Behandlungsrichtlinien zur Nierentransplantation am ... · Die Listung nicht-deutscher...

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Version Erstellt Geprüft Freigegeben Revision Januar 2013 21.01.2013 15.12.2014 Von Dr. Putz OA Dr. Leike Prof. M. Wirth © Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. Vervielfältigung und Veröffentlichung nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Klinik und Poliklinik für Urologie Prof. Dr. med. Dr. h.c. M. Wirth Klinikdirektor Nierentransplantation Managementhandbuch Behandlungsrichtlinien zur Nierentransplantation am Transplantationszentrum Dresden (3. überarbeitete Version) Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Klinik und Poliklinik für Urologie Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h.c. M. Wirth Fetscherstrasse 74 01307 Dresden Telefon: 0351/458-2447 Fax: 0351/458-4333 Mail: [email protected]

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Nierentransplantation Managementhandbuch

Behandlungsrichtlinien zur Nierentransplantation

am Transplantationszentrum Dresden

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Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h.c. M. Wirth

Fetscherstrasse 74 01307 Dresden

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Managementhandbuch Nierentransplantation

Inhaltsverzeichnis Teil A Urologische Evaluation zur Nierentransplantation 1.) Vorstellung und Anmeldung der Patienten 2.) ambulante Vorgespräche 3.) Transplantationsgespräche/urologische Evaluation 4.) Evaluation vor Lebendnierenspende 5.) Wartelistenführung/-aktualisierung/Zentrumswechsel/Jahresuntersuchung 6.) Aktenführung 7.) Transplantationskonferenz 8.) HU-Listung Teil B Stationäre urologische Betreuung im Rahmen der Nierentransplantation 1.) Ablauf Organangebot 2.) Dokumentation bei Nierenangebot durch ET: reguläres Organangebot/Seniorprogramm/Zentrumsangebot/Ersatzangebot 3.) Urologische Bewertung des Organs 4.) Transport des Organs an das Zentrum nach Annahme und Cross Match 5.) Patientenaufnahme 6.) Betreuung nierentransplantierter Patienten 7.) Betreuung Lebendnierenspender 8.) Besonderheiten der immunsuppressiven Medikamentenapplikation 9.) Transplantatnierenbiopsie Teil C Poststationäre Betreuung und Nachsorge nach Nierentransplantation bzw. Lebendnierenspende 1.) Nachsorge Empfänger nach postmortaler und Lebendspende- Transplantation 2.) Nachsorge Lebendnierenspender Teil D Glossar/Adressen/Telefonnummern/Briefvorlagen/Aufklärungsbögen

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Managementhandbuch Nierentransplantation Teil A Seite 1 von 23

1.) Vorstellung und Anmeldung der Patienten über das Dialysezentrum am Tx-Zentrum:

- Transplantationssekretariat Klinik und Poliklinik für Urologie Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Haus 19, 1. Etage, Zimmer 1.163 Fetscherstrasse 74 01307 Dresden Telefon 0351/458-3748 Fax 0351/458-7304

Internistische Evaluation:

a) ambulante Durchführung

relevanter medizinischer Untersuchungen, Übermittlung entsprechender Befunde

b) stationäre Durchführung der Untersuchungen auf MK3-S5

à Verweis auf Behandlungsrichtlinien nephrologische Abteilung (Inhalt der Untersuchungen und Organisation Aufnahme des Patienten) Urologische Evaluation (siehe Teil A 3.)):

a) ambulante Durchführung relevanter Untersuchungen

b) stationäre Durchführung von urologischer Spezialdiagnostik/invasiver Diagnostik (z. Bsp. bei rez. HWI`s; Mikrohämaturie etc.)

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Managementhandbuch Nierentransplantation Teil A Seite 2 von 23

 2.) ambulante Vorgespräche Bei kritischen Patienten, die aufgrund komplexer Vorerkrankungen oder anderen

medizinischen Besonderheiten nicht direkt evaluiert werden können, besteht die

Möglichkeit zu einem ambulanten Tx-Vorgespräch. Dies betrifft von urologischer Seite vor allem Patienten nach ausgedehnten

Voroperationen, Z.n. mehrfacher Transplantation und allgemein hoher Komorbidität.

Hier kann nach Terminvereinbarung über das Tx-Sekretariat kurzfristig ein Termin in

der urologischen Transplantationssprechstunde (insbesondere in Anwesenheit eines

Oberarztes) vereinbart werden.

Ziel:

1) Einschätzung der allgemeinen Op-Fähigkeit unter Beachtung der

Komorbiditäten

2) Evaluation der operativen Durchführbarkeit der Transplantation

(Beachtung Vor-Op`s, Arteriosklerosestatus etc.)

3) Beurteilung spezieller Spender/Empfänger-Konstellationen vor LNS

(Alter, Verwandschaftsgrad etc.)

4) Einschätzung des zu erwartenden Benefits durch die Transplantation

Termine: Dienstag zwischen 13 und 17 Uhr oder nach Vereinbarung

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Managementhandbuch Nierentransplantation Teil A Seite 3 von 23

 3.) Transplantationsgespräche/urologische Evaluation 3.1 Terminvergabe a) Tx-Gespräch im Rahmen der urologischen Tx-Sprechstunde Termine: Dienstag zwischen 13 und 17 Uhr oder nach Vereinbarung Transplantationssekretariat urologische Poliklinik Haus 27, 1. Etage Telefon 0351/458-3748 b) Tx-Gespräch im Rahmen der Sprechstunde der Urologischen Poliklinik Termine: Montag bis Donnerstag zu regulären Öffnungszeiten der Urologischen Poliklinik PDL der Urologischen Poliklinik urologische Poliklinik Haus 27, 1. Etage Telefon: 0351/458-4245

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Managementhandbuch Nierentransplantation Teil A Seite 4 von 23

3.2 Inhaltlicher Ablauf der urologischen Transplantationsevaluation à siehe Teil D: Checkliste Transplantationsevaluation Ziel: 1) Ausführliche und umfassende Anamnese sowie Untersuchung des Patienten mit

Feststellung

- der allgemeinen Op-Fähigkeit

- der medizinischen Transplantationsfähigkeit

- des zu erwartenden Benefits durch die Transplantation

- sowie der Compliance zur Transplantation.

Ggf. Einleitung einer stationären urologischen (invasiven) Spezialdiagnostik.

2) Aufklärung des Patienten zur Operation à siehe Teil D: Aufklärungsbogen zur NTX Beachtung der EAU-Guidelines zur Transplantation ! Über die Kollegen der Nephrologie wird seit November 2014 eine Kopie des Ausweises der Patienten zur geplanten Aufnahme auf die Warteliste in der Akte bzw. als Scan im Orbis hinterlegt.

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Oktober 2012

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Managementhandbuch NTX Mitgeltende Unterlage 9 Checkliste NTX Evaluation

9 . ) CHECKLISTE Urologische Evaluation zur Aufnahme von Patienten

auf die NTX-Warteliste am Tx-Zentrum Dresden 1. Vorstellung:

-­‐ Diagnosen -­‐ Anamnese, einschließlich FA/SA/BA, Medikamente -­‐ Wichtig: Trockengewicht, Restdiurese, Miktionsverhältnisse! -­‐ Risikoevaluierung = Gerinnungshemmer, Gefäßstatus, Tumore

2. Klinisch-urologische Untersuchung:

-­‐ klinische Gesamtuntersuchung einschließlich digital-rektale Untersuchung (Abdominal-OP-Narben in Skizze dokumentieren)

-­‐ Urinstatus (Urinsediment, Urinkultur) -­‐ Urinzytologie nur nach ärztlicher Anordnung bei (Z.n.) Nikotinabusus, Mikro-

hämaturie, Risiko von Berufswegen etc. -­‐ Urologische Tumormarker (PSA, AFP, ß-HCG) -­‐ Uro-Sonographie (inkl. Hoden!) -­‐ Röntgen-Leeraufnahme des Abdomens

3. bei auffälliger Anamnese ggf. weitere urologische Diagnostik:

-­‐ Uroflowmetrie, ggf. UCG -­‐ Blasenkapazitätsbestimmung -­‐ Refluxzystogramm (MCU)

4. eventuell weitere Diagnostik:

-­‐ Urodynamik -­‐ CT = Steine/Gefäßverkalkungen -­‐ MRT = Tumorsuche - insbesondere bei zystischen RF bzw. immer 1x vor Listung bei polyzystischer Nierendegeneration

5. Einverständniserklärung zur Transplantation:

-­‐ Aufklärung und schriftliches Einverständnis vom Patienten 6. Abschlussbrief

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Managementhandbuch Nierentransplantation Teil A Seite 5 von 23

3.3 Freigabe des Patienten zur Aufnahme auf die Warteliste Nach Erhalt aller relevanten Befunde zum Patienten erstellt der untersuchende Arzt

den Abschlußbrief mit einer schriftlichen Stellungnahme von urologischer Seite zur

Transplantationsfähigkeit des Patienten.

Es wird der aus urologischer Sicht bestehende Status des Patienten („T“; „NT“) auf

der Warteliste festgelegt.

Außerdem werden evtl. noch erforderliche oder ausstehende Befunde für einen

Statuswechsel in „T“ dargelegt.

Im Brief wird auf die Transplantationskonferenz des Transplantationszentrums

verwiesen, welche interdisziplinär den endgültigen Status bzw. die Aufnahme des

Patienten auf die Warteliste festlegt.

Der Brief ist oberärztlich oder vom Klinikdirektor gegenzuzeichnen. à siehe Teil D: Briefvorlage Evaluierung Transplantation Der Brief geht in Kopie an:

- Dialysezentrum/Überweiser

- hiesige nephrologische Ambulanz,

- evtl. weitere ambulante Kollegen,

- das Transplantationssekretariat,

- den Patienten selbst.

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Nach Erhalt des Briefes der Kollegen der Nephrologie erfolgt die Vorstellung des

Patienten in der interdisziplinären Transplantationskonferenz.

Durch den schriftlich fixierten Beschluß der Aufnahme des Patienten auf die

Warteliste erhält das Tx-Sekretariat die Freigabe zur Listung.

Der Patient und das Dialysezentrum werden schriftlich durch das Tx-Sekretariat über

die Aufnahme auf die Tx-Warteliste informiert.

à siehe Teil D: Formblatt Aufnahme Warteliste Niere Bei Ablehnung der Aufnahme oder anderen Besonderheiten wird ein gesonderter

Brief an das betreuende Dialysezentrum/den Überweiser erstellt.

ET-Seniorprogramm

Bei Aufnahme auf die Warteliste wird den Empfängern über 65 Jahre die Möglichkeit

des Einschlusses in das ET-Seniorprogramm (ESP) nach Aufklärung angeboten.

Der Allokationswunsch des Patienten, d.h. reguläres Verteilungsverfahren bzw.

Allokation im ESP, wird im Aufklärungsbogen sowie im urologischen Brief

schriftlich festgehalten. Der Entschluß ist bei Listung des Patienten an ET zu

übermitteln.

Ausländische Patienten

Die Listung nicht-deutscher Staatsbürger erfolgt gemäß ET-Manual (Chaper 2, The

Recipient) als ET-national, ET-resident oder Non-ET-resident. Für Patienten mit

befristeter Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland existiert eine separate Liste,

welche im TR-Sekretariat hinterlegt ist. Das TR-Sekretariat ist verantwortlich für die

jeweils aktuelle Vorlage der Aufenthaltsgenehmigung der Patienten in Deutschland

mit Hinterlegung der entsprechenden Kopie dieser in der Patientenakte.

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5.) Wartelistenführung/-aktualisierung/ Zentrumswechsel/Jahresuntersuchung 5.1 Wartelistenführung/-aktualisierung Aufbewahrung der Akten der Patienten auf der Warteliste

(nephrologische Akte und Ambulanzakte Urologie):

Transplantationssekretariat Haus 19, 1. Etage, Zimmer 1.163

Die Warteliste des Zentrums wird durch das Tx-Sekretariat geführt.

Aufnahmen und Wechsel des Status auf der Warteliste von Patienten erfolgen nach

vorheriger Besprechung in der Transplantationskonferenz.

Die Warteliste wird regelmäßig auf Aktualität überprüft.

Vorwarteliste:

Patienten, welche bereits am hiesigen Zentrum evaluiert wurden jedoch aus

bestimmten Gründen noch nicht bei ET gelistet sind, werden in der sog. Vorwarteliste

geführt.

Dies betrifft zum Bsp. Patienten bei welchen noch Interventionen ausstehen (zum

Bsp. Abklärung rez. HWI`s mittels invasiver Diagnostik) oder die Befunde aus

anderen Gründen noch nicht vollständig sind.

Das Ziel ist die zeitnahe aktive Listung der Patienten.

Die Vorwarteliste wird ebenfalls (teils auch im Rahmen der

Transplantationskonferenz) regelmäßig auf den aktuellen medizinischen Stand

überprüft.

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5.3 Jahresuntersuchung der Patienten Ziel: 1x jährliche urologische Vorstellung aller Patienten auf der Warteliste a) ambulante Vorstellung bei einem niedergelassenen Urologen:

Befund der Untersuchungen ist in schriftlicher Form an das Zentrum zu senden (entsprechender Hinweis in TR-Briefen)

Der Befund wird einem Oberarzt oder den für die Transplantationssprechstunde

verantwortlichen Ärzten zur Unterschrift vorgelegt und es werden ggf. entsprechende

Maßnahmen eingeleitet.

b) Vorstellung am Zentrum zur Jahresuntersuchung:

(ebenfalls entsprechender Hinweis in TR-Briefen)

Bei Feststellung eines weiterbestehenden Status „T“ erfolgt Kurznotiz im Orbis

mit entsprechendem Eintrag aus urologischer Sicht sowie ein Kurzbrief an das

betreuende Dialysezentrum.

à siehe Teil D: Briefvorlage Kurzbrief Jahresuntersuchung NTX Die weiterhin eingehenden auswärtigen Befunde des Patienten werden nach Erhalt

dem betreuenden Arzt zur Unterschrift vorgelegt und ein Vermerk auf dem Deckblatt

der Jahresuntersuchung gemacht.

Für die internistischen Befunde sind die Kollegen der Nephrologie zuständig.

à siehe Teil D: Deckblatt Jahresuntersuchung

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Transplantationszentrum Dresden Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ an der TU Dresden

Transplantationssekretariat Frau Milde Fetscherstr. 74 01307 Dresden

Jahresuntersuchungen des Patienten auf der TX- Warteliste

Dialysezentrum: ______________________________________________

______________________________________________

Name, Vorname: ______________________________________________

Geburtsdatum: ______________________________________________ Untersuchungen- obligat: - bitte Befundkopie beifügen-

1. Urologischer Status: (PSA, Hodentumormarker) __________________________________

- Eigennierensonographie __________________________________

2. Gynäkologie bzw. Krebsvorsorge: __________________________________

3. kardiologische Beurteilung- aller 2 Jahre Pat. 65 Jahre und älter- jährlich - Ruhe- EKG: __________________________________ - Echokardiographie: __________________________________ - Ergometrie (Stress- Echo/ Myokardszintigraphie) __________________________________ Änderungen zum Vorjahr:

Neue Operationsrisiken: __________________________________

Abschlussbeurteilung (Op-fähig?): __________________________________

Sonstige Bemerkungen: __________________________________ Datum: Unterschrift des beh. Arzt Erstellt von Opgenoorth/MildeS Erstelldatum 18.07.2011

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Januar 2013 21.01.2013 15.12.2014

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Managementhandbuch Nierentransplantation Teil B Seite 1 von 33

1.) Ablauf Organangebot Das Organangebot (Niere) geht durch die Vermittlungsstelle Eurotransplant (ET)

telefonisch auf der urologischen Intensivstation ein.

Telefon: 0351/458-4280

Der diensthabende Klinikarzt Urologie wird durch das Pflegepersonal der

Wachstation über den Eingang informiert.

Für Angebote Pankreas-Niere erfolgt die primäre Information an die Kollegen der VTG-Chirurgie,

welche dann Kontakt zum DA-Urologie aufnehmen.

Um das Organangebot bei ET einsehen zu können, muß jeder im Vordergrunddienst tätige Arzt der Klinik ein Login bei ET beantragen! Der weitere Ablauf erfolgt gemäß: à siehe Teil D: Ablaufschema Organangebot Das Organangebot wird ausgedruckt und der Patientenakte des potentiellen

Empfängers beigelegt.

Ebenso werden ggf.

-­‐ das ET-Stammblatt des Empfängers,

-­‐ das Wartelistenprofil sowie

-­‐ das Immunisierungsprofil

ausgedruckt.

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Managementhandbuch NTX Mitgeltende Unterlage 12 Ablauf Organangebot

12.) Ablaufschema Organangebot für urologischen Klinikdienstarzt

Eurotransplant (Leiden): Organangebot per Telefon an URO-IMC Tel. 0031-71579888/ 0031-71579795

Zugang zu Donordaten über: www.eurotransplant.org (Passwort!)

à Membersite Login

à donordata

à Ausdrucken der relevanten Daten

Ziehen der Akte Poliklinik Urologie + Nephrologie aus Zimmer Tx-Sekretariat (Haus 19, 1. Etage, Zimmer 1.163)

Vergleich der ET-Nummern !!! ↓

Anruf diensthabender Oberarzt Urologie ↓

Anruf diensthabender Nephrologe/Oberarzt Tel. 0175-7232960

(Besprechung der Befunde, ggf. Erkundigung – ob Empfänger transplantabel)

ggf. Rückfragen an ET bzgl. evtl. vorheriger Ablehnungen des Organs

ggf. Rückfragen an DSO bzgl. Zeiten Transport etc.

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08.04.2011

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Managementhandbuch NTX Mitgeltende Unterlage 12 Ablauf Organangebot

Zusage/Ablehnung Angebot bei Eurotransplant ↓

wenn Zusage Angebot: Anruf Heimatdialyse

(à Dialysenummern/Bereitschaftsnummern siehe Anlage)

Einbestellung Patient (Telefonnummern siehe Akte/Orbis/ET Bogen)

Ggf. Rückinformation an OA Urologie, ob Patient erreicht wurde, aktuelle Tx-Fähigkeit,

Zeitpunkt des Eintreffens

falls Pat. nicht erreichbar ist, ggf. Information an Polizei

Rücksprache DSO- Koordinator vor Ort zum Transport des Organes (schnellstmöglich)

oder DSO- Ost in Leipzig Tel. 069-6773283009

Cave: Zielflughafen Leipzig für externe Organe da Transport über HLA-Labor Halle !!! ↓

Vorinformation OP-Saal (diensthabende OP-Schwester Dect 12544)

und Anästhesie (diensthabender Oberarzt Dect 18000)/Festlegung OP-Termin in

Abhängigkeit Eintreffen Organ/Cross Match/Abschluß Patientenvorbereitung

Freilenken Bett URO-IMC

urologische Aufnahme des Pat., erneute OP-Aufklärung

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Managementhandbuch NTX Mitgeltende Unterlage 12 Ablauf Organangebot

Information an DA Nephrologie bzgl. Internistischer Untersuchung und Freigabe zur Op

Anordnungen für Station/Medikamente/Op-Vorbereitung treffen

Crossmatch vor OP vorlegen, ggf. Rückfrage an HLA-Labor Halle!

Beim Organangebot Pankreas-Niere erfolgt der Anruf von ET primär an die Kollegen der VTG-Chirurgie. Über das Angebot sind wie üblich urologischer und nephrologischer OA zu informieren. Die Kollegen der VTG bestellen den Empfänger ein und organisieren den Transport des Organs mit zeitlicher Koordinierung. Urologischerseits ist vom Patienten nach Eintreffen der komplette Aufnahmestatus inkl. Sonographie zu erheben sowie der Aufklärungsbogen zur NTX nochmals unterschreiben zu lassen. Danach erfolgt die Freigabe zur Operation aus urologischer Sicht. Der Patient wird in der Chirurgie unter Beteiligung des urologischen Oberarztes operiert und auch dort postoperativ betreut.

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2.) Dokumentation bei Nierenangebot durch ET a) Zusage Organangebot Es erfolgt die unmittelbare Dokumentation des zeitlichen Ablaufs des Organangebots

auf dem angegebenen Formblatt durch den Dienstarzt.

à siehe Teil D: Organangebot Dokumentation bei Annahme b) Ablehnung Organangebot Es erfolgt die unmittelbare Dokumentation der Ablehnung des Organangebots auf

dem angegebenen Formblatt durch den Dienstarzt.

Hier werden die an ET telefonisch übermittelten Gründe der Ablehnung des Organs

schriftlich fixiert.

Bei unerwartetem „NT“-Status des Patienten erfolgt ebenso eine Dokumentation auf

diesem Formblatt.

à siehe Teil D: Ablehnung Organangebot

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Organangebot Niere Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Dokumentation zeitlicher Ablauf der Transplantation bei Zusage Organangebot Datum: Verantwortlicher Arzt im Vordergrunddienst: Spendernummer (ET): Empfängernummer (ET) mit Name und Geburtsdatum:

-­‐ Anruf ET auf Uro-IMC (Uhrzeit):

-­‐ Information OA Urologie (Wer+Uhrzeit):

-­‐ Information DA Nephrologie (Wer+Uhrzeit):

-­‐ Besonderheiten:

-­‐ Info ET /Zusage Angebot (Uhrzeit):

-­‐ Info Dialysezentrum (Wer+Uhrzeit):

-­‐ Information des Patienten (Uhrzeit):

-­‐ Besonderheiten zeitliche Planung/DSO-Transport etc.:

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-­‐ Anatomie des Organs (inkl. akzeptierte Seite/Besonderheiten):

-­‐ Eintreffen Patient vor Ort auf Uro-IMC:

-­‐ Eintreffen Organ auf Uro-IMC:

-­‐ Eintreffen Cross-Match und Ergebnis MM:

-­‐ Information Anästhesie (Wer+Uhrzeit):

-­‐ Geplanter Op-Beginn:

-­‐ Tatsächlicher OP-Beginn (Präparation)/Gründe Verzögerung:

-­‐ Geplantes Op-Team:

-­‐ Tatsächliches Op-Team:

Weitere Besonderheiten (z.Bsp. Dialyse präop./Verzögerungen): Nicht vergessen!

1) Anamnesebogen/Wachkurve: - aktuelles Gewicht/Trockengewicht - Restdiurese - letzte Dialyse - tgl. Trinkmenge - Miktionsverhältnisse vor Dialyse/RD-Verlust - urologisch wichtige Diagnosen

2) Unterschrift Aufklärung Patient? Kopie vom A-Bogen erhalten? 3) Laborbefunde? 4) Cross Match negativ? 5) Medikamente/Antikoagulation/Immunsuppression? 6) Notiz Studie

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Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Klinik und Poliklinik für Urologie Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h. c. M. Wirth -Transplantationssekretariat- ____________________________________________________________________

für Urologie

Verlauf:

Ablehnungsgründe: 1. 2. . . . Wer lehnt ab: Urologie Nephrologie Name: Name: Datum:

Arzt- Unterschrift: Formular mit Unterlagen von Eurotransplant bitte auf URO Wachstation liegen lassen. Transplantatiossekretariat Frau Milde (Tel. 3748/ Fax 7304) Erstelldatum 24.01.2008 Erstellt von MildeS

Angaben abgelehntes Organangebot:

Angebot vom:

Art: reguläres Angebot Seniorenprogramm

Zentrumsangebot Ersatzangebot Empfänger: ET-Nr:

Name:

Spender: ET-Nr.:

Alter :

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Januar 2013 21.01.2013 15.12.2014

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Managementhandbuch Nierentransplantation Teil B Seite 5 von 33

2.1.3 Zentrumsangebot Eine Spenderniere wird ggf. zu einem sogenannten „Zentrumsangebot“ wenn sie von

fünf verschiedenen Zentren abgelehnt wurde, oder andere Gründe gegen eine

reguläre Verteilung des Organs sprechen (z. Bsp. lange kalte Ischämiezeit bei alten

Spendern etc.).

Um das Organ ggf. dennoch zu vermitteln, werden Organe im beschleunigten

Vermittlungsverfahren primär innerhalb einer Region angeboten.

Eurotransplant teilt dem Zentrum mit, dass das Organ als „Zentrumsangebot“

vermittelt wird und stellt dabei dem Zentrum eine Liste von potenziellen Empfängern

zur Verfügung.

Seit 09.12.2013 besteht seitens ET die neue REAL (recipient oriented extended

allocation). Hier wird von ET eine über die homepage einsehbare entsprechende

Liste potentieller Empfänger des Zentrums zur Verfügung gestellt.

Von dieser Liste werden vom Zentrum (in enger Rücksprache zwischen den

diensthabenden Oberärzten von Urologie und Nephrologie) in Abwägung der

Spender-Empfänger-Konstellation geeignete Empfänger für das Organ ausgewählt.

Das Zentrum sollte 2 potentielle Empfänger auswählen und an ET melden

(siehe Anlage NTX Dokumente Ärzte: Modus REAL).

Diese Meldung muß innerhalb von 30 Minuten an ET geschehen!

Parallel melden die weiteren in der Region befindlichen TX-Zentren je 2 potentielle

Empfänger von deren Liste an ET. Sind alle Meldungen bei ET eingegangen, so wird

mittels ET das aktuelle Ranking auf der Warteliste aller Patienten vorgenommen und

der Patient mit dem höchsten Rang erhält das entsprechende Organ.

Sollte die Allokation auf diesem Wege nicht erfolgreich sein, so wird das Organ als

„competitive rescue“ vermittelt, d.h. von welchem Zentrum die Akzeptanzerklärung

als erste bei der Vermittlungsstelle eingegangen ist.

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Managementhandbuch Nierentransplantation Teil B Seite 6 von 33

Vom Zentrum wurden interne Kriterien für die Auswahl von möglichen Patienten für

ein Zentrumsangebot erstellt.

Dabei galt es abzuwägen, welche Patienten am besten von einer frühzeitigen, also

zeitnahen Transplantation eines Risikoorgans profitieren könnten. Es wurde dabei

vor allem berücksichtigt, welche Patienten ein hohes Risiko haben, im Verlauf der

regulären Wartezeit zu versterben, oder aber sich der Gesamtzustand bei

Vorerkrankungen so verschlechtern könnte, dass eine Transplantation nach langer

Wartezeit nicht mehr möglich ist.

Hierbei wurden zunächst diejenigen am Zentrum geleisteten Patienten

berücksichtigt, welche eine Wartezeit auf der Liste von kleiner/gleich 6 Jahren, sowie

eine Hochrisikokonstellation haben. Es wurde angenommen, dass Patienten mit

einer längeren Wartezeit eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, im normalen ETKAS

Allokationsverfahren ein Organ zu erhalten. Für das ET-Seniorprogramm gelistete

Patienten wurden alle Wartezeiten berücksichtigt, da diese Patienten meist

komorbider sind.

Als Hochrisikokonstellation wurde insbesondere eine hohe kardiovaskuläre

Morbidität (relevante KHK etc.) gewertet. Zusätzlich jedoch auch ein Diabetes

mellitus sowie mögliche Endorganschäden wie pAVK und starke

Beckengefäßsklerose.

Im Ausnahmefall wurden auch Patienten mit längerer Wartezeit und weiteren

Risikofaktoren einbezogen.

Die Warteliste des TX-Zentrums Dresden wurde im Verlauf des Jahres 2013 nach

diesen Kriterien überprüft und eine interne Liste von Patienten erstellt, welche die

o.g. Kriterien erfüllen.

Die nach der jeweiligen Blutgruppe sortierten Patienten erhielten nach Freigabe der

Liste und Auswahlkriterien in der TR-Konferenz im August 2013 eine Sortierung nach

der Priorität (hoch, mittel, niedrig).

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Managementhandbuch Nierentransplantation Teil B Seite 7 von 33

Diese soll dem diensthabenden Arzt bei Vorliegen eines Zentrumsangebotes die

schnelle Sortierung der zu prüfenden Patientenakten erleichtern.

Die Einstufung der Priorität erfolgte in der TR-Konferenz in Anhängigkeit der

Komorbidität und des klinischen AZ.

Nach Rücksprache mit dem diensthabenden OA Urologie und Nephrologie wird der

dann ausgewählte Patient an ET gemeldet.

Weitere Abwägungskriterien zur letztendlichen Patientenauswahl ergeben sich ggf.

aus anatomischen oder immunologischen Besonderheiten sowie den individuellen

Vorerkrankungen von Spender und Empfänger.

Mit jeder TR-Konferenz werden Patienten zur Neu-Listung auf der Warteliste auf eine

mögliche Aufnahme in die interne Zentrumsliste geprüft und ggf. dafür freigegeben.

Die bestehende Liste wird daher monatlich auf Aktualität geprüft.

Patienten, welche ein Zentrumsangebot erhalten, sind vor der Operation auf die

Besonderheiten des entsprechenden Organs hinzuweisen.

Bei Angebot eines Organs im „REAL“-Verfahren wird in der vorliegenden Liste von

ET dieses zunächst auch für pot. Empfänger der internen Zentrumsliste geprüft.

Sollte hier kein geeigneter Empfänger zu finden sein, so werden entsprechend alle

weiteren pot. Empfänger geprüft.

Die interne Zentrumsliste ist in der jeweils aktuellen Form im Schrank der TR-Akten

im TR-Sekretariat zu finden sowie auf der Wachstation im Schrank des

Schwesternstützpunktes.

Eine mögliche Ablehnung des Organs wird auf dem entsp. Formblatt dokumentiert.

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Managementhandbuch Nierentransplantation Teil B Seite 11 von 33

4.2 Cross-Match Muß vor Beginn der Präparation des Organs vorliegen! à Durchführung über das HLA-Labor Halle (Adresse siehe Anhang) Dauer der Untersuchung: etwa 3 Stunden. Ergebnis geht per Fax auf der urologischen Wachstation ein (Fax 0351/458- 5311)

Zur zeitlichen Koordination der Transplantation ist jedoch ggf. eine Rückfrage an das

HLA-Labor Halle bezüglich der genauen Dauer erforderlich!

(Telefon 0345- 5571456; Handy diensthabende MTA nachts: 0170- 5724868) Fax mit Ergebnis Cross Match

-­‐ unbedingt vom diensthabenden Arzt unterschreiben, -­‐ zeitliches Eintreffen auf Verlaufsblatt dokumentieren und -­‐ in Patientenakte heften!

Cave: Beachtung der Aktualität des Cross Match in Relation zum quartalsweise hinterlegten Empfängerserum in Halle! - stets aktuelle Rückfrage an den Patienten bei Aufnahme, ob in letzter Zeit akutes Immunisierungsrisiko vorlag (Transfusion, Schwangerschaft, NTX etc.) wenn ja: erneutes tagaktuelles Cross Match nach Eintreffen des Patienten vor Ort mit Versand von frisch gewonnenem Serum des Empfängers nach Halle über DHL erforderlich (1 braunes Röhrchen)! (vorherige telefonische Information und Rücksprache mit diensthabender MTA in Halle via DA Uro nötig)

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Besonderheiten immunisierter Patienten bezüglich des Cross Match Immunisierte Patienten Definition:

- PRA >/- 6 bis < 85%

Hochimmunisierte Patienten Definition:

- PRA >/- 85%;

- HLA AK Klasse I+II;

- HLA AK und zuletzt positives CM;

- HLA AK und stattgehabte schwere humorale Rejektion

Entscheid Thymoglobulingabe/Immunadsorption/weitere spezifische Therapie präoperativ/postoperativ via Nephrologie Cave: Bei hoch-immunisierten bzw. Patienten des AM-Programms ist stets ein tagaktuelles Cross Match erforderlich! -Versand von 1 frischem Serumröhrchen des Empfängers nach Halle über DHL nach telefonischer Vorinfo der diensthabenden MTA in Halle à Liste dieser Patienten befindet sich in aktueller Version am Aktenschrank der TR-Akten im Tx-Büro!

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Managementhandbuch Nierentransplantation Teil B Seite 14 von 33

5.) Patientenaufnahme Aufnahme des Patienten durch den urologischen Dienstarzt

-­‐ Anamnesebogen gründlich ausfüllen!

-­‐ besonderes Augenmerk auf aktuelles Gewicht, Trockengewicht, Restdiurese, letzte

Dialyse, Miktionsverhältnisse; Antikoagulation?

-­‐ komplette körperliche Untersuchung inkl. DRU

-­‐ Flexüle legen/Blutentnahme

-­‐ Sonographie Nieren/Harnblase/Hoden

-­‐ erneute ausführliche Aufklärung zur NTX – erneute Unterschrift!

à Feststellung der klinischen Transplantationsfähigkeit von urologischer Seite à Information an den diensthabenden Nephrologen à Bestätigung der Transplantationsfähigkeit aus nephrologischer Sicht nach Untersuchung Die Aufnahme der Pa-Ki Patienten erfolgt primär über die Kollegen der VTG-Chirurgie, unabhängig davon muß ein urolog. Status nach o.g. Modus erhoben werden und die nochmalige Aufklärung zur NTX erfolgen. Die weitere perioperative Betreuung und Vorbereitung erfolgt via VTG. Anordnungen Immunsuppression in aktueller Rücksprache DA Nephrologie via DA Nephrologie:

-­‐ Festlegung eventuelle Studienteilnahme des Patienten

-­‐ Dialyse präoperativ?

via DA Urologie/Nephrologie:

-­‐ weitere allgemeine Anordnungen (Antibiose, Magenschutz, Amphomoronal; evtl. Antikoagulation, ATS etc.)

Transplantkarte beachten !

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Managementhandbuch Nierentransplantation Teil B Seite 15 von 33

6.) Betreuung nierentransplantierter Patienten 6.1 Urologische Intensivstation 6.1.1 Pflegestandard NTX bei Aufnahme/präoperativ: -­‐ Labor

BB, E-Lyte, BZ (Automat)

BB, E-Lyte, BZ, Quick, PTT, Creatinin, Harnstoff, AP, Phosphat, Kalzium,

ALAT, ASAT, GGT, LDH, Bilirubin ges., Magnesium, Lipase, Amylase,

Gesamteiweiß, Albumin, TSH, CRP

ggf. PSA

Urinsediment und Urinkultur falls Restdiurese

Virologie: CMV-PCR; Hepatitisserologie (A, B,C); CMV; EBV

Blutgruppe

Kreuzblut 0/2 EK´s

Abstriche MRSA (Nase rechts und links)

-­‐ EKG präoperativ

-­‐ ggf. Röntgen-Thorax präoperativ

-­‐ ATS nach AO

-­‐ Medikamente nach AO

-­‐ Patienten rasieren, duschen lassen und abführen

-­‐ aktuelles Gewicht vor Ort bestimmen!

6.1.2 Pflegestandard NTX postoperativ: Tag 1 bis Tag 6 à siehe Teil D: Pflegestandard NTX

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6.1.3 ärztliche Aufgaben postoperativ: -­‐ Op-Tag: Sonographie NTX mit Duplex ca. 4-6 h postoperativ

-­‐ Tag 1-4: tgl. Sonographie NTX mit Duplex

-­‐ ab Tag 5: umtägige Sonographie NTX mit Duplex bzw. bei Auffälligkeiten

-­‐ mind. 2x tägliche Visite

-­‐ Überwachung Kreislauf, Diurese, Medikamentenspiegel etc. (siehe 6.1.4)

-­‐ Mobilisation i.d.R. 24h postoperativ; jedoch stets individuelle RS Operateur!

-­‐ Antikoagulation in Rücksprache Operateur

-­‐ Wundkontrolle/Drainageentfernung

-­‐ Klammerentfernung verzögert (zum Bsp. am 14. po. Tag)

-­‐ Stuhlgang beachten, ggf. abführende Maßnahmen ab 2. po. Tag beginnend mit

Pyrilax

-­‐ tägliche Rücksprache und Visite vor Ort mit/durch die Kollegen der Nephrologie

-­‐ DK-Entfernung regulär am 10. postoperativen Tag und anschließende

sonographische Kontrolle sofern keine Besonderheiten

-­‐ DJ-Entfernung geplant ab 21. postoperativen Tag, ggf. in 2. stationären

Aufenthalt, sofern keine Auffälligkeiten

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6.1.4 Kontrolle Cyclosporin-/Tacrolimus-/Everolimusspiegel Postmortale Transplantationen und blutgruppenkompatible Lebendnierenspenden: -­‐ beginnend ab dem 3. postoperativen Tag als Talspiegel morgens 8 Uhr in

umtägigen Kontrollen

AB0i-Lebendnierenspenden: -­‐ beginnend ab dem 1. postoperativen Tag als Talspiegel morgens 8 Uhr in

umtägigen Kontrollen

-­‐ Postoperativ tägliche Titerbestimmung/Antikörperbestimmung im Morgenlabor (8

Uhr) für mind. 14 Tage!

-­‐ Immunadsorptionen/Plasmapherese in Rücksprache Nephrologie à siehe Behandlungsrichtlinien nephrologische Abteilung Studienpatienten: -­‐ Beachtung der Immunsuppression laut Studienarm -­‐ Idealerweise (zur ständigen Verfügbarkeit) Kopie des Studienprotokolls an

Patientenkurve heften

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6.1.6 Verlegungsbrief urologische Intensivstation – Normalstation Anlegen eines internen Kurzverlegungsberichtes durch den Arzt der Uro-ITS für die

Normalstation (meist URO-S2) bei Verlegung des Patienten

à siehe Teil D: Briefvorlage Kurzbriefverlegungsbrief NTX Uro-ITS Die Verlegung der Patienten von der urologischen Intensivstation auf die

Normalstation erfolgt bei stabiler Transplantatfunktion bzw. bei stabilisiertem

Gesamtzustand postoperativ individuell. Eine eventuelle Thymoglobulingabe muß abgeschlossen sein, da diese eine

Monitorüberwachung erforderlich macht.

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6.2 Urologische Normalstation 6.2.1 Pflegestandard NTX ab 7. postoperativem Tag: -­‐ Labor

BB, E-Lyte, BZ, Creatinin, Harnstoff, AP, Phosphat, Kalzium, ALAT, ASAT,

GGT, LDH, Bilirubin ges., Magnesium 1x/Tag

-­‐ Medikamentenspiegel 1x/d morgens umtägig

-­‐ Urinsediment Mo,Mi,Fr; ggf. Urinkultur

-­‐ täglich Gewicht

-­‐ Bilanzierung 6-stündlich

-­‐ Puls/RR 6x/d

-­‐ Temperatur/BZ 3x/d, bei Diabetes/Zuckerentgleisungen etc. ggf. mehrfache

Kontrollen

-­‐ Medikamentenschule

-­‐ Anleitung zu s.c. Injektionen (zum Bsp. Antikoagulation/Insulin)

-­‐ Erlernen Eigenkontrolle Transplantatfunktion/Führung Tx-Tagebuch

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Managementhandbuch Nierentransplantation Teil B Seite 21 von 33

6.2.2 ärztliche Aufgaben postoperativ: siehe Aufgaben urologische Wachstation plus:

-­‐ spezialisierte Diätberatung auf Station durch betreuende Ärzte

-­‐ Aufklärung zur Medikation, Hygiene, Nachsorgepflicht

-­‐ ggf. Aushändigung Infomaterial zur NTX etc.

-­‐ Aushändigung Transplantationsausweis

-­‐ Anleitung zur Führung des Tx-Tagebuches

-­‐ vor Entlassung Terminvereinbarung DJ-Entfernung (stationär)

6.2.3 Entlassungsbrief urologische Normalstation à siehe Teil D : Briefvorlage Entlassungsbrief NTX Normalstation Vor Entlassung aus der stationären Behandlung nach DJ-Entfernung erfolgt die

Vereinbarung eines konkreten Termins in der Transplantationssprechstunde über

das Tx-Sekretariat.

(bei unauffälligem Verlauf ca. 6-8 Wochen nach Entlassung; sonst individuell)

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Managementhandbuch NTX Mitgeltende Unterlage Transplantbrief Empfänger

1.) Vorlage Transplantationsbrief Empfänger Die Briefvorlage ist stets an den individuellen Patienten anzupassen/zu ergänzen! Vielen Dank für die Vorstellung Ihres Patienten/Ihrer Patientin zur Aufnahme auf die Nierentransplantationswarteliste am hiesigen Zentrum am xxxx (Datum). Die Anamnese des Patienten/der Patientin setzen wir höflichst als bekannt voraus. Urologischerseits bestehen keine Hinweise für Blasenentleerungsstörungen, Steinleiden oder rezidivierende Harnwegsinfekte. Die Restdiurese beträgt nach Angaben des Patienten/der Patientin derzeit ca. xxxx ml/24 h. Eine Makrohämaturie oder Inkontinenzsymptomatik wurden vom Patienten/von der Patientin verneint. Körpergröße xxxx cm, Körpergewicht: xxxx kg. Bei der klinisch-urologischen Untersuchung zeigten sich die Nierenlager beidseits, die Harnleiterverläufe beidseits und die Blasenregion druck- und klopf-schmerzfrei. Bei der Untersuchung des äußeren Genitales waren die Hoden beidseits sowie der Penis unauffällig/Die Untersuchung des äußeren Genitales war unauffällig. Rektal ließ sich eine prall elastische und nicht tumorsuspekte Prostata glatter Oberfläche palpieren/Die digital-rektale Untersuchung war unauffällig. Folgende weitere Untersuchungen wurden am xxxx durchgeführt: Untersuchung des Mittelstrahlurins: Leukozyten xxxx /µl, Protein xxxx g/l, Glucose xxxx mmol/l, Erythrozyten xxxx /µl bakteriologische Untersuchung: Keimzahlbestimmung negativ/positiv (ggf. MIBI anfügen) (sofern erfolgt: Urinzytologie: keine Tumorzellen) Urologische Tumormarker: PSA xxxx ng/ml (Normbereich 0-4), AFP xxxx ng/ml (Normbereich 0-9), ßHCG xxxx U/l (Normbereich <2,5) Urosonographie: In der sonographischen Untersuchung erschienen die Nieren beidseits ohne Harntransportstörung, einen Nierenstein oder eine Raumforderung im Sinne eines Nierentumors. Die Harnblase war im restharnfrei entleerten Zustand nicht sicher beurteilbar. Die Prostata war bei leerer Blase nicht sicher darstellbar. Das Hodenparenchym kam beidseits unauffällig und homogen zur Darstellung.

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Managementhandbuch NTX Mitgeltende Unterlage Transplantbrief Empfänger

Duplexsonographie der Beckengefäße, Gefäßzentrum Uniklinik Dresden vom xxxx: Kein Anhalt für eine hämodynamisch relevante Durchblutungsstörung, keine Stenose im Bereich der Beckenachsen beidseits. Gefäße geeignet für Transplantatanschluss. Röntgen- Abdomenübersicht: Im Bereich der Nierenregion keine steinverdächtigen Verschattungen, keine Konkremente, insbesondere im Bereich beider Harnleiterverläufe sowie der Harnblasenregion. Keine größeren Gefäßverkalkungen (im Bereich der Beckenachsen). Besonderheiten ???

- Nikotinabusus: vollst. Abstinenz vor Listung erforderlich! - Adipositas: Ziel BMI vor Listung ist mind. unter 35! - Complianceprobleme - Antikoagulation - Mikrohämaturie - Bildgebung bei Zystennieren/nach urologischem Tumor - Spezielle Risiken - Vor-Op´s welche Tx erschweren können

etc. Aufgrund der oben genannten Befundergebnisse (xxxxx) ist die Aufnahme des Patienten/der Patientin auf die Nierentransplantations- Warteliste aus urologischer Sicht möglich/(noch) nicht möglich. Eine Transplantation wäre in beide Fossae iliacae/ist bevorzugt in die rechte/linke Fossa iliaca zu empfehlen/möglich. Begründungen ?? Herr/Frau xxxx wurde über eine Nierentransplantation einschließlich der möglichen Komplikationen und Risiken sowie über die Nebenwirkungen, insbesondere der immunsuppressiven Therapie, ausführlich informiert. Die Möglichkeit der Lebendspende wurde erläutert. Das schriftliche Einverständnis liegt vor. Nach interdisziplinärer Besprechung sämtlicher Befunde der Voruntersuchungen in der hiesigen Transplantationskonferenz wird bei unauffälligen Befunden die Freigabe des Patienten/der Patientin zur Transplantation und Aufnahme auf die Warteliste im Status „T“ erfolgen. Der Patient/die Patientin wird hierüber schriftlich informiert werden.

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Managementhandbuch NTX Mitgeltende Unterlage Transplantbrief Empfänger

Notiz old-for-old Programm nicht vergessen! z. Bsp. Der Patient wünscht nach ausführlicher Aufklärung die Aufnahme im Eurotransplant-Senior-Program (ESP). oder Der Patient lehnt trotz des bestehenen Alters von über 65 Jahren die Aufnahme im Eurotransplant-Senior-Program (ESP) ab und wird daher im regulären Allokationsprogramm auf die Warteliste aufgenommen. Empfehlung: Wir bitten um regelmäßige Kontrolluntersuchungen des Urins, insbesondere der mikrobiologischen Urinuntersuchung. Satz nur sinnvoll wenn auch Restdiurese besteht! Des Weiteren empfehlen wir eine jährliche urologische Kontrolluntersuchung, welche nach Absprache selbstverständlich in der hiesigen Nierentransplantations-sprechstunde durchgeführt werden kann. Für Rückfragen stehen wir jederzeit zur Verfügung.

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Version Erstellt Geprüft Freigegeben Revision

Januar 2013 21.01.2013 15.12.2014

Von Dr. Putz OA Dr. Leike

Prof. M. Wirth

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Prof. Dr. med. Dr. h.c. M. Wirth Klinikdirektor Klinik und Poliklinik für Urologie

Managementhandbuch NTX Mitgeltende Unterlage Brief Jahresuntersuchung

6.) Vorlage Kurzbrief Jahresuntersuchung NTX-Warteliste (Tx-SS) Die Briefvorlage ist stets an den individuellen Patienten anzupassen/zu ergänzen! Wir berichten über die Vorstellung Ihres Patienten am xxxx in der hiesigen Transplantationssprechstunde zur Jahresuntersuchung auf der Nierentransplantationswarteliste des hiesigen Zentrums. Die ausführliche Anamnese dürfen wir freundlicherweise als bekannt voraussetzen. aktuelle Anamnese: Der Patient berichtet aktuell über subjektives Wohlbefinden. Bislang seien seit der letzten Vorstellung keine urologischen Infektionen oder Probleme aufgetreten. Es besteht eine Restdiurese von der derzeit xxxx ml/24h. Hinsichtlich der Miktion gibt es aktuell ebenfalls keine Auffälligkeiten; Dysurie und Makrohämaturie werden verneint. aktuelle Größe/Gewicht: xxxx klinisch-urologischer Status: Abdomen weich, kein Druckschmerz, keine Abwehrspannung, Nierenlager beidseits frei. Genitalbefund und rektale Untersuchung der Prostata unauffällig. Sonographie: Eigenniere rechts xxxx; linke Eigenniere xxxx ohne Hinweis auf eine Harntransportstörung oder suspekte Raumforderung. Harnblase bis auf xx ml entleert. Transvesikal gemessenes Prostatavolumen ca. xx ml. Hodenparenchym bds. homogen. Laborbefunde: PSA-Wert xxxx ng/ml (normwertig) Urinbefund: vollständig blande, Keimzahlbestimmung negativ Urinzytologie: xxxx Weitere Untersuchungen: xxxx Aufgrund der o.g. Befunde ist eine Weiterführung des Patienten im Status „T“ auf der Warteliste zur Nierentransplantation aus urologischer Sicht möglich. Nächste Wiedervorstellung xxxx/Jahresuntersuchung xxxx

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Erstellt Geprüft Freigegeben Revision

Januar 2013 21.01.2013 15.12.2014

Von Dr. Schober OA Dr. Leike

Prof. M. Wirth

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Prof. Dr. med. Dr. h.c. M. Wirth Klinikdirektor Klinik und Poliklinik für Urologie

Managementhandbuch NTX Mitgeltende Unterlage 17 Aufklärung Empfänger

   

17.) Aufklärungsbogen postmortale Nierentransplantation und Lebendnierenspende Empfänger siehe Aufklärungsbogen in Anlage –

klinikinterner eigener Aufklärungsbogen seit 01.07.2014

- stets handschriftliche Ergänzung zu speziell besprochenen Besonderheiten des individuellen Patienten (besonders den Faktoren/Vorerkrankungen, welche die Operation komplizieren könnten) und handschriftliche Skizze zur OP-Situation auf dem Aufklärungsbogen

- ggf. Notiz Abwägung Benefit durch Transplantation vs. Risikofaktoren

- Vermerk zum ESP

- ggf. Aufklärung zu „Nullbiopsie“ falls angestrebt

Kopie des Aufklärungsbogens an Patienten aushändigen

juliane
Hervorheben
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Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der technischen Universität Dresden Klinik und Poliklinik für Urologie Direktor: Prof. Dr. med. Dr.h.c. M. Wirth Patienteninformation und Aufklärungsbogen zur Nierentransplantation Sehr geehrte Patientin, Sehr geehrter Patient, Patientenaufkleber Sie haben sich am Universitätsklinikum Dresden vorgestellt, um auf die Warteliste für eine Nierentransplantation oder Nieren- und Bauchspeicheldrüsentransplantation (Pankreas-Nieren-Transplantation) aufgenommen zu werden. Zusammen mit den Kollegen der Nephrologie möchten wir Sie bestmöglich auf die Transplantation, d.h. die Operation und auch die Zeit danach vorbereiten. Sie werden eine Reihe von speziellen Untersuchungen absolvieren bzw. haben diese bereits absolviert. Wir werden Sie über die Ergebnisse informieren und Ihnen auch mögliche Probleme erläutern, die sich dabei ggf. bei Ihnen gezeigt haben. Scheuen Sie sich nicht, alle Dinge zu hinterfragen, die Ihnen unklar geblieben sind! Je besser Sie vorbereitet sind, desto besser können wir mit Ihnen zusammenarbeiten. Sind alle Voruntersuchungen bei Ihnen abgeschlossen, werden sämtliche Befunde nochmals an unserem Zentrum in der sog. „Transplantationskonferenz“ besprochen. Hier prüfen alle am Transplantationsprozess beteiligten Ärzte, sowie unabhängige Teilnehmer, ob eine Transplantation für Sie günstig ist, welche Probleme sich dabei im Hinblick auf Ihre Vorerkrankungen und die hier erhobenen Befunde ergeben könnten. Außerdem wird geprüft, ob medizinische oder anderweitige Einwände gegen die Transplantation vorliegen. Ist dies nicht der Fall, so werden Sie auf die Warteliste aufgenommen. Eine sog. „Warteliste“ gibt es, weil wesentlich mehr Patienten eine Transplantation möchten und für diese vorbereitet werden, als es zur Verfügung stehende Organe zur Transplantation gibt. Urheberrechtlich geschützt - 01.07.2014 - Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Dresden

juliane
Hervorheben
juliane
Hervorheben
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Vorbemerkungen Eine Nierentransplantation ist ein freiwilliger Eingriff, der für Sie nicht unbedingt lebenswichtig, aber wahrscheinlich lebensverlängernd ist. Die wenigen, seltenen Fälle, wo dies doch der Fall sein kann, werden mit den betreffenden Patienten ausführlich besprochen. Gerade weil der Eingriff nicht unbedingt dringend notwendig ist, müssen alle Risiken der Operation Ihnen sehr ausführlich und im Detail dargelegt werden. Manchmal müssen gewisse Erwartungen Ihrerseits dann auch relativiert oder „enttäuscht“ werden. Es ergibt sich die medizinische Notwendigkeit, Sie umfassend über den Eingriff, die Risiken und Folgen Ihrer Entscheidung aufzuklären. Dazu soll dieser Aufklärungsbogen dienen. Hintergrund der Organverteilung Mit der Aufnahme auf die Warteliste zur Transplantation werden Ihre persönlichen medizinischen Daten an die sog. Vermittlungsstelle Eurotransplant in Leiden/Holland, welche die Organverteilung in den Mitgliedsländern regelt, gemeldet. Hierzu ist Ihr separates Einverständnis in schriftlicher Form (siehe Anlage) eine Grundvoraussetzung. Bei Eurotransplant werden Ihre Daten gespeichert, und Ihnen bei Vorliegen eines passenden Spenderorgans eines verstorbenen (hirntoten) Spenders ein Organ zugeteilt. Für die Wartezeit auf ein Organ spielen nach dem aktuell gültigen Verteilungsmodus vor allem Ihre Zeit an der Dialyse („Wartezeit“), Ihre Gewebemerkmale (HLA-Kompatibilität), die medizinische Dinglichkeit und das Vorhandensein von Organspendern in der näheren Umgebung eine Rolle. Auf der Basis eines elektronischen „Punktesystems“ erfolgt dann die Zuteilung der Organe. Bei kombinierter Transplantation (z. Bsp. Pankreas-Niere) oder besonders guter Gewebeübereinstimmung mit dem Spender, erfolgt eine bevorzugte Zuordnung an einen Empfänger. Auch Patienten mit vielen speziellen Antikörpern (körpereigene Abwehrstoffe) gegen bestimmte Gewebemerkmale von Spendern werden ggf. in einem separaten Zuteilungsverfahren an Spender mit für sie passenden Merkmalen vermittelt. Kein Transplantationszentrum kann vorhersagen, wann ein Organangebot für dort gelistete Patienten eintreffen wird. Im günstigsten Fall können Sie auch sehr schnell als Empfänger in Frage kommen. Bei bestehender Listung zur Transplantation ist daher jederzeit mit einem Angebot zu rechnen. Für Sie bedeutet das, dass Sie schriftlich über den Zeitpunkt der Aufnahme auf die Warteliste informiert werden, und damit ab diesem Zeitpunkt auch aktiv mit einer Transplantation rechnen müssen. Dieser Status auf der Warteliste bedeutet „T“, also „transplantabel“. Urheberrechtlich geschützt - 01.07.2014 - Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Dresden

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Aufgrund der Notwendigkeit einer ständigen Erreichbarkeit müssen wir Sie bitten, stets alle Ihre Telefonnummern aktuell bei uns hinterlegt zu halten und Änderungen oder längere Urlaube unverzüglich mitzuteilen, auch wenn Sie erst kurze Zeit auf ein Organ warten. Wenn ein Angebot für Sie vorliegt, müssen wir Sie möglichst innerhalb von ca. 30 Minuten erreichen können. Wenn es nicht gelingt, mit Ihnen in einer angemessenen Zeit Kontakt aufzunehmen, ist es erforderlich das Organ an einen anderen Patienten weiterzuvermitteln, da das Organ möglichst kurz ohne Blutversorgung sein sollte. Auch Anrufe in der Nacht sind dabei keine Ausnahme! Wir werden Sie dann schnellstmöglich in unser Zentrum bestellen und nochmals gründlich durch einen Arzt aus der Klinik für Urologie und Nephrologie untersuchen, um akute Gründe gegen eine Transplantation auszuschließen und ggf. auch noch kurzfristige Untersuchungen einleiten zu können. Die Zeit auf der Warteliste Es ist wichtig, auch während der meist langen Wartezeit auf ein Organ regelmäßig entsprechende Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, um unerwartete Gründe gegen eine Transplantation nicht am Tag des Organangebotes festzustellen. Wir empfehlen dazu die mindestens 1x jährliche urologische und gynäkologische (Krebs-)Vorsorge sowie die Einhaltung der speziellen internistischen Vorsorgen für beispielsweise Herz und Kreislauf, welche Ihr betreuender Dialysearzt und die Kollegen der Nephrologie mit Ihnen besprechen. Es kann sein, dass bei schwerwiegenden Erkrankungen auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen direkt an unserem Zentrum stattfinden. Gründe gegen eine Transplantation können also jederzeit auch während der Wartezeit auf das Organ auftreten. Dazu gehören beispielsweise unbehandelte akute Infektionen oder neu entdeckte Krebserkrankungen. Auch ein Herzinfarkt oder eine notwendige Operation kann verhindern, dass Sie „transplantationsfähig“ sind. Sollten diese Dinge auf Sie zutreffen, so werden Sie über eine kürzere oder auch langfristige „Sperrung“ für eine Transplantation informiert. Ihr Status auf der Warteliste wechselt dann in „NT“, also „nicht transplantabel“. Über die Zeitdauer wird individuell mit Ihnen gesprochen werden. Während dieser Zeit geht Ihre Wartezeit nicht verloren, d.h. die Zeit ab Ihrer ersten Dialyse zählt weiterhin, auch wenn Sie dann gerade aktiv kein Organangebot aus o.g. Gründen erhalten können. Letztlich ist es sowohl für Ihre Gesundheit als auch für die nach ggf. langer Wartezeit anstehende Transplantation sicherer, wenn Sie sich in regelmäßiger ärztlicher Betreuung und Überwachung befinden. Sollten nämlich evtl. am Tag der Transplantation gesundheitliche Probleme festgestellt werden oder die aktuellen Untersuchungen den Verdacht auf eine bösartige Erkrankung ergeben, so können Sie nicht operiert und nicht transplantiert werden! Urheberrechtlich geschützt - 01.07.2014 - Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Dresden

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Die Aufnahme zur Transplantation Am Tag der geplanten Transplantation erfolgt ein sog. Crossmatch – d.h. eine Kreuzprobe zwischen Blut des Spenders und Ihrem Blut, um das Vorliegen von Antikörpern gegen den Spender auszuschließen. Sollten dabei spezielle Antikörper nachweisbar sein, so kann die Transplantation nicht erfolgen und muss ggf. auch kurzfristig abgesagt werden. Bei Aufnahme in die Klinik zur Transplantation werden Sie nochmals unmittelbar vor der Operation vom urologischen Dienstarzt sowie vom nephrologischen Dienstarzt untersucht. Bei Auffälligkeiten werden wir ggf. auch Kollegen anderer Fachdisziplinen separat hinzuziehen. Es werden die zu verabreichenden Medikamente festgelegt und weitere Besonderheiten vor Beginn der Operation geklärt. Dazu gehört beispielsweise die Beeinflussung der Operation durch blutverdünnende Medikamente, welche ggf. noch mit „Gegenmitteln“ aufgehoben werden müssen. Unsere Schwestern und Pfleger werden Sie im Anschluss in Empfang nehmen und weiter zur Operation vorbereiten (Hilfe bei Dusche/Rasur, ggf. Darmvorbereitung etc.). Die Operation findet in Vollnarkose statt, über die Sie der Narkosearzt unmittelbar vor Operation separat aufklärt. Da die Identität des Spenders geschützt ist, erhalten Sie keine personenbezogenen Auskünfte zum Spender. Es kann jedoch sein, dass spenderbedingt medizinisch wichtige Informationen für Sie relevant sind. Diese werden dann vor der Transplantation mit Ihnen besprochen: Relevante Spenderdiagnosen? Zentrumsangebot? Urheberrechtlich geschützt - 01.07.2014 - Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Dresden

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Die Transplantationsoperation Wie Sie eventuell bereits wissen, erfolgt die Transplantation der Spenderniere nicht an die Stelle der „alten“ eigenen Niere, sondern in den Unterbauch neben die Harnblase. Sollten bei Ihnen Gründe zur Entfernung der Eigennieren vorliegen, so wird dies mit Ihnen besprochen. Dies ist an unserem Zentrum zeitgleich zur Transplantation extrem selten der Fall, zumal die zeitgleiche Entfernung der Eigenniere(n) eine erhebliche Ausweitung der Operation mit möglichen Komplikationen bedeutet.

Eigene Nieren

Transplantat

Anschluss der

Transplantatgefäße

Anschluss des

Transplantatharn-

leiters im Bereich

der Harnblase

Copyright: Universitätsklinikum Dresden In der Zeichnung ist die Lage der Transplantatniere links oder rechts im Beckenbereich nochmals dargestellt. Um die Niere in diesem Bereich einsetzen zu können, erfolgt üblicherweise ein bogenförmiger oder schräger Unterbauchschnitt, von welchen aus man an die Gefäße des Becken- und Beinbereiches gelangt. Hier erfolgt dann die Verbindung der Blutgefäße zwischen Spenderorgan und eigenen Gefäßen mit Nähten. Der Harnleiter, welcher den Urin von der Niere in die Harnblase ableiteten soll, wird ebenfalls mit Nähten an die Harnblase verbunden. Zur Schienung dieser Verbindung wird während der Operation ein sog. DJ-Ureterkatheter eingelegt. Dies ist ein kleiner innerer Kunststoffschlauch, welcher zwischen Niere und Harnblase liegt. Er soll die Nahtstelle sichern und eine Verengung der Verbindung beim Heilen verhindern. Außerdem soll der Urin sicher in die Blase geleitet werden, damit über die anfangs noch nicht vollständig dichte Verbindung kein Urin in das Operationsgebiet austritt. Urheberrechtlich geschützt - 01.07.2014 - Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Dresden

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Dieser Harnleiterkatheter wird später (normalerweise nach 3-4 Wochen) über die Harnblase im Rahmen einer sog. „Spiegelung“ wieder entfernt. Der Blasenkatheter, welchen Sie bei der Operation eingelegt bekommen, wird regulär nach etwa 10 Tagen entfernt. Er dient der Sicherung der Blasenentleerung, um Druck auf die Naht des Harnleiters bei Füllung der Blase zu verhindern. Zur Ableitung von Wundflüssigkeit wird zudem eine Wunddrainage eingelegt. Bei Vorliegen bestimmter medizinischer Risiken erfolgt eine sog. Nullbiopsie, d.h. mit einer dünnen Nadel wird unmittelbar nach Freigabe der Durchblutung der Niere noch während der Operation eine Gewebeprobe entnommen und anschließend feingeweblich untersucht. Dies erlaubt u.a. später die bessere Einordnung von Gewebsveränderungen bei Störungen der Nierenfunktion mit Rückschluss auf bereits vorbestehende Veränderungen. Nach der Operation werden Sie zunächst auf unserer urologischen Wachstation betreut. Diese Station ist mit ihren ärztlichen und pflegerischen Mitarbeitern darauf spezialisiert, frisch operierte Patienten und insbesondere transplantierte Patienten engmaschig zu überwachen. Hier können, eng kontrolliert, wichtige Befunde erhoben werden und im Falle von Problemen schnell notwendige Maßnahmen eingeleitet werden. Hat sich Ihr Zustand so weit stabilisiert, dass die Nierenfunktion einsetzt und Schmerzen nachgelassen haben, werden Sie auf die urologische Normalstation (Station URO-S2) verlegt. Die Aufenthaltsdauer dort richtet sich dann nach dem individuellen Verlauf (meist zwischen 2-3 Wochen). Nicht nur auf der Wachstation, sondern während der gesamten Zeit sind regelmäßige Blutentnahmen erforderlich und es erfolgt ein regelmäßiger Ultraschall der Niere. Gemeinsam mit den Kollegen der Nephrologie werden in täglichen Visiten ihre Nierenfunktion und die erforderlichen immunsuppressiven Medikamente sowie weitere wichtige Parameter (Blutdruck, Blutzucker etc.) überwacht. Operationsrisiken und mögliche Komplikationen Jede Operation birgt Risiken. Trotz größter Sorgfalt kann es während und nach der Operation zu Komplikationen kommen, die bestimmte weitere Behandlungen oder auch eine erneute Operation bedingen können. Die wichtigsten und häufigsten Risiken und Komplikationen werden im Folgenden dargestellt. Bestimmte Faktoren, welche bei Ihnen Ihr spezielles Operationsrisiko erhöhen, werden nachfolgend mit Ihnen besprochen. Urheberrechtlich geschützt - 01.07.2014 - Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Dresden

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1) Allgemeine Risiken/Komplikationen:

• Wundschmerzen postoperativ/lokales Taubheitsgefühl im Wundbereich, ggf. andauernd

• Wundinfektionen/Wundheilungsstörungen und ggf. keine primäre Wundheilung, wobei hier etwa die Immunsuppressiva einen negativen Einfluß haben

• Blutungen/Nachblutungen, die die Gabe von Blut oder Blutprodukten nach sich ziehen oder auch eine erneute Operation bedingen können sind schon aufgrund der notwendigen Gefäßnähte möglich. Zudem wird die Operation oft unter laufender sog. blutverdünnender Medikation (z.B. ASS) durchgeführt, was das Blutungsrisiko allgemein erhöht.

• Verletzung von Nachbarorganen/Gewebestrukturen (Darm, große Gefäße, Blase, Nerven etc.). Vor allem bei Voroperationen mit Verwachsungen, starkem Übergewicht oder Vorschäden an den Empfängerblutgefäßen ist dabei ein stark erhöhter Schwierigkeitsgrad der Operation zu erwarten.

• Möglichkeit der Thrombosebildung im Bein mit Gefahr der Lungenembolie bis zum Tod

• Gefahr für akute Herzinfarkte oder Schlaganfälle bes. bei Vorschäden am Herzen

• Allergien auf Medikamente 2) Spezielle Risiken/Komplikationen:

• extrem selten ist die Möglichkeit der Übertragung von Erkrankungen durch den Spender selbst (Tumore oder Metastasen, welche unerkannt waren; bestimmte Infektionskrankheiten etc.)

• gleichfalls extrem selten kann die Notwendigkeit der auch notfallmäßigen Entfernung des Transplantates bei Komplikationen/hyperakuter Abstoßung bestehen

• sehr selten kann es zu einer Durchblutungsstörung des Beines auf der Seite

der Transplantation kommen. Besonders bei vorgeschädigten Empfängergefäßen (pAVK) oder wie bei langjährigem Diabetes mellitus und dadurch bedingten Verkalkungen ist es sehr schwierig, die Nierengefäße anzuschließen. Es ist dann nicht immer sicher möglich, einen ausreichenden Blutfluss sowohl in die Niere als auch in das Bein zu garantieren.

• Verletzung zuführender Gefäße zum Hoden mit Schrumpfungen des Hodens/Hodenverlust/Zeugungsunfähigkeit

• Wundruptur im OP-Gebiet mit nochmaliger Operation besonders bei übergewichtigen Patienten und auch unter dem Einfluss der Immunsuppression

• Lagerungsschäden durch die Operation • Shuntverschluss am Arm z.B. infolge von Blutdruckschwankungen während

der Operation

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• häufiger kommt es zur Abkapselung von Lymphflüssigkeit (Lymphozelenbildung). Hier ergibt sich ggf. die Notwendigkeit einer Punktion oder gar Reoperation bei Abflusshindernis der Beckengefäße oder des Transplantatharnleiters durch lokales Abdrücken beispielsweise (ca. 5-10 % der Fälle).

• Abknickung von Gefäßen mit Notwendigkeit einer Gefäßkatheterintervention und sog. Stenteinlage oder Reoperation bei Duchblutungsstörungen der Niere (ca. 1-20% der Fälle). Dies kann auch erst nach einigen Monaten (meist bis zu 2 Jahren) der Fall sein.

• Undichtigkeiten/Leckagen der Einpflanzungsstelle des Harnleiters in die Blase mit Urinombildung (Austritt von Urin) und/oder späterer Verengung. In einigen Fällen heilt dies unter Belassung der eingelegten Schiene ggf. auch mit längerer Urinableitung aus der Blase (Katheter) aus. In wenigen Fällen erfordert dies weitere Maßnahmen (z.B. eine direkte Drainageeinlage in die Transplantatniere durch die Haut oder ggf. eine Neueinpflanzung des Harnleiters (ca. 1-10% der Fälle).

3) Bezogen auf die Funktionsfähigkeit der Niere kann es jederzeit zu

• einer verzögerten Funktionsaufnahme des Transplantates kommen, ohne dass dies vorher seitens der Organparameter oder des Operationsablaufes erahnbar war. Dadurch ergibt sich ggf. die Notwendigkeit der Weiterführung der Dialyse einige Male oder auch dauerhaft nach Transplantation bei nicht ausreichender Entgiftungsfunktion des Transplantates

• einer akuten oder chronischen Abstoßung der Niere mit Notwendigkeit der zusätzlichen Medikamentengabe oder wiederholter Nierenbiopsie kommen. Dies wird dann meist mit einer Erhöhung/Erweiterung der Immunsuppression therapiert.

4) Spätfolgen sind, wie oben bereits erwähnt, zum Einen aus operativer Sicht möglich. Hierbei zählen Verengungen der Gefäßanschlüsse und des Harnleiters zu den die Funktion der Niere am meisten beeinträchtigenden Folgen. Oft kann nur ein zeitiges Erkennen und eine interventionelle (operative) Maßnahme die Transplantatfunktion stabilisieren. Auch trotz der von uns empfohlenen Schonung kann eine Ausdünnung der Narbe zu einem sog. Narbenbruch führen. Dies wird bekanntermaßen auch durch die notwendige Immunsuppression begünstigt. Wegen des Fortschreitens der Vorwölbung und sich daraus ergebenden Beeinträchtigung der Belastbarkeit ist hier zu gegebener Zeit oft eine operative Korrektur erforderlich. Weitere Spätfolgen der Transplantation sind durch die Nebenwirkungen der immunsuppressiven Medikamente begründet (s.u.). Urheberrechtlich geschützt - 01.07.2014 - Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Dresden

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Diese sind einerseits erforderlich, um eine Abstoßung der Niere zu verhindern, andererseits schädigen einige Medikamente selbst das Transplantat. Dabei muss die Menge der Immunsuppressiva im Blut regelmäßig kontrolliert werden, damit der sog. Blutspiegel im angestrebten Zielbereich möglichst stabil bleibt. Bestimmte Nebenwirkungen schränken jedoch die Dosierung und damit Wirkung der Medikamente ein, so dass schließlich stets ein allmählicher (chronischer) Funktionsverlust der Niere resultiert. Es lassen sich derzeit wenige belastbare Parameter benennen, die eine Aussage über die Funktionsdauer eines Nierentransplantates erlauben. Auch können bestimmte Begleiterkrankungen des jeweiligen Empfängers dies negativ beeinflussen. So ist bekannt, dass einige zur Dialyse führenden Nierenerkrankungen, an denen auch Sie möglicherweise leiden, auch am Transplantat wieder auftreten können. Bestimmte, bei Ihnen individuelle Risikofaktoren können die eine oder andere oben genannte, vor allem operative Komplikationsgefahr bei Ihnen erhöhen: Antikoagulation? Vor-Ops/NTX? pAVK? Adipositas? urologische Besonderheiten? Z.n. Tumoren? Compliance? Nikotin etc.? Urheberrechtlich geschützt - 01.07.2014 - Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Dresden

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Mögliche Nebenwirkungen der Immunsuppression Um zu verhindern, dass die gewebsfremde Niere vom eigenen Abwehrsystem des Körpers (Immunsystem) als fremd erkannt und abgestoßen, also in der Funktion allmählich zerstört wird, müssen Sie lebenslang spezielle Medikamente, sog. Immunsuppressiva, einnehmen. Die Wirkung der Immunsuppressiva besteht in der Hemmung der Zellen der Körperabwehr. Diese Zellen dienen jedoch in der Regel dazu, Infekte und andere veränderte Zellen des Körpers (z. B. Krebsvorstufen) zu erkennen und zu zerstören und so den Organismus vor schweren Schäden zu bewahren. Dies kann also bei der infolge der Transplantation notwendigen Einnahme dieser Medikamente nicht in dem erforderlichen Maße erfolgen. Sind die genannten Abwehrzellen bei Ihnen „gelähmt“, so ergeben sich daraus vor allem zwei spezielle Risiken. Der Körper ist allgemein anfällig für Infektionskrankheiten, Bakterien, Viren und Pilze, vor welchen Sie sich lebenslang schützen müssen! Zudem zeigen Studien, dass bei transplantierten Patienten vergleichsweise oft bestimmte Tumore im Rahmen der Nachsorge nach Transplantation festgestellt werden können. Somit möchten wir Sie auf diese speziellen Risiken und Komplikationsmöglichkeiten der Immunsuppressiva hinweisen, wobei bei einigen der oben genannten Nebenwirkungen im Verlauf auch ggf. ein Wechsel der Medikamente möglich ist: allgemeine Nebenwirkungen(einige auch nur bei bestimmten Immunsuppressiva)

• Neuentwicklung oder Verstärkung eines Diabetes mellius (ca. 20-30 %der Fälle). In der überwiegenden Zahl der Fälle kann durch die planmäßige Absenkung der Immunsuppression diese Nebenwirkung später deutlich abgemildert werden.

• Verschlechterung eines bereits bestehenden Bluthochdruckes oder Auslösung eines solchen

• Übelkeit/Bauchschmerzen/Durchfälle/Verstopfung • Auslösung von meist nur zeitweiligen Leberfunktionsstörungen • Mundschleimhautveränderungen • Haarausfall oder überschießendes Haarwachstum am gesamten Körper • Händezittern • psychische Veränderungen • Gewichtszunahme • Schädigung des Transplantates durch die Immunsuppression selbst • Blutbildveränderungen

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Spezielle Nebenwirkungen (meist alle Immunsuppressiva)

• Gefahr der Entwicklung von Infektionskrankheiten (Lungenentzündung, Erkältungskrankheiten, Harnwegsinfekte etc. bis hin zur Lebensgefahr mit Todesfolge)

• Reaktivierung einer vorbestehenden Infektionskrankheit • Gefahr der Entwicklung wiederkehrender Harnwegsinfekte, auch mit

multiresistenten Keimen In der Zeit nach der Operation bekommen Sie zur Vorbeugung von Infektionen eine Antibiotikatherapie, um die erhöhte Infektgefahr aufgrund bestehender Ableitungen (Dauerkatheter, DJ-Katheter) die unmittelbar nach der Operation noch vorhanden sind, zu minimieren. Im weiteren Verlauf erhalten Sie zum Schutz vor dauerhaften Infektionen (z.Bsp. der Lunge mit speziellen Pilzen) und möglichen bestimmten Viruserkrankungen, welche nach der Transplantation reaktiviert werden können (z. Bsp. CMV), weitere prophylaktische Antibiotika und Virostatika für eine gewisse Zeit. Lebenslange besteht außerdem eine deutlich erhöhte Gefahr für die Entwicklung von Tumorerkrankungen im gesamten Körper. Dazu gehören nach aktuellen Leitlinien besonders Tumore der Haut, des äußeren Genitales sowie der Eigennieren und Lymphome. à Aus den genannten Nebenwirkungen resultiert die Notwendigkeit der lebenslangen Nachsorge und Überwachung der Organfunktion mit regelmäßigen Untersuchungen in der Nephrologie, Urologie, Gynäkologie und Dermatologie. Hier erfolgt u.a. auch eine gezielte Krebsvorsorge. Urologisch sollte im Langzeitverlauf mind. 1xjährlich die Sonographie der Eigennieren und ggf. Hoden erfolgen, sowie eine genaue Miktionsanamnese erhoben werden. Nach der Entlassung Wir möchten Sie zum Schutz Ihrer neuen Niere und bei bekannter Gefahr einer Tumorentwicklung im Verlauf nach Transplantation nochmals, wie oben genannt, auf die erforderliche lebenslange ärztliche Nachsorge hinweisen! Ziel ist es, Tumore oder Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen, um Sie bestmöglich zu schützen. Sie erhalten regelmäßige Kontrolltermine am Transplantationszentrum bei den Kollegen der Nephrologie, bei Ihrem ambulanten Nephrologen und in der urologischen Sprechstunde. Um die Funktion der Niere auch für Sie gut erkennbar überwachen zu können, sind Sie angehalten, in den ersten Wochen ein Tagebuch über Ihre Niere zu führen. In diesem werden Sie ihr Gewicht, die Trinkmenge und Ausscheidung sowie Blutdruck und andere wichtige Dinge festhalten. Bereits anhand dieser wenigen Parameter kann recht schnell erkannt werden, ob Abweichungen in der anfangs oft noch nicht stabilen Nierenfunktion vorliegen, und Sie uns dazu rasch außerhalb der vereinbarten Termine kontaktieren müssen. Urheberrechtlich geschützt - 01.07.2014 - Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Dresden

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In der Reha, etwa 3 Monate nach erfolgter Operation bei stabilisierter Nierenfunktion, werden Sie weiter auf den Alltag vorbereitet. Auskünfte bei Fragen zur Lebensführung nach der Transplantation, wie mögliche Berufseingliederung, sportliche Aktivität, Ernährungshinweise oder Impfungen erhalten Sie gern jederzeit. Als „Infektquellen“ gelten nach Transplanation insbesondere auch Haustiere. Bitte besprechen Sie mit uns Ihre eventuellen Fragen, damit wir Sie über bestimmte Gefahren und Verhaltensweisen aufklären können. Folgende spezielle Hinweise möchten wir Ihnen dabei geben: Besondere Situationen Mehrfachtransplantation Sollten Sie bereits einmal vortransplantiert worden sein, oder war Ihr Immunsystem auf eine andere Art und Weise mit fremden Gewebematerial in Kontakt, so erhöht sich die Gefahr einer Abstoßung der Niere durch Vorsensibilisierung des Immunsystems durch Antikörper deutlich. Dies bedingt die Notwendigkeit einer ggf. „stärkeren“ Immunssuppression für Sie. Dieses Risko wird nochmals speziell für Ihren Fall, insbesondere durch die Kollegen der Nephrologie, besprochen werden. Auch auf ggf. für Sie zutreffende Studien in diesem Zusammenhang wird separat eingegangen werden. Auch operativ bedingt eine Vortransplantation aufgrund von Verwachsungen im Operationsgebiet oder noch im Körper befindlicher Transplantate ein erhöhtes Risiko. Das Auffinden einer Gefäßanschlußmöglichkeit sowie die Freilegung der anatomischen Strukturen in voroperiertem Gebiet sind deutlich schwieriger und erhöhen das Risko der o.g. Komplikationen um ein Vielfaches. Gelegentlich muss der Schnitt dann auch im Unterbauch mittig erfolgen, um einen potentiellen Zugang zu beiden Gefäßachsen zu haben und während der Operation über die Seite der Transplantation entscheiden zu können. Ob eine Entfernung des ggf. noch vorhandenen „alten“ Transplantates erfolgen muss, werden wir Ihnen mitteilen. Urheberrechtlich geschützt - 01.07.2014 - Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Dresden

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Möglichkeit Lebendnierenspende Wir möchten Sie im Zusammenhang mit dem Aufklärungsgespräch über eine Nierentransplantation auch besonders auf die Möglichkeit der Nierenlebendspende aufmerksam machen. Nach genau im Transplantationsgesetz festgelegten Regeln kann ein Verwandter ersten Grades oder ein anderer dementsprechender in persönlicher Beziehung zu Ihnen stehender Mensch (z.Bsp. Lebenspartner) ein Organ spenden. Auch bei langjährigen und sehr eng befreundeten Menschen kann geprüft werden, ob hier eine dem Gesetz entsprechende Spende möglich ist. Vorteile einer Lebendspende gegenüber einer postmortalen (hirntoten) Spende sind u.a. derzeit: - deutliche Verkürzung der Wartezeit auf ein Organ für den Empfänger - exakte Planbarkeit der Operation mit Möglichkeit der Optimierung bestimmter Risikofaktoren - meist bessere Organqualität - meist bessere Langzeitfunktion der Niere - ggf. bessere Gewebeübereinstimmung bei blutsverwandten Spendern - kurze Ischämiezeit - ggf. bereits Durchführung der Transplantation vor Eintritt der Dialysepflicht Aber: es resultiert ein operativer Eingriff bei einem Gesunden, welcher vor den Nachteilen der Organentnahme bestmöglich zu schützen ist! Dies hat absolute Priorität bei jeglicher Entscheidung, auch wenn dem Empfänger natürlich geholfen werden soll. Es ergeben sich viele medizinisch erforderliche Untersuchungen beim potentiellen Spender. Parallel muss ein psychologisches Gutachten des Spenderpaares erstellt werden, und der Spender mehrfach, auch unter Anwesenheit eines unabhänigen Zeugen, zur Freiwilligkeit der Spende und den Risiken aufgeklärt werden. Abschließend muss eine nach Landesrecht zuständige Kommission („Lebendspende-Kommission“) die Transplantation befürworten und Nachprüfen, dass kein Hinweis auf unerlaubten Organhandel vorliegt. Vorgespräche, um die Eignung eines für Sie möglichen Organspenders zu prüfen, erfolgen meist über die Kollegen der Nephrologie. Bitte sprechen Sie uns bei Fragen jederzeit gern an. Es muss jedoch stets in Ihrem individuellen Fall über die Vor- und Nachteile bzw. Risiken einer solchen Lebendspende entschieden werden. Dabei ist, wie erwähnt, ganz entscheidend das Risiko für den Spender, die zu erwartende Erfolgsaussicht bzw. der Langzeiterfolg der Spende zu beachten. Diese speziellen Fragestellungen werden bei geplanter Spende mit Ihnen besprochen: Urheberrechtlich geschützt - 01.07.2014 - Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Dresden

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Eurotransplant Senior Programm Patienten, welche das 65. Lebensjahr erreicht haben, möchten wir zum sog. ESP (Eurotransplant Senior Program) zusätzlich aufklären. Seit 1999 besteht innerhalb der Verteilung der Nieren über Eurotransplant das sog. „old-for-old“ Programm, um bei steigender Anzahl älterer Organspender und Organempfänger Organe von Spendern ab 65 Jahre vorrangig Empfängern über 65 Jahre zuzuteilen. Diese Verteilung erfolgt dabei unabhängig von der besten Gewebeübereinstimmung, um die Zeit, die die Niere ohne Durchblutung ist, so kurz wie möglich zu halten und die Organe zügig, meist regional verteilen zu können. Vorteile bestehen also in einer altersentsprechenden und zügigen Verteilung der Organe, was die reguläre Wartezeit in dieser Patientengruppe bei bekanntermaßen häufiger älteren Spendern an ältere Empfänger verringert. Meist ist dies gerade in der Gruppe der ab 65 Jahre alten Patienten ein Vorteil, da mit steigendem Alter auch der Gesundheitszustand aufgrund der Dialysefolgen abnimmt und die Risiken einer Operation mit höherem Alter steigen. Wir klären Sie daher speziell über Ihren Fall auf. Sollten Sie 65 Jahre oder älter sein, müssen Sie entscheiden, ob Sie im sog. ESP gelistet werden möchten: Urheberrechtlich geschützt - 01.07.2014 - Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Dresden

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Nach ausführlicher Aufklärung zur Nierentransplantation gebe ich mein Einverständnis zu diesem operativen Eingriff und den entsprechenden sich aus der Transplantation notwendigerweise ergebenden medikamentösen Behandlungen im Zusammenhang damit. Mit unvorhergesehenen Eingriffen, welche sich durch die Transplantation ergeben, erkläre ich mich ebenfalls einverstanden. Risiken und Folgen der Transplantation sind mir klar und verständlich erläutert worden. Auch das mögliche Scheitern der Transplantation mit Weiterführung der Dialyse ist mir bekannt. Die Transplantation kann jederzeit aus medizinischen Gründen kurzfristig abgesagt werden. Dazu zählt auch der ärztlich begründete Zweifel an meiner Compliance im Zusammenhang der Transplantation, was eine (zeitweise) „Sperrung“ auf der Warteliste für mich zur Folge haben kann (Status „NT“). Auch ich kann jederzeit unter Angabe von Gründen mein Einverständnis zur Transplantation widerrufen. Besonderheiten oder Änderungen meines Gesundheitszustandes teile ich dem Transplantationszentrum mit. Ich weiss um die Erfordernis einer regelmäßigen Vorsorge sowie Nachsorge nach Transplantation. Dresden, den....................................................................................................... Gesprächsdauer: ................................................................................................ Unterschrift Patient:............................................................................................. Unterschrift und Stempel des aufklärenden Arztes: ........................................... Unterschrift eines möglichen Zeugen: ................................................................ Unmittelbar vor Operation: Kopie des Aufklärungsbogens vor Operation erhalten: ..................................... Urheberrechtlich geschützt - 01.07.2014 - Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Dresden