Bericht über die Tätigkeit des Deutschen Imkerbundes e. V ... · Die Imkerei, entstanden unter...

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Bericht über die Tätigkeit des Deutschen Imkerbundes e. V. 2009/2010 vorgelegt auf der Vertreterversammlung am 09. Oktober 2010 in Potsdam

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Bericht über die Tätigkeitdes Deutschen Imkerbundes e. V. 2009/2010vorgelegt auf der Vertreterversammlung am 09. Oktober 2010 in Potsdam

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Liebe Imkerinnen und Imker,

der Tätigkeitsbericht 2009/2010 steht unter dem Motto „Imkereitrifft auf Moderne“.Die Imkerei, entstanden unter der Bezeichnung „Zeidelwesen“, wareine Sonderform der Waldbienenwirtschaft. Die Zeidler, auchBeutner genannt, machten sich das natürliche Verhalten wilderBienenschwärme zunutze.Die alten Wälder bestanden aus sehr artenreichem Mischwald mitstellenweise ausgedehnten, unwegsamen Sumpfgebieten, woErlen- und Weidengestrüpp schon sehr frühzeitig die wichtigePollentracht lieferte. Kaiser Karl IV. ließ 1350 die Weidenkätzchenunter Schutz stellen, weil diese Pflanze für Bienen sehr wichtig war.Zeidler waren damals wehrhaft und sie hatten bis 1796 eine eige-ne Gerichtsbarkeit!

Mit diesem kurzen Ausflug in die Geschichte komme ich zurück indas 21. Jahrhundert. Um „wehrhaft“ zu sein, müssen sich heute

Imkerinnen und Imker organisieren und die Organisation, der Verband, sollte mit einer Stimme nach außendie Rahmenbedingungen verlangen, die für die Durchführung einer Imkerei notwendig sind.

Die Bienen sind im Ökosystem unserer Landschaft unverzichtbar und schon seit Jahrhunderten fasziniertdie Menschen das Sozialverhalten der Bienen. Damit Bienen nützlich für unser Ökosystem sein könnenund ihr Sozialverhalten nicht gestört wird, benötigen sie bestimmte Voraussetzungen, um sich gut entwi-ckeln und leben zu können. Der Deutsche Imkerbund e.V. kämpft intensiv für derartige Maßnahmen undzeigt Ihnen mit dem vorliegenden Tätigkeitsbericht, was alles getan wurde, um dieses Ziel zu erreichen.

Als Ihr Präsident versuche ich unentwegt, mit wichtigen Personen aus der Politik national und internatio-nal, aus Verbänden und der Industrie, Instituten, staatlichen Einrichtungen usw. ins Gespräch zu kommen.Mir ist dabei wichtig, klare Positionen zu vertreten und Verbesserungen zu erreichen.

Verbesserungen sind notwendig- bei den Trachtbedingungen,- im Einsatz der Pflanzenschutzmittel- und im Bereich der Agrogentechnik, die nach derzeitigen Erkenntnissen komplett abzulehnen ist.

Von der Wissenschaft fordern wir vor allem weiterhin- eine einfache biologische Bekämpfungsmaßnahme gegen die Varroamilbe,- das Erforschen der Auswirkungen auf die Honigbienen bei den heutigen „high-tec-Pflanzen-

schutzmitteln“- und weitere Erkenntnisse aus dem Bienenmonitoring usw.

In der Vermarktung erwarten wir - vertretbare Bedingungen für unsere Marke „Echter Deutscher Honig“, bei dem nicht „Mischung…“ usw.

auf dem Etikett stehen darf- sowie weiterhin eine Steigerung bei den Nutzern unseres Gewährverschlusses, vielleicht erst jetzt

aufgrund der neuen Prägung.

Mit großen Anstrengungen leistet die Geschäftsstelle vielfältige Arbeitsbereiche und wird dabei mehr alsnur den Aufgaben eines Dienstleisters gerecht. Es steckt sehr viel Engagement in derAufgabenbewältigung, wofür ich sehr danke. Verfolgen Sie gespannt die einzelnen Berichte.Die Landesvorsitzenden und das Präsidium haben sich im Juli 2010 zu einer internen zweiten Klausur inOberwinter bei Bonn getroffen. Der „Geist“ bei dieser Klausur war hervorragend, weshalb auch gute

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Imkerei trifft auf Moderne

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Ergebnisse erzielt werden konnten. Es wäre schön, wenn ein gedeihliches Miteinander unseren gesam-ten Verband prägen könnte.

Liebe Imkerinnen, liebe Imker, bitte versuchen Sie Ihren Völkerbestand zu erhöhen, um dem stetigenRückgang entgegen zu wirken. Die finanzielle Unterstützung der EU für die Imkerei hängt maßgeblich vonder Völkerzahl ab. Sie sieht darin eine Anerkennung der von ihr bereitgestellten Gelder.Bei einem Abwärtstrend werden eher Gelder gestrichen! Also danke für das Plus beim Imkernachwuchsund nun noch bitte ein wenig „Anstrengung“ bei der Erhöhung der Völkerzahl!

Ihnen als Mitglieder in einem Orts- oder Kreisverein und Ihnen allen, die eine oder mehrere Funktionen inunserem Verband übernommen haben, danke ich herzlich für die Unterstützung der gemeinsamen Sache.Herzlich danke ich auch allen Behörden und bienenwissenschaftlichen Instituten für die angenehmeZusammenarbeit und die gewährte Unterstützung sowie die gute Zusammenarbeit mit der imkerlichenFachpresse.Ein besonderer Dank gilt unserer Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher-schutz, Ilse Aigner, und Ihren nachgeordneten Referaten für die sehr gute Gesprächsbereitschaft undZusammenarbeit.

Die biologische Vielfalt unserer Erde ist bedroht. Rote Listen für gefährdete Tiere und Pflanzen, die fort-gesetzte Zerstörung von Lebensräumen machen uns unmissverständlich klar: Wir gehen nicht pfleglichmit der Schöpfung um! Biologische Vielfalt, das ist der Reichtum unserer Erde.Sie als Imkerin, als Imker leisten einen wertvollen Beitrag für die biologische Vielfalt. Seien Sie stolz, dassSie mithelfen können, den Reichtum der Erde zu erhalten.

Ihr

Peter MaskePräsident

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Inhaltsverzeichnis Seite

Vorwort ....................................................................................................................................... 3

1. Herausforderungen für die Imkerei ................................................................................... 6

2. Struktur der Imkerei ............................................................................................................ 16

3. D.I.B. als Dachorganisation ............................................................................................... 20

4. Geschäftsstelle des D.I.B. und ihre Aufgabenbereiche .................................................. 24

5. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ..................................................................................... 29

6. Verbandstagungen ............................................................................................................. 39

7. Nationale Tagungen und Veranstaltungen ....................................................................... 42

8. Fachtagungen ..................................................................................................................... 43

9. Internationale Kongresse .................................................................................................. 45

10. Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft

und Verbraucherschutz ...................................................................................................... 46

11. Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Organisationen ........................................... 49

12. Europäische Gemeinschaft ............................................................................................... 50

13. Forschung und Wissenschaft ........................................................................................... 52

14. Echter Deutscher Honig .................................................................................................... 57

15. Markenbetreuung ............................................................................................................... 65

16. Honiguntersuchungsstelle des D.I.B. .............................................................................. 68

17. Rückstandsuntersuchungen ............................................................................................. 70

18. Werbung und Absatzförderung ........................................................................................ 72

19. Rechtswesen ...................................................................................................................... 75

20. Zucht ................................................................................................................................... 76

21. Ehrungen ............................................................................................................................ 81

22. Nachrufe ............................................................................................................................. 82

Anhang

Imkerei in der BRD – statistische Zahlenunterlagen ................................................................. 84

Honigimporte/Honigexporte ....................................................................................................... 86

Honigabfüllstellen ...................................................................................................................... 91

Zuchttabellen ............................................................................................................................. 93

Korporative Mitgliedschaften bei Verbänden ............................................................................. 96

Aufgabenbereiche der Mitarbeiter des Deutschen Imkerbundes e. V. ...................................... 97

Rundschreiben und D.I.B. Aktuell nach Datum und Stichworten .............................................. 100

Anschriften ................................................................................................................................. 107

INHALT

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sehr viel umfangreicher und aufwändiger sind alsvermutet (und erhofft). Letztendlich musste ein ge-radezu unglaublicher Aufwand betrieben werdenmit insgesamt fast 150 Versuchsvölkern, Totenfal-len, Dampfdruckmessungen innerhalb der Völker,Populationsschätzungen vor und nach AS-Be-handlungen sowie nach der Auswinterung. Dergrößte Teil dieser Untersuchungen wird ausInstitutsmitteln finanziert, jedoch sind insgesamtKosten entstanden, die nicht vollständig aus diesenHaushaltsmitteln bestritten werden können. Daherhat der D.I.B. 2009 einen weiteren finanziellenZuschuss gegeben. Mitte letzten Jahres musste der D.I.B. einigeFachhändler darauf hinweisen, dass ihreWerbeaussage betr. des BehandlungsmittelsApiLifeVar nicht zutreffend war. Zum damaligenZeitpunkt war noch keine nationale Zulassungerfolgt. Diese Fehlinterpretation trat auf, da dieWirkstoffe zwar eine europäische Zulassung hat-ten, das Medikament als solches aber keinenationale Zulassung. Diese erfolgte erst im August2009 durch das zuständige Bundesamt (BVL). DasMittel ist Apotheken- jedoch nicht verschrei-bungspflichtig. Außer dem bisher verwendetenThymol als Varroabekämpfungsmittel kommen beiApi Life Var® noch Menthol, Kampfer und Eukalyp-tusöl hinzu. Das Präparat ist einfach in der Anwen-dung, indem das Medikament in Plättchenform aufdie Rähmchenoberträger der obersten Zargegelegt wird. Einen Verdampfungsraum über denPlättchen benötigt dieses Bekämpfungsmittel nicht.Es eignet sich speziell für die Anwendung inVölkern mit Brut, also für die Sommerbehandlung.

Im Juli letzten Jahres wurde der D.I.B. von einerbesorgten Imkerin über die Aktionen eines„Naturarztes“ informiert, der im oberbayerischenRaum Vereinen ein Wundermittel gegen Varroaverkaufen wollte. Hier wurden die offiziellenBehörden eingeschaltet.

1. HERAUSFORDERUNGENFÜR DIE IMKEREI

1.1 Varroabekämpfung und Völkerverluste 1.2 Pflanzenschutz1.3 Feuerbrand1.4 Gentechnisch veränderte Organismen1.5 Trachtsituation in der blütenarmen Zeit1.6 Nährwertkennzeichnungs-/Lebensmittelinfor-

mationsverordnung1.7 Verpackungsverordnung 1.8 Steuergesetzgebung

1.1 Varroabekämpfung und Völkerverluste Nach wie vor gibt es für viele Bienen- und ganzeVölkerverluste keine Erklärung. Varroa, Viren,Nosema, Pflanzenschutzmittel, Trachtsituationoder ein Mix von allem? Die Winterverluste werdenin erster Linie durch die Varroamilbe undmöglicherweise nicht sachgemäße Behandlungzurückgeführt. Seit dem Auftreten der Milbe habensich nicht nur die Umweltbedingungen, sondernauch die notwendigen Behandlungsmittel und–methoden geändert. Wichtig ist die steteBeobachtung des Bienenvolkes und derUmweltfaktoren, um aus diesen die Behandlungabzuleiten. Die Landesinstitute und –anstalten fürBienenzucht vermitteln hierzu das ganze Jahr überwertvolle Hinweise. Aber es fehlt auch an wirksamen Behandlungsmit-teln. Vor nunmehr zwei Jahren hat sich der D.I.B.bereit erklärt, die Standardzulassung für die85%ige Ameisensäure zu finanzieren.

Derzeit ist ausschließlich 60%ige Ameisensäure(AS) zugelassen, eine Duldung der AS 85% gibt esnicht. Für die Umsetzung effektiver Bekämpfungs-konzepte und Rechtssicherheit für Berater undAnwender ist daher die Zulassung dringendnotwendig. Diese Argumente wurden auch vomBundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmit-telsicherheit (BVL) akzeptiert und mittlerweileunterstützt. Frau Dr. Rademacher hat sich bereiterklärt, die dafür notwendige Monographie(Wirksamkeit, Nebenwirkungen, Rückstände) zuerstellen. Drei Institute führen die hierfür nochfehlenden Versuche durch.

Es hat sich gezeigt, dass die für die Zulassung der85%igen Ameisensäure notwendigen Versuche

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Eine Zulassung der 85%igen Ameisensäure istdringend notwendig und überfällig, da diesenachgewiesenermaßen vor allem bei kälterenTemperaturen besser wirkt und damit den Be-handlungsspielraum erweitert.

Varroamilbeunter dem Mikroskop

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Neben den auf die Varroa zurückzuführendenWinterverluste haben wir das gesamte Jahr überebenfalls Bienenverluste zu beklagen, derenUrsachen größtenteils ungeklärt sind. Flugbienen,die aus unerklärlichen Gründen nicht zurück-kehren, schwächen die Völker.

1.2 PflanzenschutzPflanzenschutzmittel werden in nahezu allenKulturen zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheitenund –schädlingen eingesetzt, bienenrelevant sinddabei vor allem der Pflanzenschutz für Raps, Maisund Obst. Das Insektizid Clothianidin aus derWirkstoffgruppe der Neonicotinoide ist inDeutschland seit 2004 in verschiedenenPflanzenschutzmitteln enthalten, die überwiegendzur Saatgutbehandlung eingesetzt werden. Seitdem dramatischen Bienensterben in Baden undBayern im Frühjahr 2008 ruhen teilweise dieZulassungen von Saatgutbehandlungsmitteln, dieClothianidin enthalten. Es war damals eindeutigfestgestellt worden, dass eine Vergiftung derBienen durch Abrieb dieses Pflanzenschutzmittel-wirkstoffs bei Maissaatgut vorlag.

Eine zu klärende Frage ist, inwieweit die guteWasserlöslichkeit der Neonicotinoide dazu führt,dass diese Wirkstoffe von Bienen beim Wasser-holen ins Volk transportiert werden, z. B. beiAusschwemmung an die Oberfläche, durch liegen-gebliebenes Saatgut am Boden bei Regen oderdurch Pflanzensaftausscheidungen (Guttation).Untersuchungen der Landesanstalt für Bienen-kunde der Universität Hohenheim haben eindeutignachgewiesen, dass Clothianidin durch Guttationvon Bienen aufgenommen wird und stark toxischwirkt. Von Seiten der Industrie wurde dahervorgeschlagen, mit Managementmaßnahmen dieszu verhindern. In Gesprächen mit Industrie-vertretern wurde deutlich dargestellt, dass es nichtmöglich sei, den Bienenflug zu lenken und dieBienen in ihrem Verhalten zu beeinflussen.

Dass auch die chemische Industrie diese Problemebewusster wahrnimmt, zeigt, dass sie dasGespräch mit den Imkern sucht, um zu einerLösung oder zumindest um zu einem gangbarenWeg zu kommen, der für alle Beteiligten erträglichist. Am 21. Januar hatte daher der Industriever-band Agrar (IVA) zu einem Treffen in die Berliner

Geschäftsstelle den Präsidenten des D.I.B. einge-laden. Begleitet wurde er von der Geschäftsführe-rin. Dr. Jachmann, Präsident des IVA und gleichzeitigGeschäftsführer von Syngenta, leitete dasGespräch. Von Seiten der Industrie nahmen nochDr. Marchand, Geschäftsführer von Bayer CropScience Deutschland, Herr Achelpöhler,Hauptgeschäftsführer des IVA, und Dr. Dechet,Referat Technik und Umwelt des IVA, teil.Angesprochen wurden mehrere Themen• Bedeutung der Bienen und ihre Schlüsselfunktion

für die Natur• Blühflächen – Landwirtschaft• Koexistenz: Imker-Landwirt• Managementmöglichkeiten der Imker, um evtl.

Vergiftungsschäden vorzubeugen (Abwandern,Bienentränken …) - Ausgangspunkt war hier dieGuttationsproblematik

• Managementmöglichkeiten der Landwirte, umweniger PSM einsetzen zu müssen(Bsp. Fruchtfolge)

• Bienengesundheit – Varroabekämpfung (u. a.Impfstoff/Vitalität)

Dr. Jachmann fragte direkt nach den Wünschen derImkerschaft, bei deren Umsetzung sie evtl. behilf-lich sein könnten. Präsident Maske wies auf folgende Punkte hin• Entwicklung von PSM ohne Neonicotinoide• Entwicklung neuer Varroabekämpfungsmittel,

evtl. auch Impfstoff• Einwirken auf die Landwirte weniger PSM

einzusetzen und ihnen Alternativmöglichkeitenaufzuzeigen

• Unterstützung bei der Schaffung von Blühflächen

Erst am 11. Februar 2010 erfuhr der D.I.B. durcheine E-Mail über die geplanten Großflächenver-suche in Baden mit den Maissaatgutbeizen Cruiser(Wirkstoff: Thiamethoxam) und Poncho (Wirkstoff:Clothianidin), die der Oberrheinische Saatgutver-mehrerverband beim Landwirtschaftsministeriumdes Landes Baden-Württemberg beantragt hatte.Diese Information war für uns umso erstaunlicher,da im Rahmen der Gespräche auf der GrünenWoche in Berlin auch die Auswirkungen derMaisbeizung ein Thema waren mit den für derartigeZulassungen zuständigen Stellen. Am Apisticustagin Münster am 7. Februar hatte Prof. Böhmer vonder Landwirtschaftskammer NRW nochmalsbetont, dass es in Deutschland keine Maisbeizun-gen mit Clothianidin geben werde, bis die Gutta-tionswasserfrage geklärt wäre.

Nach Kenntnisnahme des Sachverhaltes hat derD.I.B. umgehend das Julius-Kühn-Institut, das

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Der D.I.B. hat seither gegenüber allen zustän-digen Behörden und der Politik mehrfach auf dieGefährlichkeit von Clothianidin und anderer Neo-nicotinoide hingewiesen und gefordert, dass eineSchädigung von Bienen und Brut durch Pflanzen-schutzmittel nicht hinnehmbar ist.

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ohne dass es der Imker merken muss. Nach Angaben der im Deutschen Imkerbund e. V.organisierten über 81.000 Imkerinnen und Imkerbetrug der Bestand im Jahre 2009 ca. 600.000Bienenvölker. Allerdings dürfte gerade der Winter2009/2010 einen Verlust an Bienenvölkern von ca.30 % und mehr erbringen. Hierbei handelt es sichum einen Durchschnittswert, worin auch Bienen-stände mit Totalverlust enthalten sind. Gerade auchim Hinblick auf die hohen Bienenverluste könnenBienen nicht einer weiteren bewussten Gefährdungausgesetzt werden. Ein Management zur Versorgung der Bienen mitkünstlichen vom Imker zur Verfügung gestelltenWasserquellen ist leider nicht zu leisten. Bienenlassen sich bei ihrem Ausflug nicht vom Imker lei-ten, sondern sie orientieren sich am „Angebot" inder Natur.

Darüber hinaus muss angeführt werden, dass dieStandorte der meisten Imker in Deutschland festeBienen-Standorte sind und diese unmittelbarentsprechenden Ackerflächen ausgeliefert wären. Zu erwähnen wäre abschließend, dass derUmbruch von Grünflächen zur Nutzung vonMaisanbau unter Einsatz stark toxischer Pflanzen-schutzmitteln aus meiner Sicht keine gute fachlichePraxis in der Landwirtschaft darstellt. Durch dasNichtstattgeben des im Betreff genannten Antrageskönnten Sie m. E. mithelfen, den Anbau andererPflanzen zur Biomassegewinnung zu fördern. Zusammenfassend muss ich mitteilen, dass ich alsVertretung von mehr als 81.000 Imkerinnen undImkern aus vorgenannten Gründen einem fürBienen stark toxischem Mittel keinesfalls zustim-men kann und auch solche Schäden nicht unter einsogenanntes „vertretbares Maß" einstufe.“

Die Sondergenehmigung hat das BVL am 12. Märztrotz der vorliegenden Proteste für die Dauer von120 Tagen in den Bundesländern Bayern, Nieder-sachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalzmit Auflagen erteilt. Das Mittel konnte daher regio-nal begrenzt ab April eingesetzt werden. DiePflanzenschutzmaßnahme wurde durch einBienenmonitoring begleitet, um eventuelle Aus-wirkungen des Einsatzes auf die Bienenvölker zudokumentieren. In Regionen, in denen dieAusbringung des Mittels geplant war, luden dieÄmter für Ernährung, Landwirtschaft und Forstenzuvor Vertreter der Kreisimkerverbände und desLandesbauernverbandes zu einem „Runden Tisch“ein, um über die besondere Situation einschließlichder Darlegung der Risiken und Sicherheitsvor-kehrungen zu informieren sowie einen gegenseiti-gen Austausch und eine konstruktive Zusammen-arbeit zu ermöglichen.

Bundesministerium für Landwirtschaft undErnährung und den Industrieverband Agrar sowiedie Landesanstalt für Bienenzucht an derUniversität Hohenheim angeschrieben. Fast zeit-gleich kam die Aufhebung der Zulassung, so dasskeine Großflächenversuche durchgeführt wordensind. Der D.I.B. gab deutlich seinem Unmut Ausdruck,dass er so spät davon erfahren hat und dieImkerschaft nicht in die Planungen mit einbezogenwurde. Der D.I.B. setzt sich mit Nachdruck gegenden Einsatz von Clothianidin ein.

Mit Schreiben vom 23.02.2010 hat das Bundesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit(BVL) den D.I.B. darüber informiert, dass einAntrag auf Zulassung des Pflanzenschutzmittels„Santana“ vorliege, in dem der Wirkstoff Clothia-nidin als Mikrogranulat enthalten ist. Da eineBekämpfung des Drahtwurms auf ca. 40.000 haMaisfläche im Bundesgebiet mit einem starkenBefall (> 25 %) zurzeit dringend empfohlen werde,gelte „Gefahr im Verzug“ (§ 11.2 (2) Pflanzen-schutzgesetz). Das BVL erwäge daher trotz derungeklärten Guttationswasserproblematik eineGenehmigung unter strengen Auflagen und einerEinsatzbeschränkung auf ca. 20.000 ha Anwen-dungsfläche. Der D.I.B. hat daraufhin sofort reagiert und sichgegen diese Ausnahmezulassung ausgesprochen:

„… dass der Wirkstoff Clothianidin systemisch ver-lagert und mit Guttationstropfen ausgeschiedenwird und dieser Wirkstoff als stark toxisch fürHonigbienen einzustufen ist. Die Aufnahme einerbereits sehr geringen Flüssigkeitsmenge führt zumTod der Bienen. Parallel zu dem Aufgehen desMaissaatgutes in den Monaten April/Mai findet imBienenvolk eine starke Brutnestausdehnung statt,wobei die Königin bis zu 2.000 Eier pro Tag legt.Entsprechend des Brutnestes ist es gerade zudieser Zeit erforderlich, eine große Menge anWasser zur Futterzubereitung und -versorgung derBienenlarven von „Wasserholerinnen" in das Volkzu bringen. Bisher ist nicht bekannt, wo und inwelchem Umkreis die Bienen Wasser holen. DasAufnehmen von Guttationswasser an Pflanzen istaber unbestritten. Weiterhin ist anzunehmen, dass Bienen mitaufgenommenem Guttationswasser, das Inhaltedes Wirkstoffes „Clothianidin" enthält, noch aufdem Feld sterben und nicht in das Volk zurück-kehren. Nicht zurückkehrende „Wasserholerinnen"können das Brutnest nicht versorgen, waszwangsläufig zu Brutschäden führt. Aufgrund deshohen Hygienefaktors bei Honigbienen wird imVolk geschädigte Brut aus dem Brutnest entfernt,

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Mit E-Mail vom 3. März 2010 hatte der D.I.B. beimBVL nachgefragt, warum das Mittel „Mospilan SG“mit dem Wirkstoff Acetamiprid aus der Gruppe derNeonicotinoide zugelassen und es nicht alsbienengefährlich eingestuft werde. Die Antwort kamumgehend: Die Toxizität von Acetamiprid sei umden Faktor 2.500 niedriger als Clothianidin,Thiamethoxam oder Imidacloprid. Dies läge aneiner anderen Molekülstruktur des Wirkstoffs, derdeshalb als B4 eingestuft werde. Außerdem hättenVersuche mit Testvölkchen keine negativenAuswirkungen auf Bienen und Bienenbrut gezeigt.Die Antwort wurde zunächst zur Kenntnis genom-men. Der D.I.B. wird die weitere Entwicklungbeobachten und ggf. versuchen zu beweisen, dassdie Ergebnisse nicht zutreffen und eine Bienenge-fährlichkeit besteht.

Um gegenüber Ministerien, Behörden, Landwirten,Industrie belegbar argumentieren zu können,müssen die Bienenschäden nachgewiesen wer-den. In 2008 waren es noch 203 Einsendungen andas Julius-Kühn-Institut in Braunschweig, welchesfür Bienenvergiftungen zuständig ist. 2009 wurdendagegen nur 156 Einsendungen registriert. Dies istzu wenig, um damit begründet argumentieren zukönnen. In einigen Bundesländern existiert bereitsein Netzwerk für Bienenvergiftungen. Ziel muss essein, bundesweit in allen Imker-/Landesverbändenein möglichst einheitliches Meldesystem beiBienenvergiftungen aufzubauen. Hierzu wäre diegenaue Feststellung und Schadensaufnahme beimVerdacht auf Pflanzenschutzmittel-Vergiftungenwichtig. Dafür benötigt der Imker eineHandlungsanweisung.

Voraussetzungen für das Funktionieren einessolchen Systems sind:• Sofortige Schadensmeldung durch den Imker und

die Motivation der Imker, die Schäden zu meldenund nicht selbst zu regeln

• Schulung der Ansprechpartner in den Imker-vereinen sowie der Gesundheitsobleute der Ver-eine oder Verbände zur richtigen Schadensauf-name und Probenahme

• Aufbau eines engen Kontaktes zum Fachinspek-tionsdienst des Pflanzenschutzamtes der jeweilszuständigen Landwirtschaftskammer

• Meldung von Schäden an die jeweils zuständigenbienenwissenschaftlichen Institute, u. a. mit Ein-sendung von Bienenproben – hier abgestorbeneBienen mit Pollenhöschen

• Einbindung der Bienenzuchtberater des Instituteszur Schadensermittlung und Aufnahme

Eine Art Handlungsanweisung wurde vom D.I.B.auf seine Homepage gestellt sowie als Beilage inD.I.B. AKTUELL verteilt.

Seit November 2009 ist das sog. EU-Pflanzen-schutzpaket in Kraft getreten. Die Verordnung (EG)Nr. 11107/2009 des Europäischen Parlaments unddes Rates vom 21.10.2009 über das Inverkehr-bringen von Pflanzenschutzmitteln ersetzt die bis-lang geltende Richtlinie 91/414/EWG über dasInverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln. IhrAnwendungsbereich ist jedoch erweitert. Der D.I.B.hat, wie bereits im letzten Tätigkeitsbericht festge-halten, das Verfahren aktiv begleitet. Neben derTeilnahme von Anhörungen erfolgten schriftlicheStellungnahmen. Kritisch erscheint für uns nachwie vor die Einteilung der EU in drei Zonen (Nord,Mitte, Süd) und die damit verbundene gegenseitigeAnerkennung der Zulassung von Pflanzenschutz-mitteln. Neben den geografischen und klimatischenBedingungen, unter denen der Einsatz der Mittelerfolgt, sind auch die Zulassungsverfahren nichteinheitlich. Um hier Leitlinien für die ab Juni 2011 geltendeneue zonale Zulassung zu schaffen, trafen sich imJanuar 2010 70 Experten aus den EU-Mitglieds-staaten beim Bundesamt für Verbraucherschutzund Lebensmittelsicherheit, um über die zukünftigeZusammenarbeit der an der Pflanzenschutzmit-telzulassung beteiligten Behörden zu diskutieren.

Weiterhin ist die EU für die Zulassung, Bewertungvon Wirkstoffen und Festsetzung von Rückstands-höchstmengen verantwortlich. Während die Zulas-sung der Pflanzenschutzmittel und deren Anwen-dung in die Zuständigkeit der Mitgliedsstaaten fällt. Verschärft wurden die Bedingungen der Zulassung.Wirkstoffe, Synergisten und Safener dürfen zukün-ftig nur noch zugelassen werden, wenn sie für denMenschen keine• krebserzeugende• erbgutschädigende• die Fortpflanzung schädigende oder

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Das Präsidium des D.I.B. fordert ausdrücklich:• Keine Großflächenversuche und kein Ein-

satz von Pflanzenschutzmitteln mit Neonicotino-idhaltigen Wirkstoffen, solange der Schutz derBienen nicht gewährleistet ist.

• Umfassende Überprüfung der betreffendenzugelassenen Pflanzenschutzmittel hinsichtlichder Bienenvolkgefährlichkeit und Überwinte-rungsfähigkeit der Bienenvölker unter realen,natürlichen Bedingungen.

• Umfassende Prüfung und Untersuchung derAuswirkung von neuen Pflanzenschutzmitteln.

• Vor Zulassung auf Bienen und Bienenvölker,umfassende Erforschung der subletalen Effektevon Neonicotinoiden auf Bienen und Brut.

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Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaftund Verbraucherschutz folgender Zeitplan festge-halten:

• Besprechungen mit allen Beteiligten sollten imJanuar bis spätestens Anfang Februar erfolgen.

• Entwurf der Allgemeinverfügungen und dieentsprechenden Unterlagen sollten anschließendumgehend zum BVL gesandt werden.

Aufgrund der Sachlage werden wir Imker wohlnoch lange mit dem Problem leben müssen. Vondaher ist die Zusammenarbeit mit allen Beteiligtenvon großer Bedeutung.

1.4 Gentechnisch veränderte OrganismenNach Angaben der industrienahen Agentur ISAAA(International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications) wurden im Jahr 2009 in ins-gesamt 25 Ländern 134 Millionen Hektar gentech-nisch veränderter Pflanzen angebaut. Bspw. sindüber 70 % der Weltsojaernte gentechnisch verän-dert, wobei dies überwiegend Futtermittel betrifft.

Nach wie vor herrscht in diesem Bereich für unsImker vollkommene Rechtsunsicherheit. Von derrechtlichen Seite aus gesehen ist der Anbau vongentechnisch veränderten Pflanzen, die einelebensmittelrechtliche Zulassung haben, kein„Problem“. Hier gilt der Schwellenwert von 0,9 %und die Regelung für tierische Lebensmittel.Jedoch trifft dies in den seltensten Fällen zu. 2010haben wir aufgrund des Anbauverbotes vonMON810 außer der Kartoffel Amflora keinen Anbauvon GVO in Deutschland.

Mit der Anbauzulassung der gentechnisch verän-derten Kartoffel Amflora durch die EuropäischeKommission am 2. März 2010 geht ein 13 Jahreandauerndes Zulassungsverfahren zu Ende. Wiesie sich für die Landwirte in Deutschland unmittel-bar auswirkt, ist noch nicht klar. Gemäß demGentechnik-Gesetz ist eine Meldung 3 Monate vorder Auspflanzung im Standortregister obligatorisch.Da im Register gegenwärtig nur 20 Hektargemeldet sind, ist in diesem Jahr nicht mit einemgroßflächigen Anbau zu rechnen.Bei der gentechnisch veränderten Kartoffel Amflorahandelt es sich um eine Kartoffel mit erhöhtemAmylopectingehalt in der Stärke. Die gesamteKnolle wird zur Papierherstellung verwendet.Die Kartoffel hat eine lebensmittel – und futtermit-

• hormonell schädigende Wirkunghaben.

Im Hinblick auf die Umwelt werden folgendeAusschlusskriterien festgelegt:• keine Einstufung als persistente organische

Schadstoffe,• nicht persistent, bioakkumulierbar und toxisch,• keine Einstufung als sehr persistente und sehr

bioakkumulierbare Stoffe und• keine hormonell schädigende Wirkung auf Nicht-

Zielorganismen.

Zukünftig wird sich die Zulassung eines Pflanzen-schutzmittels nicht mehr an konkreten Risiken derpraktischen Anwendung des Wirkstoffes orien-tieren, sondern an der von ihm ausgehenden theo-retischen Gefahr.

1.3 FeuerbrandTrotz umfangreicher nationaler und internationalerForschungsaktivitäten auch im Jahr 2009 gelanges bislang nicht, durchgreifende Bekämpfungsver-fahren für diese Pflanzenkrankheit zu entwickeln,die ohne Antibiotika haltige Pflanzenschutzmittelauskommen. 2009 herrschten gegenüber 2007 und 2008 für denErreger in allen Befallsgebieten ungünstigereKlimabedingungen vor. Dennoch wurde stärkererBefall beobachtet, da das Infektionspotential auf-grund des gravierenden Befalls der Vorjahre hochwar und dies trotzt der wenigen günstigenInfektionsbedingungen für einen stärkeren Befallausreichte. Allgemeinverfügungen wurden von denLändern Baden-Württemberg, Bayern, Branden-burg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nord-rhein-Westfalen (dieses Bundesland fehlte in allenBerichtsteilen und wird nachgetragen werdenmüssen – auch wenn kein Einsatz erfolgte),Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt undThüringen erlassen. Insgesamt wurde von den Obstbauern wesentlichweniger Antibiotika eingesetzt als genehmigt gewe-sen war. In Baden-Württemberg und Bayernmussten insgesamt rund 1,25 t Honig aufgrund derÜberschreitung der herabgesetzten Höchstmengevon 0,01 mg/kg aufgekauft werden. In den anderenBundesländern wurde bei keiner gezogenen Probedie Höchstmenge überschritten.

Von allen Verbänden wurde einheitlich die rei-bungslose und gute Zusammenarbeit mit denLandesbehörden, den Obstbauern und denPflanzenschutzdiensten hervorgehoben. Damit dieBesprechungen im neuen Jahr rechtzeitig erfolgenund die Unterlagen frühzeitig dem BVL vorliegen,wurde in der Sitzung am 08.12.2009 im

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Doch bis heute kennt niemand das Ausmaß derökologischen Folgen durch den Einsatz transge-ner Pflanzen. Die Risikoforschung hinkt hinterder Kommerzialisierung transgener Pflanzen her.

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telrechtliche Zulassung erhalten. Somit bestündebei einem eventuellen Polleneintrag kein Vermark-tungsproblem für den Honig.Besonders schwierig ist die Lage hinsichtlichFreisetzungen. Da dies ein Versuchsanbau ist,haben diese Pflanzen noch keinerlei Zulassung.Hier gilt die absolute Nulltoleranz. Das Musterverfahren eines Imkes gegen die FirmaPionier betr. Freisetzungen am Standort Kitzingenwurde erstinstanzlich abgewiesen. Das Beru-fungsverfahren läuft noch. 2010 waren erneut Freisetzungen in diesem Gebietgeplant. Daraufhin hat der Deutsche Imkerbundgemeinsam mit Dr. Palme ein weiteres Einwen-dungsverfahren dieses Imkers eingeleitet, obwohlPioneer 2010 auf die Freisetzung verzichtet hat.Die Freisetzungsgenehmigung für die FirmaPioneer gilt jedoch bis zum Jahr 2011, so dassdiese ohne besonderes Verfahren im nächstenJahr genutzt werden könnte. Da Einwendungen nurab Beginn, auch für die Folgejahre, durchgeführtwerden können, wurde ein Einwendungsschreibenmit Datum vom 26.02.2010 an das BVL durch Dr.Palme versandt. Der D.I.B. unterstützt dieseVerfahren, um parallel zu den Verhandlungen mitdem Gesetzgeber auf allen möglichen WegenRechtssicherheit für uns Imker zu erlangen.

Das sog. Augsburger Verfahren aus 2008 ist jetztam Europäischen Gerichtshof anhängig. Das Urteilbesagt, dass Honig der Pollen von GVO-Pflanzenenthalte, die keine lebensmittelrechtliche Zulas-sung haben, nicht verkehrsfähig ist. Da das Urteilsich noch in Berufung befindet, ist es nach wie vornicht rechtskräftig. Mit einer Entscheidung ist wohl2010 nicht mehr zu rechnen.

Weiterhin problematisch sind die Saatgutver-unreinigungen, zu denen es in diesem Frühjahrvermehrt gekommen ist.Durch Pressemitteilungen wurde Anfang Junibekannt, dass in einigen Bundesländern verun-reinigtes Maissaatgut mit genveränderten Orga-nismen (GVO) in den Handel gekommen wäre. Daein Teil dieser Partie nicht aus dem Verkehr gezo-gen werden konnte, ist ein Teil auch zur Aussaatgekommen. Hierbei handelt es sich zu großenTeilen um Verunreinigungen mit der MaislinieNK603, die in Europa zwar eine Lebensmittel- undFutterrechtliche Zulassung hat, allerdings nicht fürden Anbau zugelassen ist.Der D.I.B. hat umgehend reagiert und die betroffe-nen Länderministerien mit der Bitte um eineStellungnahme am 9. Juni 2010 angeschrieben. Eswurde nachgefragt, was mit dem Begriff„Vernichtung“ gemeint sei und einen Umbruch derbetroffenen Flächen gefordert, um den Eintritt der

Pflanzen in die Blüte zu verhindern.Zwischenzeitlich hat die Hälfte der betroffenenMinisterien geantwortet und größtenteils einenUmbruch der Maisflächen mitgeteilt.

Bereits im Juli 2009 wurde dem D.I.B. eineSaatgutverunreinigung in Rheinland-Pfalz undBaden-Württemberg bekannt. Es handelte sichauch damals um die Maislinie NK603. BeiNachfrage bei den entsprechenden Länderminis-terien und dem Bundesministerium wurde uns ein-hellig mitgeteilt, diese Verunreinigung stellte keinProblem für den Honig dar, da NK603 eine lebens-mittelrechtliche Zulassung habe. Fachanwälte da-gegen teilten uns mit, dass keinerlei Zulässigkeitdes Anbaus bestehe und daher bei Polleneintragdieser Maislinie in den Honig dieser nicht vermark-tungsfähig sei. Dies ist ein deutliches Zeichen fürunsere Verunsicherung. Welche Aussage trifft letzt-endlich zu? Bleiben wir Imker nicht auf derStrecke? Aus diesem Grund sind Gerichtsverfahrenvon großer Bedeutung.

Die neue EU-Kommission plant eine Änderung desZulassungsverfahrens. Bisher konnte im Minister-rat meist keine qualifizierte Mehrheit derMitgliedsstaaten für oder gegen eine Zulassungerreicht werden, so dass die EU-Kommission wie inden europäischen Verträgen vorgesehen ihreVorschläge umsetzen und die Zulassung erteilenkonnte. Die Mitgliedsstaaten waren an dieseEntscheidung dann gebunden. Zukünftig soll jedemMitgliedsstaat freigestellt werden, ob er die auf EU-Ebene zugelassenen GVO zum Anbau freigibt.Hierbei ist mit einem freizügigeren Zulassungsver-fahren zu rechnen. Wenn diese Vorgehensweisezunächst positiv erscheint, da die Bürger in deneinzelnen Mitgliedsstaaten mehr Einfluss nehmenkönnen und die Möglichkeit besteht, ganzeMitgliedsländer Gentechnik frei zu halten, wird dieGefahr der Verunreinigungen bei Futter- undLebensmitteln wie bei Saatgut durch den interna-tionalen Handel immer größer und somit indirektdie der Verteilung von GVO durch die Hintertür. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor im Bereich GVOsind die Auswirkungen auf die Bienenvölker. Hierbesteht nach wie vor ein hoher Forschungsbedarf,der vom BMELV eingefordert wurde. Das BMELVfördert ein Forschungsprojekt an der UniversitätBayreuth über die Auswirkungen von Bt-Mais aufHonigbienen.

HERAUSFORDERUNGEN

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Wenn auch der D.I.B. den Anbau von gentech-nisch veränderten Pflanzen grundsätzlich ablehnt,distanziert er sich gleichzeitig von jeglichen Über-griffen auf fremdes Eigentum, der D.I.B. wird sichausschließlich rechtsstaatlichen Mittel bedienen

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Für den Erhalt von Arten- und Strukturvielfalt bedarfes daher der Integration von Umweltinteressen indie Agrar- und Förderpolitik. Letztendlich profitiertdie Landwirtschaft ebenfalls davon, da dadurch dieBestäubung vieler landwirtschaftlicher Kulturengesichert wird. Schon heute sind Obstbauern aufder Suche nach Bienenvölkern zur Einwanderungin ihre Kulturen.Dies war eines der zentralen Themen, die vomD.I.B. in allen Gremien und Gesprächen vorgetra-gen wurde.

Die von der EU-geförderten Blühstreifenprogram-me sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein.Blühstreifen helfen zwar zur Verbesserung derBiodiversität, notwendig sind aber Blühflächen, umWildinsekten und Bienen genügend Nahrunglangfristig zu bieten. Um zu ermitteln, welche Maßnahmen denLandwirten auch im Jahr 2010 angeboten werden,hatte der D.I.B. die Länderministerien ange-schrieben und um Mitteilung der Förderprogrammegebeten. Imker wie Landwirte müssen informiertwerden, um gemeinsam die Möglichkeiten aus-zuschöpfen. Der Bauernverband hat dies in seinemVerband ebenso weitergegeben wie der D.I.B.Doch sind die Förderanträge umfangreich undkompliziert, dass viele sich davor scheuen. DerLandwirt benötigt einen Ausgleich für seineErnteeinbuße. Auch hier kann eine Verbesserungder Situation nur gelingen, wenn Imker und Land-

wirt zusammenarbeiten.Ohne Landwirte geht es nicht,denn sie haben die Flächen, diewir für die Anpflanzung vonBienenweiden benötigen.

Weiterhin setzt der D.I.B. aufAlternativpflanzen zum Mais alsBiomasse. Seit drei Jahrenlaufen an der BayerischenLandesanstalt für Weinbau und

1.5 Trachtsituation in der blütenarmen Zeit

„Bienen hungern im Sommer“ war im August 2009eine Überschrift in vielen Veröffentlichungen.Tatsächlich traf dies in vielen Gebieten zu. Nachder Rapsernte war die Trachtlage vorbei und soweitdie Bienen nicht gefüttert wurden, hungerten oderverhungerten sie. Wald und Heide honigenunregelmäßig. Hinzu kommt die Veränderung inden angebauten Sorten bspw. bei derSonnenblume aber inzwischen auch vermehrt beimRaps. Die intensive Nutzung landwirtschaftlicherNutzflächen - im vergangenen Jahr hat sich diestillgelegte Fläche von 648.000 ha auf 310.000 hamehr als halbiert und in Norddeutschland sindunzählige Grünlandflächen in Ackerland umgewan-delt worden - sowie der verstärkte Anbau vonEnergiepflanzen führen mehr und mehr dazu, dassBlüten besuchende Insekten, insbesondere Honig-bienen, in der freien Natur nicht mehr genügendPollen und Nektar vorfinden. Darüber hinaus nimmtder Einfluss von Pflanzenschutzmaßnahmen aufdie Gesundheit der Bienen zu, wie bspw. derEinsatz von Totalherbiziden, Insektiziden, Fun-giziden, sowie der Saatgutbeizung bei der intensi-ven landwirtschaftlichen Nutzung.Das positive Trachtangebot verlagert sich vomLand (Pflanzenarmut) auf die Stadt (Vielfalt anblühenden Pflanzen), wobei in Ballungszentren dieGefahr von Nachbarschaftsstreitigkeiten höher ist.

HERAUSFORDERUNGEN

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Man kann dort die Honigbienenicht halten, wo die Landschaftblütenarm geworden ist undkein ausreichendes Nahrungs-angebot vorliegt. Ohne eine vor-ausschauende Landschaftsent-wicklung wird das Halten vonBienen zukünftig nicht mehrmöglich sein.

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Gartenbau verschiedene Forschungsprojekte imBereich Biomasse aus Blühpflanzen. Zurzeit wer-den ca. 80 aus den ersten Versuchen verbliebenePflanzenarten auf ihre Biomasseerträge imVergleich zu Mais getestet. Dabei wird die Eignungheimischer Wildstaudenarten zur Biogasgewin-nung untersucht. Artenreiche Testmischungen wur-den für sowohl trockene als auch eher feuchteStandorte entwickelt und auf ihre Biomasseproduk-tion überprüft.Erste Ergebnisse zeigen, dass diese Flächen fürBienen einen großen Wert haben und von diesengerne angenommen werden.Die erste Projektphase endet 12/2010, gefördert u.a. durch die Fachagentur NachwachsendeRohstoffe (FNR). Ab 2011 beginne eine zweitePhase, für die noch Flächen gesucht werden. EinMonitoring für Wildtiere und Bienen ist ebenfallsgeplant.Da noch Partner zur Unterstützung gesucht wur-den, hat der D.I.B. dem Präsidenten der Bayeri-schen Landesanstalt Unterstützung angeboten. Ineinem Antwortschreiben wurde um unterstützendeLobbyarbeit durch den D.I.B. gebeten.

Weitere Versuche werden mit der DurchwachsenenSilphie vorgenommen. Dabei handelt es sich umeinen ausdauernden Korbblütler aus Nordamerika,der in Russland und auch zu DDR-Zeit angebautwurde. Wegen des Wasserspeichers in denBlattachseln wird sie auch als „Becherpflanze“bezeichnet. Zurzeit wird die DurchwachseneSilphie als Alternative zu Mais im Einsatz alsFutterpflanze, Koferment für Biogasanlagen,Bienenweide und somit als Lebensraum für ver-schiedenste Insekten in mehreren Landesanstaltengetestet. Wie alle Korbblütler hat die Durchwach-sene Silphie ein sehr gutes Pollenangebot.Vom jetzigen Wissensstand aus, stellt dieDurchwachsene Silphie eine echte Alternative zuMais dar, da diese Pflanze an vielen Standortengedeihe, kaum Klimaansprüche mit einem mäßigenWasserbedarf habe und mehr Biomasseerträge alsder Mais aufweise.Außerdem wäre ein Herbizideinsatz nur imAnpflanzjahr notwendig, dann nicht mehr.

Die Forderungen des D.I.B. sind in diesem Bereich:- statt Mais als Biomasse blühende Pflanzen,- Umsetzung aller Anregungen vom Netzwerk

Blühende Landschaft für öffentliche Liegenschaf-ten,

- statt Gelbsenf als Zwischenfrucht Phacelia, - wieder Saatgut bei Raps und Sonnenblume, das

Nektar spendet.

Die Landwirtschaft hat nicht nur die Aufgabe,

gesunde Lebensmittel zu produzieren, sondernauch Landschaft, Umweltgüter und sozialeSicherheit zu erhalten.

Parallel zur Landwirtschaft gibt es aber noch wei-tere Möglichkeiten. Der D.I.B. hat sich mitSchreiben vom 16.04.2010 an Bundesumweltmi-nister Röttgen gewandt, um im Rahmen dermomentanen Diskussion zur Neuregelung des„Erneuerbare Energie Gesetzes“ (EEG) auf dieFutternotlage bei Blüten besuchenden Insekten,insbesondere bei Bienen, hinzuweisen. Durchentsprechende Fördervorgaben bei der Geneh-migung von Photovoltaik-Anlagen könnten ent-sprechende Auflagen für die Ansaat vongeeigneten Blühmischungen niedriger Blühpflan-zen aufgenommen werden.

1.6 Nährwertkennzeichnungs-/Lebensmittel-informationsverordnung

Verbraucher haben ein Recht darauf zu wissen,was in ihren Lebensmitteln enthalten ist. Dahersind Informationen über die Zusammensetzungund den Nährwert von vielen Lebensmittelnunverzichtbar. Bisher existieren eine Reihe vonVerordnungen und Richtlinien zu Inhaltsstoffen undzur Etikettierung von Lebensmitteln, die Honigüberwiegend nicht betreffen. Eine umfassendePflichtkennzeichnung besteht bisher nicht. DieVielzahl der Rechtsvorschriften zu Informationen istnur noch schwer überschaubar, dazu gibt es vielemitgliedsstaatliche Regelungen. Die EU hat sichdaher das Ziel gesetzt, eine einheitlicheLebensmittelkennzeichnung zu erlassen.

Bereits Ende Januar 2008 legte die Kommissiondem Parlament und dem Rat einen ersten Vor-schlag vor. Es gingen insgesamt 1.332 Änderungs-vorschläge ein. Eine Abstimmung im EU-Parla-ment am 17. Juni 2010 brachte u. a. folgendesErgebnis:• Die Hersteller müssen nun Angaben zu Energie-,

Salz-, Zucker- und Fettgehalt auf der Vorderseiteder Verpackung machen.

• Energie- und Nährstoffmenge sind stets pro 100 goder 100 ml anzugeben

• Keine Angaben für lose Ware• keine Einführung einer Lebensmittel-Ampel

Insgesamt stimmten 559 Abgeordnete mit ja, 54 mitnein, 32 enthielten sich.Der vom EU-Parlament beschlossene Gesetz-entwurf geht nun in den Ministerrat, eine schnelleEinigung wird jedoch nicht erwartet. Sollte dasParlament das Gesetz dann in zweiter Lesungendgültig beschließen, haben die betroffenenUnternehmen drei Jahre Zeit zur Umsetzung.

HERAUSFORDERUNGEN

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nährung und der Gesunderhaltung bedeutungsvoll.

Honig ist ein Naturprodukt und nicht standar-disierbar. Selbst bei gleicher botanischer undregionaler Herkunft variiert dieses Naturprodukt inseiner Zusammensetzung. Es können somit nurMittelwerte angegeben werden. Insbesondere denvielen Freizeitimkern ist es aus finanzieller Sichtunmöglich, den Kohlenhydratgehalt ihrer Honigeermitteln zu lassen.“

Auf diesen Sachverhalt wiesen wir in einemSchreiben vom 25. März 2010 BundesministerinAigner hin.

Insbesondere betonten wir in dem Schreiben, dasseine rechtlich verbindliche Angabe der Nährwertefür Honig zur Folge hätte, dass noch mehr Imkerals bisher ihre Tätigkeit aufgeben. Schon heute istin vielen Regionen die flächendeckende Bestäu-bung bedroht. Eine weitere Verringerung in derAnzahl der Imkereien dürfte weder für den Erhaltder Biodiversität in der Natur, noch für Erträge inder Landwirtschaft wünschenswert sein.

Auf unser Schreiben antwortete Ministerin Aigneram 28. April wie folgt:„Der Vorschlag für eine Verordnung des Europäi-schen Parlaments und des Rates betreffend dieInformation der Verbraucher über Lebensmittel, derderzeit auf Gemeinschaftsebene intensiv diskutiertwird, sieht die Einführung einer obligatorischenNährwertkennzeichnung für grundsätzlich alleLebensmittel vor, denn die Verbraucher benötigenein Mindestmaß an Informationen über dieNährwerte von Lebensmitteln, um bereits beimEinkauf eine Lebensmittelauswahl im Sinne einerausgewogenen und gesunden Ernährung treffenzu können.Zur Vermeidung einer unnötigen Belastung sollenjedoch bestimmte Kategorien von Lebensmitteln,die unverarbeitet sind oder bei denen Informatio-nen zum Nährwert nicht ausschlaggebend sind fürdie Wahl der Verbraucher, von der Pflicht zurAufnahme einer Nährwertkennzeichnung ausge-nommen werden.Eine Definition, was unter einem „unverarbeiteten“Lebensmittel zu verstehen ist, sieht der Verord-nungsvorschlag nicht vor. Die Kommission hat imRahmen der Beratungen des Verordnungs-vorschlags insoweit auf die Möglichkeit derHeranziehung der hygienerechtlichen Regelungenverwiesen.

Neu geregelt werden soll bspw. auch die Angabeüber die Herkunft des Honigs. Die bisherigeRegelung, Bezeichnungen „Mischung von Honigaus EG-Ländern und Nicht-EG-Ländern“ und„Mischung von Honig aus Nicht-EG-Ländern undEG-Ländern“, sind für den Verbraucher schwernachvollziehbar. Positiv zu sehen ist die Regelung,dass mit Honig hergestellte und gekennzeichneteErzeugnisse mindestens 50 % ihres Zuckerge-haltes aus Honig beziehen müssen.Für uns sind die Angaben und Darstellungen vonNährwerten von besonderer Bedeutung. Bisher sind in Deutschland die nährwertbezogenenAngaben auf Lebensmittel freiwillig, müssen aberder Nährwertkennzeichnungsverordnung entspre-chen. Die Forderungen auf EU-Ebene würden fürunser Naturprodukt Honig ein Problem darstellen,das sich so vielfältig zusammensetzt, wie die Natures hergibt. Honig ist in der Bevölkerung bekannt alsein natürliches, gesundes und süßes Lebensmittel.

Dr. von der Ohe gab folgende Stellungnahme ab:„Honig besteht zwar überwiegend aus Zuckern.Jedoch handelt es sich hierbei nicht umSaccharose (Rüben- bzw. Rohrzucker), demZucker, welcher in den meisten zuckerhaltigenLebensmitteln enthalten ist, sondern um Fructoseund Glucose sowie je nach Honigsorte noch wei-teren Di- und Trisacchariden. Die im Honig enthal-tenen Monosaccharide, Fructose und Glucose,werden aus ernährungsphysiologischer Sicht bes-ser bewertet als die in den meisten Lebensmittelnenthaltene Saccharose.

Jeder Honig hat je nach botanischer Herkunft, alsoden von den Bienen genutzten Rohstoffquellen,eine andere Zusammensetzung. Die Zuckerzusam-mensetzung ändert sich zudem bei der Lagerungdes Honigs durch die in dem Honig aktivenEnzyme. Kohlenhydrate aus dem Inhalt der imHonig enthaltenen Pollenkörner diffundierenzeitlich verzögert aus dem Pollenkorn in dieHonigmasse. Die Joule-Zahl ist wiederum vomZuckergehalt abhängig. Die Bandbreite desGehaltes an Kohlenhydraten liegt zwischen 76 und82 g/100 g. Daraus ergibt sich ein Energiegehalt/Brennwert von 1299 kJ (= 312 kcal)/100 g bis 1402kJ (= 336 kcal)/100 g.

Honig enthält weiterhin zahlreiche wichtige In-haltsstoffe, welche das Alleinstellungsmerkmal vonHonig begründen und Aussagen zur Qualität zu-lassen. Quantitative Angaben verbieten sich hier,da diese Inhaltsstoffe in relativ geringen Mengenenthalten sind und diese von Honig zu Honig er-heblich variieren können. Dennoch sind dieseInhaltsstoffe unter den Aspekten der gesunden Er-

HERAUSFORDERUNGEN

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Eine Nährwertangabe bei dem Naturprodukt Ho-nig ist daher für die Imker nicht umsetzbarund auch nicht sinnvoll.

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In diesem Auslegungsdokument der EuropäischenKommission zu den Bestimmungen der Verord-nung (EG) Nr. 852/2004 über Lebensmittelhygienewird dargelegt, dass Honig als Primärerzeugnisanzusehen sei. Danach dürfte Honig auch imRahmen des Verordnungsvorschlags zur Infor-mation der Verbraucher über Lebensmittel alsunverarbeitetes Lebensmittel einzustufen sein.“

Die Wettbewerbsfähigkeit unseres Echten Deut-schen Honigs und im Extremfall die Existenz vonImkereien wird unmittelbar von der Ausgestaltungder Nährwertkennzeichnungsverordnung berührtwerden. Derzeit wird die Diskussion in erster Liniedurch Anträge von Verbraucherverbänden geprägt.Wir müssen uns mit aller Macht dafür einsetzen,dass diese unsinnige Kennzeichnung für Honignicht umgesetzt wird.

Abschließend ist zu vermerken, dass Gesetze vonder Eigenverantwortung der Verbraucher nicht ent-binden können, die Kennzeichnung ist nur eine vonvielen Aspekten der Verbraucherinformation zumThema Ernährung.

1.7 VerpackungsverordnungObwohl die 5. Novelle der Verpackungsverordnungbereits zum 1. Januar 2009 in Kraft trat, wurden imBerichtszeitraum immer wieder Anfragen an unsgerichtet, die von großer Unsicherheit zeugen.Viele Imker können mit dem Wort „Erstinver-kehrbringer von Ware“ wenig anfangen. Hier istnach wie vor Aufklärungsarbeit zu leisten, obwohlder D.I.B. dazu ausführlich in D.I.B. Aktuell, Imker-Fachzeitungen und auf seiner Homepage informierthat. Jeder Erstinverkehrbringer von Ware hat für dieVerpackung eine Abgabe zum Dualen System zuleisten, wenn es sich nicht um eine Mehrwegver-packung handelt. Konsequenterweise entfällt daherdie bisherige Kennzeichnungspflicht, also auch derGrüne Punkt.

Diese Dokumentation kann erfolgen durch

• Erhebung eines Pfandbetrags,• Verwendung eines entsprechenden Aufklebers/

Eindrucks auf dem Glas/Etikett, und/oder • einen deutlichen Hinweis auf die Rücknahme in

der Verkaufsstelle bspw.mit einem Plakat.

Bei Kontrollen liegt die Darlegungslast bei derjeni-gen Person, die die mit Ware befüllte und genutzteVerkaufsverpackung in Verkehr bringt.Neutralgläser sind in der Regel keine Mehrweg-sondern Einwegverpackungen. Deshalb empfiehltder D.I.B., die in Verkehr gebrachten Mengen, auchwenn es sich um sogenannte „Kleinstmengen“ han-delt, lizenzieren zu lassen. Einige Firmen desDualen Systems bieten Kleinstmengenlösungen an– allerdings ausschließlich online. Die Mengen unddie daraus resultierende Pauschale, die einmaljährlich zu entrichten ist, differieren zwischen deneinzelnen Anbietern. 2010 kam eine nicht unbe-trächtliche Erhöhung der Beiträge zum DualenSystem hinzu.

Jeder Imker hat aufgrund der Besonderheitenseines Betriebes für sich zu entscheiden, ob er sicheinem Dualen System anschließen will. Dies kanndurchaus bedeuten, dass er Verpackungsmate-rialien und einen Teil seiner Gläser lizenziert, fürden Anteil der Mehrweggläser jedoch nicht.

1.8 Steuergesetzgebung Seit etwa 2007 vertreten mehrere Länder-Fi-nanzbehörden die Einstellung, die Bewirtschaftunglandwirtschaftlicher Flächen für die Anwendung des§ 13a Einkommenssteuergesetz (EStG) für dieImkerei vorauszusetzen. Die Anwendung des § 13aEStG hat bisher verhindert, dass eine Gewinn-ermittlung für Imkereien abzugeben war. NachAnsicht der Finanzämter muss nun der Imker, derkeine bewirtschafteten landwirtschaftlichen Nutz-flächen ausweist, seinen Gewinn durch Gegen-überstellung der Einnahmen und Ausgaben (§ 4Abs. 3 EStG) ermitteln. Dies ist nach Mitteilungeines mit der Materie vertrauten Steuerberaterseine Auslegungsfrage und sei im Gesetzestextnicht vorgeschrieben.

Am 5. August fand eine Besprechung beimDeutschen Bauernverband (DBV) über dieAnwendung des § 13a Einkommenssteuergesetzstatt, da der Deutsche Bauernverband sich eben-falls mit der Anwendung des § 13a, speziell beiSonderkulturen befasst. In dieser Sache werdenD.I.B. und DBV zukünftig gemeinsam vorgehen.Verschiedene Gewinnermittlungsmodelle für Imkermit 10, 20 und 30 Bienenvölkern wurden an denDBV weitergeleitet, um eine Begründung vonBagatellgrenzen vorzubereiten.

Weiterhin wurde vom D.I.B. die Problematik beiBundesministerin Aigner angesprochen. Mit Schreiben vom 9. Juli 2009 teilte MinisterinAigner mit, dass ihr Haus die Tendenz derFinanzverwaltung, landwirtschaftliche Flächen für

HERAUSFORDERUNGEN

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Durch das Befüllen des Imker-Honigglases wirddieses Glas zur Warenverpackung. Wenn der Im-ker nun deutlich dokumentiert, dass er die Glä-ser zurücknimmt, hat er sich nicht zwingend aneinem Dualen System zu beteiligen.

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2. Struktur der Imkerei

2.1 Entwicklung Mitglieder- und Völkerzahlen2.2 Zusammensetzung der Imker

Der Deutsche Imkerbund e. V. und seine Imker-/Landesverbände vertreten die Interessen allerImker in Deutschland, unabhängig von ihrerOrganisationszugehörigkeit, Betriebsform oderihres Produktionssystems. Die deutsche Imkerschaft zeichnet sich durch einegroße Vielfalt der Betriebsformen aus. Eine beson-ders bedeutende Form – größte Gruppe – stelltheute die Nebenerwerbsimkerei dar. Die vielenkleinen Imkereien sichern durch ihre breit gestreuteVerteilung noch größtenteils die flächendeckendeBestäubung. Sie sind für den Erhalt der Kultur-landschaft und Artenvielfalt unverzichtbar.

2.1 Entwicklung Mitglieder- und VölkerzahlenWenn vor etwa 20 Jahren noch rund 100.000Menschen Bienen hielten, so sind es gegenwärtigin Deutschland ca. 13 % weniger. Seit 2008 er-scheint jedoch die Talsohle durchschritten.Die intensive Nachwuchsarbeit der Vereine, der Im-ker-/Landesverbände sowie des D.I.B. in den letz-ten Jahren zeigt Erfolg. Die Mitgliederzahlen sind inzwei nacheinander folgenden Jahren gestiegen,wenn auch noch nicht ganz in der gewünschtenHöhe. Viele Menschen reagieren auf die Gefähr-dung der flächendeckenden Bestäubung durch diesich fortsetzenden, teilweise ungeklärten Bienen-verluste und möchten ihren Teil zum Erhalt derNatur beitragen. Bemerkenswert ist, dass dieserTrend vor allem in städtischen Bereichen zu findenist. Denn die meisten deutschen Großstädte sind

die Anwendung des § 13a vorauszusetzen, fürnicht sachgerecht hält. Das BMELV wird sich daherbeim Bundesfinanzministerium für die Imker einset-zen

Aufgrund eines Urteils des Bundesfinanzhofes vom25. März 2009 wurde die ertragssteuerlicheAbgrenzung eines Betriebes der Land- undForstwirtschaft (dazu gehört auch die Imkerei) vomGewerbe neu geregelt. Werden ausschließlicheigene Erzeugnisse abgesetzt, stellt dies eineVermarktung landwirtschaftlicher Urprodukte darund entsprechende Steuerregeln sind anzuwen-den. Ebenso eindeutig ist die ausschließlicheVeräußerung von Zukaufsware geregelt. Hier han-delt es sich um eine gewerbliche Tätigkeit. Schwierig wird es, wenn eigene Erzeugnisse undzugekaufte Waren abgesetzt werden. Dann kannauch ein Gewerbebetrieb entstehen, wenn derNettoumsatzanteil aus den zugekauften Produktenein Drittel des Nettogesamtumsatzes übersteigt,dann liegt insgesamt ein Gewerbebetrieb vor. DerImker trägt für die Zuordnung der Betriebseinnah-men die Beweislast und muss dies durch leicht undeinwandfrei nachprüfbare Aufzeichnungen nach-weisen können.

Wichtig für den Imker ist auch die Regelung desUmsatzsteuerausweises. Im Regelfall wird derImker mit wenigen Völkern die Kleinunternehmer-vergünstigung des § 19 Umsatzsteuergesetz(UStG) mit einer Umsatzgrenze in Höhe von 17.500€ in Anspruch nehmen und keine Umsatzsteuerausweisen. Verlangen Wiederverkäufer eine Rech-nung mit offenem Mehrwertsteuerausweis kannder Imker diese bis jetzt unbesorgt ausstellen. Fürdie Umsatzsteuer gilt die Spezialvorschrift des § 24UStG. Danach können für land- und forst-wirtschaftliche Umsätze (Honig, Bienenvölker) 10,7% MWSt. in Rechnung gestellt werden. DieserBetrag muss aber nicht an das Finanzamtangemeldet und abgeführt werden, sondern esbesteht in gleicher Höhe ein Kürzungsanspruch alsVorsteuer.

STRUKTUR

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In der EU gibt es derzeit 595.000 Imker mit 13,6Millionen Bienenvölker, einschließlich 19.000 Be-rufsimker (3 %) mit 4,6 Mio. Völkern (34 %).Der Anteil der Berufsimkerei ist steigend.

Vielerorts werden Kurse mit theoreti-schem und praktischem Teil angebo-ten.Quelle Foto li.:G. Ullinger, Imkerschule Schwaben

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im Gegensatz zum ländlichen Raum heuteBienenparadiese. Parks, Baumalleen, Grünanla-gen, Kleingärten, Friedhöfe, Balkone und Naherho-lungsgebiete bieten Bienen und anderen Insektenein reichhaltiges Nahrungsangebot. Auf dem Landfinden sie an ihrem Standort häufig nur aus-geprägte Monokulturen, die wenige Tage oderWochen in Blüte stehen. Der großflächige Mais-anbau zur Biomassegewinnung ist ein Beispieldafür.Viele Vereine wurden von dem Ansturm überraschtund waren nicht genügend vorbereitet. Vielfachkonnte die große Zahl der Interessenten nichtentsprechend betreut werden. Problem bei derNachwuchswerbung und –betreuung ist einerseitsdie Schulung und andererseits der Mangel an„Patenimkern“.Folgende Gründe zum Start mit einer eigenenImkerei wurden bei einer Umfrage im LV Thüringengenannt: • aktive und sinnvolle Freizeitgestaltung mit den

Bienen und den Erholungswert dieser Tätigkeit• aktiv etwas für den Umwelt- und Naturschutz zu

tun• Interesse an Honig und dessen Vermarktung

Daher sollten wir den Stellenwert der Imkerei in denMittelpunkt unserer Werbung stellen: • Bedeutung der Imkerei für das Allgemeinwohl

(Blütenbestäubung, Ertragssteigerung)• aktiver Naturschutz (Erhalt der Blüten- und

Artenvielfalt)

Nach wie vor gilt, wer einmal in die Imkerei hineingeschnuppert hat, den lässt die Faszination nichtmehr los. Auch wenn aus beruflichen oder fami-liären Gründen eine Unterbrechung notwendig ist.Daher sollten auf allen Ebenen die Bemühungenum Kinder nicht nachlassen. Nachwuchsarbeitfängt bereits im Kindergarten an. Das hier dasInteresse groß ist, zeigen die vielen Anfragen, dieder D.I.B. im Laufe des Jahres erhält. Soweit esuns möglich ist, stellen wir Material zur Verfügungund vermitteln einen Besuch beim Imker. DieResonanz ist einhellig positiv.

Unverändert geblieben ist der Abwärtstrend derVölkerzahlen, wenn sich auch hier die Talfahrt ver-langsamt hat: 2007 zu 2006 - 3,9 % Völker weniger2008 zu 2007 - 5,2 % und2009 zu 2008 - 1,26 %

Dies sind im Durchschnitt nur noch 7,5 Völker proImker. Die höchsten Völkerzahlen in Deutschlandpro Imker findet man laut Statistik in Mecklenburg-Vorpommern, die geringste Anzahl jedoch inBerlin. Anzumerken bleibt aber, dass die gemelde-ten Völkerzahlen mit einer Dunkelziffer belastetsind (Berufsgenossenschaft, Angst vor demFinanzamt, Werbeprämie pro Volk usw.).

STRUKTUR

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Tabelle 1: Vergleich Mitglieder undVölker 2008/2009

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In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Fachbe-rater für Bienenzucht, dem Fachzentrum Bienender Bayerischen Landesanstalt für Wein- undGartenbau in Veitshöchheim, den MainfränkischenWerkstätten und dem Bezirksverband ImkerUnterfranken, dessen Vorsitzender der Präsidentdes D.I.B. ist, wurde ein Dienstleistungs-Konzeptentwickelt. Es geht um die Weiterverarbeitung desgeernteten Honigs bis hin zur regionalenVermarktung von deutschem Honig. Den Imkernbliebe hierdurch mehr Zeit für die Arbeit mit denBienen selbst und evtl. würden dadurch mehrBienenvölker gehalten.

Die Völkerzahlen werden nie mehr die Höhe wievor 50 Jahren erreichen. Dazu haben sich unsereGesellschaft und die Bedingungen für die Imkereizu sehr gewandelt. Angestrebtes Ziel ist eineflächendeckende Bienenhaltung und damit flächen-deckende Sicherung der Bestäubungsleistung. Nurdie breite Streuung von Imkereien über dasgesamte Bundesgebiet garantiert diese flächen-deckende Bestäubung. Dies könnte durchausebenso durch einen starken Zuwachs an Imkernerreicht werden. Es scheiden die Imker mit höherenVölkerzahlen aus, und die hinzugekommenenNeumitglieder halten lediglich ein bis drei Bienen-völker. Ursache ist, dass nur der Eigenbedarf anHonig von Interesse ist, ein Honigverkauf belastet.Somit entfällt der Zwang der Vermarktung. EineMöglichkeit der Hilfestellung wäre hier, Vermark-tungshilfen wie bspw. durch das Projekt derMainfränkischen Werkstätten, Würzburg, zu geben.

STRUKTUR

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Grafik: 1 Bienenvolkdichte pro km²in Europa(Quelle: Copa-Cogeca,Arbeitsgruppe Bienenzucht vom23.04.2010)

Die Grafik gibt eineÜbersicht über dieVölkerdichte pro km² inEuropa. Es ist deutlichdas Gefälle von Nordnach Süd erkennbar.Ursächlich ist dies durch die klimatischen Bedingungen und das damit verbundene Trachtangebot verbun-den.

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2.2 Zusammensetzung der Imker Die Altersstruktur ist nahezu unverändert geblieben, d. h. dass der Mitgliederzuwachs sich mehr oderweniger auf alle Altersgruppen bezieht. Etwas höhere Zuwachs findet sich in der Altersgruppe der 51 bis60-jährigen. Der Imkerverband Hamburg ist der Mitgliedsverband mit prozentual den meisten Jungimkern bis 18 Jahre,dem gegenüber hat der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern die wenigsten Imker über 80 Jahre. Indiesem Altersbereich führt der Landesverband Baden die Tabelle an, dicht gefolgt von dem ImkerverbandSachsen-Anhalt. Das Durchschnittsalter liegt derzeit bei 59,8 Jahren. 2007 waren es 61.

Bedauerlicherweise erhalten wir nicht von allen Verbänden Altersangaben bzw. die Anzahl der weiblichenMitglieder. Exakte Angaben fehlen daher. Ersichtlich ist jedoch der steigende Anteil der Frauen beiunseren Mitgliedern und zwar in jeder Altersgruppe. Den höchsten Frauenanteil verzeichnet derImkerverband Berlin mit über 21 %.

DACHORGANISATION

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Grafik 2: Alterstruktur 2009

Grafik 3: Anteil Imkerinnen 2009 an Gesamtmitgliedern D.I.B.

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31.10. IV Rheinland, Honigtag in Auweiler 07.11. Mitteldeutscher Imkertag 08.11. IV Nassau, Vertreterversammlung13.11. GVO-Referat KIV Aschaffenburg21.11. GVO-Referat IV Gräfelfing / BZV München201024.01. KIV Pfaffenhofen, Vorstellung D.I.B.-Arbeit21.02. Vortragsveranstaltung am Bieneninstitut

Kirchhain27.02. Bayerische Züchtertagung 27./28.02. Sächsischer Imkertag 28.02. LV Saarland, Vertreterversammlung06./07.03. Gerstung - Gedenkveranstaltung 06.03. IV Rheinland-Pfalz, Vertreterversammlung10.03. IV Hamburg, Vertreterversammlung 13.03. IV Rheinland, Vertreterversammlung14.03. Hannoverscher Imkertag 20.03. Badischer Imkertag20.03. IV Sachsen-Anhalt, Vertreterversammlung 21.03. Mittelfränkischer Imkertag21.03. LV Brandenburg, Vertreterversammlung 27.03. LV Westfalen, Vertreterversammlung 28.03. LV Schleswig-Holstein,

Vertreterversammlung

3. D.I.B. als Dachorganisation

3.1 Arbeit des Präsidiums 3.2 Imker-/Landesverbände 3.3 Nachwuchsförderung 3.4 Imkerliche Fachfragen

3.1 Arbeit des Präsidiums des D.I.B.Das Präsidium sieht es als wesentliche Aufgabean, den direkten Kontakt zum Imker zu suchen, dader D.I.B. als Dachorganisation sehr weit von denEinzelmitgliedern entfernt ist. Satzungsgemäßbestehen keine gemeinsamen Arbeitsebenen. Dieswird von vielen Imkern nicht verstanden, wennSchwierigkeiten in ihrem Verband auftreten und siesich an uns wenden. Für sie ist der D.I.B. der „ober-ste Chef“, der entsprechende Weisungsbefugnishabe. Mitglieder des Präsidiums und Vertreterinnen derGeschäftsstelle besuchen alternierend Tagungender Imker-/Landesverbände, um hier vor OrtErläuterungen zu geben und für Fragen zurVerfügung zu stehen.

200901.08. Tagung der AG Toleranzzucht in Triesdorf04./06.09. Bayerischer Imkertag 05.07. IV Neustad/Aisch13.09. KIV Lohmar, 100 jähriges Vereinsjubiläum18.10. GVO-Referat bei den Buckfast Imkern des

LV Bayern31.10. IV Klingenberg, Vereinsjubiläum

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Grafik 4: Aufbau des D.I.B.

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10.04. LV Weser-Ems, Vertreterversammlung10./11.04. Hessischer Imkertag17.04. Thüringer Imkertag17./18.04. Württembergischer Imkertag 17./18.04. Unterfränkischer Imkertag15./16.05. Niederbayerischer Imkertag16.05. Tag der Verbände beim IV Mudersbach 19./20.06. Schwäbischer Imkertag

Im Berichtszeitraum wurde von zwei Gruppierun-gen der Wunsch an den D.I.B. herangetragen,einen eigenen Landesverband zu gründen, da siemit der Arbeit des bestehenden Landesverbandesunzufrieden seien. Für diese Frage gibt dieSatzung des D.I.B. genaue Vorgaben: „Verbändeinnerhalb von (Bundes-)Ländern können nurMitglied werden, wenn dort kein Verband bestehtoder wenn der etwa vorhandene Verband demDeutschen Imkerbund nicht angeschlossen ist.“Hier war von Seiten des Präsidiums Fingerspit-zengefühl in den Gesprächen gefragt, um einer-seits die Unmöglichkeit des Vorhabens aufzuzei-gen, andererseits aber den Versuch zu unterneh-men, die „unzufriedene“ Gruppe der Imker im je-weiligen Landesverband zu halten und zwischenden Ebenen zu vermitteln.

3.2 Imker-/Landesverbände Die Zusammenarbeit zwischen den Geschäftsstel-len der Mitgliedsverbände und dem D.I.B. verliefreibungs- und problemlos. Dies ist besonders her-vorzuheben, da dies aufgrund der Personalaus-stattung und der Arbeitsbelastung nicht selbstver-ständlich ist. Viele Geschäftsstellen arbeiten bis anden Rand der Kapazität. Ohne Arbeitsverteilung aufVorstandsmitglieder wäre die Bewältigung derAufgaben vielfach nicht möglich. Besonders fürkleinere Verbände ist die Arbeit kaum zu bewälti-

gen. Im Berichtszeitraum ergaben sich an der Spitzeunserer Mitgliedsverbände mehrere Änderungen:

• Der IV Rheinland-Pfalz wird seit 1. Januar 2010von dem bisher zweiten Vorsitzenden Prof. Dr.Rudolf Aldag geführt. Matthias Frey, Vorsitzenderseit 2002, musste sein Amt aufgrund von Arbeits-überlastung aufgeben.

• Im Frühjahr „weiselte“ auch der LandesverbandHessischer Imker um. Walter Leukel, seit 1994Vorsitzender des Verbandes, stellte sich ausAltersgründen nicht mehr zur Wahl. Sein Nach-folger wurde Manfred Ritz, seit 2006 zweiterVorsitzender.

• In Sachsen legte zum 1. Mai 2010 der erste Vor-sitzende, Roland Wicht, aus gesundheitlichenGründen sein Amt nieder. Die Verbandsführungübernahmen kommissarisch die beiden Vor-standsmitglieder, Dr. Martin Hardt und Dr. FalkHohmann.

3.3 NachwuchsförderungNachwuchsgewinnung und –schulung kann nur aufVereinsebene stattfinden. Um diese Arbeit zu unter-stützen, hat der D.I.B. zwei Schulungs-CDs inAuftrag gegeben, die ab Dezember 2009 bestelltwerden konnten: • Anfängerschulung von Dr. Pia Aumeier• Honigschulung von Dr. Werner von der Ohe

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Foto: Das Präsidium des D.I.B. besuchte viele Veranstaltungenin den Imker-/Landesverbänden

Somit steht ein bundesweit einheitliches Konzeptfür Referenten, Lehrbeauftragte, Obleute undKursleiter der Imkervereine zur Verfügung, dasdiesen dabei helfen soll, Schulungen durchzu-führen.

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hofft darauf, dass die Interessenten vor Ort optimalbetreut werden.

Der Nachwuchsarbeit diente auch das interna-tionale Jugendtreffen vom 10. bis 13. Juni 2010 inNasavrky/Tschechien. Ein Informationstreffen zu dieser Veranstaltunghatte bereits am 8./9. Januar 2010 stattgefunden.Der D.I.B. wurde durch Peter Lemke, Vorsitzenderdes Bezirksverbandes Niederbayern, vertreten.Herr Lemke erklärte sich bereit, eine Gruppejugendlicher Imker im Alter von 10 bis 15 Jahrenaus Deutschland zu begleiten. Der D.I.B. unterstützte dieses Pilotprojekt undübernahm die Kosten für vier Jugendliche sowieHerrn Lemke als Betreuer. Es beteiligten sich neunNationen: Polen, Weißrussland, Slowenien,Slowakei, Liechtenstein, Österreich, Südtirol,Tschechien und Deutschland. Es fanden Einzel-und Team-Wettbewerbe in einem theoretischenund praktischen Teil statt. Sollte eine deutscheTeilnahme auch zukünftig stattfinden, müsste diesebundesweit ausgeschrieben werden.

Zur Nachwuchsförderung soll das auch imSeptember 2010 stattfindende Projekt „Bienenmachen Schule“ durchgeführt von Mellifera e. V.dienen. „Bienen machen Schule“ bietet Lehrernund Erziehern praxisnahe Konzepte, um die Bienein den Unterricht zu integrieren. Die Tagungsteil-nehmer erhalten Arbeitsanleitungen und Vor-schläge für Unterrichtseinheiten. Darüber hinauserwerben sie Fachwissen für die praktischeImkerei. Unterstützt wird dies durch die zusätzlicheEinrichtung eines Internetportals.Das Projekt wird unter anderem auch vom D.I.B.finanziell unterstützt.

Die CDs wurden für diese Gruppe kostenlosabgegeben. Weitere Interessenten konnten gegeneinen kleinen Kostenbeitrag die CDs beziehen. Häufig erhielten wir nach Erhalt der CD Rückfragenbetr. des Einsatzes. Etliche Vorsitzende hatten sichdie CD kostenlos zukommen lassen, ohne dieMöglichkeit des Einsatzes zu besitzen. Es fehlte anKnow-how und am technischen Gerät.Insgesamt wurden rund 820 CDs Anfängerschu-lung und rund 770 CDs Honigschulung kostenlosabgegeben und knapp 500 CDs verkauft. Dabeiwurden von mehreren Vereinen Mehrfachexem-plare bestellt. Die Resonanz bei über 3.000 Ver-einen war ernüchternd, da nur rund 20 % der Ver-eine diese Bezugsmöglichkeit nutzten.

Parallel dazu soll für den Bereich Honigschulungein „E-Learning“-Programm entwickelt werden –finanziert durch den D.I.B. – und in die Webseite„Die Honigmacher“ integriert werden. Somit sollengerade jüngere Imker angesprochen werden, diedieses Lernmedium gerne nutzen. DiesesProgramm wird in enger Zusammenarbeit mit Dr.von der Ohe von der Agentur lernsite erstellt wer-den. Das Programm wird voraussichtlich Anfang2011 zur Verfügung stehen.

Der Anteil von Neuimkern, die um Informationenbeim D.I.B. direkt bitten, nimmt stetig zu. Zurzeitwerden zahlreiche Fragen von Einzelpersonen zuFördermitteln und Fördermöglichkeiten, auch fürNeuimker gestellt. Wir bemühen uns hier einenKontakt zu den entsprechenden Imker-/Landes-verbänden sowie zu den Imkervereinen herzu-stellen. Die Hilfestellungen, die der D.I.B. leistenkann, erfüllen wir gerne. Die Organisation vor Ortist jedoch in vielen Bereichen gefragt. Der D.I.B.

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Foto:Peter Lemke (links)reiste mit 4 Jungim-kern aus Deutsch-land zum ersteninternationalen Ju-gendtreffen(Quelle: P. Lemke)

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3.4 Imkerliche Fachfragen (Johann Fischer)

Seit der Wiederernennung des Beirats für imker-liche Fachfragen wurden wieder zahlreicheAnfragen von Imkern aus dem gesamten Bundes-gebiet zu den verschiedensten Themen schriftlich,telefonisch oder per E-Mail vom D.I.B. weitergelei-tet oder direkt an den Beirat gestellt. Anfragen wer-den zu den unterschiedlichsten Themen gestellt,von grundsätzlichsten Fragen eines Anfängers bishin zu speziellen Bereichen wie Arbeitszeitbedarfund Nachbarschaftsproblematiken.

Der Arbeitskreis der Bienenzuchtberater tagte imBerichtszeitraum am Länderinstitut für Bienenkun-de in Hohen Neuendorf vom 12. bis 15. Oktober2009. In gewohnter Weise wurden die aktuellstenProbleme im Kollegenkreis bearbeitet und intensi-ver Erfahrungsaustausch betrieben. Durch die Ver-netzung der deutschsprachigen Bienenzuchtbe-rater können auch spezielle Problemstellungen ausder Imkerschaft möglichst optimal bearbeitet wer-den.

Themenschwerpunkte der Beratertagung warenunter anderem die Zuchtwertschätzung bei derHonigbiene, die Besonderheiten der Honige in denneuen Bundesländern sowie die neuestenErkenntnisse zu amerikanischer Faulbrut. Hierfürgaben die Wissenschaftler des Länderinstitutsdankenswerter Weise ihre Erfahrungen und ihrWissen den Kolleginnen und Kollegen weiter.

Die Thematik Pflanzenschutz und Imkerei ist seitJahren ein ständiger Themenkomplex der Tagung.Dr. Gabriele Bischoff und Jens Pistorius vomJulius-Kühn-Institut vermittelten anschaulich denderzeitigen Stand in dieser Thematik. Insbesondere

wurden die Konsequenzen aus Clothianidin-Fällenim Jahr 2008 und die Guttation-Problematikdargestellt.Gerade das Thema Pflanzenschutz und Imkereimacht auch deutlich, dass mit Pauschalurteilen undEmotionen wenig erreicht werden kann.

Gemeinsame sachliche Gespräche aller Be-teiligten, die zum einen das Verständnis füreinan-der, als auch die Zwänge darstellen, führen dage-gen langfristig zu einem guten und fairen Miteinan-der.

Die Rolle der Imker wandelt sich dementspre-chend. Imker erkennen frühzeitig, wenn sich imNaturhaushalt Änderungen vollziehen, die sich aufdie Bienen und damit stellvertretend für diegesamte Insektenfauna negativ auswirken.

Dieser naturschützerische Aspekt ist verstärkt beiden Neuimkern, als wesentlicher Grund für dieBienenhaltung, festzustellen.Folgen hieraus ergeben sich vor allem bei den indi-viduellen Betriebszielen der Bienenhalter und derdafür erforderlichen imkerlichen Infrastruktur.

In der Aus- und Fortbildung der Imker muss diesebenso stärker verankert werden.

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Es wird immer deutlicher, dass sich die Rolle derHonigbiene von der Erzeugerin hochwertigerBienenprodukte hin zu einem unverzichtbarenBioindikator wandelt.

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binden. Dass dies außerhalb der Möglichkeiten desD.I.B. liegt, war kaum zu vermitteln.

Immer mehr häufen sich Fragen von Einzelimkernnach kostenlosem Werbematerial für ihre Öffent-lichkeitsarbeit. Abgesehen davon, dass der D.I.B.diese Aktionen nicht bewerten kann, ist es nichtmöglich, Einzelmitglieder zu unterstützen. Unzäh-lige Vereine sind sehr aktiv, unterhalten Lehr-bienenstände, beteiligen sich an örtlichen Ver-anstaltungen und nehmen an vielen Ausstellungen- auch überörtlich - teil. Eine Unterstützung alleraktiven Vereine bei ihren imkerlichenVeranstaltungen, überstiege bereits die finanziellenMöglichkeiten des Deutschen Imkerbundes beiweitem. Eine kostenlose Abgabe von Material anEinzelimker ist daher nicht möglich. DieseBezugsmöglichkeit müsste aufgrund des Gleich-heitsgrundsatzes jeder Imker, der seinen Beitragbezahlt, bekommen. Bei einem Jahresmitglieds-beitrag von € 3,58 kann der kostenlose Bezug vonWerbematerial nicht enthalten sein.

Viele Aufgabenstellungen, wie bspw. Gesetzesän-derungen, erfordern umfassende Recherchen undein stetes Hineindenken in neue Problemkreise. Neben dem „Alltagsgeschäft“ bringt die regeTätigkeit des Präsidenten zusätzliche Aufgaben mitsich. Aufgabe der Geschäftsstelle sind hier bspw.Zuarbeiten, Recherchen und logistische Planun-gen. Im Berichtszeitraum war ein zentrales Themadie Veränderung des Warenzeichens des D.I.B.,die vielfältige Aufgaben mit sich brachte (sieheKapitel Echter Deutscher Honig).

Das Sekretariat, oftmals die erste Anlaufstelle fürtelefonische und schriftliche Anfragen aller Art, diezum jeweiligen Ansprechpartner weitervermitteltwerden müssen. Dies erfordert eine stete freund-

4. Geschäftsstelle des DeutschenImkerbundes und ihreAufgabenbereiche

Die Arbeit, inhaltlich, umfangmäßig und organi-satorisch, hat sich in den letzten Jahren starkverändert. Vor 25 Jahren kam jeden Tag ein Korbvoller Briefe, heute umfasst die eingehendeBriefpost fast nur noch Bestellungen. Dafür sind imDurchschnitt 400 bis 500 E-Mails pro Woche zubearbeiten, wobei viele Absender meist eine umge-hende Beantwortung erwarten. Zu diesenschriftlichen Anfragen kommen die mündlichenhinzu. Aufgrund der Flatrates ist das Telefonierenpreiswerter geworden, dies spiegelt sich auch inder Länge der Gespräche wieder. Rund 50 % der Anfragen erreichen uns von Imkern,der andere Teil von Verbrauchern, Interessenten,Vertretern von Presse, Funk und Fernsehen etc.

Der Umfang der Arbeit der Geschäftsstelle ist sehrmannigfaltig und spiegelt das weite Betätigungsfeldder Organisation wieder. Die Anforderungen undArt der Anfragen haben sich in den letzten Jahrenverändert. Immer mehr Anfragen von Imkern ausden Mitgliedsverbänden landen direkt bei uns. AufNachfrage, wieso nicht zunächst der Kontakt zuihrem Landesverband gesucht wurde, wird sehr oftmitgeteilt, dass sie zumeist über die D.I.B.-Homepage zu uns gefunden haben. Von Seiten der Imker sind es in erster Linie sehrfachspezifische Anfragen insbesondere zur verän-derten Steuer- und Lebensmittelgesetzgebung, vonVerbraucherseite stehen dagegen Fragen zu denBienenverlusten und Honig im Mittelpunkt. Teilweise gibt es auch recht exotische Anfragen.Beispielsweise wurden wir im April 2010 von einemaufgebrachten Imker aufgefordert, den Verkaufnicht lebensmittelechter Honigschleudern zu unter-

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Elisabeth Schilling - seit 1995 im Sekretariat tätigSeit 2007 ist Barbara Löwer Geschäftsführerin.

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liche und geduldige Besetzung. Viel Freude berei-tet es, wenn angehende Jungimker, Hilfestellungund Auskunft zur Imkerei benötigen oder wennProjektleitern und Kindergärtnerinnen Auskunft undInformationsmaterial über Bienen zur Verfügunggestellt werden können.

Eine der Hauptaufgaben des Sekretariats ist dieAdressenverwaltung der Imkervereine. Jede münd-liche oder schriftliche Mitteilung der Veränderungdes Vorsitzenden oder der Adresse ist sofortdurchzuführen, damit D.I.B. AKTUELL den richti-gen Adressaten erreicht. Daher ist es für uns sehrwichtig, sämtliche Veränderungen zeitnah mitgeteiltzu bekommen. Der Abgleich der Adressen fordertviel Zeit und ist auch mit häufigen Nachfragen beiden Geschäftsstellen der Verbände oder bei denVereinen direkt verbunden. Das Korrekturlesen derPressetexte und Protokolle muss bei Bedarfdazwischen geschoben werden. Zum Versand derProtokolle werden rund 250 Kopien erstellt undeinkuvertiert und die Versandhüllen mit Adressenversehen - ebenso die ca. 3.100 Umschläge fürden Versand von D.I.B. AKTUELL.

Auch wenn Sitzungen und Gäste im Hause sindund damit die Gästebewirtung reibungslos verläuft,ist die Mithilfe und Unterstützung aus demSekretariat notwendig.

Im Jahr 2009 wurden 12.319 Rechnungen vomVersand geschrieben und in der Buchhaltung wei-terbearbeitet. Es waren 11.680 Zahlungseingängezu verbuchen. Hier sind oft detektivische Kennt-nisse von Vorteil, da bei einigen Zahlungseingän-gen gar keine oder falsche Rechnungs- oderKundennummern angegeben werden. Dies pas-

siert insbesondere bei Kunden mit ganz „seltenen“Namen wie Müller, Meier, Schmitz.Um einen reibungslosen Zahlungseingang zu errei-chen, mussten 802 erste Mahnungen, 104 zweiteMahnungen sowie 17 dritte Mahnungen versandtwerden. Die Anzahl der geführten Telefonge-spräche mit säumigen Zahlern ist leider nicht mehrnachvollziehbar. Ein Vorgang musste zur weiterenBearbeitung an unseren Rechtsbeirat weitergeleitetwerden. Ein Kunde hat Insolvenz angemeldet, hiermusste von unserer Seite eine Forderungsanmel-dung im Insolvenzverfahren ausgefüllt werden.Aber nicht nur Mahnungen sind ein leidiges Übel inder Buchhaltung, auch die uns im Jahr 2009 errei-chten 46 Doppelzahlungen. Es müssen dabeibeide Zahlungseingänge mit Beleg dokumentiert,Bankverbindung recherchiert und Rücküberwei-sung getätigt werden.

Auch der D.I.B. erhält Rechnungen, die beglichenwerden müssen. Die Anzahl der Überweisungenbelief sich auf 1.348 Stück. Hinzu kamen 210Lastschriften. Zahlreiche Überweisungen fallen imRahmen der Honigmarktkontrolle an. DieDurchschläge der Honigentnahmezettel sind oft-mals sehr schlecht lesbar. Rückfragen beimProbennehmer sind daher oft unerlässlich, umeinen reibungslosen Zahlungsverkehr gewährleis-ten zu können.

Die Berechnungen der Mitglieds- sowie Werbe-beiträge sind ebenfalls ein fester Bestandteil derArbeiten in der Buchhaltung. Die Mitgliedsbeiträgewerden in drei Abschlagszahlungen berechnet, derWerbebeitrag in einer Abschlagszahlung. Zum

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Andrea Schäfer (Sekretariat) hilft überall, wo Not am Mann ist.

Gabriele Decker beim Vorbereiten der Mahnungen

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Geschäftsstellen der Imker-/Landesverbändedurchgeführt, erfolgt dies nun als zusätzlicheArbeitseinheit bei der D.I.B.-Geschäftsstelle. Durch die zeitlichen Verschiebungen der Meldun-gen der Vereine bei den Verbänden, kommt es ge-rade zu Anfang des Jahres zu erheblichen Nach-fragen betr. Mitgliedschaft, Honigkurs und Völker-zahlen.Da die Bestellwege nicht bundeseinheitlich geltenund auch in den fünf bisher beteiligten Verbändenunterschiedlich sind, kommt es immer wieder beivielen Imkern zur Verunsicherung. Imker aus denImker-/Landesverbänden, deren Mitgliederlistennicht bei uns gespeichert sind, schickten ihreBestellungen an uns, anstatt den üblichen Bestell-weg einzuhalten. Eine Folge der Möglichkeit der Direktbestellung istdie Zunahme der telefonischen Bestellungen fürGewährverschlüsse mit Adresseneindruck.

Neben den Gewährverschlussbestellungen sindBestellungen von Werbemitteln zu bearbeiten, dieimmer mehr online bestellt werden. Daher wirdauch eine umgehende Bearbeitung und Versandder Materialien erwartet. Da das Verpacken übergeringfügig Beschäftigte erfolgt, die leider aufgrundderen beruflichen Tätigkeit nicht so geregelt zurVerfügung stehen, wie es vielleicht wünschenswertwäre, ist ein umgehender Versand nicht immersofort realisierbar. Gerade zu Stoßzeiten kann esdurchaus vierzehn Tage dauern, bis die Ware dasHaus verlässt. Dafür werden allerdings hohePersonalkosten eingespart. Gewährverschlüsse werden immer zeitnah ver-

Jahresende werden die tatsächlichen Mitgliederund Völker von den Imker-/Landesverbän-den nachAbfrage gemeldet, es erfolgt jeweils eine Ab-schlussrechnung.Daneben sind die Reisekostenabrechnungen fürdurchgeführte Tagungen zu bearbeiten und statis-tische Zahlenunterlagen abzufragen und auszu-werten.

Die Film- und Bildstelle des D.I.B., in den 50erJahren gegründet, existiert nach wie vor.Erstaunlich ist, dass immer noch Dia-Serien undFilme auf VHS und DVD ausgeliehen werden,wenn die Anzahl sich auch weiter verringert hat. ImZeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2009 wurdenlaut Artikelstatistik 12 Dia–Serien und 48 VHS–Filme bzw. DVDs ausgeliehen. Die Nachfrage nachdem Film „Faszinierende Bienenwelt” ist nach wievor vorhanden, der Einblicke in das Leben und dieArbeit des Imkers gibt. Er eignet sich besonders fürden Einsatz bei der Nachwuchswerbung.

2009 wurden rund 7.000 Aufträge für Gewährver-schlussbestellungen mit Adresseneindruck bear-beitet. Durch die Umstellung des Bestellrhythmusauf den monatlichen Annahmeschluss ist eine kon-tinuierliche Bearbeitung in der Auftragsbearbeitungund Rechnungsstellung möglich geworden.

Ein erheblicher Mehraufwand entstand durch diegeänderte Bestellmöglichkeit in bisher sechsMitgliedsverbänden (Württemberg, Rheinland,Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Thüringenund Weser-Ems). Wurde früher die Mitgliedskontrolle durch die

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Margit Althoff bearbeitetseit 7 Jahren u. a. denVerleih von Filmen undDias.

Hildegard Wiersbowski springt immer wiedereinmal beim Verpackender neutralen Gewähr-verschlüsse ein, wenneine Bestellung beson-ders dringend erwartetwird.

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sandt. Dies lässt sich jedoch nur bewerkstelligen,da sie von den Mitarbeiterinnen im Büro verpacktwerden.

Im Jahr 2009 wurden insgesamt zwanzigAusstellungswände entliehen. Nach meist tele-fonischer Reservierung und Zusendung einerBestätigung, werden die Ausstellungen fristgerechtzur Abholung bereitgestellt und bei Rückgabe über-prüft. Leider erfolgt nicht immer ein sorgfältigerUmgang mit den entliehenen Wänden, so dass imnächsten Jahr der gesamte Bestand erneuert wer-den muss.

Von den umfangreichen Tätigkeiten im Versand-bereich sei nur noch die Überwachung desLagerbestandes mit all den daraus resultierendenTätigkeiten wie Verbrauchsstatistiken fertigen undNeubestellungen tätigen, angeführt.Die Abonnentenbetreuung der Apidologie erfolgtebenfalls hier.

Der Arbeitsbereich „Honigmarkt“ ist nicht nur für dieDurchführung der jährlichen Honigmarktkontrolledes D.I.B. verantwortlich, d. h. Aufstellung, Versandund Bearbeitung der Honigentnahmezettel für dieProbenziehung bei Imkern und Abfüllstellen und dieanschließende Weiterleitung und Bearbeitung allerPrüfbefunde, sondern befasst sich mit vielerlei Auf-gaben rund um das Warenzeichen.

Über die Honiguntersuchungen hinaus geht derD.I.B. regelmäßig Verstößen gegen die Bestim-mungen zu den Warenzeichen des DeutschenImkerbundes e. V. nach. Dies betrifft unter anderemGebinde, bei denen der Gewährverschluss auf

einem Neutralglas bzw. ein eigenes Etikett auf demD.I.B.-Imkerhonigglas angebracht ist. Auch hierwerden die Imker mit einem Schreiben auf denVerstoß hingewiesen und gebeten, eine Stellung-nahme abzugeben und auf eine korrekteAufmachung zu achten. Immer wieder kommt es zu Anfragen bzw.Beschwerden von Verbrauchern, die Honig imD.I.B.-Imkerhonigglas gekauft haben und bezüglichder Qualität, Sortenbezeichnung oder der Auf-machung Zweifel haben. In der Regel werden dieseHonige an die Geschäftsstelle gesandt und zurUntersuchung weitergeleitet. Die entstandenenKosten werden ersetzt. Nach Abschluss derUntersuchung erhält der betreffende Imker denPrüfbefund zugestellt und wird entsprechend desErgebnisses zur Abgabe einer schriftlichen Stel-lungnahme bzw. auch zur Rücknahme des bean-standeten Honigs aus dem Verkehr aufgefordert.Der Einsender erhält zwar stets eine schriftlicheMitteilung über das Untersuchungsergebnis, aller-dings nicht den genauen Befund.Ein weiteres Aufgabenfeld ist die Bearbeitung vonAnfragen zum Thema „Honig“, die sowohl vonImkern als auch von Verbrauchern gestellt werden.Diese beziehen sich auf unterschiedliche Bereicheund werden möglichst zeitnah beantwortet.Entsprechende Broschüren oder Informationsma-terial werden zur Verfügung gestellt.

Nach Erstellung des Prüfbefundes wird durch dieHonigmarktkontrolle die Erstellung der Rechnungveranlasst, welche dann zusammen mit demBefund an den Imker gesandt wird. In erster Linie finden diese Untersuchungen in denBieneninstituten der jeweiligen Bundesländer statt.Leider werden Voruntersuchungen von den Imkernviel zu wenig genutzt.

Ebenso in das Aufgabenfeld der Honigmarktkon-trolle gehört die Betreuung der lizenzierten Abfüll-stellen des D.I.B. Dies beinhaltet u. a. die regelmä-ßigen Abrufe von Honigproben und anschließen-den Versand der Prüfbefunde, das Erstellen vonVerträgen, den Versand und die Überprüfung derHoniganlieferungskontrollbücher sowie der Be-stands- und Veränderungserklärungen. Aus allen im laufenden Jahr ermittelten Zahlen undabgefragten Daten von den Abfüllstellen oder Im-ker-/Landesverbänden, wie z. B. Honigernte, Ab-füllmengen, Probenzahl oder Beanstandungen,

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Doreen Mundt beim Postholen, denn in einem kleinen Betrieb müs-sen auch arbeitsbereichfremde Aufgaben übernommen werden.

Jeder Imker, der Mitglied im D.I.B. ist, hat dieMöglichkeit, im Rahmen einer Voruntersuchungseinen Honig auf eigene Kosten analysieren zulassen.

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Der Schriftverkehr mit Kommunen, Institutionen,Länder- und Bundesministerien hat im Berichtszeit-raum stark zugenommen. Häufig werden von unse-rer Seite zu besonderen Themen und ProblemenAnfragen gestellt, deren Ergebnisse aufgearbeitetund an die Imker-/ Landesverbände kommuniziertwerden. Die betraf im Berichtszeitraum z. B. Vorbe-reitungen und Abwicklung des Schriftverkehrs zuAgrarumweltmaßnahmen, Verpackungsverord-nung, Anbau von Mais mit GVO-Anteilen, Pflan-zenschutz.

Besondere Freude macht die Betreuung derBienenweide, die erstmalig in diesem Jahr ver-suchsweise auf dem Gelände der Geschäftsstelleausgesät wurde.

Zu den Aufgaben der Geschäftsstelle gehören auchder Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Ka-pitel 5) und die Honiguntersuchungsstelle (Kapitel15). Über beide wird gesondert berichtet.

werden für die genauere Auswertung Statistikenerstellt, um stets einen Vergleich zu Vorjahren zie-hen zu können.

Die Organisation von insgesamt sieben Sitzungender D.I.B.-Gremien wurde im Berichtszeitraum01.07.2009 bis zum 30.06.2010 durchgeführt.Neben der Vorbereitung für diese Sitzungen mitEinladungsschreiben, Tagesordnung und Mitarbeitbei der Vorbereitung der Tagesordnungspunktewurden auch die dazugehörigen Protokolle erstellt.Die Vorbereitungen für die Klausurtagung deserweiterten Präsidiums vom 9. bis 11. Juli 2010 inOberwinter fielen ebenfalls bereits in diesenZeitraum.

Wie in jedem Jahr war der Deutsche Imkertag mitder dazugehörigen erweiterten Präsidiumssitzungund der Vertreterversammlung vorzubereiten.Hierzu gehören die Zusammenstellung von Infor-mationen zu Veranstaltungsräumlichkeiten, Hotelsund Möglichkeiten für Begleitprogramme amAustragungsort sowie die Buchung und Betreuungder Zimmerkontingente für Vertreter und Referen-ten, einen Personenkreis von ca. 100 Personen.Die Vorbereitung dieser Jahrestagung beginnt weitim Vorfeld der eigentlichen Tagung. Bereits heutesind wir in der Planung für 2011 und 2012. DerUmfang der Arbeit der Geschäftsstelle für dieseVeranstaltung ist sehr unterschiedlich, je nachUnterstützung vor Ort.

Im Berichtszeitraum wurden zahlreiche Verbrau-cheranfragen zum Thema Echter Deutscher Honig,Honig und Gesundheit sowie Wünsche nachKontaktadressen von Imkern beantwortet.

Einen Großteil nahmen spezielle Anfragen zurUnterstützung der Öffentlichkeitsarbeit der Vereine,Nachwuchswerbung und deren Betreuung ein.Einbezogen ist unter anderem auch die Abwicklungder Bestellungen zum „Tag der Deutschen Imkerei“sowie die Bearbeitung der Anträge für Schautafel-sätze.

Reklamationen und Beschwerden einzelner Imkeroder Vereine – zum Glück selten - werden intensivnachgegangen und in den regelmäßig stattfinden-den Teambesprechungen vorgestellt und internaufgearbeitet.

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Häufiger werden auch gerade Probleme im nach-barschaftlichen Miteinander von Anwohnern undImkern an uns herangetragen. Hier versuchen wirzu vermitteln, Ängste zu nehmen und eine Ein-sicht für die besondere Tätigkeit der Imker fürdie Natur zu erreichen.

Vorher - NachherDie gute Pflege von VerenaVelten ließ im Sommer eineprächtige blühende Wieseam „Haus des Imkers“ ent-stehen, sehr zur Freudeder Insekten.

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5. Presse- und Öffentlichkeits-arbeit (Petra Friedrich)

Das Gesicht ändert sich – die Ziele bleibenNachdem der Deutsche Imkerbund in den letztenbeiden Jahren verstärkt das Thema Nachwuchsbeworben hat und damit auch erfolgreich war – daszeigt der leichte Anstieg der Mitgliederzahlen seit2008 (siehe Kapitel 2) – wurde dieses zwar nicht adacta gelegt, sondern weitere drei Schwerpunktezusätzlich im Berichtszeitraum in die Öffentlich-keits- und Pressearbeit aufgenommen.

Aus diesem Grund ist das regelmäßige Bewerbenunserer Marke inner- und außerhalb des Verban-des wichtig. Derzeit ist am Markt deutlich ein neuerTrend zu erkennen: Der Bio-Boom ebbt ab, immermehr Einzelhändler erweitern ihre Angebotspalettemit Qualitätsprodukten aus der Region, teilweisemit eigenen Logos. Was passt besser zum ThemaRegionalität als Echter Deutscher Honig, der über-wiegend direkt vor Ort vom Imker vermarktet wird.Es galt, zum einen unter dem Motto „Echter Deut-scher Honig – Meisterwerke aus unseren Regio-nen“ den Verwendern der Marke das Handwerk-zeug zu liefern, um Verbraucher auf die Vorzügedes Kaufs von regionalen Honigen vom Imkerhinzuweisen und auch die Pressearbeit in dieseRichtung zu steuern. Zum anderen war es wichtig,die Akzeptanz der Markennutzer zu dieser zuverbessern. Eine Vielzahl vor allem jüngererImkerinnen und Imker wünschten sich seit län-gerem ein neues frisches Aussehen des Etikettes(Gewährverschlusses) auf dem Imker-Honigglas,u. a. auch die Möglichkeit der Einbindung vonregionaler Werbung auf der Vorderseite desGlases. Deshalb entschloss man sich nach 15Jahren wieder zu einer Umgestaltung unseresWarenzeichens, die mit einem sehr hohenArbeitsaufwand in der Planungs- und Umsetzungs-phase verbunden ist und auch in der Presse- undÖffentlichkeitsarbeit eine nicht unwesentliche Rollespielt.

Diese Neuerungen zu bewerben und bekannt zu

machen, wird in den kommenden Monaten weiter-hin eine der Hauptaufgaben sein.

Das Thema Rückgang der Bienenvölker erfor-derte als zweiten Schwerpunkt durch die hohenÜberwinterungsverluste in diesem Berichtszeit-raum wie im Vorjahr eine intensive Arbeit imBereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Jedochwurde besonderes Augenmerk auf die Hervorhe-bung der immensen Bedeutung der Bienen durchihre Bestäubungsleistung gelegt und auf die Gefahrdes Ausbleibens der flächendeckenden Bestäu-bung hingewiesen, falls der Rückgang der Bienen-völker in Deutschland weiter anhält. Dies musstesachlich fundiert und wenig polemisch nicht nur indie Öffentlichkeit transportiert, sondern auch immerwieder in die Verbandsebenen getragen werden,um eine einheitliche Argumentation nach außenmöglichst breit zu gewährleisten.

Ein dritter Schwerpunkt im Jahr der Biodiversität2010 befasste sich mit dem Thema Verarmungder Blütenvielfalt in der Kulturlandschaft undFehlen eines ausreichenden Nahrungsangebotesfür Bestäuber. Auch hier stand neben derAufklärung nach außen die innerverbandlicheKommunikation im Mittelpunkt. Vor allem die Ver-besserung der Zusammenarbeit zwischen Landwir-ten und Imkern war eines der Hauptanliegen.

Was in unserem Verband nach wie vor zu weniggelingt, ist ein zügiger Informationsfluss vomBundesverband bis zum einzelnen Imker. Trotz derwesentlichen Erweiterung des Angebotes indiesem Bereich ist der Bundesverband weiterhin zuweit entfernt von der Basis und umgekehrt. VieleMitglieder identifizieren sich zu wenig mit „ihrer“Organisation. Dies zu verbessern ist und bleibt einwesentliches Hauptanliegen.

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Eines der wichtigsten Standbeine des Verbandesist die Verwendung des Imker-Honigglases durchdie Mitglieder. Sie bildet das finanzielle Funda-ment für umfangreiche Aktivitäten, die aus demMitgliedsbeitrag nicht zu bezahlen wären.

Mit der Umgestaltung des Gewährverschlussesund der damit verbundenen Änderung des Ver-bandslogos erhält der D.I.B. ein neues Gesicht,von dem wir hoffen, dass es sowohl viele Mit-glieder als auch Verbraucher anspricht.

Petra Friedrich istseit 2005 für diePR-Arbeit ver-antwortlich.

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schnittlich 3.200 Stück/Ausgabe erzielt werden.Der festgelegte Verteilerkreis erhält die Druckver-sion mit allen Anlagen. Somit haben vor allem dieVereinsvorsitzenden exklusiv das komplette Infor-mationspaket. Darüber hinaus wird seit Mai 2009auf der D.I.B.-Internetseite www.deutscherimker-bund.de das Rundschreiben ohne Anlagen jedemInteressenten als Info-Newsletter angeboten, wo ersich für den Bezug des Newsletters anmelden kannund automatisch jedes neue Rundschreiben alsPDF per E-Mail erhält. Diesen Service nutzenderzeit erfreulicherweise bereits 818 Personen.

Für die Vereinsvorsitzenden mit Internetanschlussbietet die elektronische Variante den Vorteil, dasssie über einen E-Mail-Verteiler die Mitglieder ihresVereins schnell und unkompliziert informieren kön-nen.Neben diesen beiden Möglichkeiten des Bezugsgibt es das Rundschreiben ab Ausgabe 3/2005 aufder Internetseite des D.I.B. als Download, so dassunterwww.deutscherimkerbund.de/index.php?dib-aktuellauch nur einzelne Seiten ausgedruckt werden kön-nen. Des Weiteren kann das Rundschreiben zueiner Jahresgebühr von 21,-- € (inkl. MwSt. undVersand) als vollständige Druckversion mitBeilagen abonniert werden oder Einzelexemplaregegen einen Deckungsbeitrag von 4,–- € inBriefmarken bezogen werden. Derzeit haben wir 20Jahresabonnenten.Im Berichtszeitraum erschienen sechs Ausgaben(4/2009 bis 3/2010). mit 134 Seiten, drei Beilage-

Hier nun einige Schwerpunkte der Arbeit imBerichtszeitraum:

5.1 PressearbeitDie redaktionelle Tätigkeit bildete auch im vergan-genen Jahr den Hauptanteil der Presse- undÖffentlichkeitsarbeit. Sowohl die Berichterstattunginnerhalb als auch außerhalb des Verbandes konn-te erfreulicherweise konstant hoch gehalten wer-den. Rückmeldungen bestätigen, dass das erwei-terte digitale Angebot von unseren Mitgliedern wieauch von den Medien dankend angenommen wird,die von aktuellen Kurzmeldungen leben. Fraglichbleibt bei der internen Berichterstattung, ob derUmfang des Angebotenen derzeit zu breit gefasstist und dadurch unsere Mitglieder bei der heutigenallgemeinen Informationsflut überfordert sind, umdie für sie wichtigen Meldungen zu kanalisierenund für sich zu nutzen. Wir wollen dennoch vorerstdie offene, umfangreiche Berichterstattung fortset-zen, denn der Bundesverband will durch die Arbeitim Bereich Presse- und Öffentlichkeit für seineMitglieder „gläsern“ sein und als Dienstleisterarbeiten.

5.1.1 Interne redaktionelle Tätigkeit

D.I.B. AKTUELL ist nach wie vor das wichtigsteD.I.B.-Medium für alle Vereinsvorsitzenden, Imker-/Landesverbände und Obleute. Aber auch Bienen-institute, Fachberater und der Imkerei naheste-hende Organisationen und Verbände werden durchdas Magazin mit Meldungen versorgt. DieRecherche, Bild-, Textredaktion sowie Grafik wer-den weiterhin in Eigenregie durchgeführt undbinden den Großteil der Arbeitskapazität. Durchden Wechsel der Druckerei seit Ausgabe 1/2010und die Möglichkeit der digitalen Datenübertragungkonnte der Druckprozess verkürzt und eine erheb-liche Kosteneinsparung für die Auflage von durch-

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Tabelle 2:E-Mail-Anmeldungenfür den D.I.B.-Newslettervon März 2009 - Juni 2010

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blättern für die Ideenmappe „Schritt für Schritt zumehr Imkernachwuchs“ und 15 weiteren Anlagen.Außerdem wurden D.I.B. AKTUELL der Bericht zurTätigkeit des D.I.B. (siehe auch Punkt 5.1.1) undder überarbeitete 16-seitige Werbemittelkatalogbeigefügt. Für eine Ausgabe von D.I.B. AKTUELLsind rund vier Wochen Arbeitszeit notwendig, beiaufwändigen Anlagen mehr.Der Umfang von D.I.B. AKTUELL hat sich seitÜbernahme des Aufgabenbereiches im Sommer2005 wie folgt entwickelt:

- 2005 5 Ausgaben mit 49 Seiten(seit Ausgabe 3/2005 von Berichterstatterin)

- 2006 6 Ausgaben mit 108 Seiten- 2007 6 Ausgaben mit 126 Seiten- 2008 6 Ausgaben mit 136 Seiten- 2009 6 Ausgaben mit 158 Seiten- 2010 bisher 3 Ausgaben mit 92 Seiten.

D.I.B. AKTUELL berichtete u. a. über folgendeThemen:• Tagungen und Veranstaltungen im „Haus des

Imkers“ (z. B. Rechtsobleute, Honigobleute, Vereinsvertreter)

• Sitzungen des D.I.B.-Präsidiums und erweitertenPräsidiums

• Aktuelle Mitteilungen der Geschäftsstelle in derRubrik „In eigener Sache“

• nationale und internationale Beratungen • Aktivitäten des Bundesverbandes auf politischer

Ebene, Teilnahme an Arbeitskreisen undSeminaren

• Vertreterversammlung und Deutscher Imkertag inPassau und Potsdam

• Apimondia-Kongress in Montpellier • D.I.B. auf der Grünen Woche Berlin• Aktuelle Informationen zu Steuerrecht und

Gemeinnützigkeit• Aktuelle Entwicklungen im Pflanzenschutz und

der Gentechnik• Aktivitäten der Züchter• Informationen für junge Imker• Literaturtipps und Hinweise auf wichtige

Veröffentlichungen in „Für Sie notiert“• Veranstaltungshinweise• Markenumfrage 2009• Los-Kennzeichnungsverordnung und Nährwert-

kennzeichnung• Zusammenarbeit mit Landwirten• Neugestaltung des Imker-Honigglases/Ge-

währverschlusses• Bienenmonitoring 2009/2010/Auswertung

Völkerverluste• Mitglieder des D.I.B. im Portrait

(LV Württemberg))• Jahresabschluss 2008 sowie Einnahmen und

Ausgaben des Werbefonds• Nachrufe (Dr. Kurt Blech, Dr. Fridolin Gnädinger,

Margret Rieger, Georg Schuster)• Informationen des Netzwerkes Blühende

LandschaftEine genaue Aufstellung der Themen und Beilagennach Ausgaben ist im Anhang des Tätigkeits-berichtes zu finden.In der Rubrik „Aus den Regionen“ wurden über 44Initiativen in den Imker-/Landesverbänden, in Orts-und Kreisvereinen sowie Aktivitäten von Städtenund Gemeinden berichtet. Die Beiträge befasstensich mit folgenden Themen:• 8 Beiträge zur Öffentlichkeitsarbeit • 9 Beiträge zu Material für Öffentlichkeitsarbeit

(Flyer, Internet, Karten) • 9 Beiträge zu Aktionen der Imker-/Landesver-

bände • 9 Beiträge zur Bestäubung und Verbesserung des

Nahrungsangebotes für Bienen• 5 Beiträge zu Aktivitäten von Städten und Ge-

meinden u. a.• 4 Beiträge zur Nachwuchsarbeit

Wir nehmen die uns zugesandten Beiträge immergerne in D.I.B. AKTUELL auf, da sie einerseits Bei-spiele der guten Verbands- und Vereinsarbeit fürandere sind und zum Nachahmen anregen sollen,zum anderen finden das ehrenamtliche Engage-ment und die hohe Einsatzbereitschaft vielerImkerinnen und Imker durch die Veröffentlichung imRahmen des Bundesverbandes die verdienteWürdigung. Erwähnt werden muss in diesem Zu-sammenhang, dass die Beiträge wie immer nurdurch die Zuarbeit der jeweiligen Akteure zustandekommen konnten. Ein Dankeschön deshalb an alle,die Bild- und Textmaterial bereitstellten oder zumInterview bereit waren.

Auch in drei Beilage-blättern für die Ideen-mappe „Schritt fürSchritt zu mehr Imker-nachwuchs“ wurden zu-sätzlich folgende Akti-ivitäten veröffentlicht:

- Aufbau eines Bienenradwanderweges(3/2010 Juni)

- Imkerglücksrad (2/2010 April)- Integrationsprojekt „Interkulturelle Gärten“

(4/2009 September)Wie immer wurden diese Blätter in unser Internet-Downloadangebot unter

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„Grundwissen für Imker“, die seit Jahren vom dlv-Verlag und seit einigen Monaten auch vom DBV-Verlag vertrieben wird, ein Einlegeblatt zurWerbung für die Marke Echter Deutscher Honiggestaltet.Die Berichterstatterin nahm im Dezember 2009 ander Verlagsbesprechung des Deutschen Bauern-verlages in Berlin teil und führte persönlicheGespräche mit den Redakteuren während derVorbereitungstreffen der Grünen Woche, derGrünen Woche Berlin, dem Apisticus-Tag inMünster und auf verschiedenen Landesverbands-tagungen.

Da die Informationstätigkeit des D.I.B. besonderstransparent sein soll, werden wir den Bericht zurTätigkeit des D.I.B., in dem der Präsident, ver-schiedene Beiräte und die Geschäftsstelle desD.I.B. Rechenschaft über die geleistete Arbeit desvergangenen Jahres ablegen, auch in diesem Jahrmit D.I.B. AKTUELL 5/2010 allen Imkervereinen alskomplette kostenlose Druckausgabe zur Verfügungstellen. Seit der Umgestaltung des Berichtes hatsich das Heft qualitativ wie quantitativ (2008 80Seiten, 2009 92 Seiten, 2010 108 Seiten) verbes-sert. Der überwiegende Teil des Tätigkeitsberichteswird von der Geschäftsleitung zusammengestellt.Der redaktionelle Teil zur Presse- und Öffentlich-keitsarbeit, die grafische Gesamterstellung sowiedas Layout erfolgen durch die Berichterstatterin.Der Tätigkeitsbericht enthält viele Fachberichte,statistisches Zahlenmaterial und wichtige Argu-mente für die Öffentlichkeitsarbeit, ist damit zumeinen eine Arbeitsgrundlage für die Imkervereinezum anderen aber auch für Medien von Interesse.Er wird deshalb ebenso im Internet unterwww.deutscherimkerbund.de/index.php?dib-pressedienst als Download veröffentlicht.

http://www.deutschermkerbund.de/index.php?ergaenzungsblaetter integriert. Die Mappe als Lose-Blatt-Sammlung wird auchzukünftig durch weitere Beilageblätter ergänzt wer-den. Restexemplare der Mappe sind in derGeschäftsstelle des D.I.B. für 10,-- € erhältlich.

Weitere wichtige Beilagen in D.I.B. AKTUELL, diehier erwähnt werden sollen, waren- Auswertung der Studie zum Imker-Honigglas

(4/2009 September)- Informationsblatt Restaurantkooperation

(5/2009 Oktober) und- Handlungsanweisung bei Verdacht auf Ver-

giftungsfälle (2/2010 April).

Auch das Layout des 16-seitigen Werbemittelkata-loges im DIN A4-Format wird seit 2008 selbsterstellt. Dies hat den Vorteil, dass Änderungen zeit-nah übernommen werden können und eine aktuelleVersion des Kataloges immer auf der Homepageals Download zur Verfügung steht.

Der D.I.B. schaltete regelmäßig entsprechend derVereinbarung des Deutschen Imkerbundes e. V. mitden Herausgebern/Redaktionen monatliche Veröf-fentlichungen in den Imker-Fachzeitschriften imVerbandsteil Meldungen.Die Zusammenarbeit mit den Redaktionen ist über-wiegend eng und sehr kollegial und unkompliziert.Fast immer wurde unbürokratisch eine Lösunggefunden, wenn die eingereichten Texte z. B. überdas übliche Größenmaß hinausgingen. Da derD.I.B. nach wie vor über D.I.B. AKTUELL nurwenige Einzelmitglieder direkt erreicht, sind dieImker-Fachzeitschriften das Medium mit dergrößten Leserbreite unter der Imkerschaft. Deshalbsind sie für den Verband als Informationsquellesehr bedeutsam. Leider ist durch den frühenRedaktionsschluss eine Berichterstattung zuaktuellen Themen in den Fachzeitschriften nichtmöglich. Deshalb ist heute die Homepage desD.I.B. die erste Adresse für aktuelle Informationengeworden.Neben den Monatsmeldungen wurden folgendeZusatzbeiträge eingereicht:- Warum brauchen Imker und Bienen die Arten-

vielfalt (Interview mit Präsident Maske, erscheintim August 2010 in ADIZ/die biene/Imkerfreund undDeutschem Bienen Journal)

- Von wegen: Ab in die Tonne! (Kennzeichnung vonMehrwegverpackungen,ADIZ/die biene/Imkerfreund 7/2010)

- Neues vom Imker-Honigglas(ADIZ/die biene/Imkerfreund 9/2009)

Des Weiteren wurde für die Anfängermappe

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Die Tätigkeitsbe-richte 2008 - 2010erhielten ein neues,moderneresAussehen.

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5.1.2 Äußere PressearbeitDie Zunahme des öffentlichen Interesses annaturkundlichen Themen wie der Bienenhaltung istnicht nur im Ansteigen der Mitgliederzahlen zu be-merken, sondern zeigt sich auch im konstantzahlreichen Anfragen von Medien. Besondersauffallend waren im vergangenen Jahr die vielenAnfragen von Fernsehsendern.Wiederum musste sich der Verband im Gegensatzzu anderen Branchen kaum selbst um Veröffent-lichungen bemühen, sondern erhielt fast täglichAnfragen von Journalisten telefonisch oder per E-Mail. Dabei sind das Frühjahr, die Zeit der Honig-ernte und auch das so genannte „Sommerloch“ be-sonders gefragte Zeiträume für die Medien, zumThema „Biene“ zu berichten.

Im Berichtszeitraum erreichten die Pressestelle desD.I.B. rund 200 Anfragen. Manche konnten im tele-fonischen Interview beantwortet werden, anderebedurften einer Ausarbeitung und schriftlichenBeantwortung. Teilweise wurde umfangreichesText- und Bildmaterial zur Verfügung gestellt oderbei sehr schwierigen, fachspezifischen Fragen andie entsprechenden wissenschaftlichen Stellen ver-mittelt.

Schwerpunktfragen waren: Überwinterungsverluste2009/2010, Situation der Imkerei in bestimmtenRegionen, Auswirkung des Pflanzenschutzes aufBienen, Imkerei in der Stadt, Bienendiebstähle,Situation Honigernte, -markt und –preise,Nachwuchs usw.

Anfragen kamen von:

• Fernsehsendern (z. B. ARD, ZDF, WDR (ver-schiedene Regionen), Ahr-TV, ARTE, SWR,NRW-TV, MDR, NDR)

• Rundfunkanstalten (z. B. Deutschlandfunk, HR,Radio Schleswig-Holstein, Radio 7 (Baden-Württemberg), BR, WDR, SWR)

• Printmedien (z. B. Bild (verschiedene Regionenund bundesweit), Bild am Sonntag, Focus, GongWissenschaft, FAZ, TAZ, WAZ, Für Sie, General-Anzeiger, Berliner Morgenpost, KatholischeZeitung, Schwäbische Zeitung, Rheinische Post,Agrarzeitung, Butzbacher Zeitung, WetterauerZeitung, Gesunde Medizin, Westfalenpost, Avanti,Living at Home, Das Haus-Ideenmagazin, Süd-deutsche Zeitung)

• Online-Nachrichtendienste (z. B. dpa, ddp,Spiegel online, ap, news aktuell)

Viele Anfragen resultierten aus den Verbreitungenvon Texten des D.I.B. über das Internet und dieNachrichtenagentur dpa.

Eine gute Zusammenarbeit hat sich mit demBonner General-Anzeiger entwickelt, der in regel-mäßigen Abständen über den Bundesverbandberichtet, da dieser seinen Sitz in der Region hat.

Auch aus den Vereinen erhält der D.I.B. zahlreicheRückmeldungen zu Presseveröffentlichungen inden Regionen, die über die aktive Arbeit derVereine, die Nachwuchsgewinnung, Kinder- undJugendarbeit oder bestimmte Imkerveranstaltun-gen berichten.Dies ist aber sicher nur ein kleiner Anteil von allenVeröffentlichungen, die bundesweit zu unseremThema geschaltet werden.

Lancierte VeröffentlichungenHauptanteil hatte hier die bereits im dritten Jahrlaufende Zusammenarbeit mit dem Internetportalvon news aktuell, bei der Pressemeldungen undBilder im Originaltext- (ots) und –bildservice (obs)eingestellt werden können. Der neue Ein-Jahres-Vertrag sah vor, die Zahl der Meldungen von zehnauf zwölf zu erhöhen. Das Presseportal von newsaktuell wird von Journalisten, PR-Profis undBranchenexperten genutzt, um gezielt nachPresseinformationen zu recherchieren. Seit 2009können neben dpa-Ticker, Internet, E-Mail undRSS ots-Meldungen nun auch über die neuemobile Version des Presseportals auf allenInternetfähigen Handys empfangen werden.

Folgende Meldungen wurden im Berichtszeitraumeingestellt:05.08.2009 Bienen hungern im Sommer05.10.2009 Imkertag sucht Schulterschluss mit

Bauern12.10.2009 Win-Win-Situation für Bauern und

Imker erreichen09.12.2009 Bieneninstitute erwarten deutlich

höhere Winterverluste14.12.2009 D.I.B. bereitet sich auf größte

Verbrauchermesse vor15.12.2009 Mitgliederzuwachs fortgesetzt18.03.2010 Hohe Völkerverluste bereiten

Imkern Sorgen19.03.2010 D.I.B. warnt vor Wiederzulassung

von Clothianidin21.04.2010 D.I.B. fordert Engagement für den

Naturschutz von Ilse Aigner21.06.2010 Stadtimkerei – Alternative für die

Zukunft?22.06.2010 D.I.B. fordert zügige Aufklärung

der Gen-Mais-Aussaat05.07.2010 Verbandsspitze geht in Klausur

Außerdem wurde das Bildmaterial der digitalenPressemappe aktualisiert und ergänzt.

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den neuen Entwürfen des Gewährverschlusses,kostenlosem Informationsmaterial und Beratungauch ein breites Sortiment an Werbematerialkaufen:- LV Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen,

Stadtroda (11/2009)- LV Saarland, Eppelborn (02/2010)- IV Rheinland-Pfalz, Neustadt (03/2010)

Durch die Verlagerung der zuständigen Außen-stelle des Presseportals von Hamburg nach Düs-seldorf war geplant, die Zusammenarbeit in ver-schiedenen Bereichen auszudehnen. Durch denenormen Arbeitsanfall im Bereich Öffentlichkeitsar-beit im Berichtszeitraum musste dieses Vorhabenleider verschoben werden. Auch einige der kosten-losen Informationsangebote in Form von Veran-staltungen konnten aus diesem Grund nicht genutztwerden.So konnte lediglich ein kostenloses Seminar imSeptember in Bonn besucht werden.

Die Möglichkeit der Unterstützung der Pressearbeitvon Imkervereinen bestand auch im zurückliegen-den Berichtsjahr. Dieses Angebot wurde von vielendankend angenommen und bei der redaktionellenArbeit in Wort und Bild geholfen.

5.2 Öffentlichkeitsarbeit

5.2.1 Öffentlichkeitsarbeit im VerbandTrotz der redaktionellen Tätigkeit, die einen Groß-teil der Arbeitszeit im Pressebereich bindet, ist derKontakt in die Verbandsebenen, z. B. durch denBesuch von imkerlichen Veranstaltungen, sehr be-deutsam und darf nicht vernachlässigt werden. Besonders im Berichtszeitraum stand die ThematikUmgestaltung des Warenzeichens (Gewährver-schlusses) im Mittelpunkt.Die Umgestaltung eines Warenzeichens ist nichtnur mit einem erheblichen Arbeits- und finanziellenAufwand, sondern auch mit umfangreicher Aufklä-rungsarbeit verbunden.

Aber nicht nur die Umgestaltung des Warenzei-chens wurde auf imkerlichen Veranstaltungenpräsentiert, sondern ebenfalls ein umfangreichesInformations- und Verkaufsangebot.

Außerdem ist der Erfahrungs- und Meinungs-austausch an der „Basis“ eine der wichtigstenQuellen für die Berichterstattung/Pressearbeit desBundesverbandes. So konnten im BerichtszeitraumImkerinnen und Imker folgender Imker-/Lan-desverbände am D.I.B.-Ausstellungsstand neben

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Unser Ziel war es, jedem Mitglied die Möglichkeitzu geben, seine Meinung zur geplanten Ände-rung abzugeben, sich frühzeitig ein Bild vomeventuell neuen Aussehen unserer Marke zubilden und im gemeinsamen Gespräch Argumen-te für und wider zu diskutieren. Nur wenn dieMarkennutzer (Imkerinnen und Imker) hinter derUmgestaltung stehen, kann diese letztendlichauch gelingen und wird für den Verband erfolg-reich verlaufen.

Foto: Petra Friedrich am Informations- und Verkaufsstand des D.I.B.Quelle: Jürgen Gräfe

Foto: In 11 Imker-/Landes-verbänden wurden alle Ent-würfe für den neuen Ge-währverschluss vorgestelltund diskutiert.

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- IV Rheinland, Kottenheim (03/2010)- LV Baden, Müllheim (03/2010)- LV Weser-Ems, Löningen (04/2010)- LV Württemberg, Ravensburg (04/2010)

Außerdem wurden folgende überregionaleVeranstaltungen besucht, an denen sehr vieleImkerinnen und Imker teilnehmen, und mit einemInfo-Verkaufsstand unterstützt:- Apisticus-Tag in Münster (02/10)- Süddeutscher Berufs- und Erwerbsimkertag in

Donaueschingen (10/09)- Deutscher Imkertag Passau (10/2009)

Über diese Veranstaltungen erfolgte eineBerichterstattung in D.I.B. AKTUELL.Anwesenden Medienvertretern wurde auf denVeranstaltungen D.I.B.-Pressematerial zur Ver-fügung gestellt.Für den Deutschen Imkertag in Passau im Oktober2009 wurde Informations- und Pressematerialzusammengestellt, es erfolgte eine Vor- undNachberichterstattung.

Weitere Gespräche mit der Imkerschaft fanden imRahmen des Treffens der Vereinsvertreter im„Haus des Imkers“ (06/2010), der Honigobleuteta-gung im „Haus des Imkers“ (02/2010), während derGrünen Woche (01/2010), anlässlich der Vertreter-versammlung und des Deutschen Imkertages inPassau (10/2009) statt.Die Text- und Bildberichterstattungen erfolgtenmöglichst zeitnah in D.I.B. AKTUELL, teilweise inImker-Fachzeitschriften und dem Internet.

5.2.2 Öffentlichkeitsarbeit außerhalbdes Verbandes

Im vergangenen Berichtsjahr drehten sich dieSchwerpunkte der Öffentlichkeitsarbeit außerhalbdes Verbandes um dieselben Themen wie in derPressearbeit, nämlich Regionalität bei EchtemDeutschen Honig, Rückgang der Bienenvölker undBiodiversität. Folgende Arbeitsinhalte gab es:

Der D.I.B. präsentierte sich 2010 zum zehnten Malauf der Internationalen Grünen Woche Berlin,der weltweit größten Ausstellung für Ernährung undLandwirtschaft, die wiederum mehr als 400.000Menschen besuchten. Die Vorbereitung, Durchfüh-rung und Nachbereitung der Messe ist einer derHöhepunkte der Öffentlichkeitsarbeit des Verban-des und beginnt bereits Monate zuvor. Am 16.09.und 28.10.2009 nahm die Berichterstatterin an denVorbereitungstreffen des ErlebnisBauernhofes beider FNL in Berlin teil. Die Messe 2010 war in gewis-sem Sinne eine Premiere, da nach Umzug der FNLvon Bonn nach Berlin ein völlig neuer Mitarbeiter-

stamm die Vorbereitungen wesentlich erschwerte.Die Gestaltung des Messestandes in engerAbstimmung mit dem Messearchitekten und derFNL erfolgte durch die Berichterstatterin. DieBetreuung des Standes übernahmen PetraFriedrich (13 Tage), Marion Hoffmann (7 Tage),Verena Velten (6 Tage), Präsident Peter Maske (7Tage), GF Barbara Löwer (4 Tage) sowie PeterStelling (an 6 Tagen stundenweise).

Auch in diesem Jahr konnte sich der D.I.B. in sei-ner Präsentation in Halle 3.2 (ErlebnisBauernhof)steigern, obwohl die Bedingungen für dieOrganisation weitaus schwieriger waren als in denVorjahren. An allen Ausstellungstagen warenPräsident Maske oder Geschäftsführerin BarbaraLöwer anwesend, um die Messe als Kommuni-kationsplattform zu nutzen. In allen Gesprächen mitPolitikern und Vertretern anderer Organisationenstanden in diesem Jahr die Bereiche Bienen-gesundheit und Pflanzenschutz, Verbesserung derTrachtbedingungen, Verbesserung der Zusammen-arbeit mit den Landwirten und Agro-Gentechnik imMittelpunkt. Besonders glücklich ist der Verbanddarüber, dass sich viele Gespräche auf der IGWmittlerweile zur guten Tradition entwickelt haben.

Der Erfolg dieser Lobbyarbeit lässt sich an folgen-den Zahlen messen:• 17 Gäste aus der Europa- und Bundespolitik• 10 Gäste aus den Länderministerien (darunter

8 Minister)• 10 Gäste des Deutschen Bauernverbandes und

dessen Landesverbänden• 16 Gäste aus Organisationen/Institutionen• 3 Gäste aus dem Bundesministerium für Ernäh-

rung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz• 6 Vertreter der Imker-/Landesverbände• 5 Vertreter anderer Imkerorganisationen

Die bereits traditionelle Podiumsdiskussion standunter dem Motto „Imker und Landwirt – Partner imNaturhaushalt“. In einer einstündigen Diskussions-

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Am „Tag der Ausbildung“ stellten BerufsimkerDaniel Hanking aus Niedersachsen undJungimkerin Melanie Röck aus Berlin denImkerberuf anschaulich dar und standen am D.I.B.-Stand für Fragen von Interessenten bereit. In einerModenschau der anderen Art stellte die land-wirtschaftliche Sozialversicherung u. a. Imkerbe-kleidung vor.

Motto des Messeauftrittes in diesem Jahr war„Echter deutscher Honig - Meisterwerke aus denRegionen“, was sich nicht nur im Standkonzept,sondern auch bei der Präsentation der breitenPalette deutscher Honige widerspiegelte. DerStandort auf dem „Marktplatz der Direktvermarkter“war für unsere Botschaften gut geeignet. Aus einem Angebot von zehn deutschen Sorten-honigen in 30g-Imker-Honiggläsern konnte derMessebesucher seinen Favoriten wählen und füreine Spende zur Unterstützung der Anfängerschu-lung erwerben. Auch mit seinen elf Bühnenbeiträgen wieInterviews und Kochshows konnte der D.I.B. imVergleich zum Vorjahr zulegen und auf den hohenQualitätsstandard des Regionalproduktes Honigund seine Unverfälschtheit hinweisen.Bildpräsentationen unterstrichen die Bühnenbei-träge. Die tägliche Bereitstellung von Pressemap-pen im Pressezentrum der Messe rundete dasInformationsangebot des D.I.B. ab. Mehrmalswährend der Messe wurden aktuelle Kurbeiträgeauf unserer Homepage mit Bildern eingestellt.Die Nachberichterstattung erfolgte in D.I.B.AKTUELL sowie im Internet unterhttp://www.deutscherimkerbund.de/index.php?internationale-gruene-woche-2010. Hier wurde auch einKurzfilm eingestellt.Alle haupt- und ehrenamtlichen Standbetreuer gin-gen wieder einmal bis an die Grenzen derBelastung.

runde beantworteten fünf Fachleute aus Politik,Wissenschaft, Landwirtschaft und Imkerei derChefredakteurin des Deutschen Bienen Journals,Silke Beckedorf, Fragen wie: „Welche Bedeutunghat die Bestäubungsleistung der Honigbiene vordem Hintergrund der steigenden Nachfrage nachNahrungsmitteln?“ und „Wie kann die Bienen-ernährung und –vitalität trotz der verändertenBedingungen gesichert werden?“

Das zweite Ziel des Verbandes auf der Messe istes, in der Öffentlichkeit für die Imkerei zu werben.So hat die Beteiligung des D.I.B. an denSchulklassenführungen mittlerweile Tradition. DerSchaukasten mit lebendem Bienenvolk wurde indiesem Jahr durch Bestäubungssäulen ergänzt, anwelchen nicht nur den 42 Klassen mit 943 Kinderndie enorme Leistung der Bienen, sondern auch vie-len anderen Messebesuchern anschaulich darge-stellt werden konnte. Lehrern wurde Unterrichts-material ausgehändigt und Interessenten für dieImkerei erhielten umfangreiches Informations-material, Kontaktadressen und Termine fürAnfängerlehrgänge.

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Fotos: Impressionen von der Grünen Woche Berlin, mehr unter:http://www.deutscherimkerbund.de/index.php?internationale-gruene-woche-2010

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Die Zusammenarbeit mit der NAJU beim Projekt„Be(e) in contact“ läuft weiter gut. Informationenzum Projekt werden zeitnah in D.I.B. AKTUELLveröffentlicht und unterstützt. Während der Inter-nationalen Grünen Woche und bei Anfragen vonSchulen und Arbeitsgemeinschaften wurde nebenumfangreichem eigenen Informationsmaterial dieBroschüre des saarländischen Umweltministeriums„Bienen – Artenvielfalt und Wirtschaftsleistung“(Themen-Bausteine für den praktischen Unterrichtund die Jugendarbeit in der Imkerei) zur Verfügunggestellt.

Für das Buch „Mit Kindern im Bienengarten“, dasim Herbst 2010 im Verlag Freies Geisteslebenerscheint und bei Kindern wie Erwachsenen dasInteresse an Bienen wecken soll, wurde ein Textzur Bienenhaltung allgemein und den Zielen undAufgaben des Deutschen Imkerbundes e. V. ver-fasst.

Am 22.06.2010 fand auf Anregung des D.I.B. einerstes Gespräch mit der i.m.a. (Information.medi-en.agrar.e.V.) und deren Werbeagentur betreffendder Erstellung eines Arbeitsposters „Bienen“ fürSchulen statt. Bereits im Frühjahr veröffentlichtedie i.m.a. in ihrem Lehrermagazin einen aus-führlichen Artikel „Fleißige Bienen“, der inAbsprache mit dem D.I.B. entstand.Die i.m.a. gibt seit Jahren die Poster für ver-schiedene Bereiche (Schwein, Kuh, Zuckerrübe,Getreide, Raps) mit großem Erfolg an Lehrerkostenlos ab. Auf der Rückseite befinden sichArbeitsblätter für den Einsatz im Unterricht. Lauti.m.a. nutzen mehr als 60.000 Lehrer regelmäßigdie i.m.a. als unabhängige Informationsquelle. Miteinem E-Mail-Newsletter werden Lehrer über neueMaterialien informiert. Derzeit werden erste Entwürfe diskutiert. DasPoster soll erstmals auf der Grünen Woche 2011eingesetzt werden. Mit dieser Zusammenarbeitergibt sich der Vorteil der Nutzung der Vertriebs-kanäle und somit auch der Zugang zu den Schulen. Das Poster und die Arbeitsblätter sollen perspek-tivisch auch in die Homepage zum Download inte-griert werden.

Auch im zurückliegenden Berichtszeitraum war esuns besonders wichtig, den Dialog mit anderenOrganisationen fortzusetzen, insbesondere denzwischen Landwirten und Imkern zu fördern. Auchin 2010 konnte der D.I.B. anlässlich des DeutschenBauerntages in Berlin leider keinen Informations-

stand beisteuern. Dies wird weiter ein Ziel sein.Jedoch konnte die Internationale Grüne WocheBerlin und der Deutsche Imkertag in Passau erst-mals genutzt werden, um den DBV-PräsidentenGerd Sonnleitner sowie die Landesbauernpräsi-denten zu Gesprächen einzuladen. Während derIGW kamen zehn Vertreter der Landesbauernver-bände zu Gesprächen. Mit E-Mail-Verteiler wurdenaußerdem wichtige Mitteilungen des D.I.B. an dieLandesbauernverbände weitergegeben.

Dieser Verteiler soll zukünftig auch auf dieLänderministerien ausgedehnt werden.Sehr positiv hat sich auch die Zusammenarbeit mitder Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirt-schaft (FNL) entwickelt. So konnten Vertreter desD.I.B. erstmals an dem Projekt ErlebnisBauernhofmobil teilnehmen und die Imkerei bei dieserGroßveranstaltung vorstellen. Der ErlebnisBauern-hof mobil wird von der FNL in Zusammenarbeit mitdem Verein information.medien.agrar (i.m.a) unddem Deutschen Bauernverband (DBV) seit 2009organisiert. Vom 21.-24.04.2010 machte er inBerlin auf dem Potsdamer Platz Station. Dort warder Vorsitzende des Imkerverbandes Berlin e. V.,Jürgen Hans, vor Ort und gab in einem Intervieweinen Situationsbericht zur Bienenhaltung in Berlinund Umgebung. Vom 27.-29.05.2010 war derErlebnisBauernhof mobil in Münster. Dr. WernerMühlen von der Landwirtschaftskammer NRW ver-trat dort den D.I.B. Die Koordination lief über dieD.I.B.-Pressestelle.

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Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen isteine bedeutende Aufgabe des Verbandes, um„Imker von morgen“ zu gewinnen.

Foto: Zehn Vertreter der Landesbauernverbände besuchten den D.I.B.-Stand auf der Grünen Woche, hier der Präsident des Landvol-kes Niedersachsen, Werner Hilse (rechts)

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Präsidiumssitzung in Oberwinter in einem Vortragvorgestellt.

5.3 Homepage www.deutscherimkerbund.de Die Resonanz auf unsere Homepage ist von Seitender Medien/Verbraucher wie auch von unserenMitgliedern mehrheitlich positiv. Auch im Berichts-zeitraum wurde stark auf Aktualität geachtet, wasbeim jetzigen Umfang nicht immer leicht, aber füreine schnelle Information heute unerlässlich ist.Von Juli 2009 bis Juni 2010 wurden insgesamt 225Änderungen vorgenommen, 26 Texte auf die SeiteD.I.B.-Pressedienst und 20 Texte auf die SeiteVerbandsmitteilungen eingestellt.Derzeit gibt es auf der Homepage 54 informativeEinzelseiten, teilweise mit Bildmaterial, umfangrei-chen Downloads oder kurzen Filmsequenzen.Hinzu kommt der Online-Shop für den Bezug vonWerbematerial mit 6 Seiten. Die Änderungen wur-den weiterhin im Hause vorbereitet und technischeinem Freiberufler übertragen, der diesekostengünstig und zeitnah umsetzt.Nach der Liquidation der CMA musste in 2009 dasCMA-Siegel im Gewährverschluss zwangsweiseentfallen und wurde durch ein rotes Über-gangssiegel ersetzt. Das gesamte Bildmaterialunserer Homepage musste daraufhin aktualisiertwerden.Da die Umgestaltung der Marke bevorsteht, wurdeeine Erweiterung der bestehenden Internetseitenauf den kommenden Berichtszeitraum verschoben.Der Downloadbereich wurde wie geplant weiterausgebaut und zur besseren Gliederung in ver-schiedene Rubriken unterteilt. Alle aktuellenMerkblätter des D.I.B. sind jetzt dort zu finden.

Auch in die Aktion „Grüner Pfad“ der FNL wurde derD.I.B. 2010 integriert. Sinn des Pfades ist es, imVorübergehen die Landwirtschaft mit all ihrenFacetten zu entdecken. Der „Grüne Pfad“, das sindInfotafeln, die plakativ und zeitgemäß beschreiben,was es auf und rund um einen Bauernhof zu sehengibt. Sie sollen damit die landwirtschaftlicheÖffentlichkeitsarbeit unterstützen.

In Zusammenarbeit mit dem D.I.B. wurde im Maieine wetterfeste und lichtbeständige Tafel „Bienen“entworfen, die sowohl von Landwirten wie vonImkern genutzt werden kann. Die Aktion wurde vonuns in D.I.B. AKTUELL und den Imker-Fachzeit-schriften beworben.

Das Thema Umgestaltung des Gewährverschlus-ses zog sich im Berichtszeitraum wie ein roterFaden durch alle Bereiche der Presse- undÖffentlichkeitsarbeit. Nachdem in allen uns zurVerfügung stehenden innerverbandlichen Medienund auf den Verbandstagungen die erstenEntwürfe der Gewährverschlüsse ausführlichdiskutiert worden sind, wurden im Juni zweiGestaltungsentwürfe angefertigt in die alleKomponenten einflossen, die am häufigsten vonunseren Mitgliedern gewünscht wurden. Im Juli erfolgten in Eigenregie drei Verbraucherbe-fragungen (Foto rechts), eine in einem Edeka-Markt und zwei auf Wochenmärkten, um dieKundenwünsche zu hören. Eine weitere Umfrage erfolgte durch dieWerbeagentur in der Fußgängerzone einerGroßstadt.Die Ergebnisse wurden während einer erweiterten

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Foto: Verbraucher-befragung inBad Godesberg

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Auf der Startseite wurde für D.I.B. AKTUELL nebender Bestellmöglichkeit des elektronischen News-letters ein Button zum schnellen Finden desRundschreibens angelegt.Wichtigste Seiten für Mitglieder sind die RubrikenVerbandsmitteilungen, Downloads, Termine, D.I.B.-AKTUELL sowie der Online-Shop. Wichtige Seitenfür Nicht-Imker sind der Pressedienst, die Honig-seiten, D.I.B.-Nachwuchsförderung und Imkerei inDeutschland. Für junge Leute gibt es die Kinder-und Jugendseite, die derzeit mit Filmsequenzenergänzt werden soll.In jeder Veröffentlichung des D.I.B. wird auf unsereHomepage mit den entsprechenden Linkshingewiesen.Unser Ziel bleibt weiterhin, ein „offener“ Verbandfür alle zu sein. Aus diesem Grund gibt es keineninternen Mitgliederbereich.

5.4 SonstigesNeben den genannten Schwerpunkten wurdenAnfragen aller Art aus der Imkerschaft beantwortet.Die Teilnahme an allen Präsidiumssitzungen, denSitzungen des erweiterten Präsidiums sowie derVertreterversammlung des D.I.B. dienten einer zeit-nahen Berichterstattung und Information überSchwerpunkte und Entscheidungen in derVerbandspolitik. Des Weiteren wurde das Bild-archiv weiter vervollständigt.Außerdem erfolgte eine Teilnahme an denVorgesprächen zur Umgestaltung des Gewährver-schlusses mit verschiedenen Werbeagenturen.

6. Verbandstagungen

6.1 Vertreterversammlung6.2 Sitzungen des erweiterten Vorstandes 6.3 Sitzungen des Vorstandes bzw. Präsidiums6.4 Tagung der Honigobleute6.5 Tagung der Rechtsobleute 6.6 Tagungen der Zuchtobleute6.7 Zusammenkunft von Vereinsvertretern

6.1 VertreterversammlungDie jährliche Vertreterversammlung fand am 10.Oktober 2009 in Passau statt. Neben densatzungsgemäß vorgeschriebenen Regularienstand der Besuch des Präsidenten des DeutschenBauernverbandes Gerd Sonnleiter im Mittelpunktder Tagung. Der 2009 begonnene fruchtbare Dialogmit dem Bauernverband wurde an diesem Tagefortgesetzt. Sonnleitner betonte in seinen Aus-führungen die enge Verflechtung von Imkern undLandwirten. Das Bestreben sei, ein gedeihlichesMiteinander zu erreichen, um am Ende eine Win-Win-Situation für beide Seiten zu erreichen. Vielegemeinsame Probleme können heute nur nochgemeinsam gelöst werden. Ein bedeutender Punkt der Tagesordnung war dieBesetzung der freien Beiratsstellen. Nachdemmehrere Beiräte ihre Ämter im vergangenen Jahrniedergelegt hatten, sollte über die Beibehaltungund Besetzung der Beiratspositionen abgestimmtwerden. Ausgenommen war das Ressort Recht, daRechtsbeirat Schüssler im Amt geblieben war undfür diese Position turnusgemäß erst im Jahr 2010Wahlen stattfinden. Die Posten der Beiräte fürMarktfragen und Umwelt- und Naturschutz bliebenunbesetzt. Der Beirat für Berufs- und Erwerbsimkerwird durch das Präsidiumsmitglied ManfredHederer vertreten. Als Neuerung ist die Vertretung der RessortsHonig, Wissenschaft und Bienengesundheit durchdie Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenfor-schung anzusehen. Da der AG mehrere Institutemit einer Vielzahl von Bienenwissenschaftlernangehören, kann dadurch auf ein breites Wissens-und Fachspektrum zurückgegriffen werden.

6.2 Sitzungen des erweiterten Vorstandes Im Berichtszeitraum trat das erweiterte Präsidiumzu zwei Sitzungen zusammen. 09.10.2009 in Passau und am 29.01./30.01.2010im „Haus des Imkers“, Villip.

Beide Sitzungen beinhalteten an Themen dieOptimierung der Verbandsarbeit z. B. durch eine

Online-Mitgliederverwal-tung, die Zusammenarbeitmit anderen Verbändenund die Umgestaltung desGewährverschlusses. Ge-meinsames Anliegen wares, sich öfters zu einemzwanglosen Austausch zutreffen. Um zukünftige Fra-gen zu meistern, ist eineIntensivierung der Zusam-menarbeit der Imker-/Lan-desverbände unabdingbar.

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- Rechtsauseinandersetzungen - Deckelwerkzeuge- Wachsuntersuchungen- Stiftung Dr. Abel- Apidologie- Honigmarktkontrolle 2010 - Honiguntersuchungen - Erhöhung der Zahl der

jährlichen Proben- Verstöße gegen die Bestimmungen zu den

Warenzeichen- Verlängerung von Lizenzverträgen der Abfüll-

stellen - Online-Mitgliederverwaltung - Wanderfahne „Arnstadt“- Jahresabschluss 2008 und 2009

6.4 Tagung der HonigobleuteAm 26./27. Februar 2010 fand das jährliche Treffender Honigobleute der Imker-/Landesverbände inWachtberg-Villip statt, an dem Obleute aus 17Imker-/Landesverbänden teilnahmen. In dieserArbeitstagung wird die jährliche Probenziehung beiImkern und Abfüllstellen ausgewertet. Darüber hin-aus werden Erfahrungen im Bereich der Schulungder Imker ausgetauscht und aktuelle Themenbesprochen. In diesem Jahr konnten für die Imker-/Landesver-bände Hamburg (Ingo Lahl), Hessen (DianaWeckeiser) und Sachsen-Anhalt (Ralf Hauser)neue Obleute begrüßt werden. Die Tagesordnung lässt das umfangreicheArbeitsprogramm erahnen:- Honigernte 2009 - Übersicht nach den Meldungen

der Honigobleute- Imker-Probenziehung 2009 - Übersicht und

Auswertung- Loskennzeichnungs-Verordnung - Aktuelle

Beanstandungen - Überarbeitung des D.I.B.-Prüfschemas für Honig- Neuerungen rund um den Gewährverschluss- Informationen über Schulungsunterlagen- Änderungen des Kommentars zur Honigver-

ordnung- Verpackungs-Verordnung- Ernte von Waldhonig- Zusatzaufkleber für Neutralgläser- Honigtrocknung- Beschreibung Honigsorten - Internationale Grüne Woche

Des weiteren wurden vier interessante Vorträgegehalten:Dr. Till Beuerle vom Pharmazeutischen Institut derUni Braunschweig (IPB) referierte über PyrolizidinAlkaloide im Honig und Pollen. Die Durchführungvon Honigprämierungen im Verein stellte Dr. Fried-gard Schaper, Fachzentrum Bienen in Veitshöch-

An der Sitzung im Januar 2010 nahm Dr. Paschervom Deutschen Bauernverband teil, um gemein-sam die Möglichkeiten vor Agrarumweltmaßnah-men und der Förderung durch EU/Bund/Ländervorzustellen und über weitere Vorgehensweisenzu diskutieren. Weiterhin stellte der Vorsitzendedes LV Saarlandes die Imagekampagne „Und derMensch blüht auf“, die das saarländische Umwelt-ministerium zusammen mit dem Imkerverband,dem Landesbauernverband, der Landwirtschafts-kammer und weiteren Organisatoren 2008 initiierte.

6.3 Sitzungen des PräsidiumsDas Präsidium trat im Berichtszeitraum viermal im„Haus des Imkers“ in Wachtberg-Villip zusammen:11./12. September 200903./04. Dezember 200905./06. März 201011./12.Juni 2010

Die Sitzungen dienen neben der Abarbeitungumfangreicher Tagesordnungen auch dem Aus-tausch über besuchte Tagungen und Informationenaus den einzelnen Imker-/Landesverbänden. DasPräsidium macht sich die Entscheidungsfindungnicht leicht und diskutiert ausgiebig über die einzel-nen Sachverhalte. Oft müssen weitere Informatio-nen herangezogen werden, so dass eine Entschei-dung erst in der nächsten Sitzung gefällt werdenkann. Zu den wesentlichsten Themen, die häufig inmehreren Sitzungen besprochen wurden,gehörten:- GVO- Pflanzenschutzmittel- Netzwerk zur Meldung von Bienenvergiftungen- Bienenbehandlungsmittel- Agrarumweltmaßnahmen/Biodiversität- Vermarktung- COPA/COGECA- Zusammenarbeit mit dem Dt. Bauernverband- Deutsches Bienenmonitoring - Zusammenarbeit mit anderen imkerlichen

Verbänden- Schulungs- und Lernprogramme- Verbraucherumfrage- Umgestaltung Gewährverschluss- Internationale Grüne Woche- Imkertage - Organisation und zukünftige Aus-

richtung des Deutschen Imkertages - Online-Mitglieder-Verwaltungsprogramm- Vereinigung der Bestäubungsimker Nieder-

sachsen- Außenprüfung des Finanzamtes St. Augus-

tin beim D.I.B.- Ehrungen und Ehrenabzeichen- DLG Honigfachseminar und Honigprämierung

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heim, praktisch vor und Marion Hoffmann, Honig-untersuchungsstelle D.I.B., hielt einen Vortrag übernicht routinemäßige Beanstandungen in der Honig-marktkontrolle 2009. Dr. Dr. Horn, Landesanstalt fürBienenkunde Hohenheim, unterrichtete die Anwe-senden über den Asiatischen Marienkäfer.

Die nächste Tagung findet am 18./19. Februar 2011in Wachtberg-Villip statt.

6.5 Tagung der Rechtsobleute Am 19. und 20. Februar trafen sich erstmalig dieRechtsobleute der Imker-/Landesverbände zueiner gemeinsamen Tagung unter Leitung desD.I.B. Rechtsbeirates Axel Schüssler im Haus desImkers.Neben dem Austausch von Informationen undErfahrungen zu den verschiedensten Rechtsgebie-ten rund um die Imkerei, war das Ziel, einPersonen- und Informationsnetzwerk aufzubauen,um in Zukunft schnelleren Zugriff auf Informationenund Rechtsentscheidungen zu erhalten. DieRechtsobleute der Imker-/Landesverbände sollenverstärkt die ersten Ansprechpartner für Rechtsfra-gen in den einzelnen Verbänden werden, anstattden Rechtsbeirat des D.I.B. direkt zu kontaktieren.

Beschlossen wurde eine Urteilssammlung zentralbeim D.I.B. aufzubauen. Dazu werden zunächstvorhandene Urteile der vergangenen Jahre erfasst,die dem D.I.B. aus den Reihen der Rechtsobleuteübersandt werden. Auf diese Datenbank soll dannmittels Stichwörter zugegriffen werden können.

6.6 Tagung der ZuchtobleuteEinmal im Jahr - jeweils 14 Tage vor Ostern - tref-fen sich die für die Züchtung der Honigbiene in deneinzelnen Imker-/Landesverbänden tätigen Obleu-te aus ganz Deutschland, um gemeinsam mitVertretern der bienenwissenschaftlichen Instituteaktuelle Fragen der Züchtung zu besprechen. Indiesem Jahr fand das Treffen auf Einladung desLandesverbandes der Imker Mecklenburg undVorpommern e. V. in Güstrow statt. (siehe auchKapitel 19.6).

6.7 Zusammenkunft von VereinsvertreternAm 10. und 11. Juni 2010 kamen auf Einladung desDeutschen Imkerbundes e.V. bereits zum achtenMal 28 Imkerinnen und Imker aus 14 Imker-/Landesverbänden nach Wachtberg-Villip ins „Hausdes Imkers“. Dieses Treffen ist mittlerweile festerBestandteil der Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B.geworden, mit dem Ziel, sich damit bei den Imke-rinnen und Imkern für ihr Engagement zum „Tagder deutschen Imkerei“ zu bedanken. In diesem Jahr nahmen teil:

Bereits am Vorabend tauschten sich die Imkerinnenund Imker in gemütlicher Runde aus, während esam 11. Juni in der Geschäftsstelle offizieller zuging.Präsident Maske stellte kurz die Schwerpunkte dergegenwärtigen Arbeit dar. Bei der Vorstellung dereinzelnen Teilnehmer wurde deutlich, dass durchdie gute Arbeit zahlreiche Jungimker in denVereinen neu aufgenommen werden konnten, jasogar mancher Verein nicht mit einem solchenAnsturm von Interessenten rechnete und manch-mal an die Belastungsgrenze geführt wurde.Im Anschluss an den Erfahrungsaustausch konntendie Gäste bei einem Rundgang durchs „Haus desImkers“ die verschiedenen Abteilungen besuchenund vor allem im Honiglabor Fragen zur Unter-suchung von Echtem Deutschen Honig stellen.Auch bei diesem Treffen wurden die Gewährver-schlussvorschläge präsentiert und um Meinungs-äußerungen gebeten. Im Anschluss stellte Dr. Pia Aumeier, Bochum, ineinem Vortrag ihr erfolgreiches Konzept zur An-fängerschulung vor. Nachmittags fand ein Ausflugins ehemalige Regierungsviertel von Bonn statt undeine Führung durch die Ausstellung „GeschichteDeutschlands“ im „Haus der Geschichte“.

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Vertreter aller Gruppierungen, ob dies nunZuchtrichtungen, Öko- oder Berufsimker sind.

7.2 Berufs- und ErwerbsimkertageAm 24. und 25.10.2009 fand in Donaueschingender Süddeutsche Berufs- und Erwerbs Imkertagstatt. Der D.I.B. war durch Präsident Maske undeinem Stand (Standbesetzung: GF Löwer undPetra Friedrich) vertreten. Wie in den vergangenenJahren fand eine große Fachausstellung statt, dieregelmäßig ein Besuchermagnet ist. Während dieser Veranstaltung wurde zu Aktionengegen den Anbau von gentechnisch verändertemMais aufgerufen. Der D.I.B. hat sich von diesemAufruf distanziert und betonte, dass er sich in sei-nem Handeln nicht vom Boden der Rechtsstaat-lichkeit entfernen werde und weiterhin versuche, inGesprächen und Verhandlungen für das Thema„Grüne Gentechnik und Bienenhaltung“ Politik,Ministerien und Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Am 16. und 17.01.2010 wurde der traditionelleSoltauer Großimkertag durchgeführt, bei dem derD.I.B. durch das Präsidiumsmitglied ManfredHederer vertreten wurde.

7.3 Apisticus-Tag

Am 6./7. Februar fand in Münster der diesjährigeApisticus-Tag statt. Erstmalig wurde eine großeAuswahl an Lebensmittelprodukten, die mit Honighergestellt wurden, in einer „Via miele“ präsentiert.Präsident Maske hob in seinem Grußwort dieBesonderheit dieser Veranstaltung hervor, beson-ders die attraktiven Vorträge.Der D.I.B. wurde zusätzlich durch Frau Friedrichvertreten, die Änderungen zum Gewährverschlussund neuem Logo am Stand des D.I.B. präsentierte.

7. Nationale Tagungen undVeranstaltungen

7.1 Treffen der Imkerverbände in Augsburg7.2 Berufs- und Erwerbsimkertage7.3 Apisticus Tag 7.4 Imkerforum Fulda7.5 Deutscher Bauerntag

7.1. Treffen der Imkerverbände in AugsburgAm 6./7. Juli trafen sich erstmalig die deutschenImkerverbände in Augsburg. Anlass war derWunsch des Bundesministeriums für Landwirt-schaft, Ernährung und Verbraucherschutz einenAnsprechpartner für die Imkerei zu haben.Weiterhin sollte die personelle Besetzung derAusschüsse des BMELV seitens der Imkerver-bände bzw. beizuladende Experten geregelt wer-den. Erörtert wurden ebenfalls das Auftreten derVerbände nach außen und die gemeinsame Kom-munikation bei bestimmten Themen sowie dasVorgehen bei brisanten Themen innerhalb der Ver-bände. Seitens des D.I.B. erfolgte das Angebot, die beste-hende Logistik und Verwaltung des D.I.B. für eingemeinsames Vorgehen/Bearbeiten bei entspre-chenden Themen zu nutzen. Hier wurden starkeVorbehalten geäußert, da man sich in der Vergan-genheit zu wenig vom D.I.B. vertreten gefühlt habe. In der Diskussion stellte sich heraus, dass dieumfangreich benannten Ziele fast von allen Ver-bänden identisch waren bzw. von jedem Verbandauch als ihr Ziel gesehen werden können.

Zu einem gemeinsamen Ansprechpartner seitensder Imkerverbände war keine Einigung zu erzielen,es wurde vielmehr ein solcher Ansprechpartner fürBienenfragen beim BMELV gewünscht. Zur Beset-zung der Ausschüsse wurde festgehalten, dass esvorerst bei der bisherigen Praxis des Ministeriumsbleiben solle, alle Verbände einzuladen. Hinsicht-lich Beiladung von Experten wird innerhalb derVerbände eine Absprache erfolgen.

Der D.I.B. bedauert, dass in vielen Punkten keineEinigung erzielt werden konnte. Er fühlt sich als

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Resümee:• Sachargumente wurden hinreichend ausge-

tauscht.• Wichtigster Erfolg ist derzeit die Festlegung auf

die Absprache innerhalb der Verbände bei be-stimmten Themen.

• Das Auseinandergehen erfolgte in positiverGrundstimmung und mit dem Ziel eines weite-ren Treffens.

Foto: Großes Interesse am D.I.B.-Stand in Münster - erstmals werden die neuen Entwürfe für den Gewährverschlussvorgestellt

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Seitens der Imkerschaft wurde dies mit großemInteresse aufgenommen.

7.4 Imkerforum – FuldaDas „Imkerforum“ ist eine Internetplattform mitderzeit ca. 4.000 angemeldeten Nutzern. Dort wer-den imkerliche Themen diskutiert. Dies könnenallerdings nur registrierte Mitglieder, die über einKennwort Zugang erhalten. Am 13. und 14. Februar 2010 fand ein Forum-Treffen in Großenlüder-Kleinlüder mit ca. 50Teilnehmern statt. Auf Einladung des Sprechersdes Imkerforums stellte Präsident Maske die Arbeitdes D.I.B. vor und nahm zu verschiedenen ThemenStellung.

7.5 Deutscher BauerntagNachdem 2009 Präsident Maske erstmalig alsassoziiertes Mitglied an einer Präsidiumssitzungund der Mitgliederversammlung des DeutschenBauernverbandes teilgenommen hatte, war der 78.Bauerntag am 1./2. Juli 20010 kein Neuland mehr.Mit dem Bauerntags-Motto „Arbeit mit Leiden-schaft“ betonte der Deutsche Bauernverband(DBV) als Veranstalter die Leistungen der deut-schen Bauern und Bauernfamilien für Gesellschaft,Volkswirtschaft und die vielseitige Kulturlandschaft.Diese Leistungen stehen im Mittelpunkt derDiskussionen über die Reform der EU-Agrarpolitikab 2013.Während der Veranstaltung nutzte der Präsidentdes D.I.B. wieder jede Gelegenheit, um auf Bienen-themen, wie Verbesserung der Trachtflächen,Pflanzenschutzeinsatz oder auch die umstritteneAgro-Gentechnik aus Bienen- und Imkersichthinzuweisen. Der D.I.B. hatte sich auch bemüht einen Infor-mationsstand zu erhalten, leider ohne Erfolg.

8. Fachtagungen

Die Teilnahme an Tagungen sind nicht nur vomInhalt interessant und sinnvoll, sondern dieGespräche am Rande mit einflussreichenPersonen sind oftmals wichtiger als die Tagungselbst. Dies stellt konkrete Lobbyarbeit dar, immerwieder bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf dieSituation der Imkerei und Bienen aufmerksam zumachen.

8.1. Symposium „Bedeutung der Honigbiene inder modernen Landwirtschaft“

Veranstalter dieses Symposiums am 15.10.2009 inTeltow waren der Landesbauernverband Branden-burg e.V., der Landesverband Brandenburgischer

Imker e.V. und der Landesverband GartenbauBrandenburg e.V.Auch der Präsident des Deutschen Imkerbundeswar zu einem Thema als Referent geladen.Landesbauernpräsident Udo Folgart betonte dieBedeutung des Verhältnisses zwischen Landwirtenund Imkern und wies auf die Leistung der Biene füreinen nachhaltigen Ertrag in der Landwirtschaft hin.In mehreren Fachvorträgen mit anschließendenDiskussionen wurden die Probleme offen ange-sprochen: • Entwicklung der Agrarstruktur bis zum Jahr 2020• Wirtschaftliche Bedeutung der Honigbiene für

Landwirtschaft und Umwelt• Klimaveränderungen in Brandenburg• Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung von

landwirtschaftlichem Nachwuchs im BereichImkerei

• EU-Pflanzenschutzverordnung 2009 – Neuebienenfreundlichere Zulassungsregeln?

Das Symposium fand insgesamt sehr gutenAnklang.

8.2. Symposium „Pflanzenschutzmittel undVerbraucherschutz – ein Widerspruch?“

Am 19./20.11.2009 nahm Präsident Maske an die-ser Veranstaltung des Bundesamtes für Verbrau-cherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) inBraunschweig teil.Der Präsident des BVL, Dr. Tschiersky-Schöne-burg, betonte in seiner Begrüßung, Pflanzen-schutzmittel seien heute die am besten untersuch-testen Chemikalien, wodurch ein hohes Schutz-niveau für Verbraucher und Umwelt vorläge. DieRisiken durch diese Mittel würden höchst unter-schiedlich wahrgenommen. Dabei stimmten diesubjektiv wahrgenommenen Risiken nicht mit dentatsächlichen Risiken überein. Somit stärkeTransparenz das Vertrauen bei den Verbrauchern.Während des Symposiums wurden verschiedeneThemenbereiche behandelt. Zur Frage „Ist derEinsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig?“wurden die Sichtweisen konventioneller Anbau undbiologischer Anbau gegenübergestellt. Einen wei-teren Themenkomplex bildete der Bereich „Ent-wicklung der Anforderungen an Pflanzenschutz-mittel im Laufe der Zeit“. Hierzu wurde über Er-wartungen der Verbraucher an Obst und Gemü-se/pflanzliche Lebensmittel sowie die Verantwor-tung der Erzeuger und Händler referiert.„Qualitätssicherungssysteme beim Erzeuger undQualitätssicherungssysteme des Handels“, „DieVerantwortung des Staates: Amtliche Kontrollen“und „Risikomanagement von Rückständen aus derÜberwachung“ bildeten weitere Schwerpunkte.Ebenso wurde die „Bewertung der Rückstände“aus der Sicht der Anwender behandelt.

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UFOP-Vorsitzende Dietmar Brauer betonte, dassallerdings weiterhin an der Verbesserung desStaubabriebs gearbeitet und eine Standardisierungbei der Rapsbeizung erfolgen müsse.

Die UFOP bekennt sich auf rund 1,5 MillionenRapsanbauflächen zur Honigerzeugung und Imke-rei in Deutschland. Die Deutsche Rapswirtschaft istsomit bereit, sich intensiv in die Kommunikationeinzubringen. Dies wurde von D.I.B.-Präsident Maske sehrbegrüßt. Beide Seiten müssten sich zukünftig nochmehr über die Bedürfnisse zur Erzeugung qualitativhochwertiger Erzeugnisse austauschen. VieleProbleme gerade im Pflanzenschutz können durcheine enge Kommunikation zwischen Imker undLandwirt behoben werden. Hierzu habe man auchbereits mit dem Deutschen BauernverbandEinigkeit. Die UFOP sei ein weiterer wichtigerPartner für den D.I.B., um die Lebensräume derBienen zu verbessern und zukünftig der Imkereinoch Überlebenschancen zu geben.

8.5 Tagung „Biologische Vielfalt 2010: Fast weg? Neue Wege aus alter Krise“

Der Naturschutzbund (NABU) hatte am 11. März2010 nach Frankfurt/Main unter dem Thema ein-geladen. Der NABU ist mit ca. 425 000 Mitgliedernder mitgliederstärkste Verband Deutschlands undbesteht seit 111 Jahren. Präsident Maske vertratdie Interessen der Imker in Deutschland. Anwesendwar auch Bundesumweltminister Norbert Röttgen.

Die Tagung beinhaltete drei Vorträge, einen Work-shop sowie eine Podiumsdiskussion, in denen nichtnur der Erhalt der Artenvielfalt sondern bspw. auchder Anbau von Maismonokulturen ein Thema war.

8.6 Fachtagung „Neue Energiepflanzen“ beider Naturschutz-Akademie Hessen

Am 29. April fand in Wetzlar die Tagung bei derNaturschutz-Akademie Hessen zum Thema „Neue

8.3. „Runder Tisch“ Imker-Landwirtschaft-Industrie

Am 3. Dezember 2009 trafen sich Vertreter derLandwirtschaft, Industrie und Imkerei zum „RundenTisch Imker-Landwirtschaft-Industrie“ beim Deut-schen Bauernverband in Bonn-Röttgen.Neben den vorläufigen Ergebnissen des Deut-schen Bienenmonitorings für das Projektjahr2008/2009 wurde auch dessen Fortführung undzukünftige Finanzierung besprochen. Im Januar2010 werde über die Satellitenprogramme undweitere Forschungsvorhaben beraten.Des weiteren wurde die Prognose der Überwin-terungsverluste für 2009/2010 diskutiert.Zusätzlich erfolgten Berichte über eine EFSA-Studie zu Bienenüberwachungssystemen sowieüber die BMELV Arbeitskreise Pflanzenschutz,Forschung, Vermarktung und Agrarumweltmaß-nahmen.Im Zusammenhang mit Fördermaßnahmen derStiftung „Rheinische Kulturlandschaft“ wurde derkooperative Naturschutz am Beispiel von Blüh-streifen vorgestellt. Die Stiftung besteht seit demJahr 2003 und arbeitet in enger Zusammenarbeitmit der Landwirtschaft, dem DBV und derDeutschen Umweltstiftung.Seitens des Julius-Kühn-Institutes wurden überErgebnisse der Untersuchungsstelle für Bienen-vergiftungen für das Jahr 2009/2010 berichtet.Präsident Maske begrüßte den Vorschlag, einBienenvergiftungs-Meldesystem nach dem Vorbilddes PSM-Meldesystems in Niedersachsen, unterEinbindung der Länderinstitute, der Pflanzen-schutzdienste und der Imker zu entwickeln. Hierzuhatte er bereits konkrete Vorschläge erarbeitet, diein der Sitzung des Präsidiums diskutiert wurden.

8.4 UFOP-Dialogforum – BerlinAm 7. Dezember 2009 fand in Berlin ein Dialog-forum der Union zur Förderung von Öl- undProteinpflanzen (UFOP) mit Vertretern desBundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaftund Verbraucherschutz, der Industrie, des Julius-Kühn-Institutes sowie Vertretern der Imker-/Lan-desverbände, des D.I.B. sowie der Landwirtschaftstatt.Im Rahmen dieser Veranstaltung erhielt PräsidentMaske die Gelegenheit mit Nachdruck auf dieLeistungen der Imkerei für die Bestäubung vorallem auch bei einer Ölfrucht wie dem Raps zu ver-weisen und somit verbesserte Schutzbedingungenfür Bienen zu fordern. Nach den Ereignissen inBaden im Jahr 2008 mit fehlerhaftem Mais-Saatgutstellte die Optimierung der Saatgutbeizung mitInsektiziden deshalb ein Hauptthema dar. DieEinführung „Zertifizierter Beizstellen“ stellte eineerste Verbesserung dar. Der stellvertretende

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Energiepflanzen – Energie aus Wildpflanzen undCo.“ statt. Die Tagung war von knapp 100Teilnehmern, vorwiegend mit Vertretern ausUmweltbehörden aus dem gesamten Bundesge-biet, besucht. Vertreten waren auch Dr. Büchler,Bieneninstitut Kirchhain, sowie der Vorsitzende desHessischen Landesverbandes, Manfred Ritz, undweitere Vorstandsmitglieder. Präsident Maskenahm für den D.I.B. teil.Die Veranstaltung war für uns Imker besondersinteressant. Zunächst wurde von den Versuchender Bayerischen Landesanstalt zur Biomassepro-duktion aus Wildpflanzen als Ersatz für Maisberichtet. Anschließend stellte die ThüringerLandesanstalt für Landwirtschaft die „Durchwach-sene Silphie“ vor, die ebenfalls zur Biomassepro-duktion geeignet ist. Es handelt sich um einenKorbblüter, der nachweislich (Untersuchungen ausPollen) eine sehr attraktive Bienenweidepflanze ist.Wie alle Korbblütler hat Silphie ein sehr gutesPollenangebot. An einigen Stellen in Deutschlandwerden Versuche mit Silphie durchgeführt. DasLAVES Institut für Bienenkunde wurde bzgl. einesneuen Forschungsprojektes bereits um Mithilfegefragt und soll integriert werden.

8.7 Seminar „Biodiversität rund um das NutztierHonigbiene“

In Kooperation mit dem Deutschen Imkerbund e. V.fand vom 28. bis 30. Mai 2010 in der EvangelischenAkademie Loccum (Niedersachsen) eine Tagungzum Thema „Biodiversität rund um das NutztierHonigbiene“ statt.Die Veranstaltung gliederte sich in Vorträge zuSchwerpunktthemen, Diskussionsforen und eineAbschluss-Podiumsdiskussion. Vorgestellt wurdeauch die europäische Studie ALARM, die zeigt,dass durch die Veränderung der Ökosysteme(Flurbereinigung, Intensivierung der Landwirtschaftusw.) mittlerweile weltweit 50 % der 25.000 Bie-nenarten bedroht sind und mit dem Verschwindeneiner Pflanzenart zehn Tierarten verschwinden.

Schwerpunktthemen waren:„Was ist „biologische Vielfalt“ in Bezug auf tierischeBestäuber und „ihre“ Pflanzen?“„Intensive Flächenbewirtschaftung und Biodiver-sität – Wie geht das zusammen?“

Am dritten Tag der Veranstaltung erfolgte nach derVorstellung der Foren-Ergebnisse eine Podiums-diskussion mit den Teilnehmern: MdL ChristianMeyer, CDU, MdL Martin Bäumer, CDU/Umwelt-Fachreferent, Helmut Meyer, VizepräsidentLandvolk Niedersachsen, Dr. Catrin Westphal, UniGöttingen, und Peter Maske, D.I.B.-Präsident. Die Politiker brachten zum Ausdruck, dass die

Bedeutung der Bestäuber erkannt und zahlreicheMaßnahmen zur Förderung angelaufen seien odersich in der Umsetzungsphase befänden. Kritischwurde angemerkt, dass es aber auch unrealisti-sche Forderungen gäbe.Von Seiten der Landwirtschaft wurde signalisiert,dass man z. B. bei der Grünlandbewirtschaftungmit Naturschützern und anderen Verbändenzusammenarbeite und bereit sei, Blühprogrammeu. a. Maßnahmen umzusetzen. Jedoch scheiteredie Realisierung oft an den Verordnungen und derdamit verbundenen Bürokratie. Nach wie vor seijedoch erste Aufgabe der Landbewirtschaftung dieErnährungssicherung.

9. Internationale Kongresse

9.1 86. Kongress (Wanderversammlung)deutschsprachiger Imker

Vom 7. - 9. August 2009 fand ein Vorbereitungstref-fen der Präsidenten der sechs deutschsprachigenVerbände in Bruneck/Südtirol zum 86. Kongress(Wanderversammlung) deutschsprachiger Imker inder Zeit vom 2. bis 5. September 2010 statt. Dergesamte Ablauf, Themen, Referenten sowie dasKongressmotto wurden diskutiert und beschlossen.Als Kongressmotto wurde „Biene und Gesundheit“festgehalten.

9.2 Apidmondia Kongress Der 41. Weltkongress der Imker wurde vom 13. bis20. September 2009 in Montpellier/Südfrankreichdurchgeführt. Alle zwei Jahre kommen für sechsTage Wissenschaftler und Bienenzüchter aus derganzen Welt zusammen, um sich über aktuelleThemen, Probleme und wissenschaftliche Neue-rungen rund um das Thema Biene auszutauschen.Die deutschen Bieneninstitute waren mit zahlrei-chen Vorträgen und wissenschaftlichen Postern aufdem Kongress vertreten. Am Rande des Kon-gresses fanden noch zahlreiche weitere Work-shops, Jahrestagungen und Arbeitssitzungen statt.Aus Deutschland waren als Vertreter der Institute

KONGRESSE

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D.I.B.-Präsident Maske forderte in seinem BeitragRechtssicherheit bei GVO und konsequentesHandeln bei illegalem Anbau. Besonders wichtigsei für den D.I.B. die Zusammenarbeit mit denLandwirten. Imker wollen echte Partner der Land-wirte sein, betonte Peter Maske hierzu. Denn nicht nur Imker profitierten davon, sondern mehrBienenvölker könnten auch das Einkommen derLandwirte steigern, wie z.B. beim Rapsertrag.Besonders wichtig sei die Erhaltung des Nah-rungsangebotes für die Bestäuber.

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nächste Kongress stattfinden wird, fiel auf dieUkraine.

10. Zusammenarbeit mit demBundesministerium für Er-nährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

10.1 Gespräche mit Bundesministerin Aigner10.2 Arbeitskreis Agrar-/Umweltmaßnahmen10.3 Arbeitskreis Vermarktung10.4 Arbeitskreis Pflanzenschutz10.5 Arbeitskreis Forschung10.6 Arbeitskreis Feuerbrand10.7 Forum Nationaler Aktionsplan Pflanzenschutz

Im Mai 2009 fand unter Leitung von Bundesminis-terin Aigner ein Runder Tisch „Bienen und Imkerei“statt. Das Bundesministerium für Ernährung,Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)brachte darin zum Ausdruck, dass es die periodischauftretenden hohen Völkerverluste sowie dieaufgetretenen Bienenschäden mit großer Sorgesieht. Aufgrund der Komplexität der Zusammen-hänge stellten die Teilnehmer des Runden Tischesfest, dass es koordinierter und konzeptionellaufeinander abgestimmter Lösungen bedarf. Die Zusammenarbeit mit dem BMELV war daher imBerichtszeitraum so intensiv wie noch nie zuvor. Esfanden mehrere persönliche Begegnungen vonPräsident Maske mit Bundesministerin Aigner undmehrere Arbeitskreistagungen zu verschiedenenThemen statt sowie ein intensiver Austausch vonInformationen. Daneben ergaben sich regelmäßigKontakte (Anfragen, Informationsaustausch,Gespräche) auf der Arbeitsebene im gesamtenBerichtszeitraum.

10.1 Gespräche mit Bundesministerin AignerIm Berichtszeitraum fanden zwei Begegnungen mitder Bundeslandwirtschaftsministerin statt: Am 14.März 2010 in Oberbayern in heimatlicher Umge-bung und am 20.04.2010 in Berlin, bei dem auchMinisterialrat Dr. Kalisch anwesend war. Grundlage der gut einstündigen Aussprache inBerlin war ein von Präsident Maske erstellterFragenkatalog, der bereits im März dem Ministe-rium vorgelegt worden war. Im Hinblick auf die bevorstehende Festlegung derEU-Agrar-Umweltmaßnahmen für den kommendenFörderzeitraum forderte Präsident Maske von derMinisterin vor allem in folgenden BereichenUnterstützung: • Förderung „blütenreicher“ Ansaatmischungen zur

Biomassenutzung mit dem Betrag, der dem feh-

Dr. R. Büchler, Dr. W. von der Ohe, Dr. W. Rittersowie Dr. P. Rosenkranz anwesend. Für denDeutschen Imkerbund e. V. reiste Peter Maske zumersten Mal in seiner Funktion als Präsident nachFrankreich.Die Kongresstage waren gefüllt mit einer Reihe vonäußerst interessanten Vorträgen, Symposien undDiskussionsrunden in jeweils gut gefüllten Hör-sälen. Dicht drängten sich die Besucher auch durchdie wunderbar dekorierten Ausstellungsboxen. Fastdie „ganze Welt“ präsentierte ihre Neuigkeiten undvon vielen ausstellenden Imkerverbänden wurdendie Honiggebinde „einladend“ präsentiert.

Im Mittelpunkt der Generalversammlung derApimondia-Mitglieder, zu denen auch der D.I.B.zählt, stand die Neuwahl des Apimondia-Präsidenten, nachdem der amtierende PräsidentAsger Søgaard Jørgensen (Dänemark) über-raschend aus persönlichen Gründen seinenRücktritt erklärt hatte. Für das Präsidentenamt kan-didierten der Ire Philip McCabe und der FranzoseGilles Ratia, der seit vielen Jahren im Vorstand derApimondia mitarbeitet. Zum neuen Präsidenten fürden Rest der Wahlperiode von zwei Jahren wähltendie anwesenden 47 % der wahlberechtigtenApimondia-Mitglieder Gilles Ratia mit deutlicherMehrheit von 101 Stimmen. Philip McCabe erhielt51 Stimmen. Der neue Präsident stellte für die Zeit nachMontpellier ein umfangreiches Programm inAussicht. Weltweit sollten laut Ratia eine Reihe vonwissenschaftlichen Symposien stattfinden.Am Ende der Mitgliederversammlung stellten dieBewerber Spanien, Ungarn, Ukraine, Türkei, Italienund Bulgarien ihre Präsentationen für dieApimondia 2013 vor. Die Entscheidung, wo der

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Foto oben: D.I.B.-PräsidentMaske vor dem Kongress-zentrum in MontpellierFoto rechts: Maske im Ge-spräch mit Asger SøgaardJørgensen

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lenden Nutzungswert im Vergleich zum Maisentspricht,

• Förderung dauerhafter Landschaftsstrukturen mithohem ökologischen Nutzen durch Neuanlagevon Feldgehölzen, Weidenpflanzungen, Ufer-gehölzen, Streuobst und Obstgehölzealleen inden Bereichen, die durch landwirtschaftlicheNutzungsflächen weggefallen sind,

• Förderung der Umwandlung von Acker in Dauer-grünland an geeigneten Standorten (bachbeglei-tend, in Auen-Bereichen, Steilhanglagen undFlächen mit geringer Ackerzahl) durch einen Aus-gleichsbetrag sowie

• Förderung eines „Ackers der Vielfalt“ als Aus-gleich zum Wegfall der landwirtschaftlichenNutzfläche.

Präsident Maske wies weiterhin auf die nach wievor bestehende Rechtsunsicherheit im BereichGVO hin. Abschließend wurde das Thema„Neonicotinoide“ angesprochen, besonders kri-tisch sieht der D.I.B. die Ausnahmegenehmigungfür „Santana“.Ministerin Aigner versprach wie in den vergan-genen Jahren auch 2010 einen weiteren RundenTisch zum Thema Bienen durchzuführen.

10.2 Arbeitskreis Agrar-/Umweltmaßnahmen Am 18.08.2009 tagte im BMELV in Bonn dieserArbeitskreis zum ersten Mal. Unter den Teilneh-mern waren neben den Vertretern der Imkerver-bände und der Bieneninstitute auch Vertreter derMinisterien aus Bund und Ländern, des DeutschenBauernverbandes und der Deutschen Wildtierstif-tung.Die Tagesordnung befasste sich unter anderem mit

der Förderung von Maßnahmen, die eine Lebens-raumverbesserung für Bienen leisten:1. Verbesserung der Anforderungen bestehender

Fördermaßnahmen,2. Empfehlungen für Maßnahmen auf Ebene der

Städte und Kommunen,3. Empfehlungen für private Hobbygärtner,

Kleingartenanlagen.

Zukünftig sollen Imker und Landwirte besser übergeförderte Agrarmaßnahmen informiert werden,wobei festgehalten wurde, dass es keine speziellenFördermaßnahmen für Bienen/Insekten gibt. Da dieFördermaßnahmen, Umfang und Bedingungen, jenach Bundesland sehr unterschiedlich ausfallen,kann keine Allgemeinempfehlung gegeben werden.In einigen Bundesländern gibt es zusätzlichProbleme durch die Festlegung der betrieblichenObergrenzen.Die Teilnehmer erhielten eine Aufstellung über ver-schiedene Maßnahmen im Bereich Agrarförderung.Hierzu ergaben sich einige Nachfragen. Insbeson-dere wurde festgestellt, dass schwer ermittelbar ist,wo welche Maßnahme durchgeführt werde.

Am 10. November 2009 erfolgte in Bonn die zweiteSitzung des Arbeitskreises.Da die biologische Vielfalt ein Schwerpunkt für dieAgrarminister der EU bis 2013 sei, müssten hierfürdem BMELV klare Ziele und Forderungen übermit-telt werden. Allerdings könne der Bund bei denLändern nur für entsprechende Maßnahmen wer-ben, die Entscheidung für die Durchführung liegebei den Ländern.Für das Ministerium ergaben sich zwei Hauptpro-bleme beim Thema Lebensraumverbesserung fürInsekten.

10.3 Arbeitskreis Vermarktung Am 11. August 2009 fand im BMELV in Bonn dieSitzung des Arbeitskreises statt, der ebenfalls imNachgang des Runden Tisches „Bienen“ von derBundesministerin Aigner initiiert wurde. DasMinisterium hatte ohne feste Tagesordnung zudieser Besprechung eingeladen, um Gedanken zuFragen der Vermarktung auszutauschen. DasMinisterium ging davon aus, dass lediglich 20 %

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Foto: D.I.B.-Präsident Maske traf sich zu Gesprächen mit Bundesland- wirtschaftsministerin Ilse Aigner in deren Berliner Dienstsitz

Zum einen dürfen nach EU-Recht keine Anreizefür die Landwirtschaft geschaffen, sondern nur einfinanzieller Ausgleich gewährt werden, so dassInitiativen der Landwirte regional begrenzt bliebenund teilweise auch von den Gemeinden nicht un-terstützt würden. Zum anderen fehle ein von dergesamten Imkerschaft entwickeltes Strukturpapier,das der Politik zugeleitet werden könne.

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allerdings die Rückstandsproblematik im Honigvergessen wurde. Der Vertreter des Industriever-bandes Agrar sagte daraufhin zu, sich für eineÄnderung einzusetzen und wolle dies auch an diePflanzenschutzdienste entsprechend weiterleiten.

10.5. Arbeitskreis Forschung Der vierte Arbeitskreis trat am 30.09.2009 zusam-men. Beteiligt waren Vertreter des DeutschenImkerbundes e. V. (P. Maske), des DeutschenBerufs- und Erwerbsimkerbundes e. V., des Ver-bandes bayerischer Bienenzüchter e. V., der Baye-rischen Imkervereinigung Fürth e. V., der europäis-chen Vereinigung der Buckfastimker e. V., von Bio-land e. V., Mellifera e. V., Demeter e. V., der Arbeits-gemeinschaft der Institute für Bienenforschung, derVerband der chemischen Industrie e. V. sowie dasJulius-Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut fürKulturpflanzen. Nach eingehender Diskussion derverschiedenen Problembereiche von Bienen undImkerei, hat dieser Arbeitskreis diejenigen identi-fiziert, in denen Forschung und Innovation diegrößten Fortschritte versprechen.Folgende Bereiche sollten mit hoher Prioritätbehandelt werden: • Erforschung der Varroa und der Sekundärer-

krankungen, Entwicklung von Strategien undVerfahren zu deren Bekämpfung.

• Erforschung multifaktorieller Einflüsse (u. a.Pflanzenschutzmittel, Nahrungsgrundlagen,Krankheiten) auf die Vitalität der Bienenvölker.

• Entwicklung von Parametern zur Beschreibungder Vitalität der Bienenvölker (Referenz).

• Erforschung infektionsbedingter und parasitärerBienenkrankheiten (einschl. Epidemiologie).

• Forschung zur Verbesserung der Risikobewer-tung bei der Pflanzenschutzmittelzulassung imHinblick auf Bienenvölker (einschl. subletaler undchronischer Auswirkungen).

• Untersuchungen zu den Ursachen und Ent-wicklung von Techniken zur Vermeidung vonBienenverlusten durch Abrieb und Abdrift vonPflanzenschutzmitteln.

• Forschung zu Risiken bei der Wasserversorgungvon Bienenvölkern (u. a. Guttation).

• Untersuchungen zur Bedeutung von landwirt-schaftlichen Produktionsverfahren, von Nutz-pflanzenarten und -sorten, der Biodiversität derAgrarlandschaft und von blühenden Ackerrand-streifen und Saumstrukturen für die Honigbienen.

Folgende Themen sollen weiterhin verfolgt werden: • Entwicklung und Bewertung von Selektionsstra-

tegien und Zuchtprogrammen zur Erzielung vongenetischem Zuchtfortschritt bei gleichzeitigerBerücksichtigung der genetischen Variabilität inder Honigbienenpopulation.

des Honigbedarfs aus eigener Produktion gedecktwerden könne und somit keine Vermarktungspro-bleme bestehen können.

Im Einzelnen wurden dort folgende Schwerpunkt-themen diskutiert:1. Aktuelle Marktsituation2. Problem bei der Vermarktung3. Lösungsansätze

Als einen möglichen Lösungsansatz zur Behebungvon Vermarktungsproblemen stellte PräsidentMaske ein Projekt der Mainfränkischen Werkstät-ten/Würzburg vor (s. auch Kapitel 2.1).Ab dem Jahr 2010 solle neben einer Eigenerzeu-gung von ca. zwei Tonnen Honig den Imkern ausder Region Main-Spessart, Würzburg und Kitzin-gen eine Absatzmöglichkeit für Honig angebotenoder Lohnabfüllung ermöglicht werden. Der Ver-trieb des Honigs könne über Regionaltheken,andere Geschäftspartner sowie über einen eigenenImkershop erfolgen. Somit werden Arbeitsplätze füreinen Imkermeister und acht Menschen mitBehinderungen geschaffen.

Abschließend wurde die Einführung eines weiterenArbeitskreises mit der Bezeichnung „SonstigeImkerbelange“ (z. B. § 13a EStG, VerpackungsVO,Sonntagsfahrverbot usw.) gewünscht.

10.4 Arbeitskreis PflanzenschutzHierbei handelt es sich um einen weiteren der vierArbeitskreise, die die Bundesministerin Aigner imNachgang zum Runden Tisch eingerichtet hat. Beider Zusammenkunft am 10.09.2009 wurde derD.I.B. durch Dr. Wallner und Präsident Maskevertreten. Für die Arbeitsgemeinschaft der Bienen-institute war der Vorsitzende Dr. von der Ohe anwe-send sowie Dr. Forster vom BVL. Seitens derBerufs- und Erwerbsimker nahmen Herr Hedererund Frau Riebe teil. Ebenfalls vertreten waren dieVerbände Bioland und Demeter sowie derIndustrieverband Agrar. Über folgende Punkte wurde - teilweise auch rechtheftig - diskutiert: • Bienenschäden durch Neonicotinoide, wobei die

Guttationswasseraufnahme im Mittelpunkt stand. • Weiterführung des Bienenmonitorings• Rückstände im Honig - Blütenbehandlung mit

Pflanzenschutzmitteln• Haftungsfragen

Ein zentrales Diskussionsthema war eine Empfeh-lung in Faltblättern der chemischen Industrie, amTage und somit während des Bienenfluges Sprit-zungen in die Blüte vorzunehmen. Zwar bezog sichdies auf für Bienen ungefährliche Mittel, wobei

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• Erfassung der genetischen Bandbreite bei derHonigbiene sowie Erforschung und Identifizie-rung bestimmter Gensequenzen, die für be-stimmte Eigenschaften z. B. Krankheitsresistenzvon Bedeutung sind.

• Studien zur ökologischen und ökonomischenBedeutung der Honigbiene.

• Erforschung der Nosemose, Entwicklung vonStrategien und Verfahren zu deren Bekämpfung.

• Untersuchungen zu den Ursachen und Entwick-lung von Techniken zur Vermeidung von Bienen-verlusten durch Mähen und Mulchen.

• Untersuchungen zum Nachweis und Abbauver-halten von Pflanzenschutzmitteln in Bienen.

• Untersuchungen zu den Auswirkungen gentech-nisch veränderter Pflanzen auf Bienen.

Die Prioritäten sollen für die kommenden JahreOrientierung für die Forschung zu Bienen undImkerei geben. Das Bundesministerium versprach,sich in seinem Zuständigkeitsbereich direkt um dieBearbeitung von Themen zu bemühen. Darüberhinaus wurden die beteiligten Vereinigungenaufgerufen, sich bei der Abarbeitung der For-schungsthemen zu engagieren und gegenüberDritten einzusetzen. Die Unternehmen der Pflan-zenschutzmittel herstellenden Industrie, der Land-technik und der Pflanzenzucht sollen ebenfalls auf-gefordert werden, ihre Forschungs- und Entwick-lungsaktivitäten zu verstärken.

10.6 Arbeitsgruppe Feuerbrand beim BMELVAm 8. Dezember fand im BMELV die Arbeitsgrup-pensitzung „Feuerbrand“ 2009 statt. Teilnehmerwaren Vertreter des BMELV, JKI, BVL, Bundes-amtes für Landwirtschaft in der Schweiz undBundesausschusses Obst und Gemüse sowieVertreter der Landesbehörden, Fachgruppe Obst-bau und Imkerverbände. Für den D.I.B. nahm GFLöwer teil. Besprechungsgrundlage war der ersteEntwurf des Berichtes über die Feuerbrandsituation2009.In allen Landesverbänden verlief die Zusammenar-beit mit den Landesbehörden, den Obstbauern undden Pflanzenschutzdiensten reibungslos. Lediglichin Brandenburg, Hessen und Nordrhein-Westfalenbeklagte der Deutsche Berufs und Erwerbs ImkerBund die fehlende Abstimmung und Kommuni-kation.

10.7 Forum Nationaler AktionsplanPflanzenschutz

Am 17.12.2009 fand im BMELV in Bonn die zweiteSitzung des Forums „Nationaler Aktionsplan“ zurnachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmit-teln (PSM) statt, an dem Präsident Maske und GFLöwer teilnahmen.

Die Richtlinie 2009/128/EG (Teil des EU-Pflanzenschutzpaketes) über einen Aktionsrahmender Gemeinschaft für die nachhaltige Verwendungvon Pestiziden muss bis zum 14.12.2011 in na-tionales Recht umgesetzt werden. Das Forum hatdie Aufgabe, Vorschläge zur Erstellung einesneuen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendungvon PSM zu erarbeiten, der bis zum 14.12.2012erstellt sein muss. Entsprechend groß war auch derTeilnehmerkreis, der sich aus Vertretern derLänderministerien, der Verbände aus Landwirt-schaft, Industrie, Obst- und Gartenbau, Wasserwirt-schaft, Verbraucherschutz bis hin zu Greenpeacesowie dem D.I.B. zusammensetzte.Bis Juni 2011 solle unter anderem das Pflanzen-schutzgesetz komplett neu erarbeitet werden.

Es ist außerdem geplant, den ersten Entwurf demParlament im Sommer 2010 vorzulegen. Zusätzlichwürde auch daran gearbeitet, Verordnungen neuzu erstellen.

11. Zusammenarbeit mit landwirt-schaftlichen Organisationen

11.1 Deutscher BauernverbandIn verschiedenen Gremien, in Tagungen, Arbeits-kreisen und Symposien treffen immer wiederVertreter beider Organisationen aufeinander. Esdient dem Austausch der unterschiedlichenSichtweisen und Anliegen sowie der steten Suchenach Lösungs- und Kooperationsmöglichkeiten. Zum ersten Mal konnte der D.I.B. einenPräsidenten des DBV im Oktober 2009 an einerseiner Tagungen, der Vertreterversammlung,begrüßen. Seit einigen Jahren lädt der DeutscheBauernverband jährlich zu einem Runden Tisch„Imker - Landwirtschaft – Industrie“ in die AndreasHermes Akademie nach Bonn-Röttgen ein. DieVeranstaltung bildet somit ein konstantesDialogforum.

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Folgende Ziele müssten dabei gesetzlich umge-setzt werden:• Reduktion von Risiken und Auswirkungen bis

zum Jahr 2020 um 25 %• Reduktion der Überschreitungsrate von Rück-

standshöchstmengen auf unter 1 %• Erhöhung der Biodiversität in der Agrarland-

schaft• Steigung des ökologischen Landbaus an der

Gesamtfläche • mehr Betriebe mit speziellen Qualitätsmanage-

mentsystemen und integriertem Pflanzenschutz• Verringerung der Auswirkungen auf Nichtzielor-

ganismen und –habitate.

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11.3 information.medien.agrar (i.m.a.) Der Verein soll auf überregionaler Ebene inZusammenarbeit mit den Einrichtungen ihrer Mit-glieder die Bevölkerung über die Bedeutung derLandwirtschaft wie über die Arbeits- und Lebens-bedingungen der in der Landwirtschaft tätigen Men-schen objektiv unterrichten. Die Mitglieder deri.m.a. sind die Landesbauernverbände, der Deut-sche Landfrauenverband, DBV, UFOP. Die i.m.a.stellt Kommunikationsmittel über die Landwirtschafther. Eine wesentliche Zielgruppe sind Schulen, d.h. Lehrer und Schüler. Eine zukünftige Zusammen-arbeit ist geplant. Diese hat für den D.I.B. den gros-sen Vorteil, dass wir die Vertriebskanäle und somitauch den Zugang zu den Schulen der i.m.a. nutzenkönnen.

11.4 Landfrauenverband Hier versuchen wir bereits seit zwei Jahren dieZusammenarbeit zu intensivieren.Informationsmaterial wurde ausgetauscht undgegenseitige Einladungen zu Verbandstagungenausgesprochen.

12. Europäische Gemeinschaft

Im Berichtszeitraum fanden zwei Sitzungen derArbeitsgruppen „Honig“ bei der COPA/COGECAund „Bienenzucht“ bei der Kommission in Brüsselstatt. COPA/COGECA ist die Vertretung der berufs-ständischen landwirtschaftlichen Organisationenauf EU-Ebene. Sie wurde 1958/1959 gegründet,Mitglied ist der Deutsche Bauernverband. DieCOPA umfasst 50 Arbeitsgruppen, eine davon istdie Arbeitsgruppe „Honig“. Da der DeutscheImkerbund assoziiertes Mitglied beim DeutschenBauernverband ist, hat er hier (über den DBV) dieMöglichkeit, die Interessen der deutschen Imkereiwahrzunehmen.

Als korporatives Mitglied des DBV nimmt der D.I.B.regelmäßig am Deutschen Bauerntag und der Mit-gliederversammlung teil. Die Veranstaltung ist einehervorragende Plattform, um mit allen hochrangi-gen Funktionären des DBV ins Gespräch zu kom-men. In diesem Jahr nahm ein Vertreter des DBVan der erweiterten Präsidiumssitzung des D.I.B.teil, um die Agrarumweltmaßnahmen vorzustellen.

Diese Begegnungen verdeutlichen die Zunahmedes Dialogs zwischen beiden Verbänden in den letz-ten zwei Jahren. Die Gesprächsbereitschaft mussauf beiden Seiten und auf allen Ebenen bis hin-unter zum Imker und Landwirt vorhanden sein, umzu einem einverträglichen Miteinander zu kommen.

11.2 Fördergemeinschaft NachhaltigeLandwirtschaft (FNL)

In der FNL haben sich Verbände, Organisationenund Unternehmen der Landwirtschaft zusam-mengeschlossen. Ihr gemeinsames Ziel ist es, überdie vielfältigen Leistungen der Landwirtschaft vonheute zu informieren. Die FNL ist von Beginn aneiner der Mitorganisatoren und –träger desErlebnisBauernhofes bei der InternationalenGrünen Woche und von daher ein wichtiger Partnerfür uns. Die Zusammenarbeit läuft seit dem Jahr2000 sehr positiv und hat sich weiter ausgeweitet.Der D.I.B. wurde im Berichtszeitraum zweimal auchin das Projekt ElebnisBauernhof mobil eingebun-den.

Weiterhin kam die FNL auf uns zu, um eineInformationstafel für Landwirte und Imker zuentwickeln, ohne dass dem D.I.B. Kosten ent-standen wären.

In Pressemitteilungen warb die FNL 2010 erstmaligfür den Tag der Deutschen Imkerei und wies auf dieLeistung der Bienen hin.

EU

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Foto: Dr. Peter Pascher vom DBV (links) spricht als Gastredner überFörderprogramme der Länder

Foto (Bildbestand Commplan): EU-Behörden in Brüssel

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Der Arbeitsstruktur von COPA liegen dreiLeitgedanken zugrunde.Es geht darum, • es den Vertretern der einzelnen landwirtschaft-

lichen Produktionssektoren und Tätigkeitsberei-che in der EU zu ermöglichen, Fragen ihres Sek-tors bzw. Bereichs zu diskutieren und Lösungenfür die gegebenen Probleme vorzuschlagen.

• für eine Koordination der Arbeit im Gesamtrah-men der Landwirtschaft, der Agrarpolitik und derGlobalpolitik Sorge zu tragen.

• alle Produktionssektoren und Tätigkeitsbereichezusammen zu vertreten.

Am 17. November 2009 fand die zweite Sitzung derArbeitsgruppe in 2009 statt, der D.I.B. wurde durchPräsident Maske vertreten. Ein Schwerpunktthemastellte „Die Zukunft der Imkerei in Europa“ dar.Das bei der letzten Tagung erarbeitete Strategie-papier wurde noch einmal vorgestellt und die Ein-richtung dreier Arbeitsgruppen mit den folgendenSchwerpunkten beschlossen:• Gesundheitsfragen: Medikamente, Gesundheit

der Bienen usw.• Honigmarkt: Angaben, Preise, interne Märkte,

Kontrollen an den Grenzen usw.• Stützungsinstrumente für die Bienenzucht:

wie sollen die Beihilfen verlängert werden, wiekann die Zahl der Imker gehalten werden, wie istdas Umfeld aufrecht zu erhalten usw.

Als weitere Themen wurden das Europäische För-derungsprogramm für die Bienenzucht, Gesund-heitsfragen, Sterben von Bienenvölkern, Höchst-rückstandsmengen, Alkaloide im Honig sowie dieMarktlage behandelt.

Am 6. Mai 2010 fand die erste Sitzung des Jahresstatt. Das Strategiepapier wurde verabschiedet. Eswird der Kommission vorgelegt. Dabei erfolgte derbesondere Hinweis, dass entsprechend derBienenvölker die Haushaltsmittel verteilt werden.Die meisten Völker hat Spanien (21 %), dann fol-gen Italien (11 %) und Frankreich (10 %).

Auf Deutschland entfallen 7,7 % Bienenvölker. Beieinem weiteren Rückgang der Völker in Deutsch-land werden auch entsprechend weniger Mittelfließen. Insgesamt werden die Finanzmittel nachwie vor sehr unterschiedlich in Anspruch genom-men. Große Umsetzungsprobleme bestehen in denneuen Mitgliedsländern Rumänien und Bulgarien.Durch die notwendige 50-%ige Ko-Finanzierungwird von den Bundesländern viel abverlangt, dieseLeistungen können jedoch nicht immer von allen indem gleichen Maße erbracht werden (siehe Tabelleoben).

Asien ist der weltgrößte Produzent von Honig mit367.000 Tonnen (2008), der zweitgrößte Produzentist die EU mit 200.000 Tonnen. Es folgen die Tür-kei, Argentinien und die Ukraine.

EU

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Tabelle 3: Ausnutzung der Fördermittel in den EU-Mitgliedsländern

Grafik 5: Honigimportein die EU 2008

(Quelle: Copa-Cogeca,Arbeitsgruppe Bienen-zucht vom 23.04.2010)

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nochmals um Unterstützung gebeten, um einenAntrag zur Förderung von Rückstandsunter-suchungen in Bienenwachsproben beim Europa-Parlament zu stellen.

13. Forschung und Wissenschaft

13.1 Tagung der Arbeitsgemeinschaft der bie-nenwissenschaftlichen Institute

13.2 Apidologie13.3 Deutsches Bienenmonitoring13.4 Forschungsaufgaben

Der Berichtszeitraum 2009 – 2010 war geprägt vonzahlreichen Untersuchungen und Forschungspro-jekten insbesondere zum Themenkomplex „Bie-nengesundheit“. Notwendige Forschungsthemenwurden in den seitens des Bundeslandwirt-schaftsministerium (BMELV) einberufenen Arbeits-kreisen „Forschung“ und „Pflanzenschutzmittel“diskutiert. Basierend auf den Ergebnissen derArbeitskreise hat die Bundesanstalt fürLandwirtschaft und Ernährung (BLE) dazuaufgerufen, entsprechende Skizzen für For-schungsprojekte einzureichen.

Mitarbeiter von Bieneninstituten sind in nationalenund internationalen Gremien im weiteren Sinne tä-tig, um dort ihre Expertise einzubringen. Besonderszu erwähnen sind hier auch die zahlreichenWorkshops zu den unterschiedlichsten Themen imRahmen von COLOSS (Colony Losses), einemdurch die EU geförderten Projekt.

13.1 AG-Tagung Im März 2010 fand die 57. Jahrestagung der Ar-beitsgemeinschaft der Institute für Bienenfor-schung e. V. in Herne statt. Sie wurde von Profes-sor Dr. Kirchner und seinen Kolleginnen undKollegen der Universität Bochum ausgerichtet.Insgesamt wurden 31 Vorträge und 44 wis-senschaftliche Poster präsentiert. Erfreulich hochwar der Anteil von studentischen Autoren.Geschäftsführerin Barbara Löwer und PräsidentPeter Maske nahmen an der Jahrestagung teil.Während Frau Löwer nur am Eröffnungstag mitanwesend war, konnte der Präsident auch dieVortragsveranstaltung am 2. Tag besuchen.Der AG-Vorsitzende Dr. von der Ohe sprach auchdie Zusammenarbeit mit dem D.I.B. im letzten Jahran, die als sehr gut bezeichnet werden könne.

Asien steht beim Export an 1. Stelle, gefolgt vonLateinamerika. Aus der EU wird nur 3 % an Honigexportiert. Ausfuhren aus der EU gehen in dieSchweiz und den Nahen Osten. Der Hauptimpor-teur in die EU ist Argentinien mit rund 30 %. Es fol-gen China und Mexiko. Der billigste Honig kommtaus Asien (1,24 Euro pro kg). Die meistenEinfuhren erfolgen nach Deutschland (siehe Grafik,Seite 51).

Weiterhin wurde die Fälschung von Honig erörtert.So werde mit Farbstoff (Lebensmittel-Karamell)und zugesetzter Fructose oder Glucose „Wald-honig“ auf dem Markt angeboten.In Ungarn wurde türkischer Honig mit Kartoffel-stärke festgestellt. Auch wird in der EU Honig ange-boten, auf dessen Etikett als Inhaltsstoffe stehen:Glucosesirup und Farbstoff. All dies ist mit derHonigverordnung nicht vereinbar. Noch immer wirdin den jeweiligen Mitgliedsländern die Verordnungnicht umgesetzt bzw. Verstöße dagegen nicht kon-sequent unterbunden. Weitere Probleme bereitenauch die Mikro-Filtrierung von Honig und dieBeigabe von Zucker sowie der Einsatz vonAntibiotika.

Die Arbeitsgruppe „Bienenzucht“ bei der Kommis-sion, die sich aus Teilnehmern der ArbeitsgruppeHonig, Vertretern des Handels und der Verbraucherzusammensetzt, tagte am 7. Mai 2010. Zunächstwurde das Strategiepapier vorgestellt und überge-ben. Vom Handel wurden in diesem Zusammen-hang bessere und aktuellere Statistiken erbeten.Weitere Themen waren:

• RückstandsgehalteHier erfolgte dann eine längere Diskussion um dienicht geregelte Situation mit Rückständen vonAntibiotika in Honig, da es teilweise in Drittländerzulässig ist, Antibiotika einzusetzen. Von Copa-Cogeca und dem Honighandel wurde Rechts-sicherheit eingefordert.

• MarktsituationDer Handel wies darauf hin, dass das Ansteigender Honigpreise in Deutschland zu einemRückgang des Honigimports geführt habe.

• Veterinärfragen

Am Rande des Schwäbischen Imkertages ergabsich für Präsident Maske die Gelegenheit mit demEU-Abgeordneten der CSU, Herrn Markus Ferber,über die Förderung von Maßnahmen zur Verbes-serung der Erzeugungs- und Vermarktungsbedin-gungen für Bienenzuchterzeugnisse zu sprechen.Mit Schreiben vom 23.08.2009 hat der D.I.B.

FORSCHUNG

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Die Probephase, die AG als Beirat für denD.I.B., habe sich bewährt und sollte nach Mei-nung der Wissenschaftler fortgesetzt werden.

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Professor Dr. Ingolf Steffan-Dewenter von derUniversität Würzburg hielt den Hauptvortrag„Bienen, Bestäubung und globaler Wandel“.Weitere Vorträge widmeten sich den ThemenÖkologie, Bestäubung, Pflanzenschutz, Maispol-leneintrag, Volksentwicklung, einseitige Maispol-lenernährung, Guttation und Pyrrolizidin-Alka-loiden.

13.2 ApidologieIm Jahr 2009 ist diebienenwissenschaft-liche Zeitschrift Apido-logie, deren Heraus-geber das französi-sche Institut INRA (In-stitut National de laRecherche Agrono-mique) und der D.I.B.sind und von diesen fi-nanziell getragen wird,wieder mit sechs Aus-gaben im Jahr er-schienen. Die Zeitschrift stellt ein

wichtiges Forum der internationalen wissen-schaftlichen Kommunikation in der Bienenfor-schung dar, deren Ergebnis durch den hohen Gradan Qualitätssicherung für die praktische Bienen-haltung von bedeutendem Wert sind.

Neben den gedruckten Heften spielt der elektroni-sche Bereich auch bei der Apidologie eine ständigzunehmende Rolle. Dies zeigt sich vor allem ineiner weiterhin deutlichen jährlichen Zunahme anheruntergeladenen Artikeln. Im Bereich der indi-viduellen Abonnements konnte 2009 der Vorjah-resstand gehalten werden, wobei ein deutlicherAnstieg des Anteils von Abonnenten zu verzeich-nen ist, die nur die elektronische Version beziehen.In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl derdeutschen Abonnenten, die durch den D.I.B.beliefert werden und dadurch einen Sonderpreiszahlen, von 58 auf 31 verringert.

Fast die Hälfte der Artikel fiel in den Bereich derBienenbiologie. Weitere Hauptschwerpunkte bezo-gen sich auf das Verhältnis Bienen und Pflanzen,hier vor allem auf Untersuchungen zur Bestäu-bung, sowie mit etwa einem Fünftel zuBienenkrankheiten. Die Autoren stammen immermehr auch aus außereuropäischen Ländern oderden USA, dies unterstreicht die zunehmende inter-nationale Bedeutung der Zeitschrift. Artikel ausDeutschland gehören aber weiterhin, zusammenmit den USA und Brasilien, zu den stark repräsen-tierten Ländern.

Nur etwa 50 % der Manuskripte werden zurVeröffentlichung angenommen. Die Ablehnungs-quote soll zukünftig eher noch erhöht werden, umdas wissenschaftliche und sprachliche Niveau zuhalten. Besonders das Niveau der englischenSprache muss bereits vorab „härter“ geprüft undManuskripte mit schlechtem Englisch an dieAutoren zurückgeschickt werden. Es kann nichtAufgabe des Editorial Boards sein, Manuskriptesprachlich zu bearbeiten.

Die Bearbeitung des Themenkomplexes „Bienen-produkte“ ist schwierig, da es zu wenige interna-tionale Experten für die Begutachtung vonManuskripten dieses Inhalts gibt. Zu diesemThema besteht aber großes Interesse undInformationsbedarf. Bspw. ist Propolis eines der ammeisten „gegoogelten“ Suchwörter, Manuskriptemit diesem Inhalt werden sehr oft aufgerufen.Nachdem der Impact Factor 2008 leicht gesunkenwar, stieg er 2009 erneut an und erreichte damitden zweithöchsten Wert in den letzten fünf Jahren.

Impact Factor* im Jahresvergleich2005 2006 2007 2008 20091,241 1,218 1,906 1,487 1,603

* Der Impact Factor oder genauer Journal Impact Factor (JIF) einer Fach-zeitschrift soll messen, wie oft andere Zeitschriften einen Artikel aus ihr inRelation zur Gesamtzahl der dort veröffentlichten Artikel zitieren. Je hö-her der Impact Factor, desto angesehener ist eine Fachzeitschrift.

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Foto: Dr. Peter Rosenkranz ist deutscher Schriftleiter der Apidologie

Damit belegt die Apidologie den hervorragendenPlatz 14 von 72 internationalen wissenschaftli-chen Zeitschriften auf den Gebieten derEntomologie.

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13.3 Deutsches BienenmonitoringAm 17.08.2009 fand im Bundesministerium fürLandwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz(BMELV) in Bonn eine außerordentliche Sitzungdes Projektrates für das Deutsche Bienenmonito-ring (DeBiMo) statt, die sich mit der zukünftigenFinanzierung des Monitorings sowie der inhaltli-chen Weiterführung befasste.Der D.I.B. wurde durch GF Löwer und PräsidentMaske vertreten, die sich im Namen der DeutschenImkerschaft für eine geänderte Beteiligung derIndustrie an der finanziellen Unterstützung desProjektes einsetzten. Im Vorfeld hatte Bundesmi-nisterin Aigner bereits die Zusage gegeben, dassder Bund sich an der Finanzierung des DeBiMobeteiligen wird, wenn die Bundesländer wie imbisherigen Umfang das Projekt unterstützen.

Heftig diskutiert wurde über die verschiedenenMöglichkeiten der Finanzierung. Vom Ministeriumwurde eine Institutionalisierung des DeBiMo mitklarer Aufgaben- und Finanzierungszuweisung aufBund und Länder favorisiert. Damit wäre dieMöglichkeit gegeben, das DeBiMo als Surveillan-ceprogramm über mehrere Jahre fortzuführen. Vonden Instituten wurde das Modell „Forschungspro-jekt“ bevorzugt, insbesondere auch wegen derunterschiedlichen Trägerschaft der beteiligtenInstitute.

Bei der Zusammenkunft des Projektrates„Deutsches Bienenmonitoring“ am 09.11.2009 imBMELV stand fest, dass ab Januar 2010 dieFinanzierung als Projekt der Bundesanstalt fürLandwirtschaft und Ernährung (BLE) durchgeführtwird. Festgehalten wurde eine Mehrgliedrigkeit derFinanzierung, zum einen als „Basismonitoring“ mit„Forschungsmaßnahmen“ und zum anderen mitergänzenden Satellitenprogrammen.

Bezüglich der inhaltlichen Arbeit des DeBiMo erfolgtedie Festlegung der Auswahlkriterien für die Monito-ring-Imker sowie der fachlich-inhaltlichen Elementemit den Bereichen Untersuchungen auf Bienen-krankheiten und Pflanzenschutzmittelrückstände.Zum Thema Bienenmanagement wünschte dasBMELV zukünftig auch • den Ausbildungsstand des Imkers, • die Frage ob Hauptberuflicher oder Freizeitimker

und • Kooperationen zwischen Landwirt und Imkermit einzubeziehen.Zusätzlich wurden die Monitoringfelder Trachtan-gebot/Guttation, Witterungsbedingungen, Popula-tionsparameter sowie Standortfaktoren bespro-chen. Außerdem wurde über die Finanzierung derEntschädigung der teilnehmenden Imker diskutiert.

Auch 2009 erschien erneut ein Sonderheft mit demThema „Bienen Artenschutz“, welches sehr erfolg-reich war. Die Ausgabe wird wohl auch von vielenLeuten außerhalb der „Bienenszene“ gelesen. DasSonderheft 2010 „Bienengesundheit“ erscheint miteinem großen Artikel zum Deutschen Bienenmoni-toring. Für 2011 wird Prof. Dr. Grünewald,Oberursel, eine Ausgabe „Neurobiologie“ editieren,für 2012 wird die Veröffentlichung des Themen-komplexes „Pheromone, soziale Evolution“ vonTarpy und Schneider vorbereitet.

Am 29. und 30. April fanden in Paris die Verlags-besprechung und die jährliche Zusammenkunft derSchriftleiter statt. Diese diskutierten zunächst überDetails von Inhalten und Stil der Manuskripte. Diedeutschen Editoren wollen zukünftig mehr Infor-mationen über Veranstaltungen in Deutschland fürdie Website der Apidologie liefern. Gefordert wurdedie Verbesserung der deutschen Übersetzung derSeite, dies kann aber nicht Aufgabe der Editorensein, hier ist der Verlag gefordert. Die Titelseite sollevtuell zukünftig mit einem ansprechenden Bienen-bild (immer wechselnd) attraktiver gestaltet wer-den.

2010 wird die Herausgabe der Apidologie neu aus-geschrieben. Die INRA ist gesetzlich verpflichtet,regelmäßig - spätestens alle fünf Jahre - fürsämtliche ihrer Publikationen eine Verlagsaus-schreibung durchzuführen. Am 18. April war „dead-line“ der Abgabe eines Angebots, es haben zweiVerlage Interesse bekundet und sind nun imAuswahlverfahren als Konkurrenten vertreten;beide müssen bis 7. Juni ihre Bewerbung schicken.Eine Präsentation findet am 23. Juni statt, dieendgültige Entscheidung wird dann wohl imSeptember durch INRA und D.I.B. erfolgen.

Es wird weiterhin das „traditionelle Geschäftsmo-dell“ (Bezahlung durch Abonnenten und ingeringem Umfang durch Autoren) bevorzugt. Aberdieses Modell wird von Jahr zu Jahr auch unterwirtschaftlichen Gesichtspunkten geprüft und evtl.nachjustiert werden müssen.Frühester freier online-Zugriff soll 12 Monate sein.Die tatsächliche Zeit wird mit dem Verlag diskutiertund kann auch während der Vertragslaufzeit ver-längert (aber nicht weiter verkürzt) werden.Wichtig ist, dass INRA und D.I.B. die Besitzer allerelektronischen Daten (also auch der pdf-Formateder Manuskripte) bleiben, um auch nach einemzukünftigen Wechsel des Verlages die alleinigenRechte und Kontrolle über die Website zu behal-ten.Die gedruckten Daten sind gemeinsames Eigentumvon Verlag, INRA und D.I.B.

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Page 54: Bericht über die Tätigkeit des Deutschen Imkerbundes e. V ... · Die Imkerei, entstanden unter der Bezeichnung „Zeidelwesen“, war ... Der Deutsche Imkerbund e.V. kämpft intensiv

Bereits am 11. Mai 2010 fand eine erneuteProjektratsitzung statt. Der Vertreter der BLEbetonte, wie schwierig es gewesen sei, einefinanzielle Beteiligung des Bundes umzusetzen.Hier sei viel Kreativität bei dem Umsetzen derRichtlinien notwendig gewesen. Bereitgestellt wur-den insgesamt rund 400.000,-- € für 2010.Begrenzt sei das Monitoring auf drei Jahre, mitmöglicher Verlängerung auf fünf Jahre. In diesem Zusammenhang wurde berichtet, dassam 1. Juli 2010 ein Bienenwissenschaftler die Ar-beit beim Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) aufneh-men werde. Es sei vorgesehen, dass ab 1. Januar2011 das Nationale Referenzlabor für Bienen-krankheiten beim FLI angegliedert wird, das bisheram Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt inFreiburg angesiedelt war. Dr. Rosenkranz stellte die ersten Daten für2009/2010 vor. Die Ergebnisse zeigen deutlich,dass die Varroabelastung eines Bienenvolkes dieÜberwinterungsfähigkeit des Volkes beeinflusst.

Die Verlustrate bei den Monitoringimkern im Winter2009/2010 lag im Durchschnitt bei 13,2 %, bei denUmfragen hingegen erreichte man ein Ergebnisvon 18,4 % (Grundlage: Fragebogenaktion Dr.Otten, Mayen) bzw. 21,1 % (Grundlage: Umfrage inBaden-Württemberg). Die Verluste bei den Imkerndürften allerdings regional wesentlich höher gele-gen haben. Knapp die Hälfte der Imker hat keinProblem, wohingegen etwa ein Drittel sehr hoheVerluste zu verzeichnen haben. Zusammenfassendkann gesagt werden, dass die Verlustrate inDeutschland im Winter 2009/2010 doppelt so hochwar wie die Winterverluste im Jahr zuvor.

In den USA wurde bei 4.207 Imkern mit 500.000Völkern eine Umfrage getätigt. Die Verluste lagenbei 33,8 %.Als Ursache wurde in erster Linie Hunger angege-ben, mit nur 5 % wurde CCD vermutet. Neue wis-senschaftlich erwiesene Kenntnisse konnten in denletzten drei Jahren wenig gewonnen werden.

Bzgl. der Nosema hat sich in den letzten Jahrenwenig verändert. Starker Befall ist deutschlandweitnach wie vor eher selten und Nosema-bedingteVerluste - ähnlich wie aus Spanien berichtet - sindbei uns nicht nachgewiesen (Entwarnung ist jedochnicht angesagt). Vermutlich sind mehr Analysen imJahresverlauf für eine Klärung der Nosemapro-blematik notwendig.

Die Untersuchungen von Bienenbrotproben aufPflanzenschutzmittel-Rückstände wurden fortge-führt. Bisher konnte keine Korrelation zwischen denWinterverlusten und Pflanzenschutzmitteln fest-

gestellt werden. In fast jeder Bienenbrotprobe fan-den sich mehrere verschiedene Mittel, wobei dieanalysierten Mengen meist im Spurenbereich lie-gen. Welche Auswirkungen dieser Cocktail auf dieBienen hat, ist bisher unbekannt. Boscalid undThiacloprid standen bei den 49 nachgewiesenenWirkstoffen an erster und zweiter Stelle, Couma-phos an zehnter.

Dr. Marina Meixner unterrichtete über denNachweis von Viren. Auch hierbei ergab sich keinbelegbarer Zusammenhang mit den Völkerverlus-ten, obwohl Viren häufig nachgewiesen werdenkonnten. Insbesondere das ABPVirus (AkuteBienen Paralyse Virus) und DWVirus (DeformierteFlügel Virus) assoziieren eng mit der Varroa. DieVermehrung findet auch in der Milbe statt. DieBienenviren DWV und ABPV traten signifikant häu-figer in eingegangenen Völkern als in überleben-den Bienenvölkern auf.

Hingewiesen wurde auch auf die extrem schlechteTrachtsituation 2009, die zu einer Mangelernäh-rung und Pollenmangel geführt habe.

Die bisherigen Ergebnisse des seit 2004 laufendenProjektes „Deutsches Bienenmonitoring“ wurdenals umfangreiches Manuskript bei der Apidologieeingereicht. Es ist von einer Veröffentlichung Mitte2010 auszugehen.

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Es gibt allerdings nach wie vor ein erhebliches„Grundrauschen“ an PSM-Rückständen im Bie-nenbrot. Dies bestätigen die Untersuchungser-gebnisse der Vorjahre. Nach wie vor „maskiere“die Varroa aber andere mögliche Ursachen derVölkerverluste. Von entscheidender Bedeutungist die koordinierte Bekämpfung der Varroa.

Foto: Dr. Marina MeixnerQuelle: Prof. G. Pritsch

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Vorliegen bestimmter Drahtwurmbefallskriterienund mit erheblichen Auflagen die zeitgleicheAusbringung von Santana, einem insektizidenGranulat, bei der Maisaussaat seitens des BVLgenehmigt. Diese Aussaaten wurden von denBieneninstituten Celle und Veitshöchheim mitUntersuchungen begleitet.

Weitere Projekte im Themenfeld Pflanzenschutz-mittel befassen sich z. B. mit den Rückständen inHonig sowie der Auswirkung von Insektiziden aufdie Brut unter standardisierten Bedingungen(Invitro-Larventest).

Bei Pflanzenschutzmitteln sowie auch bei den fol-genden Fragestellungen bzgl. der Auswirkung vonGVO-Pollen und Pyrrolizidinen werden in einigenInstituten inzwischen sehr erfolgreich Invitro-Larventests eingesetzt.

Bereich GVODer Frage zur möglichen Auswirkung von GVO-Bt-Mais wird insbesondere mit neuen Untersuchungs-ansätzen sowie multiplen GVO-Konstrukten an derUniversität Bayreuth nachgegangen. Das Institut in Hohen Neuendorf befasste sich mitder Etablierung einer Methode zur Bestimmung vonPollen aus gentechnisch veränderten Pflanzen imHonig.

Bereich Bienenprodukte Die Untersuchung von Pyrrolizidin-Alkaloiden sindaufgrund eines großen Verbraucherinteresses vongroßer Bedeutung. Pyrrolizidin-Alkaloide (PA) sindsekundäre Pflanzenstoffe, die in Pflanzen wie Ja-kobskreuzkraut, Natternkopf, Wasserdost, Bor-retsch vorkommen. Diese Stoffe werden als sehrgiftig für Mensch und Säugetiere eingestuft. Siesind auch in einigen Honigen nachgewiesen wor-den. Derzeit ist aufgrund der Untersuchungenfestzustellen, dass deutscher Honig insbesondereim Vergleich mit Honigen aus Australien oderSüdamerika selten und wenn nur sehr geringbelastet ist. Die Diskussion um die Festlegung vonGrenzwerten ist noch nicht beendet. In einemProjekt wird auch die Frage überprüft, ob derartigePyrrolizidine evtl. toxisch für Bienen und Larvensind.

Im Bereich der Bienenprodukte zielen die derzeitlaufenden Projekte auf das Auftreten von Pflanzen-schutzmittelrückständen sowie Kontaminanten, dieUrsache für natürlich enzymschwache Honige,Leitlinien für die Mindesthaltbarkeit von Honig so-wie die Verbesserung der Methoden zurAufdeckung von Verfälschungen und zur regio-nalen Herkunftsbestimmung.

13.4 Forschungsaufgaben Länderinstitute wie –anstalten stehen den Imkern inihren Problemen als Dienstleister zur Seite. Seidies nun Ausbildung und Schulung, Fachberatung,Honiguntersuchung oder Aufklärung der Öffent-lichkeit. Daneben werden den unterschiedlichstenForschungsfragen nachgegangen – größtenteils inKooperation mehrerer Institutionen und in Ab-sprache, so dass die gleiche Thematik nicht paral-lel erforscht wird.

Bereich Pflanzenschutz In mehreren Projekten wurde und wird der Fragedes Auftretens von Guttationen bei Kulturen wie z.B. Raps, Mais, Getreidearten und Kartoffeln durch-leuchtet.

In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dasszahlreiche Untersuchungen zur Staubentwicklungvon gebeiztem Saatgut sowie die Auswirkung vonBeizen durchgeführt wurden. Bei der Aussaat 2010wurde nach §11 des Pflanzenschutzgesetzes bei

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Foto: Dr. Werner von der Ohe ist Vorsitzender der Arbeitsgemein-schaft der Institute für Bienenforschung und Ansprechpart-ner für den D.I.B.

Die Daten zeigen, dass Guttation wesentlich häu-figer in der Auflaufphase der Pflanzen stattfindetals bisher nach Lehrbuchmeinung angenommen.Sofern das Saatgut gebeizt war, ist davon auszu-gehen, dass im Guttationswasser dieser PflanzenRückstände der Wirkstoffe auftreten.Die Untersuchungen sollen auch zu einer Ein-schätzung der Gefährdung von Bienen durchGuttationswasser führen.

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Bereich BienenkrankheitenDie erhebliche Populationszunahme der Varroa in2009, einhergehend mit Verlusten von Bienenvöl-kern, zeigt sehr deutlich die Notwendigkeit der kon-sequenten Bekämpfung der Varroose. Neben dermedikamentösen Bekämpfung gilt die Suche denVarroatoleranzmechanismen, eventuellen Antago-nisten zur Varroamilbe sowie der Entwicklungneuer biologischer Varroa-Bekämpfungsstrategien.

Weitere Schwerpunkte in der Forschung sindUntersuchungen zu Viren und Nosemose.Verbreitung, zeitliche Entwicklungen und Infek-tionsverlauf von Viren sowie auch von Nosema ce-ranae sind wichtig für die Einschätzung derAuswirkungen auf Bienenvölker sowie der Be-kämpfung der Krankheiten. In diesem Zusammen-hang stehen auch grundsätzlich Untersuchungenzur Immunkompetenz sowie die Auswirkung desNahrungsangebotes auf die Robustheit vonBienenvölkern.Die Zahl der Ausbrüche der AmerikanischenFaulbrut in Deutschland lag im Jahr 2009 mit 171Bienenständen erneut weit unter dem mehrjährigenMittel. Der deutliche Rückgang an Ausbrüchen desVorjahres hat sich somit 2009 bestätigt. DieHintergründe hierfür bleiben offen, da die Zahl derBienenvölker insgesamt nicht im gleichen Umfangabnahm.

Bereich verbesserte BetriebsweisenBetriebsweisen spielen in der imkerlichen Praxiseine große Rolle und haben auch Auswirkungenauf die Bienenprodukte. Es ist deshalb von großerBedeutung, bewährte Verfahren auf ihre „Aktua-lität“ zu überprüfen. Verschiedene Betriebsweisenwerden verglichen und im Hinblick auf Krankheits-prävention getestet.

14. Echter Deutscher Honig

14.1 Allgemeine Herausforderungen14.2 Lebensmittelüberwachung14.3 Veränderung des Warenzeichens14.4 Individuelle Eindrucke14.5 Regionalisierung14.6 Gewährverschlussbestellung vereinfacht14.7 Vermarktung14.8 Honigernte 200914.9 Verkaufspreise

14.1 Allgemeine HerausforderungenDas Deutsche Lebensmittelbuch bietet mit seinenLeitsätzen, in denen zur Zeit mehr als 2.000 Le-bensmittel beschrieben sind, eine detaillierte undfundierte Informationsquelle für Verbraucher,Lebensmittelproduzenten, für den Handel und fürdie Lebensmittelüberwachungsbehörden. DieLeitsätze geben einen Einblick in die Herstellungund Beschaffenheit der Erzeugnisse.Um Veränderungen des Marktes Rechnung zu tra-gen, werden die Leitsätze bei Bedarf überarbeitet.Diese Überarbeitung erfolgt ebenso wie jede Neu-fassung eines Leitsatzes durch ein 32-köpfigesGremium, die Lebensmittelbuch-Kommission.Diese ist beim Bundesministerium für Ernährung,Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)angesiedelt und setzt sich paritätisch aus ehren-amtlich tätigen Vertretern der Wissenschaft, der Le-bensmittelüberwachung, der Verbraucherschaftund der Lebensmittelwirtschaft zusammen.Die Arbeit ist thematisch auf sieben Fachaus-schüsse aufgeteilt. Diese Fachausschüsse tagennicht regelmäßig, sondern bei Bedarf und unterHinzuziehung von Sachkennern der einzelnenGebiete. Die aktuell gültigen Leitsätze findet manauf der Internetseite des BMELV - www.bmelv.de -unter „Ernährung und sichere Lebensmittel“. Es istunter dem Stichwort „Sachstandsbericht“ auchnachzulesen, womit sich einzelne Fachausschüssederzeit beschäftigen.

Der zuständige Fachausschuss der DeutschenLebensmittelbuch-Kommission hat im Jahr 2007die Leitsätze für Honig einer Überprüfung unterzo-gen. Dies war angesichts der Änderung rechtlicherGrundlagen wie bspw. der EU-Richtlinie über Honignotwendig geworden. Der D.I.B. hatte sich seitlangem um eine Überarbeitung der Leitsätze ausdem Jahr 1984 bemüht. Vor allem die in den derzeitnoch gültigen Honigleitsätzen beschriebenen Be-griffe „kalt geschleudert“ und „wabenecht“ stellenaus heutiger Sicht eine unzulässige Werbung mitSelbstverständlichkeiten dar und sind als Irre-führung des Verbrauchers anzusehen. Es gibt

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ge wurden während des selben Zeitraumes und inder selben Region von den Bienen produziert.

Weiterhin ist es weit verbreitete Praxis, dass Honigmit geringen Mengen (1 – 5 %) eines feinkristalli-nen Honigs geimpft wird, um die Kristallisationeinzuleiten und zu beschleunigen. Hier werdenauch Honige aus anderen Jahren von anderenTrachtherkünften verwendet. Der Imker muss hier-bei sicherstellen, dass der Sortencharakter des zuimpfenden Honigs trotz Zugabe des Impfhonigserhalten bleibt. Es wäre fatal, wenn dieses Impfendurch Menschenhand zu einer Kennzeichnungs-pflicht „Mischung“ führen würde. Da nur Honig mit Honig vermischt wird, Honig inder Honig-Verordnung eindeutig definiert ist undneben dem Wort Mischung die diversen botani-schen Herkünfte angegeben werden, erscheint esabsolut nicht notwendig und rechtlich zwingend, einZutatenverzeichnis auf dem Etikett anzugeben.

Bis zum Inkrafttreten neuer Leitsätze für Honig sindnoch folgende Schritte erforderlich: Die Arbeits-gruppe hatte im April 2009 ihre Arbeit beendet. Derzuständige Fachausschuss der Deutschen Le-bensmittelbuch-Kommission hat Ende Januar 2010über den Entwurf für eine Neufassung der Leitsätzefür Honig beraten. Es ist nun vorgesehen, die imFachausschuss beschlossene Fassung den betei-ligten Kreisen (Ländern und Verbänden) zur Stel-lungnahme zuzuleiten. Sobald die Stellungnahmenvorliegen, wird der Fachausschuss erneut unterHinzuziehung der Sachkenner tagen und sich mitden Anmerkungen befassen. Der daraus resul-tierende Leitsatzentwurf wird anschließend demPlenum der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission zur Beschlussfassung vorgelegt. NachBeschlussfassung durch die Kommission - voraus-sichtlich gegen Ende 2010 - erfolgt die Rechtsprü-fung durch das BMELV sowie die Herstellung desEinvernehmens mit dem Bundesministerium fürWirtschaft und Technologie (BMWi). Die Veröf-fentlichung des Leitsatzes wird danach imBundesanzeiger erfolgen.

Weiterhin beteiligt sich der D.I.B. an derFinanzierung des Normenausschusses „Honigun-tersuchung“ des Deutschen Instituts für Normung.Dr. von der Ohe arbeitet als Vorsitzender diesesDIN Arbeitsausschusses aktiv mit. 2009 fand eineSitzung des Ausschusses statt.

Das Lebensmittelrecht wird immer komplizierter.Für viele Imker, die die Bienenzucht aus Liebe zuden Bienen betreiben, ist die Vermarktung und diedamit notwendigerweise verbundene Beachtungder umfangreichen Lebensmittelvorschriften teil-

heute im Markt weder „warm geschleuderten“ noch„wabenunechten“ Honig. Bei der Überprüfung der Honigleitsätze kam derFachausschuss nach Beratung durch die hinzuge-zogenen Sachkenner zu der Erkenntnis, dass eineStreichung einzelner Begriffe nicht ausreichenwürde, um die Beschaffenheit der im Markt befind-lichen Honige hinreichend zu beschreiben. Manbeschloss sich, die Leitsätze nicht punktuell zuüberarbeiten, sondern sie neu zu fassen. Zur Vor-bereitung einer Neufassung hat der Fachaus-schuss eine Arbeitsgruppe gebildet, der nebenFachausschussmitgliedern auch eine Reihe vonSachkennern angehört.Gegenstand neuer Leitsätze für Honig sollensowohl allgemeine Beurteilungsmerkmale sein alsauch solche, die die Qualität beschreiben. Hinzukommen sollen besondere Beurteilungsmerkmalefür bestimmte Honige mit relevanter Marktbedeu-tung. Zu beachten ist bei der Neufassung derHonigleitsätze, dass bei der Bestimmung derbeschriebenen Merkmale der methodische Fort-schritt berücksichtigt wird. Darüber hinaus gilt es,europäische und ggf. international geltendeBeschaffenheitsmerkmale zu berücksichtigen,sofern diese für Honige des deutschen Marktes vonBedeutung sind.

Es musste auch zu der Frage Stellung genommenwerden, wie die Kennzeichnung von Honigmi-schungen, die nicht natürlicherweise von der Bieneerzeugt, sondern per Hand hergestellt werden, zuerfolgen hat. Nach Auffassung der EuropäischenKommission sind die Verbraucher bei diesen vonHand gemischten Honigen darüber zu informieren,dass es sich um Mischungen handelt. Die verwen-deten Honigsorten seien zudem als Zutaten aufdem Etikett anzugeben. Der D.I.B. hat dazu in einem Schreiben an dasBMELV Stellung genommen und sich dafür ausge-sprochen, dass Mischungen durch Menschen-hand, sofern keine Doppelbezeichnung angegebenwird und es sich um Honige aus einer Imkerei han-delt, ohne die Angabe „Mischung“ möglich seinmüssen. Eine Honigcharge einer Imkerei bestehtim Normalfall aus Honig von mehreren Bienen-völkern und bei größeren Imkereien sogar vonmehreren Bienenständen aus demselben Tracht-gebiet. Somit kann es bereits bei der Honigernteaus den Bienenvölkern und darauf folgend beimHonigschleudern zu Mischungen durch Menschen-hand kommen.

Werden in einer Imkerei unterschiedliche Honig-gebinde eines Sortenhonigs miteinander zu einerCharge gemischt, so muss dies ohne die Angabe„Mischung“ möglich sein, vorausgesetzt, die Honi-

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weise ein undurchschaubarer Dschungel. Lebensmittelkennzeichnungsverordnung, Honig-verordnung, Fertigverpackungsverordnung, Los-kennzeichnungsverordnung, Verpackungsverord-nung, Lebensmittelhygieneverordnung, Eichge-setz, … Hinzu kommt demnächst evtl. noch Nähr-wertkennzeichnungs-/Lebensmittelinformations-verordnung (s. auch Kapitel 1).

14.2 LebensmittelüberwachungIm Berichtszeitraum wurden uns mehrere Bean-standungen von Lebensmittelüberwachungsämternzugeleitet. Die Behörden werden immer kritischer,wobei das Hauptaugenmerk auf der Verpackungund nicht auf dem Inhalt liegt.

Ein Lebensmittelüberwachungsamt (LUA) in Rhein-land-Pfalz beanstandete den Gewährverschlusshinsichtlich der Loskennzeichnung. Das LUA hält inseinen Befunden fest, dass „die Nummern zwarden Vorgaben der Loskennzeichnungsverordnung(LKV) entsprechen, da die Angabe eine Buch-staben/Ziffern-Kombination ist. Nach § 1 Abs. 2LKV ist ein Los aber die Gesamtheit von Verkaufs-

einheiten eines Lebens-mittels, das unter prak-tisch gleichen Bedingun-gen erzeugt, hergestelltoder verpackt wurde.Das Los wird vom Erzeu-ger, Hersteller, Verpackeroder ersten im Inland nie-dergelassenen Verkäufer

des betreffenden Lebensmittels festgelegt.Beide Gläser sind offensichtlich Bestandteil einerCharge bzw. eines Loses. Dass die Gläser auseiner Gesamtheit sind, ist aber aus der Überwa-chungsnummer des Imkerbundes nicht zu erken-nen, da dort jedes einzelne Etikett mit einer eige-nen Überwachungsnummer (z. B. L-KS 0834349)versehen wird. Anhand dieser registrierten Über-wachungsnummer kann nur vom Imkerbund nach-vollzogen werden, von welchem Imker dieser Ho-nig bezogen wurde. Der Imkerbund ist aber wederErzeuger, Hersteller noch Verpacker bzw. Verkäu-fer bzw. Zwischenhändler des Honigs, sondernPrüfstelle.“

Daraufhin haben wir mit Schreiben vom 02.12.2009das LUA Trier angeschrieben und unsere Sicht-weise dargestellt. Bedauerlicherweise war das LUATrier weder bereit auf unsere Darstellung einzuge-hen noch sich bei den beanstandeten Imkern nach

deren Umsetzung der LKV zu erkundigen, sondernverwies nach dreimaliger Bitte um Beantwortungunseres Schreibens an die entsprechende Kreis-verwaltung. Diese Aussage half weder den betroffenen Imkernnoch dem D.I.B. weiter, da es sich erstens um einegrundsätzliche Beurteilung der LKV und derenHandhabung in den Imkereien handelt und zwei-tens die Kreisverwaltungen uns auf unsere bereitserfolgten Anschreiben zurück an das LUA ver-wiesen. Die Annahme der Nicht-Rückverfolgbarkeit bei derbisherigen Handhabung durch den Gewährver-schluss mit individueller Nummer ist nicht richtig.Imker wie Abfüllbetriebe ordnen die jeweiligen Ge-währverschlüsse mit der fortlaufenden Überwa-chungsnummer der jeweiligen Charge einer Ho-nigfüllung zu und legen zugleich auch jeweils dasLos im Sinne des § 1 Abs. 2 LKV fest. Die Tatsache,dass innerhalb des Loses fortlaufende Nummernverwendet werden, steht u. E. dem Sinn und Zweckder LKV nicht entgegen, da im Falle der Not-wendigkeit einer Identifizierung der Imker bzw. derAbfüllbetrieb aufgrund seines Verwendungsnach-weises für Gewährverschlüsse in der Lage ist, zubenennen, welche fortlaufenden Nummern zu derPartie gehören, die betroffen ist. EntsprechendeEmpfehlungen und Vorlagen werden in derBroschüre „Honigbuch - für die Dokumentation derHonigvermarktung und für die gesetzlicheLoskennzeichnung“ von der Landwirtschaftskam-mer Nordrhein-Westfalen und des Dienstleistungs-zentrums Westerwald-Osteifel den Imkern zurVerfügung gestellt. Im Grunde erfolgt hier eine genauere Angabe alseine einheitliche Los-Angabe für eine Partie undermöglicht die eindeutige Identifizierung im „Falleeines Falles“. Daneben existiert eine Ausnahmeregelung der LKV(§ 2 Nr. 5.) bei Angabe des taggenauen Datumsdes Mindesthaltbarkeitsdatums. Wird diese Rege-lung bei den bestehenden Gewährverschlüssenangewandt, muss das aufgedruckte Wort „Ende“gestrichen werden.Mit größter Wahrscheinlichkeit ist es für den Imkerauch in diesem Fall notwendig, Aufzeichnungenwie oben genannt zu führen. Dies ist dann der Fall,wenn er mehrere Chargen mit dem gleichenTagesdatum auszeichnet.

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Daher werden qualifizierte Honigschulungs-lehrgänge immer wichtiger.

Die Dokumentation ist aber nicht nur für dieEinhaltung der Loskennzeichnungsverordnungnotwendig. Sie stellt auch für die einzelnen Im-kereien ein wertvolles Dokument zur Nachvoll-ziehbarkeit der eigenen Arbeit, Trachtquellen,Ergiebigkeit der Trachtorte, Veränderungen imErtrag etc. dar.

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chen Qualitätsbestimmungen zu überprüfen. Diesesind private Vorgaben, die keinen rechtlichenCharakter besitzen. Dieses LUA argumentiert nunmit einer Verbrauchertäuschung, da der Inverta-sewert des Honigs im Imker-Honigglas nicht denausgelobten Qualitätskriterien des D.I.B. entspre-chen. In den rechtlichen Verordnungen wird keineVorgabe für den Invertasewert festgehalten.

14.3 Veränderung des WarenzeichensNach der Ausschreibung zur Umgestaltung desGewährverschlusses an fünf Werbeagenturenwurde der Auftrag an zwei Firmen vergeben. Biszum 27. Januar 2010 erfolgte die Abgabe derVorschläge. Die Entwürfe wurden dem erweitertenPräsidium in seiner Sitzung im Januar 2010vorgestellt. Einerseits darf die Veränderung des Gewährver-schlusses nur vorsichtig erfolgen, damit der Wie-dererkennungswert für den Verbraucher erhal-ten bleibt. Dies bedeutet Erhalt des grünen Kreu-zes und der Aufschrift „Echter Deutscher Honig“.Hinzu müssen sämtliche Vorschriften der Lebens-mittelkennzeichnungsverordnung erfüllt sein unddie Möglichkeit einer Sortenangabe bestehen.Weiterhin sollten die Wünsche der Imker, Logo mitBlumenwiese und Biene, Möglichkeit eines regio-nalen Eindrucks, Angabe von Pfand- oderMehrwegglas, Eindruck des EAN-Codes und weite-re Informationen zur Lagerung Berücksichtigungfinden.

Aufgrund der Sitzungsdiskussion wurden dieEntwürfe leicht modifiziert und anschließend in 11Landesverbandstagungen, den Tagungen der Ho-nig- und Rechtsobleute sowie im Vereinsver-tretertreffen präsentiert. Weiterhin erfolgten eineUmfrage in Schleswig-Holstein und knapp 160Rückmeldungen von Imkern direkt an den D.I.B.

Knapp 10 % der Imker sprachen sich gegenjegliche Änderung aus. Das Bestehende sei be-kannt und eingeführt. Zudem entstünden zu hoheKosten. Die restlichen rund 90 % sprachen sichüberwiegend für vorsichtige Veränderungen aus.Die radikalste Meldung war, das Grün und dasKreuz sollten verschwinden.

Lediglich das LUA eines Bundeslandes bean-standet nach 16 Jahren die Loskennzeichnung indieser Form. Ärgerlich bei diesem Vorgang war dieVerweigerung sämtlicher beteiligten Behörden mituns zu kommunizieren. Daher hat sich der D.I.B. andas zuständige Länderministerium gewandt. EinGespräch ist für August/September 2010 geplant.

Um den Imkern hier Rechtssicherheit zu geben,werden wir bei der Veränderung des Warenzei-chens ein taggenaues Mindesthaltbarkeitsdatumvorsehen.

Des Weiteren wurden zwei Rückenetiketten vonverschiedenen LUA beanstandet. 1992 wurde von dem damaligen Honigbeirat einRückenetikett für „Rapshonig“ für den D.I.B. gestal-tet. In dem Etikett sind Aussagen zu Inhaltsstoffenund deren Wirkung enthalten, die das hessischeUntersuchungsamt aufgrund § 11 des Lebensmit-tel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetz-buch beanstandet. Seit der Entstehung des Etikettshaben sich die gesetzlichen Bestimmungen hin-sichtlich gesundheitsbezogener Werbung geändertund daher war die Beanstandung nicht ganz vonder Hand zu weisen. Um Rechtsstreitigkeiten ausdem Wege zu gehen, wurde das Etikett zurückge-zogen und durch ein neues ersetzt. In diesemZusammenhang wurde das Etikett Sommerhonigebenfalls ersetzt, da hier ebenfalls gesundheitsbe-zogene Aussagen vorhanden waren.

Das Rückenetikett „Ungefiltert, Unverfälscht,Naturbelassen“ wurde von einem Untersuchungs-amt in Sachsen beanstandet. Argumentiert wirdhier, diese Aussage stelle eine Werbung mitSelbstverständlichkeiten dar und sei daher für denVerbraucher irreführend. Dieser Meinung kann derD.I.B. nicht folgen und wird es daher notfalls aufeine Auseinandersetzung ankommen lassen.Jahrelang wurde Honig mit „kaltgeschleudert“ und„wabenecht“ beworben, ohne dass dies von derLebensmittelüberwachung beanstandet wurde.Hier trifft die Aussage „Irreführung“ des Verbrau-chers mit Sicherheit zu (s. auch Kapitel 14.1),während gefilterter Honig durchaus auf dem Marktangeboten werden kann. Aufgrund unserer höhe-ren Qualitätsanforderungen mit genaueren Mess-methoden ist die Naturbelassenheit eine we-sentliche Aussage.

Eine vollkommen andere Erfahrung machten wirmit einem Lebensmittelüberwachungsamt in Nie-dersachsen. Dieses beanstandete einen Honig auf-grund der D.I.B.-Qualitätsrichtlinien. In der Vergan-genheit haben sich die Lebensmitteluntersu-chungsämter geweigert, unsere verbandsrechtli-

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Einerseits soll das Etikett den Kunden anspre-chen, andererseits soll aber auch der Imker esannehmen, damit es von ihm genutzt wird. Diesist ein schwieriger Spagat, der kaum zu bewälti-gen ist. Ebenfalls problematisch ist die Doppel-funktion des Logos, einerseits als Bestandteileines Produktetiketts und andererseits als Ver-bandszeichen. Für beide Bereiche gelten genau-genommen verschiedene Anforderungen.

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Bei der Schrift konnte sich die runde Variante nichtdurchsetzen. Nahezu 90 % votierten für Beibehal-tung der bisherigen Typographie in leicht abge-schwächter Form.

Bei dem Siegel ergab sich kein eindeutiges Stim-mungsbild. Insgesamt sprachen sich zwar rund 80% für ein rechteckiges Siegel aus, ob dunkelgelboder dunkelrot war jedoch nicht eindeutig.Mehrheitlich abgelehnt wurde jedoch der jetzigeRotton auf dem bestehenden Gewährverschluss.Vorgeschlagen wurde bei dem gelben Siegel, dieInschrift schwarz zu wählen.

Aufgrund der Rückmeldungen der Imker wurde beider Farbe des Gewährverschlusses ein andererHintergrund zusätzlich als Alternative gegenüber-gestellt.

Die letzte Entscheidung wird durch das erweitertePräsidium und durch den Verbraucher fallen.

14.4 Individuelle EindruckeGrundsätzlich wird der Gewährverschluss inZukunft wesentlich mehr individuelle Elementeenthalten wie bisher:• Adresse• Sorteneindruck• Regionaleindruck oder Regionaletikett• Eindruck Pfandglas oder Mehrwegglas • EAN-Code • MHD

Der Eindruck des EAN-Codes ist bereits seitJahren möglich, wird aber nach wie vor seltengenutzt. Dies verdeutlicht, dass die Direktvermark-tung weiterhin als Hauptabsatzweg genutzt wirdund daher ein EAN-Code nicht benötigt wird.

Wiederholt wird von Imkerinnen und Imkern in denGewährverschluss der Eindruck des Mindesthalt-barkeitsdatums gewünscht. Der D.I.B. rät davondringend ab, da uns die Risiken zu hoch erscheinen. Das eingedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum darfzu einem späteren Zeitpunkt nicht mit einem Etikettmit einem anderen Datum überklebt werden. Dieswird von der staatlichen Lebensmittelüberwachungals Verbrauchertäuschung geahndet.Aufgrund der Unwägbarkeit in der Natur und derdamit verbundenen Nicht-Planbarkeit des Honig-ertrages kann die Honigernte nicht vorhergesehenwerden. Daher besteht das Risiko, dass die Ge-währverschlüsse nicht in dem geplanten Zeitraumverbraucht werden. Diese wären dann zu vernichten.

Auch lassen die unterschiedlichen Qualitäten desgeernteten Honigs nicht generell ein einheitlichesMHD zu. Es gibt durchaus Honige, deren spezifi-schen Eigenschaften nur ein MHD von einem Jahrzulassen.

Dennoch wird der D.I.B. auf ausdrücklichenWunsch diesen Eindruck vornehmen. Die Auswir-kungen liegen im alleinigen Verantwortungsbereichdes Imkers.

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Foto links: jetzige Lösung des Eindruckes von „Pfand- oderMehrwegglas“

Foto rechts: zukünftige Lösung

Foto: Das von den Imkernfavorisierte Logo

Foto: Das vom erweitertenPräsidium favorisier-te Logo

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14.6 Gewährverschlussbestellung vereinfachtFür die Mitglieder von sechs Imker-/Landesver-bänden hat sich der Bestellweg für Gewährver-schlüsse mittlerweile verändert. Begonnen hat esmit dem Landesverband Württemberg, der durchdie Öffnung seiner Online-Mitgliederverwaltung fürden D.I.B. die Möglichkeit für seine Mitgliederschuf, direkt beim D.I.B. zu bestellen. Mittlerweilestellen uns fünf weitere Verbände ihre zur Gewähr-verschlussbestellung notwendigen Mitgliedsdatenzur Verfügung. Der Bestellweg ist allerdings unter-schiedlich. Während bei den Verbänden Rheinland,Rheinland-Pfalz und Schleswig Holstein noch dieBestätigung durch den Imkerverein erfolgen muss(der Landesverband hat keine Daten zurHonigschulung), ist dies in Thüringen, Weser-Emsund Württemberg nicht mehr notwendig. Hier kön-nen die Imker direkt beim D.I.B. bestellen. Hilfreicher und mit wesentlich geringerem Arbeits-aufwand wäre eine Gleichschaltung aller Mitglieds-verbände.

14.7 VermarktungViele Verbraucher geben Lebensmitteln ausdeutscher Herkunft den Vorzug (72 Prozent).Allerdings lediglich für acht Prozent der Verbrau-cher ist die regionale Herkunft am wesentlichsten.Für etwa die Hälfte der Befragten ist es überdieswichtig, zu wissen, in welchem Land die verzehrtenLebensmittel erzeugt wurden. (Quelle: Gesellschaft für

Konsumforschung – Situationsbericht 2007)

Im Bereich Honig ist nach wie vor die Direktver-marktung Hauptschiene des Verkaufs, aber auchhier zeichnen sich Veränderungen ab, die aller-dings noch nicht mit Zahlen zu belegen sind. Der Imker wird in Zukunft diesen Vermarktungsweghäufiger beschreiten müssen, um seinen Honig ab-setzen zu können. Vor einigen Jahren noch ver-kaufte die Imkerin/der Imker den Honig hauptsäch-lich direkt ab Haustür, mittlerweile hat die Vermark-tung auf den verschiedensten Märkten (Wochen-markt, Bauernmarkt, Märkte zu besonderen Anläs-sen) zugenommen.

Stark angestiegen ist auch die Vermarktung in den„Regionalecken“ der Supermärkte. Hier besteht fürdie Imker die Möglichkeit, ihren Honig zu einem re-lativ guten Preis zu vermarkten. Da es sich umRegionalprodukte handelt, ist die stete Lieferbe-reitschaft nicht vorrangig gefordert.

Ausgeweitet hat sich auch das in Nordrhein-Westfalen entwickelte Konzept „Honigland“ (Bildrechts). Immer mehr regionale Imker schließen sichzusammen, um gemeinsam im Supermarkt ihrenHonig zu vertreiben.

14.5 RegionalisierungDer Wunsch nach der Möglichkeit seinen Honig alsregionales Produkt zu präsentieren, wurde in derVergangenheit immer wieder an uns herangetra-gen. Es hat uns daher verwundert, dass bei unse-rer Imkerumfrage zur Veränderung des Warenzei-chens ebenso häufig eine „weitere“ Regionalisie-rung über den Adresseneindruck hinaus abgelehntwurde. Bisher war die Möglichkeit einer Regionalangabeausschließlich über ein Rückenetikett möglich.Jeder benutzungsberechtigte Imker hat die Mög-lichkeit, sich nach den Bestimmungen zu denWarenzeichen des D.I.B. ein Rückenetikett geneh-migen zu lassen. Bei umstrittenen Begrifflichkeitenoder Überschreitung der zugelassenen 22 cm² wirdder Imker gebeten, sein Etikett zu überarbeiten undnochmals zur Genehmigung einzureichen.Ansonsten stellt die Genehmigung eine Formsachedar. Jedoch: Der Imker ist für die Aussagen alleinverantwortlich, der D.I.B. übernimmt für inhaltlicheAngaben keine Haftung.

Bei der anstehenden Veränderung des Gewährver-schlusses soll es nun mehrere Möglichkeiten einerRegionalangabe geben:• Regionaleindruck wie bspw. „Honig aus dem

Westerwald“• Regionaler Aufkleber in der Größe bis zu 6 cm²

auf der Vorderseite mit Möglichkeit der Über-klebung des Gewährverschlusses

• Eindruck eines Regionalzeichens (wenn druck-technisch möglich)

Deutlich ist darauf hinzuweisen, dass nach derHonigverordnung Honige mit regionaler Herkunfts-angabe ausschließlich aus der angegebenen Re-gion stammen müssen. Bei Wanderungen außerhalb dieser Region oderVermischungen von Honig aus verschiedenenRegionen ist eine Regionalangabe nicht gestattet.

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Foto: Auch regionaleWerbung auf der Vor-derseite des Glasesist zukünftig möglich.

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Zur Zeit der Reichsfachgruppe Imker stand dasImker-Honigglas in sechs unterschiedlichen Grös-sen zur Verfügung: 30 g, 125 g, 250 g, 500 g, 1 kgund 2,5 kg (Foto oben). Das 2,5 kg Glas wurdenach dem Krieg durch die 2,5 kg und 4,5 kg Eimerersetzt. Heute geht der Trend zu Kleinstverpackun-gen aufgrund der Zunahme der kleineren Haus-halte, so dass die Vermarktung in größerenGebinden unter dem Warenzeichen des D.I.B. im-mer mehr abnimmt. Die jahrzehntelang angebote-nen Eimerbanderolen für 2,5 und 4,5 kg werdendaher nach Aufbrauch in 2009 nicht wiederaufgelegt.

14.8 Honigernte 2009Die Überwinterung der Völker 2008/2009 war alsgut einzustufen. Es gab nur relativ geringe Völ-kerverluste. Aufgrund der günstigen Witterung imFrühjahr entwickelten sich die Völker zügig. Obstund Raps blühten sehr früh und fast gleichzeitig,eine optimale Nutzung dieser Trachten war daherkaum möglich. Eine ähnliche Situation bestandbereits 2008. Die Frühtracht bis Mitte Mai konnte in2009 allgemein als gut bis sehr gut bezeichnet wer-den. Allerdings wurden bei Raps auf leichtenBöden unterdurchschnittliche Erträge gemeldet.Die Sommertracht endete bereits vielerorts in derersten Julihälfte. Die Tannen und Heidetracht fielfast ganzflächig aus. Nur gelegentlich gab es einigeTrachtinseln mit guter bis sehr guter Waldtracht,obwohl der Ansatz für eine Honigtautracht größten-teils sehr gut gewesen war. Aber extreme Unwetterund Schlechtwetter beendeten die Hoffnung.Sonnenblumenhonig kann nur noch an wenigenStandorten geerntet werden, wobei hier die Sorten-wahl die ausschlaggebende Rolle spielt. Immermehr werden von den Landwirten Sorten mit ho-hem Ölertrag angebaut, die für die Bienen uninte-ressant sind, weil offensichtlich die Blütenkelche zulang sind. Daher war die Honigernte insgesamtunterdurchschnittlich. Es scheint, dass die regiona-len Unterschiede immer gravierender werden.

Die Werte bei den einzelnen Imker-/Landesver-bänden weichen stark voneinander ab. An derGrafik, Seite 64, kann man deutlich die Unter-schiede in den letzten drei Jahren erkennen.Besonders in den Verbänden Baden, Bayern,Hessen und Westfalen-Lippe differieren die Ernte-mengen sehr auffällig. Den Spitzenertrag pro Volkerzielten wie im Jahr zuvor die Imker ausSchleswig-Holstein.

Eine Tabelle zur Honigernte finden Sie ebenfallsauf Seite 64.

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Tabelle 4: Honigernte 1999 - 2009in kg und kg/Volk

* ab 2009 auch inkl.Nichtmitglieder

Grafik 6: Honigernte 2007 - 2009nach Landesverbändenin kg

2007

2008

2009

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14.9 VerkaufspreiseWie jedes Jahr werden vom D.I.B. im Rahmen der Honigprobenziehung Durchschnittspreise für ver-schiedene Sortenhonige im 500g-Imker-Honigglas ermittelt. Die Preise haben sich in den letzten sechs Jahren wenig verändert. Auffallend ist daher umso mehr, dasssich im ersten Halbjahr 2010 die Preise nach oben bewegten. Ursache dafür dürften die leeren Honiglagerbei gleichbleibender Nachfrage sein.

Eine Umfrage über Honigpreise in den einzelnen Bundesländern durch das DienstleistungszentrumBienen in Mayen vom Herbst 2009 zeigte wieder, dass die niedrigsten Honigpreise in den neuenBundesländern verlangt werden.

15. Markenbetreuung

15.1 Qualitätskontrolle 200915.2 Übersicht der Ergebnisse der Markenbetreuung15.3 Markenverstöße

15.1 Qualitätskontrolle 2009Der zentrale Punkt unserer Markenbetreuung ist die verbandseigeneHonigmarktkontrolle, die einerseits sicherstellen soll, dass das Quali-tätsniveau von Echtem Deutschen Honig eingehalten und gesteigertwird, andererseits aber dazu dient, den Imkern Hinweise zu geben und auf Verstöße aufmerksam zumachen. Ziel der Markenbetreuung ist es, den Imkern eine Hilfestellung zu geben, um zu verhindern,dass im Rahmen der staatlichen Lebensmittelkontrolle bei der Nichteinhaltung der lebensmittelrechtlichenVorschriften ein Bußgeld verhängt wird.

Im Jahr 2009 konnte die Gesamtzahl der Honiguntersuchungen im Vergleich zum Vorjahr wiedergesteigert werden. Insgesamt wurden in den Untersuchungsstellen 3.571 Honige analysiert. Es wurdenmehr Honige zur Prämierung eingereicht und die Anzahl der abgerufenen Marktkontrollen wurde erhöht.

MARKENBETREUUNG

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Tabelle 5:Durchschnittspreisefür Echten DeutschenHonig im 500 g-Glas2009 bei Imkern undAbfüllstellen

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Auch die Zahl aller Marktkontrollen (Probenziehung und Verkehrsproben) konnte 2009 gesteigert werden.Insgesamt wurden 943 Imker-Marktkontrollen durchgeführt. Die Anzahl der Marktkontrollen betrifft Honigeim verkaufsfertigen Gebinde (Probenziehung und Verkehrsproben), nicht Orientierungsproben(Voruntersuchungen), die vor Abfüllung analysiert werden.

Nach wie vor wird jede Probe auch auf Rückstände untersucht. Honig ist nach wie vor unwesentlich mitRückständen belastet. Durch immer genauere Analysemethoden, die auf ein Milliardstel Gramm genaumessen können, ist zwar der technische Nachweis von Rückständen möglich, ohne dass dies aber alsGefährdung gesehen werden muss. Definierte Höchstmengen werden nur in den seltensten Fällen über-schritten.

Die nachfolgende Tabelle 6 legt dar, wie sich die Proben auf die jeweiligen Honiguntersuchungsstellenverteilen. Gleichzeitig geht aus der Aufstellung hervor, welche Art von Proben analysiert worden ist.Die Forderung nach Steigerung der Anzahl der Marktkontrollen ist der D.I.B. in seinen Abrufen auch imJahr 2009 nachgekommen. Von den 1.004 abgerufenen Proben erhielt der D.I.B. 940 Rückmeldungen (25mit der Meldung „keine Ware“). Dies entspricht einer Quote von 93,63 %. Im Gegensatz zu den Vorjahrenkonnte hier eine Steigerung verzeichnet werden. Von 64 Abrufen erfolgte keinerlei Rückmeldung, wasnicht nachvollziehbar ist. 915 Honige aus den Probenabrufen konnten untersucht werden.

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Grafik 7:Anzahl der Honiguntersu-chungen 2005 - 2009

Tabelle 6: Durchgeführte Honiguntersuchungen 2009

Tabelle 7: DurchgeführteMarktkontrollen2009

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15.2 Übersicht der ErgebnisseMarkenbetreuung

123 Honige hätten noch im Neutralglas vermarktetwerden können. Das heißt, diese Honige entspra-chen zwar den gesetzlichen Bestimmungen, jedochnicht mehr den D.I.B.-Qualitätsanforderungen.Der D.I.B. empfiehlt, entweder auf eine Sortenbe-zeichnung zu verzichten oder eine Allgemeinbe-zeichnung (wie Blütenhonig, Frühtracht, Sommer-honig) zu wählen. Sortenbezeichnungen könnenmit gutem Wissen nur angegeben werden, wennvorher eine Untersuchung stattgefunden hat. DieMeinung vieler Imker, die Bienen hätten direkt ander deklarierten Trachtquelle gestanden und dahermüsste der Honig dieser Sortenbezeichnung ent-sprechen, trifft in den seltensten Fällen zu. Bienen-flug lässt sich nicht lenken und kontrollieren.

Überhaupt nicht nachzuvollziehen sind Beanstan-dungen wie • Aufmachung (z. B. fehlende Anschrift)• fehlendes oder falsche Angabe des

Mindesthaltbarkeitsdatums• Untergewicht• Sauberkeit• Fremdbestandteile (wie Staub, Metallsplitter)

Diese dürften bei ordnungsgemäßer Handhabungnicht auftreten. Hier zeigt sich besonders deutlichder Schulungsbedarf vieler älterer Imker. DieNeuimker haben alle einen Honigschulungskursbesucht und sind sehr bemüht, sämtlichen Anfor-derungen gerecht zu werden. Zum Beispiel erhielten wir ein Imker-Honigglas, aufdem ein Gewährverschluss aus dem Jahre 1986angebracht war, der in dieser Form nicht mehr denlebensmittelrechtlichen Vorschriften entspricht.Obwohl es keine gesetzlich geregelten Aufbrauch-fristen für Gewährverschlüsse gibt, appelliert derD.I.B., dass die Nutzung des Warenzeichens mitden aktuellen gesetzlichen Vorgaben für jeden eineSelbstverständlichkeit sein sollte.

Insgesamt wurden in 2009 in vier HonigenAuslandspollen nachgewiesen, bei denen u. a.„Loranthus europaeus“ im Pollenbild enthalten war,der nach wie vor als Marker für Auslandshonig gilt.Um diese Ergebnisse zu bestätigen, wird beimNachweis von Auslandspollen stets eine Zweit-untersuchung in einem anderen Labor durchge-

führt. Interessanterweise handelte es sich stets umzugekauften Honig, wie sich aus den Stellungnah-men der betreffenden Imker entnehmen ließ.

15.3 MarkenverstößeÜber die Honiguntersuchungen hinaus geht derD.I.B. regelmäßig Verstößen gegen die Bestim-mungen zu den Warenzeichen oder Angriffen aufunsere Marke nach. Dies betrifft unter anderem Ge-binde, bei denen der Gewährverschluss auf einemNeutralglas bzw. ein eigenes Etikett auf dem D.I.B.-Imker-Honigglas angebracht sind. Vermehrt wurde gegen die Bezeichnung „EchterDeutscher Honig“ auf neutralen Etiketten vorge-gangen. In solchen Fällen wird stets die Unterstüt-zung des Rechtsbeirates des D.I.B., RA AxelSchüssler, in Anspruch genommen, um dieses zuunterbinden. Im Berichtszeitraum waren dies sechsverschiedene Druckereien bzw. Imkereien. Im Oktober 2009 erschien in einem wöchentlichenAnzeigenblatt im Altkreis Wittlage eine Anzeige inForm eines Artikels unter der Überschrift „Bio-Honig - warum?“. Dieser enthielt eindeutig falscheAussagen, so z. B., dass in der konventionellenImkerei Rückstände gebräuchlicher Medikamentein Wachs und Honig weit verbreitet seien oderKunststoffwaben sowie unhygienisches, konta-miniertes Wabenwerk bzw. eine Feinfiltrierung desHonigs zulässig seien. Unter diesem Artikel wurdeeine Werbung für einen Naturkostvertrieb unter derBioland-Firmierung abgedruckt.Um rechtssicher gegen diese Art der Werbung unddamit eindeutigen Verstoß gegen das Wettbe-werbsrecht vorzugehen, übernahm RA AxelSchüssler die Angelegenheit. Bioland distanziertesich von dieser Anzeige. Der Naturkostvertrieb un-terzeichnete eine Unterlassungs- und Verzichtser-klärung und musste die Rechtsanwaltskostenübernehmen. Im Rahmen dieses Vorgangs untersuchte derD.I.B. drei Bioland-Honige, die in diesem Natur-kostladen aufgekauft wurden. Diese Honige wur-den als Studienproben in der Honiguntersuchungs-stelle des D.I.B. analysiert. Ein Honig war unbean-standet, ein Honig entsprach nicht mehr den le-bensmittelrechtlichen Vorschriften (Vermarktungals Speisehonig war nicht mehr zulässig) und beidem dritten Honig war die Herkunft zweifelhaft,wahrscheinlich stammte dieser aus Polen. In zweiHonigen wurden in der Rückstandsuntersuchunggeringe Mengen von Boscalid nachgewiesen.Ein Bioland-Imker warb auf seiner Internetseite,indem er Echten Deutschen Honig herabsetzte. Dadie Aussagen gegen das Wettbewerbsrecht ver-stießen, erfolgte ebenfalls eine Abmahnung durchden Rechtsbeirat. Der Imker entfernte umgehenddie Passagen von seiner Internetseite.

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Die Auswertung aller Marktkontrollen (inklusiveVerkehrsproben) ergab, dass viele Honige wegenihrer Aufmachung oder einer falschen Angabeder Sortenbezeichnung zu beanstanden waren.Qualitative Mängel traten eher selten auf.

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Der Thixotropie-Test ist eine rein physikalischeMethode und wird nur bei Heidehonigen herange-zogen. Aufgrund der Gewinnungsart des Heide-honigs mit oft einhergehender starker Pollenein-stäubung ist der mikroskopische Befund nicht sehraussagekräftig. Somit ist ein anderer Parameter zurFestigung der Sortenbestätigung erforderlich. Nurbei reinen Heidehonigen mit überwiegendemNektaranteil von Calluna vulgaris ist die Thixotropieausgebildet und liefert ein positives Testergebnis.Der Grund liegt in dem arteigenen hohen Eiweiß-anteil des Nektars resp. Honigs.

Bei den Untersuchungen vor der Abfüllung vonHonigen (Orientierungsproben) wird vom Einsen-der meist die Herkunftsbestimmung verlangt. Dieseumfasst die organoleptische Prüfung, die Bestim-mung von Wassergehalt und elektrischer Leitfähig-keit und selbstverständlich die Pollenanalyse.Hiernach kann eine Empfehlung zur Sortenkenn-zeichnung gegeben werden.Bei der Teilanalyse werden nur gewünschte einzel-ne Bestimmungen wie Wasser- und Enzymgehaltermittelt.Bei verkaufsfertigen Gebinden wird anhand derAuslobung und Aufmachung entschieden, ob eineVollanalyse oder Teilanalyse durchgeführt wird. ImRahmen der Vollanalyse wird zusätzlich zu denoben genannten Parametern der Herkunftsbestim-mung noch die Invertase-Aktivität und ggf. derHMF-Gehalt ermittelt. Hierdurch sind die schwan-kenden Zahlen bei den o. a. Einzelanalysen be-dingt.Unterstützung bei den umfangreichen, protokol-lierenden Schreibarbeiten (Führung des Tagebu-ches, Kontrolle der Honigeinwaage und Aufma-chung der Gläser) und Labortätigkeiten wie der Ab-wicklung der Honigproben für die Rückstands-analyse, der Wassergehaltsbestimmung undErstellung von Honigpräparaten erfolgt durchMithilfe einer Teilzeitkraft. Zur Übersicht wird bei den Marktkontroll-Probender Abfüllbetriebe und der Imker die Verwendungder Deckeleinlage und die Kennzeichnung desMindesthaltbarkeitsdatums dokumentiert.

Die Honiguntersuchungsstelle des D.I.B. ist für dieImker häufig Ansprechpartner hinsichtlich derDurchführung und Bearbeitung der jährlich gezoge-nen Imker-Marktkontrollen – auch wenn dieBefunde von anderen Untersuchungsstellen stam-men.

16.2 Zusammenarbeit mit anderenUntersuchungsstellen

Die Berichterstatterin nahm am Honiganalytik-Workshop am 24./25.02.2010 teil, der erstmalig im

16. Honiguntersuchungsstelle(Marion Hoffmann)

16.1 Honiguntersuchungen 16.2 Zusammenarbeit mit anderen

Untersuchungsstellen16.3 Bearbeitung von Anfragen16.4 Weitere Tätigkeiten

16.1 HoniguntersuchungenIm Berichtszeitraum sind 386 Honige in der Unter-suchungsstelle des D.I.B. bearbeitet worden. Diedirekt in den Imkereien gezogenen Imker-Markt-kontrollen machen mit 257 Proben den größten An-teil aus. Nachfolgend wurden 51 Marktkontrollender Abfüllstellen des D.I.B. geprüft. Die Zahl derMarktverkehrsproben, welche vornehmlich vonVerbrauchern eingesendet werden, betrug 22. DieAnzahl der Voruntersuchungen belief sich auf 53eingeschickte Honigproben, wobei 19 Vollanalysenund 34 Herkunftsbestimmungen ausgeführt wur-den. Bei den 3 Studienproben handelte es sich um2 Auslandshonige (Übersee und Osteuropa) sowieeinen Honig aus dem Jahr 1948 im D.I.B.-Glas derReichsfachgruppe Imker. Die Zahlen spiegelneinen verspäteten und spärlichen Probeneingangim 1. Halbjahr 2010 wieder, was auf die wetterbe-dingte verzögerte Völkerentwicklung und spät ein-setzende Tracht schließen lässt.

Des Weiteren wurde die jährliche Laborvergleichs-untersuchung (LVU) des Honiganalytik-Workshopsin 5-facher Ausführung erarbeitet. Ebenso gingenvereinzelt Honige aus weiteren Honiguntersu-chungsstellen des D.I.B. zur sensorischen Über-prüfung ein.

Im Einzelnen wurden von Juli 2009 bis Juni 2010folgende Analysen bestimmt:• 391 x Wassergehalt• 197 x elektrische Leitfähigkeit• 365 x Invertase-Aktivität• 65 x HMF-Gehalt • 3 x Thixotropie• 6 x Diastase sowie• 204 Präparate erstellt und entsprechend häufig

die Pollenanalysen durchgeführt

Sämtliche Analysen wurden nach den DIN-Vor-schriften zur Honiguntersuchung bearbeitet, aus-genommen die Diastase, welche fast aus-schließlich für die LVU (s. o.) bestimmt wird. Hierwurde eine neuere Methode herangezogen, wie siedie International Honey Commission empfiehlt. DieMethode nach Phadebas ist zeitsparend, kosten-günstig und liefert gute vergleichbare Ergebnissezur DIN-Methode.

HONIGUNTERSUCHUNG

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Fachzentrum Bienen in Veitshöchheim stattfand.Berichte zu laufenden Forschungsarbeiten derHoniguntersuchung waren auf den Nachweis gen-veränderter Pollen, Verfälschungen mit Sirup o. ä.und der geografischen Herkunft von Honigfokussiert. Einen breiten Raum nahm dieBesprechung der Resultate der Laborvergleichs-untersuchung 2009 (LVU) ein. Die im D.I.B. Laborermittelten Daten zeigten bei allen durchgeführtenAnalysen zufriedenstellende, gute Ergebnisse imHinblick auf die Wiederholbarkeit der Einzelana-lysen sowie die Vergleichbarkeit an Analysen mitden übrigen Laboren.Ein gewichtiges Thema dieses Workshops ausaktuellem Anlass war der Nachweis sog. Marker, d.h. Pollen, welche einen Honig bei der mikroskopi-schen Untersuchung eindeutig der ausländischenHerkunft überführen. Als klassisches Beispiel hier-für steht der Pollen von Loranthus europaeus(Eichenmistel). Diese Pflanze ist aus klimatischenGründen in Deutschland nicht heimisch, ausge-nommen ist ein kleines Gebiet mit wenigenIndividuen ganz im Osten Sachsens. Das Vorkom-men bzw. Verbreitungsgebiet beschränkt sich aufden Balkan, das südliche Kleinasien aber auchTeile Österreichs und Italiens. Somit ist also dieHerkunft eines Honigs aus südosteuropäischenGebieten mittels der Pollenanalyse beweisbar.Gestützt wird dieser Befund durch typische Ein-zelpollen der sog. Begleitflora wie etwa Gewürz-pflanzen oder Kombinationen bestimmter Einzel-pollen. Bedauerlicherweise sind in jüngster Zeitwieder derartige Fälle zu verzeichnen, d. h. eswurde Loranthus europaeus in Honigen im Imker-Honigglas nachgewiesen. Hier zeigt sich, wiewichtig eine Herkunftsbestimmung im Labor vor derAbfüllung ist, sowohl zur Gewähr von EchtemDeutschen Honig für den Verbraucher als auch zurSicherheit für den Imker beim Zukauf von Honig.Mit den anderen Honigprüfstellen des D.I.B. be-steht eine stetige Verbindung, wobei sich Kontaktezum Austausch je nach aktuellen Themen undArbeitsschwerpunkten ergeben.

16.3 Bearbeitung von AnfragenDie telefonische Beratung der Imker beinhaltetFragen zu den Kosten und zum Ablauf derHoniguntersuchung sowie Informationen zurAufmachung des Gebindes wie zulässigenSortenbezeichnungen. Ebenso halten die ImkerRücksprache nach Erhalt ihres Prüfbefundes,vornehmlich bei Beanstandung ihres Honigs. Ineinigen Fällen ist dies umfangreiche und wieder-holte Beratungstätigkeit. Schriftliche und telefonische Anfragen der Ver-braucher beziehen sich dagegen auf die Bienen-produkte, vornehmlich Honig. Es besteht oft Unsi-

cherheit bei Honig, der in Gärung übergegangenist, mit der Zeit eine Entmischung zeigt oder dersich im Kandierungsprozess befindet. Häufig er-kundigen sich die Konsumenten auch zur korrektenLagerung kleiner Honigvorräte und dem Min-desthaltbarkeitsdatum. Einen breiten Raum neh-men auch gesundheitsbezogene Informationenzum Honig ein. Viele dieser Anfragen kommenauch per E-Mail, die dann schriftlich beantwortetwerden. Sämtliche derartige Anfragen sind enormzeitaufwändig und nicht in Zahlen zu dokumen-tieren. Sie zählen jedoch zu unseren wichtigstenAufgaben als Dienstleister für die Imker.

Im Lauf des Jahres erhielten einzelne Gäste sowiemehrere Besuchergruppen einen Einblick in dieRäumlichkeiten der Honiguntersuchungsstelle underfuhren Wissenswertes zu den einzelnen Kompo-nenten der Qualitätskontrolle. Die Besucher beka-men Informationen zum Ablauf der Honigmarkt-kontrolle, der Laboreinrichtung und dem Umfangund Zeitaufwand der Analysen. Sie erhielten aus-führlich Auskunft und Antworten zu ihren themen-bezogenen Fragen. Und auch dem Wunsch, einenBlick in das Mikroskop vornehmen zu dürfen,wurde gerne nachgekommen.

16.4 Weitere TätigkeitenAußerhalb der üblichen Aufgaben erfolgte imBerichtszeitraum die Teilnahme auf der Interna-tionalen Grünen Woche in Berlin zwecks Einrich-tung und Betreuung des D.I.B.-Standes vom 13. bis20. Januar 2010. Allein durch die Präsentation vie-ler verschiedener Honigsorten im 30 g-Imker-Honigglas ergab sich ein hoher Informationsbedarfund beratende Gespräche zum Thema EchterDeutscher Honig seitens der Verbraucher aberauch der Imker.

HONIGUNTERSUCHUNG

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Foto: Marion Hofmann beider Vorbereitung der Honig-proben zur Untersuchung

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DEET aus dem früheren Fabi-Spray, dasParadichlorbenzol aus der Wachsmottenbekämp-fung und die Sulfonamide, die im Ausland teilweiseauch heute noch gegen die Amerikanische Faulbruteingesetzt werden.

Von den zugelassenen synthetischen Bekämp-fungsmitteln ist hinsichtlich der Rückstände le-diglich noch Perizin von Bedeutung, wobei sich dieSituation im Vergleich zum Vorjahr leicht ver-schlechtert hat. In 12,5 % (Vorjahr 6,8 %) derdeutschen Honige waren Spuren des WirkstoffsCoumaphos nachweisbar. 15 dieser positivenHonigproben wiesen erhöhte Werte von mehr als10 µg/kg auf. Diese hohen Werte können durchvorschriftsmäßige Perizinbehandlungen nicht er-reicht werden. Sie deuten vielmehr auf eineMehrfach- bzw. Dauerbehandlung mit demWirkstoff Coumaphos hin. Ein Honig war mitRückständen in Höhe von 165 µg/kg nichtverkehrsfähig (zulässige EU-weite Höchstgrenze in100 µg/kg).

Rückstände von Folbex VA Neu waren in keinemund der Wirkstoff von Klartan bzw. Apistan in viereinheimischen Honigen in Spuren nachweisbar.Die vorwiegend im Ausland eingesetzten WirkstoffeAcrinathrin, Tetradifon, und Chlorfenvinphos warenweder im einheimischen noch im Auslandshoniggefunden worden.Thymol wurde lediglich in fünf einheimischen undfünf ausländischen Honigen mit Werten zwischen50 und 500 µg/kg nachgewiesen. Thymol kannnatürlicherweise mit Gehalten um 700 µg/kg v. a. insüdeuropäischen Honigen vorkommen. Dort sindhäufig Pflanzen zu finden, die natürlicherweiseätherische Öle enthalten (z. B. Thymian oderRosmarin). Ab etwa 1.200 µg/kg ist Thymol sen-sorisch feststellbar und prägt dann teilweise auchden Geschmack der Honige aus diesen Regionen.

Von den Imkern wird vielfach nicht verstanden,dass auch Rückstände aus natürlichen Behand-lungsmitteln beanstandet werden können.

Paradichlorbenzol wurde in keinem der 167 unter-suchten einheimischen Honige und in keiner Aus-landsprobe gefunden. Sulfonamide wurden eben-falls in keinem der untersuchten 82 einheimischen

17. Rückstandsuntersuchungen (Dr. Klaus Wallner)

17.1 Rückstände von Varroa-Bekämpfungsmittelnim Honig

17.2 Pflanzenschutzmittel im Honig17.3 Repellents im Honig17.4 Rückstandsanalysen von Bienenwachsproben17.5 Rückstandsuntersuchungen im Propolis

17.1 Rückstände von Varroa-Bekämpfungs-mitteln im Honig

Im Jahr 1988 wurde das Projekt „Entwicklung derRückstandssituation im Honig“ zwischen der Lan-desanstalt für Bienenkunde in Hohenheim und demD.I.B. begonnen. Ziel dieser langjährigen erfolgrei-chen Kooperation war und ist es, den Einfluss vonqualitätsmindernden Maßnahmen aus dem Bereichder Imkerei und der Landwirtschaft zu identi-fizieren, um auf der Basis eines repräsentativenDatenmaterials rechtzeitig gegensteuern zu kön-nen.Im Untersuchungsjahr 2009 wurden 2.022Honigproben auf Rückstände analysiert. Darunterwaren 908 D.I.B.-Marktkontrollproben, 262 Honigeaus EU-geförderten Projekten verschiedener Lan-desverbände, 646 Honige aus den Honigprämie-rungen in Münster-Westfalen, Rheinland-Pfalz undThüringen, 87 Proben von Imkern und imkerlichenOrganisationen und 11 Honige aus Versuchen derLandesanstalt. Zusätzlich wurden 119 Auslandsho-nige untersucht. Unser Untersuchungsprogrammumfasst die gängigen Varroazide, verschiedenePflanzenschutzmittel aus Blütenbehandlungen, das

RÜCKSTÄNDE

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Jedes Behandlungsmittel – auch die mit Wirkstof-fen wie Thymol oder organischen Säuren – istein honigfremder Stoff gemäß Honigverordnung.Eine Verfremdung des Honigaromas durch Rück-stände von Thymol ist ebenfalls ein Verstoß ge-gen die Honig-Verordnung und Honig wird somitnicht verkehrsfähig.

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und 49 ausländischen Honige gefunden.

17.2 Pflanzenschutzmittel im HonigVon den in der landwirtschaftlichen Praxis im Ein-satz befindlichen Fungiziden konnte nur ein Wirk-stoff, Boscalid, in knapp 11,6 % der Proben gefun-den werden. Lediglich drei Honige waren über 50µg/kg belastet (zulässige Höchstgrenze 500 µg/kg).Die überwiegende Anzahl der Proben lag im Be-lastungsbereich 3-10 µg/kg. Damit hat sich die Si-tuation gegenüber den Vorjahren etwas entspannt.Die bienenungefährlich eingestuften Insektizidealpha-Cypermethrin, beta-Cyfluthrin und lambda-Cyhalothrin, die durchaus auch blühende Raps-bestände erreichen können, waren in keinem Ho-nig nachweisbar. Diese hoch lipophilen Wirkstoffekönnen von den Bienen im Rahmen der Honigbe-reitung stark reduziert werden.

17.3 Repellents im Honig27 Honige wurden auf DEET, den Wirkstoff ausdem ehemaligen Fabi-Spray, untersucht. Die zuläs-sige Höchstgrenze von DEET im Honig liegteuropaweit mit 10 µg/kg so tief, dass bei derAnwendung von Abwehrsprays bei der Honigerntemit einer Überschreitung dieses Wertes gerechnetwerden muss. DEET wurde in zwei der untersuch-ten Honige gefunden. Der Wirkstoff wandert sehrleicht aus kontaminiertem Wachs, also auch ausMittelwänden, in den Honig ein.

17.4 Rückstandsanalysen von Bienenwachs-proben

Es wurden 408 Wachsproben aus dem In- undAusland analysiert. Über die Hälfte der Probenstammte von Ökobetrieben, weshalb die Wachser-gebnisse nicht repräsentativ für die Rückstandssi-tuation in Deutschland sind. Da die im Gegensatzzur Honiguntersuchung die Wachsanalyse heutenicht mehr gefördert wird, kommen leider deutlichweniger Wachsproben in Hohenheim an. 3,5 % der inländischen Wachsproben aus dem kon-ventionellen Bereich enthalten noch Rückständevon Folbex VA Neu im Bereich von 0,5 bis 5mg/kg. Der Wirkstoff kommt über das zu Mittel-wänden umgearbeitete Altwachs in die Imkereienzurück. Perizin-Rückstände waren in 12,5 % derProben in Mengen bis 14 mg/kg nachweisbar.Ursache hierfür dürfte, neben dem Problem derrückstandsbelasteten Mittelwände, in erster Linie

die Mehrfachanwendung von Perizin sein. 4,4 %der Auslandswachse waren mit diesem Wirkstoffkontaminiert.

Fluvalinat (Klartan/Apistan) wurde in 7 % (Vorjahr12,2 %) der einheimischen Proben im Bereich 0,5bis 18 mg/kg festgestellt. Im Auslandswachs wurdees häufiger (25 % der Proben) gefunden. Da dieVarroamilbe eine Resistenz gegen den Wirkstoffentwickelt hat, ist mit einer weiter abnehmendenTendenz zu rechnen.

Thymol, das im Spurenbereich natürlicherweise imBienenwachs vorkommt, wurde in 27,9 % derInlandsproben und in 25,9 % der Auslandswachsegefunden. Der harmlose Wirkstoff dürfte in Zukunfthäufiger im Bienenwachs zu finden sein, da denImkern mit Apilife VAR jetzt ein zusätzlichesThymol-haltiges Varroabekämpfungsmittel für dieSommerbehandlung zur Verfügung steht.

Paradichlorbenzol (Imker-Globol) sollte bei unsmittlerweile nicht mehr gegen Wachsmotten einge-setzt werden. Es war keine einheimische aber eineausländische Wachsprobe belastet. Auch imMittelwandwachs aus dem Handel wird derWirkstoff glücklicherweise nicht mehr gefunden.

Der Wirkstoff DEET aus einem Bienenabwehrspraywar in zwei einheimischen und drei ausländischenVerdachtsproben gefunden worden. Dieser Wirk-stoff geht sehr leicht aus dem Wachs in den Honigüber. Bereits ab einer Wachsbelastung von 0,5mg/kg ist aufgrund dieser Diffusionsvorgänge dieVerkehrsfähigkeit des Honigs gefährdet.Auch Mittelwände aus dem Handel können belastetsein. Das Wachs der Öko-Imkereien ist bezüglichder o. a. Wirkstoffe entweder unbelastet oder we-sentlich seltener belastet. Pflanzenschutzmittelwirkstoffe waren in keinerWachsprobe nachweisbar.

17. 5 Rückstandsuntersuchungen im Propolis Neun ausländische Rohpropolisproben wurden aufVarroazide untersucht. Keine Probe war messbarbelastet. Um die Produktqualität nicht zu beein-trächtigen, sollte die Propolisgewinnung vor der An-wendung von Varroaziden abgeschlossen sein.

RÜCKSTÄNDE

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Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dassjeder Imker Honigproben nach Hohenheim zurAnalyse einsenden kann. Ein Großteil unsererBundesländer fördert diese Untersuchungen mitcofinanzierten EU-Mitteln.

Jeder interessierte Imker kann Wachsproben zurAnalyse nach Hohenheim einsenden und sich soeinen Überblick über den aktuellen Status im ei-genen Betrieb schaffen. Leider fördert die EUdiese Wachsanalysen nicht mehr.

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18. Werbung und Absatzförderung

18.1 Tag der deutschen Imkerei18.2 Werbemittel18.3 Homepage des D.I.B.18.4 Informationstafelsatz „Bienen und Imkerei“

18.1 Tag der deutschen Imkerei2009 beteiligten sich insgesamt 360 Vereine am „Tag der deutschen Imkerei“. 2010 waren es 380.Geht man von insgesamt rund 3.000 Vereinen aus, sind dies lediglich zwischen 12 und 13 %, die den „Tagder deutschen Imkerei“ für die Öffentlichkeitsarbeit in ihrer Region nutzen. Das Motto 2009 lautete „Echter Deutscher Honig – Naturgenuss und Umweltschutz in einem“. Mit diesemMotto konnte nicht nur auf das Produkt aufmerksam gemacht, sondern auch auf die Bedeutung derBestäubungsleistung und damit der Imkereien hingewiesen werden.Die Kosten für das vom D.I.B. zur Verfügung gestellten Werbemittelpaketes beliefen sich in 2009 auf ins-gesamt knapp 14.000,-- €. In Anzeigenblättern wurden Anzeigen mit dem Hinweis auf diesen Tag geschal-tet und in anderen Presseorganen durch Artikel auf diesen Tag hingewiesen. Profitieren können davon dieVereine, die auch am ersten Wochenende im Juli diese Veranstaltung durchführen.

WERBUNG

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Fotos:Tolle Ideen gab es landesweit zum„Tag der deutschen Imkerei“

Quelle:IV Langenprozelten, LebendigesBienenmuseum Knüllwald, IV Bremen, BZV Ludwigsburg,BZV Großkarolinenfeld,IV Grabfeld, IV Burgsinn

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18.2 Werbemittel Mittlerweile gibt es für jeden Bereich eine Reihevon Materialien. Im Berichtszeitraum wurden nurwenige Werbemittel produziert bzw. nachprodu-ziert. Daher kann es für einen gewissen Zeitraumzu einem Engpass kommen. Grund hierfür ist dieUmgestaltung des Warenzeichens, die erst Ende2010 abgeschlossen sein wird. Zwischenzeitlichvergriffene Werbeartikel werden aus Kostengrün-den erst nach Umgestaltung neu aufgelegt.Entwürfe und Angebote liegen bereit, so dass nacheiner Entscheidung über das neue Warenzeichen,diese sehr schnell umgesetzt werden können.

Aus dem Programm genommen wurde ein tradi-tionsreiches Produkt des D.I.B.: die Informations-und Schulungsmappe. Aufgrund der Produktions-und Vertriebsmöglichkeiten des D.I.B. ist ein Fest-halten an dem Artikel, kaufmännisch nicht mehr zuvertreten. Die Mappe muss ständig aktualisiert wer-den, was nicht zu leisten ist. Zudem gibt es mittler-weile auf dem Markt hervorragendes Material zubeziehen und durch das Internet bietet sich dieMöglichkeit jederzeit aktuelle Merkblätter von derHomepage des D.I.B. herunterzuladen. Zielgruppewaren vor vierzig Jahren Neuimker, die heutedurchweg einen Internetzugang haben.

Unter dem Motto „Meisterwerke aus unserenRegionen“ wurden mehrere Materialien entwickelt. • Faltblatt „Meisterwerke“• Plakat „Meisterwerke“• CD „Meisterwerke“ mit:

- Visitenkarten- Briefbogen- Preisschildern- Malvorlagen- Vorlage für einen Kalender- Handzetteln mit Honiginformationen- Aufklebern- PlakatenAlle Vorlagen sind in s/w und farbig vorhan-den und können individuell ergänzend ge-staltet werden. (Baukastenprinzip)

• Plakate online zum Downloaden

Dem Verbraucher soll deutlich werden, dass dieAufmachung des Glases auf den ersten Blick bun-desweit identisch ist, der enthaltene Honig den-noch Produkt aus der Region des Verkaufsortes ist.

Weiterhin wurde die CD „Anzeigenwerbung“, dieseit vielen Jahren unsere Mitglieder bei der Ge-staltung eigener Anzeigen unterstützt, überarbeitet.

Neu entwickelt wurde eine 2er-Geschenkverpak-kung für 500 g Imker-Honiggläser. Da der D.I.B.

immer wieder Anfragen für diesen Artikel hatte,wurde er analog der bestehenden 3er-Verpackun-gen gestaltet. Neu aufgelegt wurde erneut die Minibroschüre„Bienen eine Wunderwelt“. Nach wie vor ist diese40-seitige Informationsbroschüre bei den Imkernsehr beliebt und häufig von ihnen eingesetzt.

18.3 Homepage des D.I.B.Die Pflege und Aktualisierung der Homepagenimmt viel Zeit in Anspruch. Aber nur eine aktuelleHomepage ist ihr Geld wert. Somit kann der Imkersich jederzeit über die Aktivitäten seines Verbandesinformieren. Aber auch von Verbraucherseite sowievon verschiedenen Institutionen wird unsere Seiteregelmäßig frequentiert, dies spiegelt sich in einerVielzahl von Anfragen wieder. Der Downloadbereich wurde erweitert. Er ist unter-gliedert in • Merkblätter/Richtlinien• Werbematerial• Formulare/Listen• Ergänzungsblätter für die D.I.B.-Ideensammlung

Im Bereich Werbematerial wurden acht Plakate mitunterschiedlichen regionalen Motiven eingestellt. InKapitel 5 wird ausführlicher auf die Homepageeingegangen.

18.4 Informationstafelsatz „Bienen und Imkerei“Auch im Berichtsjahr 2009/2010 wurden wiederzahlreiche Anträge zur Genehmigung des sieben-teiligen Schautafelsatzes zur Unterstützung derÖffentlichkeitsarbeit der Imkervereine gestellt, dieüberwiegend genehmigt werden konnten, d. h. 26Sätze wurden kostenlos abgegeben. Hinzu kom-men 76 verkaufte Sätze. Der Einsatz ist äußerstvielfältig. Viele Vereine setzen die Informations-tafeln am vereinseigenen Bienenstand ein.

Erfreulicherweise nimmt auch die Kooperation mitStädten und Kommunen zu. So werden dieörtlichen Imkervereine in die Gestaltung derNaturlehrpfade oder Informationszentren inParkanlagen mit eingebunden. Durch das Engage-ment vieler Vereine zur Nachwuchsgewinnung wur-den gerade im vergangenen Jahr an Schulen vieleImker-Arbeitsgemeinschaften eingerichtet, die vonden Vereinsmitgliedern betreut werden. Auf demGelände solcher Schulen wurden zusätzlich Lehr-pfade eingerichtet, die mit den Schautafelsätzenbestückt wurden.

Grundsätzlich kann jeder Verein für sein Projekt„Öffentlichkeitsarbeit“ einen solchen Schautafelsatzbeim D.I.B. beantragen. Für eine Genehmigungsind die nachfolgenden Bedingungen zu erfüllen:

WERBUNG

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1 Abgabe der Tafeln an Imkervereine des D.I.B., Aufstellung erfolgt durch die Vereine.2. Aufstellung an einem bestehenden Naturlehrpfad, einem bestehenden vereinseigenen Lehrbienen-

stand, der nachweislich der Öffentlichkeit zugänglich ist (auch auf einem Schulgelände) oder öffent-lichen Gelände (Schulen, Museen etc.).

3. Keine Aufstellung auf einem Privatgrundstück.4. Bestellung muss schriftlich erfolgen.5. Jeder Verein kann einen Schautafelsatz bestellen.6. Vorlage der schriftlichen Genehmigung des Grundstückseigentümers.7. Bezahlung eines Verwaltungs- und Frachtkostenzuschusses von 15,-- €.

WERBUNG

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19. Rechtswesen (RA Schüssler)

Die Beratung erfolgte zugunsten des Deutschen Imkerbundes e. V., der Landesverbände sowie derBezirks- und Ortsvereine. Insgesamt handelte es sich um folgende Fälle:

I. Allgemeine Fälle

1. Vorstandssitzungen, Vertreterversammlungen 1 Fall2. Verbandsrecht 5 Fälle

II. Imkerschutz

1. Nachbarrecht 6 Fälle2. Tierhalterrecht, Haftpflicht 2 Fälle 3. Polizeirecht, Baurecht, Umlegungen, Naturschutz 6 Fälle4. Versicherungsrecht und Berufsgenossenschaft 4 Fälle 5. Sonstiges 14 Fälle

(Aufstellung, Bienenzeitung, Brandstiftung, Einfuhr, Erbhof,Flurbereinigung, Gelee royal, GEMA, Güter-Nahverkehr,Lastenausgleich, LV-Büro in der Wohnung, Maß- und Ge-wichtsordnung, Patentrecht, Schwindel mit Reinzucht-Köni-gin, Siedlungsgen., Strafsachen, Tierversuche, Transport,priv. Hausieren, Umlegung, Urheberrecht, Vereinsrecht, Ver-sorgungsrecht)

6. Miete, Pacht 1 Fall

III. Bienenschutz

1. Schädlingsbekämpfung in Forst- und Landwirtschaft 1 Fall2. Bienenvernichtung durch Fabriken 1 Fall 3. Sonstige Schädigungen 1 Fall

(Abbrennen von Heide, Bienenwolf, Frevel, Fütterung, Honig-abfälle u. ä., Jacutin, Kfz-Werkstätten, Seuchenansteckung,Sprengungen, Stauwehre, Wein-Keltern)

IV. Honigschutz

1. Lebensmittelgesetz und Fälschung 2 Fälle2. Unlauterer Wettbewerb 2 Fälle 3. Warenzeichenrecht (Einheitsglas) 3 Fälle 4. Handels-, Markt- und Genossenschaftsrecht 2 Fälle

Insgesamt 51 Fälle

Der Berichtszeitraum zeichnet sich dadurch aus, dass Vereinsrecht und Verbandsrecht neu und verstärktin den Vordergrund der Beratung gerückt sind. Die einzelnen Imker treten sehr kritisch gegenüber ihrerOrganisation auf, sei es auf der Ebene des Verbandes oder des Vereines, wobei ergänzend zu bemerkenist, dass im Ergebnis die Kritiker „nicht im Recht“ sind. Im Berichtsjahr häuften sich auch die mündlichen Anfragen einzelner Imker und diverser Vereine mitrechtlichem Hintergrund. In den meisten Fällen konnte durch die Rechtsberatung eine befriedigende Ant-wort sofort gegeben werden; in Ausnahmefällen wurde die Rechtsberatung schriftlich kurzfristig nachge-holt. Es häufen sich auch die Anfragen, ob der Rechtsbeirat nicht in einzelnen Streitfällen die anwaltliche undgerichtliche Vertretung „vor Ort“ durchführen kann. Dies ist jedoch sowohl aus Kosten- als auch ausZeitgründen in den wenigsten Fällen möglich. Der rechtssuchende Imker bzw. der Imkerverein mussdaher auf örtliche Anwälte bzw. auf die Rechts-obleute der Imker-/Landesverbände verwiesen werden,

RECHT

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im Anhang (Seiten 93 - 95) zu entnehmen.Die Aufzucht von Königinnen und Drohnen zuBeginn der Saison bereitete keinerlei Schwie-rigkeiten. Vielerorts konnten die ersten Zuchtserienschon Ende April/Anfang Mai angesetzt werden. Inder zweiten Maihälfte wurden schon reichlichWirtschaftsköniginnen abgegeben. In der erstenJunihälfte setzte dann aber schlechtes und kaltesWetter ein, so dass die Begattungsergebnisse An-fang Juni als ausgesprochen ungünstig zu be-zeichnen waren. Erst in der 2. Junihälfte und im Juliwurden wieder bessere Begattungsergebnisseerzielt.

20.2 Zentrale Datenerfassung aufZuchtwertschätzung

Gut angenommen wird die Datenerfassung undDatenverwaltung über das Internet, eine Service-leistung, die vom Länderinstitut für BienenkundeHohen Neuendorf (LIB) seit einigen Jahren denZüchtern angeboten wird. Diese Möglichkeit bringtden Zuchtobleuten eine erhebliche Arbeitserleich-terung, da sie nicht mehr von allen Züchtern dieDaten einzugeben haben, sondern lediglich zuüberprüfen brauchen, um sie dann für die Auswer-tung im Rahmen der Zuchtwertschätzung freizu-schalten. Die Zuchtwertschätzung wird vom D.I.B.finanziell unterstützt. Mittlerweile liegen 120.000Datensätze vor.

wobei diese bei der Suche nach einem imBienenrecht geeigneten Anwalt als Interessens-vertreter Hilfestellung leisten können.

In der Vergangenheit hatte sich aber auch gezeigt,dass der Abschluss einer Rechtsschutzversi-cherung über den jeweiligen Imker-/Landesver-band für dessen Vereine und Imker von erhebli-chem Vorteil ist. Das gilt insbesondere in Nachbar-rechtsstreitigkeiten, in denen Gutachten erhobenwerden, die in der Regel teuer sind.

Im Übrigen besteht ein noch kleines Netzwerk vonRechtsobleuten in Verbindung mit dem D.I.B. bzw.Rechtsbeirat, um aktuelle Urteile auszutauschen;ein Vorgang, der zukünftig deutlich im Interesseeiner optimierten imkerlichen Rechtsberatungaktiviert werden muss.

20. Zucht (F. K. Tiesler)

20.1 Umfang der Zuchtarbeit20.2 Zuchtwertschätzung20.3 Zentrale Merkmalsdatenbank20.4 Varroatoleranzzucht 20.5 Arbeitstagung der Züchter20.6 Tagung der Zuchtobleute des D.I.B. 20.7 Broschüre „Zucht der Honigbiene“

20.1 Umfang der ZuchtarbeitInsgesamt sind von den Imker-/Landesverbändenim Jahre 2009 nach den Zuchtrichtlinien des Deut-schen Imkerbundes e. V. anerkannt:- 320 Züchter (2008 - 294)- 64 Züchtergemeinschaften (2008 - 76)- 33 Vermehrungsbetriebe (2008 - 63)

Weiterhin wurden in den Verbänden- 18 Inselbelegstellen (2008 - 18)- 43 Linienbelegstellen (2008 - 43)- 55 Rassebelegstellen (2008 - 56)- 78 Besamungsstellen (2008 - 68)betrieben.

Insgesamt wurden auf diesen Einrichtungen 61.144Königinnen zur Begattung angeliefert (2008 =57.239). Der Umfang der Zuchtarbeit hat damit et-was zugenommen. Der Umfang der Zuchtarbeit inden einzelnen Landesverbänden ist den Tabellen

ZUCHT

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Rechtsanwalt Schüssler (Foto) ist seit über 36 Jahren Rechtsbeirat des Deutschen Imkerbundes. SeinVater, Dr. Arthur Schüssler, wurde 1928 der erste Amtsinhaber, der diese Tätigkeit bis 1973 ausübte.

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Insgesamt flossen für das Leistungsprüfungsjahr2009 4.692 Datensätze von Königinnen des Jahr-ganges 2008 ein. Wie sich die Daten auf die einzel-nen Landesverbände verteilen, ist der Tabelle 8 zuentnehmen. Mit 1.191 Datensätzen lieferte Bayerndie meisten Daten. Leider gibt es noch einige großeLandesverbände, in denen die Zuchtwertschätzungaber nur unzureichend genutzt wird.

930 Datensätze (20 %) stammen von fremdgeprüf-ten Königinnen, d. h. die Königinnen wurden nichtauf dem Stand des Züchters, sondern auf anderenStänden geprüft. Dadurch wird die Qualität derLeistungsprüfung erheblich verbessert.Der Durchschnittsertrag aller geprüften Völker lagbei 39,8 kg.

Erfreulich ist die hohe Zahl der Varroatoleranzprü-fungen. Bruthygiene wurde bei 2.476 Völkern, Be-fallsentwicklung bei 2.086 Völkern geprüft. Insgesamt wurden bei 1.918 Völkern (41 %) beideVarroatoleranzkriterien bewertet.

Die Ergebnisse der Zuchtwertschätzung sind fürjedermann im Internet unterhttp://www.beebreed.eu einsehbar. Hier können auch im Rahmen einer ServiceleistungInzuchtwerte und fiktive Zuchtwerte geplanterNachzuchten bzw. Anpaarungen vorgegebener Kö-niginnen abgerufen werden, so dass die Zuchtpla-nungen für die Züchter erheblich vereinfacht undvor allem effektiver gestaltet werden können.

ZUCHT

Tätigkeitsbericht 2009/2010__________

Seite 77

Tabelle 8: Umfang der Leistungsprüfung in den einzelnen Imker-/Landesverbänden

Imker/Landes-verband

Insgesamt abgel.

Datensätze

davon Fremd-

prüfungen

Durchschnitts-ertrag

in kg

Anzahl Datensätze

Bruthygiene

Anzahl

Datensätze Befallsent-

wicklung

Anzahl Datensätze

2 Varroakriterien

Baden 43 7 = 16 % 48 25 25 25 = 58 %

Bayern 1191 208 = 17 % 29 412 456 400 = 34 %

Berlin - - ? - -

Brandenburg 503 98 = 19 % 47 60 60 60 = 12 %

Hamburg - - ? - -

Hannover 485 79 = 16 % 39 473 260 258 = 53 %

Hessen 267 114 = 43 % 43 188 193 179 = 67 %

Mecklenburg/

Vorpommern 115 0 = 0 % 50 88 50 50 = 43 %

Nassau 75 13 = 17 % 36 72 71 71 = 94 %

Rheinland-Pfalz 28 12 = 43 % 35 - 14 0 = 0 %

Rheinland 443 87 = 20 % 45 227 205 193 = 44 %

Saarland 117 13 = 11 % 38 71 68 68 = 58 %

Sachsen 128 1 = 1 % 45 49 - 0 = 0 %

Sachsen-Anhalt 47 11 = 23 % 56 21 21 21 = 45 %

Schleswig-

Holstein 199 8 = 4 % 53 37 74 37 = 19 %

Thüringen 153 57 = 37 % 31 81 79 79 = 52 %

Weser-Ems 546 163 = 30 % 43 521 347 327 = 60 %

Westfalen-

Lippe 266 22 = 8 % 50 128 140 127 = 48 %

Württemberg 86 37 = 43 % 27 23 23 23 = 27 %

Gesamt 4692 930 = 20 % Ø = 39,8 2476 2086 1918 = 41 %

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- Übersicht über die Zuverlässigkeit von Beleg-stellen im eigenen Verband und bundesweit

- Nachträgliche Kontrollen von Fehlpaarungen

Zurzeit wird daran gearbeitet, die zurückliegendenDaten einzugeben. Auch diese Möglichkeit dient dazu, die Qualität vonZuchtmaterial und Zuchteinrichtungen erheblich zuverbessern und die Ergebnisse für jedermannoffenzulegen.

20.4 VarroatoleranzzuchtZüchter, die als Zuchtziel der Varroatoleranz be-sonderes Augenmerk schenken, haben sich 1992in der Arbeitsgemeinschaft Toleranzzucht im D.I.B.(AGT) zusammengeschlossen. Derzeit verfügt dieAGT über 135 Mitglieder.

Am 28.01.2009 übergab die Ministerin für Ernäh-rung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz IlseAigner in Berlin im Hause des Landeswirtschaftsmi-nisteriums den Zuwendungsbescheid für das neueBLE-Projekt „Auslese und Verbreitung vitalerHonigbienen zur Absenkung von Völkerverlustenund Tierarzneimitteln in einem schadschwellenori-entierten Bekämpfungskonzept“. Das Projekt wirdvom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen ge-meinsam mit dem Länderinstitut für BienenkundeHohen Neuendorf e. V. und der BayerischenLandesanstalt für Weinbau und Gartenbau durch-geführt. Die AGT beteiligt sich dabei als Praxis-partner. Im Mittelpunkt stehen dabei u. a. der Auf-bau und der Betrieb von Toleranzbelegstellen so-wie die Durchführung von Vitalitätstests. Darüberwurde in D.I.B. AKTUELL berichtet. Die Teilnehmerdes Projektes erhalten dabei aus dem Projekt einefinanzielle Förderung. Im Rahmen dieses Vorha-bens wird auch die Zuchtwertschätzung fürVarroatoleranz optimiert, ein Gesamtzuchtwert füralle Merkmale und die Zuchtwertschätzung fürKaltbrutresistenz entwickelt. Nähere Einzelheitensind der Homepage der AGTwww.toleranzzucht.de zu entnehmen.

Im Rahmen des Projektes beteiligten sich 200919 AGT-Mitglieder mit ca. 190 Völkern am Vitalitäts-test. Zusätzlich zu den bisher betriebenen Tole-ranzbelegstellen Norderney, Jasnitz, Gehlberg undHaßberge befinden sich zwei weitere Toleranz-belegstellen im Aufbau, Naturpark südlicher Flä-ming in Sachsen Anhalt und Erbeskopf in Rhein-land-Pfalz. Der Aufbau weiterer Toleranzbeleg-stellen ist geplant.

Einen Höhepunkt der Öffentlichkeitsarbeit stellteder Praxistag am 01.08.2009 an den Landwirt-schaftlichen Lehranstalten in Triesdorf mit etlichen

Weiter werden alle gekörten Völker im Rahmen derZuchtwertschätzung zentral erfasst, so dass sichBeschicker von Belegstellen und Käufer von Kö-niginnen jederzeit genau über die Väter (4a-Völker)auf den Belegstellen bzw. über Zucht- (2a-) Völkerder einzelnen Züchter, die Königinnen zum Verkaufanbieten, informieren können. Die Zuchtarbeit wirddadurch für jedermann transparent.

20.3 Einrichtung einer zentralenMerkmalsdatenbank

Ein wesentlicher Bestandteil der Carnica-Zucht inDeutschland ist die Beurteilung von Körpermerk-malen. Sie wird von sog. Merkmalsuntersuchungs-stellen durchgeführt und dient in erster Linie dazu,die Paarung auf den Belegstellen zu kontrollieren.Durch konsequente Anwendung des Verfahrenskonnte die C-Biene in Deutschland außerhalb ihresnatürlichen Verbreitungsgebietes über Jahrzehnterein erhalten werden. Liegen die Merkmale vonC-Völkern nicht mehr im Rassestandard, sind damithäufig Aufspaltungen in den Folgegenerationenund eine Verschlechterung der Eigenschaften(Zunahme der Aggressivität) verbunden.

Mit finanzieller Unterstützung der Gesellschaft derFreunde des Länderinstituts für BienenkundeHohen Neuendorf e. V. wurde mittlerweile am LIBdie Möglichkeit geschaffen, die Merkmalsdatenaller beurteilten Völker in Deutschland zentral zuerfassen, sicher zu archivieren und mit der Daten-bank für die Zuchtwertschätzung zu verknüpfen.Dadurch wird die Körung der Völker für die Züchterund die Zuchtobleute in den einzelnen Imker-/Lan-desverbänden erheblich vereinfacht. Sowohl fürden einzelnen Züchter als auch für die Zuchtob-leute ergeben sich durch diese Möglichkeit wesent-liche Vorteile.

Vorteile für die Züchter:- Effizienter Datentransfer- Optimale und sichere Archivierung aller Daten

(auch über Generationen)- Effizientere Erkennung von nicht zulässigen

Abweichungen vom D.I.B.-Standard- Merkmalsblätter für gekörte Völker (ausdruckfähig

am eigenen PC für jeden Züchter)- Erkennung von schleichenden Einkreuzungen

durch Vergleich von Merkmalen verschiedenerGenerationen

Vorteile für die Zuchtobleute:- Schnelle und umfassende Informationen über die

Merkmale der Population im eigenen Verband- Schnelle und umfassende Informationen über zukörende Völker (zusätzliche Berücksichtigung vonGeschwistervölkern)

ZUCHT

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Bienenwissenschaftlern aus dem In- und Auslandund dem Präsidenten des D.I.B. dar. Nach einemBlick auf die Zuchtziele und Strategien bei anderenlandwirtschaftlichen Nutztieren wurden bei gutemWetter Vorführungen an Drohnensammelplätzendurchgeführt.

Für Veranstaltungen wurde Ausstellungsmaterialentwickelt, das bei der Geschäftsstelle der AGTbeim Bieneninstitut in Kirchhain ausgeliehen wer-den kann.

In der Zuchtregistratur der AGT sind insgesamt1.185 Datensätze mit Zuchtwerten für Königinnendes Jahrganges 2008 aufgeführt. 699 Völker zeich-nen sich durch Varroazuchtwerte von über 100 %aus.

Aktuelle Hinweise zur Arbeit der AGT finden sichnicht nur in den monatlichen Mitteilungen derFachzeitschriften, sondern auch unter der Home-page der AGT www.toleranzzucht.de.

20.5 Arbeitstagung der Züchter Am 14. November 2009 fand am Hessischen Bie-neninstitut in Kirchhain die überaus stark besuchteArbeitstagung des D.I.B. der Zuchtobleute undinteressierter Züchter. Thema der Veranstaltungwar die Linienzucht. Stark geprägt von den Arbeitender Gebrüder Ruttner fand das Prinzip derLinienzucht- und kombination in fast allen Imker-/Landesverbänden Eingang. Dazu konnten namhaf-te Referenten gewonnen werden. Geleitet wurdediese Tagung vom Zuchtbeirat des D.I.B., FriedrichKarl Tiesler (Foto unten).

20.6 Tagung der Zuchtobleute Am 19./20. März 2010 fand in Güstrow die Züch-tertagung des D.I.B. statt. Der Beirat des D.I.B.,Friedrich Karl Tiesler, leitete die Tagung. Neben mehreren interessanten Themen wurdenInformationen ausgetauscht und über spezielleFragestellungen ausgiebig diskutiert.

Zunächst stellte Professor Dr. K. Bienefeld,Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf(LIB), Ergebnisse und Neuerungen der Zuchtwert-schätzung vor. Zur Einrichtung einer Datenbank für Körpermerk-male sprachen K. Bienefeld, Ingrid Müller (Merk-malsbeurteilungsstelle Niedersachsen u. a.), G.Pritsch und F. K. Tiesler. H. Dolzmann (Gesellschaftder Freunde des LIB), teilte mit, dass der von ihmgeleitete Förderverein die Entwicklung derKörpermerkmalsdatenbank finanziell unterstützt. Errichtete an die Züchter den Appell, durch ihreMitgliedschaft (Beitragshöhe freiwillig) zurRealisierung der Ziele des LIB bei der Weiter-entwicklung der ZWS als größte Dienstleistung füralle Züchter beizutragen.

Ein Diskussionsthema war die Körung von Droh-nenvölkern. Nach den Zuchtrichtlinien des D.I.B.sind Drohnenvölker aufgrund ihrer Abstammungvon einem gekörten a-Volk und ihrer Körpermerk-male zu kören. Die Handhabung geschieht jedochin den verschiedenen LV´s unterschiedlich. Im LVBayerischer Imker werden die Körpermerkmale vonDrohnenvölkern z. T. nicht untersucht. ImLandesverband Brandenburgischer Imker werdenvon einem gekörten Volk abstammende Drohnen-völker, da sie selbst nicht leistungsgeprüft sind,nicht gekört, sondern „bestätigt“, sofern dieKörpermerkmale von einer Merkmalsuntersu-chungsstelle oder von einem Zuchtrichter (Kör-meister) untersucht und als rassetypisch befundenwurden.

Dr. Marina Meixner (Institut Kirchhain) berichteteüber den aktuellen Stand des gemeinsam mit demLIB und dem Institut Veitshöchheim bearbeitetenForschungsprojekts „Auslese vitaler Völker“.Schwerpunkt ist die Ausweitung der Vitalitätstests(Bewährung unter Befallsdruck ohne Behandlung).Im Abstand von 3 Wochen werden Volksstärke,Brutstatus und Milbenbefall und einmalig Nosema-und Virenbefall kontrolliert.

Marina Meixner setzte mit der Vorstellung desProjekts „coloss“ (Abkürzung von „prevention ofcolony losses“ = Vorbeugung von Völkerverlusten)fort. Es handelt sich um ein über Europa undÜbersee gespanntes Netz von Wissenschaftlern,

ZUCHT

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Mitglieder des D.I.B. vor allem Carnica-Bienen hiel-ten und ihnen nicht alle Heimat- und Wanderständeder Imker mit anderen Herkünften bekannt seien.

Präsident Maske äußerte daraufhin den Wunsch,dieses Thema auf dieser Züchtertagung nochmalszu behandeln. F. K. Tiesler hat deshalb einenentsprechenden Fragebogen erarbeitet, der an dieZuchtobleute aller LV´s verteilt wurde.

Zum Abschluss des Treffens der Zuchtobleutewurde Professor Dr. Pritsch verabschiedet, derzwanzig Jahre lang als Zuchtobmann des LV Bran-denburg aktiv am Zuchtgeschehen in Deutschlandmitgewirkt hat.

Für die Herbst-Züchtertagung (06.-07.11.2010) istdas Institut Celle oder ein anderer Ort im Bereichdes LV Hannoverscher Imker vorgesehen. Terminder Züchtertagung 2011 ist wie üblich 14 Tage vorOstern. Um die Austragung hat sich der LVSächsischer Imker beworben.

20.7 Broschüre „Zucht der Honigbiene“Im Berichtszeitraum wurde die vergriffene Bro-schüre „Zucht der Honigbiene“ vom D.I.B. nachÜberarbeitung durch F. K. Tiesler neu aufgelegt.Die 36-seitige Broschüre gibt einen umfassendenÜberblick über die Züchtung.

die – auch von der EU gefördert – in Arbeitsgrup-pen zusammenarbeiten und die Themen Parasitenund Krankheiten, Ernährung und Betriebsweisen,Vitalität und Biodiversität behandeln.

Dr. W. Dyrba (Bienenzuchtzentrum Bantin) stellteeine neue Toleranzbelegstelle auf der Insel DrenikMali in Kroatien vor; sie wird an die Stelle der bis-herigen Belegstelle Unije treten.

Prof. K. Bienefeld sprach zum Thema „GenomischeSelektion – neue Möglichkeiten für die Bienen-zucht“. Das Finden bestimmter Gene, die z. B. fürErkennen und Ausräumen der Brut verantwortlichsind, könnte die Bienenzucht revolutionieren.Neben der Varroatoleranz werden viele weitereMerkmale genetisch beeinflusst.

F. K. Tiesler und Prof. G. Pritsch berichteten zumThema Kartierung der Bienenrassen. Der Präsidentdes D.I.B. P. Maske hatte auf der vorjährigenZüchtertagung in Neustadt a. d. Weinstraße an dieZuchtobleute den Wunsch gerichtet, eine Übersichtdarüber anzufertigen, wo welche Rassen gehaltenwerden. In einer mit dem D.I.B.-Präsidentengeführten Korrespondenz vertraten die Bericht-erstatter die Ansicht, dass ein solches Projekt nur inZusammenarbeit mit den anderen Imkerverbändenauf allen Ebenen zu verwirklichen sei, da die

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21. Ehrungen

Peter Lemke Anlässlich des Deutschen Imkertages am 11. Oktober 2009 wurde PeterLemke für sein imkerliches Engagement und die Mitarbeit im D.I.B.-Präsidium mit der Medaille für besondere Verdienste geehrt.Peter Lemke, gelernter Speditionskaufmann, wurde 1948 in Stuttgart gebo-ren. Er ist seit 35 Jahren verheiratet, hat drei Kinder und ist seit 1981 alskaufmännischer Angestellter bei der Donauschifffahrt tätig. Seit 1981 be-schäftigt er sich mit Bienen. Neben seinen 24 Bienenvölkern betreut er vorallem Neuanfänger und engagiert sich in der Jugendarbeit.So erklärte er sich auch bereit, zum internationalen Treffen von jungen Im-kern vom 10. bis 13. Juni 2010 in Navaskry/Tschechien eine Gruppe Jugend-licher im Alter von 10 bis 15 Jahren aus Deutschland zu begleiten.Von 1981 bis 1993 war er als Schriftführer und Kassierer im ImkervereinUntergriesbach tätig und übernahm 1993 den Vorsitz des Vereins. Seit 2000ist er zusätzlich Vorsitzender des Kreisverbandes Imker Passau und seit2004 Vorsitzender des Bezirksverbandes Niederbayern sowie Mitglied desVorstandes des Landesverbandes Bayern. Peter Lemke war von 2005 bis 2008 zweiter Bundesleiter des D.I.B.

Prof. Dr. Aldag Der Deutsche Imkerbund ehrte Prof. Dr. Rudolf Aldag im Rahmen des Deut-schen Imkertages für sein imkerliches Engagement und seinen Einsatz imPräsidium des D.I.B. mit der Medaille für besondere Verdienste.Prof. Dr. Rudolf Aldag, Jahrgang 1937, ist verheiratet und hat zwei Töchter.Seine wissenschaftliche Tätigkeit lag im Bereich der Agrarökologie. Von 1983bis 1989 war er Professor an der Universität in Bayreuth und leitete bis 2002die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) inSpeyer.Prof. Dr. Rudolf Aldag begann erst im Ruhestand mit der Imkerei. Er imkertmit 10 Bienenvölkern. Seit 1998 ist er Honigobmann des ImkerverbandesRheinland-Pfalz, seit 2001 ist er 1. Vorsitzender des Imkervereins Speyer.Von 2002 bis 2009 engagierte er sich als 2. Vorsitzender des Imkerverban-des Rheinland-Pfalz e. V. und übernahm Ende 2009 den Vorsitz.Von 2004 bis 2008 war er Mitglied des Vorstandes des D.I.B., wo er sich inbesonderer Weise bei der Weiterentwicklung des Bienenmonitorings ein-brachte.

Walter LeukelWalter Leukel wurde anlässlich des Hessischen Imkertages für sein jahr-zehntelanges ehrenamtliches Engagement für die hessische Imkerschaftund seine Mitarbeit beim D.I.B. zum „Ehrenimkermeister“ ernannt. Walter Leukel hat sich durch seine mehr als 16-jährige Tätigkeit im Vorstanddes Landesverbandes und als Landesverbandsvorsitzender im erweitertenPräsidium des D.I.B. maßgeblich für die Bienenzucht in Deutschland einge-setzt und diese gefördert. Der Ehrenimkermeisterbrief ist die höchste Auszeichnung des DeutschenImkerbundes e. V. Es werden damit ausschließlich Persönlichkeiten geehrt,die sich besondere überregionale Verdienste um die Bienenhaltung undBienenzucht erworben haben.

Zurzeit gibt es 47 Ehrenimkermeister, die Anzahl der lebenden Ehrenimker-meister ist auf 100 begrenzt.

EHRUNGEN

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Am 02.10.2009 ver-starb Dr. Kurt Blechim Alter von 96 Jah-ren.Dr. Kurt Blech wur-de am 25.07.1913 in Glatz/Schlesien ge-boren. Nach dem Mi-litärdienst, Gefan-genschaft und Ver-treibung aus seinerHeimat ließ er sichals praktizierenderTierarzt in Wasser-trüdingen nieder.

1954 wechselte er in den tierärztlichen Staats-dienst und war bis zu seiner Pensionierung Lei-ter des Staatlichen Veterinäramtes in Weißen-burg/Gunzenhausen.

Stets begeisterte er sich für Bienen und enga-gierte sich ehrenamtlich zunächst auf der Ebenedes Bayerischen Landesverbandes als Kreisver-bandsvorsitzender, dann als Vorsitzender des Be-zirksverbandes Mittelfranken sowie von 1972 bis1976 als Beisitzer im Landesverband. Im Jahr1976 übernahm er dessen Vorsitz und wurde 1977als zweiter Bundesleiter in den Vorstand desD.I.B. gewählt, wo er bis 1986 die imkerlichenInteressen vertrat.

Für sein Engagement wurde Dr. Kurt Blech 1988mit dem Ehrenimkermeistertitel geehrt.

Am 17.10.2009 ver-starb der Ehrenprä-sident des D.I.B. undTräger des Bundes-verdienstkreuzes, Dr.Fridolin Gnädinger,im Alter von 88 Jah-ren. Dr. Gnädingerwar Oberregierungs-veterinärrat inStockach und enga-gierte sich bis 1962zunächst als Ob-mann für Krank-heitswesen im Lan-

desverband Süd-Baden, dessen Vorsitz er 1962übernahm. Seine außerordentliche Leistung, für die er auchmit der Ehrenadel des D.I.B. ausgezeichnet wur-de, bestand in der Zusammenführung des Lan-desverbandes Baden und des LandesvereinsBaden nach 18 jähriger Trennung. So wurde nach Überwindung erheblicher Schwierigkeitenund großem persönlichen Einsatz von Dr. Gnä-dinger im Jahr 1963 der „Badische Landesver-band für Bienenzüchter“ in Baden–Baden gegrün-det, dessen Vorsitz Dr. Gnädinger bis 1968 innehatte.Im Jahr 1968 wurde er durch die Vertreterver-sammlung in Duhnen zum Präsidenten des D.I.B.gewählt und übte dieses Amt bis 1983 aus.

1969 leitete er als Präsident des ausrichtendenGastlandes den Apimondia-Kongress in Münchenund wurde zum Ehrenmitglied der Apimondia er-nannt. Im Jahr 1979 folgte die Wahl zum Präsi-denten der Kommission für Bienenpathologie.

Sein vermittelndes ausgeglichenes Wesen, seinsicheres Auftreten und seine Toleranz zeichnetenihn besonders aus. Zu den ausländischen Nach-barverbänden hat er ein gutes Verhältnis geschaf-fen, auf das der D.I.B. aufbauen konnte.

Für seinen großen persönlichen Einsatz und seinEngagement erhielt er zahlreiche Auszeichnun-gen. Anlässlich seines 60. Geburtstages erhieltDr. Gnädinger die höchste Auszeichnung desD.I.B., den Ehrenimkermeistertitel.

NACHRUFE

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22. Nachrufe

Bildquellen Nachrufe: Dr. F. Gnädinger - LV BadenDr. K. Blech - FamilienarchivGeorg Schuster - LV Hannoverscher Imker

Am 30. März 2010 verstarb nach kurzer schwe-rer Krankheit Georg Schuster, der seit dem Jahr1998 die Geschäftsstelle des LandesverbandesHannoverscher Imker e. V. führte. Sein großerpersönlicher Einsatz, seine Zuverlässigkeit undsein großer Sachverstand ermöglichten eine guteZusammenarbeit zwischen dem LandesverbandHannoverscher Imker e. V. und der Bundesge-geschäftsstelle des D.I.B.

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Honigimporte

in t

A EUROPA

1. EU-Staaten 19.441,0

Frankreich 318,1

Niederlande 42,1

Italien 2.146,4

Großbritannien 10,7

Dänemark 83,5

Griechenland 153,6

Portugal 14,3

Spanien 3.402,7

Finnland 212,8

Österreich 144,8

Belgien 64,9

Litauen 0,3

Polen 314,2

Tschechische Republik 533,0

Slowakei 702,4

Ungarn 6.073,5

Slowenien 20,4

Rumänien 3.950,5

Bulgarien 1.252,8

2. Nicht EU-Staaten 1.643,2

Norwegen 25,9

Schweiz 74,9

Türkei 81,0

Republik Moldau 31,5

Ukraine 1.118,9

Russland 17,5

Kroatien 256,4

Serbien 37,1

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in t

B AFRIKA 0,0

C AMERIKA

1. Nordamerika 863,3

USA 37,5

Kanada 825,8

2. Mittelamerika 19.963,6

Mexiko 15.253,1

Guatemala 581,2

El Salvador 728,7

Nicaragua 399,2

Kuba 3.001,4

3. Südamerika 44.729,2

Brasilien 1.350,3

Chile 7.065,0

Uruguay 7.695,6

Argentinien 28.618,3

D ASIEN/AUSTRALIEN 6.305,9

Israel 2,2

Indien 2.743,7

Vietnam 24,2

Thailand 171,3

China 2.216,5

Australien 476,5

Neuseeland 671,5

HONIGIMPORTE 2009 92.946,2

im Vergleich zum Vorjahr 91.920,0

Quelle: Statistisches Bundesamt – Außenhandelsstatistik Januar bis Dezember 2009 Wiesbaden, Stand 18.02.2010

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Honigexporte

in t

A EUROPA

1. EU-Staaten 26.180,8

Frankreich 3.947,4

Niederlande 4.069,0

Italien 850,3

Großbritannien 4.422,3

Irland 547,5

Dänemark 3.116,2

Griechenland 581,2

Portugal 213,3

Spanien 1.605,4

Schweden 285,8

Finnland 409,0

Österreich 2.550,5

Belgien 1.163,3

Luxemburg 252,2

Estland 2,6

Lettland 42,8

Litauen 34,9

Polen 786,1

Tschechien 838,7

Slowakei 22,3

Ungarn 221,5

Rumänien 20,7

Bulgarien 0,2

Slowenien 197,4

Zypern 0,2

2. Nicht EU-Staaten 955,6

Island 0,2

Norwegen 31,0

Schweiz 761,8

Türkei 1,2

Albanien 66,3

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in t

Republik Moldau 0,2

Ukraine 0,1

Russland 41,7

Georgien

Aserbaidschan

Kasachstan

Kroatien 1,3

Bosnien u. Herzegowina 47,9

Serbien 3,9

B AFRIKA 71,8

Marokko 0,2

Algerien 71,5

Nigeria 0,1

C AMERIKA

1. Nordamerika 326,3

Vereinigte Staaten 300,9

Kanada 25,4

2. Mittelamerika 0,2

Mexiko 0,2

3. Südamerika 0,6

Kolumbien 0,6

D ASIEN/AUSTRALIEN 1.494,8

Georgien 1,5

Aserbaidschan 21,5

Kasachstan 3,2

Usbekistan

Libanon 12,0

Irak 17,3

Iran 0,1

Israel 0,8

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in t

Jordanien 144,6

Saudi-Arab. 436,5

Kuwait 52,3

Bahrain 11,6

Vereinigte Arab. Emir. 192,8

Katar 18,8

Oman 6,3

Jemen 56,7

Afghanistan 12,9

Pakistan 193,6

Indien 46,0

Thailand 26,7

Indonesien 24,4

Singapur 0,1

Mongolei 54,2

China 78,3

Republik Korea 0,4

Japan 4,3

Taiwan 3,0

Hongkong 74,6

Australien 0,3

HONIGEXPORTE 2009 29.030,1

im Vergleich zum Vorjahr 27.597,2 Quelle: Statistisches Bundesamt – Außenhandelsstatistik

Januar bis Dezember 2009 Wiesbaden, Stand: 18.02.2010

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Honigabfüllstellen des Deutschen Imkerbundes e. V. Stand: 8. Juni 2010

LANDESVERBAND BADEN

Hämmerle Ludwig Oberdorfstr. 9, 79297 Winden,Tel. 07685/552, Fax 07685/668

Honig-Reinmuth Heinrich Reinmuth, Honiggroßhandlung,Imkerweg 2, 74821 Mosbach, Tel. 06267/392, Fax 06267/6226www.honig-reinmuth.de

LANDESVERBAND BAYERN

Hans Breitsamer KG Berger-Kreuz-Str. 28, 81735 München,Tel. 089/450562-0, Fax 089/450562-20www.breitsamer.de

Georg Ulrich oHG Weingartenweg 10, 91459 Markt Erlbach,Tel. 09106/92495-0, Fax 09106/6110

LANDESVERBAND HANNOVER

Dreyer-Bienenhonig Auf der Masch 6, 29525 Uelzen,Lüneburger Heide, Tel. 0581/90800, Fax 0581/18017www.dreyer-bienenhonig.de

Fürsten-Reform Dr. med. Hans Plümer Nachf. GmbH & Co KG,Am Salgenholz 2, 38110 Braunschweig,Tel. 05307/9200-20, Fax 05307/9200-42www.biophar.de

Stöckmann Wolfgang Hauptstr. 71, 21376 Gödenstorf,Tel. 04172/6368, Fax 04172/6453www.meinhonig.de

IMKERVERBAND RHEINLAND

Honig-Müngers- An St. Agatha 37, 50667 Köln,dorff GmbH Tel. 0221/925905-0, Fax 0221/925905-20

www.honig-muengersdorff.de

LANDESVERBAND SACHSEN

Bienenwirtschaft Jägerstr. 2, 01662 Meißen, Meißen GmbH Tel. 03521/46160, Fax 03521/461620

www.bienenwirtschaft.de

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LANDESVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN

Leybold Rudolf Inh. Olaf LeyboldWesterschau 2, 24360 Barkelsby,Tel. 04351/86555

LANDESVERBAND WESTFALEN-LIPPE

Ochmann Konrad Inh. Bernd und Jens OchmannGottlieb-Daimler-Str. 4, 33334 GüterslohTel. 05241/6953, Fax 05241/68051

LANDESVERBAND WÜRTTEMBERG

Bäcker Hans Fronholzweg 6, 78667 Villingendorf,Krs. Rottweil, Tel. 0741/31485

Merkle-Honig Römerweg 17, 73642 Welzheim,Tel. 07182/576

Dr. Schröder & Co. Bienenprodukte, 75399 Unterreichenbach,Tel. 07235/1326, Fax 07235/3466www.dr-schroeder-cosmetica.de

Süddeutsche Imker- Olgastr. 19-21, 73262 Reichenbach/Fils,genossenschaft e.G. Tel. 07153/52019 , Fax 07153/52015

www.suedd-imker.de

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Korporative Mitgliedschaften bei Verbänden Stand: 1. Januar 2010

1. APIMONDIAWeltvereinigung der Imker, Rom

2. Deutscher Bauernverband e. V., Berlin

3. Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), Frankfurt/Main

4. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierzüchter e. V., Bonn/Brüssel

5. Bund für Lebensmittelrecht e. V., Bonn

6. Förderverein Deutsches Bienenmuseum Weimar

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Aufgabenbereiche der Mitarbeiter desDeutschen Imkerbundes e. V.

BARBARA LÖWER (40 Stunden)w Geschäftsleitung

VERENA VELTEN (30 Stunden)w Vorbereitungs- und Abwicklungsarbeiten von Tagungenw Bearbeiten von Anfragen aus verschiedenen Bereichenw Protokollierung bei Präsidiumssitzungen, VV etc.w Bearbeitung von Reklamationen und Beschwerden w Abwicklung Tag der Deutschen Imkereiw Abwicklung Anträge Schautafelnw Abwicklung weiterer Sonderaktionenw Erfassung und Weiterverarbeitung der Inventurw Führen der Anwesenheitslisten im Personalbereichw Betreuung des Informationsstandes des D.I.B. während des Deutschen Imkertagesw Mitbetreuung des D.I.B.-Standes auf der Grünen Woche Berlinw Urlaubs- und Krankheitsvertretung im Sekretariat

Sekretariat - ELISABETH SCHILLING (27,5 Stunden)w Telefonzentrale w Adressenverwaltung der Imkervereine w Bearbeiten von Anfragen nach Informationsmaterialw Postbearbeitung mit Anfertigung der Kopien und Verteilungw Korrekturlesen der Pressetexte und Protokollew Ablage/Wiedervorlagew Überprüfung von Adressenlisten vor Drucklegung w Rundschreibenversand vorbereiten und teilweise durchführenw Bestellungen und Besorgungen von Büromaterial und anderen Artikelnw Gästebewirtung

Buchhaltung - ACHIM DANIELS (freiberuflich ca. 10 Stunden)w Finanzbuchhaltung

Buchhaltungsarbeiten - GABRIELE DECKER (30 Stunden)w Rechnungsstellung und Abrechnungen der Mitglieds- und Werbebeiträgew Führung und Abrechnung des Werbekontosw Belegarbeitenw Überweisungen vorbereitenw Mahnungenw Korresspondenz bei Fehl- und Falschüberweisungenw Vorbereitung von Barabhebungen und Umbuchungenw Kassenführung (Bar- und Portokasse)w Aufstellung verschiedener Statistikenw Abrechnungen Reisekosten und Lizenzen etc.w VWL (Vermögenswirksame Leistungen) und Aufwandsentschädigungenw Jahresabschlussarbeitenw Kontrolle Offene-Posten-Listew Vertretung für Frau Mundt

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Honigmarktkontrolle - DOREEN MUNDT (20 Stunden)w Aufstellung, Versand und Bearbeitung der Honigentnahmezettel für die Probenziehung

bei Imkern und Abfüllstellenw Bearbeitung von Verbraucherbeschwerdenw Weiterleitung und Bearbeitung aller Prüfbefunde w Korrespondenz, Bearbeitung von Anfragenw Weiterberechnung und Versand von Orientierungsprobenw Betreuung der Abfüllstellen inkl. Kontrollarbeiten w Erstellen von Statistiken mit dazugehörigen Abfragen w Vorbereitung und Teilnahme mit Protokollführung an der Honigobleutetagungw Bearbeitung der Anträge auf Zulassung von Rückenetiketten w Bearbeitung von Verstößen gegen die Bestimmungen zu den Warenzeichenw Post holenw Probenziehungw Vertretung Telefondienstw Vertretung von Frau Decker

Öffentlichkeitsarbeit - PETRA FRIEDRICH (38,5 Stunden)w Monatliche Veröffentlichungen für die Imkerfachzeitschriftenw Gesamtredaktion und Layout D.I.B. AKTUELLw Beantwortung von Imkerfragenw Erstellen von Presseinformationen und -mappenw Presseinterviewsw Herstellung von Kontakten zu öffentlichen Medien (Presse, Fernsehen, Rundfunk)w Beantwortung von Anfragen von Behörden, Institutionen, Firmen und der Presse

in imkerlichen Angelegenheitenw Korrespondenz mit Vereinen und Verbänden über Maßnahmen des D.I.B.w Organisation und Vorbereitung des D.I.B.-Standes auf der Internationalen Grünen Woche in

Berlin und Repräsentation des D.I.B. während der Messew Organisation und Betreuung des D.I.B.-Standes auf imkerlichen Veranstaltungenw Vorträge auf imkerlichen Veranstaltungenw Betreuung und Aktualisierung der Homepagew Teilnahme an Sitzungen und Treffen des Bundesverbandes mit anderen Behörden und

Organisationen zwecks Berichterstattungw Layout des Tätigkeitsberichtes sowie eigene Berichterstattungw Aufbereitung von Informationsmaterial für Imker und Verbraucherw Bildredaktion, Bildrecherche und Archivierung

Sekretariat - ANDREA SCHÄFER (13/18 Stunden pro Woche)w Mitarbeit in der Öffentlichkeitsarbeitw Pflege der neugeordneten Bibliothekw Erstellen von Listen/Tabellen für den Versand (Preisliste usw.) w Projektaufgabenw laufende Internetänderungenw Vertretungsarbeiten in verschiedenen Bereichen

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Versandbereich

PETER KOEPP (38,5 Stunden)w Werbemittel und Vereinsbestellungen von Gewährverschlüssen w Lagerführungw Inventurw Schriftverkehrw Ausleihe der Ausstellungswändew Abonnentenbetreuung der Zeitschrift „Apidologie“w Vertretung bei Urlaub und Krankheitsfällen von Frau Wiersbowski und Frau Althoff

HILDEGARD WIERSBOWSKI (38,5 Stunden)w Bearbeitung der Gewährverschlussbestellungen mit Schwerpunkt Rechnungserstellung w Schriftverkehrw 30g-Glas-Verwaltungw Versand von Kleinauslieferungenw Vertretung bei Urlaub und Krankheitsfällen von Frau Althoff und Herrn Koepp

MARGIT ALTHOFF (30 Stunden)w Bearbeitung der Gewährverschlussbestellungen mit Schwerpunkt der Auftragsbearbeitung w Schriftverkehr im Bereich Bestellungenw Filmverleih w Vertretung bei Urlaub und Krankheitsfällen von Frau Wiersbowski und Herrn Koepp

Honiguntersuchungsstelle

MARION HOFFMANN (30 Stunden)w Teilanalysen, Vollanalysen bzw. Herkunftsbestimmung und sämtliche damit zusammen-

hängende, vorbereitende und begleitende Aufgabenw Ausstellen der Prüfbefunde nach abgeschlossener Untersuchungw Beteiligung an Ringversuchen mit variierenden Analysen w Schulung und Beratung (telefonisch und schriftlich) zum Thema Honig bzw. Honiguntersuchungw Führung einer Vergleichssammlung mikroskopischer Pollenpräparatew Einholen von Kostenvoranschlägen für erforderliche Gerätschaftenw Ermittlung und Bestellung des Laborbedarfs: Reagenzien, Chemikalien, Glaswarenw Mitbetreuung des D.I.B.-Standes auf der Grünen Woche Berlin

CHRISTINA MATTHES (9 Stunden)w Führung des Honig-Tagebuches mit Eingangs-/Ausgangsdatum w Annahme, Auspacken der eingesandten Honigproben w Abfüllung und Versand der Honigproben zur Rückstandsanalyse mit entsprechender Auflistungw Zuarbeit für Frau Hoffmann

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Rundschreiben des Deutschen Imkerbundes e. V.in 2009

Nr. Betreff Datum

Rundschreiben A

1 Einladung/Programm Honigobleutetagung 20.01.2009

2 Zuchtobleutetagung 22.01.2009

3 Protokoll Honigobleutetagung 18.03.2009

4 Verpackungsverordnung 30.03.2009

5 Einladung zur Vertreterversammlung am 10.10.2009 in Passau 30.06.2009

6 Anträge zur Vertreterversammlung am 10.10.2009 in Passau 14.09.2009

7 Statistische Zahlenunterlagen, Stand 31.12.2009 15.10.2009

8 Arbeitstagung der Zuchtobleute 22.10.2009

9 Trendmeldung Honigernte 2009 29.10.2009

10 Einladung zur Tagung der Rechtsobleute 10.11.2009

11 Bestands- und Veränderungserklärung/Abfüllstellen 08.12.2009

Rundschreiben AB

1 Protokoll der außerordentlichen Vertreterversammlung am 20.01.200920.12.2008 in Wachtberg-Villip

2 Protokoll der ersten Präsidiumssitzung am 13./14.03.2009 01.04.2009 in Wachtberg-Villip

3 Protokoll der zweiten Präsidiumssitzung am 15./16.05.2009 08.06.2009in Wachtberg-Villip

4 Protokoll der dritten Präsidiumssitzung am 11./12.09.2009 28.09.2009in Wachtberg-Villip

5 Protokolle: Sitzung des erweiterten Präsidiums am 09.10.2009 13.11.2009und der Vertreterversammlung am 10.10.2009 in Passau

6 Protokoll der vierten Präsidiumssitzung am 03./04.12.2009 16.12.2009 in Wachtberg-Villip

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Seite 101

D.I.B. AKTUELL 20091/2009 März 2009

Neues aus dem „Haus des Imkers“Seite 1 Trendwende erreicht

2 Sieger des Wettbewerbs stehen fest3 Außerordentliche Vertreterversammlung5 Internationale Grüne Woche 20098 Honigobleutetagung in Villip

11 Redaktionstreffen der Apidologie12 In eigener Sache

Berichte und Argumente16 Aigner fördert Zucht vitaler Bienen17 Vorschau 1. Vorstandssitzung 200917 Aktuelle Entwicklungen GVO20 Aktuelle Entwicklungen Pflanzenschutz24 Apisticus 2009 verliehen25 D.I.B. zu Gast auf EPBA-Sitzung25 Be(e) in contact im Internet 25 Abfrage Völkerverluste startet

Aus den Regionen26 Anfängerkurse gefragt wie nie26 Sechs Jahre Nachwuchswerbung27 Erzeugergemeinschaft Sankt Wendel27 Imkern in der Großstadt - geht das?27 Bienenprojekt in Aschaffenburg28 Junge Erlebnisimkerei wirbt für sich28 BZV Waiblingen sammelt Unterschriften

Für Sie notiert29 Redaktion Infobrief erweitert29 Woher stammt das Wort Honig29 Fraport berichtet über Bienen29 Netzwerk Blühende Landschaft informiert30 Aus der Bienenforschung30 Geprüfter Freizeitimker in Celle

Literatur31 AID-Broschüre „Giftige Pflanzen"31 Veranstaltungskalender

Beilagen: Bestellliste Werbemittelpaket Infoblatt Michelstädter BienenmarktBestellbogen Werbemittelkatalog Fragebogen Völkerverluste Flyer Apimondia Auswertung Imkerumfrage Beilageblatt Ideenmappe „Schritt für Schritt zu mehr Imkernachwuchs"

2/2009 Mai 2009Neues aus dem „Haus des Imkers“

Seite 2 Runder Tisch mit BMELV fortgesetzt4 Zweite Vorstandssitzung8 Wettbewerbspreise an Imker übergeben

10 AG Honig tagt in Brüssel11 In eigener Sache

Berichte und Argumente13 AG Bienenforschung hat lange Tradition14 Imkerverbände treffen SPD-Politiker16 Tagung der Zuchtobleute in Neustadt17 Aktuelle Entwicklungen GVO

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20 Aktuelle Entwicklungen Pflanzenschutz21 Zukunft Online-Mitgliederverwaltung

Imker engagieren sich22 Netzwerk im Internet22 2010 Königinnen für das Ruhrgebiet23 Vereinigung der Bestäubungsimker24 Be(e) in contact auf Hochtouren24 Jugendobleute Brandenburgs trafen sich25 Saarland startet Imagekampagne26 Imker fördert Entwicklungshilfe

Für Sie notiert27 Bertemes tritt zurück27 COPA-Präsident neu gewählt27 NBL erweitert Angebot27 Veröffentlichung zu Bestäubern28 Verlagsbienen sind eingezogen29 Winterverluste niedrig29 Blume des Jahres 200929 Literaturtipps

Vorschau31 Deutscher Imkertag in Passau32 Geprüfter Freizeitimker in Mayen32 Aktion Genfrei gehen

Beilagen: Beilageblatt Ideenmappe "Schritt für Schritt zu mehr Imkernachwuchs"

3/2009 Juli 2009Neues aus dem „Haus des Imkers“

Seite 2 Werbeausschuss tagte3 Rechnungsprüfung beim D.l.B.

Aktuelles4 D.l.B. und DBV diskutieren5 Fachworkshop PSM in Potsdam6 P. Maske zu Gast beim Deutschen Bauerntag

In eigener Sache8 Deutscher Imkertag Passau8 Danke für Markennutzung8 Start des D.l.B.-Newsletter8 Schicken Sie Ihre Berichte9 Infos zum Jakobskreuzkraut

10 Neue Deckeleinlagen11 Neugestaltung der Marke?13 5-Cent-Aktion läuft noch

Aus den Regionen 13 Mitglieder des D.l.B. im Portrait15 BlühLand-Projekt

News für junge Leute16 Neue Community „Be(e) in contact"

Für Sie notiert16 Positionspapier der SPD zu Bienen17 Apisticus 2009 gesucht17 Interessante Internetseiten17 Gaede & Glauerdt informiert17 Neues aus den Instituten18 Veranstaltungshinweis

Literaturtipps19 Dzierzon im Lichte der Biographen19 Nutzen Sie die Schätze des Imkers

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Seite 103

19 Die Weide20 Therapie mit Bienenprodukten

Beilagen: Faltblätter „Unsere Marke" Flyer Netzwerk

4/2009 September 2009Neues aus dem „Haus des Imkers“

Seite 1 In eigener Sache4 3. Präsidiumssitzung6 Arbeitskreis Vermarktung einberufen7 Arbeitskreis Umwelt mit Imkerbeteiligung8 Arbeitskreis Pflanzenschutz9 Verbändetreffen in Augsburg

10 Vorkongress Bruneck10 Projektratssitzung in Bonn

Aktuelles10 Gewährverschlussbestellung vereinfacht11 Informationen Gentechnik12 Aktuelle Entwicklung Steuerrecht14 Nachtrag zur PM „Bienen hungern"

Aus den Regionen14 NBL-Projekte starten14 BUGA begeistert15 Es blüht wieder in Mecklenburg-Vorpommern16 Kirchhain blüht16 Blühende Landschaft in Roßdorf17 1. Treffen Thüringer Imkerinnen

Für junge Imker18 News von „Be(e) in contact"19 Schüler isolieren Bienen-DANN

Für Sie notiert19 Honig kann Antibiotika ersetzen20 18 neue Imkergesellen20 Geschmackstage21 Kunstprojekt Honiganalyse22 Biokreis informiert22 Vorläufiges Ergebnis Sommertrachternte23 Einsparungen im Pflanzenschutz möglich23 Terminvorschau

Literaturtipps23 Den Schatz bewahren24 Apidologie-Sonderausgabe24 Zweite Auflage Hygiene-Leitlinie

Beilagen: Auswertung Studie Imker-HonigglasBeilageblatt Ideenmappe „Schritt für Schritt zu mehr Imkernachwuchs"

5/2009 Oktober 2009Aktuelle Berichte

Seite 1 Deutscher Imkertag Passau8 Apimondia-Kongress in Montpellier

10 Bundesverdienstkreuz für F. Reichardt 11 Arbeitskreis Forschung tagte 12 Imkerverein besucht Fa. Weck 12 In eigener Sache13 Nachrufe

Aus den Regionen17 Bayern wirbt um Nachwuchs

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Seite 104

17 Förderprojekt Rhön-Grabfeld 17 Köln ist ein Genuss 18 100 Jahre KV Rhein-Sieg 18 Premiumhonig aus Hohenloher Land

Für Sie notiert19 Erster Imkerverein in NYC 19 Bio kein Selbstläufer mehr 19 Forschungsprojekt BT-Mais 19 Steuerinfo für gemeinnützige Vereine 20 Bioland gewinnt Klage

Literaturhinweise21 Kalender 2010 21 aid-Heft EU-Zahlungen 22 Mein erstes Bienenvolk 22 Kreativ Ernährung entdecken

Beilagen: Tätigkeitsbericht 2008/2009 + Jahresabschluss 2008 Einnahmen und Ausgaben des Werbefonds 2008 Informationsblatt Restaurantkooperation Faltplaner 20I0 mit Anschriftenverzeichnis

6/2009 Dezember 2009In eigener Sache

Seite 2 Zum Jahreswechsel3 Informationen der Geschäftsstelle7 4. Präsidiumssitzung8 Nachruf

Terminvorschau9 D.I.B. auf der Grünen Woche

10 Veranstaltungskalender der Imkerei10 Kongress deutschsprachiger Imker10 Erweiterte Präsidiumssitzung10 2010 - Jahr der biologischen Vielfalt

Der D.I.B. auf Tagungen11 Imker und Landwirte im Dialog12 DeBiMo 2010 mit staatlicher Förderung12 AK Agrar-Umweltmaßnahmen tagt14 Züchtertagung in Kirchhain14 AG-Sitzung in Brüssel15 Pflanzenschutzsymposium in Braunschweig17 UFOP lädt Imker ein18 Arbeitsgruppentagung Feuerbrand

Aktuelles18 Api Life Var® zugelassen19 Stiftung Dr. Abel informiert19 Aktuelle Informationen zur Gentechnik

Aus den Regionen21 Bienenprojekte erhalten Hanse-Umweltpreis21 Pfiffige Idee zur Lehrpfadgestaltung21 Film mit und für Kinder22 Ministerien unterstützen Nachwuchsprojekte22 Bienentracht in Dorf und Flur23 Literaturhinweise26 Liste der Beiträge 2009

Beilagen: Satzung des D.I.B.Werbemittelkatalog gültig ab 01.01.2010Veranstaltungskalender der Imkerei 2010 + Flyer ErlebnisBauernhof

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Stichwortverzeichnisder Rundschreiben A, AB und D.I.B. AKTUELL des D.I.B. in 2009

Agrar-Umweltmaßnahmen D.I.B. 3(15), 4(7,15,16), 6(12,22)Apistikustag D.I.B. 1(24), 3(17)Apidologie D.I.B. 1(11)Apimondia-Kongress D.I.B. 5(8)

Bestands- und Veränderungserklärung A 11Bestäubung D.I.B. 2(23,27)Bienenmonitoring D.I.B. 4(10), 6(12)Bienenforschung D.I.B. 1(30), 2(13)Biodiversität D.I.B. 5(19,20), 6(10)BMELV D.I.B. 2(2)

COPA/COGECA D.I.B. 2(10,27), 6(14)

Deckeleinlagen D.I.B. 3(10)Deutscher Imkertag D.I.B. 2(31), 3(8), 5(1)D.I.B. Aktuell D.I.B. 3(8)Deutscher Bauernverband (DBV) D.I.B. 3(4,6), 6(11)

Feuerbrand D.I.B. 6(18)Forschung D.I.B. 5(11)

Gentechnik (GVO) D.I.B. 1(17), 2(17,32), 4(11), 5(19), 6(19)Geprüfte Freizeitimker D.I.B. 1(30), 2(32)Gewährverschlüsse D.I.B. 3(11), 4(10)

Honig D.I.B. 1(29), 4(19,21,22), 5(18)Honigernte A 9 Honigobleute A 1, A 3, D.I.B. 1(8)

Imkerinnen D.I.B. 4(17)Imkern in der Großstadt D.I.B. 1(27)Internationale Grüne Woche D.I.B. 1(5), 6(9)Internet D.I.B. 2(22), 3(17)

Jakobskreuzkraut D.I.B. 3(9)

Literatur D.I.B. 1(31), 2(19,20), 4(23,24), 5(21,22), 6(23)

Nachwuchsförderung D.I.B. 1(2,25,26,28), 2(8,24,25), 3(16),4(18,19), 5(17), 6(21,22)

Netzwerk Blühende Landschaft (NBL) D.I.B. 1(29), 2(27), 3(13), 4(14)

Online-Mitgliederverwaltung D.I.B. 2(21)

Pflanzenschutz D.I.B. 1(20), 2(20), 3(5), 4(8,23), 6(15)Präsidium AB 2, AB 3, AB 4, AB 5, AB 6,

D.I.B. 1(17), 2(4), 4(4), 6(7,10)Rechnungsprüfung D.I.B. 2(3)Rechtsobleute A 10

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SPD D.I.B. 2(14), 3(16)Stadtimkerei D.I.B. 1(27), 2(28), 5(19)Steuern D.I.B. 4(12), 5(19)Stiftung Dr. Abel D.I.B. 6(19)

UFOP D.I.B. 6(17)

Varroa D.I.B. 6(18)Veranstaltungskalender D.I.B. 1(31), 3(18), 4(23), 6(10)Verbändetreffen D.I.B. 4(9)Vermarktung D.I.B. 1(27), 4(6)Versicherung D.I.B. 3(17)Vertreterversammlung A 5, A 6, AB 1, D.I.B. 1(3)Verpackungsverordnung A 4Völkerverluste D.I.B. 1(25), 2(29)

Wanderversammlung D.I.B. 4(10), 6(10)Werbeausschuss D.I.B. 3(2)

Zahlenunterlagen A 7Zucht D.I.B. 1(16)Zuchtobleute A 2, A 8, D.I.B. 2(16)Züchtertagung D.I.B. 6(14)

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Anschriften des Deutschen Imkerbundes e. V.

Geschäftsstelle mit Honiguntersuchungs- und Pressestelle:

Postanschrift: Villiper Hauptstr. 3, 53343 Wachtberg,Tel.: 02 28/93 29 20, Fax: 02 28/32 10 09Hausanschrift: „Haus des Imkers", Villiper Hauptstr. 3, 53343 Wachtberg-VillipE-Mail: [email protected]: www.deutscherimkerbund.de

Geschäftsführung: Barbara Löwer

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Petra FriedrichE-Mail: [email protected]

Präsident Peter Maske, Frankenstr. 17, 97359 Schwarzach,Tel.: 0 93 24/12 76, Fax: 0 93 24/90 34 92, E-Mail: [email protected]

VizepräsidentenFrank Hellner, Triftstr. 11, 06918 Seyda,Tel.: 03 53 87/4 25 68, Fax: 03 53 87/4 21 37, E-Mail: [email protected]

Ulrich Kinkel, Erzberger Str. 46/1, 73033 Göppingen,Tel./Fax: 0 71 61/68 62 51, E-Mail: [email protected]

Mitglieder des PräsidiumsManfred Hederer, Hofstattstr. 22 A, 86919 Utting a. Ammersee,Tel.: 0 88 06/92 45 09, Fax: 0 88 06/92 49 72, E-Mail: [email protected]

Cord-Henry Lankenau, Heckenweg 9, 27283 Verden/Aller,Tel.: 0 42 31/48 03, E-Mail: [email protected]

Anke Last, Eckhorst Dorfstr. 46, 23617 Stockelsdorf,Tel.: 04 51/49 62 22, E-Mail: [email protected]

Eckard Radke, Rechbergstr. 12, 87463 Dietmannsried,Tel.: 0 83 74/81 54, Fax: 0 83 74/58 74 56, E-Mail: [email protected]

EhrenpräsidentAnton Reck, Haldenstr. 10, 73119 Zell u. A.,Tel.: 0 71 64/90 35 50, Fax: 0 71 64/90 35 52, E-Mail: [email protected]

EhrenbeiratProf. Dr. Jost H. Dustmann, Ligusterweg 8, 29227 Celle,Tel. u. Fax: 0 51 41/8 48 06

Geschäftszeiten:

Montag - Donnerstag 8:00 - 12:00 Uhr 13:00 - 16:00 UhrFreitag 8:00 - 12:00 Uhr

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Beiräte für

Berufs- und ErwerbsimkerManfred Hederer, Hofstattstr. 22 A, 86919 Utting a. Ammersee,Tel.: 0 88 06/92 45 09, Fax: 0 88 06/92 49 72, E-Mail: [email protected]

Imkerliche FachfragenJohann Fischer, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Otto-Müller-Str. 1, 87600 Kaufbeuren, Tel.: 0 83 41/93 94-25, Fax: 0 83 41/93 94-30, E-Mail: [email protected]

RechtswesenRA Axel Schüssler, Bismarckstr. 4/II, 69469 Weinheim,Tel.: 0 62 01/9 94 40, Fax: 0 62 01/99 44-22, E-Mail: [email protected]

ZuchtwesenFriedrich Karl Tiesler, Bardenfleth 31, 26931 Elsfleth,Tel.: 0 44 04/92 10 21 (Büro) und 0 44 85/2 15 (privat), Fax: 0 44 85/42 07 41,E-Mail: [email protected]

Die Bereiche „Bienengesundheit, Honigfragen und Wissenschaft“ werden von der

Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung, 1. Vorsitzender Dr. Werner von der Ohe, LAVES-Institut für Bienenkunde Celle,Herzogin-Eleonore-Allee 5, 29221 Celle,Tel.: 0 51 41/9 05 03 41, Fax: 0 51 41/9 05 03 44, E-Mail: [email protected]

vertreten.

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Bildnachweis:Wenn nicht anders angegeben, stammen die im Bericht verwendeten Fotos aus dem Bildarchiv desDeutschen Imkerbundes e. V. (D.I.B.).

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. (D.I.B.)_________________________________________

Villiper Hauptstr. 3 w 53343 Wachtberg Tel. 0228/932920 w Fax 0228/321009E-Mail: [email protected]

Internet: www.deutscherimkerbund.de