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Beratungs- und Unterstützungsleistung für energiesparendes Bauen und die Nutzung der erneuerbaren Energien in der Altairegi- on Russlands BMWi - Förderkennzeichen: 0329821A/8 Abschlussbericht Projektbearbeiterin Christel Russ Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme Projektlaufzeit: 01.03.1998 - 31.03.2001 TOS-1-0203-RUS-1 Freiburg, März 2002

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Beratungs- und Unterstützungsleistung fürenergiesparendes Bauen und die Nutzungder erneuerbaren Energien in der Altairegi-on RusslandsBMWi - Förderkennzeichen: 0329821A/8

Abschlussbericht

Projektbearbeiterin

Christel RussFraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme

Projektlaufzeit: 01.03.1998 - 31.03.2001

TOS-1-0203-RUS-1

Freiburg, März 2002

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Der vorliegende Bericht besteht aus 22 Seiten und 7 Abbildungen sowie 2 Anlagen.

Freiburg, März 2002

Dr. Karsten Voss Dr. Christel RussLeiter Gruppe Solares Bauen Projektleiterin

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Das diesem Bericht zugrundeliegende Forschungsvorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministe-riums für Wirtschaft und Technologie unter dem Förderkennzeichen 0329821A/8 gefördert. DieVerantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor

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INHALT

1 ERGEBNISSE IM ÜBERBLICK .............................................................................4

2 AUSGANGSSITUATION UND PROJEKTZIEL.......................................................6

3 ARBEITSPROGRAMM.......................................................................................8

3.1 Energiesparendes experimentelles Demonstrationsgebäude .............................................. 8

3.2 Energiesparendes Bauen..................................................................................................... 8

3.3 Kontakte zu Firmen und öffentlichen Einrichtungen........................................................... 8

3.4 Energiekonzepte................................................................................................................. 9

4 ERGEBNISSE DER PROJEKTARBEITEN ...............................................................9

4.1 Energiesparendes experimentelles Demonstrationsgebäude .............................................10

4.2 Energiesparendes Bauen....................................................................................................15

4.3 Kontakte zu Firmen und öffentlichen Einrichtungen..........................................................174.3.1 Firmenkontakte.............................................................................................................174.3.2 Besuch öffentlicher Einrichtungen...................................................................................19

4.4 Energiekonzepte................................................................................................................19

5 ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN.....................................20

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1 Ergebnisse im Überblick

Angesichts des gegenwärtigen baulichen und energetischen Zustandes der Ge-bäude im Bestand sowie der Energieversorgungs- und Umweltprobleme inWestsibirien, speziell der Altairegion, verstärkt sich das Interesse an energiespa-rendem Bauen und der Nutzung erneuerbarer Energien im Bauwesen. Das Al-taier Regionale Zentrum für nichttraditionelle Energetik und Energieeinsparung(AREZ), Barnaul unter Leistung von Dr. Fedjanin nahm 1994 erste Kontakte zumFraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg auf, um die Erfah-rungen des Institutes beim energiebewussten Bauen unter Nutzung solarer E-nergietechniken für die Entwicklung des energiesparenden Bauens in Russlandzu nutzen. Als erste Projekt wurde die Errichtung eines experimentellen ener-giesparenden Demonstrationsgebäudes nach dem Vorbild des Solarhauses Frei-burg vorgesehen. Mit fachlicher Unterstützung des Fraunhofer ISE wurde dasbauliche und haustechnische Konzept des Gebäudes entwickelt und 1999 mitdem Bau begonnen. Bis Ende 1999 wurden die Arbeiten zum Fundament, derErdwärmeübertrager, der Lanzeitspeicher und die Außenwände sowie die Zwi-schendecken bis zum Dachbereich relativ zügig errichtet. Danach kam es leiderzur Bauunterbrechung und das Projekt im vorgesehenen Zeitraum nicht been-det werden, da von russischer Seite in den Jahren 2000 und 2001 die Mittelfür die bauliche Fertigstellung des Gebäudes nicht bereitgestellt wurden. Es istjedoch vorgesehen, in diesem Jahr die baulichen Arbeiten fortzusetzen.

Während der gemeinsamen Projektbearbeitung fand ein intensiver wissen-schaftlicher Austausch zu allen Fragen des energiesparenden Bauens zwischendem Fraunhofer ISE und dem AREZ statt. Dabei wurden die Erfahrungen desFraunhofer ISE bei der Erstellung der energetischen Versorgungskonzepte fürGebäude mit niedrigen Energiebedarf sowohl anhand von verschiedenen Si-mulationsberechnungen als auch an gebauten Projekten vorgestellt. Es wurdendie für Niedrigenergiegebäude wichtigen Parameter wie Wärmebrücken, Dich-tigkeit der Gebäudehülle und Lüftung ausführlich besprochen. Anhand zahlrei-cher Demonstrationsgebäude im Neubau und bei der Bestandssanierung konn-ten sich die Mitarbeiter des AREZ am realisierten Objekt über die Effizienz derenergieoptimierten Gebäude informieren. In den einzelnen besichtigten Objek-ten wurden die verschiedene Techniken zum energiesparenden Bauen gezeigtund dem AREZ Anregungen für ein energieoptimiertes Bauen unter den klima-tischen Bedingungen in Sibirien gegeben.

Während der gemeinsamen Projektbearbeitung wurden auch verschiedeneKontakte zu Industriefirmen vermittelt. Eine Zusammenarbeit auf dem Gebietder Entwicklung eines gemeinsamen Systems der Wärmedämmung zeichnet

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sich zwischen dem AREZ und der Fa. LACUFA ab. Hier sind jedoch die Arbeitendurch neue Projekte, auch mit Unterstützung des Fraunhofer ISE, fortzusetzen.

Durch die wissenschaftliche Unterstützung des Fraunhofer ISE war es möglich,die Bemühungen des AREZ in der Altairegion zur Umsetzung einer rationellenEnergienutzung und dem Einsatz erneuerbarer Energien aktiv zu unterstützen.Die gemeinsamen Arbeiten führten auch dazu, dass auf Anregung des AREZ inder Altairegion ein Gesetz zur „Rationellen Energieeinsparung“ verabschiedetwurde. Durch das gemeinsame Auftreten des AREZ und des Fraunhofer ISE inBarnaul konnte auch die Leitung der Technischen Universität Barnaul angeregtwerden, die Themen zur rationellen Energienutzung und den Einsatz erneuer-barer Energien in das Lehrprogramm aufzunehmen. Seitens der Energieinspek-tion der Altairegion wird auf Drängen des AREZ derzeit auch über die Einrich-tung von Energieberatungsstellen diskutiert.

Insgesamt kann man einschätzten, das durch die aktive wissenschaftliche Zu-sammenarbeit des AREZ und des Fraunhofer ISE in der Altairegion Fortschrittehinsichtlich der Nutzung energiesparender Technologien erreicht wurden. Umdie Arbeiten auf diesem Gebiet weiter zu intensivieren ist es jedoch erforder-lich, die bisher vorliegenden Kontakte zwischen dem Fraunhofer ISE und demAREZ weiter auszubauen und durch neue vertragliche Bindungen zu unterstüt-zen.

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2 Ausgangssituation und Projektziel

Als Reaktion auf die vom Bundesforschungsministerium unterstützte Deutsch-Russische Konferenz im Oktober 1994 in Freiburg hat sich auf Initiative von desZentrums für nichttraditionelle Energetik und Energieeinsparung, Barnaul unterLeistung von Dr. Fedjanin ein erster Kontakt zum Fraunhofer-Institut für SolareEnergiesysteme ISE entwickelt. Motivation dazu angesichts des baulichen Stan-dards und der Energieversorgungsprobleme in Westsibirien, speziell der Altaire-gion, war das Interesse an energiesparendem Bauen und der Nutzung erneuer-barer Energien im Bauwesen. Das Institut in Barnaul ist ein staatlicher wissen-schaftlicher Forschungsbetrieb, der durch die Administration der Altairegion inAbstimmung mit den relevanten Ministerien der Russischen Föderation geschaf-fen wurde. Es finanziert sich durch die Umsetzung von Projekten für privateBauherren sowie Arbeiten zur rationellen Energienutzung und Energieeinspa-rung für die regionale Administration und im geringen Umfang durch staatlicheProjektfördermittel.

Nach einem vertieften schriftlichen Informationsaustausch zwischen unserenbeiden Instituten einschließlich erster Energiebedarfsberechnungen für einNiedrigenergiehaus im Klima Westsibiriens kam es im September 1996 auf Ein-ladung von Dr. Fedjanin und mit finanzieller Förderung durch das Osteuropa-Verbindungsbüro zu einem dreitägigen Zusammentreffen in Barnaul1. Dabeiwurden seitens des russischen Partners Pläne für den Bau eines Niedrigenergie-Solar-Hauses als Demonstrationsgebäude in Barnaul vorgelegt und intensiv dis-kutiert. Zu dessen Konzeption und Bau wird seitens des russischen Partners eineKnow-how Unterstützung durch das Fraunhofer ISE gewünscht. Im Anschlussan den Besuch kam es zu einer formalen Kooperationsvereinbarung zwischenden beiden Institutionen.

Ziel des Projektes war die wissenschaftliche Beratung und die Vermittlung vonKnow-how aus dem Bereich des energiesparenden Bauens und der damit ver-bundenen Technologien (Wärmedämmung, Fenstersysteme, Lüftungs- undHeizungstechnik) sowie die Anwendung solarer Energiesysteme im Bauwesen(solare Warmwasserbereitung, Photovoltaik, Energiespeicherung, etc.). EinenSchwerpunkt der Arbeiten bildete die fachliche Beratung und Unterstützungbeim Bau eines energiesparenden Demonstrationsgebäudes in Barnaul. Das

1 Ein ausführlicher Reisebericht liegt dem Osteuropa-Verbindungsbüro vor.

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Gebäude in Niedrigenergiebauweise soll mit einem Heizwärmebedarf unter40 kWh/m² aufweisen. Die Deckung des gesamten Energiebedarfs des Gebäu-des soll mittels regenerativer Energien erfolgen. Vorbild des Gebäudes ist dasSolarhaus in Freiburg.

Ein Demonstrationsgebäude wäre der reale Beweis dafür, mit wie wenig Ener-gie und Umweltbelastung Gebäude komfortabel bewohnt werden können.Dies steht im Kontrast zur aktuellen Baupraxis in der Altairegion. Für das Zent-rum für Energieeinsparung und nichttraditionelle Energetik ist es eine idealePlattform zur Erarbeitung von Praxiswissen über Energieeffizienz und Solar-energienutzung im Bauwesen. Das Wissen kann an die lokalen Hochschulenweitergetragen werden.

Die Altairegion besitzt praktisch keine fossilen Energieträger. Brennstoffe wer-den aus den Nachbarregionen eingeführt. Ziel der Administration ist es, die da-zu erforderlichen Finanzmittel langfristig so umzulenken, das die lokale Wir t-schaft unmittelbar davon profitiert. Es finden sich vor Ort zahlreiche Betriebeder ehemaligen Rüstungsproduktion, die ein hohes Know-how in der Metall-verarbeitung besitzen. Dies kann für die Produktion von Energiewandlern ein-gesetzt werden (effiziente Kesselanlagen, Solarkollektoren, Wärmepumpen,etc.). Aus diesem Grund war es ein Anliegen des Projektes. Kontakte zu Firmenin Deutschland aufzunehmen und zu prüfen, inwieweit ein Know How -Transfer von Technologien zur Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäudemöglich sind.

Die geringe Bevölkerungsdichte in großen Teilen der Altairegion erfordert diedezentrale Bereitstellung von Energie. Die Einführung von mehr Energieeffi-zienz in Verbindung mit ersten Ansätzen zur Nutzung der lokalen Energiepo-tentiale (Solare Warmwassersysteme, Windenergieanlagen, etc.) ist ein ent-scheidender Beitrag zur langfristigen Verbesserung der Versorgungssituation.Deshalb galt es Erfahrungen über die Erstellung regionaler Energiekonzepteund einer umweltfreundlichen Energieversorgung zu vermitteln und ein Pro-gramm zur Vorbereitung des neuen regionalen Energieversorgungskonzept zuunterstützen.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Unterstützung des AREZ bei der regionalenArbeit hinsichtlich der Umsetzung eines Konzeptes zur rationellen Energieein-sparung und der Entwicklung der Vorlage zum Gesetzentwurf über die ratio-nelle Energieeinsparung. Die Kontaktaufnahme zur Energieinspektion der Altaiin Barnaul und der Altai - Administration Bereich Energie waren dabei notwen-dig, um die Arbeit des AREZ zu unterstützen, damit sie Konzepte der rationel-len Energienutzung regional umsetzen zu können.

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3 Arbeitsprogramm

3.1 Energiesparendes experimentelles Demonstrationsgebäude

• Bewertung der konstruktiven und baulichen Ausführung des geplanten e-nergieeffizienten Demonstrationsprojektes in Barnaul hinsichtlich der Mult i-plikationsmöglichkeiten der eingesetzten Techniken und Materialien in derAltairegion. Einführen in Programme zur Berechnung der Energiekennzah-len für Gebäude, Auslegungsprogramme für Kollektoranlagen zur Warm-wasserbereitung und Heizungsunterstützung. Beratung hinsichtlich derNutzung von Erdwärmetauschern.

• Unterstützung bei der mathematischen Modellierung der Energieversor-gungssysteme des experimentellen Gebäudes.

• Qualitätssicherung am Demonstrationsgebäude - Konzept der Messwerter-fassung und Auswahl der Sensoren für die Installation am Demonstrations-gebäuden

3.2 Energiesparendes Bauen

• Vermitteln von Konzepten für energiesparendes Bauen sowie energiege-rechte Sanierung im Gebäudebestand unter Beachtung der Minimierungdes Heizwärmebedarfes, (Wärmedämmung, konstruktive Bauausführung,Wärmebrücken, Materialeinsatz), Besuch und Bewertung von Demonstrati-onsprojekten der energiegerechten Sanierung von Gebäuden in Deutsch-land.

3.3 Kontakte zu Firmen und öffentlichen Einrichtungen

• Kontaktvermittlung und Firmenbesuche bei Herstellern von Bau- und Aus-rüstungskomponenten zur Unterstützung des energiesparenden Bauen.Sammeln von Informationen zur Schaffung von Voraussetzungen für Ferti-gungskapazitäten in der Altai-Region.

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• Kontakte zu öffentlichen Einrichtungen der Stadt Freiburg und Energie-agenturen, um Informationen zur Umsetzung von Konzepten zur rationel-lenEnergieanwendung, Energieeinsparung und Nutzung erneuerbarer Energie-technologien in den Städten und Regionen zu erhalten.

3.4 Energiekonzepte

• Unterstützung des AREZ bei der Erarbeitung von Konzepten zur ländlichenEnergieversorgung unter Nutzung solarer Techniken in der Altai-Region un-ter Beachtung der örtlichen Voraussetzungen (Klima, Topographie).

4 Ergebnisse der Projektarbeiten

Entsprechend der abgestimmten Arbeitspläne fanden jährlich je ein Arbeitsbe-such durch das AREZ in Freiburg und durch das Fraunhofer ISE in Barnaul statt.Am Ende jedes Arbeitsbesuches wurden die gemeinsamen Aktivitäten und Er-gebnisse in Protokollen/Zwischenberichten festgehalten, Anhang 1.

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4.1 Energiesparendes experimentelles Demonstrationsgebäude

Anlässlich der Arbeitsbesuches in Freiburg und Barnaul wurde das von AREZerarbeitete bauliche und haustechnische Versorgungskonzept des energiespa-renden Demonstrationsgebäudes intensiv diskutiert. Bild 1 zeigt das Modell desGebäudes. Unter Berücksichtigung der Gradtagzahl und den Einstrahlungsbe-dingungen in Barnaul wurde der Wärmebedarfsnachweis für unterschiedlicheDämmstandards der Fassade und der Fenster mit Hilfe des Passivhausprojektie-rungspaketes berechnet.

Bild 1 Modell des experimentellen Demonstrationsgebäudes in Barnaul, Russland

Anhang 2 zeigt den Wärmebedarfsnachweis für das optimierte Demonstrati-onsgebäude. In Bild 2 sind die wichtigsten Daten zum Gebäude vom AREZ zu-sammengestellt.

In Bild 3 wird das Wärmeversorgungskonzept des Gebäudes gezeigt. Ein Groß-speicher im Keller dient zur Einspeicherung der im Sommer aus dem „Som-mer“-Kollektorfeld anfallenden solaren Wärme. In der Übergangszeit und imWinter wird ein separates Kollektorfeld zur Versorgung des Pufferspeichers ein-gesetzt. Über eine Wärmepumpe wird dann mit dem Speicher als Wärmequelledie Heizwärmeversorgung des Gebäudes über eine Niedertemperatur-Warmwasserheizung realisiert.

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Altaier Regionales Zentrum für nichttraditionelle Energetik und Energieeinsparung

Barnaul 1999

Objekt: Experimetelles GebäudeGebäudenutzung: Büro- und Laborgebäude

Anschrift: Barnaul, Papaninzewstrasse Mitarbeiteranzahl: 20

Energetische Daten kWh %Gesamtenergiebedarf 77802 100 davon Elektro 21186 27 davon Wärme 56616 73Energieerzeugung - aktiv durch Windkraftanlage 9078 43 durch PV-Anlage 10349 49 durch SolarKollektoranlage 1759 8Wärmebedarfsdeckung durch Erdwärmetauscher 30933 55 durch passive Systeme 1758 3 durch Elektrosysteme 12391 22

spezifischer Gesamtheizwärmebedarf pro m³ Fläche 30 Stromverbrauch pro Beschäftigter 1059

Baukonstruktion m/m²/m³ m -1

Formfaktor A/V 0.45Gesamtvolumen 3352.4 davon oberirdischer Teil 3042.0 davon unterirdischer Teil 2610.3Nutzinhalt Warmwasserspeicher 421.2Gesamznutzfläche 745.0Beheizte Nutzfläche 1 348.0Beheizte Nutzfläche 2 243.0Gesamthöhe (Einschließlich Dach) 24.0Dachfläche 310.5 davon Dachfläche solar genutzt 263.9Fläche PV-Anlage 70.0Fläche Sommer-Solarkollektoranlage 50.0Fläche Winter-Solarkollektoranlage 30.0Fläche obere Geschossdecke 154.0Flächer Außenwände Typ 1 329.7 davon Fläche TWD(wurde nachträglich reduziert) 76.0Fläche Außenwände Typ 2 325.0Fläche Innenwände 84.0Fläche Kellerwände 140.6Fläche Kellerdecke 154.0Fensterfläche 58.8 davon Süd 10.8 davon Ost 13.7 davon West 19.7 davon Nord 14.6Fläche Türen 14.2Fläche Erdwärmeübertrager 151.0

Bild 2 Wichtige Daten des experimentellen Demonstrationsgebäudes Barnaul, zusammengestellt vom AREZ

Die über einen Wärmtauscher vorgewärmte Außenluft wird über eine Wärme-rückgewinnungsanlage geleitet. Bei Bedarf wird die Zuluft in die Räume elekt-risch nachgeheizt.

Die Stromversorgung übernimmt eine Photovoltaikanlage in Kombination miteinem kleinen Windgenerator. Im Bedarfsfall kann jedoch auch Strom aus demNetz genutzt werden.

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Windkraftanlage

Photovoltaik-Batterie

“Sommer”-Solarkollektoren

Elekroenergieverbraucher

WasserheizungsSystem

Passives Systemder Solarheizung

Elektro-chemischerAkkumulator mit

Inverter

“Winter”Solarkollektoren

Wärmepumpe

Saison WasserWärmespeicher

HilfsspeicherReservedieseigenerator

Wasser-Luft-

Wärmeaustauscher

Luftrekuperator

Bild 3 Energetisches Versorgungskonzept des experimentellen Demonstrationsgebäudes in Barnaul

Die Berechnung der Auslegung der Kollektoranlagen wurde neben der Nutzungeines eigenen Programms auch mit dem Programm TISOL vorgenommen. Pro-gramme zur Berechnung der Auslegung von Photovoltaikanlagen und Erdwär-metauschern wurden vom Fraunhofer ISE vorgestellt und gemeinsam diskutiert.In gemeinsamer Abstimmung konnte das gesamte Wärmeversorgungskonzeptfür das Gebäude optimiert werden.

Einen Schwerpunkt der Diskussionen zur Niedrigenergiebauweise bildete dieQualitätssicherung für das experimentelle Gebäude sowie allgemein für die Ge-bäude mit niedrigem Energieverbrauch. Dabei wurden vor allem Informationen

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zum dichten Anschluss der Fenster, Türen, Decken/Böden und des Daches andie übrige Gebäudefassade gegeben. Unter Nutzung der DIN 4108, Teil 7„Luftdichtigkeit von Bauteilen und Anschlüssen“ wurden entsprechende Kon-struktionen zur Verbesserung der Dichtigkeit der Gebäudehülle vorgestellt.

Die praktische Messung der Dichtigkeit der Gebäude bei einem Unter-/Überdruck von 50 Pa wird in Deutschland durch die Blower Door Messung re-alisiert. Die Mitarbeiter des AREZ hatten die Möglichkeit, sich bei der BlowerDoor GmbH in Springe in einem kurzen Einführungslehrgang mit der Durchfüh-rung der Messung vertraut zu machen. Im Rahmen eines von der Gesellschaftfür Technische Zusammenarbeit (GTZ) Berlin durchgeführten Projektes imDeutsch Nationalen Rayon Halbstadt war es dem AREZ möglich, von der BlowerDoor GmbH ein gebrauchtes Gerät zu erwerben, um selbstständig Messungenzur Luftdichtigkeit von Gebäuden durchführen zu können. Damit ist das AREZin der Lage, nach Bauabschluss des experimentellen Gebäudes die Dichtig-keitsmessungen selbst vorzunehmen.

Um Wärmebrücken in Gebäuden zu vermeiden wurde die sorgfältige Ausfüh-rung der Anschlüsse von Decken-/Bodenplatten, auskragende Bauteile, Dach-anschlüsse sowie Stützen und Pfeiler in der Fassade besprochen und kritischeWärmebrücken anhand des Wärmebrückenatlas diskutiert. Weiterhin erfolgtezur Berechnung von Wärmebrücken die Einführung in das Simulationspro-gramm THERM des LBL Berkeley.

Zur energetischen Bewertung des Gebäudes wurde ein Messkonzept abge-stimmt, um den Energieverbrauch im Gebäude zu bestimmen und das Nutzer-verhalten zu beurteilen. Das messtechnische Konzept schließt die Erfassung undBewertung der einzelnen eingesetzten Techniken zur Wärme- und Stromver-sorgung mit ein. Abschließende Arbeiten zur Messwerterfassung und Auswer-tung stehen jedoch wegen der nicht abgeschlossenen Bauphase noch aus undsind in eigener Regie durch das AREZ zu realisieren.

Zur energetischen Modellierung von Gebäuden wurden die im Fraunhofer ISEgenutzten Simulationsprogramme TRNSYS und ESP vorgestellt. Seitens desAREZ wurden eigene Simulationsprogramme zur Ermittlung des Wärme-verbrauchs entwickelt und vorgestellt. Mit Hilfe dieser eigenen Programme hat-te das AREZ die Auslegung der Anlagenkomponenten für das experimentelleGebäude vorgenommen.

Bis Ende 1998 war das gesamte Gebäudekonzept im wesentlichen festgelegt.Im gleiche Jahr begann der Bau Gebäudes an einem relativ zentralen Standortin der Stadt Barnaul. Leider wurden die Bauarbeiten im Jahr 2000 unterbro-chen, weil seitens der Administration und des Landes die entsprechenden Mit-tel für die Baufortführung nicht bereitgestellt wurden. So ist auch bis zum heu-tigen Tag der Rohbau des Gebäudes nicht abgeschlossen. Es ist jedoch vorge-

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sehen, im Jahr 2002 mit den Bauarbeiten fortzufahren, sobald die von der Ad-ministration der Altairegion zugesagten Mittel bereitstehen.

Die Bilder 4 - 7 zeigen den derzeitigen Bauzustand des Gebäudes, das Bau-schild, den Bodenbereich des saisonalen Großspeichers, den Erdwärmetauscherim Fundamentbereich und den Rohbau des Gebäudes. Seitens des AREZ wirdam Gesamtkonzept des Baus festgehalten. Dennoch ergeben sich aufgrund derwirtschaftlichen Situation einige Änderungen. So wird die transparente Wär-medämmung nicht in dem vorgesehenen Flächenanteil eingesetzt werden kön-nen, weil die Kosten für die Bereitstellung des TWD-Materials (zu hohe Trans-portkosten) die finanziellen Möglichkeiten des Projektes übersteigen. Statt des-sen sollen kleinere Versuchsflächen mit transparenter Wärmedämmung inselbstgebauten Rahmenmodulen und die transparente Vakuumdämmpaneeleder Zentralstelle für Angewandte Energieforschung Bayern in die Gebäudefas-sade integriert und wissenschaftlich hinsichtlich ihrer energetischen Effizienzunter den klimatischen Bedingungen in Barnaul untersucht werden.

Bild 4 Experimentelles Testgebäude; Bauherr Altaier RegionalesZentrum für Nichttraditionelle Energie und Energieeinsparung;Baubeginn 1998; Bauende: 1999

Bild 5 Ansicht des installierten Langzeit-Großspeichers

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Bild 6 Verlegen des Erdwärmetauschers Bild 7 Ansicht Rohbau von der Südseite

Infolge der Bauunterbrechung in den Jahren 2000 bis 2001 konnten die ge-planten Arbeiten zur Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung sowie der mess-technischen Bewertung nicht umgesetzt werden.

4.2 Energiesparendes Bauen

Um unterschiedliche Möglichkeiten des energiesparenden Bauens im Neubauund bei der Sanierung vorzustellen, wurden unterschiedliche Demonstrations-projekte besucht. Dabei wurde die Spezifik der einzelnen Projekte sowie diegenutzten Maßnahmen zur Energieeinsparung vorgestellt. Bei den vorgestelltenProjekten zur Sanierung von Gebäuden handelte es sich vorwiegend um De-monstrationsprojekte aus dem von Bundeswirtschaftsministerium im Förder-programm „Energetische Sanierung der Bausubstanz“ realisierte Projekte unterLeitung bzw. teilweiser Beteiligung des Fraunhofer ISE.

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• Sanierung von Schulen in Plattenbauweise in Leipzig und Wurzen unterVerwendung transparenter Wärmedämmung und Nutzung einer Einzel-raumtemperaturreglung

• Sanierung von Plattenbauten unter Nutzung unterschiedlicher solarer Tech-nikenLutherstadt Wittenberg – Einsatz SOLARWALL-Systeme zur Unterstützungder Lüftung und sommerlichen WarmwasserbereitungFriedland – optimales Konzept der Wärmedämmung in Verbindung mit ei-ner Einzelraumtemperatursteuerung sowie Einbindung von Luftkollektorenin das Lüftungskonzept der sanierten Gebäude mit NiedrigenergiestandardBerlin-Köpenick – Einsatz unterschiedlicher Systeme transparenter Wärme-dämmung in Verbindung mit solarer Brauchwasserunterstützung durchWarmwasserkollektoren bzw. Einzelraumtemperaturregelung

• Rappenecker Hof (Nähe Freiburg) – Einsatz von Photovoltaik, Windenergieund Solarkollektoren auf einen netzfernen Schwarzwaldhof

• Freiburg - Sanierung Mehrfamilienhaus der 60er Jahre nach unterschiedli-chen Dämmstandards und unter Einsatz transparenter Wärmedämmung

• Freiburg – Sanierung eines Hochhauses der 70er Jahre durch Verglasungder Balkone und Einbindung der verglasten Balkone in das Lüftungskonzeptdes Gebäudes

Im Bereich der neu gebauten Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie der Büro-und Verwaltungsgebäude wurde die in den letzten Jahren errichteten Gebäudein Niedrigenergie – bzw. Passivhausniveau vorgestellt. Dazu gehören

Verwaltungsbauten

• Cölbe – Bürogebäude nach Passivhausniveau der KollektorherstellerfirmaWagner&Co

• Freiburg – Neubau des Fraunhofer ISE (Rohbau) in Niedrigenergiestandardmit optimierten Versorgungskonzept und natürlichen Lüftungssystem

• Freiburg – Solarfabrik – Verwaltungs- und Produktionshalle - energieeffi-ziente Versorgung des Gebäudes unter Nutzung Erdwärmetauscher imWärmeversorgungs- und Lüftungsbereich und Photovoltaik als Beschat-tungselemente in der Fassade

Wohngebäude

• Neuenburg – Passiv- Reihenhäuser

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• Mühlheim – Siedlung mit Niedrigenergiehäusern

• Freiburg – Siedlung mit „Plusenergie“- Häusern – Passivhäuser mit Photo-voltaikanlagen

• Freiburg – Solarhaus Gundelfingen – Niedrigenergie- Mehrfamilienhaus mitTransparenter Wärmedämmung

• Freiburg – „Wohnen und Arbeiten“ – Mehrfamilien-Passivhaus mit zentra-ler Zu- und Abluftanlage

Vergleicht man die in Bestand vorhandenen hinsichtlich ihres Heizwärme-verbrauches, so stellt man fest, dass aufgrund der klimatischen Bedingungen inder Altairegion in Sibirien der Heizwärmeverbrauch etwa dreimal so hoch wie inDeutschland liegt. Um in der Altairegion den Heizwärmeverbrauch zu senkenist es erforderlich, eine verbesserte Wärmedämmung der Gebäudehülle mit ei-ner wirksamen Lüftung in den Gebäuden zu verbinden. Energieeffiziente Lüf-tungen zur Minimierung der Lüftungsverluste sind nur in Verbindung mit Lüf-tungsanlagen mit Wärmerückgewinnung zu erreichen. Die Schwerpunktaufga-ben für die Erschließung eines erheblichen Einsparpotentiales an den Gebäudenliegen in einem integralen Konzept wärmegedämmter, wärmebrückenreduzier-ter und luftdichter Fassaden, effizienten Fenstern und einer bedarfsgerechtenLüftung über einfache Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung.

4.3 Kontakte zu Firmen und öffentlichen Einrichtungen

4.3.1 Firmenkontakte

Um Erfahrungen und Informationen hinsichtlich der Herstellung und den Ver-trieb von energieeffizienten Systemen für die energiesparende Bauweise zu er-halten, wurde der Kontakt zu mehreren Firmen hergestellt. Folgende Firmenwurden besucht:

• Fa. STO AG Stühlingen - Herstellung und Lieferant von opaken und trans-parenten Wärmedämmsystemen (mehrfache Kontakte),

• Fa. Wagner&CO Cölbe – Hersteller von Solarkollektoranlagen, Regenwas-sernutzungsanlagen,

• Fa. Okalux Kapillarglas GmbH Marktheidenfeld – Hersteller von Isolierver-glasungen und TWD-Modulen

• Fa. SOLARWALL- Representative Europe, Göttingen

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• Zentrum für Baubiologie und Ökologie Staufen, ökologische Baustoffe,ökologische Dämmstoffe (Isofloc)

• Zentralstelle für Angewandte Energieforschung Bayern Würzburg, schaltba-re Vakuumdämmung

• Fa. LACUFA, Vertretung in Moskau – Lieferung von Dämmsystemen, Putzenund Farben

Obwohl alle Gespräche in den Firmen in einer sehr offenen Form verliefen, kames in den meisten Fällen zu keiner Form einer perspektivischen Zusammenar-beit. Die Firmen verhielten sich entsprechend der vorliegenden politischen Ori-entierung hinsichtlich des Aufbaus wirtschaftlicher Kontakte in die Altairegionzurückhaltend. Zur Realisierung des Projektes des experimentellen Demonstra-tionsgebäudes wurde vor allem die Fa. Sto wegen der Lieferung der opakenund transparenten Wärmedämmung angesprochen. Nach mehrmaligen Treffenund einem Angebot der Firma über die Lieferung der Dämmsysteme konntevom AREZ aufgrund des Preises nicht auf das Angebot zurückgegriffen werdenund eine andere Lösung war zu suchen. Hierbei wurde vorgeschlagen, in derFassade des experimentellen Gebäudes transparente Wärmedämmung in Formder selbst hergestellten TWD-Module nach den konstruktiven Unterlagen derSchulprojekte Leipzig und Wurzen unter Verwendung von Material der Fa.Okalux einzusetzen. Gleichzeitig sollten auch 2 Muster der schaltbaren Vaku-umdämmung des ZAE in die Fassade integriert und messtechnisch bewertetwerden. Leider kann es in der Projektlaufzeit nicht zur Lieferung der Muster derschaltbaren Vakuumdämmung, da durch Änderungen im Forschungskonzeptdes ZAE die Muster nicht bereit gestellt werden konnten. Im Moment laufenweitere Gespräche mit dem ZAE, um doch noch Muster herstellen und liefernzu können.

Durch die Aufnahme von Kontakten zu der Fa. Lacufa wurde mit Niederlas-sung Moskau eine Vereinbarung getroffen, ein gemeinsames Dämmsystem un-ter Nutzung einheimischer Dämmmaterialien zu erproben. An einer Testfassadesollten Kleber, Armierungsgewebe und Putz der Fa. Lacufa gemeinsam mitdem in Sibirien von der Fa. TISOL hergestellten mineralischen Dämmmaterialienverarbeit werden. Nach Prüfung der Ergebnisse sollte dann über die weitereVorgehensweise zur Markteinführung des Systems beraten werden. Erste An-gebote wurden in der Projektphase vorbereitet. Bis zum Ende des Projekteswurde die Musterfassade wegen fehlender Mittel jedoch nicht realisiert.

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4.3.2 Besuch öffentlicher Einrichtungen

Um die Arbeiten zur Energieeinsparung und rationellen Energienutzung an denGebäuden breitenwirksam umsetzen zu können, erfolgten informative Gesprä-che beim Umweltamt der Stadt Freiburg und den Energieagenturen der StadtFreiburg und Nordrhein-Westfalen. Es wurden regionalen Programmen zur Ra-tionellen Energienutzung und Umweltentlastung vorgestellt, sowie über vor-handene Förderkonzepte zur Unterstützung des Einsatzes energiesparenderTechniken am Gebäude. Es wurden die Förderprogramme von Bund, Land undKommunen und der KfW zur Unterstützung des Einsatzes erneuerbare Energiesowie energieverbessernder Maßnahmen bei der Gebäudesanierung diskutiert.Leider gibt es in Russland derzeit keine Möglichkeiten, durch finanzielle Förde-rung ein Programm zur rationellen Energienutzung beim Neubau und der Sa-nierung von Gebäuden umzusetzen. Dennoch konnten viele Anregungen fürden Aufbau von Beratungsstellen zur Reduzierung des Energieverbrauches inGebäuden aufgenommen werden. Entsprechend den politischen und ökonomi-schen Voraussetzungen müssen jedoch in der Altairegion eigene Maßnahmenzur Umsetzung einer rationellen Energiepolitik getroffen werden. Erste Ansätzewurden in dem im Jahr 2001 verabschiedeten Gesetz zur rationellen Energie-nutzung, das unter aktiven Mitwirkung des AREZ entstanden ist, bereits reali-siert. In weiteren Arbeiten ist vorgesehen, Energieberatungsstellen aufzubauenund Voraussetzungen zur Entwicklung von Förderprogrammen zu schaffen.Hierzu wäre jedoch weiterhin die aktive Unterstützung durch deutsche Partnererforderlich.

4.4 Energiekonzepte

Derzeitige ist die Versorgungsstruktur in der Altairegion dadurch gekennzeich-net, das zur Deckung des Heizwärmebedarfes meist Kohle teurer eingekauftwerden muss. Auch Strom wird überwiegend aus anderen Regionen einge-kauft. Aufgrund der ökonomischen Situation in der Altairegion kommt es dabeiimmer wieder zu Versorgungsengpässen, weil auch die meisten der vorhande-nen Heiz- und Kraftwerke einen hohen Verschleißgrad zeigen. Deshalb wird imzentralen Konzept der künftigen Energieversorgung die Umstellung auf Erdgasvorbereitet. Hievon profitieren jedoch zuerst die Großstädte. Die Versorgungim ländlichen Raum wird sich auch in Zukunft kompliziert gestalten. Deshalb istes erforderlich, für die einzelnen Versorgungsgebiete im städtischen und ländli-chen Raum entsprechen Energieversorgungsstrukturen unter Nutzung regiona-ler Ressourcen , d. h. erneuerbarer Energien aufzubauen. Neue Energieversor-gungsstrategien sind nur durchsetzbar, wenn in den regionalen Strukturen dieentsprechende ökonomischen und politischen Voraussetzungen geschaffenwerden. Dabei sollten von staatlichen Seiten Demonstrationsprojekte unter-stützt werden, um erste Ansatzpunkte einer energieeffizienten Versorgungs-

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struktur zu entwickeln. Auch hierfür ist die fachliche Beratung und Unterstüt-zung von deutscher Seite für die Umsetzung der Aufgaben zu empfehlen.

Im ländlichen Raum sind die Überlegungen dahingehend zu orientieren, dieeinzelnen Höfe möglichst mit kleinen Biomasseanlagen auszustatten, die großeTeile des Eigenbedarfs an Heizung und Gas zum Kochen decken können. Hier-zu ist ein Konzept für die Herstellung kleiner, aber wirksamen Anlagen zur Bio-gaserzeugung zu entwickeln. Aber auch die Nutzung von Kollektoranlagen zurWarmwasserbereitung, die im Selbstbau errichtet werden können, sind überalldort einsetzbar, wo bereits eine Wasserversorgung über zentrale Leitungsfüh-rungen vorhanden ist. Dazu ist es erforderlich, Voraussetzungen für die Bildungvon Selbstbaugruppen zu schaffen, d. h. die materielle und ideelle Basis hierzuaufzubauen.

Um eine Übersicht über die derzeit vorhandenen Versorgungsstrukturen zu er-halten und ein neues Versorgungskonzept auszuarbeiten, wurde vom AREZ dasSoftwareprogramm GIS genutzt. Damit wurde als Beispiel die derzeit vorhan-dene Versorgung im Bajewskier Rayon dargestellt. Leider konnten die Arbeitenzum neuen Energieversorgungskonzept wegen fehlender Finanzierung desSoftwareprogramms und auch bisher fehlender politischer und ökonomischerVoraussetzungen nicht weiter fortgeführt werden.

5 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

Innerhalb der Projektbearbeitungszeit fand ein intensiver Erfahrungsaustauschzwischen den Wissenschaftlern des Altaier Regionalen Zentrums für nichttradi-tionelle Energetik und Energieeinsparung, Barnaul und dem Fraunhofer ISEFreiburg statt. Dabei konnten vom Fraunhofer ISE wesentliche Informationenüber die Nutzung energiesparender Techniken in Verbindung mit der Solar-energienutzung bei der Errichtung von Gebäuden in Niedrigenergie- und Pas-sivhausbauweise sowie für die solar unterstützte Gebäudesanierung vermitteltwerden. Neben konstruktiven und bauphysikalischen Hinweisen zur Bauausfüh-rung wurden auch Erfahrungen zum Edinsatz unterschiedlicher Komponentender Haustechnik vermittelt. Dabei wurden den Wissenschaftlern aus Barnaulgleichzeitig Kenntnisse zu den aktuellen Simulationsprogrammen zur energeti-schen Gebäudebewertung vermittelt.

Die Besuche der Mitarbeiter des Fraunhofer ISE in der Altairegion trugen dazubei, die wissenschaftlichen Arbeiten des AREZ gegenüber der Administration zuunterstützen und die Aufmerksamkeit der Administration verstärkt auf die Si-

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cherung der Energieversorgung durch Einbeziehung erneuerbarer Energietech-niken zu lenken. Durch Vorträge und Diskussionen an der Universität in Barnaulwurden die Bemühungen des AREZ unterstützt, die Thematik der rationellen E-nergienutzung und den Einsatz neuer Energieversorgungstechniken unter Nut-zung erneuerbarer Energietechnologien in die Ausbildung aufzunehmen. Dasgemeinsam bearbeitet Projekt zum Bau des energiesparenden experimentellenGebäudes wurde mit Baubeginn in der regionalen Presse und im Fernsehengewürdigt. Da infolge der fehlenden Mittel der Bau des Gebäudes nicht wievorgesehen abgeschlossen werden konnte, sollten die Bemühungen des AREZweiter unterstützt werden, das geplante Konzept umzusetzen. Dadurch kann inder Region ein Meilenstein gesetzt werden, der die Nutzung neuer Energiever-sorgungstechniken unterstützen kann. Folgende Ziele auf den wissenschaftli-chen, technologischen, administrativen und Ausbildungsgebieten sollen mitden begonnen Arbeiten weiter entwickelt werden:

• Nutzung der Energien von Sonne, Wind und Erdwärme (Niedertemperatur-bereich) in der Altairegion zur Einsparung der fossiler Energieträger undVerbesserung der lokalen Energieversorgungsstruktur.

• Entlastung der Umwelt und Lösung der vorhandenen ökologischen Proble-me im Gebiet der Altai.

• Entwickeln ingenieurtechnischer Systemlösungen für Energieversorgungs-konzepte unter Verwendung spezifischer Simulationsprogramme durch dasAREZ und im Rahmen der Hochschulausbildung.

• Durchführen von Demonstrationsprojekten und energetische Bewertungder eingesetzten Versorgungstechniken, validieren der Simulationsergebnis-se unter Leitung des AREZ.

• Nutzung der Versorgungskonzepte und Ergebnisse in Ausbildung und Lehrean den Hochschulen und für Handwerker und Installateure in der Altairegi-on.

• Schaffung energieeffizienter Versorgungskonzepte unter Nutzung rationel-ler Energieanwendung und Einsatz erneuerbarer Energietechniken mit Un-terstützung des AREZ.

• Schaffung von administrativen staatlichen Voraussetzungen in der Altaire-gion (Gesetze für Umweltschutz, Nutzung erneuerbarer Energien , Energie-sparverordnung, usw.), um neue Energieversorgungsstrategien zu realisie-ren.

Für die Umsetzung dieser Aufgaben ist die fachlicher Unterstützung durchdeutsche wissenschaftliche und ingenieurtechnische Einrichtungen für das

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AREZ von Bedeutung. Durch die Präsens von deutschen Forschungseinrichtun-gen in gemeinsamen Projekten wird die Bedeutung der Arbeiten des AREZ ge-genüber der regionalen Administration aufgewertet und eine bessere staatlicheUnterstützung gewährleistet. Deshalb sollten die begonnenen gemeinsamenArbeiten unbedingt fortgesetzt werden.

6 Veröffentlichung der Ergebnisse

Zum durchgeführten Projekt fanden keine Veröffentlichungen der Ergebnisse

statt. Seitens des Arez gab es jedoch in der Fachpresse und den Tageszeitungen

einzelne Veröffentlichuingen zu dem experimetellen Demonstrationsgebäude,

z. B.

Fedjanin, W. „Zukunftsenergie“, Stroim (Bauen), 4, Juli 1999, S.6-8

Fedjanin, W., Energetisches Potential und die Möglichkeit der Uintersuchung

neuer Wärmeversorgungssysteme, Tagungsbeitrag zum Seminar

Energieeisparung in den wärmeversorgungssystemen: Barnaul,

Oktober 2000

Russ, C., Nutzung neuer Energietechnologien für Gebäude, Tagungsbeitrag

zum Seminar Energieeisparung in den Wärmeversorgungssyste-

men: Barnaul, Oktober 2000

Russ, C., Wissenschaftliche Unterstützung des AREZ bei der Lösung der Auf-

gaben der rationellen Energienutzung dem energiesparenden

Bauen am Beispiel des experimentellen Demonstrationsgebäudes,

Interview mit dem Regionalfernsehen Barnaul im Oktober 1999

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Anlage 1

Zwischenberichte zu den Arbeitsbesuchen des AREZ

in Freiburg und des Fraunhofer ISE in Barnaul

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ZWISCHENBERICHT

zu den Ergebnissen des Besuches von Vertretern des Altaier regionalen Zentrums nichttraditionel-ler Energetik und Energieeinsparung (Barnaul, Russland) im Fraunhofer Institut für Solare Energie-

systeme (Freiburg, Deutschland)

3.-16. Mai 1998 Freiburg

Verhandlungsteilnehmer:Fraunhofer ISE Altaier REZDr. habil. Volker Wittwer Dr. Viktor FedjaninDr. Karsten Voss Dipl. Ing. Leonid ResnitschenkoDr. Christel RussDipl. Ing. Andreas Häberle

1. Beide Seiten haben die Zwischenergebnisse der gemeinsamen Arbeit im Rahmen der Vereinba-rung über die Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer ISE, Freiburg, und dem Altaier regiona-len Zentrum nichttraditioneller Energetik und Energieeinsparung, Barnaul (im folgenden „Verein-barung über die Zusammenarbeit“), bewertet, die während des Besuches von Dr. K. Voss in Bar-naul im Jahre 1996 entstanden war.

1.1. Ein vertiefter schriftlicher Informationsaustausch in der Zeit nach der Unterzeichnung derVereinbarung über die Zusammenarbeit ermöglichte uns, die Konzeption eines experimentellenNiedrigenergie-Demonstrationsgebäudes in der Stadt Barnaul unter den naturklimatischen Bedin-gungen Westsibiriens zu formulieren. Das Projekt zum Bau dieses Gebäudes („Experimentellesenergieautarkes Gebäude“) hat eine finanzielle Unterstützung aus dem föderalen Budget derRussischen Föderation und der Administration der Altairegion. Die Administration der Stadt Bar-naul hat ein Grundstück im Zentrum der Stadt für den Bau des Gebäudes unentgeltlich zugeteilt.

1.2. Dank einer aktiven Position des Fraunhofer ISE und der Vorstellung des Projektes durch dierussische Seite bei den Verhandlungen von Experten des Ministeriums für Wissenschaft und Tech-nologien der RUF und des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Tech-nologie Deutschlands, über die Absichten für die Entwicklung der Zusammenarbeit auf dem Ge-biete der Energieeinsparung und der energieeinsparenden Technologien am 8.-10. Dezember1997 erhält das Fraunhofer-ISE eine finanzielle Unterstützung für die gemeinsamen Arbeiten desFraunhofer ISE und des Altaier REZ seitens des BMBF für die Zeitperiode von 01.03.1998 bis31.03.2001.

1.3. Nach der Besprechung der von der russischen Seite vorgelegten technischen Details des Pro-jektes und der Durchführung von zusätzlichen Berechnungen nach diesen Ausgangsdaten habenbeide Seiten beschlossen:

- allgemein die technische Konzeption des experimentellen Objektes in der Stadt Barnaul als einpassives Gebäude mit einem Langzeit-Wärmespeicher, mit dem passiven Solarheizungssystem auf

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der TWD-Basis und aktiven Systemen auf der Basis von Solarkollektoren, PV- und Windkraftanla-gen zu billigen;- bei der Erarbeitung der Arbeitsdokumentation die Möglichkeit der Ausnutzung der TWD ohnezusätzliche Verglasung zu erörtern, die wirtschaftlichen Kennziffern der Varianten mit der Sen-kung des k-Wertes der Außenwände bis zu maximal 0,13 W/(m2K), der Kellerwände - bis zu 0,15W/(m2K) und der Decken - bis zu 0,10 W/(m2K) zu bewerten;- das Speicherkonzept entsprechend der variierten konstruktiven Ausführung des Gebäudes zuprüfen und dem ermittelten Heizwärmebedarf anzupassen

2. Das Altaier REZ stellt einen Antrag beim Forschungsministerium Russlands , Bereich Internatio-nale Zusammenarbeit zur zusätzlichen finanziellen Unterstützung der gemeinsamen Arbeitenunter Berücksichtigung folgender Tätigkeitsbereiche:

- Schaffung eines Teststandes zur experimentellen Beurteilung der Parameter von verschiedenenFenster- und TWD-Typen, Solarkollektoren und PV-Anlagen;

- Anpassen von Programmprodukten zur Berechnung und Computermodellierung von Niedrig-energie- und Passivhäusern;

- Ausarbeitung von 2-3 Rahmenprojekten der Niedrigenergiehäuser auf dem Territorium der Altai-region;

- Durchführung von Marktforschungen hinsichtlich des Einsatzes moderner Baudämmstoffe,Fenster, Türen, konventioneller und nichttraditioneller Energiequellen von kleiner Leistung sowieder Geräte für Energieverbrauchskontrolle und Regelung von Energieströmen für die Ausarbei-tung des Bauprogramms für Niedrigenergiehäuser und für die Renovierung des vorhandenen Ge-bäudebestandes;

- Erarbeiten der Konzeption der Energieversorgung von einzelnen Landkreisen und der ganzenAltairegion, einschließlich Empfehlungen zur Energietarifpolitik sowie Vorschläge für dieGesetzgebungsinitiativen auf der regionalen Ebene;

- zur Umsetzung der Aufgaben der Zusammenarbeit sind jährlich mindestens je ein drei- bis vier-wöchiger Besuch der Wissenschaftler aus Barnaul in Freiburg und je ein bis ca. zweiwöchiger Be-such von Wissenschaftlern aus Freiburg in Barnaul erforderlich.

3. Das nächste Treffen wird in der Stadt Barnaul im August-September 1998 mit folgender The-matik durchgeführt:

- Weitere Festlegungen zur Realisierung des Projektes „Experimentelles energieautarkes Gebäu-de“ entsprechend dem Baufortschritt;

- Vorbereitung der Projekte zur Sanierung von 2 Gebäuden in Niedrigenergiebauweise unter Ver-wendung der Wärmedämmsysteme der Firma STO AG, Stühlingen;

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- Vorbereitung des Projektes der Schaffung des experimentellen Teststandes für experimentelleBeurteilung der Parameter von verschiedenen Fenster- und TWD-Typen, Solarkollektoren und PV-Anlagen in der Stadt Barnaul;

- Stand der Arbeit zur Herstellung von Versuchsmustern der Solarkollektoren mit TWD-Abdeckungentsprechend dem Baukonzept des Fraunhofer-ISE;

- Ergebnisse der energiewirtschaftlichen Untersuchung eines Landkreises der Altairegion und Aus-arbeitung der Empfehlungen zur Erhöhung der Effektivität des Energieverbrauchs;

- Prüfung der Möglichkeit einer Veröffentlichung von zusammengestellten Fachbeiträgen desFraunhofer-ISE und deren Übersetzung in die russische Sprache;

- Variante des an die russischsprachigen Benutzer angepassten Programms „EnergiekennwertHeizwärme“.

Freiburg, 15. Mai 1998

Fraunhofer ISE Altaier REZ

Dr.habil. Volker Wittwer Dr. Viktor FedjaninStellv. Institutsleiter Direktor

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Zwischenbericht

zu den Ergebnissen des Besuchs des Fraunhofer ISE am Altaier Regionalen Zentrum für Nichttradi-

tionelle Energetik und Energieeinsparung

Datum: 4. - 11. Oktober 1998 in Barnaul, Region Altai, Russische Fö-deration

Teilnehmer: Dir. Dr. Viktor Fedjanin, L. Resnitschenko (beide Altaier REZ),Dr. C. Russ, S. Herkel (beide Fraunhofer ISE)

1 Entsprechend den von beiden Seiten abgestimmten Arbeitsplan im Rahmen derVereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer Institut fürSolare Energiesysteme ISE und dem Altaier Regionalen Zentrum für Nichttradi-tionelle Energetik und Energieeinsparung REZ (im folgenden „Vereinbarung ü-ber Zusammenarbeit“ genannt) haben vom 4.10.-11.10. 1998 die Mitarbeiterdes ISE, Frau Dr. Christel Russ und Herrn Dipl.-Ing. Sebastian Herkel die StadtBarnaul besucht.Gemäß dem Programm des Besuches haben die Mitarbeiter des Fraunhofer ISEfolgendes besucht:

− Altaier REZEs wurden technische Details des experimentellen Gebäudes besprochen.(V. Fedja-nin, Dr. M. Utemesow, Dr. V. Tschertischtschew, S. Zygankow, A. Orlow)

− Baugrundstück für das experimentellen Demonstrationsgebäudes des Altaier REZin Barnaul.Es wurde über den Baufortschritt informiert. Die Baugrube ist ausgehoben, die Ar-beiten an den Fundamenten sind fast abgeschlossen. (S. Reutow, Oberingenieur,V. Charina, Bauaufsicht)

− Besuch des Kombinates für Eisenbetonerzeugnisse AG Nr. 2 Bar-naul.(Generaldirektor W. Otmaschkin, Chefingenieur N. Solodownikow)Es wurde die Produktpalette des Betriebes vorgestellt. Das Kombinat hat Erfahrun-gen bei der Herstellung von Polystyroldämmstoffen. Des weiteren wurden dieMöglichkeiten des Kombinates zur Erzeugung von modernen Wärmedämmsyste-men besprochen, (z.B. Wärmedämmverbundsysteme und Transparenter Wärme-dämmung). Es wurde die Beteiligung des Kombinats an dem Bau des experimen-tellen Demonstrationsgebäudes vereinbart.

− Testgelände des Altaier REZ (Leiter A. Rogowoj)Es wurden die Aggregate, die zur Ausbildung der Studierenden genutzt werdenvorgestellt (Biogasanlage, Windkraftanlage, Photovoltaikanlage, Wärmepumpen

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und Holzvergaser). Hier werden vorbereitende Experimente an den Aggregaten fürden Einsatz im experimentellen Demonstrationsgebäude durchgeführt.

− Staatliche Altaier Inspektion für Energetik (Leiter A. Polonski, Chefingenieur A. Sai-zew)Hier wurde ein Seminar abgehalten mit den leitenden Mitarbeitern der Inspektionund des Altaier REZ über die Energieeinsparung an Gebäuden und den Einsatznichtkonventioneller Energietechniken.

− Funkwerk Barnaul AG (Technischer Direktor P. Tarasow, Direktor der GmbH „E-kopribor“ W. Schtschegolichin)Vorgestellt wurde ein Prototyp für einen Solarkollektor, zur Zeit werden Vorberei-tungen für eine Serienfertigung getroffen. Es wurden auch Produktionsräume und-einrichtungen vorgestellt. Es wurden verschiedene Verfahren zu vereinfachtenHerstellung von Solarkollektoren vorgestellt und diskutiert. Auf dem Werksgeländeist die Einrichtung eines Teststandes des Altaier REZ für die Prüfung von Solarkol-lektoren geplant.Die Möglichkeiten der Produktion von photovoltaischer oder thermoelektrischer E-nergieversorgung für Kommunikationseinrichtungen in netzfernen Gebieten wur-den diskutiert, sowie der Herstellung von Steuerungen für Kollektorsysteme.

− Besprechung der Optimierung der Energieversorgung der ländlichen Gebiete derAltairegion (Leiter der Administration des Kreises Bajewo, Altairegion G. Udarzew,Wissenschaftlicher Berater des Vorsitzenden der gesetzgebenden Versammlungder Altairegion in Fragen der Informatik, Dr. M. Jewstratow)

− Administration der Altairegion. Besprechung mit dem stellvertretender GouverneurS. Baikalov zu Themen der Politik der Region in Bezug auf Energieeinsparung und -versorgung.

2 Umsetzung der im Zwischenbericht vom 15. Mai 1998 in Freiburg beschlosse-nen Arbeiten:

− Von beiden Seiten wurden alle in Abschnitt 1.3, 2 und 3 des Zwischenberichtesvom 15.Mai 1998 festgelegten Arbeiten vollständig ausgeführt. WeiterführendeArbeiten werden im folgenden Abschnitt vereinbart. Die wissenschaftlich techni-schen Ergebnisse werden in den jeweiligen jährlichen Berichten der beiden Institu-te dokumentiert.

− Zur Unterstützung der weiteren Arbeiten wurden vom Fraunhofer ISE Unterlagenzur Auslegung von großen Wärmespeichern, von Solarkollektoren, zur Berechnungvon Wärmebrücken übergeben.

− Vom Altaier REZ wurden Unterlagen zur Fassadenkonstruktion und Pläne für einneues Niedrigenergiewohngebäude mit 9 Etagen übergeben. Desweiteren wurden

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neue, am Altaier REZ entwickelte Programme zur Berechnung der Energiebilanz fürdas experimentelle Demonstrationsgebäude vorgeführt. Diese Entwicklungen wer-den weitergeführt. Die ersten Ergebnisse der Analyse der Energieversorgung einesländlichen Kreises.

3 Das nächste Treffen in der Stadt Freiburg im März - April 1999 wird mit folgen-der Thematik vorbereitet und durchgeführt:

− Diskussion zum Stand und Baufortschritt des experimentellen Demonstrationsge-bäudes

− Diskussion des technisch-wissenschaftlichen Berichtes über die Arbeit im Jahre1998

− Technisch-ökonomische Bewertung des Einsatzes von Dämmstoffen der Firma STOin Barnaul. Abstimmung der Liefermöglichkeiten und -bedingungen dieses Materi-als für das experimentelle Demonstrationsgebäude und das oben genannte Pilot-projekt.

− Das Fraunhofer ISE wird weitere Hersteller von Wärmedämmverbundsystemen an-sprechen und über die Marktsituation für diese Systeme in Deutschland informie-ren.

− Es werden Demonstrationsvorhaben für die energetische Sanierung von Typenbau-ten in den neuen Bundesländern vorgestellt. Es ist geplant diese zu besuchen, umdie Ergebnisse und Erfahrungen aus diesen Projekten kennen zu lernen.

− Das Fraunhofer ISE wird Unterlagen zu den technischen Vorrausetzungen, Normenund Rahmenbedingungen zur Herstellung von Wärmedämmverbundsystemen(WDVS) bereitstellen.

− Verschiedene Produktionsmethoden von Warmwasserkollektoren werden durchden Besuch bei Kollektorherstellern in Deutschland vorgestellt werden.

− Vertiefung des Austausches zur Fragen der autonomen elektrischen Versorgung inabgelegenen Gebieten. Hierbei sind insbesondere Kommunikationseinrichtungenzu betrachten.

− Die Diskussion über die Herstellung von Kollektoren verschiedenen Typs für dasexperimentelle Demonstrationsgebäude wird fortgesetzt und der Einsatz verschie-dener Typen vorgesehen. Die Unterlagen für Anfertigung eines TWD-Kollektorswird vom Fraunhofer ISE zur Verfügung gestellt, es wird die Möglichkeit der Be-schaffung von temperaturbeständigem Material geklärt. Der Besuch bei einemHersteller von TWD wird vorgesehen.

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− Das Messkonzept und die Messwerterfassung wird weiterentwickelt und diskutiert.Das Fraunhofer ISE wird Wärmeflussplatten eichen und den dazugehörigen Schalt-plan liefern.

− Die Methodik zur Analyse des Energiebedarfs und Verbrauchs von Energieträgernin den ländlichen Kreisen der Altairegion wird besprochen. Die Möglichkeit derleihweisen Stationierung und Nutzung von Geräten des Fraunhofer ISE zur Mes-sung des Energieverbrauches durch das Altaier REZ (IR-Kamera, CO2-Gehaltes desAbgases, Wärmemengenzähler etc.) wird untersucht.

Barnaul, den 10. Oktober 1998

Altaier REZ Fraunhofer ISE

Dr. Viktor Fedjanin, Direktor Dr. Christel Russ, Projektleiterin

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Zwischenbericht

zu den Ergebnissen des Besuches der Vetreterin des Fraunhofer-Institutes fuer Solare Energiesys-teme Freiburg (FhG ISE) im Altaier Zentrum fuer Nichttraditionelle Energetik und Energiee-insparung Barnaul (AREZ)

10.10.1999 – 17.10. 1999 Barnaul

Gespraechsteilnehmer: Fraunhofer ISE Altaier REZ

Dr. Christel Russ Dr. FedjaninProjektleiterS. ReutovDr, TschertischtschevDr. M. UtemessovA. ParfenovS. ZygankovA. RogovoiL. Resnitschenko

Dieser Besuch wurde im Rahmen des internationalen Projektes der wisenschaftlich-technischenZusammenarbeit “Experimentelles Demonstrationsgebaeude in Barnaul” nach dem gemeinsamabgestimmten Terminplan fuer das Jahr 1999 durchgefuehrt. Die wichtigsten Etappen des Be-suches waren:

1. Stand und das perspektivische Vorgehen zum Abschluss der Arbeiten am ExperimentellenDemonstrationsgebaeude

2. Besprechung gemeinsamer Aktivitaeten zur Vorbereitung neuer Projekte3. Treffen mit Vertretern verschiedener Organisationen mit dem Ziel der Information ueber das

Arbeitsgebiet neuer energiesparender Energietechnolgien und der Gewinnung von weiterenrussischen Projektpartner n

4. Erarbeiten des Arbeitsplanes 2000

zu 1 Experimentelles Demonstrationsgebaeude

1.1 Stand der Bauausfuehrung

Auf der Baustelle wurde der Stand der Bauausfuehrung des Demonstrationsgebaeudes vor-gestellt. Das Gebaeude ist im Rohbau auf der Suedseite bis zur geplanten Hoehe, an der Nord-seite bis zur 2. Etage fertiggestellt. Der Zugang des Erdwaermetauschers zum Gebaeude ist aus-gefuehrt. Der Langzeitspeicher und der Arbeitsspeicher sind installiert und wurden bereits pneu-matisch bzw. hydraulisch auf Dichtigkeit geprueft. Die Daemmung des Langzeitspeichers wird mit

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200 mm Polystyrolbloecken realisiert. Diese Variante ist kostenguenstiger als eine Schuettung ausAschegranulat der entsprechenden Qualitaet.Im Anschluss wurde in Anwesenheit der Architekten und der Vertreter der technischen Aufsichtdie Problematik der waermebrueckenfreien Ausfuehrung der Daemmung, des Anschlusses derFenster und im Bereich der Decken sowie auskragender Bauteile (Balkone) diskutiert. Die exakteBauausfuehrung entsprechend dem Projektem ist auf der Baustelle zu pruefen.

1.2 WaermedaemmungDa das vorliegende Angebot der Fa.STO zum Waermedaemmverbundsystem (WDVS) und demTransparenten Waermedaemmverbundsystem (TWDVS) kostemmaessig zu hoch ist, wurde nachanderen Loesungen gesucht. Folgende Varianten werden geprueft:

Das FhG ISE spricht nochmals mit Fa. STO hinsichtliche Isolierverglasung in Kunststoffrahmen,wobei die urspruengliche Gestaltung erhalten bleibt. Es wird der Einsatz einer dritten Scheibegeprueft.Das Dach wurde bereits saniert und das Dachgeschoss wird derzeit ausgebaut. Die Innenwaendeenthalten ein Kanalsystem, welches frueher zur Versorgung der Raeume mit warmer Luft diente.Es ist zu pruefen, ob diese Kanaele aktiviert und im Lueftungssystem genutzt werden koennen.Noch nicht geklaert ist die Art der Waermedaemmung der Waende. Aus Gruenden des Denkmal-schutzes ist keine Aussendaemmung moeglich. FHG ISE wird Informationen zur Waermedaem-mung in denkmalgeschuetzten Gebaeuden uebersenden.

Niedrigenegiewohnhaeuser fuer den Deutschen Nationalen Rayon

Die Administration des Deutschen Nationalen Rayon ist am Bau von Pilotgebaeuden in Niedrigen-ergiebauweise interessiert. Bereits geplante Haeuser sollen auf diesen Waermedaemmstandardumgeruestet werden. Die Energieversorgung kann unter Nutzung von Windenergie, Solarkollek-toren, Erdwaermetauschern, Waermerueckgewinnung, Waermepumpen und groesserem Warm-wasserspeichern erfolgen. Vom AREZ wurden 4 Varianten der Waermeversorgung vorgeschlagenund die Mehrkosten sowie die Energie- und Kosteneinsparungen ermittelt.In einer gemeinsamen Beratung von Vertretern der Adminstration der Altairegion, des DeutschenNationalen Rayons, der GTZ, des AREZ und des FhG ISE wurde vereinbart , ein Projekt der hu-manitaeren Hilfe der GTZ-Programme zu beantragen. Inhalt des Projektes soll eine umfassndeAufklaerung der Buerger ueber die Moeglichkeiten der Energieeinsparung und den Einsatz ef-fizienter Energietechnologien zur Waermeversorgung in Gebaeuden sein. Zur Demonstration derMoeglichkeit der Niedrigenergiebauweise sind Pilotprojekte von 2 Niedrigenergiehaeusern unterNutzung erneuerbarer Energietechniken auszufuehren.Der Deutsche Nationale Rayon wird mit Unterstuetzung des AREZ einen Antrag zur Unterstu-etzung des Baus der Pilotprojekte an das russische Ministerium der Nationalitaeten stellen.FhG ISE wird gemeinsam mit der GTZ-Vertretung in der Altairegion einen Antrag zur Unterstu-etzung des Projektes im Rahmen der humanitaeren Hilfe der GTZ stellen.

3. Treffen mit Vertretern verschiedener Organisationen

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3.1 Technische Universitaet, Fakultaet fuer Energetik

In der Sitzung des wissenschaftlichen Rates der Fakultaet informierte das AREZ ueber dieMoeglichkeit der Verbesserung der energetischen Situation in der Altairegion, ueber sein Ar-beitsprogramm zur rationellen Energienutzung und den Einsatz erneuerbarer Energien.Das FhG ISE stellte in einem Vortrag die Entwicklung von Niedrigenergiegebaeuden in Deutsch-land vor.Es wurde vorgeschlagen, diese Thematiken in die wissenschaftliche Ausbildung der Universitaetaufzunehmen.

3.2 Komitee der Administration der Altairegion fuer Kommunal- und Gaswirtschaft

Das AREZ stellte seine neuen Konzepte der Waermeversorgung von laendlichen Verbrauchernanhand der Untersuchungen zur Niedrigenergiebauweise, Erfahrungen des Baus von Solarkollek-toren und Systemen der automatischen Regulierung vor. FhG ISE ingformierte ueber die Entwick-lung der Niedrigenergiebauweise in Deutschland. Es wurde ueber Konzepte zur Finanzierung derEinfuehrung neuer energiesparender Techniken diskutiert.Es wurde beschlossen, zwei Pilotprojekte vorzubereiten: Waermeversorgung einer laendlichenMittelschule und die Versorgung einer Wohnsiedlung durch ein kleines Heizwerk.

3.3 Stellvertretender Gouverneur der Altairegion, S. Baikalov

Das AREZ informierte ueber den Stand der Arbeiten am “Experimentellen Demonstarionsgebaeu-de” und die Arbeitsbereiche der Zusammenarbeit mit dem FhG ISE. FhG ISE informierte ueber denEntwicklungsstand der energieeinsparenden Technolgien in Gebaeuden in Deutschland und ueberdie Moeglichkeiten der Ausnutzung der deutschen Erfahrungen unter den Bedingungen der Altai-region. Die Ergebnisse der Arbeit wurden positiv eingeschaetzt.

4. Arbeitsplan 2000

Zur Fortsetzung der Arbeiten im Jahr 2000 wurde der Entwurf des Arbeitsplanes erarbeitet. DieSchwerpunkte der weiteren Arbeit sind:- Prueftechniken fuer das Experimentelle Demonstartionsgebaeude und Durchfuehrung von Pruefungen.- Erarbeiten eines Projektes fuer ein Niedrichenergiegebaeude in laendlichen Gebieten.- Erarbeiten von Empfehlungen zur konstruktiven Ausfuehrung und Energieversorgung von Niedrigenergiegebaeuden.- Erstellen eines Konzeptes fuer Niedrigenergiegebaeude unter Ausnutzung erneuerbarer Energienfuer Verbraucher in laendlichen Gebieten der Altairegion.

– Das naechste Arbeitstreffen findet im Mai/Juni 2000 in Freiburg statt.

Barnaul, 16.10.1999

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Fraunhofer ISE Altaier REZ

Dr. Christel Russ Dr. Viktor FedjaninProjektleiter Direktor

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Zwischenberichtzu den Ergebnissen des Besuches von Vertretern des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme

ISE Freiburg und des Fachberaters der GTZ Eschborn am Altaier Regionalen Zentrums für Nicht-

traditionelle Energetik und Energieeinsparung (AREZ)

15. – 22.Oktober 2000

Barnaul, Russland

Teilnehmer: Fraunhofer ISE: Dr. C. RussFachberater GTZ: Dr. S. DraegerAltaier REZ: Direktor Dr. V. Fedjanin,

Herr L. Resnitschenko

Der Besuch wurde im Rahmen des internationalen Projektes "Experimentelles Demonstrations-gebäude in Barnaul" nach dem Terminplan für das Jahr 2000 durchgeführt. Unter Beteiligung der

GTZ wurde das internationale wissenschaftlich-praktisches Seminar “Energieeinsparung in denWärmeversorgungssystmen“ durchgeführt.

Die wichtigsten Etappen des Besuches waren:• Durchführen des zweitägigen Seminars zum Thema „Energieeinsparung in den Wärme-

versorgungssystemen“.• Durchsprache des Standes der Arbeiten zum Terminplan 2000.• Durchsprache der Arbeiten zur energieeffizienten Sanierung von Wohngebäuden im

Deut-schen Nationalen Rayon (Halbstadt/Schumanowka) und in der Stadt Slawgorod.• Festlegen weiterer Arbeiten zur Fortsetzung des internationalen Projektes.

1 Stand der Projektarbeiten zum Terminplan 2000

1.1 Seminar zum Thema “Energieinsparung in den Wärmeversorgungssystemen“

In den Vorträgen entsprechend beiliegendem Programm (Anlage 1) wurde der Stand der Energie-versorgung in der Altairegion analysiert und bereits auf dem Markt vorhandene und eingesetzteTechniken zur Energieeinsparung vorgestellt. Im zweiten Teil des Seminars wurden die Arbeits-gruppen zu den Themen „Technik und Technologie“, „Ausbildung und Qualifizierung“ sowie“Sensibilisierung“ gebildet. Die Seminarteilnehmer haben wesentliche Schwerpunkte zu diesenThemenkreisen aufgezeigt. Es wurden Lösungsansätze erarbeitet und erste Lösungswege angege-ben. Im Ergebnisse der Arbeit wurden drei Schwerpunkte aufgezeigt:

1. Annahme des bereits vorbereiteten Energieeinspargesetzes der Altairegion

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2. Aufnahme der Thematik Energieeinsparung in die Ausbildungprogramme aller Lehranstal-ten der Altairegion

3. Einrichten von EnergieberatungsstellenDie Ergebnisse aus der Arbeitsgruppentätigkeit werden intensiv ausgewertet und Maßnahmen zurUmsetzung der angegebenen Lösungswege vorbereitet.Die Durchführung des Seminars fand große Beachtung in der Öffentlichkeit (Berichte im Fern-sehen, Presse).

1.2 Experimentelles Gebäude in Barnaul

Der Stand der Bauarbeiten am Demonstrationsgebäude wurde diskutiert. Nach dem vorliegendenFinanzierungskonzept sollen die Bauarbeiten in 2001 beendet werden. Es wurde die Lieferungund der Einsatz der verschiedenen Dämmsysteme am Gebäude besprochen. Es wurde vorgeschla-gen, die Dämmvariante der Firma „Lacufa“ zur Gebäudedämmung einzusetzen. In Abstimmungmit der Fa. „Lacufa“ muss geprüft werden, ob die Mineral-Dämmmatten der Fa. TISOL in diesemSystem eingesetzt werden können. Dazu erfolgen in den nächsten Wochen Abstimmungen zwi-schen der Vertretung der Fa. „Lacufa“ in Moskau und dem AREZ. Es wird angestrebt, kurzfristigeine Musterfassade am Gebäude des Testgeländes von AREZ zu installieren.Vom AREZ wurde der Einsatz der schaltbaren Vakuumdämmung des Zentralstelle für angewandteEnergieforschung Würzburg am Demonstrationsgebäude geprüft. Die technischen Abstimmun-gen erfolgen zwischen AREZ und ZAE. Nach Bestätigung der Eignung der Elemente zum Einsatzam Demonstrationsgebäude wird die Gebäudedokumentation durch AREZ angepasst.Das Gesamtkonzept der Wärmeversorgung für das Demonstrationsgebäude bleibt bestehen.Die bereits bei dem Treffen im Juli in Freiburg besprochene Terminverlängerung des Projektes um2 Jahre ist zur Realisierung der Projektaufgaben weiterhin erforderlich. Folgender Terminablauf istvorgesehen:

• bis 10/2001- Fertigstellen der Bau- und Montagearbeiten am Gebäude;• bis 03/2002 – Fertigstellen des Innenausbaus und Installation der Messtechnik;• bis 05/2002 – Inbetriebnahme der Messtechnik, Beginn des experimentellen Nutzung des

Gebäudes;• 09/2002 – Internationales wissenschaftliches Seminar zur Auswertung der Ergebnisse des

internationalen Projektes anlässlich der Fertigstellung des experimentellen Demonstra-tionsgebäudes;

• bis 03/2003 – Energetische Bewertung der Messergebnisse und Erarbeiten von Vorschlä-gen für das energieeffiziente Bauen in der Altairegion.

1.3 Durchsprache der Arbeiten zur energieeffizienten Sanierung von Wohngebäuden im Deutschen Nationlen Rayon (Halbstadt/Schumanowka) und in der Stadt Slawgorod

Von der Wohngesellschaft Halbstadt wurden 31 Wohngebäude ausgewählt, die energetisch be-wertet werden sollen. Dabei handelt es sich um 11 einstöckige, 12 dreistöckige und 8 fünf-

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stöckige Wohnhäuser. Die vorhandene Dokumentation wurde übergeben. Von diesen Gebäudenmüssen drei zur energetischen Sanierung ausgewählt werden.Um eine energetische Bewertung der Gebäude vornehmen zu können, muß die vorhandene Do-kumentation vervollständigt werden. Folgende Arbeitsschritte sind notwendig:

1. Vervollständigen der Dokumentation hinsichtlich der Materialien und der Konstruktionender Gebäudehülle; Berechnung der Wärmedurchgangskoeffiziente für die Bauteile unddes Wärmeverbrauchs für das Gebäude; Beschreibung des Systems der Wärmeversor-gung.

2. Erstellen eines Energiepasses für die Gebäude.3. Auswahl der drei Gebäude für die Sanierung.4. Erarbeiten der Dokumentation für die energetische Sanierung von drei Gebäuden.5. Erarbeiten eines Konzeptes und der Dokumentation zur Installation der Messtechnik und

der energetischen Bewertung der Gebäude.6. Durchführung der Sanierung einschliesslich der Installation der Messtechnik.7. Energetische Bewertung der Gebäude nach der Sanierung.8. Analyse der Ergebnisse und Ableitung von Maßnahmen für die Sanierung ähnlicher Ge-

bäude-typen in der Altairegion.In Vorbereitung der energetischen Gebäudeanalyse wurde ein Teil der Gebäude besichtigtund gemeinsam mit der Wohngesellschaft Halbstadt die Realisierung der Arbeitsschrittebesprochen.

2 Fortsetzung der weiteren Arbeiten

2.1 Internationales Projekt

• Durch die Verschiebung im Bauablauf des Demonstrationsgebäudes wird der voraussicht-liche Abschluss der Bauarbeiten erst im Jahr 2001 erfolgen. Damit kann bis zum Termin-abschluss des Projektes im 03.2001 eine wichtige Etappe des Projektes – die messtechni-sche Bewertung der Maßnahmen - nicht umgesetzt werden.Entsprechend der Auswahl der Wärmedämmung wird unter Berücksichtigung eigenerHersteller von Dämmmaterialien wird eine Testfassade auf dem Testgelände des AREZaufgebaut und hinsichtlich ihrer Ausführung und energetischen Effizienz untersucht.Der Einsatz von zwei Elementen schaltbarer Vakuumdämmung der Zentralstelle für an-gewandte Energieforschung Würzburg wird geprüft. Nach der Bestätigung der Eignungder Vakuumelemente und der Anpassung der Dokumentation können die Elemente durchdie ZAE in der zweiten Hälfte 2001 bereitgestellt werden. Die Ausführung dieser Arbeitenerfordert einen zusätzlichen Zeitaufwand für das Projekt. Die Teilnehmer des interna-tionalen Projektes werden bei den zuständigen Behörden Deutschlands und Russlands dieVerlängerung des Projektes um zwei Jahre beantragen.

• Die Termine für die Arbeitsbesuche im Rahmen des internationalen Projektes werden nachder Bestätigung der Projektverlängerung festgelegt.

2.2 Einsatz von schaltbaren Vakuumdämmelementen für Biogasanlagen

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• Es werden die Möglichkeiten des Einsatzes der schaltbaren Vakuumdämmung für die Bio-gasreaktoren untersucht. Die technische Abstimmung hierzu erfolgt zwischen AREZ undZAE. Es werden konstruktive Lösungen vorgeschlagen und Berechnungen zur Energie-effizienz des Gesamtsystems durchgeführt.

• Werden positive Ergebnisse erreicht, wird die Möglichkeit eines gemeinsamen internatio-nalen Projektes zur Entwicklung einer neuen solar-unterstützten Technologie für Biogas-anlagen geprüft.

2.3 Projekt „Energieeffiziente Gebäudesanierung in der Altairegion“

• Die energieeffiziente Sanierung der Wohnhäuser in Halbstadt, Schumanowka und Slaw-gorod wird in einem neuen Projekt bearbeitet. Hierzu sind die vertraglichen Vereinba-rungen mit der EGH bzw. GTZ abzuschliessen.

• Die Arbeitsbesuche erfolgen entsprechend dem Arbeitsplan zum Projekt „Energieeffi-ziente Sanierung der Gebäude“.

Barnaul, 22.10. 2000Fraunhofer ISE Altaier REZDr. C. Russ Dr. V. Fedjanin,Projektleiterin Direktor

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Anlage 2

Wärmebedarfsberechnung für das experimentelle Demonstrationsge-

bäude in Barnaul

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