unlöslichen Substanzen wie Gold, Eisen, Quarz etc. wurden schrittweise mit Milchzucker verdünnt und verrieben. Diesen Arbeitsvorgang: die stufenweise Verdünnung und Verschüttelung nannte er Potenzierung oder Dynamisation (Potentia = Können, Vermögen; Dynamis = Kraft). Die so hergestellten Arzneien erhielten den Namen Potenzen (oder Dynamisationen). Hahnemann entdeckte, dass bei vielen rohen Substanzen die Heilkraft erst durch diese Potenzierung freigesetzt wurde. Beispiele: Lycopodium, Kiesel, Blei, Petroleum, welche in ihrer rohen Form keine Heilwirkung haben, bei Blei und Petroleum entstehen Vergiftungen. Aber in der potenzierten Form zeigen sie vielfältige Heilwirkungen. Die giftigen Substanzen verlieren ihre Schädlichkeit in der potenzierten Form. Durch die Potenzierung erreichen die hom. Arzneien die gleiche energetische oder informative Ebene wie die Lebenskraft. Wie schon mehrmals erwähnt, ist Krankheit eine dynamische Verstimmung der Lebenskraft. Diese kann nur mit dynamischen Heilmitteln wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Das hom. Arzneimittel berührt die geschwächte Lebenskraft und löst den Heilungsvorgang aus. Wichtig ist: dass die Wirksamkeit der hom. Mitteln an den millionenfach erfolgten Heilungen von Kranken bewiesen werden konnte und wird.

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Was sind C- und D-Potenzen? Was bedeutet nun die Schreibweise C6 oder D12 etc.? Hier wird lediglich die Höhe der Potenz angezeigt. D-Potenzen (Dezimal-Potenzen) Kommt von decem = 10 Sind pro Potenzierungsschritt 10x verdünnt. D.h. 1 Teil der Urtinktur (lösliche Ausgangssubstanz) wird mit 9 Teilen Alkohol gemischt; und 10x kräftig geschüttelt. Das ist nun eine D1-Potenz. Davon wird 1 Teil genommen, mit 9 Teilen Alkohol verdünnt und wieder 10x geschüttelt. So entsteht eine D2-Potenz. C-Potenzen (Centesimal-Potenzen) Kommt von centum = 100. Werden nach dem gleichen Prinzip hergestellt, nur wird auf jeder Stufe im Verhältnis 1:100 verdünnt. LM-Potenzen oder Q-Potenzen (50000-er-Potenzen) Diese Potenzierungsmethode ist viel komplizierter. Vereinfacht kann man sagen, dass ein Verdünnungsschritt 1:50'000 ist, dafür aber bei jeder Stufe 100x geschüttelt wird. Diese Q-Potenzen werden meist in Tropfen abgegeben und können häufig wiederholt werden. Im Gegensatz zu den C-Potenzen, die in kleinstmöglicher Dosis (1-3 Globuli) abgegeben und so wenig wie möglich wiederholt werden. Die potenzierten Arzneimittel enthalten ab C12 oder D23 kein Molekül des ursprünglichen Arzneistoffes mehr. Es wurde lediglich die Information des Heilmittels auf die Trägersubstanz (Alkohol, Wasser oder Milchzucker) übertragen.

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Einzelmittel und minimale Dosis: In der klassischen Homöopathie wird in der Regel nur ein einziges homöopathisches Mittel, das nur eine einzige Substanz enthält, angewendet! Sie arbeitet mit Einzelmitteln und nicht mit Komplexmitteln (wie z.B. Similasan), wo mehrere potenzierte Stoffe gemischt werden. Alle Arzneimittelprüfungen wurden (und werden) mit Einzelmitteln durchgeführt. Es gilt das Motto: „Je weniger, desto besser“ (und nicht: „Je mehr, desto besser“). Die Wiederholung einer Mittelgabe findet nur bei Bedarf statt und wird auf das Minimum beschränkt. Die Dosis wird nicht von Körpergewicht oder Alter abhängig gemacht wie in der Schulmedizin. Es geht darum, die unsichtbare, immaterielle (geistartige) Lebenskraft zu stimulieren, so dass sie sich selbst heilen kann. Sie braucht einen Impuls (oder Reiz) und dieser sollte so klein wie möglich sein. Je akuter der Fall ist, umso schneller nimmt die Lebenskraft (der Körper) die Hilfe an. Nach Mittelgabe wartet man die Reaktion der Lebenskraft ab. Erfolgt eine Besserung des krankhaften Leidens, wird nichts mehr gegeben. Eine unnötige Wiederholung kann sogar die Mittelwirkung stören. Oder der Patient macht eine Arzneimittelprüfung, das bedeutet, dass er Krankheitssymptome bekommt, die vom Mittel hervorgerufen werden, also nicht seine eigenen sind. Diese klingen aber in der Regel nach kurzer Zeit wieder ab.

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Verlauf der Behandlung

Homöopathische Heilreaktion (s.g. Erstverschlimmerung) Während der hom. Therapie, v.a. bei chronischen Fällen, können sich die Beschwerden vorübergehend verstärken oder alte Symptome von früher erneut auftreten. Auch im psychischen Bereich sind Reaktionen möglich. Sie äussern sich mit verstärkten Emotionen: z.B. Ärger, Gereiztheit, weinerlich, intensive Träume, etc. Diese Heilreaktionen sind jedoch als positive Zeichen anzusehen. Dies zeigt, dass die Lebenskraft gut auf das hom. Mittel reagiert hat. Sie hat die Schwachpunkte des Körpers erkannt und den Heilungsprozess in Gang gesetzt. Die Art der Heilreaktion ist von Patient zu Patient verschieden. Sie ist abhängig von seiner individuellen Empfindlichkeit und von seiner Veranlagung (Konstitution). Häufig reagiert der Körper mit vermehrter Ausscheidung wie: Schleim, Durchfall, Schwitzen, Nasenbluten, vaginalem Ausfluss, etc. oder Hautausschläge. Jede Reaktion wirkt wie ein Ventil und stellt eine Art Selbstreinigung dar. Der Organismus kann sich entlasten, und der Patient fühlt sich anschliessend leichter. Dies sind gute Reaktionen von innen nach aussen. Der natürliche Heilungsverlauf (von innen nach aussen) darf nicht gestört werden. Es ist deshalb sehr wichtig, allfällige Reaktionen nicht mit Medikamenten zu unterdrücken. Es dürfen auch keine anderen hom. Mittel, auch keine pflanzliche Mittel: wie z.B. Teebaum-Öl benützt werden. Patienten mit schweren organischen Krankheiten (z.B. Asthma, Herzerkrankungen, Diabetes, etc.), die seit längerer Zeit Medikamente einnehmen müssen, nehmen selbstverständlich ihre gewohnten Medikamente weiter ein. Ein abruptes Absetzen wäre zu gefährlich. Bei Fragen wende man sich an den Homöopathen.

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Einige Beispiele für mögliche Heilreaktionen, die wie gesagt bei jedem Patienten verschieden sein können:

- ärgerlich, gereizt, weinerlich - intensive Träume - Müdigkeit - starkes Schwitzen, starker Nachtschweiss - Durchfall, Erbrechen - Menstruation verstärkt, Zyklus verändert - Hautausschlag verstärkt, Juckreiz - Kopf-, Rücken-, Gelenkschmerzen - Wiederauftreten alter Symptome

Der Homöopath muss beim Patienten beobachten, ob die Arzneiwirkung die Heilungsrichtung von innen nach aussen bewirkt! Der Weg zur sicheren Heilung geht von innen nach aussen. Umkehr dieser Richtung ist für den kritischen Beobachter ein Alarmsignal! Dagegen kann man gelassen abwarten, wenn die Reaktionen sich nach aussen wenden: verstärkte Sekretionen der Schleimhaut, Zunahme von Schweiss, Hautausschläge. Das beste Antidot bei ungünstiger Reaktion des Patienten ist die besser gewählte Arznei. (Köhler I/149-152-154)

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Wichtige Anliegen

Fieber Ist eine typische Reaktion der Selbstheilung. Wird das Fieber zu rasch abgesenkt, wird auch der Heilungsprozess gestoppt und damit die körpereigene Abwehr unterbrochen. Langfristig zeigt dies Wirkung. Die Folge sind endlose Rückfälle. Mit Fieber, einer der häufigsten Begleitsymptome bei Infektionen, Erkältungen und anderen Krankheiten, zeigt uns der Körper, dass er vor allem Ruhe braucht. Das Fieber (erhöhte Körpertemperatur über 37,5°C) stoppt die Vermehrung der eingedrungenen Erreger: Bakterien, Viren. Die Antikörperbildung, mit der sich der Körper gegen die Infektionserreger wehrt, setzt erst ab etwa 38,5°C ein. Wird das Fieber vorher bekämpft (z.B. mit Fieberzäpfchen bei Kindern), kann dies das gesamte Krankheitsbild verändern und verschleppen. Diese Unterdrückungen können später schwerere Folgekrankheiten zur Folge haben. Fieberkranke sollten deshalb primär nicht behandelt, sondern begleitet werden. Wichtig: viel trinken und Bettruhe. Wichtige Beobachtung: ist der Allgemeinzustand gut, trotz Fieber? Fühlt sich der Kranke den Umständen entsprechend noch wohl? Ein erhöhtes Risiko kann für den Kranken entstehen, falls das Fieber über 39°C steigt. Aber auch dann sollte erst eingeschritten (mit hom. Mitteln) werden, wenn sich der Kranke nicht gut fühlt. Vor allem bei Kindern bewirkt eine fieberhafte Erkrankung oft einen bedeutenden Schritt in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Viele Homöopathen wie auch anthroposophische Ärzte haben beobachten können, dass bei Menschen, die vor allem als Kinder Infektionskrankheiten ohne Chemiekeulen durchgestanden haben, das Immunsystem spätere bösartigere Krankheiten besser abwehren kann. Das Melanomrisiko (bösartiger Hautkrebs) zum Beispiel soll nach natürlich kurierten Fieberschüben später um bis zu zwei Drittel geringer sein. (Artikel im „bisch zwäg“ Nr. 2, 2002).

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Kinderkrankheiten Sind wichtig für die Kinder, damit sich das Abwehrsystem auf eine natürliche Art und Weise bildet. (YL/RG: 451) Durch aktives überwinden einer Kinderkrankheit (z.B. Masern, Mumps, Röteln, Scharlach, Keuchhusten) machen die Kinder stets einen Entwicklungssprung in Richtung robuste Gesundheit (robuste Immunkompetenz) und in ihrer Persönlichkeit. Kinderkrankheiten geben der Natur die Möglichkeit, chronische Schwächen eines Organismus auszugleichen (gemäss Hahnemann). Die Impfungen gegen Kinderkrankheiten sind ganz besonders verdächtig, weil sie erstens verhindern, dass das s.g. Abwehrsystem sich auf eine natürliche Art und Weise bildet und zweitens, weil diese Kinderkrankheiten oft trotzdem auftreten, aber dann als maskierte Form, so dass keiner sie erkennen und entsprechend behandeln kann. Daraus entstehen schleichende, chronische krankhafte Zustände, die noch dazu wiederum oft unterdrückt werden. Tumor-Entstehung nach Impfungen wird sehr oft beobachtet; die benigne (gutartige) Lymphdrüsenschwellung oder – Verhärtung nach Impfung ist bereits dafür eine Warnung. (YL/RG: 451). Alle Kinderkrankheiten lassen sich homöopathisch leicht behandeln (falls erforderlich). Dazu möchte ich auf einen erfahrenen deutschen hom. Arzt (46 Jahre Berufserfahrung) Dr. med. Manfred Freiherr von Ungern-Sternberg (Artikel aus Homöopahtie-akutell 3/2002: Masernimpfung wirklich sinnvoll?) zitieren: „Seit 1959 behandele ich Masern homöopathisch, selten fieberten die Kinder länger als zwei Tage, nie sah ich eine Komplikation. Meine Mutter, die über 60 Jahre homöopathisch praktizierte und alle von mir befragten Kollegen bestätigten ähnliche Verläufe.“ „Die in den Kliniken beobachteten Komplikationen sind nicht zu leugnen – aber ob sie nicht Folgen der Antipyrese-Massnahmen (Fiebersenkende Mittel) sind?“ Komplikationen können auch auftreten, wenn der Hautausschlag bei z.B. Masern unterdrückt wurde (z.B. durch kalte Umschläge wegen Fieber).

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Impfungen Ziel der Impfungen: Aufbau von Abwehrkräften gegenüber Infektionen (Virus): wenigstens eine Teilimmunität (Abwehr) gegen bestimmte Krankheiten. Die konventionelle Medizin besitzt keine andere immunstimulierende Möglichkeit! ABER: es ist keine massgeschneiderte „Impfung“, die der Konstitution jedes Patienten angepasst ist! Schädliche Inhaltstoffe (als Träger- und Begleitstoffe der Impfungen): Quecksilber-Verbindungen, Aluminium-Verbindungen (Aluminiumhydroxid= Nervengift!), Phenole (= Zellgifte) etc. „können nicht unerhebliche Bootsereffekte ausgelöst werden.“ (Dr. med. von Ungern-Sternberg, Homöopathie-Aktuell 3/2002: S. 9) Giftstoffe, die unsere Abwehrkräfte belasten! Unterdrückungsfolgen! „Wir wissen das nur nicht so ganz genau, was da wirklich geschieht.“ „Es ist nicht unmöglich, dass spätere Krebserkrankungen dadurch begünstigt werden. Allergien wie der Heuschnupfen z.B. traten jedenfalls erstmals nach der Einführung der Pockenimpfung auf!“ (Dr. med. von Ungern-Sternberg, Homöopathie-Aktuell 3/2002: S. 9)

Antibiotika Im Gegensatz zu den Arzneimittel der Schulmedizin, die lediglich die Auswirkungen der Erkrankung beseitigen, regen hom. Arzneimittel die Selbstheilungskräfte des Organismus an durch die Stärkung der Lebenskraft. Diese regt wiederum die Abwehrmechanismen des Immun- und des Nervensystems an. Beispiel: Ein Antibiotikum zerstört die Krankheitskeime, die sich durch eine veränderte Situation der Abwehrkräfte z.B. in unserem Rachenraum stark vermehrt haben; ein hom. Mittel wirkt unmittelbar auf den Immunapparat und regt ihn zu bestmöglichem Funktionieren an (über die Lebenskraft). (Mateu: S. 591)

Krebs Krebserkrankung ist immer das Endergebnis einer Kettenreaktion, die aus hereditärer Krebsbelastung (vererbtes Krebs-Miasma) mit erworbenen chronischen Miasmen plus oft mit einer iatrogenen Belastung ausgelöst wird.

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Michelle Strebel, dipl. klassische Homöopathin SHI, Tel. Praxis: 062’296’48’34, Privat: 061’971’58’40

Iatrogene Belastung= durch den Arzt verursacht (Therapie): am schlimmsten durch Impfungen! (YL/RG: S. 450, 451-458) (Voegeli-Warum so krank ?: S. 38-43).

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Michelle Strebel, dipl. klassische Homöopathin SHI, Tel. Praxis: 062’296’48’34, Privat: 061’971’58’40

Schlusswort: (abschliessende Gedanken) „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“, sagte Immanuel Kant (bekannter Philosoph) dies war auch das Lebensmotto von Hahnemann: „Aude sapere“ was aus dem Lateinisch übersetzt etwa heisst: „Wage, weise zu sein“ In diesem Sinne bitte ich alle, sich viel mehr über Gesundheitsfragen und über Krankheiten sowie natürliche Heilungsmethoden: wie die Homöopathie zu informieren und auszuprobieren. Sehr wichtig: alles kritisch prüfen. Und vor allem bitte ich Sie, keine Angst zu haben. Keine Angst vor Krankheiten, vor dem Tod oder vor dem Leben. Die Heilung liegt in uns selbst. Wir müssen nur mehr auf unsere innere Stimme hören. Lernen, auf die Signale unserer Lebenskraft, auf die Symptome zu achten. Ergründen, warum wir ein Symptom haben (sofern es möglich ist). Den natürlichen Heilungsprozess unterstützen und so wenig wie möglich Medikamente (damit meine ich jegliche Art: also auch homöopathische Mittel, pflanzliche Mittel, etc.) nehmen. Bei jeder Therapie auf die Heilungsrichtung achten: von innen nach aussen. Mehr Vertrauen in sich selbst und die natürlichen Selbstheilungskräfte. Und mehr Vertrauen in Gott!

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Michelle Strebel, dipl. klassische Homöopathin SHI, Tel. Praxis: 062’296’48’34, Privat: 061’971’58’40

Bücher-Empfehlung - Dr. Adolf Voegeli: Warum so krank? (Erfahrungen und Erkenntnisse aus 55 Jahren ärztlicher Praxis) Verlag Ronald Schindler, Konstanz ISBN 3-9802838-1-X - M.S. Jus: Die Reise einer Krankheit Homöosana Verlag, Zug ISBN 3-906407-03-9 - Dr. M. Mateu i Ratera: Erste Hilfe durch Homöopathie Hahnemann Institut, D-Greifenberg ISBN 3-929271-10-9 Die oben genannten Bücher sind bei der Homöosana, Zug erhältlich: Tel. 041'748’21’80. - Grollmann, Maurer: Klassische Homöopathie verstehen Groma Verlag, Baar (Tel. 041'760’82’22)

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Begrüssung: Guten Abend, ich möchte Sie ganz herzlich zu unserem heutigen Vortrag „Was ist Homöopathie“ begrüssen. Es freut mich, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute Abend hierher zu kommen, und dass Sie sich für die Homöopathie, einer schnellen, sanften und zuverlässigen Heilmethode interessieren. Vielleicht haben Sie selber bereits Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht und möchten einfach mehr darüber wissen – oder Sie sind noch am Suchen nach einer alternativen und effizienten Behandlungsmethode für sich selber – oder Sie möchten in Ihrem Leben für Ihre Gesundheit oder die von Ihrer Familie selber mehr mitbestimmen und einfache, akute gesundheitliche Störungen – vielleicht auch bei Ihren Kindern - erfolgreich behandeln. Dann sind Sie hier zur richtigen Zeit am richtigen Ort gelandet. Aber es ist natürlich unmöglich, alles in 2 Stunden zu erfahren. Sie dürfen auch nur aufmerksam zuhören und versuchen neue Einblicke zu gewinnen, in die uralten Regulationsmechanismen und Gesetzmässigkeiten in der Natur. Die Homöopathie schöpft aus einem grossen Wissens- und Erfahrungsschatz und wird deshalb auch „Die Heilkunde der Erfahrung“ oder „Erfahrungsheilkunde“ genannt. D. h., dass sich Vieles zwar nicht definitiv mit den heutigen wissenschaftlichen Kriterien beweisen lässt, dass aber die Jahrhunderte alte Erfahrung aus der Beobachtung und Anwendung eindeutig bestätigen, dass an der Homöopathie „Etwas“ dran sein muss, denn die Erfolge der homöopathischen Anwendungen sprechen für sich – Aber sogar bei den „schlimmsten“ und offiziell häufig als „unheilbar“ geltende Krankheiten können sich die wundersamsten Besserungen einstellen, wo sich genauso wenig erklären lassen und in der standardisierten, medizinischen Fachwelt nur Erstaunen, häufiger aber Unglauben, Ignoranz und Eifersucht auslösen. Wenn die Homöopathie aber fachkundig und mit entsprechender Erfahrung ausgeübt wird, dann kann man sie sicherlich als eine in sich vollständige und „echte Heilkunst“ verstanden und geachtet werden! Wer an sich selber schon die Wirkung einer homöopathischen Arznei im Krankheitsfall am eigenen Leib und Leben erlebt hat, weiss von was ich spreche. Hat von Ihnen vielleicht schon jemand selber Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht? Ich bin 30 Jahre von Olten weg gewesen und in diesem Frühling, zusammen mit meiner Familie (wir haben einen bald 2-jährigen Sohn) wieder hierher zurückgekehrt. Ich habe in dieser kurzen Zeit den Eindruck bekommen, dass die Homöopathie in dieser Stadt nur ein kleines Mauerblümchen Dasein fristet (Ich stelle mir gerade es Stiefmütterchen vor; eine wunderschöne, 3-farbige, kleine, einheimische Pflanze – Sie werden später verstehen, woher das Denken in Bilder herkommt und geprägt worden ist)

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Was ich also habe feststellen müssen ist, dass die Homöopathie ist trotz Ihrem guten Ruf hier in der Umgebung von Olten, nicht so sehr verbreitet und auch nicht sehr bekannt ist. Das liegt vielleicht daran, dass die Homöopathie im Kanton Solothurn erst seit dem 1.1.2000 offiziell als Beruf darf ausgeübt werden. Es braucht dazu also eine Berufsausübungsbewilligung vom Kanton. Es gibt aber in Bezug auf die „Homöopathie“ auch viele Vorurteile, noch mehr Unwissenheit und, was am schlimmsten ist, dass noch viel mehr „falsche Ansichten oder Vorstellungen“ existieren und überall verbreitet werden. Mit unserem Vortrag möchten wir im Bezug auf Ihre Vorstellungen über das, was Homöopathie ist und kann, etwas Klarheit verschaffen und im besonderen „Aufklärung durch Information aus erster Hand“ betreiben. Es freut mich, also wie gesagt, dass Ihres Interesse Sie heute Abend hier her geführt hat, und dass Sie jetzt da sind. Zuerst möchte ich mich Ihnen aber jetzt noch etwas näher vorstellen. Mein Name ist Georg Kissling – Ich bin 1962 geboren und bin in Olten bis 1975, in die Schule gegangen. Zuerst im Säli- später im Bannfeld- und dann noch kurz im Froheimschulhaus. Schon als 13-jähriger habe ich dann Olten verlassen, um in Stans (NW) an der Internatsmittelschule „Kollegium St. Fidelis“ eine akademische Laufbahn zu starten. Doch die Vorsehung hat es mit mir eine andere Variante aufgezeigt und so ist es gekommen, dass ich den Beruf des Krankenpflegers für allgemeine Krankenpflege gewählt und in Liestal gelernt und über 17 Jahre praktisch ausgeübt habe. In diesen 17 Jahren praktischer Tätigkeit am Krankenbett habe ich nicht nur Erfahrungen in allen Abteilungen der medizinischen- und chirurgischen Kliniken, bis hin zur Intensivstation – gesammelt, sondern auch in der damaligen Form von Spitex die Kranken zu Hause besucht, betreut und versorgt. Schliesslich bin ich in die Innerschweiz zurück gezogen, um auch die biologische Medizin die an der Aeskulap-Klinik in Brunnen betrieben wird, näher kennen zu lernen. Zusätzlich besuchte ich seit 1980 regelmässig Studienkurse in anthroposophischen Geisteswissenschaften und erlernte das Basiswissen über die Homöopathie durch das Studium der Grundlagenliteratur, dem „Organon der rationellen Heilkunst nach homöopathischen Gesetzen“, den „Chronischen Krankheiten“ und der „Reinen Arzneimittellehre“ von „Dr. Christian Friederich Samuel Hahnemann“ – dem Begründer der Homöopathie. Ab ca, 1990 folgten dann die ersten Anwendungsversuche mit der Homöopathie bei Tieren (Hunde, Katzen, Kälber, Kühe, Pferden,...) und gleichzeitig auch eine fundamentale Ausbildung zum Naturarzt an einer Fachschule für Naturheilkunde in Zürich.

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Seither bin ich ohne Unterbruch mit vielen Lehrern der Homöopathie in Kontakt: Michael Terlinden, Reinhard Rosé, Antonie Peppler, Gerhard Risch, Yves Laborde, Wolfgang Mettler, Lukas Bruhin, und vielen anderen – ich kann Sie gar nicht alle aufzählen, aber zu den wichtigsten gehörten wohl alle meine Patienten, die ich in den letzten 10 Jahren in meiner „Homöopathischen Praxis“ in Schwyz behandeln habe. Ein Homöopath lernt jeden Tag hinzu und verdankt sein Wissen auch seinen Patienten und der täglichen Erfahrung die ihm durch seine Arbeit täglich geschenkt wird. Denn in der Praxis bestätigt sich zur grossen Mehrheit, ob etwas funktioniert, und ob man alles richtig verstanden hat, was man mit der Homöopathie so alles machen kann. Ich muss sagen, dass mich die Homöopathie in diesem Sinne noch nie enttäuscht, sondern im Gegenteil meine Erfahrung bereichert, und meinen anfänglich auch skeptischen „Glauben“ in dem Sinne bestätigt, dass er sich in den insgesamt bald 25 Jahren zu einem „Wissen“ entwickelt hat, dass die Homöopathie eine echte Hilfe sein kann. - Aber! - Dass nur wer wagt, auch gewinnt! Dann kann die Homöopathie für die Kranken sogar eine Gnade sein. 1994 eröffnete ich also im September meine erste „Homöopathische Praxis“ in Schwyz als Krankenkassen anerkannter Therapeut. Ich bin dann auch Mitglied der Berufsverbände (NVS & VKH) geworden und seit 2000 auch dem EMR unterstellt. Seit 1994 ist so vieles geschehen, das ich hier überhaupt nicht alles aufzählen kann. Die Homöopathie habe ich in der Zwischenzeit nochmals 2 Jahre in Deutschland an der Clemens von Bönninghausen Akademie für Homöopathik studiert und in den letzten 7 Jahren arbeitete ich neben der Praxis an einem „Klinischen Kompendium der homöopathischen Arzneitherapie“, welches im April 2003 als Computerprogramm für Homöopathen erschienen ist. Ausserdem lehrte ich als Gastdozent an der „Akademie der Homöopathischen Heilkunst“ in Einsiedeln die „miasmatische Homöopathie der hereditären chronischen Krankheiten“ an der Expertenausbildung, u.s.weiter... 2004 bin ich also nach fast 30 Jahren Wander- & Lehrjahren, zusammen mit meiner Familie, wieder nach Olten zurückgekommen. Wir leben in Dulliken und ich praktiziere seit April - zusammen mit der Frau Strebel - am Krummackerweg 42 – bei der Friedenskirche – oberhalb vom Bifangquartier - was sich bewährt hat – die „Klassische Homöopathie“ oder „Die Erfahrungsheilkunde“ Im übrigen bin ich seit 2000 Vorstandsmitglied vom „Schweizerischen Verein für Homöopathie“ SVH, einem Verein für interessierte Laien, also für das öffentliche Publikum – wir machen dort mehr als monatlich eine Veranstaltung (Vortrag, Wanderung, Tageskurse) für Mitglieder – allerdings meistens in Zürich. – Ich habe hier einige Jahres-Programme und Informationen mitgebracht, die Sie mitnehmen können, wenn Sie daran interessiert sind. Der Verein ist am 30. April 1930 in Bern gegründet worden. (Heinrich Messmer) Jetzt möchte ich aber gleich anfangen mit unserem heutigen Thema: „Was ist Homöopathie?“ Und mich an dieser Stelle auch bei Frau Strebel für Ihre Einladung bedanken, Frau Strebel hat nämlich diesen heutigen, gemeinsamen Abend ermöglicht.

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Was ist Homöopathie? Zusammenfassend spreche ich jetzt über den:

- Unterschied der Homöopathie zur Schulmedizin. - Das Ähnlichkeitsgesetz und Lebenskraft. Und über - die „Praktische Anwendung der Homöopathie“ bei

Erfrierungen und Verbrennungen. Die Homöopathie ist eine eigenständige Medizin. Sie ist eine Alternativ-Medizin, d.h. sie bietet eine Alternative zu der offiziellen Medizin, der Schulmedizin. Ich werde den Unterschied nachher noch genauer beschreiben. Die Homöopathie ist eine in sich vollständige Heilmethode. Sie wurde vom deutschen Arzt Dr. Christian Friederich Samuel Hahnemann (1755 – 1843) vor über 200 Jahren (1789) aufgrund von Beobachtungen am Kranken erkannt, bestätigt und systematisiert – Er hat seine Erfahrungen in seinen Büchern und unzähligen Schriften überliefert. Das bekannteste ist das „Organon der rationellen Heilkunst nach homöopathischen Gesetzen“ – welches 1818 erstmals in Leipzig erschienen ist. Die Homöopathie, welche man in Indien auch akademisch studieren kann, wird dort deshalb wohl auch „German Medicine“ genannt. Aber die Homöopathie wird seit 1842 weltweit angewendet – also nicht nur in Deutschland, sondern auch in Neuseeland. Das Ähnlichkeitsgesetz ist ein Naturgesetz und beruht ebenfalls auf Überlieferungen, jedoch nicht von Hahnemann, sondern von dem wohl bekanntesten aller Ärzte, von Hippokrates von Cos, der oft auch als der „Vater der Medizin“ genannt wird, und auf den alle Ärzte schwören und sich vereidigen. (mit dem „Eid des Hippokrates“) Homöopathen müssen keinen Eid ablegen, aber sie folgen Hippokrates, auch wenn viele das nicht wissen. Das ist auch nicht schlimm, weil die meisten Ärzte ja auch nicht wissen, dass das homöopathische Ähnlichkeitsgesetz von Hippokrates stammt! Hahnemann folgte also „Hippokrates“, der (im 5. Jhd. V. Chr.) beschrieben hat: "Die Krankheit entsteht durch Einflüsse, die den Heilmitteln ähnlich wirken, und wird beseitigt durch Mittel, die ähnliche Erscheinungen hervorrufen." Diese Beobachtungen sind aber auch nicht von Hippokrates, sondern basieren auf einem uralten Naturprinzip, dem Ähnlichkeitsgesetz: Das Ähnlichkeitsgesetz lässt sich aber auch ausserhalb der Medizin, in verschiedenen anderen Lebensbereichen wiederholen beobachten und anwenden. Similia similibus curentur! drückt aus, dass „Ähnliches durch Ähnliches“ geheilt wird. Hahnemann wählte deshalb den Namen Homöopathie, was auf griechisch ähnliches Leiden bedeutet: HOMOION = ähnlich und PATHEIN = Leiden.

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Hahnemann formuliert das Ähnlichkeitsgesetz im Vorwort zu seinem „Organon“ folgendermassen: „Wähle, um sanft, schnell, gewiß und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden (homoion pathos) für sich erregen kann, als sie heilen soll!“ * “Diesen homöopathischen Heilweg lehrte bisher niemand, niemand führte ihn aus. Liegt aber die Wahrheit einzig in diesem Verfahren, wie man mit mir finden wird, so kann man erwarten, daß, gesetzt, sie wäre auch Jahrtausende hindurch nicht anerkannt worden, sich dennoch Spuren von ihr in allen Zeitaltern werden wiederfinden lassen... Denn „Wahrheit“ ist vom gleichen, ewigen Ursprung mit der „allweisen“ und gütigen Gottheit. Menschen können sie lange unbeachtet lassen, bis der Zeitpunkt kommt, wo ihr Strahl, nach dem Beschlusse der Vorsehung, den Nebel der Vorurteile – unaufhaltbar durchbrechen soll, als Morgenröte anbrechender Tag, um dann dem Menschengeschlechte zu seinem Wohle zu leuchten – hell und unauslöschlich.“ Also: Eine Arznei heilt eine bestimmte Krankheit, weil sie bei einem gesunden Menschen Symptome erzeugen kann, die dieser Krankheit ähnlich sind. Oder: Die Wirkung der Arznei muss der Krankheit ähnlich sein, die sie heilen soll. Und nochmal anders gesagt: Eine Arznei hat nur die Kraft, die Symptome einer Krankheit zu heilen, wenn sie diese Symptome auch beim gesunden Menschen erzeugen kann! Um herauszufinden wie die verschiedenen, aus natürlicher Herkunft stammenden Arzneimittel beim Menschen wirken, hat Hahnemann die „Arzneimittelprüfung am Gesunden“ eingeführt. Die homöopathische Arzneimittelprüfung ist ein absolut wissenschaftliches Vorgehen im klassischen Sinn. Die Arzneimittelprüfung ist ein rein homöopathisches Vorgehen, um die Wirkungen der Arzneimittel am gesunden Menschen wissenschaftlich zu prüfen. Die Schulmedizin kennt eine „Arzneimittelprüfung am gesunden Menschen“ nicht. Die Schulmedizin prüft ihre „künstlichen“ Arzneimittel an Tieren und an Kranken. Auf die homöopathische Arzneimittelprüfung kann ich aber heute Abend aus zeitlichen Gründen nicht eingehen, ich möchte jetzt wieder zurückkehren zum Ähnlichkeitsgesetz, einem der Grundgesetze der Homöopathie und des Lebens. „Similia similibus curentur“ Was bedeutet das schon wieder? – Danke! Sie haben gut aufgepasst!

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??? Aber was heisst das im Alltag? (Similia similibus curentur) Haben Sie sich schon einmal die Finger oder die Zehen abgefroren, dass diese fast so weiss und kalt wie der Schnee geworden, oder fast abgestorben sind. ???? Und Was haben Sie dagegen getan??? Sie haben die Hände für kurze Zeit mit kaltem Schnee abgerieben, und diese dann langsam erwärmen lassen, denn die Anwendung von lokaler Wärme bei Erfrierungen kann zu Nekrosen, also zum Absterben der weiter vom Rumpf entfernten Stellen der betroffenen Glieder führen! Dann haben Sie sich – ohne es zu Wissen – sich selbst „homöopathisch“ behandelt. Sie werden sich damit auch schnell wieder aufwärmen und wohlfühlen. Aber schon die Anwendung von 50 ° C heissem Wasser auf eine erfrorene Hand, kann die Prognose negativ beeinflussen, den Allgemeinzustand und die Heilungsaussichten abgestorbener Gewebsstellen weiter verschlimmern. Heisse Bäder zur Linderung, können ohne Gesundheitsrisiko, nur bei leichten Erfrierungen eingesetzt werden und immer nur kurz, und nur unter Einsatz gemässigter Wärme. Sie werden den Fehler nur einmal machen und schnell lernen, dass es so nicht richtig sein kann. Und jetzt das Gegenteil Was machen Sie, wenn Sie sich zum Beispiel die Hand mit kochend heissem Wasser verbrüht haben??? Sie werden antworten: „Sofort und so lange wie möglich unter das kalte Wasser halten!“ Haben Sie diese Therapie schon einmal an sich selber angewendet? Und ? Bei den Verbrennungen aber gilt eine gegensätzliche Lehrmeinung, Ist das nicht Widersprüchlich? Ich sage Ihnen, das ist das Verkehrteste und Schmerzhafteste und auch das Schädlichste was Sie in dieser Situation tun können! – Sie werden das nicht glauben – denn Sie lernten es so in Ihrer medizinischen Ausbildung, im Nothelferkurs, im Samariter Verein, jeder verkündet das Märchen und sogar die eigene Mutter und Grossmutter machten es schon genau gleich falsch! Wenn alle dasselbe denken, denkt keiner gründlich!

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Hahnemann erklärte das Ähnlichkeitsgesetz mit folgendem Beispiel: Eine Hand, in heissem Wasser gebadet, ist zwar anfänglich viel wärmer als die andere Hand, aber nach dem Bad wird sie kälter, kälter als die andere; ein gesunder Körper produziert also auf einen Kältereiz Wärme und auf einen Wärmereiz Kälte. Folglich sollen Verbrennungen nicht wie bisher üblich mit Eis oder kaltem Wasser behandelt werden, sondern im Gegenteil mit einem Wärmereiz, der die Lebenskraft dazu anspornt, Kälte zu produzieren, d.h. selbst zu kühlen. Hahnemann empfahl, eine verbrühte Hand noch einmal kurz so nahe wie erträglich an die Hitzequelle zu halten. Umgekehrt brauchen Erfrierungen einen Kältereiz, um die für die Heilung nötige Wärme zu produzieren. Hahnemann hat wiederholt bestätigt, was der Unterschied von der Schulmedizin zu Homöopathie ist. Es ist nicht nur der Verlauf der Krankheit, es sind auch die Resultate der Behandlung. Aber am eindrücklichsten kann man das homöopathische Heilgesetz bei der Behandlung akuter Verbrennungen demonstrieren. Und es ist wichtig, aus diesem Beispiel die Konsequenz dieses homöopathischen Vorgehens bei der Behandlung vieler anderer Krankheiten zu verstehen. Sind doch die Resultate der homöopathischen Behandlung bei Verbrennungen, jeder anderen Behandlungsmethode überlegen! Können Sie das so annehmen – oder wollen Sie weitere Hinweise von anderen Ärzten darüber hören, dass die Anwendung von Kälte gegen Verbrennungen schädlich ist?

Vielleicht nur eines oder zwei?

- John Bell liess 1801 öffentlich einer verbrühten Dame den einen Arm mit Terpentinöl benetzen, den anderen in kaltes Wasser tauchen. Der erste Arm befand sich nach einer halben Stunde wohl, der andere schmerzte sechs Stunden lang. Und wenn er nur einen Augenblick aus dem Wasser gezogen wurde, empfand sie daran viel grössere Schmerzen, und er brauchte viel längere Zeit zum Heilen als der erste.“

- Am deutlichsten aber hat der dänischer Regiments-Arzt Stahl seine Überzeugung

darüber ausgesprochen, wenn er sagt: „Ganz falsch und verkehrt ist die in der Arzneikunst angenommene Regel, man müsse durch gegenseitige Mittel behandeln. Er ist aus seinen Erfahrungen in den Kriegen und auf den Schlachtfeldern zum Schluss gekommen, „das durch ein Mittel, das ähnliches Leiden erzeugt (Similia similibus), die Krankheiten zu kurieren seien um geheilt zu werden: Verbrennungen durch Annäherung ans Feuer, erfrorene Glieder durch aufgelegten Schnee und das kälteste Wasser, Entzündung und Quetschungen durch abgezogene Geister. Und so heilt er mit dem glücklichsten Erfolg die Neigung zu Magensäure durch eine sehr kleine Gabe Vitriolsäure in den Fällen, wo man eine Menge absorbierender Pulver vergeblich gebraucht hat.

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(( Vor den grossen Nachteilen der Behandlung von Verbrennungen mit kaltem Wasser warnte bereits John Hunter.

((

Fabricio von Hilden vesicherte bereits 1607 : „Kalte Umschläge sind bei Verbrennungen höchst nachteilig und bringen die schlimmsten Zustände hervor. Es erfolgt davon Entzündung, Eiterung und manchmal Brand.“

(( „Eine mit kochender Brühe begossene Hand hält der erfahrene Koch in einiger Entfernung nahe an das Feuer und beachtet den anfänglich vermehrten Schmerz nicht, weil er aus Erfahrung weiss, dass er damit in kurzer Zeit, oft in wenigen Minuten, die verbrannte Stelle zur gesunden, schmerzlosen Haut wiederherstellen kann! (( Andere verständige Nichtärzte, zum Beispiel Lackierer, legen auf die verbrannte Stelle ein ähnliches, Brennen erregendes Mittel – starken, gut erwärmten Weingeist oder Terpentin-Öl und stellen sich in wenigen Stunden damit wieder her. Wie sie wissen lassen die kühlenden Salben dies in ebenso vielen Monaten nicht zu. Kaltes Wasser macht das Übel ärger.

(( Wenn der erfahrene Schnitter sich in der Sonnenglut bis zum hitzigen Fieber angestrengt hat, wird er nie kaltes Wasser trinken, da er das Verderbliche dieses Verfahrens kennt. Auch wenn er sonst keinen Brantwein trinkt, nimmt er ein wenig von einer Hitze hervorbringenden Flüssigkeit, einen mässigen Schluck Branntwein zu sich. Die Lehrerin der Wahrheit, die Erfahrung, überzeugte ihn von dem grossen Vorzug und der Heilsamkeit dieses homöopathischen Verfahrens. Seine Hitze wird schnell weggenommen, ebenso seine Ermüdung.“ (( Zimmermann lehrt in „Über die Erfahrung“, dass die Bewohner heisser Länder ebenso verfahren, mit bestem Erfolg. Nach grossen Erhitzungen nehmen sie etwas geistige Flüssigkeit zu sich. ))

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Von Zeit zu Zeit gab es auch andere Ärzte, die ahnten, dass die Arzneien durch ihre Kraft, analoge Krankheits-Symptome zu erregen, analoge Krankheits-Zustände heilen. Zu der homöopathischen Behandlung bei Verbrennungen schreibt Hahnemann dazu: „So nah war man manchmal der grossen Wahrheit! Aber man liess es bei einem flüchtigen Gedanken bewenden. Die so unentbehrliche Umänderung der uralten ärztlichen Krankheitsbehandlung, des bisherigen unzweckmässigen Behandelns in eine echte, wahre und gewissenhafte Heilkunst - blieb bis auf unsere Zeiten unausgeführt.“ „Hieran aber erkennt man den Vorteil der (homöopathischen) Behandlung mit Mitteln von ähnlicher Einwirkung vor dem Verfahren durch Gegensätzliches (contraria contraiis) nach der uralten, gewöhnlichen Arzneikunst.“ Hahnemann bezeichnete die Schulmedizin „Allöopathie“ – aus dem griechischen „Allos“ = anders) um die Behandlungsstrategie seiner Ärztekollegen (Gegensätzliches mit gegensätzlichem zu behandeln) (z. B. Verbrennungen mit etwas anderem, nämlich mit Kälte) von seiner, den homöopathischen Gesetzmässigkeiten folgenden Arzneikunst, der Homöopathie, die Ähnliches mit ähnlichem (similia similibus) heilt, abzugrenzen. Ganz im Sinne des bekannten Arztes Hippokrates, der ebenfalls beobachtet und überliefert hatte dass: „Durch das Ähnliche Krankheit entsteht und durch Hinzufügung des Ähnlichen werden aus Kranken Gesunde ... durch das Erbrechen hört das Erbrechen auf.“ Weiteres Beispiele, welche das Ähnlichkeitsgesetz im Alltag demonstrieren sind: z. B. Beim Zwiebel schneiden: Sie können folgende Symptome bei sich beobachten: Tränenfluss, Augenjucken oder –brennen, Kitzeln der Nase, Niesreiz, ein scharfer Nasenausfluss, und möglicherweise bekommen Sie auch eine gerötete Nase. Mit der aus einer Küchenzwiebel hergestellten homöopathischen Arznei „Allium cepa“, kann man jene Formen von Grippe und Schnupfen behandeln, die ähnliche Symptome aufweisen, als ob diese Patienten eine Zwiebeln geschnitten hätten. Oder der Zustand nach zu viel Kaffee: je nach individueller Empfindlichkeit entwickeln Personen nach zu viel Kaffe Beschwerden wie innere Nervosität, Zittern, Reizbarkeit, Herzklopfen und Schlaflosigkeit. Das homöopathische Arznei „Coffea tosta“ (welches aus der gerösteten Kaffeebohne hergestellt wurde), kann solche ähnliche Symptome beruhigen. Coffea kann einer Person in einem solchen Zustand - Ruhe und Ausgeglichenheit bringen. Genauso ist das auch bei vielen anderen Heilerfolgen. Kälte heilt Kälte, Hitze heilt Hitze – so ist es! Ähnliches wird durch ähnliches geheilt, und nicht „Gegensinniges mit Gegensätzlichem“, das ist ein Grundsatz, ein Naturgesetz, und das Gebot der homöopathischen Heilkunst“ – das ist Homöo-Pathie! (homeion pathos). Wenn man das Wissen über die Wirkungen der Einflüsse, die von aussen kommen kennt, und das Wissen über die Naturgesetze befolgt, dann ist man ein erfolgreicher Heilkünstler, ein Homöopath.

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Heute darf man sich nicht beirren lassen von den schnellen „Erfolgen“ der vielen modernen, technischen Behandlungsmöglichkeiten, unter welchen die Symptome durch die Behandlung mit etwas „gegensätzlichem“ in NICHTS auflösen und welche die darauf folgenden Zustände und neuen Krankheiten ignoriert oder als neue, eigenständige Krankheiten betrachtet. Weg ist weg, möchte man meinen – aus den Augen aus dem Sinn – doch die Natur lässt sich nicht durch Symtomendeckerei täuschen! Die Entwicklung chronischer, einseitiger und destruktiver Krankheiten kann eine direkte Folge falscher, unterdrückender Behandlung mit gegensätzlichen oder gegensinnigen Anwendungen sein! (Die Folgen kennen Sie als Krebs, Alzheimer, Allergien, Rheuma, Asthma, Nerven und Geisteskrankheiten.....usw). Heute ist das leider der Alltag. Paracelsus sagt: „Der Arzt ist ein Knecht der Natur, und Gott ist der Herr der Natur, der Arzt ist der Handlanger Gottes. ...Gott hat seine Macht den Kräutern gegeben, in Stein gelegt, in den Samen verborgen, in demselbigen wollen wir nehmen und suchen. Sehen müsst ihr – sehen – nicht sinnieren“ Wenn man die Phänomene des Lebens betrachtet oder studiert, kann man das Ähnlichkeitsgesetz nicht übersehen. Und wer bei seiner nächsten Verbrennung das homöopathische Verfahren wählt und den Versuch wagt, seine Verbrennung mit Hitze zu behandeln, wird gewinnen! Er wird eine wichtige Lehre für sein Leben erhalten und begreifen, dass Homöopathie nicht nur Kügelchen sind, in denen „nichts“ drin ist – und er wird die kleinen Mengen von Arzneistoff nicht mehr belächeln – die nur helfen sollen, wenn man daran glaubt! – und die Homöopathie als Placebo oder als Quacksalberei hinstellen. Eines der zuverlässigsten homöopathischen Arzneimittel, das ich kenne und das ich immer - für alle Fälle - in der Hausapotheke auf Vorrat habe - heisst „Cantharis vesicatoria“ in kleinen Potenzen (C30) – Die Spanische Fliege kennen Sie vielleicht noch als das „Canthariden-Pflaster“ Eine Wärmetherapie, welche bei fiebrigen, hitzigen Entzündungen angewendet wurde und welches beim Auftragen auf die Haut „Brandblasen“ verursacht – Das ist die Wirkung des Giftes dieser Fliege. Cantharis wirkt deshalb auch noch in höchster Verdünnung bei homöopathischer Anwendung - und die Verbrennung ist in diesem Fall eine homöopathische Anwendung – zuverlässig, schnell und sanft gegen die Blasenbildung bei Verbrennungen. Ich habe damit immer nur gute Erfolg erlebt. Je schneller Cantharis nach einer Verbrennung angewendet wird, je erstaunlicher sind die Erfolge damit, bei homöopathischer Anwendung. Was Sie bei anderen Verbrennungen – wie zum Beispiel beim Sonnenbrand homöopathisches tun können, werde ich Ihnen nächste Woche aufzeigen; Ich werde dann - wieder hier, zur selben Zeit - über die praktische Anwendung der Homöopathie bei Sommerbeschwerden und Reisekrankheiten – sprechen. Jetzt spreche ich noch über die Lebenskraft. Die Lebenskraft ist neben dem Ähnlichkeitsgesetz eine weitere Naturkraft und feste Grösse für den Homöopathen!

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Unterscheidung: Heilung und Unterdrückung Heilung kann in der von der Universität gelehrten Auffassung nur das Verschwinden der vorhandenen Symptome bedeuten, gleichgültig, ob die Symptome später wiederkommen oder sich in eine andere Daseinsform entwickeln, also ein „neues Krankheitsbild“ formen und sich in einer andern Gestalt wieder zeigen. (Folie 8 – Schritt – 4 Zeilen) Die Homöopathie kennt diese Verlagerung von Krankheitsprozessen von zunächst oberflächlichen Hauterscheinungen bis zur schlimmsten Zerstörung des Nervensystems mit damit verbundenen Persönlichkeitsveränderungen, die den Menschen als Individuum zerfallen lassen. Z. B. Alzheimer, Lähmungen (Parkinson), Sklerosen, Psychosen und echten, psychiatrischen Geistes- und Gemütskrankheiten und nennt diese Verschlimmerung deshalb Metastasierung in innere Organe. Z. B. Epilepsie bei Kindern nach Unterdrückung von Milchschorf oder Grind auf der Kopfhaut. (in diesen Fällen wäre das Stiefmütterchen homöopathisch) Die Homöopathie sieht den Menschen als lebendiger Teil der Natur, eingebettet als individuelle Einheit in ein grösseres Ganzes. Der Krankheitsbegriff wird ganzheitlich verstanden, sodass nicht nur Organe und Zellen erkranken, sondern dass eine Verstimmung der Lebenskraft den Menschen in seiner Ganzheit verändern kann. Wenn er durch natürliche Regulationsmechanismen nicht mehr zu seiner Individualität zurück finden kann, wird die anhaltende Verstimmung dieser Dynamik auf die Dauer zu krankhaften Veränderungen führen. Dies ist aber nicht nur eine Frage der Zeit, sondern auch der Individualität. Was uns alles krank machen kann hat uns Michelle Strebel vorher erklärt In der Schulmedizin wird von einem Standardmenschen ausgegangen. Z. B. Asthmapatienten erhalten alle mehr oder weniger die gleichen Medikamente (für den akuten Anfall. „Anti“ – Allergisch wirkende oder „Anti“ – entzündlich wirkende chemische Substanzen. (Zum Inhalieren, als Tabletten oder gespritzt.) Lebenskraft gehört für den „schulwissenschaftlischen“ Mediziner in den Bereich er Religion und der Philosophie, in seinem Denken hat sie keine Bedeutung – keine theoretische und schon gar keine praktische. Aber die Dynamis hat eine ganz wichtige Aufgabe – nebst der zentralen Funktion, dass sie uns am Leben erhält und dass wir ohne sie tot sind; Sie gleicht physische und psychische Reize aus und ist immer bestrebt das optimale Gleichgewicht wieder herzustellen. Da in der heutigen Medizin die materielle Betrachtungsweise des Menschen vorherrscht, wird das Materielle, also das Sichtbare und das Messbare in den Vordergrund gestellt. Aus der Sicht der allgemeinen wissenschaftlichen Lehrmeinung sitzt die Krankheit in der Zelle, im Gewebe, in den Organen oder – was heute immer häufiger der Fall sein soll – in den Genen, und da kann man bekanntlich nichts und alles machen. Die Ursache sieht sie häufig bei den Erregern, den Bakterien und Viren, die bekämpft, geimpft und getötet werden müssen – selbstverständlich mit „Anti“ – Biotika, also Mittel, die „gegen“ das Leben

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ausgerichtet sind. Der Krankheitsbegriff wird ebenso eingeengt auf die Vorstellung, dass Krankheit aufgrund der äusseren Ursachen mehr oder weniger zufällig und fremdartig – meistens jedoch unerklärlicherweise – den Organismus befällt und heimsucht, und der dann wie eine Maschine, hilflos und (ab-)wehrlos dem Geschehen ausgeliefert ist und von aussen repariert oder mit Gewalt vernichtet werden muss. Man macht heute Versuche mit Medikamenten an den Kranken und untersucht die Erstwirkungen ganz genau, aber nur die Erstwirkung – und dann unterscheidet man die erwünschten oder erhofften Wirkungen von den unerwünschten Wirkungen und definiert diese dann als „Nebenwirkungen“, womit lediglich die schädlichen Folgen von zu hoher Dosierung verstanden werden, da die verabreichten Gaben oft von bedenklicher Toxizität (d. h. Giftigkeit) sind und unverfroren in Kauf genommen und verharmlost werden. Aber jeder Reiz, der uns trifft, verursacht nicht nur eine, sondern zwei Wirkungen. (Nein, es sind nicht die Nebenwirkungen, die ich meine) es ist die erste Wirkung oder die Erstwirkung. Die Erstwirkung ist die rein materielle, physikalisch-chemische Reaktion im lebenden Organismus, eine erzwungene Reaktion also. Die Zweite Wirkung ist eine Nachwirkung. Die Nachwirkung beginnt dann, wenn die Erstwirkung zurücktritt. Es ist die Antwort des Lebens gegen den durch Gewalt zugefügten Angriff. Die Nachwirkung ist oft gegensätzlich in Ihren Symptomen zu der Erstwirkung. ZB. Trinken Sie einen Kaffee der die Nerven anregt. Was passiert in der Nachwirkung? Sie werden müde werden und das Verlangen empfinden, einen weiteren Kaffee zu trinken, damit Sie nicht Einschlafen. Die Müdigkeit ist die Nachwirkung vom Kaffee. (Wir haben eben vorher nur die Erstwirkung vom Kaffee angesprochen.) Ein anderes Beispiel beschreibt den Unterschied zwischen einer Schuhsohle und einer Fusssohle. - Kennen Sie Ihn? Die tote Schuhsohle wird durch den Gebrauch abgenützt, die lebendige Fussohle dagegen aufgebaut – nach den Blasen und Wunden entsteht eine dicke Hornhaut, die den Barfussläufer gegen die wiederholten „Angriffe“ von aussen zunehmend besser schützt. Immer aber ist die Stabilität, die momentane oder konstitutionelle Reaktionslage des betroffenen Menschen von entscheidender Bedeutung bei der Entstehung von Krankheiten. ((Aber in der modernen Welt gibt es auch Einflüsse aus der Zivilisation denen man aus natürlicher Reaktionskraft nicht gewachsen ist. Ich denke da z. B. an Krebserregende Substanzen wie dem Benzol in den Abgasen von Benzinmotoren, dem Quecksilber in Impfstoffen oder Zahnimplantaten, den Mobilfunkstrahlungen durch Sendeanlagen aber auch radioaktiver Verscheuchung, was ja dahingehend bekannt sein sollte.)) Früher waren die Angriffe stärker von Infektionsquellen ausgegangen, da bekanntlich „Dräck“ & Schmutz, Kälte und Nässe, Hunger und Elend ebenso schwächende Wirkungen auf das Immunsystem ausüben können, wie Mangel an sauberem Trinkwasser, Angst und Krieg.

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In solchen Zeiten grassierten die Pest, Cholera, Typhus, Syphilis und Gonorrhoe, usw. alles Krankheiten, welche auf mangelnde Hygiene (körperliche oder geistige Hygiene) zurückgeführt werden können. Es sind oft auch Krankheiten, bei welchen die Schulmedizin hilflos gegenüber stand – besonders bei Epidemien – hat die homöopathische Anwendung - wiederholt vorzügliche Dienste und die erstaunlichsten Resultate ausgewiesen. So hat sich die Homöopathie Ihren guten Ruf besonders in Ländern erhalten, die z. B. regelmässig von Cholera, Typhus oder Malaria heimgesucht werden, als sehr hilfreich bewährt. Die Ursachen der Erkrankungen liegen jedoch immer im Dunkeln, im unsichtbaren Innern des Menschen. Hahnemann bezeichnet die Krankheit als eine dynamische, (heute würde man sagen, eine „energetische“ Verstimmung der Lebenskraft. Aber die Lebenskraft reagiert nicht bei allen Menschen gleich. Die Empfindungen und die subjektive Bewertung der auftretenden Symptome ist bei jedem Menschen unterschiedlich, und so unterscheidet sich z. B. jeder Patient durch seine Individualität und seine eigentümlichen und charakteristischen, auffallenden und besonderen Zeichen und Symptome, ... welche die anderen Patienten mit derselben „Krankheit“ nicht so oder nicht typischerweise auch gleich auffallend empfinden. Dieser Chakakteristik fällt dann bei der Wahl des „homöopathischen“ Arzneimittels, - der Arznei also, die der Krankheit oder dem Zustand - in dem sich dieser „Menschen“ mit seinen krankhaften Veränderungen – die „ähnlichsten“ Symptome beim Gesunden Menschen hervorrufen kann - eine entscheidende Rolle zu. Die homöopathische Therapie hat die Heilung des kranken Menschen zum Ziel, und nicht lediglich die Beseitigung der Symptome an den erkrankten Organen oder Organsystemen, oder was in der Schulmedizin noch häufiger der Fall ist, die blosse Aufrechterhaltung des „Status Quo“. Dazu muss man wissen, dass die Pharmaindustrie im besonderen kein wesentliches Interesse daran, wirklich heilende Arzneimittel zu produzieren. Ein altes Sprichwort drückt diesen Umstand aus, indem man sagt; „Nur die Gesundheit und der Tod, sind des Arztes Not“. (Folie 9 – Schritt 1) Es ist selbstverständlich besser für die Wirtschaft, wenn eine Medikamente andauernd, am besten lebenslänglich eingenommen werden müssen, und die Kranken im Glauben gelassen werden, nicht mehr ohne sie leben zu können oder etwa, dass man überhaupt nichts anderes machen könnte oder nichts anderes kennen würde, das da wirklich helfen könnte, .. als Medikamente dauernd, sozusagen chronisch einzunehmen. Dazu weiss man heute, dass eigentlich schon genug Wissen zur Verfügung stehen würde. Doch der eigene Profit und die feste Überzeugung von der eigenen Unfehlbarkeit lassen manchen Fortschritt nicht bis zu den Bedürftigen gelangen, die sich danach sehnen, von der Last ihrer Krankheit befreit zu werden,

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wenn sie nur alles mitmachen würden, was dem neuesten Stand des wissenschaftlichen Irrtums entspricht, und sich ganz unkritisch zu Versuchszwecken für alles mögliche zur Verfügung stellen, ohne es selber zu wissen. (z. B. als Patient bei der Medikamentenprüfung am Kranken) Ja - nur, wer die Lebenskraft – die Dynamis – kennt und als zentrale Kraft in seinem Heilkonzept würdig platziert, hat Aussicht auf therapeutischen Erfolg. Paracelsus hat das vor 500 Jahren folgendermassen ausgedrückt: "Derjenige ist ein Arzt, der das Unsichtbare kennt, das keinen Namen hat, das keine Materie hat und doch seine Wirkung" Sie werden sich vielleicht fragen; „Ist denn die Lebenskraft dasselbe wie die Selbstheilungskraft?“ Es gibt für den Homöopathen eine zentrale, übergeordnete Kraft, die Lebenskraft – Hahnemann sagt zur Selbstheilungskraft: „würden wir eine Selbstheilungskraft besitzen, so hätte diese den Menschen gar nicht krank werden lassen. Aber darüber wollen wir heute nicht streiten – Viele können hier Hahnemann ohnehin nicht mehr folgen. „Die Arznei stäkt die Selbstheilungskraft, so dass diese die Krankheit überwinden kann“ – dieses Denkmodell hat sich heute etabliert. Richtig aber ist, dass jede Arznei eine künstliche Krankheit verursacht. Und so ein Medikamenten induziertes hervortreten von Symptomen provoziert. Wenn diese „Kunstkrankheit“ der zu heilenden Krankheit ähnlich ist, dann heilt sie diese. (Folie 9 – Schritt 2) Um die Homöopathie zu verstehen muss man Begriffe, die heute arglos verwendet werden , genauer unter die Lupe nehmen. Wer die Wirkungsweise von homöopathischen Arzneien mit der Selbstheilungskraft erklärt, entlarvt sich als unkundig. Es gibt eigentlich nicht einmal homöopathische Arzneimittel. Wenn die Arznei nach dem Ähnlichkeitsgesetz und den Spielregeln der Homöopathie ausgewählt wurde, kann sie in einem bestimmten Fall „homöopathisch“ sein, aber sie kann in einem anderen Fall nicht homöopathisch sein, wenn ihre Wirkung nicht ähnlich zu den Erscheinungen des erkrankten Menschen stehen.

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Ob eine Arznei „homöopathisch“ ist, ist einzig die Sache der Anwendung Im richtigen Moment, in der richtigen Art, Gabe, Dosierung und Wiederholung. Es ist eigentlich falsch, auf einer Etikette zum Beispiel anzuschreiben: „Belladonna C30 – homöopathisches Arzneimittel“ – nur weil es Belladonna in einer verdünnten, dynamischen Form enthält und zwar auf der Stufe von C 30 (= Zehn hoch Minus dreissig ) Homöopathisch ist die Belladonna nur, wenn sie bei Beschwerden angewendet wird, die der Belladonnavergiftung ähnlich sind. Wenn es im falschen Fall eingesetzt wird, ist es eben nicht homöopathisch, nicht dem entsprechenden Fall ähnlich – obwohl es auch dreissigmal potenziert und verdünnt wurde. Richtig würde es heissen: „Belladonna C30 – potenziertes Arzneimittel“ oder „dynamisiertes Arzneimittel“ oder „zur homöopathischen Anwendung zubereitet.“ (Folie 9 – Schritt 3) Die übliche Vorstellung des durchschnittlichen Konsumenten ist jedoch noch viel einfacher: „Es gibt Krankheiten und gegen diese Krankheiten gibt es Medikamente – also Arzneimittel. Arzneimittel machen gesund, sie heilen Krankheiten. Gift macht krank – Arznei macht gesund. Je mehr gesundes Arzneigift ich einnehme, desto gesünder werde ich. Doch das ist ein fataler Irrtum. Zwischen Gift und Arznei entscheidet nur die Dosierung, das wissen wir seit Paracelsus es so formuliert hatte: „Alle Dinge sind Gift und kein Ding ist ohne Gift, allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ Das homöopathische Arzneimittel muss also in mehrer Hinsicht Bedingungen erfüllen, damit es homöopathisch angewendet werden kann. Es muss in einer potenzierten, dynamisierten Form verabreicht werden, damit es seine Wirkung nicht als Gift, sondern als ein echtes Heilmittel entfalten kann, und es muss in der Lage sein, die Lebenskraft anzusprechen, es muss potenziert oder dynamisiert (=verschüttelt) sein. Und es muss in erster Linie ein Arzneimittel sein, welches beim Gesunden ähnliche Krankheitserscheinungen hervorrufen kann, wie bei dem entsprechenden Krankheitsfall, den man heilen will. Das Ähnlichkeitsgesetz ist der zentrale Kern der Homöopathie – der Fixpunkt, die immer wieder bestätigte Regel, das natürliche Gesetz des Lebens. Es wird hier manchmal auch von der Simileregel gesprochen.

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Ähnlichkeit drückt eine Beziehung zwischen zwei Objekten aus. „Ich gleiche meinem Bruder“ heisst, dass sich zwei Brüder gleichen – jeder dem anderen. Es kann also nicht sein, dass ich meinem Bruder gleiche und er mir nicht – die Ähnlichkeit ist immer gegenseitig. Aber ich kann meinem Bruder auf verschiedene Arten gleichen. Wir können gewisse Ähnlichkeiten im Aussehen, in bestimmten Verhaltensweisen, im Charakter, in der Sprache oder auf ganz verschiedenen Ebenen miteinander haben. Wir können komplett verschieden aussehen und doch ähnliche Vorlieben oder Abneigungen haben. In der mathematische-geometrischen Wissenschaft gilt, dass „wenn zwei Dinge einem dritten gleich sind, so sind sie untereinander gleich.“ Genau so gilt es in der Homöopathie: „sind zwei Dinge einem Dritten ähnlich, so sind sie untereinander ähnlich.“ Es gibt bei vielen Fällen also auch die Möglichkeit, besser noch die Wahrscheinlichkeit, dass verschiedene potenzierte Arzneimittel passend – also homöopathisch – sind. Der Homöopath sucht ein Mittel, das der natürlichen Krankheit möglichst ähnlich ist – aber eben nur ähnlich, und nicht gleich! So ähnlich wie möglich – aber nicht gleich! Um diesen Sachverhalt auszudrücken hat man zum Terminus Simile – das ähnliche Mittel, den Terminus Simillimum = das ähnlichste Mittel eingeführt. Genauso ist es in der Homöopathie, die Ähnlichkeit kann sich auf verschiedene Bereiche erstrecken. Das gewählte Mittel kann ähnliche seelische Veränderungen oder Gemütssymptome wie beim Patienten vorhanden hervorbringen, oder es kann ähnliche Körpersymptome wie bei der vorliegenden Krankheit hervorrufen. So gibt es unter Umständen in einem Fall schon zwei richtige – homöopathische Arzneimittel – jedes mit einer anderen Ähnlichkeit. Das Ähnlichkeitsgesetz ist das Gesetz der Wahl der richtigen Arznei, das Krankheitsbild mit den individuellen charakteristischen Empfindungen des Patienten muss dem Arzneimittelbild möglichst ähnlich sein. Am besten ist es, wenn das Arzneimittel beides, die geistig-seelischen Charakteristika des kranken Patienten hervorrufen kann, als auch die pathologischen, krankhaften körperlichen Veränderungen in seiner toxischen Giftwirkung erzeugen kann, wenn es also eben diese Krankheit auf allen Ebenen beim Gesunden künstlich bewirken kann, die es nun in „der kleinstmöglichen Gabe“ beim Kranken heilen soll. Es ist eine Kunst, die Wirkung eines Giftes – sprich einer Arznei – kennen zu lernen und zu beherrschen. Der Homöopath nennt seine Kenntnisse, die er von den Arzneien – meist durch die Prüfungen an gesunden Menschen – kennt, Arzneimittelbilder. Es sind nach gewissen Kriterien, aufgelistete Symptomenreihen. Symptome also, die sich während der Prüfung mit den entsprechenden Substanzen bei den Probanden eingestellt hatten. Symptomenreihen beschreiben die bei der Prüfung am gesunden entstandenen Veränderungen im Befinden. Was diese Arzneimittelbilder jedoch nicht beschreiben sind die pathologischen Veränderungen an den Geweben und Organen. Diese Veränderungen kennt der Homöopath aus dem Wissen durch die versehentlichen oder absichtlichen Vergiftungen, z. B. bei Unfällen mit Pflanzen, Chemikalien, Medikamenten, Umweltgiften oder radioaktiven Substanzen aus der Arbeitsmedizin und der Toxikologie.

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Das Wort „Arzneimittelbild“ vermittelt aber einen statischen Eindruck – ein Bild zeigt etwas fixes, unbewegliches. Wenn mehrere Bilder einen Ablauf, eine Bewegung zeigen, nennen wir das einen Film. Es redet aber niemand von einem Arzneimittelfilm - was aber der Tatsache, dass sowohl die natürlichen Krankheiten, wie auch die künstlichen Arzneimittelkrankheiten Prozesse, Abläufe, also Filme sind – die sich meist über einen Zeitraum, manchmal über das ganze Leben, ja sogar über Generationen abspielen und, die nicht nur als ein Bild bezeichnet werden können. Der Homöopath vergleicht gleichzeitig also nicht nur die momentanen, akut sichtbaren oder aktiven Symptome und Zeichen einer Erkrankung, sondern den ganzen Weg dorthin, von seinem Anfang an. Deshalb ist es gerade für die Behandlung der chronischen Krankheiten – und das sind in der Regel die meisten Krankheitsfälle in der Praxis – von elementarer Bedeutung, dass möglichst alle Krankheiten, auch längst vergangene, als geheilt geltende alte Beschwerden und Vorkommnisse – besonders auch in der Familie der Vorfahren, deren und der eigenen Geschwister und Anverwandten in Erkundung zu bringen. Der Homöopath muss also den ganzen „Film“ kennen, wenn er gezielt und erfolgreich behandeln will. (Folie 10 – Schritt 1) Ausserdem muss er auch die Behandlungsmethoden zu wissen, wie diese Symptome und Beschwerden angegangen, beziehungsweise unterdrückt worden sind, und wie die Lebenskraft auf diese Behandlungen reagiert hatte. Was war zuvor, was ist geschehen und was kam danach, was hat sich daraus entwickelt. Es kann manchmal auch sein, dass eine chronische Krankheit ein noch schlimmeres Übel in Schacht hält und dieses stellvertretend korrigiert. Das wäre dann ein unvollkommener Versuch der Lebenskraft, sich mit der grossen gesundheitlichen Verstimmung zu Gunsten des Überlebens zu einem zeitlich begrenzten Kompromiss zu einigen. Eine Scheinlösung, gerade etwa so, wie wenn man lebenslänglich Medikamente einzunehmen müssen meint, weil man glaubt, damit ein noch Schlimmeres Übel verhindern könnte. Die Lebensqualität wird damit aber garantiert nicht verbessert. Es ist eben einmal so, wie es ist. Tabletten schlucken und sich damit abfinden, dass es eben so sein muss, wie es ist. Eine solche Haltung dient wohl nur dem Verschreiber, nicht aber dem Wohl der Kranken. Meine Kontrollfrage bei jeder Verschreibung lautet: „Kann die Arznei das verursachen, was sie heilen soll?“

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Hahnemann beschreibt die Anforderungen an die homöopathische Heilkunst im: § 1 des „Organons der rationellen Heilkunst nach homöopathischen Gesetzen“ die Tätigkeit des Arztes wie folgt definiert: „Der einzige und höchste Beruf des Arztes ist es, kranke Menschen gesund zu machen, - was man Heilen nennt.“ (Folie 10 – § 2 & 3) *((Nicht aber das Zusammenspinnen leerer Einfälle und Hypothesen über das innere Wesen der des Lebensvorgangs und der Krankheitsentstehungen im unsichtbaren Inneren zu so genannten Systemen, womit viele Ärzte ihre Kräfte und zeit ruhmsüchtig verschwenden. Auch nicht die unzähligen Erklärungsversuche über die Erscheinungen bei Krankheiten, ihre nächste Ursache, die ihnen stets verborgen bleibt, usw. In unverständliche Worte und einen Schwulst abstrakter Redensarten gehüllt. Sollen sie gelehrt klingen, um den Unwissenden in Erstaunen zu setzen – während die kranke Welt vergeblich nach Hilfe seufzt. Es wird Zeit, dass wer sich Arzt nennt, aufhört, die armen Menschen mit Geschwätz zu täuschen, und anfängt, zu handeln, das heisst wirklich zu helfen und zu heilen.)) (Folie 11 – offen) Und in den §§ § 2 Das höchste Ideal der Heilung ist schnelle, sanfte, dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit, oder Hebung und Vernichtung der Krankheit in ihrem ganzen Umfange auf dem kürzesten, zuverlässigsten, unnachtheiligsten Wege, nach deutlich einzusehenden Gründen. § 3 Ein Arzt versteht zweckmässig und gründlich zu handeln und ist ein echter Heilkünstler, wenn er:

1. deutlich einsieht, was an Krankheiten, das heisst, was an jedem einzelnen Krankheitsfall im Besonderen zu heilen ist (die Krankheits-Erkenntnis, Indikation) 2. deutlich einsieht, was an den Arzneien, das heisst an jeder Arznei

im Besonderen das Heilende ist (die Kenntnis der Arzneikräfte) 3. nach deutlichen Gründen das heilende der Arzneien dem, was er an dem Kranken als unbezweifelbar krankhaftes erkannt hat, so anzupassen weiss, dass Genesung erfolgen muss sowohl hinsichtlich der Angemessenheit der Arznei, die für den Fall nach ihrere Wirkungsart die geeignetste ist (die Wahl des Heilmittels, Indikat), als auch hinsichtlich ihrer erforderlichen Zubereitung und Menge (die richtige Gabe) und der gehörigen Wiederholungszeit der Gabe, und 4. die Hindernisse der Genesung in jedem Fall kennt und sie zu beseitigen weiss, damit die Herstellung von Dauer ist.

§4 Er ist zugleich ein Gesundheits-Erhalter, wenn er die Dinge kennt, welche die Gesundheit stören und Krankheit erzeugen und unterhalten, und sie von den gesunden Menschen zu entfernen weiss.

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Wie funktioniert die Heilung? 10

Anforderungen an die Heilkunst

- Der Homöopath muss den ganzen „Film“ kennen, wenn er gezielt und erfolgreich behandeln will.

- Er muss möglichst alles wissen.

o Was war zuvor? o Was ist geschehen? o Was kam danach? o Wie hat sich alles entwickelt?

o Familiengeschichte (primäre Miasmatik) o Persönliche Krankengeschichte (sekundäre Miasmatik) o Erhaltene Behandlungen (und deren Folgen)

- Organon § 1 „Der einzige und höchste Beruf des Arztes ist es, kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt.“

- Organon § 2 „Das höchste Ideal der Heilung ist schnelle, sanfte, dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit, oder Hebung und Vernichtung der Krankheit in ihrem ganzen Umfange auf dem kürzesten, zuverlässigsten, unnachtheiligsten Wege, nach deutlich einzusehenden Gründen.“

Georg Kissling, Praxis für Klassische Homöopathie, Krummackerweg 42, 4600 Olten. www.erfahrungsheilkunde.ch

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Wie funktioniert die Heilkunst? 11

- Organon § 3 Ein Arzt versteht zweckmässig und gründlich zu handeln und ist ein echter Heilkünstler, wenn er: 1. deutlich einsieht, was an Krankheiten, das heisst, was an

jedem einzelnen Krankheitsfall im Besonderen zu heilen ist (die Krankheits-Erkenntnis, Indikation)

2. deutlich einsieht, was an den Arzneien, das heisst was an jeder Arznei im Besonderen das Heilende ist (die Kenntnis der Arzneikräfte)

3. nach deutlichen Gründen das heilende der Arzneien dem, was er an dem Kranken als unbezweifelbar krankhaftes erkannt hat, so anzupassen weiss, dass Genesung erfolgen muss sowohl hinsichtlich der Angemessenheit der Arznei, die für den Fall nach ihrer Wirkungsart die geeignetste ist (die Wahl des Heilmittels, Indikat), als auch hinsichtlich ihrer erforderlichen Zubereitung und Menge (die richtige Gabe) und der gehörigen Wiederholungszeit der Gabe, und

4. die Hindernisse der Genesung in jedem Fall kennt und sie zu beseitigen weiss, damit die Herstellung von Dauer ist.

- Organon § 4 Er ist zugleich ein Gesundheits-Erhalter, wenn er die Dinge kennt, welche die Gesundheit stören und Krankheit erzeugen und unterhalten, und sie von den gesunden Menschen zu entfernen weiss.

Georg Kissling, Praxis für Klassische Homöopathie, Krummackerweg 42, 4600 Olten. www.erfahrungsheilkunde.ch

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ÜBER DIE LEBENSKRAFT Warum das so ist mit dem Ähnlichkeitsgesetz werden Sie noch besser verstehen, wenn ich Ihnen jetzt noch das offene Geheimnis der Lebenskraft verrate. Die Lebenskraft - ist neben dem Ähnlichkeitsgesetz - eine weitere - feste Grösse - für den Homöopathen! Die Schulmedizin beruft sich auf die Gesetze der experimentellen Chemie & Physik. Der Homöopath arbeitet mit der Lebenskraft, die er Dynamis nennt. Er beruft sich auf die Gesetze des Lebens und der darin enthaltenen „unsichtbaren Lebenskraft“. Organon § 9 „Im gesunden Zustand des Menschen waltet die geistartige Lebenskraft unumschränkt. Als Dynamis belebt sie den materiellen Körper und hält alle seine Teile – in Gefühlen und Tätigkeiten – in bewundernswert harmonischem Lebensgang. So, dass sich unser innewohnender, vernünftiger Geist dieses lebendigen, gesunden Werkzeugs - frei – zu dem höheren Zweck unseres Daseins bedienen kann.“ Organon §10 Ohne Lebenskraft ist der materielle Organismus keiner Empfindung, keiner Tätigkeit und keiner Selbsterhaltung fähig. Nur das immaterielle Wesen, das den materiellen Organismus im gesunden und kranken Zustand belebt (das Lebensprinzip, die Lebenskraft) verleiht ihm Empfindung und bewirkt seine Lebensverrichtungen. (Ist er dann tot und der blossen Macht der physischen Aussenwelt unterworfen, fault er und wird in seine chemischen Bestandteile aufgelöst.) Man kann diese Kraft nicht mit einer Skala messen, weil wir keine definierte Masseinheit dafür kennen. Trotzdem ist das Leben mit Energie in enger Verbindung. Was ist der Unterschied zwischen einem Lebenden und einem Toten? Aus der Sicht der Schulmedizin gibt es keine Erklärung, beide Körper sind Physik und Chemie. Es fehlt ja nichts, was vorher nicht schon da war. Somit ist der Tod genauso etwas unverständliches, wie das Leben selbst. Das Leben bleibt aber nicht nur ein Phänomen, weil es in der herkömmlichen Wissenschaft keine Erklärung dafür gibt. Trotzdem ignoriert die Medizin aus unverständlichen Gründen, die von der Homöopathie vertretene Ansicht, dass allem lebendigen eine unsichtbare Dynamik – was sie die Lebenskraft nennt – zu Grunde liegt. Im Gegensatz dazu verspottet die Medizin die Homöopathie deswegen als „Vitalistisches Glaubenssystem“. So etwas kann keinen Platz in der Auffassung des herkömmlich ausgebildeten Arztes finden. Vitalität ist einfach etwas nicht nachvollziehbares und muss deshalb ausgegrenzt werden. Da sind die Grenzen der Medizin bereits überschritten. Das Leben ist für den Mediziner etwas befremdendes, etwas - was sich eher aus unerklärlichen Zufällen ergibt, als aus beobachtbaren und nachvollziehbaren Phänomenen. Der Homöopath hingegen kennt die Reaktionen des Lebens auf äussere Reize, er kennt die Phänomene und er kennt auch die Wirkungen der Substanzen auf den lebenden, gesunden Organismus. Das ist ein gewaltiger Unterschied!

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Wenn wir das Leben auch nicht wissenschaftlich exakt definieren können, ist das nicht auch gleichbedeutend damit, dass es das Leben gar nicht geben kann. Man kann es auch aus Mangel an Beweisen, deshalb als solches auch nicht von seiner Lehre ausschliessen, ohne der Lehre selbst damit zu schaden. Eine solche Auffassung entspricht ganz einfach nicht der Realität, und den Phänomenen der Natur. Sind wir doch alle felsenfest davon überzeugt, dass wir – mit allen unseren Sinnen - lebendige Wesen sind und dass wir ausserdem sehr individuell aussehen, uns manchmal eigenartig, aber immer unterschiedlich verhalten und reagieren. Ich kann hier noch etwas weiter gehen: Denn Keiner ist dem anderen gleich. Ebenso ist es mit den Substanzen in der Natur, den Pflanzen, Tieren und Mineralien, usw. Die Erscheinungen welche durch die verschiedenen Mittel aus der Natur beim Menschen hervorgerufen werden können, kennt der Homöopath, weil er die Wirkungen auf den gesunden Organismus erforscht – oder zumindest studiert hat. Die Wirkungen der einzelnen Substanzen sind genau so individuell, wie die Menschen in all ihrer Vielfalt. Hahnemann wusste genau, dass die bei einem Patienten beobachteten Symptome nicht die Krankheit an sich ist, sondern nichts mehr als deren äussere Erscheinungsform darstellt. Die eigentliche Krankheit ist durch „eine krankhafte Veränderung im Innern“ verursacht, die Krankheit als solche ist unsichtbar. Er prägte den Begriff der Lebenskraft, um auf diese unsichtbare, innere Dynamik hinzuweisen. Die Lebenskraft sorgt dafür, dass wir auf die Reize aus unserer Umwelt reagieren können. Die Lebenskraft ist ein Steuerungszentrum des Organismus, eine den chemisch-physikalisch Funktionierenden Abläufen im Organismus übergeordnete Kraft, die alle Lebensfunktionen autokratisch, d. h. autonom „steuert“. Die Lebenskraft aber auch ist mehr als das Immunsystem. Die Lebenskraft erhält das Leben in Harmonie, Ordnung und Ausgleich. Die Lebenskraft erhält das Leben aufrecht, sie entschwindet mit Prozess des Todes. Die Lebenskraft hält uns im besonderen am Leben und die Lebenskraft reagiert Während des Lebens im besonderen auf die Reize und Herausforderungen von aussen. Diese Reaktionen können sehr individuell verschieden sein. „Gesund sein bedeutet – nach meiner eigenen Definition - eine vitale Reaktionsfähigkeit der Lebenskraft zu besitzen, welche in der Lage ist, auf die Reize aus der Umgebung gezielt und konstruktiv, d. h. evolutiv zu reagieren und das Gleichgewicht wieder herzustellen.“ Wenn die Lebenskraft diese Funktion aus eigenen Antrieb oder aus anderen Gründen nicht mehr schafft, hilft der Homöopath weiter, indem er den richtigen Impuls setzt – in der richtigen Art und Dosierung - ; damit die Lebenskraft wieder zum Gleichgewicht zurück finden kann. Was aber die Begriffe „Gesundheit“, „Krankheit“ und „Heilung“ In der Homöopathie bedeuten, darüber möchte jetzt Frau Strebel zu Ihnen sprechen.

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Die Krankheiten aus der Sicht der klassischen Homöopathie. Die Unterscheidungen der akuten und chronischen Krankheiten (Folie 12 – Schritt 1) In der Homöopathie unterscheidet man zwischen akuten und chronischen, und zwischen natürlichen und künstlichen Krankheiten. Die akuten Krankheiten – (sind durch momentane Verursachung entstandene und vorübergehende Befindensstörungen und Regulationsmechanismen des Organismus.) Es sind die unmittelbaren Folgen der Verstimmungen der Lebenskraft und der Ausdruck ihrer individuellen Abwehrlage und spezifischen Reaktionsmuster). Akute Krankheiten haben einen plötzlichen Beginn und häufig einen heftigen und schnellen Verlauf. Bei leichteren Fällen heilen die Symptome die Krankheit von selbst durch (vermehrte Ausscheidung, Erbrechen, Durchfall, Fieberhitze, Schweiss, Hautausschlag, Eiterung, u.s.w.) Wenn die Lebenskraft auf äussere Einflüsse mit Abwehrreaktionen reagiert! Man muss also überhaupt nichts behandeln! Bei mittleren bis schweren Fällen – d. h. wo die Abwehrkraft bereits vorher geschwächt war – und durch andere Umstände oder Grundkrankheiten verkompliziert ist – oder wo es einfach zu viel auf einmal war (z. B. durch einen heftigen Blitzschlag) – kann eine akute Krankheit auch zum Tod führen, wenn sie nicht sinnvoll behandelt werden kann. Die Homöopathie eignet sich besonders gut für diese akuten Krankheiten - mit ihren unterschiedlichsten Ursachen und Auslöser - und den individuellen Reaktionen und Antworten der Lebenskraft bei den betroffenen Kranken. Das auffinden eines homöopathischen Arzneimittels im Akutfall ist wesentlich einfacher, weil die Symptome noch jung und heftig sind und die auslösenden Momente noch gut in Erinnerung sind oder in einem verständlichen Zusammenhang mit den Symptomen stehen. Deshalb ist die homöopathische Arzneitherapie nicht nur bei leichten Störungen, sondern auch bei der Behandlung schwerer, akuter Erkrankungen – überaus erfolgreich! – nämlich idealer Weise; schnell, sanft und dauerhaft. Die akuten erworbenen miasmatischen Krankheiten – werden auch die venerischen Miasmen genannt. (=giftige Krankheiten). Diesen liegt eine dynamische Ansteckung zugrunde (z. Zeit Hahnemanns, kannte man die Erreger noch nicht) und gewisse „ansteckenden“ Krankheiten neigten dazu chronisch zu werden, weil die Lebenskraft kein effizientes Abwehrmuster dagegen kennt oder findet oder weil der Kranke nicht mehr die ausreichende natürliche Eigenkraft besitzt, um die Krankheit von selbst zu überwinden. (z. B. sehr alte oder sehr geschwächte Menschen). (*Heute weiss man, dass Viren und Bakterien sich gerne dort vermehren, wo ihnen ein günstiges Milieu vorhanden ist. Viren und Bakterien sind ja „per se“ auch nicht schädlich, sondern für den Menschen und das Leben sogar unentbehrlich, aber die Vermehrung auf einem krankhaften Milieu kann zum Ausbruch von Krankheiten führen. Sieg! Für den Stärkeren!

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Heute aber neigen am häufigsten akute Krankheiten zu Komplikationen, zur Metastasierung, zur Chronifizierung und zur Destruktion, durch unsinnige Behandlungsmethoden mit übertriebenen Medikamenten oder Massnahmen. Also dann, wenn bei einer akuten Krankheit die akuten Symptome unterdrückt oder blockiert worden sind. (Dasselbe gilt auch für emotionale Verhinderungen, z. B. Weinen bei Trauer oder Schreien bei Zorn.) Die erworbenen chronischen, miasmatischen Krankheiten – Die chronischen Miasmen. Hahnemann hatte bei seinen Patienten beobachtet, dass trotz dem Ähnlichkeitsgesetz, welches er für unumstösslich hält, die Wiederherstellung der Gesundheit in ihrem ganzen Umfang, nicht immer dauerhaft war. Erinnern Sie sich an Hahnemanns Ideal der Heilung?: „...die Wiederherstellung der Gesundheit in ihrem ganzen Umfang muss: schnell, sanft, dauerhaft sein!) Häufig sind nach einer erneuten kleinen Veranlassung (Verstimmung, Zorn, Kälte, Nässe, Überessen, u. s. w.) oder aber nach kurzer oder längerer Zeit, dieselben Beschwerden wieder zurückgekehrt. Er beobachtete und studierte und dachte darüber, über 30 Jahre nach – „bei Tag und bei Nacht“, bis er im den Jahren 1818 eine „göttliche“ Eingebung hatte, welche für die Behandlung der „Chronischen Krankheiten“ bahnbrechend in der Medizin war, und bis heute geblieben ist. Nach weiteren 10 Jahren hat er 1828 seine Erkenntnisse veröffentlicht „Die Chronischen Krankheiten – Ihre eigentümliche Natur und homöopathische Heilung“ In diesen 5 Bänden stellte er fest, dass die Ursache für die chronischen Krankheiten eine tiefere Störung, ein tiefer liegendes UR-ÜBEL sein musste. Er nannte dieses, dem Menschengeschlecht anhaftende Ur-übel, auch MIASMA (griech. = Übel, Verunreinigung) Die Lehre der Miasmen hat besondere Konsequenzen für die homöopathische Behandlung von chronischen Krankheiten. Die Behandlung der chronischen Krankheiten sind deswegen auch die Hauptanwendungsgebiete der Homöopathie und gleichzeitig Ihre Stärke! § 206 Vor dem Beginnen der Cur eines chronischen Übels muß nothwendig die sorgfältigste Erkundigung vorausgehen, ob der Kranke eine venerische Ansteckung gehabt hatte; denn dann muß gegen diese die Behandlung gerichtet werden und zwar ausschließlich,... Dafür hat die Homöopathie wieder andere Arzneimittel, die den Miasmen ähnlich wirken! Darauf kann ich aber heute nicht eingehen, das gehört dann schon in eine höhere Fachausbildung! Zur Vollständigkeit erwähne ich jetzt nur noch welche anderen chronischen Krankheiten man in der Homöopathie unterscheidet und welche Miasmen es gibt und wie sie genannt werden, und welche Verbindungen und Verschmelzungen sie eingehen können. Wichtig zu Wissen ist es auch, dass sich diese Zustände auch weiter vererben, und zwar in dem Stadium der Krankheit, in dem sich die Träger bei der Zeugung des neuen Lebens befunden haben. (Hahnemann; Unterricht für Wundärzte mit Anhang über die Syphilis neugeborener Kinder) (Folie 13)

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Krankheiten in der Homöopathie _______ ______13 Die akuten Krankheiten (einfach oder kompliziert) Die akuten erworbenen miasmatischen Krankheiten (venerische Ansteckung) Die akuten erworbenen chronischen miasmatischen Krankheiten Die einzelnen – und die kombinierten - chronisch miasmatischen Krankheiten Die hereditären chronischen miasmatischen Krankheiten Die hereditären verschmolzenen chronisch miasmatischen Krankheiten Die einseitig destruktiven Krankheiten (durch Aktivierung kombinierter Miasmen) Die Geistes- & Gemütskrankheiten Die Infektionen & Epidemien Die Interkurrenten Krankheiten Die Iatrogenen Krankheiten durch allöopathische Verhunzungen der Gesundheit Die chronische Impfkrankheit – Vakzinose

durch Sykotisierung hereditärer chonischer Miasmen Die hereditären iatrogenen Krankheiten Die hereditäre Vakzinose Die akuten und chronischen Vergiftungen Verletzungen

Georg Kissling, Praxis für Klassische Homöopathie, Krummackerweg 42, 4600 Olten. www.erfahrungsheilkunde.ch

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Die akuten und chronischen Krankheiten? – Die Miasmen 12

Krankheiten

Chronische

Causa veneris morbis

Natürliche

Künstliche

Einzelne Verschmolzene Iatrogene & Toxische

Psora

Sykose

Syphilis Psoro-

Sykotisch

Psoro-Syphilitisch

Psoro-Syko-

Syphilitisch

Allöopathische, (durch ärztliche Manipulation)

Vakzinosis Sykotisierung (Vergiftung)

Akute

Causa occasionalis

Aktive, erworbene oder hereditäre

Miasmen

erworbene oder hereditäre verschmolzene

Miasmen

erworbene oder hereditäre Schädigungen, (Medikamen-

und Impfkrankheiten)

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Krankheiten in der Homöopathie _______ ______13 Die akuten Krankheiten (einfach oder kompliziert) Die akuten erworbenen miasmatischen Krankheiten (venerische Ansteckung) Die akuten erworbenen chronischen miasmatischen Krankheiten Die einzelnen – und die kombinierten - chronisch miasmatischen Krankheiten Die hereditären chronischen miasmatischen Krankheiten Die hereditären verschmolzenen chronisch miasmatischen Krankheiten Die einseitig destruktiven Krankheiten (durch Aktivierung kombinierter Miasmen) Die Geistes- & Gemütskrankheiten Die Infektionen & Epidemien Die Interkurrenten Krankheiten Die Iatrogenen Krankheiten durch allöopathische Verhunzungen der Gesundheit Die chronische Impfkrankheit – Vakzinose

durch Sykotisierung hereditärer chonischer Miasmen Die hereditären iatrogenen Krankheiten Die hereditäre Vakzinose Die akuten und chronischen Vergiftungen Verletzungen

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Was ist der Unterschied von Homöopathie und Schulmedizin? ÜBER DIE LEBENSKRAFT UND DAS ÄHNLICHKEITSGESETZ Die Schulmedizin beruft sich auf die Gesetze der experimentellen Chemie & Physik. Der Homöopath arbeitet mit der Lebenskraft, die er Dynamis nennt. Er beruft sich auf Die Gesetze des Lebens und der darin enthaltenen „unsichtbaren“ Energie. Man kann die Kraft nicht mit einer Skala messen, weil wir keine definierte Masseinheit dafür kennen. Trotzdem ist das Leben mit Kraft in Verbindung. Was ist der Unterschied zwischen Einem Lebenden und einem Toten? Aus der Sicht der Schulmedizin gibt es keinen, beide sind Physik und Chemie. Es fehlt ja nichts, was vorher nicht schon da war. Somit ist der Tod genauso etwas unverständliches, wie das Leben selbst. Das Leben bleibt ein Phänomen, weil Wir es nicht definieren können, was jedoch nicht auch bedeuten kann, dass es das Leben überhaupt nicht gibt. Die Schulmedizin verspottet die Homöopathie, die sich mit der Lebenskraft beschäftigt als ein „vitalistisches System“, was aus wissenschaftlicher Sicht Der Betrachtung unwürdig ist, da sie so etwas wie Leben oder belebte Materie überhaupt nicht kennt. Das Leben ist für den Mediziner eher etwas, was sich aus unerklärlichen Zufällen ergibt. Der Homöopath hingegen kennt die genauen Reaktionen des Lebens auf äussere Reize, und er kennt auch die Wirkungen der einzelnen Substanzen auf den lebenden Organismus. Und der Homöopath folgt dem bekannten Arzt „Hippokrates von Cos“ der beschreibt es so: "Die Krankheit entsteht durch Einflüsse, die den Heilmitteln ähnlich wirken, und wird beseitigt durch Mittel, die ähnliche Erscheinungen hervorrufen." Welche Erscheinungen die verschiedenen Mittel in der Natur hervorrufen kennt nur der Homöopath, weil nur die Homöopathie die Wirkungen auf den gesunden Organismus erforscht hat. Hahnemann selbst war Apotheker und führte zu seiner Zeit die wissenschaftliche Leitung des deutschen Apothekerlexikons. Das Apothekerlexikon ist¨ ein Kompendium der Wirksamkeiten von Arzneien bei verschiedenen Krankheiten, eine Monographie der Anwendung von Wirkstoffen beim Kranken. Hahnemann prüfte deshalb die Wirkungen der Substanzen beim Gesunden und veröffentlichte seine Studien in der „Reinen Arzneimittellehre“ (5 Bände). Erst durch die Kenntnis der reinen Wirkung der Substanzen beim Gesunden konnte er die Beobachtungen des Hippokrates bestätigen: „Ähnliches heilt ähnliches“ eines der Grundgesetze der Natur der Lebenskraft. „Similia similibus curantur“. Durch seinen wachen, offenen und für die Wirklichkeit vorurteilsfreien, scharfen Blick, seiner künstlerischen Intuition und Beobachtungsgabe, hinterliess er der Medizin ein wissenschaftlich absolut verbindliches Heilsystem, welches in seiner Anwendung zuverlässig und unzweifelhaft zum Erfolg führen muss und seither dem Wohl der Menschheit dient. Mit seinem Werk "Organon der rationellen Heilkunde nach homöopathischen Gesetzen" hinterliess er der Welt 1810 ein geniales Vermächtnis. Samuel Hahnemann hat zu seiner Zeit den Ärzten den Weg gezeigt, den sie bei der Arzneimittelbehandlung zu gehen haben, wenn sie erfolgreich sein wollen. Seine Lehre und Forschung breitete sich schnell über die ganze Welt aus. Die medizinischen Anweisungen Hahnemanns sind bis heute unverändert gültig geblieben. Macht's nach, aber macht's genau nach!

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Die Lebenskraft sorgt dafür, dass wir auf die Reize aus unserer Umwelt reagieren können. „Gesund sein bedeutet – nach meiner eigenen Definition - eine vitale Reaktionsfähigkeit zu besitzen, welche in der Lage ist, auf die Reize aus der Umgebung gezielt zu reagieren und das Gleichgewicht wieder herzustellen.“ Wenn die Lebenskraft diese Funktion aus eigenen Antrieb oder aus anderen Gründen nicht mehr schafft, hilft der Homöopath weiter, indem er den richtigen Impuls setzt – in der richtigen Art und Dosierung - ; damit die Lebenskraft wieder zum Gleichgewicht zurück finden kann. Aber jeder Reiz, der uns trifft, verursacht nicht nur eine, sondern zwei Wirkungen. (Nein, es sind nicht die Nebenwirkungen, die ich meine) es ist die erste Wirkung oder die Erstwirkung (diese wird oft fälschlicherweise auch „Erstverschlimmerung“ genannt). Die Erstwirkung ist die rein materielle, physikalisch-chemische Reaktion auf den lebenden Organismus, eine erzwungene Reaktion also. Die Zweite Wirkung ist eine Nachwirkung. Die Nachwirkung beginnt dann, wenn die Erstwirkung zurücktritt. Es ist die Antwort des Lebens gegen den durch Gewalt zugefügten Angriff. Die Nachwirkung ist oft gegensätzlich in Ihren Symptomen zu der Erstwirkung. ZB. Trinken Sie einen Kaffee der die Nerven anregt. Was passiert in der Nachwirkung? Sie werden müde werden und das Verlangen einen weiteren Kaffee zu trinken, damit Sie nicht Einschlafen. Die Müdigkeit ist die Nachwirkung vom Kaffee. Ein anderes Beispiel beschreibt den Unterschied zwischen einer Schuhsohle und einer Fusssohle. Kennen Sie Ihn? Die tote Schuhsohle wird durch den Gebrauch abgenützt, die lebendige Fusssohle dagegen aufgebaut – nach den Blasen und Wunden entsteht eine dicke Hornhaut, die den Barfussläufer gegen die wiederholten „Angriffe“ von aussen immer besser schützt. Um das Prinzip der Homöopathie zu erklären gibt es ein wichtiges, einfaches und gutes Beispiel: „Die Verbrennung“ Was tun Sie, wenn Sie sich zum Beispiel die Hand mit kochend heissem Wasser verbrühen? Sie werden antworten: „Sofort und so lange wie möglich unter das kalte Wasser halten!“ Haben Sie diese Art der Therapie schon einmal an sich selber angewendet? Und?.... Ich sage Ihnen, das ist das Verkehrteste und schmerzhafteste und auch schädlichste, was Sie in dieser Situation tun können! Sie werden das nicht glauben – denn Sie lernte es so in Ihrer medizinischen Ausbildung, im Nothelferkurs, im Samariter Verein, jeder verkündet das Märchen und die eigene Mutter und Grossmutter machten es schon gleich falsch! Wenn alle dasselbe denken, denkt keiner gründlich! Hahnemann hat öffentlich demonstriert, was der Unterschied von der Schulmedizin zur Homöopathie ist. Es ist nicht nur der Verlauf der Krankheit, es sind auch die Resultate der Behandlung. Am eindrücklichsten bestätigt sich das homöopathische Heilgesetz bei der Behandlung akuter Verbrennungen. Die Resultate der homöopathischen Behandlung bei Verbrennungen sind jeder anderen Behandlungsmethode überlegen. (S. 40 Organon – Ausgabe Elsevier)

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Dazu Hahnemann: „Die Haumittel-Praxis der mit gesundem Beobachtungssinn begabten, unärztlichen Klasse von Menschen hatte diese Heilart vielfach als die sicherste, gründlichste und untrüglichste in der Erfahrung befunden: Eine mit kochender Brühe begossene Hand hält der erfahrene Koch in einiger Entfernung nahe an das Feuer und beachtet den anfänglich vermehrten Schmerz nicht, weil er aus Erfahrung weiss, dass er damit in kurzer Zeit, oft in wenigen Minuten, die verbrannte Stelle zur gesunden, schmerzlosen Haut wiederherstellen kann. Andere verständige Nichtärzte, zum Beispiel Lackierer, legen auf die verbrannte Stelle ein ähnliches, Brennen erregendes Mittel – starken, wohl erwärmten Weingeist oder Terpentin-Öl und stellen sich in wenigen Stunden damit wieder her. Wie sie wissen. Lasse die kühlenden Salben dies in ebenso vielen Monaten nicht zu. Kaltes Wasser macht das Übel ärger. Wenn der alte erfahrene Schnitter sich in der Sonnenglut bis zum hitzigen Fieber angestrengt hat, wird er nie kaltes Wasser trinken, da er das Verderbliche dieses Verfahrens kennt. Auch wenn er sonst keinen Brandwein trinkt, nimmt er ein wenig von einer Hitze hervorbringenden Flüssigkeit, einen mässigen Schluck Branntwein zu sich. Die Lehrerin der Wahrheit, die Erfahrung, überzeugte ihn von dem grossen Vorzug und der Heilsamkeit dieses homöopathischen Verfahrens. Seine Hitze wird schnell weggenommen, ebenso seine Ermüdung.“ „Hieran erkennt man den Vorteil der (Homöopathischen) Behandlung mit Mitteln von ähnlicher Einwirkung vor dem Verfahren durch Gegensätzliches (contraria contraiis) nach der uralten gewöhnlichen Arzneikunst. Hahnemann bezeichnete die Schulmedizin (Allöopathie – aus dem griechischen „Allos“ = anders) um ihre Behandlungsstrategie (Gegensätzliches mit gegensätzlichem zu behandeln) (z. B. Verbrennungen mit etwas anderem, nämlich mit Kälte) von seiner, den homöopathischen Gesetzmässigkeiten folgenden Arzneikunst, der Homöopathie, die (Ähnliches mit ähnlichem) (similia similibus) heilt, abzugrenzen. Ganz im Sinne des bekannte Arztes Hippokrates von Cos, der ebenfalls beobachtet und überliefert hatte dass: „Durch das Ähnliche Krankheit entsteht und durch Hinzufügung des Ähnlichen werden aus Kranken Gesunde ... Durch das Erbrechen hört das Erbrechen auf.“ Von Zeit zu Zeit gab es Ärzte, die ahnten, dass die Arzneien durch ihre Kraft, analoge Krankheits- Symptome zu erregen, analoge Krankheits-Zustände heilen.

John Hunter führte die grossen Nachteile der Behandlung von Verbrennungen mit

kaltem Wasser an. Fabricio von Hilden versicherte 1607 „Kalte Umschläge sind bei Verbrennungen

höchst nachteilig und bringen die schlimmsten Zustände hervor. Es erfolgt davon Entzündung, Eiterung und manchmal Brand.

John Bell liess 1801 einer verbrühten Dame den einen Arm mit Terpentinöl benetzen,

den anderen in kaltes Wasser tauchen. Der erste Arm befand sich nah einer halben Stunde wohl, der andere schmerzte sechs Stunden lang. Wenn er nur einen Augenblick aus dem Wasser gezogen wurde, empfand sie daran viel grössere Schmerzen, und er brauchte viel längere Zeit zum Heilen als der erste.“

Zimmermann lehrt in „Über die Erfahrung“, dass die Bewohner heisser Länder ebenso

verfahren, mit bestem Erfolg. Nach grossen Erhitzungen nehmen sie etwas geistige Flüssigkeit zu sich.

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Am deutlichsten aber hat der dänischer Regiments-Arzt Stahl seine Überzeugung darüber ausgesprochen, wenn er sagt: „Ganz falsch und verkehrt ist die in der Arzneikunst angenommene Regel, man müsse durch gegenseitige Mittel behandeln. Er ist aus seinen Erfahrungen in den Kriegen und auf den Schlachtfeldern zum Schluss gekommen, „das durch ein Mittel, das ähnliches Leiden erzeugt (Similia similibus), die Krankheiten zu kurieren seien um geheilt zu werden: Verbrennungen durch Annäherung ans Feuer, erfrorene Glieder durch aufgelegten Schnee und das kältest Wasser, Entzündung und Quetschungen durch abgezogene Geister. Und so heilt er mit dem glücklichsten Erfolg die Neigung zu Magensäure durch eine sehr kleine Gabe Vitriolsäure in den Fällen, wo man eine Menge absorbierender Pulver vergeblich gebraucht hat.

Und wieder Hahnemann dazu: „So nah war man manchmal der grossen Wahrheit!

Aber man liess es bei einem flüchtigen Gedanken bewenden. Die so unentbehrliche Umänderung der uralten ärztlichen Krankheitsbehandlung, des bisherigen unzweckmässigen Behandelns in eine echte, wahre und gewisse Heilkunst blieb bis auf unsere Zeiten unausgeführt. Stellen Sie sich jetzt einmal vor: Sie haben die Zehen fast abgefroren, und es „Hornäglet“ Schon! Lassen Sie warmes oder heisses Wasser darüber laufen? Sie werden den Fehler nur einmal machen und schnell lernen, dass es so nicht richtig sein kann. Bei den Verbrennungen aber gilt eine gegensätzliche Lehrmeinung, ist das nicht Widersprüchlich? Genauso ist das auch bei vielen anderen Heilerfolgen. Wenn man das Wissen über die Wirkungen und die Nachwirkungen der Einflüsse, die von aussen kommen, das Wissen über die Naturgesetze befolgt, dann ist man ein echter Heilkünstler, ein Homöopath. Und man darf sich nicht beirren lassen von den schnellen „Scheinerfolgen“ der modernen Technik, die Symptome wie Sand am Mehr zum verschwinden bringen kann und die Nachwirkungen, die darauf folgenden Zustände und neuen Krankheiten ausser Acht lässt bei der Beurteilung des vermeintlichen Erfolges. Weg ist weg, möchte man meinen – doch die Natur lässt sich nicht täuschen. Die Entwicklung chronischer, einseitiger und destruktiver Krankheiten ist die direkte Folge der Unterdrückung und Behandlung mit gegensätzlichen oder gegensinnigen Vorgehen! (Krebs, Alzheimer, Allergien, Rheuma, Nerven und Geisteskrankheiten.....usw). Kälte heilt Kälte, Hitze heilt Hitze – so ist es! Ähnliches heilt ähnliches, und nicht „Gegensinnliches mit Gegensätzlichem“, das ist der Grundsatz, das Naturgesetz, und das Gebot der homöopathischen Heilkunst“ – das ist Homöo-Pathie! (homeion pathos). Paracelsus sagt: „Der Arzt ist ein Knecht der Natur, und Gott ist der Herr der Natur, der Arzt ist der Handlanger Gottes. ...Gott hat seine Macht den Kräutern gegeben, in Stein gelegt, in den Samen verborgen, in demselbigen wollen wir nehmen und suchen.“ Wer bei der nächsten Verbrennung das homöopathische Verfahren wagt, wird gewinnen! Er wird eine wichtige Lehre für sein Leben erhalten und begreifen, dass Homöopathie nicht nur Kügelchen sind, in denen nichts mehr drin ist – und die kleinste Mengen von Arzneien belächeln – die nur helfen sollen, wenn man daran glaubt! – Sie als Placebo oder als Quacksalberei hinstellen. Eines der zuverlässigsten homöopathischen Arzneimittel, das ich kenne und das ich immer In der Hausapotheke aufbewahre ist Cantharis vesicatoria in kleinen Potenzen (C30)– die Spanische Fliege! Vielleicht kennen Sie noch das „Canthariden-Pflaster“ welches beim auftragen auf die Haut Brandblasen verursacht – genau wie das Gift dieser Fliege.

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Cantharis wirkt deshalb auch noch in höchster Verdünnung zuverlässig gegen die Blasenbildung bei Verbrennungen. Ich habe damit immer nur Erfolg gesehen. Je schneller Cantharis nach einer Verbrennung angewendet werden kann, je besser Sind die Erfolge damit. Was Sie bei anderen Verbrennungen – wie dem Sonnenbrand zum Beispiel noch homöopathisches tun können, werde ich Ihnen nächste Woche aufzeigen; ich werde über die praktische Anwendung der Homöopathie bei Reisekrankheiten und Sommerbeschwerden – wieder hier, zur selben Zeit, am selben Ort - sprechen. Sonnenbrand Nur mit erwärmtem Alkohol oder Essig abwaschen. Essigsaure Tonerde oder mit aufgelöstem Cantharis oder Arsenicum C30 befeuchten. 1. und 2. Grad Verband anlegen, evtl. mit Toilettenpapier getränkt in mindestens 70% Alkohol, möglichst heiss anwenden, eine halbe bis eine Stunde lang feucht halten. Notfalls Brennsprit, Rum, Schnaps, Weingeist oder Essig verwenden. Danach Verband entfernen. Calendulasalbe oder bei grosser Fläche Perubalsam auftragen. 3. Grad kein Verband auf frische Wunden: 100% Baumwollwatte anzünden und verkohlen lassen. 100 Gramm für Faustgrosse Flächen. Asche mit Olivenöl vermischen und auftragen. Die Schicht an der Luft trockenen lassen. Auch bei Verbrühungen mit Dampf so verfahren. Nach einigen Tagen fällt die Kruste von selbst ab. Cantharis, verhindert Blasenbildung. Brennend Schmerzen beim Urinieren. Arsenicum, Bei Blasenbildung oder Gangrän Causticum: Bei Zungenverbrennungen und bei Verätzungen als Erste-Hilfe-Mittel. Blasenbildung an Füssen nach langem Gehen. Äusserlich Calendula. Graphites: Bei Überschiessender Heilung, Granulation.

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In der Schulmedizin wird von einem Standardmenschen ausgegangen. Z. B. Asthmapatienten erhalten alle mehr oder weniger die gleichen Medikamente für den akuten Anfall. Z. B. Beta-Rezeptoren Blocker, Ventolin, Berotec, oder Cortisonhaltige, „Anti“ – Allergisch wirkende oder „Anti“ – entzündlich wirkende chemische Substanzen. Zum Inhalieren, als Tabletten oder gespritzt. Lebenskraft gehört für den „schulwissenschaftlichen“ Mediziner in den Bereich er Religion und der Philosophie, in seinem Denken hat sie keine Bedeutung – keine theoretische und schon gar keine praktische. Aber die Dynamis hat eine ganz wichtige Aufgabe – nebst der zentralen Funktion, dass sie uns am Leben erhält und dass wir ohne sie tot sind; Sie gleicht physische und psychische Reize aus und ist immer bestrebt das optimale Gleichgewicht wieder herzustellen. Da in der heutigen Medizin die materielle Betrachtungsweise des Menschen vorherrscht, wird das Materielle, also das Sichtbare und das Messbare in den Vordergrund gestellt. Aus der Sicht der allgemeinen wissenschaftlichen Lehrmeinung sitzt die Krankheit in der Zelle, im Gewebe, in den Organen oder – was heute immer häufiger der Fall ist - in den Genen, und da kann man bekanntlich nichts oder alles machen. Die Ursache sieht sie häufig bei den Erregern, den Bakterien und Viren, die bekämpft, geimpft und getötet werden müssen – selbstverständlich mit „Anti“ – Biotika, also Mittel, die „gegen“ das Leben ausgerichtet sind. Der Krankheitsbegriff wird ebenso eingeengt auf die Vorstellung, dass Krankheit aufgrund der äusseren Ursachen mehr oder weniger zufällig und fremdartig – meistens jedoch unerklärlicherweise – den Organismus befällt und heimsucht, und der dann wie eine Maschine, hilflos und (ab-)wehrlos dem Geschehen ausgeliefert ist und von aussen repariert oder mit Gewalt vernichtet werden muss. Man macht heute Versuche mit Medikamenten an den Kranken und untersucht die Erstwirkungen ganz genau, aber nur die Erstwirkung – und dann unterscheidet man die erwünschten oder erhofften Wirkungen von den unerwünschten Wirkungen und definiert diese dann als „Nebenwirkungen“, womit lediglich die schädlichen Folgen von zu hoher Dosierung verstanden werden, da die verabreichten Gaben oft von bedenklicher Toxizität (d. h. Giftigkeit) sind, die unverfroren in Kauf genommen und verharmlost werden. Heilung kann in der von der Universität gelehrten Auffassung nur das Verschwinden der vorhandenen Symptome bedeuten, gleichgültig, ob die Symptome später wiederkommen oder sich in eine andere Daseinsform entwickeln, also ein „neues Krankheitsbild“ formen und sich in einer andern Gestalt wieder zeigen. Die Homöopathie kennt diese Verlagerung von Krankheitsprozessen von zunächst oberflächlichen Hauterscheinungen bis zur schlimmsten Zerstörung des Nervensystems mit damit verbundenen Persönlichkeitsveränderungen, die den Menschen als Individuum zerfallen lassen. Z. B. von Alzheimer, Lähmungen (Parkinson), Sklerosen, Psychosen und echten, psychiatrischen Geistes- und Gemütskrankheiten und nennt diese Verschlimmerung deshalb Metastasierung in innere Organe. Z. B. Epilepsie bei Kindern nach Unterdrückung von Milchschorf oder Grind auf der Kopfhaut. Die Homöopathie sieht den Menschen als lebendiger Teil in der Natur, eingebettet als individuelle Einheit in ein grösseres Ganzes. Der Krankheitsbegriff wird ganzheitlich verstanden, sodass nicht nur Organe und Zellen erkranken, sondern dass eine Verstimmung der Lebenskraft den Menschen in seiner Ganzheit verändern kann. Wenn er durch natürliche Regulationsmechanismen nicht mehr zu seiner Individualität zurück finden kann, wird die anhaltende Verstimmung dieser Dynamik auf die Dauer zu krankhaften Veränderungen führen. Dies ist aber nicht nur eine Frage der Zeit, sondern auch der Individualität.

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Es ist aber selbstverständlich immer die Stabilität des betroffenen Menschen von höchster und entscheidender Bedeutung bei der Entstehung von Krankheiten. Aber in der modernen Welt gibt es auch andere Einflüsse aus der Zivilisation denen man aus natürlicher Reaktionskraft nicht gewachsen ist. Ich denke da z. B. an Krebserregende Substanzen wie dem Benzol in den Abgasen von Benzinmotoren, dem Quecksilber in Impfstoffen oder Zahnimplantaten, den Mobilfunkstrahlungen durch Sendeanlagen oder auch radioaktiver Verscheuchung, was ja dahingehend bekannt sein sollte. Früher waren die Angriffe stärker von Infektionsquellen ausgegangen, da bekanntlich Schmutz, Kälte und Nässe, Hunger und Elend ebenso schwächende Wirkungen auf das Immunsystem ausüben können, wie Mangel an Nahrung, Angst und Krieg. In diesen Zeiten grassierten die Pest, Cholera, Typhus, Syphilis und Gonorrhoe, usw. alles Krankheiten, welche allein auf fehlende Hygiene zurückgeführt werden können. Die Ursachen der Erkrankungen liegen jedoch nach wie vor im Dunkeln, im Innern des Menschen. Hahnemann bezeichnet die Krankheit als eine dynamische, d. h. geistartige Verstimmung der Lebenskraft. Doch die Lebenskraft reagiert nicht bei allen Menschen gleich. Die Empfindungen und Bewertungen der auftretenden Symptome ist bei jedem Menschen unterschiedlich, und so unterscheidet sich z. B. jeder Patient durch seine Individualität und charakteristischen, auffallenden besonderen Zeichen und Symptome, welche die anderen Patienten mit derselben „Krankheit“ nicht so oder nicht typischerweise auch gleich auffallend empfinden. Dieser Charakteristik kommt dann bei der Wahl des diesem Menschen „ähnlichen“ (homöopathischen) Arzneimittels (der Suche nach dem Similimum) die entscheidende Rolle. Die homöopathische Therapie hat die Heilung des kranken Menschen zum Ziel, und nicht lediglich die Beseitigung der Symptome an den erkrankten Organen oder Organsysteme, oder was in der Schulmedizin noch häufiger der Fall ist, die Aufrechterhaltung des „Status Quo“. Denn die Pharmaindustrie hat im besonderen kein wesentliches Interesse daran, wirklich heilende Arzneimittel zu produzieren. Denn auch „Gesundheit und Tod, sind des Arztes Not“. Es ist selbstverständlich besser für die Wirtschaft, wenn eine Arznei dauernd, am besten lebenslänglich eingenommen werden muss und der kranke im Glauben lässt, nicht mehr ohne sie leben zu können oder etwa, dass man überhaupt nichts anderes machen kann oder nichts anderes kennt, das wirklich helfen könnte.

Dazu glaube ich, dass man eigentlich schon genug viel wissen müsste. Doch das eigene Unwissen und der feste Glaube an die eigene Unfehlbarkeit lässt manchen Fortschritt nicht bis zu den Bedürftigen gelangen, die sich verblendet danach sehnen, von der Last der Krankheit befreit zu werden, wenn man nur alles mitmacht, was der Mode letzter Schrei verlangt, oder der sich der Wissenschaft unkritisch zur Verfügung stellt. Nur wer die Dynamis – die Lebenskraft – anerkennt und als zentrale Kraft in seinem Heilkonzept würdig platziert, hat Aussicht auf therapeutischen Erfolg. Paracelsus würde das folgendermassen ausdrücken: "Derjenige ist ein Arzt, der das Unsichtbare kennt, das keinen Namen hat, das keine Materie hat und doch seine Wirkung"

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Ist die Lebenskraft dasselbe wie die Selbstheilungskraft? Es gibt für den Homöopathen eine zentrale, übergeordnete Kraft, die Lebenskraft – Hahnemann sagt zur Selbstheilungskraft: „besässen wir eine Selbstheilungskraft, so hätte diese den Menschen gar nicht krank werden lassen. Aber darüber wollen wir heute nicht streiten – Viele könne hier Hahnemann nicht folgen. „Die Arznei stäkt die Selbstheilungskraft, so dass diese die Krankheit überwinden kann“ – dieses Denkmodell hat sich heute etabliert. Richtig aber ist, dass jede Arznei eine künstliche Krankheit verursacht. Eine Medikamenten induziertes hervortreten von Symptomen provoziert. Wenn diese „Kunstkrankheit“ der zu heilenden Krankheit ähnlich ist, dann heilt sie diese. Um die Homöopathie zu verstehen muss man Begriffe, die heute arglos verwendet werden , genauer unter die Lupe nehmen. Wer die Wirkungsweise von homöopathischen Arzneien mit der Selbstheilungskraft erklärt, entlarvt sich als unkundig. Es gibt nicht einmal homöopathische Arzneien. Wenn die Arznei nach dem Ähnlichkeitsgesetz und den Spielregeln der Homöopathie ausgewählt wurde, kann sie in einem bestimmten Fall „homöopathisch“ sein, aber sie kann in einem anderen Fall nicht homöopathisch sein, wenn ihre Wirkung nicht ähnlich zu den Erscheinungen des erkrankten Menschen stehen. Dazu wieder Samuel Hahnemann selbst: Organon der rationellen Heilkunst § 3 Ein Arzt versteht zweckmässig und gründlich zu handeln und ist ein echter Heilkünstler, wenn er:

- deutlich einsieht, was an Krankheiten, das heisst, was an jedem einzelnen Krankheitsfall im Besonderen zu heilen ist (die Krankheits-Erkenntnis, Indikation)

- deutlich einsieht, was an den Arzneien, das heisst an jeder Arznei im Besonderen das Heilende ist (die Kenntnis der Arzneikräfte)

- nach deutlichen Gründen das heilende der Arzneien dem, was er an dem Kranken als unbezweifelbar krankhaftes erkannt hat, so anzupassen weiss, dass Genesung erfolgen muss sowohl hinsichtlich der Angemessenheit der Arznei, die für den Fall nach ihrer Wirkungsart die geeignetste ist (die Wahl des Heilmittels, Indikat), als auch hinsichtlich ihrer erforderlichen Zubereitung und menge (die richtige Gabe) und der gehörigen Wiederholungszeit der Gabe, und

- die Hindernisse der Genesung in jedem Fall kennt und sie zu beseitigen weiss, damit die Herstellung von Dauer ist.

§4 Er ist zugleich ein Gesundheits-Erhalter, wenn er die Dinge kennt, die die Gesundheit stören und Krankheit erzeugen und unterhalten, und sie von den gesunden Menschen zu entfernen weiss. Ob eine Arznei „homöopathisch“ ist einzig die Sache der Anwendung im richtigen Moment, in der richtigen Gabe und Wiederholung. Es ist eigentlich falsch, auf einer Etikette zum Beispiel anzuschreiben: „Belladonna C30 – homöopathisches Arzneimittel“ – nur weil es Belladonna in einer verdünnten, dynamischen Form enthält und zwar auf der Stufe von C 30 = Zehn hoch Minus dreissig (= 0,000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 1)

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Homöopathisch ist die Belladonna nur, wenn sie bei Beschwerden angewendet wird, die der Belladonnavergiftung ähnlich sind. Wenn es im falschen Fall eingesetzt wird, ist es eben nicht homöopathisch, nicht dem entsprechenden Fall ähnlich – obwohl es auch dreissigmal potenziert und verdünnt wurde. Richtig würde es heissen: „Belladonna C30 – potenziertes Arzneimittel“ oder „dynamisiertes Arzneimittel“ oder „zur homöopathischen Anwendung zubereitet.“ Die übliche Vorstellung des durchschnittlichen Konsumenten ist jedoch noch viel einfacher: „Es gibt Krankheiten und gegen diese Krankheiten gibt es Medikamente – also Arzneimittel. Arzneimittel machen gesund, sie heilen die Krankheit. Gift macht krank – Arznei macht gesund. Je mehr gesundes Arzneigift ich einnehme, desto gesünder werde ich. Doch das ist ein fataler Irrtum. Dass zwischen Gift und Arznei nur die Dosierung entscheidet, das wissen wir seit Paracelsus es formulierte: „Alle Dinge sind gift und nichts ist ohne Gift, allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ Das homöopathische Arzneimittel muss also in mehrer Hinsicht Bedingungen erfüllen, damit es homöopathisch angewendet werden kann. Es muss in einer potenzierten, dynamisierten Form verabreicht werden, damit es seine Wirkung nicht als Gift, sondern als ein echtes Heilmittel entfalten kann, und welches die Lebenskraft anzusprechen in der Lage ist. Und es muss in erster Linie ein Arzneimittel sein, welches beim Gesunden ähnliche Krankheitserscheinungen hervorrufen kann, wie bei dem entsprechenden Krankheitsfall, den man heilen will. Das Ähnlichkeitsgesetz ist der zentrale Kern der Homöopathie – der Fixpunkt, die immer wieder bestätigte Regel, das natürliche Gesetz des Lebens. Es wird hier manchmal auch von der Simileregel gesprochen. Ähnlichkeit drückt eine Beziehung zwischen zwei Objekten aus. „Ich gleiche meinem Bruder“ heisst, dass ich zwei Brüder gleichen – jeder dem anderen. Es kann also nicht sein, dass ich meinem Bruder gleiche und er mir nicht – die Ähnlichkeit ist immer gegenseitig. In der mathematisch-geometrischen Wissenschaft gilt, dass „wenn zwei Dinge einem dritten gleich sind, so sind sie untereinander gleich.“ Genau so gilt es in der Homöopathie: „sind zwei Dinge einem Dritten ähnlich, so sind sie untereinander ähnlich.“ Es gibt bei vielen Fällen also auch die Möglichkeit, besser noch die Wahrscheinlichkeit, dass verschiedene potenzierte Arzneimittel passend – also homöopathisch – sind. Der Homöopath sucht ein Mittel, das der natürlichen Krankheit möglichst ähnlich ist – aber eben nur ähnlich, und nicht gleich! So ähnlich wie möglich – aber nicht gleich! Um diesen Sachverhalt auszudrücken hat man zum Terminus Simile – das ähnliche Mittel, den Terminus Similimum = das ähnlichste Mittel eingeführt. Aber ich kann meinem Bruder auf verschiedene Arten gleichen. Wir können gewisse Ähnlichkeiten im Aussehen, in bestimmten Verhaltensweisen, im Charakter, in der Sprache oder auf ganz verschiedenen Ebenen miteinander haben. Wir können komplett verschieden aussehen und doch ähnliche Vorlieben oder Abneigungen haben. Genauso ist es in der Homöopathie, die Ähnlichkeit kann sich auf verschiedene Bereiche erstrecken. Das gewählte Mittel kann ähnliche seelische Veränderungen oder Gemütssymptome wie beim Patienten vorhanden hervorbringen, oder es kann ähnliche Körpersymptome wie bei der vorliegenden Krankheit hervorrufen. So gibt es unter Umständen in einem Fall schon zwei richtige – homöopathische Arzneimittel – jedes mit einer anderen Ähnlichkeit. Das Ähnlichkeitsgesetz ist das Gesetz der Wahl der richtigen Arznei, das Krankheitsbild mit den individuellen charakteristischen Empfindungen des

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Patienten muss dem Arzneimittelbild möglichst ähnlich sein. Am besten ist es, wenn das Arzneimittel beides, die geistig-seelischen Charakteristika des kranken Patienten hervorrufen kann, als auch die pathologischen, krankhaften körperlichen Veränderungen in seiner toxischen Giftwirkung verbreiten kann, wenn es also eben diese Krankheit auf allen Ebenen beim Gesunden künstlich bewirken kann, die es nun in „der kleinstmöglichen Gabe“ beim Kranken heilen soll. Es ist eine Kunst, die Wirkung eines Giftes – sprich einer Arznei – kennen zu lernen. Der Homöopath nenn seine Kenntnisse, die er von den Arzneien – meist durch die Prüfungen an gesunden Menschen – kennt, Arzneimittelbilder. Es sind nach gewissen Kriterien, dem Kopf zu Fuss – Schema aufgelistete Symptomenreihen. Symptome also, die sich während der Prüfung mit den entsprechenden Substanzen bei den Probanden eingestellt hatten. Symptomenreihen beschreiben die bei der Prüfung am gesunden entstandenen Veränderungen im Befinden. Was diese Arzneimittelbilder jedoch nicht beschreiben sind die pathologischen Veränderungen an den Geweben und Organen. Diese Veränderungen kennt der Homöopath aus dem Wissen durch die versehentlichen oder absichtlichen Vergiftungen, z. B. bei Unfällen mit Pflanzen, Chemikalien, Medikamenten, Umweltgiften oder radioaktiven Substanzen aus der Arbeitsmedizin und der Toxikologie. Das Wort „Arzneimittelbild“ vermittelt einen statischen Eindruck – ein Bild zeigt etwas fixes, unbewegliches. Wenn mehrere Bilder einen Ablauf, eine Bewegung zeigen, nennen wir das einen Film. Es redet aber niemand von einem Arzneimittelfilm – was aber der Tatsache, dass sowohl die natürlichen Krankheiten, wie auch die künstlichen Arzneimittelkrankheiten Prozesse, Abläufe, also Filme sind – die sich meist über einen Zeitraum, manchmal über das ganze Leben, ja sogar über Generationen abspielen nicht nur als ein Bild bezeichnet und eingerahmt werden können. Der Homöopath vergleicht gleichzeitig also nicht nur die momentanen, akut sichtbaren oder aktiven Symptome und Zeichen einer Erkrankung, sondern den ganzen Weg dorthin, von seinem Anfang an. Deshalb ist es gerade für die Behandlung der chronischen Krankheiten – und das sind heutzutage in der Regel die meisten Krankheitsfälle in der Praxis – von elementarer Bedeutung, dass möglichst alle Krankheiten, auch längst vergangene, als geheilt geltende alte Beschwerden und Vorkommnisse – besonders auch in der Familie der Vorfahren, deren und der eigenen Geschwister und Anverwandten in Erkundung zu bringen. Ausserdem auch die Behandlungsmethoden zu wissen, wie diese Symptome und Beschwerden angegangen, beziehungsweise unterdrückt worden sind, und wie die Lebenskraft auf diese Behandlungen reagiert hatte. Was war zuvor, was ist geschehen und was kam danach, was hat sich daraus entwickelt. Es kann deshalb auch sein, dass eine chronische Krankheit ein noch schlimmeres Übel in Schacht hält und dieses stellvertretend korrigiert. Das wäre dann ein unvollkommener Versuch der Lebenskraft, sich mit der grossen gesundheitlichen Verstimmung zu Gunsten des Überlebens zu einem zeitlich begrenzten Kompromiss zu einigen. Eine Scheinlösung, gerade etwa so, wie wenn man lebenslänglich Medikamente einzunehmen müssen meint, damit nicht noch etwas schlimmeres geschehen möge. Das Leben wird damit garantiert nicht verlängert und auch garantiert nicht verbessert. Es ist eben einmal so, wie es ist. Pillen schlucken und sich damit abfinden, dass es eben so sein muss, wie es ist. Eine solche Haltung dient wohl nur dem Verschreiber, nicht aber dem Wohl der Kranken. Mann muss dazu sagen, dass Samuel Hahnemann im §1 des Organons der rationellen Heilkunde die Tätigkeit des Arztes wie folgt definiert: „Der einzige und höchste Beruf des Arztes ist es, kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt.“ (Nicht aber das Zusammenspinnen leerer Einfälle und Hypothesen über das innere Wesen der des Lebensvorgangs und der Krankheitsentstehungen im unsichtbaren Inneren zu so genannten Systemen, womit viele Ärzte ihre Kräfte und zeit ruhmsüchtig

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verschwenden. Auch nicht die unzähligen Erklärungsversuche über die Erscheinungen bei Krankheiten, ihre nächste Ursache, die ihnen stets verborgen bleibt, usw. In unverständliche Worte und einen Schwulst abstrakter Redensarten gehüllt. Sollen sie gelehrt klingen, um den Unwissenden in Erstaunen zu setzen – während die kranke Welt vergeblich nach Hilfe seufzt. Es wird Zeit, dass wer sich Arzt nennt, aufhört, die armen Menschen mit Geschwätz zu täuschen, und anfängt, zu handeln, das heisst wirklich zu helfen und zu heilen. Meine Kontrollfrage bei jeder Verschreibung lautet: „Kann die Arznei das verursachen, was sie heilen soll?“ Die Behandlung der chronischen Krankeiten Die chronischen Krankheiten, die chronischen Miasmen Die hereditären chronischen miasmatischen Krankheiten Hahnemann und seine Zeit. Wer war Samuel Hahnemann? – Seit wann gibt es Homöopathie? Homöopathie bei Reisekrankheiten & Sommerbeschwerden Sommerbeschwerden Reisekrankheiten