Beirasevon,,Reichenhaller Tagblatt uno,,Freilassinger Anzeiger · Bes hmmislisches Grmasium und...

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.feitnotb|l;sttw Beirasevon,,Reichenhaller Tagblatt" uno,,Freilassinger Anzeiger" 82. Jshrgang Samstäg, 29. Nov€mber 2014 Ni- l0 Am 27. November 1913 eis(hien im ,,Reichenhäller Grenzboten" eine Zei tungsannonce, in der für d€n 1. Dezem- ber der Begim eines ,,Gymnasialkurslesl t...1für s.hülerder1. Klasse des cymna- sims bem. Realglmnasims" angekün- digt mrd€. Tags zuvo! hatte die Lokal- zeihrne im redaktionellen Teil versich€rt, das Untemehm€n werde -von einem praktisch erfahrenen, hier best€ns be- kmnten Pädago8en Beleitet und baut sich de5halb auI solider Gru lage aut so daß es nur wäImst€ns emplohlen w€r- Bei dem nicht namentlich genannten Pä- dagogen handeltees sich um den 1884 in Amorbach geborenm Adalbert Matthaeus, de! als Kind mit seinen Eltem hierhel ge- zosen war. Na.h dem Besü.h der Volks- schule in Bad Reichenhal em b d Mündmer Ludwigsgyrmasium das Abi- tur wd studierte arschließend Klassische Philologie. Im Herbsi 1908legte er den ers ten Teil der Lehramtspdfung ab. Aller- .dings komte er dm notwendiSen zweiten Teil der Prijnm& aus wel.hen Cründen auch imer, nichi absolvieren - ein schweMiegmder Umi d, der die Mög- Lichkeiten seiner späteren Lauftahn stärk beeinträchtitm sollte. Da er aber die Able- g1lng der zweiten Lehamtsprüfung offen- bar nicht mehr in Emägüg zog md ihh dmit die übli.he bentJli.he Kdriere als Lehrer d einer staatlichen Sihde verstelt blieb, wolte er *inen kbmuterhalt in Bad Reichenhal mit Sprachunterricht ftir AIte Sprachen und der Zirnrnervermie' tung in seinem Elten'naus bestreiten. Dies deutet zumindest eine im Frühjahr 1913 in der ,,Wohnmgsliste" des Königlichen Ba- des Reichenhal veröffendichte Amon e m. Wohl eher sponta - so hat es den An- s.hein - beabsichtigte Matthaeus dam im Herbst 1913, *ine T:itigkeit als Privadeh- Er.düch die Au-fnahme eines Glmnasiat' kuses deudich zu erw€item. Das mondä' ne Lnage Bad Reichenhals förderte nicht nur den Kurbetrieb, sondem au€h den Zu- zug eines aßgeprägten Bildmgsbü]ser- turs. So wd wiederholt seil dem la]rc 1900 die Gründsg einer 6-stufigen Mittel- schrne (= Realschu-te) seiest worden. Da zwishen der eingmgs eiwälmten: Zei- tugsamonce im,,Reichennaler Grenzbo- Vom Ein-Schüler-BetÄeb zan Bildungsinstitution 100 Jahre Karlsgyrnnasium Bad Reichenhall - von Johannes Lang und Hermann Rumschöttel ten" ud dem dge*izten Begim des womit gleichsm eine Haushadition für Gynmäsialkurs€s lediglich eine üeii:igige das heutiSe Kdlsglmmsim begründet Zeitspame lag und auch sonst nichts aut wude. den latsächlichen Begim des Untenichts- Zmächst hatte sich im November 1914 betriebes hindeutel ist zu vmuterr dass nur ein einziger S.iüler zum Privatmier- Adalbe Matthaes mgels Almeldm- richt für Matthaeus' Glmasialkß mge gen *inen Plm m ein Ja]tr veßchiebo melder der l0-jü}rige Sohn Georg (1903- musste. Im Frühjahr 1914 schälteie Mat- 799n des BeztkmisasessoE md thaeus em€üt eine Anzeige in der ,,Woh Badkomiss:üs K&l Frhi von Kr€ß zu nugsliste", wodn er einen ,,GyFnasial- Kressenstein. Diesen erstm Unterricht er- Unterichi" mbot. Der BeAim des ftsten teilte Matthaeus in seinem Privathaus in Weltkriegs im August 1914 schuf für seine der Salzburger Straße 61. Offenbäi erfolgte ho.hfliegenden Plän€ freili€h ungünstige schon bard eine Unterbrechtrng des Unter' Ralmenbedin$mgen. dchts, als Matthaeus nach eigenen Anga- Am 30. Oklober 1914 vdlieh der Magis- ben im Frü]ra]'r 1915 d€n Die6t e der llai dm dahals 30-j:ihrigen Matlhaeus Waffe Mütreten hatte- kankheitsbedingt ds Heimatrccht. ehe dieserTwei TäBespa- mrde er allerding' schon im rierbst vom ter mit seinem PrivdMterncht beSff. Kriegsdienst endasso md loMte dre Dies zumindest gehi aus einem Brief a Lehrrätigk€it wieder aufnehmen. Na€h den Stadtrat von Bad Reichenhall vom 14. dem Frhr. von Kreß zu Kr€ssen§lein auch Februar 1920 heflor, worin Matthaem airf seinen zweilen Solar Ctuistim der Obhut die AnJ:inAe zuückbLickie: ,,Mein Unter- d6 Ghreß everhaut hatte, ließen weite- nehnen. im Novmberde\ Idlües lol4 itr rc hliem ihe Kinder nm den dorhSen Leben gerufen.hdtqch trotzder5lhseren UntemLht beruchen, so dass trok des fiiegrahle schnell entwrckell. Am L No yqe8es die SchülerzäN zmichsl kontinu- vember 1914 habe ich mit einem Schüler ierlich wuchs. Im Augci 1917 spricht be8omen (...)."A1lerdings hat Mätthaeus Matihaeüs selbsi von 22 SchüI€m, verteilt späler offenbd nie widersprochen, w(m auf die vier Schulsparien ,,Humanistisches der Begim seines ,,Instüuts" öffendich aul Gymnasiüm" (Schwerpunh afte Sp.a- den 1. Dezember 1913 datie* worden isL ch€n), ,,R€algymasium" (neusprachliches Di€Villenänläged€s Fr€iherrn von Kärg-B€benburg um l875.seit 1925 s(hülnandolt.

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.feitnotb|l;sttwBeirasevon,,Reichenhaller Tagblatt"

uno,,Freilassinger Anzeiger"82. Jshrgang Samstäg, 29. Nov€mber 2014 Ni- l0

Am 27. November 1913 eis(hien im,,Reichenhäller Grenzboten" eine Zeitungsannonce, in der für d€n 1. Dezem-ber der Begim eines ,,Gymnasialkursleslt...1für s.hülerder1. Klasse des cymna-sims bem. Realglmnasims" angekün-digt mrd€. Tags zuvo! hatte die Lokal-zeihrne im redaktionellen Teil versich€rt,das Untemehm€n werde -von einempraktisch erfahrenen, hier best€ns be-kmnten Pädago8en Beleitet und bautsich de5halb auI solider Gru lage autso daß es nur wäImst€ns emplohlen w€r-

Bei dem nicht namentlich genannten Pä-dagogen handeltees sich um den 1884 inAmorbach geborenm Adalbert Matthaeus,de! als Kind mit seinen Eltem hierhel ge-zosen war. Na.h dem Besü.h der Volks-schule in Bad Reichenhal em b dMündmer Ludwigsgyrmasium das Abi-tur wd studierte arschließend KlassischePhilologie. Im Herbsi 1908legte er den ersten Teil der Lehramtspdfung ab. Aller-

.dings komte er dm notwendiSen zweitenTeil der Prijnm& aus wel.hen Cründenauch imer, nichi absolvieren - einschweMiegmder Umi d, der die Mög-Lichkeiten seiner späteren Lauftahn stärkbeeinträchtitm sollte. Da er aber die Able-g1lng der zweiten Lehamtsprüfung offen-bar nicht mehr in Emägüg zog md ihhdmit die übli.he bentJli.he Kdriere alsLehrer d einer staatlichen Sihde versteltblieb, wolte er *inen kbmuterhalt inBad Reichenhal mit Sprachunterricht ftirAIte Sprachen und der Zirnrnervermie'tung in seinem Elten'naus bestreiten. Diesdeutet zumindest eine im Frühjahr 1913 inder ,,Wohnmgsliste" des Königlichen Ba-des Reichenhal veröffendichte Amon em. Wohl eher sponta - so hat es den An-s.hein - beabsichtigte Matthaeus dam imHerbst 1913, *ine T:itigkeit als Privadeh-Er.düch die Au-fnahme eines Glmnasiat'kuses deudich zu erw€item. Das mondä'ne Lnage Bad Reichenhals förderte nichtnur den Kurbetrieb, sondem au€h den Zu-zug eines aßgeprägten Bildmgsbü]ser-turs. So wd wiederholt seil dem la]rc1900 die Gründsg einer 6-stufigen Mittel-schrne (= Realschu-te) seiest worden. Dazwishen der eingmgs eiwälmten: Zei-tugsamonce im,,Reichennaler Grenzbo-

Vom Ein-Schüler-BetÄeb zan Bildungsinstitution100 Jahre Karlsgyrnnasium Bad Reichenhall - von Johannes Lang

und Hermann Rumschöttelten" ud dem dge*izten Begim des womit gleichsm eine Haushadition fürGynmäsialkurs€s lediglich eine üeii:igige das heutiSe Kdlsglmmsim begründetZeitspame lag und auch sonst nichts aut wude.den latsächlichen Begim des Untenichts- Zmächst hatte sich im November 1914betriebes hindeutel ist zu vmuterr dass nur ein einziger S.iüler zum Privatmier-Adalbe Matthaes mgels Almeldm- richt für Matthaeus' Glmasialkß mgegen *inen Plm m ein Ja]tr veßchiebo melder der l0-jü}rige Sohn Georg (1903-musste. Im Frühjahr 1914 schälteie Mat- 799n des BeztkmisasessoE mdthaeus em€üt eine Anzeige in der ,,Woh Badkomiss:üs K&l Frhi von Kr€ß zunugsliste", wodn er einen ,,GyFnasial- Kressenstein. Diesen erstm Unterricht er-Unterichi" mbot. Der BeAim des ftsten teilte Matthaeus in seinem Privathaus inWeltkriegs im August 1914 schuf für seine der Salzburger Straße 61. Offenbäi erfolgteho.hfliegenden Plän€ freili€h ungünstige schon bard eine Unterbrechtrng des Unter'Ralmenbedin$mgen. dchts, als Matthaeus nach eigenen Anga-

Am 30. Oklober 1914 vdlieh der Magis- ben im Frü]ra]'r 1915 d€n Die6t e derllai dm dahals 30-j:ihrigen Matlhaeus Waffe Mütreten hatte- kankheitsbedingtds Heimatrccht. ehe dieserTwei TäBespa- mrde er allerding' schon im rierbst vomter mit seinem PrivdMterncht beSff. Kriegsdienst endasso md loMte dreDies zumindest gehi aus einem Brief a Lehrrätigk€it wieder aufnehmen. Na€hden Stadtrat von Bad Reichenhall vom 14. dem Frhr. von Kreß zu Kr€ssen§lein auchFebruar 1920 heflor, worin Matthaem airf seinen zweilen Solar Ctuistim der Obhutdie AnJ:inAe zuückbLickie: ,,Mein Unter- d6 Ghreß everhaut hatte, ließen weite-nehnen. im Novmberde\ Idlües lol4 itr rc hliem ihe Kinder nm den dorhSenLeben gerufen.hdtqch trotzder5lhseren UntemLht beruchen, so dass trok desfiiegrahle schnell entwrckell. Am L No yqe8es die SchülerzäN zmichsl kontinu-vember 1914 habe ich mit einem Schüler ierlich wuchs. Im Augci 1917 sprichtbe8omen (...)."A1lerdings hat Mätthaeus Matihaeüs selbsi von 22 SchüI€m, verteiltspäler offenbd nie widersprochen, w(m auf die vier Schulsparien ,,Humanistischesder Begim seines ,,Instüuts" öffendich aul Gymnasiüm" (Schwerpunh afte Sp.a-den 1. Dezember 1913 datie* worden isL ch€n), ,,R€algymasium" (neusprachliches

Di€Villenänläged€s Fr€iherrn von Kärg-B€benburg um l875.seit 1925 s(hülnandolt.

Untericht der Oberstufens.hÜl€r im Freien, 1917.

nen Mittelstand angehörend - im Februar1921 einen ,,Mittelschuherein Bad Rei-chenhall ünd UmSebuB e. V", dem es alsTrägeflerein mit Hilfe der Stadt gelin8ensollt€, eine dreiklassi8e Realschule mit La'teinabteilmg ud PmsioMl ins Leben zutufen. Satzungsgemäß wurde als Ziel desVereins die Eiabliermg einer städtis.henoder staatlichen Mittels.hule in Bad Rei-.henhall äusgegeben. Den Vorsitz hatteder zwischeMeiflich seh] einflüsreiche,deutschnational gesimle Major a. D. MaxAnton Ludwig Cemin8en Frhr v Mas'senbach (1873-1963) ime, der vom }ui1919 bis z1m März 1920 das Amt desZweiten BijJgermeistersbekleidethatte.

Der Uniericht des neuen ,,Päda8ogi-um" in der Villa ,,Wittelsbach" begammit zunächst 63 üd bald 98 Schüledmenud Schülern sowie 6 Letuern m 2. Mai1921. Eine Aufnalmeprüfug war Voraus-setzug für den Besu.h der Schute. DieLeituS der städtis.h subventionietenud vom Mi$elschulvercin uterstüiztenAnstalt hatte der 42-j:i1üige Alois D:indinne. der die S.hul€ fortan als PrivatuntEr-nehmen betrieb. lm S.huljanr 1922123wude die wütschaftliche Siiuation derPrivats.hule trotz des sehr hoch veränschlagten Schulgeldes sowie der städti-scha Zuschüsse imer schwieiger, undbald zeidnete sich ab, dass diese ein Opfer der allgemeinen Inflätion werden sou-te. In einem Zeitungsartikel mahnte Frhr.v Massenbach die ZahlüngsdiMiplin derEltem an. Im Juni 1923 kam es auf Glüdpersönlicher Dfierenzen zum Zerwürfniszwis.hen deh Direktor der Privats.hüle-Dänd, ünd dem Vorsitzenden des Mittel-schulvereins, v Massenbach. Däntl war estrotz aüsdrücklicher NächfraSe beim Mi-nisterium nach wie voi vetretut, die Abiturprüfm8 abzmehmen; md die Balop-pierende Inflation verhinderte die koüekteAusbezalimg der Letuergeh:ilter Da mitdem Fortg B des cnltäu.hten Düekiorsdie Zukunn der Schule auf dem Spielstmd md deren Unterbringug neu ver-hmdelt werden musste/ appellierte derVereißvolsitzflde noch im seiben Monatmit leidenschaftlichen Wo en denStadtrai, si.h für den Fortbestand einerReichenhaler Mittelschule eiMusetzen.

Bei eircr But besuchien Eltemversanm'IDB im ldi 1923 wüde mekheitlich beschlos*n, die Mittelschule z'i hälten ündeine s-stufige Realschule sowie ein 6'stufiBes hmmislisches Grmasium und Real

8,lmsim ubieten. Was die FinanzieIug mbel gre, so hoffte man auf einstdkes Engagement de! Stadt, die sich zueiner Trägere.haft noch nicht durchringenkomie. Duch die aus juristischen Gründe. norwendiB Bewordene Auflösug desbisherigen VereiN md die Umwandlungin einen neuen Mittels.hulverein wurdenbei der GeneralversaiMüug e 6. Au-gust 1923 wiris.haftlich bes*re Grundlagen für den Fortbest d einer ,,Städtischsubvlenäoniertenl Mittels.hule" Seschaffen: Ein Mittelschulverein tungieft nunmehr als Träge! ud bezal te über dieSchrtselder ledigtich die Lehiergehälter,w;ihrfld die Stadt die Kosten tu! dieSchdräume sowie Stlom- ud Heizkdstenwie aüch das Gehalt des Direktors übe!-nalm. Obwohl nicht explizit in Worte 8e-

Foto: Siegfried Hafner

Glmasiüm),,,Reals.hüle" (6strfigeS.hule) ud,,Oberreals.hule" (10-siüfi-ge Schde mü Schwerpur*i auf Natutris-seNchafien. Seit dem Jalu 1916 erteilteMätthaeus zusammen mit weiteren Lehrpersonen privaten EiMel und Gruppenunteüichi. Außerdem gab es Ansätze eineszusätzlichen Intematsbehiebes. Obwohldie legelmäßig in der Lokalpresse geschal'teten Zeitungsamoncen durchaus denEindruck erweckten. als würde es sich imFalle von Mafthaeus' lnstilut m eine ju-ristisch volwertige lf,hmstalt hmdeln,§o wurden die dotiSen Zöglinge doch nurauf einen Schütabs€hhrss vorbereitet. Demittlere Reife oder Bar das Abitu! (in Bay-em: Absolutorim) komle mm hingegennichi able8en, dem duu mEste mm ent-sprechende staatlich erkmteSchulen

Im Augrst 1916 verlegte Maiüäeus seine Lehrmstalt in die von ihm etrorbeneHotelpereion ,,Asioda", ehe d6 Unter-nehmm nach drei weiteren Zwi$henstati-onen wieder in die Salzburger Skaße 61zudcl<l<ehrte. Nachdem Mattiaers zu-nächsi ohne behördli.he GenehmiSmggeabeitet hatte, bemkagte er im Oktober1916 beim Bezirksami die Errichtug einesErziehungsinstituts unter dem Namen,,Matthaeum Alpines Studien und Erzie-hugsheim fü Schiner höherer Lehrm-stalten". Da aber das Bezirkat bereits imDezember 1916 die Betriebserlaubnis des,,Matthaeums" in Frage gestellt hate, be-fasste sich seit Mitte 1917 die bayeris.heS.hulveMaltsg mil dessen Akävitäten.Onne slaadi.he Genehmighg dufie n:im-lich weder eine äIgemeine Erziehugsan'stalt noch eine schulische Eirichtmg pri-vät betrieben werden. Adalbert Matthaeuskonnie dennoch über das Kriegsende hin-aus weiterarbeiten, offerei.htli.h existiertm soSd S.hulstatuien. Allerdings sal1 ersich behüdlicheiseits verstärkter Kritikausgesetzi und aigum€ntierte 1920, er unterichte 57 Schülerimen üd S€hülea ha-be 6 Lehrerimen hd LehJer verpflichiet/ud bereits 20 Schiller häften seit Begimseiner Lehrtätigkeit im November 1914 ananderen Schulen den Glrnnasiäl oder Realschulabs.hluss erfeicht.

Im September 1920 wurde auf Bitten de.Stadt, die damit auf wachsende Kritik vonseten der Eltem ,'nd dpr Öffpnfli.hkpit

reagierte, einMinisteiial.atbeauftragt, dasMaähaem zu besi.htigen und zu prüfen.Das Elgebnis der Ortsbesi.htigug wd sonegati, däss das Ministeriu zu dem Ur'teil kam, ,daß dieAnstalt des PrivaitehrersMatthäus in BezuB auf ErziehmS üd Un-iedcht den ArJorderugen, die m höhereLehresialien Sesielli werden, nicht ent-spricht". Als Er8€bnis ordnete das Ministe'rium am 17. November 1920 die SchließuB der Aßtalt zu Ostem 192i m.

Es wa dies der eher lmünr i.heSchlusspüntt einer unter frägü,ürdigenBedingungen begonnenen höheren Lehr-dstalt- Es erhebt sich somit die be.echtigteFrage, ob Adalbert Matthaeus, de! nuüber dfl ersten TeiI der Lehrmtsprütungverfü8ie, keine staatlich merkmten Rei-f€prütungen abnehmen konnte und seinInstitut ohne behödliche Bewilligung gefütui hatte, a1s Begründer des heuügenKarlsgrmasims usehen sei. Bei allerkritischen Würdiglng und in der Erkeürtnis, dass die Entwicklmg der höherenS.hüle in Bad Rei.hennal von zahlreichenBrü.hen begleitei wude, komt Mat-ihaeus zuindest das Verdienst zu, denGedanken an ein Gymnasium in der Ku!ünd Salinenstadt ersbnals heilich mterffidän8li.hen Umständen - umgeetzt

Noch \-or der Zwegsschließug desMätthaeüms im April 1921 hatte der Stadtrat im Imuar 1920 beschlosserr eine vier-klassiBe städtische Realschule mii Latein-utericht zu eÜichten ud hie ür vomKultusministerim im Februar 1920 dieGenehmigüng erhalten. Einige Tage dar-auf erschien im ,,Reichenhaller Grenzbo-ten" ein Leita.tikel eines Nördlinger Real-s.hullehErs mit dem Titel ,,BrauchtRei.henlall eine Mittelschule?", was derAuior ueingeschr:inktbejante. Allerdingsbetonie er auch die finanziellen Schwie gkeiten ünd Belastun8en, die aüf die Stadtzukomen würden. Schon kuze Zeit spä-ter änderten die Stadträte also ihre Plineund beantragten beim Ministerium imS€ptember 1920 eine staatliche Realschule,was jedoch abgelehnt würde. Und nün be-km die Angelegenieit eine uvorhergese-hene Eigendlmmik Dem das bevorste-hende Ende der privaten LehriähgkeiiMatthaeus' vor Augen, gründetm interes-sierte Eltem - hauptsächlich dem gehobe-

Adalbert Mattha€ur, Gründer und Leiterdes,,Matthaeums" l9l4-1921.

Foto: stadtarchivfasst, so lauteie das filr alle BetelligtenausgeSebene Ziel do.h die dereinstiSeIßemahme der S.hu1e dürch .tie Siadi.Der im Sepiember minisiedel genehmigteS.hdbetrieb, der bis 1925 in den Händendes AlFhnologen Affons Sch:iJer Iä9, wurde behelfsmäßig in der Räumen des ehemaligen Elektrizitäiswerkes I (Nomer Au1) durchgeführt. Der Unierrichtsbehieb imSim€ der bayerischen S.hulordnug fürdie höheren Lehranstalten liel in 6 Klassendes Gymasiums und Realglmasimsud in zuächst 5, dam 6 Klassen der Re-als.hule. Dabei wüden die beiden Abteilmgen,,Realschule" und,,G)tmasium"gemeinsm uierichtet, und da man vorallem in den mteren lalugmgsstufenweitgehend gleiche l€hrziele verfolgte,ut€ €hieden si.h die Letumiäei ledigLichgeringfügig. Rund zwei Drittel aller S.hü-Ierimen und Schüler besü.hien die Real-schule, ein Drittel den Glmnasialkfts,wobei die deutLiche Mehrheii den h1l]m-nistischen Zweig wählte. Gut 20 % derZöglinge wden in den Anfangsjahrenweiblichen Cesdiechtsj ein sehr hoherAnteil der Schülerimm ud Schüler. nämIich über 40 %, gehörte der ev geLischenKirche . Besieht man den sozialen St dder Eltem, so finden sich kam AJbeiter,sondem überyiegend die Exponenten desgehobenen I\tttelst des' Gewerbeheibende, Arzte, hdher€ Bemie und Priva-tiers. Der Sportmielri.ht fmd im Tumsaalder Hellinsbrmerschde stait. Die Ablegung des Abitus we für die Schülerinnenud SchüIer der Reichenhaller Mittelschu'Ie jedoch nach wie vor nü m mderen hö-heren Schulen" etlva in Tramsteir! mö8-lich.

Trotz der deudich besseren wirts.hafili-chen Situation geriet die Finanztage desMittelschülvereins im Veriaufe des Schul-jalues 1925 zusehends in Bed!ängnis. Dieshatte zu Foige, dass rfiB€ Letuer bei luk'rativen Angeboten abwmderten. DieseProblematik deutlich vor Augen, bes.l ossder Mittelschulverein bei seiner Siizugam 8. Imi 1925, die Bitte um Llremalm€der Trägerschaft durch die Stadt direkt änden Stadtrat zu richten. Wie schon in deiVerSegenheit argmenti€rte der Vereinuter seinem neüen Vorsitzenden AloisKlotz - zugleich Stadtrat mit dei Bedeu-tmg Bad Reichenhalls. Da KLotz 6d wei.tere Stadtäie dem Mittelschülverein mge-hörten oder jhe eigenen Kinder in der

Schule wussten, zudem die städtische Trä-gers€haft der Schde als LmSzeitziel desMiiteischulvereins aus8egeben wd, ver-wundert es nicht, d6s der Bad Reichen'hallei Stadhai am 15. Jmi eißtilrmig be'schloss, die Schule städüschereeits

Die Leitung der seil 1. Iuli 1925 ,,Städä-schen Mittels.hüle" übdnalm einen Mo-nat später der 3o-j:itui8e Studieroat HrcLinhddt. Er sollie die Reichenhaller Schrnleitug bis zu 16. April 1928 behalten.Nm setzte si.h die Stadt int€nsiv tur dieSicheruS der Mittelschule ein, derm dasJatu 192s brachte auch baulich fiefgreifende ud zukurlfisweis€ndeVeränderungen.Der GMdsatzbeschluss des Stadtrats, denehemals v Keg'B€benburg'schen Besitzvon der Augsbuger ,,Alpinen MäschinenAG" zu eNerbe& wurde in der ausdrück-lichen Absicht gefasst, in dies€ Villa späterdie Miitelschule zu überftilren.

Die Stadt gab der Villa md dem ffd50.000 qm $oßen Anwesen den Nmen,,Kart de Große", dabei Bezug nehmendauf den nördlichen Giebelfries der Karg-ViIa, womuf mittiS der Frmkenkaiser zusehen war umringt von seinen Cetreuen,im Hintergrud der sagenhafte Bimbamauf dem Walserfeld. In der Folge legle mmfest, dass die Städtische Realschde doNamen,,Städtische Kdlsreals.hule mitProgymnasium" ftihren solte. AIs ,,Pro-gynmasim" galt das sechsjähri8e Glma-sium, dem die drei obeEten lalüesklassen(Oberseküda, Unterprim, Oberprima)abgingen md das somit als ,,uvol1st?indiges" Cymasim eingestuft wurde. AmEnde des Pro8ymasiurc stmd also einGymasialzeugnis der 6. Klasse (heute 10.Klasse), das duu berechtiSte, an einerstaatlich erkmten,,Volansiali"(humanistisches C)!m6im) die Aufnahmeprüfms abzulesm, m sich nach weiterendrei Jalren dori der Abitur?rüfung zu u-

Am 12. Septmber 1925 beganr! na.h ei-ner offizielen Elöffnug, der Unteri.ht irdem Villengebäude, das von Linhardt ineinem S.hreiben an das Ministeriüm einallen Aßprüchm entsprechendes, a,ürdi-ges Heim genmt wurde. Für die folgen-den ]änre (1925-1928) liegen gedflckteIanresberichte vor, äus denen das *hdi-s.h. Lelen fä.ettenrei.h abzulesen ist;deudich zur Spmche koI]mm in ilnenau.h die Probleme der S.hu1e im öfiendi-chen Raum, die Sorge um ihren fthalt we-gen der wachsenden fin:Wiellen Engpässebei der Stadt Bäd Reichenhall ud die kon-keten Versuche, die wntschaftlchen udinstitutionellen Probleme zu lösen. DieSchülerzahlen haäen eine sinlende Ten-deM, ißbesondere bei den auswärü8enS.hälem (1925126: a! 7926/27: aL7927/28: 77). Zwar besu.hien bereiis inden Anfmgsjahren S.hülerimen mdSchiner äus dem nah gelegenen ösierrei-chi{hen Ausländ die S.hüle, sie stmtentraditionell aus Großgmain md aus Un'ken. Aber durch ihr GieMlage fehlie derKelsschule das notwendig Hinierl d.

Am Ende des Schulanres ß27 /28 düf-te die Karlsschule erstmäls selbst - uterAuJsicht eines Minisieiialkolrmiss;ns - ei-ne Schlussprühmg abh.lten, der sich achtSchüler der 6. Klasse mit Erfolg stellten.

Dies markierte einerseiis einen gewissenAbs.hlüss des imeßchulirhen Ausbaus.dqm daduch hatten die vom Diektoratgezeichneten Schlusszeugnisse staadicheBerechtigung er1m81. Andererseits verzeichnete die Stadl bereits nach dem erstenSchuljahr ein Defizii von über 30.000Reichsmark das in den folgenden zw€ilahren m jeweils gut 10.000 Reichsmarkanwuchs. Vor diesem Hintergrund bemühte si.h die Siadi schon seit länger Zeii rmi-uemahme der S.hule du,.ti den Staatbzw. 1m finiüielle Entlastung sowie ümErichimgeinesery:iMendenlntemats.

Nachdem der Staai ni€ht dafür zu ße-wimen wd, prtilte man die L%ergabeoder veipachtung der Schule d einenkircHi.h{ Trägei Nach nichi Beradelei.hten Verhmdlügen, die seit oktober1927 geführi wuden, kam es gegen dieStimen der SPD-Stadbatsfraktion, die eine Auflösug der Schule gefordert hatte -m 15. Dez€mber 1927 zum Abs.hluss eines Ürbemahmevertrages mü demrenomierten Orden der so SenmienMdisten-Schulbrüder (FMS). Da dieSchulb!üder, die über eine $oße Erfah-lug in der Bildung md im Unterichi Iu-gendlicher besaßen, nü selbsi die Lehr'kräfte siellten, würdm die meisien derbisheng€n Lehrer endassen.

Mit BeBim des Schr jaircs 1928/29übemahm der Orden die Schule. Wie vertraglich vereinbart, errichtete der Schulorden gte,ch zu Be8üü im Nebengebäüded€r vrlLa es Intemt. das bererE rm Apbtlud 30 Schüler zählte. Das neu geschaffe-ne ,,Alpine ftziehuSshein der Maristen-S.hdbdder", in das Knaben bereits abdem 8. Icbensjalü eintreten konnterr botden Schinern die Möglichkeil die Hac-auJgaben uter Betreuung zu ma.hen udNa.hhilfeutericht zu nehhen. Zwekomten weiterhin Schüler der verschiede-nen Glaubensbekemtnisse die Schüle(nicht aber das Iniernat) besuchen, dochwar Mädchen d€r Besu.h wegen efltsPrechender Ordensbestimugen verwehrt.Prompt reägierte das bem.hbarte Institutder Englischen Frädein St. Zeno und botfür die nunmehr sechs verbliebenen Mädchen der ehedem städtischen KarlsschdePrivatunterricht 6d die Vorbereitung aufdie Gymnasialklassen .

Die Leitmg der ,,KaIs Realschule mitProglmasim, private höhere Lehrm-stalt mit ErziehuSsheim d€r Märisten-Schllbrüder in Bad ReichenhäI" übernah-men zuä.hst Victor Aloys Klis.howskyund Georg Drescher, ud mii Begim desSchuljanres 1930/31 witkte Dr. IldefoNGanß als Direktor Die Schülerzä] stiegrasch von 110 (1928/29, davon Iniernat:12) arl 147 (7931/32; davon lntemai: 57).Im S.hu1jatu 1936 /37 haite die Schule über210 S.hüler, dalon über 60 im Internai.

Die Zeit der kirchlichen TräSerschafidurch die Meisien wurde allseiis als Hö-hepunkt in der bisherigen S.ht g€s.hichtebetra.htet. Sie war geprä8l von einemdeutlichen Anwachsen der S.hülerzal en,einem enomen Imagewandel sowie regerBauläügkeit. Der Intematsbehieb florie ezwischeMeidich derarl dass lange Warte'Listen gelegt werden mGsten. Im De'zember 1931 lerlieh das Staatsministedufür Unterrichi der Karlsschule offiziell die

Georg von Kreß zu Kressenstein, Matthaeus'

Foto: F. von Kreß zu Kressenstein

stäadiche GleichberechiiSug, eine be-höidliche Aufsicht bei den Abschlussprütun8en enibngte sich nu,mehr. ud derLlberiritt än ein weiierführendes G),masium war ohne dortiSe Aufnahmeprüfun8möglich.

Für die Städt bedeütete die Mansten-schule eine finanzielle Erleichremg,brauchte die siädtis.he FinMkmerdoch nür mehr Besoldungsz'rschüsse fürdas weltliche Lehrpersonäl zuteiler Dieallgemeine Wirtschaftsrezession mchtesich 1932133 zwar auch im geringerü Be-such der Schule bemerkb , was die VeFhandlungen um eine Verhagsverlinge-rug mit den Mdisien 1933 deutlicherschwerte; dermoch hieltm diese demSchulstmdori fest, nachdem sich die Stadt- au.h au f öffenrli.hen Dnr.k hin - zu wpi-teren finffiiellen Zugestindnissen bereiterklät hatter Eine höhere S.iul'e war - m-ders als noch zehn Jalüe zuvor - aus BadReichenna mittlen^,eile nicht mehr we8-

Die seit 1933 regierende Nationalsozia-listische Deuts.he Arbeüerpdtei (NSDA")hatie durch teils brutal du.hgeseizteMaßnahmen zur so genmten ,,Glei.h-schaltug" alle wesentlichen Besell{haftli-chen StruktEn uter ihre Kontrolle ge-brachL so au.h das Schulwesen. vor allemtu! die kilchli.hen Eirichiugm be8mnu eine schwie.ige Zeit der Gratwmde-ru& die nur in den seltensten F:illen ge-1mg. W;ire es nach dem Wilien der Sladl-potitiker gegmgerL dam hätte sich m derkirchli.hen Träge6chaft der Karlsschuledurh die Mdisten wohl kaum etwas ge-;indert, dem

^och zu ]aiuesende 1935 be-

lonte der Bürgermeister, dass eine emeuteÜbernanme dur.h die stadi ein enormesfinezielles Defizit a,ie au.h eine sinkendeSchillerzahl mit sich bdngen würde. FolBlich wude im ]duar 1935 ein neuer Ver

Dpnno.h w.rer die Märisren S.hi,lhrii-der, wie viele Schulorden ih naüonalsozi-alistis.hen Deutscllmd, nach der Mitteder 1930er iahie auch in Bad Reichenhallin die Defensive geraten. Der Absi.hL dieorden aus den S.hulen zu verdrängen,Bing eine durhsichtig konstruierte Häufmg sittlichei Veifehlmgen von Lehrkräften in ordensgeleiteten Schulen voraus.Auch ein woN tatsäcNich vorgefallenes

SittlichkeitsdeLikt m dei Reichenhaler Re-alschule isi in diesem Zusal]mennegProPagandishsch ausgeschlachiet worden:Im luti 1936 war ein Verhälhis zwis.heneinem Ordensmitglied ud einem 14-j;ilüi-gen Knaben aus Bad Reichennal bekmlSewolden, worauftin ds Mdisienbruderumgehend vom Denst supendiert udats dem Oiden ausSeschlossen wude.Die vom Bäyerischen Staatsministeriumfiir Unterdchi und Kultus (Staatsrai DrEmst Boepple) am 28. Dezember 1936 mitWirkung züm Schutjahlesende 1937 ve!'fiigte Verdrängunt der katholis.hen O!-den äus deh Schuldienst sah für die Ma-risten den Entzug der Genehmigug zumBetrieb der Karlsschule sowie des Intu!-nats vor, ohne dem Provinzialat der Mdis-ten die Gelegenheit zur RechtfertigugeiMurämen. Als Altemative wude derStadt in Aussi.ht gestellL die Schule wie-der selbst zu übemehmen, nachdem einestaalli.he Trage$.haft aüsgeschlossen

S.hde ud ErziehuEsheim wurden am1. Ap.iI 1937 also - nolens volens in diestädtische Verwaltmg übemommen,nachdemdieMaristm-S.hulbrüde. Schuleud Iniemat verlassen hatten. ln nationälsozialistis.her Diküon spra.h der Zeichenud Tunlehrer Hermm Matt, dessenOnkel Frffi Matt bayeris.her Kültusminister (1920-1926) gewesfl wd/ von einer,,BeEinigug de! höheren Kmbens.hülenvon klösterlichen Lehrkäften". Das einge-tretene Vakrum än l.ehrkräften sollredurch Letuer aus St. Zeno ud von derHeeresfachschule auf8efülli werden; auchAdalbert Matthaeus wude nu als neben-amtliche Lehrkaf t helmSezogen.

Aus dem bisherigen TheaieEaal wudeein TunsaaL dem ein ,,neuer fris.herZug" sollte die deuische ]ugend begeis-tem: ,,In solch€r Umgebug muß eine Ju-gend herewachsen, die nichts mehr weißvon mu#i8er BücherweisheiL sondem dieloaftvoll und lest hineingeführt wird inein aüfre.htes, deutsches Lebm. Dafürbürgt auch die vollzählige Zügehörigkeitder S.hüler zü Hitle4u8end. So lemt inden Rämen der Karlsschule ein€ jungeGemeins.haft von 200 Köpfen in freudiBem Ernst/ nicht m gebildet zu sein, sondem m einst mit beiden Füßen im Lebenzu siehen üd den Aufgaben gewachsenzu ein/ die Beweghg üd Volk an siesiellen werden." Au.h Mädchen wurden(ab 1. April 1938) wieder aüfgenornmen,zmal das Lyzem des benachbarten Instituls St. Zeno mit Ablauf des Schüljäh.esi938l39 auf staatlichen Druck hin geschlossen werden musste.

Das Schrilerheim pachtete iml|l&z 1937der aus Mün.hen stamende LehrerFrmz Xaver Kern, der einen Monat späterau.h die Schulleihmg überbagen bekam.Bei genauerem Hjnsehen entpuppt si.hdie Funktion Kerns, selbst Träger des Gol-denen Pa eiabzeichens der NSDAP, a1s

die eines Orgmisators der S.hule im Sjmedermtionalsozialistis.hen Ideologie. Ganzoffensi.httich übernahm er die Aufgabe,die bis dahin kir.Hiche S.huleitui.htugmd delen weltli.hen Letukörper na.h denGMdsäizen der Parlei wukempeln,wozu er - ehva ein dJeiviertel ]ahr später- ein interess tes Memor dm voileglel

,,Als i.h am 12. April 1937 die Leitun8 derKdls-Reals.hde übemalm, fmd i.h ver-h:ilhisse voa die in stillem ud offenemGegensate zu den ErziehmgsfordeIm-gen des Natioülsozialismus steden. Derdeutsche Gruß igemeint ist der sog. ,Hit-1er8,uß', Anm.d.Verf.l würde beim Einire-ten des Lehrers in die Klasse nicht gege-ben. Ein karholischer Religioßletuer, derin der Klasse harhäckig den deutkhenGruß verwei8erte, wurde meinerseitsslreng verwarnt. Die WammB fru.htete.Nlllmehi etridert er in der Kiasse dendeutschen Gruß. Wden die Mdisten-Schulbrüder metu oder weniger offeneGeSner dernationalsozialistischenWelte-schauug, so komie diese Tatsäche ni.htohne Rü.kwirkug auf die poliüs.he Häl-iu8 der von ihnen mgestellten Letukiäftesein. Zm guten Teil k:m dieser Zustmdals übetruden Belten. Die imere Reslau-ration im Lehrkörper vo ;tts zu treibenmii der Zielsetzug zu walrhaft national-sozialsnscher Denkweise ud Ch akter-formug wird, sol Be ich Leiter derKarlsschule bin, meine besondere Ver-pflichtung sein."

Dr. Alois Mussack (1902-1981), bereiis inder Manstenzeit als Lehrkraft täti8 gewe-sen und seit 1934 auch nebenamtlicherLehrer an der Heeresfachschule, über-nahm äm 1. Apil1938 die Anstaltsleitug.Die Heraüsforderungen, mit denen er vonBeBinn an konliontie wär, bezogen sichhauptsächlich auf eine nere schulischeKonkurenz, da im April 1938 in F.eilassing eine stäaUich anerkannte Oberschuleeri.htet worden waa DageSen müsste dieKärlss.hule einen deutli.hen fthwmdhimehmen. Mit Ablauf des S.huljahes1940/41 vezei.hnete mm gar den Verlustvon einem Fünftel der Gesamls.hülerzahl.was md au.h dmit zu erkLüen vereuch-te, dass die KarlsschL e den Ruf einer,,strengen" S.hule genoss.

Das von Kem seinerzeit äusgegebeneZiel, eine,,uenh{e8te charakterlicheSchulug im Sime des Führs" mzustre'ben, wude nacl Kräften forciert, indemVoträge gehalt€n und Schulungen durchgeftilut wuden. Luftschutzübugen, diebereits im I'ini 1937 abgehalten wurden,wä en die Schalien eines drohenden Krie-ges voraus, der schon bald zur bitterenRealität werden sollte. Zeitzeugen aus je"ner Zeit erinn€m sich daran, dass dieSchülei an _Samstagen regelmäßig almAppell am Agidiplatz anheten mussten,im Kirchhotz fanden wehrsportliche Ge-ländespiele statt. Die von den Nätionälsoziälisten angestrebte Militansierung dergesamten G€sellschaft sollte erreichi werden durch militärische Demonstrationen,Vofträge und die Beteiligung an NgFeier-lichkeiten. So etwä gäb es an der SchuieVorftihrungen von Mc-Ges.hürzen, Minenwerfem 1md Infdteriegewehren.

Mit Ee8inn des S.huljahre§ 1938/39 (1.Ap.il 1938) war die Kdlsschde, einerreichsweiten Schuireform {olgend, zur,,Städtis.hen Oberschüle i. E." [im Entste-hen, Am.d.Verf.l seworden, womit dasbis dahin geltende ,,Prosmasium" derVergmgenlrcit dgehörte. Da si.h der Sta-tus der Oberschule aü.h in einem neuenFächersystem aüsdrü.kte und eine gewis-se Aufbauzeit vomöten war, Benehmigte

das Kültuslninlsterim im Oktober 19«)den Ausbau der se.hsklassigen S.hule zurVolanstalt Irn S.hdiahr 1941/9 sllte eine 7. üid im ddaufiolgenden Schuljahreine 8. JalrS&gsstufe gegliede werden; wodu.h die Schülezani auf etwa350 anstie& der offiziele S.hulnee laute-te nun: ,,Städtis.he Oberschule für Jungenund Mädchm". Englisch galt äls ersteFremdspnche, in der diiten Klasse (heu-

te: 7. Klässe) km Latein hinzu, ebenso

Physik, während Chmie in der 4. Klasserhte[ichtet lrude. ftanzösisch galt alswaHfach in.der 6. Klasse. Irn März des

Iätues 1943 komte sodann am Karlsglm-I6im erstrläls seit Beginh der Eiroi.h-ths das Abitur abgelegt werden, vorerstallerdirgs üü von fünf Schülerimen,dem die jugen Märmer warcn/ mit einerAsü]une, bereits an der Kriegsfrcnt imEi]et",

Sclton vor dem Eilmmch der deutschm wehrma.ht in Polen ud dem Be-

gilm des Zweiten Weltkrieges im Septem-be! 1939 wüden j6ge StudieMssessorenzur Wehrmacht eingezogen ud du.hpensionierte Pädago8en oder HilfslehErersetzt. I Zihend des Zweilm Weltkriegesfielen die I-ehrcr Rudolf Reisinger ud Jo-sel HöImüIer Der vüulente Lehrkr?ifte-mangel tuhrte iMwischen zu etlichen päd-agogischen md didalti{hen Engpässm,dec Religronsmierlicht lrude aus poljtis€hen Grijndo ab dem Schulialu 1942143

B:,üli.h von der Schule veibinnt.Aus Hambug ud Berlin, wo die briti-

sche Royal Air Force büeits mit Flächen-bombddemdts beSomen hatte, kamenab dem Jahr 1943 rund 35 Schülerimenüd Schüler, die als Evakuierte in das vermeindich si.here Bad Reichenhal ver-s.hi.kt worden wden. doit bei Verwmd-ten oder in Heimen untergebtachr w ennd fortan die Karlsschrle besuchten.

Doch der Krieg machte auch hier nichtHalt. Irn Mai 1943 wurde eßtmals ir BadRei.he.Ial Fliegeralarm ausgelösl der§ch im Verlaufe des Krieges bald zu einemfsi täglich wiederkehrenden Ereignis ent-wickelte, da die Ugamerikdischen Bom-ber8es.hwadei von italienischen Lunba-sm stdtetm und den ReichenhalerLufham überflo8en, um itue tödli.he ta-du8 zuächst über den strategisch be-deutsmen Zielen des Deutschen Reiches

abzuwelfen. Au{ diese Art ud Wei* wur-de der vor- und nachmittäBliche Fliegq-alam zu Routine, ein georaheter ud m-gestörter Schuhrnteni.ht aber üuner

Mit zunehmmder Dauer ud Häte deskieges wurden ab dem Spätsomer 191ß

16- md 17-jährige S.]üler der Kdlssch'ileals so genmies Wehnna.htshnfspersonal(Fla}äelfer) zü Unterstützmg der Flak-soldaten ein8ezogen. Am Bad Reichenhaller Balulrof wurden die Bu{hen im Beisein des Direktors swie ihrerMitschüIerimen in den Krieg verabschie-

det - füi ediche solite es ein Abschied ftirimer sein. Die Einberufugen im Sep-

tmber betrafm die ]alügänge 1926 md1922 deren Einsatzgebiete die Stelungender Flugabwehrkmonen (Flak) in Siezen-

heim, Wals sowie im Salzbuger Stadtge-biet warm, so dass die Mäd.hefl in jenen

KlNen der Kärlss.hde bald mter sich

waren. Aber bald mussto auch sie zeitweilig ats Lazare$heiferjmen ihen Densiin den örtlichen Kranlennäusem ud La-

In dm Flälstelungen sollte - so zlmin-desi lauiete die Theone democh derS.hulmte[icht, wem auch in reduziertelFom, fortgesetzt werden, was mit d€I Zünahme feindlicher Angriffe zusehendsschwieriger wade. Wem es die Situationerlaubie, verließen die Schüler zwischen-zeidich die Geschützsielugm, m inPhysik- und Chemielaboren der StadiSalzbug dem Fachuntenicht zu fo18m. ImFrüljahr 1944 wurden die Schüler des

lahgdges 1926 zur Wehrmaclt eingezo-gen/ so dass in den Klassen bald die erstentoten S.Iüler zu beklag{ ware4 der Jä}ü-gäng 1928 wurde m der Westhont alsLuf twafi enhef d ein8eerzt.

Um das schwindende Offizieskontin-gent zu füIen, wurde ftt die Absolvenrender 7. Klasse das so genannte ,,Notabitu"geschaffe& mit Ende des Schdjahrs1943/44 komte mm auch schon nach ei-nem nu cwöchigen Besuch der 7. Klass€

eine StudienberechtiSmg (,VoEuester-vermerk") erlmBm. w;ituend beEits alle

deren l.ehrer durch lehrerimen ode.pensionierte PädagoSen ersetzt wordenwdm, erhielt im Dezember 1944 au.h derDirekror, Di Alois Mussack, einen Einbe-ruJugsbefehl. An seine Stelle trat der re-altivierte Alrphilologe Dr. Max Stocker(187F1970), der uter dem Eindru€k des

d.ohenden Zusmenbrudß bekofienenSchülem no.h rasch die begehrtm ,,Vorse-mestervermerke" ausstellte. Nach demverheerenden Bombenmgriff auf Bad Rei-chen}lal am 25. April 1945 km der Schul-betrieb weitgehend zum Erlie8en.

Na.h dem Einmarsch der Amerikmeram 4. Mai rudm das Schulhaus sowiedie Nebengebäude beschlagnahmt wG,aufhin rmd 350 heimatlose und ver-schleppre Zw gsebeiter - so genamteDPs, zumeist aus Polm - die Räurnlichkei-ten bezogen. Liber der ToreinJa]üt prängteein Schild mit der Aufs.hiift ,,Off Limits forGemans" (dt.: ,,Für Deutsche ist der Zu-tdtt verboten"). Erst mit der Vorbereihmgmd Gründug eines DP-Lagers auf dem

Bad Reichenhaller Kasemen8elände kom-te die Kdg-Villa geräumt und wieder der

Stadt überSeben werderr so dass nii Zu-shmmüB der merik ischen Militäm-aieMg der Unte.ri.ht am l. Dezember19!t5 mit 17 Klassm md 431 Schillem un-ter dem 73-j?i}\rigen komissarischenS.hrileiter Dr Carl Wilhelm winkler, ei-nem in Cmbridge ud Harrow studiertenAnglisten, wieder aufgenoinrnen werden

Rund 80 ehemaliSe md altive Schülersowie zwei Lehrer der Kdlsschule wärenbeim KrieAseinsatz getötet worden. EtlicheSchüler befmden sich in Kriegsgefegen-schaft. Es muss ein seltsamer Anbli.k 8e'wesm sein, als si.h m ersten Schulta8 ei-ne Traube von Kindem ud lugendlichenvor der Karg Villa ve$alrüelie. Da warenzm einen die in zers.hlissenen Wehr-mchtsuiformen auftretenden 17- bis19-jähigen Schüter, die im Sesmtm letz-len lalü der Front gewesen wden udnud auJ hofftm, in den näcl§ten Mona-ten auJ das Abitu vorbereitet zu werdm.Daneben Bab es die große Zal an jünge-

ren Sclüledmen ud fthülem, angerei-che durch die vielen Evaluierten undFlüchtlinge, die in Bad Rei.h{hau zü-fäI-

tig eine vorübeBehende Bleibe 8eturdohatten. Hi]@ kamen, ein Jah spätet Ver-triebene, so dass man im runi 1946 bereits

Imd 500 S.nine.imen ünd Schüler z;ihlte,die in 15 Klass{ eingeteila warm- Dies be-

deutet eine Klassmstärke von dur.h-sctmittlich 40. Im Septeriber 1947 stieg die

SchüIerzahl auf über 700. Das erforderli-che Schulgeld wd von vielen nicht zu e.-warterr so dass sich ras.h eine finanzielleSchieflage erkermen ließ. Zmächst verhin-derte die Stadwerwaltmg düch Aus-schluss ausw:ttiger Schüler einm weiteren A$hlm auJ die Karlss.hde.

Die in den Monaten züvor in dd vilaKdg utergebrachten DPs hätten vetrüs-rere s.hulräüme hint€rlas+n- so dass Mo-biliar Mmßelwde darstellte. Biergarten-gamiturm, WerLbänle ud Tapeziertischedi{ten als notdiLftiaer Ersatz. Manchinalteiltm sich sechs S.rhüler eine Banl.S.hli.ßlich nef man öffenfli.h dzu auJ.

für neue Schulb;inLe ar spenden. Die

oer erste abiturjährgang am Karlsgymnasium, 1943.

mdscn der in nätionalsozialistischer Dik-tion verfassten Schulbü.her war€n verbo-ierr Papier gäb es kam, ebenso wenisKohle oder Holz. so dass mm den Wintd1946/47 über in kalten Schulräumen ver,brachte. Abhiüe verechaffte eine Vereinba-lu8, wonach alle Schitler täshch e6Holzschert m die Schule mitbra.hten.

Da das LehrerkoueAim ir Zuge cles al-Ljerlen EntnäzihzreluasproSiamnes derUbeIPrüIug duch die Spruc}t<amerbehörde aEge*tzt war, kugen emeut pmsi-onierte ud mbelastete Lehrcr, teilweiseüber Siebzigj;ihrige, die Haupd6t des Unterrichts. Als Letukäfte zugelassen wdennur jene, die von der Militiregierug ausdrücklich genamt worden ud ni.hl be'Iastet wden. Auf den bereits peroionie enDi Winller folgte ar 1. Dezember 1946der Altphilolo8e Laurmtius Freyberßer(1897-1975) als Direktor näch. Seine AuJ-gabe besiand in der schwierigen Aufbau-arbeit na.h den Wimissen von Krieg, Todund ZerstöIug- Improvisationen stmdenauf der Tagesordrsg. So etlva erieilie derkatholische ReligioGletuer auch Latein-und Hebräschuierrichb der früIereHeinüeiter ]osef We8er wulde proviso-risch in den Fächen Deutsch, Latein, Eng-lisch Nd Re.hne eingesetzL da l1@ im-mer noch hoffte, den m Knegsende zmErliegm gekomeno Intematsbetrieb ü-gendwann wieder aulnehmen zu kömen.Von den insgesmt 31 Lehikäften, die1947 m der ,,Süidtischm Obeneals€huletur Ihgen ürd Mädchen' beschäfhst wa-ro, hatten während der Zeit des ,,DrittenReiches" acht der NSDA? mgehört, außer-dem waren einige Mitslieder von parami-litäris.hen Unterorganisationen gewesen.Na.h mtsprechenden Erla*n der Milivir,regieMg bzw. Spruchkmeibescheidenkotrten sie m ituEn beru flichen Stelbgenverbleiben. Fünf l,etuerimen ud Lf,hJerhatte es als Vertriebene bzw. Fhichtlinseeher zujatlis nach Bad Reichen}all ve"r-

schlaSen.Noch im Herbst 1946 wa das in den

Ietzten Kii€gstagm ünter chaotischen Ver-häItnisen auJgegebene Intemai im Ne-ben8ebäud€ der Villä Karg mit Flü.hilingen belegt, so dass an eine NeuaunMlmedes Betdebes vorerst nichi zu denken s'd.Später wude es zwe€kentlremdet vermie-tet, dei Intemätsbetrieb endgüItig auJge-geben.

kn Mai 1947 km es zür Wi€denichtugeiner Glmasialäbteilmg ünd zlm Unter-richt in den Fächem Latein 1md Aligrie-chisch. Noch im selben Jalr lagen die e$-ien neu verfassten und von derUs'derik is.hen Militärregiemg genelünigten Schr bü.her vor. Seit I ud19,18 lautete der Nme der Schule ,,Kdls-schule Bad Reichennall. Städtische Obeüealschule mt Gytrasiatabterlug Bad Rei-chenhall"- wäs den Tnnehmcn,lFnStellenwert der Gymasialklassen wider-spiegelte.

Der stak religiös gQrägte Freybergerfti]üte sowohl ds üigliclle Morgengebeiwieder ein, au.h rief er 1950 die ,,Religiö-sen lugendtage" is lcben- Der Tumunter-richt konnte nu ebenJalls wieder aufge-nommen werden, voi€lst allerdinss nufür die Knaben, der Mädchensportunter-.icht wude dageSen e$t auf politischen

Druck hin rmd nach Ütersabe von Unter-sctuilterilisten der Schülerimen an denStadtrat wieder eingefütut. 1953/54 wü-den erstmals Bmdesju8endspiele unterBeteiligmg von Schülerimen md Schü-Iem der Karlsschule duchgeführt.

Die Nomalisierung der s.huLischen Ver-kilhrisse spie8elt sich beispielsweise imIalresbed.ht 1953/54 widei Falrtm nachSalzbug (Theater) md München (Lmd-tag; Deutsches Musem. Staatsoper). dieTeilna]'me den Bud€sjugendspielen,Vorhäge, Wandertage, B:iIe und schul-dztli€he UntersuchmAen zeugen davonGlei.h mehrere Shrdienlahten wurdd türsterschredliche Kl6so duchgeFüiü1. soeiwa näch Italien (9 Klasse), ins Allqäu (7md l. Klassen) sowie nach ßesensb;s (5md ö. Ktassml. De achttäBige Shrdien-falut der 8. Klasse füIrte, begleitet vonzwei Letukiäftm, in die ehedem bayeri

ktr Jui 1955 genehmigte das Staalsmi-nisteri'im fiü Unterri€ht und Kulttß dieNamens:indermg in,,Städiisches KdL+Gyrnnasim mil Obenealschule" ud eagiert damit auf die sich verändemdenS€irkeverHiltnisse der Abteilmgen, wo-na.h mittleMeite deudi.h mehr Gymasi-asten die Karlsschule besuchten äls Real-schüler Im S€ptember desselben lalüesgab es einen W€chsel der Spitze, nach-dem läuentius Freyberger in den Ruhe-stmd Beg gen wai Ihm folSte Dr. AloisMussack nach, der bereiis von 1938 bis1945 den Direkrorsposten imegehabi hat-te. dam aber seine beruflirhe liufbähndurch Verbot der Mnitäregiemg zu-nächst nicht fortseizm dürlte.

Mussack zweite Amtszeit war vorerstbeh€rrscht von tlbergabeverhandlmgenmit dem Staat, da bereits in der Vorkness-zeit md verstärkt ab 1949 das ertlärre ZieIeiner staadiclen Trä8ere.haft der SchüI€mvisiert worden wd. Ar tissli.h einesStaatsbesuches 1951 hatte der Stadhat ineircm Memorandum dje Notwendigk€itder Verste thchung schrüttich festgehalto. zmal si.i nach dem KrieS die Haushaltskosien für die Karlsschule mehr alsverdreiJachi hatten und die fin.Mielle Be-16tmg d€! Kormlnle sich je länger jemehr zu einer Exist€nzfräge für die Schüeentwickelte. Dem die Militäreaierughatte die Elhebug des bis dahin üblichenS.hülgeldes uiersagt, was die Fmanzlagestark anspannte. Weniß spät€i wude dieS.hülgeld und LehmiftelJreiheit staatlichveränlert. Von Seiten der Stadt argl]men-äerte man mit dem großen EiMugsgebieider Schule (nach den ddali8en schä tzunBen 80.000 Einwohner), das ddalJ züIück-zuJühen war, dass es ein G)masium inLauJen noch n(ht aab ud ir Berchtesgaden nu eine Oberrealrhule ohne GyEnasialzweig bestand. Folglich stamtenmeist mischm 50 üd 55 Prozenl derSchüIeriNen md Schüler nicht aus demStadtgebiet Bad Rei.henlalls, ud den-noch hatie die Sladt für den Unterricht dergesamten Schülezali auf zukolrmm.

Einerseits erließ der Staat Verordnu-gen, die dzu beüiagen solten, das Schd-wesen in Bayem zu stabilisieren ud zuverbessem: deErseiis sa}len si.h die da-mit beträuten Kolrmuen finanzie[ einerzüsehends 8rößeren Eelastmg austesetzt,

wolten sie die staatlichen Auflago e.ftil-Ien. lm ]alrc 1954 betrug der GesmtauJ-wmd ftir die Karlsschule imerhin 12%des städtischen Haushalts. Auch staatli.heZus.hüsse konnten eine Entspamug derFinffiläge nicht mehr hübeifijlren. Abdem lanre 1957 wurden die Gespräche imHitrblick aüf eine Verstaatlichug wiederintosiviert nachdem die gMdsätzlicheBereüschaft des Staates dazu erkembdwar. Allerdings w den staatli€hen Stellenauch der marode Zust dd€s&hulsebäu-des b€kannt w.shälb m,n vor ae. i+,"-nalme der ffirehenden Baulast zwück-scheut€. Bekmt wdm die Probleme seitdem Februe 1954, als sich während einerBiologiestmde eine Stuckleiste vom Pla,fond gelöst haäe ud auf das Pult d€s ge-rade utern.htendo Dr. Mussack ge'kacht wd Dies wd der Auslö+r tur €'negaüe Reüe auJwendiser Smerügs mdUmbamaßnahmen

Nach Abschluss der tubeiten reichte derslädtische Käimerer neuerlich einen An-t1ag auf Verstaadichug der S.hde beimMinisterium für UnteÜi.ht md Kultusein. Am 8. luli 1958 teilte der Staatsminister Pro(. Dr. Theodor MalD dem Bad Reichenna er Stadtoberhaupl Walther N€u'nayer (1947 1964') s.hriftLich mit, dassmm die Karlsschule vorbehaltLich gewisser Bedingangen verstaatlichen wollle. Züden gemachten Auflagen zählte etwa dieUbernanme des Sa€hauJwads sowie derVerbleib der S.hulgebäude im Eigentumder Stadl. Außerdem verpflichieien si.hdie Stadtväter dzu, einen dringend benö-tiSten Etreiterugsbaü schlilsselfertig bis1962 zu Verfüsha zu stellen, außerdemeine Doppelhmnale, die bis 1964 eEich-

Im Juli 19s9 wEde zwischen dem Fr€i-staat Bayem ud der Sladt Bad Rei€hen-hall ein Ve ras über die Verstaadichüigdes Karlsglamasim uierzeichnel, deim 1. Oktober Rechtswirksahleil erlangte. Die amehmode S.hüIerzaN ließ dieaite Karg ViIa bald au allen Nfilm platzen und mächte do vertragli.h eingeforderten Bau eines z6ätztjchen Schnlgebä udes unumg;mStjch Am I Mai 1964komte, von etwa 500 Gästen eingeralmtmd im Beisein von Vertreiern von Kii€he,Stadl Regierung ud Minisierim, derrud 60 Meter lange Erweitüugsbau ein-

Zm Zeitpmkt der Ve$iaattichug desKdlsfi,mäsiurns im Oktober 1959 be-su.hten 561 Schüle ltnen md S.hü1er dieSchule. Langsam pendelte sich der zeit-weise dJetische Beda vor altemMaihemätik-Fachlehrem ein; zuvor hattenfa.hJremde l-ehrea etwa Anglist{ oderGermmisten, tur die uteren Klassen R*chenuterfcht erteilt. Die Verstaatlichmgwie au.h die Aussicht auf Verbemtmgwirkren si.h hier stabilisi€rend auJ die Ver-

Zu den Konstdten, die sich bereits1957158 niedeßchlugen, z:ihlte die r€gel-dißige Herausgabe ein€s lahresberichts.h jmem ersien latuesbericht ist noch die,,soziale Schichtung der Eltem" auJge-fülüe Demch waren die meisto Erzie-hugsberechtiglen Angestellte miäel-bar gefolgt von Kaulleuten hdlndustriellen. Arbeite, Bauem ud niede-

Carl wilhelm winkler, kommissaris€herschulleiterl945/46. Eoto:städtärchiv

EBe te nahmm weitere Plätze ein, dochihr E.scheinm ßt simifikmt tur den W -

del ud die gese ;häfli.he Ö6fnug derKtrlss.hule näch dem Zweiten Weltkrieg.Auch der dauerhafte we8{al eines hter-natsbetriebes ftihte z1m verlGt des elitä-ren Anstrichs, von dem sich eißl vor allemdas Großbü€erhm md der behrchte Mit-telstand angesprochm gefü} t ha$en.

Die Jahresberichte jener la]rc verdeutli-chen, dass es nm nach dem Zweiten Welt-krieg auch im s.hdischn Bereich wiederzu einer eüropäschen Amä}le ng kam,wie eine Italienfal'rt im Iatue 1955 oder ei-ne 1959 erstmals düchgefljlrte England-fahrt zeigl. Dass nichr nu die europäischeAussöhnung, sondem au.h die Auseiiän-dersetarng mit der Zeitgeschichte tatsäch-Iich gesucht wude, zeigt der geschlosseneKinobesuch des schwedischen Dokumen'rarfiIms ,,Mein Kämpf" (1959), worin derAufstieg der nationalsoziatistischen Bewe-gung kritis.h nachgezeidrei wurde. InForm d€s Schdlheateß spiegelten sichzeitweise wideßheitende Aßichten überdie Beürteilm8 von Verg genheit undGegenwärt. ,,Die Geißet Gott6 oder DerShrrm aus der Steppe" Iautete eine Thea-termszmieffg, die der Lehrer Karl welser 1958 auf der Gtudlase eines selbstve assten Bülmmtücks vorEltrn. Obwohl die Spielhmdlug im Hochmittelal-ter angesiedett wd, tieß das Stück deuthche Anll;ir8e erkemen d den KaltenKrieg und die AnSst vor einer sowjeti-sch€n Invasion wä]End der Adenauer-zeir. Drei lahrc späler führte der ?,4jätui8eStudieruat Md S.hneidd (Deutsch, Ge-s(Ncht€, Engüsch) - w;ütrod der Kriegs-zeit selbst ehemäliger S.hüIer derKarlss.hul€ - Re8ie in dem Drama vonMax Frisch ,,Nm sin8en sie wieder", eineAuseinandersetzmg mil dem Krieg ausurerschiedlichen Si.hh{eisa.

Nicht nw das TheaterepieL auch dasMusikleben ürd die Beteiligug an diver-sen Sportbewerben verdeutlichterL dassdie Schüle mittletreile einm festen Ranginnerhalb der Bad Rei.h$naler Gesell-shaft eimahm. \.teles, was noch heut€Beständ hat am Kdlsgr.rusiür, wurdedamals kreiert üd begründer: So etwaIrude 1964 die S.ndskiwo.he (,,Skila-ger") eingefüM, nachdm eiMeln duch'ßefühte Skjtage bereits seil den 1920er

Jallm Tradirion hatten. Noch zu Ende der50er Jalüe hatte der Musikmted.ht müA$iattungs- ünd RaumPoblemen zuk:impfen gehabt. Plattenspield md Schal-platten waien Mangelware, weshalb jederSchülei monatlich 10 Pfemige, das so genmte,,Plattenzehnerl", beisleuerte, mneue Müikträger erwerben zu kömen.Nachdem das KarlsglMim in der Vd-S tenheit w,ederholt auch mit musikau-schen DarbietmBen e die Offenttichkeitgetreten war md de. S.hdchor zwischen-zeitlich über enüüde S;ingüimen udSänger zählte, wuden 1964 uter der Lei-tung des Musiklehle$ Rolard SeuJert imKürhaussaäl die ,,CdmiM Bu a" vonCarl Orfr aufgeftilyt. Ein Jätu zuvor wd eszur erstrnaligen Ausha8mS des später sogenaiurten,,Karlspreies Maik" gekom'men. Vor einer aus8ewülltm ]uy ]rudenunter Siin8em md Inshmentalisto, diei, einem Wettbewerb gegeneinander aryetreten wdm, die beslfl mittelt ud prämiert. AnJ;jnSlich besrmd ein solcher,,Karlspreis" au.h für den BeEich der bil-dmden K18t, später ftü Literahr.

Im Schdjanr 1964/65 we der Schule einrealglmasialer Zweig mgegliedert worden, m den Ausbau zum ällgemeineng-stufigm Gl.masirD vorzubereitm. Seitdem S.hdja}lr 1965/66 lautete der offizi-elle Nme dff Schule ,,KarlsgyrmasiumBad Reichollall" mit dem erklärendenZusatz,,Hmmistisches, neusprachlichesud mthematischnaturwissenschaftLi-

Eine der Sctrulkadition entsprechendestarke altphnologis.h-hurnänistische Prä-

Bmg erhielt däs Karlsgymrasim emeutim September 1968 mit Dr. Mussä.ksNa.hJolger im Amt des Schulleiters, PadRauscher (. 1924, der die Fächer l2lein,Griechisch und Gescnichte lehte. Von19e bis 1970 war die Schülerzahl 'n 40%gstiegen - ein Resultat de1 bildugspoliti-schen Refornen in Bayem seit Mitte der1960er Iahre. Es fehlte a Leh*r;ififl wieau.h e entsPrechenden Rätrüi.hl<eüer!w6 dazu fültrte dass einer*its Kl6enmitunter als ,,Wmderklassa" in unter-schiedlichen Zimmem eine nu vorübdge-hende Bleibe fanden und mderereeits zrmUnteaicht in das nmd zehn Gehminutenen{emt liegende ,,Haus dd lugad" aBgewichen werden müsste. Angesichts dermit einem ErweitemSsbau vdbudenenhohs Kosten appellierte Räuscher im Ta}t-r.<heri.hr 196S170 än dip Offmtlichk€itud Politik.Im bktober 1970 beschloss deiBad Reichenhaller Stadtrat ftir d6 Kels-glmasium einen Etreitemgsbau, dei,in Fertigbauweise enichtet, bercits im Mai1971 seiner Bestinunüng übergeba wq-dm komte. Damit vetftigte die S.huleüber acht weitere KlasseMimer, die indem Flachbau - genarmt ,,Pavillon" - u-

ObwoN die Stadt Bad Rei.hennal dieTrägerschaft der Schde ftingst m den Frei-staat abgegeben hatte, verpflichtete siesi.h doch nach wie vor ftir dm SachauJ-wmd der Schule, womit die Bereitstellu&Eitrichtung, Bewirtschafthg ud Erhal-tüg der Schülanlage verbudm wd.Mittletreile besuchten weit über 800S.niner das Karlsg]'rnnasiüm - TendeMweiter sleißend -, was für die Stadt eben-

falts sleigende Kosten bedeutele Da zuhcfiir.hren wär däs§ 6rr die Zukunft neu-erliche enorme Baulosten an-falen wi!-den, beanhagte der Stadtrat die ÜberEä-süg dreser AUJßabe den neugeschaffenen LmdkEis BerchtesgadenelLand. Dem wrrde schließlich stattgege-berL so dass mit \4'iküg vom 1. Januär1973 dre Trägers.haft ftir den Sachauf-wand der Schule m dm L dkreis übe.-sms.

Trotz des mitdeMeile eEichteten Pavil_lons fehlten imer noch 12 Klassenzim,mer und weitere Fa.hräme sowie eingroßer Mehrzweckam, wolte man drebaulichen voraussetzusen für die imSep-k^bet 1977 lmdesweit einzu-flihendeKolegstufe scha{en. Zudem erreichte imSchulahr 1974l7s die Schinerzahl amKärlsglmasim mit 952 einen vorläuli-gen ZenLt, del erst 2001/02 überschdttenwerden sollte. Au.h der Eltembeirat übienun Dru& aus auJ die politischen Ent:scheidügsträBer. Da die Vorhaltui8 weiterer KlasseMimer PnoriEit vor der Er-richtms s.huleisener Turnhallen genoss,beschloss der keisa$schuss unter demVorsitz des L clrates Dr. Rudolf Müller119r2-2009J 7975 den Bau eines EtreitetrSsbaus frü das Karlsg]'nmäsjm. IrnOktober 1976 wude begomm, delt Erueilelugsbau im rechtm Winkel & das *it1964 bestehmde Schulgebäude aMu-sdrließm, im darauffolgenden lmi komtetuchtfest gefeiert werden, md 17.März 1978 folgte die feierli.he Einweihugdes später als ,,Zenbalbaü" bekmten Ge-

Im Schüljahr 19zl78 hat die Eformi€r-te Obeßtufe erstrnals in die so goaImteKffiphase. was für die letzten beidenJahg:inge dre Auflösmg des bis dahin be-kaffrten Klass€nverbddes bedeutete.Man kormte vielmehr bestirunte Schwer_punkdijcher (tFistugsku* ) wäNen, de-rm t€istügsbilffi über zwei lahJe hin-weq beleits in die Alitumote emflo§s.Au;h sonst pr:isentierte sich die S.huledeudich modenisierL so etwa mit ernm1974 eingerichtehen Sprachlaboa einerzün Erlerno von Sprachm nuttels audio-lingualer Mettrcden geshaffenef, Eitri.h-tung. lm Schdjalr 1981/82 wurde erst-mals InJomatik als Wahlfach fit dieKolegstufe Seboten, ehe es über 20 Jä]t-re d ach (2004/05) zum Pflichtfach erho-

Den 1972173 in den 10. Klassen einge-tututen Sexualkmdeuntericht wild ,r1awohl in den Kontext der 68er Bewegugste m düfen. Bis auf einige As8aben derSchüleluihhg, die teilweise ^ Kontro-vercm ftihten, wirkten sich die Inlalteder intemtioralen Studenten- md Bür-ger€chtsbewegugen vor a[en in DiskBnmm der S.hiner utereinander as.Themen wie ,,Mehi Demokratie waga"(1969),,,hoblmtik des Fortschritts"(1971),,,Ostpolitik der BmdesrepublikDeutschlmd" (1972) oder,,De Reform desGymasillm - ein Problem des Demoka-tismr§" (1973) für die Studienlaße der 12.

und 13. Kla§n spiegeln die grcßen Dis-küssionen jmer lahre wider.

Ver8leidEwei* geruIsam gestajtetensich dasesen die 80er lalre, in deno we-der revolution:ire Tadenzen erkennbar

Einweihung desZentralbaus r978 durd den damaligen Stadtpfar€r von 5t. Zenq Joref Ot-ter; rEchts Ländrat Di RudolfMüller, neben diesem derSchulleiterOberstudiendirektor Päul

warcn noch 8rößere Baumaßnahmen an-stmden. Zudem nal'm die Schülerzahlkontinuierlich ab, um zu Begim des Schur-jahres 1986 mit 679 Schülerim{ mdSchülem auJ einen vorläufigo Tiefstmda sinken. Des wd einereeits d6 Ergebnisgeburteßchwacher jahg;inge, mderer-seüs ers.hienen die BeruJsalrssichten ftirAbituienten 6d Akademiker nicht mehrso iosig wie noch ein oder zwei Jahrzehntezuvor. kn lalrc 1980 wüden im Karls-Syrmasium erstmats Berufsinfomütiore-v€ranstalhmgen angeboten. Gleidueitigführte man Besichtigugen nanhaJterWirtschaftsbehiebe im Lmdkeis du.h,nicht zuletzt h dem Gymnasium metuhdisorientieMg zu velleihen.

Reirnart Klee (KmsteEiehund rief1984 nachdem ediche Jä]re keinerlei Am-bitionen in dies€ Richtunt erkembe te-wesn wara - emeut eine TheateBruPpei6 Leben. Schließli.h wude das Theater-spiel mter dm Neen ,,Dretis.hesGesialten" 1987188 sogar a1s Grundkursfü die KolegstuJe mgeboten- Neu einge-ftitrt wurde 1986 der so genamte S'chul-landheimau-fenthall der do s-Klasslemdie Gelegenheit ztm gegeEiti8en Ken-nenlemen bietm sollte ud eitdem jähr-lich duchgefütut wtd.

Als der Dtuektor Paül Rauscha mit Endedes S.hdjalrcs 1988/89 in den Rullestandverabs.hiedet wurde, befand sich nichtnur das Karlsg]'masium in einem vielge-stättigen Wandel begriffen. Schon la}rzuvoi haiie die weltpolibsche Lage m Dy-t]amik gewomen, mchdem sich die Block-bildug mischen west ud Ost im Zugevon Glasnost tmd Perestroika in zuse-hends unscharfen Konturm verwischte.Der Tüel des Studientages 1985 lautetedem auch passmdemei* ,,Zusmenle-bh in Euopa". Dass mit eil1m grö߀rwerdmden Euopa md einer globatisierlen welt auf die Schule neue Herausforde-nmgen zukorunen würdeo deuteten da-mals sowoN t€hrplänin]ralte als auch dieschulpolitische Asrichtug m. So etwawude dem Umwelt{hutzgedarlm eineinmer stitker€ Ro[e zugedacht was sich€twa aüch im Angebot eines GrundkusesOkoloFe für die Kolesiaten wiederspie-

Foto: Baumann-Schichtgelte- Hatte die Schule dan]( auseichenderR:iun'lichteiten sowie einer deudich sin-kend€n Schülerzahl seit 1978 mit keinerleiPlal2not mehr zu k;irpfo g€habt, so be8im dre tua des m 1. Augßt 1989 neuemmten Dircktors Lutz Feiler (+1939) miteinem Paukeßchlag: In dem aus Fertigbauelemmla beslehendm,,Pavillon"stellte lr1m eine nicht mehr tolerieüareSchil1mel- md Asb€stbelasruag fest, wes-halb de. gesamte Tralt am 7. Dez€mber1989 g€räumt werden musste.

Auf der Su€he nach einE Lösung gerietnun das mit erweile in dq Hmd desLadkeises befhdli.he Nebensebäude,das ehemalige SchüIerheih, ins Bli.kfeld.Da trotz Denlmalchdakters eine Entker-nug md Smielmg des desolaten Gebäu-des nicht in Frage kam, entschied rnan si€hfüi einen Abriss und Neubau. Nach güteinjähriger Bauzeit konnte am 8. Oktober1991 der 4,6 Millionen DM teure Erweite-ugsbau, ein m die Nordrront des Fach-tralces mgrryender kubischer Baul<ü-per, im Beisein des zständigmMinistoialbeaufhagtm feierlich einge-

Einen Spiegel des zusammenwachsen-den Europas wie auch der interutionalenVerctindigtrng bildeten die zanheichenA-ktiono ud SchülEaustaus.hprcgrm-me, die bald nach Feiteß AmtsdEitt ein-setzr6. So etwa lmden neue Kontalte ^Schtnm ud ColteS€s in Franloeich, Eng-land, Griechenland und Russland, späterauch in den USA geknüpft.

Im Schutjalu 1991/92 erebeitetm im-mEhin elf Lehkäfte zusmen mit ihlenKlassm bestimte S.hau- oder Hörspiele,dmter Helmut Rü-ss€gger (DeutsöLateirr E&ik), der seitler die lange Thea-t€rtradition des Karlsg].rlulasiums mitzahlreichen Inszenierungm konstant auf-rcchterhäIt. Wie vielftiltig die Fächerland-schaft m K lsg)reim mitdeMeilegeword{ wd, zeiger der 1998/99 ei\Ae-fükte Gludkus ,,Arh:iologie" sowieder ein lahr da&uJ ins l€ben geruJeneLeisttingsküs ,,Sporr für die KoIegstuJ€.

Der diffeierzie e Sportunterricht brach-te utE der Fühlug von Dieter AIt (Reli-gio& Sport) sodm die Gruppe ,,Bewe-

$mSskilnste" hervo, die daraushervorBegmgene Akrobatik-Gruppe soltezu einm festen Best dteil der Schule

Zu Begiru des Schuiia]ües 2002/03 er-reichte die SchülerzaH mit 979 iken abso-luien Höchstst d, was bereiis ab demSchulja]tr 1998/99 viruImte Raumproble-me mit sich brachte. Man benötigte einevergiößerte Pausenhale (Ada), einm Me-dietram, ein Stu}llager sowie weitereKlasseroäue, wäs noch vor der Jähtäu-sendwende zu mehrererL kaum lmterblo-chenen Bau- lmd Umbaumaßnal'menführte.

Ab dem IaIü 2001 eEchien der Dru.kausreichend, um den läng gehegienwunsch nach schuleigenen Tumhalen zuveMirklichd. Reälisieren sollte si.h dasvon Direktorat, EltembeAai ud Schiller-miweräntwortung energisch vorangehie-bene Projekt äxerahgs erst in der Ätä vonFeileß Na.hJolSer Dr. Reinhdd Bochter("1954). Der im August 2006 begomeneBau einer direkt än den Zenträlbau änge-schlossenen MehIzweck]rale konnte be-Eits ein gutes Jänr ddauJ in AnwesenlEitdes Stetsminisie6 Siegfried Schneider er-öffnet werderL was - vor alem für denTummterri€ht eineg1oßeErleichterungddste[te. Nu ein halbes Iahr später ständdie dqrkMlseschüizte K&g'VilIa ematim Mittelpurlt einer groß angelegten Sa'nieM& die bis 2011 mdauerte. Irn letztenSchüljalü rückte der Z€ntalbau in den Fo-kus baulicher Maßnähme4 ehe nach derenAbs&luss auch die weiteren in die Iahregekornmenen Gebäülichleitm ni.ht nreinem RelamctL sndem auch einer ait-gemäßen Adaptierung unterzogen werden

Nachdem 1954 letztmal-s das Abitünach achtiihrigem Gl1masim möglichgewesen ud daraufhin die Gyrniasialzeitum ein lahr verlängert worden war, würde2003 staatlichereeits eheut eine Reduitionaul achi lahrc (d6 s senmte G€) ver-ktindet. IrIl Sctruliähr 2010/11 legte dererste Jalrgang sein Abitu na.h dem neu-en System ab, wobei das ehemalige Kol-legstuJmsystem du(h die WaH voa S€mi-naren eEetzt wude. Neue Freispielflächen,geregelte GanztagsbetEumg, ein Koope-rationsvetrag mit der Techni{hen Uni-versität Mün hen, die Fomulierury vonLeitbildem oder die EinIiilmmg der Spra-che Spa.nisch um nur einig€ Beispiele zünennen sind he o$techende Meikmaleftir eine sich peMent im W del befind-liche Schule. Und dieser Wandel wird si€hsolange fortsetze4 wie auch unsere Gesell-schaft einer ständigen Verändelmg mter-worfen sein wird - das zigt geiade einBlick zuück auJ 100la}r beweSter S.nur-geschichte.

GMdlaSe dieses Aulsatzes ist ein ar§führlicher Artikel derselbd Aütoro, mitAmerkmgspparat veMhm: Eine LleineGeshichte des Kadsgymasiums, in: Hel-mut Russegge! / Sabirc Simon (Hs.), i00Jatue Karls&.masim Bad Rei.hennaD BadReichenhall 2013, S. 8 50

,,H€imatblitt€1', BeilaE€ a,,R€ich€nhäln Tag

bhtt' ud ,,Feil6in8Er AüeiEer", E€Eründet 1920

von Max Wi€demm, Druc} ud Vedag der,,BCIMedien GmbH", Bad Reichmnal