BENCHMARKING IM ÖFFENTLICHEN SEKTOR...IM ÖFFENTLICHEN SEKTOR Ziel Benchmarking bietet durch...

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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR PRODUKTIONSANLAGEN UND KONSTRUKTIONSTECHNIK IPK BENCHMARKING IM ÖFFENTLICHEN SEKTOR Ziel Benchmarking bietet durch branchenin- terne oder branchenexterne Vergleiche die Möglichkeit, Unternehmen, Prozesse und Produkte zu optimieren. Das Management- werkzeug kommt seit Anfang der 1990er Jahre vor allem in Großbetrieben aber auch in kleineren und mittelständischen Unter- nehmen erfolgreich zum Einsatz. Heute erfährt Benchmarking im öffent- lichen Sektor eine verstärkte Nachfrage. Im Zuge des »New Public Management« wan- delt sich die öffentliche Verwaltung förmlich zu einem Dienstleistungsunternehmen und Schlagworte wie »ergebnisorientierte Steuerung« und »Kennzahlenvergleiche« gehören mittlerweile zu alltäglichen Ver- waltungsbegriffen. Gleichzeitig werden Bereiche in der Verwaltung verstärkt aus- gegliedert. Öffentliche Unternehmen sehen sich neben der schwierigen Haushaltssituati- on zunehmend einem höheren Wettbewerb ausgesetzt. In dieser Situation haben nicht zuletzt ehemalige öffentliche Unternehmen wie die Deutsche Telekom und die Deutsche Post auf das Instrument des Benchmarking zurückgegriffen, um den Wandel von einem öffentlich-finanzierten Staatsunternehmen zu einer kapitalmarktorientierten Aktienge- sellschaft zu vollziehen. Benchmarking ist demnach ein Manage- mentwerkzeug, welches in der öffentlichen Verwaltung, in Industriebetrieben und zunehmend im Dienstleistungssektor An- wendung findet. Der Fokus der Methode liegt dabei vielmehr auf der Untersuchug originärer Ursachen als auf aktuellen Herausforderungen in der Verwaltung. Benchmarking leistet mit der Analyse von Prozessen einen konkreten Beitrag dazu. Weiterhin wird durch die Suche nach kompetenten Benchmarking-Partnern der Zugang zu konkreten Lösungsalternativen geschaffen und durch die kontinuierliche Anwendung wird ein stetiger Verbesserung- prozess unterstützt. Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK Bereich Unternehmensmanagement Pascalstraße 8-9 10587 Berlin Ansprechpartner Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl Telefon +49 30 39006-233 [email protected] M.Eng. Mila Galeitzke Telefon +49 30 39006-347 [email protected] www.benchmarking.fhg.de www.ipk.fraunhofer.de Informationszentrum Benchmarking

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F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R P R O D U K T I O N S A N L A G E N U N D K O N S T R U K T I O N S T E C H N I K I P K

BENCHMARKING IM ÖFFENTLICHEN SEKTORZiel

Benchmarking bietet durch branchenin-

terne oder branchenexterne Vergleiche die

Möglichkeit, Unternehmen, Prozesse und

Produkte zu optimieren. Das Management-

werkzeug kommt seit Anfang der 1990er

Jahre vor allem in Großbetrieben aber auch

in kleineren und mittelständischen Unter-

nehmen erfolgreich zum Einsatz.

Heute erfährt Benchmarking im öffent-

lichen Sektor eine verstärkte Nachfrage. Im

Zuge des »New Public Management« wan-

delt sich die öffentliche Verwaltung förmlich

zu einem Dienstleistungsunternehmen

und Schlagworte wie »ergebnisorientierte

Steuerung« und »Kennzahlenvergleiche«

gehören mittlerweile zu alltäglichen Ver-

waltungsbegriffen. Gleichzeitig werden

Bereiche in der Verwaltung verstärkt aus-

gegliedert. Öffentliche Unternehmen sehen

sich neben der schwierigen Haushaltssituati-

on zunehmend einem höheren Wettbewerb

ausgesetzt. In dieser Situation haben nicht

zuletzt ehemalige öffentliche Unternehmen

wie die Deutsche Telekom und die Deutsche

Post auf das Instrument des Benchmarking

zurückgegriffen, um den Wandel von einem

öffentlich-finanzierten Staatsunternehmen

zu einer kapitalmarktorientierten Aktienge-

sellschaft zu vollziehen.

Benchmarking ist demnach ein Manage-

mentwerkzeug, welches in der öffentlichen

Verwaltung, in Industriebetrieben und

zunehmend im Dienstleistungssektor An-

wendung findet. Der Fokus der Methode

liegt dabei vielmehr auf der Untersuchug

originärer Ursachen als auf aktuellen

Herausforderungen in der Verwaltung.

Benchmarking leistet mit der Analyse von

Prozessen einen konkreten Beitrag dazu.

Weiterhin wird durch die Suche nach

kompetenten Benchmarking-Partnern der

Zugang zu konkreten Lösungsalternativen

geschaffen und durch die kontinuierliche

Anwendung wird ein stetiger Verbesserung-

prozess unterstützt.

Fraunhofer-Institut für

Produktionsanlagen und

Konstruktionstechnik IPK

Bereich Unternehmensmanagement

Pascalstraße 8-9

10587 Berlin

Ansprechpartner

Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl

Telefon +49 30 39006-233

[email protected]

M.Eng. Mila Galeitzke

Telefon +49 30 39006-347

[email protected]

www.benchmarking.fhg.de

www.ipk.fraunhofer.de

Informationszentrum

Benchmarking

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F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R P R O D U K T I O N S A N L A G E N U N D K O N S T R U K T I O N S T E C H N I K I P K

Vorgehen

Benchmarking bietet durch unterneh-

mensübergreifende Vergleiche und die

Informationen über »Best Practices« sehr

gute Ansätze zur Modernisierung beste-

hender Prozesse in der Verwaltung. Das

Stichwort Modernisierung bedeutet hier, all

die Strukturen und Prozesse innerhalb einer

Verwaltungsorganisation zu verbessern,

bei denen sich herausgestellt hat, dass sie

aufgrund des technisch-gesellschaftlichen

Wandels aktuell nicht voll leistungsfähig

sind.

Im Rahmen eines Benchmarking-Projektes

werden spezielle Bereiche oder Vorgänge

innerhalb einer Behörde überprüft. Im

Anschluss an die Aufnahme der kritischen

Prozesse werden diese mit vergleichbaren

Prozessen aus Industrieunternehmen

oder dem Dienstleistungssektor bewertet.

Der Vergleich bietet durch Kosten- und

Prozessanalyse enorme Lernpotenziale

für die öffentliche Hand hinsichtlich einer

schlankeren Prozessorganisation und einer

gesteigerten Rentabilität. Der hier gewähl-

te Ansatz des »Best-Practice-Transfers«

zwischen Industrie und Dienstleistung bie-

tet der öffentlichen Hand die Chance, aus

bereits in der Privatwirtschaft bestehenden

exzellenten Dienstleistungsprozessen kon-

krete Lösungen für den eigenen Bedarf zu

generieren.

Nutzen

Verwaltungen nehmen zentrale Auf gaben

war, indem sie dem Bürger bestimmte

Grunddienstleistungen des Staates ver-

fügbar machen. Durch die Anpassung

einzelner Verwaltungsprozes se an die

heute bereits in der Industrie angewand-

ten optimierten Dienstleistungsprozesse,

erfolgt zum einen eine Kosteneinsparung

in den Verwaltungen – die im Hinblick auf

das immer geringere Steueraufkommen

der Kommunen und Gemeinden dringend

geboten ist. Zum anderen wird durch eine

verbesserte Servicequalität eine höhere

Kundenzufriedenheit erlangt und somit das

Image der Verwaltung aufgewertet.

Weitere Nutzenaspekte eines

Prozess-Benchmarking:

• Prozessmodellierung erzeugt Transpa-

renz der Verwaltungsabläufe

• Referenzprozessmodelle sind in ver-

schiedenen oder ähnlichen Bereichen

wiederverwendbar

• Erarbeitung von prozessrelevanten sowie

Finanz- und Managementkennzahlen

• Zukünftige Nutzung erarbeiteter Kenn-

zahlen zur Steuerung der öffentlichen

Sektoren

• Initiierung von kontinuierlichen Verbes-

serungskonzepten

• Basis zur Einführung von Qualitäts-

managementsystemen

interne Analyse

Zielsetzung

Vergleich

Umse

tzun

g

Maß-nahmen

Definition der Ziele des Benchmarking

• Zielworkshops

• Zielsystemeditor

• Zielbäume

Modellierung der Geschäftsprozesse• Integrierte Unternehmensmodellierung• Mo²Go-Software

Entwicklung des Fragebogens• Kennzahlendefinition• Interne Datenerhebung

Auswahl geeigneter BM-Partner• Klassifizierendes Benchmarking• Partner-Matrizen

Vergleich und Evaluierung

Stärken-Schwächen-Profile

Das 5-Phasen-Modell des Benchmarking

Fotos: pixelio.de / C. Hautumm (S1 links), Fotolia.com (S1 mitte) , B. Staerzl (S1 rechts), pixelio.de / R. Sturm (S2)