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INTERKULTURELLE BILDUNG für ein gelingendes Zusammenleben Ein Projekt im Rahmen des Wertebündnis Bayern Das Projekt WERTvoll MITeinander wir gefördert durch den Sternstunden e.V., die Bayerischen Staatskanzlei und den Sparkassenverband Bayern Berater_in für interkulturelle Schulentwicklungsprozesse Konzeption einer Fortbildung für Lehrkräfte im Rahmen des Projektes WERTvoll MITeinander [Stand: März 2014] Stephan Schack & Michaela Hillmeier im Auftrag des VIA Bayern e.V. und des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes e.V.

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INTERKULTURELLE BILDUNG für ein gelingendes Zusammenleben

Ein Projekt im Rahmen des Wertebündnis Bayern

Das Projekt WERTvoll MITeinander wir gefördert durch

den Sternstunden e.V., die Bayerischen Staatskanzlei und den Sparkassenverband Bayern

Berater_in für interkulturelle Schulentwicklungsprozesse

Konzeption

einer Fortbildung für Lehrkräfte im Rahmen

des Projektes WERTvoll MITeinander

[Stand: März 2014]

Stephan Schack & Michaela Hillmeier im Auftrag des VIA Bayern e.V. und des Bayerischen Lehrer - und Lehrerinnenverbandes e.V.

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VIA Bayern e. V. – März 2014

Mit der wachsenden sozio-kulturellen Vielfalt und den damit verbundenen Anforderungen

an eine gleichberechtigte Teilhabe aller in jedem Bereich des gesellschaftlichen Lebens

sind die interkulturelle Öffnung und der Abbau struktureller Diskriminierung

zu besonderen Herausforderungen geworden.

Schulen stehen vor der Aufgabe, allen Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft

umfassende Teilhabe an Bildung und Chancen für den größtmöglichen Bildungserfolg zu eröffnen,

zur erfolgreichen Gestaltung von Integrationsprozessen

und damit zu einem friedlichen, demokratischen Zusammenleben beizutragen

und Orientierung für verantwortungsbewusstes Handeln in der globalisierten Welt zu vermitteln.

(Aus: Empfehlung der Kultusministerkonferenz

„Interkulturelle Bildung und Erziehung in der Schule“ 2013)

Ausgangslage und konzeptioneller Rahmen

Die Fortbildung greift den vorhandenen Bedarf an bayerischen Schulen auf, der angesichts des, zum Teil

hohen Anteils von Kindern und Jugendlichen, deren Familien eine Migrationsgeschichte haben, im Schul-

alltag entsteht. Das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen ethnischen, sprachlichen, reli-

giösen, nationalen oder eben kulturellen Hintergründen innerhalb einer Schulfamilie stellt alle Beteiligten

vor Herausforderungen. Am meisten sind davon zunächst Lehrkräfte betroffen, die tagtäglich mit der Vielfalt

in den Klassenzimmern umgehen müssen. Letztendlich sind es jedoch die Kinder und Jugendlichen, um die

es beim Auftrag der Schule in erster Linie geht. Deren Zufriedenheit in der Schule sollte das Handeln von

Lehrer_innen, Pädagog_innen und des Schulpersonals maßgeblich bestimmen.

Interkulturelle Schulentwicklung geht davon aus, dass die sprachliche, kulturelle und soziale Heterogenität

der Schüler_innen immer häufiger zur Normalität an bayerischen Schulen gehört. Dies sollte und muss

gleichzeitig als Herausforderung und Chance gesehen werden und von der Schule und für die Schule nutzbar

gemacht werden, damit das Ideal der Chancengleichheit verwirklicht wird. (Huxel 2012)

Mit der Fortbildung sollen Lehrkräfte befähigt werden, an einer solchen Leitidee orientierte interkulturelle

Schulentwicklungsprozesse zu initiieren und beratend zu unterstützen. Sie sollen das bestehende System der

Schulentwicklung(sberatung) in Bayern um einen notwendigen, zeitgemäßen und sinnvollen Aspekt ergän-

zen – die Perspektive auf die verschiedenen kulturellen Hintergründe, die in den Schulen längst zum Alltag

gehören und alle Beteiligten der Schulfamilie vor Herausforderungen stellen:

1. Fehlende oder nur gering ausgeprägte interkulturelle Kompetenz bei vielen Lehrkräften und anderem

Schulpersonal erschwert eine wertschätzende und anerkennende Kommunikation mit Menschen, die

aus anderen kulturellen (sprachlichen, ethnischen, religiösen u.a.) Kontexten kommen.

2. Unterschiedliche familien-biographische Hintergründe des Zugangs zu bzw. des Erfahrens von

Bildung in den Heimatländern, aus denen Familien mit Migrationsgeschichte kommen, erschwert ein

selbstverständliches Verstehen des deutschen Bildungssystems und seiner Anforderungen (z.B. die

Mitwirkung als Eltern in der Schule).

3. Verschiedene kulturelle Hintergründe führen in der Alltagskommunikation häufig zu Missverständ-

nissen, die leicht zu Schuldzuweisungen werden können. Daraus entwickeln sich Vorurteile und

Alltagsdiskriminierungen gegenüber den Menschen, „die anders sind“. Vielfalt wird im Schulalltag

noch zu wenig als Chance und vielmehr als immerwährendes Konfliktpotential betrachtet.

Die Fortbildung soll die Teilnehmenden, gerade im Blick auf diese Herausforderungen, qualifizieren.

Sie sollen sich perspektivisch in die vorhandenen Strukturen und Unterstützungssysteme für Schulentwick-

lungsprozesse in bayerischen Schulen integrieren. Von daher ist die Fortbildung eng an diese bestehenden

Rahmenbedingungen anzugliedern und soll gleichzeitig neue Impulse aus der Perspektive „Interkultureller

Verständigung“ und „Interkultureller Öffnung“ einbringen.

In den derzeit öffentlich zugänglichen Materialien zur Schulentwicklung in Bayern kommt der Aspekt der

Interkulturalität als spezifisches Thema nicht vor, was nicht bedeutet, dass in den vor Ort laufenden Pro-

zessen, interkulturelle Aspekte keine Rolle spielen. Damit wird ein Handlungsbedarf deutlich. Nicht zuletzt

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der große Zuspruch auf die Ausschreibung zu dieser Fortbildung unterstreicht die Notwendigkeit ihrer

Durchführung.

Interkulturelle Öffnung von Schulen erfordert einen veränderten Blick der Institution Schule selbst sowie der

in ihr Handelnden auf die veränderte gesellschaftliche Realität vor dem Hintergrund der Migrationsprozesse

der letzten Jahrzehnte. Von besonderer Bedeutung ist die Wendung des Blickwinkels auf die Schüler_innen

mit Migrationshintergrund von einer Gruppe mit einem besonderen pädagogischen Förderbedarf (wie es

jahrzehntelang ausländerpädagogische Ansätze nahelegten) hin zur Wahrnehmung von Vielfalt als Norma-

lität und Potenzial für alle.

Damit Schule die Schülerinnen und Schüler beim Erwerb interkultureller Kompetenzen im Sinne des

Beschlusses „Interkulturelle Bildung und Erziehung in der Schule“ der Kultusministerkonferenz der Länder

vom Dezember 2013 angemessen unterstützen kann, sind Prozesse „Interkultureller Öffnung“ von beson-

derer Bedeutung. Sie sollen:

- das Wissen und die Erkenntnis vermitteln, Kulturen als sich verändernde kollektive Orientierungs-

und Deutungsmuster sowie den Einfluss kollektiver Erfahrungen aus Vergangenheit und Gegenwart

auf interkulturelle Begegnungen wahrzunehmen.

- die Fähigkeit entwickeln, eigene kulturgebundene Prägungen und Deutungsmuster sowie gegen-

seitige soziale Zuordnungen und Stereotypisierungen zu reflektieren, Offenheit gegenüber Anderen

und anderen Deutungsmustern zu ermöglichen sowie Widersprüche zu eigenen Deutungsmustern in

der Kommunikation mit Anderen auszuhalten und soziokulturelle Entwicklungsprozesse aus meh-

reren Perspektiven zu betrachten.

- die Haltung stärken, den Blick auf die Mitverantwortung für die Entwicklung gleichberechtigter

Teilhabe im persönlichen, schulischen und gesellschaftlichen Bereich zu richten, bewusst gegen

Diskriminierung und Rassismus einzutreten, sowie Interessen respektvoll auszuhandeln und

Konflikte friedlich auszutragen.

(vgl. KMK-Beschluss 2013).

Gleichzeitig geht es um die Öffnung der einzelnen Schulen für interkulturelle Schulentwicklungsprozesse,

die von Maßnahmen der Bildungsverwaltung unterstützt werden. Dazu zählt insbesondere die Aufgabe der

qualitativ hochwertigen Fortbildung. Über die Wissensvermittlung hinaus kommt die Aufgabe hinzu, dem

pädagogischen Personal Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten zu bieten, um sowohl die eigenen Wahr-

nehmungen, Empfindungen und Gewohnheiten zu erkennen und zu verstehen als auch zu lernen, mit der

Wahrnehmung von tatsächlicher oder angenommener Verschiedenheit produktiv umzugehen. (vgl. ebd.)

Häufig sind interkulturelle Aktivitäten in Schulen noch zu sehr vom Engagement einzelner Lehrkräfte abhän-

gig. Das hat auch die erste Phase des Projektes WERTvoll MITeinander im Rahmen der Coachings an den

Projektschulen bestätigt – wenn auch nur mit einem sehr kleinen Ausschnitt aus der bayerischen Schulland-

schaft. Die längerfristige, stabile und nachhaltige Verankerung von Aspekten interkultureller Bildung kann

jedoch nur dann gelingen, wenn geeignete interkulturelle Maßnahmen, Projekte und Kooperationen von

einem gemeinsamen Verständnis von Kollegium, Schüler_innenschaft und Eltern getragen werden und diese

in den Unterrichts- und Schulalltag eingebunden sind. Die Entwicklung einer interkulturellen Perspektive

und die damit verbundene interkulturelle Öffnung sollte personale, soziale, inhaltliche und strukturelle

Aspekte von Schule und Unterricht berücksichtigen und miteinander verbinden.

Interkulturelle Öffnung kann dann gelingen und zu einem wichtigen Aspekt des Schulprofils werden, wenn

Schulleitung und Kollegium, Schüler_innen und Eltern interkulturelle Maßnahmen als Regelbestandteil des

pädagogischen Konzepts und nicht nur als aktuelle Reaktion auf vorgefundene Problemlagen oder als not-

wendige Krisenintervention verstehen.

Zur Schulentwicklung gehören die Unterrichts-, die Organisations- und die Personalentwicklung als gleich-

ermaßen zu berücksichtigende Ebenen. Um diese Entwicklungsprozesse interkulturell auszurichten, müssen

folgende Aspekte Beachtung finden:

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1. Die Interpretation, der in den Lehrplänen vorgegebenen Unterrichtsinhalte, muss im Hinblick

auf vielfältige interkulturelle Themen stattfinden.

2. Es soll ein Schulklima geschaffen werden, in dem die alltägliche Auseinandersetzung im

Umgang mit Anderen, mit dem Fremden in und außerhalb der Schule von einem Konzept der

Anerkennung geleitet ist.

3. Die Beteiligten in der Schulfamilie sollten zur Reflexion von individuellen Einstellungen und

alltäglichen Verhaltensweisen in der Lage sein, und die Entwicklung von gemeinsamen Perspek-

tiven und Handlungskonzepten sollte ermöglicht werden.

(Niedersächsisches Kultusministerium 2000)

Dies alles kann nur in längerfristigen Entwicklungsprozessen geschehen. Die Teilnehmenden der Fort-

bildung sollen in die Lage versetzt werden, aktiv daran mitzuwirken.

Die Teilnehmenden der Fortbildung sind Handelnde im System Schule. Damit sind sie neben Lernenden

zugleich auch Expert_innen ihres Arbeitsalltages. Sie kommen selbst aus verschiedenen kulturellen Kontex-

ten und bringen somit ihre individuellen sowie unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven auf die hete-

rogene plurale Gesellschaft mit. In der Lerngruppe werden die Teilnehmenden exemplarische Erfahrungen

einer interkulturellen Verständigung machen können – diese werden durch immer wiederkehrende Refle-

xionseinheiten sowohl in den eigenen pädagogischen Schulalltag als auch in die Rolle als künftige/r

Berater_in im System Schule transferiert.

Ein Schwerpunkt der Fortbildung – und damit unterscheidet sie sich von anderen Fortbildungen zur Schul-

entwicklung – liegt in der Entwicklung der interkulturellen Kompetenz der Teilnehmenden.

Der zentrale Begriff dabei ist Verständigung auf der Basis unserer freiheitlich-demokratischen Grundord-

nung und unseres pluralistischen Gesellschaftsbegriffs: Verständigung soll ermöglicht und verbessert werden

und zielt dabei auf Prozesse zwischen und in unterschiedlichen kulturellen und subkulturellen Gruppen. Um

Verständigung zu erreichen, ist der erste Schritt, ein Bewusstsein für kulturelle Unterschiede zu entwickeln.

Dazu gehört eine selbstreflexive Haltung, um die eigene kulturelle Prägung zu erkennen und wahrzunehmen.

Letztere ist so selbstverständlich geworden, dass die kulturelle Einbettung der alltäglichen Handlungen nicht

immer offensichtlich ist. Erst wenn es gelingt, das eigene kollektive Orientierungssystem gut zu kennen und

es als eine Möglichkeit für die Gestaltung sozialen Zusammenlebens zu erkennen, können Unterschiede

wahrgenommen oder angesprochen werden. Dazu gehört es anzuerkennen, dass es viele weitere Möglich-

keiten solcher Orientierungssysteme gibt. Unterschiede können die Verständigung erschweren, zu Missver-

ständnissen führen und Konflikte mit sich bringen. Sie können aber auch Verhaltensalternativen aufzeigen,

die neue Chancen beinhalten. Unterschiedliche Lösungen können zusammengeführt werden, um für alle

Beteiligten den größtmöglichen Nutzen zu erbringen.

Vier Dimensionen „Interkultureller Verständigung“ sollen durch theoretische Einführungen und vertiefende

erfahrungsorientierte Übungen erschlossen werden:

- Das Verstehen: Voraussetzung dafür ist, dass kooperatives Deuten von Botschaften und die

Reflexion unterschiedlicher Wahrnehmungen und Interpretationen gelingen.

- Das Verständnis: Die Entwicklung von Empathiefähigkeit wird durch einen selbsterfahrungs-

orientierten Perspektivwechsel ermöglicht.

- Der Verstand: Durch die Erarbeitung von Wissen über Kommunikationsprozesse und die Weiter-

gabe von Normen, Werten und offener wie verdeckter Rollenerwartungen werden interkulturelle

Kommunikationshandlungen und soziale Rollen analysierbar und können kritisch reflektiert werden.

- Die Verständigung: Interkulturelle Überschneidungssituationen sind immer auch durch eine

Ungleichverteilung von Macht und durch unterschiedliche Interessen bestimmt. Tragfähige Kompro-

misse erfordern die Gestaltung von Aushandlungsprozessen.

In der Fortbildung wird davon ausgegangen, dass Kultur ein System von Konzepten, Überzeugungen, Ein-

stellungen und Werteorientierungen ist, mit denen Menschen und Gruppen auf strukturelle Anforderungen

reagieren. Interkulturelle Kompetenz heißt vor diesem Hintergrund, das eigene personale und kollektive

Orientierungssystem zu reflektieren. Individuelle Regelsysteme können so als eine Möglichkeit gesehen

werden, den Lebensalltag zu bewältigen, ohne das Vorhandensein vielfältiger alternativer Möglichkeiten zu

leugnen.

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Interkulturelle Kompetenz beinhaltet, Vielfalt anzuerkennen und ohne Identitätsverlust oder Machtmiss-

brauch Aushandlungsprozesse zu gestalten. Dies gilt in besonderem Maße für den Schulalltag, in dem ein

systembedingtes Machtgefälle zwischen Pädagog_innen und Schüler_innen besteht. Interkulturelle Verstän-

digung im Sinne von Anerkennung zu entwickeln, bedarf daher einer besonderen Anstrengung. Dazu sind

folgende Teilkompetenzen einer interkulturellen Kompetenz hilfreich:

- Das Kohärenzgefühl, zu dem die Zuversicht gehört, in interkulturellen Überschneidungssituationen

Verständnis für das Gegenüber zu entwickeln und Ereignisse der Umwelt erklären zu können sowie

den Wert der Verständigung und die dafür erforderliche Anstrengung zu erkennen.

- Die Ambiguitätstoleranz mit der komplexe, unterschiedlich interpretierbare und in ihrer Entwicklung

offene Situationen ertragen und Vieldeutigkeit ausgehalten werden können.

- Die Fähigkeit, synergetische Handlungskonzepte zu entwickeln als Möglichkeit für Annäherungs-

prozesse, in denen durch unterschiedliche kulturelle Einbettungen favorisierte Handlungsoptionen

und Erwartungen analysiert und zusammengeführt werden.

- Wissen über Kulturmuster und die analytische Fähigkeit, kulturelle Unterschiede aus verschiedenen

Perspektiven wahrzunehmen.

- Das Erfassen der Bedeutung von Rollen und Strukturen, um Interessensgegensätze zu erkennen, sich

der eigenen Rolle bewusst zu werden und Machtgefälle als solche wahrzunehmen, da interkulturelle

Beziehungen fast durchweg durch Machtasymmetrie, Statusunterschiede, rechtliche Ungleichheit

und Wohlstandsgefälle gekennzeichnet sind.

(in Anlehnung an Handschuck/Klawe 2004, 49ff)

Wenn in dieser Konzeption von Kompetenz die Rede ist, dann bezieht sich dieser Begriff auf eine Defi-

nition, wie sie auch dem Gesamtkonzept von WERTvoll MITeinander zu Grunde liegt: Kompetenz versteht

sich dabei als „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren, kognitiven Fähigkeiten und Fertig-

keiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und

sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und

verantwortungsvoll nutzen zu können.“ (Weinert 2001 27f.)

Gesamtziele der Fortbildung

Die Teilnehmenden

- konnten durch erfahrungsorientiertes Lernen die eigene interkulturelle Sensibilität erweitern.

- haben ihre individuelle interkulturelle Kompetenz erweitert.

- haben ihre eigene Position und Rolle im Hinblick auf Alltagsdiskriminierung reflektiert und ent-

sprechende Handlungsoptionen entwickelt.

- haben Wissen zu Grundlagen des Konzepts „Interkultureller Verständigung“ erworben.

- kennen wichtige Aspekte und Methoden der „Interkulturellen Kommunikation“.

- haben Grundlagenwissen zur Schulentwicklung als Unterrichts-, Organisations- und Personal-

entwicklung erworben.

- kennen Grundlagen „Interkultureller Öffnung“ und Möglichkeiten der praktischen Umsetzung im

Kontext Schule.

- haben grundlegende Aspekte eines beraterischen Handelns im Kontext Schule kennengelernt.

- kennen das bestehende Schulberatungssystem und Möglichkeiten, es sinnvoll um das Konzept

„Interkulturelle Öffnung“ zu ergänzen.

- haben eine Kompetenz als Berater_in im Kontext Schule entwickelt.

Das Gesamtkonzept der Fortbildung ist teilnehmendenorientiert angelegt und soll die Vorerfahrungen und

die Kompetenzen, die die Teilnehmenden mitbringen, aufnehmen. Deswegen sind zum gegenwärtigen Zeit-

punkt die Ziele und Inhalte der Fortbildungsmodule lediglich skizzenartig beschrieben. Das Konzept wird

wegen seines Modellcharakters schrittweise weiterentwickelt.

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Gesamtüberblick zur Fortbildung

Theorie-Praxismodule

Die Fortbildung besteht aus vier Theorie-Praxismodulen (siehe Übersicht auf der folgenden Seite). Diese

werden in dieser Konzeption im Detail beschrieben. Die Konzeption wird im Verlauf der Fortbildung weiter

entwickelt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt handelt es sich um eine Rahmenkonzeption.

Praxiseinheiten

Daneben sind parallel verlaufende und mit der Theorie verzahnte Praxiseinheiten Teil der Fortbildung. So

werden die Teilnehmenden hospitierend an Coachingworkshops in den Projektschulen des Projektes WERT-

voll MITeinander teilnehmen. Dafür werden Leitfäden für eine teilnehmende Beobachtung entwickelt, mit

der die Teilnehmenden zur Dokumentation und Reflexion der Workshops angeregt werden.

Die Auswertung und Reflexion geschieht auf verschiedene Weise: Zum einen sollen die Teilnehmenden für

sich selbst das Erlebte im Blick auf die eigene künftige Praxis als Berater_in reflektieren. Zum anderen

werden (regionale) Gruppen gebildet, in denen die Coachingworkshops nachbereitet und in sich später

anschließenden Reflexionstreffen mit den Coaches, die an den Projektschulen tätig sind, nachbesprochen

werden.

Damit wird ein unmittelbarer Bezug zwischen den in den Modulen bearbeiteten Themen und der Praxis her-

gestellt sowie der Transfer für die künftige Berater_innentätigkeit berücksichtigt.

Praxisprojekt

Ein weiterer Praxisteil ist ein eigenständiges Praxisprojekt, das die Teilnehmenden in Tandems durchführen.

Die Aufgabe besteht darin, einen etwa drei- bis vierstündigen Workshop zum Thema „Interkulturelle Schul-

entwicklung“ in einer Schule, die nicht bereits am Projekt beteiligt war/ist, durchzuführen. Dieses Praxis-

projekt wird in Form eines Praxisberichts dokumentiert.

Kolloquium

Die Fortbildung wird durch ein eintägiges Kolloquium abgeschlossen, welches im Kreis der ganzen Fortbil-

dungsgruppe und vor einer Jury stattfinden wird. Dabei werden zum einen Kenntnisse über wesentliche

Inhalte der Fortbildung abgefragt und zum anderen die Fähigkeiten zur Entwicklung von Workshopdesigns

überprüft.

Zertifikat

Am Ende der Fortbildung erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat oder eine entsprechende Teilnahme-

bestätigung. Die genauen Bedingungen dafür befinden sich in den folgenden detaillierten Ausführungen zu

den einzelnen Teilen der Fortbildung.

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Gesamtübersicht der Module (Arbeitsstand: März 2014)

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Modul 1

Das Modul dient als Einstieg zur Gruppenfindung, zur Auseinandersetzung mit den Grundlagen von

interkultureller Organisationsentwicklung auf persönlicher Ebene sowie dem Kennenlernen erster theore-

tischer und wissenschaftlicher Ansätze zum Thema.

Die gesamte Fortbildung ist als Prozess der Kompetenzerweiterung, der Selbstreflexion und der Befä-

higung zur Tätigkeit als Beratende angelegt. Das 1. Modul hat vor allem den Schwerpunkt des Pro-

zesseinstiegs und des Erlebens. Methodisch-didaktisch wird – wie in der gesamten Fortbildung – auf

erfahrungsgeleitetes Lernen, Selbsterfahren, sich selbst hinterfragen (lassen) sowie die Selbstreflexion

und das gemeinsame Reflektieren in der Lerngruppe gesetzt.

Die Metaebene, im Sinne von „Wie setzte ich das Erlernte/Erfahrene in der eigenen Tätigkeit als

Berater_in um?“ ist hier noch bewusst ausgeklammert.

Im Verlauf des Moduls werden einige fortbildungsbegleitenden Lerninstrumente eingeführt:

Die Lernlandkarte

Die Lernlandkarte gibt einen Überblick über Grundlagen und Eckpunkte des gesamten Fortbildungs-

konzeptes. Diese werden zu Beginn im Überblick erläutert und in den einzelnen Modulen vertieft. Sie

wird den Teilnehmenden in der Einstiegsphase des Moduls vorgestellt und ausgehändigt. Im Verlauf der

Fortbildung wird aufgezeigt, an welchem Punkt sich die Gruppe im Gesamtkonzept gerade befindet.

Erwartungen, Wünsche und konkrete Fragen zu den jeweiligen Inhalten können an den geeigneten Platz

„verschoben“ werden. Dieses Instrument macht die Fortbildung, ihre Ziele, Methoden und Handlungs-

prinzipien transparent und gibt den Teilnehmenden mehr Orientierung.

Der Themenspeicher

Der Themenspeicher ist eine Ergänzung zur Lernlandkarte. Er wird während der Fortbildungsmodule als

„Parkplatz“ für offene Fragen bei den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt, die nicht sofort bearbeitet

werden können, da sie entweder thematisch in eine andere Richtung führen oder auf einer anderen Ebene

liegen (z.B. taucht in einer erfahrungsorientierten Übung eine Frage auf der so genannten Meta-Ebene

auf). Damit die Themen, Fragen oder Gedanken nicht verloren gehen, können sie von den Teilnehmenden

auf dem öffentlich sichtbaren Themenspeicher notiert werden. Zum Ende eines jeden Moduls wird der

Themenspeicher gemeinsam in den Blick genommen – die „passenden“ Aspekte werden bearbeitet,

andere werden auf der Lernlandkarte platziert und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgegriffen. Mit

diesem Instrument wird den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben, zu jeder Zeit im Fortbildungsver-

lauf ihre Fragen und Gedanken einbringen zu können. Es bietet die Gewähr, dass nichts davon verloren

geht.

Das Lerntagebuch

Das Lerntagebuch ergänzt die Lernlandkarte auf der individuellen Ebene der Teilnehmenden. Immer wie-

der werden im Verlauf der Module Zeiteinheiten eingeplant, in denen sie eigene Lernergebnisse, (weiter-

führenden) Fragen, Reflexionen und Gedanken zur Umsetzung des gerade bearbeiteten Themas aufschrei-

ben können. Mit diesem Instrument wird ein permanenter Transferprozess initiiert und begleitend zu den

Themen und Inhalten unterstützt.

Die Diskriminierungsbox

Mit der Diskriminierungsbox werden die Teilnehmenden motiviert, sich im Verlauf des Seminars unter-

einander über das Benutzen und Einsetzen von Vorurteilen, Stereotypen und diskriminierenden Aussagen

oder Handlungen aufmerksam zu machen, um sich dadurch gegenseitig zu sensibilisieren. Sie notieren

Aussagen oder Handlungen zunächst auf Zetteln, die in der verschlossenen Diskriminierungsbox gesam-

melt werden. Zu bestimmten Zeitpunkten wird diese Box gemeinsam geleert. Aussagen und Handlungen

werden dann nicht mehr bestimmten Personen zugeordnet – es wird neutral über diese reflektiert. Dieses

Instrument sowie die Art und Weise des Aufgreifens und der Reflexion von diskriminierenden Aussagen

oder Handlungen soll die individuelle Sensibilisierung und Selbstreflexion, auch über das Seminar

hinaus, unterstützen.

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Übergreifende Ziele des Moduls

Die Teilnehmenden

- haben sich als Lerngruppe gefunden und gegenseitig kennengelernt.

- haben wichtige Regeln für das (interkulturelle) Miteinander in den Seminaren entwickelt.

- kennen Grundlagen „Interkultureller Verständigung“ und haben diese reflektiert.

- kennen zentrale Begriffe des Konzepts „Interkulturelle Öffnung“.

- haben sich mit grundlegenden Aspekten von Vorurteilen und Diskriminierung auseinandergesetzt.

Gesamtüberblick

Modul 1

So Mo Di Mi Do

17.11. 18.11. 19.11. 20.11. 21.11.

Ankommen Gruppe

Kultur Inter-

kulturelle Öffnung & Diversity

Planung Praxis

Ankommen Thema

Wahr-nehmung

Abschluss & Ausblick

Mittagspause

Identität Vorurteile

& Diskrimi-nierung

Inter- kulturelle Öffnung & Diversity

Ankommen Ort

Werte

Abendpause

Planung Lernteams

Ankommen am Ort – in der Gruppe – beim Thema Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- haben sich untereinander sowie die Seminarleitung und deren Zuständigkeiten kennengelernt.

- haben begonnen, eine gemeinsame Gruppenkultur sowie gemeinsame Regeln für das Gesprächs-

sowie Feedbackverhalten zu entwickeln.

- sind mit den Inhalten der Fortbildung und dem Ablauf vertraut.

Inhalte

- Ankommen: Neu an einem unbekannten Ort.

- In die Gruppe finden: Sich kennenlernen, Wünsche/Erwartungen an die Gruppe sowie die Leitung,

Erarbeitung einer gemeinsamen Gesprächs- und Feedbackkultur.

- Das Thema klären: Einführung der Lernlandkarte und weiterer Instrumente zur Begleitung der

Lernprozesse, Organisatorisches.

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Schwerpunkt 1: Interkulturelle Verständigung Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- haben sich auf intra- und interpersoneller Ebene mit den Themen Identität, Werte, Kultur, Herkunft

auseinandergesetzt.

- haben als Gruppe ein gemeinsames Arbeitsverständnis zum Begriff „Kultur“ erarbeitet.

- haben ihre individuelle kulturelle Prägung reflektiert und sich mit kollektiven kulturellen

Prägungen auseinandergesetzt.

Inhalte

- Identität: biografisches Arbeiten.

- Werte: Reflexion eigener Wertekonstruktionen, Werte als Grundlage von Kultur.

- Kultur: Auseinandersetzung mit dem Begriff, der eigenen kulturellen Prägung und der Fähigkeit

zum Perspektivenwechsel.

Schwerpunkt 2: Vorurteile und Diskriminierung Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- haben sich auf intra- und interpersoneller mit dem Thema Vorurteile und Diskriminierungen

auseinandergesetzt sowie wissenschaftliche und theoretische Grundlagen zum Thema Vorurteile

und Diskriminierung kennengelernt.

- haben Instrumente und Methoden zur Analyse von Vorurteilen und Diskriminierungsstrukturen

kennengelernt und in ersten Ansätzen erprobt.

Inhalte

- Theoretische und wissenschaftliche Grundlagen: Aspekte aus der Hirnforschung zum Thema

Vorurteile & Diskriminierung, Analyseinstrumente für Diskriminierungsmechanismen.

- Auseinandersetzung mit eigenen Erlebnissen und Erfahrungen zum Thema Vorurteile und

Diskriminierung.

- Einführung der „Diskriminierungsbox“: Lerninstrument in der Gruppe zur Selbstreflexion und

Analyse von Diskriminierungsmechanismen/-strukturen und/oder Vorurteilen.

Schwerpunkt 3: Interkulturelle Öffnung/Diversity Referent: Michael Schneider-Koenig (Pädagogisches Institut der Stadt München)

Ziele

Die Teilnehmenden

- haben wichtige und zentrale Begriffe im Themenfeld „Interkulturelle Öffnung“ geklärt und

diskutiert.

- haben einen Überblick zu Entwicklungen, Ansätzen und Herausforderungen im Bereich interkul-

tureller Pädagogik erhalten.

- haben ausgewählte Aspekte von Interkulturalität, Diversität und Antidiskriminierung im Kontext

von Schule diskutiert.

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Inhalte

- Überblick zu Entwicklungen, Ansätzen, neuralgischen Punkten und Paradigmenwechseln im

Bereich interkultureller Pädagogik (Interkulturalität, Diversität und Antidiskriminierung).

- Reflexion und Diskussion des Themas.

- Transfer in den Schulalltag.

Planung der Lernteams und der Praxisphase Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- haben Teams gebildet, in denen sie während der Fortbildung zusammenarbeiten.

Inhalte

- Informationen zu folgenden Aspekten:

- Hospitationstermine in den Projektschulen,

- Reflexionstreffen aller Teilnehmenden der Fortbildung,

- Ansatz und Idee des kollegialen Coachings.

- Zusammenstellung von Teams aus jeweils vier Personen, die als kollegiale Lerngruppen im

Rahmen der Fortbildung fungieren.

Abschluss & Ausblick Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- haben die Inhalte des Fortbildungsmoduls reflektiert.

- haben einen Ausblick auf die kommende Fortbildungsphase erhalten und dazu Bedarf und

Wünsche für das kommende Modul geäußert.

Inhalte

- Schriftlicher Reflexionsbogen der ALP Dillingen

- Mündliche Seminarauswertung

(was war gut/hilfreich; was hätte anders laufen sollen; Referent_innenfeedback usw.)

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Modul 2

Das Modul baut auf den im ersten Modul geschaffenen Grundlagen auf. Es knüpft unmittelbar an die

Themenbereiche „Interkulturelle Verständigung“ und „Interkulturelle Öffnung“ an und vertieft diese.

Eine zentrale Herausforderung in Schulen mit Migrationshintergrund ist Anerkennung. Gegenseitige Aner-

kennung ist notwendig für das Zusammenleben im Schulalltag. Werden Gruppenmitglieder nicht aner-

kannt, geraten sie in Gefahr, zu Außenseitern zu werden. Nicht-Anerkennung spiegelt sich zudem in

Diskriminierung und Rassismus wider. Anerkennung bedeutet im interkulturellen Kontext die Akzeptanz

der Unterschiedlichkeit von und gegenüber anderen Personen oder Gruppen. Unterschiedlichkeit ist der

Normalfall an Schulen und deren Wertschätzung bildet die Grundlage für ein demokratisches Miteinander

in Vielfalt. Konflikte entstehen im Alltag häufig vor dem Hintergrund der Nicht-Anerkennung. Dem

gegenüber wird ein Konzept der Toleranz im Konflikt vorgeschlagen, das sowohl die Notwendigkeit der

Pluralität als auch die Grenzen der Toleranz beinhaltet.

Die aus der ersten Hospitationsphase gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse fließen in den Schwer-

punkt „Interkulturelle Schulentwicklung“ ein. Dabei werden den Teilnehmenden auch Methoden vermittelt,

wie Schulentwicklungsprozesse angestoßen werden können. Diese werden auf der Metaebene diskutiert

unter dem Aspekt „Wie kann das Erfahrene in der Tätigkeit als Berater_in eingesetzt werden?“. Zudem

erarbeiten die Teilnehmenden, in welcher Hinsicht interkulturelle Schulentwicklungsprozesse eine spezifi-

sche Form der Schulentwicklung sind und wie diese im bayerischen Schulsystem umzusetzen ist.

Die fortbildungsbegleitenden Lerninstrumente (Lernlandkarte, Themenspeicher, Lerntagebuch und Diskri-

minierungsbox) werden weitergeführt. Begleitend werden Gesprächszeiten mit der Fortbildungs-leitung

angeboten hinsichtlich der Praxisphase und der damit verbunden Aufgaben.

Übergreifende Ziele des Moduls

Die Teilnehmenden

- haben sich mit den Dimensionen des Konzepts „Interkulturelle Verständigung“ auseinandergesetzt

und diese für den Kontext Schule reflektiert.

- kennen Grundlagen und Modelle des Ansatzes „Interkulturelle Kommunikation“.

- haben Methoden der Ansatzes „Interkulturelle Kommunikation“ kennengelernt und diese selbst in

verschiedenen Übungssetting angewendet.

- haben die drei Ebenen der Schulentwicklung kennengelernt.

- kennen wesentliche Grundlagen der interkulturell orientierten Schulentwicklung.

- haben methodische Ansätze zur Initiierung und Unterstützung von Schulentwicklungsprozessen

kennengelernt und praktisch angewendet.

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© Stephan Schack & Michaela Hillmeier [12]

VIA Bayern e. V. – März 2014

Gesamtüberblick

Modul 2

Mo Di Mi Do Fr

10.03. 11.03. 12.03. 13.03. 14.03.

Werte Inter-

kulturelle Kommu-nikation

Inter-kulturelle Schulent-wicklung

Interk. Schulent-wicklung

Anerkennung Abschluss &

Ausblick

Mittagspause

Einstieg & Überleitung Inter-

kulturelle Kommu-nikation

Inter-kulturelle Kommuni-

kation

Inter-kulturelle Schulent-wicklung

Visions-entwicklung

Abendpause

Film

Praxis-projekte

Einstieg & Überleitung Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- sind wieder in der Seminargruppe angekommen.

- haben über Erfahrungen in der Zeit nach dem ersten Modul berichtet.

- haben ihre Erwartungen an das Modul formuliert.

Inhalte

- Einstiegsrunde zum Wieder-Ankommen.

- Abfrage der Erwartungen der Teilnehmenden.

- Reflexion der Erfahrungen bei den Hospitationen.

- Erhebung der Berater_innenkompetenz: Was müssen die Teilnehmenden am Ende der Fortbildung

wissen und können?

Schwerpunkt 1: Herausforderung Anerkennung und Verstehen Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- kennen die Dimensionen der „Interkulturellen Verständigung“ (Verstehen, Verständnis, Verstand,

Verständigung) und können diese beschreiben.

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© Stephan Schack & Michaela Hillmeier [13]

VIA Bayern e. V. – März 2014

- haben kommunikationspsychologische Modelle und neurowissenschaftliche Erkenntnisse zur

zwischenmenschlichen Kommunikation im Hinblick auf interkulturelle Überschneidungs-

situationen kennengelernt.

- haben in erfahrungsorientierten Übungen verschiedene Aspekte der interkulturellen Kommuni-

kation erlebt und diese reflektiert.

- haben Grundlagen zum Umgang mit Mehrsprachigkeit im Schulalltag kennengelernt.

- erkennen die Bedeutung von Kommunikation im Zusammenhang mit „Interkultureller Verstän-

digung“.

- haben sich mit Aspekten einer Willkommenskultur im Kontext Schule auseinandergesetzt.

- kennen ein alltagstaugliches Konzept von Toleranz.

Inhalte

Die Inhalte werden entsprechend des Bedarfs und der Vorerfahrungen der Teilnehmenden entwickelt.

Schwerpunkt 2: Interkulturelle Schulentwicklung Referent: Franz Josef Huáscar Kaiser Trujillo, Kommunales Integrationszentrum Münster

Ziele

Die Teilnehmenden

- kennen Grundlagen der Schulentwicklung.

- haben sich mit den Dimensionen von Schulentwicklung (Organisations-, Unterrichts- und Perso-

nalentwicklung) auseinandergesetzt.

- kennen grundlegende Methoden zur Initiierung und Unterstützung von Schulentwicklungs-

prozessen.

- haben die Verbindung von „Interkultureller Verständigung“, „Interkultureller Öffnung“ und Schul-

entwicklung diskutiert und Besonderheiten herausgearbeitet.

Inhalte

Die Inhalte werden gemeinsam mit den Referent_innen entsprechend des Bedarfs und der Vorerfahrungen

der Teilnehmenden entwickelt.

Abschluss & Ausblick Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- haben die Inhalte des Fortbildungsmoduls reflektiert.

- haben einen Ausblick auf die kommende Fortbildungsphase erhalten und dazu Bedarf und

Wünsche für das kommende Modul geäußert.

Inhalte

- Schriftlicher Reflexionsbogen der ALP Dillingen

- Mündliche Seminarauswertung

(Was war gut/hilfreich? Was hätte anders laufen sollen? Referent_innenfeedback usw.)

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VIA Bayern e. V. – März 2014

Modul 3

Nachdem in den ersten beiden Modulen bereits verschiedene Aspekte von „Interkultureller Verständigung“

und „Interkultureller Öffnung“ als Grundlage für interkulturelle Schulentwicklungsprozesse vermittelt wur-

den, werden in diesem Modul wichtige Themen vertieft. Es handelt sich dabei um wesentliche Herausfor-

derungen, die das interkulturelle Zusammenleben im Schulalltag erschweren oder behindern – der Umgang

mit Mehrsprachigkeit und die Arbeit mit Eltern. Der Blickwinkel auf beide Handlungsfelder ist dabei ein

ressourcenorientierter und wertschätzender. Dieser Ansatz knüpft unmittelbar an die Konzepte von Aner-

kennung und Toleranz an.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die positionierte Auseinandersetzung mit diskriminierenden Vorfällen an

Schulen, die dem individuellen wie gesellschaftlichen Wertefundament im Rahmen unseres pluralen, frei-

heitlich-demokratischen Grundverständnisses von Gesellschaft zuwider laufen. Die Teilnehmenden werden

v.a. in erfahrungsorientierten Übungen zu diesem Thema arbeiten, ihre eigene Position und Rolle reflektie-

ren und dadurch Sensibilität entwickeln, um im Alltag achtsamer für Diskriminierungen gegenüber Perso-

nen oder Gruppen zu werden.

Der Vorbereitung des Praxisprojekts, das die Teilnehmenden im Anschluss an die Fortbildungsmodule im

Tandem durchführen, wird in diesem Modul Zeit eingeräumt. Ziel ist, den Rahmen dafür klar abzustecken

und den Teilnehmenden von nun an die Möglichkeit zu geben, an dem Praxisprojekt zu arbeiten.

Die fortbildungsbegleitenden Lerninstrumente werden weitergeführt. Begleitend werden Gesprächszeiten

mit der Fortbildungsleitung angeboten hinsichtlich der Praxisphase und der damit verbunden Aufgaben.

Übergreifende Ziele des Moduls

Die Teilnehmenden

- haben sich mit Herausforderungen und Chancen der Beteiligung von Eltern mit Migrationshinter-

grund auseinandergesetzt.

- kennen positive Erfahrungen zur Entwicklung von Erziehungs- und Bildungspartnerschaften

zwischen Schule und Familien.

- haben sich mit dem Themenfeld Mehrsprachigkeit im Kontext Schule auseinandergesetzt und dies

vor dem Hintergrund eigener Praxiserfahrungen reflektiert.

- kennen Ansätze zum konstruktiven Umgang mit Mehrsprachigkeit im Kontext Schule.

- haben sich mit dem Themenfeld Diskriminierung und Rassismus vor dem Hintergrund der eigenen

Position bzw. Betroffenheit auseinandergesetzt und die eigene darin Verflochtenheit reflektiert.

- haben Handlungsoptionen im Umgang mit diskriminierender bzw. rassistischer Sprache oder

entsprechenden Handlungen erarbeitet.

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VIA Bayern e. V. – März 2014

Gesamtüberblick

Modul 3

Di Mi Do Fr

10.06. 11.06. 12.06. 13.06.

Elternarbeit

Anti-diskrimi-nierung

Anti-diskrimi-nierung

Abschluss & Ausblick

Mittagspause

Einstieg & Überleitung

Sprache Anti-

diskrimi-nierung

Verstän-digung

Abendpause

Film

Praxis-projekte

Einstieg & Überleitung Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- sind wieder in der Seminargruppe angekommen.

- haben über Erfahrungen in der Zeit nach dem zweiten Modul berichtet.

- haben ihre Erwartungen an das Modul formuliert.

Inhalte

- Einstiegsrunde zum Wieder-Ankommen.

- Abfrage der Erwartungen der Teilnehmenden.

- Erhebung der Berater_innenkompetenz: Was müssen die Teilnehmenden am Ende der Fortbildung

wissen und können?

- Reflexion der Erfahrungen bei den Hospitationen.

Schwerpunkt 1: Herausforderung Elternarbeit an Schulen mit Migrationshintergrund Referent_innen: Mahmut Gergerli (Bildungsberatung international im BIZ der Stadt München)

Silvia Selle-Merkle (Schulleiterin a.D. – angefragt)

Ziele

Die Teilnehmenden

- haben sich mit wechselseitigen Unsicherheiten, Vorurteilen und Vorbehalten zwischen Lehrkräften

und Eltern auseinandergesetzt.

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VIA Bayern e. V. – März 2014

- kennen die besondere Bedeutung der Trennung von Sach- und Beziehungsebene im Dialog mit

Eltern mit Migrationshintergrund.

- haben den multiperspektivischen Ansatz mit dem Fokus auf Ressourcen und Fähigkeiten statt auf

defizitären Zuschreibungen kennengelernt und diskutiert.

- haben sich mit Problemen und Lösungsansätzen für die Ansprache von Eltern aus verschiedenen

kulturellen Kontexten beschäftigt.

- haben einen Überblick über Ansätze zur Entwicklung von Erziehungs- und Bildungspartner-

schaften mit Eltern bekommen.

Inhalte

- Informationen zu unterschiedlichen Bildungsbiografien im interkulturellen Kontext.

- Auseinandersetzung mit Fragen wie „Warum kommen Eltern nicht in die Schule?“ oder „Was kann

Schule tun, damit Eltern kommen?“.

- Vorstellung eines multiperspektivischen Ansatzes mit dem Fokus auf Ressourcen und Fähigkeiten

statt auf defizitäre Zuschreibungen gegenüber Eltern mit Migrationshintergrund.

- Erfahrungen, Beispiele und Projekte erfolgreicher Zusammenarbeit mit Eltern und Familien.

- Transfer des Themas in die künftige Tätigkeit als Berater_in.

Schwerpunkt 2: Herausforderung Mehrsprachigkeit Referent_innen: noch offen

Ziele

Die Teilnehmenden

- kennen neurowissenschaftliche Erkenntnisse zum Spracherwerb.

- kennen die Bedeutung der Wertschätzung von Mehrsprachigkeit als Kompetenz und Ressource im

Schulalltag.

- haben Ansätze zur Nutzung von Mehrsprachigkeit im Schulkontext kennengelernt.

Inhalte

Die Inhalte werden gemeinsam mit den Referent_innen entsprechend des Bedarfs und der Vorerfahrungen

der Teilnehmenden entwickelt.

Schwerpunkt 2: Positionierte Auseinandersetzung mit Diskriminierung Referentinnen: Pasquale Virginie Rotter & Kim Annakathrin Ronacher – freie Trainerinnen

Ziele

Die Teilnehmenden

- haben sich ein diskriminierungs-/rassismuskritisches Grundverständnis erarbeitet.

- (er-)kennen die eigene Position hinsichtlich Diskriminierung.

- haben Ansätze für Handlungs- und Interventionsmöglichkeiten entwickelt.

Inhalte

- Diskriminierungen und Rassismus als Phänomen begreifen, welches die gesamte Gesellschaft

betrifft, und erkennen, dass die Wahrnehmung von Diskriminierung immer aus einer bestimmten

Perspektive erfolgt.

- Reflektion der eigenen gesellschaftlichen Positionen und Perspektive als Basis einer wirkungs-

vollen diskriminierungskritischen Haltung (Eigene Betroffenheit oder nicht? Wenn ja, in welcher

Form? Wenn nein, warum nicht? Und wie kann/will sich jede Person individuell dazu verhalten?)

- Gestaltung unterschiedlicher Lernprozesse (in zeitweise getrennten Räumen), um eine Sensi-

bilisierung für eigene Verstrickungen in Diskriminierungen zu entwickeln und um Privilegierung

bzw. Deprivilegierung zu erkennen.

- Aufzeigen von Möglichkeiten zur Reflektion der eigenen Betroffenheit.

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VIA Bayern e. V. – März 2014

- Erarbeitung von Handlungsoptionen, mit der eine diskriminierungskritische Begleitung von inter-

kulturellen Schulentwicklungsprozessen gestaltet werden kann.

Praxisprojekte Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- kennen den Rahmen und die inhaltlichen Vorgaben für das Praxisprojekt.

- haben sich in Tandems zusammengefunden.

- haben Schulen zur Auswahl, an denen sie das Praxisprojekt durchführen können.

- kennen Grundlagen für die Erstellung eines Workshopdesigns.

Inhalte

- Vorstellung der Rahmenbedingungen und Vorgaben für das Praxisprojekt.

- Klärung der Fragen der Teilnehmenden zur Umsetzung des Praxisprojektes.

- Zusammenfinden in Tandems zur Vorbereitung, Durchführung und Reflexion des Praxisprojektes.

Abschluss & Ausblick Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- haben die Inhalte des Fortbildungsmoduls reflektiert.

- haben einen Ausblick auf die kommende Fortbildungsphase erhalten und dazu Bedarf und

Wünsche für das kommende Modul geäußert.

Inhalte

- Schriftlicher Reflexionsbogen der ALP Dillingen

- Mündliche Seminarauswertung

(was war gut/hilfreich; was hätte anders laufen sollen; Referent_innenfeedback usw.)

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VIA Bayern e. V. – März 2014

Modul 4

Im letzten Modul der Fortbildung wird im Kontext interkultureller Schulentwicklungsprozesse eine weitere

Herausforderung im Alltag thematisiert: Die religiöse Vielfalt an Schulen bildet häufig den Hintergrund für

Konflikte und Diskriminierungen. Die Teilnehmenden setzen sich mit eigenen religiösen Prägungen und

Werten auseinander und lernen Ansätze zum Umgang mit religiöser Vielfalt in Schulen kennen.

Zentraler Schwerpunkt des Moduls ist die Rolle und Haltung als Berater_in. Anknüpfend an die in den

vorangegangenen Modulen bearbeiteten Themen, die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Hospitationen

und ggf. ersten eigenen Praxiserfahrungen aus der interkulturellen Schulentwicklungsberatung beschäftigen

sich die Teilnehmenden mit ausgewählten Aspekten zur Beratung. Dabei stehen die Vermittlung von

methodischen Ansätzen wie auch Klärungen zur Haltung als Berater_in im Kontext Schule nebeneinander.

Da zur Umsetzung von interkulturellen Maßnahmen oft neben personellen und logistischen auch finanzielle

Ressourcen gebraucht werden, ist es wichtig, dass die künftigen Berater_innen auf der einen Seite einen

Überblick über Projektfördermöglichkeiten (im Freistaat Bayern) haben. Auf der anderen Seite kann ihre

Beratungskompetenz auch darin liegen, Schulen bei der konkreten Antragstellung für die Finanzierung von

Projekten zu beraten.

Im Sinne der Nachhaltigkeit der Fortbildung bzw. der zukünftigen Einsätze als Berater_innen wird eine

Gesprächsrunde mit verantwortlichen Beauftragten der Regierungen und einem/einer Ansprechpartner_in

aus dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst organisiert.

Die fortbildungsbegleitenden Lerninstrumente werden weitergeführt. Begleitend werden Gesprächszeiten

mit der Fortbildungsleitung angeboten hinsichtlich der Praxisphase und der damit verbunden Aufgaben.

Übergreifende Ziele des Moduls

Die Teilnehmenden

- haben sich mit den Herausforderungen religiöser Vielfalt im Kontext Schule und mit sich daraus

ergebenden Konfliktlagen auseinandergesetzt.

- kennen Handlungsansätze zum konstruktiven und wertschätzenden Umgang mit religiöser Vielfalt.

- kennen ausgewählte Grundlagen professioneller Beratungstätigkeit.

- haben sich mit dem Ansatz systemischer Beratung auseinandergesetzt und diesen in Beziehung

zum System Schule gesetzt.

- haben sich mit der Rolle und Haltung von Berater_innen in interkulturell orientierten Schulent-

wicklungsprozessen auseinandergesetzt und diese im Zusammenhang mit ihren Erfahrungen und

Erkenntnissen aus der Praxisphase der Fortbildung reflektiert.

- haben Grundkenntnisse zur Finanzierung von Projekten vermittelt bekommen.

- haben Klarheit über ihr künftiges Tätigkeitsfeld als Berater_in bekommen.

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VIA Bayern e. V. – März 2014

Gesamtüberblick

Modul 4

Mo Di Mi Do

28.07. 29.07. 30.07. 31.07.

Rolle als Berater_in

Ressourcen, Fundraising

Zusammen-fassung & Abschluss

Mittagspause

Einstieg & Überleitung

Haltung als Berater_in

Praxis

Religiöse Vielfalt

Abendpause

Film offener

Abend für Fragen

Abschluss-abend

Einstieg & Überleitung Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- sind wieder in der Seminargruppe angekommen.

- haben über Erfahrungen in der Zeit nach dem dritten Modul berichtet.

- haben ihre Erwartungen an das Modul formuliert.

Inhalte

- Einstiegsrunde zum Wieder-Ankommen.

- Abfrage der Erwartungen der Teilnehmenden.

- Erhebung der Berater_innenkompetenz: Was müssen die Teilnehmenden am Ende der Fortbildung

wissen und können?

- Reflexion der Erfahrungen bei den Hospitationen.

Schwerpunkt 1: Herausforderung religiöse Vielfalt an Schulen Referent_innen: noch offen

Ziele

Die Teilnehmenden

- haben sich mit individuellen religiösen Werten auseinandergesetzt und diese Prägung selbst und

gemeinsam mit anderen reflektiert.

- können in religiöser Vielfalt Herausforderung und Chance zugleich erkennen.

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VIA Bayern e. V. – März 2014

- haben sich mit Konfliktfeldern vor dem Hintergrund unterschiedlicher religiöser Zugehörigkeit

(z.B. Kopftuch, Unterricht, Beten in der Schule) beschäftigt.

- kennen Ansätze zum Umgang mit religiöser Vielfalt im Kontext Schule.

Inhalte

Die Inhalte werden gemeinsam mit den Referent_innen entsprechend des Bedarfs und der Vorerfahrungen

der Teilnehmenden entwickelt.

Schwerpunkt 2: Rolle und Haltung als Berater_in finden und entwickeln Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- haben sich mit ausgewählten Aspekten einer professionellen Beratung auseinandergesetzt.

- kennen Grundlagen des systemischen Ansatzes in der Organisationsberatung.

- haben die erforderlichen Kompetenzen als Berater_in kennengelernt und reflektiert.

- haben eigene Ideen für die künftige Tätigkeit als Berater_in für interkulturelle Schulentwicklungs-

prozesse entwickelt und mit anderen Teilnehmenden diskutiert.

- haben im Rahmen von „Kollegialer Beratung“ Hinweise und Anregungen für die eigene Tätigkeit

als Berater_in erhalten.

- haben begonnen, eigene Workshopdesigns zu entwickeln.

Inhalte

- Grundlagen einer professionellen Beratung.

- Kompetenzen (persönlich, sozial, fachlich, methodisch) für die Beratungstätigkeit.

- Grundlagen zum systemischen Ansatz in der Beratung.

- Der Beratungsprozess – Schritte zum Erfolg.

- Konflikte, Krisen und Widerstand im Beratungsprozess.

- Beratungsprozesse erfolgreich abschließen und evaluieren.

- Bezug zu Inhalten und Schwerpunkten interkultureller Schulentwicklungsprozesse.

- Klärungen zur Haltung als Berater_in. Dabei geht es um Fragen wie z.B.: „Was können und wollen

Berater_innen?“, „Wo sind die (eigenen) Grenzen in der Beratung?“, „Wie kann darin unterstützt

werden, Lösungen zu erarbeiten und sie nicht einfach vorzugeben?“

Schwerpunkt 3: Ressourcen akquirieren: Projektmittel, Fundraising & Sponsoring Referent: Gerhard Engel – RISPONDA Gmbh – Beratung-Coaching-Fortbildung (angefragt)

Ziele

Die Teilnehmenden

- kennen den Unterschied zwischen öffentlicher Projektförderung, privater Spende, Sponsoring und

Fundraising.

- haben einen Überblick über Projektfinanzierungsmöglichkeiten im Freistaat Bayern und darüber

hinaus mit dem Fokus auf schulische interkulturelle Maßnahmen bekommen.

- kennen Grundlagen für die Erarbeitung von Projektanträgen.

Inhalte

Die Inhalte werden gemeinsam mit dem Referenten entsprechend des Bedarfs und der Vorerfahrungen der

Teilnehmenden entwickelt.

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VIA Bayern e. V. – März 2014

Praxis als Berater_in Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- kennen Beauftragte aus den Regierungen, die als Unterstützer_innen in der künftigen Tätigkeit als

Berater_in fungieren.

- kennen verantwortliche Ansprechpersonen aus dem Kultusministerium.

- haben sich mit den Fachexperten ausgetauscht.

Inhalte

Die Inhalte werden gemeinsam mit den Beauftragten bzw. weiteren Referent_innen zu einem späteren Zeit-

punkt entwickelt.

Abschluss & Ausblick Fortbildungsleitung

Ziele

Die Teilnehmenden

- haben die Inhalte des Fortbildungsmoduls reflektiert.

- haben ihre Fragen zum weiteren Verlauf der Fortbildung (Praxisprojekt, Kolloquium) beantwortet

bekommen.

Inhalte

- Schriftlicher Reflexionsbogen der ALP Dillingen

- Mündliche Seminarauswertung

(Was war gut/hilfreich? Was hätte anders laufen sollen? Referent_innenfeedback usw.)

Eine Gesamtauswertung der Fortbildung wird erst im Rahmen des letzten Reflexionstreffens vorge-

nommen.

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VIA Bayern e. V. – März 2014

Hospitationen & Reflexionstreffen

Im Rahmen der Fortbildung werden die Teilnehmenden jeweils im Tandem an zwei Coachingworkshops

an Projektschulen teilnehmen, die im Rahmen des Projektes WERTvoll MITeinander stattfinden. Dabei

werden sie jeweils einen Tag an den Projektschulen in Passau, München, Aschaffenburg und Weiden

(i.d.OPf). sein.

Die Hospitationen werden in Form einer teilnehmenden Beobachtung durchgeführt. Dafür wird ein Leit-

faden entwickelt (ggf. gemeinsam mit dem Teilnehmenden im ersten Modul), der sie bei der Dokumen-

tation der Workshops und der anschließenden Reflexion unterstützt.

In insgesamt vier Reflexionstreffen werden die Teilnehmenden in einen kollegialen Austausch untereinan-

der, mit der Fortbildungsleitung sowie den am Projekt beteiligten Coaches treten. Im Mittelpunkt dieses

Austausches stehen die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Hospitationen und die sich daraus entwi-

ckelten Fragen der Teilnehmenden im Blick auf die künftige eigene Tätigkeit als Berater_in. Damit wird

eine enge Verknüpfung zwischen den Theorie-Praxismodulen der Fortbildung auf der einen Seite und dem

Transfer für die eigene Tätigkeit auf der anderen Seite hergestellt.

Die Konkretisierung der Hospitations- und Reflexionsanteile in der Fortbildung wird nach dem ersten

Modul erfolgen, wenn deutlich ist, welche Vorerfahrungen die Teilnehmenden ggf. mitbringen, welchen

Bedarf und welche Erwartungen sie an die Praxisphase haben und wie sich die Teilnehmenden regional auf

die möglichen Coachingworkshops in den Schulen verteilen.

Ziele

Die Teilnehmenden

- kennen Abläufe, Methoden und Übungen aus Coachingworkshops in den Projektschulen.

- haben zwei verschiedene Coaches in der praktischen Arbeit erlebt und zwei unterschiedliche

Coachingprozesse kennengelernt.

- haben zwei Coachingprozesse anhand eines Leitfadens dokumentiert und für sich selbst und

gemeinsam mit anderen Teilnehmenden ausgewertet.

- haben gemeinsam mit anderen Teilnehmenden, der Fortbildungsleitung und weiteren Coaches die

eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse diskutiert und reflektiert.

- haben im Rahmen von kollegialer Beratung Anregungen für die eigene künftige Tätigkeit als

Berater_in erhalten.

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VIA Bayern e. V. – März 2014

Praxisprojekt

Im Rahmen der Fortbildung sollen die Teilnehmenden ein eigenes Praxisprojekt durchführen. Die Aufgabe

besteht darin, einen etwa drei- bis vierstündigen Workshop in einer Schule, die nicht bereits am Projekt

beteiligt war/ist, durchzuführen. Ziele bzw. Inhalte dieser Workshops können unter anderen sein:

Überlegungen zur Entwicklung von interkulturellen Maßnahmen in einer Schule, in einem

Kollegium bzw. einer Steuerungs- oder Arbeitsgruppe aus der Schulfamilie.

Workshop zur Beratung von Schulleitungen zur Initiierung eines interkulturellen Schulentwick-

lungsprozesses.

Workshop zur Beratung einer Steuerungsgruppe für Schulentwicklung im Hinblick auf die Auf-

nahme interkultureller Aspekte als neue Dimension in den bereits laufenden Schulentwicklungs-

prozess.

Das Praxisprojekt ist durch die Teilnehmenden durch folgende Elemente zu dokumentieren und zu reflek-

tieren:

Workshopdesign (geplanter und tatsächlich durchgeführter Ablauf).

Fotodokumentation von wichtigen Elementen aus den Workshops (Flipcharts, Arbeitsergebnisse).

Reflexionsbericht auf der Basis eines von der Fortbildungsleitung zur Verfügung gestellten

Rasters.

Die Konkretisierung des Praxisprojektes im Rahmen der Fortbildung wird erst zu einem späteren Zeitpunkt

erfolgen. Dies richtet sich u.a. auch danach, welche Vorerfahrungen die Teilnehmenden ggf. mitbringen,

welchen Bedarf und welche Erwartungen sie an die Praxisphase haben und welche Möglichkeiten für den

Praxiseinsatz in weiteren Schulen zur Verfügung stehen.

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VIA Bayern e. V. – März 2014

Kolloquium

Zum Abschluss der Fortbildung findet für die Teilnehmenden ein Kolloquium statt. Es wird in zwei Teilen

stattfinden, die den beiden Intentionen der Fortbildung Rechnung tragen: a) die vermittelten Fachkennt-

nisse und b) die erworbenen Feldkompetenzen der Teilnehmenden im Kreis der ganzen Fortbildungsgruppe

und vor einer Jury zu präsentieren. Die Anwesenheit der Fortbildungsgruppe bedeutet zum einen, dass die

Teilnehmenden vor einer Gruppe agieren müssen. Zum anderen ist dies für sie zugleich auch ein vertrauter

(und damit Schutz-) Raum.

Das Kolloquium dauert einen Tag. Die konkrete Ablaufplanung wird von der Fortbildungsleitung des VIA

Bayern/BLLV erarbeitet und mit den Mitgliedern der beiden Jurys abgestimmt.

Teil 1 – Fachwissen für die Beratung

Jede_r Teilnehmende bekommt per Zufallsverfahren eine Frage gestellt und soll diese nach einer kurzen

Vorbereitungszeit beantworten. Durch das Losverfahren wird sichergestellt, dass die Teilnehmenden sich

auf alle relevanten fachlichen Aspekte vorbereiten müssen, da sie aus allen Bereichen eine Frage ziehen

können. Die einmalige Rückgabe einer Frage ist möglich.

Bei den Fragen handelt es sich um zentrale Aspekte aus dem Verlauf der Fortbildung, auf die ein_e

Berater_in auch in einem Workshop jederzeit ad hoc reagieren können muss. Es geht um Grundlagen-

wissen aus den Themenschwerpunkten der Fortbildung: „Interkulturelle Verständigung“, „Interkulturelle

Öffnung“, „Antidiskriminierung“, „Interkulturelle Schulentwicklung“ sowie „Rolle und Haltung als

Berater_in“.

Die Jury für diesen fachorientierten Prüfungsteil setzt sich zusammen aus:

- der Fortbildungsleitung des VIA Bayern/BLLV (2 Personen) und

- der Fortbildungsleitung der ALP Dillingen (1 Person).

Teil 2 – Moderations- und Beratungskompetenz

Auf der Grundlage des Reflexionsberichtes über ihr Praxisvorhaben werden die Teilnehmenden aufge-

fordert, ihr didaktisches und methodisches Vorgehen bei der Planung, Umsetzung und Evaluation des

Workshops im Kreis der Ausbildungsgruppe und vor einer Jury darzustellen. In der Regel handelt es sich

dabei um einen Abschlussbericht zum Praxisprojekt. Sofern Teilnehmende dieses noch nicht abschließen

konnten, wird ein „Werkstattbericht“, der den gegenwärtigen Planungsstand reflektiert, als Grundlage

herangezogen.

Die konkrete Aufgabenstellung erhalten die Tandems, in denen das Praxisprojekt umgesetzt wurde, vor

Ort. Sie haben dann einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung, in denen sie die für eine Kurzpräsentation

vorbereiten können. Damit haben alle Teilnehmenden die gleichen Voraussetzungen für die Erarbeitung

der Präsentation und externe Gelingensfaktoren wie z.B. besondere künstlerische oder technische Fähig-

keiten bzw. auch externe Unterstützung werden unterdrückt.

Die Mitglieder der Jury stellen Rückfragen zu den Kurzpräsentationen.

Die Jury für diesen kompetenzorientierten Prüfungsteil setzt sich zusammen aus:

- einem/einer Vertreter_in der Bayerischen Staatskanzlei,

- einem/einer Vertreter_in des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus,

Wissenschaft und Kunst,

- einem/einer Vertreter_in der ALP Dillingen und

- einem/einer Vertreter_in der Projektleitung des BLLV

In dieser Jury hat die Fortbildungsleitung des VIA Bayern eine beratende Stimme im Blick auf die inner-

halb der Fortbildung vermittelten Inhalte zur Rolle/Haltung als Berater_in.

Die beiden Jurys entscheiden über das Bestehen des Kolloquiums, Prüfungsnoten werden dabei nicht

vergeben – es gibt nur „bestanden“ bzw. „nicht bestanden“. Im Falle des Nichtbestehens erhalten die

Teilnehmenden eine qualifizierte Teilnahmebestätigung.

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VIA Bayern e. V. – März 2014

Zertifikat

Die Teilnahme an den Fortbildungsmodulen, die Umsetzung eines Praxisvorhabens und der erfolgreiche

Abschluss des Kolloquiums werden zertifiziert.

Das Zertifikat orientiert sich an den Vorgaben/Gepflogenheiten der ALP Dillingen. Es besteht aus einer

Urkunde und einer Beschreibung aller relevanten Themen, Inhalte, Praxisbausteine und erbrachten Leistun-

gen. Im Pilotdurchgang der Fortbildung wird im Zertifikat die Einordnung in das Wertebündnis Bayern und

das in diesem Rahmen stattfindende Projekt WERTvoll MITeinander durch Verwendung der entsprechen-

den Logos deutlich gemacht.

Zertifizierende Institutionen/Verbände sind:

- die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalentwicklung Dillingen (ALP),

- der Verband für Interkulturelle Arbeit Bayern (VIA) e.V. und

- der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) e.V.

Ein Zertifikat wird an die Teilnehmenden vergeben, wenn sie:

1. an allen vier Fortbildungsmodulen durchgängig teilgenommen haben,

2. an den zwei Hospitationsterminen anwesend waren,

3. an allen vier Reflexionstreffen teilgenommen haben,

4. ein Praxisprojekt durchgeführt, dokumentiert und schriftlich reflektiert haben und

5. das Kolloquium erfolgreich bestanden haben.

Abweichungen von diesen Bedingungen werden im Einzelfall entschieden.

Teilnehmende, die diese Bedingungen nicht erfüllen, erhalten eine qualifizierte Teilnahmebescheinigung

mit der Benennung der Inhalte der Module, an denen sie teilgenommen haben, und Ausführungen zu den

Praxisanteilen. Für die Durchführung der Pilotfortbildung gibt es besondere Zertifikatsbedingungen, die

sich an die hier beschriebenen Grundsätze anlehnen.

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VIA Bayern e. V. – März 2014

Literaturauswahl

Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Innere Schulentwicklung in Bayern. Aus der Praxis – für die

Praxis. München 2001.

Beutel, Wolfgang und Peter Fauser (Hrsg.). Demokratie, Lernqualität und Schulentwicklung. Wochenschau Verlag

Schwalbach/Ts. 2009.

Buhren, Claus G., und Hans-Günther Rolff (Hrsg.). Handbuch Schulentwicklung und Schulentwicklungsberatung.

Beltz Verlag Weinheim und Basel 2013.

Griese, Christiane und Helga Marburger (Hrsg.). Interkulturelle Öffnung. Ein Lehrbuch. Oldenbourg Verlag München

2012.

Hartung, Regine, Katty Nöllenburg unbd Özlem Deveci (Hrsg.). Interkulturelles Lernen. Ein Praxisbuch. Debus

Pädagogik Verlag Schwalbach/Ts. 2013.

Hauser, Hans-Georg (Hrsg.). Worauf Berater achten. Kompetenzen – Modelle – Trends in der professionellen

Beratung. 3. neu bearbeitete Auflage. Linde Verlag Wien 2012.

Heinrich Böll Stiftung. Neumann, Ursula und Jens Schneider (Hrsg.). Schule mit Migrationshintergrund. Waxmann

Münster, New York, München, Berlin 2011.

Holzbrecher, Alfred (Hrsg.). Interkulturelle Schule. Eine Entwicklungsaufgabe. Wochenschau-Verlag Schwalbach/Ts.

2011.

Huxel, Katrin. Schritt für Schritt zur interkulturellen Schulentwicklung. Powerpoint-Präsentation eines Vortrages vom

16.11.2012. Download

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