Belastungsfahrzeug

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Entwicklung, Bau und Erprobung eines Belastungsfahrzeuges fr Brckenuntersuchungen Prof. Dr. sc. techn. Jochen Quade, Prof. Dr.-Ing. Volker Slowik Fachbereich Bauwesen Die Kommunen in der Bundesrepublik Deutschland verfgen ber ca. 300.000 km Abwasserkanle und ca. 40.000 Straen- und Wegebrcken unterschiedlichen Alters und zum Teil bedenklichen Zustandes. Die Gesamtkosten fr aktuelle Reparaturen werden auf ber 100 Mrd. DM geschtzt. Die Reinvestitionskosten lassen sich nur mindern, wenn die Nutzungsdauer trotz grerer Verkehrslasten deutlich verlngert wird. Das setzt hufig den experimentellen Nachweis ausreichender Tragsicherheit auch vorgeschdigter Kanle und Brcken voraus. Mit der Zielsetzung, Belastungsversuche in situ rationell durchfhren zu knnen, entwickeln die Hochschule Bremen (federfhrend), die TU Dresden, die HTWK Leipzig und die Bauhaus-Universitt Weimar in Zusammenarbeit mit der Firmengruppe EGGERS und der WEMO GmbH & Co KG ein spezielles, rasch und flexibel einsetzbares Belastungsfahrzeug und bringen es an Pilotobjekten zur Anwendung. Das Belastungsfahrzeug BELFA soll die derzeitige kosten- und zeitaufwendige Methode der Erzeugung von Testlasten substituieren. Folgende Anforderungen werden an das Fahrzeug gestellt: Belastungsversuche in einer Hauptspur der Brckenklassen 12 bis 60 nach DIN 1072, Selbstsicherndes Belastungsprinzip, Variable Anpassung an Sttzweiten bis zu 18 m durch stufenlose Teleskopierung des BELFA, Betrieb im Straenverkehr, Exportfhigkeit zum internationalen Technologietransfer. Das Belastungsfahrzeug wurde Anfang des Jahres 2001 fertiggestellt und der Fachffentlichkeit im Rahmen eines Pilotobjektes (Brcke ber die Elde bei Neu Kali) in der letzten Mrzwoche 2001 vorgestellt. Durch seine hohe Eigenmasse (ca. 67 t) und die Mglichkeit, mit zustzlichem Ballast die verfgbare Testmasse auf ca. 96 t zu steigern, knnen alle kommuna-

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len Abwasserkanle und die groe Mehrheit der kommunalen Straenbrcken mit einer Sttzweite bis zu 18 m auf ihre Tragsicherheit untersucht werden.

Das Belastungsfahrzeug ist als Sonderfahrzeug zugelassen und fhrt mit eigenem Antrieb direkt zu seinem Einsatzort (Abb. A). Nach der Positionierung auf dem zu untersuchenden Bauwerk und der Verlngerung des Achsabstandes erfolgt die Probebelastung mittels hydraulischer Pressen (Abb. C). Technische Kennwerte: Lnge im Fahrzustand Lnge im Testzustand Fahrzeugmasse (ohne Ballast) Stahlballast Wasserballast l = 21,7 m l = 21,7 bis l = 34,6 m G = 67,5 t P= 10 t P = 20 t

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