Beratung und neue Medien - caritas.de · 15.12.2014 2 Übersicht 01 Relevanz der Thematik -...
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15.12.2014 Dr. Daniela Ruf, DCVBeratungskongress des BKB, 30. September 2014, Köln 1
Beratung und neue Medien Virtuelle Beratungsstellen, mobile Medien und
soziale Netzwerke als neue „Räume“ von Beratung?
Beratung und neue Medien Virtuelle Beratungsstellen, mobile Medien und
soziale Netzwerke als neue „Räume“ von Beratung?
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Übersicht
01 Relevanz der Thematik - Entwicklungen im Bereich neue Medien
02 Neue Medien - Möglichkeiten, Chancen und Grenzen im Bereich Beratung und Behandlung
Dr. Daniela Ruf, DCVBeratungskongress des BKB, 30. September 2014, Köln
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Relevanz der ThematikRelevanz der ThematikEntwicklungen im Bereich
neue Medien Entwicklungen im Bereich
neue Medien
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Mediensozialisation
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Mediensozialisation
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Mediensozialisation
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Entwicklung derInternetnutzung
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Internetnutzung in Deutschland 2013
Quelle: (N) ONLINER Atlas, 2013
%
0
20
40
60
80
100
14-19-jährige 50-59-jährige 70+jährige
97,5
78,8
30,2
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Internetnutzung in Deutschland 2013
Quelle: (N) ONLINER Atlas, 2013
%
0
20
40
60
80
100
Schulbildung
91,5
60,7
Abitur Volks-/Hauptschule
0
20
40
60
80
100
Berufstätigkeit
89,1
61,2
Berufstätige Nicht-Berufstätige
%
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Das Internet bietet eine gute Möglichkeit, viele Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Bildung zu erreichen.
Internetnutzung
Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2012, Deutschsprachige Onlinenutzer ab 14 Jahren (2012: n=1366): Genutzte Onlineanwendungen 2012, mindestens einmal wöchentlich genutzt
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insgesamt 14-29Jahre
30-49Jahre
50-69Jahre
Ab 70Jahre
Suchmaschinen 83% 96% 83% 74% 58%
E-Mail 79% 81% 83% 74% 69%
Online-Communities 36% 75% 30% 12% 4%
Homebanking 32% 26% 39% 28% 24%
Chatten 26% 56% 19% 8% 4%Online-Spiele 16% 23% 16% 7% 14%Online-Shoppen 7% 8% 8% 5% 1%Partnerbörsen 4% 7% 3% 3% 5%
Soziale Netzwerke sind wichtig, um bestimmte Zielgruppen, v.a. junge Menschen, zu erreichen/abzuholen (- allerdings nicht, um dort zu beraten: Datenschutz!)
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Nutzungsorte von Smartphones49% der Smartphone-Besitzer über 14 Jahre nutzen ihr mobiles Endgerät stets und überall.
Quelle: BVDW 2013 Seite 23
… dadurch wird auch Beratung mobil!
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Künftig werden wir Beratung „nicht ohne den Bezug zu NeuenMedien beschreiben, planen oder durchführen können“, diesweniger, weil es quantitativ zunehmend mehr Online‐beratungen geben wird, sondern – viel grundsätzlicher – auseinem im Alltag erfahrbaren Wirklichkeitsverständnis, dasdarauf basiert, dass Reales und Virtuelles „gegeneinanderdurchlässig und miteinander verwoben ist“.
(Engel & Frank, 2004, S. 499)
Mediatisierung des Alltags
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Zusammenfassung der Entwicklungen Heute wachsen Menschen mit der Nutzung neuer Medien auf
Die Internetnutzung ist stark angestiegen - im Grunde sind heute Menschen allerAltersgruppen und Bildungsschichten über das Internet erreichbar
Heute wird vieles online gemacht, das früher nur offline erfolgte - derselbe Anspruchwird zunehmend auch an Beratung gestellt, man will alles „unter einem Dach“angeboten bekommen und dort abgeholt werden, wo man sich befindet
Es findet eine Mediatisierung des Alltags statt - reale und virtuelle Welt sind keine„Parallelwelten“, sondern miteinander verwoben
Viele Menschen sind inzwischen immer und überall online
Diese Entwicklungen haben nicht nur positive Seiten (Arbeit und Freizeit sind oft nichtmehr klar voneinander getrennt, es kann zu einem pathologischen Internetgebrauchkommen, …)
Aber es stellt sich nicht die Frage, ob wir bestimmte Entwicklungen gut finden undpersönlich mitmachen möchten oder nicht - wir müssen in der Beratung damitumgehen, dass sie für viele Menschen Realität geworden sind, und unsere Angebote sogestalten, dass sie zukunftsorientiert sind und alte wie neue Zielgruppen erreichen
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Die Frage ist nicht, OB Nutzung neuer
Medien/Online-Beratung,sondern WANN/WIE/WO!
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Neue MedienNeue MedienMöglichkeiten und Chancen Möglichkeiten und Chancen
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Social Media
Selbst Inhalte zur Verfügung stellen - statt nur „konsumieren“
Vernetzung, Austausch, Wissensmanagement, Werbung, Zielgruppen erreichen, Öffentlichkeit schaffen, Beteiligung (Social Media Guidelines!), …
Große Reichweite: einfach und günstig zugänglich
Multimedial (Text, Bild, Audio, Video)
Unmittelbare Veröffentlichung/Aktualität
Selbst Inhalte zur Verfügung stellen - statt nur „konsumieren“
Vernetzung, Austausch, Wissensmanagement, Werbung, Zielgruppen erreichen, Öffentlichkeit schaffen, Beteiligung (Social Media Guidelines!), …
Große Reichweite: einfach und günstig zugänglich
Multimedial (Text, Bild, Audio, Video)
Unmittelbare Veröffentlichung/Aktualität
Am weitesten verbreitetBlogs, Foren, Social Networks, Wikis, Podcasts
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Einsatzmöglichkeiten neuer Medien in Beratung u. Behandlung
E-Health
Elektronische Gesundheitskarte (Pflicht ab 2015)
Telemedizin
Gesundheits-Apps (22% nutzen Apps zur Kontrolle von Gesundheitswerten,
12% für Fitness-/Ernährungstipps)
Hilfeangebote
Online-Informationsportale, FAQs, …
Online-Selbsthilfe-Tools/Coaches (- mit/ohne Kontakt zu Berater(inne)n/Therapeut(inn)en)
„Internet-Streetwork“, z.B. in sozialen Netzwerken (- zum Erstkontakt, nicht zur Beratung)
Online-Beratung (Mail, Einzel-/Gruppen-Chat, Forum)
Blended Counseling (face-to-face + online Kontakte)
Online-Therapie
Online-Nachsorge
Online-Selbsthilfegruppen
E-Learning
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Telemedizin
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Entwicklungen Demographische Entwicklung Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum Spezialisierung Kosten
Telemedizin Bedarfsgerechte Versorgung im ländlichen Raum Konsile mit entfernten Experten möglich (- dadurch Behandlung vor Ort möglich + auch
kontinuierliche Fortbildung der Ärzt(inn)en vor Ort durch die Konsile) Kosteneinsparung (z.B. Vermeidung der Wiederholung von Untersuchungen)
Beispiele Tele-Diagnostik/Tele-OPs Virtuelle Arztkonsultation (www.arztkonsultation.de) Telemedizinisches Konsil vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Tele-Monitoring Diabetes (Elektronischer Diabetes-Pass) Entlastung in der Pflege (Arzneimitteltherapiesicherheit, Wundmanagement,
Telekommunikation mit Ärzt(inn)en)
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Online-Beratung
anders als face-to-face Beratung (- aber nicht „minderwertig“ und nicht nur ein vorübergehender Trend)
fachkompetent
wirksam:allein das Aufschreiben entlastet und sortiert die Gedanken bereits; auch bei der Online-Beratung entsteht eine Beziehung zwischen Berater(in) und Klient(in) - fehlendeInformationen, wie z.B. Gestik und Mimik, werden kompensiert; Studien belegen guteWirksamkeit
eigenständige, gleichwertige Beratungsform - wird aber oft auch in Kombination mitface-to-face Beratung eingesetzt
datensicher - im Gegensatz zu Beratung per E-Mail
wichtige Ergänzung + Erweiterung des bisherigen Beratungsangebots
zunehmend nachgefragtDr. Daniela Ruf, DCV
Beratungskongress des BKB, 30. September 2014, Köln
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muss auf allen Ebenen getragen sein: Träger, Einrichtungsleitungen, Berater(innen)
muss selbstverständlicher Teil der Beratungsarbeit/in Leistungsvereinbarungenverankert sein
ist nicht Sache einzelner Berater(innen), sondern muss gemeinsam in der Einrichtungorganisiert werden (Durchführung + Vertretung)
braucht fachliche Kompetenz
braucht Kompetenzen zur Online-Beratung (Schulung)
braucht Bereitschaft, sich auf eine neue Beratungsform einzulassen
braucht Austausch und Vernetzung
erfordert Einhaltung von Qualitätsstandards
erfordert Garantie des Datenschutzes
Online-Beratung
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Chancen durch Online-Beratung
Stepped-CareBlended
Counseling
Nachsorge
Überbrückung von
Wartezeiten
Positionierung am Impuls der Zeit
Erreichenneuer
Zielgruppen
Niedrigschwelliges Angebot
Anonymität Ortsflexibilität Zeitflexibilität
Eröffnung eines weiteren
Zugangs zu Beratung
Erweiterung des Angebots-
spektrums
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Online-Beratungwww.caritas.de/onlineberatung
Mail-Beratung/Chat-Beratung
Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQs)
Adressen-Suche für Beratung vor Ort
Hilfe für verschiedene Problemlagen auf einer Plattform
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Online-BeratungKBK-EFL
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Online-BeratungBKE
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Online-BeratungTelefonseelsorge
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Online-BeratungAG Christliche Onlineberatung
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Neue Medien in der KlinikBeispiel: Einbeziehung neuer Medien in die Arbeit der salus klinikVor Aufnahme→ Selbsthilfeportal
6-wöchiges Selbsthilfeprogramm zur Reduktion des Alkoholkonsums/Abstinenz mittäglichen Aufgaben, Info-Texten, Trinktagebuch
→ salus chat & forumAustausch mit anderen (moderiert)
Während der Therapie→ Smartphone-Nutzung
Hinterlegung Notfallplan, Skill‐Liste, Abstinenz Card (pro und contra), Erreichbarkeitvon Unterstützern, Kalenderfunktion: Planung Tagesstruktur, Termine, Erinnerung anwichtige Vorsätze, Tagebuch schreiben, Überstehen kritischer Situation durchsms/facebook‐Kontakt mit Unterstützern
Nachsorge→ Telenachsorge-Projekt
Chat-Angebot wöchentlich 90 min für 26 Wochen, Arbeit mit Modulen, therapeutisch geleitet
→ salus chat & forum
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Selbsthilfe
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Chancen durch die Entwicklungen
Neue Medien/Online-Beratung sind eine gute Möglichkeit, viele verschiedeneZielgruppen zu erreichen
Soziale Netzwerke bieten eine gute Möglichkeit, v.a. junge Menschen dort abzuholen,wo sie sind (- die Beratung muss dann allerdings über eine datensichere Plattformerfolgen)
Online-Beratung kann evtl. auch einen Zugang zu Menschen mit problematischemComputerspiel-/Internetgebrauch eröffnen
Online-Beratung eröffnet einen weiteren Zugang zu Beratungsangeboten - nicht nur,aber v.a. auch für Menschen, die mit der face-to-face Beratung nicht erreicht werden
Online-Beratung kann einen Beitrag zu sozialer Teilhabe leisten, denn digital vernetzteMedien sind inzwischen zentral für die alltägliche Lebensführung und für sozialeTeilhabe geworden
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Neue MedienNeue MedienGefahren und GrenzenGefahren und Grenzen
Dr. Daniela Ruf, DCVBeratungskongress des BKB, 30. September 2014, Köln
15.12.2014 31Dr. Daniela Ruf, DCVBeratungskongress des BKB, 30. September 2014, Köln
Gefahren
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Grenzen
Zu beachten…
... Eignung des Angebots für jeweilige(n) Klienten/Klientin
... Eignung des Angebots für die Problemlage
... Auffindbarkeit des Angebots/Erreichen der Zielgruppen
Dr. Daniela Ruf, DCVBeratungskongress des BKB, 30. September 2014, Köln
Es geht weniger um die Frage der Vor- und Nachteile, sondernvielmehr darum, wann, wie und wo Online-Beratung guteingesetzt werden kann.
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Neue MedienNeue MedienZielZiel
Dr. Daniela Ruf, DCVBeratungskongress des BKB, 30. September 2014, Köln
15.12.2014 34Dr. Daniela Ruf, DCVFachtag Online-Beratung, 03. Dezember 2013, München
http://www.youtube.com/watch?v=LWgu0HBOTtQ
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Sinnvolle Ergänzung und Erweiterung der
face-to-face Beratung durch Online-Beratung
– kein Ersatz!
Ziel
Dr. Daniela Ruf, DCVBeratungskongress des BKB, 30. September 2014, Köln
+
15.12.2014 36Dr. Daniela Ruf, DCVFachtag Online-Beratung, 03. Dezember 2013, München
Ziel
Positionierung am Impuls der Zeit
Erweiterung des Angebots-spektrums
Qualität in der (Online-)Beratung
Grundauftrag = Beratung
face-to-face + online
Niedrigschwelliges Angebot
Eröffnung weiteren Zugangs zu Beratung
Erreichen alter und neuer Zielgruppen
Erreichen einer Gesellschaft der Vielfalt-
digitale vernetzte Medien sind inzwischen zentral für die alltägliche
Lebensführung und die soziale Teilhabe geworden
Erreichen einer Gesellschaft der Vielfalt-
digitale vernetzte Medien sind inzwischen zentral für die alltägliche
Lebensführung und die soziale Teilhabe geworden
Ziel
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Links Beratunghttp://www.caritas.de/onlineberatunghttp://www.katholische-eheberatung.de/index.php?id=6http://www.BKB.de/?SID=10E-4B7-C8C-9E7www.telefonseelsorge.dehttp://www.christliche-onlineberatung.de/
Therapiewww.net-step.dewww.beacon.anu.edu.au
Telemedizinwww.arztkonsultation.de
Selbsthilfehttps://www.selbsthilfe-interaktiv.de/
salus klinikhttp://www.salus-kliniken.de/fileadmin/contents/fd/Wissensportal/Neue_Medien_in_der_salus_klinik_Schreibgeschuetzt_fuers_Internet.pdfwww.salusforum.dewww.chat-nachsorge.de
15.12.2014 Dr. Daniela Ruf, DCVBeratungskongress des BKB, 30. September 2014, Köln
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Literatur
15.12.2014 Dr. Daniela Ruf, DCVBeratungskongress des BKB, 30. September 2014, Köln
Online-Beratungsjournalhttp://www.e-beratungsjournal.net/onlineberatung/Aktuell.html
Eichenberg, C. & Kühne, S. (2014). Einführung Onlineberatung & -therapie. Grundlagen, Interventionen und Effekte digitaler Medien. ISBN: 978-3-8252-4131-5
Kontakt
Dr. Daniela RufReferat Gesundheit, Rehabilitation, Sucht
Deutscher Caritasverband e.V.Tel.: 0761/200-385
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