Belletristik - Frühjahr 2021 · 2020. 12. 14. · Siba Shakib wurde im Iran geboren, wuchs in...

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  • © Mardiana Sani

    Dana Grigorcea Die nicht sterben Roman Erscheint am 08.03.2021 Für Dana Grigorcea und Die nicht sterben bietet sich auch eine musikalische Lesung hervorragend an!

    Schaurig, tiefgründig, archaisch – ein atemberaubend

    atmosphärisches Bild des postkommunistischen Rumänien

    Eine junge Bukarester Malerin kehrt nach ihrem Kunststudium in Paris in den Ferienort ihrer Kindheit in den rumänischen Karpaten zurück. In der Kleinstadt B. hat sie bei ihrer großbürgerlichen Großtante unter Kronleuchtern und auf Perserteppichen die Sommerferien verbracht. Eine Insel, auf der die kommunistische Diktatur etwas war, das man verlachen konnte. „Uns kann niemand brechen“, pflegte ihre Groß-tante zu sagen. Heute ist der Kommunismus Vergangenheit und B. hat seine besten Zeiten hinter sich. Für die Künstlerin ist es eine Rückkehr in eine fremd gewordene Welt, mit der sie nur noch wenige enge Freundschaften und die Fäden ihrer Familiengeschichte verbinden. Als auf dem Grab Vlad des Pfählers, als Dracula bekannt, eine geschändete Leiche gefunden wird, begreift sie, dass die Vergangenheit den Ort noch nicht losgelassen hat und der Leitspruch ihrer Großtante zugleich der Draculas ist. Seine Geschichte will sie erzählen, auch wenn die sich ihr entzieht. Am Anfang hat sie Angst, dass sie die Reihenfolge der Geschehnisse verwechseln könnte. Dann begreift sie: Jede Reihenfolge ergibt einen Sinn. Weil es in der Geschichte nicht um Ursache oder Wirkung geht, sondern nur um eines: Schicksal. Inzwischen ist es für jede Flucht zu spät. Mit großer erzählerischer Kraft schreibt Dana Grigorcea über eine Gesellschaft, die bis heute in einem Zwischenreich gefangen scheint. Dana Grigorcea wurde 1979 in Bukarest, Rumänien, geboren und lebt in Zürich. Mit der deutschen Sprache kam sie früh in Berührung, weil ihre Kinderfrau nur Deutsch mit ihr sprach und ihre bürgerliche Familie dafür eintrat, dass sie in Ceausescus Diktatur die vergleichsweise wenig indoktrinierte Deutsche Schule besuchte. Grigorcea studierte Deutsche und Niederländische Literatur in Bukarest, anschließend Theater- und Filmregie in Brüssel und Qualitätsjournalismus in Krems. Sie arbeitete als Journalistin und lebt seit 2013 als freie Schriftstellerin in Zürich. Für ihre Romane und Erzählungen wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem 3sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb.

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  • © Melina Mörsdorf

    Matthias Jügler Die Verlassenen Roman Erscheint am 08.03.2021

    Kein Mensch ist vor den Momenten sicher, die alles von Grund auf ändern

    Was würde man lieber vergessen, wenn man könnte? Johannes blickt zurück auf eine ostdeutsche Kindheit, die von feinen Rissen durchzogen war. Der frühe Tod seiner Mutter, das rätselhafte Verschwinden seines Vaters. All seine Fragen dazu blieben unbeantwortet, weshalb er noch als Erwachsener vorsichtig tastend durchs Leben geht. Ein melancholischer Eigenbrötler, der sich in einer stillen Existenz eingerichtet hat. Als Johannes in einer alten Kiste auf einen Brief stößt – adressiert an seinen Vater und abgeschickt nur wenige Tage, bevor dieser den Sohn wortlos verlassen hatte –, verändert dieser Fund nicht nur seine Zukunft, sondern vor allem seine Vergangenheit als Kind der Vorwende-DDR. Seine Erinnerungen sortieren sich neu und mit ihnen sein Blick auf das eigene Leben. In eindringlicher Dichte und mit kraftvoller Klarheit erzählt Matthias Jügler von Verlust und Verrat, vom Wert des Erinnerns und den drängenden Fragen einer ganzen Generation. Ein warmherziger, leuchtender Roman von außergewöhnlicher sprachlicher Intensität. Matthias Jügler, geboren 1984 in Halle/Saale, studierte Skandinavistik und Kunstgeschichte in Greifswald und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Für seinen Debütroman »Raubfischen« (2015) erhielt er eine Reihe von Auszeichnungen. Jügler war Stadtschreiber in Pfaffenhofen, LCB-Stipendiat und Writer in Residence des Goethe-Instituts in Usbekistan. Er lebt mit Frau und Kindern in Leipzig, wo er auch als freier Lektor arbeitet.

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  • © Frank Wierke

    Anja Hirsch Was von Dora blieb Roman Erscheint am 15.03.2021

    Eine Dreiecksbeziehung in Künstlerkreisen der 20er Jahre,

    eine bürgerliche Ehe zur Nazizeit, eine moderne Beziehungsgeschichte

    Isa steckt in einer Ehekrise. Tief verletzt flüchtet sie an den Bodensee. Im Gepäck alte Briefe und Tagebücher ihrer rätselhaften Großmutter Dora. Um den Schmerz zu verdrängen, befasst sie sich mit deren Geschichte: Dora studierte in den 1920er Jahren zusammen mit dem Bergarbeitersohn Frantek und der extravaganten Maritz am Bauhaus des Ruhrgebiets, der heutigen Folkwangschule. Aus einer intensiven Freundschaft entsteht ein Liebesdreieck. Später heiratet Dora einen Verwaltungsdirektor der I.G. Farben. Gesprochen wurde darüber in Isas Familie kaum. Welche Rolle spielte Isas Großvater im Zweiten Weltkrieg? Und warum besuchte ihr Vater eine der berüchtigten Napola-Schulen? Je tiefer Isa in ihre Familiengeschichte vordringt, umso klarer wird ihr Blick auf Dora — und auf sich selbst. Ein ergreifender Roman über die Schwierigkeit der Kriegsenkel-generation sich im eigenen Leben zu verankern und eine faszinierende Spurensuche, in der sich die Leserinnen und Leser immer wieder selbst begegnen. Anja Hirsch, geboren 1969 in Frankfurt am Main, studierte in Freiburg im Breisgau, Kanada und Bielefeld und wurde in Germanistik promoviert. Sie arbeitet als freie Journalistin für überregionale Medien (u.a. Deutschlandfunk, FAZ, WDR), war Mitglied in Fachjurys (Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium, Hotlistpreis der Unabhängigen Verlage) und lebt in Unna. »Was von Dora blieb« ist ihr Debüt.

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  • © Anna Logue

    Ruth Kornberger Frau Merian und die Wunder der Welt Roman Erscheint am 24.05.2021

    Als Forscherin brach sie mit allen Konventionen. Als Künstlerin schenkte sie uns eine neue Welt.

    Dies ist ihre Geschichte.

    Niederlande, Ende des 17. Jahrhunderts: Um der Enge ihrer unglücklichen Ehe zu entfliehen, versucht die Malerin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian in Amsterdam den Neuanfang. Ihr großer Traum ist es, von dort eine Überfahrt ins ferne Surinam zu ergattern, um im tropischen Regenwald die faszinierende Vielfalt der Schmetterlinge zu studieren. Der Start in der großen Stadt allerdings ist holprig. Die erwarteten Malschülerinnen bleiben aus, und Financiers für eine Forschungsreise nach Übersee finden sich auch keine. Aber Maria gibt nicht auf. Hartnäckig rennt sie Türen ein, knüpft Kontakte und bringt ihre ältere Tochter unter die Haube. Doch als es endlich so weit ist, zögert sie – denn mit dem geheimnisvollen Jan de Jong, der immer wieder ihren Weg kreuzt, gibt es nun jemanden, der sie in der Heimat hält … Atmosphärisch und sinnlich, mit viel Gespür für Details, zeichnet Ruth Kornberger ein Portrait der Künstlerin und Forscherin Maria Sibylla Merian – einer faszinierenden Frau, deren Wagemut keine Grenzen kannte und die ihrer Zeit weit voraus war. Ruth Kornberger wurde 1980 in Bremen geboren, liebt Schiffe und Geschichten über Abenteurerinnen. Mit ihrer Familie lebt sie in Weinheim. Sie ist Mitglied der Autorenkollektive Junge Literatur Mannheim und Qindie; ihre Kurzgeschichten sind in Literatur-zeitschriften und Anthologien erschienen. »Frau Merian und die Wunder der Welt« ist ihr erster Roman.

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  • © Giacomo Terracciano

    Siba Shakib Der Kirschbaum, den sie ihrer Mutter nie schenkte Roman Erscheint am 26.04.2021

    Ein eindringlicher Roman über die heilende Kraft des Geschichtenerzählens

    Anoush steht in der Lebensmitte an einem Wendepunkt: Ihre Freundin Anouk, wie sie selbst Tochter eines Iraners und einer Deutschen, mit der sie in Teheran aufwuchs wie mit einer Schwester, hat sich das Leben genommen. Für Anoush bleibt die Zeit stehen. Es ist nicht das erste Mal, dass sie Anouk verliert, doch diesmal ist der Verlust endgültig. Anoush, die viele Jahre zuvor jede Verbindung zu ihren Eltern im Iran gekappt hat, zieht sich in ihr kleines Haus in den italienischen Marken zurück. Die Natur und das einfache Leben tun ihr gut, aber es gelingt ihr nicht, einen vor Langem begonnenen Roman fertigzuschreiben. Da taucht eine geheimnisvolle Frau bei ihr auf und behauptet, ihr Gedächtnis verloren zu haben. Sie ist Anoush auf unerklärliche Weise vertraut. Während die Frau, die Anoush fortan Anouk nennt, sie zurück in ihre Geschichte führt, hilft der entstehende Roman der neuen Anouk, sich selbst zu finden. Und Anoush gelingt es schließlich, sich mit ihrer Mutter und dem Leben zu versöhnen. Ein sprachmächtiger Roman über die heilende Kraft des Geschichten-erzählens, so farbenprächtig und kunstvoll gewoben wie ein Orientteppich. Siba Shakib wurde im Iran geboren, wuchs in Teheran auf und besuchte dort die deutsche Schule. Seit vielen Jahren arbeitet sie als Autorin und Filmemacherin. Ihr erstes Buch »Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen« war Nummer 1 der Spiegel-Bestsellerliste und wurde in 16 Länder verkauft. Sie lebt abwechselnd in Deutschland, New York und Italien.

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