Beispiele erfolgreicher Ressourceneffizienz - … · Energie Biotische (Pflanzen, Th. Sterr:...

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52 Dr. Thomas Sterr IUWA Institut für Umweltwirtschaftsanalysen Heidelberg e.V. (Vorstand) IUWA GmbH (Geschäftsführer) UKOM Umweltkompetenzzentrum der MRN (Vorstandsmitglied) Nachhaltiges Wirtschaften Heidelberg (Mitglied der Projektkommission) Fachzeitschrift Umweltwirtschaftsforum (uwf) (Redaktionsleitung) Geograph. Institut Univ. Heidelberg (Projektverbundkoordinator RECAST Urumqi) 1. Fachtagung Null-Emission Gewerbegebiete 21.02.2014 Umwelt-Campus Birkenfeld Beispiele erfolgreicher Ressourceneffizienz Projekte in produzierenden kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) 1

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Dr. Thomas Sterr

IUWA – Institut für Umweltwirtschaftsanalysen Heidelberg e.V. (Vorstand)

IUWA GmbH (Geschäftsführer)

UKOM – Umweltkompetenzzentrum der MRN (Vorstandsmitglied)

Nachhaltiges Wirtschaften Heidelberg (Mitglied der Projektkommission)

Fachzeitschrift Umweltwirtschaftsforum (uwf) (Redaktionsleitung)

Geograph. Institut Univ. Heidelberg (Projektverbundkoordinator RECAST Urumqi)

1. Fachtagung Null-Emission

Gewerbegebiete

21.02.2014

Umwelt-Campus Birkenfeld

Beispiele erfolgreicher Ressourceneffizienz

Projekte in produzierenden kleinen und mittelständischen

Unternehmen (KMU)

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Aufbau der Präsentation

Ressourceneffizienz in Unternehmen

• Worum geht es da und was hab ich davon?

• Wie kann ich wo zu mehr Ressourceneffizienz beitragen?

• Welche Dimensionen sollte ich mir hier vergegenwärtigen?

Praktische Erfahrungen und Analysen

• Ressourceneffizienzerfolge in mittelständischen Unternehmen

• Monetäre & quantitative Ergebnisse aus kleineren Unternehmen

• Fazit: Hemmende und fördernde Faktoren

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Ressourcen in Unternehmen – worum geht es hier?

Als Volks- / Betriebswirt verstehe ich unter

Ressourcen

Betriebs-

mittel,

Techno-

logien

Finanz-

mittel

Abiotische

Materialien

(fest, flüssig,

gasförmig)

Humankapital

Bildung

Gesundheit

Arbeitszeit

Kultur und

Sozialkapital

Natürliche Ressourcen

(Umwelt)

Energie

Biotische

Materialien

(Pflanzen,

Tiere)

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Effizienz? – was bedeutet das konkret?

Effizienz ist das Verhältnis zwischen einem definierten Nutzen

und dem Aufwand, der zu dessen Erreichung notwendig ist.

Minimalprinzip

Mit möglichst wenigen Mitteln (Input)

ein bestimmtes Ziel (Output) erreichen.

Maximalprinzip

Mit gegebenen Mitteln (Input)

einen möglichst großen Nutzen (Output) erzielen.

Optimumprinzip

Ein optimales Verhältnis zwischen eingesetzten Mitteln

und angestrebtem Nutzen erreichen

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Ressourceneffizienz in aller Kürze

Ressourceneffizienz

kennzeichnet die Menge an Ressourcen,

die für die Herstellung eines bestimmten

Produktes / Nutzens gebraucht wird

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Energie- und Materialeffienz in aller Kürze

Energieeffizienz

kennzeichnet den Energieaufwand

der für die Erreichung eines bestimmten Produktes /

Nutzens gebraucht wird

Materialeffizienz

gibt die Menge an erwünschtem Output (Produkt)

im Verhältnis zum dafür notwendigen Materialeinsatz

(Input) an

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Energie- und Materialeffienz in aller Kürze

Energieeffizienz

kennzeichnet den Energieaufwand

der für die Erreichung eines bestimmten Produktes /

Nutzens gebraucht wird

Materialeffizienz

gibt die Menge an erwünschtem Output (Produkt)

im Verhältnis zum dafür notwendigen Materialeinsatz

(Input) an

nachhaltiges Wirtschaften unterstellt dabei,

dass eine Steigerung der Energie- oder Materialeffizienz

auch mit umweltentlastenden Wirkungen verbunden ist

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Gründe für Ressourceneffizienz

Betriebswirtschaftliche Gründe:

• Kostenentlastung, Wettbewerbsfähigkeit

• Qualifikation/Kompetenzentwicklung

• Zertifizierung, Image

Volkswirtschaftliche Gründe:

• Versorgungssicherheit, strategische Absicherung

• Preisstabilität

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Gründe für Ressourceneffizienz

Betriebswirtschaftliche Gründe:

• Kostenentlastung, Wettbewerbsfähigkeit

• Qualifikation/Kompetenzentwicklung

• Zertifizierung, Image

Volkswirtschaftliche Gründe:

• Versorgungssicherheit, strategische Absicherung

• Preisstabilität

Gesellschaftliche Gründe:

• Umweltbelastung

• Klimaschutz

• Gesundheit

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

thermische

Behandlung / stoffliche Beseitigung

stoffliche

Verwertung

Wieder –

und Weiter-

verwendung

KONSUMTION

RE

DU

KT

ION

Rohstof

f Verbrennung

Beseitigung

Modul

Abfall

Produk

t Altware

Umbau /

Reparatur Reinigung

Sortierung

Demontage

Retrotransform.

Werkstoff

energetische

Verwertung

PR

OD

UK

TIO

N

Energie

Minimierung von Downcyclingprozessen

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Zw

ischenbetrie

blic

hes

Sto

ffstro

mm

anag

em

ent

Innerb

etrie

blic

hes

Sto

ffstro

mm

anag

em

ent

Anlage 2

ZL

Anlage 1

S 1 S 1 S 2

S 3

IR 1

IR 2

IR 3

(betriebsextern)

(betriebsintern)

Kommu-

nal

natio-

nal

betrieb-

lich

indivi-

dual

Inter-

national

föderal

S 4 S 4

Betriebsstätte

Betriebliches

Subsystem (Gewerk,Anlage,

Individuum)

Industriegebiet

(standortintern)

Industrieregion

(regional)

Weltwirtschaft

(global)

R e c h t

Q: Sterr (2003)

Industrielle Stoffkreislauf-

wirtschaft im regionalen

Kontext, S. 286

Minimierung räumlich-systemischer Distanz

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Privater Sektor

Produktions-

stätte

Produzent 3

Recycler

Maschine 4

E

Produktionsstätte

Produzent 1

Maschine 2 Maschine 1

Staatliche

Institutionen

UM-Netzwerk

Dienstleister

E

Maschine 3

Zwischen-

speicher

Wissenschaftliche

Institutionen Intermediäre / Verbände /

Gesellschaftliche Gruppen

Quelle: Sterr (2003) Industrielle Stoffkreislaufwirtschaft im regionalen Kontext, S. 372

Akteurssystemischer Gestaltungsrahmen

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Ansatzpunkte für das Thema Ressourceneffizienz?

Prodprozess Konsum

Leichte Demontier-

barkeit / Recycling-

fähigkeit

Inputs

Sekundär-

stoffe

Fehler/Abfall-

minimierung Stoffe mit

< ökolog.

Rucksack

Innovation

Geringerer Energie-

verbrauch bei Pro-

duktion + Gebrauch

Geringere Material-

intensität pro

Nutzeneinheit Erneuer-

bare Stoffe

Lastmanage-

ment & Rest-

wärmenutzg.

< Energie-

verbrauch pro

Nutzeneinheit

Wieder- &

weiternutzung

Beiträge zur Steigerung der Ressourceneffizienz

Abfalltrennung ress.eff. Pro-

duktionsmittel

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Chemiepark Marl, Fläche 6,5 km2; 30 U. 10.000 Beschäftigte;

Austausch von 4000 verschiedenen Rohmaterialien)

Valuepark Schkopau (Sachsen-Dreieck)

5 km2, 15 Unternehmen, ~ 3.000 Beschäftigte

BASF, Ludwigshafen Fläche 10 km2; 1 Unternehmen,

36.000 Beschäftigte: 2000km Rohrleitungen zw. Geb.

Chemiepark Hoechst, Fläche: 4 km2;

90 Unternehmen, 22.000 Beschäftigte

Ressourceneffizienz durch zwischenbetriebliche Kooperation

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52 15

70 x

Ein Verbundstandort Ludwigshafen Einzelstandorte

100 km 50

... Wir sparen 500 Millionen € im Jahr

150

300

Zusätzliche Standortvorteile:

Ein Standort

Integrierte

Produktion

Rechen- beispiel ...

70 Standorte

100 km entfernt

Logistik Energie Infra-

struktur

Das Verbundprinzip am Standort

hat wirtschaftliche Vorteile

Kostenvorteile des Verbundstandorts BASF LU

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Materialeinsparungspotenzial aus Sicht der Betriebe

Quelle: Erhebung Modernisierung der Produktion 2009, Fraunhofer ISI (n=1238)

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Erfolge bei Rohstoffeffizienzkonzepten

Quelle: Erhebung Modernisierung der Produktion 2009, Fraunhofer ISI (n=1238)

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

. . .

Netzwerke

Wechselseitiges Vertrauen

Gemeinsames Interesse

Austausch v. Erfahrungswissen

gemeinsam genutzte

Informationsbausteine

sachgerechte Softwareentwicklung

sachgerechte Intranetoberfläche

Information und Kommunikation im regionalen Raum

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Informationsinstrumente AM/RE-Software

Dr. Thomas Sterr

Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Informationsinstrumente AM/RE-Software

Dr. Thomas Sterr

Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Informationsinstrumente AM/RE-Software

Dr. Thomas Sterr

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Chinese National Catalogue of Hazardous Wastes

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Institutionen

Vertreter/-in

ABB-Stotz-Kontakt GmbH

Michael Förderer

BUND Heidelberg

Stephan Pucher

Henkel AG & Co. KGaA –

Standort Heidelberg

Jochen Holz

IHK Rhein-Neckar

Klaus Peter Engel

IUWA Heidelberg

Dr. Thomas Sterr

Kreishandwerkerschaft

Tobias Menzer

Rudolf Wild GmbH & Co. KG

Dirk Schweikert

Stadtwerke Heidelberg GmbH

Alexander Ritz

Umweltkompetenzzentrum

Rhein-Neckar e.V.

Prof. Dr. D. Günter

Liesegang

Umweltministerium

Baden-Württemberg

Dr. Thomas Sterr

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RECAST Urumqi: Meeting the Resource Efficiency Challenge in a Climate Sensitive Dryland Megacity Environment -Urumqi as a Model City for Central Asia

Projektaufbau Nachhaltiges Wirtschaften HD / MRN

1. Projektorganisation: Projektverlauf, Mitarbeitermotivation, Erster Umweltcheck

2. Einkauf / Gefahrstofffe: Einkauf, Lagerung, Gefahrstoffe

3. Klimaschutz: Schwachstellenanalyse Energie und Wasser

4. Abfall: Abfallbilanzen, Abfallkonzepte, Abwasser

5. Verkehr/ Immissionsschutz: Verkehrsträgerwahl,

6. Umweltschutz rund um Produkte & Öko-Marketing

7. Kommunikation & Kooperation: Umweltleitlinien

8. Nachhaltigkeit : Ökologische Regionalentwicklung,

neue Arbeitszeitmodelle

© Stadt Heidelberg 2002

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Bereich monetäre Einsparungen

Strom 329.770 €

Heizenergie 182.976 €

Kraftstoffe 76.106 €

Abfall 111.070 €

Wasser 114.676 €

Sonstige 111.000 €

925.598 €

GG: 63 Unternehmen (ohne US Army)

Gesamteinsparungen NaWi-Betriebe 2002-2012 (p.a.)

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Gesamteinsparungen NaWiU pro Jahr nach Bereichen

GG: 63 Unternehmen (ohne US Army)

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Gesamteinsparungen / Jahr und Unternehmen

GG: 72 Unternehmen

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Stromkosteneinsparungen / Jahr & Unternehmen

GG: 72 Unternehmen

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Energieverbrauchseinsparungen pro Jahr & Betrieb

GG: 72 Unternehmen

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Stromverbrauchseinsparungen/Jahr &Unternehmen

GG: 28 Unternehmen

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Heizenergieeinsparungen / Jahr & Unternehmen

GG: 11 Unternehmen

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Heizkosteneinsparungen / Jahr & Unternehmen

GG: 25 Unternehmen

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Abfallkosteneinsparungen / Jahr & Unternehmen

GG: 21 Unternehmen

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Wasserkosteneinsparungen / Jahr & Unternehmen

GG: 14 Unternehmen

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Kraftstoffkosteneinsparungen/Jahr & Unternehmen

GG: 11 Unternehmen

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CO2 Einsparungen pro Jahr & Unternehmen

GG: 72 Unternehmen (mit Angaben von 39 Unternehmen)

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Fallbeispiel Heidelberger Brauerei

Maßnahme Kosten-

einsparung / J

Ökologischer Nutzen

/ Jahr

Isolierung Lagerhalle

+ Trennung Heizkreislauf

Büro und Lager

15.000 € 195.000 kwh

oder 36,6 to. CO2

Neue Fassabfüllanlage und

dadurch bedingte Reduktion

LKW Fahrten

> 10.000 € 32.000 km LKW

oder 12 to. CO2

Verbesserungen im betrieb-

lichen Abfallmanagement

+ neuer Entsorger

6.500 € Abfallreduktion

Veränderung Reinigungs-

und Brauprozesse

82.000 € 24750 cbm Wasser

Wärmerückgewinnung 7.000 € 6.500 kwh

oder 4 to. CO2

BOREAS (Würzstripsysytem) (--> Verkürzung Sudprozess …)

9.000 € 150.000 kwh

oder 33 to. CO2

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Fallbeispiel Heidelberger Brauerei

Weitere bereits realisierte Maßnahmen

• Einbau von Zeitschaltuhren bei Durchlauferhitzern

• Automatische Abschaltung der Bildschirme

• Fahrerschulungen für Außendienstmitarbeiter

(über die Verkehrswacht HD)

• Einsatz eines Stromlastmanagements

Weitere geplante Maßnahmen

• Isolierung von Toren und Dach prüfen

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Besondere Fallbeispiele Materialeffizienz

Reduzierung der Abfallerzeugung

• GASTER Wellpappe spart durch die Optimierung der

Schneidewerkzeuge --> Produktzuschnitte

jährlich ca. 200 to. Papier (~ 50.000 €)

• Die US Army reduzierte durch die Einführung von Mülltrenn-

systemen ihren Restmüll um 50% und realisierte hierdurch

Kosteneinsparungen im 6stelligen Bereich

• Bei der Stuckateurfirma Linse erbrachte die getrennte

Erfassung von Abfällen am Entstehungsort (auf der Baustelle)

Einsparungen in Höhe von 8.500 € / Jahr

• Tinti GmbH verwendet nun als Füllmaterial für seine Kinder-

und Pflegeprodukte Papierchips statt solchen aus Styropor

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Besondere Fallbeispiele im Bereich Wasser

• Die Firma Heidelberger Brauerei sparte durch Umstellung der

Tank- und Pumpenspülungen rund 80% des vorher an dieser

Stelle eingesetzten Frischwassers

(= 24750 cbm Frischwasser / Jahr)

• Die Seniorenresidenz Augustinum berechnet die Einsparungen

durch den Einbau einer Wasserenthärtungsanlage mit ca.

30.000 € / Jahr

• Im Altenpflegeheim St. Hedwig wurde ein defekter Überlauf an

der Löschwasseranlage entdeckt --> der Wasserverbrauch ist

nun um jährlich 2.000 cbm niedriger (~ 5.400 €)

• Der Heidelberger Regiebetrieb Gartenbau spart durch Regen-

wassernutzung 4.000 cbm Trinkwasser pro Jahr

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Besondere Fallbeispiele im Bereich Kraftstoffe

• Nach Berechnungen der US Armee dürften sich ihre

Einsparungen durch Spritspartraining im deutlich 6stelligen

Bereich bewegen

• Verschiedene Firmen haben sich bereits Erdgasfahrzeuge

oder Elektroautos zugelegt

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Besondere Fallbeispiele im Bereich Heizenergie

Einsparungen konnten hier v.a. erzielt werden durch

• Einbau von Heizungen mit höherem energetischem

Wirkungsgrad

• Verbesserungen bei der Dämmung von Gebäuden und

Gebäudeteilen / verbesserte Fenster

• Einbau von Holzhackschnitzelanlagen zur Beheizung des

eigenen Betriebs

--> die Firma Holzbau Lang spart hierdurch

pro Jahr 7.000 € aus weggefallenem Gasverbrauch

plus weitere 7000 € durch weggefallene Holzentsorgungskosten

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Weitere Fallbeispiele im Bereich Energie

Einsparungen konnten hier v.a. erzielt werden durch

• Umstellungen von Beleuchtungsanlagen

(Bspw. Wohnland Breitwieser 75.000 kwh Strom / Jahr)

• Einbau von Zeitschaltuhren und Bewegungsmeldern

• Sonnenschutz zur Verminderung von Kühlbedarf

• Virtualisierung von Servern (Beispiel Idicos)

• Einbau / Erneuerung von Wärmerückgewinnungsanlagen

(Café Schafheutle sparte hierdurch pro Jahr 120.000 kwh Strom)

• Optimierung von Lüftungssytemen

• Energieerzeugung durch Photovoltaikanlagen auf Dachflächen

der Betriebe (Fa. Näher, Orth, Weidler und andere)

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Weiterentwicklung von Humanressourcen

• Das Reinigungsunternehmen Breer beschäftigt inzwischen 740

Frauen und Männer aus 58 Ländern; besondere Maßnahmen in

die Mitarbeitermotivation zeigen durch besondere Betriebstreue

Wirkung; 80% der Auszubildenden sind derzeit Kinder von

Mitarbeitern; zum Angebot für Mitarbeiter bei Breer gehören

auch Sprachkurse und Fortbildungsmaßnahmen wie bspw. für

den Hotelbereich

• Die Heidelberger Dienste bieten jährlich ca. 200 Personen mit

besonderen Vermittlungsschwierigkeiten Wiedereingliederungs-

chancen in den ersten Arbeitsmarkt

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Weitere besondere Beispiele

• Die Druckereien Baier, abc Druck und City Druck

bieten ihren Kunden klimaneutrales Drucken an;

den damit verbundenen Erwerb von Klimaschutzzertifikaten

übernehmen die Druckereien

• Stadtmobil Heidelberg unterhält gegenwärtig 100 Fahrzeuge,

die sich 1.700 Kunden teilen (Carsharing)

• Günter Schulz ist Spezialist für Wärme-/Kälte-Rückgewinnung

und hat durch seine besondere Überzeugungskraft schon viele

Firmen von einer Teilnahme an NaWi überzeugt und eine Viel-

zahl von Einsparmaßnahmen realisiert

• Mit der KLiBA besitzt die MRN eine äußerst kompetente

Energieberatungseinrichtung, die auch bei den NaWi-Workshops

ihren festen Platz hat und bei den Anwärterfirmen für ein NaWi-

Logo fast durchweg Bestnoten erhält

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Hemmnisse auf dem Weg zu mehr Ressourceneffizienz

• Fehlendes Bewusstsein und Informationsmangel über

Effizienzpotenziale in den Unternehmen

• Personal- und Zeitmangel (vor allem in KMU)

• Hoher organisatorischer Aufwand

(hohe Transaktionskosten)

• Finanzierungsprobleme durch hohen Investitionsaufwand

• Zu lange Amortisationszeit

(/Unvereinbarkeit mit Gewinnerwartungen des Investors)

• Notwendige Technik nicht verfügbar

• Eigentumsverhältnisse (Unternehmen als Mieter)

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Fördernde Einflüsse hin zu mehr Ressourceneffizienz

• Lernende Organisation

• Qualifizierung und Kompetenzentwicklung

(fachlich/methodisch/sozial)

• Adäquate Führungs- und Fehlerkultur,

Beteiligungsorientierung

• Bereitschaft zu Veränderungen, Aufgeschlossenheit

• Zertifizierungen

• Akteursübergreifender Austausch in Netzwerken

• Förderprogramme (von externer Seite)

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Th. Sterr: Ressourceneffizienz in produzierenden KMU /52

Dr. Thomas Sterr

[email protected]

06221 / 6494012

IUWA Heidelberg e.V.

Tiergartenstraße 17

69120 Heidelberg

1. Fachtagung Null-Emission

Gewerbegebiete

21.02.2014

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Unternehmen (KMU)

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