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BERGVERLAG ROTHER www.rother.de entnommen aus dem Rother Wanderführer Jakobsweg – Caminho Português von Cordula Rabe ISBN 978-3-7633-4452-9 68 69 Herbergen: Portela de Tamel/São Ped- ro de Fins (191 m, 500 EW), SH, , 42 B/5 ¤. Alb. A Casa da Recoleta, Tel. 964 836 224 und 253 137 075. Gute, neue, ge- räumige Herberge, Küche, Verkauf von eini- gen Lebensmitteln, Ess- und Aufenthalts- raum, Internet, WLAN, Grünfläche um das Haus. Einziges Manko: keine Waschma- schine, bei Regen kein geeigneter Platz, um Wäsche zum Trocknen aufzuhängen. Re- zeption 14–21 Uhr, ab 22 Uhr geschlossen, ganzjährig. Vitorino dos Piães (105 m, 1800 EW im Gemeindegebiet), PH, , 10 B/Spende. Casa da Fernanda. Tel. 914 589 521, fernandarodrigues1970@hot- mail.com. Normale Betten in Holzhaus, Garten. Sehr freundliche Aufnahme durch Fernanda und Jacinto, schöne Pilgeratmo- sphäre. WLAN; gemeins. Abendessen und Frühstück. Ganzjährig. Ponte de Lima (9 m, 2900 EW), (1) Über 1 km vor dem Zentrum liegt die Jugendherberge: 50 B/Pil- ger: ab 8 ¤ MF (Pilgerausweis gilt als Her - bergsausweis). Pousada de Juventude, Rua Papa João Paulo II, Tel. 258 751 321, [email protected], www.pousadas- juventude.pt, Link: Pousadas. W/T, WLAN. Ganztags, ganzjährig. (2) SH, , 60 B/ 5 ¤, Alb. de Peregrinos Casa do Arnado (di- rekt nach der Brücke rechts), Tel. 925 403 164 und 258 240 200, alberguedeperegri- [email protected]. Sehr gute Her - berge, Küche, WLAN; normale Betten und sehr gute, solide Stockbetten, Schränke für Gepäck, Aufenthaltsräume. Einziges Man- ko: nur Handwäsche möglich, bei schlech- tem Wetter wenig Platz zum Wäschetrock- nen. Apr.–Okt. 17 (evtl. ab 16) bis 22Uhr, Nov.–März 16 (evtl. ab 15) bis 21 Uhr. Die Strecke: Gut markiert. Neben As- phalt- und Pflasteruntergrund immer wieder unbefestigte Abschnitte. Ein längerer An- stieg nach Portela de Tamel, danach etwas welliges Gelände, die letzten 2 Std. flach. Höhenunterschied: 510 m im Aufstieg, 540 m im Abstieg. Kritische Stellen: Keine. Landschaft: Eine recht reizvolle und ab- wechslungsreiche Etappe. Durch Felder, Weinreben und Wäldchen geht es von Dorf zu Dorf. Am Ende wartet das hüb- sche Ponte de Lima am Ufer des Rio Lima, das gerade die rechte Größe für ei- nen ruhigen Tagesausklang hat. Infrastruktur: Vila Boa (79 m, 2500 EW) ; Ribeira (60 m, Ortsteil von Lijó 2200 EW) ; Portela de Tamel ; Aborim (159 m, 1000 EW) ; S. Ben- to (72 m, Ortsteil von Balugães, 860 EW) 250 m rechts vom Weg ; Vitorino dos Piães (130 m, bei Kirche; 45 Min. nach Casa da Fernanda) ; Seara (31 m, 700 EW) ; Anta (11 m, Weiler) ; Ponte de Lima WLAN-Hotspots in der Stadt, Hospital Conde de Bertiandos, Largo Conde de Ber - tiandos s/n, Tel. 258 909 500, Igreja Mat- riz Sa 21.30 Uhr (Winter 21 Uhr), So/fei 7, 10, 11, 18.30 Uhr (Winter 17.30 Uhr). Varianten: Von Barcelos bis Vila Boa gibt es zwei Routen: Der Hauptweg verlässt die Stadt auf der Rua Doutor Manuel Pais nach Norden. Die Variante folgt der Rua do Bem Feito (auch Benfeito) nach Nordwesten. Früher musste man dann die stark befahre- ne Straße überqueren, jetzt wird man weiter nach links über eine Brücke geführt und ge- langt in beiden Fällen zur Capela de Santo Amaro (17. Jh.). Ursprünglich bog man nach der Kapelle in die erste Straße rechts ein (jetzt mit gelbem Kreuz als falscher Weg markiert) und gelangte bei Vila Boa auf den Hauptweg (600 m länger als dieser). Jetzt werden die Pilger geradeaus nach Abade de Neiva geleitet (Einkehr; Kirche aus 12. Jh., im 14. Jh. gotisch umgestaltet) und dort nach rechts nach Vila Boa. Diese Vari- ante ist etwas ländlicher als der Hauptweg, aber 2 km länger. Anmerkungen: Die lange Etappe lässt sich durch eine Zwischenübernachtung auf zwei Tage aufteilen. 3 Barcelos – Ponte de Lima 8¾ Std. 33,8 km Hauptweg: (A) Von der Herberge von Barcelos (1) gehen wir zum dreiecki- gen Largo do Bonfim zurück und links zum Largo do Benfeito (auch Bem Fei- to), dort vor dem stattlichen gelben Herrschaftshaus (Solar do Benfeito, 18. Jh.) nach rechts durch die Rua Trás-das-Freiras und nach 300 m links in den Haupt- weg. (B) Zurück zur Grünanlage mit dem Musikpavillon, davor links und links in die Rua Dr. Manuel Pais. Auf dieser immer geradeaus, vor McDonald’s rechts und beim Kreisverkehr nach links. Nun wieder geradeaus bis zum nächsten Kreisverkehr und danach nach rechts. Wir werden durch kleine Vor- stadtsiedlungen geleitet, dann nach links am Friedhof vorbei und in die erste Straße von Vila Boa (2; insg. 45. Min., von links: alte Variante) nach rechts. Variante: Von der Herberge von Barcelos (1) gehen wir zum dreieckigen Largo do Bonfim zurück und links zum Largo do Benfeito, dort vor dem gel- ben Herrschaftshaus links in die Rua do Benfeito (auch Bem Feito), überque- ren einen Zebrastreifen und wandern dann durch Felder zur Umgehungsstra- ße (N-240). Früher überquerte man hier den Zebrastreifen (Vorsicht!), folgte gegenüber dem schmalen Pflastersträßchen, hielt sich an der Gabelung rechts und gelangte nach insg. gut 20 Min. zur Capela de Santo Amaro (17. Jh.). Jetzt zeigt der Pfeil nach links, führt über eine Brücke und danach rechts ebenfalls zur Kapelle (30 Min.). Die neue Variante führt geradeaus nach Abade de Neiva (25 Min.), folgt dort kurz der N-103, verlässt sie nach rechts und stößt nach 20 Min. auf den Hauptweg. (Die alte Variante bog nach der Kapelle rechts in die Rua do Cru- zeiro ab, folgte der Pflasterstraße durch lichten Wald zum Ortsrand von Vila Boa (15 Min.). Dort links, geradeaus über den Kreisverkehr (rechts: Sportan- lagen) und gleich rechts in die Straße. Beim Schild »Igreja/Junta de Fregue- sia/Escola« rechts ab und nach wenigen Metern beim Linksabzweig zum von geradeaus kommenden Hauptweg; 2; 10 Min., insg. knapp 1 Std.) Wir werden an einem Brunnen und einer Snack-Bar vorbei durch die Sied- lung und über die Bahnlinie geleitet. Danach gehen wir rechts und dann links in den Waldweg. An Feldern vorbei erreichen wir Ribeira (knapp 30 Min., Ortsteil von Lijó; Café Arantes) mit der Capela de São Sebastião (17. Jh.), kurz danach passieren wir die Capela de Santa Cruz (1843 soll hier auf wundersame Weise ein Kruzifix erschienen sein). Etwa 15 Min. später geht es auf einem Waldweg bergauf und auf dem Caminho de Tiago (Jakobs- weg) wieder bergab. Geradeaus an ein paar Häusern vorbei gelangen wir

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entnommen aus dem Rother WanderführerJakobsweg – Caminho Português

von Cordula Rabe ISBN 978-3-7633-4452-9

68 69

Herbergen: Portela de Tamel/São Ped-ro de Fins (191 m, 500 EW), SH, , 42 B/5 ¤. Alb. A Casa da Recoleta, Tel. 964 836 224 und 253 137 075. Gute, neue, ge-räumige Herberge, Küche, Verkauf von eini-gen  Lebensmitteln,  Ess-  und  Aufenthalts-raum,  Internet, WLAN, Grünfläche um das Haus.  Einziges  Manko:  keine  Waschma-schine, bei Regen kein geeigneter Platz, um Wäsche  zum  Trocknen  aufzuhängen.  Re-zeption 14–21 Uhr, ab 22 Uhr geschlossen, ganzjährig.  Vitorino dos Piães (105 m, 1800 EW im Gemeindegebiet), PH, , 10 B/Spende. Casa da Fernanda. Tel. 914 589  521,  [email protected].  Normale  Betten  in  Holzhaus, Garten. Sehr  freundliche Aufnahme durch Fernanda und Jacinto, schöne Pilgeratmo-sphäre. WLAN; gemeins. Abendessen und Frühstück.  Ganzjährig.  Ponte de Lima (9 m, 2900 EW), (1) Über  1 km  vor  dem Zentrum liegt die Jugendherberge: 50 B/Pil-ger: ab 8 ¤ MF (Pilgerausweis gilt als Her-bergsausweis).  Pousada  de  Juventude, Rua Papa João Paulo II, Tel. 258 751 321, [email protected],  www.pousadas-juventude.pt,  Link: Pousadas. W/T, WLAN. Ganztags, ganzjährig. (2) SH, , 60 B/ 5 ¤, Alb. de Peregrinos Casa do Arnado (di-rekt nach der Brücke rechts), Tel. 925 403 164 und 258 240 200,  [email protected].  Sehr  gute  Her-berge, Küche, WLAN; normale Betten und sehr gute, solide Stockbetten, Schränke für Gepäck,  Aufenthaltsräume.  Einziges  Man-ko: nur Handwäsche möglich, bei schlech-tem Wetter wenig Platz zum Wäschetrock-nen. Apr.–Okt.  17  (evtl.  ab  16)  bis  22 Uhr, Nov.–März 16 (evtl. ab 15) bis 21 Uhr.Die Strecke:  Gut  markiert.  Neben  As-phalt- und Pflasteruntergrund immer wieder unbefestigte  Abschnitte.  Ein  längerer  An-stieg nach Portela de Tamel, danach etwas welliges Gelände, die letzten 2 Std. flach.Höhenunterschied: 510 m im Aufstieg, 540 m im Abstieg.

Kritische Stellen: Keine.Landschaft: Eine recht reizvolle und ab-wechslungsreiche Etappe. Durch Felder, Weinreben  und  Wäldchen  geht  es  von Dorf  zu Dorf.  Am Ende wartet  das hüb-sche  Ponte  de  Lima  am  Ufer  des  Rio Lima, das gerade die rechte Größe für ei-nen ruhigen Tagesausklang hat.Infrastruktur: Vila Boa (79 m, 2500 EW)   ;  Ribeira  (60 m,  Ortsteil  von  Lijó 2200 EW)  ;  Portela  de  Tamel    ; Aborim (159 m, 1000 EW) ; S. Ben-to (72 m, Ortsteil von Balugães, 860 EW) 250 m  rechts  vom Weg ;  Vitorino dos Piães  (130 m,  bei  Kirche;  45 Min.  nach Casa da Fernanda)   ; Seara (31 m, 700 EW) ; Anta (11 m, Weiler) ; Ponte de  Lima             WLAN-Hotspots in der Stadt,  Hospital Conde de Bertiandos, Largo Conde de Ber-tiandos s/n, Tel. 258 909 500,  Igreja Mat-riz  Sa  21.30 Uhr  (Winter  21 Uhr),  So/fei  7, 10, 11, 18.30 Uhr (Winter 17.30 Uhr).Varianten: Von Barcelos bis Vila Boa gibt es zwei Routen: Der Hauptweg verlässt die Stadt auf der Rua Doutor Manuel Pais nach Norden. Die Variante folgt der Rua do Bem Feito  (auch  Benfeito)  nach  Nordwesten. Früher musste man dann die stark befahre-ne Straße überqueren, jetzt wird man weiter nach links über eine Brücke geführt und ge-langt in beiden Fällen zur Capela de Santo Amaro  (17. Jh.).  Ursprünglich  bog  man nach der Kapelle in die erste Straße rechts ein (jetzt mit gelbem Kreuz als falscher Weg markiert) und gelangte bei Vila Boa auf den Hauptweg  (600 m  länger  als dieser).  Jetzt werden die Pilger geradeaus nach Abade de  Neiva  geleitet  (Einkehr;  Kirche  aus 12. Jh., im 14. Jh. gotisch umgestaltet) und dort nach rechts nach Vila Boa. Diese Vari-ante ist etwas ländlicher als der Hauptweg, aber 2 km länger.Anmerkungen:  Die  lange Etappe  lässt sich  durch  eine  Zwischenübernachtung auf zwei Tage aufteilen.

3 Barcelos – Ponte de Lima8¾ Std.

33,8 km

Hauptweg: (A) Von der Herberge von Barcelos (1) gehen wir zum dreiecki-gen Largo do Bonfim zurück und links zum Largo do Benfeito (auch Bem Fei-to), dort vor dem stattlichen gelben Herrschaftshaus (Solar do Benfeito, 18. Jh.) nach rechts durch die Rua Trás-das-Freiras und nach 300 m links in den Haupt-weg. (B) Zurück zur Grünanlage mit dem Musikpavillon, davor links und links in  die Rua Dr. Manuel Pais.  Auf  dieser  immer geradeaus,  vor McDonald’s rechts  und  beim  Kreisverkehr  nach  links.  Nun wieder  geradeaus  bis  zum nächsten Kreisverkehr und danach nach rechts. Wir werden durch kleine Vor-stadtsiedlungen geleitet, dann nach links am Friedhof vorbei und in die erste Straße von Vila Boa (2; insg. 45. Min., von links: alte Variante) nach rechts.Variante: Von der Herberge von Barcelos (1) gehen wir zum dreieckigen Largo do Bonfim zurück und links zum Largo do Benfeito, dort vor dem gel-ben Herrschaftshaus links in die Rua do Benfeito (auch Bem Feito), überque-ren einen Zebrastreifen und wandern dann durch Felder zur Umgehungsstra-ße (N-240). Früher überquerte man hier den Zebrastreifen (Vorsicht!),  folgte gegenüber  dem  schmalen  Pflastersträßchen,  hielt  sich  an  der  Gabelung rechts  und gelangte nach  insg.  gut  20 Min.  zur Capela de Santo Amaro (17. Jh.). Jetzt zeigt der Pfeil nach links, führt über eine Brücke und danach rechts ebenfalls zur Kapelle (30 Min.).Die neue Variante führt geradeaus nach Abade de Neiva (25 Min.), folgt dort kurz  der  N-103,  verlässt  sie  nach  rechts  und  stößt  nach  20 Min.  auf  den Hauptweg. (Die alte Variante bog nach der Kapelle rechts in die Rua do Cru-zeiro ab, folgte der Pflasterstraße durch lichten Wald zum Ortsrand von Vila Boa (15 Min.). Dort links, geradeaus über den Kreisverkehr (rechts: Sportan-lagen) und gleich rechts in die Straße. Beim Schild »Igreja/Junta de Fregue-sia/Escola«  rechts  ab und nach wenigen Metern beim Linksabzweig  zum von geradeaus kommenden Hauptweg; 2; 10 Min., insg. knapp 1 Std.)Wir werden an einem Brunnen und einer Snack-Bar vorbei durch die Sied-lung und über die Bahnlinie geleitet. Danach gehen wir rechts und dann links in den Waldweg. An Feldern  vorbei  erreichen wir Ribeira  (knapp 30 Min., Ortsteil von Lijó; Café Arantes) mit der Capela de São Sebastião (17. Jh.), kurz danach passieren wir die Capela de Santa Cruz  (1843 soll  hier auf wundersame Weise ein Kruzifix erschienen sein). Etwa 15 Min. später geht es auf einem Waldweg bergauf und auf dem Caminho de Tiago  (Jakobs-weg) wieder bergab. Geradeaus an ein paar Häusern vorbei gelangen wir 

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nach weiteren 15 Min. zum Schild »Tamel 2,8 km«.  Immer geradeaus durch Wäldchen und entlang von Feldern erreichen wir nach 15 Min. den mit Pfeilen markierten Abzweig nach links zur Herberge von Tamel (geradeaus: 200 m kür-zer). Wir passieren nach 200 m die Kirche, biegen danach nach rechts ab und wandern ansteigend durch Felder hinauf zur Straße in Bouças, hier links nach Portela de Tamel (3; gut 30 Min. Zur Herberge nach rechts an dem Gebäu-de mit den großen Fenstern vorbei und dahinter links hinauf).Der Weiterweg macht nach wenigen Schritten einen Schlenker nach rechts oben zur Kirche (Capela da Senhora da Portela, 18. Jh., davor Wegkreuz mit Pilgermuschel und -stab). Man kann aber auch einfach dem Sträßchen zur Landstraße N-204 folgen. Auf dieser nach rechts und nach 5 Min. links in das Sträßchen (Schild »Quintiães«) und sogleich nach rechts in den bergab füh-renden Waldweg. Kurz danach abermals nach rechts gelangen wir zur moder-nen Kirche von Aborim (20 Min.). Unterhalb davon gehen wir über die Bahn-gleise, dann rechts und gleich links in einen Erdweg. Mit schönem Ausblick wandern wir auf dem zuweilen steinigen, von Weinlauben gesäumten Weg durch Felder. Leider treffen wir schon nach 15 Min. wieder auf eine Straße, der wir nach rechts folgen. Bei den nächsten Häusern biegen wir links in eine Asphaltstraße ein, bei der nächsten Gabelung wieder links. Wir schwenken wenige Minuten später kurz  links  in eine Straße ein, verlassen sie aber so-gleich  vor  dem Laden  für  Landwirtschaftsbedarf  nach  rechts.  Auf  Pflaster- und Feldwegen wandern wir 15 Min. lang durch eine schöne Kulturlandschaft mit  Feldern  und  Wäldchen,  überqueren  auf  einer  kleinen  alten  Brücke (12. Jh., Ponte das Tábuas) den Rio Neiva und ziehen nochmals 20 Min. auf dem Feldweg durch das Ackerland. Auf Höhe von São Bento (4), unterhalb 

Ein regnerischer Tag kurz hinter Aborim.

entnommen aus dem Rother WanderführerJakobsweg – Caminho Português

von Cordula Rabe ISBN 978-3-7633-4452-9

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von Balugães (250 m nach rechts: Café/Snackbar) überquert der Weg die Straße geradeaus und verläuft erst als Erdweg, dann  auf  Pflaster  am  Ostrand  von  Ba-lugães  und  schwenkt  dann  nach  links zum romanischen Kirchlein S. Martinho de Balugães (12. Jh., 20 Min.). Kurz da-nach biegen wir links in ein Sträßchen ein, wandern  durch  locker  gestreute  Häuser und schlagen dann links einen Waldweg ein.  Im Weiler Cambado gehen wir nach links  bergab,  über  die  N-204  (Kapelle, WC)  und  streifen  auf  einem  Sträßchen durch die Felder in der Ebene. Gut 45 Min. 

nach  dem Kirchlein  sehen wir  das  Ortsschild  der  Gemeinde Vitorino dos Piães und kurz danach links die Casa da Fernanda (5).Danach erwartet uns ein teils steiniger, je nach Wetter auch nasser Erdweg, es ist dennoch ein recht schöner Abschnitt durch Felder und an kleinen Sied-lungen vorbei. Nach gut 15 Min. überqueren wir die M-538 und sehen Korkei-chen am Straßenrand. Sind sie frisch geschält, leuchten ihre Stämme karmin-rot. Weiter durch die recht liebliche Landschaft kommen wir schließlich nach rechts  über  einen  Parkplatz  zur Pfarrkirche  von Vitorino dos Piães  und nach  links zur Hauptstraße (20 Min.). Rechts unten befindet sich eine Ein-kehrmöglichkeit, wir aber gehen geradeaus und nehmen den letzten Anstieg der Etappe in Angriff. Im Wechsel von unbefestigtem Untergrund und Pflas-ter werden wir durch die weit gestreute Siedlung in rund 30 Min. hinauf nach Portela (183 m; auch Alto de Albergaria) geleitet.Hier müssen wir kurz nach rechts an der N-204 entlanggehen, verlassen sie aber gleich wieder bei dem Schild »Facha/Ponte de Lima 10,4 km/2 horas 6 mins« nach links und wandern auf einem schönen Waldweg durch den Eu-kalyptuswald bergab. Nach knapp 30 Min. folgen wir auf Höhe des Weilers Albergaria  kurz  dem  Landsträßchen M-1259,  verlassen  es  aber  sogleich nach links und kommen durch ein Wäldchen und über Felder zur Capela de São Sebastião (6; 20 Min., ggü. kleiner Schrein mit Jakobus-Bildnis). Unser Weg führt uns nun praktisch eben an Feldern und kleinen Streusiedlungen vorbei zur N-203 bei Seara (30 Min.). Wir biegen rechts in sie ein und folgen kurz danach nach links dem Schild »Rio Lima«. Jetzt schon merklich in der weiten,  flachen Flussebene wandern wir durch ein Wäldchen, dann durch eine lockere Abfolge von Feldern und Weilern (Anta, Paço, Pedrosa), bis wir in Barros das Schild »Ponte de Lima 1 km« finden (45 Min.). Bis zur städti-schen Pilgerherberge sind es jedoch noch 2,5 km.Nach der der Senhora das Neves (Muttergottes vom Schnee) geweihten Ka-pelle (links daneben ein Pavillon) folgt ein hübscher Laubengang und schließ-

Der gelbe Pfeil zeigt nach Santiago, der blaue nach Fatima.

Als die ersten Römer im 2. Jh. v. Chr. bei ihrem Vorstoß in den Norden der Iberi-schen Halbinsel an den Rio Lima gelangten, weigerten sich die Soldaten katego-risch, den Fluss zu überqueren. Sie hielten ihn für den Lethe(s), den Strom des Vergessens in der Unterwelt, und sie waren überzeugt, wer ihn durchquere, verliere jegliche Erinnerung. Die Legende erzählt, ihr Anführer, Konsul Decimus Junius Bru-tus, sei daher alleine vorausgegangen und habe vom anderen Ufer aus jeden seiner Soldaten beim Namen gerufen. Nach diesem Beweis, dass sein Gedächtnis keines-wegs Schaden genommen hatte, folgten ihm seine Männer. Die lebensgroßen Rö-merfiguren beidseits des Lima erinnern an diese Begebenheit (s. Foto S. 24). Heute wie schon vor Hunderten von Jahren können die Pilger den Fluss ganz bequem auf der ursprünglich von den Römern im 1. Jh. v. Chr. errichteten Brücke überqueren.

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lich schwenken wir nach rechts auf einen Uferweg neben dem Lima ein. Nach etwa 20 Min. zweigt  im spitzen Winkel nach rechts hinten ein Sträßchen ab (geradeaus ist die neue Brücke über den Lima zu sehen), auf dem man zur 300 m entfernten Jugendherberge gelangen kann: Bei der Gabelung nach gut 100 m links, bis zur N-203 und links zur Pousada de Juventude.Wir aber  folgen  immer dem Lima, ab der Capela de Nossa Senhora de Guia (rechts) durch eine imposante Platanenallee (kurz vor Ende: Hinweis nach rechts zur Pousada de Juventude) und zuletzt mit schönem Blick auf die  alte  Bogenbrücke  am  Park-  bzw.  Marktplatz  vorbei.  Beim  Largo de Camões gehen wir nach links über die Brücke, gleich nach der Kirche sehen wir schon das schöne alte, rote Gebäude mit dem Spielzeugmuseum und der Herberge von Ponte de Lima (7).

Die Römer legten den Grundstein für die Brücke über den Lima.

entnommen aus dem Rother WanderführerJakobsweg – Caminho Português

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Seit der Frühzeit hatte der Mensch die fruchtbaren Ebenen des Lima-Tals besie-delt. Doch erst durch die Brücke an der wichtigen Römerstraße XIX zwischen Bra-ga und Astorga gewann der Ort wirtschaftliche und strategische Bedeutung. Nach dem Untergang des Römischen Imperiums bis zur Ankunft der Araber im 8. Jh. beanspruchten Sueben und Westgoten das Gebiet. Ab Ende des 9. Jh. setzte von Norden her die christliche Rückeroberung und Neubesiedelung ein,1095 übertrug Alfonso VI., König von Kastilien und León, die Grafschaft Portucale als Lehen an seine Tochter Teresa und deren Ehemann Henrique de Borgonha. Im Jahr 1125 erteilte Gräfin Teresa der »Terra de Ponte« (dt. etwa Ort/Gebiet der Brücke) die Stadt- und Marktrechte, weshalb sich Ponte de Lima (dt. Brücke des Lima) als älteste verbriefte Stadt Portugals bezeichnet. Bis ins späte Mittelalter blieb die Brücke für Händler und auch Jakobuspilger der einzige sichere Zugang in die Region Alto Minho und den Norden. Im 14. Jh. ordnete König D. Pedro I. die Errichtung einer Stadtmauer mit Stadttoren an, und die Brücke erhielt weitgehend ihr heutiges Aussehen. Bis zum und besonders im 18. Jh. wuchs die Bevölkerung derart, dass die Stadtmauer nach und nach abgerissen wurde. Zahlreiche stattli-che Anwesen entstanden in dieser Zeit, einige davon wie die Villa Moraes von in Brasilien zu Reichtum gekommenen Rückkehrern. Doch obwohl es seine Mauern sprengte, ist Ponte de Lima ein hübsches, überschaubares Städtchen geblieben, das durch die Lage in der grünen Flussebene ein Flair von heiterer Luftigkeit ver-sprüht. Am Ufer des Lima mit seinen Parks und Gärten lässt es sich selbst nach einer Pilgeretappe herrlich flanieren, sein Wasser soll sogar Badequalität haben.Sehenswert: Die kleine Capela de Nossa Senhora da Guia am Beginn der Platanenallee (auf dem Caminho kommend) stammt aus dem 17. Jh., ein Stück weiter stehen rechts die Klosterkirchen Ordem Terceira de S. Francisco (18. Jh., heute das Sakralmuseum Museu dos Terceiros, Di–So 10–12.30 Uhr und 14–18 Uhr, Eintritt 2,50 €, www.museuspontedelima.com) und Santo Antó-nio dos Frades (15. Jh.). Am Ende der Allee befindet sich die stattliche Markt-halle. Nördlich davon steht der Torre da Cadeia Velha. Der Anfang des 16. Jh. erbaute Turm diente bis in die 1960er-Jahre als Gefängnis (heute Touristeninfor-mation). Rechts daneben sieht man ein Stück der mittelalterlichen Stadtmauer mit Tordurchgang in die Altstadt. Fünf Häuser weiter (am Lima entlang) gelangt man nach rechts (Rua Cardeal Saraveia) zur gotischen Igreja Matriz (15./16. Jh., ganz in der Nähe Igreja da Misericórdia, 16.–18. Jh.). Am Ende der Rua öffnet sich die Praça da República mit dem Rathaus (Paços do Concelho), einer Statue von Gräfin Teresa und der Gerichtssäule (Pelourinho). Auf der rechten Seite wird der weitläufige Platz vom burgartigen Paço do Marquês (15. Jh.) begrenzt. Zu-rück am Lima kommt man am Torre de S. Paolo (14. Jh.; einst Teil der Stadtbe-festigung) vorbei auf den Hauptplatz Largo de Camões mit dem 1603 fertigge-stellten Brunnen (Chafariz) und zahlreichen Straßencafés. Über die Brücke ge-langt man in den Ortsteil Além da Ponte (jenseits der Brücke) mit der barocken Igreja de S. António da Torre Velha (Anf. 19. Jh., in der Nähe die schlichte romanisch-gotische Capela do Anjo da Guarda, 13. Jh.) und der Casa do

Arnado, die neben der Pilgerherber-ge auch das portugiesische Spielzeug-museum beherbergt (Museu do Brinquedo Português, Di–So 10–12.30 Uhr und 14–18 Uhr, 3 €, www.museuspontedelima.com).Parks und Gärten: Nördlich der Herberge erstreckt sich der Parque Temático do Arnado, ein Themen-park mit vier Gartenbeispielen (rö-misch, antik-griechisch, Renaissance und Barock), der daran anschließende Landschaftspark Campos do Arna-do bietet Zugang zum Fluss. In Rich-tung Süden befindet sich das Gelände des internationalen Gartenwettbe-werbs Festival Internacional de Jardins mit zwölf alljährlich neu gestalteten Themengärten (Mai–Okt., www.festivaldejardins.cm-pontedelima.pt). Mit dem (Leih-)Fahrrad ist das etwa 6 km westlich gelegene Natur- und Feuchtgebiet La-goas de Bertiandos e S. Pedro d’Arcos erreichbar (Information im Touristen-büro, www.lagoas.cm-pontedelima.pt).Märkte, Messen, Feiertage: Jeden zweiten Montag am Flussufer bei der Brü-cke großer Wochenmarkt (geht zurück auf das im Jahr 1125 erteilte Stadt- und das erste in Portugal dokumentierte Marktrecht). Ende Januar/Anfang Februar: Feira do Bacalhau de Cebolada, Gastronomiefest rund um das typische Stock-fisch- und Zwiebelgericht. Nachmittag vor Fronleichnam (Corpo de Deus): Vaca das Cordas, dabei wird ein mit an den Hörnern befestigten Seilen mehr oder we-niger kontrolliert geführter Stier durch die Menschenmenge getrieben. Ende Juni/Anfang Juli: Feira do Cavalo, größter Pferdemarkt Nordportugals, mit Vorführun-gen und Folkloremusik. Zweites Septemberwochenende: Feiras Novas, seit 1826 Hauptfest der Stadt zu Ehren der Nossa Senhora das Dores (Schmerzensreiche Muttergottes), mit Folkloredarbietungen, Umzügen, Prozessionen u. v. m.Kulinarisches: Typisch für die Lima-Minho-Region sind Gerichte mit Schweine-fleisch wie die lokalen Spezialitäten Arroz de Sarrabulho (würziges Reisgericht mit Schweinefleisch (aber auch Rind- und Geflügelfleisch) und Schweineblut, Per-na de Porco à Clara Penha (gebratene Schweinshaxe), Belouras (Art Brot aus Schweineblut und Mehl). Fischgerichte wie Arroz de Lampreia (Reis mit dem eigenwilligen Flussfisch Neunauge), Lampreira à Bordaleza (Neunauge nach Bordeaux-Art u. a. mit Rot- und Weißwein), Bacalhau de Cebolada (s. o.); Lei-te-Creme (Art Crème brûlée), Arroz doce (süßer Milchreis), Aletria com Ovo (Süßspeise aus Fadennudeln, Ei und Milch).Information: Loja de Turismo, Torre da Cadeia Velha, Tel. 258 942 335, Sommer tgl. (Winter Mo–Sa) 9.30–17.30 Uhr, www.visitepontedelima.pt.

Blick den Lima flussaufwärts.

entnommen aus dem Rother WanderführerJakobsweg – Caminho Português

von Cordula Rabe ISBN 978-3-7633-4452-9