Überlegungen zur nationalen Selbstbestimmung Chinas · PDF fileVölkerrecht und...

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Georg-August Universität Ostasiatisches Seminar Göttingen Waldweg 26 37073 Göttingen Göttinger Vorträge zum modernen China Überlegungen zur nationalen Selbstbestimmung Chinas 1895-1919 Völkerrecht und Geopolitik im Widerstreit Dr. Marc Matten Juniorprofessor am Lehrstuhl für Sinologie der Universität Erlangen-Nürnberg Ort: Waldweg 26, ERZ 0138 Termin: 30. April 2010, 12.15 Abstract Der Vortrag versucht eine nähere Betrachtung der Genese der Idee der nationalen Selbstbestimmung im spätkaiserlichen und frührepublikanischen China. Es wird gefragt, wann, warum und auf welche Weise dieses politische Ideal unter chinesischen Intellektuellen rezipiert wurde, und wie daraus die noch heute zu beobachtende Versessenheit auf Wahrung der eigenen nationalen Souveränität erwuchs. Es wird argumentiert, daß die Bestimmung dieses Ideals nicht allein durch das positivistische Völkerrecht erfolgte, sondern geopolitische Überlegungen eine ebenso signifikante Rolle spielten, als in den zwei Jahrzehnten nach dem ersten Sino-Japanischen Krieg 1894/95 Raumtheorien – wie etwa die Monroe Doktrin – den nationalen Raum wie auch die globale Verortung Chinas auf neue Weise definierten.

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Georg-August Universität Ostasiatisches SeminarGöttingen Waldweg 26

37073 Göttingen

Göttinger Vorträge zum modernen China

Überlegungen zur nationalen Selbstbestimmung Chinas 1895-1919Völkerrecht und Geopolitik im Widerstreit

Dr. Marc Matten Juniorprofessor am Lehrstuhl für Sinologie der Universität Erlangen-Nürnberg

Ort: Waldweg 26, ERZ 0138Termin: 30. April 2010, 12.15

AbstractDer Vortrag versucht eine nähere Betrachtung der Genese der Idee der nationalen Selbstbestimmung im spätkaiserlichen und frührepublikanischen China. Es wird gefragt, wann, warum und auf welche Weise dieses politische Ideal unter chinesischen Intellektuellen rezipiert wurde, und wie daraus die noch heute zu beobachtende Versessenheit auf Wahrung der eigenen nationalen Souveränität erwuchs. Es wird argumentiert, daß die Bestimmung dieses Ideals nicht allein durch das positivistische Völkerrecht erfolgte, sondern geopolitische Überlegungen eine ebenso signifikante Rolle spielten, als in den zwei Jahrzehnten nach dem ersten Sino-Japanischen Krieg 1894/95 Raumtheorien – wie etwa die Monroe Doktrin – den nationalen Raum wie auch die globale Verortung Chinas auf neue Weise definierten.