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DAV Panorama 4/2006 84 G rüß’ Sie, ich brauche dringend Fotos von unserer Sektionshütte vor hundert Jahren.“ So oder ähnlich lauten die Anfragen, die die Kollegen aus dem Archiv des Deutschen Alpen- vereins fast täglich beantworten. Bis vor kurzem war eine solche Anfrage oft mit tagelangem Suchen verbunden und die Erfolgsaussichten für die Nut- zer, tatsächlich die gewünschten Bilder zu bekommen, eher gering. Ein Pro- jekt, das der DAV jetzt zusammen mit dem OeAV durchführt, bringt Licht in die „Archivschachteln“ beider Al- pinsportvereine. In Hülle und Fülle: Dokumente, Postkarten und Gemälde Die Sammlungen des Deutschen und des Oesterreichischen Alpenvereins sind ausgesprochen vielfältig. Ne- ben künstlerischen Darstellungen wie Grafiken und Gemälden finden sich Reliefs, Foto-, Glasdia- und Postkar- tensammlungen, Panoramen, Karten- und Filmmaterial, Alben und Gip- felbücher sowie Aktenmaterial aus der Geschichte der Alpenvereine und der großen alpinen Expeditionsgesell- schaften. Diese Dokumente sind einmalige Quellen für die Geschichte des Alpenvereins und einzelner Sek- tionen, aber auch für den Alpinismus allgemein. Sie zei- gen Entwicklungen im Alpinsport und die naturräumlichen und wirtschaft- lichen Veränderungen im Alpenraum. Ein Schwerpunkt des DAV-Archivs ist die Korrespondenz zwischen Sekti- onen und Dachverband seit der Grün- dung des Deutschen Alpenvereins im Jahr 1869. Erhalten geblieben sind unter anderem Satzungen, Baupläne der Hütten und Bitten um Zuschüsse durch den Hauptverein. Diese Doku- mente geben auch Aufschluss über die Bedeutung des Alpenvereins für die Erschließung der Alpen und die wirt- schaftliche und soziale Bedeutung des Tourismus für die Region. Ein Blick in diese Schriftwechsel zeichnet zudem ein Bild der Gesell- schaft vor 1945. Ein Beispiel dafür Berge im Netz Das Historische Alpenarchiv – ein gemeinsames, öffentlich gefördertes Projekt von Deutschem Alpenverein und Oesterreichischem Alpenverein Bauplan der (Alten) Heilbronner Hütte in den Ötztaler Alpen, 1908. Archiv des Deutschen Alpenvereins, München (o.); Einla- dung der Sektion Berlin zum Winterfest 1914 (r.)

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DAV Panorama 4/200684

Grüß’ Sie, ich brauche dringend Fotos von unserer Sektionshütte

vor hundert Jahren.“ So oder ähnlich lauten die Anfragen, die die Kollegen aus dem Archiv des Deutschen Alpen-vereins fast täglich beantworten. Bis vor kurzem war eine solche Anfrage oft mit tagelangem Suchen verbunden und die Erfolgsaussichten für die Nut-zer, tatsächlich die gewünschten Bilder zu bekommen, eher gering. Ein Pro-jekt, das der DAV jetzt zusammen mit dem OeAV durchführt, bringt Licht in die „Archivschachteln“ beider Al-pinsportvereine.

In Hülle und Fülle: Dokumente, Postkarten und GemäldeDie Sammlungen des Deutschen und des Oesterreichischen Alpenvereins sind ausgesprochen vielfältig. Ne-ben künstlerischen Darstellungen wie Grafiken und Gemälden finden sich Reliefs, Foto-, Glasdia- und Postkar-tensammlungen, Panoramen, Karten-

und Filmmaterial, Alben und Gip-felbücher sowie Aktenmaterial aus der Geschichte der Alpenvereine und der großen alpinen Expeditionsgesell-schaften. Diese Dokumente sind einmalige Quellen für die Geschichte des Alpenvereins und einzelner Sek-tionen, aber auch für den Alpinismus allgemein. Sie zei-gen Entwicklungen im Alpinsport und die naturräumlichen und wirtschaft-lichen Veränderungen im Alpenraum.

Ein Schwerpunkt des DAV-Archivs ist die Korrespondenz zwischen Sekti-onen und Dachverband seit der Grün-dung des Deutschen Alpenvereins im Jahr 1869. Erhalten geblieben sind unter anderem Satzungen, Baupläne

der Hütten und Bitten um Zuschüsse durch den Hauptverein. Diese Doku-mente geben auch Aufschluss über die Bedeutung des Alpenvereins für die Erschließung der Alpen und die wirt-schaftliche und soziale Bedeutung des Tourismus für die Region.

Ein Blick in diese Schriftwechsel zeichnet zudem ein Bild der Gesell-schaft vor 1945. Ein Beispiel dafür

Berge im NetzDas Historische Alpenarchiv – ein gemeinsames, öffentlich gefördertes Projekt von Deutschem

Alpenverein und Oesterreichischem Alpenverein

Bauplan der (Alten) Heilbronner Hütte in den Ötztaler Alpen, 1908. Archiv des Deutschen Alpenvereins, München (o.); Einla-dung der Sektion Berlin zum Winterfest 1914 (r.)

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NameN & NachrichteN Kultur & Medien

sind die Akten der Sektion Berlin. Die Briefe enthalten liebevolle Dokumente bürgerlicher Vereinskultur mit ihren großen Winterfesten, bei denen peni-bel auf „originale Gebirgstrachten“ Wert gelegt wurde. Gleichzeitig zeigen die Quellen hier auch das Aufkeimen des Antisemitismus schon um 1900.

Eine Vorstellung von der Größe und Vielfältigkeit des Fotobestandes ver-

mittelt die aktuelle Ausstellung „Berge im Kasten. Fotografien aus der Samm-lung des Deutschen Alpenvereins, 1870 – 1914“ im Alpinen Museum. Das Spektrum reicht von Höhepunk-ten der Alpinfotografie bis zu zahllosen Knipserfotos. Auch die Sektionsarbeit wurde fotografisch dokumentiert. So hielt Ferdinand Kilger für die Sektion München 1892 den Wegebau auf den Herzogstand fest.

Auch Filme gehören zu den Archiv-beständen. Die Filme über die Expe-ditionen zum Nanga Parbat 1934 und 1937 vermitteln eine Vorstellung vom Extrembergsteigen jener Zeit, sie sind aber auch ein Dokument für die Nut-zung des Bergsteigens für die NS-Pro-paganda.

Eine virtuelle „Wieder- vereinigung“Eine Besonderheit der Sammlungen des Deutschen und des Oesterreichischen Alpenvereins besteht darin, dass die Be-

stände beider Vereine über einen groß-en Zeitraum in einer Sammlung vereint waren. Von 1874 bis 1945 bestand der gemeinsame Deutsche und Oester-reichische Alpenverein, der auch eine gemeinsame Sammlung anlegte. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten sich die beiden Vereine getrennt wieder, die Sammlung wurde, oft willkürlich, aus-einander gerissen. In München lagert

die wohl früheste zeichnerische Doku-mentation des Zugspitzgipfels anläss-lich einer Besteigung im Jahr 1835, in Innsbruck das eindrucksvolle Gemälde des Bergsteigermalers Ernst Platz vom neu erbauten Münchner Haus auf der Zugspitze. Virtuell werden diese Be-stände jetzt im Netz wieder vereinigt.

Das Projekt ist noch immer in ArbeitEin so umfangreiches Projekt wie das Historische Alpenarchiv kann nur über einen längeren Zeitraum verwirklicht werden. Die Mitarbeiter des DAV-Archivs erfassen und digitalisieren seit eineinhalb Jahren die Bestände. Momentan ist der gemeinsame Inter-netauftritt mit dem Oesterreichischen Alpenverein in Arbeit, der bis zum Frühjahr nächsten Jahres in einer Pro-beversion auf die Beine gestellt sein wird. Die zukünftigen Nutzer müssen sich allerdings noch etwas gedulden: Endgültig online geschaltet wird das

Historische Alpenarchiv voraussicht-lich Ende 2007.

Zusammenarbeit mit den SektionenGeplant ist auch eine enge Zusammen-arbeit mit den Sektionen. Sie werden ihre Bestände ebenfalls mit in die In-ternetdatenbank einpflegen können. Dazu wird im nächsten Jahr ein vor-

bereitender Workshop stattfinden. Interessierte Sektionen können sich aber schon jetzt an das Archiv wenden (Klara Esters, Tel. 089 / 21 12 24-25; [email protected]).

Und das Geld gibt...Das Historische Alpenarchiv wäre aus dem „normalen“ Etat der Kulturab-teilung des DAV und des Museums des OeAV nicht finanzierbar gewe-sen. Zum Glück halfen erhebliche Fi-nanzspritzen mit öffentlichen Mitteln sowohl auf deutscher wie auf öster-reichischer Seite, den Traum vom ge-meinsamen virtuellen Archiv auch in die Realität umzusetzen. Unterstützt wird das Projekt maßgeblich durch die EU-Initiative Interreg IIIA. Weitere Förderer sind auf deutscher Seite der Freistaat Bayern mit Mitteln aus dem Kulturfond, die Landesstelle Nicht-staatliche Museen in Bayern und die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Deutschen Alpenvereins. fk

Ferdinand Kilger. Wegebau auf den Herzogstand. Offiziere der III. des Königlich Bayerischen I. Pionier-Bataillons vor einer Brücke während der Arbeiten, 1892.

Ernst Platz. Die Zugspitze mit dem Münchner Haus, 1899 ©ALPENVEREIN-MUSEUM.Innsbruck des Oesterrei-chischen Alpenvereins

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SonderausstellungE Berge im Kasten

Fotografien aus der Sammlung des Deutschen alpenvereins, 1870 bis 1914

als die touristen im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zunehmend die alpen als reiseziel entdeckten, widmeten sich auch die Fotografen verstärkt der hochgebirgsfotografie. Bei aufwän-digen „fotografischen expeditionen“ mit Großbildkameras und Dunkelkam-merzelt entstanden aufnahmen von Gipfeln und Gletschern, die bis heute einen höhepunkt der Bergfotografie bilden. Dem gegenüber stehen die Fotos von alpintouristen, die persön-liche erinnerungen von Gipfelsiegen und anderen Bergerlebnissen mit nach hause brachten. Berge im Kasten do-kumentiert diese Frühgeschichte der alpinfotografie anhand von Werken einzelner Fotografen wie Bernhard Johannes, Karl Friedrich Würthle und Vittorio Sella und mit einer reihe von privaten Knipserfotografien.Bis 18. märz 2007

StudioausstellungE Bergimpressionen 2006

Die Siegerfotos des 1. DaV Fotowett-bewerbsSeit Sommer 2005 haben alpenver-einsmitglieder tausende Fotos ein-geschickt und in den fünf Kategorien „Wintergipfel“, „meine liebste DaV-hütte“, „mit der Familie in den al-pen“, „Sportlicher Bergsommer“ und „alpine Flora“ um wertvolle Preise gewetteifert. Zu den besonderen aus-zeichnungen zählt auch die öffentliche Präsentation der Siegerfotos im wür-digen rahmen dieser Sonderausstel-lung im alpinen museum.Bis 8. Oktober 2006

VeranstaltungenE Kunst im Fluss

Das Kunst- und Kulturfest des Be-zirksausschusses ist ein Forum für die Künstler aus der münchner altstadt und dem Stadtviertel Lehel. Schau-spieler, maler, musiker, Schriftsteller präsentieren den Bürgern des Vier-tels sich und ihre arbeit. ein kommu-nikativer abend mit vielen Überra-schungen.Samstag, 22. Juli, ab 18 Uhr

FührungenE Führung mit dem Fotografen Jürgen Winkler durch die Ausstel-lung Berge im Kasten

Samstag, 16. September, 14 Uhr

Kinder im Alpinen MuseumE Abenteuer Boulderstein

Welche hindernisse den Bergsteigern früher und heute in den Bergen be-gegnen, lernt ihr in der ausstellung kennen und könnt selbst das Klettern an unseren Bouldersteinen ausprobie-ren. Für Kinder von 8 – 12 Jahren.Freitag, 8. September, 10 Uhr

Information und Anmeldungalpines museum des Deutschen alpenvereins, Praterinsel 5, 80538 münchentel. 089 / 21 12 24-0Fax 089 / 21 12 24-40e-mail: [email protected]

E Öffnungszeiten:

Dienstag bis Freitag 13 – 18 UhrSamstag und Sonntag 11 – 18 Uhr

Alpines Museum des DAV termine zwischen 19. Juli und 18. September 2006

Anmeldung für alle Kinderkurse unbedingt erforderlich! Gruppen können Veranstaltungen und Füh-rungen individuell buchen – gerne auch an Geburtstagen.

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Die inzwischen zwanzigste Aus-gabe der Bergbuchschau Mon-tagnalibri präsentierte vom 29.

April bis zum 7. Mai 2006 insgesamt 810 Neuerscheinungen auf dem Buch-markt und 110 Zeitschriften, die 390 Verleger aus 27 Ländern eingesandt hatten. Gleichzeitig wurden im Rah-men des wichtigsten und ältesten Berg-filmfestivals der Welt 52 Filme aus 15 Ländern gezeigt, ausgewählt aus über 200 Streifen, die alle um die Themen Bergsteigen, Erforschung und Aben-teuer kreisten.

Vorträge & FestabendNeben den obligatorischen Bergsteiger-treffen fanden zwei Vorträge im groß-en Auditorium statt: Stefan Glowacz, Christop Hainz, Yannick Graziani und Roger Schäli berichteten in einer Dia-show, quasi in geteilter Führung, über ihre Abenteuer am Berg. Der unbestrit-tene Höhepunkt der Festspiele war je-doch der Abend mit Kurt Diemberger. Der weltbekannte Filmemacher und Bergsteiger erzählte spannend und un-terhaltend aus seinem Bergsteigerleben in den Alpen und im Himalaya – eine Hommage auch an seine langjährige Mitarbeiterin und Bergfreundin Julie Tullis, die am K2 ihr Leben ließ.

Die prämierten FilmeDen Hauptpreis „Goldener Enzian der Stadt Trento“ für den besten Film des Festivals erhielt der Engländer Sa-sha Snow für „Conflict Tiger“, einen Film über das konfliktreiche Zusam-mentreffen von Mensch und Tiger an der Grenze von Russland und China. Der Goldene Enzian der Stadt Bozen ging an den Film „Jenseits von Sar-makand“ der deutschen Regisseure Thomas Wartmann und Lisa Eder. Sie beleuchten aus Sicht eines Mädchens das ländliche Leben der Usbeken und den Konflikt zwischen Tradition und Moderne, der an der Thematik einer

„arrangierten Heirat“ aufgezeigt wird.Die drei Silbernen Enziane erhielten in der Wertung „Bester künstlerischer Bei-trag“ der Film „Tameksaout“ des Fran-zosen Ivan Boccara, in der Wertung

„Beste Fernsehproduktion“ der Streifen „Giant Buddhas“ des Schweizer Regis-seurs Christian Frei und als „Bester Kurzfilm“ der Beitrag „Hotel Infinity“ der Engländerin Amanda Boyle.

Mit dem Spezialpreis der Jury wur-de der tschechische Film „Zdroj – The source“ von Martin Marecek aus-gezeichnet. Der Publikumspreis für die Sparte „Berg-Spielfilme“ wurde „Dreaming Lhasa“ der tibetischen Re-gisseure Ritu Sarin und Tenzing Sonam zuerkannt. Besondere Erwähnungen erhielten außerdem „Bezad’s last jour-ney“ von John Murray, „Made in Ita-ly“ von Fabio Wuytack sowie „Les Femmes du Mont Ararat“ von Erwann Briand.

Alpiner Film – Fehlanzeige?Und was war mit Bergsteiger-Filmen? Der Goldene Enzian des Italienischen

Alpenvereins CAI für diese Kategorie wurde nicht vergeben, weil die Jury keinen preiswürdigen Film im Ange-bot sah – somit ging auch „Klettern am Limit – Die Huber Buam“ von

Malte Roeper leer aus. Nicht nur aus deutscher Sicht für den alpinen Film also Fehlanzeige. Eine der Ursachen ist wohl darin zu sehen, dass zu we-nige Redaktionen der deutschen Fern-sehanstalten ein Ohr für die Themen „Berg“ oder „Alpiner Film“ haben. Ohne ausreichende finanzielle Unter-stützung seitens ARD und ZDF als öffentlich rechtliche Anstalten mit kultureller Verpflichtung, bleibt der alpine Bergfilm offensichtlich auf der Strecke.

Wenn ein Sender das Thema Berg doch aufgreift, dann wird daraus ein Event wie „Eiger Nordwand Live“ - ei-ne mit riesigem finanziellen Aufwand betriebene Show. Besserung ist eher nicht in Sicht, auch wenn die Jury in Trento auf Besserung hoffte... lbr/gh

Weitere Informationen unter www.trentofestival.it.

54. Trento Filmfestival

Filmfest und Alpine Bücherschau20. Bücherschau Montagnalibri und 54. Ausgabe des Trento Filmfestival in Trient

Das Schweizer Kletterballett „Compagnie Danse Vertical“ beeindruckte im Abendprogramm (l.); viel Interessantes auf der Bergbuchschau.

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Als Jacques Balmat und Michel-Gabriel Paccard am 8. August 1786 den Gipfel des Mont-

blanc erreichten, war das eine interna-tionale Sensation und der Geburtstag des modernen Alpinismus. Als am 1. September 1788 der Professor Franz von Paula Schrank in München aufbrach, um die südbayerischen Ge-birge zu erkunden, interessierte das ge-rade einige Kollegen. Dennoch markiert dieses Datum den

Beginn des Münch-ner Bergsteigens. Und Schranks 1793 bei Joseph Lindauer erschienener Reisebericht stellt nichts Geringeres dar als den Grundstein der deutschen Alpinliteratur.

Ein vielseitig interessierter und fleißiger Professor Der Jesuit Franz von Paula Schrank war ab 1784 an der Universität In-golstadt und später in Landshut Pro-

fessor für Landwirtschaft, Bergbau, Forstwirtschaft, Botanik und Zoologie. 1809 gründete er den Botanischen Garten in München, den er bis zu sei-nem Tod 1835 leitete. Von seinen über 40 größeren Werken und mehr als 200 kleineren Abhandlungen sind vor

allem die „Bayerische Flora“ sowie die mit vierhundert Farbtafeln versehene „Flora monacensis“ erwähnenswert – und eben die „Reise nach den süd-lichen Gebirgen von Baiern in Hin-sicht auf botanische, mineralogische, und ökonomische Gegenstände, nebst Nachrichten von den Sitten, der Klei-dung, und andern Merkwürdigkeiten der Bewohner dieser Gegenden auf

Befehl der kurfürstlichen Akademie der Wissenschaften unternommen im Jahre 1788“.

Der Aufklärung verpflichtetWie der barocke Titel nahe legt, war das Gebirgsinteresse des vom Geist der

Aufklärung durchdrungenen Geist-lichen vor allem wissenschaftlicher Natur. Eigentlicher Zweck der Reise war das Erlangen einer Übersicht über den Naturraum der Bayerischen Alpen mit dem Ziel einer Verbesserung der Lebensverhältnisse seiner Bewohner. Doch Franz von Paula Schrank erweist sich auch als scharfsinniger Beobach-ter psychischer Zustände sowie als

Buchraritäten

Die Gebirgsreise des Franz von Paula SchrankDas erste Werk der deutschen Alpinliteratur

Eine ungewöhnlich geschilderte Reise

durch die baye-rischen Voralpen. Fo

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ein literarischer Stilist von besonde-ren Gnaden. So schildert er vom Gip-fel des Jochbergs aus die Vielfalt der Landschaft gleichermaßen treffend wie die innere Befindlichkeit ihres Be-trachters: Der Jochberg hat auf seiner Koppe keine Ebene, sondern bildet einen Eselrücken, der mit der Gebirg-kette parallel streicht, und da er an der südlichen Seite, und noch mehr an der nördlichen, sehr steil ist, so hat der Stand daselbst das Angenehme nicht, das er sonst haben würde; man genießt nach Nordwest und Norden eine sehr weite und reizende Aussicht, zählt sechs Seen vor sich (…) und man darf sich nur umwenden, so sieht man in die Mitte des Walchensees hin; sieht hier einsiedlerische aber majestätische Gegenden, dort Cultur und Menschen-fleiß (...); sieht weidende Heerden und fleißige Ackersleute, und im südlichen

Hintergrunde die majestätischen Gip-fel der hohen Tyrolergebirge: aber in-dem man dieß alles sieht, wischt, wie ein böser Dämon, der finstre Gedanke: ein unbedächtlicher Schritt, und dann unausbleiblicher Sturz! jedes Wonne-gefühl hinweg.

Eine erkundende Reise durch die bayerischen VoralpenWer bereit ist, sich auf diese so präzise wie umfassende – und damit manch-

mal etwas umständliche – Schilderung einer Reise durch die bayerischen Vor-alpen im ausgehenden 18. Jahrhun-dert einzulassen, lernt Land und Leu-te durch die Augen eines hellwachen, wissenschaftlich und philosophisch auf der Höhe seiner Zeit stehenden Men-schen kennen. Eine uns gut bekannte Landschaft – ohne Asphaltpisten, Ho-telburgen und Seilbahnen – entfaltet sich, bewohnt von fleißigen Menschen, deren Wesensart der Gelehrte in den höchsten Tönen preist.

Im Einklang mit der Schöpfung auf dem WendelsteinMit der Besteigung des Wendelsteins findet die bayerische Alpenreise des Franz von Paula Schrank nicht nur in topografischer Hinsicht ihren Höhe-punkt: Ich habe noch keinen Berg mit größerer Mühe bestiegen; fast bis nahe

unter seine Spize mußten wir von einem ellenhohen Felsen zum andern klettern, nur hier und da war es uns möglich eine kleine Strecke fort ordentlich zu gehen. Man darf gar keinem Schwindel un-terworfen seyn (...); selbst wenn man oben auf seiner Spize ist, wür-de man diesem Uebel unterliegen; er hat dort nicht handbreite Ebene, sondern bildet einen vollkommenen

Eselrücken. Doch die Mühe hat sich gelohnt; nicht der Aussicht wegen, denn die ist durch dichten Nebel ver-hüllt. Vielmehr hat der geistliche Herr wahrgenommen, dass sehr hohe, fast unersteigliche Berge wie der Wendel-stein allemal so feierlich sind, daß sie auch die Seele des Philosophen nicht ungerührt seyn lassen, – und weiter – es ist höchst vernünftig, es ist Men-schenpflicht, daß wir da unser Herz zum Geber alles Guten emporheben, wo uns wohl ums Herz wird; und wo finden wir mehr Wohlbehagen, als auf den Zinnen unsers Erdenballs, wo uns reinere Luft umweht, wo wir uns dem Einklange der Sterne näher glauben, wo wir ohne Leidenschaften und Sor-gen sind, die wir beyde tief unten im Thale gelassen haben?

Dem ist auch 218 Jahre später nichts hinzuzufügen. nm

in der Bibliothek des DaV gibt es neben dem bespro-chenen titel die „Baierische Flora“ in einer zweibändigen ausgabe (1789) sowie eine als taschenbuch benannte ausgabe (1793); die „Sammlung naturhistorischer und phy-sikalischer aufsätze“ (1796), „Naturhistorische Briefe über Östreich, Salzburg, Passau und Berchtesgaden“ (1785) und „Fauna boica/1,1“ (1789) erweitern den Bestand.

Werke des Franz von Paula Schrank

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Alpines Museum des DAV

Berge im KastenWahrer Wert lagert beim Deutschen Alpenverein: rund 150.000 Fotos, wortwörtlich „Berge im Kasten“. Eine gleichnamige Schau auf der Praterin-sel präsentiert seit Mitte Mai Bruch-teile dieser Sammlung und fasst (vor-erst, darf man hoffen) die Zeit von 1870 bis 1914 zusammen. Mit dem Katalog zielt das Alpine Museum des DAV weit über München hinaus. Um nicht abzusacken, musste die Bilder-

Kletterguides

Vertikale (Ver)Führung

E Ulrich und harald röker: Franken 2. Nördlicher Frankenjura Band 2. Gebro Verlag, Ulrich & harald rö-ker Gmbh, immenstadt 2006, iSBN 3-938680-01-6, e 24,80. E maria manica/antonella cicogna/Davide Negretti: Klet-tern in Arco. Sarcatal/trient/rove-reto/Judikarien/Brentagruppe. edi-zioni Versante Sud, mailand, iSBN 88-87890-50-1, e 24,90. erst-mals ein deutschsprachiger Klet-terführer eines italienischen Verlages. Zu bestellen unter www.versantesud.it.E toni Freudig: Klettern auf der Tannheimer Son-nenseite. eigenverlag toni Freudig, Pfronten 2006, 2. neu bearbei-

tete und erweiterte auflage, iSBN 3-9802639-8-3, e 17,50, zu bestel-len unter tel.: 08363/53 64 bzw. unter www.freudig.de.

flut äußerst stark eingedämmt wer-den. Dennoch ist Blatt für Blatt kein Mainstream erkennbar, obwohl unter den Protagonisten alpiner Fotografie ebenso große wie recht bekannte Na-men vertreten sind: Vittorio Sella aus Biella an erster Stelle, Willi Rickmer Rickmers im Kaukasus, der frühe bay-erische Hochgebirgs-Dokumentarist Bernhard Johannes, Fritz Benesch als fleißiger DAV/OeAV-Profi oder Karl Friedrich Würthle vom einst renom-mierten Salzburger Atelier Würthle & Spinnhirn.

Aber auch viele Amateure (oft unter Unbekannt vorgestellt) finden durch „Berge im Kasten“ ihr neues Publi-kum. Ob nun Herrschaften einer „Sek-tion Männer-Turn-Verein am Sonneck-Grat“ stehen, anno 1897 zwei Italiener „Auf dem Gipfel der Cima di Piazzi“ rasten, ob „Freund Thoms“ mit Edel-weißhut porträtiert wird oder jemand seine Zunge zeigt – stets ist Spezielles spürbar, denn die meist holzbeinige Kamera samt schwarzem Tuch war ein ... heute würden wir sagen: Event.Indes, kurz vor dem Ersten Weltkrieg zählte sie doch schon zum Alltag inno-

vativer Leute. Dies wie vieles anderes lernt man lesend aus „Berge im Kas-ten“ – nicht zuletzt dank fundierter Essays – und bleibt gespannt, weil die thematische Fortsetzung bis in unser junges Jahrtausend noch zahlreiche weitere Ausstellungen möglich macht. Der Start jedenfalls ist geglückt. nbr

Deutscher Alpenverein (Hrsg.): Berge im Kasten, Fo-

tografien aus der Sammlung des Deutschen Alpen-

vereins, 1870-1914. Ausstellung im Alpinen Museum

bis zum 18. März 2007. Katalog-ISBN 3-937530-13-4,

e 19,90 (Museumsshop e 14,90), zu beziehen unter

www.dav-shop.de.

Alpin-Lehrplan Band 1 und 7

Wandern – Trekking und MountainbikenDie Alpin-Lehrplanreihe ist ein Stan-dardwerk für Bergsportler. Sie do-kumentiert den aktuellen Stand der Technik, Methodik und Lehrmeinung des Alpinismus im deutschsprachigen Raum. Herausgeber der im BLV-Ver-lag erscheinenden Bücher sind DAV und der Verband Deutscher Berg- und Skiführer in Zusammenarbeit mit dem Alpenverein Südtirol. Aus der völlig überarbeiteten Auflage stellen wir den Lehrplan Wandern – Trekking und den Lehrplan Mountainbiken vor.

Erlebnis Bergwandern kann viel be-deuten: Natur- und Gruppenerlebnis, Weitwandern, außeralpines Trekking. Für über 80 Prozent der Alpenver-einsmitglieder ist es die am meisten betriebene Form des Bergsteigens. Der Lehrplan Bergwandern – Trekking behandelt alle wichtigen Inhalte des Bergwanderns, von Bewegungstech-niken, Tourenplanung und Risikoma-nagement über Ausrüstung bis hin zu Grundlagen zu Orientierung und Wet-ter und Verhalten im Notfall.

Kaum ein Buch beleuchtet das Mountainbiken aus so vie-len Blickwinkeln wie der in Erstauflage erschienene Al-pin-Lehrplan Mountainbiken. Übersichtlich und mehr moti-vierend als dozierend, hakt das Autorenteam – Mitglieder des DAV-Bundeslehrteams Moun-tainbike – alles ab, worauf Biker

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NameN & NachrichteN Kultur & Medien

achten sollten. Kapi-tel zur Wahl des rich-tigen Bikes, zu Pflege, Reparatur, Ausrüstung, Fitness, Ernährung und Umwelt fehlen ebenso wenig wie Ratschläge zur Tourenplanung und Orientierung im Gelände.

In einem ausführlichen Fahrtech-nik-Teil lernt der Leser, worauf es generell beim Bergauf-, Bergabfahren oder beim Überwinden von Hindernis-sen ankommt. Vor allem für Mountain-bike-Lehrer und Bike-Guides gedacht sind die Themenschwerpunkte „Moun-tainbike-Unterricht“ und „Führen und Leiten von Mountainbike-Gruppen“ – ein Leitfaden für bikendes Führungs-personal. red/cp

Karl Schrag mit Beiträgen weiterer Autoren: alpin-

Lehrplan Band 1, Bergwandern – trekking. BLV

Buchverlag. München 2006, ISBN 3-8354-0065-7,

e 28,-. H. Böhler/Ch. Ebert/A. Head/M. Laar: alpin-

Lehrplan Band 7, mountainbiken. BLV Buchverlag,

München 2006, ISBN 3-8354-0065-7 e 28,-.

Annapurna & Mount Everest

Poetische BilderreisenDie schwarzweißen Fotografien im Panoramaformat von Andreas Stumm entführen den Betrachter zum Fuß des Mount Everest und um das Annapur-na-Massiv. Der Leser wird vom Start bis zum Endpunkt auf zwei eindrucks-volle Reise mitgenommen: In den Sa-garmantha Nationalpark am Fuß des Everest mit seinen endlosen Moränen-landschaften und gigantischen Wän-den der berühmten Berge wie Lhotse, Nuptse oder Pumori und auf die An-napurna-Trekkingrunde im westlichen

Teil des Himalayas, eines der schöns-ten Trekkinggebiete der Welt.

Die Bildbände von Andreas Stimm entstanden aus der Projektzusammen-arbeit mit dem nepalesischen Dichter Yuyutsu R.D. Sharma. Einleitende Gedichte des bekannten nepalesischen Dichters geben Einblicke in die kul-turellen-literarischen Werte Nepals. Besonderheit des Annapurnabandes: Dem Buch liegt eine Faltkarte des Ge-biets mit Panoramafotos und Trekking-informationen in ausgezeichneter Fo-toqualität bei. red

Andreas Stumm, Yuyutsu R.D. Sharma: www.Way-

toeverest.de. ISBN 3-9810883-0-1, Karlsruhe 2006.

www.aroundannapurna.de. ISBN 3-00-016002-7,

Karlsruhe 2005. Beide epsilonmedia, e 39,90.

Wildwasserführer

Im Kajak durch NorwegenMajestätische Fjorde, unberührte Seen, goldene Flüsse - kein Land Europas bietet soviel Wasser wie Norwegen. Es ist ein Mekka für Wildwasserpaddler, ob Anfänger, Genusspaddler oder Ex-tremfahrer. Der deutsch-englische Füh-rer von Jens Klatt und Olaf Obsommer öffnet die Tür ins Paradies für Kajak-freaks: 104 beschriebene Etappen von WW1 bis 7, mehr als 700 beschriebene Flusskilometer, dazu Karten, Anfahrts-beschreibungen, zahlreiche Bilder und unterhaltsame Kurzgeschichten. Das Buch bietet nicht nur Informationen, um das Kajakfahren in Norwegen zu erleichtern, sondern bringt dem Le-ser die norwegische Kultur näher und gibt Tipps für einen gelungenen Ur-laub – auch wenn es mal raus aus dem Wasser geht. Die vielen Bilder machen Lust aufs Paddeln und bereits das Vor-

wort erläutert mehr als anschaulich, warum das Land im hohen Norden jeden Wildwasserfan magisch anzieht: 18 Nationalparks mit der Lizenz zum Campen, unzählige, größtenteils uner-kundete Flüsse und perfekte Paddel-garantie bis in den September hinein laden zum Eintauchen ein. red

Jens Klatt, Olaf Obsommer: Norwegen. Der Wildwas-

serführer. Dt. und englisch. La Ola Verlag, Riedering

2005. ISBN 3-9809315-4-4, e 32,90.

Anleitung zum Fern-Sehen

AlpenpanoramenWer sich in der Pionierzeit des Alpinis-mus ein Bild von den Bergen machen wollte, fand in der zeitgenössischen Landschaftsmalerei mehr Gefühl und Natursymbolik als Wirklichkeit. Diese indes versuchten die Panoramamaler einzufangen, oft unter schwierigsten Bedingungen. Fünfzig Mal bestieg et-wa Albert Bosshard den Tödi. Auf zwölf Blättern mit einer Gesamtlänge von 7,5 Metern wollte er die Gipfel-rundsicht einfangen. Als er 1911 die ersten zwei Blätter fertig hatte, zog der SAC den Auftrag zurück. Denn das 20. Jahrhundert glaubte, dass die Fotogra-fie näher an die Realität herankomme als die Malerei. Ein Irrtum, wie wir heute auch an Hand von Hüslers Buch erkennen können, in dem die schöns-ten Ansichten aus zwei Jahrhunderten, vom Triglav bis zum Montblanc, die meisten aus der Zentralbibliothek Zü-rich, versammelt sind. Denn während das Sonnenlicht, das jede Fotografie braucht, im Gebirge zwangsläufig auch große Schatten wirft, vermag das ge-duldige Auge des Zeichners diese zu

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E Willy aldinger: Heimatgefühle. Schräg dahoam. mauer Verlag, rot-tenburg a.N. 2006. iSBN 3-938606-23-1, e 14,80. Willy aldinger, Jahr-gang 1953, liefert mit seinem roman ein Stück Zeitgeschichte und Le-bensgefühl der Generation zwischen Woodstock und Baader-meinhoff im bayerischen Voralpenraum, eingebet-tet zwischen alpenverein und hippie-kultur (www.willyaldinger.de).E herbert Schindler: Reisen in Ober-bayern. edition Förg, rosenheim 2005. iSBN 3-933708-20-6, e 14,95. herbert Schindler, eine autorität auf dem Gebiet der bayerischen Kunst-geschichte, zeigt, wie sehr das Land zwischen Donau und alpen, Lech und Salzach von den Gestaltungskräften der kirchlichen und weltlichen Kunst geprägt ist.E Lisa Bahnmüller: Die schönsten Bergtouren für Langschläfer in den Bayerischen Voralpen. J. Berg Verlag, münchen 2006. iSBN 3-7658-4133-1, e 12,95. reizvolle halbtagstpouren mit informationen zu anfahrt, Geh-zeiten, eonkehrmöglichkeiten und Detailkarten.E michael reimer, Katrin Baur: aktiv sein und schlemmen. frischluft-edi-tion Verlag, Germering 2006. iSBN 3-9810890-0-6, e 19,90. Zu bestel-len auch unter tel.: 089/51519933. Fortsetzungsband des Freizeitführers mit 42 neue attraktiven ausflugszie-len und Schlemmen im Bayerischen Oberland, vom Gourmetlokal bis zum Bio-Gasthof.E hans hödl: Bergerlebnis Schlad-minger Tauern. Steirische Verlagsge-sellschaft, Graz 2006. iSBN 3-85489-128-8, e 24,90. Das einzige Buch, das die gesamten Schladminger tauern beschreibt, bietet zu jeder tour Kar-ten und informationen zu hütten, informationsstellen, Wegverlauf und Wegverlauf.E Wolfgang Blum, heidrun Braun, Gert Stephan-Kaselow: Abenteuer Rheinsteig. 320 Kilometer erlebnis-wandern von Wiesbaden bis Bonn. Görres-Verlag, Floh-Verlag, Koblenz, Geisenheim, 2005. iSBN 3-935690-42-8, e 12,80. 23 etappen folgen

verschlungenen Pfaden, begleiten Wanderer durch schmucke Städte und zu historischen Stätten. mit umfang-reichen Wegbeschreibungen, detail-lierten routenskizzen, vielen farbigen Fotos sowie touristischen tipps. E Bernhard Pollmann: Leichte Wan-derungen in Ostdeutschland. Bruck-mann Verlag Gmbh münchen, 2006. iSBN 3-7654-4280-1, e 17,90. 40 Genusswanderungen zu herausra-genden Natur- und Kulturzielen in Ostdeutschland mit detaillierten Kar-ten und zahlreichen tipps.E Katharina häberl, andrew harker: Under Eagles’ Wings. hikes, Bikes, horseback and Skitours in Georgia. h&h travelogue 2005. iSBN 99940-0-263-5. Zu beziehen über [email protected]. Unentbehr-licher Outdoorführer mit 49 touren zur entdeckung und erforschung des vergleichsweise unerschlossenen Wander- und Naturparadieses Geor-gien. E G. Stinglwagner, i. haseder, r. erl-beck: Das Kosmos Wald- und Forst-lexikon. Kosmos Verlag, Stuttgart 2005. iSBN 3-440-10375-7, e 98. Fachleute wie interessierte finden in diesem Lexikon alle wichtigen Such-begriffe sowie hochwertige Fotos und illustrationen, die helfen, das Ökosys-tem Wald, seine Geschichte und seine Bedeutung zu erschließen.

Neues vom Bruckmann Verlag aus der reihe „Wandern kompakt“:

E Ute und Peter Freier: Bodensee. iS-BN 3-7654-4295-X, e 11,90.E Bernhard irlinger: Ostallgäu und Tannheimer Tal. iSBN 3-7654-4131-7, e 11,90.

Neue Outdoorhandbücher im conrad Stein Verlag:

E Kees roodenburg: italien: Franzis-kaner Wanderweg. Band 186, iSBN 3-86686-186-9, e 9,90.E michael moll: Deutschland Fran-kreich: Jakobsweg Trier – Vézelay. Band 194, iSBN 3-86686-194-X, e 14,90.E Dr. raimund Joos: Portugal Spani-en: Jakobsweg. caminho Português.

Band 185, iSBN 3-86686-185-0, e 14,90.michael moll: Bulgarien: Wandern im rila- und Piringebirge. Band 168, iS-BN 3-86686-168-0, 12,90.

Neues aus der reihe von National Geographic und Frederking & thaler:

E reinhold messner: K2 – Chogori. Der große Berg. iSBN 3-89405-269-4, e 11,-.Sir Wilfried thesiger: Wüste, Sumpf & Berge. Seine reiseberichte aus der arabischen Welt. iSBN 3-89405-261-9, e 11,-.E Barbara Veit mit Fotos von Paul ma-yall: Tasmanien. australiens grünes Paradies. iSBN 3-89405-263-5, e 11,-.roff Smith: Welt aus Eis. reisen zu den Wundern der antarktis. iSBN 3-89405-258-9, e 11,-.E alec Le Sueur : Das Hotel auf dem Dach der Welt. meine Jahre in Lhasa. iSBN 3-89405-265-1, e 12,-.E Jean-christophe Lafaille: Gefan-gener der Annapurna. auf dem Grat zwischen Leben und tod. iSBN 3-89405-262-7, e 11,-.

Büchertisch

DAV-BibliothekBibliothek des Deutschen alpenvereinsPraterinsel 5, 80538 münchentel.: 089/21 12 24 - 25Fax: 21 12 14-70internet: www.alpenverein.dee-mail: [email protected]

Öffnungszeiten: dienstags und donnerstags von 15 – 20 Uhr

Bestellungen via Internet: Lassen Sie sich unter [email protected] registrieren. Geben Sie ihre DaV-mitgliedsnummer, an-schrift und Geburtsdatum an.

Fernleihe für Nicht-Münchner: Die gewünschten Bücher werden per Post zugeschickt. Recherche: www.alpenverein.de – Bibliothek – Büchersuche

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durchdringen. Ebenso kann sein Stift Bildtiefen hervorheben, welche jede Kameralinse verschwimmen lässt. So ist das Panoramazeichnen, in der es auf präzise Details ankommt, bis heu-te nicht ausgestorben, wie die Werke von Thomas Germann zeigen. Sämt-liche Ansichten beweisen sinnfällig,

dass, anders als beim raschen Klicken der Digitalfotografie, in der Kunst der Mensch im Mittelpunkt steht. hh

Eugen E. Hüsler: alpenpanoramen. Traumhafte An-

sichten – gezeichnet und gemalt. Bruckmann Verlag,

München 2006. ISBN 3-7654-4184-8, e 37,90.

Bergwanderführer

Quer durch die Alpen

E mark Zahel: Die schönsten Bergwanderungen in Südtirol. Bruckmann Verlag Gmbh, mün-chen 2005, iSBN 3-7654-4118-x, e 29,90. 35 der schönsten touren aus allen Südtiroler regionen.E Gaby Funk/Georg hohenester: Hüttenwandern in den Allgäuer und Lechtaler Alpen. Bruckmann Verlag Gmbh, münchen 2006, iS-BN 3-7654-4337-9, e 19,95. 35 ausführlich beschriebene hütten-touren mit den wichtigsten Gipfel-möglichkeiten und Übergängen, Kartenskizzen und ausführlichen informationen zu den hütten so-wie tipps im Umfeld.E Siegfried Garnweidner: Kaiser-gebirge und Kitzbüheler Alpen. Bruckmann Verlag Gmbh, mün-chen 2006, iSBN 3-7654-4382-4, e 19,90. 40 Gipfeltouren, höhen-wege und Klettersteige mit detail-

genauen routenbeschreibungen, Kartenskizzen und vielen nütz-lichen informationen.E mark Zahel: Berchtesgadener Alpen. Bruckmann Verlag Gmbh, münchen 2006, iSBN 3-7654-4320-4, e 19,90. 60 Gipfeltouren, höhenwege, Klettersteige mit Loferer und Leoganger Stein-bergen, detailgenaue rou-tenberschreibungen, Kartenskizzen und tipps.E iris Kürschner: Der Matterhorn-Trek. at Ver-lag, Baden und münchen 2006, iSBN 3-03800-275-5, e 29.90. in neun etappen rund um den Berg der Berge.E heinz Staffelbach: Wandern und Genießen in den Schweizer Alpen. at Verlag, Baden und mün-chen 2006, iSBN 3-03800-208-9,

e 39,90. 45 Zweitagestouren mit Genuss in komfortablen Berggast-häusern.

Extrem- und Ausdauersport

Härter, schneller, weiterDas Buch „Mit aller Kraft“ von Joach-im Franz zeigt die radikale Wende des Autors vom Durchschnittsmenschen zu einem der wohl ungewöhnlichsten Ex-tremsportler der Welt. Doch im Unter-schied zu vielen anderen hat Joachim Franz eine Mission: Den Kampf gegen die sich weltweit wieder zunehmend ausbreitende Krankheit AIDS und die Beschaffung von Geldmitteln für die Entwicklung von Medikamenten und für bessere Aufklärung.

Mit seinen von den Vereinten Na-tionen (UNAIDS) anerkannten und geförderten Expeditionen wie der Be-wältigung der „Rallye Paris-Dakar“ auf dem Mountainbike, der „sign“-Expedition auf den Pik Pobedy in Kirgistan oder der „pan americana“ – Joachim Franz fuhr mit dem Fahr-rad im Team in 35 Tagen von Alaska

bis nach Feuerland – sorgt er in den jeweiligen Ländern und Regionen für Aufklärungsarbeit und stößt Hilfsan-gebote an. red

Joachim Franz: mit aller Kraft. Extremsport und

Abenteuer für eine humane Welt. Rowohlt Verlag.

Reinbek bei Hamburg 2005, ISBN 3-498035274,

e 19,90.

Kultur & MedienNameN & NachrichteN