BERICHT DER PRÄSIDENTIN - · PDF fileUnter den elf Nominierten hatte sich die IGP...

21
1 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN BERICHT DER PRÄSIDENTIN Liebe Eltern, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, geschätzte Freundinnen und Freunde des Auboden …zum letzten Mal die Angst vor dem weissen Blatt. Aber eigentlich gehört sie eher zu den kleineren Sorgen, die uns im vergangenen Jahr begleiteten. DAS ENDE EINER 52-JÄHRIGEN GESCHICHTE Die Witterung hat auch ihren Beitrag zum Ende des Auboden geleistet: Seit einiger Zeit schon ste- hen die drei Fahnenmasten kahl ohne Fahnen da. Wind und Wetter haben sie in Stücke gerissen und fortgetragen. Im Bericht der Ausbildungs- und Heimleitung wird noch einmal detailliert dargestellt, welche Rah- menbedingungen, Gründe, Entwicklungen und Überlegungen für das Ende der Ausbildungsstätte verantwortlich sind. Dargestellt werden ferner die zahlreichen alternativen Nutzungs- und Ko- operationsmöglichkeiten, die Leitung und Vorstand intensiv prüften. Deren Scheitern hat dann zum endgültigen Schliessungsentscheid geführt. Die lange Vorlaufzeit liess ein wohlüberlegtes, geordnetes Herunterfahren der Betriebe und der Administration zu. Grossen Wert legten wir auf den Abschluss der Ausbildungen in bekannter Qualität und die Suche nach Anschlusslösungen für unsere Jugendlichen. Besonders am Herzen lag uns jedoch die professionelle und persönliche Un- terstützung der Mitarbeitenden bei der Neuorientierung. Schliessungen von Institutionen dieser Grösse ohne Nachfolgelösung sind äusserst selten. Es gibt deshalb keine erfahrenen Spezialisten, keine verlässlichen Checklisten. Eine aktive Unterstützung durch die politischen Gremien blieb aus. Entsprechend anspruchsvoll für Leitung und Vorstand gestaltete sich die praktische Umset- zung des Entscheids. Ein breites Spektrum von erst- und einmaligen Aufgaben war zu bewältigen. Dazu einige Beispiele: korrektes Vorgehen bei Massenentlassungen, Organisieren von Kursen und Beratungen für die Mitarbeitenden, Zusammentragen und termingerechtes Kündigen der Verträge und Versicherungen, Planung der physischen und elektronischen Archivierung unter Berücksich- tigung der gesetzlichen Vorschriften, etc.. Selbstverständlich alles neben dem ordentlichen Be- trieb mit all seinen täglichen Spezialfällen. Heute sind wir auf gutem Wege. Für die meisten Jugendlichen konnten wir eine Anschlusslösung bzw. eine Lehrstelle für das zweite Jahr finden. Ebenso besteht für fast alle Mitarbeitenden Klar-

Transcript of BERICHT DER PRÄSIDENTIN - · PDF fileUnter den elf Nominierten hatte sich die IGP...

1 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

BERICHT DER PRÄSIDENTIN

Liebe Eltern,liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,geschätzte Freundinnen und Freunde des Auboden

…zum letzten Mal die Angst vor dem weissen Blatt. Aber eigentlich gehört sie eher zu den kleineren Sorgen, die uns im vergangenen Jahr begleiteten.

DAS ENDE EINER 52-JÄHRIGEN GESCHICHTEDie Witterung hat auch ihren Beitrag zum Ende des Auboden geleistet: Seit einiger Zeit schon ste-hen die drei Fahnenmasten kahl ohne Fahnen da. Wind und Wetter haben sie in Stücke gerissen und fortgetragen.Im Bericht der Ausbildungs- und Heimleitung wird noch einmal detailliert dargestellt, welche Rah-menbedingungen, Gründe, Entwicklungen und Überlegungen für das Ende der Ausbildungsstätte verantwortlich sind. Dargestellt werden ferner die zahlreichen alternativen Nutzungs- und Ko-operationsmöglichkeiten, die Leitung und Vorstand intensiv prüften. Deren Scheitern hat dann zum endgültigen Schliessungsentscheid geführt. Die lange Vorlaufzeit liess ein wohlüberlegtes, geordnetes Herunterfahren der Betriebe und der Administration zu. Grossen Wert legten wir auf den Abschluss der Ausbildungen in bekannter Qualität und die Suche nach Anschlusslösungen für unsere Jugendlichen. Besonders am Herzen lag uns jedoch die professionelle und persönliche Un-terstützung der Mitarbeitenden bei der Neuorientierung. Schliessungen von Institutionen dieser Grösse ohne Nachfolgelösung sind äusserst selten. Es gibt deshalb keine erfahrenen Spezialisten, keine verlässlichen Checklisten. Eine aktive Unterstützung durch die politischen Gremien blieb aus. Entsprechend anspruchsvoll für Leitung und Vorstand gestaltete sich die praktische Umset-zung des Entscheids. Ein breites Spektrum von erst- und einmaligen Aufgaben war zu bewältigen. Dazu einige Beispiele: korrektes Vorgehen bei Massenentlassungen, Organisieren von Kursen und Beratungen für die Mitarbeitenden, Zusammentragen und termingerechtes Kündigen der Verträge und Versicherungen, Planung der physischen und elektronischen Archivierung unter Berücksich-tigung der gesetzlichen Vorschriften, etc.. Selbstverständlich alles neben dem ordentlichen Be-trieb mit all seinen täglichen Spezialfällen.Heute sind wir auf gutem Wege. Für die meisten Jugendlichen konnten wir eine Anschlusslösung bzw. eine Lehrstelle für das zweite Jahr finden. Ebenso besteht für fast alle Mitarbeitenden Klar-

2JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

heit über ihre berufliche Zukunft. Unter den Anschlusslösungen sind neue Anstellungen, selbst-ständige Unternehmer, Stellvertretungen, frühzeitige Pensionierungen, Auszeiten, etc. zu finden. Über 200 ehemalige Lernende und Mitarbeitende benutzten Mitte Juni die Gelegenheit, ihren Auboden noch einmal zu besuchen. Zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung flogen Frie-denstauben gen Himmel – hoffentlich ein gutes Omen für uns alle.

FINANZEN 2014Uns war bewusst, dass mit dem Schliessungsentscheid im Frühjahr 2014 die finanziellen Perspek-tiven nicht sehr rosig aussahen. Dank grossem Einsatz der Leitung gelang es, unerwartet viele Plätze für ein- und zweijährige Ausbildungen zu besetzen, was sich sehr positiv auf den Abschluss auswirkte.Die Betriebsbeiträge der Invalidenversicherung und des Amts für Soziales sind mit insgesamt rund Fr. 2.5 Mio. nur 15.4 % tiefer als im Vorjahr. Der Personalaufwand bewegt sich mit rund Fr. 2.18 Mio. im Rahmen des Vorjahres. Mehrere Mitarbeitende nutzten Stellenangebote und verliessen den Auboden frühzeitig. Der Mehraufwand für die Personalrekrutierung sowie Doppelbesetzungen in der Übergangsphase führten trotz Stellenabbau zum ausgewiesenen Personalaufwand. Einspa-rungen in verschiedenen Bereichen brachten eine Reduktion des Sachaufwandes von 15.4%. Ins-gesamt schliesst die Rechnung mit einem Verlust von Fr. 47‘576, was unter den dargelegten Um-ständen ein sehr gutes Resultat darstellt.Die Rechnung der Ausbildungsstätte Auboden wird noch bis Ende 2015 weitergeführt und an-schliessend revidiert. Da die Liegenschaft dem Trägerverein COMPAGNA gehört, ist der Verein für alle Aktivitäten im Zusammenhang mit der Wartung, der Nutzung oder eines Verkaufs verantwort-lich.

BERUFLICHER INTEGRATIONSPREIS OSTSCHWEIZIm Mai 2014 konnte die Jury des Auboden zum vierten und letzten Mal den beruflichen Integrati-onspreis verleihen. Unter den elf Nominierten hatte sich die IGP Pulvertechnik AG aus Wil durch-gesetzt. Das äusserst erfolgreiche Unternehmen ist Marktführer auf dem Gebiet von Entwicklung und Produktion von Pulverlacken für die Veredelung von Oberflächen. Das starke Wachstum der vergangenen Jahre wirkte sich auch auf die Unternehmenskultur aus. Geschäftsführer Marc Züllig legt Wert darauf, dass das Verständnis für Vielfalt und Toleranz gefördert wird. So hat das Unter-nehmen zwei Arbeitsplätze für Menschen mit einer Beeinträchtigung geschaffen – für Marc Zül-lig eine Selbstverständlichkeit. Trotz des höheren Aufwandes ist für ihn die Integration von Men-schen mit einer Beeinträchtigung kein Akt der Wohltätigkeit, denn auch sie erbringen für das Un-ternehmen wertvolle Leistungen.

3 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

Grussworte und Kurzreferate von Regierungsrat Beni Würth, Nationalrätin Lucrezia Meier-Schatz, IV-Stellenleiterin Manuela Schibli sowie Markus Fust von der Arbeitgebervereinigung Region Wil verliehen dem Anlass einen würdigen Rahmen.Die Fortführung des Preises ist sichergestellt durch die neue Trägerschaft FORUM.INTEGRATION.

WIE GEHT ES WEITER?Seit dem Schliessungsentscheid die meist gestellte Frage. Die Mitglieder des bestehenden Aus-schusses (Peter Jörg, Marianne Schirmer, Heinz Schmidhauser und die Schreibende) werden sich auch weiterhin der Verwendung und der Verwertung der Liegenschaft annehmen. Der Ausschuss hat entschieden, die Liegenschaft vorerst im heutigen Zustand zu erhalten, die Betriebsmittel im Moment nicht zu veräussern, die Anlagen und Maschinen einzumotten sowie die Häuser und die Umgebung regelmässig zu kontrollieren und zu unterhalten. Die Liegenschaft wird zum Ver-kauf ausgeschrieben. Über den Projektstand wird im Jahresbericht des Vereins COMPAGNA Ost-schweiz informiert.

DANKDas Leitungsteam hat den Auboden im letzten Jahr mit höchstem zeitlichem und emotionalem Einsatz, in der allseits anerkannten Qualität mit grosser Umsicht für die Lernenden und die Mitar-beitenden geführt. Vorbehaltlos haben sich Franz Schibli, Regula Sarbach und Elsi Thoma für die Anliegen aller Beteiligten und Betroffenen eingesetzt. Es gelang ihnen, die neuen Mitarbeitenden rasch ins Team zu integrieren. Ihrer transparenten, glaubwürdigen Kommunikation, ihrem offenen Ohr für alle Arten von Anliegen, ihrem Willen und ihrer Fähigkeit, ein gutes Klima aufrecht zu erhal-ten haben wir es zu verdanken, dass die Jugendlichen und die Mitarbeitenden den Auboden mit ei-ner positiven Erinnerung verlassen können. Lieber Franz, liebe Regula, liebe Elsi: der Aubodenrat ist euch unendlich dankbar für euer Wirken bis zum letzten Tag. Mit eurem hohen Verantwortungs-bewusstsein, euer Flexibilität, eurem verlässlichen Handeln, habt ihr den Vorstand massiv entla-stet. Von Herzen wünschen wir Franz und Regula viel Erfolg bei ihren neuen Herausforderungen und Elsi Zeit und Musse für sich selbst und ihre Enkelkinder.

Ein grosser Dank gebührt auch allen unseren Mitarbeitenden: jenen, die schon lange dazu gehö-ren, aber auch jenen, die nur eine beschränkte Zeit dabei waren. Bis zur letzten Stunde haben sie mit viel Engagement und einem guten Teamgeist die Jugendlichen zu erfolgreichen beruflichen Abschlüssen geführt.

Anfangs März 2015 traf sich der Aubodenrat offiziell zur letzten Sitzung. Das Gremium arbeitete für fast acht Jahre in dieser Zusammensetzung, wobei jedes Mitglied für ein Ressort verantwort-lich war. Nach einer intensiven Zeit der Analysen, der Diskussionen, der Unsicherheiten, der un-angenehmen Entscheide gehen wir jetzt auseinander. Liebe Barbara, Edith, Heinz, Peter, Reto: ich danke euch von Herzen für eure Unterstützung in all den Jahren, für die offene Gesprächskultur, für die kritischen Auseinandersetzungen, für eure konstruktiven Ideen und insbesondere für das vorbehaltlose Mittragen in den letzten schwierigen Monaten. Ich hoffe auf viele gute Erinnerungen an die Zeit im Auboden und wünsche euch Befriedigung bei neuen Projekten. Ich bin dankbar, dass ich auch weiterhin auf die fachlichen Kompetenzen und die Unterstützung von Heinz Schmidhau-ser und Peter Jörg zählen darf.

Suzanne Gut, Präsidentin

4JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

BERICHT DER AUSBILDUNGS- UND HEIMLEITUNG

SCHWIERIGER ENTSCHEIDEs ist ein ganz besonderer Jahresbericht, den Sie in Händen halten: den letzten nach der 52-jährigen Geschichte des Auboden. Mit dem Versand des Jahresberichts 2013 haben wir im April 2014 den Entscheid über die Schliessung der Ausbildungsstätte Auboden kommuniziert. Die Gründe wurden wiederholt genannt und sollen hier noch einmal kurz skizziert werden. Die Jahre 2010-2013 brachten grosse struktu-relle Neuerungen im Bereich der beruflichen Massnahmen: Seit 2011 fand eine für alle Insti- tutionen deutlich spürbare Verschärfung der Verfügungspraxis durch die IV-Stellen statt. Eine einschneidende Massnahme war die Ver-kürzung der Ausbildung von zwei Jahren auf ein Jahr für jene Lernenden, bei denen die Aus - sicht auf eine Integration in den ersten Arbeits- markt nach einer Ausbildung auf Niveau PrA INSOS gering ist. Einen entscheidenden Ein-fluss hatte auch die Kündigung der Tarifverträ-ge durch das BSV und die Verlagerung der Zu-ständigkeit zu den kantonalen IV-Stellen. Stark spürbar war für die Ausbildungsstätte Aubo- den insbesondere der Rückgang von ausserkantonalen Zuweisungen.Die Zuweisungen aus dem Kanton St. Gallen nahmen zwar leicht zu, neu war jedoch, dass die Finanzierung eines betreuten Wohnens mit deutlich mehr Zurückhaltung erfolgte. Es war unvermeidbar, dass die Ausbildungsstätte Auboden auch die Möglichkeit externen Woh-

nens anbot. Während bei den Ausbildun-gen die Auslastung von 40 auf ca. 30 Lernen-de sank, halbierte sich in der Folge die Zahl der intern Wohnenden zwischen 2011 und 2013. Diese Rückgänge wirkten sich natür-lich stark auf die Einnahmen aus. Stellenkür-zungen und ein vorübergehend höherer Tarif konnten einiges ausgleichen, langfristig je-doch war der Betrieb auf dieser Basis wirt-schaftlich nicht gesichert. Der Ausbau neuer Angebote – externe Ausbildungsplätze und ge- schützte Arbeitsplätze auf Zeit – brachten zwar inhaltlich eine interessante Erweiterung und erlaubten durchlässigere und individuel-lere Ausbildungsverläufe, finanziell gesehen bedeuteten sie jedoch lediglich einen Trop-fen auf den heissen Stein. Anfang 2013 stand fest, dass das Fortbestehen als eigenständige Institution langfristig nicht möglich war. Vor-stand und Leitung beschlossen, auf die Suche nach möglichen Kooperationspartnern zu ge-hen. Über die intensiven und aussichtsreichen Verhandlungen mit der Stiftung Helios wurde letztes Jahr bereits berichtet. Das Jahr 2014 brachte dann leider das abrupte Scheitern der geplanten Kooperation und was schon länger als worst case Szenario angedacht war, wurde schliesslich Wirklichkeit. Vorstand und Leitung der Ausbildungsstätte Auboden gelangten nach langem Ringen um eine zukunftsfähige Lösung zum Entscheid, den Betrieb auf Ende des Ausbildungsjahres 2014-2015 zu schlies-sen. Nach dem Schliessungsentscheid gab es noch weitere Interessenten. Insbesondere ein sozialwirtschaftliches Unternehmen prüfte

5 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

eine mögliche Übernahme der Ausbildungs-stätte Auboden eingehend. Auch dieses zog je-doch das Interesse im November 2014 zurück

– aufgrund niedriger Belegung und mangeln-der Garantien der zuweisenden Stellen. Sei-tens des Amts für Soziales erhielten wir als Vor- stand und Leitung zudem den Auftrag, noch- mals eingehend das Gespräch mit geo- graphisch benachbarten Institutionen für erwachsene Menschen mit Behinderung zu suchen und entsprechende Kooperationen zu prüfen. Es folgten Gespräche insbesonde-re mit zwei Institutionen, die jedoch am En-de ergebnislos blieben. Eine Zusammenar-beit, bei der die bestehende Infrastruktur des Auboden für Beschäftigung und Werkstattangebote hätte genutzt werden können, lag nicht im Interesse der je- weiligen Geschäftsleitungen und Vorstände.

KONZEPTIONELLE SCHWIERIGKEITENObwohl die Belegungszahlen und die damit einhergehenden tieferen Einkünfte den Aus-löser für die intensiven Strategiediskussionen bildeten, mussten wir als Leitung auch nach dem Schliessungsentscheid immer wieder feststellen, dass der Fortbestand der Ausbil-dungsstätte Auboden auch aus konzeptionel-ler Sicht sehr grosse Herausforderungen mit sich gebracht hätte. Insbesondere im Bereich Gärtnerei/Floristik zeigte sich weiterhin, dass Anschlusslösungen für die Lernenden im ersten Arbeitsmarkt sehr schwer zu finden sind und dass die Arbeitsreal- ität in der Ausbildungsstätte Auboden sich zu-

nehmend von den Entwicklungen in der grünen Branche entfernte. Eine konzeptionell und fi-nanziell sinnvolle Aufrechterhaltung der Gärt-nerei hätte aus Sicht der Leitung die Verschie-bung des Fokus von der Ausbildung hin zu Dau-erarbeitsplätzen für Menschen mit einer Be-einträchtigung bedeutet. Wie erwähnt, zeigten jedoch mögliche Partner wenig Interesse und ob die Nachfrage nach entsprechenden Plät-zen vorhanden gewesen wäre, ist zumindest sehr fraglich. Auch hinsichtlich von Dauerar-beitsplätzen musste einmal mehr festgestellt werden, dass die abgelegene Lage einen gros-sen Nachteil darstellt. Die enge Verbindung von Arbeiten und Wohnen in kollektiven Wohn-formen bildet definitiv kein zukunftsfähiges Konzept mehr. Zukunftsweisend sind aus Sicht der Ausbildungs- und Heimleitung durchlässi-ge und individuelle Wohn- und Arbeitsformen, die eine zunehmende Selbstständigkeit und Inklusion möglich machen.Ähnliche Überlegungen wie für die Gärtnerei gelten auch für die Betriebsküche. Auf Dauer wäre ein wirtschaftlicher Betrieb nur mit ei-nem wesentlich grösseren Auftragsvolumen möglich gewesen. Hier hätte die geplante Ko-operation mit dem Altersheim Brunnadern oder auch eine Zusammenarbeit mit einer an-deren Institution wesentliche Impulse bringen können. Ein Fortbestand im Alleingang wäre nicht nur aus Kostengründen schwierig gewe-sen; auch hier lag eine entscheidende Heraus-forderung in der zunehmenden Entfernung von der Arbeitsrealität in einem Betrieb des ersten Arbeitsmarktes.

6JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

VERÄNDERUNGEN IM TEAMNach dem Entscheid über die Schliessung bil-deten insbesondere die Konsequenzen für die Mitarbeitenden einen wichtigen Schwerpunkt der Arbeit des Leitungsteams. Da alle knapp 30 Mitarbeitenden bei der Schliessung ihre Stelle verlieren werden, waren die Voraus-setzungen für eine Massenentlassung erfüllt. Vorstand und Leitung informierten das Amt für Wirtschaft und Arbeit und führten anschlies-send das gesetzlich vorgeschriebene Konsul-tationsverfahren durch. Ein Sozialplan wurde erarbeitet, der unter anderem kürzere Kün-digungsfristen auf Arbeitnehmerseite, Bera-tungsmöglichkeiten und finanzielle Unterstüt-zung in Härtefällen vorsieht. Seitens des Amts für Wirtschaft und Arbeit bestand die Möglich-keit eines Kompetenzportfoliokurses, der un-ter anderem das Erstellen vollständiger und aktueller Bewerbungsunterlagen, Gesprächs-übungen für die Bewerbungssituation und die Auseinandersetzung mit den eigenen beruf-lichen Perspektiven zum Gegenstand hat. 13 Mitarbeitende nahmen das Angebot des haus-intern durchgeführten fünftägigen Kurses wahr. Als Leitung legten wir sehr viel Wert darauf, mit allen Mitarbeitenden das persönliche Ge-spräch zu suchen. Die privaten sowie berufli-chen Situationen und Perspektiven sind sehr vielfältig und führten auch zu sehr unter-schiedlichen Entscheiden. Für einen Teil der Mitarbeitenden stand eine möglichst rasche berufliche Neuorientierung an. Acht teilweise langjährige Mitarbeitende verliessen den Au-

boden zwischen Sommer 2014 und Januar 2015. Für das Leitungsteam bedeutete dies einen erheblichen Mehraufwand für die Per-sonalrekrutierung. Betroffen waren alle Be-reiche: Wohnen, Gärtnerei, Betriebsküche, Hauswirtschaft, Fachstelle berufliche Inte-gration und Sekretariat. Von allen Teams war viel Flexibilität gefordert und die Bereitschaft, sich für das letzte Ausbildungsjahr nochmals auf neue Kolleginnen und Kollegen einzulas-sen. Glücklicherweise konnten trotz befriste-ter Anstellung alle Stellen mit sehr gut quali-fizierten Personen besetzt werden. Dass die bisherigen Teammitglieder die neuen in kurzer Zeit einarbeiten konnten und die Kommunika-tion und Zusammenarbeit überall reibungslos funktionierte, spricht für die hohe fachliche und menschliche Kompetenz aller Mitarbei-tenden. Wirkung zeigte auch die Qualitätsar-beit der vergangenen Jahre, der es zu verdan-ken war, dass Zuständigkeiten geklärt und vie-le Dinge strukturiert und schriftlich festgehal-ten waren.

SCHWERPUNKTE IM LETZTEN AUBODENJAHRMit dem Entscheid über die Schliessung der Ausbildungsstätte Auboden haben sich auch die Schwerpunkte in der Weiterentwicklung des Angebots und der Qualität verschoben. Das Q-Team setzte als einen Schwerpunkt die Qualität der Beziehungen und der Kommuni-kation. Im Fokus standen etwa der sorgfältige Umgang mit Informationen und Achtsamkeit bezüglich der unterschiedlichen Befindlich-keiten und Emotionen, die mit dem Schlies-

7 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

sungsentscheid verbunden waren. Der Team-tag im November 2014 zum Thema Selbstsor-ge gab Impulse und schuf insbesondere auch Raum für den Austausch untereinander. Regel-mässige Gesamtteam- und Bereichssitzungen und ein weiterer Teamtag im März 2015 sicher-ten einerseits einen guten Informationsfluss zwischen Leitung und Mitarbeitenden und boten andererseits die Möglichkeit für Aus-tausch und Reflexion in den einzelnen Teams. Ein Schwerpunkt blieb auch die Weiterent-wicklung der Förderplanung. Es bestand allge-meine Einigkeit darin, dass die gemeinsamen Fördergespräche weitergeführt und auch die neuen Mitarbeitenden sorgfältig darin einge-führt werden sollten.

DAS BESTE KOMMT ZUM SCHLUSSNach der Kommunikation des Schliessungs-entscheids wurde uns von verschiedenen Sei-ten eine sehr schwierige Zeit prophezeit. Mit Freude und auch einer Portion Stolz können wir heute sagen, dass die „Realisten“ nicht Recht behielten. Es haben zwar, wie oben er-wähnt, einige Mitarbeitende den Auboden frühzeitig verlassen, der weitaus grössere Teil hielt der Ausbildungsstätte jedoch bis zum En-de die Treue und bisherige wie neue Mitarbei-tende brachten sich mit grossem Engagement in die Arbeit mit den Lernenden ein. Die Stim-mung im Team wie auch unter den Jugendli-chen war bis zum Ende sehr gut. Natürlich gab es die Momente der Wehmut und der Unsicher-heit, gleichzeitig waren an vielen Orten Auf-bruchstimmung und immer wieder eine gros-se Zuversicht spürbar. Für alle war klar, dass wir einen Auboden schliessen wollten, der bis zum letzten Tag nichts von dem einbüsste, was über Jahre seine Qualität ausgemacht hatte. Hierzu gehörte auch, die Feste zu feiern, wie sie fallen. So fand Ende Juni 2015 nochmals ein Ehemaligentag unter dem Motto Erinnerung – Aufbruch statt: Rund 230 ehemalige Lernende und Mitarbeitende folgten der Einladung in die Ausbildungsstätte Auboden. Ein buntes Ange-bot mit Workshops, Musik und Kulinarischem gab den Rahmen für vielfältige Begegnungen und Rückblicke. Am 26. Juni flogen Lernende, Mitarbeitende und Leitung gemeinsam nach Luzern aus. Bei der Schifffahrt, dem Besuch des Verkehrshauses und dem gemeinsamem Abendessen bot sich nochmals Gelegenheit, die Gemeinschaft zu pflegen und das Zusam-mensein zu geniessen.

HERZLICHEN DANKDie aussergewöhnliche Situation der Betriebs-schliessung brachte auch im vergangenen Jahr eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen Ausbildungs- und Heimleitung und Auboden-rat mit sich. Den Mitgliedern und insbesondere der Präsidentin, Suzanne Gut, möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich danken für das of-fene Gesprächsklima, für das Mittragen auch in sehr schwierigen Momenten und die stete Rückendeckung für unsere tägliche Arbeit. Eines hat sich auch im letzten Betriebsjahr nicht geändert: Die Qualität des Auboden kam dank des Engagements jeder und jedes Einzel-nen zustande. Gegenseitige Wertschätzung, Transparenz und Offenheit im Austausch und das gemeinsame Ziel, den Jugendlichen ei-ne möglichst gute Ausbildung zu ermöglichen, haben auch in dieser anspruchsvollen Zeit die gemeinsame Basis der Zusammenarbeit im Team geschaffen. Allen Mitarbeitenden, den langjährigen, die uns die Treue hielten, aber auch jenen, die im vergangenen Jahr neu da-zugekommen sind und sich trotz der befriste-ten Anstellung voll auf ihre Aufgabe eingelas-sen haben, möchten wir an dieser Stelle einen ganz grossen Dank aussprechen. Ein besonderer Dank gilt Elsi Thoma, Leiterin der Hauswirtschaftsausbildung, für ihre schier unermessliche Gelassenheit und Zuversicht. Der Dank gilt auch den Mitgliedern des För-dervereins und allen GönnerInnen, den Prakti-kumsanleiterInnen und allen KundInnen für die jahrelange Treue. Bedanken möchten wir uns auch bei den Verantwortlichen der IV-Stelle St. Gallen und des Amts für Soziales für die Unter-stützung und die unbürokratischen Lösungen.Dass Eltern, gesetzliche VertreterInnen und IV-BerufsberaterInnen uns auch in dieser aus-serordentlichen Situation ihr Vertrauen ent-gegengebracht haben, ist alles andere als selbstverständlich. Wir möchten ihnen an die-ser Stelle nochmals sehr herzlich danken. Nur so war es möglich, dass auch das letzte Au-bodenjahr gewohnt lebendig und farbig war; mit sehr unterschiedlichen jungen Menschen, die wir auf einem Stück ihres Weges begleiten durften.

Regula Sarbach und Franz SchibliAusbildungs- und Heimleitung

8JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

BERICHT DER FACHSTELLE BERUFLICHE IN-TEGRATION

TURBULENTES LETZTES BETRIEBSJAHRDas letzte Betriebsjahr der Ausbildungsstätte Auboden war auch auf der Fachstelle Berufli-che Integration ein bewegtes. Die besondere Situation brachte es mit sich, dass bereits kaum hatte das Ausbildungsjahr begonnen, mit der Suche nach Anschlusslösungen begon-nen werden musste. Dass trotz kommunizier-tem Schliessungsentscheid im Sommer 2014 nochmals 14 Jugendliche eine Ausbildung oder eine vorbereitende Massnahme aufgenommen haben, war ein Glücksfall für die Ausbildungs-stätte Auboden. Gleichzeitig bedeutete das den Lernenden, Eltern und IV-Berufsberaten-den gegebene Versprechen, für alle eine pas-sende Anschlusslösung zu finden, auch viel Ar-beit. Umso erfreulicher ist es, dass sich für alle eine passende Lösung gefunden hat.

SUPPORTED EDUCATION2014 hat einer der 11 jungen Erwachsenen, die eine Ausbildung abgeschlossen haben, seinen Abschluss als Gärtner Pflanzenproduktion PrA INSOS in einem Gärtnereibetrieb des ersten Arbeitsmarktes erlangt. Der Jugendliche und der Betrieb wurden während den zwei Jah-ren Ausbildung von einem Job Coach der Aus-bildungsstätte Auboden begleitet. Erstmals konnte bei der Anschlusslösung ein neues Konzept zum Tragen kommen, wie es im Kan-ton Thurgau seit vergangenem Jahr existiert (Konzept vom 01.01.2014 zur Ausrichtung von

Beiträgen an ArbeitgeberInnen von Menschen mit Behinderung im ersten Arbeitsmarkt). Dies machte es möglich, dass der junge Mann nach der Ausbildung im Gärtnereibetrieb verblei-ben konnte. Auch 2015 hat eine der 13 Lehrab-gängerinnen ihre Ausbildung nach dem ersten Lehrjahr im Auboden im 1. Arbeitsmarkt wei-tergeführt. Die Hauswirtschaftspraktikerin PrA INSOS hat im Altersheim, in dem sie das zwei-te Lehrjahr absolviert hat, nun auch eine An-schlusslösung gefunden.Besonders erfreulich für die Fachstelle Be-rufliche Integration ist, dass 5 der 7 Lernen-den, die Anrecht auf ein zweites Ausbildungs-jahr haben, ihre Lehre in einem Betrieb des ersten Arbeitsmarktes fortführen werden und eine Lernende, die im Auboden eine vorberei-tende Massnahme absolviert hat, ebenfalls die Attestlehre im ersten Arbeitsmarkt begin-nen wird. Verschiedene Betriebe wie ein Al-tersheim in der Stadt St. Gallen sowie eines in der Region Toggenburg, das Spital Herisau, die Stadtgärtnerei St. Gallen und ein Blumenladen in Rorschach haben sich bereit erklärt, einer oder einem Lernenden diese Chance zu bieten.

LEHRABSCHLÜSSE IM SOMMER 20142014 schlossen insgesamt 11 junge Erwachse-ne ihre Ausbildung ab. Von den 8 Frauen und 3 Männern haben 9 eine Anschlusslösung gefun-den, 8 davon im ersten Arbeitsmarkt (mit ei-nem ihrer Leistung entsprechenden Lohn). Die nachfolgende Statistik gibt darüber genauere Auskunft.

9 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

STATISTIK 2014

BERUFLICHE INTEGRATION NACH ZWEIJÄHRIGER AUSBILDUNG (PRA INSOS, BBT, EBA)

Insgesamt 11 100.0%Definitive Anschlusslösung nach der Ausbildung 9 81.8%Begleitung durch die Fachstelle Berufliche Integration abgelehnt (Anmeldung beim RAV/‘Die Chance‘) 2 18.2%

ART DER ANSTELLUNG BEI DEFINITIVEN ANSCHLUSSLÖSUNGEN

Anstellung im 1. Arbeitsmarkt 8 88.9%• Arbeitsstelle 6 75.0%• Lehrstelle 1 12.5%• Befristete Anstellung (Festanstellung in Aussicht gestellt) 1 12.5%

Arbeitsplatz im geschützten Rahmen 1 11.1%

LEHRABSCHLÜSSE IM SOMMER 2015

2015 schlossen 13 junge Erwachsene eine zweijährige Ausbildung ab. Von den 10 Frauen und 3 Männern haben 9 eine Anschlusslösung gefunden, 7 davon im ersten Arbeitsmarkt (mit einem ih-rer Leistung entsprechenden Lohn).

14 Lernende, 12 Frauen und 2 Männer haben im Sommer 2014 ihre Ausbildung/ vorbereitende Massnahme begonnen. Vier davon schliessen nach einem Jahr Ausbildung eine IV-Anlehre ab und haben eine Anschlusslösung im geschützten Rahmen gefunden. Bei 7 Lernenden besteht der Anspruch auf ein zweites Ausbildungsjahr. Fünf davon können ihre Ausbildung in einem Betrieb des ersten Arbeitsmarktes fortsetzen, zwei im geschützten Rahmen. 3 Lernende haben im vergangenen Jahr eine vorbereitende Massnahme besucht, zwei haben eine Anschlusslösung gefunden, davon eine im ersten Arbeitsmarkt. Die nachfolgende Statistik gibt darüber genauere Auskunft.

10JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

STATISTIK 2015

BERUFLICHE INTEGRATION NACH ZWEIJÄHRIGER AUSBILDUNG (PRA INSOS, BBT, EBA)

AusbildungsabgängerInnen 13 100.0%Definitive Anschlusslösung nach der Ausbildung 9 69.2%Weiterer Schnupperaufenthalt nach der Ausbildung 3 23.1%Andere Anschlusslösung 1 7.7%

ART DER ANSTELLUNG BEI DEFINITIVEN ANSCHLUSSLÖSUNGEN

Anstellung im 1. Arbeitsmarkt 7 77.8%- Arbeitsplatz 5 71.4%- Befristete Anstellung (mit Aussicht auf 2 28.6% Festanstellung)Anschlusslösung im geschützten Rahmen 2 22.2%

- Arbeitsplatz 1 50.0%- Lehrstelle 1 50.0%

BERUFLICHE INTEGRATION NACH EINJÄHRIGER AUSBILDUNG (IV-ANLEHRE)

AusbildungsabgängerInnen 4 100.0%Arbeitsplatz im geschützten Rahmen 4 100.0%

ANSCHLUSSLÖSUNG FÜR 2. LEHRJAHR

Lernende mit Anspruch auf ein zweites Ausbildungsjahr 7 100.0%Lehrstelle im 1. Arbeitsmarkt mit Job Coaching 4 57.1%Lehrstelle im 1. Arbeitsmarkt ohne Job Caching 1 14.3%Lehrstelle im geschützten Rahmen 2 28.6%

ANSCHLUSSLÖSUNG NACH VORBEREITUNGSJAHR

Lernende Vorbereitende Massnahme 3 100.0%Lehrstelle im 1. Arbeitsmarkt mit Job Coaching 1 33.3%Anmeldung RAV 1 33.3%Andere Anschlusslösung 1 33.3%

Silvia Weishaupt und Donato TropianoFachstelle Berufliche Integration

11 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN11 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

BILANZ PER 31. DEZEMBER 2014 2014 CHF VORJAHR CHF

AKTIVEN

Umlaufvermögen 1‘115‘968 1‘259‘571 Kasse 3‘274 3‘612Postkonto 204‘616 75‘885Postkonto Euro 2‘097 3‘054SG KB Flawil, Betriebskonto 530‘460 579‘202SG KB Flawil, Personalfonds 12‘002 11‘988Total Flüssige Mittel 752‘450 673‘741 Debitoren 254‘951 467‘324Total Debitoren 254‘951 467‘324 Verrechnungssteuer-Guthaben 67 91 Materialvorräte 60‘110 95‘420 Transitorische Aktiven 48‘390 22‘995 Anlagevermögen 1‘253‘061 1‘373‘649Liegenschaft Hauptgebäude 2‘707‘346 2‘707‘347Bewertungsposten Hauptgebäude (AfA) -802‘448 -746‘485 Baubeiträge Hauptgebäude -1‘345‘261 559‘638 -1‘345‘261 615‘601Liegenschaft Heimetli 288‘080 288‘080 Bauetappe Heimetli 546‘868 546‘868 Bewertungsposten Heimetli (Abschreibungen) -206‘195 -197‘208 Baubeiträge Heimetli bis 1998 -146‘658 -146‘658 Baubeiträge Heimetli ab 2006 -311‘324 170‘771 -311‘324 179‘758Liegenschaft Gewächshaus 212‘653 212‘653 Bewertungsposten Gewächshaus (Abschreibungen) -67‘357 -62‘668 Baubeiträge Gewächshaus bis 1998 -98‘388 46‘908 -98‘388 51‘597Gärtnerei 1‘312‘905 1‘312‘905 Bewertungsposten Gärtnerei (Abschreibungen) -469‘151 -436‘778 Baubeiträge Gärtnerei ab 2002 -487‘627 356‘127 -487‘627 388‘500Bauetappe Villa 513‘899 513‘899 Bewertungsposten Villa (Abschreibungen) -120‘846 -111‘625 Baubeiträge Villa ab 2006 -282‘393 110‘660 -282‘393 119‘881Total Immobilien 1‘244‘103 1‘355‘337 Maschinen, Apparate, Werkzeuge, EDV-Anlage 357‘260 357‘260 Mobiliar, Einrichtungen 55‘611 55‘611 Bewertungsposten (Abschreibungen) -298‘941 113‘930 -295‘106 117‘765Einrichtungsbeiträge Vorjahre -110‘492 -110‘492Total Betriebseinrichtungen 3‘438 7‘273 Fahrzeuge 99‘342 99‘342Einrichtungsbeiträge Vorjahre -14‘667 -14‘667Bewertungsposten (Abschreibungen) -79‘156 5‘520 -73‘636 11‘039Total Fahrzeuge 5‘520 11‘039

TOTAL AKTIVEN 2‘369‘029 2‘633‘220

12JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN 12JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

BILANZ PER 31. DEZEMBER 2014 2014 CHF Vorjahr CHF PASSIVEN Fremdkapital 2‘152‘825 2‘372‘027Lieferantenschulden 18‘735 86‘547Hypothekar-Darlehen 1‘700‘000 1‘800‘000Rückstellungen 370‘000 370‘000Transitorische Passiven 61‘656 112‘756Kautionen Lernende 2‘433 2‘724 Eigenkapital 201‘108 248‘684Eigenkapital 226‘715 226‘715Verlust- / Gewinnvortrag -25‘607 21‘969 Zweckgebundene Fonds 15‘097 12‘509Personalfonds 3‘501 3‘494Personalanlässe 8‘501 8‘494Fördervereinfonds 3‘095 521 TOTAL PASSIVEN 2‘369‘029 2‘633‘220

13 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

ERFOLGSRECHNUNG 2014 2014 CHF VORJAHR CHF ERTRAG Betriebsbeiträge 2‘502‘465 2‘958‘024Ertrag Eingliederungsmassnahmen der IV 2‘306‘259 2‘867‘412Ertrag aus Leistungsabgeltungen IVSE B 196‘206 90‘612 Ertrag aus Dienstleistung, Handel und Produktion 284‘712 294‘422Ertrag Gärtnerei 121‘671 123‘221Ertrag Wäscherei 73‘507 68‘116Ertrag Betriebsküche 11‘699 18‘195Ertrag Nähen 24‘325 24‘617Ertrag Reinigung/Gästebetreuung 13‘000 14‘916Ertrag Ernährung/Verpflegung 0 2‘462Ertrag geschützte Arbeitsplätze 11‘862 14‘653Ertrag externe Ausbildungsplätze (JC) 0 2‘892Ertrag Gebäudereinigung/Hauswartung 28‘649 25‘350 Übriger Ertrag 38‘864 28‘506Kapitalzinsertrag 0 0Ertrag Fahrzeugvermietung 2‘287 3‘279Ertrag Beherbergung 5‘034 5‘240Ertrag aus Personalverpflegung 10‘064 13‘789Sonstige Erträge 21‘480 6‘198 TOTAL ERTRAG 2‘826‘041 3‘280‘952

AUFWAND Personalaufwand 2‘177‘155 2‘200‘341Besoldung Personal und Verwaltung 1‘837‘312 1‘872‘632Sozialleistungen 311‘825 314‘659Aus- und Fortbildung inkl. Kursspesen 19‘959 8‘358übriger Personalaufwand 8‘059 4‘692 Sachaufwand 525‘493 621‘403Lebensmittel 80‘179 92‘737Haushalt 12‘256 19‘352Unterhalt/Reparaturen Mobilien 48‘580 65‘848Leasing 2‘554 2‘424Investitionen/Zinsen/Abschreibungen a/Mobilien 41‘890 47‘884Energie und Wasser 42‘866 96‘494Schulung, Ausbildung und Freizeit 35‘358 40‘369Büro und Verwaltung 90‘418 122‘166Nähatelier und Hauswirtschaft 14‘247 13‘185Wäscherei 26‘250 13‘869Gärtnerei 62‘942 38‘312übriger Sachaufwand 67‘953 68‘763 Liegenschaftsaufwand 170‘970 199‘305Hypothekarzinsen 21‘151 21‘909Unterhalt Liegenschaft 38‘584 66‘161Abschreibung Immobilien 111‘234 111‘235 Betriebsfremder Erfolg 0 250‘000Ausserordentlicher Aufwand 0 250‘000Jahresergebnis (Verlust / Gewinn) -47‘576 9‘903 TOTAL AUFWAND 2‘826‘041 3‘280‘952

13 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

14JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

BERICHT ZUR PRÜFUNG DER JAHRESRECHNUNG 2014 IM AUFTRAGSVERHÄLTNIS

an den Aubodenrat der Ausbildungsstätte Auboden

Auftragsgemäss haben wir als Wirtschafts-prüfer die beiliegende Jahresrechnung der Ausbildungsstätte Auboden bestehend aus Bilanz und Erfolgsrechnung für das am 31. De-zember 2014 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.

VERANTWORTUNG DES AUBODENRATESDer Aubodenrat ist für die Aufstellung der Jah-resrechnung in Übereinstimmung mit den ge-setzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Aubodenrat für die Auswahl und die An-wendung sachgemässer Rechnungslegungs-methoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.

VERANTWORTUNG DES WIRTSCHAFTS- PRÜFERSUnsere Verantwortung ist es, aufgrund unse-rer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahres-rechnung abzugeben. Wir haben unsere Prü-fung in Übereinstimmung mit den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach die-sen Standards haben wir die Prüfung so zu pla-nen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prü-fungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen An-gaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prü-

fers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risi-ken wesentlicher falscher Angaben in der Jahres-rechnung als Folge von Verstössen oder Irrtü-mern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kont-rollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungs-handlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Existenz und Wirk-samkeit des internen Kontrollsystems abzu-geben. Die Prüfung umfasst zudem die Beur-teilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahres-rechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.

PRÜFUNGSURTEILNach unserer Beurteilung entspricht die Jah-resrechnung für das am 31. Dezember 2014 ab-geschlossene Geschäftsjahr dem schweizeri-schen Gesetz.

St. Gallen, 11. März 2015BDO AG

Markus MeliDipl. Wirtschaftsprüfer

ppa. Tobias SchiltknechtLeitender Revisorzugelassener Revisionsexperte

15 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

JAHRESBERICHT DES FÖRDER-VEREINS

VORSTANDPeter Jörg, PräsidentMargrit Hauert-Hugi, KassierinBruno VogtElsi Thoma

REVISORENDora LehmannJakob Schneider

Sehr geehrte Mitglieder des Fördervereins

Wie wir Ihnen im November 2014 mitgeteilt ha-ben, ist der Entscheid die Ausbildungsstätte Auboden mit Ende des Ausbildungsjahres (Sommer 2015) zu schliessen, unumgänglich. Nach wie vor bedauern wir diese Maßnahme. Die Gemeinde Neckertal verliert Arbeitsplätze, insbesondere jedoch geht eine hervorragende Ausbildungsmöglichkeit für Jugendliche mit Beeinträchtigungen verloren.

Nicht nur für die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter geht somit eine Ära Auboden zu Ende. Die Schliessung ist weitherum ein Thema.Im Bericht der Ausbildungs- und Heimleitung in diesem Jahresbericht finden Sie eine aus-führliche Herleitung, wie es zu dieser Mass-nahme gekommen ist.

JAHRESRECHNUNG JANUAR 2014 – JUNI 2015Mit der Schliessung der Ausbildungsstätte Au-boden wird - wie an der Mitgliederversamm-lung vom 13. Mai 2014 beschlossen - ein Teil des Vermögens zugunsten der Mitarbeitenden für Durchhalteprämien und Härtefälle, gemäss dem erarbeiteten Sozialplan, zur Verfügung gestellt. Die Koordinationsgruppe Sozialplan, bestehend aus den Präsidien des Aubodenrats und des Fördervereins sowie der Ausbildungs- und Heimleitung und drei Vertreterinnen der Mitarbeitenden, hat ein entsprechendes Ge-such eingereicht, welches mit einem Betrag

von insgesamt Fr. 40‘000.00 bewilligt wurde. Wir sind überzeugt, dass wir die Finanzen sinn-voll eingesetzt haben.

Für ausserordentliche Auslagen zu Gunsten von Lernenden wurden wiederum Fr. 5‘000.00 überwiesen. Die Rechnung resultiert mit einem Aufwand-überschuss von Fr. 43‘048.07.

Wir schätzen es sehr, dass trotz der Ankündi-gung, den Verein aufzulösen, Spenden und Zu-wendungen von insgesamt Fr. 1‘867.15 einge-gangen sind.

Das Eigenkapital beträgt noch Fr. 118‘207.61.

AUFLÖSUNG FÖRDERVEREINMit der Schliessung der Ausbildungsstätte Au-boden braucht es auch den Förderverein nicht mehr. Der Vorstand hat beschlossen, den För-derverein vorläufig aber noch nicht aufzulö-sen. Da wir nämlich über ein ansehnliches Ver-mögen verfügen, beantragen wir Ihnen eine Statutenänderung und eine eventuelle Na-mensänderung des Vereins vorzunehmen, da-mit wir Institutionen mit ähnlichem Zweck un-terstützen können. Im Vordergrund würde natürlich eine Nachfolge -Organisation stehen, die den Auboden weiter nutzt.

Ich danke allen Spenderinnen und Spendern, die unsere Institution trotz der unerfreulichen Zukunft unterstützt haben.

Zum Schluss richte ich meinen Dank wiederum an jene Persönlichkeiten, die mit großem En-gagement für die Ausbildungsstätte Auboden tätig sind. Ein besonderer Dank geht an das Leitungsteam sowie an alle Mitarbeitenden, die bis zum Schluss ihren vollen Einsatz leis-ten. Ebenso danken möchte ich meinen Kolle-ginnen und Kollegen im Förderverein.

Peter Jörg Präsident Förderverein Auboden

16JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

FÖRDERVEREIN AUBODEN JAHRESRECHNUNG 2014 / 15 EINNAHMEN Mitgliederbeiträge 700.00 Spenden und Zuwendungen 1‘167.15 Zinsertrag 141.38 2‘008.53

AUSGABEN Spesen PC u. Bank 56.60 Zuwendungen Lernende 5‘000.00 Jubiläumsgeschenk Lernende 0.00 Zuwendung an Sozialplan 40‘000.00 Geschenke 0.00 Abschreibungen 0.00 45‘056.60 AUFWANDÜBERSCHUSS -43‘048.07 VERMÖGENSAUSWEIS Kasse 100.00 Kantonalbank 11‘334.65 Raiffeisenbank 88‘867.11 Postkonto 17‘905.85 KAPITAL AM 31.12.2014 118‘207.61 Kapital am 31.12.2013 161‘255.68Kapital am 30.06.2015 118‘207.61 VERMÖGENSMINDERUNG -43‘048.07 DIE RICHTIGKEIT BESTÄTIGEN: DIE KASSIERIN Margrit Hauert-Hugi

16JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

17 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

TRÄGERVEREIN

COMPAGNA Ostschweiz

AUBODENRATSuzanne Gut, Präsidentin Unternehmensberaterin, St. GallenPeter Jörg, Vizepräsident Architekt, DegersheimBarbara Baer Sekundarlehrerin, St. Gallen (bis 03.03.15)Edith Meyer Sachbearbeiterin Finanzwesen, Brunnadern (bis 03.03.15)Heinz Schmidhauser Dr. iur. Rechtsanwalt, WilReto Hunkeler Dozent PHSG, Ausbildung Sek I, Bazenheid (bis 03.03.15)

JUGENDLICHEDas Ausbildungsjahr 2014/2015 haben wir am 11. August 2014 mit 33 Jugendlichen begonnen.

13 HauswirtschaftspraktikerInnen 22 St. Gallen2 Hauswartmitarbeiter 5 Thurgau 6 Küchenangestellte 2 Appenzell Ausserhoden5 GärtnerInnen 2 Schwyz3 Floristinnen 2 Zürich1 Externer Ausbildungsplatz (HW)3 Geschützte Arbeitsplätze auf Zeit

MITARBEITENDE26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besetzen 1705 Stellenprozente. Ausbildungs- und Heimleitung Regula Sarbach, Franz SchibliBereichsleitung Hauswirtschaft/ Elsi ThomaNähatelier/Berufsschule Sekretariat/Buchhaltung Annette Glaus (ab 01.06.14)Sekretariat/Personaladministration Cornelia Stalder (ab 01.06.14)Sekretariat/Administration Doris Baur Fachstelle Berufliche Integration Donato Tropiano, Silvia Weishaupt (ab 01.09.2014)Ausbildung Küche Ottila Widmer, Domenik Eisenring (ab 15.01.15)Ausbildung Gärtnerei Iris Herzog, Melody Huber, Marianne Forrer, Enrico Stahl (ab 01.01.15)Ausbildung Hauswartung Christof BäblerAusbildung Hauswirtschaft Bea Akermann, Hermi Gähwiler, Cécile Gämperli, Louise Hartmann, Barbara Rüegg Wohnen Margrit Zuber, Claudia Caflisch (ab 01.08.14) Verena Keller, Ana Joos (ab 01.08.14) Sabine Dankesreiter, Evelyn Ehrbar (ab 01.08.14) Aushilfe Wohnen Nicole Langenegger, Carmen PfisterAushilfe Wäscherei Mili Kuster

17 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

18JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

19 JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

20JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

Heimleitung Präsidium

1963-1970 Elisabeth Freitag 1963-1976 Willy Giezendanner

Das Erholungs- und Ferienheim Auboden wird in eine «Haushaltungsschule für körperlich- und lernbehinderte Mädchen» umgewandelt. Schulbeginn am 01.01.1963 mit 20 Schülerinnen.

1970-1982 Lina und G.A. Edgill-Knaus 1976-1980 Rolf Schaich

Juli 1973 Baubeginn des neuen Ausbildungsgebäudes, Bezug 1974/75. Vollbestand mit 29 Mädchen.

1980-1981 Susi Haury-Eugster

1981-1982 Robert Kuratli

1982-1988 Viktor Rogger 1982-1990 Willi Eugster

Psychosoziale Aspekte gewinnen neben der Lernbehinderung an Bedeutung. 1985 wird ein sonderpädagogisches Ausbildungskonzept verfasst. Ab 1987 werden hausinterne Therapien wie Musiktherapie angeboten. In der zwei-ten Hälfte der 80er Jahre besteht eine Unterbelegung. Es erfolgen Grundsatzdiskussionen zur Daseinsberechtigung einer Haushaltungsschule. 1989 stimmt der Vorstand dem Ausbau der Nachbetreuung zu.

1988-1999 Walter Meier 1990-1998 Hans Isenring

Nach schwierigen Jahren ist 1992 wieder Vollbesetzung mit 31 Jugendlichen erreicht. Ein neues Ausbildungs- konzept wird vom BSV nicht in allen Punkten gutgeheissen. Die Ausbildung wird nicht um ein Grundjahr erweitert und dauert weiterhin 2 Jahre. 1993 wird die selbstständige Wohngruppe (später teilbetreute WG, Wohntraining) eingeführt. Die Idee einer Aussen-wohngruppe in St. Peterzell wird endgültig fallen gelassen.1995 wird die ehemalige HHS Auboden in „Ausbildungsstätte Auboden“ umbenannt und erhält ein neues Signet. Die Kapazität wird auf 40 Ausbildungsplätze erweitert. Der Förderverein Auboden wird gegründet. 1998 werden erstmals auch männliche Jugendliche ausgebildet.

1999-2010 Hans Schirmer, ab 2002gemeinsam mit Marianne Schirmer 1998-2015 Suzanne Gut

1998 werden mit Amtsantritt der neuen Präsidentin die bisherigen Gremien, Vorstand und Betriebsausschuss, durch den Aubodenrat ersetzt. Dieser umfasst von da an 6 Mitglieder. 1999 erfolgt die Umbenennung des Trägervereins von FJM (Freundinnen junger Mädchen) in COMPAGNA.2003 erfolgen die umfassende Erneuerung und der Ausbau der Gärtnerei auf den heutigen Stand. In den Jahren 2005/2006 werden die beiden Wohnhäuser «Villa» und «Casa Mira» zeitgemäss umgebaut.2008 wird zum ersten Mal der Berufliche Integrationspreis Ostschweiz vergeben, der fortan alle zwei Jahre weiterwandert.Während der Leitungstätigkeit von Marianne und Hans Schirmer wird der Auboden zu einer lösungsorientierten Institution. In zahlreichen Weiterbildungen, Teamveranstaltungen und Supervisionen wird der lösungsorientierte Ansatz implementiert und bleibt von da an die prägende Grundhaltung für die Arbeit mit den Lernenden.

2010-2015 Regula Sarbach und Franz Schibli

Im Dezember 2011 erhält die Ausbildungsstätte die Betriebsbewilligung durch das Amt für Soziales des Kantons St. Gallen. 2013 folgen die Betragsanerkennung und der erste Leistungsvertrag für «geschützte Arbeitsplätze aufZeit mit dem Ziel der beruflichen Integration». Die 2011 in Kraft tretende Verkürzung der Ausbildung von zwei Jahren auf eines für einen Teil der Lernenden PrA INSOS bringt auf allen Seiten grosse Verunsicherung mit sich und führt zu einem Rückgang der Belegungszahlen.Auf Ende 2012 kündigt das BSV alle Leistungsvereinbarungen für Berufliche Massnahmen der IV. Wie alle Instituti-onen muss die Ausbildungsstätte Auboden mit der kantonalen IV-Stelle einen neuen Leistungsvertrag aushandeln. Zuweisungen von ausserkantonalen Lernenden gehen stark zurück.2012 bietet die Ausbildungsstätte Auboden erstmals Ausbildungen im Rahmen von Supported Education in externen Betrieben an. Zudem wird das neue Rahmenkonzept implementiert und mit der Ausarbeitung eines Qualitätsmanage-mentsystems begonnen.Die stark rückläufigen Belegungszahlen führen 2012-2014 zu intensiven Strategiedebatten und der Prüfung zahl-reicher Szenarien. Im Januar 2014 scheitert die Übernahme durch die Stiftung Helios nach einem Jahr intensiver Verhandlungen. Im April 2014 wird die geplante Betriebsschliessung auf Ende Ausbildungsjahr 2014/2015 bekannt gegeben.

HISTORISCHER ABRISS DER GESCHICHTE DER AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN

21JAHRESBERICHT AUSBILDUNGSSTÄTTE AUBODEN