Berge erleben - AVS Mitteilungen Juni 2011

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Mitteilungen Juni 2011 1 MITTEILUNGEN JUNI 2011 MIT SICHER DURCH DEN SOMMER WETTERSTÜRZE UND TOURENPLANUNG AUGEN AUF AM KLETTERSTEIG www.alpenverein.it Versand im Postabonnement – Ges. 353/2003 (umgew. in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Absatz 1, DCB Bozen – Taxe perçue ECONOMY

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Mitteilungen Juni 2011 1

MitteilungenJuni 2011

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Liebe Bergfreunde, werte Leser,

eine der vordringlichsten Auf-gaben des Alpenvereins ist die Vorbereitung seiner Mitglieder (und nicht nur dieser) auf die Begegnung mit dem Naturraum „Berg“ und seinen Gefahren, sei es durch Ausbildungskurse oder auch durch Informationen in schriftlicher Form.In diesem Heft findet sich eine Reihe von Artikeln, die sich mit der Sicherheit am Berg befas-sen. Sie lesen etwas über Tou-renplanung, über Gewitter, Ver-halten bei Unfällen, Gesundheit am Berg, Verhalten und Ausrüs-tung auf Klettersteigen und viele andere nützliche Dinge. Die Sportkletterer sollten den Artikel über die Halbautoma-ten zum Sichern aufmerksam durchlesen. In der Rubrik „Natur und Umwelt“ erfahren Sie etwas Interessantes über die Überle-benskünstler Hochgebirgspflan-

zen sowie einen Aufruf, sich als Naturbeobachter zu betätigen und mitzuhelfen, die Amphibien-Fauna Südtirols zu erfassen und zu dokumentieren.Die Jungen Alpinisten erzählen von ihren Erlebnissen im Berner Oberland, die Skitourenfreunde berichten von ihren Touren in Falcade, und wir lesen von der Südtirol-Umrundung, die zu ei-nem guten Abschluss gekom-men ist.Ein Teilnehmer hat ein ganz be-sonderes Anliegen, ich möchte hier nichts verraten, aber so mancher wird sich denken, gut dass dieses heiße Eisen end-lich aufgegriffen wird. Bei den Wegweisern gibt es Neuigkei-ten, und auch sonst ist in dieser Ausgabe noch allerlei Wissens-wertes enthalten. Einen erleb-nisreichen Bergsommer und viel Spaß beim Lesen dieses Heftes wünscht

Franz Mock

editorial

Titelbild:Im Klettersteig von Moiazza Foto: Ruth Mengin

Sicher durch den Sommer

Sicher in die Berge BRD & Franz Mock .......................... 4

Wetter, Wetterstürze und TourenplanungGünther Geier .................................. 6

Augen auf am KlettersteigChris Semmel & Florian Hellberg ....10

Gesundheit am Berg Dr. Wolfgang Oberlechner .............. 14

Sicher sichern mit Halbautomaten Ulla Walder .................................... 16

Übernachten auf einer AVS-Schutzhütte Gislar Sulzenbacher ....................... 20

Nationalpark Stilfser Joch Judith Egger .................................. 21

Die Entstehung des Meraner HöhenwegesAndreas Folie ................................. 22

Referat Hütten und Wege neu besetztFranz Mock .................................... 25

Marteller Hütte Franz Mock .................................... 25

Neue BeschilderungGislar Sulzenbacher ....................... 26

Überlebenskünstler HochgebirgspflanzenJudith Egger .................................. 27

Begegnungen der besonderen ArtIvan Plasinger & Judith Egger ........ 32

Skihochtourenwoche „Alpinist2010-2013“ Die Teilnehmer ............................... 34

Juniorcup 2010/11Ulla Walder .................................... 37

Sportklettern in BozenKarlheinz Messner ......................... 38

Die kleinen Abenteuer am BergWalter Rass ................................... 40

In Gedenken an Heiner GschwendtLuis Vonmetz ................................. 42

Peter Hofer zum GedenkenLuis Vonmetz ................................. 43

NeuerscheinungenFranz Mock .................................... 45

Von Fahrern und MitfahrernToni Kiem ...................................... 46

28. Int. SkibergsteigertreffenHermann Steiner ........................... 47

Rund um Südtirol - Teil VAlfred Profanter .............................. 48

Den Sommer in den Bergen genießen … Foto: AVS-Jugend Schenna

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Sicher in die Berge

Die Wandersaison steht vor der Tür bzw. sie hat bereits begon-nen. Wochenende für Wochen-ende ziehen nun wieder unzähli-ge Bergbegeisterte hinaus in die Natur, um sich an der Schönheit der Bergwelt zu erfreuen. Damit diese Freude nicht plötzlich be-endet wird, sollte man folgen-de Regeln beachten, die vom Bergrettungsdienst zusammen-gestellt wurden.

Tourenplanung – Tourenvorbereitung

Zu Hause:Tourenwahl unter Berücksichti-gung folgender Faktoren:− persönliche Kondition und

die der Gruppenmitglieder ein-schätzen

– persönliches Können– Routenwahl und Zeitberech-

nung (wann wird gestartet?)– Welche Gefahren bringt die

geplante Route mit sich?Wetterbericht (Prognosen für die darauffolgenden Tage):– Besonders Gewitterwarnun-

gen im Sommer berücksichti-gen und den Start zur Berg-tour frühzeitig ansetzen.

Auswahl der Ausrüstung:– der Jahreszeit entsprechend– dem Gelände angepasstDas Tourenziel sowie Ausgangs-punkt bekanntgeben (Angehöri-ge, Bekannte, Pension usw.)

Vor Ort:– Wetter beobachten– Hüttenwirt bzw. Einheimische

über Verhältnisse befragen

Ausrüstung:– Bekleidung und Schuhwerk

immer der Jahreszeit und dem Gelände anpassen

Auch bei noch so kleinen Wan-derungen soll immer ein Ruck-sack mit den elementarsten Din-gen mit dabei sein:– Regenschutz– warme Bekleidung– Erste-Hilfe-Ausrüstung– Getränk und Proviant– LandkarteBei hochalpinen Wanderungen

kommen noch folgende Ausrüs-tungsgegenstände hinzu:– warme Bekleidung (Mütze,

Handschuhe) – Biwaksack– Taschenlampe oder Stirnlampe– Tourenbeschreibung / Wander-

führer

Bei Eis- oder Felstouren ist die dementsprechende Ausrüstung zur Sicherung notwendig.

Bei mehrtägigen Bergfahrten Reservebekleidung mitnehmen.

Überschätze nie dein Können sowie deine Kondition!Das Mobiltelefon kann in den Bergen nützlich sein, es ist aber zu bedenken, dass oftmals kein Empfang ist.

Notruf mit dem Handy am BergDie Nummer 118 ist die Nummer für den sanitären Notruf in Südti-rol (und in ganz Italien). Die euro-paweite Notrufnummer ist 112. Sie erreichen damit in der Regel Polizeidienststellen (in Italien die Carabinieri). Diese Nummer ist

Nicht immer hat man so ein Traumwetter bei einer Tour Foto: Andreas Pobitzer

Im Sommer ist ein Hagelschauer gar nicht so selten Foto: Karin Leichter

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kostenfrei und funktioniert auch dann, wenn Sie kein gültiges Roaming-Abkommen mit dem betreffenden Land haben. Bei der Anwahl von 112 sollten Sie zunächst Ihr Handy ausschal-ten, dann wieder einschalten und an Stelle des PIN–Codes die Nummer 112 wählen. Damit ist gewährleistet, dass sie sich auch in fremde Netze einwählen können.

Kann mit dem Handy keine Verbindung hergestellt werden, kann man mit dem alpinen Not-signal Hilfe herbeiholen.

Mach auf dich aufmerksam!

Das alpine Notsignal ist im ganzen Alpenraum bekannt und gültig. Dazu gibt man in regelmäßigen Abständen nach einem festgelegten Taktschema innerhalb einer Minute sechsmal ein akus-tisches oder optisches Zei-chen. Was das ist, ist egal – Hauptsache es erregt Auf-merksamkeit und man hält den Takt ein!

Wer ein Notfallzeichen bemerkt, sollte mit einem vergleichbaren Zeichen in einer Taktfolge von drei Signalen pro Minute ant-worten und dann sofort Ret-

tungskräfte alarmieren. Die in Not Geratenen wissen dann, dass Hilfe unterwegs ist.

BRD und Franz Mock

Hilfe wird benötigt6 x in der Minute sichtbares und akustisches Zeichen (alle 10 Sekunden) Retter antwortet3 x in der Minute sichtbares und akustisches Zeichen (alle 20 Sekunden)

– mache keine unüberlegtenHandlungen

– versuche Ruhe zu bewah-ren und verbreite keine Hektik

– verschaffe dir Überblicküber die Situation

– denke an deine eigene Si-cherheit, begib dich nicht in Gefahr

– sichere den Verletzten vorweiteren Schäden

– leiste Erste Hilfe nach eige-nem Können und Ermessen

– überlege dir, wie du Hilfebekommst. Mache dir Ge-danken, welche Meldung du machst:

WER: Name, Standort, Ver-bindungsmittelWAS: Art, Umfang und Wich-tigkeit des Unfalles

WO: Koordinaten, Höhe ü.M. und OrtsbezeichnungWANN: genaue Zeit des EreignissesWIE VIELE: Verletzte - VerletzungsartWETTER: Sichtweite, Wind, Niederschläge usw.HINDERNISSE: Kabel, Leitungen usw.EIGENE MITTEL: Funk, Rettungsmaterial usw.

GETROFFENE MASSNAH-MEN: Was hast du bereits unternommen– Falls du jemanden los-

schickst, um Hilfe zu holen, notiere die obigen Angaben auf Papier. Schicke den Melder wenn möglich nicht allein los.

– Bleibe nach Möglichkeit beim Verletzten.

IM NOTFALL

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Wetter, WetterStürze und tourenplanung

Die vorausschauende Pla-nung mit Einbeziehung des Wetters wird beim Wandern und auch beim Bergstei-gen oft vernachlässigt. Am Vortag haben Sie noch eine Tagestour vereinbart, in der Früh regnet es. Das ist noch der günstigste Fall. Schlech-ter ist es, wenn es auf hal-bem Weg plötzlich blitzt und donnert und schwarze Gewitterwolken über Ihnen hängen, die rettende Schutz-hütte dummerweise noch zwei Stunden entfernt ist und Sie die Regenjacke ver-gessen haben …Damit man möglichst nie in eine solche Situation kommt, ist bei der Tourenplanung auch die Wetterentwicklung zu berücksichtigen.

Über West-, Mittel- und Südeu-ropa überwiegt in den heißesten Monaten des Jahres der Ein-fluss des Azorenhochs. Es greift von der Inselgruppe der Azoren auf das europäische Festland über und sorgt für das typisch sommerliche Wetter mit viel Sonnenschein und Quellwolken am Nachmittag über den Ber-gen. In den Tälern beginnt dann der bekannte Talwind zu wehen, im Gardaseeraum auch „Ora“ genannt, weil er jeden Tag zur gleichen Stunde einsetzt. Da die Sonne mit ihrer Energie inneral-pin ein geringeres Luftvolumen aufwärmen muss als im Alpen-vorland, wird die Luft über den Alpen wärmer und damit leich-ter. Dadurch sinkt der Luftdruck, und es entsteht ein Unterdruck, ein sog. Hitzetief im Bergland und ein Überdruck über dem Al-penvorland. Um diesen Druck-

unterschied auszugleichen, strömt die Luft von außen in die Alpentäler nach. Das Aufsteigen der Luft in den Thermikblasen an den Berghängen sorgt für eine Verstärkung dieses Effekts.

Wenn sich an solchen Tagen sog. „Wärmegewitter“ entwi-ckeln, kann man deren Entste-hung oft schon ab dem Mor-gen beobachten. Am Vormittag bilden sich erste Quellwolken, die im Laufe des Tages immer weiter in die Höhe wachsen und irgendwann in die Strato-sphäre eindringen. Es bildet sich ein Schirm aus Eis, auch Amboss genannt, und von die-sem Zeitpunkt an kann es aus der Wolke auch regnen und ha-geln. Entstehen die Wolken nur aufgrund der starken Sonnen-einstrahlung, bleiben sie meist lokal begrenzt und verursachen kurze Regenschauer von gerin-ger Ausdehnung. In der Regel treten die Wärmegewitter im

Laufe des Nachmittags oder am Abend auf. Deshalb empfiehlt sich grundsätzlich ein früher Aufbruch, damit man am Nach-mittag schon wieder auf dem Rückweg vom Gipfel ist.

Für die Bildung von großen Ge-witterzellen sind andere Voraus-

Um 14:55 Uhr Blick gegen den Schlern (unten, in der Mitte). Über den Dolomiten liegen Quellwolken, die ziemlich undifferenziert sind. Die Quellwolke in Vordergrund zeigt aber schon die große Labilität der Luft an. Foto: Landeswetterdienst

Gewitterwolken über dem Latemar Foto: Landeswetterdienst

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setzungen notwendig. Wenn gleichzeitig mit der durch die Sonne erhitzten und feucht-schwülen Talluft die Luft in der Höhe (oberhalb der Gipfel) käl-ter wird, dann wird das System instabil, und die Gewittertür-me schießen verbreitet hoch in den Himmel. Dies ist z.B. der Fall, wenn mit einer Nordwest-strömung eine Kaltfront über die erhitzten Alpentäler geführt wird. Die Gewitterzellen entwi-ckeln sich darin extrem schnell, und innerhalb kürzester Zeit gehen schwere Regengüsse, Hagel, Blitz und Donner nieder. Diese Gewitter wandern mit der Höhenströmung und nehmen dadurch in immer neuen Ge-bieten Feuchtigkeit und Energie auf, die sie an anderer Stelle wieder entladen. Halten sie lan-ge genug an, bringen solche Kaltlufteinbrüche im Hochsom-mer sogar Schnee im Gebirge. Besonders im August, wenn die Polarluft schon weiter nach Süden vordringt, ist mit solchen „Frontgewittern“ zu rechnen.

Wirklich lang anhaltende Schlecht-wetterphasen sind im Sommer jedoch selten. Diese Witterungs-lagen, als Südstau bezeichnet, bleiben meist auf das Frühjahr und den Herbst beschränkt. Im Sommer werden die Störungs-

zonen in der Regel durch das stabile Hoch abgeschwächt oder sogar abgeblockt. Man spricht dann von einer stationä-ren oder „Blocking-Lage“.

Für die tägliche Erstellung des Wetterberichtes kann der Me-teorologe auf eine große Anzahl von Daten zurückgreifen. Mit- hilfe von Prognosenmodellen und seiner Erfahrung erarbeitet er eine lokale Wettervorhersage. Wichtigstes Hilfsmittel des Me-teorologen sind leistungsstarke Computer, mit denen die Daten schnell miteinander verglichen und grafisch dargestellt werden können. Die lokalen Wetterprog-nosen weisen nur für einen Zeit-raum von zwei bis drei Tagen eine hohe Genauigkeit auf, für längerfristige Vorhersagen sinkt sie deutlich. Alles, was über eine Woche reicht, ist meist sehr un-zuverlässig.Ausgangspunkt einer jeden Pro-gnose sind wie beschrieben die numerischen Vorhersagemo-delle. Es handelt sich dabei um komplexe mathematische und physikalische Gleichungen, die mithilfe von großen Rechnern in nationalen oder internationalen Wetterzentren gelöst werden, um so die zukünftige Wetter-

entwicklung abzuschätzen. In Europa ist das Modell des ECMWF (Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorher-sagen) mit Sitz in England sehr verbreitet. Das ECMWF ist die Vereinigung europäischer Wet-terdienste und stellt diesen sei-ne Prognosen zur Verfügung. In den letzten Jahrzehnten wurden die Prognosemodelle immer zu-verlässiger, und das spürt man auch bei der täglichen Arbeit und bei der Qualität der Wetter-vorhersagen.

Allerdings ist die Vorhersage von Gewittern, trotz moderns-ter Technik und Forschung, immer noch eine der größten Herausforderungen für uns Meteorologen. Die typischen Wärmegewitter, die sich an den Sommernachmittagen und –abenden bilden, sind im Detail nicht vorhersehbar. Man kann im Vorhinein nur eine Abschät-zung der Wahrscheinlichkeit für das Auftreten solcher Gewitter geben. Wo genau, um welche Uhrzeit und wie stark sich diese Gewitter entwickeln, kann man auch heute noch nicht vorher-sagen. Allerdings gibt es mitt-lerweile ein sehr nützliches Hilfs-mittel zur Kurzfristvorhersage solcher Gewitterzellen, nämlich das Wetterradar. Seit dem Jah-re 2002 verfolgt auch in Südtirol ein Wetterradar rund um die Uhr Gewitter und Niederschlagsge-biete. Es befindet sich auf dem Gantkofel, einem Aussichtsberg am Mendelkamm oberhalb von Eppan, in 1860 m Höhe und wird gemeinsam von Südtirol und dem Trentino betrieben.Auf dem Radarbild kann man in einem Umkreis von 120 km er-kennen, wo gerade Gewitter nie-dergehen und wie die Zugrich-tung der Gewitter ist. Die Bilder sind auch für Smartphones zu-gänglich und können somit pro-

Um 15:45 Uhr hat sich aus den Quellwolken ein Cumulonimbus, die Gewitterwolke, entwickelt. Foto: Landeswetterdienst

Um 16:10 Uhr zeigt sich die Endpha-se des Cumulonimbus. Die Wolke hat ihre aufgetürmte Form verlo-ren, der obere Teil (aus Eiskristallen) trennt sich fast vom unteren ab. Foto: Landeswetterdienst

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blemlos von unterwegs konsul-tiert werden. Die Entscheidung, ob sich ein Gipfelsturm noch lohnt oder nicht, wird damit wesentlich erleichtert, denn mit einem Blick auf das Radarbild kann man erkennen, ob in der näheren Umgebung bereits Ge-witter in Anmarsch sind.

Gewitter, die mit einer Kaltfront auftreten, sind einfacher vor-herzusagen, denn ihre räumli-che Ausdehnung ist viel größer, und deshalb können sie von den Prognosemodellen besser erfasst und vorausberechnet werden. Eine Kaltfront ist eine Luftmassengrenze zwischen warmer subtropischer Luft und polaren Luftmassen. Meistens bilden sich Kaltfronten über dem Nordatlantik und ziehen in Folge südostwärts Richtung Europa. Falls die Störung nicht durch das sommerliche Azorenhoch abgeblockt wird und auch über die Alpen hinwegzieht, kommt es zu einem sogenannten Wet-tersturz. Neben auftretenden Gewittern nimmt auch der Wind deutlich zu, und die Tempera-turen gehen innerhalb weniger

Stunden deutlich zurück. Des-halb ist bei Kaltfronten im Som-mer besonders auf den Bergen Vorsicht geboten, werden sie doch in der Regel schon einige Tage vorher im Wetterbericht angekündigt.

In jedem Fall kommt ein Gewit-ter aber niemals „aus heiterem Himmel“. Wer bei der Wande-rung regelmäßig einen Blick auf den Himmel wirft, kann ein sich näherndes Gewitter schon früh an den dunkel und bedrohlich wirkenden Wolken erkennen. Nachdem das Gewitter bemerkt wurde, sollte abhängig von sei-ner Entfernung und Geschwin-digkeit der sicherste erreichbare Zufluchtsort angestrebt wer-

den. Anhand der Zeitdifferenz zwischen Blitz (Lichtgeschwin-digkeit ca. 300.000 km/s) und Donner (Schallgeschwindigkeit, ca. 340 m/s) lässt sich die Ent-fernung des Blitzes berechnen. Durch Wiederholung der Berech-nung lässt sich die Bewegungs-richtung und -geschwindigkeit des Gewitters abschätzen: Unter drei Sekunden zwischen Blitz und Donner, also unter ca. ein Kilo-meter Entfernung, ist jederzeit die Möglichkeit eines Einschlags in der Nähe gegeben.

Statistisch gesehen gibt es in den Sarntaler Alpen und in den Dolomiten die meisten Gewitter, während es in der Ortlergruppe und in den Ötztaler Alpen am wenigsten blitzt und donnert. Dies hängt mit der Tatsache zusammen, dass bei Gewittern sehr häufig eine südwestliche Höhenströmung vorherrscht. Mit ihr wird oft feucht-warme Luft von der Poebene Richtung Südtirol geführt. Die Adamello- Presanella-Gebirge lenken die Luftmassen aber nach Osten ab, wo sie dann freie Bahn zu den Sarntaler Alpen und Dolo-miten haben, wo sich die Gewit-ter entladen können.Falls Sie bei einer Wanderung trotzdem in ein Gewitter gera-ten, gelten folgende Verhaltens-regeln:

– Entfernen Sie sich rasch vonallen Geländeerhöhungen, Gip-feln, Kämmen und jeglichen Spitzen (Antennen, Gipfelkreu-zen usw.).

– Entfernen Sie sich von Was-serläufen und vertikalen Wän-den.

– Entfernen Sie sich mindestens50 m von metallischen Gegen-ständen, wie befestigten Klet-tersteigen, Strommasten oder Aufstiegsanlagen.

– Schalten Sie das Handy aus.

Satellitenbild vom 24. Juni 2008. Von Südtirol bis in die Steiermark türmen sich riesige Gewittertürme auf. Foto: EUMETSAT 2011

Gewitterwolke in Ulten Foto: Landeswetterdienst

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– Nehmen Sie eine Kauerstel-lung ein.

– Stellen Sie sich nicht unter Bäu-me. Das alte Sprichwort „Vor Eichen sollst du weichen, Bu-chen musst du suchen“ ist falsch und lebensgefährlich!

– Meiden Sie Schluchten, dennein harmloses Bächlein kann bei einem Gewitter innerhalb weniger Minuten zu einem rauschenden Gebirgsbach an-wachsen.

Der Landeswetterdienst der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol stellt täglich aktuelle In-formationen allen Bürgern kos-tenfrei zur Verfügung. So wie die Wanderkarte zur Vorbereitung gehört, muss auch der Wetter-bericht mit von der Partie sein.

Günther Geier

Blitzeinschlag in Eppan Berg Foto: Naturmuseum Südtirol

Alle Informationen zum Wet-ter in und um Südtirol finden Sie hier:Wetterbericht für Südtirol, Bergwetter, Radarbilder, Sa-tellitenbilder, Webcams:

www.provinz.bz.it/wetter. Es gibt auch eine mobile Ver-sion für Smartphones.

Tel. 0471 27 11 77 Fax. 0471 27 05 55

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Die Begehungs- und damit die Unfallzahlen an Klettersteigen sind rasant gestiegen. Werbung und der Trendeffekt ziehen Be-geher mit wenig alpinem Vor-wissen an; gleichzeitig ist bei modernen, teils extrem steilen Sportklettersteigen das Sturzri-siko gegenüber den traditionel-len Steigen enorm gestiegen. Deshalb beschäftigte sich die Sicherheitsforschung des DAV in den letzten zwei Jahren ver-stärkt mit dem Thema „Klet-tersteiggehen“. Im Jahr 2007 wurden vom DAV verschiedene Klettsteigsets und der Einfluss praxisrelevanter Faktoren ge-testet. Der Test verursachte einige Diskussionen und führ-te zu enormer Bewegung auf dem Markt der Klettersteigsets. Mittlerweile bieten die Hersteller zahlreiche neue Entwicklungen und Konstruktionen an. Außer-dem führte die Sicherheitsfor-schung des DAV umfangreiche Tests und Berechnungen zur Statik und zum Bau von Klet-tersteigen durch, um Emp-fehlungen für Klettersteigbau-er formulieren zu können und Grundlagen für eine zukünftige Klettersteignorm zu schaffen. Die für Klettersteigbegeher in der Praxis wichtigen Erkenntnisse aus den Untersuchungen zum Klettersteigbau sollen hier dar-gestellt werden.

Eigenverantwortung am KlettersteigFür Klettersteige herrscht zwar eine Verkehrswegesicherungs-pflicht, das heißt, der Erschlie-ßer oder Träger eines Kletter-

steigs muss die regelmäßige Instandhaltung sicherstellen. Bisher gibt es aber weder einen Anforderungskatalog noch eine Norm für Klettersteige, um die technische Bauart oder die In-standhaltung zu beurteilen. Da Klettersteige eine sehr lange Tradition haben, ist ein enormer Wildwuchs an unterschiedlichen Bauarten, Ankerarten und Di-mensionierungen zu finden. Um in Zukunft diesem Wildwuchs entgegenzuwirken, haben der DAV, OeAV und die Naturfreun-de Österreich in Zusammenar-beit mit dem Kuratorium für Alpi-ne Sicherheit Bauempfehlungen für Klettersteige erarbeitet, die 2009 als Fachschrift erschienen sind.

In den Bergen dürfen Kletter-steiggeher die gebotene Ei-genverantwortung auch am

vermeintlich sicheren Drahtseil nicht völlig abgeben. Sie kön-nen zwar nicht die Qualität der Installationen beeinflussen, soll-ten aber die Aufbauten kritisch beurteilen und durch geeignetes Verhalten eventuellen Gefahren begegnen.

Der Knackpunkt: Karabiner-festigkeit am DrahtseilankerGrundsätzlich sind die enormen Kräfte bei einem Sturz am Klet-tersteig das Kernproblem für Mensch und Material. Verglichen mit einem Klettersturz in ein Po-lyamidseil treten bei einem Sturz am Klettersteig um ein vielfaches höhere Kräfte auf. Deshalb ist ein gut arbeitendes Klettersteigset unerlässlich. Eine Schwachstelle sind aber die Karabiner, die ins Drahtseil eingehängt werden. Wie in Abbildung 1 dargestellt, kommt der Karabiner bei einem Sturz auf dem letzten Anker zum Liegen, wodurch es neben der Zug- zu einer Biegebelastung auf den Karabiner kommt. Dieses Problem wirkt sich bei den unter-schiedlichen Systemen verschie-den stark aus. Bei den Tests des DAV wurden die Karabinerfes-tigkeiten bei der „französischen

augen auf am KletterSteig fette drahtseile suggerieren Sicherheit. doch blindes Vertrauen ist fehl

am platz: Wer in die Senkrechte will, sollte risiken und nebenwirkungen kennen und das material kritisch im Blick behalten.

Abb.1 Die Biegebeanspruchung von Karabinern am Klettersteiganker ist je nach Drahtseilverankerung unterschiedlich hoch

Abb. 2 Durch Zugbelastung am Drahtseil eingesägter Ösenanker

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Bauweise“, bei „klassischer Bau-weise“ mit ungespanntem Draht-seil an Bügelklemmankern sowie bei gespannten Drahtseilen an Ösenankern untersucht. Wie in Abbildung 3 dargestellt, wird bei der „französischen Bauweise“ das Drahtseil mit einer Schlaufe an jedem Anker fixiert. Bei einem Sturz fällt man also normalerwei-se in diese Drahtseilschlaufe, eine Biegebelastung der Karabiner am Anker ist nicht zu erwarten. Bei der „klassischen Bauweise“ verläuft das Sicherungseil ohne Durchhang von Anker zu Anker. Bei Verwendung von Ösenan-kern muss das Drahtseil sogar stark vorgespannt werden, damit bei Zugbelastung am Seil die Sä-gewirkung des Drahtseils in den Ösen nicht zum Problem wird (vgl. Abb.2). Die Mittelwerte für die Karabiner-Biegefestigkeiten betragen bei der französischen Bauweise 25,7 kN. Bei unge-spannten Drahtseilen an Bügel-klemmankern liegt der Mittelwert bei 19,0 kN und bei gespannten Drahtseilen an Ösenankern bei 14,7 kN. Während zwischen der Ankerform und der Biegebelas-tung kein Zusammenhang beob-achtet werden konnte, hat sich gezeigt, dass die Spannung des Drahtseils den entscheidenden Faktor darstellt. Das ungespann-

te System an Bügelklemman-kern und das französische Sys-tem sind weniger heikel für die Karabiner. Denn das ungespann-te Drahtseil kann unter Belastung „ausweichen“, dadurch wird der Karabiner weniger stark auf Bie-gung belastet (vgl. Abb. 3, Mitte). Bei stark gespannten Drahtseilen könnte es theoretisch zu Kara-binerbrüchen kommen.

Fazit:– An Klettersteigen mit stark

gespannten Drahtseilen ist es besonders wichtig, immer zwei Karabiner einzuhängen, um im Sturzfall einen redundanten Karabiner in der Sicherung zu haben. Klettersteigsets in Form von V-Systemen, bei denen nur immer ein Karabiner in das Drahtseil eingehängt werden darf, sind daher nicht mehr zu empfehlen.

– Es ist sinnvoll, spezielle Kletter-steigkarabiner zu verwenden, die UIAA-geprüft sind. Denn die UIAA-Norm schreibt zusätzlich zur verpflichtenden CE-Prüfung für Klettersteigkarabiner eine Prüfung auf Biegefestigkeit vor. Die Klettersteigkarabiner weisen damit in der Regel bei der am Klettersteig auftretenden Belas-tung eine ausreichende Festig-keit auf.

Pfusch am Bau: Lose Seile und AnkerAuch wenn der Erbauer und Halter eines Klettersteigs juris-tisch für den ordnungsgemä-ßen Zustand verantwortlich ist, kann man nicht erwarten, dass die Sicherungen ständig über-prüft werden. Steinschlag oder Schneelasten können über den Winter, aber auch jederzeit wäh-rend des Sommers Beschä-digungen an Ankern oder am Drahtseil verursachen. Deshalb ist es für Begeher ratsam, den Klettersteigaufbau einem prüfen-den Blick zu unterziehen. Leider jedoch ist es meist schwierig, schadhafte Stellen wie einen lo-ckeren Trittbügel zu erkennen. Auch ob ein Stahlseil nur noch an wenigen Litzen hängt, kann man aus der Entfernung nicht feststel-len. Man kann nur wahrnehmen,

Abb. 3 Verschiedene Klettersteigsysteme: französische Bauweise; klassische Bauweise mit ungespannter und gespannter Drahtseilführung. Bei gespanntem Drahtseil ist die Biegebelastung des Karabiners maximal – ein Risiko.

Abb. 4 Beschädigungen am Klettersteig sind beim Aufstieg von unten leider oft nicht zu erkennen

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in welchem Zustand der Steig allgemein ist: sichtbares Alter von Klammern und Drahtseilen, Be-schädigung durch Steinschlag, Pflegemaßnahmen etc. Alarmsi-gnale sind etwa bei Drahtseilen ausgefranste Litzen, Rost, Kle-beband (unter dem die Korrosion besonders begünstigt wird), not-dürftige Flickarbeiten und Ähnli-ches. Auch wenn Eisenklammern und Befestigungshaken locker, verbogen oder ausgerissen sind, sollte die rote Warnlampe im Kopf angehen (vgl. Abb. 4). Bei sichtbar schlechtem Eindruck sollte die Tour abgebrochen werden. Wer weitergehen will, sollte jeden Teilabschnitt kritisch prüfen, bevor er ihn belastet. In jedem Fall sollte man Schäden baldmöglichst dem Träger des Klettersteigs melden, damit der sie beheben kann.

Pfusch am Bau: Nicht tragende TeileIn den letzten Jahren ist es zu mehreren schweren Unfällen ge-kommen, deren Ursache nicht tragende Komponenten am Klet-tersteig waren. Extrem gefährlich sind beispielsweise nicht ausrei-chend eingebundene Drahtseilen-den, zum Spannen verwendete Drahtseilstücke oder nicht fixierte Kauschen (vgl. Abb. 5). Auch nicht ausreichend verankerte Tritt- und Griffbügel können Ge-fahrenquellen darstellen, wenn sie zum Rasten oder gar Sichern verwendet werden.

Wenn sichern, dann richtigAnders als beim Sportklettern ist Stürzen am Klettersteig ab-solut tabu. Die Norm für Klet-tersteigsets sieht ein Fallge-wicht von 80 Kilogramm vor. Da Kinder normalerweise nicht so viel wiegen, kann es bei ihnen vorkommen, dass die dynami-sche Bremsfunktion moderner Klettersteigsets nicht ausgelöst wird. Allein dies ist schon Grund genug, dass Kinder auf Klet-tersteigen nicht stürzen dürfen (abgesehen von der Aufprallge-fahr im gestuften Gelände)! An Schlüsselstellen, mit Kindern oder leichten Personen, ist des-halb eine zusätzliche Sicherung ratsam. Auch das Überwinden einer Klettersteigpassage in schlechtem Zustand kann eine zusätzliche Sicherung nötig ma-chen. Also zum Beispiel eine Bandschlinge mit Ankerstich um einen Befestigungsanker, wie in Abbildung 6 dargestellt und das Kind mittels Halbmastsicherung und Einfachseil (ca. 20 Meter) zusätzlich von oben sichern.

Fazit:– Die Klettersteigsicherung sollte

ausschließlich in das durch die Anker fixierte Sicherungsseil eingehängt werden.

– Auch beim Rasten in Trittbü-geln sollte unbedingt ein Ka-rabiner des Klettersteigsets in der Drahtseilsicherung verblei-ben.

– An Ständen und an Rastpunk-ten sollten die Fixpunkte kri-tisch geprüft werden; im Zwei-fel sollte man direkt in die Ha-kenöse einhängen oder Anker und Drahtseil mittels Anker-stichschlinge einfangen.

– Kinder oder leichte Personensollten in steilen Abschnitten zusätzlich von oben gesichert werden (Es können im Falle eines Sturzes hohe, lebens-gefährliche Belastungen auf-treten)

DAV Sicherheitsforschung Chris Semmel, Florian Hellberg, veröffentlicht in DAV Panorama 4/2009.

Fotos: DAV SicherheitsforschungIllustration: Georg Sojer

Abb.5 Nicht tragende Komponenten am Klettersteig. Hier nicht einhängen!

Abb. 6 Zum Nachsichern ist es wichtig, einen soliden Sicherungspunkt auszuwählen

Nein! ???

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Bergsteiger sind vielfach der Meinung, dass sie aufgrund ihres gesunden Lebensstils im-mun gegen Krankheiten jegli-cher Art seien. Diese Überzeu-gung macht sich auch bei den älteren Generationen breit, die vielfach ihre Zeit in Form einer 5-Tage Woche am Berg verbrin-gen und Touren unternehmen, die Jüngere vor Neid erblassen lassen. Leider ist es aber so, dass der Zahn der Zeit auch beim noch so guten Bergstei-ger nagt und dass zu große An-strengungen besonders im hö-heren Alter zu gesundheitlichen Schäden führen können. Betrof-fen ist hier in erster Linie unser Herz–Kreislauf–System.

Dazu einige Informationen: Damit wir eine körperliche Be-lastung durchführen können, braucht unser Organismus ein erhöhtes Angebot an Sauer-stoff, der durch das Blut zu den Organen (insbesondere zu den Muskeln) geführt wird. Dies wird einerseits durch eine Erhöhung der gepumpten Blutmenge garantiert, welche durch eine Zunahme der Herzfrequenz (= Pulsfrequenz) erreicht wird, an-derseits durch die Beschleu-nigung der Atemfrequenz, wo-durch mehr Sauerstoff in die Blutbahn gelangt. Die beiden Mechanismen erlauben dem gesunden Menschen das Sau-erstoffaufnahmevermögen um

mehr als das 10-Fache im Ver-gleich zum Basiswert zu steigern.Die körperliche Leistung stößt aber an ihre Grenzen, sobald die sog. maximale Herzfrequenz erreicht wird, jenseits der eine weitere Steigerung der Belast-barkeit nicht mehr möglich ist. Eine Anstrengung im Bereich der maximalen Herzfrequenz kann nur für kurze Zeit erfolgen und ist somit für den Bergstei-ger, der eine Ausdauerbelas-tung erbringt, ungeeignet und potenziell gefährlich. Eine Aus-dauerbelastung muss also auf ei-nem niedrigeren Niveau erfolgen, und zwar bei ungefähr 80 % der maximalen Herzfrequenz.Diese Parameter lassen sich

geSundheit am Berg

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leicht aus einer einfachen For-mel ableiten:Maximale Herzfrequenz: 220–Alter. Ein 30-Jähriger hat ma-ximale Herzfrequenz von 220–30=190/min, ein 70-Jähriger 220–70=150/min. 80 % der maximalen Herzfre-quenz (also geeignet für eine anhaltende Belastung): (220-Al-ter) x 80/100. Bei einer 30-Jäh-rigen (220-30) x 80/100=150, bei einer 70-Jährigen (220-70) x 80/100=120.Wichtig zu erwähnen ist dabei, dass verschiedene Medikamen-te die Herzfrequenz beeinflus-sen, sodass die obgenannte Formel nicht mehr angewandt werden kann.

Einige einfache Verhaltens-regeln:– Solange man sich – außer der

normalen Ermüdung durch die Anstrengung – wohlfühlt, ist anzunehmen, dass alles in Ordnung ist.

– Man sollte versuchen, dieoben angegebene Herzfre-quenz (80 %) einzuhalten. Gegebenenfalls eine Pause einlegen und/oder langsamer gehen.

– Regelmäßiges Trinken ist beilängeren Touren besonders wichtig, da der Flüssigkeits-verlust durch die Schweißab-sonderung wettgemacht wer-den muss.

– Das Auftreten von Beschwer-den jeglicher Art sollte man auf keinen Fall unterschätzen und gegebenenfalls Hilfe holen: der Berg kann auch zu einem späteren Zeitpunkt bestiegen werden.

Besondere Vorsicht gilt beim Auftreten von Schmerzen in der Brust: Es besteht dabei der Ver-dacht auf Herzinfarkt. Es han-delt sich zwar um ein seltenes Ereignis, das aber wegen seiner

Gefährlichkeit nicht unterschätzt werden darf. Die Mortalität und die Größe des Herzinfarktes hän-gen von der Frühzeitigkeit der Behandlung ab, die nur in einer qualifizierten Umgebung (sprich Krankenhaus) durchgeführt wer-den kann. Hilfe von außen (Tel. 118) ist in solchen Fällen uner-lässlich. Die einzige therapeuti-sche Maßnahme, die in solchen Fällen von nicht qualifizierten Per-

sonen getroffen werden kann, ist die Verabreichung von Aspirin.Diese Empfehlungen haben na-türlich keinen Anspruch auf Voll-ständigkeit. Sie sollen vielmehr einen Anstoß zur Diskussion geben. Wenn das gelungen ist, hat dieser kurze Bericht sein Ziel erreicht.

Dr. Wolfgang Oberlechner

Auf die Gesundheit achten – damit das Bergsteigen zum Erlebnis wird Foto: AVS St. Lorenzen

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Sicher Sichern mit halBautomaten

Laut der letzten Studien ereig-nen sich vier (!) von fünf Boden-stürzen durch Bedienungsfehler des Sicherungsgerätes durch den Sichernden.1 Erfahrene Spitzenkletterer beschreiben ihre Fastunfälle durch Siche-rungsfehler in der Halle und im Klettergarten und kommen zu dem Schluss, dass die Verwen-dung eines Halbautomaten die Chance für die Blockierung des Sicherungsseils bei Unachtsam-keit des Sichernden, unkontrol-lierten Stürzen oder ungewoll-ten Tatsachen (z.B. Steinschlag oder Ohnmacht) erhöht.2

Dynamische Bremssyste-me oder halbautomatische Sicherungsgeräte?Der gravierendste Unterschied liegt in der Handkraft des Si-chernden. Bei Ersterem ist dies neben der Position der Brems-hand der wichtigste Faktor, der zu einer ausreichenden Siche-rung beiträgt. Bei Letzterem ist die Handkraft des Sichernden nicht mehr ausschlaggebend, sondern vielmehr die korrekte Bedienung. Bei großem Ge-wichtsunterschied zwischen den Kletterern können Halbautoma-ten einen Sicherheitspuffer be-deuten.

Wohin geht der Trend? Wel-che Lehrmeinung vertritt der AVS?Günther Meraner, Trainer und Verantwortlicher der AVS- Übungsleiterausbildung, gibt zu bedenken, dass es das Wichtigste ist, sich mit dem Si-cherungsgerät – und zwar mit jedem – spezifisch vertraut zu machen und sichern zu lernen. Aber auch das Alter spielt eine Rolle. In Kinderkursen bietet sich

für die methodische Übungsrei-he der Tubus (bzw. 2 Tubus-Geräte) an. Zurzeit wird auch in Anfängerkursen für Erwachsene zum Großteil mit dem Tubus begonnen, da dort das Brems-handprinzip sehr deutlich wird. Aufbauend wird dann ein Gerät mit Halbautomatik vorgestellt. Die Entwicklung in der nächsten Zeit wird zeigen, in welche Rich-tung es tatsächlich geht. Halbau-tomaten könnten durchaus die Oberhand gewinnen.Studien3 ergaben, dass in Deutschlands Kletterhallen noch 2009 bis zu 92 % dynamische Sicherungsgeräte (Tuber, HMS, Achter) verwendet wurden. Hin-gegen ergab eine Umfrage im Jänner 2011 in den drei größ-ten Kletterhallen Oberitaliens4 ein komplett anderes Bild: Nur mehr eine sehr geringe Anzahl an Kletterern verwendet dyna-mische Bremsgeräte (weniger als 10 %). In Südtirol ist die Un-terschiedsspanne nicht so groß und noch ziemlich ausgeglichen (ca. 50:50), aber die Tendenz zur Verwendung von Halb-automaten ist eindeutig stei-gend. Allerdings fällt auf, dass hierzulande bei Verwendung von dynamischen Bremsgerä-ten fast ausschließlich mit Tu-bern gesichert wird.Wir stellen in diesem Artikel die zurzeit vier gebräuchlichs-ten Halbautomaten vor und beschreiben ihre Vorteile, aber auch ihre Tücken! Einen aus-führlichen Vergleichstest5 aller handelsüblichen Halbautoma-ten und eine Gegenüberstel-lung Halbautomat/dynamisches Bremsgerät6 gibt es nachzu-lesen in der Serie „Richtig si-chern“ in der DAV-Zeitschrift Panorama.

Grigri (2) von PetzlDas Grigri von Petzl ist der Vor-gänger aller Halbautomaten. Es ist bereits seit 20 Jahren auf dem Markt und deshalb auch das weitverbreiteste Gerät. Sein Nachfolger, das Grigri 2, besticht durch sein neues Aus-sehen: es ist um 25 % kleiner und um 20 % leichter (186 g).

Ein Sicherheitsplus aber brin-gen vor allem seine vielseitige Anwendung und seine bessere Bedienbarkeit. Es ist für alle Ein-fachseile von 8,9 bis 11 mm ge-eignet, und die Bremswirkung beim Ablassen ist noch besser dosierbar. Durch die kleinere Bauweise ist die bewährte und empfohlene Sicherungsmetho-de, die „Gaswerkmethode“7, (benannt nach dem Züricher Kletterzentrum, wo diese Me-thode entwickelt wurde), noch einfacher anzuwenden. Dabei wird beim schnellen Seilausge-ben mit dem Daumen der Blo-ckier-Mechanismus deaktiviert, und die restlichen Finger kom-men unter den Metallfalz und umfassen so das Bremsseil, denn Achtung: Die Bremshand

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gehört auch beim Grigri 2 immer ans Seil! Bei zu geringer Belas-tung des Seiles bei einem Sturz kann sein, dass der Blockier-mechanismus durch zu großem, Seilreibung oder Nähe am Si-cherungspunkt nicht greift! In Verbindung mit dem Sicher-heitsschraubkarabiner Freino von Petzl (siehe Bild) wird beim Abseilen mit Grigri auf Einfach-seil die Bremswirkung erhöht.Wichtig:– Bremshandprinzip!– Korrekte Anwendung! Fehlbe-

dienung vermeiden durch ge-naueste Information und Be-nutzeranweisung des Herstel-lers. www.petzl.com

Smart von MammutDas Smart ist erst seit einigen Jahren auf dem Markt, und es hat sich sofort als handliches und wenig fehleranfälliges Si-cherungsgerät für Einfachseile von 8,9 bis 10,5 mm erwie-sen. Es ist kein Halbautomat im engsten Sinn und wird vom Hersteller auch nicht als solcher deklariert. Denn ohne Brems-hand besitzt es eine Bremskraft bis zu 80 kg, unterstützt aber in jedem Fall die Bremsung, und bei Einsatz der Bremshand ist je-der Sturz, auch bei Gewichtsun-terschied der Kletterer, leicht zu halten. Es ist mit seinen 82 g das leichteste Gerät, und die An-wendung ist intuitiv. Die Funkti-onsweise entspricht in Notsitu-ationen den Reflexbewegungen des menschlichen Körpers. Dessen Benutzung wird bei AV-Kursen sehr häufig als Folgege-rät zum Tubus verwendet8, da es diesem in der Bedienungsart ähnelt. Die Bremshand muss unten sein! Ist sie oberhalb des Karabiners, wirkt der Blockier-mechanismus nicht. Beim Seil-ausgeben wird der Daumen der Bremshand unter die Nase des Smart gelegt und das Gerät im-

mer waagrecht von sich wegge-zogen. Dann den Griff um das Bremsseil ein bisschen lockern und mit der Führungshand das Seil durch das Gerät ziehen.

Ähnlich beim Ablassen, wo bei-de Hände das Bremsseil umfas-sen. Der Daumen der oberen Hand stellt das Gerät horizontal, und je nach Neigungswinkel und Bremshandwirkung wird die Ab-lassgeschwindigkeit kontrolliert.Wichtig:– Bremshandprinzip!– Nur in Verwendung mit HMS-

Karabinern, am besten mit Blockiersystem am Kletter-gurt, um zu vermeiden, dass sich der Karabiner dreht. Her-stellerempfehlung: Element Smart HMS.

– Korrekte Anwendung! Fehlbe-dienung vermeiden durch ge-nauste Information und Benut-zeranweisung des Herstellers. www.mammut.ch

Click-up von Climbing Tech-nologie (CT)CT ist ein Brand der Firma Alude-sign mit Sitz im Raum Bergamo und spezialisiert auf Herstellung von Hardware zur Sicherung im Arbeitsbereich und Alpinis-mus. 2009 wurde das Click-up in Friedrichshafen erstmals

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dem Fachpublikum präsentiert; Es überzeugte ebenfalls wie das Smart durch die intuitive Handhabung. Auch ist es frei von komplexer Mechanik. Bei der Seilausgabe können beide Hände immer am Seil bleiben (genau wie beim Tuber), und bei einem Sturz wird durch das Hin-unterziehen der Bremshand der Blockiermechanismus in Kraft gesetzt. Dabei kommt es zum charakteristischen Click; daher der Name. Es wiegt 115 g und eignet sich für Einfachseile von 9 bis10,5 mm. Es ist zu beachten, dass der Blockiermechanismus nur bei HMS-Karabinern greift.Wichtig:– Bremshandprinzip!– Nur in Verwendung mit HMS

Karabinern, am besten mit Blockiersystem am Kletter-gurt, um zu vermeiden, dass sich der Karabiner dreht. Her-stellerempfehlung: CONCEPT HMS SGL (siehe Foto).

– Korrekte Anwendung! Fehlbe-dienung vermeiden durch ge-nauste Information und Benut-zeranweisung des Herstellers. www.climbingtechnology.it

Cinch von TrangoEin kleines und kompaktes 178 g schweres Sicherungsge-rät, das auf einem Mechanismus ohne Feder basiert. Es war nach

dem Grigri einer der ersten Halb-automaten auf dem Markt. Es eignet sich für Seile ab 9,4 mm. Allerdings ist es laut DAV Si-cherheitsforschung5,6 durch die komplexe Bedienung nur für Ex-perten zu empfehlen und auch dann nur, wenn die folgende Bedienungsanleitung befolgt wird (im Gegensatz zur Herstel-lerfirma): Gerät mit Hebel nach links aus der Sicht des Sicherers in den Karabiner einhängen und Seilausgabe seitlich tätigen. An-sonsten läuft das Seil, vor allem bei parallelem Seilverlauf zum Ablasshebel, auch mit Brems-hand, fast ungebremst durch das Gerät.Wichtig:– Bremshandprinzip!– Nur für Experten nach DAV-

Verwendungstipp!9

Allgemein gilt:– immer eine Hand am Seil

(Bremshandprinzip), auch bei Halbautomaten!

– sich mit dem Sicherungsgerätvertraut machen, ganz nach-dem Motto, „das beste Gerät ist für mich das, was ich bes-tens benützen kann.“

– Beim Seilausgeben auf die fürdas Gerät vorgesehenen Fak-toren Bremsmechanik und Reflexe achten!

– Partnercheck! Am besten mitRuck oberhalb des eingefä-delten Knotens und des Si-cherungsgerätes!

Anregungen, Meinungen und „Erlebnisberichte“ bitte an: [email protected].

Ulla Walder

Wir danken dem Fachgeschäft Mountainspirit für die freundliche Bereitstellung der „Hardware“!

1 Ernst Björn, „Unfallursachen

und Risiken beim Hallenklet-tern“, bergundsteigen 01/11

2 Nico Mailländer, „Um ein Haar“ und Heinz Zak „Mein Absturz in der Kletterhalle“, bergund-steigen 02/10

3 in „Panorama“ 5/09, S. 844 Infos von Kletterhalle „King

Rock“ Verona, „Sportler-Klet-terzentrum“ Silea, „Pareti“ Sportzentrum Parma

5 Chris Semmel und Flo Hellberg, DAV-Sicherheitsforschung, „Halbautomaten sind keine Vollautomaten“, Panorama 4/10

6 Chris Semmel und Flo Hellberg, DAV-Sicherheitsforschung, „Handarbeit oder Automatisie-rung?“, Panorama 3/10

7 Illustration Georg Sojer, in Pa-norama 3/10, S. 69.

8 laut Andi Sanin, Trainer undAusbildner im AVS und Rocka-rena, Meran

9 Illustration Georg Sojer, in Pa-norama 3/10, S.68 oder www.sicher-klettern.de

Literatur:Indoor-Klettern, Lehrbuch zum DAV Kletterschein 2009 BLV,

Klettern, Sicherung, AusrüstungAlpinlehrplan 2A, 2010 BLV

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Die bevorstehende Sommer-saison weckt in vielen Berg-freunden wieder die Sehnsucht nach Erholung und Abenteuern in unserer Bergwelt. Die Schutz-hütten sind dabei willkommene oder geplante Einkehrstationen und Stützpunkte bei längerem Verweilen im Gebirge. Dabei setzen Restauration und Näch-tigung, jeweils allein wie auch in Kombination, spezifische Anforderungen an das jeweilige Hüttenmanagement, weshalb wir an dieser Stelle, im Interes-se der Hüttenwirte wie auch in jenem der Hüttenbesucher, auf einige wichtige Aspekte hinwei-sen möchten.

ÖffnungszeitenBekanntlich können Wochen-enden und Feiertage für die teilweise beschränkten Näch-tigungskapazitäten einer Hütte zur Belastung für Hüttenwirt, Infrastruktur und nicht zuletzt für den Bergsteiger selbst werden. Damit ein geplanter Hütten-traum nicht zum Albtraum wird, empfehlen wir eine frühzeitige Vormerkung beim Hüttenwirt.Nicht immer sind die hierfür not-

wendigen Informationen über Öffnungszeiten und Erreichbar-keit greifbar, weshalb wir nach-stehend die Öffnungszeiten, Te-lefonnummern und E-Mails der AVS-Schutzhütten auflisten.

Zudem sind die meisten Schutz-hütten auch im Telefonbuch un-ter „Schutzhütten“ (S. 610/611 – Ausgabe 2010/11) vermerkt, oder die umfassenden Informati-onen werden vom Wanderportal www.trekking.suedtirol.info abgerufen. Dieses Portal bietet darüber hinaus viele weitere In-formationen und dient auch der interaktiven und individuellen Tourenplanung.

Vormerkung So wie grundsätzlich jede Hüttennächtigung anzumelden wäre, sollten auf der Hütte auch kurzfristige Absagen oder redu-zierter bzw. zusätzlicher Schlaf-platzbedarf rechtzeitig mitgeteilt werden. Denn, versetzen wir uns in die Situation eines Hüt-tenwirtes, so wären langfristig gesehen die Forderungen nach Anzahlungen und Stornogebüh-ren nur allzu leicht verständlich. Deshalb geht unser Appell an das Verantwortungsbewusst-sein und an die Solidarität eines jeden einzelnen Hüttenbesu-chers.

GegenrechtBereits in den 70er-Jahren wurde von den großen alpinen Vereinen wie DAV, OeAV, CAI und SAC das Gegenrechtsab-kommen auf Hütten eingeführt. Damit erhalten alle Mitglieder

der jeweils anderen Vereine auf Schutzhütten dieselben Ver-günstigungen wie die eigenen Mitglieder. Diesem Abkommen ist auch der AVS beigetreten, weshalb AVS-Mitglieder auf ca. 1.800 Schutzhütten im gesam-ten Alpenraum, den Pyrenäen und sogar in Griechenland, bei Vorweis des AV-Ausweises eine bis zu 50-prozentige Ermäßi-gung auf die Übernachtung erhalten. Das Logo für das Ge-genrecht scheint auf der Jahres-marke auf und gilt als Nachweis, dass der betreffende Alpenver-ein dem Gegenrechtsabkom-men angeschlossen ist.

Gislar Sulzenbacher

üBernachten auf einer aVS-Schutzhütte

Öffnungszeiten und sonstige wichtige informationen

Die Dreischusterhütte im Natur-park Drei Zinnen ist u.a. auch ein beliebtes Ziel für kurze und lange Familienaufenthalte Foto: Archiv AVS

Hinweis zur AVS-Ferien-wiese Laghel oberhalb Arco am Gardasee

Die AVS-Ferienwiese in Lag-hel darf nur von Gruppen (mindestens 10 Personen) genutzt werden, die in der AVS-Landesgeschäftsstelle schriftlich reserviert haben.Die Ferienwiese ist eine Selbstversorgerstruktur, d. h. der Mieter erhält nach erfolg-ter Reservierung den Schlüs-sel und ist für den Zeitraum seiner Reservierung für die Struktur verantwortlich.Der Hausbereich (oberes Stockwerk) kann ebenfalls (zu einem Pauschalpreis – max. 9 Schlafplätze) reser-viert werden.

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In den vergangenen Monaten hat eine Meldung für große Aufmerksamkeit gesorgt: die Übergabe der Verwaltung des Nationalparks Stilfser Joch an die Autonomen Provinzen Bozen und Trient bzw. an die Region Lombardei. Eine effi-zientere, bürgerfreundlichere Parkverwaltung soll die Ak-zeptanz der lokalen Bevöl-kerung für den Nationalpark steigern. Derzeit führt die Landesverwaltung Gesprä-che mit den Gemeindenver-tretern.

Als schnell und effizient galt die Verwaltung bisher nicht. Der so- genannte Nationalpark-Plan, zu welchem der AVS und weite-re Umweltverbände schon vor Jahren Vorschläge eingebracht hatten, liegt beispielsweise im-mer noch ohne Genehmigung im Umweltministerium in Rom auf. Der Übergang der Verwaltung an die Provinzen bzw. an die Regi-onen könnte neben der erwar-teten Beschleunigung der Ver-

waltungsprozesse, was der AVS ausdrücklich begrüßt, anderer-seits aber auch bedeuten, dass bestimmte Lobbys mehr Einfluss auf die politischen Entscheidun-gen nehmen könnten. Der AVS warnt daher ausdrücklich vor ei-ner möglichen Ausbeutung der Natur im Nationalpark in Form von Neuerschließungen für ski-touristische Infrastrukturen, dem Bau neuer Wasserkraftwerke so-

wie neuer Forst- und Almwege zur Befriedigung der Privatinter-essen weniger. Dies wurde auch in einem Brief an Umweltlandes-rat Michl Laimer aufgezeigt.

Die Schutzziele nicht aus den Augen verlierenDie bisher geltenden Regelun-gen zum Schutz des National-parkgebiets dürfen nicht auf-geweicht werden. Dies betrifft

nationalparK StilfSer joch: der aVS fordert mitSpracherecht ein

Königsspitze und Cevedale im Nationalpark Stilfser Joch Foto: Doris Mahlknecht

Hütte Höhe Telefon Hütte E-Mail ÖffnungszeitSommer

Pächtername

Brixner Hütte 2282 0472-547131 [email protected] Anfang Juni - Mitte Okt. Martha Oberhofer

Dreischusterhütte 1639 0474-966610 [email protected] Pfingsten - Anfang Okt. Alfred Innerkofler

Hochfeilerhütte 2715 0472-646071 [email protected] Ende Juni - Anfang Okt. Monika Rainer-Mittermair

Marteller Hütte 2585 0473-744790 [email protected] Mitte Juni - Mitte Okt. Peter und Willi Wachter

Meraner Hütte 1937 0473-279405 [email protected] Anfang Mai - Anfang Nov. Karl Gruber

Oberetteshütte 2680 0473-830280 [email protected] Ende Juni - Ende Sept. Edwin Heinisch

Radiseehütte 2284 0472-855230 [email protected] Mitte Mai - Ende Okt. Christian Gschnitzer

Rieserfernerhütte 2798 0474-492125 [email protected] Ende Juni - Ende Sept. Gottfried Leitgeb

Schlernbödelehütte 1693 0471-705345 [email protected] Ende Mai - Mitte Okt. Herbert Weissenegger

Sesvennahütte 2262 0473-830234 [email protected] Mitte Juni - Ende Okt. Andreas Pobitzer

Tiefrastenhütte 2312 0474-554999 [email protected] Anfang Mai - Anfang Nov. Regina Unterkircher-Volgger

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Als Helmuth Ellmenreich im Dezember 1962 zum Ersten Vorsitzenden der AVS-Sektion Meran gewählt wurde, griff er eine Idee des damaligen langjäh-rigen Wegewartes und ehemali-gen Ersten Vorsitzenden Oswald Wallnöfer auf, an der Südseite der Texelgruppe einen Steig mit Blick auf Meran anzulegen. Seine Vision war, diesen Steig rund um die Texelgruppe zu verlängern.Oswald Wallnöfer war neben seinem Beruf als Zahnarzt auch

ein anerkannter Urzeitforscher. Ergebnis seiner Forschertätigkeit war 1977 die Herausgabe seines Buches „Das Burggrafenamt in Sage und Urgeschichte“, in dem er die urzeitlichen Siedlungs-plätze und die getätigten Funde darstellt. Seine Leidenschaft zu den Bergen drückt er im Vorwort so aus: „Heiße Liebe zu meinen Bergen und Tälern drückte mir den Spaten und die Feder in die Hand.“Bereits 1959 wurde auf Anre-

gung von Oswald Wallnöfer und unter seiner Leitung von der AVS-Jugend der Sektion Meran ein Steig vom Hochganghaus nach Nassereith gebaut. 1960 begann man, den Steig vom Hochganghaus zur Lodnerhütte anzulegen, was einige Jahre in Anspruch nahm. Dem verdienst-vollen Ersten Vorsitzenden der Sektion Meran zu Ehren erhielt dieser Steig den Namen „Franz- Huber-Weg“.Ab Mitte der Sechzigerjahre wur-

neben den drei bestehenden Natura-2000-Gebieten im Natio-nalpark „Ulten-Sulden“, „Ortler-Madatschspitzen“ und „Chava-latschalm“ vor allem auch schüt-zenswerte Gebiete, die nicht dem Netzwerk Natura 2000 an-gehören und damit keinen euro-päischen Schutzstatus genießen. Dazu gehören beispielsweise die Bereiche um die Suldenspitze und der Bereich Furkelhütte-Stilfser Joch bzw.- Furkelhüt-te–Prad. Hier muss man sehr wachsam sein, denn es könnte sich um das berühmte „Hinter-türchen“ handeln, welches eine Ausdehnung des Skibetriebes in den Bereich des Suldenfer-ners bzw. des Madatschferners ermöglichen könnte. Die Er-schließung der Gletscher durch technische Anlagen lehnt der AVS gemäß seinem Grund-satzprogramm entschieden ab.Der AVS möchte sich konstruktiv in die Diskussion um die zukünftige Führung und die Arbeitsschwer-punkte des Nationalparks einbrin-gen und steht für eine Mitarbeit in den Gremien zur Verfügung. Judith Egger

Hilfe für Pakistan

Im Sommer 2010 löste ta-gelanger Monsunregen eine Jahrhundertflut in Pakistan aus: 1/5 des Landes stand unter Wasser, mehr als 1700 Menschen starben und viele Millionen verloren ihr gesam-tes Hab und Gut. Der Wie-deraufbau stockt, der Scha-den an Land und Leuten ist unvorstellbar. Der Präsident des Alpine Club of Pakistan Nasir Sabir bat über die UIAA die alpinen Vereinigun-gen um Hilfe. Der AVS spen-dete 4.000 € für die Pakis-tanhilfe. Die Spenden setzt der Alpine Club of Pakistan rein für den Wiederaufbau des Landes ein, in erster Li-

nie für Essen und Medizin in den am meisten betroffenen Gebieten. Ein eigens vom Alpine Club of Pakistan zu-sammengestelltes Team aus freiwilligen Helfern verteilt die eingegangenen Sach- und Geldspenden und unterstützt die obdachlosen Familien.

Auch Sie können das Projekt mit einer Spende unterstüt-zen:

Spendenkonto:Raiffeisenkasse BozenFiliale GriesIBAN: IT30 F 08081 11601000301070045BIC: RZSBIT21103Kennwort: „Pakistan“

die entStehung deS meraner hÖhenWegeS

„Walther von der Vogel-weide“ Volksmarsch in LAJEN am SAMSTAG DEN 23. JULI 2011, Anmeldun-gen und Infos unter:

Tourismusverein LajenTel. +39 0471 655633 Fax +39 0471 655566 [email protected]

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de der Weg von Longfall zum Talbauern angelegt, womit eine durchgehende Verbindung von Longfall über Talbauern–Hoch-mut–Leiteralm–Hochganghaus-Nassereith bis Gigglberg ge-schaffen war. Diese Strecke erhielt den Namen „Meraner Höhenweg“.1968 wurde Robert Schön-weger zum Wege- und Mar-kierungswart der Sektion Me-ran gewählt. Damit kam neuer Schwung in die Planung und Durchführung weiterer Wege-projekte. Robert wohnte damals oberhalb des Geschäftes von Helmuth, sodass die beiden Vor-standsmitglieder oft die Möglich-keit hatten, über Wegeprojekte zu diskutieren.Von Hochmut zur Leiteralm be-stand bereits ein sehr schmaler und nicht ohne Gefahr zu bege-hender Steig. Auf Betreiben der Sektion Meran wurde 1968/69

von den Verkehrsvereinen Dorf Tirol und Algund im Einverneh-men der Gemeindeverwaltungen von Algund und Dorf Tirol und unter finanzieller Unterstützung von Hans Frieden der obere Vel-lauer Felsenweg neu angelegt und gut ausgebaut. Über 1000 Sprengungen waren notwendig, um diesen neuen Felsenweg zu errichten. Damit hatte der 1. Teil des Meraner Höhenwegs seine endgültige Trassierung erhalten.Helmuth und Robert dachten nun weiter: Der Höhenweg Longfall–Gigglberg sollte nach Westen und Osten verlängert werden, wobei der Weg mög-lichst immer auf der Höhe der obersten Berghöfe verlaufen und diese miteinander verbinden soll-te. Nach anfänglichem Zögern freundeten sich die Bauern mit dieser Idee bald an, sie sahen eine Chance, den Wanderern ihre Produkte verkaufen bzw.

Übernachtungsmöglichkeiten anbieten zu können. Diesbezüg-lich sprachen sie bei Helmuth Ell-menreich öfter vor. Die erste Verlängerung erfolg-te von Longfall über Gfeis nach Vernuer, wobei das Teilstück Longfall–Gfeis bereits von Hans Prünster, vulgo Walde–Hans, Gasthof Walde, angelegt worden war.Nun ging man daran, jeweils eine Verlängerung in die westli-che bzw. nördliche Richtung zu finden, und zwar von Gigglberg über Hochforch bis Schnatz und von Vernuer bis Magdfeld.Bei diesen Erkundungsgängen hatte Robert Schönweger kei-nen Vermessungstechniker mit. Begleitet wurde er von ortskun-digen Hofbewohnern, welche die Gegend und bereits vorhan-dene Steige gut kannten. Robert hatte Farbe und Pinsel mit und markierte die Stellen, wo später

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die notwendigen Arbeiten für die Neuanlage des Weges bzw. für die Verbindung alter Steige durchgeführt werden sollten. Die Mitarbeit der Bergbauern war ausgezeichnet.Die Teilstrecke Vernuer–Magdfeld war relativ einfach zu realisieren. Schwierig wurde es bei der Teil-strecke Gigglberg–Schnatz. Das Stück Gigglberg–Hochforch war verhältnismäßig leicht zu verwirk-lichen. Dann aber bereitete den Planern die Lahnbachschlucht großes Kopfzerbrechen. Immer wieder wurde das Gelände ab-gegangen, alle möglichen Vari-anten wurden durchgesprochen: Die Anlage einer direkten Verbin-dung Hochforch-Schnatz war mit den damaligen finanziellen und technischen Mitteln für die Sektion Meran nicht möglich. So entschied man sich für den bereits vorhandenen Steig von Hochforch hinunter nach Karneil. Von dort musste noch etwas tie-fer abgestiegen werden, um den Lahnbach an einer günstigen Stelle überqueren zu können. Jenseits ging es wieder hinauf nach Staud, von dort über den Grubhof nach Galmein, Inner-forch bis Lind bzw. Unterstell.Die heutige direkte Verbindung Hochforch–Schnatz wurde spä-ter gemeinsam mit der Natur-parkverwaltung angelegt.1976 wurde der Naturpark Texel-gruppe errichtet. Dazu hatte es bei den politisch Verantwortli-chen viel Überzeugungsarbeit seitens des AVS gebraucht. Helmuth Ellmenreich überrasch-te nun mit einer neuen Idee: Der Meraner Höhenweg sollte zu einem den zentralen Teil der Texelgruppe umrundenden Weg ausgebaut werden. Wegewart Robert Schönweger erkundete nun mit seinen Mitarbeitern, ob und wie man die teilweise beste-henden Steige zu einem durch-gehenden Weg von Magdfeld

nach Matatz und weiter über Christl nach Ulfas verbinden könnte. Inzwischen hatte der Arzt Dr. Hans Pircher die Initiati-ve ergriffen, einen Weg von Ulfas nach Matatz anzulegen.Große Schwierigkeiten gab es bei der Planung und Finanzie-rung besonders beim Weg übers Kalmtal, zu dem man von Magd-feld aus absteigen und dieses überqueren musste. Die Eupho-rie der AVS-Leute bekam einen deutlichen Dämpfer.

Da boten Wanderfreunde des Schwäbischen Albvereins Nel-lingen/Stuttgart, die auch Mit-glieder der AVS-Sektion Meran waren, ihre tatkräftige Unterstüt-zung an, sodass es möglich war, das Teilstück Magdfeld nach Ul-fas im Jahre 1982 fertigzustellen. Vom Lindhof aus war ursprüng-lich geplant, den Weg über den Dickhof laufen zu lassen. Wegen des großen Höhenunterschieds wurde darauf verzichtet, und man entschloss sich, den Hö-henweg über Innerunterstell und Kopfron nach Katharinaberg zu führen.Nun fehlten nur mehr die Teilstü-cke Ulfas–Hütt–Pfelders–Stetti-ner Hütte sowie Katharinaberg –Montfert–Vorderkaser im Pfos-sental. Von Vorderkaser durchs Pfossental zum Eisjöchl und zur Stettiner Hütte sowie von Pfel-ders zur Stettiner Hütte waren die Steige bereits vorhanden, sie mussten nur mehr mit der Num-mer 24 markiert werden.Im Gelände für die Teilstrecke Ulfas–Außerhütt–Pfelders gab es

keine großen Probleme. Für die Überquerung des Pfelderer Ba-ches musste eine Brücke gebaut werden, deren Finanzierung die Familie Fuchs von der Bierbrau-erei Forst in großzügiger Weise übernahm. Schwieriger war we-gen des unstabilen Geländes, die Strecke von Katharinaberg nach Vorderkaser anzulegen. Aber auch diese Schwierigkeiten konnten mit gemeinsamen Kräf-ten überwunden werden, so-dass die offizielle Eröffnung des gesamten Meraner Höhenwegs in Katharinaberg 1985 gefeiert werden konnte.Drei Männer der AVS-Sektion Meran sind die Väter des Me-raner Höhenwegs: Oswald Wallnöfer, der die Idee hatte und das erste Teilstück Hoch-ganghaus–Nassereith mitgestal-tete, Helmuth Ellmenreich, langjähriger Vorsitzender, und Wegewart Robert Schönwe-ger. Sie hatten den Biss und die Durchsetzungskraft, an dem von Oswald Wallnöfer angefangenen Projekt weiterzuarbeiten und den Meraner Höhenweg rund um die Texelgruppe fertigzustellen. Ih-nen gebührt unser Dank!Nicht vergessen darf man aber auch die Unterstützung durch die Bergbauern und die Inhaber der Berggasthäuser, ohne deren Ortskenntnisse und Hilfe all dies nicht möglich gewesen wäre. Tatkräftig und mit Begeiste-rung haben Mitglieder der AVS-Sektionen Untervinschgau und Passeier mitgearbeitet. Robert Göller von der Sektion Meran war als Nachfolger von Robert Schönweger lange Jahre für den Meraner Höhenweg zuständig.Nicht vergessen darf man die Unterstützung durch die Ge-meindeverwaltungen und die Tourismusvereine in den betref-fenden Gebieten. Andreas Folie

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referat hütten und Wege neu BeSetzt

Nachdem der langjährige Refe-rent für Hütten und Wege des Alpenvereins Südtirol, Georg Simeoni, vor zwei Jahren zum Ersten Vorsitzenden des AVS

gewählt wurde, war das Refe-rat „Hütten und Wege“ verwaist bzw. wurde es weiterhin von ihm in Personalunion betreut.Nun ist es gelungen Robert Schönweger aus Lana als Nach-folger für dieses verantwortungs-volle (Ehren-)Amt zu finden. Ro-bert ist Mitglied der Sektion Meran und war dort von 1968 bis 1988 Wegewart. Er war maßgeblich an Planung und Bau des Meraner Höhenweges beteiligt. Es gibt wohl kaum einen geeigneteren Kandidaten für dieses Amt.Seine Erfahrung in der Politik als

Gemeinderats- und Gemein-deauschussmitglied von Lana sowie als Präsident des Füh-rungsausschusses des Natur-parks Texelgruppe sind für seine neue Aufgabe sicher von großem Vorteil.Robert Schönweger war 18 Jahre lang Mitglied des Bergret-tungsdienstes Meran und kann auf viele anspruchsvolle Touren zurückblicken. Wir wünschen Robert viel Erfolg und Freude mit seiner neuen Aufgabe. Franz Mock

Der neue Referent Robert Schönweger

marteller hütte

Die Marteller Hütte liegt auf 2.585 m, auf einer Geländestufe oberhalb der Kuenzenlacke in Hintermartell. Sie dient z. B. als Ausgangspunkt für Touren zu den Zufallspitzen, dem Venezia-kamm und zur Hinteren Schran-spitze. Über vergletscherte Über-gänge sind die Casati- und die Larcherhütte zu erreichen.

Im Jahr 1970 haben sich die Sektionen Lana, Untervinschgau, Vinschgau, Martell und Mals mit dem Ziel zusammengeschlossen, zwei Schutzhütten im Vinschgau

zu bauen. Als Standorte wurden das Schlinigtal (Sesvennahüt-te) und nach langem Ringen die Kuenzenlacke in Hintermartell festgelegt.Mit dem Bau der Materialseilbahn wurde 1975 begonnen und ein Jahr später mit dem Hüttenbau. 1980 wurde die Hütte eingeweiht. In den dazwischenliegenden vier Jahren haben die Marteller mit viel Idealismus ehrenamtlich beim Bau ihrer Hütte mitgeholfen. Neue Bestimmungen, Witte-rungseinflüsse und gestiegene Anforderungen machten seit der Einweihung ständige Adaptierun-gen notwendig.Im Jahr 1992 wurde mit dem Bau einer biologischen Kläranlage be-gonnen, im Jahr darauf folgte ein eigenes E-Werk. Der schneerei-che Winter im Jahr 2000 beschä-digte die Seilbahnhütte, gleich-zeitig wurde die Antriebsstation der Materialseilbahn erneuert. Wie bei vielen hochgelegenen Hütten musste die Trinkwasser-versorgung, bedingt durch den

Gletscherrückgang, immer wie-der verlegt und den veränderten Abflussbedingungen angepasst werden.In den Jahren 2003 bis 2008 wurde die Hütte grundlegend umgebaut und erweitert. Die Küche wurde den neuen Hy-gienebestimmungen angepasst, Isolierfenster wurden eingebaut und das Haus wärmegedämmt. Zubauten wurden errichtet und marode Leitungen ersetzt.Besuchen sie die Hütte, sie ist ein Kleinod unter den Hütten des Al-penvereins Südtirol.

Franz Mock

Die Marteller Hütte mit den Päch-tern Peter und Willi Wachter

Hüttenwirte: Peter und Willi Wachter aus Martell. Öffnungszeiten: Anfang März bis Mitte Mai und vom 28.6. – 12.10.Schlafplätze: 59Tel. Hütte: 0473 744790Tel. Tal: 335 568 [email protected] www.martellerhuette.it

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neue Schilder für die Wege

Kürzlich erließ die Landesregie-rung einen Grundsatzbeschluss für eine neue Wegebeschilde-rung, wobei im Wesentlichen das bisherige Holzschild einem gelben

Aluminiumschild weichen soll.Der AVS möchte in diesem Zu-sammenhang darauf hinweisen, dass sich bereits in Durchführung des Südtirol Wegeprojektes alle Wegehalter für eine einheitliche Beschilderung ausgesprochen haben, diese jedoch auf Halb-weg aus hinlänglich bekannten Gründen nicht weiter umgesetzt werden konnte.Für die bisherigen Hinweisschil-der in Lärchenholz hatten sich der AVS wie auch die anderen Wegehalter vorwiegend aus traditionellen und ökologischen Gründen entschieden, wobei die Vorteile einer Beschilderung mit Aluminiumtafeln hinsicht-lich Haltbarkeit und Sichtbarkeit nicht von der Hand zu weisen

sind. Dafür haben sich nach dem Schweizer Modell mittler-weile auch der Österreichische wie auch der Deutsche Alpen-verein entschieden, weshalb der Beschluss der Landesregierung auch seitens der Landesleitung des AVS befürwortet wird.Voraussetzung ist jedoch, dass ein umfassendes Konzept und die politische Entscheidung zur Toponomastik von allen Wege-haltern mitgetragen wird, die Zuständigkeiten im Wegebereich verbindlich definiert und damit die Wegehalter ausgewiesen werden sowie die Finanzierung der neuen Beschilderung umfas-send gewährleistet wird.

Gislar Sulzenbacher

Die Wegebeschilderung des Österreichischen Alpenvereins

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Spiel & Spaß bei Seen und Bergbächen

AVSJugendzeitschrift

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WASSER- Dieses Element begleitet uns durch den Sommer und durch die nächsten Seiten. Wir möchten euch einige Tipps ge-ben, auf wie vielfältige Weise man sich mit diesem Element beschäftigen kann.Sei es für Familien mit kleineren Kindern, die noch mit dem Kinderwagen unterwegs sind, als auch für Familien mit erlebnisdurs-tigen Kids sollte etwas dabei sein. In unseren Wandervorschlägen gehen wir auf die speziellen Wasserfreuden ein:

Vom Kneippparcours über Staudamm bau-en und Schlammpizzas backen bis hin zur

Spiel & Spaß bei Bergbächen und Seen

Möglichkeit, Schluchten und Bachbetten zu begehen, kommt alles darin vor. So fi n-det ihr in den Wandervorschlägen auch je-weils den passenden Spieletipp.Da die Wandervorschläge bereits unsere Seiten komplett füllen, mussten wir leider auf detaillierte Spielanleitungen verzichten. Aber wir sind der Meinung, Wasser spornt die Fantasie so stark an, dass - vorausge-setzt das Ambiente passt - die Spielideen von allein sprudeln. Einen Tipp möchten wir euch für die Spiele am Wasser noch im Voraus mitgeben: Trockene Reservekleidung immer griff bereit im Rucksack haben!

Falls ihr genauere Spielanleitungen benötigt, könnt ihr euch unter [email protected] melden, gerne geben wir weitere Tipps.

Nun hoff en wir auf einen heißen Sommer, damit uns das kühle Nass auch „gluschtet“.

Das Team der AVS-Familien

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nicht lange suchen, und schon bald fi ndet man fl ache Tischsteine, auf denen man die Krei-den ausprobieren kann.Abstieg: Nachdem wir dies alles gemacht haben, steigen wir über den Weg Nr. 2A, später Nr. 9, nach St. Ulrich ab, wo wir im Annatal noch an einem schönen Spielplatz und an einer neuen Kneippanlage vorbei-kommen. Wer schon etwas müde ist, kann mit der Umlaufbahn ins Tal fahren.

Ausgangspunkt: Zentrum von St. Ulrich, Standseilbahn auf die RaschötzGehzeit: insgesamt 3 Stunden (Abstieg ab Bergstation Raschötz)Höhenunterschied: 900 mGelände: Wald, Bach, Wiesen, SpielplatzEinkehrmöglichkeit: Berggasthaus Raschötz, Gasthaus Annatal

Seit Kurzem hat Gröden nicht nur viele Um-laufbahnen, sondern auch eine Standseilbahn, ein „Zugele“ also. Im folgenden Wandervor-schlag haben wir den Aufstieg mit diesem ge-plant, den Abstieg mit der ausgedehnten Rast beim „Pujates“-Bach wagen wir zu Fuß. Na-türlich kann man auch alles zu Fuß machen; z.B. vom St. Ulricher Ortsteil „Martin“ über den Forstweg Nr. 9 zu Fuß bis zum Bach auf-steigen (kinderwagentauglich).

Aufstieg: Wir starten in St. Ulrich mit der Standseilbahn auf die herrliche Aussichts-warte Raschötz. Über den Weg Nr. 9 steigen wir bis zum Pujatesbach ab, wo wir eine aus-gedehnte Spielrast einlegen. Der Bach kreuzt den Wanderweg kurz vor der Mittelstation der Umlaufbahn „Furnes“ - Seceda.Spieletipp: Dieser Bach führt roten Schlamm von den Felsabbrüchen der Seceda mit, mit dem wir köstliche „Kuchen“ und Schlamm-pizzas zubereiten können, die wir dann auf den fl achen Steinen im Bach von der Sonne backen lassen können und dann anschließend natürlich „verkosten“ müssen. Wenn man et-was genauer hinsieht, so entdeckt man auf-fallend weiße Steine im Flussbett, die sich ausgezeichnet als Kreiden eignen. Man muss

Schlammteig und Malsteine bei der Seceda - Furnes

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man noch Pfl anzeninfos, ein Baumhaus, Ruheplätze und ein Barfußbad. Den Besuch dieser Kneippanlage kann man mit der Begehung des Erlebnisparcours EVOPÄD verbinden. Sieben Stationen kön-nen ausgehend vom Parkplatz des Kanzel-liftes erwandert und ausgeführt werden. An-schließend kann man sich noch über die 22 m hohe Hängebrücke am Talende wagen.

Kneippanlage in VahrnWenige Gehminuten vom Lidl-Parkplatz entfernt befi ndet sich am Schalderer Bach die kostenlos zugängliche Kneippanlage.Zum anschließenden Ausruhen lädt die vorhandene Liegewiese ein. Für die klei-nen Besucher ist ein Kinderspielplatz vorhanden. Wer das Kneippen mit einer Wanderung verbinden möchte, kann in ca. 1 Stunde zum nahen Vahrner See, einem idyllischen Badesee, wandern.

In den letzten Jahren sind in Südtirol viele Kneippanlagen an Bächen errichtet worden. Schon vor hundert Jahren war für den heil-kundigen Pfarrer Kneipp klar: „Vorbeugen ist besser als heilen“. So liegt diese � ese auch den verschiedenen Anlagen zugrunde, denn mit Armbädern und kalten Fußbädern in den so-genannten Tretbecken lassen sich der Kreislauf und das Abwehrsystem stärken. Zwei davon möchten wir euch stellvertretend vorstellen.

„Bärenbad“ im Talschluss SuldensDas Bärenbad in Sulden, das sich nahe der Talstation der Seilbahn Sulden befi ndet und in einem idyllischen Waldgebiet liegt, ist eine „bärige“ Wasser- und Naturanla-ge mit natürlichem Wasserfall, großzü-gigem Tretbecken und einem kalten Arm-bad, welche mit Quellwasser gespeist wird und nach dem Kneipp’schen Gesundheits-prinzip entwickelt wurde. Zudem fi ndet

Kneippwanderungen in Sulden und Vahrn

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Kinder mit Naturmaterialien das Wasser so umleiten, dass es der gesteckten Linie folgt und auch bestimmt Hindernisse (Wasserfall, Tunnel …) enthält. Nach einer bestimmten Bauzeit wird dann gemeinsam getestet, wel-ches Schiffl ein die Parcours bewältigt, bzw. bei welchem Parcours die Schiffl ein nicht hängen bleiben.Abstieg: Je nachdem, ob wir unsere Wande-rung zu einer Rundwanderung erweitern oder wieder zum Parkplatz zurückgehen möchten, können wir den verschiedenen Wegmarkie-rungen folgen:Über dem Forstweg mit der Nr. 33 können wir wieder zum Ausgangspunkt absteigen. Folgen wir von unserem Rastplatz am Kase-rillbach dem Weg Nr. 32, dann gelangen wir zur Kaserillalm. Zum Abstieg können wir entweder wieder denselben Wegverlauf neh-men oder über die Mark. 31A zur Gampen-alm weiterwandern und von dort absteigen.

Ausgangspunkt: Parkplatz Zanser Alm, Villnöß (gebührenpfl ichtig)Gehzeit: 45 Minuten zum Kaserillbach, Wanderung über Gampenalm ca. 3,5 hHöhenunterschied: 420 mGelände: Wald, Almwiesen, BachEinkehrmöglichkeit: Kaserillalm, Gam-penalm, Zanser Alm

Der Naturpark Puez-Geisler ist ein wahres Paradies für Wanderer, Erholungssuchen-de und auch für Familien! Rund um die Zanser Alm fi nden wir bei netten Wan-derungen tolle Spielmöglichkeiten an Bä-chen, bei prächtigen Almwiesen und schö-nen Almen. Unser Ziel ist der Kaserillbach, der über verschiedene kurze Aufstiegsva-rianten erreichbar ist.

Aufstieg: Vom Parkplatz der Zanser Alm nehmen wir den Steig Nr. 25, der uns ent-lang des Bachlaufes zu unserem Ziel führt. Nach ca. 45 Minuten erreichen wir einen netten Platz beim Kirchwiesl, wo der Kase-rillbach uns sprichwörtlich zu einer länge-ren Rast einlädt.Spieletipp: Das breite Bachbett des Kaserill-baches mit seinem ruhigen Wasserlauf eignet sich bestens für tolle Spiele. Wir nutzen hier die Möglichkeit und bauen einen tollen Par-cours, durch den wir dann mit unseren selbst gebauten Schiffl ein aus Baumrinde, Blättern und Ästen ein Wettrennen veranstalten kön-nen. Bereits beim Bauen des Parcours kann man einen tollen Wettkampf veranstalten: Es wird im trockenen Teil des Bachbettes mit Stöcken und Spagat pro Gruppe eine „Zickzack“-Linie gesteckt. Nun müssen die

Schi� sregatta beim Kaserillbach in Villnöß

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gilt auch für den Rückweg. In der Nähe des Fischersees müssen wir beim Abstieg unbedingt eine längere Pause einplanen. Hier fi nden wir nämlich ideale Bedin-gungen, um Staudämme zu bauen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, und wenn wir womöglich noch mit einer an-deren Gruppe einen Wettbewerb im Stau-dammbauen veranstalten, dann wird der Ehrgeiz von großen und kleinen Baumeis-tern geweckt.

Ausgangspunkt: von St. Gertraud in Ulten über eine schmale, für große Busse gesperrte Straße zum WeißbrunnseeGehzeit: 3,5 StundenHöhenunterschied: 440 mGelände: Wald, Kletterfelsen, Bachlauf, kleine Tümpel, Almwiesen, SeeEinkehrmöglichkeit: keine

Lange Seen gibt es in Südtirol viele. Ei-nige dieser langen Seen tragen auch den Namen Langsee. Wenn wir mit Kindern unterwegs sind, dann ist der Langsee im Talschluss von Ulten ein besonderes Ziel. Und das nicht nur deshalb, weil wir einen See als Ziel ansteuern. Auf dieser Wan-derung triff t das Motto „Der Weg ist das Ziel“ ganz besonders zu. Der Weg zum Langsee ist kurz, wenig steil und abwechslungsreich. Deshalb bleibt ge-nügend Zeit für kurze Pausen und kleine Abstecher. Junge Bergsteiger werden näm-lich nicht so ohne Weiteres die Kletterfel-sen unbeachtet lassen. Auch am Bachlauf der Falschauer werden sie nicht schnur-stracks vorbeimarschieren, ohne Steine hin-einzuwerfen oder nach kleinen Fröschen Ausschau zu halten.

Aufstieg: Wir beginnen unsere Wanderung im Talschluss von Ulten beim Weißbrunnsee und schlagen den mäßig steil verlaufenden Weg zum Fischersee ein, folgen der Markie-rung Nr. 107 und erreichen so den Langsee.Abstieg: Beim Abstieg gehen wir den glei-chen Weg zurück.Spieletipp: Wir können uns bei dieser Wanderung genügend Zeit lassen. Dies

Zum Langsee in Ulten: Staudammbauer gesucht!

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ne Brücke. Nach dem Überqueren dieser Schlucht befi ndet sich neben dem Forst-weg ein gemütlicher Rastplatz, bei dem der kurze Klettersteig zum Faneswasser-fall beginnt.Abstieg: Für den Abstieg gehen wir den Forstweg zurück zum BesucherzentrumSpieletipp: Beim Dürrensee können wir uns vor unserer Heimfahrt so richtig ent-spannen. Wer wagt es, sich ins kalte Wasser zu stürzen? Lustig wird’s, wenn unsere Kin-der entdecken, wie gut sich der Schlamm des ufernahen Geländes für Schlamm-schlachten eignet … viel Spaß!

Ausgangspunkt: Von Toblach fahren wir Richtung Cortina d’Ampezzo. Ca. 10 km nach Schluderbach (1 km vor dem Gasthaus Fiames) biegt man rechts ab und erreicht nach 1 km das Besucherzentrum. Dort parkt man und folgt dem Forstweg 10-401 ins Fa-nestal. (siehe Tabacco Karte Nr. 03)Gehzeit: ca. 1 StundeHöhenunterschied: 100 mGelände: Bach, Schlucht, Klettersteig, ForstwegEinkehrmöglichkeit: bei der Rückfahrt am Dürrensee, Gasthaus Alpenfl ora

Ein lohnendes und abwechslungsreiches Ausfl ugsziel fi nden wir zwischen Toblach und Cortina d’Ampezzo. Für diesen Tourenvorschlag haben wir ei-nen leichten und kurzen, aber dafür beson-ders für Kinder erlebnisreichen Klettersteig ausgewählt. Dieser Klettersteig befi ndet sich im Fanestal und ist in einer Stunde Gehzeit über den Forstweg zu erreichen. Bis zum Einstieg des Klettersteiges kann man auch mit dem Kinderwagen spazieren. Während dann ein Elternteil auf die Kleins-ten aufpasst, können die anderen sich – na-türlich gesichert - in den Klettersteig wa-gen. Dieser führt uns in die Fanesschlucht hinunter, hinter dem über 50 Meter ho-hen Faneswasserfall hindurch bis ins Bach-bett und über die andere Seite wieder zum Ausgangspunkt. Ein kurzes, aber erlebnis-reiches Klettersteigabenteuer!Und zum Ausklang des Tages gönnen wir uns bei der Rückfahrt noch eine erholsame Zeit am Ufer der Dürrensees.

Aufstieg: Vom Besucherzentrum (siehe Ausgangspunkt) folgen wir dem Forstweg mit der Markierung Nr. 10-401 ins Fanes-tal. Nach ca. 3 Kilometern erreichen wir ei-

Kurze Klettersteigrunde und Badespaß beim Dürrensee

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Richtung zurück zum Ausgangspunkt. Den letzten Abschnitt legen wir auf der Hauptstraße zurück (ca. 500 m). Kurz vor dem Smeraldosee können wir noch einen gemütlichen Abstecher zum botanischen Garten direkt über dem See zu machen.Trittsichere können in der Novellaschlucht den Weg fortsetzen. Gleich nach dem Über-queren des Baches entdecken wir die fan-tastische Klamm, die in den Fels gefurcht wurde. Der Weg führt uns dann über den Felshang auf einem ausgesetzten und teil-weise gesicherten Steig bergauf und an-schließend durch den Wald bis nach Do-vena. Durch Apfelwiesen wandern wir nach Fondo und zurück zum Smeraldosee.

Ausgangspunkt: SmeraldoseeGehzeit: ca. 3 Stunden Höhenunterschied: ca. 200 mGelände: Schlucht, Bach, SmeraldoseeEinkehrmöglichkeit: versch. Gasthäuser

Fondo - Schlucht SmeraldoseeVom Smeraldosee können wir noch einen klei-nen Abstecher in die idyllischen Schlucht ma-chen, die direkt ins Zentrum von Fondo führt. Ab dort kann man den Canyon „Rio Sass“ auch mit Führung weiterbesichtigen. Information zu allen Canyons im oberen Nonstal fi ndet ihr unter www.visitvaldinon.com.

Nur wenige Kilometer südlich des Gam-penpasses hat sich der Novellabach eine tie-fe Schlucht gegraben. Dieser „Canyon“ ist das Ziel unserer Wandervorschläge.

Zum Wasserfall von TretFür Familien mit kleinen Kindern eignet sich die kurze Wanderung zum Wasserfall von Tret. Wir starten beim Hotel Aurora in Tret und fol-gen den Wegweisern „Cascata“ in die Schlucht. Nachdem wir von der Plattform den Wasser-fall hautnah spüren konnten, steigen wir die Stufen wieder hinauf. Wer bis in das Bach-bett der Schlucht absteigen möchte, folgt am oberen Ende der Stufen dem Steig, der rechts nach unten in die Schlucht abzweigt.Um diese Wanderung etwas länger zu ge-stalten, können wir von St. Felix gegenü-ber dem Gasthof Greti starten.

Auf in die Novellaschlucht!Vom Parkplatz des Smeraldosees folgen wir durch die Unterführung der Gampen-passstraße dem Weg Nr. 522. Dieser führt uns hinunter in die Schlucht bis hin zu einem alten, restaurierten Wasserwerk. In der Nähe der Brücke fi nden wir im Bach-bett tolle Spielemöglichkeiten.Der Aufstieg erfolgt über die neue Forst-straße, die zur alten Gampenpassstraße führt. Auf dieser wandern wir in südliche

Wasserfall bei St. Felix und Novella Schlucht

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üBerleBenSKünStler hochgeBirgSpflanzen

Sehen, Staunen, entdecKen

Wenn wir Menschen uns in die Bergwelt begeben, sind wir (meist) gut darauf vorbereitet: gutes Schuh-werk, wetterfeste Kleidung, Trinkflasche, Proviant und Sonnenschutz gehören zur Standardausrüstung. Der er-fahrene Bergsteiger weiß, wie schnell sich das Wetter im Gebirge ändern und wie schnell es auch im Hochsom-mer zu Temperaturstürzen kommen kann. Wenn uns das Wetter nicht zusagt, können wir Menschen Schutz in ei-ner Hütte suchen oder erst gar nicht in die Berge losmar-schieren. Hochgebirgspflan-zen hingegen müssen für jeden Fall gerüstet sein: ob extreme Sonneneinstrahlung, starker Wind, geringer Nähr-stoffgehalt, dünnere Luft mit weniger verfügbarem Sauer-stoff und Kohlendioxid oder extreme Temperaturschwan-kungen – der Rucksack der Natur hat sie mit effizienten Strategien ausgestattet, um diesen harten Bedingungen erfolgreich zu trotzen.

Was macht die Pflanzen des Hochgebirges eigentlich zu so etwas Besonderem? Es ist die Vielfalt an Strategien, mit denen sie sich dem alpinen Lebensraum angepasst haben. Besonders wichtig ist die optimale Ausnut-zung des kurzen Bergsommers für die Fortpflanzung.

Verlockend buntViele Arten sind besonders auf-fallend bunt und haben zur Anlo-

ckung von Bestäubern zusätzlich für den Menschen unsichtbare Ultraviolettmuster in ihren Blü-ten. Besonders auffallend sind sie dann als Farbtupfer in den Schutthalden und Felswänden. Manche Pflanzen verzichten aber auf eine Bestäubung und ver-mehren sich durch Klone, wel-che eine flächige Ausbreitung der Pflanze ermöglichen.

Zwergwuchs und RecyclingHochgebirgspflanzen sind ge-nerell kleinwüchsiger und haben oft spezielle Wuchsformen als Anpassung an die harten Le-bensbedingungen. Die soge-nannten Polsterpflanzen bilden mit ihrer kugelförmigen Gestalt einen besonderen Mikrokos-mos. Ihre Wuchsform bietet ide-alen Schutz vor Trockenheit und Temperaturschwankungen: Der

Wasserverlust durch Verduns-tung wird gering gehalten, und die dichte Anordnung der Blät-ter schützt die Wurzeln vor dem Erfrieren. Der Nährstoffarmut der Umgebung begegnen diese Überlebenskünstler durch ge-zieltes Recycling. Abgestorbene Blätter im Inneren der Kugelform werden zersetzt und die frei wer-denden Nährstoffe für das weite-re Wachstum verwendet. Bei uns häufig anzutreffen sind die „Pols-ternelken“ oder das „Stängellose Leimkraut“, zwei Arten, die auf Silikat- bzw. auf Kalkuntergrund vorkommen.

Dem Wind trotzenAuf windgefegten Kanten ist die Gämsheide (Loiseleuria procum-bens) in Hochform: Sie bildet mit ihren Stämmchen und Blättern einen flachen Spalierteppich und

natur u

nd umwelt

Das Stängellose Leimkraut gehört zu den Polsterpflanzen Foto: AVS-Archiv

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schmiegt sich eng an die Boden-oberfläche. Ihre eingerollten Blät-ter sind mit einer Wachsschicht versehen und ermöglichen so-wohl eine effiziente Fotosynthe-seleistung als auch einen optima-len Verdunstungsschutz. Das Symbol der Alpen schlecht-hin ist das Edelweiß, welches ur-sprünglich im Himalaja zu Hause war und in die Alpen eingewan-dert ist. Seine Blätter und be-sonders die Hochblätter um die Blütenköpfe sind weiß-filzig und

sorgen dafür, dass nicht zu viel Wasser über die Blätter verloren geht, was besonders bei starken Winden, wie sie im Hochgebirge häufig auftreten, wichtig ist. Ebenfalls vor Austrocknung und zu starker Verdunstung gut ge-schützt sind die Rosettenpflan-zen, deren Blätter eng am Boden zu einer Rosette wachsen. Dazu gehören die Hauswurzarten. Die Blätter der Spinnwebenhauswurz sind zusätzlich noch von einem feinen weißen Filz überzogen. Die fleischigen Blätter dienen als Wasserspeicher der Pflanze, man spricht von Sukkulenz.

Integrierter SonnenschutzGegen extreme Sonneneinstrah-lung verfügen die alpinen Pflan-zen über einen Sonnenschutz: Besonders in den exponierten Blättern werden Schutzstoffe eingelagert, welche eine ähnliche Wirkung wie unsere Sonnen-

creme entfal-ten. Besonders gut sichtbar ist der Son-nenschutz an Blütenblättern des Gletscher-hahnenfußes: die rötliche Fär-bung ist auf die E in lagerung der Schutzpig-mente (Antho-cyane) zurück-zuführen. Als eine der am höchsten stei-genden Hoch-gebirgs-Blü-tenpflanzen ist der Gletscher-Hahnenfuß da-mit in der Lage, die starke Son-nenstrahlung ohne Schaden zu überstehen.Die genannten

Pflanzen sind nur eine kleine Auswahl der Vielfalt, der wir auf unseren Wanderungen in Gebir-ge begegnen können. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen, zu bestimmen und zu bestaunen. In der AVS-Bibliothek steht dazu eine Auswahl an Bestimmungsli-teratur zur Verfügung.

Buchtipp aus der AVS-Biblio-thek:Mertz, Peter (2008): Alpenpflan-zen in ihren Lebensräumen. Haupt Verlag Bern – Stuttgart – Wien.Dieses Bestimmungsbuch gibt ei-nen Überblick über die Alpen und ihre Regionen, beschreibt Geolo-gie und Vegetation der Alpen und ihrer Höhenstufen und erkundet schließlich 18 wichtige Lebens-räume mit den wichtigsten darin vorkommenden Pflanzenarten.

Judith Egger

Rätischer Alpenmohn – Farbtupfer in den Schutthalden der Dolomiten Foto: AVS-Archiv

Der Gletscherhahnenfuß gehört zu den am höchsten steigenden Blütenpflanzen der Alpen Foto: Judith Egger

Die Berghauswurz speichert Wasser in ihren rosettenförmig angeordneten Blättern Foto: Judith Egger

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Viele Wanderer kennen das Gefühl, wenn an einem war-men Frühlingstag plötzlich die eben noch vorhandene Stille durch ein Rascheln im Gebüsch unterbrochen wird, gefolgt vom Anblick einer Schlange, die sich auf und davon macht. Einige von uns freuen sich über eine sol-che Begegnung, andere ver-spüren ein Unbehagen, und manche fragen sich vielleicht, warum es diese Tiere über-haupt gibt, oder wünschen sich, dass sie einfach ver-schwinden. Ob eine Schlan-ge Fruchtbarkeit oder Sünde, Heilung oder Tod, Licht oder Finsternis symbolisiert – in allen Kulturen hat sie einen bedeutenden Stellenwert. Sie ist Zeichen unseres Misstrau-ens, unserer Urangst, aber auch unserer Bewunderung. Ein positiveres Image haben seit dem Märchen “Frosch-könig” wohl die meisten Am-phibien, aber auch hier kann die unerwartete Begegnung mit einer warzigen Kröte Ekel hervorrufen. Die Tiergruppen der Amphibien und Reptilien sind bei genauerer Betrach-tung überaus faszinierend.

Die Begegnung mit einer Schlan-ge erschreckt viele, doch ist der Anblick einer Schlange wirklich ein solch schlechtes Omen, wie es in manchen Sagen und My-then steht? Muss ich mir wirklich Sorgen machen, wenn ich einer Schlange begegne? Tödliche Unfälle durch Schlangenbis-se sind sehr selten, da das Gift nur für Personen mit Kreislauf-schwäche oder für Kinder be-drohlich sein kann. Ruhe bewah-ren ist in jedem Fall angesagt.

Harmloser Zeitgenosse oder Giftschlange? Italienweit gibt es 19 Schlangen-arten, 8 davon kommen auch in Südtirol vor. An Augenpupillen und Kopfschuppen sind die Fa-milie der giftigen Vipern (Ottern) und der ungiftigen Nattern leicht unterscheidbar. Vipern haben senkrecht geschlitzte Pupillen, während die der Nattern rund sind. In Südtirol leben drei Gift-schlangenarten: Kreuzotter, As-pisviper und Hornviper. Giftzäh-ne hinterlassen zwei deutliche Einstiche in der Haut, harmlose Natternbisse hingegen den Ab-druck des Kieferbogens. Die

Zähne der Schlangen sind nicht zum Kauen gedacht, sondern dienen dem Festhalten der Beu-te oder, im Falle der Giftzähne, der Injektion von Giftstoffen. Auf dem Speiseplan der Schlangen stehen große Insekten, Fische, Lurche, Eidechsen, Jungschlan-gen, Vögel, deren Gelege und kleine Nagetiere. Die ökologische Funktion der Schlange ist also die des Räubers, andererseits ist sie auch selbst wieder Beutetier. Schlangen wenden hauptsäch-lich zwei Jagdmethoden an: das Auflauern (Vipern) und das Erja-gen (Nattern). Beim Auflauern setzen die Giftschlangen einen tödlichen Biss und folgen nach einiger Zeit der Duftspur des mittlerweile verendeten Tieres. Beim Erjagen verfolgen sie die le-bende Beute und erdrosseln sie. Wohl bekannt ist das Züngeln der Schlange, welches der geruchli-chen Wahrnehmung der Umwelt dient. Die feine, an ihrer Spitze tief gespaltene Zunge ist feucht, in der Luft schwebende Duftpar-tikel bleiben auf ihrer Oberfläche kleben. Beim Zurückziehen der Zunge in die Mundhöhle wer-den die eingebrachten Duftstof-

Begegnungen der BeSonderen art

Die Aspisviper gehört zu den in Südtirol vorkommenden Giftschlangen. Sie lebt in trockenen warmen Lagen. Foto: Wolfgang Dibiasi

Die Grasfroschpaarung findet zeitig im Frühjahr statt Foto: Judith Egger

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fe mithilfe des Jacobson’schen Organs analysiert. Dadurch erhält die Schlange ein räumli-ches „Duftbild“ ihrer Umgebung.

Zu Wasser und zu Land In Südtirol leben 12 verschie-dene Amphibienarten. Die Be-zeichnung „Amphibia“ kommt aus dem Altgriechischen „am-phíbio“ und bedeutet „doppel-lebig“. Viele Arten verbringen zunächst ein Larvenstadium im Wasser und gehen nach einer Metamorphose zum Leben an Land über. Die erwachsenen Tie-re bewohnen im Jahresverlauf

oft sowohl aquatische als auch terrestrische Lebensräume; die überwiegende Zahl der Arten ist auf die Existenz von zumindest zeitweilig vorhandenen Süßwas-seransammlungen angewiesen. Viele Amphibien sind nachtak-tiv, um sich vor Fressfeinden zu schützen und Wasserverluste über die Haut gering zu halten. Für uns Menschen sind diese „Froschkonzerte“ im Sommer ein angenehmes Naturerleb-nis. Frösche musizieren jedoch nicht zum Spaß. Das Spek-takel ist Teil ihres Balzrituals.Alle Amphibienpopulationen

„Herpeton“ sucht freiwil-lige Mitarbeiter für die Erhebung der Amphibien- und Reptilienfauna!

Im November 2010 wurde in Auer der Südtiroler Herpeto-logen-Verein – Herpeton – ge-gründet. „Herpeton“ steht im Griechischen für „kriechen-des Ding“; die Herpetologie beschäftigt sich mit der Erfor-schung der Amphibien (Lur-che) und Reptilien (Kriechtie-re). Herpeton ist eine Arbeits-gruppe aus freiwilligen Mitar-beitern, die in den nächsten Jahren eine landesweite Kartierung der Verteilung der Reptilien und Amphibien durchführen wird. Machen auch Sie mit und melden Sie Ihre Beobachtungen! Folgen-de Angaben sind unbedingt notwendig: Art, Fundort (Ko-ordinaten UTM oder auf Kar-tenausschnitt eingezeichnet) und Datum. Fotos dienen oft als wichtige Belege.

Die Daten werden in einer Da-tenbank gesammelt und zu einem späteren Zeitpunkt ver-öffentlicht. Das Kartierungs-projekt ist sehr zeitaufwendig und es bedarf vieler freiwilliger Mitarbeiter. Mit der Kartierung soll versucht werden, die Wis-senslücken über Verbreitung und Ökologie der Herpeto-fauna Südtirols zu schließen. Die Arbeiten werden in enger Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum, der Abteilung Natur und Landschaft und der Forstbehörde durchge-führt. Neben der Kartierung wird sich der Verein Herpeton künftig auch der Sensibilisie-rung- und Aufklärungsarbeit widmen sowie Schutz- und Lebensraumverbesserungs-maßnahmen umsetzen.

Für weitere Informationen und Fragen sowie für die Aushändigung der Beob-achtungsformulare steht Herr Dipl. Agr. Ivan Plasinger unter folgender Rufnummer 347/5431064 oder per Mail [email protected] ger-ne zur Verfügung.

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SKihochtourenWoche im Berner oBerland

wandern instinktiv zu einem bestimmten Zeitpunkt zu ih-ren Laichgewässern. Hunderte männlicher Konkurrenten wer-ben dort um die Gunst der Weib-chen. Nach der Paarung bleiben in den Gewässern die Laichbal-len und Laichschnüre zurück. In den Tausenden von Eiern findet die Entwicklung zur Larve statt, welche vielen Räubern zum Op-fer fallen. Nach der Umwandlung zu Jungtieren verlassen sie das Gewässer und wandern in die Landlebensräume ab.

Literaturtipp aus der AVS-Bibliothek: Meyer, A., Zumbach, S., Schmidt, B. & Monney, J.-C. (2009): Auf Schlangenspuren und Kröten-pfaden. Amphibien und Reptilien der Schweiz. Haupt Verlag Bern

Ivan Plasinger & Judith Egger

Mit den Angeboten des Projek-tes „ALPINIST 2010-2013“ will der Alpenverein junge Bergstei-ger in ihrer Selbstständigkeit und ihrem Handeln am Berg fördern und das Thema „Alpin“ als Verein wieder verstärkt vorantreiben. Eine Aktionswoche des Projek-tes ist die Skihochtourenwoche. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die jungen Bergsteiger (ab 18) bereits selbstständig auf Skitouren unterwegs sind und Erfahrung in Aufstieg, Abfahrt und Notfallsituationen haben.Sieben junge Skitourengeher

waren vom 4. bis 9. April im Berner Oberland unterwegs. Durch die Begleitung erfahre-ner Alpinisten hatten die jungen Bergsteiger bei dieser Skihoch-tourenwoche die Möglichkeit, Touren selbstständig zu planen und durchzuführen, das eigene Können voranzutreiben und das persönliche Wissen zu erweitern.

„Dieses Jahr war das Berner Oberland unser Ziel. Beim Vortreffen fielen die Namen von Jungfrau, Mönch und der Fiescherhörner. Für uns war

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für drei Tage die Konkordia-hütte und für 2 Tage die Fins-teraarhornhütte vorgemerkt. Der restliche Ablauf der Ski-hochtourenwoche war noch nicht geplant, und so wurde es uns überlassen, welche Touren durchgeführt und welche Gipfel bestiegen wer-den sollten.

Am Montag starteten wir um 5 Uhr von Bozen in die Schweiz. Während der Fahrt wurde das Wetter immer schlechter, und nach 6 Stunden Fahrt standen wir in Interlaken im Regen. Schnee-fall und Regen konnten jedoch unserer guten Laune nichts an-haben und so stiegen wir nach einer kurzen Mittagspause mit ei-ner Gruppe Japanerinnen in den Zug zum Jungfraujoch. Auf dem Joch angekommen standen wir in einer Nebelsuppe und sahen ca. 30 Meter weit. Voller Motivation und Hoffnung auf Sichtbesserung schnallten wir unsere Skier an.

Vom Jungfraujoch fuhren wir Richtung Konkordiahütte. Wir tasteten uns Meter für Meter zwischen den Spalten Richtung Hütte hinab. Nach ca. hundert Metern Abfahrt begann sich die Sicht zu bessern, plötzlich waren wir umgeben von einer

gewaltigen Bergkulisse, Alet-schhorn, Jungfrau und der gi-gantische Aletschgletscher begrüßten uns. Die berüchtig-ten Treppen, welche zur Hütte führten, standen vor uns, nach 450 Stufen waren wir in der Konkordiahütte angekommen.

Am Dienstag stand das Große Grünhorn (4.044 m) auf dem Programm. Starker Wind be-gleitete uns über das Gletscher-feld mit vielen großen Spalten. Der Gipfelaufbau erforderte Kletterei. Belohnt wurden wir mit einer grandiosen Aussicht und einer super Firnabfahrt.

Laut Wetterbericht sollte am Mittwoch der Wind nachlas-sen; ideale Bedingungen für unsere Besteigung der Jungfrau (4.158 m)! In zügigem Tempo ließen wir den flachen Gletscher hinter uns und begannen den Aufstieg Richtung Rottalsattel. Dort war unser Skidepot. Mit Steigeisen, Pickel und Seil stie-gen wir dem Gipfel entgegen. Auf dem Gipfel angekommen ge-nossen wir einen super Rundblick auf die hohen Gipfel der Westal-pen. Bei der anschließenden Firn-abfahrt und dem Gegenanstieg zur Konkordiahütte kamen wir ganz schön ins Schwitzen.

Am nächsten Morgen brachen wir Richtung Finsteraarhornhütte auf. Dabei wählten wir die Rou-te über das Ewigschneefeld zu den Fiescherhörnern (4.049 m). Bereits gut akklimatisiert ließen wir die anderen Gruppen hin-ter uns und stiegen auf dem Rücken Richtung Gipfel. Auch hier erwartete uns ein Felsgrat, welchen wir selbstständig meis-terten. Natürlich wurden wir dabei mit Tipps und Tricks von unseren beiden Bergführern und Kameraden Renato und Toni unterstützt. Da wir durch einen kleinen Gegenanstieg ei-nen weiteren 4.000er erreichen konnten, fügten wir das Hintere Fiescherhorn zu unserer Liste hinzu. Mit einer erneuten tollen Firnabfahrt fuhren wir zur Fins-teraarhornhütte ab. Obwohl der Schnee bereits sehr aufgeweicht war, fanden wir einen sicheren Weg durch den Gletscherbruch. Der Abgang einer Nassschnee-lawine und ein Spaltensturz ei-nes Schweizer Bergsteigers, der zum Glück glimpflich verlief, verdeutlichten uns, dass wir zur Mittagszeit wieder bei der Hütte sein sollten.Für Freitag war geplant, das Finsteraarhorn zu besteigen. Mit 4.274 m ist das Finsteraarhorn der höchste Gipfel im Berner Oberland und mit seinem schar-fen Felsgrat wohl einer der be-eindruckendsten.

Um 5 Uhr morgens herrschte am Frühstückstisch eine etwas gedämpfte Stimmung; der Wind hatte nachts stark zugenom-men, heftige Böen erschütterten die Hütte, und genau so heftige Böen konnten wir am scharfen Felsgrat des Finsteraarhorns überhaupt nicht brauchen! Mo-ralisch gestärkt durch die letzten erfolgreichen Tage wollten wir aber wenigstens einen Versuch starten, und so zogen wir, fest

Aufstieg zur Konkordiahütte Foto: Johannes Pardeller

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entschlossen den Berg zu be-steigen, los. Trotz des immer heftiger werdenden Windes ka-men wir recht gut voran, gingen ein recht zügiges Tempo, bis uns kurz unterm Frühstücksplatz die ersten Böen fast von der Firn-flanke fegten. Langsam kamen erste Zweifel auf. Mit zusam-mengebissenen Zähnen trotzten wir den widrigen Umständen, mussten uns aber ca. 100 m unter dem Beginn des Gipfel-grates eingestehen, dass ein Weitergehen keinen Sinn hatte und die Sicherheit unserer Grup-pe nur gefährden würde. So tra-fen wir nach kurzem Diskutieren die Entscheidung umzudrehen, jedoch fest entschlossen wie-derzukehren. So sind die Berge eben; nur wenn die Natur es zu-lässt, können wir sie genießen.

Nach einem geselligen Abend auf der Hütte stand am Sams-tag die Abreise an. Wieder ging es frühmorgens los, mussten wir doch besonders bei der Abfahrt ins Tal die hohen Temperatu-ren berücksichtigen. Schon vor 7 Uhr erreichten wir die Grün-hornlücke und konnten dort den Sonnenaufgang an diesem wolkenlosen Tag erleben. Gleich ging es weiter den Aletschglet-scher hinab. Zwischen Spalten

und Eisbrüchen verlief unsere Spur, bis über uns die Berg-station der Fiescherseilbahn zu erkennen war. Mit einem Höl-lentempo wurden diese letzten 400 Höhenmeter bezwungen. Es scheint so, als wären wir so langsam in Form gekommen. In der warmen Vormittagsson-ne ging es in bestem Firn zur Talstation eines Sessel-lifts, mit wel-chem wir die Bergstation der Seilbahn er re ichten. Toni musste dort seinen g e s a m t e n Charme aus-spielen, um den netten Liftanlagen-mi tarbe i ter davon zu überzeugen, dass uns diese Art der Beförderung nach einer wirklich sehr anstrengen-den Woche mehr als zu-stand.

Nach der Talfahrt nach Fiesch und einer 2-stündigen Zugfahrt in voller Skitourenausrüstung bei 20 Grad erreichten wir schließ-lich unseren Bus in Interlaken. Glücklich und etwas müde tra-ten wir nun die Heimreise an. Schade, dass es schon wieder vorbei ist!“

Magdalena, Lukas, Johannes, Lukas, Johannes, Claudio und

Manuel

Mit freundlicher Unterstützung von:Die letzten Meter auf den Weg zum Großgrünhorn Foto: Renato Botte

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Nach der letzten Juniorcupetap-pe in San Martino di Castrozza in der Disziplin Speed (Schnel-ligkeitsklettern) stehen nun die Gesamtsieger der abgelaufenen Saison fest.Die Gesamtwertung ergibt sich aus insgesamt 6 Wettbewerben in allen Disziplinen: Schwierig-keitsklettern, Schnelligkeitsklet-tern und Bouldern. Eine gute Position in der JC-Gesamtwer-tung ermöglicht entweder die di-rekte Teilnahme an der einmali-gen Italienmeisterschaft, welche

in diesem Jahr für die kleinen Kategorien U14 in der Sport-arena Sexten stattfindet, oder eben am vorher stattfindenden Play-off. Die Athleten des Al-penverein Südtirol sind auch auf nationaler Ebene immer sehr stark. Außerdem kommen die ersten Athleten in die Landes-kader-Auswahl. Alle Ergebnisse wie immer in der Rubrik Sport-kletterer unter regionale Wett-kämpfe im Ordner Juniorcup auf www.alpenverein.it.

Ulla Walder

juniorcup 2010/11 geSamtWertung Steht feSt

Juniorcupetappe in Brixen Foto: Juri Chiarimonte

1 Moser Lisa AVS Meran2 Hofer Maria AVS Passeier3 Pircher Hanna AVS Bruneck

1 Sanin Elias AVS Meran

2 Raffl Stefan AVS Passeier3 Egger Johannes AVS Bruneck

1 Dalla Brida Elisabetta GRP2 Mantinger Anna AVS Brixen3 Thuille Julia AVS Meran

1 Schenk Lisa AS Gherdëina2 Mair Katrin AVS Bruneck3 Hainz Katharina AVS Bruneck

1 Schenk Filip AS Gherdëina2 Piccolruaz David AS Gherdëina3 Sigmund Moritz AVS Brixen

1 Prinoth Titus AS Gherdëina2 Kostner Janluca AS Gherdëina3 Unterkofler Juri AVS Brixen

Die Gesamtwertung des Juniorcups 2010/11

U10

Einsteiger

U12

U14

1 Heinz Jana AVS Meran

2 Moroder Tamara AS Gherdëina3 Hauser Julia AVS Martell

1 Hörwarter Patrick AVS Meran

2 Forni Matteo AS Gherdëina3 Schönthaler Martin AVS Martell

U161 Ebner Andrea AVS Brixen2 Alton Giulia AVS Meran3 De Marco Annalisa US Primiero

1 Santoni Alessandro ArcoClimbing

2 Schneider Manuel AVS Bruneck3 Prünster Hannes AVS Meran

1 Alton Nadia AVS Bozen2 Oberleiter Christine AVS Bozen3 Furlan Valeria ArcoClimbing

1 Bonat Marta US Primiero2 Pichler Franziska AVS St. Pauls3 Baggetto Martina ArcoClimbing

1 Piccolruaz Michael AVS Meran2 Walpoth Alex AVS Meran3 Kobald Marvin AVS Meran

1 Gamper Hannes AVS St. Pauls2 Holzner Laurin AVS Meran3 De Paoli Davide ArcoClimbing

U18

U20

Sportklet

tern

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SportKlettern in Bozen

Die Bozner Klettertradition ist allseits bekannt. Von den kühnen Erstbegehern und Bergsteigerlegenden des vo-rigen Jahrhunderts wird diese Tradition heute durch die Boz-ner Hochtourengruppe (HG) einerseits und durch die akti-ve Sportklettergruppe des Al-penvereins andererseits fort-gesetzt. Über die Entwicklung des Klettersports in Bozen lassen wir einen der Hauptak-teure der letzten Zeit zu Wort kommen. Karlheinz Messner, Trainer und Verantwortlicher vom Klettern im AVS Bozen, erzählt uns etwas rund um die Bozner Kletterhalle.

Anfang der 1970er-Jahre wur-de auf Initiative und unter reger Mithilfe des bekannten Bozner Bergsteigers Erich Abram die erste Kletterhalle Südtirols, ja so-gar Europas und damit auch eine der ersten weltweit, eröffnet. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurde die Halle einige Male dem jeweiligen Stand der Kletterdin-ge angepasst (zuletzt 1998) und präsentiert sich heute in einem nicht mehr zeitgemäßen Zustand. Nichtsdestotrotz wird die Halle

sowohl vom AVS Bozen als auch vom CAI, als den gemeinsamen zwei Betreibern, für ihre Kletter-kurs- und Trainingstätigkeiten rege genutzt.

Begonnen hatte das Ganze für den AVS Bozen im Herbst 1998 mit der erfolgreichen Durchfüh-rung eines Kinder-, Jugend- und Erwachsenenkletterkurses und kurz danach eines Eltern-Kind-Kurses unter der Leitung des da-mals frischgebackenen Universi-tätsabgängers und Kletterlehrers Karlheinz Messner. Der Andrang wurden daraufhin in Bozen so stark, dass der AVS Bozen im-mer mehr Kinder- und Erwachse-nenkurse anbieten konnte. Nach zwei Jahren wurden auch ande-re Kletterlehrer in die Kursleitung miteingebunden: Rudi Ausser-dorfer, Klaus und Thomas Zelger. Die Kursaktivitäten beschränkten sich nun nicht mehr nur auf die Kletterhalle, es wurde auch das bis heute beliebte „Feierabend-klettern“ in nahen Klettergärten im Freien und an Wochenenden eingeführt. Die gesamte Kurstä-tigkeit hat sich bis heute derma-ßen entwickelt, dass zuweilen sogar zwei Kurse parallel in der

engen Halle abgehalten werden. Heute sind neun Kletterlehrer für den Verein tätig, weitere sechs Interessierte sind zudem dabei, die erste Ausbildungsstufe zum Kletterlehrer zu absolvieren.

Bereits im Frühjahr 1999 wurde auch eine erste Trainingskletter-gruppe auf die Beine gestellt, wel-che dann am ersten Südtiroler Ju-niorcup in Martell am 9. Mai 1999 teilnahm: Von sieben Teilnehmern erreichten drei Topplatzierungen! Im Jahr darauf waren es 15 Kin-der und Jugendliche, welche re-gelmäßig am Training teilnahmen und den Anweisungen des in-zwischen zum Sportklettertrainer ausgebildeten Karlheinz Messner folgten. Und das mit Erfolg: Es gab Südtiroler Sportklettermeis-ter und -vizemeister, Teilnahmen an diversen Italiencups und eine Italienmeisterin im Bouldern! Wa-ren zwischenzeitlich Thomas Zel-ger, Florian Riegler, Esther Kuhn bzw. Caroline de Zordo für die Leitung der Wettkletterteams zu-ständig, so sind es heute wieder Karlheinz Messner sowie Philipp de Angelo und Martin Scompa-rin, welche mittlerweile an die 40 Wettkampfkletterer – Tendenz steigend – betreuen. Bis heute lautet unsere Maxime: „Der Spaß am Klettern ist das Wichtigste!“ Die Kids sollen schließlich eine lässige Zeit bei uns im AVS Bo-zen haben! Dazu gehören auch die Trainingscamps im Sommer, die jeweils einen anderen Kletter-garten in Südtirol zum Ziel haben.Neben all den Kurs- und Trai-ningsaktivitäten ist mir als Verant-wortlichem und Hauptorganisator des Kletterns im AVS Bozen auch eine fundierte Fortbildung unse-rer Kletterlehrer und Trainer sehr wichtig. Hier konnten wir mit der Das junge Kletterteam von Tiers Foto: Rudi Ausserhofer

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Physiotherapeutin Jennifer Rys eine kompetente Mitarbeiterin gewinnen, die uns neue Wege und viele praktische Übungen im ganzheitlichen physiologischen Muskeltraining (mit Ansätzen aus der Neurologie und der funktio-nalen Bewegungslehre) aufzeigt. Sie ist auch dabei, ein neuartiges Klettertraining, das sogenannte FNP-Training, zu entwickeln und auszuarbeiten. Jennifers Einsatz und guter Ruf sind bereits über unsere Landesgrenzen nach Nor-den geeilt, denn die Tiroler Trai-nerriege ist auf sie aufmerksam geworden und hat sie für das gleiche Fortbildungsprogramm nach Innsbruck gerufen.

Nicht zu vergessen sind die mit-unter regen Kletteraktivitäten in den Ortsstellen der AVS-Sektion Bozen:

Die Ortsstellen Jenesien, Stein-egg und Barbian haben kleinere vereinseigene Kletterstrukturen, an denen immer wieder fröhliche Kletterkurse zur Zufriedenheit al-ler Beteiligten durchgeführt bzw. auch feste Öffnungszeiten für je-dermann angeboten werden. Die Ortsstelle Sarntal überlegt zur-zeit, einen großen Schritt in diese Richtung zu gehen und in eine

vereinseigene Kletterstruktur zu investieren (viel Glück und Erfolg dazu!).Aktiv in Sachen Kletterkurse für Kinder und Jugendliche ist auch die Ortsstelle Leifers. In Er-mangelung einer vereinseigenen Struktur dürfen deren Kurse in der Kletterhalle Tramin abgehal-ten werden. Engagierte Jungklet-terer hingegen nehmen am Trai-ning der Wettklettergruppe des AVS Bozen teil.

Die Ortsstelle Tiers ist schon ei-nen Schritt weiter und hat seit 2009 um Rudi Ausserdorfer eine kleine, aber sehr feine und engagierte Wettklettergruppe geschart, die sich regelmäßig im vereinseigenen Boulderraum trifft. Zudem können die Tierser mit den „Tschamintalern“ eine äußerst aktive, extrem kletternde Gruppe vorweisen!

Bei der Ortsstelle Ritten hat sich seit Inbetriebnahme der Kletter-wand an der Grundschule Leng-moos einiges in Sachen Sport-klettern getan: Auf Initiative von Robert Ploner und mit Starthilfe durch Karlheinz Messner werden seit Frühjahr 2010 ebendort Kin-der- und Erwachsenenkletterkur-se angeboten und äußerst erfolg-

reich durchgeführt. Neben Robert Ploner sind es Michael und Bert Gamper, welche die jeweiligen Kletterkurse mit viel Enthusias-mus leiten und auch Kletterfahr-ten ins Freie organisieren.

Zurück zur Bozner Kletterhalle: Trotz der Öffnungszeiten für das Publikum lässt die veraltete Struk-tur der Halle keine große Freude bei den Kletterern aufkommen. Die engagierteren Bozner Klet-terer sahen sich gezwungen, ih-rem Hobby in den Kletterhallen außerhalb von Bozen nachzuge-hen. 2009 hatte der Bozner Un-ternehmer Heiner Oberrauch den Bau des neuen Hauptquartiers seines Unternehmens begonnen. Angeschlossen an diesen Neu-bau entstand auch der „Salewa Cube“, die neue Kletterhalle am Südrand Bozens. Die beiden alpi-nen Vereine AVS Bozen und CAI sind durch Konventionen mit der Stadt Bozen in den Betrieb die-ser Kletterhalle mit eingebunden. Dies hat für den AVS Bozen zur Folge, dass Kletterkurse und Trai-ningseinheiten durch den neuen Standort an Qualität und Quanti-tät dazugewinnen werden.

Die „alte“ Kletterhalle soll beste-hen bleiben. Wunsch und Willen der alpinen Vereine Bozens ist es, diese zu sanieren, damit weiter-hin vor allem Kurse für Kinder und Grundschulen abgehalten wer-den können. Unschätzbarer Vor-teil der alten Halle ist die Lage und rasche Erreichbarkeit vom Stadt-zentrum. Somit stehen in nicht allzu ferner Zukunft den Berg- und Kletterbegeisterten zwei Hal-len in Bozen zur Verfügung!

Für das Sportklettern und Boul-dern in Bozen und Umgebung brechen somit vielversprechende Zeiten an.

Karlheinz Messner

Die U14-Mädels der Sektion Bozen Foto: Karlheinz Messner

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Wohin am Wochenende? Für ei-nen Menschen mit alpinistischen Ambitionen geht es natürlich, wie kann es anders sein, in die Berge. Es sind noch die klei-nen Abenteuer, die wir in den Bergen genießen dürfen und können. Wobei ich hoffe, dass wir uns diese kleinen Abenteuer noch lange erhalten können und nicht jeden Berghügel und jede Bergspitze mit einer Seilbahn oder Sessellift erschließen. Wir müssen noch Freiräume für uns Menschen, für den Körper und den Geist erhalten. Wir haben das Glück, mitten in den Alpen zu leben, und der wunderbare Alpenbogen hat für jeden etwas zu bieten. Der Spa-ziergänger kann es gemütlich nach dem Mittagessen angehen,

der Wanderer hat Wege zur Ver-fügung, die gut und bequem zu gehen sind, die Bergsteiger mit Gipfelambitionen haben eine Viel-zahl an Möglichkeiten, und die sogenannten Extremen finden an den verschiedenen Fels- und Eis-wänden eine großartige Spielwie-se. Da ist für jeden etwas dabei, und jeder kann für sich kleinere und größere Abenteuer suchen und finden.Wobei das Wort Abenteuer ein sehr weitläufiger Begriff ist. Für jemanden kann Abenteuer sein, wenn er die gesamte Promena-de geschafft hat, für den anderen fängt Abenteuer erst in der steilen Fels- oder Eiswand an.Unter kleinen Abenteuern ver-stehe ich, wenn ich im Freien am Berg unterwegs sein kann, wenn

ich den rauen Wind spüre, die klare Luft einatme, meinen Kör-per spüre, mich manchmal nach oben schleppe oder leicht hinauf steige. Ein besonders inniges Abenteuer ist das Winterberg-steigen. Mit den Skiern im Winter und, wenn es geht, in frisch ver-schneiter Landschaft unterwegs zu sein. Da kann ich ganz beson-ders meinen Gedanken nach-hängen und immer wieder unser Alpenparadies bewundernd be-staunen.Natürlich birgt es auch etliche Gefahren in sich. Man darf nicht unvorbereitet in den Bergen un-terwegs sein. Im Winter ist es die Lawinengefahr, im Sommer das Gewitter oder der Steinschlag anderer Bergsteiger. Eine gute, den Erfordernissen angepasste

die Kleinen aBenteuer am Berg

Der Berg: Ein Erlebnis, bei dem ein Risiko nie ganz ausgeschlossen werden kann Foto: AVS-Archiv

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Ausrüstung hilft uns dabei. Wei-ters ist eine gute Planung unbe-dingt erforderlich, und auch ein gutes Training sollte nicht zu kurz kommen, denn gute Kondition bedeutet Sicherheit.Und trotzdem verläuft eine Tour nicht immer nach Plan. Da spie-len manchmal verschiedene nicht unbedingt vorhersehbare Faktoren, wie plötzliche Wetter-umschwünge, andere Schnee- und Wegverhältnisse, persönli-che Verfassung, eine wesentliche Rolle. Es ist nicht so wie auf den künstlichen Spielwiesen wie Gardaland, wo es momentane absolute Nervenkitzel gibt, aber der Ausgang völlig klar ist.In der Natur draußen gibt es kei-ne absolute Sicherheit. Es hat sie nie gegeben und wird sie auch nie geben. Das schon oft zitierte Restrisiko wird immer bleiben.

Dafür gibt es andere kaum zu überbietende Emotionen; Mo-mente der höchsten Glücksge-fühle.Wenn ich solche Glücksmo-mente habe, dann möchte ich sie auch beschreiben, mitteilen, andere an meinem Glücksge-fühl teilhaben lassen. Das Berg-erlebnis zu Papier und somit in die Köpfe der LeserInnen brin-gen. Hermann Oberhofer, ein bekannter Fachjournalist, sagte einige Male zu mir: „Tu Gutes und schreib darüber, ansonsten weiß es niemand.“ Kleine Abenteuer zu schreiben und zu beschreiben ist mein Ziel. Wobei ich nicht nur die Sonnenseiten unserer kleinen Abenteuer beleuchte, sondern auch manchmal in den Schat-ten trete. Meines Erachtens ist die Berichterstattung auch dann förderlich, wenn es nicht so ge-

gangen ist, wie man es geplant hat. Und wer am Berg öfter un-terwegs ist, hat dies sicher schon selbst erlebt. Also, warum nicht über diese Schattenerlebnisse, wenn einmal nicht alles so läuft, wie es geplant war, schreiben? Wo viel Sonne ist, da fällt auch Schatten, und diese beiden Ele-mente gehören zu meinen klei-nen Abenteuern dazu.Aus Fehlern kann man lernen, sagt ein bekanntes Sprichwort, und daher ist die Beschreibung solcher Erlebnisse sicher auch sinnvoll und kann einen gewissen Lerneffekt haben. Jeder muss sich aber bewusst sein, dass in der freien Natur und vor allem im Gebirge immer ein gewisses Restrisiko bleiben wird und ... soll, auch bei den kleinen Abenteuern.

Walter Rass

Dieses Lied hat die Traueranzeige des Alpenvereins zum Heimgang von Heiner Gschwendt eingelei-tet. Wie oft hatten wir es gemein-sam gesungen, zu vorgerückter Zeit, während seine Finger in die Saiten griffen und meisterhafte Töne zauberten. Und immer war eine eigenartige Stimmung da.Still und bescheiden, wie er ge-lebt hat, hat er am 27. März die-se Welt verlassen. Wenige Tage vor seinem Tod erwähnte er dem Pfarrer gegenüber, er habe keine Angst, sondern er sei einfach nur

neugierig, wie es auf der „anderen Seite aussehe“. Heiner hatte am vergange-nen 6. März seinen 97. Geburtstag ge-feiert. Während ich diesen Nachruf schreibe,

melden sich viele Erinnerungen. Ich hatte Heiner in den Siebzi-gerjahren kennengelernt. Wir hatten gerade die Texte für un-ser neues AVS-Liederbuch bei-sammen. Wir brauchten einen Namen fürs Buch und ein Motiv fürs Deckblatt. Und so war ich nach Klausen gepilgert zum Hei-ner und legte mehrere Titel vor. „Das ist es – Pulverschnee und Gipfelwind“, – und sogleich hatte er einen Block zur Hand und es entstanden Skizzen. Wir einig-ten uns auf die drei Türme und

die Tiefschneespuren mit dem mächtigen Schriftzug.

Heiner hat für uns alles ehren-amtlich gemacht, er wollte kei-nen Heller für seine Arbeit. Er war begeistert von unserer Bergstei-gerjugend, er, der er selbst Ju-gendführer in illegaler Zeit war, sah in uns die Fortsetzung seiner Mühen zur Erhaltung von Volks-tum und zur Weitergabe des Er-erbten.Wenig später wurde Heiner in die Hauptleitung des AVS gewählt. Als Referent für Naturschutz er-setzte er den legendären Pater Viktor. Er blieb nur zwei Jahre bei uns, von 1979 bis 1980. Dann schied er aus gesundheitlichen Gründen aus. Aber diese zwei Jahre waren inhaltsschwer. Aus seiner Feder entstand unser Grundsatzprogramm zum Natur-

in gedenKen an heiner gSchWendt

„Und kommt dann der raue Sensenmann und holt mich zur letzten Fahrt,dann schau ich die Welt mir noch einmal an und rüst mich nach eigener Art.Die Klampfe, die nehme ich von der Wand und lasse das Trauern seinund ziehe gelassen ins sonnige Land mit Singsang und Klingklang hinein.“

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Der 30. März war ein strahlender Tag. Eine zahlreiche Trauerge-meinde hatte sich am Friedhof zu Völs zusammengefunden, um Peter Hofer das letzte Geleit zu geben. Bei der erhebenden Trauerfeier in der mächtigen Völ-ser Kirche hatten wir Abschied genommen von Peter, während sein Sohn Moritz mit bewegen-den Worten das Leben seines Vaters skizzierte. In die Landesleitung des AVS

kam Peter durch meine Empfeh-lung im Jahre 1985. Kaum ein AVS-Mitglied weiß, dass inner-halb der AVS-Landesleitung die Position eines Rechtsberaters vorgesehen ist. Dieser Posten war durch den Motorradunfall von Dr. Paul Mayr verwaist. Ich war damals Landesjugendfüh-rer und kannte Peter aus der Jugendzeit. Der AVS wählte ihn zum Referenten für Rechtswe-sen, und er blieb dies bis 1996,

11 Jahre lang. Für den AVS wa-ren es herausragende Jahre. Das Bergsteiger-Symposium in Brixen legte die Marschroute für den Alpinismus des nächsten Jahrzehnts fest, das Sportklet-tern wurde vom Verein aner-kannt, es galt Kletterhallen zu bauen, die AVS-Zeitung wurde ins Leben gerufen, die Satzungen verschiedener Gruppen waren zu erneuern, das Grundsatzpro-gramm zum Naturschutz musste

und Umweltschutz, das in seinen wichtigsten Teilen bis heute Gül-tigkeit hat und für jede AVS-Sek-tion verbindlich ist.Ich hatte das große Glück, mit Heiner Bergfahrten zu unter-nehmen. Er war zwar schon im fortgeschrittenen Alter und sah zerbrechlich aus. Wenn´s ums Klettern ging, da konnte er aber ungeahnte Begeisterung ent-falten und Energien freisetzen. Bis zum 4. Schwierigkeitsgrad bewegte er sich angstfrei und elegant. Noch gut erinnere ich mich an einen Wettersturz an

der Westkante des Cimone del-la Pala. Vollkommen durchnässt erzählte er mir bei der Heimfahrt vom Krieg. Als „Brandenburger“ war er immer an vorderster Front und hat so manche Einsätze die-ses Todeskommandos überlebt. Er erzählte von seinem Kopf-schuss und dem geistigen Draht, der zwischen Kampffeld und sei-ner Steffi in der Heimat zu spüren war. In diese Kriegszeit fiel auch seine Vermählung mit Steffi, der Nussbaumertochter aus Klau-sen. Während eines Heimatauf-enthaltes führte er sie 1941 zum Traualter. Der Ehe entstammt Gudrun, seine einzige Tochter.Über das künstlerische Schaffen von Heiner Gschwendt ist bereits von berufenerer Seite berichtet worden. Die Jahre sind vergangen, und um Heiner ist es stiller geworden. Der Tod seiner Steffi hat ihm arg zugesetzt, er hatte sie eigenhän-dig drei Jahre lang hingebungs-voll gepflegt. In seinem Haus am Säbener Aufgang lebte er nun allein, sein Mittagessen nahm er gewöhnlich beim „Vogelwei-der“ ein, man sah ihn noch in den Gassen von Klausen und im „Stadtlkaffee“.Die wenigen Bilder, die er noch

schuf, wurden immer heller. Wei-ße Gipfel, eine güldene Sonne mit allen Gelbtönen, die weit hinaus-trugen ins All. Heiner war ein Su-chender und mit seinen 97 Jah-ren bereit für den Heimgang und die Begegnung mit seinem Gott. Nach dem Tod seiner Tochter Gudrun sah er eigentlich keinen Sinn mehr in seinem Weiterleben. Und so ist er hinübergegangen in eine neue Daseinsform.Zahlreiche Freunde und Bekann-te, Weggefährten, haben ihn auf seinem letzten Gang begleitet.Noch sehe ich Lutz Chicken, den Freund aus Kindertagen, den großartigen Arzt und Bergsteiger, der selbst 95-jährig mit zwei Stö-cken gestützt sich vordrängte, um jedes Wort der zahlreichen Grabreden zu verstehen. Von diesen Grabreden hat mich die letzte am meisten beeindruckt. Sie stammte vom Enkel Heiners, der 20 Minuten, ohne auf ein Blatt zu sehen, druckreif das Leben seines Großvaters und dessen Gedanken zeichnete. Ich bin sicher, und das ist unendlich tröstlich: In ihm lebt der Geist un-seres Heiner weiter.

Luis Vonmetz

peter hofer zum gedenKen

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verabschiedet werden. Dazu ka-men der Verkauf des alten und der Ankauf des neuen Vereinssit-zes, der Neubau verschiedener Hütten, die Errichtung von Ju-gendheimen, die Frage nach der Haftung bei Führungstouren. Die Bergführer hatten sich vom AVS abgenabelt, brauchten jedoch immer noch Rechtsbeistand, ebenso der Bergrettungsdienst. Peter stand unserem damaligen 1. Vorsitzenden Dr. Gert Mayer bei allen Beratungen in Rom und bei den Verhandlungen mit dem CAI zur Seite. Auch die Rolle des AVS in Fragen der Ortsnamen er-forderte den Rat von Peter. Der Alpenverein dankt Peter Ho-fer für die Unterstützung, die er fortwährend gab. Die Sorgen des Vereins waren auch die seinen. Er war ein Bergfreund, ein Naturlieb-haber, der mit seinen tiefsinnigen Überlegungen, gepaart mit einer

besonnenen Art, Vertrauen und Ruhe ausstrahlte. Vor etwa acht Jahren zog Peter mit seiner Rosmarie von Bozen nach Völs, wo er eine zweite Heimat fand. Die täglichen Spa-

ziergänge mit seinem Hund, der beeindruckende Schlern, die al-ten Höfe und ihre Bewohner, all das wusste er zu schätzen, weil es ihm ans Herz gewachsen war. Eine heimtückische Krankheit hat ihn nun leider im Alter von 67 Jahren heimgeholt. Wir werden ihn, mit seinem Markenzeichen, der Pfeife, sehr vermissen. Wir trauern um einen liebenswerten Menschen, der immer für uns da war, wenn wir ihn brauchten. Wir teilen die Trauer seiner Familie, besonders seiner Rosmarie, die ihm in guten wie in schlimmen Zeiten zur Seite stand. Wir wollen ihm ein ehrendes Andenken be-wahren und wünschen, dass das geistige Erbe von Peter durch Uli mit seiner Familie und durch Moritz weiterhin Gutes bewirken möge. Leb wohl alter Freund!

Luis Vonmetz

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Klettersteig-führer Dolo-miten - Südti-rol – Gardasee + DVD-ROM Axel Jentzsch-Rabl / Andre-as Jentzsch /

Dieter Wissekal. Alle lohnenden Klettersteige in den Dolomiten, in Südtirol, am Gardasee und in der Brenta.Auf der DVD finden sich Touren-blätter zum Ausdrucken oder für das Smartphone, GPS Daten und zehn packende Klettersteigfilme.Umfang: 432 Seiten + DVD-ROM ISBN: 978-3-902656-07-0Preis: € 29,95 Infos und Bestel-lung: www.alpinverlag.at

Tirol – Oberinntal Marc Zahel: 50 Wanderungen zwischen Inns-bruck und Arl-berg,192 Seiten, 123 Farbfotos,

52 Höhendiagramme und 51 KartenausschnitteBergverlag Rother München ISBN 978-3-7633-3056-0

Wanderbuch Wilder Kaiser Hans Fischl-maier: 68 Traumtouren rund um den Wilden Kaiser,256 Seiten, 190 Farbfotos,

11 KartenausschnitteVerlag Tyrolia Innsbruck ISBN 978-3-7022-3121-7

Mallorca Rolf Goetz: Wandern und Genießen, 35 Wa n d e r v o r -schläge ab-seits des Tou-ristenrummels,

192 Seiten, 178 Farbfotos, 35 Kar-tenausschnitte und HöhenprofileBergverlag Rother München ISBN 978-3-7633-3049-2

Die schöns-ten Blüten-wanderungen in SüdtirolSusanne & Rainer Altrichter: 35 Blütenwan-derungen prä-

sentieren Südtirol in seiner vollen Farbenpracht – vom Frühlingsen-zian bis zur Herbstzeitlose.Leopold-Stocker-Verlag, 200 Seiten, zahlreiche Grafiken ISBN 978-3-7020-1306-6

Das blaue Gold – Was-ser in Südti-rol Christian Ladurner/

Rudolf Hechensteiner. Das Buch ist eine Kostbarkeit und gehört in jede Alpenvereins-bibliothek. Die fantastischen Bilder und der tief-schürfende Text regen zum Nachdenkenan. Verlag: TAPPEINER – Lana For-mat: 28,5 x 28 cm. Hard cover 224 Seiten, davon 104 Bildseiten Preis: € 35,oo ISBN978-88-7073-504-8

Sieben Welten Geri Winkler: Der erste Diabetiker auf den höchsten Gipfeln aller Kontinente

Der Autor schildert in beeindru-ckenden Worten seine Erleb-nisse bei der Besteigung der „Seven Summits“ Besonders beeindruckend ist sein Bericht über seine Reise vom tiefsten zum höchsten Punkt der Erde (Totes Meer – Mount Everest)Tyrolia-Verlag Innsbruck, ISBN 978-37022-3120-0

Fotografie Bernd Ritschel: Berge Land-schaft Outdoor Action.Der Fotograf Bernd Ritschel hat hier ein

Lehrbuch mit vielen Anregungen, Beispielen und Tipps für den ernsthaften Hobbyfotografen ge-schaffen.Bergverlag Rother München,ISBN 978-3-7633-6035-2

Erlebnisfüh-rer PustertalIngrid Beikir-cher/Rosmarie Gafriller:Übersichtlicher und schön be-bildeter Freizeit-

führer für das Pustertal mit Ne-bentälern mit jeweils denselben Rubriken: Wanderung, Wegele fürs Wagele, Radtour, Natur pur. Verlag Athesia, 276 Seiten, ISBN 978-88-8266-682-8

neuerScheinungenBücherecke

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Im nachstehenden Beitrag von Toni Kiem wird ein heißes Eisen angepackt. Der Bericht soll als Diskussionsbeitrag verstanden werden, für Pro-bleme, die es in vielen Sek-tionen, Ortsstellen und auch in Freundeskreisen gibt. Teilt uns mit, wie ihr die Sache handhabt, vielleicht ist die eine oder andere nützliche Anregung dabei. Die Redaktion

Winter ade, willkommen du schöne Langeszeit, und endlich Hochsommer! Viele Ziele stehen an. Nah und fern. Aber: Da muss man erst hinkommen – hinfah-ren – hingefahren werden. Und genau dieses Thema behandelt folgender Beitrag.

Wir sind heute mobil wie noch nie! Man kommt einfach überall hin. So gibt es auch in Südtirol öf-fentliche Fahrverbindungen bis in die hintersten Täler. Für uns Berg-steiger und Wanderer aber meist nicht zur gewünschten Zeit. Nicht morgens um 6.00 Uhr oder noch früher. Abends dann auch nicht. Also wir fahren privat – PKW. Wer fährt? Meistens dieselben in der Clique. Denn immer dieselben haben das Auto nicht frei, kaputt oder es ist einfach zu klein für die Fahrt. Und so ist, seien wir ehr-lich, der Fahrer immer der ausge-nutzte. Denn wer denkt schon, dass laut Verbraucherzentrale, bzw. ACI (Automobilclub) ein Mittelklassewagen bei 15.000 bis 20.000 gefahrenen Jahreski-lometern pro Monat nicht weni-ger als € 550,00.- kostet. Ergibt aufgeteilt 35 Cent pro Kilometer. Meistens wird abwechselnd ge-fahren, aber einmal ergibt es eine kurze, einmal eine lange Anfahrt.

Zum Beispiel: Bz – Sarntal – Bz:ca. 60 km x 35 Cent = 21,00 € Bz – Sexten – Bz:ca. 200 km x 35 Cent = 70,00 €Bz – Gardasee – Bz: ca. 300 km x 35 Cent = 105,00 €

Immer aufgeteilt auf die Auto-insassen, meistens nur auf 2, 3 oder maximal 4 Personen.Also wird weniger abgerechnet. Niemand will auf dem Nächsten, den Freunden, verdienen wollen. Aber grundsätzlich geht jeder Wenigerbetrag zulasten des Au-tofahrers. Einmal, zweimal gut, o.k. Aber wir sind ja gerne und viel unterwegs. Die Erfahrung hat gezeigt, dass große und lan-ge Fahrten, zum Beispiel in die Westalpen oder in den Süden – Toskana – leichter aufzuteilen sind. Eben mit mehr Verständnis für diese Autospesen als bei den vielen Fahrten hier durch Südtirol, winters und sommers. Das dem Fahrer – Autoinhaber – auch mal ein Bierchen mitgezahlt wird, ist

auch guter Usus!Vielleicht ergibt sich aus diesem etwas polemischen Beitrag eine fruchtbare Diskussion – eine bes-sere Lösung der leidlichen Spe-senaufteilung.

Zum Abschluss eine Anekdote:Freunde fahren mit dem Rad auf das Stilfser Joch. Einige bestel-len Getränke und eine gepfleg-te „Pasta – Spaghetti“. Der eine aber braucht nichts. Bis dieser dann doch fragt: „Esst ihr all die-sen Reibkäse hier?“ „Na, na, sell net!“, ist die Antwort. Also nimmt er doch eine Semmel und belegt sie reichlich mit Reibkäse und „mampft“ genüsslich! Die Grup-pe zahlt und geht. Unser Freund derweil die Toilette aufsucht und beim Weggehen auch noch das auf dem Tisch hinterlegte Trink-geld einsteckt.

Wohl dem, der immer nette und korrekte Freunde und Mitfahrer hat! Toni Kiem

Von fahrern und mitfahrern

Neben den Benzinkosten können auf den Fahrer noch andere Probleme zukommen

Knoxi

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Dieses Skibergsteigertreffen fin-det jährlich wechselnd in einem anderen Anrainerland des Alpen-bogens statt und wird von Vertre-

tern der jeweiligen Alpinvereini-gung organisiert. Von Paolo Grosso, dem Delega-tionsleiter des CAI, wurden wir bereits im März vergangenen Jahres zum Abschluss der 27. Skitourenwoche in La Clusaz (F) eingeladen, in Falcade 2011 wieder dabei zu sein. Diesem Aufruf folgten insgesamt 73 Ski-bergsteiger, wobei der CAI als Organisator mit 16 Teilnehmern am stärksten vertreten war. Vom ÖAV beteiligten sich 13 Mitglie-der, vom SAC und DAV jeweils 12, vom CAF 7 und schließlich vom AVS 13 Vertreter. Die Organisatoren hatten sicher eine direkte Verbindung zum hl.

Petrus, denn nur so ist es zu er-klären, dass einige Tage vor dem Treffen bis zu 50 cm Schnee fielen und während unseres Aufenthal-tes in Falcade kaum eine Wolke zu sehen war. Die Bergführer und Tourenleiter des CAI hatten eine reiche Auswahl an verschiedenen Skitouren und Überschreitungen vorbereitet, von ganz einfachen für weniger Trainierte bis zu an-spruchsvollen Unternehmungen mit mehrmaligem Wiederauffellen für konditionsstarke Skibergstei-ger. So konnten sich die Teilneh-mer jeden Tag ihre „Traumtouren“ aus dem Angebot auswählen und sich dafür melden. Es bilde-ten sich jeweils acht kleine Grup-

28. internationaleS SKiBerg-Steiger treffen in falcade

Bei der internationalen Skitourenwo-che trifft man sich mit Skibegeister-ten anderer Nationen Foto: Hermann Steiner

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pen, die dann mit den Führern zu unterschiedlichen Zielen unter-wegs waren. Die Skitouren wurden alle im Be-reich Passo San Pellegrino und Passo Valles angeboten. In die-ser Gegend der Dolomiten gibt es eine große Anzahl an Touren-möglichkeiten, die locker für eine weitere Woche gereicht hätten. Bei einigen Touren benutzten wir auch die Liftanlagen der „Ski-Area Tre Valli“ oder Kleinbusse, um zu den jeweiligen Ausgangs-punkten zu gelangen oder zu-rückkehren zu können. Die Tage dieser Woche waren restlos verplant: Weckruf um 05.30 Uhr, Frühstück um 06.00 Uhr, Abfahrt zu den Ausgangs-punkten um 06.45 Uhr. Nach der Rückkehr gab es jeden Tag um 16.00 Uhr einen sog. Aperitif, d.h., jedes Land stellte abwech-selnd kulinarische Köstlichkeiten bereit – eine gute Gelegenheit, um Teilnehmer aus anderen Ländern besser kennenzulernen und um Erfahrungen auszutau-schen. Um 19.00 Uhr folgten das Abendessen und anschließend die Vorstellung der Touren für den nächsten Tag. Als Rahmenpro-gramm gab es am Montagabend ein Chorkonzert des CAI Belluno,

am Mittwoch wurden Fotos der Dolomiten gezeigt, und am Frei-tagabend folgte zum Abschluss noch eine Vorführung der Volks-tanzgruppe „Val Biois“. Die Tour auf den Monte Mulaz (2.906 m) soll hier als Beispiel be-sonders hervorgehoben werden. Mit Kleinbussen erreichten wir über den Passo Valles den Park-platz am Eingang zum Val Vene-gia. Durch dieses stiegen wir zum Passo del Mulaz und weiter über die Steilflanke zum Gipfel auf. Die Abfahrt erfolgte an der Mu-lazhütte vorbei durch das Val di Focobon hinunter nach Molino/Falcade. Eine Vielzahl an Touren im Be-reich Passo San Pellegrino und

Passo Valles sind bei frühzeitiger Abfahrt aus Südtirol auch als Ta-gestouren leicht durchführbar. Die Tourenleiter des AVS, welche sich an diesem Skibergsteiger-treffen beteiligten, werden sicher-lich die eine oder andere Tour in das Programm ihrer Sektion/Ortsstelle aufnehmen, um den Mitgliedern auch Touren außer-halb Südtirols zeigen zu können. Unser Delegationsleiter, Matthias Pircher aus Tarsch/Latsch, lud im Rahmen des Südtirol-Aperitifs alle Anwesenden für das nächste Jahr zum 29. int. Skibergsteiger-treffen ins Ultental ein; er hatte dafür bereits erste Vorbereitun-gen getroffen und Organisations-arbeit geleistet. Im Namen aller Teilnehmer aus Südtirol an diesem int. Skiberg-steigertreffen bedanke ich mich bei Matthias und bei Doris von der Landesleitung für ihre wert-volle Arbeit für das gute Gelingen dieser Veranstaltung. Es ist für uns immer wieder eine tolle Er-fahrung, mit Gleichgesinnten aus anderen Ländern des Alpenbo-gens eine Woche lang gemein-sam unterwegs zu sein und neue Gebiete kennenlernen zu dürfen.

Hermann Steiner

Die elfte und letzte Etappe unserer Rundwanderung an den Grenzen unserer Heimat entlang beginnt an der Sprachgrenze in Salurn und führt uns bis nach Ladinien.

2009 - der Kreis schließt sich, von Salurn zum Sellajoch

Samstag, 18. JuliGleich am ersten Tag macht uns

der Regen einen dicken Strich durch die Rechnung. Über das Unterland geht ein heftiges Ge-witter nieder, und wir müssen un-sere geplante Startzeit verschie-ben. Eigentlich wollten wir am frühen Morgen von Salurn aus aufbrechen. Das Gewitter ver-zieht sich recht langsam, und so starten wir erst um 10.00 Uhr in Gfrill (1.332 m) oberhalb Salurn.

Durch den Naturpark wan-dern wir über das Trudner Horn (1.707 m) nach Truden und von dort zu unserem Nachtlager nach Unterradein (1.094 m).

Sonntag, 19. JuliWir verlassen nun die vielfältigen Mischwälder des Naturparks und wandern über den Grenz-kamm zwischen Aldein und dem

Aufstieg zum Ombretola Foto: Hermann Steiner

mit dem Sc neugrieS rund um Südtirol – teil V

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Fleimstal über die Leitenspitze (2.027 m), die Kugelspitze (2.077 m) und das Kugeljoch (1.923 m) auf das Schwarzhorn (2.440 m). Das Gewitter vom Sonntag hat auch hier oben seine Spuren hinterlas-sen, in den schattigen Hängen treffen wir noch auf Schneereste. Die Aussicht ist umwerfend, auf der gegenüberliegenden Talseite können wir die letzte Etappe des vergangenen Jahres überblicken. Wir steigen zum Jochgrimm ab und erreichen über das Lavaze-joch die Liegalm (1.739 m). Un-ser Nachtlager schlagen wir im Stadel auf. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist der Start dieser Bergwoche recht gemüt-lich, sodass wir noch jede Menge Energie für einen zünftigen Hüt-tenabend haben.

Montag, 20. JuliQuer durch das Skigebiet Obereggen geht es über den Zanggen (2.489 m), das Reiter-joch (1.992 m) und die Zischgalm (2.020 m) in die bleichen Berge. Die Liftanlagen stehen still, und auf den Wiesen grasen Rinder, Ziegen und Schafe. Man kann sich den Trubel, der sich hier im Winter abspielt, nur schwer

vorstellen. Am frühen Abend erreichen wir die Latemarhütte (2.677 m). Die Hütte ist zwar klein und eng, aber die Gastfreund-schaft und der lustige Kellner machen die kleinen Mängel mehr als wett. Wir genießen den Son-nenuntergang und die Abend-dämmerung vor der Hütte.

Dienstag, 21. JuliUm 7.30 Uhr starten wir zur Durchquerung des Latemar. Ob-wohl diese Gebirgsgruppe vor unserer Haustür liegt, haben die wenigsten von uns die Über-schreitung gemacht. Entspre-chend neugierig sind wir auf das, was uns erwartet. Zenzi ist unser Lexikon, als geprüfte Wanderfüh-rerin weiß sie viel über die interes-sante Geologie dieser Gebirgs-gruppe. Über die Latemarspitze (2.791 m) erreichen wir den Karer Pass (1.749 m). Dort erwartet uns der Rai-Redakteur Thomas Hainz, er sammelt akustische Eindrücke für die Sendung „Oben und unten, die Berge im Radio“. Der Aufstieg auf die Rotwandhüt-te (2.282 m) ist so spät am Nach-mittag recht anstrengend. Dafür erwartet uns eine schöne und komfortable Schutzhütte.

Mittwoch, 22. JuliDer abwechslungsreiche Klet-tersteig über den Masaré-Grat auf die Rotwandspitze (2.806 m) zählt zu den schönsten der Do-lomiten. Zu beiden Seiten des Massivs bieten sich fantastische Ausblicke auf die umliegenden Täler und Gipfel, wobei die Klet-terei zwischen und an den Tür-men niemals besonders schwie-rig ist. Über den Vajolon- pass steigen wir auf den Hirzlweg ab und beginnen bald den zwei-ten Klettersteig des Tages, den Santnerpass. Auf der Santner-passhütte (2.733 m) genießen wir den Abend mit Blick über den Bozner Talkessel. Jörgl Mair und Luis Kammerlander sind uns von Bozen aus nachgekommen, wie immer bei schwierigen Kletter-touren begleiten uns befreundete Bergführer.

Donnerstag, 23. JuliHeute steht der Gipfel des Ro-sengarten auf dem Programm. Am frühen Morgen geht es über das Gartl zum Einstieg, wir bil-den vier Seilschaften, Thomas Mair, Jörgl und Luis bringen die gesamte Gruppe ohne Probleme auf den Gipfel des Rosengarten (2.999 m). Es ist ein besonderer

Plattkofel Foto: Alfred Profanter

Am Laurenzi-Klettersteig Foto: Thomas Mair

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Höhepunkt der Südtirol-Umrun-dung, hier oben zu stehen und auf unsere Stadt hinunterzu-schauen. Der Abstieg ist nicht ganz so einfach wie gedacht, besonders das Abseilen mit so vielen Leuten dauert länger als erwartet. Vorbei an den Vajolet-türmen durch das Vajolettal, über den Antermoiapass (2.770 m) er-reichen wir die Antermoia Hütte (2.497 m).

Freitag, 24. JuliDie längste Etappe dieser Woche liegt vor uns, wir wollen zur Toni- Demetz-Hütte auf die Langko-felscharte. Nach einem ordent-lichen Frühstück geht es in den frischen Morgen hinaus. Vorbei am Antermoiasee geht es über den Laurenzi-Klettersteig auf den Molignon (2.779 m). Dieser Steig ist der schwierigste im Rosengar-ten. Schmale ausgesetzte Grate, senkrechte Stellen und enge Scharten verlangen Trittsicherheit und Ausdauer. Vom Tierser Alpl (2.448 m) wandern wir über die Plattkofelhütte an der Nordseite des Plattkofels vorbei zur Lang-kofelhütte und von dort zur Toni-Demetz-Hütte (2.681 m) in die Langkofelscharte.

Samstag, 25. JuliAls krönenden Abschluss un-serer Südtirolumrundung wol-len wir den Langkofel (3.181 m) besteigen, leider ist das Wetter für diese lange und anspruchs-volle Tour nicht sicher genug,

sodass wir über den Oskar-Schuster-Klettersteig den Platt-kofel (2.969 m) besteigen. Am späten Nachmittag erreichen wir überglücklich das Sellajoch, den Endpunkt unserer Wanderung rund um Südtirol. Ein einmaliges Erlebnis liegt hinter uns.

In der Sellajochhütte lassen wir die Woche mit einem lustigen Fest ausklingen. Carletto ist mit einigen Freunden aus Bozen nachgekommen und hat in sei-ner unnachahmlichen Art einige lustige Überraschungen vorbe-reitet. Mit viel Musik und flotten Sprüchen lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.

In elf unvergesslichen Wander- und Kletterwochen haben wir die Vielfältigkeit unserer Heimat kennengelernt. Schwierige Glet-schertouren, tolle Klettertouren in den Dolomiten, schöne Wande-rungen durch Wälder und über

blühende Almwiesen, Sonnen-aufgänge auf hohen Gipfeln und gemütliche Hüttenabende, aber auch schmerzende Füße und schwere Rucksäcke sind uns eine bleibende Erinnerung.Wir haben an 66 Wandertagen ca. 900 km absolviert und etwa 75.000 Hm im Aufstieg und noch mal so viele im Abstieg gemeis-tert. Wir haben 35 Dreitausender bestiegen und waren ca. 480 Stunden auf den Beinen. Tho-mas Mair hat die Touren gewis-senhaft geplant, die Stützpunkte ausgewählt und die Touren um-sichtig geführt. Wo es notwendig war, haben uns Bergführer be-gleitet.

Ich hoffe, dass mein Bericht die Neugierde in euch geweckt hat und einzelne Wochenetappen oder auch die ganze Runde in Angriff genommen wird.

Alfred Profanter

MITTEILUNGEN28. JAhrGANG, Nr. 3

Impressum:Eigentümer und herausgeberAlpenverein Südtirol, I-39100 Bozen,Vintlerdurchgang 16Tel. 0471 97 81 41 · Fax 0471 98 00 11www.alpenverein.itE-Mail: [email protected] verantworlichPeter PalluaI-39100 Bozen,Montellostraße 11Schriftleitung: Franz MockI-39054 Unterinn/rittenhauptstraße 42E-Mail: [email protected]ächtigungLandesgericht BozenNr. 4/84 vom 27.1.1984Druck: Athesiadruck Gmbh, Bozen

redaktionsschluss für das nächste heft:15.06.2011

Verkaufspreis (Einzelpreis):– für Mitglieder im Mitgliedspreis enthalten– für Nicht-Mitglieder 2,00 €

Die Drucklegung dieser Zeitschrift wird durchdie Kulturabteilung der landesregierung ge-fördert.

NOTRUFANRUF kOsTeNlOs

- BERGRETTUNG- NOTARZTDIENST- FLUGRETTUNG- RETTUNGSWAGEN

Rast am Tierser Alpl Foto:Alfred Profanter

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