Berlinerin malt Kuh um Kuh –und packt im Kuhstall...

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WALLIS Walliser Bote Dienstag, 27. Dezember 2016 8 Kultur Wallis Weitere Kulturveranstaltungen: www.kulturwallis.ch www.1815.ch OBERWALLIS 27. 12. 2016–03. 01. 2017 | Lesung, Musik, Theater Binner Kulturabende Gemeindesaal, Saal des Hotel Ofen- horns und pfarrkirche, Binn je nach Anlass 27. 12. 2016, Schriftstellerin S. Corinna Bille, 17.00 Uhr 27. 12. 2016, Italienische Diminutio- nen, Arien und Instrumentalmusik des späten 16. und frühen 17. Jh., 21.00 Uhr 28. 12. 2016, M’poli phon: Klarinetten- konzert mit Sabine Gertschen und Monika peter, 17.00 Uhr 28. 12. 2016, Die Schätze der Drei Könige mit Melanie Veser, Sopran; Hilmar Gertschen, Orgel; Gabriele Gertschen, 21.00 Uhr 29. 12. 2016, Limmericks und Gräng- jer Geschichten mit pfarrer Eduard Imhof, 17.00 Uhr 29. 12. 2016, «FACETTENreich», Kon- zert mit Michaela Gurten (Gesang) und Jean-Jacques Schmid (Klavier), 21.00 Uhr 30. 12. 2016, Klavierkonzert Chopin mit Jean-Jacques Schmid, 17.00 Uhr 30. 12. 2016, Lesung und Jazz-Musik mit Barbara Heynen, Manuel Mengis, und Speedy alias Gilbert Jossen, 21.00 Uhr 31. 12. 2016, «Vam Ghornutu» – Teufelssagen aus dem Wallis mit Andreas Weissen, 17.00 Uhr 31. 12. 2016, Jazz Serenaders, 21.00 Uhr 01. 01. 2017, Attila Vural, 17.00 Uhr 01. 01. 2017, Neoländler, 21.00 Uhr 02. 01. 2017, Beat Tenisch: Leben im winterlichen Binntal, einst und heute, 17.00 Uhr 02. 01. 2017, Oper – Musical – Romanze – Volksmusik, Konzert mit Zbigniew Stepniak, 21.00 Uhr 03. 01. 2017, peter und der Wolf: Tarlo Quintett und Beat Albrecht, 17.00 Uhr 27. 12. 2016 | Konzert Vocalisti Weihnachtskonzert 2016 pfarrkirche Obergesteln, 17.00 Uhr 28. 12. 2016 | Konzert und Lesung 90. Todestag von Rainer M. Rilke Konzert mit der Schola und Lesung «Requiem für eine Freundin» Fondation Rilke – Kirche Sainte- Catherine, Siders, 19.00 Uhr 30. 12. 2016 | Konzert Silvester-Konzert mit dem Volksmusikensemble apartig Festival Musikdorf Ernen Tellenhaus, Ernen, 20.00 Uhr 27. 12. 2016–30. 01. 2017 | Ausstellung Birgit Pollkläsener Bergbahnen, Kunsträume Zermatt Backstage Hotel, Zermatt Täglich von 17.00–23.00 Uhr 27. 12. 2016–24. 03. 2017 | Ausstellung Reklame Lötschental in der Werbung – Mittwoch, Donnerstag, Freitag 15.00–17.00 Uhr Sonderöffnung: 26.–31. Dezember 2016: täglich 15.00–17.00 Uhr 1. Januar 2017: geschlossen 27.12.2016–15.01.2017 | Ausstellung Pascal Seiler/ Carlo Schmidt Le Manoir de la Ville de Martigny Dienstag–Sonntag, 14.00–18.00 Uhr Geschlossen am 31. 12. 2016 und 01. 01. 2017 Literatur | Arno Camenisch in Jeizinen Lesung aus «Die Kur» JEIZINEN | Morgen Mittwoch liest der Bündner Autor und Perfor- mer Arno Camenisch im «Kultur- punkt jeizinen» aus seinem Ro- man «Die Kur». Die Lesung beginnt um 20.00 Uhr. Die Rückfahrt mit der Seilbahn nach Gampel ist garantiert. Der Roman «Die Kur» ist ein tief- gründiges, abgrund-komisches Buch über die Liebe und den Tod. Mit der gleichen Originalität, mit welcher Arno Camenisch seine Wort- und Bildsprache kreiert, trägt er auch seine Texte vor – in sei- nem unvergleichlichen, melancholisch- humorvollen «Camenisch-Sound». Zu- dem liest der Bündner in Jeizinen aus sei- nem neuesten Buch «Die Launen des Ta- ges». Zu hören gibt es dabei Geschichten, die mit Witz und Tempo von menschli- chen und allzumenschlichen Begegnun- gen und Verhängnissen erzählen. | wb Kult. Arno Camenischs Lesungen sind Kult. FOTO RALpH IMSTEpF Fackelzug und Messe LEUKERBAD | Morgen Mittwoch findet der traditionelle Fackelzug um 17.00 Uhr ab der Sportarena Leukerbad nach Bodmen statt. Bei der Kapelle in Bodmen ist um 18.00 Uhr die Festmesse zu Ehren der hl. Familie angesagt. Kunst | Theresa Beitl malt seit 14 Jahren Kühe und stellt momentan in Geschinen aus Berlinerin malt Kuh um Kuh – und packt im Kuhstall an GESCHINEN | Möchten Sie gerne eine Kuh sein? Diese Frage ei- ner Frau zu stellen – so etwas riecht nach Frechheit. Aller- dings nicht, wenn sie sich an Theresa Beitl richtet. Denn diese Künstlerin malt seit Jah- ren schon… Kühe. LOTHAR BERCHTOLD «Nein, ich möchte ich sein», beant- wortet die 53-jährige deutsche Kunst- malerin die Frage nach einem «Kuh- Leben». Worauf sie jedoch hinweist: Motive und Sujets eines Gemäldes las- sen sich immer auch als Projektionen ihrer Macherinnen und Macher auf- fassen. «Das sieht bei mir natürlich etwas blöd aus», sagt sie. Und lacht. «Die Kuh ist mein Krafttier» Theresa Beitl, Kunstmalerin Vor 14 Jahren malte Theresa Beitl ihr erstes Kuh-Bild. «In Montafon, der Heimat meines Vaters, war es», erin- nert sie sich und erzählt: «Zwei Rin- der standen da auf einer Anhöhe, sie schienen zu schmunzeln, hatten et- was Neckisches an sich. Das Ganze sah aus wie ein Gemälde – und inspi- rierte mich.» «Teil der Natur – wie der Mensch auch» Seit jenem Tag malt die Künstlerin mit Lebensort Berlin Kuh um Kuh. Und stellt ihre Bilder regelmässig aus. Momentan tut sie dies in der «Mühle» zu Geschinen: «Königinnen von Berg und Tal» lautet der Titel der Werk- schau, die bis zum 31. März mit Öl-/ Acrylgemälden, Tuschezeichnungen sowie Drucken aufwartet. Zufall ist es nicht, dass Theresa Beitl im Oberwal- lis ausstellt. Weilte sie doch vor rund zweieinhalb Jahren als «Artist in Resi- dence» in Bellwald. Als Gast des Ver- eins «artbellwald.ch» arbeitete sie drei Monate lang im Atelier Kirchens- tadel. Und die Verbundenheit mit dem Wallis blieb erhalten. Was ihr die Kuh bedeutet – The- resa Beitl muss nicht lange nachden- ken: «Die Kuh ist mein Krafttier», sagt sie, «sie ist ein Teil der Natur wie der Mensch auch.» Nahrungsspenderin, Landschaftspflegerin, Identitätsstif- terin – dies sind weitere Begriffe, für welche die Kuh steht. «Kühe erden dich, fordern Kontakt ein» Eine Kuh malen ist das eine, eine Kuh melken das andere: Schon mal gemolken, Theresa Beitl? «Hab ich», antwortet die Berlinerin, der auch die Stallarbeit mit Mistgabel alles andere als fremd ist. «Kühe erden dich, fordern Kontakt ein», betont sie und spricht vom «Mikrokosmos auf dem Hof», wenn Landwirtschaft zum Thema wird: Alles verläuft in einem Kreislauf, hier ist jene Struk- tur gegeben, die etwas Gesundes an sich hat, findet sie. In ihren Bildern würdigt There- sa Beitl denn auch nicht nur jenes Tier, dem sie «Urgewalt und Sanft- heit» zuschreibt. Sie bricht nämlich mit ihrer Kunst auch eine Lanze für die Landwirtschaft. Weil sie weiss, wie viel Arbeit und Idealismus ein Bauernleben abverlangt, weil ihr nicht egal ist, woher ihre Lebensmit- tel kommen. Die Grossstadt Berlin ist Lebens- uns Arbeitsort der Künstlerin. Trifft sie denn hier auch auf Kühe? «Es gibt schon Leute mit Geld, die sich Kühe leisten und diese auf Weiden ausser- halb von Berlin halten. Diese Leute se- hen sich selbst vor allem als Land- schaftgärtner», antwortet sie und meint: «Mich zieht es allerdings mehr in die Berge als auf die Wiesen rund um Berlin.» «Die Anatomie muss stimmen, doch…» Die Kuh-Porträts, die im Atelier der Künstlerin entstehen, sind in kräfti- gen Farbtönen gehalten: Die «Kraft der Tiere» widerspiegelt sich in der «Kraft der Farben». «Ich male nicht realistisch, sondern eher expressiv», bemerkt die Künstlerin. Doch Aus- gangspunkt eines jeden «Kuh-Bilds» in Öl und Acryl liefert immer der Realismus. «Die Anatomie muss stimmen – doch dann kommt die Farbe, Schicht um Schicht», erklärt Theresa Beitl über ihre Arbeitswei- se. Farbkontraste lassen Tiefe im Bild entstehen, machen das Gemäl- de lebendig. Sie sei oft recht lange mit einem Bild beschäftigt, arbeite oft in Serien, erklärt sie zu ihrer Malkunst. Ruhiger daher kommen die Tuschezeichnungen, die There- sa Beitl den Kühen widmet. Diese Bilder sind in Hell-Dunkel-Tönen ge- halten, statt Porträts sind hier gan- ze Kühe verewigt. Was all den Kuh- Bildern gemeinsam ist: Es ist nicht die Idylle, welche die Künstlerin in- teressiert, sondern das Indivuduelle einer jeden Kuh ist, was sie an- spricht. Und in Kunst kleidet. Individualität statt Idylle. Theresa Beitl vor ihren «Kuh-Bildern» in der «Mühle» in Geschinen: Nicht Idylle, sondern Individualität verewigen. FOTO WB Backen im Holzofen MÜHLEBACH | Zum Jahresende wird der alte Holzbackofen in Mühlebach noch zweimal in Be- trieb genommen. Am 30. Dezem- ber wird nach alter Tradition Brot gebacken, und am 31. Dezember lädt der Landschaftspark Binntal Einheimische und Gäste ein, un- ter der Leitung von Beatrice Grichting eine feine «Chouera» zu backen. Am Freitag, 30. Dezember, ist es wieder so weit. Um 9.30 Uhr wird der Sauerteig angesetzt und der Ofen eingeheizt. Nachmittags werden die Brote und Zöpfe ge- formt, gebacken und später ver- kauft. Besucherinnen und Besu- cher sind den ganzen Tag über herzlich willkommen. Der Besuch ist gratis. Es gibt Speis und Trank zu kaufen. Am Samstag, 31. Dezember, kann man im alten Backhaus in Mühle- bach unter der Leitung von Bea- trice Grichting selbst eine feine Cholera backen und gemeinsam mit den anderen Teilnehmern ge- niessen. Die Veranstaltung be- ginnt um 10.15 und dauert bis 14.15 Uhr. Anmeldungen werden im Tourismusbüro in Ernen entge- gengenommen oder online auf www.landschaftspark-binntal.ch. Das Restaurant Mühle in Geschinen ist es, welches einer Auswahl der Bilder von Theresa Beitl Gastrecht bietet. «Königin- nen von Berg und Tal» lautet der Titel dieser Werkschau, welche bis zum 31. März mit Öl-/Acrylgemälden, Drucken sowie Tuschezeichnungen aufwartet. «KÖNIGINNEN…» Alles Gute zum 90. Geburtstag BRIG | Heute feiert Madlen Leiggener-Theler im Kreise ih- rer Familie ihren neunzigsten Geburtstag. Sie erfreut sich guter Gesundheit. Familienbe- suche, Spaziergänge mit Freundinnen, Lesen, Jodelmu- sik und die Hege ihrer Balkon- pflanzen bereiten ihr viel Freude. Zu diesem besonderen Fest gratulieren ihr ganz herzlich ih- re Kinder, Enkel und Urenkel sowie alle Verwandten und Be- kannten. Sie wünschen Ihr wei- terhin Gesundheit, Glück, Kraft und Freude.

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WALLISWalliser BoteDienstag, 27. Dezember 20168

Kultur Wallis

Weitere Kulturveranstaltungen: www.kulturwallis.chwww.1815.ch

OBERWALLIS

27. 12. 2016–03. 01. 2017 | Lesung,Musik, Theater

Binner KulturabendeGemeindesaal, Saal des Hotel Ofen-horns und pfarrkirche, Binn je nachAnlass27. 12. 2016, Schriftstellerin S. CorinnaBille, 17.00 Uhr27. 12. 2016, Italienische Diminutio-nen, Arien und Instrumentalmusikdes späten 16. und frühen 17. Jh.,21.00 Uhr28. 12. 2016, M’poli phon: Klarinetten-konzert mit Sabine Gertschen undMonika peter, 17.00 Uhr28. 12. 2016, Die Schätze der Drei Könige mit Melanie Veser, Sopran; Hilmar Gertschen, Orgel; GabrieleGertschen, 21.00 Uhr29. 12. 2016, Limmericks und Gräng-jer Geschichten mit pfarrer EduardImhof, 17.00 Uhr29. 12. 2016, «FACETTENreich», Kon-zert mit Michaela Gurten (Gesang)und Jean-Jacques Schmid (Klavier),21.00 Uhr30. 12. 2016, Klavierkonzert Chopinmit Jean-Jacques Schmid, 17.00 Uhr30. 12. 2016, Lesung und Jazz-Musikmit Barbara Heynen, Manuel Mengis,und Speedy alias Gilbert Jossen,21.00 Uhr31. 12. 2016, «Vam Ghornutu» – Teufelssagen aus dem Wallis mit Andreas Weissen, 17.00 Uhr31. 12. 2016, Jazz Serenaders, 21.00 Uhr01. 01. 2017, Attila Vural, 17.00 Uhr01. 01. 2017, Neoländler, 21.00 Uhr02. 01. 2017, Beat Tenisch: Leben imwinterlichen Binntal, einst und heute,17.00 Uhr02. 01. 2017, Oper – Musical – Romanze – Volksmusik, Konzert mit Zbigniew Stepniak, 21.00 Uhr03. 01. 2017, peter und der Wolf: Tarlo Quintett und Beat Albrecht,17.00 Uhr

27. 12. 2016 | Konzert

VocalistiWeihnachtskonzert 2016pfarrkirche Obergesteln, 17.00 Uhr

28. 12. 2016 | Konzert und Lesung

90. Todestag von Rainer M. RilkeKonzert mit der Schola und Lesung«Requiem für eine Freundin»Fondation Rilke – Kirche Sainte-Catherine, Siders, 19.00 Uhr

30. 12. 2016 | Konzert

Silvester-Konzertmit dem Volksmusikensemble apartigFestival Musikdorf ErnenTellenhaus, Ernen, 20.00 Uhr

27. 12. 2016–30. 01. 2017 | Ausstellung

Birgit PollkläsenerBergbahnen, Kunsträume Zermatt Backstage Hotel, ZermattTäglich von 17.00–23.00 Uhr

27. 12. 2016–24. 03. 2017 | Ausstellung

ReklameLötschental in der Werbung –Mittwoch, Donnerstag, Freitag 15.00–17.00 UhrSonderöffnung: 26.–31. Dezember2016: täglich 15.00–17.00 Uhr1. Januar 2017: geschlossen

27.12.2016–15.01.2017 | Ausstellung

Pascal Seiler/Carlo SchmidtLe Manoir de la Ville de MartignyDienstag–Sonntag, 14.00–18.00 UhrGeschlossen am 31. 12. 2016 und 01. 01. 2017

Literatur | Arno Camenisch in Jeizinen

Lesung aus «Die Kur»JEIZINEN | Morgen Mittwoch liestder Bündner Autor und Perfor-mer Arno Camenisch im «Kultur-punkt jeizinen» aus seinem Ro-man «Die Kur».

Die Lesung beginnt um 20.00 Uhr. DieRückfahrt mit der Seilbahn nach Gampelist garantiert.

Der Roman «Die Kur» ist ein tief-gründiges, abgrund-komisches Buch überdie Liebe und den Tod. Mit der gleichenOriginalität, mit welcher Arno Camenischseine Wort- und Bildsprache kreiert, trägt er auch seine Texte vor – in sei-nem unvergleichlichen, me lancholisch-humorvollen «Camenisch-Sound». Zu-dem liest der Bündner in Jeizinen aus sei-nem neuesten Buch «Die Launen des Ta-ges». Zu hören gibt es dabei Geschichten,die mit Witz und Tempo von menschli-chen und allzumenschlichen Begegnun-gen und Verhängnissen erzählen. | wb

Kult. Arno Camenischs Lesungen sind Kult. FOTO RALpH IMSTEpF

Fackelzug und Messe LEUKERBAD | Morgen Mittwoch findet der traditionelle Fackelzug um 17.00 Uhr ab derSportarena Leukerbad nach Bodmen statt. Bei der Kapelle in Bodmen ist um 18.00Uhr die Festmesse zu Ehren der hl. Familie angesagt.

Kunst | Theresa Beitl malt seit 14 Jahren Kühe und stellt momentan in Geschinen aus

Berlinerin malt Kuh um Kuh – und packt im Kuhstall anGESCHINEN | Möchten Sie gerneeine Kuh sein? Diese Frage ei-ner Frau zu stellen – so etwasriecht nach Frechheit. Aller-dings nicht, wenn sie sich anTheresa Beitl richtet. Denndiese Künstlerin malt seit Jah-ren schon… Kühe.

LOTHAR BERCHTOLD

«Nein, ich möchte ich sein», beant-wortet die 53-jährige deutsche Kunst-malerin die Frage nach einem «Kuh-Leben». Worauf sie jedoch hinweist:Motive und Sujets eines Gemäldes las-sen sich immer auch als Projektionenihrer Macherinnen und Macher auf-fassen. «Das sieht bei mir natürlichetwas blöd aus», sagt sie. Und lacht.

«Die Kuh ist meinKrafttier»

Theresa Beitl, Kunstmalerin

Vor 14 Jahren malte Theresa Beitl ihrerstes Kuh-Bild. «In Montafon, derHeimat meines Vaters, war es», erin-nert sie sich und erzählt: «Zwei Rin-der standen da auf einer Anhöhe, sieschienen zu schmunzeln, hatten et-was Neckisches an sich. Das Ganzesah aus wie ein Gemälde – und inspi-rierte mich.»

«Teil der Natur –wie der Mensch auch»Seit jenem Tag malt die Künstlerinmit Lebensort Berlin Kuh um Kuh.Und stellt ihre Bilder regelmässig aus.Momentan tut sie dies in der «Mühle»zu Geschinen: «Königinnen von Bergund Tal» lautet der Titel der Werk-schau, die bis zum 31. März mit Öl-/Acrylgemälden, Tuschezeichnungensowie Drucken aufwartet. Zufall ist esnicht, dass Theresa Beitl im Oberwal-lis ausstellt. Weilte sie doch vor rundzweieinhalb Jahren als «Artist in Resi-dence» in Bellwald. Als Gast des Ver-eins «artbellwald.ch» arbeitete siedrei Monate lang im Atelier Kirchens-

tadel. Und die Verbundenheit mitdem Wallis blieb erhalten.

Was ihr die Kuh bedeutet – The-resa Beitl muss nicht lange nachden-ken: «Die Kuh ist mein Krafttier», sagtsie, «sie ist ein Teil der Natur wie derMensch auch.» Nahrungsspenderin,Landschaftspflegerin, Identitätsstif-terin – dies sind weitere Begriffe, fürwelche die Kuh steht.

«Kühe erden dich,fordern Kontakt ein»Eine Kuh malen ist das eine, eineKuh melken das andere: Schon malgemolken, Theresa Beitl? «Hab ich»,antwortet die Berlinerin, der auchdie Stallarbeit mit Mistgabel allesandere als fremd ist. «Kühe erdendich, fordern Kontakt ein», betontsie und spricht vom «Mikrokosmosauf dem Hof», wenn Landwirtschaftzum Thema wird: Alles verläuft ineinem Kreislauf, hier ist jene Struk-tur gegeben, die etwas Gesundes ansich hat, findet sie.

In ihren Bildern würdigt There-sa Beitl denn auch nicht nur jenesTier, dem sie «Urgewalt und Sanft-heit» zuschreibt. Sie bricht nämlichmit ihrer Kunst auch eine Lanze fürdie Landwirtschaft. Weil sie weiss,wie viel Arbeit und Idealismus einBauernleben abverlangt, weil ihrnicht egal ist, woher ihre Lebensmit-tel kommen.

Die Grossstadt Berlin ist Lebens-uns Arbeitsort der Künstlerin. Trifftsie denn hier auch auf Kühe? «Es gibtschon Leute mit Geld, die sich Küheleisten und diese auf Weiden ausser-halb von Berlin halten. Diese Leute se-hen sich selbst vor allem als Land-schaftgärtner», antwortet sie undmeint: «Mich zieht es allerdingsmehr in die Berge als auf die Wiesenrund um Berlin.»

«Die Anatomie mussstimmen, doch…» Die Kuh-Porträts, die im Atelier derKünstlerin entstehen, sind in kräfti-gen Farbtönen gehalten: Die «Kraftder Tiere» widerspiegelt sich in der

«Kraft der Farben». «Ich male nichtrealistisch, sondern eher expressiv»,bemerkt die Künstlerin. Doch Aus-gangspunkt eines jeden «Kuh-Bilds»in Öl und Acryl liefert immer derRealismus. «Die Anatomie mussstimmen – doch dann kommt dieFarbe, Schicht um Schicht», erklärtTheresa Beitl über ihre Arbeitswei-se. Farbkontraste lassen Tiefe imBild entstehen, machen das Gemäl-de lebendig. Sie sei oft recht langemit einem Bild beschäftigt, arbeiteoft in Serien, erklärt sie zu ihrerMalkunst. Ruhiger daher kommendie Tuschezeichnungen, die There-sa Beitl den Kühen widmet. DieseBilder sind in Hell-Dunkel-Tönen ge-

halten, statt Porträts sind hier gan-ze Kühe verewigt. Was all den Kuh-Bildern gemeinsam ist: Es ist nichtdie Idylle, welche die Künstlerin in-teressiert, sondern das Indivuduelleeiner jeden Kuh ist, was sie an-spricht. Und in Kunst kleidet.

Individualität statt Idylle. Theresa Beitl vor ihren «Kuh-Bildern» in der «Mühle» in Geschinen: Nicht Idylle, sondern Individualität verewigen. FOTO WB

Backen im HolzofenMÜHLEBACH |Zum Jahresendewird der alte Holzbackofen inMühlebach noch zweimal in Be-trieb genommen. Am 30. Dezem-ber wird nach alter Tradition Brotgebacken, und am 31. Dezemberlädt der Landschaftspark BinntalEinheimische und Gäste ein, un-ter der Leitung von BeatriceGrichting eine feine «Chouera» zubacken.Am Freitag, 30. Dezember, ist eswieder so weit. Um 9.30 Uhr wirdder Sauerteig angesetzt und derOfen eingeheizt. Nachmittagswerden die Brote und Zöpfe ge-formt, gebacken und später ver-kauft. Besucherinnen und Besu-cher sind den ganzen Tag überherzlich willkommen. Der Besuchist gratis. Es gibt Speis und Trankzu kaufen.Am Samstag, 31. Dezember, kannman im alten Backhaus in Mühle-bach unter der Leitung von Bea-trice Grichting selbst eine feineCholera backen und gemeinsammit den anderen Teilnehmern ge-niessen. Die Veranstaltung be-ginnt um 10.15 und dauert bis14.15 Uhr. Anmeldungen werdenim Tourismusbüro in Ernen entge-gengenommen oder online aufwww.landschaftspark-binntal.ch.

Das Restaurant Mühle in Geschinen istes, welches einer Auswahl der Bilder vonTheresa Beitl Gastrecht bietet. «Königin-nen von Berg und Tal» lautet der Titeldieser Werkschau, welche bis zum 31.März mit Öl-/Acrylgemälden, Druckensowie Tuschezeichnungen aufwartet.

«KÖNIGINNEN…»

Alles Gute zum90. Geburtstag

BRIG | Heute feiert MadlenLeiggener-Theler im Kreise ih-rer Familie ihren neunzigstenGeburtstag. Sie erfreut sichguter Gesundheit. Familienbe-suche, Spaziergänge mitFreundinnen, Lesen, Jodelmu-sik und die Hege ihrer Balkon-pflanzen bereiten ihr viel Freude.Zu diesem besonderen Festgratulieren ihr ganz herzlich ih-re Kinder, Enkel und Urenkelsowie alle Verwandten und Be-kannten. Sie wünschen Ihr wei-terhin Gesundheit, Glück, Kraftund Freude.