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Berichte Studienfonds OWL e. V. Paderborner Universitätszeitschrift 2/2006 12 Interview mit dem Rektor der Universität Paderborn Der „Studienfonds OWL e. V.“ wurde am 6. Juni 2006 in der Hoch- schule für Musik Detmold gegründet. Der Vorstand besteht aus der Rektorin und den Rektoren der fünf beteiligten staatlichen Hoch- schulen in Ostwestfalen-Lippe: Prof. Dr. Nikolaus Risch, Universität Paderborn, Prof. Dr. Dieter Timmermann, Universität Bielefeld, Prof. Tilmann Fischer, Fachhochschule Lippe und Höxter, Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff, Fachhochschule Bielefeld und Prof. Martin Christian Vogel, Hochschule für Musik Detmold. Weitere Gründungsmitglieder sind Prof. Dr. Reiner Körfer, international bekannter Herzchirurg und Volker Zerbe, einer der weltbesten Handballspieler. Seinen Beitritt zugesagt hat Prof. Dr. Klaus Töpfer, langjähriger Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Zum Vorsitzenden wurde Prof. Risch gewählt, das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden hat Prof. Fischer übernommen. PUZ: Herr Risch, Sie vertreten als Vorsitzender des „Studienfonds OWL e. V.“ fünf Hochschulen mit insgesamt 45 000 Studierenden. Was ist das Ziel dieses Fonds auch und besonders vor dem Hintergrund, dass ab dem Winter- semester 2006/2007 Studienbeiträge in Höhe von 500 Euro pro Semester einge- führt werden? Risch: Wir starten mit dem Studien- fonds OWL eine bundesweit bislang ein- malige Initiative, um beizutragen, dass jeder, der geeignet und motiviert ist, un- geachtet der sozialen Herkunft und der finanziellen Lage in OWL studieren kann. Ganz wichtig ist es uns, besonders begabte Studierende für OWL zu gewin- nen. Wir bauen darauf, mit unseren Zie- len Privatpersonen und Unternehmen zu motivieren, sich in diesem Sinne gesell- schaftlich zu engagieren und Studierende in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu fördern. Denn wir brau- chen in der Region und in Deutschland sehr gut ausgebildete junge Studierende und Absolventen, um den globalen He- rausforderungen auch zukünftig gewach- sen zu sein. PUZ: Wie sieht diese Förderung aus? Risch: Das Konzept des Studienfonds OWL umfasst drei Säulen der Studien- förderung und Studienfinanzierung: Sti- pendien, PraxisSchecks der Wirtschaft und Studienförderliche Jobs. PUZ: Bleiben wir zunächst bei den Stipendien. Woher kommen diese und wer oder was wird damit unterstützt? Risch: Der Studienfonds OWL wirbt beispielsweise von privaten Förderern, Alumni, Institutionen und Arbeitgebern Spenden ein und finanziert damit Sti- pendien. Gefördert werden sollen beson- ders begabte Studierende, aber auch Stu- dierende mit besonderer Bedürftigkeit. Eine Gruppe von fünf Studierenden Foto: Wiesner Die Gründer des „Studienfonds OWL e. V.“ (v. l.): Prof. Martin Christian Vogel, Prof. Dr. Dieter Timmermann, Prof. Tilmann Fischer, Prof. Dr. Reiner Körfer, Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff, Prof. Dr. Nikolaus Risch und Volker Zerbe. Nicht auf dem Foto: Prof. Dr. Klaus Töpfer. Hochgesteckte Ziele zur Unterstützung von Studierenden

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Berichte Studienfonds OWL e. V.

Paderborner Universitätszeitschrift 2/2006

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Interview mit dem Rektor der

Universität Paderborn

Der „Studienfonds OWL e. V.“ wurde am 6. Juni 2006 in der Hoch-

schule für Musik Detmold gegründet. Der Vorstand besteht aus der

Rektorin und den Rektoren der fünf beteiligten staatlichen Hoch-

schulen in Ostwestfalen-Lippe: Prof. Dr. Nikolaus Risch, Universität

Paderborn, Prof. Dr. Dieter Timmermann, Universität Bielefeld, Prof.

Tilmann Fischer, Fachhochschule Lippe und Höxter, Prof. Dr. Beate

Rennen-Allhoff, Fachhochschule Bielefeld und Prof. Martin Christian

Vogel, Hochschule für Musik Detmold. Weitere Gründungsmitglieder

sind Prof. Dr. Reiner Körfer, international bekannter Herzchirurg und

Volker Zerbe, einer der weltbesten Handballspieler. Seinen Beitritt

zugesagt hat Prof. Dr. Klaus Töpfer, langjähriger Exekutivdirektor des

Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Zum Vorsitzenden

wurde Prof. Risch gewählt, das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden

hat Prof. Fischer übernommen.

PUZ: Herr Risch, Sie vertreten alsVorsitzender des „Studienfonds OWL e. V.“ fünf Hochschulen mit insgesamt45 000 Studierenden. Was ist das Zieldieses Fonds auch und besonders vordem Hintergrund, dass ab dem Winter-semester 2006/2007 Studienbeiträge inHöhe von 500 Euro pro Semester einge-führt werden?

Risch: Wir starten mit dem Studien-fonds OWL eine bundesweit bislang ein-malige Initiative, um beizutragen, dassjeder, der geeignet und motiviert ist, un-geachtet der sozialen Herkunft und derfinanziellen Lage in OWL studierenkann. Ganz wichtig ist es uns, besondersbegabte Studierende für OWL zu gewin-nen. Wir bauen darauf, mit unseren Zie-len Privatpersonen und Unternehmen zumotivieren, sich in diesem Sinne gesell-schaftlich zu engagieren und Studierendein ihrer persönlichen und beruflichenEntwicklung zu fördern. Denn wir brau-chen in der Region und in Deutschlandsehr gut ausgebildete junge Studierendeund Absolventen, um den globalen He-rausforderungen auch zukünftig gewach-sen zu sein.

PUZ: Wie sieht diese Förderung aus?

Risch: Das Konzept des StudienfondsOWL umfasst drei Säulen der Studien-förderung und Studienfinanzierung: Sti-pendien, PraxisSchecks der Wirtschaftund Studienförderliche Jobs.

PUZ: Bleiben wir zunächst bei denStipendien. Woher kommen diese undwer oder was wird damit unterstützt?

Risch: Der Studienfonds OWL wirbtbeispielsweise von privaten Förderern,Alumni, Institutionen und ArbeitgebernSpenden ein und finanziert damit Sti-pendien. Gefördert werden sollen beson-ders begabte Studierende, aber auch Stu-dierende mit besonderer Bedürftigkeit.Eine Gruppe von fünf Studierenden

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Die Gründer des „Studienfonds OWL e. V.“ (v. l.): Prof. Martin Christian Vogel, Prof. Dr. DieterTimmermann, Prof. Tilmann Fischer, Prof. Dr. Reiner Körfer, Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff,Prof. Dr. Nikolaus Risch und Volker Zerbe. Nicht auf dem Foto: Prof. Dr. Klaus Töpfer.

Hochgesteckte Ziele zur Unterstützung von Studierenden

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Berichte Studienfonds OWL e. V.

(eine(r) pro Hochschule) wird dem Vor-stand regelmäßig Fördervorschläge un-terbreiten. Hierbei geht es darum, Stu-dierende zu identifizieren, die nicht überdie in den Hochschulen verabschiedetenStudienbeitragssatzungen geregelten„Härtefälle“ von Beitragszahlungen be-freit werden und daher eine Förderungdurch den Studienfonds OWL verdie-nen.

PUZ: Und was hat es mit den Praxis-Schecks der Wirtschaft auf sich?

Risch: Wir möchten Unternehmengewinnen, die den Studierenden Praktikaanbieten und die Entwicklung dualerStudiengänge fördern. Dadurch sollender Kontakt zwischen Studierenden undWirtschaft intensiviert und die Berufs-chancen der Studierenden positiv beein-flusst werden.

PUZ: Sie haben als letzte Säule desModells die Studienförderlichen Jobs an-gesprochen. Inwieweit werden dabei dieHochschulen mit ins Boot genommen?

Risch: Voll und ganz, wir sind sogarauf sie angewiesen. Die Hochschulen fi-nanzieren über die Einnahmen aus denStudienbeiträgen u. a. studentische Jobsan den Fakultäten.

Der verstärkte Einsatz der Studieren-den als Mentoren, Tutoren und Tea-ching Assistants soll die Qualität derLehre verbessern, zugleich Studierende inbesonderer Weise studienfachnah qualifi-zieren und einen Beitrag zu einem zügi-gen Studienanbschluss leisten. Das zeit-raubende „Jobben“ fernab vom Studien-fach soll zumindest reduziert werden.

PUZ: Die Gründung des Studien-fonds fand am 6. Juni 2006 statt. Wiekönnen Sie das bisher Erreichte zusam-menfassen?

Risch: Am 1.9.2006 hat der Studien-fonds OWL mit der Errichtung der Ge-schäftsstelle und der Besetzung der Ge-schäftsführung offiziell seine Arbeit auf-genommen. Mit der Geschäftsführerin,Frau Katja Urhahne, hat man eine Per-son gewonnen, die bestehende Kontakteund Erfahrungen aus der Arbeit an derSchnittstelle zwischen Wirtschaft, Gesell-schaft, Politik und Wissenschaft mit ein-bringt. Frau Urhahne hat an der Techni-schen Universität in Dresden „Interna-tionale Beziehungen“ studiert, an-schließend bei der Bertelsmann Stiftungin Gütersloh und zuletzt als Assistentinder Geschäftsleitung beim Maschinen-bauunternehmen Lödige FördertechnikGmbH in Warburg-Scherfede gearbeitet.

Die Eintragung des StudienfondsOWL in das Vereinsregister und die An-erkennung als gemeinnütziger Vereinsind erfolgt, d. h. für Zuwendungen kön-nen spendenwirksame Bescheinigungenausgestellt werden. Erste Gespräche mitden Hochschulleitungen und der Ge-schäftsführung, mit Privatleuten, Institu-tionen und Firmen wurden geführt. Siestimmen uns zuversichtlich, dass genü-gend Resonanz erzeugt werden kann, umdie Ziele umsetzen zu können.

PUZ: Wie hoch schätzen Sie den An-teil der Studierenden ein, die in den Ge-nuss der Förderung kommen können?

Risch: Ehrgeiziges Ziel ist es, mittel-fristig gut fünf Prozent der Studierendenzu fördern. Gefördert werden sollen auchausländische Studierende. Diese machenzwölf Prozent der Gesamt-Studierenden-zahlen aus, sind aber oft vomNRW.Bank-Darlehen abgeschnitten.Damit beispielsweise Hochbegabte ausRussland oder China, die an der Hoch-schule für Musik in Detmold studieren,nicht abwandern, sollten wir sie fördern.

PUZ: Es gibt kritische Stimmen, dieanmerken, dass es nicht möglich seinwird, eine ausreichende Summe zusam-menzubekommen, und zwar weder von

Seiten der Wirtschaft noch von privatenSpendern. Von welchen Voraussetzun-gen gehen Sie bei diesem Studienfondsaus?

Risch: Wir wollen die besten Köpfefür OWL, auch deshalb haben wir diesenFonds gegründet. Mit diesem deutsch-landweit einmaligen Modell sind wiraußerordentlich gut positioniert, lenkenbundesweite Aufmerksamkeit auf die Re-gion und können sie besser darstellenund – noch wichtiger – den jungen Men-schen Anreizsysteme und gute Zukunfts-aussichten bieten. Es soll ein Beitrag da-zu geleistet werden, Bildungspotenzialefür die Allgemeinheit optimal zu nutzen.Deshalb muss und wird eine Kultur desSpendens und Förderns entstehen, ohnedie langfristig ein erfolgreiches Studiumnicht mehr vorstellbar sein wird. Ich sehedeshalb das von den fünf Hochschulenaus Paderborn, Bielefeld, Lippe/Höxterund Detmold initiierte Projekt als Er-folgsmodell, mit dem wir richtig liegen.Letztendlich profitieren wir alle davon.

Weitere Informationen: www.studienfonds-owl.de

Die Broschüre „Studienfonds OWL e. V.“: Studie-rende fördern und OWL stärken.

Katja Urhahne ist Geschäftsführerin des „Studien-fonds OWL e. V.“.

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Berichte Campusradio L’UniCo

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Zunächst mussten die „L’Unicos“ er-fahren, dass es gar nicht so einfach ist, ei-nen eigenen Radiosender zu gründen.Aufgeben werden sie ihren Plan abernicht, im Gegenteil: Mit hohem Engage-ment und vielfältiger Unterstützung sindsie ihrem Ziel schon entscheidend nähergekommen. Der reguläre Sendebetriebist für das nächste Jahr geplant.

30 Studierende der unterschiedlichsten FachrichtungenL’UniCo ist keinesfalls als Konkur-

renz zu den etablierten Radiosendern ge-dacht: „Wir berichten über alles, was esnicht zu „Radio Eins Live“ oder „RadioHochstift“ schafft“, umreißt Jan Söhlke,der 1. Vorsitzende, die Ziele seines

Teams. Der 23-Jährige Student derWirtschaftsinformatik hat selbst schoneinige Beiträge produziert. Mittlerweilenimmt der Kampf um Lizenz und Fre-quenz aber so viel Zeit in Anspruch, dasser diese Aufgabe seinen Kollegen überlas-sen muss.

Seitdem vor drei Jahren die Idee ent-stand, hat sich ein festes Team von unge-fähr 30 Studierenden der unterschied-lichsten Fachrichtungen gebildet, dassich um die verschiedensten Aufgabenkümmert. Manche greifen dabei auf ihreErfahrungen zurück, die sie bei Praktikaund als freie Mitarbeiter gesammelt ha-ben, andere haben sich ihr Wissen alsHobbymusiker angeeignet. Und manchewollten auch einfach mal etwas Neuesausprobieren, sind ins kalte Wasser ge-

sprungen und haben ihre Liebe zum Ra-dio entdeckt. Aufgaben gibt es für jeden,ob direkt am Mikrofon, bei der Öffent-lichkeitsarbeit oder dem Aufbau des Sen-ders.

StuPa übernimmt die laufenden KostenWichtig ist vor allem die Finanzie-

rung, denn ohne Geld geht auch bei stu-dentischen Initiativen nicht viel. Nacheiner Urabstimmung, bei der 86 Prozentfür das Campusradio votierten, hat sichdas Studierendenparlament (StuPa) be-reit erklärt, die laufenden Kosten fürBürobetrieb, Wartung und Fortbildun-gen zu übernehmen. Die Studierendenbezahlen ihre Unterhaltung also selbst –allerdings jedes Semester maximal 35Cent pro Person. Zurzeit liegt der Wertmit 18 Cent sogar weit unter dem maxi-mal kalkulierten Betrag.

Die Universitätsleitung beteiligt sichebenfalls an den Kosten für dieses presti-geträchtige Projekt und hat zugesagt, ei-ne einmalige Anschubfinanzierung zuübernehmen. „Aus Mitteln des Studien-

Bislang produzierten sie nur einmal im Monat eine Sendung für den

Bürgerfunk von „Radio Hochstift“, doch ihre Ziele sind weit höher

gesteckt: Die Mitglieder des Campusradios „L’UniCo“ arbeiten ener-

gisch daran, dass die Universität Paderborn schon bald mit einem

eigenen Radiosender „On Air“ geht.

Der lange Weg zur Sendelizenz

Wöchentliche Sendung ab OktoberStets mit viel Spaß bei der Sache: die Mitgliederdes Campusradios „L’UniCo“.

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Berichte Campusradio L’UniCo

konten- und Finanzierungsgesetzes hatdas Rektorat bereits im April 2005 insge-samt ca. 38 500 Euro für die technischeAusstattung bereitgestellt. Darüber hin-aus wurden im Juli dieses Jahres noch-mals bis zu 20 000 Euro aus Reservemit-teln des Rektorats für die Finanzierungder Frequenz-Zuteilung zugesagt. Damitsind die Grundvoraussetzungen für dieAufnahme des Sendebetriebes gegeben“,

resümiert der Kanzler der Universität Pa-terborn, Jürgen Plato. Die gesicherte Fi-nanzierung interessiert vor allem die Lan-desanstalt für Medien (LfM), die überdie Vergabe der Sendelizenz zu entschei-den hat. Dort will man den jungen Ra-diomachern aber auch keine Steine inden Weg legen und hat sie zu einem Be-ratungsgespräch ins LfM direkt am Düs-seldorfer Medienhafen eingeladen. Wenn

L’UniCo wie erwartet die Lizenz be-kommt, geht der Sendebetrieb aber nochlängst nicht los, denn dann muss eineFrequenz gesucht werden, und das ist ineiner Stadt, die neben einem Lokalsendermehrere Flughäfen und Kasernen behei-matet, nicht ganz einfach.

Wöchentliche Sendung schon ab OktoberZunächst geben die „L’Unicos“ ihre

Arbeit im Bürgerfunk auf und produzie-ren stattdessen ab Oktober eine wö-chentliche Sendung, die als so genannter„Live-Stream“ über das Internet übertra-gen wird. Zum Empfang ist dann keinaltmodisches Radio mehr erforderlich,sondern ein Computer mit Internetzu-gang. Wie man sich einklinken kann, er-fährt man auf der Website des Campus-radios unter http://www.l-unico.de.Dort finden sich auch Informationen fürneue Mitglieder, denn Nachwuchs istimmer willkommen. Stefan Freundlieb

Kontakt:Jan Söhlke,Raum: H1.324,E-Mail: [email protected],www.l-unico.de

Nils Heine, Lars Grundmeier und Verena Lockhauserbäumer (v. l.) bei der Produktion einer Sendung.

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Im Sitzungssaal der Universität Pa-derborn wurde der Lödige-Preis an diejahrgangsbesten Schülerinnen undSchüler des Reismann-Gymnasiums ver-liehen. Diese Auszeichnung in Form ei-ner Urkunde und mit 75 Euro gab eszum vierten Mal in Folge für herausra-gende Leistungen in den Naturwissen-schaften (Mathematik, Physik, Biologieund Chemie).

14 Mittelstufenschüler der Jahr-gangsstufen 9 und 10 des Schuljahres2005/20006 wurden damit prämiert.Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch von derUniversität Paderborn freute sich in derFeierstunde über deren Einsatz undwünschte sich mehr junge Leute, die sich

den Herausforderungen in diesen nichtganz so einfachen Fächern stellen wollen.„Wir brauchen Innovationen und jungeLeute, die mit uns etwas erreichen wol-len“, machte er den Jugendlichen Mut.„Bei uns erwartetEuch ein spannendesStudium mit sehrguten Forschungs-möglichkeiten.“ EinDankeschön gab esfür die Schüler auchvon ihrem RektorHans-Georg Schroer:„Gebt ein Beispiel fürandere und weckt dasInteresse an Mathe-

matik und Naturwissenschaft.“ Wichtigsei diese Auszeichnung für das weitereLeben, auch im Beruf, betonte der Kanz-ler der Universität, Jürgen Plato.

Die Universität würde sich zudemauf die Suche nach weiteren Sponsorenbegeben, um den Lödige-Preis auf ganzPaderborn auszudehnen.

Lödige-Preis für die Jahrgangsbestendes Reismann-Gymnasiums

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Die mit dem Lödige-Preis ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler.

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Berichte Fußball interdisziplinär

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Die Begeisterung, die die Fußball-weltmeisterschaft in Deutschland aus-gelöst hat, war an der Universität Pader-born deutlich zu spüren. Analysen warenauf dem Campus für einige Wochen zuzwei Themen zu hören: zur jeweiligenFachdisziplin und zu den Fußballergeb-nissen vom Vortrag. Der Platz reicht andieser Stelle nicht, um über alle Vorträge,Lehrveranstaltungen und auch Spiele zuberichten, sondern nur für ein kleinesSpotlight auf einige der PaderbornerBeiträge zur Fußball-WM.

dem Interesse gerecht zu werden, wurdedie Debatte live in einen anderen großenVorlesungsraum und im Internet über-tragen.

Die Welt zu Gast bei FreundenIn bester Laune versprachen beide

den Zuhörern genau das, was nachhereintreten sollte: „Die größte und besteFußballweltmeisterschaft aller Zeiten!“Wenn über eine Milliarde Menschen dieWM verfolgen, solle man nicht über Dif-ferenzen sprechen, sondern begeistertsein, dass der Fußball so viele Menschenvereine. Innenminister Schäuble: „Kaumein Bereich leistet so viel für die Integra-tion wie der Sport im Allgemeinen undder Fußball im Besonderen.“

Der gleichen Meinung ist auch derSportmediziner Prof. Dr. Heinz Liesen,der an der Universität Paderborn die„Stiftung Jugendfußball“ gegründet hat.Ziel ist es, die geistige und körperlicheEntwicklung von Kindern und Jugendli-chen anhand des Themas Fußball zu för-dern. In seinem Vortrag „FaszinationFußball. IT zur Förderung der Persön-lichkeitsentwicklung. Projekte der Stif-tung Jugendfußball – Uni Paderborn zurWM 2006“, stellte er klar, dass Fußballkein Selbstzweck ist, sondern ein Mittel,um die Persönlichkeitsentwicklung vonKindern und Jugendlichen zu fördern.

Fair-Play-Pokal der FIFADie Stiftung war als Dachverband für

verschiedene Projekte erheblich am Rah-menprogramm der Weltmeisterschaft be-teiligt. Vom weltweit aktiven Straßen-fußball-Netzwerk „streetfootballworld“wurde beispielsweise während der WM

Höhepunkt war eine von Prof. Dr.Wolf-Dietrich Brettschneider moderierteDiskussion von FIFA-Präsident JosephS. Blatter und Innenminister Dr. Wolf-gang Schäuble über die „Bedeutungsportlicher Großereignisse für Staat undGesellschaft“. Kurz vor der Eröffnungder Weltmeisterschaft lockte dieses The-ma Journalisten der wichtigsten Zeitun-gen und Fernsehsender ins PaderbornerAuditorium maximum. Mit rund 1000Zuhörern war der Saal komplett gefüllt,der Andrang aber weitaus größer. Um

FIFA-Präsident und Innenminister

diskutierten über dieWeltmeisterschaft

Vorlesungen, Seminare, Vorträge und sogar eine Studierenden-WM

FIFA-Präsident Joseph S. Blatter und Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble diskutieren im voll besetz-ten Audimax.

Tor oder kein Tor? Prof. Dr. Metin Tolan erläutertdie physikalischen Grundlagen der „WissenschaftFußball“.

Deutschland feierte mit Fans aus der ganzen Welt die Weltmeisterschaft.

Auch die Universität Paderborn stand einige Wochen ganz im Zeichen

des Fußballs. Die Vorliebe für das runde Leder hatte dabei nichts mit

dem jeweiligen Fach zu tun: Alle Lehrenden und Studierenden erfreuten

sich gleichermaßen an der „schönsten Nebensache der Welt“.

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Berichte Fußball interdisziplinär

das „festival 06“ organisiert. Bei diesemTurnier demonstrierten Jugendliche aus22 Ländern, wie Fußball spielerisch zurVölkerverständigung beitragen kann. Fürdieses Engagement wurde das „festival06“ mit dem Fair-Play-Pokal der FIFAausgezeichnet. Zum ersten Mal über-haupt wurde dieser Preis nicht einerMannschaft, sondern einer Organisationverliehen. Aufgrund des Erfolgs wird invier Jahren in Südafrika parallel zur„großen WM“ das „2. streetfootball-world festival“ stattfinden.

Fußball ist mehr als ein Spiel – Fuß-ball ist eine Wissenschaft, bei der jederFan gleichzeitig auch Experte ist. Umden Fußball aber aus physikalischer Sichtzu verstehen, lud das Department fürPhysik den Dortmunder Physiker undbekennenden Fußballfan Prof. Dr. Me-tin Tolan ein. Der erläuterte nicht nur,warum ein Fußball niemals ganz rundsein darf (er „flattert“ sonst), sondern be-schäftigte sich auch mit dem wohl be-kanntesten Treffer der Fußballgeschichte– dem so genannten Wembley-Tor, dasmit großer Wahrscheinlichkeit kein Torwar. Genau konnte er aber auch nicht

bestimmen, ob sich das „letzte Atom desBalls hinter dem letzten Atom der Torli-nie“ befunden hat. Die teilweise sehrkomplizierten Regeln der Physik behal-ten übrigens ihre Gültigkeit, auch wenndie Akteure sie nicht verstehen: „Es ist er-staunlich, dass sich Fußballer, die nichtsvon der Bessel-Funktion wissen, skla-visch daran halten“, schmunzelte Prof.Tolan.

Im Anschluss zeigte der „Fußballfa-natiker“ selbstbewusst, warum der be-gehrte Pokal eigentlich in Deutschlandhätte bleiben müssen. Alles, was dieChancen verbesserte, wurde dafür insFeld geführt: Die politische Situation,die Außenseiterrolle, die durchschnittli-che Torrate bei Weltmeisterschaften undvor allem der Heimvorteil: „Brasilien hatbei der WM 1950 durchschnittlich zweiTore mehr geschossen als sonst. SchafftDeutschland das, steigen die Chancenauf den Titel auf knapp über 56 Pro-zent.“ Genutzt hat es dem brasilianischenTeam damals allerdings ebenfalls nichtviel: Weltmeister wurde Uruguay durchein Tor kurz vor dem Schlusspfiff.

„Es gibt Bekenntnisse: z. B. Schalke oder Dortmund.“Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke

setzte sich mit dem Zusammenhang von„Fußball und Religion“ auseinander. Dasgleichnamige Seminar beschäftigte sichmit „Fußballwundern“, aber auch mitder Frage, warum immer weniger Men-schen in den Kirchen, dafür aber umsomehr in den Stadien singen: „Es gibt Be-kenntnisse: z. B. Schalke oder Dort-mund.“ Diese Phänomene wurden wis-senschaftlich reflektiert, um daran religi-onsdidaktische Gestaltungsmerkmale zuentdecken – und für die Vermittlungnutzbar zu machen.

Passend zur Weltmeisterschaft dran-gen sämtliche Verlage mit Büchern überdas runde Leder auf den Markt. In derGermanistik unternahm Prof. Dr. Mich-ael Hofmann den Versuch, das riesigeAngebot zu überblicken und zu bewer-ten. Der Andrang auf das Seminar „Fuß-ball, Literatur, Kultur“ war so groß, dassdie 250 Studierenden sogar in einengrößeren Hörsaal wechseln mussten. DieTeilnehmer waren mit Begeisterung beider Sache, der Arbeitsaufwand war aller-dings auch enorm. Prof. Hofmann: „DasLesepensum war wie ein Pokalspiel mitVerlängerung.“

Syrien ist Fußball-Weltmeister!Nicht nur theoretisch wurde großes

Engagement bewiesen, sondern auch ak-tiv auf dem Fußballplatz. Der AStA orga-nisierte eine Fußballweltmeisterschaft imMiniformat, bei der die Teilnehmer dreiWunschteams angeben konnten, dienicht zwangsläufig auch bei der realenWM gemeldet sein mussten. 16 Teamskickten daraufhin an zwei Tagen auf ei-nem verkleinerten Spielfeld gegeneinan-der und zeigten, dass Spaß und Fairnessimmer im Vordergrund stehen. Hartumkämpft waren trotzdem viele Partien,doch im Finale setzte sich Syrien mit ei-nem klaren 5:1-Sieg gegen die Nieder-lande durch und sicherte sich damit alsstärkstes Team den sehr begehrten WM-Titel.

Stefan Freundlieb

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Sulaiman Masomi überwindet den Schlussmann Vietnams und erzielt den Siegtreffer für die Niederlande.Letztlich reichte es aber nur für den zweiten Platz hinter Weltmeister Syrien.

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Berichte Elektrotechnik und Informationstechnik

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Immer mehr und immer umfangrei-chere Informationen werden über Da-tennetze ausgetauscht. Dauerte es vor ei-nigen Jahren noch recht lange, einzelneBilder über das Internet zu übertragen,können heute ganze Filme in kurzer Zeitheruntergeladen werden. Dies sorgt aberauch dafür, dass der Bedarf an schnelle-

ren Datenleitungen immer größer wird.Genau hier setzt das neue Verfahren an:Einsatzgebiet der von der Forschungs-gruppe um Prof. Dr.-Ing. Reinhold Noéentwickelten Methode ist nicht die priva-te Telefonleitung, sondern die nächsteStufe. Über diesen „Backbone“ genann-ten zentralen Bereich der Telefon- und

Datennetze sollen künftig bis zu viermalso schnell Daten übertragen werden!

Übertragungsgeschwindigkeit vervierfachtSchon bei einem ähnlichen Verfah-

ren halten die Paderborner Ingenieureden gegenwärtigen Kapazitätsweltrekord

Dipl.-Ing. Timo Pfau, einer der am Projekt beteilig-ten Wissenschaftler, vor den elektrischen Gerätendes komplizierten Empfängers.

Die Universität Paderborn baut ihren Ruf als exzellente Forschungs-

hochschule weiter aus. Das Institut für Elektrotechnik und Informati-

onstechnik konnte mit der ersten Echtzeit-Datenübertragung mit einem

neuartigen Modulationsverfahren einen Durchbruch in der optischen

Nachrichtentechnik vermelden. Bei diesem innovativen Verfahren, der

so genannten „synchronen Quadratur-Phasenumtastung mit Standard-

lasern“, werden bis zu vier Informationseinheiten (Bits) gleichzeitig in

ein Lichtsignal umgewandelt, das dann über Glasfaserkabel übertragen

und in Echtzeit vom Empfänger verarbeitet wird.

Durchbruch in der Nachrichtentechnik

Ingenieuren gelingt weltweit erstmals neuartige optischeDatenübertragung

Prof. Dr.-Ing. Reinhold Noé

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Berichte Elektrotechnik und Informationstechnik

(insgesamt 5 940 000 000 000 Bits proSekunde). Die nun realisierte synchroneVariante kommt jedoch mit geringerenLichtleistungen aus, was die Übertra-gungsreichweite verbessert. Außerdemkonnte ein weiteres Übertragungspro-blem überwunden werden: OptischeVerzerrungen können nun vollständigmit preisgünstigen mikroelektronischenSchaltkreisen kompensiert werden. Aller-dings müssen dafür komplexe Berech-nungen im Empfänger durchgeführtwerden. Wissenschaftlern war es deshalbbisher nur möglich, das Empfangssignalfür winzige Sekundenbruchteile aufzu-zeichnen und anschließend minutenlangmit einem Computer zu analysieren undzu dekodieren. In dieser Zeit gesendeteInformationen konnten dann nicht ver-arbeitet werden und gingen verloren.

Im von der Europäischen Kommissi-on geförderten Forschungsprojekt „KeyComponents for Synchronous OpticalQuadrature Phase Shift Keying Trans-mission“ ist es der Arbeitsgruppe umProf. Noé gelungen, den Algorithmusder Datenrückgewinnung entscheidendzu verbessern und zu beschleunigen.Wichtigstes Ziel dabei war die Korrekturdes störenden Phasenrauschens.

Die erzielte Fehlerrate ist gering ge-nug, um mit einer Korrekturelektronikeine vollständig fehlerfreie Übertragungzu erreichen. Die Resultate wurden ininsgesamt drei Beiträgen bei der Tagung„Coherent Optical Technologies and

Applications“ der „Optical Society ofAmerica“ vorstellt.

Datenrückgewinnung entscheidend verbessertMit ihren bisherigen Erfolgen zufrie-

den geben wollen sich die PaderbornerElektrotechniker aber noch lange nicht.„Unser Ziel ist es, auf jeder optischenWellenlänge eine Datenrate von etwa

40 000 000 000 Bits pro Sekunde zuübertragen. Das entspricht gegenüber ei-ner herkömmlichen DSL-Internetverbin-dung einer etwa zehntausendmal schnel-leren Übertragungsrate“, erläutert Dipl.-Ing. Timo Pfau von der Forschungsgrup-pe. Bis zu 160 Laser können darüber hin-aus noch parallel geschaltet werden undauf unterschiedlichen Frequenzen Infor-mationen über die gleiche Glasfaser sen-den. Die erwartete und beobachtete Ver-kleinerung der Bitfehlerrate bei steigen-der Datenrate stimmt die Forscher zuver-sichtlich, dass dieses Ziel erreicht werdenkann. Die entwickelte Technologie solldamit ein evolutionäres Wachstum deroptischen Übertragungskapazität in ei-nem kostenbewussten wirtschaftlichenUmfeld erlauben.

Stefan Freundlieb

Kontakt:Prof. Dr.-Ing. Reinhold Noé,Institut für Elektrotechnik und Informati-onstechnik,Tel.: 05251/60 5823,E-Mail: [email protected],http://ont.upb.de/

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Entspannung nach der anstrengenden Arbeit: Die Forschergruppe um Prof. Noé am gemeinsamen Wandertag.

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Berichte Qualität in Studium und Lehre

Paderborner Universitätszeitschrift 2/2006

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Mit Blick auf die hinter einem Pader-borner QM-System stehenden Prozessehaben sich Fakultäten und Rektorat aufvier handlungsleitende Fragestellungen„Was sind die Ziele?“, „Wie wollen wirsie erreichen?“, „Wie stellen wir die Ziel-erreichung fest?“ und „Was müssen wirverändern?“ verständigt.

Die Gegenwart: Was ist bislang geschehen und wo stehen wir?Eine ständige Überprüfung der Qua-

lität in Studium und Lehre findet seit1996 auch in Form von Evaluationenstatt. An ihr haben sich alle Fakultätensowie zwei Drittel der Fächer beteiligt.Im Zuge des Bologna-Prozesses verlager-

te sich der Schwerpunkt der Qualitätssi-cherung sukzessive auf Akkreditierungs-verfahren. Die Universität besitzt seit2004 eine Evaluationsordnung, die je-weils nach rund zwölf Monaten neu aufden Prüfstand gestellt wird; die zurzeitgültige Ordnung verabschiedete der Se-nat im April 2006.

Die Universität versteht Qualitätssi-cherung als vielschichtigen Prozess, indem unterschiedliche Instrumentarienzur Anwendung gelangen. Hauptinstru-mente sind Evaluationen, Akkreditierun-gen, studentische Veranstaltungskritikensowie Absolventenstudien; sie werdenflächendeckend – je Lehreinheit unter-schiedlich intensiv – genutzt. Einen Kö-

nigsweg für die Bewertung der Qualitätin der Lehre sieht das Rektorat nicht.Feste Bestandteile sollten jedoch das„Messen an eigenen Zielen“, „Stärken-Schwächen-Analysen“, „Peer-Review-Verfahren“ und „Zielvereinbarungen“sein.

Die Zukunft: Wie geht es weiter?Im Rahmen eines 2004/2005 landes-

weit realisierten Ratings „QM-Systemeder Hochschulen in NRW“ belegte dieUniversität einen guten Mittelplatz, mithervorragender Bewertung der studenti-schen Beteiligung (Alleinstellungsmerk-mal) und der Aufforderung, verstärkteAnstrengungen mit Blick auf die Einbin-dung in Qualitätsziele bzw. Strategiender Universität zu unternehmen.

Rektorat und Fakultäten haben sich2005 deshalb auf das gemeinsame Erstel-len eines umfassenden QM-Konzeptesder Universität verständigt und erste Ar-beitsfelder sowie Kriterien erarbeitet. An-gestrebt wird eine deutliche Verzahnungvon Qualitätssicherung (Akkreditierung)und Qualitätsentwicklung (Evaluation)sowie des Locomotion-Teilprojektes„Prüfungs- und Modulverwaltung“. ImRahmen einer Ausschreibung suchte dieUniversität externe Unterstützung fürdie widerspruchsfreie Zusammenführungdieser vorhandenen Konzepte ebenso wiefür die Implementation des neuen QM-Systems. Das neue Qualitätsmanage-ment-System selbst soll in seiner Grund-struktur (Prozesse, Nachhaltigkeit,Steuerung, …) für alle Fakultäten glei-chermaßen verbindlich, aber offen für fa-kultäts- und fachspezifische Besonderhei-ten sein. Die erweiterte Hochschullei-tung sprach sich im Frühjahr 2006 füreine Kooperation mit dem CHE aus, ei-ne erste Arbeitssitzung mit Rektorat undFakultäten fand bereits statt.Dr. Bastian Filaretow

Kontakt:Universität Paderborn,Dezernat 3: Qualitätsmanagement, Studien- und Prüfungsangelegenheiten,Dr. Bastian Filaretow,Tel.: 05251/60 2566,Fax: 05251/60 3750,E-Mail: [email protected]

Ständige Verbesserung ist das Ziel

Die Universität hat sich dem Ziel verpflichtet, ein bedarfsgerechtes und

regional ausgewogenes Studienangebot mit einem hohen Anspruch an

Qualität sicherzustellen. Für die Universität ist es entscheidend, ihre

Leistungen entsprechend den Qualitätsansprüchen von Studierenden

und Lehrenden, aber auch von Arbeitgebern kontinuierlich zu über-

prüfen. Intendiert wird ein Qualitätsmanagement (QM)-System mit

dem Ziel der Effizienzerhöhung, der Kundenzufriedenheit (auch, aber

nicht nur Studierende) sowie des Erreichens der Zertifizierung und einer

guten Positionierung in Rankings.

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Universität optimiert Qualitätssicherung in

Studium und Lehre

An der Universität Paderborn findet eine ständige Überprüfung derQualität in Studium und Lehre statt.

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Berichte Informatik

Paderborner Universitätszeitschrift 2/2006

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Das Informatikjahr möchte die Neu-gier auf Informatik und das Interesse fürdie digitale Entwicklung in unserer Ge-sellschaft wecken. Ziel ist, das Bewusst-sein für die zahlreichen Anwendungenund Möglichkeiten der Informatik zuschärfen, die Bedeutung der Informatikfür den Wirtschaftsstandort Deutschlandzu verdeutlichen und die Faszination ei-ner noch jungen Wissenschaft zu vermit-teln.

Informatik ist überall! Wir bezahlenim Supermarkt mit der EC-Karte; wir fo-tografieren mit unserem Handy; wir tele-

fonieren über das Internet; wir lernenund arbeiten mit dem Computer; unsereAutos sind heute sicherer, komfortablerund umweltfreundlicher; Einblicke inden menschlichen Körper verbessern dieDiagnose in der Medizin – dank Infor-matik. Kaum eine andere Wissenschaftdurchdringt nahezu alle Bereiche unseresLebens. Auch und gerade dort, wo es kei-ner sieht. Die Informatik ist das Herz dermodernen Informationsgesellschaft. DieDisziplin entwickelt sich in rasantemTempo weiter und ermöglicht immerkleinere Produkte, immer schnellere Ab-

läufe und ist damit für die zukünftigewirtschaftliche WettbewerbsfähigkeitDeutschlands von zentraler Bedeutung.

Informatik für alle!Unter diesem Motto organisiert die

Universität Paderborn unter Feder-führung des Instituts für Informatik undmit Partnern aus Wirtschaft, Politik undBildung über 30 Veranstaltungen. Ziel-gruppen sind Schülerinnen und Schüler,Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Fach-leute aus Industrie und Wissenschaft so-wie die interessierte Öffentlichkeit. „Un-ser Ziel ist, die Informatik in der Öffent-lichkeit bekannter zu machen und dasThema mit all seinen Facetten stärker inden Mittelpunkt zu rücken“, so Prof. Dr.Gregor Engels, Verantwortlicher für dasInformatikjahr im Institut für Informa-tik. „Deshalb haben wir ein breit ge-fächertes Programm zusammengestellt.Damit möchten wir die Paderborner In-formatik vorstellen und ihre Bedeutungin der Region hervorheben.“

Am Leitbild der „Universität der In-formationsgesellschaft“ verdeutlicht Prof.Dr. Wilhelm Schäfer, Prorektor für For-schung und wissenschaftlichen Nach-wuchs, die zentrale Rolle der Informatikals Kerndisziplin in der Universität Pa-derborn: „Die Stärke der Paderborner In-formatik wird regelmäßig durch Spitzen-plätze in renommierten Rankings belegt.Es ist deshalb selbstverständlich, dass sichdie Universität im Informatikjahr enga-giert“, so Prof. Schäfer.

Universität bietet ein modernes StudiumVor allem junge Menschen sollen

motiviert werden, sich mit Informatik zu

Universität Paderborn istPartner im Informatikjahr

Das Herz der modernen Informationsgesellschaft

Dieses Jahr steht ganz im Zeichen der Informatik und ihrer Anwen-

dungen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

hat das Informatikjahr – Wissenschaftsjahr 2006 ausgerufen. Grund

genug für die Universität Paderborn und das Institut für Informatik, sich

daran zu beteiligen und ihre Stärken in dieser Disziplin der

Öffentlichkeit zu präsentieren.

Informatik für alle! – Das Motto des Informatikjahres der Universität wird „hochgehalten“ durch (von links)Prof. Dr. Gregor Engels, Prorektor Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Dr. Michael Laska, Prof. Dr. Uwe Kastens undProf. Dr. Gitta Domik.

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83 Teilnehmerinnen wurden von Prorektor Prof.Dr. Gilroy am GirlsDay begrüßt.

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Berichte Informatik

beschäftigen, denn es droht ein Mangelan Nachwuchskräften. Die Zahl der Stu-dienanfänger und -anfängerinnen in derInformatik geht seit einigen Jahrenzurück. Nach dem Boom der New Eco-nomy im Jahr 2000 folgte die Ernüchte-rung in der Branche und mit ihr ein ge-ringeres Interesse am Informatikstudium.Nach Schätzungen des Branchenverban-des BITKOM ist ein Fachkräftemangelin den nächsten Jahren absehbar. DieserRückgang gefährdet die InnovationskraftDeutschlands.

Die Paderborner Informatik setztdieser Entwicklung ein modernes Studi-um entgegen, das eine zeitgemäße Aus-bildung von hoher Qualität bietet. „DiePaderborner Informatikausbildung istführend in Deutschland“, sagt Prof. Dr.Uwe Kastens, Studiendekan der Fakultätfür Elektrotechnik, Informatik und Ma-thematik. Die Studiengänge verbindenfundierte Grundlagen mit anwendungs-naher Ausbildung. „Wir lehren Metho-den anstelle der in der Informatik flüch-tigen Techniken“, erklärt Kastens. Indus-trieanbindung, praxisnahe Ausbildungdurch Projektgruppen, Vermittlung vonSchlüsselqualifikationen, Lehrveranstal-tungen nach hohen Qualitätsmaßstäbenund Ausstattung auf technisch neuestemStand sind dabei selbstverständlich undmachen die Absolventen fit für die Be-rufstätigkeit. Als eine der ersten im Landbot die Universität bereits im Jahr 2001einen Bachelor in Informatik an – undder seit 2004 angebotene Bachelor- undMaster-Studiengang wurde als vorbild-lich akkreditiert. Auch der FakultätentagInformatik hat sich bei seiner Studien-

gangsempfehlung am Paderborner Mo-dell orientiert.

Schülerinnen und Schüler für die Informatik gewinnenIn der Öffentlichkeit herrscht oft ein

falsches Bild von Informatik und Infor-

matikberufen. Es wird nicht nur pro-grammiert – und Informatik findetlängst nicht mehr nur am Computerstatt. In einem modernen Mittelklasse-Automobil erledigen zum Beispiel ca. 70Prozessoren ihren Dienst und Handyssind längst zu Multimedia-Plattformengewachsen. Informatik-Produkte müssenzunehmend im Zusammenhang mit denBedürfnissen der Menschen, die sie be-nutzen, und den Bedingungen und Ab-läufen der Nutzungsumgebung betrach-tet werden. Aufklärungsarbeit ist nötig,um Informatik richtig zu verstehen undihren Stellenwert in der modernen Infor-mationsgesellschaft zu erkennen. Es istwichtig, sowohl die Attraktivität des Fa-ches als auch die beruflichen Perspekti-ven an den Mann und besonders an dieFrau zu bringen, denn die Zahl der In-formatikerinnen ist weiterhin recht ge-ring. „Drei Dinge sind zu klären: die Be-

rufsbilder der Informatik, die erforderli-chen Fähigkeiten und die Chancen aufdem Arbeitsmarkt“, sagt Prof. Dr. GittaDomik, Institut für Informatik. Deshalbbieten sie und ihre Kollegen spezielleVeranstaltungen an, um Schüler und ins-besondere Schülerinnen zu informierenund für die Informatik zu begeistern. „Esist wichtig, dass die positive Stimmungder Branche bei den jungen Menschenankommt“, betont Prof. Engels.

Informatik für den Wirtschaftsstandort PaderbornDurch eine enge Zusammenarbeit

zwischen Wirtschaft und Wissenschaftschließt sich der Kreis. Das Interesse derIndustrie an Kooperationen mit der wissenschaftlichen Forschung nimmt ste-tig zu. „Nicht ohne Grund“, sagt Dr.Michael Laska, Geschäftsführer der Fa-kultät für Elektrotechnik, Informatikund Mathematik. „Gerade der Austauschzwischen Wissenschaft und Wirtschaftsoll dazu beitragen, die exzellente Infor-matik für den heimischen Wirtschafts-standort zu nutzen. Industrie und Wis-senschaft können so wechselseitig von-einander profitieren. Ziel ist, Paderbornals führenden Technologiestandort inDeutschland weiter auszubauen“, so Dr.Laska weiter. Denn mit mehr als 280 Fir-men hat Paderborn – bezogen auf dieEinwohnerzahl – die höchste Dichte anIT-Unternehmen aller Großstädte inNordrhein-Westfalen. Dass der Techno-logietransfer funktioniert, belegen die er-folgreichen Public-Private-PartnershipsC-LAB, L-Lab und s-lab (lesen Sie dazuden Beitrag auf Seite 40, d. Red.). DieseKooperationen zeigen, wie interessantund praxisnah Informatikforschung inPaderborn ist.

All diese Aspekte werden im Infor-matikjahr präsentiert. Weitere Informa-tionen unter www.informatikjahr.upb.de

Kontakt:Prof. Dr. Gregor Engels,Institut für Informatik,Tel.: 05251/60 3337,E-Mail: [email protected]

Mitarbeiter von Prof. Dr. Gitta Domik präsentieren Augmented Reality Szenarien.

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Berichte Naturwissenschaften

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In den universitären Bachelor-Studi-engängen der Chemie kommen die Stu-dierenden mit der organischen Chemiezum ersten Mal im 2. oder 3. Semester inintensiven Kontakt, wenn sie in einer or-ganischen Grundlagenvorlesung mit demInhalt eines über 1 000 Seiten starken

einführenden Lehrbuches konfrontiertwerden. Die etwa zehn derzeit gängigenmodernen Grundlagenbücher der orga-nischen Chemie sind inhaltlich und qua-litativ alle sehr ähnlich, sodass neben derSprache die Beigaben zum Buch kaufent-scheidend werden.

Prof. Dr. Gregor Fels nutzte im Som-mersemester 2006 erstmals die Gelegen-heit, ein neuartiges System mit den ca.80 Teilnehmerinnen und Teilnehmernder organisch-chemischen Grundvorle-sung zu testen. Dafür stellte der VerlagWiley-VCH kostenlos das Webcompan-ion eines Organik-Lehrbuches zur Verfü-gung, in dem neben der elektronischenVersion des Buches eine Vielzahl multi-medialer Lern- und Lehrhilfen enthaltensind.

Link zum Text als große HilfeNach „Login“ in das Webcompanion

konnten die Studierenden auf das kom-plette Lehrbuch und die zugehörigenMultimediaelemente wie z. B. Animatio-nen von Reaktionen bzw. Eigenschaftenvon Molekülen, Tutorien und interakti-ve Übungen sowie 3D-Darstellungenvon Molekülen zugreifen. Darüber hin-aus gab es Übungen, die online zu lösenwaren. Der Fortschritt, also der Lerner-folg, konnte jederzeit von den Studieren-den, aber auch vom Übungsleiter einge-sehen werden. Besonders hilfreich war esdabei, dass festgelegt werden konnte, inwelchem Zeitfenster die Übungen zu-gänglich sind, wie viele Versuche für die

Die universitäre Ausbildung ist im Wandel. Wie in allen Bereichen der

Gesellschaft gibt es einen Trend zu einer verstärkten Nutzung multime-

dialer Produkte. Nicht gesichert ist aber bislang, ob sich dieser – vor

allem auch finanzielle – Aufwand für die Studierenden wirklich lohnt.

Chemiker der Universität Paderborn konnten im Sommersemester 2006

als eine von zwei deutschen Hochschulen ein so genanntes Webcom-

panion testen, das neben der elektronischen Buchversion multimediale

Lern- und Lehrhilfen bietet.

Cyberinfrastruktur fürdie Organische Chemie

Lernverhalten wird positiv beeinflusst

Diese grafische Oberfläche nutzten die Studierenden, um im Lehrbuch zu „blättern“ und Übungsaufgaben zu lösen.

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Paderborner Universitätszeitschrift 2/2006

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Berichte Naturwissenschaften

Lösung erlaubt sind, nach welchem Ver-such ein Link zum Text geöffnet wirdund ob nach dem letzten Versuch die Lö-sung erscheint. Prof. Fels: „Der Linkzum Text erwies sich als besondere Hilfe,da man direkt zu der relevanten Lehr-buchseite im Online-Buch geführt wird,auf der die zur richtigen Beantwortungder Frage entscheidenden Anregungenaufgeführt sind.“

Positive Beeinflussung im LernverhaltenFast alle Studierenden empfanden

diese Art des Lernens als Bereicherung.93,8 Prozent berichteten sogar, in ihremLernverhalten positiv beeinflusst wordenzu sein, 87,1 Prozent empfahlen, dasSoftwarepaket auch künftig in denGrundvorlesungen einzusetzen. Die eng-lische Sprache erwies sich nur für ein

Fünftel der Kursteilnehmer als Handi-cap. Lernsoftware bringt also einen quali-tativen Nutzen für Studierende und Leh-rende.

Wie könnte es nun weitergehen? Eineoptimale Lösung scheint ein deutschesLehrbuch, online und als gedrucktesWerk, begleitet von einem englischspra-chigen Webcompanion zu sein. Wennman dann noch im Rahmen der Vorle-sung PowerPoint-Folien in englischerSprache verwendet, kann man bei derVermittlung der fachlichen Inhaltegleichzeitig auch die englische Fachter-minologie einbringen. Für die Grundla-genveranstaltungen der Chemie, in de-nen man noch weitgehend auf einzelne,umfassende Lehrbücher zurückgreifenkann, ist das Webcompanion eine geeig-nete Cyberinfrastruktur zur stetigen Ver-besserung der Qualität der Lehre. Mankann auf die Einführung weiterer multi-medialer Lehrbuchprodukte gespanntsein.Stefan Freundlieb

Kontakt:Prof. Dr. Gregor Fels, Department Chemie, Tel.: 05251/60 2181, E-Mail: [email protected], http://chemie.upb.de/fels

Ausschnitt aus einer „Concept Unit“.

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Berichte Unternehmensgründung aus der Universität

Paderborner Universitätszeitschrift 2/2006

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Der PFAU in der GründungsphaseDie myconsult GmbH ist ein junges

Beratungsunternehmen, das sich auf dieOrganisations- und IT-Beratung für mit-telständische Betriebe spezialisiert hat.Wie alle Unternehmen verändern sichauch kleine und mittlere Unternehmenjeden Tag. Um effizient zu bleiben, müs-sen Arbeitsabläufe und IT diesen Verän-derungen flexibel angepasst werden.Durch genaue Analyse und individuelleBeratung erarbeitet das Spin-off Lösun-gen, die in Umfang und Intensität auf

den Mittelständler zugeschnitten sind.Zu den primären Dienstleistungenzählen die Analyse und Reorganisationzu Grunde liegender Unternehmensab-läufe, die adäquate Umgestaltung der be-stehenden IT-Landschaft, die Ein-führung neuer Informationstechnologiensowie ein begleitendes Projektmanage-ment.

Bis Ende letzten Jahres war das jungeUnternehmen direkt in der UniversitätPaderborn angesiedelt, da die Gründerim Rahmen des Existenzgründungspro-gramms PFAU des Landes NRW einer-

seits eine umfassende finanzielle Unter-stützung erhalten haben und andererseitsdie Infrastruktur der Universität nutzendurften.

Seit ihrer Gründung in 2003 hat sichdie myconsult GmbH zunehmend inOstwestfalen wie auch auf dem überre-gionalen Markt etabliert, was sich imkontinuierlichen Beschäftigtenwachstumauf derzeit 8 Mitarbeiter widerspiegelt.Anlässlich dieser Entwicklung bezog dasmyconsult-Team zum JahresbeginnBüroräume im architektonisch besondersansprechenden Haus des Architektur-büros Prof. Krawinkel & Partner in derKilianstraße 20 in Paderborn – getreudem Unternehmensmotto „Individuellwie Sie“.

Die Kooperation als SymbioseTrotz des Auszugs aus der Universität

Paderborn bleibt die myconsult GmbHweiterhin ihren Wurzeln treu und wird,auch zum Nutzen der regionalen Wirt-schaft, zukünftig die gewinnbringendeKooperation mit der heimischen Hoch-schule ausbauen. Themen wie zum Bei-spiel die simulationsgestützte Modellie-rung von Geschäftsprozessen stehen hier-bei ganz oben auf der Agenda.

Die Symbiose zwischen Wirtschaftund Wissenschaft kommt aber nicht nurdem Mittelstand, sondern auch den Stu-dierenden der Universität zugute, dennalle drei Gründer vermitteln ihr Wissenund ihre Erfahrungen im Rahmen vonunentgeltlichen Lehraufträgen. Außer-dem haben sich die drei Geschäftsführerder myconsult GmbH bereiterklärt, inKooperation mit Uniconsult, der Tech-nologietransferstelle der Universität, ihrExistenzgründungswissen in Form vonVorträgen an ebenfalls gründungsinteres-sierte Studierende weiterzugeben.

KontaktDr. Yvonne Groening,Geschäftsführerin der myconsult GmbH,Kilianstraße 20,33098 Paderborn,Tel.: 05251/68886622,E-Mail: [email protected],www.myconsult-team.de

Die myconsult GmbH, ein Spin-off des DS&OR Lab von Prof. Dr.

Leena Suhl, ist Anfang des Jahres ihren letzten Schritt auf dem Weg

zur unternehmerischen Unabhängigkeit gegangen. Gemeinsam mit

ihren Mitarbeitern haben die drei Gründer Dr. Yvonne Groening, Dr.

Stephan Kassanke und Dr. Markus Toschläger eigene Büro- und

Geschäftsräume gemietet. Zwei erfolgreiche Existenzgründungsjahre

mit Firmensitz Universität Paderborn liegen nun hinter ihnen.

Das myconsult-Team (v. l.): Niklas Klein, Dr. Stephan Kassanke, Matthias Roggen-kamp, Kai Dornseiff, Dr. Yvonne Groening, Birger Maekelburger, Dr. MarkusToschläger und Yuriy Shkonda.

Spin-off „myconsult GmbH“ hat neues Zuhause

„Auf, aber nicht davon!“

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Berichte Unternehmensgründungaus der Universität

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Berichte Wirtschaftswissenschaften

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probt und über das Projektende hinausan den drei russischen Standorten nach-haltig angeboten und durchgeführt. DieHerausforderung besteht dabei darin, eingemeinsames Verständnis von Manage-mentwissen zu entwickeln, das sowohlden Anforderungen von europäischenHandelspartnern genügt als auch derwirtschaftlichen, institutionellen undpersonellen Situation im heutigen Russ-land angemessen ist. Darüber hinausmüssen für jede der russischen Partner-universitäten Trainer und Dozenten aus-gebildet und Lehrmaterialien entwickeltwerden, um dieses Wissen im Rahmenvon Weiterbildungskursen an Fach- und

TEMPUS-Projekt „Managementwissen für den russischen Transportsektor“Zu Beginn des Jahres 2005 erhielt die

Universität Paderborn den Zuschlag fürdieses dreijährige Projekt der Europäi-schen Kommission. Zusammen mit Kol-legen der Fakultät für Management undOrganisation der Reichsuniversität Gro-

ningen, Niederlande, sowie der St. Pe-tersburger Staatlichen Transportuniver-sität, der Staatlichen Technischen Uni-versität Lipetsk und der FernöstlichenStaatlichen Transportuniversität Khaba-rovsk aus Russland werden bis Ende2007 Managementkurse für Fach- undFührungskräfte aus russischen Unterneh-men und Institutionen entwickelt, er-

Projektteam bei einem Besuch an der UniversitätPaderborn (v. l.): Sitzend: Dr. S. A. Balalaev, O.Grigorienko, O. Suslova, T. Liberman, N. Kokleva,Stehend: Prof. Dr. I. Prosanov, Dr. S. Tretiyak, E.Mokeychev, B. Liberman, Dr. N. Kostenko, Dr. G.Kaufmann, Prof. Dr. K. Rosenthal, Dr. B. Kovbasa,Prof. Dr. E. Dudkin, Dr. A. Popov, M. Gnedasch, V.Nikitin.

Europäisches Managementwissen

für den Fernen OstenKnow-how-Transfer als Basis für den Warenaustausch

Spricht man vom Fernen Osten, dann denkt man unwillkürlich an

China, Korea oder Japan – der Ferne Osten Russlands spielt in der

europäischen Wahrnehmung meist eine untergeordnete Rolle. Aus einer

strategischen Perspektive verdient aber gerade der Ferne Osten

Russlands besondere Aufmerksamkeit, denn hier beginnt die Transsibi-

rische Eisenbahn. Sie bietet die geeignete Verbindung, um Warentrans-

porte von und nach Fernost im Vergleich zum Seeweg signifikant zu

verkürzen und so Kosten und Risiken des Warenverkehrs mit Europa

erheblich zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es neben der

technischen Infrastruktur insbesondere modernen Managementwissens

vor Ort. Im Rahmen eines TEMPUS-Projekts der Universität Paderborn

arbeitet Prof. Dr. Klaus Rosenthal, Lehrstuhl für Marketing an der wirt-

schaftswissenschaftlichen Fakultät, daran, dieses Wissen zu entwickeln

und zu verbreiten.

Fernöstliche Staatliche Universität für Verkehrswe-sen Khabarovsk.

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Berichte Wirtschaftswissenschaften

Führungskräfte vermitteln zu können.Diese Aufgaben lassen sich nur in einemengen Dialog mit den russischen Part-nern bewältigen. Dazu werden an derUniversität in Paderborn und allen Part-neruniversitäten Trainerseminare durch-geführt, an denen jeweils auch Logis-tikunternehmen aus den jeweiligen Re-gionen teilnehmen. Der gemeinsamekulturelle Hintergrund von Russen undEuropäern erleichtert diesen Dialog –auch und insbesondere im Fernen Osten.

„Europäische“ Partner im Fernen OstenDer Ferne Osten Russlands umfasst

36 Prozent des russischen Staatsgebiets,jedoch leben dort nur 5 Prozent der Ein-wohner, die wiederum in wenigen Städ-ten konzentriert sind. Der Bezirk, der ge-meinsame Grenzen mit China, Koreaund Japan hat, war während der 70 JahreSowjetunion nicht nur für Ausländerverschlossen, sondern als militärischesSperrgebiet auch für die meisten russi-schen Staatsbürger verbotenes Land. DieBevölkerung ist originär westlichen, viel-fach europäischen Ursprungs (viele Bal-ten, Deutsche, Ukrainer, Weißrussen).Ihr Lebensgefühl lässt sich anschaulichdurch ein Sprichwort neueren Datumsbeschreiben: „Die Sonne braucht siebenStunden, um von Fernost nach Moskauzu gelangen, aber die Reformen habenfast sieben Jahre benötigt, um aus Mos-

kau nach Fernost zu kommen“. Umge-ben von asiatischen Kulturen und fernabvon den turbulenten Entwicklungen inMoskau und St. Petersburg haben siegroßes Interesse an direkten Kooperatio-nen mit Westeuropa. Ein Kooperations-partner im TEMPUS-Projekt von Prof.Rosenthal ist die Fernöstliche StaatlicheTransportuniversität in Khabarovsk.Khabarovsk ist Hauptstadt des föderalenBezirks Fernost der Russischen Föderati-on. Es liegt am Amur, dem Grenzfluss zuChina, ca. 400 km entfernt von der Küs-te des Pazifischen Ozeans. Unter denknapp 600 000 Einwohnern leben rund80 000 Studenten, die an acht Hoch-schulen studieren. Die Partnerhochschu-le wurde 1939 als Institut für Eisenbahn-ingenieure gegründet. Heute ist sie eineUniversität mit neun vorwiegend natur-wissenschaftlich-technisch ausgerichtetenFakultäten und Instituten mit etwa 15 000 Studierenden.

Die Rolle der Fernöstlichen Staatlichen Transportuniversität im ProjektDie Weiterbildung von Fach- und

Führungskräften aus Wirtschaft undVerwaltung spielt an deutschen Univer-sitäten bisher lediglich eine untergeord-nete Rolle. Dies ist in Russland anders.Traditionell sind es dort vor allem diestaatlichen Hochschulen und Akademi-en, die in enger Kooperation mit Unter-

nehmen und Behörden aus ihrer RegionWeiterbildungsprogramme auf hohemNiveau für deren Fach- und Führungs-kräfte entwickeln und anbieten. Im Rah-men des Projekts geht es speziell um dieEntwicklung und Durchführung vonManagementkursen für Fach- undFührungskräfte aus dem Transport- undLogistiksektor. Diese Branche hat geradefür den Fernen Osten Russlands großeBedeutung, denn von dort können dieWarenströme aus Japan, Korea und Chi-na mit erheblichem Zeitvorteil über dieTranssibirische Eisenbahn nach Europagelenkt werden. Dazu ist allerdings einspezifisches Management-Know-how er-forderlich, das weit über die Fähigkeithinausgeht, einen Gütertransport von Anach B zu organisieren. Es geht darum,die gesamte Logistikkette vom Hersteller,zum Beispiel in Japan, über die japani-schen und russischen Seehäfen, den Ei-senbahn- und Straßentransport ein-schließlich der Transitabwicklung biszum Empfänger, etwa in Paderborn, zusteuern und zu beherrschen. Neben spe-zifischen Kenntnissen aus dem Trans-port- und Logistikbereich sind dafürKenntnisse aus den Bereichen Unterneh-mensplanung und -steuerung, Personal-entwicklung und -führung, Finanzmana-gement, Marketing, Qualitätsmanage-ment, Informations- und Kommunikati-onsmanagement notwendig, um den ge-samten Prozess unter marktwirtschaftli-chen Bedingungen und hartem interna-tionalen Wettbewerb attraktiv für dieKunden gestalten zu können. Im Rah-men des Projekts erarbeitet die Partner-universität aus Khabarovsk gemeinsammit dem Projektteam von Prof. Rosen-thal und den anderen Projektpartnernaus den Niederlanden und Russland ent-sprechende Weiterbildungskurse, derenInhalte eng mit den Anforderungen derrussischen Transport- und Logistikunter-nehmen abgestimmt werden.

Kontakt:Dr. Guido Kaufmann,Tel.: 04551/969260,E-Mail: [email protected]

Mitglieder des Projektteams (v. l.): Dr. Sergey Tretiyak, Vjatscheslav Nikitin, Prof. Dr. Klaus Rosenthal,Prof. Dr. Luchien Karsten, Prof. Dr. Joz van der Werf, Dr. Guido Kaufmann, Dr. Nikolai Kostenko.

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Berichte Institut für Kunststofftechnik

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Auch viele Industriepartner beteili-gen sich an dem vom Bundesministeri-um für Bildung und Forschung geförder-ten Projekt. Dazu gehören die Maschi-nenhersteller Windmöller & Hölscher,Battenfeld Extrusionstechnik, Reifen-

häuser und emendo-tec. „Ohne die Un-terstützung der Industrie wäre es vielschwieriger, ein solches Projekt auf denWeg zu bringen“, sagt Ingo Rübbelke.Rund 300 000 Euro kostet die gesamteAnlage. Die Rohrextrusionslinie ist etwa

16 Meter lang. Damit gehört sie – vergli-chen mit Linien, die in der Industrie imEinsatz sind – zwar noch zu den Kleine-ren, aber wesentliche Prozesse lassen sichhier realistisch erforschen.

Neue Anlage spart Zeit und GeldNeu ist an der Maschine in Pader-

born, dass sich während der laufendenProduktion wichtige Parameter wie derRohrdurchmesser verändern lassen. „Bis-her ist es zumeist nötig, zur Kaliberum-rüstung die Anlage komplett zu stop-pen“, sagt Ingo Rübbelke. „Das kostetZeit und damit Geld.“

Ein Herzstück der Anlage ist der vonBattenfeld Extrusionstechnik zur Verfü-gung gestellte neue Einschneckenextru-der. Damit können nun umfangreicheRohrextrusionsversuche gemacht wer-den, deren Ergebnisse später in der In-dustriepraxis verwendet werden.

„Als Gesamtheit bietet die innovativeKombination zwischen schnell drehen-dem Extruder mit einer variablen Kali-brier- und Kühleinheit ideale Möglich-keiten bei der Versuchsdurchführung

Kunststoffe in vielen Facetten haben in den vergangenen Jahrzehnten

Einzug in alle unsere Lebensbereiche gehalten. Doch bevor Regen-

wasser durch Kunststoff-Dachrinnen fließt oder wir unser Früh-

stücksbrot in Plastikfolie wickeln können, sind viele Arbeitsschritte

nötig. Zunächst entsteht in der Regel aus dem Rohstoff Erdöl ein

Granulat. Aus diesem lassen sich dann verschiedenste Produkte

herstellen. Eine große Rolle spielen dabei Extruderanlagen, auf denen

das Granulat aufgeschmolzen, geformt und wieder in gewünschter

Form abgekühlt wird. Im Institut für Kunststofftechnik (KTP) an der

Universität Paderborn wird nach immer neuen Möglichkeiten

geforscht, die Extrusion zu optimieren. Im Rahmen eines Gemein-

schaftsforschungsprojektes zur Entwicklung eines neuen Werkzeug-

konzeptes zur Folien- und Rohrextrusion konnte jetzt unter der

Projektleitung von Ingo Rübbelke (31) eine Rohrextrusionslinie ange-

schafft werden, die zu den modernsten ihrer Art in Europa gehört.

Sebastian Kleineheismann (links) und Ingo Rüb-belke vom KTP überprüfen den Durchmesser derKunststoffrohre.

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Paderborner Rohrextrusionslinie setzt Maßstäbe

Industrie benötigt neue Lösungen

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Berichte Institut für Kunststofftechnik

und der Ausbildung von Studierendender Paderborner Kunststofftechnik“,heißt es in der Anlagenbeschreibung.Damit ist das KTP einmal mehr auf dembesten Weg, sich in der praxisnahen For-schung zu etablieren.

Das KTP an der Universität PaderbornIm Mittelpunkt der Forschung am

Institut für Kunststofftechnik (KTP) ste-hen verfahrenstechnische Beschreibun-gen und Analysen von Kunststoffverar-

beitungsprozessen, auf deren Basis Ent-wicklungen und Optimierungen durch-geführt werden können. Der direkteKontakt zu Industrieunternehmen er-möglicht einen hohen Technologietrans-fer, der zusammen mit den Forschungs-ergebnissen in Softwareprojekte einge-bunden wird. Das KTP entwickelt an-wendungsorientierte Simulationswerk-zeuge für alle Bereiche der Kunststoff-branche, die seit Jahren in der PraxisVerwendung finden. Die Softwaretoolsverhelfen dem Anwender zu einer schnel-len Problemlösung und ermöglichen ihmeine hohe Prozesstransparenz.

Heiko Appelbaum

Kontakt:Universität Paderborn,Institut für Kunststofftechnik (KTP),Dipl.-Ing. Ingo Rübbelke,Tel.: 05251/60 5351,E-Mail: [email protected],www.ktp.upb.de

Die Rohrextrusionslinie an der Universität Paderborn ist etwa 16 Meter lang.

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Berichte Nachgefragt

Paderborner Universitätszeitschrift 2/2006

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PUZ: Warum ist ausgerechnet Pa-derborn der Geburtsort von „Kunststoffein OWL“?

Dr.-Ing. Hans-Peter Heim: Die ak-tuellen Zahlen belegen, dass die Dichtevon Unternehmen, die in der Kunststoff-Branche tätig sind, in Ostwestfalen-Lip-pe sehr hoch ist. Da es seinerzeit noch

kein Netzwerk gab, welches Unterneh-men, Institutionen und die Wissenschaftgezielt verband, kam die Idee zur Grün-dung des Netzwerkes.

Die Universität Paderborn verfügtmit dem KTP über eine sehr hohe Kom-petenz im Bereich der Kunststofftechnik.Daher lag es nah, die Interessengemein-schaft hier zu gründen.

PUZ: Welche Bedeutung haben diePartner der Interessengemeinschaft?

Dr.-Ing. Hans-Peter Heim: DieWirtschaftsförderungsgesellschaft unddie IHKen haben die besten Kontakte zuden Unternehmen der Region. Ihnen istes auch wichtig, den WirtschaftsstandortOWL nach vorn zu bringen. Also profi-tieren alle von dem Netzwerk. Gemein-sam für unsere Region, das ist unsereStärke.

PUZ: Sind die Unternehmen offenfür die Netzwerk-Idee?

Annette Schmidt: Anfangs musstenwir unsere Ziele und den Nutzen von„Kunststoffe in OWL“ deutlich machen.Aber schnell haben die Unternehmen ge-merkt, dass es darum geht, Erfahrungenzu teilen und nicht, sich gegenseitig aus-zuspionieren. Letztendlich ziehen alle aneinem Strang. Und die Stärke der RegionOWL im Bereich der Kunststofftechno-logie herauszustellen, nützt allen Beteilig-ten.

PUZ: Und wie profitiert die Univer-sität Paderborn von dem Netzwerk?

Dr.-Ing. Hans-Peter Heim: GuteKontakte zu Unternehmen sind eine Ga-rantie für die Schaffung von Praktikums-plätzen. Aber auch Absolventen könnendavon profitieren, indem sie frühzeitigKontakt zum potenziellen Arbeitgeberknüpfen.

Außerdem können wir unsere For-schungsleistungen publik machen. Diesewiederum sind für die Unternehmen derRegion interessant. Öffentlichkeitsarbeitfördert hier gute Zusammenarbeit.

PUZ: Hat die Interessengemein-schaft „Kunststoffe in OWL“ eine Zu-kunft?

Annette Schmidt: Wir werden in dennächsten Monaten den bisherigen Wegevaluieren und den Bedarf analysieren.Aber so, wie es derzeit aussieht, wird dasNetzwerk weiter geführt.

Weitere Informationen im Internet:www.kunststoffe-in-owl.de

Kunststoffe in OWL

Ein regionales Netzwerk besteht die Bewährungsprobe

Vor etwa einem Jahr wurde in Paderborn das Netzwerk Kunststoffe in

Ostwestfalen-Lippe, OWL, gegründet. Koordiniert wird es vom Institut

für Kunststofftechnik (KTP) der Universität Paderborn.

Das Netzwerk bietet Unternehmen der Region, die in der Kunststoff-

branche tätig sind, eine gemeinsame Plattform. Mit dieser Plattform

werden unter anderem ein Erfahrungs- und Informationsaustausch

sowie ein Technologietransfer unter den Unternehmen und zwischen

der Universität und den Unternehmen ermöglicht. Wichtige Partner sind

die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn und die Industrie- und

Handelskammern Ostwestfalen zu Bielefeld sowie Lippe zu Detmold.

Koordinator ist Dr.-Ing. Hans-Peter Heim vom KTP, unterstützt wird er

von der Mitarbeiterin Annette Schmidt.

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Annette Schmidt Dr.-Ing. Hans-Peter Heim

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Berichte Gründerstudie veröffentlicht

Paderborner Universitätszeitschrift 2/2006

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Antworten auf diese Fragen ebensowie Handlungsempfehlungen zur Opti-mierung des Gründergeschehens liefertdie Gründerstudie, die in Kooperationmit dem Kreis Paderborn sowie derVolksbank Paderborn-Höxter eG an derUniversität Paderborn durchgeführtwurde. Grundlage der Studie sind dieDaten von 970 Absolventinnen und Ab-solventen ausgewählter Fachrichtungender letzten zehn Jahre. Seit August 2006bei der Transferstelle UNICONSULTim gedruckten oder elektronischen For-mat erhältlich, gilt die Studie als Weg-weiser in der Gründerförderung an derUniversität Paderborn. Einige interessan-te Ergebnisse werden an dieser Stellekurz vorgestellt.

Wichtige Bedeutung der Hochschule für die GründerBei etwa zwei Dritteln der befragten

Selbstständigen basiert die Gründung aufWissen, das direkt mit den Studieninhal-ten in Zusammenhang steht, die Rele-vanz des Studiums für die spätere Grün-dung lässt sich demnach als hoch einstu-fen. Doch nicht nur auf diese Weise lässtsich eine Verbindung zwischen Gründerund Hochschule nachweisen: Fast 50Prozent der Unternehmer pflegen nochheute den beruflichen Kontakt zu ehe-maligen Kommilitonen, bei 20 Prozentsind sogar ehemalige Studienkollegen alsMitarbeiter angestellt.

Zwischen Studium und Gründunghäufig erst BerufspraxisSowohl Studierende (Zweitstudium)

als auch wissenschaftliche Mitarbeiterzeigen ein großes Interesse am Thema„Selbstständigkeit“. Bei Letzteren ist die

Unternehmensgründung häufig schon inPlanung. Allerdings sammelt ungefährdie Hälfte aller Absolventen zunächst Be-rufspraxis und gründet erst nach demersten Angestelltenverhältnis.

Jeder zehnte Absolvent macht sich selbstständigDie Selbstständigenquote innerhalb

der Stichprobe liegt bei 10,8 Prozent.Während 119 Absolventen angaben, je-mals selbstständig tätig gewesen zu sein,führen 102 Teilnehmer der Befragungbis heute ihr eigenes Unternehmen.Hochgerechnet auf die Grundgesamtheitaller Absolventen der ausgewählten Wis-senschaftsdisziplinen im Zeitraum von1994 bis 2004 ergeben sich damit über 1 300 Gründungen. Die meisten der un-tersuchten Gründungen lassen sich dabeidem Bereich Wirtschaftswissenschaftenzuordnen.

Gründer schaffen mehr als 10 000 ArbeitsplätzeAuf Grundlage der Stichprobe lassen

sich jedem Gründer durchschnittlich 7,8geschaffene Arbeitsplätze zuordnen, wasmultipliziert mit den hochgerechneten 1 300 Gründungen eine Zahl von über10 000 geschaffenen Arbeitsplätzen be-deuten würde.

IT-Branche dominiert – Paderbornals bevorzugter StandortDer Großteil der Gründungen er-

folgt im Dienstleistungssektor, vor allemim Bereich IT. Der bevorzugte Standortder Gründungen ist mit einem Anteilvon ca. 80 Prozent das Land Nordrhein-Westfalen, wobei sich drei von zehn Un-ternehmen direkt im Kreis Paderborn

ansiedeln. Im IT-Bereich wird überpro-portional häufig in der Stadt Paderborngegründet.

Zusätzliches Gründerpotenzialdurch zielgenaue Maßnahmen erschließenZu den bedeutendsten Hemmnissen

einer Gründung zählt der Großteil derbefragten Absolventen das finanzielle Ri-siko, fehlende Marktkenntnisse, Schwie-rigkeiten bei der Aufbringung finanziel-ler Mittel und das fehlende Kontaktnetzzu möglichen Partnern. Die organisatori-sche Umsetzung der Gründung erfordertaus Sicht der Befragten den größten Be-treuungsbedarf, die Gestaltung unter-stützender Angebote sollte individuellzugeschnitten sein und praktische Bei-spiele und Erfahrungen zwecks bessererVerständlichkeit und möglicher Über-tragbarkeit hinzuziehen.

Diese und weitere Erkenntnisse stel-len die Basis für eine in Zukunft noch ef-fizientere Förderung von Existenzgrün-dungen aus der Universität Paderborndar.

Die ausführliche Auswertung dieserund vieler weiterer Erkenntnisse ist fürInteressierte bei der Technologie-Trans-ferstelle UNICONSULT der UniversitätPaderborn erhältlich.

Kontakt:UNICONSULT,Tel.: 05251/60 2076,E-Mail: [email protected],http://uniconsult.uni-paderborn.de

Jeder zehnte Absolventmacht sich selbstständig

… und schafft im Schnitt acht Arbeitsplätze

Welches Gründungsklima herrscht im Umfeld der Universität

Paderborn? Wie werden Gründer gefördert und vor allem:

Wie kann man sie noch besser unterstützen?

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Berichte Fakultät für Naturwissenschaften

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Berichte Paderborner Center for Parallel Computing (PC2)

Paderborner Universitätszeitschrift 2/2006

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Die Ressourcen des PC2 (Paderborn Center for Parallel Computing)

sind nicht nur innerhalb der Universität Paderborn und im NRW-

Verbund (RV-NRW) begehrt, sondern finden darüber hinaus auch

europaweit große Nachfrage. Derzeit wird im Europäischen Zentrum

für Hochenergiephysik (CERN) in der Nähe von Genf der Large

Hadron Collider (LHC) aufgebaut. Der 27 km im Umfang messende

LHC ist ein Beschleunigerring der Superlative. Mit ihm wird es

möglich sein, Protonen oder Bleikerne praktisch auf Lichtgeschwin-

digkeit zu beschleunigen. Neben den drei vorgesehenen Experi-

menten ATLAS, CMS und LHCb mit dem Schwerpunkt Proton-Proton

Kollision wird es auch ein spezielles Schwerionen-Experiment ALICE

geben, mit dem das Quark-Gluon-Plasma erforscht werden soll.

PC2 unterstützt Forscher des CERN

Entwicklung der IT-Infrastruktur des ALICE-Projekts mit Hilfe aus Paderborn

Teile des Detektors vom ALICE-Experiment unddes Beschleunigerrings.

Das ALICE-ProjektDer Start dieses Beschleunigers und

der Experimente ist für 2007 geplant. ImALICE-Projekt sind mehr als 90 Institu-te mit über 1 000 Forschern aus 29 Län-dern tätig. Allein der Detektor misst 16Meter im Durchmesser und ist 25 Meterlang mit einem Gesamtgewicht von etwa10 000 Tonnen. Während des Betriebswird ALICE etwa 2 Petabyte (2x1015

Bytes) Daten pro Jahr erzeugen. Diesenoch nie dagewesene Menge an Datenerfordert eine vollständig neue Vorge-

Mitarbeiter der Technischen Informatik des KIP(Kirchhoff-Institut für Physik) und des PC2 nachAuswertung der Testergebnisse.

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Paderborner Universitätszeitschrift 2/2006

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Berichte Paderborner Center for Parallel Computing (PC2)

hensweise bei der Analyse und Speiche-rung der Informationen. In mehrerenStufen werden diese Daten gefiltert,komprimiert und letztendlich verteilt aufmehrere Zentren abgespeichert. Dazuwird das so genannte LHC ComputingGrid (LCG), bestehend aus weltweit ver-teilten Rechnerressourcen, genutzt.

High Level Trigger sorgt für die DatenreduktionDirekt am Detektor sorgen eine spe-

zielle Hardware und das High LevelTrigger (HLT) System für die notwendi-ge Datenreduktion von 25 GByte/s auf1,2 GByte/s. Der HLT ist als ein LinuxPC Cluster bestehend aus bis zu 400 ein-zelnen Multiprozessor-Rechnerknotengeplant, das mit ungefähr 300 optischenVerbindungen an den ALICE-Detektorangebunden ist. Wie diese gewaltige Re-chen- und Speicherleistung überhauptrealisiert werden kann, ist bereits eineäußerst anspruchsvolle Aufgabenstellung.Soll dieses System zudem durch kosten-günstige Standardkomponenten aufge-baut werden, sind einige spannende tech-nologische Neuerungen auf unterschied-lichen Forschungsgebieten notwendig.

PC2 bietet ideale RechnerumgebungDie Forschungsgruppe von Prof. Dr.

Volker Lindenstruth (Kirchhoff-InstitutHeidelberg) beschäftigt sich unter ande-rem mit der Entwicklung der Kommuni-

kationssoftware innerhalb des HLT. Umim Vorfeld die von Prof. Lindenstruthentwickelte Architektur zu validieren,sind neben theoretischen Untersuchun-

gen auch praktische Tests notwendig.Nicht jedes Institut hat die dafür not-wendigen großen Rechnersysteme mitmehreren hundert Prozessoren zur Ver-fügung. Das PC2 bietet mit dem Anfangletzten Jahres installierten Hochleis-tungsrechner „Arminius-Cluster“ undseinen mehr als 400 Prozessoren auch fürdiese Art von Untersuchungen eine idea-le Rechnerumgebung. Mittlerweile fan-den im Rahmen der HLT-Evaluationumfangreiche Tests auf dem Arminius-Cluster statt. Mit Unterstützung derPC2-Mitarbeiter konnte das Team vonProf. Lindenstruth zeigen, dass die einge-setzte Kommunikationssoftware den ho-hen Anforderungen des ALICE-Experi-ments gewachsen sein wird.

Kontakt:Dr. Jens Simon,Tel.: 05251/60 6296,E-Mail: [email protected],www.upb.de/pc2

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Schematische Darstellung des Detektors vom ALICE Experiment.

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Berichte Medienwissenschaften

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Entstanden ist die Idee durch einesder wichtigsten Kommunikationsmittel:den Flurfunk. Die Initiatoren Dr. Bern-hard Weber, Dr. Thomas Strauch undMichael Ahlers berichten, sich „zwischen

Tür und Angel“ über die problematischeHandhabung der Musikrechte unterhal-ten zu haben. Um deren Wahrung küm-mert sich bei kommerzieller Musik die„Gesellschaft für musikalische Auf-

Der „Radical AudioPool“ archiviert Musik

Bundesweit einmaliges Projekt betreibt auch Karriereforschung

Mit einem bundesweit einmaligen Projekt haben Medienwissen-

schaftler der Universität Paderborn auf sich aufmerksam gemacht:

Mit dem Radical Audio Pool (R.A.P.) schaffen sie ein Portal für junge

Musiker und begleiten gleichzeitig wissenschaftlich deren Karrieren.

Erfolgreich stellten die Studierenden gemeinsam mit ihren Dozenten

in einer ersten zweistündigen Testsendung das Projekt der Öffent-

lichkeit vor. Die Reaktionen hierauf waren überwältigend: Von den

Lokalzeitungen über die Online-Redaktion des Westdeutschen Rund-

funks (WDR) bis hin zu Schweizer Onlinemagazinen waren alle Hörer

begeistert vom Projekt.

Wer kommt denn an so hohe Mikrofone? Kleineretechnische Probleme können Yvonne Götzl nichtschrecken.

Die Produktion einer Radiosendung erforderteine genaue Koordination und Zeitplanung:Moderator Thomas Coucoulis und Dr. ThomasStrauch (v. l.).

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Berichte Medienwissenschaften

führungs- und mechanische Vervielfälti-gungsrechte“ (GEMA), und das kannauch bei kleinen studentischen Filmensehr teuer werden. An der Universitätund in der Region gibt es aber genügendjunge Musiker, die noch am Anfang ihrerKarriere stehen und ihre Stücke gernezur Verfügung stellen.

Über 200 Musikfans arbeiten am Audio PoolUm lokale Bands zu fördern – und

die Kosten für die GEMA zu umgehen –arbeiten über 200 Musikfans zusammenam Audio Pool. „R.A.P. ist eine Web-Si-te mit Datenbank und Streaming-Server.Interessenten können sich also im Inter-net Musiktitel anhören und auf den eige-nen Computer herunterladen. Zusätzlichgibt es einmal im Monat eine Radiosen-dung, in der Studierende der Medienwis-senschaften Praxiserfahrung im Live-Rundfunk erwerben können“, erläutertMichael Ahlers. In dieser Sendung wer-den neue und interessante Titel undBands vorgestellt. Die Musikfarben ge-nannten Sparten sind „Krach“, „Massen-geschmack“, „Elektrokram“ und „Beat-geflüster“. Unter der Rubrik Wortsportwerden Berichte und Kurzfeatures in dieSendung eingebaut. Als radikal versteht

sich dieser Pool, weil keinerlei Vorgabenhinsichtlich des Stils oder der Qualitätgemacht werden.

Kreativer Untergrund aus der RegionIn der ersten Live-Sendung präsen-

tierten die sechs Moderatoren einenQuerschnitt des kreativen Untergrundsder Region – und entdeckten dabei eineerstaunliche Qualität. Keine der vorge-stellten Bands braucht sich zu verstecken,die gespielten Stücke sind von professio-nellen Studioaufnahmen nicht zu unter-scheiden. Weitere Highlights waren klei-ne Berichte, in denen lokale Bands vor-gestellt wurden, eine Homestory überden Künstler Florian Köhler und das Ra-diofeature „Mission to Mars“. Dr. Bern-hard Weber hatte in einem Praxis-Semi-nar die Aufgabe gestellt, eine der bislang

70 teilnehmenden Bands in einem Fea-ture vorzustellen. Auch durch die Aus-sicht, dass der beste Beitrag in der erstenSendung ausgestrahlt wird, hatte er dieMotivation der Teilnehmer geweckt:„Die Studierenden sind sehr engagiert andie Arbeit gegangen und haben durch-gängig sehr gute und kreative Beiträgeproduziert“, freut sich Dr. Weber.

Wissenschaftliche KarriereforschungBei soviel kreativem Potenzial stellt

sich die Frage, warum viele Künstlertrotz ihrer Ambitionen keinen nennens-werten kommerziellen Erfolg haben. Umhierauf die Antwort geben zu können,wird nun wissenschaftlich Karrierefor-schung betrieben. Ausgewählten Grup-pen wird eine professionelle Studioauf-nahme ermöglicht, um sie mit den glei-chen Chancen wie die Konkurrenten vonden großen Plattenfirmen ins Rennen zuschicken. Daneben werden Experten ausder Musikbranche eingeladen, die Tippsgeben sollen, was für den Sprung an dieSpitze alles beachtet werden muss.

Mit der Testsendung ist die erstePhase des Projekts abgeschlossen, nunmüssen die vielen guten Ideen in die Pra-xis umgesetzt werden. Der reguläre Sen-debetrieb, für den mit dem ebenfallsnoch jungen Campusradio L’UniCo (sie-he Seite 14, d. Red.) kooperiert werdensoll, startet im Herbst. Der Empfang istvorerst nur über das Internet möglich.Weitere Informationen zum R.A.P. so-wie zu den technischen Voraussetzungenfür den Empfang finden sich im Internetunter: http://www.radicalaudiopool.de

Stefan Freundlieb

Kontakt: Michael Ahlers,Tel.: 05251/60 2965,E-Mail: [email protected],http://www.radicalaudiopool.de

Die Moderatoren Stefanie Haupt und Stefan Cordes bei der ersten Live-Sendung des R.A.P.-Projekts. ImHintergrund lauscht Initiator Michael Ahlers.

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Berichte Software Quality Lab (s-lab)

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Das Software Quality Lab (s-lab) derUniversität Paderborn stellt sich dieserAufgabe. Ziel des s-lab ist, Unternehmenbei der Entwicklung qualitativ hochwer-tiger Softwareprodukte zu unterstützen.Der Impuls für gemeinsame Projekte

kommt dabei von den Unternehmen. Inenger Zusammenarbeit zwischen Wis-senschaftlern und Industriepartnern wer-den anwendungsorientierte und praxis-taugliche Lösungen entwickelt. Das Leis-tungsspektrum ist vielseitig: Es reicht

von der Planung und Durchführung vonForschungs- und Entwicklungsprojektenüber Technologiestudien bis hin zur ge-meinsamen Durchführung studentischerBachelor- und Masterarbeiten. Aber auchWeiterbildungsmaßnahmen für die In-dustrie, Anwender-Beratung und Soft-ware-Optimierung gehören zum Ange-bot des s-lab. Zielgruppe sind mittelstän-dische und große Unternehmen, die an-spruchsvolle Software entwickeln, z. B.für den Automobil- oder Finanzsektor.

Das Konzept ist klar und überzeugendNeu im s-lab ist die offene Struktur,

die eine Kooperation mit vielen Part-nern, insbesondere auch kleinen undmittelständischen Unternehmen, ermög-licht. Fünf Professoren aus dem Gebietder Softwaretechnik des Instituts für In-formatik haben das s-lab ins Leben geru-fen: Prof. Dr. Gregor Engels, Prof. Dr.Uwe Kastens, Prof. Dr. Hans Kleine Bü-ning, Prof. Dr. Franz Josef Rammig undProf. Dr. Wilhelm Schäfer. Ihre For-schungsgruppen bringen die notwendi-gen Kompetenzen ein. Bereits sechs asso-ziierte Industriepartner aus verschiede-nen Branchen liefern die praxisnahenFragestellungen. Dies sind die Unterneh-men dSPACE GmbH, Hella KGaA Hu-eck & Co., Sagem Orga GmbH, sd&mAG, S&N AG und UNITY AG. WeitereUnternehmen sind herzlich willkom-men.

Erfolgreicher Technologietransferals StandortfaktorVon einem funktionierenden Tech-

nologietransfer zwischen Universitätenund Unternehmen hängt viel für denWirtschaftsstandort Deutschland ab.Um die Zukunft als Hochtechnologie-standort zu sichern, müssen Forschungs-ergebnisse schnell in die Praxis übertra-gen werden. Fachkräfte müssen ausge-zeichnet und in ausreichender Zahl aus-gebildet werden. Hiervon profitierenGroßunternehmen wie Mittelstand glei-chermaßen. Das gilt für den Informatik-Standort Paderborn in besonderemMaße. Mit mehr als 280 Firmen hat Pa-derborn – bezogen auf die Einwohner-zahl – die höchste Dichte an IT-Unter-nehmen aller Großstädte in Nordrhein-Westfalen. Die Informatik der Univer-

Software-Qualität „Made in Paderborn“

Universität und Industrie entwickeln gemeinsam bessere Software

Wann immer wir unsere Bankgeschäfte über das Internet erledigen,

mobil telefonieren, mit Auto, Bahn oder Flugzeug unterwegs sind oder

im Krankenhaus mit moderner Medizintechnik in Berührung kommen:

Software spielt dabei eine entscheidende Rolle – Tendenz steigend!

Die Software sorgt dafür, dass die Produkte und die Abläufe einwand-

frei funktionieren. Eine hohe Qualität der Software ist dabei eine unab-

dingbare Voraussetzung. Eine Software ist dann qualitativ hochwertig,

wenn sie eine Vielzahl verschiedener Merkmale erfüllt. Sie muss

verlässlich und benutzerfreundlich sein, stabil und effizient ablaufen

und sicher sein gegenüber unbefugtem Zugriff. Dies zu gewährleisten

und zu messen ist eine große Herausforderung.

Initiatoren von „Paderborn ist Informatik“ (v. l.): Klaus Beverungen (S&N AG), Dr. ElkeRadeke (Incony AG), Prof. Dr. Gregor Engels (Universität Paderborn, s-lab), Heike Käferle(Team GmbH) und Martin Lüttke (WFG Paderborn).

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Berichte Software Quality Lab (s-lab)

sität gehört zu Deutschlands Top-Adres-sen, was renommierte Rankings regel-mäßig belegen. Die gebündelte Informa-tik-Kompetenz, die enge Zusammenar-beit des s-lab mit der Industrie und dieVernetzung mit dem Institut für Infor-matik der Universität bieten eine ausge-zeichnete Grundlage für erfolgreichenTechnologietransfer!

Unternehmen, Universität und Studierende profitieren gleichermaßen„Durch den permanenten Kompe-

tenz- und Technologietransfer zwischenWissenschaft und Industrie profitierenUnternehmen, Universität und Studie-rende gleichermaßen“, so Prof. Dr. Gre-gor Engels, Vorstandsvorsitzender des s-lab. „Wir helfen den Unternehmen beider Bewältigung ihrer softwarespezifi-schen Herausforderungen.“ Die Unter-nehmen verschaffen sich die notwendi-gen Wettbewerbsvorteile durch denschnelleren Einsatz innovativer Software-Lösungen. Die Herausforderungen derPraxis liefern der Universität neue Ansät-ze für ihre Forschung. Die Ergebnisse derZusammenarbeit fließen ein in die Leh-re. Studierende können in den Projektenmitarbeiten und erhalten eine ausge-zeichnete praxisnahe Ausbildung, die dieAnforderungen des Arbeitsmarktes her-vorragend abdeckt. So sind sie zukünftigattraktive Mitarbeiter für die Unterneh-men.

Initiative „Paderborn ist Informatik“„Wir suchen den Schulterschluss mit

den hiesigen Unternehmen, um denStandort Paderborn zu stärken und dieZusammenarbeit weiter auszubauen“, soStefan Sauer, Geschäftsführer des s-lab.Dazu hat das s-lab gemeinsam mit denUnternehmen Incony AG, S&N AG,

Team GmbH und der Wirtschaftsförde-rungsgesellschaft (WFG) Paderborn dieInitiative „Paderborn ist Informatik“ ge-gründet. Die Initiative will ein bleiben-des Bewusstsein für die Bedeutung derInformatik für den WirtschaftsstandortPaderborn und die heimische Regionschaffen. „Wir wollen den Namen derInitiative als ein Markenzeichen für dieInformatik in Paderborn etablieren“, sagtSauer. Ziel ist, der Öffentlichkeit zu zei-gen, wie viel Informatik-Kompetenz inder Stadt steckt. Denn die PaderbornerUnternehmen und die Universität tragenmaßgeblich zur Gestaltung der Wirt-schaft, aber auch zur Gestaltung des ganzpersönlichen Alltags bei.

Erste Aktionen laufen bereits, weiteresind bis in das Jahr 2007 hinein geplant.Dazu gehört z. B. eine Reihe von Tagender offenen Tür. Unter dem Motto In-

formatik zum Anfassen möchten sich In-formatikfirmen und das s-lab vorstellenund ihr vielfältiges Leistungsspektrumanschaulich und verständlich näher brin-gen. Zielgruppe sind neben Fachpubli-kum und Studierenden insbesondereauch alle Paderborner Bürgerinnen undBürger.

Der Erfolg des s-lab unterstreicht ein-mal mehr: Paderborn ist ein ausgezeich-neter Informatikstandort und innovati-ver Technologietransfer ist „Made in Pa-derborn“!

Kontakt:Stefan Sauer,Geschäftsführung des s-lab,Tel.: 05251/60 5390,E-Mail: [email protected],www: s-lab.upb.de

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Berichte Paderborner Lehrerausbildungszentrum (PLAZ)

Paderborner Universitätszeitschrift 2/2006

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterdes Comenius-EU-Projekts LinE – Leh-rer und Lehrerinnen in Europa reistenim Mai anlässlich einer Projekttagung in

die rumänische Hauptstadt Bukarest, umdie Kolleginnen und Kollegen aus denübrigen projektbeteiligten Ländern zutreffen. In Bukarest stand für die Pader-

borner Gruppe, die sich aus Angehörigendes Erziehungswissenschaftlichen Insti-tuts, des Paderborner Lehrerausbildungs-zentrums (PLAZ) und des AkademischenAuslandsamtes zusammensetzte, vor al-lem die inhaltliche und organisatorischeArbeit am Konzept einer internationalenProjekttagung im Vordergrund.

Neben der Planungsarbeit blieb aller-dings noch genügend Zeit, rumänischeSchulen kennen zu lernen und sich mitden Kolleginnen und Kollegen über ihreArbeit auszutauschen. Unter anderembesuchte die LinE-Gruppe das Goethe-Kolleg, die Schule der deutschen Min-derheit in Bukarest, mit Deutsch als Un-terrichtssprache.

Europakompetenz mit Leben und Inhalt füllenAm LinE-Projekt, das seit Oktober

2004 an der Universität Paderborn koor-diniert wird, sind Angehörige von Bildungsinstitutionen in Dänemark,Schweden, Finnland, Deutschland,Österreich und Rumänien beteiligt. Zieldes Projekts ist es, das Konzept der Euro-pakompetenz mit Leben und Inhalt zufüllen. Zu diesem Zwecke werden Stu-dierenden Praktika in einem der sechsLänder ermöglicht, Lehrerinnen undLehrer statten ihren Kolleginnen undKollegen Besuche ab und schließlich ent-wickeln die LinE-Mitarbeiterinnen undMitarbeiter während halbjährlicher Zu-sammenkünfte in jeweils einem der sechsLänder den Projektgedanken weiter: Wasist Europakompetenz? Was bedeutet sie– über die klassischen Aspekte Geschich-te, Sprache, Kultur, Traditionen und dasWissen um die Regionen des Kontinents– in der Lehrerausbildung? Wo wird Eu-ropakompetenz benötigt, welche Bedeu-tung hat sie im jeweiligen Land?

Nebenjob: Lehrer geben NachhilfeIm März absolvierte Judith Knapp-

stein, Paderborner Lehramts-Studentinder Fächer Englisch und Chemie, ihrSchulpraktikum in der LinE-Partner-Ins-titution in Bukarest. Sie stellte fest, dasses in Rumänien nicht besonders attraktivist, Lehrerin oder Lehrer zu sein, da dieLöhne mit etwa 200 Euro sehr geringsind und mit den westlich orientierten,steigenden Kosten nicht in Einklang zu

Auf den Spuren der Europakompetenz in

Rumänien Den EU-Beitritt vor Augen

Als EU-Erweiterungs-Kommissar Olli Rehn im Mai 2006 der Europäi-

schen Kommission seinen Monitoring-Bericht vortrug, da beschei-

nigte er dem Beitrittskandidaten Rumänien, er arbeite hart an der

Behebung der Mängel im Lande, um Kriterien für den EU-Beitritt zum

1. Januar 2007 zu erfüllen. Der politische und wirtschaftliche Wandel

in dem Land am Schwarzen Meer sei ein bemerkenswerter Erfolg, der

allen in der Europäischen Union zugute komme. Wie europäisch die

Menschen in Rumänien leben, handeln und empfinden, davon

konnte sich im gleichen Monat eine Gruppe der

Universität Paderborn selbst ein Bild machen.

Die LinE-Gruppe mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Dänemark, Schweden,Finnland, Österreich, Rumänien und Deutschland vor dem Goethe-Kolleg inRumäniens Hauptstadt Bukarest.

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Paderborner Universitätszeitschrift 2/2006

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Berichte Paderborner Lehrerausbildungszentrum (PLAZ)

bringen sind. Deshalb haben die meistenLehrerinnen und Lehrer noch weitereJobs, z. B. Nachhilfe geben.

Unabhängig davon wird in Rumäni-en großer Wert auf eine gute Ausbildunggelegt, da sie für die junge rumänischeGeneration oftmals die einzige Möglich-keit bietet, aus dem Land und den nochimmer bestehenden Missständen heraus-zukommen. „Ich bin auf Klassen getrof-

fen, bei denen der Lerneifer so groß war,wie ich ihn in deutschen Schulen nochnie gesehen habe“, berichtet JudithKnappstein. Trotz allem sei der Unter-richt, verglichen mit den Maßstäbenhierzulande, meist nicht sehr pädago-gisch und didaktisch orientiert. „Wäh-rend man bei uns versucht, die Schülermit Gruppenarbeiten und möglichst in-dividuellen Lernmöglichkeiten zu moti-

vieren, ist es in Rumänien noch immerüblich, dass der Lehrer vor der Klassesteht und Monologe hält oder der Unter-richtsstoff für Klausuren einfach auswen-dig gelernt wird, ohne praktische An-wendungen zu hinterfragen“, beobachte-te die Studentin.

Wenn auch der Aspekt der Hand-lungsorientierung bei der Unterrichtsge-staltung keine so große Rolle zu spielenscheint, gab es dennoch genügend Neuesund Interessantes in dem bis dahin unbe-kannten Bildungssystem zu entdecken,so dass Judith Knappstein ihren Aufent-halt in Rumänien als große Bereicherungund wertvollen Beitrag zu ihrem Lehr-amtsstudium empfunden hat. Innereund äußere Grenzen zu überwinden,stellt sich als eine attraktive Herausforde-rung für künftige Lehrerinnen und Leh-rer in Europa dar.

Kontakt: Paderborner Lehrerausbildungszentrum(PLAZ), Bianka Gehler, Tel.: 05251/60 3669, E-Mail: [email protected]

Im Stadtbild von Bukarest ist die Vergangenheit unter dem Ceausescu-Regime, während dessen auchStraßenzüge wie dieser gebaut wurden, noch immer deutlich erkennbar.

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Kein ganzes Jahr war seit der Grün-dung der International Research Trai-ning Group „Geometry and Analysis ofSymmetries“ vergangen, als die Mathe-matiker aus Metz und Paderborn mit ei-ner international besetzten „SummerSchool“ ihre erste öffentliche Tagung er-folgreich durchführen konnten.

Im Schloss Reisensburg in Günzburg,dem Tagungszentrum der UniversitätUlm, trafen sich Mitglieder und Gästedes deutsch-französischen Kooperations-projektes, um sich 12 Tage lang mit Fra-gen der Repräsentationstheorie zu be-schäftigen. Als Hauptredner konnten diedrei renommierten Forscher BernhardKeller (Université Paris VII), ToshiyukiKobayashi (Research Institute of Mathe-matical Sciences, Kyoto) und MaciejZworski (University of California, Berke-ley) gewonnen werden. Ergänzt wurdendiese Vorlesungen durch Vorträge der an

der International Research TrainingGroup (IRTG) beteiligten Professorenaus Metz und Paderborn sowie einigerDoktoranden dieses englischsprachigenPromotionsstudiengangs.

Zu den über 40 Teilnehmern derSummer School „Microlocal and Geo-metric Methods in Representation Theo-ry“ gehörten neben den Mitgliedern derIRTG aus Metz und Pa-derborn auch fortge-schrittene Studierendeund junge Doktorandenweiterer Universitätenaus Australien, Däne-mark, Deutschland,Frankreich, Holland,Italien, Luxemburg,Rumänien, Schwedenund den USA. Damitkonnte zugleich einwichtiges Ziel der Sum-

mer School, die internationale Vernet-zung des eigenen wissenschaftlichenNachwuchses, erreicht werden. Außer-dem wurde mit mehreren Teilnehmernder Summer School verabredet, dass sieihre persönlichen Netzwerke über diekünftigen Ausschreibungen der IRTGinformieren werden. Ein Erfolg, der si-cher auch die Geldgeber, die DeutscheForschungsgemeinschaft und dieDeutsch-Französische Hochschule, freu-en dürfte.Martin Decking

Mathematische Sommerschule vernetzt Nachwuchs international

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Die Teilnehmer der Summer School „Microlocal and Geometric Methodsin Representation Theory“.