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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung ..................................................................................................42. Zielgruppe ................................................................................................53. Raumtheorie .............................................................................................6

3.1 Potenzieller Raum ...................................................................................................63.2 Spiel ..........................................................................................................................83.3 Die ComputerStudienWerkstatt ..................................................................9

4. Unterstützung studienrelevanter Kompetenzen .................................134.1 Selbstverantwortliches Lernen .............................................................................134.2 Medienkompetenz ................................................................................................144.3 Lernprozesse und wissenschaftliches Arbeiten ...................................................15

5. Problem- und Zielbeschreibungen ........................................................165.1 Wissensdefizite ausgleichen .................................................................................165.2 Überblick über vielfältige Tools ............................................................................175.3 Vereinheitlichung der Zugänge ............................................................................17

6. MyPaed ...................................................................................................186.1 Der Individualbereich ............................................................................................186.2 Die persönliche Startseite .....................................................................................186.3 Der Gruppenbereich ..............................................................................................206.4 Tutorials und Hilfeseiten .......................................................................................226.5 Technische Umsetzung .........................................................................................25

7. Ausblick ..................................................................................................278. Literaturverzeichnis ...............................................................................28

Raphael Fetzer, Magisterstudent Pädagogik, Psychologie, [email protected]

Julia Höhl, Magisterstudentin Pädagogik, Soziologie, [email protected]

Anna Herbst, Magisterstudentin Pädagogik, Psychologie, [email protected]

Kathrin Polkehn, Magisterstudentin Pädagogik, [email protected]

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Als Studierende der TU Darmstadt haben wir die Erfahrung gemacht, dass technologie-gestütztes Ler nen und Lehren neue Räume für soziales und individuelles Lernen schaffen kann. Allerdings wird das Studium für die Lernenden nicht zwangsläufig - sozusagen im Vorbeigehen - vereinfacht, sondern erfordert zusätzliches Anwendungswissen und vor allem zeitliche Ressourcen. Beispielsweise sind die Studierenden häufig unsicher bezüglich der Frage, welches Tool zu welchem Zweck sinnvoll genutzt werden kann.

Darüber hinaus bremst die heterogene E-Learning-Landschaft oft den effizienten Einsatz von Online-Anwendungen. Bestätigt werden diese persönlichen Erfahrungen durch die aktuelle Studie der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) „Studieren im Web 2.0“1 (November 2008). Der Studie zufolge fin det E-Learning in der Hochschule verstärkt Ein-satz. Jedoch benötigen Studierende unserer Ansicht nach mehr Unterstützung bei der Aneignung von Online-Tools sowie von generellen Lern- und Arbeits-techniken. Diese Unterstützung beinhaltet auch, den Studierenden Raum für die selbstständige Aneignung zu geben.

Unser Konzept MyPaed trägt dieser Anforderung Rechnung. MyPaed ist eine persönliche Studienum-gebung, die sowohl die in der Lehre eingesetzten Lernplattformen wie auch private Online-Umge bung-en integriert. Den Studierenden ist es so leichter mög lich, den Überblick über die vielfältigen Online-Angebote zu bewahren, die studienbezogen inner-

1 Kleimann et. al. 2008. Diese repräsentative Studie gibt einen Einblick in Nutzung von studienbezogenen Web- und E-Learning-Diensten durch deutsche Studierende an Universitäten und Fachhochschulen.

1. Einleitungund außerhalb von Lehrveranstaltungen genutzt wer den können; gleichzeitig können Studierende selbst verantwortlich eigene Online-Tools für die in-dividuelle wie auch die kollaborative Nutzung ein-beziehen.

MyPaed unterstützt damit die gerade für Pädago-ginnen und Pädagogen relevante Aneignung von Medienkompetenz. Darüber hinaus bietet un sere Plattform Hilfestellungen, den sinnvollen Ein-satz von Online-Tools zu beurteilen, und zeigt kon krete Nutzungsmöglichkeiten auf. Durch die Ver knüpfung von Lehrveranstaltungen und dem - sowohl realen als auch virtuellen - Lernraum der ComputerStudienWerkstatt vermittelt MyPaed zwischen virtuellen und realen Räumen.

MyPaed selbst ist dabei so konzipiert, dass keine bzw. kaum Anforderungen an den Nutzer gestellt werden. Es soll sich nicht aufdrängen, indem es zum Beispiel offensiv Vorschläge für eine spezielle Nutzungsweise macht, sondern einen Frei- und Möglichkeitsraum schaffen, auf Wunsch aber auch Angebote und Hilfe-stellungen bereit halten. So entsteht ein Raum, den die Studier enden sich nach ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen einrichten und gestalten können; in dem sie sich ausprobieren und mit dessen Inhalten sie spielen können; in den sie nach Belieben andere einladen können. Damit geben wir den Studierenden die Möglichkeit, sich einen persönlichen Arbeitsraum zu schaffen.

MyPaed richtet sich zunächst an Pädagogik-Studie-rende der TU Darmstadt. Diese Zielgruppe benötigt Schnittstellen zu bestimmten Web-Angeboten, die im Rahmen ihres Studiums relevant sind, wie z.B. zu Lernplattformen oder Tools zur Erstellung des Stundenplans. Pädagogikstudierende setzen sich im Rahmen ihres Studiums alleine oder in Gruppen mit Fachliteratur sowie der Erziehungs- und Bildungsrealität auseinander, daher muss MyPaed sowohl das kollaborative als auch das individuelle Arbeiten unterstützen. Das Studienfach Pädagogik der TU Darmstadt richtet sich an Magisterstudierende mit Haupt- oder Nebenfach Pädagogik, Bachelor-studierende (Bachelor of Arts Pädagogik), so wie an Lehramtsstudierende (Gymnasial- und Be-rufs schullehramt (bzw. Bachelor und Master of Education))2.

Diese Mischung führt zu sehr heterogenen Studien-bedingungen und Bedürfnissen der Studierenden. So gestaltet sich z.B. die Organisation von Gruppen-arbeiten oft schwierig, da zum einen keine oder kaum gemeinsame freie Zeiten für Treffen gefunden wer den können und zum anderen reale wie virtuelle Räu-me hierfür fehlen. Angebote zum dezentralen kolla-borativen Arbeiten gibt es kaum, diese bestehen meist nur im Rahmen von Lehrveranstaltungen und bleiben auf diese begrenzt. Ferner werden Kooperation und Kollaboration der Studierenden durch Unterschie de hinsichtlich des Studienfortschritts und der Erfah-rungen im Umgang mit neuen Medien erschwert. All dies macht die Schaffung eines Raumes notwendig, der den Studierenden ein Miteinander ermöglicht und in dem sie gleichzeitig Unterstützung für ihren

2 Die verschiedenen Studienordnungen können unterhttp://www.abpaed.tu-darmstadt.de/studium_lehre/studium_lehre.tud eingesehen werden.

individuellen Lernprozess erhalten können. MyPaed soll sich an Studierende der Pädagogik sowohl im Grund studium, als auch im Hauptstudium richten; an Anfänger wie Fortgeschrittene im Umgang mit neuen Medien.

Durch die Anpassung der benötigten Schnittstellen, die Abstimmung der Hilfestellungen auf die spe-zi fischen Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer sowie die Berücksich tigung der jeweiligen Arbeits- bzw. Lern realität kann das Konzept auf nahezu jede andere Zielgruppe über tragen werden. Wir beziehen uns hier auf Studierende der Pädagogik an der TU Darmstadt, um deren Bedingungen und Bedürfnisse aufzuzeigen. Exemplarisch für unsere Zielgruppe erläutern wir un ser Konzept an vielen Stellen durch Nina, eine fiktive Pädagogik-Studentin. Nina befindet sich im Grundstudium und sammelt gerade ihre ersten Erfahrungen mit E-Learning im Allgemeinen und mit MyPaed im Speziellen.

2. Zielgruppe

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der kann sich hingegen als äußerst fruchtbar er wei-sen.

MyPaed steht in Verbindung mit einem real exis-tierenden Raum an der TU Darmstadt, der Computer-StudienWerkstatt. Beide gehören nicht direkt zuein-an der, begründen sich jedoch im wesentlichen auf der gleichen Motivation - der Schaffung von Raum für Studierende zum Studieren und da-rüber hinaus. Im Anschluss an die Darstellung des potenziellen Raumes wird daher das Konzept der ComputerStudienWerkstatt vorgestellt und Ver bin-dungen zu MyPaed aufgezeigt.

3.1 Potenzieller RaumPotenzieller Raum ist „der Ort, an dem wir leben“3. Es ist ein Zwischenraum, verortet zwischen der realen, ob jektiven Welt und der intrapsychischen Realität des Menschen. Aus beiden Polen kommen Impulse in den Raum, können dort aufeinander bezogen und so mit vom Menschen erlebt und angeeignet werden. Die objektive (Außen-)Welt bringt Gegenstände im realen und im übertragenen Sinne ein - beispielsweise Computer, Browser oder Wikis, aber auch andere Men schen, kulturelle Traditionen, Anforderungen und Wün sche. Der intrapsychische Bereich ist der Bereich der Phantasie, von hier kommen Impulse wie z.B. Ge-fühle oder Ideen in den potenziellen Raum.

Im potenziellen Raum treffen Inhalte beider Pole auf einander, können vom Individuum aufeinander bezogen und somit angeeignet werden. Damit dies geschehen kann, ist eine Vermittlung zwischen den Bereichen nötig. Diese muss aktiv vom Men schen betrieben werden - er muss sich mit den Ding en, die

3 Sesink 2002, S.72

3. Raumtheorieer im Raum vorfindet, reflektierend auseinander-setzen, um sie in sein Selbst zu integrieren, sie zu einem Teil seiner Identität werden zu lassen. Die Gegenstände, seien sie realer oder metaphorischer Natur, liegen im potenziellen Raum herum, so dass sie von Menschen gefunden werden können und er mit ihnen im Sinne Winnicotts spielen kann.4 Dies beinhaltet mehrere Implikationen, die im Folgenden kurz dargestellt werden sollen.

Potenzieller Raum ist nicht leer und darf es auch nicht sein, wenn der Mensch ein Selbst, eine Identität entwickeln können soll. Denn der Mensch findet hier die Dinge, mit denen er sich auseinandersetzen kann, die in Verbindung mit den eigenen Impulsen des Menschen sein Selbst konstituieren. Er eignet sich Dinge an und bezieht sie in seinen Lebenskontext ein, indem er mit ihnen spielt. Diese spielende Aneignung ist mit reflexiver Bildung eng verwandt, wenn nicht gar gleichzusetzen. Insofern der Mensch immer neue Dinge aus der Realität findet und immer neue Impul-se ihn darauf zugehen lassen, ist der Prozess der (Identitäts-)bildung niemals abgeschlossen. Nicht nur dem Heranwachsenden, auch dem Erwachsenen muss daher Raum gegeben werden, um sich zu bilden.

Potenzieller Raum ist daher der Ort, an dem kultur-elles Erleben, Kommunikation, Aneignung der Welt und ihrer Inhalte ihren Platz haben. Insofern ist dies der Raum, in dem Bildung stattfinden kann - Bildung im Sinne reflexiver Auseinandersetzung. In diesem Bildungsverständnis vermittelt die reflexive Vernunft zwischen intransitiven (spontaner Impuls aus dem Menschen heraus) und transitiven (von außen kommende Einflüsse) Bildungsimpulsen

4 Siehe Kapitel 3.2 „Spiel“

und bezieht sie so in das Sein des Menschen ein.5 Intransitive wie transitive Impulse kann der Mensch nicht beeinflussen, sie überkommen ihn einfach. Er kann diesen Impulsen nur durch Reflexion begegnen. Diese Art der Auseinandersetzung ist gemeint, wenn im Sinne Winnicotts von Spiel die Rede ist. MyPaed ver steht sich als Bildungsraum und gibt zum einen tran sitive Impulse an den Einzelnen, sich mit der Stu dien umgebung, den Tools und Arbeitstechniken auseinanderzusetzen. Zum anderen lässt MyPaed Raum für spontane Impulse des Einzelnen, lässt den Nutzer sich aus seinem eigenen Sinn heraus bilden.

In der Wortbedeutung des ‚herumliegens‘ und ‚gefunden werdens‘ ist ein Moment der Zufälligkeit enthalten. Die Dinge werden nicht positioniert oder gar angeboten, sie werden irgendwo liegen ge lassen - ob und von wem sie gefunden werden ist nicht von vornherein klar. Analog dazu ist die Tätig keit des Findens zwar kausal mit dem Suchen verbunden, allerdings mit einer unbestimmten Suche nach etwas. Was gesucht wurde, wird erst im Moment des Findens klar. Diese Zufälligkeit spiegelt wieder, dass weder Bildung noch Identitätsbildung vorhersehbar, planbar oder zielorientiert sein können. Sie können nicht gemacht, nur ermöglicht werden. Einen Ermöglichungsraum für Bildung bereitstellen zu wollen, beinhaltet demnach potenziellen Raum für unreglementiertes Spiel zu schaffen. Das wiederum beinhaltet auch, Dinge herumliegen zu lassen, damit sie gefunden werden zu können.

Potenzieller Raum ist dabei nicht als ein irgendwo real auffindbarer Raum anzusehen, auch wenn die Theorie natürlich Auswirkungen auf die Gestaltung

5 vgl. Sesink 2001, S.183 ff.

MyPaed will Studierenden Raum geben, um sich selbst bestimmt und selbstorganisiert studienrelevante Kompetenzen und Inhalte anzueignen. Dieses „Raum-geben“ meint eine bestimmte Haltung der Umwelt zum Individuum, sie lässt es sich aus seinen eigenen Impulsen heraus entwickeln und die Welt an eignen. Aneigung in diesem Verständnis nennt Winnicott ‚Spielen‘, sie kann nur im sogenannten potenziellen Raum stattfinden. Insofern will MyPaed potenziellen Raum schaffen, in dem die Studierenden spielen können. Was damit gemeint ist, wird in den folgenden Abschnitten dargestellt werden.

Die Verlagerung von Lern- und Arbeitsräumen in den virtuellen Raum hat zuerst einmal offensichtliche Vor-teile: hier kann sowohl synchron, als auch asynchron an Inhalten gearbeitet werden; die Nutzerinnen und Nutzer sind nicht an einen bestimmten Ort gebun den; Inhalte können leicht für Außenstehende zugäng lich gemacht werden; Tools unterstützen bei ihrer Ar beit; usf. Nicht vergessen werden darf hierbei allerdings, dass der Mensch in einem realen Raum lebt. Seine Leib lichkeit verortet ihn dort und lässt ein völliges hinübergleiten in die Virtualität nicht zu. Jedoch bringt das Virtuelle neben Vorteilen auch Nachteile mit sich: das Gegenüber lässt sich nur schwer ein-schätzen, was Kommunikation erschweren bzw. Miss verständnisse hervorrufen kann; bei Fragen sind die Gruppenmitglieder nicht direkt greifbar, wich tige Fra gen werden erst später beantwortet; die Diskussion über einen Text gestaltet sich oft viel fruchtbarer, wenn die Gruppenmitglieder zusammen sitzen; usf. Da her sind wir der Auffassung, dass vir tuelle Lern-, Arbeits-, Bildungs- und Studierräume stets nur eine Er gänzung zu realen Räumen sein können. Sie können und sollen diese nicht ersetzen, eine Verbindung bei-

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von realen und virtuellen Räumen hat. Es ist ein „[schöpferischer] Spannungsbereich zwischen Indivi-duum und Umwelt“6, ein Bereich in dem der Mensch kreativ sein kann, in dem er leben kann. Potenzieller Raum ist insofern auch als Zeitraum zu verstehen, den die Umwelt dem Menschen zur Verfügung stellt. Ein Zeitraum, in dem sie ihn von ihren Anforderungen befreit, er sich aus seinen eigenen Impulsen heraus entwickeln kann.7 Potenzieller Raum ist nicht einfach, er muss dem Ein zelnen von seiner Umwelt gegeben werden. Wie oben schon erwähnt, muss die Umwelt Dinge herumliegen lassen, damit sie gefunden werden können. Dass die Dinge da sind, passiert automatisch - dass sie je doch gefunden werden können, um an geeignet zu wer den, bedarf der Zustimmung der Umwelt. Wenn es kei nen Raum gibt, um den Ein-zelnen sich aus seinem eigenen Impuls heraus die Dinge aneignen zu lassen, dann kann er dies auch nicht. Wie die Wendung ‚aus seinem eigenen Impuls‘ schon andeutet, muss die Umwelt den Menschen vor Anforderungen von außen schützen, muss ihn Sein-lassen statt ihn zum re agieren zu zwingen. Hierfür muss ein geschützter Raum geschaffen werden. Eine Umwelt, die diesen Schutz erschafft, nennt Winni cott ‚fördernde Umwelt‘ - im Gegensatz zu einer for dern-den Umwelt, die Entwick lung nur in Form von re ak-tiver Anpassung an äußere Bedingungen vorsieht.

Eine fördernde Umwelt kann einen solchen geschütz-ten Raum schaffen, indem sie im doppelten Sinne Zu rück haltung übt: Sie muss die Anforderungen der Umwelt, sowie ihre eigenen Anforderungen zurück-

6 Winnicott 2002, S. 1167 Das deutsche Wort ‚Raum‘ gibt diese Komponente des potenziellen Raumes nur ungenügend wieder, darum sei hier auf den englischen Originalbegriff ‚potential space‘ verwiesen. (vgl. Winnicott 2002, S. 116)

halten. Aus diesem Verständnis heraus hat Werner Sesink das „Konzept einer zurückhaltenden und poietischen Technik“8 entwickelt - Technik, die sich nicht aufdrängt, sondern gefunden und angeeignet werden kann.

„Raum kann demnach mittels Technik im Sinne eines Schutzraums erschlossen und im Sinne eines potenziellen Raums (Möglichkeitsraums) erschlossen werden. Die Entfaltung der mensch-lichen Kräfte in einem potenziellen Raum wird letztlich durch eine poietische, das meint: an die Lebensbedingungen des Menschen und an seine Bedürfnisse anschließende Technik angeregt.“9

Diese Intention will MyPaed aufgreifen und durch zurück haltende Technik Raum geben, sich selbst und die eigenen Bildungsimpulse zu entfalten.

3.2 Spiel„Spiel ist eine Tätigkeit, die weder bloße Hallu-zination und reine Phantasie ist noch Anpassung und Unterwerfung gegenüber einer gegebenen äußeren Realität. Es ist eine ganz besondere, ver-mittelnde Tätigkeit; vermittelnd nämlich zwischen Innen und Außen, subjektivem Impuls und objek-tiver Bedingung.“10

Spielen bedeutet insofern, sich die Welt, ihre Kul tur und Kulturgegenstände auf kreative Weise anzu-eignen. In diesem Sinne zu spielen bedeutet, dass man Dinge ausprobiert, sie anders verwendet als sie vielleicht gedacht waren und zwar genau so, wie es einem selbst gerade in den Sinn kommt. So über-

8 Dièz-Aguilar 2006, S. 569 ebd.10 Sesink 2001, S. 169

nimmt man nicht einfach Dinge von anderen, d.h. re agiert auf Anforderungen der Umwelt, sondern bin det sie aktiv in den eigenen Seinszusammenhang ein. Spielen findet also ohne Spielregeln statt. Dies ist jedoch

„eine riskante Angelegenheit, weil in der Kon-frontation von subjektiver und objektiv wahr-genommener Realität, von Phantasie und Wirk-lichkeit immer die Zerstörung des einen oder anderen drohen kann. [...] Spielregeln mindern das Risiko, aber sie wirken auch begrenzend auf die Kreativität.“11

Auf das freie, unreglementierte Spiel kann sich der Mensch nur einlassen, wenn er Vertrauen in seine Umwelt hat; wenn er davon aus gehen kann, dass die Umwelt ihn vor äußeren Einflüssen schützt, sich mit Anforderungen zurück hält. Die Entwicklung des Selbst aus einer Kontinuität des Seins heraus ist notwendige Bedingung für dieses Vertrauen des Menschen in die Umwelt.

Selbstverständlich kann nicht jedes Spiel ohne Regeln stattfinden, denn sobald spielen ein Zusammenspiel von mehreren Personen ist, bringen diese Spiel regeln mit ein. Auch die Gesellschaft stellt Regeln auf, deren Übertretung Konsequenzen nach sich zieht. Wenn allerdings gewollt ist, dass der Mensch sich zu einem Individuum entwickelt, dass er sich in die Gesellschaft aus seinen Impulsen einbringt und die Gesellschaft bereichert, bzw. dass aus dem Zusammen spiel etwas Fruchtbares hervorgeht - dann müssen Spiel regeln auf ein Minimum begrenzt werden und es muss Raum geschaffen werden, in dem freies Spiel möglich ist.

11 Sesink 2002, S. 79

Spielen im Sinne kreativer Aneingung der Welt kann nur im potenziellen Raum stattfinden, benötigt diesen Möglichkeits- und Freiraum. Um diesen zu schaffen be darf es einer fördernden Umwelt, d.h. einer Umwelt die Raum gibt, die Halt gibt, die den Menschen vor Um welt einflüssen schützt und ihn aus seinem eigenen Sinn Sein-lässt. Die Gesellschaft muss also wollen, dass ein Mensch sich aus seinen eigenen Impulsen ent wickelt, sich kreativ in die Gesellschaft einbringt, sich bildet, denn sie muss aktiv die Bedingungen da für schaffen. Hierzu wollen wir mit MyPaed einen Beitrag leisten, indem wir Raum geben um zu spielen, äußere Anforderungen so weit wie möglich von den Studierenden fernhalten und auch MyPaed selbst so konzipieren, dass es keine unnötigen Anforderungen an die Nutzerinnen und Nutzer stellt.

3.3 Die ComputerStudienWerkstattDie ComputerStudienWerkstatt (CSW)12 ist - wie be reits angesprochen - ein real existierender Raum an der TU Darmstadt. Durch die CSW wird den Pädagogik-Studierenden Raum gegeben für Gruppen-arbeiten und für die individuelle Einzelarbeit Außer-dem ermöglicht sie den Studierenden sich an ver-schie denen Medien auszuprobieren und mit diesen zu ex perimentieren.

Das Konzept der CSW

„resultiert aus pädagogisch-didaktischen Überlegungen zur Gestaltung von Lernumgebungen in der Vermittlung mit technischen und architektonischen Gestaltungsprinzipien“13.

12 http://www.computerstudienwerkstatt.de13 Diéz Aguilar; Sesink 2004, S. 4

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Neben dem Prinzip der zurückhaltenden Technik steht in der CSW die vielfältige Bedeutung des Raumes im Vordergrund: Zunächst ist sie ganz offensichtlich ein architektonischer Raum, ein realer physischer Ort, den man betreten kann. Durch die vorhandene Technik, die eine Verbindung vom realen Raum zum virtuellen Raum schafft, wird die CSW außerdem zu einem multimedialen Raum.

Sie ist aber noch mehr als das, sie ist ein Sozialraum, in dem ein Austausch mit an-deren Menschen über Ideen und Erfahrungen stattfinden kann. Wie bereits der Name ComputerStudienWerkstatt vermuten lässt, ist sie auch eine Werkstatt, bzw. ein Werk raum, der Ge stal tungs -potenziale in Be zug auf den realen, so wie auf den virtuellen Raum bie tet. Nicht zuletzt ist die CSW ein Raum

für Bil dung. Den Studierenden wird hier Raum für ei-ne selbstbestimmte (Aus-)Bildung der eigenen Fertig-keiten und Gedanken gegeben.15

MyPaed und die CSW mögen verschiedene Räume- sein - der eine virtuell, der andere real -, doch die Konzepte beider Räume ba sieren auf den gleichen Grund gedanken. Und dennoch ist MyPaed weder ein Replikat noch soll MyPaed eine Alternative oder gar Ersatz zur CSW sein. Vielmehr stellt der virtuelle Raum eine Ergänzung, bzw. eine Erweiterung des realen Raumes dar, denn für vieles ist und bleibt es notwendig auch über einen realen Raum zu verfügen.

Da in der CSW die entsprechende Technik zur Ver-fügung gestellt wird, kann zudem das Arbeiten in MyPaed und in der CSW miteinander verbunden wer den, bzw. zeitgleich stattfinden. So ist die Studien-umgebung in der CSW eine „Schnittstelle zwischen realen und virtuellen Räumen“16.

15 vgl. Diéz-Aguilar; Sesink 2004, S. 416 ebd.

Eine weitere - jedoch im dreidimensionalen Raum er fahr bare - Schnittstelle, ist das virtuelle Abbild der ComputerStudienWerkstatt in der Online-3D-Welt SecondLife17. Diese ist in Grundzügen fer tig gestellt und kann bereits besucht werden18.

Ana log zum realen Raum ist es in diesem virtuellen Begeg nungsraum möglich sich zu treffen, über VoiceChat zu unterhalten und Kommunikation durch Gestiken zu bereichern. Ebenso analog zum realen Raum kann man sich in der virtuellen CSW treffen und so beispielsweise gemeinsam eine Vorlesung besuchen.

Allerdings hat man dort gegenüber des realen Raumes die Möglichkeit die Vorlesung zu jeder beliebigen Tages- und Nachtszeit von jedem Ort der Welt zu besuchen, die Vorlesung anzuhalten und über deren Inhalte zu diskutieren. Hierdurch erweitert der vir-

17 http://www.secondlife.com18 Die virtuelle CSW kann direkt über den folgenden Link besucht werden: http://slurl.com/secondlife/European%20University%20II/205/182/27

Die CSW ist so gestaltet, dass für Studierende ein potenzieller Raum eröffnet wird. Sie werden da zu angeregt, mit der vorhandenen Technik zu spie len, aber nicht dazu gezwungen sich mit ihr ausein an der-zusetzen. Es bleibt jedem Individuum selbst über-lassen, ob, wann und mit welcher der vorhandenen Tech nik es sich beschäftigen möchte. Die CSW ist so mit ein Möglichkeitsraum, in dem jedoch genug Frei raum gelassen wird für Kreativität und eine selbstbestimmte Bildung.

An diesen Gedanken knüpft auch das Prinzip der zurückhaltenden Technik14 an, das die CSW prägt. Zwar wird in der CSW viel Technik bereitgestellt, sie drängt sich den Nutzerinnen und Nutzern jedoch nicht auf. Im Wesentlichen heißt das, dass hier - im Unter schied zu herkömmlichen Computerräumen – der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen im Vordergrund steht und nicht die Technik. Wird die Technik gebraucht, kann jederzeit auf sie zurück-gegriffen werden, wird sie jedoch nicht be nötigt, bleibt sie im Hintergrund.

14 vgl. Diéz-Aguilar; Sesink 2000, S.196 f.

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4. Unterstützung studienrelevanter Kompetenzentuelle, dreidimensionale Raum konventionelle For-

men der institutionellen Lehre. Darüber hinaus ist es möglich, direkt aus SecondLife heraus („InWorld“) Erkenntnisse in den eigenen MyPaed-Blog zu schrei-ben, auf Infowänden neueste Nachrichten zu lesen (z.B. aus anderen MyPaed-Blogs) oder über wei tere Infowände direkten Zugang zu Informationen bspw. die CSW betreffend zu erhalten.

Mit MyPaed wollen wir die Studierenden dabei un ter stützen, sich studienrelevante Kompeten zen anzueignen und auszubauen. In den drei im Fol-genden beschriebenen Bereichen – selbstverant-wort liches Lernen, Medienkompetenz und Lernpro-zesse – sehen wir Unterstützungsbedarf; gleichzeitig fehlen jedoch entsprechende Angebote innerhalb der Hochschule weitgehend. Da Lern- und Arbeits prozesse im pädagogischen Bereich oft kolla borativ stattfinden, sind in allen drei Bereichen stets individuelle und kooperative Lernprozesse mitge dacht.

Es liegt in der Natur der dargestellten Ziele, dass sie nicht von außen und fremdbestimmt herbeigeführt, sondern nur durch das Individuum selbst erreicht wer den können. Denn Aneignung dieser Kompetenzen und Metakompetenzen kann nur durch das im voran-gegangenen dargestellte Spiel, durch reflexive Ein-bindung in den eigenen Lebenskontext geschehen. Darin sehen wir unseren Ansatz begründet, solche Prozesse anzuregen und zu unterstützen. Hierfür wollen wir den Studierenden im doppelten Sinn Raum geben: Zum einen durch die Schaffung einer schützen den, haltenden Umgebung in der mit gefun-denen Inhalten gespielt werden kann, ohne dass Kon sequenzen zu befürchten sind. Zum anderen im übertragenen Sinne, im Sinne von Sein-lassen, von Offen heit gegenüber dem Vorgehen der Nutzerinnen und Nutzer und dem Ergebnis der Prozesse.

4.1 Selbstverantwortliches LernenIm Zuge der immer schneller vonstatten gehenden tech nischen Entwicklung ist es notwendig geworden, vorhandenes Wissen und genutzte Techniken immer

wieder zu überprüfen, zu erneuern, auszubauen und an sich verändernde Bedingungen anzupassen:

„Eigene Bereitschaft zur permanenten Weiter-bildung ist künftig auch für die Pädagoginnen und Pädagogen unabdingbar. Die Medien, deren Nutzung pädagogisch reflektiert erfolgen soll, werden ihre Gestalt unaufhörlich ändern. Zugleich wird ihre Bedeutung für selbstorganisierte und selbstverantwortete Bildungsprozesse sich vermutlich erhöhen. Indem Bildung sich selbst als Weiterbildung fundiert, wird sie reflexiv: sich selbst ermöglichend und weiterentwickelnd.“19

Hierauf vorzubereiten ist eine Aufgabe, der sich Bil-dungs institutionen nicht entziehen können, wollen sie ihrem Anspruch auf (Aus-)Bildung ge recht werden. Studierende sollen im Zuge ihrer Hoch schul-ausbildung lernen, den eigenen Lernprozess selbst-verantwortlich zu gestalten, die Wichtigkeit die ses Prozesses erkennen und grundlegendes Wissen erwer-ben, auf dem sie aufbauen können. Wissen bezieht sich dabei sowohl auf fachliches Wissen als auch auf Kompetenzen, z.B. im Umgang mit Medien oder in der Ver mittlung.

Bereits während der Ausbildung in der Hoch-schule müssen grundlegende Fähigkeiten selbstver-antwortlichen Lernens vermittelt werden. Dies wird im Rahmen von institutionalisierter Lehre nach wie

19 http://www.abpaed.tu-darmstadt.de/arbeitsbereiche/bt/icum/ziele/konzept.pdf, S.20 und Rüsse et. al. 2006, S. 26

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vor nicht in ausreichendem Maße geleistet.20 Die Aus bildung und Erweiterung der Fähigkeit zu selbst-verantwortlichem Lernen muss daher in der Re gel studien begleitend geschehen.

Die Bereitschaft, sich selbstverantwortlich in Software einzuarbeiten, ist von Seiten der Studierenden gege-ben; diejenigen, die E-Learning-Tools im Rahmen von Lehrveranstaltungen nutzen, tun dies zu ei-nem großen Prozentsatz auf freiwilliger Basis. So ge schieht z.B. die Nutzung von Blogs zu 87%, die von Wikis zu 86% freiwillig.21 Auch außerhalb des Veranstaltungskontextes nutzen viele Studierende vor-handene Angebote. Social Communities wie StudiVZ oder Facebook werden z.B. von 51% der Befragten (sehr) häufig genutzt22, 34% derjenigen, die Social Communities überhaupt nutzen, setzen diese (sehr) häufig für studienbezogene Kommunikation ein23.

Diese Diskrepanz zwischen Nutzungsangeboten und -bereitschaft wollen wir mit MyPaed verringern. Wir möchten den Studierenden Raum geben, um ihre Bil dungs impulse zu nutzen und durch die Aneignung neuer Medien (bzw. Medienkompetenz) sowie Tech-niken des Lernens und des wissenschaftlichen Arbei-tens das selbstverantwortliche Lernen allgemein zu erproben.

4.2 MedienkompetenzMedienkompetenz verstehen wir im Sinne Werner Sesinks als „die Fähigkeit, an einer durch die neuen IuK-Technologien vermittelten (‚mediatisierten‘)

20 Rüsse et. al. 2006, S. 13 f.21 Kleimann et. al. 2008, S. 3722 ebd., S. 2323 ebd., S. 26

Kultur aktiv teilnehmen zu können.“24 Hierfür ist es un abdingbar zu verstehen, wie die Grundkonzepte der Medien „funktionieren“ und die „Techno-Logik“ zu durchschauen, da nur ein tieferes Verständnis der Funk tions weisen eine reflexive Auseinandersetzung und Nutzung ermöglicht.25 Pädagoginnen und Päda-gogen bedürfen dieser Kompetenz, da sie in ihrer be ruf lichen Praxis zunehmend damit konfrontiert werden, diese Kompetenz nicht nur anzuwenden, son dern auch zu vermitteln. Medienkompetenz, ins besondere im Sinne einer solchen medienpädago-gischen (Vermittlungs-)Kompetenz, kann nur selbst-verantwortlich erworben werden. Insofern ergibt sich die Anforderung, Anregungen und Hilfestellungen für selbstverantwortliche Medienkompetenzentwicklung zu geben, um innerhalb der Hochschule künf tige Pädagoginnen und Pädagogen auf ihr Anwen dungs-feld im Kontext der Informations- und Wissensgesell-schaft vorzubereiten.

Hierzu wollen wir mit MyPaed einen Beitrag leisten, in dem wir den Studierenden Raum geben, ihre Medien kompetenz auszubauen, sich den Umgang mit Online-Tools anzueignen und mit ihnen im Sinne Winnicotts zu spielen. Raum geben bedeutet da-bei für uns potenziellen Raum zu schaffen, in dem An ge bote vorhanden sind, die aufgegriffen werden können.26 Gleichzeitig ist MyPaed ein Schutzraum, in dem Studierende frei von Notengebung und anderen uni versitären Zwängen die Anwendung der Tools

24 Rüsse et. al. 2006, S. 1525 Anstelle von Medienkompetenz gebraucht Sesink vorwiegend den Begriff Informationspädagogische Kompetenz. Zum einen um die spezifisch pädagogische Qualifikation herauszustellen,zum anderen um die Notwendigkeit eines Verständnisses der Technik hervorzuheben. Vgl. ebd, S. 1626 Vgl. Kapitel 3.1 „Potenzieller Raum“

ausprobieren und ihre Nutzung reflektieren können. Ge nauso wie man im Officebereich das Grundkonzept Textverarbeitung und nicht Word, OpenOffice-Writer oder Pages lernt, soll MyPaed analog durch die Inte-gration externer Online-Tools Grundkonzepte „spielend“ vermitteln. So lernt man nicht WordPress, sondern Bloggen. Nicht MediaWiki, sondern Wiki.

4.3 Lernprozesse und wissenschaftliches ArbeitenMyPaed soll einen Beitrag dazu leisten, selbstverant-wortliche, studentische Lernprozesse und wissen-schaftliches Arbeiten zu unterstützen. Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens und des Lernens sind oft nicht hinreichend bekannt, so dass hier ein genereller Unterstützungsbedarf besteht.Insbesondere im Bezug auf kollaborative Lernprozesse, die einen enormen Stellenwert innerhalb pädagogischer Theorie und Praxis haben, benötigen Studierende Unter stützung. Lernprozesse finden unbestritten auch ohne E-Learning statt, allerdings können sie durch den sinnvollen und begründeten Einsatz von Online-Tools in individuellen oder kollaborativen Lernszenarien unter-stützt und erleichtert werden.

Beispielsweise haben Nina und ihre Referatsgruppe die Aufgabe, gemeinsam eine Präsentation zu er-stellen. Dabei müssen sie weiterführende Literatur re cherchieren, den Überblick darüber bewahren, Inhalte zusammenstellen, Termine und Treffen koordinieren, Folien erstellen, sowie einen Vortrag ausarbeiten. Statt entdeckte Literatur oder das Handout ihren Kommi-litonen mehrfach per E-Mail zu verschicken, können ver schiedene Tools für Nina behilflich sein. So kann die Literaturrecherche durch Dienste unterstützt werden, bei denen gefundene Literatur mit Schlagworten (Tags) ver-sehen wird. Dadurch ist es zum einen möglich, relevante

Literatur festzuhalten, gleichzeitig jedoch verwandte Quellen zu entdecken, die von anderen Nutzern mit den gleichen Tags versehen wurden (Folksonomy).

Das Zusammenstellen der Inhalte, das Erstellen der Folien und das Ausarbeiten des Vortrags können durch ein gemeinsam bearbeitetes Wiki unterstützt werden, wo hingegen sich beispielsweise Terminabsprachen über entsprechende Dienste (z.B. doodle.com) und einen gemeinsamen Kalender realisieren lassen.

Zwar mögen die eingesetzen Online-Tools virtuell sein, der entwickelte Erfahrungsschatz ist jedoch sehr real. Dieser beschränkt sich nicht auf den virtuellen Raum, sondern ist im Offlinebereich äußerst relevant. Durch das kollaborative Arbeiten mit Medien werden auch soziale Kompetenzen wie etwa Teamarbeit so wie ge nerelle Lern- und Arbeitstechniken wie zum Beispiel die Li teratur recherche und -archivierung erprobt und ge übt. Die Unterstützungsangebote von MyPaed können so mit einen Vermittlungsbeitrag - einen Brücken schlag - zwischen Lernen mit Online-Tools und Lernen im realen Raum leisten.

16 17

5. Problem- und ZielbeschreibungenBlogs immerhin noch für 7%27. Desweiteren kann die Einschätzung der Nütz lichkeit verschiedener tech no-logiebasierter Lehr-, Lern- und Übungsformen von vielen Studierenden nicht geleistet werden, ob gleich sie ihnen bekannt sind. So geben 29% der Stu die-renden an, die Frage nach der Nützlichkeit von Blogs nicht beantworten zu können; 19% können die Nütz lichkeit von Wikis nicht einschätzen.28 Dies lässt zum Einen darauf schließen, dass die Stu die renden von den Angeboten zwar teilweise schon ge hört, sie selbst jedoch noch nicht genutzt haben. Zum An deren kann die Begründung darin liegen, dass Nutzungs-möglichkeiten der Tools nicht oder nicht ausreichend bekannt sind. Auffällig ist auch, dass Angebote, die als nützlich für das Studium ein geschätzt werden, den noch nicht bzw. nur von we nigen in diesem Zu-sammen hang genutzt werden. Be sonders stark aus ge-prägt ist diese Differenz in Be zug auf Wikis, die von 46% der Studierenden als (sehr) nützlich eingestuft, jedoch nur von 9% genutzt werden.

Blogs werden von 17% als (sehr) nützlich ein ge-stuft, allerdings nur von 2% genutzt.29 Dieses Aus -einanderklaffen von Nützlichkeit und Nutzung kann unter anderem darauf zurückgeführt werden, dass Hochschulen diese Tools nicht anwenden (bei Wikis gaben dies 49% der Studierenden an, bei Blogs 56%30) und den Studierenden nicht be kannt ist, wo sie – unabhängig von den Hoch schul-Angeboten – Zugang zu ent sprechenden Tools erlangen.

MyPaed soll den verschiedenen Ebenen des Wissens -defizits entgegenwirken und den Studierenden auf zei-

27 Kleimann et. al. 2008, S. 24 f.28 ebd., S. 32 f.29 ebd., S. 32 ff.30 ebd., S. 33 f.

gen, welche Möglichkeiten das Web ihnen zur Un ter-stützung ihrer Lern- und Arbeitsprozesse bie tet. Dies be inhaltet sowohl einen Überblick über vor handene Tools und wo diese gefunden werden können, als auch das Aufzeigen, welche Tools sich für wel che Formen des Ler nens und Arbeitens besonders eig-nen. Dabei sollen den Studierenden keine Vor schrif-ten gemacht werden, wel che Tools wozu zu nutzen sind. Im Gegenteil: Es sollen Vorschläge unterbreitet werden, die auf be son dere Merkmale der Tools eingehen. Weiterhin ver sucht MyPaed einen Schutz- und Möglichkeitsraum zu schaffen, damit die Stu-dierenden gefundene Tools aus probieren können.

5.2 Überblick über vielfältige ToolsUm vielfältige didaktische Konzepte durch E-Learning-Tools optimal zu unterstützen, benötigt man die glei che Vielfalt an E-Learning-Tools. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in den Ergebnissen der HIS-Studie wie der. Demnach nutzen 93% der Studierenden lehr veranstaltungsbegleitende digitale Materialien der eigenen Hochschule, sowie fast die Hälfte aller Stu dierenden Materialien anderer Hochschulen.31 Es zeich net sich hier ein heterogenes Bild ab, sei es durch ver schiedene Materialien, Zugänge über Websites oder Lernplattformen sowie die Nutzung externer Mater-ialen z.B. von anderen Hochschulen. Dieses Bild ist auch für Pädagogik-Studierende der TU Darmstadt zutreffend. So werden in der Lehre Lernplattformen wie Moodle, Vor lesungsaufzeichnungen wie Lecturnity so wie Social Software wie Wikis, Foren, Blogs bis hin zu technischen Eigenentwicklungen wie etwa die digitale Randspalte eMargo32 eingesetzt. Jedes der ein gesetzten Tools ist in seinem Kernbereich auf

31 ebd., S. 3132 http://www.emargo.de

unter schiedliche didaktische Szenarien angepasst.33 Für unsere Pädagogikstudentin Nina bedeutet das je doch einen erheblichen Aufwand. Möchte sie sich über Neuigkeiten in den eingesetzten Platt for-men informieren, muss sie hierfür je de Inter net seite einzeln aufrufen und auf Ak tua li sier ungen über-prüfen. Dieses Verfahren ist zeitaufwändig, de-motivierend und ineffektiv. Unser Lösungsansatz sieht die übersichtliche Zusammenführung dezentraler Online-Angebote vor. Dadurch kann sich Nina über Neu igkeiten der genutzten Online-Tools zentral über ei ne Seite informieren. Die not wendige Vielfalt der Online-Tools bleibt grundsätzlich bewahrt, gleichzeitig aber können auch externe Tools (beispielsweise ein bereits bestehender privater Blog oder Wissensnetz) problemlos integriert werden.

5.3 Vereinheitlichung der ZugängeFerner wirkt erschwerend, dass die jeweiligen Tools in der Regel einen eigenen Benutzerzugang er for-dern, über den man sich bei jedem Tool einloggen muss. Laut HIS-Studie nutzt mehr als die Hälfte der Studierenden Online-Communities (sehr) häu fig34. Ein knappes Viertel der Studierenden nutzt Lern-platt formen (wie Ilias, Moodle, Blackboard, Clix etc.) im Angebot der Hochschule.35 Es betrifft al-so nicht nur vereinzelte Studierende, sondern alle Nutzerinnen und Nutzer, die sich bei mindestens ei nem dieser Angebote bedienen: sie müssen sich im Vorfeld einen seperaten Zugang anlegen und auf jeder Seite einzeln einloggen. Unser Ziel ist es dieser Pro-blematik entgegenzuwirken und den Studierenden zu ermöglichen, durch einen zentralen Account Zu gang zu den bereitgestellten Tools zu bekommen.

33 Vgl. Kapitel 2. „Zielgruppe“34 Kleimann et. al. 2008, S. 2335 ebd., S. 39

Verschiedene Bedingungen können dazu führen, dass Lernprozesse suboptimal verlaufen und einer Ver besserung bedürfen. Im Bezug auf studentisches Ler nen mit (Online-)Tools verdienen vor allem zwei die ser Bedingungen Aufmerksamkeit, um den Studie-ren den das Lernen zu erleichtern. Bei vielen Stu die-renden führt ein vorhandenes Wissensdefizit dazu, dass sie gar nicht wissen, wie sie ihre Lernprozesse ver bessern können. Außerdem behindert die Hetero-genität der Tools schon allein aufgrund des hohen Zeit aufwands Versuche, mit Hilfe von Online-Tools Lern prozesse sinnvoller und effektiver zu ge stal ten. Wir möchten diesen Problembereichen ent gegen-wirken und so einen Beitrag zur Un ter stützung von Lernprozessen leisten.

5.1 Wissensdefizite ausgleichenDas Lernen und wissenschaftliche Arbeiten außerhalb von Veranstaltungen setzt passgenaue Werkzeuge vor-aus. Das Arbeiten zu Hause am Computer zur Recher-che, zum Organisieren von Gedanken, zum Schreiben, aber auch alle Formen von Lernen in Gruppen – sei es zur Referatsvorbereitung oder zur Vorbereitung auf ei ne Klausur – können durch unterschiedliche Tools erleichtert werden. Wir gehen davon aus, dass bei den Stu die ren den ein Wissensdefizit hin sicht lich der An ge bote an Tools besteht. Dies äußert sich auf drei konsekutiven Ebenen: Erstens sind die im Web vorhandenen (frei zugänglichen) Tools nur unzu rei -chend bekannt, zweitens ist oftmals nicht bekannt, wel ches Tool für welchen Zweck gut bzw. sinnvoll ein gesetzt werden kann und schließlich fehlt den Stu dierenden drittens der Überblick, wo bzw. wie sie die se Tools finden können. So sind laut der aktuellen HIS-Studie 37% der Stu dierenden RSS-Feeds nicht be kannt, Social Book marking-Dienste (z.B. delicio.us, Mister Wong) sind für 38% kein Begriff, Weblogs/

18 19

6. MyPaedTools integrieren, die er für seine derzeitigen Auf-gaben und die von ihm bevorzugten Arbeitsformen be nötigt.

Auf MyPaed stellen wir nicht nur Angebote bereit, son dern verlinken auch auf Anwendungen, die kostenlos von externen Anbietern gehostet werden.36 Damit sollen die Studierenden angeregt werden, die für sie geeigneten Tools auszusuchen, anzueignen und zu nutzen. Da die Universität nur in einem be-grenzten Rahmen Tools und Serverkapazität zur Ver fügung stellen kann und sehr gute Angebote frei im Internet bestehen, ist dies eine für alle Seiten kom fortable Lösung. Möchte sich beispielsweise un sere Nutzerin Nina einen Blog als längerfristiges Lern tagebuch einrichten, so empfehlen wir ihr auf einen Webanbieter wie Wordpress zurückzugreifen. Dieser Anbieter kann ihr längerfristig – auch über das Studium hinaus – ihren persönlichen Blog zur Verfügung stellen. Im Sinne des lebenslangen Lernens und der Nachhaltigkeit behält Nina so ihre Gedanken und Lernleistungen in ihrem Einflussbereich, kann auch später auf sie zurückgreifen und lernt darüber hin aus die Vielfalt an Angeboten außerhalb von MyPaed kennen.

6.2 Die persönliche StartseiteMyPaed bietet die Möglichkeit für alle Nutzerinnen und Nutzer, sich eine persönliche Startseite ein zu-richten. Hier kann sich also auch Nina eine Sammlung von Widgets zusammenstellen, die die für sie derzeit relevanten, im Netz bereitgestellten Informationen bündelt. Widgets werden in MyPaed als Newsfeed inte griert. Daher können nicht nur interne Feeds (z.B.

36 Siehe exemplarisch Ning.com, Wordpress.com, Dipity.com, getDropbox.com, Mindmeister.com, doodle.com

moodle-Kurs „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“

Neue Forenbeiträge:

Re: Frage zur Abgabe der 1. Aufgabe (von Marion Müller)

Re: Internetquellen richtig zitieren (von Jonas Meyer)

Meine Kontakte (aktuell online)

Marion Müller | Kurznachricht senden

Peter Paul | Kurznachricht senden

Klaus Cleber | Kurznachricht senden

Neue Seiten, die mit „web2.0“ getaggt wurden (del.icio.us)

Vom Web 2.0 zur Partizipation 2.0

Web 2.0 and Cloud Computing - O’Reilly Radar

Top 100 Tools for Learning: Summary PDF

Plurk is a social journal for your life

Neue Artikel in „E-Learning-Center Blog“

Neue Streamingschulungen für 2009 (1. Dezember 2008)

Meine heutigen Lehrveranstaltungen

8:00-9:30 Uhr [V] „Pädagogik der neuen Medien“ (Sesink)

9:50-11:30 Uhr [S] „Einführung in die Pädagogik“ (Pongratz)

13:30-15:10 Uhr [V] „Einführung in die Psychologie“ (Leichner)

Heutige Termine (Google Calendar)

12:45-13:00 Uhr Sprechstundentermin bei Herrn Sesink

13:05-13:25 Uhr Mittagessen mit Anna und Kathrin (Mensa)

16:00-18:00 Uhr Lerngruppe „PDNM“ (Treffpunkt CSW)

20:00-22:00 Uhr Hallenfußball (Böllenfalltorhalle)

Uni (6 neue) AG WiWa (2 neue) AG Zwischenprüfung Privat (3 neue) Neues Widget hinzufügen

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Abbildung 1 - Startseite von MyPaed

MyPaed setzt an den im Kapitel zuvor beschriebenen Pro blem stellungen und Lösungsansätzen an und will Studierenden den Umgang mit E-Learning und an-deren Online-Tools erleichtern.

MyPaed ist eine umfassende persönliche Stu dien-umgebung, die auf die Bedürfnisse von Pädagogik-studierenden zugeschnitten, aber prinzipiell nicht auf diese Zielgruppe begrenzt ist. Sie ist online zugänglich und bündelt die persönliche Studienumgebung mit den Möglichkeiten des kollaborativen Arbeitens. Da-mit bieten wir den Studierenden eine Plattform, die sie dabei unterstützt und ihnen Raum gibt, um

• selbstverantwortliches Lernen alleine und in Gruppen zu erproben;

• grundlegende Medienkompetenz zu erlangen bzw. vorhandene Kompetenzen auszubauen;

• ihre Lernprozesse und wissenschaftliches Arbeiten zu verbessern;

• den auf verschiedenen Ebenen vorhandenen Wissens defiziten entgegenzuwirken;

• den Überblick über dezentrale Online-Angebote zu bekommen und zu behalten;

• durch Single-Sign-On einen komfortablen Zugang zu allen Systemen zu bekommen

• eine Online-Community unter Kommilitonen bilden zu können.

6.1 Der IndividualbereichDer Individualbereich ermöglicht es den Studierenden sich in einem abgegrenzten, geschützten Bereich mit Inhalten, Tools, Arbeitstechniken etc. aus ein-anderzusetzen. Dieser Bereich bietet den Stu dier-enden einen persönlichen Arbeitsbereich, den sie nach ihren eigenen Vorlieben und Bedürfnissen gestalten können. Hier kann der Studierende sich genau die

20 21

Blogeinträge eines anderen Nutzers), sondern auch News feeds aus externen Quellen in die persönliche Stu dienumgebung integriert werden. Um einen Blog

(intern wie extern) zu einem bestimmten Thema oder von ei nem bestimmten Nutzer zu ver folgen, kann dieser mit we nigen Klicks als Widget in MyPaed aggregiert werden.37 Wei tere studienrelevante Widgets, die nach Bedarf ein-gebunden werden können, wä ren beispielsweise der per sönliche Stundenplan, der eigene Kalender, ein No-tizblock oder bestimmte Lese-zeichen. Insgesamt können alle Informationen, die es als Newsfeed gibt (oder aus denen sich ein Newsfeed erstellen lässt) in die persönliche Starseite eingebunden werden.

Nimmt Nina an einem Seminar teil, das mit der Lernplattform Moodle38 unterstützt wird, so kann sie sich die Neuigkeiten ihrer Moodle-Kurse als Widget ihrer persönlichen Start seite hin-zu fügen. Be sucht Nina im fol-genden Se mester ein Se minar, in dem nun zum Beispiel die digitale Randspalte eMargo

37 Vgl. Abbildung 738 http://www.moodle.org

zum Einsatz kommt, könnte sie das alte Moodle-Widget löschen und stattdessen das eMargo-Widget hin zufügen. Durch das Widget wird Nina über Neu-einträge informiert und es werden Änderungen über sichtlich aufgelistet. Selbstverständlich kann Ni na auch mehrere verschiedene Lernplattformen wie Moodle und eMargo parallel als Widget hin-zufügen. Um die Einträge eines Widgets nun auch aus führlich lesen zu können, genügt ein Klick auf das jeweilige Widget und Nina gelangt automatisch auf den jeweiligen Neueintrag. Somit kann Nina bei-spiels weise in der digitalen Randspalte eMargo nach Wunsch sofort kommentieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass MyPaed auf der persönlichen Startseite einen Überblick über die Online angebote liefert, die sich die Nutzerinnen und Nutzer vorab ausgewählt haben. Ein Klick genügt, um auf die dort verlinkte Seite zu gelangen und dort z.B. auf Beiträge zu antworten.

6.3 Der GruppenbereichStudierende nutzen nicht nur E-Learning- und Online-Tools, die ihnen innerhalb von Lehrveranstaltungen an geboten werden. Sie treffen sich auch in Lern-gruppen, um sich z.B. auf eine Klausur vorzubereiten, grün den Schreibgruppen, um sich gegenseitig Feed-back zu geben, oder verabreden sich, um ge mein sam Referate vorzubereiten. Um sich hier zu organisieren oder Dateien auszutauschen, wird häufig auf das Versenden von E-Mails zurückgegriffen. Zu neh mend wird auch andere bestehende technische Infra struktur genutzt, so beispielsweise bekannte Netz werke wie StudiVZ.

In solchen Online-Commu nities tauscht sich ein Drittel der Studierenden auch über Angelegenheiten des

Ein Widget (Gadget) bezeichnet ei ne Infobox, die in einer Web-sei te oder einer anderen gra-fischen Benutzeroberfläche in-te griert ist. Widgets beziehen In for mationen von verschiedenen On linediensten, sofern diese ent-sprechende Schnitt stellen zum Da ten austausch an bieten. Ninas Widgets können von der lokalen Wetter vorhersage, über aktuelle Fo rums beiträge durch News-feeds bis hin zum persönlichen Stun den plan reichen; ebenso können sie von ihr individuell er weitert, gelöscht und neu zusammengestellt werden. (Vgl. Abbildung 1)

Nina kann mit Newsfeeds über Neuigkeiten auf ihren favorisierten Webseiten immer auf dem ak tu-ellen Stand bleiben. Anstatt sich überall einzuloggen und dort nach neuen Beiträgen zu suchen, werden die Aktualisierungen dann in einem speziellen Feedreader oder über ein Feed-Widget an ge-zeigt, wie dies bei MyPaed der Fall ist. Die Inhalte von News feeds können durch spezielle Authen-tifizierungsverfahren vor den Blicken anderer geschützt werden. (Vgl. Abbildung 1)

moodle-Kurs „Zwischenprüfungsinfo Fachschaft Pädagogik“

Neue Forenbeiträge:

Re: Frage zum Zweitprüfer (von Klara Klose)

Re: Was tun bei Prüfungsangst (von Jan Janosch)

Aktuelle Änderungen im Wiki „Zwischenprüfung"

4.11.2008 19:23 Prüfungsthemen - Klaras Anmerkung kommentiert (von Pit Peter)

4.11.2008 12:12 Prüfungsthemen - Anmerkung hinzugefügt (von Klara Klose)

2.11.2008 14:00 Liste aller PrüferInnen - Tippfehler korrigiert (von Jan Janosch)

Unser Gruppenkalender

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Dienstag, 9. November 2008, 15:00 Uhr (in 3 Tagen)

Gemeinsam Pauken im Lernzentrum

Mittwoch, 17. November 2008, 18:00 Uhr (in 11 Tagen)

Zwischenprüfungsinfotag der Fachschaft

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Neue Seiten, die mit „Zwischenprüfung“ getaggt wurden (del.icio.us)

Prüfungsordnung für die Zwischenprüfung

Zwischenprüfungsinfo der Fachschaft

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Anstehende Gruppentermine

Abbildung 2 - Der Gruppenbereich von MyPaed

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Stu diums aus.39 Gerade selbstorganisiert vorgehende Lern- und Arbeitsgruppen lassen sich – je nach Auf-gabe – durch geeignete Social Software vorteilhaft un ter stützen. Doch wie finden Studierende Zugang zu die sen Tools und lernen deren Vorzüge einzuschätzen?

MyPaed eröffnet einen solchen Zugang. Das Portal lie fert neben dem individuellen Bereich auch ei nen Gruppenbereich, der direkten Zugang zu ver schie-denen Tools bietet.40 Gängige Tools wie z.B. Blogs wer den auf Hochschulservern bereitgestellt und können mit wenigen Klicks von jedem Studierenden ein gerichtet und eigenverantwortlich verwendet wer-den. Darüber hinaus können die Studierenden hier - wie im Individualbereich - externe Tools einbinden. Die Tools können geschlossen innerhalb einer Gruppe ge nutzt oder öffentlich zugänglich gemacht werden, so dass auch Studierende darauf Zugriff haben, die zu dem Zeitpunkt nicht der Lerngruppe angehören. Um einen geschützten Arbeitsprozess zu erlauben, aber dennoch das Ergebnis offen zugänglich zu machen, ist es in MyPaed sehr leicht möglich Inhalte auch nach-träglich zu veröffentlichen.

Zudem hat das kollaborative Arbeiten im Gruppen-bereich von MyPaed den Vorteil der Zeit- und Orts-unabhängigkeit. Das gemeinsame Arbeiten kann syn chron oder zeitversetzt von jedem beliebigen Ort geschehen, an dem es einen Netzzugang gibt. Dies wirkt nicht nur dem Problem entgegen, ge-mein same freie Zeiten zu finden, sondern auch der an der Universität bestehenden Raumknappheit: Es gibt zu wenige Räume (reale wie virtuelle), in denen Studierende sich treffen und kollaborativ

39 Kleimann 2008, S. 2640 Vgl. Abbildung 2

arbeiten können. Dementsprechend muss auf Ört-lichkeiten wie Cafès, die Mensa oder umliegende Wie sen zurückgegriffen werden, die für das ge-mein same Arbeiten oft wenig förderlich sind. Die ComputerStudienWerkstatt41 versucht diesem Mangel entgegenzuwirken, stößt ob der Fülle der Stu dier-enden jedoch an ihre Grenzen. MyPaed soll kein Er satz für fehlende reale Räumlichkeiten sein, bie tet jedoch grade für das Arbeiten in Gruppen eine wert-volle Ergänzung.

6.4 Tutorials und HilfeseitenMyPaed soll den Studierenden dabei helfen und sie da zu anregen, sich Medienkompetenz selbstbestimmt an zueignen. Dabei geht es nicht um die Vermittlung von Kenntnissen, wie spezielle Tools zu bedienen sind, son dern um das Aufzeigen von Softwaretypen, der da hinterstehenden Konzepte und Einsatzpotenziale. Denn wenn Studierende ein grundlegendes Verständ-nis der Funktionsweise eines Tools entwickelt haben, so fällt es ihnen später leichter, dieses Konzept auf ein zelne Angebote zu übertragen.42 Darüber hinaus ist unsere Zielgruppe – angehende Pädagoginnen und Pädagogen – damit konfrontiert, später technische Sys teme in pädagogische Handlungsabläufe ein-bringen zu müssen. Da sich Anwendungen ra pi de weiterentwickeln bzw. verändern, müssen Päda-goginnen und Pädagogen in der Lage sein, sich auf immer neue Tools einzustellen. Unsere Studentin Nina muss deswegen lernen, wie ein Wiki generell funk tio-niert, um dieses Wissen prinzipiell unabhängig von der eingesetzten Wiki-Software, wie z.B. MediaWiki, DokuWiki oder MoinMoin anwenden zu können. Die-se Art der Aneignung kann unserer Ansicht nach nur

41 Vgl. Kapitel 3.3 „Die ComputerStudienWerkstatt“42 Vgl. Kapitel 4.2 „Medienkompetenz“, sowie Rüsse et. al. 2006, S.19 f.

Einleitung

Dieser Assistent soll Ihnen helfen, das passende Werkzeug für Ihre Arbeitsanforderungen zu finden. Beantworten Sie hierzu bitte die Fragen des Assistenten und Sie bekommen am Ende eine Auswahl an geeigneten Werkzeugen angeboten.

Sollen nur ausgewählte Personen auf das Tool Zugriff haben oder soll es der Öffentlichkeit zugänglich sein?

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Nur für ausgewählte Personen zugänglich Öffentlich zugänglich

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WikiIn einem Wiki kann man kollaborativ ein Thema erarbeiten: Benutzer können zusammen die Seiten des Wikis schreiben und die bereits geschriebenen Seiten überprüfen oder verändern. Wenn man also eine Information beitragen möchte oder eine Wikiseite liest, die einem nicht gefällt, oder wenn man denkt, eine bestimmte Seite könnte besser geschrieben worden sein, kann man sich entsprechend einbringen.

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DiskussionsforumIn einem Diskussionsforum können Gedanken, Meinungen und Erfahrungen ausgetauscht werden. Im Gegensatz zu einem Chat findet die Kommunikation nicht in Echtzeit, sondern zeitversetzt statt.

Forum auf MyPaed anlegen

Forum bei externen Dienstleister anlegen

Ausführliche Hilfe anzeigen

Ausführliche Hilfe anzeigen

Abbildung 3 - Zugang 1 - Neues Tool erstellen

Abbildung 4 - Zugang 2 - Hilfe bei der Auswahl eines Tools

24 25

im potenziellen Raum geschehen, den wir daher für die Studierenden schaffen wollen.

Wie in der HIS-Studie gezeigt wurde, können ca. ein Fünftel der Studierenden die Nützlichkeit ge-rade von neueren Softwarekonzepten schlecht ein schätzen.43 Um den Studierenden aufzuzeigen für welche Lernformen und Arbeitstechniken wel-che Anwendungen sich (besonders gut) eignen und wie diese funktionieren, wird ein dritter Be-reich innerhalb des Portals angeboten. Hier stel-len wir Arbeitstechniken und Tools vor und ge ben Hilfestellungen zu deren Bedienung, Ein satz mög-lich keiten und Funktionsweisen. Die Darstellung erfolgt dabei anhand von Texten, Videos und Tu -torials, so dass sich die Studierenden die jeweils für ih re Problemstellung am besten geeignete Hilfe zur Hand nehmen können. Da wir die Studierenden da rin unterstützen wollen sich selbstverantwortlich Ar beits techniken und Tools anzueignen, sind unsere Un ter stützungsangebote nach der Idee „Hilfe zur Selbsthilfe“ konzipiert. Wir bieten dabei zwei Zugänge zur Auseinandersetzung mit den Inhalten:

Zugang 1: Einerseits wird den Nutzerinnen und Nutzern gezeigt, welche Tools es gibt, wie diese funk-tionieren und wozu sie eingesetzt werden können. Nina lernt dann z.B., was ein Wiki generell ist und wie man Wikis nutzen kann.44

Zugang 2: Andererseits werden Techniken des wissen-schaftlichen Arbeitens bzw. Lernformen dargestellt, de nen Studierende in ihrem Studienalltag immer wie-der begegnen. Dabei wird verdeutlicht, mit welchen

43 ebd., S.31 ff.44 Vgl. Abbildung 3

An wendungen diese am vorteilhaftesten unterstützt werden können. Nina lernt dann z.B., dass ein Wiki sich dazu eignen kann, mit mehreren Personen an einem Thema oder einem Dokument zu arbeiten.45

Möchte Nina einen Bereich für ihre Lerngruppe ein richten und ist sich bereits im Klaren darüber, wie gearbeitet werden kann oder soll, wird sie sich zunächst dafür interessieren, welches Tool ihre Be-dürf nisse am besten unterstützt (Zugang 2). Wenn sie sich hingegen informieren möchte, welche Tools sie in Zukunft vielleicht gut gebrauchen könnte, so wird sie sich eher einen Überblick über vorhandene Tools und deren Möglichkeiten verschaffen wollen (Zugang 1). Weitere Unterschiede finden sich bei der Art der Hilfestellung: Möchte Nina sich generell über Wi kis erkundigen, wird sie vielleicht ein Tutorial oder ein Video bevorzugen; hat sie schon Erfahrungen mit dem Konzept von Wikis und möchte nur das für sie ge eig-netste System heraussuchen, so wird sie eher eine kur ze Übersicht benötigen.

Die Hilfestellungen sind so in MyPaed integriert, dass sie von jedem Bereich in dem sich der Nutzer be findet aufgerufen werden können. Auch auf das In formationsangebot der statischen Seiten können die Studierenden schnell und unkompliziert von je-dem MyPaed Bereich aus zugreifen. Auf diese Wei se ermöglichen wir den Studierenden, von einer zen-tralen Stelle aus auf alle benötigten Informationen und Tools zuzugreifen. Durch die stetige Verfügbarkeit von Hilfestellungen – die genutzt werden können, sich aber nicht aufdrängen – hoffen wir, den Studierenden die Angst vor dem Unbekannten nehmen und die Lust

45 Vgl. Abbildung 4

am Ausprobieren, zum Spiel mit den Inhalten und Tools wecken zu können.

6.5 Technische UmsetzungUm ein solches Online-Angebot umsetzen zu können, müssen die in der Lehre eingesetzten E-Learning-Sys teme auf gängige Web-Standards aufsetzen und offene und vor allem weit verbreitete Schnittstellen bereitstellen.

Ein solches Austausch-Format stellen Newsfeeds dar, die in einem standardisierten Format vorliegen (z.B. RSS oder Atom), mit dem Daten einfach ma-schi nenlesbar ausgetauscht werden können. Als News feed können Änderungen in einer Anwendung wie z.B. neue Einträge in Foren oder aktuell hoch-geladene Skripten mit Übungsaufgaben, abon-niert werden.46 Aber nicht nur Schnittstellen zu E-Learning in der Hochschule oder externe Web-

46 Vgl. Abbildung 6

angebote sollen von MyPaed bedient werden. Ein Mehrwert für Studierende der TU Darmstadt soll durch die Anbindung von MyPaed an das zukünftige Campus-Management-System geboten werden. Da-mit soll z.B. der Online-Stundenplan, der im Ver an -staltungsverzeichnis erstellt wurde, auch in die per-sönliche Startseite auf MyPaed eingebunden wer den.

Ein weiterer Schritt zur benutzerorientierten Ge-stal tung ist die Vereinheitlichung des Zugangs. Dies wird durch den Einsatz eines Single-Sign-On-Systems erzielt. Dadurch kann Nina alle unterstützten Anwendungen nutzen, ohne sich dort jeweils re-gis trieren und erneut ihre Benutzerdaten eingeben zu müssen. Damit muss sie sich nicht mehr viele ver schiedene Logins merken und sich in jedem Tool se parat einloggen. Diese benutzerfreundliche Lösung kann nachträglich in bestehende, selbstentwickelte

Uni (6 neue) AG WiWa (2 neue) AG Zwischenprüfung Privat (3 neue) Neues Widget hinzufügen

moodleWidget

del.icio.usWidget

KontaktWidget

StundenplanWidget

TerminplanWidget

BlogWidget

Abbildung 5 - Ohne Newsfeeds nach Neuigkeiten suchen Abbildung 6 – Mit Newsfeeds auf Neuigkeiten hingewiesen werden

26 27

Soft ware integriert werden und bindet so auch klei-ne maßgeschneiderte Soft ware-Projekte in die An meldestruktur ein. Das heißt, es muss keine Be-nutzer verwaltung extra im plementiert werden. Damit liegen die Vorteile auf Anwender- und Ent-wicklerseite klar auf der Hand.

Ferner wird das System so einfach zu bedienen sein, dass sich ein

Studienanfänger MyPaed mit wenig technischem Hintergrundwissen einrichten kann, ohne beispiels-weise im Detail wissen zu müssen, was ein Newsfeed ist. Die Integration von neuen Widgets könnte dann zum Beispiel bequem über das Feedsymbol im Internet-Browser erfolgen:

Darüber hinaus bietet MyPaed eine große Anzahl an vorkonfigurierten Widgets für weit verbreitete Web-angebote. Da unser Konzept auf gängigen Standards und Open-Source-Lösungen aufsetzt, ist gewährleistet, dass sich auch technikaffine Studierende darin aus pro-bieren und beispielsweise benutzerdefinierte News-feeds einbinden können. Das bedeutet, MyPaed richtet sich sowohl an technikunerfahrene Studierende als auch an Nutzerinnen und Nutzer, die sich MyPaed ger ne entsprechend ihrer Bedürfnisse umgestalten wollen.

Ein sogenanntes Single-Sign-On-System („Einmalanmeldung“) be-zeich net ein Anmeldeverfahren, bei dem es nur ein einziges Mal not wendig ist, sich mit Be nutzer-na men und Passwort zu authen ti-fizieren. Das bedeutet, dass Nina sich mit einer einzigen digitalen Iden tität auf verschiedenen Web-seiten einloggen kann, wenn diese einem gemeinsamen Single-Sign-On-Verbund angeschlossen sind. Meldet sich Nina auf einer die ser Seiten mit ihren Daten an, ist sie bei allen anderen Seiten automatisch eingeloggt und erspart sich da-durch den jeweiligen Anmelde-vorgang.

Angesichts der stetig wachsenden Bedeutung neuer Tech nologien wird von Studierenden zunehmend er wartet, neben Fach- und Orientierungswissen auch Medienkompetenz zu entwickeln, um für die Herausforderungen der Informations- und Wissens-gesellschaft gewappnet zu sein. Gerade für an ge-hen de Pädagoginnen und Pädagogen ist dies von be sonderer Bedeutung, da sie Medienkompetenz auch in der beruflichen Praxis vermitteln müssen. Dies setzt die sinnhafte Integration neuer Medien in Bildungseinrichtungen voraus, die nicht nur die adä-quate Unterstützung von Lehrveranstaltungen durch neue Medien betrifft, sondern auch alle Bereiche des Stu diums, die neben dem institutionalisierten Lehren stattfinden. An dieser Stelle soll die persönliche Stu-dienumgebung MyPaed ansetzen, indem sie die Me-dien integration in beiden Bereichen unterstützt und die se miteinander verbindet.

Eine besondere Stärke unseres Konzepts ist dessen Offenheit; die hier vorgeschlagene technische Um -setzung von MyPaed ermöglicht individuelle Wei-ter entwicklungen der Studierenden. Dank der Ein bindung von Open-Source-Software können be liebig viele Weiterentwicklungen Eingang finden, bei spielsweise können neue Lehr- und Lernformen oder auch Teilentwicklungen Studierender un-kom pliziert integriert werden. Dadurch ist MyPaed auch übertragbar auf andere Organisationen und Nutzergruppen sowie Studierende anderer Dis zi-pli nen. Die TU Darmstadt wird in naher Zukunft eine zentrale Informations-, Organisations- und Aktionsplattform einführen. Hierdurch entsteht die Option, MyPaed in die Personal- und Organisations-entwicklung einzubinden und mit dieser Plattform zu verknüpfen. Ferner wird MyPaed in die offizielle Institutsseite eingebunden und ist so über wenige

7. AusblickKlicks erreichbar; auch die direkte Einwahl über die Internetadresse http://www.mypaed.de ist schon jetzt möglich.

Um die Studierenden in die Gestaltung und die In-halte von MyPaed aktiv einzubeziehen werden die Stu dierenden angeregt Feedback zu geben, eigene Ideen einzubringen und diese, wenn sie wollen auch umzusetzen. Geplant ist in diesem Zusammenhang z.B. ein Rating-System zu entwickeln, das es den Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht Tools, die sie schon verwendet haben, zu bewerten. Das Sys-tem soll dabei einen Zwischenweg bilden, zwischen Vergleichbarkeit der Ratings und Offenheit gegen-über den vielfältigen Erfahrungen. Ebenso wird es für die Nutzerinnen und Nutzer eine Möglichkeit geben, schnell und unkompliziert Rückmeldung zur Usability, zur Gestaltung, usw. zu geben.

Weitere zukünftige Arbeitsfelder sind die Erarbeitung eines dezidierten Marketingkonzepts für MyPaed, um die Hemmschwelle zu senken und die Bekanntheit zu steigern. Denkbar sind u.a. die Erarbeitung von Ein-führungskursen, die Kooperation mit anderen Hoch-schulen beispielsweise für die Erstellung von Tutorials. Kon kret geplant ist die Einbindung von MyPaed in das Mentorenprogramm im Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik der TU Darmstadt, die Anbindung an die Fachschaft Pädagogik und an das Lernzentrum, sowie die Anknüpfung an Lehr ver-anstaltungen.

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http://www.computerstudienwerkstatt.de

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Diéz Aguilar, M.; Sesink, W. (2000): „Multimediale Lernumgebungen als Räume für Bildung: das Konzept der Computer-Studienwerkstatt“. In: Sesink, W. (2000) [Red.]: „Bildung ans Netz. Implementierung Neuer Technologien in Bildungseinrichtungen – pädagogische und technische Vermittlungsaufgaben“. Wiesbaden: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

Diéz Aguilar, M.; Sesink, W. (2004): „Die Computer-Studienwerkstatt des Instituts für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik der TU Darmstadt“. http://www.abpaed.tu-darmstadt.de/arbeitsbereiche/bt/material/csw_projektinfo_TUD.pdf

Dièz-Aguilar, M. (2006): „Pädagogische Räume. Gestaltung einer multimedialen Lernumgebung“. In: Sesink, W. (2006) [Hrsg.]: „Subjekt-Raum-Technik. Beiträge zur Theorie und Gestaltung Neuer Medien in der Bildung“. Berlin: LIT-Verlag

Kleimann, B.; Özkilic, M.; Göcks, M. (2008): „HISBUS Kurzinformation Nr. 21 – Studieren im Web 2.0 – Studienbezogene Web- und E-Learning-Dienste“. https://hisbus.his.de/hisbus/docs/hisbus21.pdf

Rüsse, W.; Sesink, W., Trebing, T. (2006): „Pilotprojekt ‚ICuM‘: IT-Curriculum zur Förderung der Medienkompetenz in Lehramtsstudiengängen. http://www.abpaed.tu-darmstadt.de/arbeitsbereiche/bt/icum/ziele/abschluss.pdf

Sesink, W. (2002): „Vermittlungen des Selbst: Eine pädagogische Einführung in die psychoanalytische Entwicklungstheorie D. W. Winnicotts“. Münster: LIT-Verlag

Sesink, W. (2001): „Einführung in die Pädagogik“. Münster: LIT-Verlag

Winnicott, D. W. (2002): „Vom Spiel zur Kreativität“. Stuttgart: Klett-Cotta

8. Literaturverzeichnis