Bernhardt_0
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Der Urquell, in Gesang es l. ohannes om Kreuz
es icht twa ur ls orteilhafte rgänzung er brigen iteratur u
werten. s kann ganz gut ür ich allein bestehen; enn s st mit einen
noch nicht hundert Seiten wohl mstande, ine dauernde fruchtbare Freund-
schaft wischen em eser nd lisabeth, a och mehr, wischen em
Leser und Gott zu begründen.
er Urquell ein Gesang des kl Johannes vom Kreuz Von Wilhelm Ber nhar dts ., München
La eterna fönte
er Urquell
(s^ue ien e yo la fönte que mana VVohl enn' en Urquell ch , er quillt
und fließet: orre,
Aunque s e oche.
Aquella terna önte sta scondida,
Que ien o o iene u manida,
Aunque s e noche.
Se ue o uede er osa tan ella,
Y ue cielos y ierra beben de lla,
Aunque s e noche.
Bien e que uelo en lla no e halla,
Y ue inguno uede adealla,
Aunque s de noche.
Su laridad nunca s scurecida,
Y e que oda uz de lla s venida,
Aunque s e noche.
Se er an audalosas us orrientes,
Que nfiernos, ielos iegan, as entes,
Aunque s de noche.
Obgleich's bei Nacht ist.
Der ewige Quell, der im Verborg'nen
fließet,
Wohl weiß ch , wo er eine Flut ergießet:
Obgleich's bei Nacht ist.
Ich weiß, aß ichts an chön' hm gleich
zu enken,
Und aß us hm ic h rd' nd Himmel
tränken.
Obgleich's bei Nacht ist.
Wohl weiß ich, daß er icht st u er-
gründen
Und aß ic h selbst erliert, wer Grund
will
inden. Obgleich's bei Nacht ist.
In ew'ger Klarheit rinnen seine Wellen,
Ich weiß, daß alles icht aus ihm muß
quellen;
Obgleich's bei Nacht ist.
Ich weiß, aß eine lut o mächtig lie-
ßet,
Daß Höllen, Himmel, Völker s ie be-
gießet.
Obgleich's bei Nacht ist.
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Der Urquell, in Gesang es l. ohannes om Kreuz
El corriente que nace de esta uente,
Bien e ue s an apaz mnipotente,
Aunque s de noche.
El corriente que de estas dos rocede
Se que ninguna de elks e precede,
Aunque s de noche.
Aquesta terna önte sta scondida
En ste ivo an or arnos ida,
Aunque s de noche.
Aqui e esta lamando a as criaturas,
Weiß, daß er einen Strom aus ic h ge-
bäret,
Der ic h hm leich n üll' nd Macht
bewähret.
Obgleich's bei Nacht ist.
Weiß, daß der trom, er beiden gleich
entquillet,
Nicht minder reich als jene beiden
schwillet.
Obgleich's ei Nacht ist.
Und ieser w'ge Quell, ns u eleben,
Hat ich m Lebensbrote uns egeben;
Obgleich's bei Nacht ist.
Hier uillt r adend alle Wesen,
Y de esta agua e hartan, aunque aescuras, Daß ie an hm ic h aben nd genesen;
Porque s e noche.
bgleich's bei Nacht ist.
Aquesta iva uente, ue eseo,
En ste an e ida o a eo,
Aunque e oche.
Obras de an uan e a Cruz ditadas
... por l . ilverio e anta eresa
CD. omo V oesias . 4 f. Burgos
1931.)
Ja, ch erblick hn hier n diesem Brote,
Und sehne mich nd chmacht' nach hm
zu ode;
Weil
s
ei
Nacht
st.
Des Heiligen ohannes vom Kreuz Klei-
nere chriften, bersetzt on . Aloysius
ab mmac. onceptione D. edichte
S. 02 f. München 929.)
Dieser Gesang es l. ohannes om Kreuz ehört u en chönsten
und deenreichsten, die der Heilige verfaßt hat. Man kann hn leichsam
als
inleitung
nd
Musterbeispiel
er
brigen
esänge
etrachten. r führt ns uch ugleich inein n as Geheimnis einer prachschönheit
und einer eigenartigen Gedankenwelt. Das ollendetste Werk es Heili-
gen st a ein Wechselgesang, und n iesem Gesänge ind wiederum ie
fünf etzten trophen er Höhepunkt; ier werden wie n inem Brenn-
punkte alle eine deen zusammengefaßt. s st das Bild vom verborgenen
Felsenquell, us em geheimnisvolle Wasser ervorsprudeln.
Der Gesang at ine weifache Überschrift, ine urze, ehr reffend
den Gegenstand usammenfassende: Der Urquell", nd ine ängere,
welche ie Wirkung eschreibt: Gesang er eele, ie ic h n er r-
kenntnis Gottes durch den Glauben erfreut". Also zwei deen beherrschen
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Wilhelm Bernhardt .
das anze Gedicht. bjektiv wird argestellt as wige eben Gottes,
aus em von wigkeit as rinitarische Leben hervorgeht, nd ubjektiv
das übernatürliche Leben der Seele, aus dem der Lichtstrom es Glaubens
hervorquillt.
ie
metrische
Übersetzung
st
on
Melchior
on
Diepen-
brock. ie st ut, ann ber icht ie chönheit nd ie wunderbare
Klangfarbe es panischen Originals erreichen. Das Ganze beherrscht ein-
heitlich das Bild und die dee es Wassers, das geheimnisvoll ei Sternen-
nacht aus tiefem, unergründlichem Quell wie ein Kristall silberhell hervor-
und mporsprudelt nd n mmer wiederholendem Wasserfall leichsam
zur Stromschnelle wird. 4 Mal wird bei den Strophen er Refrain n-
gefügt: Obgleich's ei Nacht ist." Man hört förmlich n den Worten das
periodische auschen
nd
prudeln es Quells, mmer wiederkehrende,
verzehrende Sehnsucht und brennenden Durst erweckend.
Bevor wir auf den nhalt es Gesanges eingehen, oll noch ein Gedanke
beigefügt werden. Vielleicht st uns das Gedicht die beste und klarste Er-
klärung es unkeln Wortes Mystik". as Wort ommt om riechi-
schen •myo" her und hat die Wurzel •ma, mu, my". Der Gegensatz dazu ist
•ym". Die Grundbedeutung st zunächst: einen dumpfen, dunkeln oder ge- heimnisvollen Ton von sich geben. Das Wort ist unseren deutschen Wörtern
verwandt: muhen, mucksen, miauen". Auch das emitische Wort •maim",
das ateinische Wort mare", as wogende und brandende Meer weist n
dieser Richtung. Das Symbol und Zeichen st die zitternde und schäumende
Welle. Gewöhnlich wird das Wort •Mystik" erklärt mit •Die Augen schlie- ßen". s st ie ekundäre Ableitung, ie auch mit er rsten Bedeutung
innerlich usammenhängt. leichsam lle rgane, esonders ber ie
Augen chließen ich, werden usammengedrückt, iehen ic h usammen,
wenn
n
roßer
pannung
umpfe,
eheimnisvolle
öne
ervorgebracht
werden ollen, oder noch esser, wenn olche Töne us unbekannter Ferne
an unser Ohr dringen; unwillkürlich bleibt man tehen, die Seele und hre
Kräfte möchten ic h ammeln nd ie Augen eginnen ic h u chließen.
Der Grundbedeutung von •myo" kommt am nächsten unser chönes deut-
sches Wort •Murmeln", as heißt eine Stimme verlauten assen, die nicht
stark nd voll st, ondern inen arten Anschlag at nd nfolgedessen
eine unbestimmte, geheimnisvolle, verschleierte Färbung besitzt. s st ein
Flüstern wie das Murmeln es Quells oder wie die neinander kräuselnden Wellen es Meeres der das Rauschen er Wogen us weiter erne er-
nommen, gleichsam eine unendliche Möglichkeit von Stimmungen und
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Der Urquell, in Gesang es l. ohannes om Kreuz
Ahnungen rweckend. an ergleiche u iesem Gedanken as Gedicht
von Goethe •Gesang der Geister über den Wassern . Seele es Menschen
wie gleichst du den Wassern oder •Mahomets Gesang": •Seht den Felsen-
quell, reudehell, wie ein Sternenblick über Wolken nährten eine ugend
gute Geister zwischen Klippen m Gebüsch." Die Stimmung st eine ähn-
liche, wie ie auch unser anderes deutsches Wort beschreibt, der •Jubel".
Es st ie prache er reude, er Bewunderung, er Begeisterung, es
Staunens ines ollen, ewegten Herzens, as ic h n einen Gefühlen
weder ganz verschließt noch alle seine Freude zum Ausdruck bringen will,
und arum leichsam ine Unendlichkeit er Gefühle ffenbart, rlebt.
Man
könnte
hier
auch
ehen,
wie
eine
ewisse Verwandtschaft
zwischen
den Worten Mystik, Mysterien, Mythos nd Magie" esteht. ei ll
diesen Erscheinungen handelt s ic h mehr oder weniger um eheimnis-
volle öne nd Worte, ie ozusagen us iner nderen, nbekannten,
höheren Welt ernommen der esprochen werden, ozusagen ervor-
brechen. Auch der Zustand der Ekstase wird beleuchtet, wenn die eele
heraustritt au s dem gewöhnlichen Bewußtseinszustande und fremde, gött-
liche Kräfte in ie eintreten und Verzückung hervorrufen. Das hebräische
Wort für mysterion, sathar, zusammenschließen, verbergen (ym-sathar) und
hervorbrechen my-sathar), aßt das ganze Bild zusammen.
Gehen wir nun zum Inhalt des Gesanges elbst über. r st ine
Darstellung er iefsten edanken es ohannesevangeliums, as er
heilige ohannes om Kreuz o och eschätzt at, nd chließlich er
ganzen Heiligen Schrift. Man vergleiche einmal die dee es Gesanges mit
dem Wort, das Christus gesprochen hat am Brunnen zum Weibe von Sa-
maria: Das Wasser, as ch hm dem Dürstenden) ebe, wird u iner
Quelle, die zum ewigen Leben emporsteigt" Jo. , 4). Und ebenso kann
das ndere Wort, as er Herr bei er chlußfeier es aubhüttenfestes
mit auter timme erufen at, ngeführt erden: Wer ürstet, er
komme zu mir und rinke. Wer an mich glaubt, aus dem werden, wie die
Schrift agt, Ströme ebendigen Wassers ließen" Jo. , 7 .). Der gött-
liche Heiland pricht hier den ehr bezeichnenden Gedanken aus: wie die
Schrift agt; enn as ild es Wassers nd es elsenquells ommt n
allen Büchern
es
Alten und
es
Neuen
estamentes
or.
ch
ühre
ur die Hauptstellen an: oel , ; , 3. Zach. 3, ; 4, . s. 2, ; 3, 0. Ezech. 7, 1•12. Proverb. , Sirach 21, 3; 4, 25•33. Hohelied , 5; 8, 7. . Kor. 0, 2, 3, 4. Offb. 22, , 7.
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Wilhelm ernhardt
Und lle iese tellen er anzen Heiligen chrift eisen chließlich auf das 9. Kapitel es Johannesevangeliums hin, und auch der heilige Jo-
hannes agt hier: •damit die Schrift erfüllt werde" nämlich auf die Er-
öffnung es göttlichen Herzens esu am Kreuze, bei essen Durchbohrung
durch en anzenstich er eheimnisvolle Kristallquell on Wasser nd
Blut hervorströmte. nd ndlich ie ganze iefe Bedeutung es Wassers
beim Empfang der hl. Taufe kommt hier zum geheimnisvollen Ausdruck.
Um den ganzen Gesang noch besser zu verstehen, müssen wir auch hin-
weisen auf ein Wort es Pseudo-Dionysius: er Heilige hat a ls unger
Ordensmann uf er Universität u alamanca Vorlesungen ber ie
Schriften es Areopagiten gehört, auch denselben leißig tudiert und viele
Sätze em Gedanken ach itiert; a ie Zentralidee einer chriften st
echt Dionysisch: Todo ada Gott st Alles, as Geschöpf, verglichen
mit hm, Nichts), daß u erkostest anz nd lles, aß nd erkoste
nicht und nichts." iese Worte werden leichsam am uße es Karmels
und uch, wenn der Gipfel erklommen st, vernommen. Dionysius hat das
Wort geprägt: Gott st ie >nr yaia teiOTTjg« Gott st ie quellen-
hafte Gottheit". Er st gleichsam ein ewigsprudelnder Quell; aus dem Ab-
grund und
Ozean
es
öttlichen
Wesens,
hne
Anfang
nd
nde,
ner- meßlich, überströmend von Güte und Liebe.
Und nun betrachten wir, wie meisterhaft er Heilige iese deen nt-
wickelt und iese Bilder o anschaulich vor unsere Seele tellt. Wir chauen
zunächst as eheimnisvolle Wasser, as us inem iefen erborgenen
Quell ervorbrandet, wir ören leichsam, wie s chäumend nd rau-
send immer weiter chwillt, wir fühlen und erleben, wie es mit elementarer
Gewalt wie ine Fontäne emporrauscht und n ungezählten Kristallperlen
sich zerteilt, und endlich wir rinken mit dem brennenden Durst der Seele und er anzen ehnsucht es Herzens as Wasser es wigen ebens
hinein.
Wie childert nun m einzelnen der Heilige die Entwicklung dieser dee?
Die betrachtende und orschende Seele ucht zunächst den geheimnisvollen
Punkt, en Ursprungsort, us em ic h er wige Quell rgießt. ur
durch das übernatürliche Licht es Glaubens kann der verborgene Abgrund
in twa eleuchtet nd ntdeckt werden. nd wie ie eele änger ic h
hineinversenkt, bemerkt ie mit Staunen, die Quelle hat keinen Grund und
Ursprung. s ut ich uf in nendlicher Abgrund nd ine Ahnung
steigt uf n er eele on em Wesen er Gottheit. Dieser wige Ab-
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Der Urquell in esang es l ohannes om reuz
grund st ohne Anfang und nde, st as rincipium ine rincipio, ie
ewige Gottheit 1. bis . Strophe).
Und och gehen alle Dinge aus dieser Quelle hervor. ie st die unend-
liche Kraft nd ollkommene Güte, ie ic h rei us einster iebe r-
gießt n den Geschöpfen. Das Staunen wächst. ie Wogen angen an zu
schäumen und zu euchten, der Strom chwillt an zum unbegrenzten Licht-
ozean, er as anze All mschlingt, Himmel nd Hölle, Völker nd
Erde mit einen Wellen überströmt 4. is . trophe). mmer mächtiger
schwellen ie Wogen n, mmer ewaltiger prudelt ie Quelle mpor,
immer geheimnisvoller auschen die Wasser. Unwillkürlich wird man etzt
an das Bild der Geheimen Offenbarung erinnert: •Ich hörte aus dem Him-
mel eine Stimme gleich dem Rauschen vieler Wasser und dem Rollen ines gewaltigen Donners. nd ie timme, ie ch örte, atte inen Klang
als chlügen Harfenspieler uf hren Harfen" Apok. 4, ). Der trom
zerteilt ich, ndem r unächst inen euen trom us ic h ebärt, nd
dann us iesen eiden icht in euer eboren wird, ondern in hm
gleichender ntquellend hervorgeht. Wunderbar ief, art und anschaulich
ist ier ie wige, eistige, ubstantielle eugung es Wortes us em
Schöße es Vaters,
es
elsenquells
er
Gottheit
eschildert
nd benso der wige Hervorgang es Heiligen Geistes, er iebe, mit en Worten
gemalt und m Rauschen der Ströme gezeichnet 8. is 0. Strophe). as
geheimnisvoll ebendige Wasser at ich ach nnen on wigkeit er
geteilt nd etzt auscht s erlend ach ußen uf ie ürstende rde.
•Gesang der Seele, ie ic h an der Erkenntnis Gottes urch den Glauben
erfreut", eißt a ie Überschrift, nd ie weifache Wirkung er eele
ist in der Tat völlig klar hervorgehoben. Am Anfang angen die Strophen
immer an: •Ich weiß", daß ... und zum Schluß erlebt etzt die Seele die
Freude um den Besitz, den Genuß und die Sättigung aus diesem ewigen
Quell. Darum beginnen o feierlich und begeistert hinweisend die etzten
Strophen: •Und dieser ew'ge Quell." Und erner: •Hier quillt" und end-
lich auchzend or Trunkenheit eginnt ie chlußstrophe: Ja, ch r-
blicke" .. lötzlich, at ic h as ild om Wasser erwandelt n as
eucharistische rot. Wie in litz n insterer Nacht ommt ie etzte
große Erleuchtung und die etzte Sehnsucht es Herzens. Der Quell der
Gottheit hat ich verbunden mit dem Fleische es verklärten Heilandes.
Die Seele hat hre Vollendung, hre Ruhe und Vereinigung mit Gott n
Christi Menschheit gefunden.
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Wilhelm Bernhardt .
Überschauen wir etzt das ganze Gedicht:
Wer möchte nicht an den Schlußgedanken es . Kapitels m Buche der
Sprichwörter ic h rinnern? Wer ich efunden at, wird as eben
finden und das Heil chöpfen von ahwe."
Der Quell,
er aus dem Ab- grund er Gottheit hervorströmte nd ich über ie Geschöpfe, ber ie
Menschen rgoß, st wieder urch en Menschen, as benbild Gottes,
zurückgeströmt n die Ewigkeit. Und um den ganzen deengehalt es Ge-
sanges n einem Satze zusammenzufassen, möchte ch auch auf die etzten
Sätze m Exerzitienbuch es hl. Ignatius hinweisen. Dort agt der Heilige:
Ic h oll etrachten enn ch m Höhepunkte er xerzitien nge-
kommen bin, n der Betrachtung von der Liebe •: Quomode mnia ona
descendunt esursum, icut ole escendunt adii, icut önte quae.
•Ich oll betrachten, wie mir alle guten Gaben von Gott zuströmen, leich
den Lichtstrahlen der Sonne, leich den Wassern aus der Quelle." Und der
Heilige ohannes vom Kreuz elbst hat uns ie beste Erklärung gegeben,
wie m Anfang der Darstellung bemerkt wurde, n den etzten ünf Stro-
phen es Wechselgesanges. Klar und ief werden hier das Wesen und die
Wirkung einer Gedichte und uch ieses Gesanges zusammengefaßt: eine
große Gottes- und Heilandsliebe:
Erfreun wir uns, Geliebter ann aß uns n die ähe
Und aß n deiner chönheit uns genießen erborg'ne Felskluft unsre Tritte etzen,
Des ergs nd Hügels Anblick,
o iemand uns rspähe;
Wo eine Wasser ließen,
ort woll'n wir ns ergötzen
Dort oll as dicht'ste Dickicht ns m- nd uns am Moste der Granaten etzen,
schließen.
Übersetzt von Kard. von Diepenbrock.)
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