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Berufsbilder und Chancen in der Chemie Chemie – Jobs mit Zukunft Factbook 03

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Berufsbilder und Chancen in der Chemie

Chemie – Jobs mit ZukunftFactbook 03

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Inhaltsverzeichnis

Seiten zum Aufklappen

SchaubildEinRundgangdurcheinetypischeChemiefabrik.

ErläutertwerdendieBereicheProduktion,Forschung,Ausbildung,Werkschutzu.a.

InfoszuAbsatzundKundenstruktur,denSpartenderchemischenIndustrie,denExportmärkteninZeitender

GlobalisierungundzumUmweltschutz

Auf einen Blick Grafiken:ExportderdeutschenChemie

InvestitionenfürForschungundEntwicklungBranchenstruktur

Kennzahlen DiechemischeIndustrieinDeutschland,

IhreAnsprechpartnerinVCIundBAVC

Titelbild: Ein Blick auf die Chemie (Foto: Getty Images)

Chemie – Jobs mit ZukunftFactbook 03

EditorialWasgegendenFachkräftemangelzutunist.VonFrank-JürgenWeise,VorstandsvorsitzenderderBundesagenturfürArbeit

Exklusiv-UmfrageWasdenkendieDeutschen:SinddieArbeitsplätzeinderChemiebranchesicher?

Top-Arbeitgeber und InnovationsmotorChemiebranchebietetattraktiveArbeitsplätze

Sozialpartnerschaft in der Chemie40JahreohneStreik–wiegehtdasdenn?PorträteinerganzbesonderenBeziehung

Neue Thesen aus der Lutherstadt DerWittenberg-ProzessfordertChemieunternehmenundBeschäftigteauf,ihrVerhaltenanethischenNormenauszurichten

Antworten auf den demografischen WandelMitdemTarifvertrag„LebensarbeitszeitundDemografie“lässtsichdieEntwicklungaktivgestalten

Kleine und mittelständische Unternehmen in der ChemieEinDrittelderArbeitsplätzeinderChemiefindetsichindenkleinerenundmittlerenUnternehmen

Ferdi Schüth im VCI-Factbook DerDirektordesMax-Planck-InstitutsfürKohlenforschungüberdieRollederChemieinderEnergiewende.Undanderes

Familie im FokusWiesichBerufundFamilieinderChemiebranchevereinbarenlassen

Daten und Fakten •AltersstrukturderBeschäftigten•SpezielleTarifverträgeinderChemie•DasChemie-ModellderAltersvorsorge•ArbeitssicherheitinderChemie•Karriere-undEinsatzmöglichkeiten•Top20derAusbildungsberufe•DieFonds-StipendienimÜberblick•Unsere„SchulpartnerschaftChemie“•DieInfo-SeriendesFondsderChemischenIndustrieimÜberblick

Foto I  Ausbildung:BeiderWorlée-ChemieGmbHbereitensichLehrlingeimzweitenJahraufihrePrüfungenvorFoto IIForschungundEntwicklung:ChemikerundLaborantenaufderSuchenachneuenProdukten

Foto IIIProduktionsstätte:KomponentenfürKunstharzeundAdditivewerdeninspeziellenEdelstahlkesselnhergestellt

AufdenFotoblättern findenSieFotoszurkostenfreienVerwendunginIhremMedium

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Ihre Ansprechpartner:

Monika von Zedlitz Telefon: + 49 69 25 56–14 73 E-Mail: [email protected]

Verband der Chemischen Industrie e. V.Mainzer Landstraße 5560329 Frankfurt am MainTelefon: + 49 69 25 56-14 96Telefax: + 49 69 25 56-16 13E-Mail: [email protected]: www.vci.de/presse

Auf einen BlickZahlen, Daten, Fakten zur deutschen Chemie

Kennzahlen der chemischen Industrie 2010

Beschäftigte: 414.800Umsatz: 171,1 Milliarden Euro im Inland: 71,0 Milliarden Euro im Ausland: 100,1 Milliarden EuroForschungsaufwendungen : 9,4 Milliarden EuroInvestitionen: 6,4 Milliarden Euro

• Drittgrößte Branche in Deutschland (Umsatz)• Zweithöchste Forschungsaufwendungen in Deutschland• Platz eins unter den Chemieproduzenten in Europa• Platz vier in der Weltrangliste (nach China, USA und Japan)

Chemie: StellenwertFakten für Journalisten

Perspektive Chemie – Berufsbilder und ChancenDie deutsche Chemie ist einer der attraktivsten Arbeitgeber. Gute Gehälter, spannende Aufgaben – und vor allem: jede Menge Zukunft. Wer in der Chemie arbeitet, hat gute Aussichten, an den großen Innovationen der Gegenwartmitzuwirken, und wird Teil einer Branche, die sich einer nachhaltigen Entwicklung verschrieben hat. Mit den folgenden Beiträgen wird nachvollziehbar, was dasArbeiten in der Chemie bedeutet – undwelche Chancen damit verbunden sind.

Großes Schaubild zum Aufklappen

Rundgang durch eine typische Chemiefabrik

PLUS ergänzende Infografi ken

•Export: Deutsche Chemie weltweit•Forschung: Ausgaben steigen•Jobs: Mehr als ein Drittel im

Mittelstand

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) vertritt die wirtschafts- politischen Interessen von 1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für mehr als 90 Prozent der deutschen Chemieindustrie.

VCI

Der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) ist der tarif- und sozial-politische Spitzenverband der chemischen und pharmazeutischen Industrie sowie großer Teile der Kautschuk- und kunststoffverarbeitenden Industrie. Er vertritt die Interessen seiner zehn regionalen Mitgliedsverbände mit 1.900 Unternehmen und 550.000 Beschäftigten gegenüber Gewerkschaften, Politik und Öffentlichkeit.

BAVC

Sebastian Kautzky Telefon: + 49 611 77881-61E-Mail: [email protected]

Bundesarbeitgeberverband Chemie e. V.Abraham-Lincoln-Straße 2465189 WiesbadenTelefon: + 49 611 77881-47Telefax: + 49 611 77881-24 E-Mail: [email protected]: www.bavc.de

8,0 7,9

9,0

8,1 8,38,7

8,17,4

7,06,77,1

Rund 144 Milliarden Euro hat Deutschland 2010 mit dem Export von Chemikalien und Pharmazeutika verdient. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von 16,9 Prozent. Den Hauptanteil bringt der Export von Chemikalien. Hier wurden Waren im Wert von 92 Milliarden Euro weltweit geliefert – 2009 waren es noch 75,2 Milliarden Euro. Gefragt sind vor allem Fein- und Spezialchemikalien, Farbstoffe, Anstrichmittel oder Druckfarben, gefolgt von Petrochemika-lien und Derivaten sowie Polymeren (Kunststoffen), die unter anderem für Plexiglas oder für die Reifenherstellung in der Automobilindustrie eingesetzt werden.

Deutsche Chemieprodukte sind weltweit gefragt

Die chemische Industrie in Deutschland ist stark mittelstän-disch geprägt. Von den etwa 2.000 Unternehmen in Deutsch-land, die der chemischen Industrie zugerechnet werden können, sind über 90 Prozent kleine und mittlere Unterneh-men mit weniger als 500 Beschäftigten. Über ein Drittel der Arbeitsplätze in der chemischen Industrie in Deutschland fi n-det sich in einem mittelständischen Unternehmen, und diese Unternehmen tragen mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz der Branche bei.

Chemie ist mittelständisch

Chemikalien von Deutschland in die Welt (Milliarden Euro)

Die Großen und die Kleinen. Struktur der Chemiebranche –nach Anzahl der Unternehmen und Beschäftigten (Prozent)

Quellen: DESTATIS, VCI

Quelle: Stifterverband

Quellen: DESTATIS, VCI

Chemie Chemie nach SpartenPharma

92,052,0

davon

9,6

28,9

Wasch- und Körperpfl egemittel

Fein- und Spezialchemikalien

Polymere (Kunststoffe)

Petrochemikalien und Derivate

Anorganische Grundchemikalien

Bei Forschung und Entwicklung setzen die deutschen Chemieunternehmen auf Kontinuität. 2010 investierten sie rund 9,4 Milliarden Euro in die Forschung – das ist ein Plus von gut 8 Prozent gegenüber 2009. Auch 2011 wollen die Unternehmen ihr Forschungsbudget weiter aufstocken: auf fast 10 Milliarden Euro.

Nach dem Krisenjahr 2009 steigen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung

Aufwendungen der Branche für Forschung und Entwicklung (Milliarden Euro)

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

9

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5

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Anzahl Beschäftigte

Größe der Unternehmen

klein

mittel

groß

42,7 64,1 30,9 5,149,9 7,4

9,4

24,3

20,0

9,2

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Einblicke

Rundgang durch eine typische Chemiefabrik

Mehr als 2 Milliarden Euro pro Jahr gibt die deutsche Chemieindustrie für den Betrieb von Umweltschutzanlagen aus. Zudem investiert sie jährlich rund 300 Millionen Euro in den nachsorgenden Umweltschutz, zum Beispiel in neue Filter oder Kläranlagen. Großgeschrieben wird auch der integrierte Umweltschutz. Hierbei handelt es sich um anlagen- bzw. prozessintegrierte Maßnahmen, die Umweltbelastungen von Anfang an vermeiden oder minimieren.

UmweltschutzDeutsche Chemieprodukte sind im Ausland sehr gefragt. Mit einem Exportanteil von über 80 Prozent ist Deutschland Weltmeister bei den Ausfuhren. Das Handelsvolumen der Chemie steigt seit Jahren. Der Außenhandelsüberschuss ist dabei seit 1991 von 15 auf über 41 Milliarden Euro im Jahr 2010 gewachsen. Kleine und mittlere Unternehmen sind daran beteiligt und verfügen wie die großen Chemieunternehmen über globale Vertriebswege.

Marketing/Vertrieb

Die Chemie bietet ein großes Spektrum von Ausbildungs berufen. 72 Prozent der Beschäftigten sind Meister oder Facharbeiter, die häufi g selbst ausgebildet werden. Zuletzt waren 20.000 junge Menschen in Ausbildung. Die Ausbildungs beteiligung mit mehr als 60 Prozent der Betriebe ist überdurchschnittlich hoch. Gut 5 Prozent der gesamten Beschäftigten innerhalb der Chemie sind Auszubildende, die auch kaufmännische Berufe lernen.

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Die deutsche Chemie hat zuletzt 171 Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt. 58 Prozent der Produkte liefert sie an Kunden innerhalb der Branche, 23 Prozent an andere Industrie -zweige. Größte industrielle Kunden der Chemieunternehmen sind die Auto-, Verpackungs- und Bauindustrie.

Absatz/KundenstrukturWichtigste Produktionsgebiete sind Fein- und Spezial-chemikalien wie Farben und Lacke, Pfl anzenschutzmittel oder Klebstoffe (Anteil 23,9 Prozent), Arzneimittel (20,4 Prozent) und Organische Grundstoffe (18,7 Prozent). Weitere: Polymere (19, 7 Prozent), Anorganische Grundstoffe (8,5 Prozent), Wasch- und Körperpfl egemittel (7,5 Prozent).

Sparten der chemischen IndustrieUmwelt und Sicherheit eines Chemiebetriebes sind durch viele Gesetze und Vorschriften streng geregelt. Zusätzlich sorgt das Programm Responsible Care für weitere Verbesserungen. Kontinuierlich erhöhen die Unternehmen den Umweltschutz, die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz.

Vorschriften UmweltschutzRund 9,4 Milliarden Euro investierte die chemische Industrie zuletzt in Forschung und Entwicklung. Sie lag damit hinter der Autoindustrie auf Platz zwei. 18,6 Prozent der FuE-Aufwendungen der Industrie entfallen auf die Chemie. Jeder zehnte Mitarbeiter der Branche ist in der Forschung tätig.

FuE-Personal, ForschungsausgabenDeutschland exportierte 2010 Chemieprodukte im Wert von 144 Milliarden Euro. Gleichzeitig ist die Branche im Ausland präsent. Dort produziert sie in fast 1.400 Betrieben mit rund 372.000 Mitarbeitern Chemieprodukte im Wert von knapp 135 Milliarden Euro. Wichtigster Markt ist Europa, wohin über 70 Prozent der Produkte geliefert werden.

Exportmärkte/GlobalisierungRund 414.800 Menschen arbeiteten 2010 in der deutschen chemischen Industrie. Eine weitere halbe Million Arbeitsplätze bei Zulieferern und Dienst-leistern wird durch die Chemie gesichert. Das Durchschnittseinkommen in der Chemie liegt bei über 50.000 Euro pro Jahr.

Beschäftigte

Die chemische Industrie ist eine wichtige Basis für die Wertschöpfungskette in Deutschland. 80 Prozent ihrer Produktion liefert sie an industrielle Kunden. Damit trägt die chemische Industrie mit ihren Produkten und Innovationen entscheidend zum Erfolg anderer Branchen bei.

Produktion

Mit ihren modernen Materialien, Vorprodukten und Ideen sowie ihrem Know-how für die Anwen-dung ihrer Produkte ist die chemische Industrie bedeutendster Impulsgeber für technische Innovationen in vielen Branchen.

Forschung Werkschutz, WerkfeuerwehrDie Sicherheit von Menschen, Anlagen und Einrichtungen hat hohe Priorität in der Chemie. Dafür sorgen gleichermaßen Werkschutz und –feuerwehren. Auch außerhalb der eigenen Betriebe wird geholfen: 130 Chemieunternehmen mit ihren Wehren arbeiten beim Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS) mit, das 2010 über 1.100 Mal von öffentlicher Feuerwehr oder Polizei bei Unfällen mit Chemikalien für Rat und Tat angefordert wurde.

Ein Chemiewerk ist ein komplexes System, in dem Produktion und Umweltschutz, Forschung und Ausbildung sowie Vertrieb und Vermarktung ineinandergreifen.

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Frank-Jürgen Weise

Der Fachkräftemangel kommt – und was zu tun ist

Das Stichwort vom Fachkräftemangel geht seit Monaten durch Politik und Medien – und es ist keine kurzfristige Modeerscheinung. Zwar gibt es heute noch keinen fl ächendeckenden Mangel an Fachkräften in Deutschland, wohl aber erste Engpässe in bestimmten Regionen und Branchen. Und diese Entwicklung wird sich verschärfen. Der Fachkräftemangel kommt und er droht zu einer ernst zu nehmenden Bremse für unsere wirtschaftliche Entwicklung zu werden.

Bei Fachkräftemangel denkt man zuerst an Ingenieure und Ärzte, aber viele Berufe sind betroffen, vor allem im sogenannten MINT-Bereich, also im mathematisch-naturwissenschaftlichen Umfeld. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Zum einen wirken schon jetzt demografi sche Faktoren. Die Zahl der Menschen, die arbeiten können, sinkt in Deutschland von Jahr zu Jahr. 2025 werden dem Markt 6,5 Millionen potenzielle Arbeitskräfte weniger als heute zur Verfügung stehen. Zum anderen gibt es zu wenig Studenten, die ein Studium im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich erfolgreich absolvieren, obwohl die Zahl der Abiturienten laufend steigt und im vergangenen Jahr mit über 315.000 einen neuen Höchststand erreicht hat. Nicht nur, dass verhältnismäßig wenige dieser Schulabgänger ein naturwissenschaftliches Studium beginnen – zu viele brechen es auch wieder ab. Um dem entgegenzuwirken, müssen die MINT-Fächer in Schulen gestärkt werden. Aber das allein reicht nicht. Auch die Attraktivität der MINT-Berufe muss bekannter werden und es müssen vor allem Mädchen dafür gewonnen werden.

Denn insgesamt hat sich der Arbeitsmarkt für Naturwissenschaftler in den letzten Jahren positiv entwickelt. 2010 ist die sozialversicherungspfl ichtige Beschäftigung in diesen Branchen weiter gestiegen, jedoch unterschiedlich stark in den einzelnen Fachrichtungen. Die Zahl der sozialversicherungspfl ichtig beschäftigten Chemiker war in der letzten Dekade relativ konstant. Im Jahr 2010 gab es leichte Zuwächse um 0,2 Prozent.

In der Zukunft wird sich die moderate Entwicklung stark beschleu-nigen, denn aktuell ist jeder sechste der 414.800 Beschäftigten in der chemischen Industrie über 55 Jahre alt. Chemiker werden

Factbook 03Chemie – Jobs mit Zukunft

„Ein wichtiger Aspekt ist, den Anteil an erwerbstätigen Frauen zu erhöhen“

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am traditionellen Chemiestandort Deutschland also stark gesuchte Fachkräfte sein, zumal sich Deutschland in einem internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe befi ndet. Noch immer kehren jedes Jahr mehr Akademiker unserem Land den Rücken, als aus dem Ausland zuwandern. Wir erkennen aus diesem sogenannten negativen Wanderungssaldo nicht nur, dass deutsche Akademiker und Chemiker im Ausland gefragt sind. Wir sehen auch eine ernsthafte Gefahr: Deutsche Unternehmen, die ihre benötigten Fachkräfte in Deutschland nicht mehr fi nden, werden möglicherweise ins Ausland abwandern – also dorthin, wo sie ihren Arbeitskräftebedarf decken können. Dies gilt es zu verhindern.

Die Bundesagentur für Arbeit hat daher erste Vorschläge gemacht, wie dem Fachkräftemangel begegnet werden kann. Dabei sind Politik, Schulen und Universitäten in der Pfl icht, aber auch die Arbeitgeber. Denn es ist eine Kernaufgabe eines Unternehmens, das eigene Personal zu sichern. Ein wichtiger Aspekt ist aus Sicht der BA, den Anteil an erwerbstätigen Frauen zu erhöhen. Das gelingt zwar schon – in den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil der Frauen unter den Chemieingenieuren um sieben Prozentpunkte gestiegen –, aber noch immer liegen zu viele Talente brach.

Bei welcher Zielgruppe – Schüler, Studenten, Frauen – man auch ansetzt, von entschei-dender Bedeutung ist die Qualifi kation. Deutschland kann als Hochtechnologie-Standort nur dann im globalen Wettbewerb bestehen, wenn auch in Zukunft entscheidende Entwicklungen und Innovationen von hier ausgehen. Dafür braucht es Exzellenz in der Schule und in den Universitäten, Begeisterung für technisch-naturwissenschaftliche Berufe bei jungen Menschen und die Bereitschaft von Unternehmen, mehr für den eigenen Nachwuchs zu tun. Die Marktgesetze von Angebot und Nachfrage werden die Probleme jedenfalls nicht von alleine lösen.

Frank-Jürgen WeiseVorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit

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„Chemiker werden am traditionellen Chemiestandort Deutschland gesuchte Fachkräfte sein“

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Exklusiv-Umfrage: Arbeitsplätze in der Chemiebranche

Gutes Zeugnis in puncto Job-Sicherheit

Die Meinungsforscher von Forsa gingen exklusiv für das VCI-Factbook der Frage nach, wie die Chemiebranche bei den Deutschen als Arbeitgeber angesehen wird. Bietet sie sichere Arbeitsplätze? Ergebnis: Zwei Drittel der Befragten stellen der chemischen Industrie ein gutes Zeugnis diesbezüglich aus.

Karriere in der Chemiebranche – ja bitte!Die Befragten in Ost- und Westdeutschland sind sich einig: Jeweils zwei Drittel glauben, dass die Arbeitsplätze in der Chemiebranche zukunftssicher sind. Von den Männern sind es sogar 75 Prozent. Und: Je höher der Bildungsgrad, desto positiver die Einschätzung.

Quelle: Forsa

Bietet die Chemieindustrie in Deutschland zukunftssichere Arbeitsplätze?

„Ja“ nach Alter14 – 29 Jahre 65 %

30 – 44 Jahre 68  %

45 – 59 Jahre 65  %

60 und älter 66  %

„Ja“ nach BildungHauptschule 57  %

Mittlerer Abschluss 63  %

Abitur, Studium 73  %

„Ja“ nach RegionOst 64  %

West 66  %

„Ja“ nach GeschlechtMänner 75  %

Frauen 57  %

Insgesamt

Kein Urteil 17  %

Ja 66  %Nein 17 %

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Top-Arbeitgeber und Innovationsmotor

Chemiebranche bietet attraktive ArbeitsplätzeDie deutsche Chemie gehört mit Rang drei beim Umsatz zu den wichtigsten Branchen in Deutschland und ist mit 414.800 Beschäftigten der sechstgrößte industrielle Arbeitgeber. Dabei hat die Industrie in Deutschland einen deutlich höheren Stellenwert als in vergleichbar entwickelten Ländern. So liegt der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes am Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei 22,7 Prozent, in Japan bei 19,4 Prozent und in den USA sogar nur bei 13,1 Prozent.

Die deutsche Chemieindustrie ist international wettbewerbsfähig, die Unternehmen der Branche sind längst auf dem Weltmarkt zu Hause. Mit einem Anteil von 25 Prozent ist sie der größte Chemieproduzent in Europa und liegt weltweit auf dem vierten Platz – nach den USA, China und Japan. Und Chemie „made in Germany“ ist rund um den Globus gefragt. Die Branche erwirtschaftete einen Exportüberschuss von über 41 Milliarden Euro. Die Gesamteinfuhr an Chemieerzeugnissen belief sich auf 102,7 Milliarden Euro, die Gesamtausfuhr betrug dagegen 144 Milliarden Euro. Damit ist Deutschland Exportweltmeister mit chemischen Erzeugnissen.

Die Chemie bietet nicht nur viele, sondern vor allem auch attraktive Arbeitsplätze – die Gesamtsumme der Bruttolöhne und -gehälter erreichte zuletzt 20,8 Milliarden Euro. Damit wird nahezu jeder zehnte Euro im Verarbeitenden Gewerbe in der Chemie verdient. Mit einem Entgelt von 50.158 Euro pro Beschäftigtem und Jahr übertrifft die Chemie das Verarbeitende Gewerbe (40.461 Euro) ebenso deutlich wie beim Bruttomonatsverdienst für vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer, der 3.941 Euro gegenüber 3.316 Euro beim Verarbeitenden Gewerbe beträgt.

Trotz der schweren Wirtschaftskrise im Jahre 2009 sank die Beschäftigtenzahl in der chemischen Industrie nur um 2,9 Prozent. Der durch die Krise verursachte Personalabbau war damit in der Chemie deutlich schwächer ausgeprägt als im gesamten Verarbeitenden Gewerbe, das mit einem Minus von 4,5 Prozent zu kämpfen hatte. Noch schlimmer traf es die Chemieindustrie Europas mit einem Rückgang von 9,3 Prozent. Dieser Vergleich belegt, dass Arbeitsplätze in der deutschen Chemie relativ sicher sind. Das liegt unter anderem daran, dass sich Produktionsschwankungen in der chemischen Industrie nicht unmittelbar in der Beschäftigung niederschlagen, weil die klassische Produktion nicht besonders personalintensiv ist und weil die Bereiche mit höherem Personaleinsatz wie Forschung und Entwicklung, Verwaltung oder Marketing nicht unmittelbar von Produktionseinbrüchen betroffen sind. Da die langfristigen Prognosen in der deutschen chemischen Industrie gut sind, haben die Chemieunternehmen ihre qualifi zierte Stammbelegschaft auch in der Krise weitgehend gehalten, was ihnen jetzt in der ausgeprägten Wachstumsphase zugutekommt. Die Unternehmen stellen zurzeit wieder verstärkt ein, daher wird die Beschäftigung 2011 zulegen.

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Umweltschutz hat große BedeutungDie Chemiebranche in Deutschland ist eine wachsende Industrie. In der letzten Dekade ist die Chemieproduktion trotz der schweren Wirtschaftskrise jährlich um knapp 2 Prozent gestiegen – ein besseres Ergebnis als im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt. Dabei erzeugt die Branche ein breites Produktportfolio – von der Schwefelsäure bis zum Klebstoff, vom Düngemittel bis zum Farbpigment, von der Kunststofffolie bis zum Dämmstoff. Innovationen der Chemie sind ein Erfolgsgarant des Industriestandortes Deutschland. Als kapitalintensive Branche investiert die deutsche Chemie überdurchschnittlich viel in Sachanlagen, sie leistet 13,7 Prozent der Sachanlageninvestitionen des Verarbeitenden Gewerbes – nur der Kraftfahrzeugbau bringt noch mehr auf.

Kennzeichen der Chemie ist ihre Heterogenität; chemische Erzeugnisse kommen in allen Lebensbereichen zum Einsatz. Weil die Chemie mit ihren Grundstoffen häufi g am Anfang der Wertschöpfungsketten steht und Lieferbeziehungen zu nahezu allen anderen Branchen hat, kommt ihr eine besondere Schlüsselfunktion zu. Zur chemischen Industrie zählen die Sparten Anorganische Grundchemikalien (8,5 Prozent Anteil am Produktionswert), Polymere (19,7 Prozent), Petrochemikalien (18,7 Prozent), Fein- und Spezialchemikalien (23,9 Prozent) sowie Wasch- und Körperpfl egemittel (7,5 Prozent), der restliche Anteil entfällt auf Pharmazeutika (20,4 Prozent).

Die chemische Industrie hat eine besondere Verantwortung für Mensch und Umwelt. Sie betreibt komplexe Anlagen und geht mit gefährlichen Stoffen um. Daher ist Sicherheit oberstes Gebot: Seit 1991 ist die deutsche Chemie ein aktiver Mitstreiter in der weltweiten Initiative Responsible Care, die – unabhängig von gesetzlichen Vorgaben – für die Verbesserung des Schutzes von Mitarbeitern, Anwohnern und Umwelt steht. Sie treibt eine nachhaltige Entwicklung voran, die ökologische, soziale und ökonomische Ziele gleichrangig berücksichtigt. Das bedeutet etwa bei der ökologischen Säule in den klassischen Umweltschutz zu investieren, Treibhausgase bei der Produktion zu reduzieren, den eigenen Energiebedarf zu verringern sowie Produkte und Verfahren zu etablieren, die zur Ressourcenschonung sowohl bei der Chemie selbst als auch in anderen Branchen und beim Endverbraucher beitragen.

Jedes Jahr investiert die chemische Industrie rund 300 Millionen Euro in den nachsorgenden Umweltschutz, der zweithöchste Wert des Verarbeitenden Gewerbes. Über 2 Milliarden Euro jährlich betragen die laufenden Ausgaben im Umweltschutz. Die Branche hat ihre Treibhausgasemissionen seit 1990 bis 2009 um 47 Prozent gesenkt, während die Produktion im gleichen Zeitraum um 42 Prozent gestiegen ist. Die Chemie ist und bleibt eine rohstoff- und energieintensive Branche, dennoch ist die Entkopplung von Produktion und Energieverbrauch gelungen. Die Energieeffi zienz ist stetig gestiegen, der Energieeinsatz seit 1990 um ein Drittel gesunken.

Darüber hinaus sparen Chemieprodukte über ihren Lebensweg mehr als zweimal so viele Treibhausgase ein, wie sie bei ihrer Produktion verursachen. Als Dämmmaterial halten

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sie Häuser warm sowie den Öl- und Gasverbrauch niedrig. Kunststoffteile im Automobil verringern das Fahrzeuggewicht und damit den Energiebedarf. Energiesparlampen leuchten nur dank spezieller Chemikalien. Auch OLEDs (Organische Leuchtdioden), die Zukunft der Beleuchtung und Displays, sind Innovationen der Chemie. Wegbereiter ist dieser Industriezweig auch für Biokraftstoffe oder die Elektromobilität.

Errungenschaften wie diese sind das Resultat einer beständigen Innovationskraft, die von Forschung und Entwicklung lebt. Rund 5 Prozent ihrer Umsätze steckt die Branche jedes Jahr in die Erforschung und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren. Zuletzt lagen die Aufwendungen der chemischen Industrie bei 9,4 Milliarden Euro. Diese Ausgaben steigen seit einem Jahrzehnt um durchschnittlich 2 Prozent. So befl ügelt die Wissenschaft Chemie den Wirtschaftszweig Chemie.

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40 Jahre ohne Streik – wie geht das denn?

Sozialpartnerschaft in der ChemieArbeitgeber und Gewerkschaft der Chemiebranche – organisiert im Bundesarbeit-geberverband Chemie (BAVC) und in der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) – haben eine besondere Beziehung zueinander entwickelt: Weil die „Chemie stimmt“, hat es den einzigen Streik in diesem Industriezweig in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 1971 gegeben – vor 40 Jahren. Gemeinsam haben die Chemie-Tarifparteien schon frühzeitig auf den strukturellen Wandel der Arbeitswelt reagiert. Zuletzt stand die Bewältigung der Krise im Mittelpunkt. „Die Sozialpartnerschaft hat einen echten Härtetest überzeugend bestanden und die schwerste Wirtschaftskrise in der Nachkriegszeit schnell und gut gemeistert“, so Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE. Im Interesse von Standort und Beschäftigung wurden Flexibilisierungsmöglichkeiten, Öffnungen und Entlastungen im Flächentarif geschaffen und genutzt. Ermöglicht wurde dies durch eine pragmatische Sozialpartnerschaft, die zu einem Markenzeichen der Chemie geworden ist. Sie wird durch eine Vielzahl von Tarifverträgen, Vereinbarungen und gemeinsamen Einrichtungen der Sozialpartner mit Leben gefüllt.

Ein prägnantes Beispiel ist der vereinbarte Entgeltkorridor, mit dem in der Chemie als erstem großem Industriezweig auch bei den Tarifentgelten eine Flexibilisierung ermöglicht wurde. Mit diesem Instrument können Unternehmensleitung und Betriebsrat mit Zustimmung der Tarifparteien eine Absenkung beim Entgelt vereinbaren, vorausgesetzt, diese Maßnahme verbessert die Wettbewerbsfähigkeit, sichert Arbeitsplätze oder dient zur Überwindung wirtschaftlicher Schwierigkeiten. Auf der anderen Seite beteiligen Unternehmen ihre Arbeitnehmer am wirtschaftlichen Erfolg. Übrigens: Schon seit 1988 gibt es in der Chemie keine Unterscheidung mehr zwischen Arbeitern und Angestellten – deshalb gibt es statt Lohn und Gehalt ein Entgelt für alle.

Abgesehen von den allgemeinen übergreifenden Tarifverträgen zum Entgelt, zu Arbeitszeit oder Urlaub haben die Chemie-Tarifpartner eine ganze Reihe von weiteren Themen tarifl ich geregelt, die weit über andere Branchen hinausgehen. Dazu gehören unter anderem Altersvorsorge und Teilzeitarbeit sowie Lebensarbeitszeit und Demografi e, Integration von Jugendlichen und Zukunft durch Ausbildung.

Auffällige Besonderheit der ergebnisorientierten und intensiven Zusammenarbeit zwischen BAVC und IG BCE sind die sogenannten Sozialpartner-Vereinbarungen. „Nicht jedes Thema eignet sich für Tarifverträge, deshalb haben wir diese besondere Form der Übereinkunft entwickelt“, erklärt Eggert Voscherau, Präsident des BAVC. In den zurückliegenden Jahren sind über 40 Vereinbarungen dieser Art geschlossen worden. Der umfangreiche Katalog reicht von A wie Arbeitsschutz bis W wie Weiterbildung und Schulung oder Wirtschaftsethik. Gerade der letzte Punkt, der Ethik-Kodex „Verantwortliches Handeln in der Sozialen Marktwirtschaft“, hat unter dem Begriff „Wittenberg-Prozess“ große Beachtung

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gefunden. Andere wichtige Abmachungen betreffen darüber hinaus die familienbewusste Personalpolitik, Chancengleichheit und Umweltschutz. Wegen ihrer großen inhaltlichen Bedeutung sind die Sozialpartner-Vereinbarungen ein wichtiger Pfeiler im „Bauwerk der Chemie-Sozialpartnerschaft“, das einmalig in der deutschen Industrielandschaft ist.

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Factbook 03Chemie – Jobs mit Zukunft

Marktwirtschaft ist sozial –neue Thesen aus der Lutherstadt im Wittenberg-ProzessErst die Angst vor den Folgen der Globalisierung, dann die internationale Finanzkrise – vor diesem Hintergrund stehen weite Teile der deutschen Gesellschaft der Sozialen Marktwirtschaft inzwischen skeptisch gegenüber. Das Fundament, auf dem der Wohlstand Deutschlands gründet, hat Risse bekommen. Dieser Entwicklung treten die Sozialpartner der chemischen Industrie entschieden entgegen. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) setzen sich gemeinsam für ein neues gesellschaftliches Gleichgewicht ein, das gleichermaßen auf ökonomischen, sozialen und ökologischen Bedürfnissen beruht. Gemeinsam mit dem Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik haben beide Seiten deshalb eine breite Diskussion gestartet, die unter dem Begriff „Wittenberg-Prozess“ bekannt geworden ist. Sein Ziel besteht darin, die Soziale Marktwirtschaft wieder stärker bei den Bürgern zu verankern sowie die Sozialpartnerschaft weiterzuentwickeln.

Als Grundlage für dieses verantwortliche Handeln dienen gemeinsame Leitlinien in fünf Themenbereichen, die unter den Schlagworten „Soziale Marktwirtschaft“, „Responsible Care“, „Gute Arbeit“, „Global Fair“ und „Humankapital“ stehen. Sie wurden in fünf Work-shops in der Lutherstadt Wittenberg erarbeitet. Im Ergebnis verfügt die Chemiebranche über einen bislang einmaligen Ethik-Kodex, der gemeinsam formuliert wurde und gemeinsam gelebt werden soll. Inzwischen haben zwei weitere Treffen stattgefunden, die insbesondere die Auswirkungen und Lehren aus der Finanzkrise zum Inhalt hatten. Gerade in der Krise hat die Soziale Marktwirtschaft ihre Stärken bewiesen: Die sozialpartnerschaftlichen Instrumente, die schon vor der Krise in der chemischen Industrie entwickelt worden waren, haben sich bewährt und als Standortvorteil im globalen Wettbewerb erwiesen.

Ein Kernanliegen des Prozesses beschreibt Prof. Dr. Andreas Suchanek, der das Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik leitet: „Für Soziale Marktwirtschaft muss man aktiv und in verständlicher Weise werben. Die Bevölkerung muss verstehen, warum Marktwirtschaft – unter geeigneten Spielregeln – sozial ist.“ Denn die Globalisierung der Wirtschaft und die damit verbundenen Anpassungsprozesse nähren bei den Bürgern Zweifel, ob Arbeitgeber und Arbeitnehmer noch gemeinsame Interessen haben. Diese Skepsis hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Nur noch 40 Prozent der Bürger glauben an die Gemeinsamkeit.

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Ein Gegengewicht zu dieser Skepsis soll hier das ausdrückliche Bekenntnis der Chemie-Sozialpartner zu einer werteorientierten Unternehmensführung bilden. Der Wittenberg-Prozess fordert Unternehmen und Beschäftigte der Branche dazu auf, ihr Verhalten an ethischen Normen auszurichten. Das geht sicher nicht ohne ständigen Dialog. Ein wichtiger Baustein dabei ist die Chemie-Stiftung Sozialpartner-Akademie (CSSA), die gemeinsam von BAVC und IG BCE gegründet wurde. Hier sollen vor allem Schulungen für Führungskräfte und Betriebsräte stattfi nden, die zur nachhaltigen Stärkung der Chemie-Sozialpartnerschaft ebenso beitragen wie zur Unterstützung der Sozialen Marktwirtschaft.

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Antworten auf den demografi schen Wandel – Aufstockung der Altersvorsorge deutlich vornEs ist eines der ganz großen Themen. Peter Hausmann, Vorstandsmitglied der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), vergleicht die Bedeutung des demografi schen Wandels sogar mit der Globalisierung und dem Klimawandel. Auch in diesem Punkt sind sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Chemie einig: Die Überalterung und Schrumpfung der Bevölkerung zählt nicht nur in Deutschland zu den größten gesellschaftspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Und dieser Wandel macht vor den Werkstoren nicht halt. Mit dem innovativen Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografi e“ haben Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) und IG BCE schon frühzeitig die Möglichkeit geschaffen, die Auswirkungen dieser Entwicklung zu gestalten.

Einer der Kernbestandteile des Vertrags, der 2008 vereinbart wurde, war die Demografi e-Analyse in den 1.900 Mitgliedsunternehmen der Chemie-Arbeitgeber, die mittlerweile Standard ist. Dazu gehört die Erhebung von Daten wie Alter der Mitarbeiter, Tätigkeitsschlüssel, Eintrittsdatum, Qualifi kation, Krankenstand und Fluktuation. Aus der Bewertung dieser Daten werden Handlungsfelder identifi ziert, aus denen Ziele abgeleitet werden. Diese werden in maßgeschneiderten Aktionsplänen umgesetzt. Der Tarifvertrag stellt dafür fünf – auch untereinander kombinierbare – Module zur Verfügung, um das Problem anzugehen: Langzeitkonten, Berufsunfähigkeitsschutz, tarifl iche Altersvorsorge, Altersteilzeit und Teilrente. Um diese Maßnahmen fi nanzieren zu können, sind betriebliche Demografi efonds eingerichtet worden, die seit Anfang 2010 von den Unternehmen mit 300 Euro pro Jahr und Tarifbeschäftigten gespeist werden. Dieser Betrag ist dynamisiert, steigt also in den Folgejahren entsprechend den Tarifabschlüssen.

Bei der Verwendung der Fondsmittel zeichnet sich bereits ein Trend ab: Mehr als die Hälfte der Betriebe stockt mit dem Geld die tarifl iche Altersvorsorge auf. Am zweithäufi gsten (rund 20 Prozent) wird in Langzeitkonten eingezahlt. Wolfgang Goos, BAVC-Hauptgeschäftsführer, fasst die bisherigen Bemühungen zur Bewältigung der Demografi e-Herausforderung zusammen: „Die Unternehmen der Chemieindustrie kümmern sich frühzeitig um die Bewältigung des demografi schen Wandels. Schon bald wird sich das als echter Wettbewerbsvorteil erweisen.“ Die Sozialpartner haben wieder einmal bewiesen, dass sie innovative Lösungen für zentrale Herausforderungen der Zeit entwickeln können.

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Kleine und mittlere Unternehmen in der Chemie – Arbeitgeber mit fl achen Hierarchien Beim Stichwort chemische Industrie denkt man oft an die Namen mit Weltgeltung und die großen Chemieparks. Doch das ist nur ein kleiner Teil der Realität, denn die rund 2.000 Betriebe der Branche sind stark mittelständisch geprägt. Rund die Hälfte von ihnen zählt nur maximal 50 Mitarbeiter, über 90 Prozent der Chemieunternehmen in Deutschland haben nicht mehr als 500 Beschäftigte. Insgesamt fi ndet sich über ein Drittel der insgesamt 414.800 Arbeitsplätze in mittelständischen Unternehmen.

Mittelständische Unternehmen sind als Arbeitgeber auch für Hochschulabsolventen in vielerlei Hinsicht attraktiv. Oftmals bestehen im Mittelstand, schon wegen der überschau-baren Mitarbeiterzahl, fl ache Hierarchien. Neue Mitarbeiter werden schnell in konkrete Projekte eingebunden und übernehmen Verantwortung. Der Sprung ins kalte Wasser ist eine große Herausforderung, aber auch eine enorme Chance, sein Können und Wissen unter Beweis zu stellen. Flache Hierarchien bedeuten in der Regel auch kurze und schnelle Entscheidungsstrukturen. Wenn Geschäftsführungs- und Eigentümerfunktionen in einer Hand liegen, wie es in mittelständischen Unternehmen oft der Fall ist, fallen Entscheidungen häufi g sehr zügig. Folge davon ist eine hohe Flexibilität, die den Mittelstand auszeichnet. Solche Unternehmen sind unter diesen Voraussetzungen in der Lage, sich schnell an neue wirtschaftliche oder technische Bedingungen anzupassen und den Anforderungen der Kunden erfolgreich zu stellen. „Im Mittelstand denkt man zuerst ans Unternehmen, beschränkt sich nicht auf das Erreichte, plant langfristig und ist stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen“, fasst Reinhold von Eben-Worlée, Geschäftsführer der Worlée-Chemie GmbH (Hamburg) und Vorsitzender des Ausschusses Selbständiger Unternehmer im Verband der Chemischen Industrie, einige wichtige Kriterien entsprechender Firmen zusammen.

Innovation ist TagesgeschäftViele Mittelständler sind so in eine Spezialistenrolle hineingewachsen und haben sich eine oder mehrere Nischen beziehungsweise Marktsegmente erschlossen. Hier pfl egen sie auch dank ihrer Innovationskraft eine gute, teilweise sogar herausragende Position im Markt. Man spricht hier auch gerne von den „hidden champions“, also von Mittelständlern, die sich eine führende Rolle in ihrem Segment, bisweilen sogar auf dem Weltmarkt erarbeitet haben. Die überwiegende Zahl der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), etwa 90 Prozent, ist auch im Export aktiv. Durch die Notwendigkeit, neue Märkte zu erschließen oder den Kunden ins Ausland zu folgen, bieten sich für qualifi zierte Mitarbeiter in mittelständischen Firmen interessante Berufsperspektiven.

Viele Mittelständler sind ausgesprochen innovativ. Sie entwickeln in enger Abstimmung mit ihren Kunden, oftmals aus anderen Branchen, maßgeschneiderte Produkte für deren

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spezifi sche Anforderungen. Zudem sind es oft traditionsreiche Familienunternehmen, die in ihrer Region abseits der großen industriellen Ballungszentren tief verwurzelt sind. Sie produzieren und entwickeln seit Jahrzehnten am selben Standort und sind in der Region oftmals ein wichtiger Arbeitgeber. Nicht immer sind diese Standorte auf den ersten Blick attraktiv, aber sie bieten handfeste Vorteile wie ausreichende und bezahlbare Wohnungen, eine bisweilen reizvolle Umgebung mit intakter Natur und hohem Freizeitwert und einem familienfreundlichen Umfeld. Hinzu kommt im Mittelstand oftmals eine Unternehmenskultur, die geprägt ist von hoher Wertschätzung für die eigenen Mitarbeiter seitens der Unternehmensführung. Und häufi g ist die lange Betriebszugehörigkeit gerade bei Mittelständlern auch ein Beleg dafür, dass die Identifi kation der Arbeitnehmer mit „ihrem“ Unternehmen besonders ausgeprägt ist.

Erfolgsmodell MittelstandRund 2.000 Unternehmen gehören in Deutschland zur chemischen Industrie. Davon sind gut 1.000 Unternehmen mit maximal 50 Beschäftigten klein, weitere rund 860 Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern mittelgroß. Etwa 150 Firmen zählen mit über 500 Beschäftigten nicht mehr zum Mittelstand. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stellen über ein Drittel der insgesamt rund 414.800 Arbeitsplätze in der Chemie und tragen mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz bei. Eine besondere Stärke der KMU sind maßgeschneiderte Chemikalien für spezielle Anwendungen. Rund 24.000 verschiedene Produkte stellen sie in Mengen unter 100 Tonnen pro Jahr her.

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Was ich denke zu ...

Von Prof. Dr. Ferdi Schüth, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. Schüth, 1960 im heutigen Warstein geboren, gehört zu den renommiertesten deutschen Chemikern. Er wurde unter anderem mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet, war 2010 für den Deutschen Zukunftspreis vorgeschlagen und bekam gerade den Wöhler-Preis für ressourcenschonende Prozesse 2011 zuerkannt.

Energiewende und Chemie Was viele dabei nicht wissen: Die Grundlagen für die Umstellung unseres Energiesystems legt die Chemie – innovative Materialien für Rotorblätter und Batterien, Wärmedämmung, Brennstoffzellen und Fotovoltaik, Elektromobilität. Auf allen diesen und weiteren Feldern spielt die Wissenschaft von den Stoffen eine überragende Rolle. Das ist eine große Chance, junge Menschen für unsere Wissenschaft zu interessieren, weil sie hiermit große gesellschaftliche Veränderungsprozesse mitgestalten können. Ebenso bietet die Chemie aber auch spannende Perspektiven für diejenigen, die den Dingen bis ins Reich der Atome und Moleküle auf den Grund gehen wollen, die Stoffe synthetisieren wollen, die es zuvor niemals gegeben hat.

Grüne ChemieVon diesem Begriff bin ich weniger angetan – nachhaltige Chemie fi nde ich eindeutig treffender. Grüne Chemie suggeriert, dass alles aus Biomasse hergestellt werden sollte. Wir müssen aber in jedem Einzelfall entscheiden, was der bessere, ressourcenschonende Weg zu einem Produkt ist – das kann auch eine klassische chemische Synthese sein.

Ansehen der ChemieDie feindliche Einstellung zur Chemie, die in den 80er- und auch noch Anfang der 90er-Jahre größtenteils vorherrschte, fi ndet man heute kaum noch. Die Haltung zur Chemie kann man eher mit dem Begriff „Freundliches Desinteresse“ beschreiben. Das ist aber ein großer Fortschritt, denn wir haben hier das Adjektiv „freundlich“ und das „Desinteresse“ liegt sicher teilweise daran, dass den Menschen die Bedeutung der Chemie nicht immer ganz bewusst ist. Jetzt müssen wir den Menschen klarmachen, dass die großen Themen aller Gesellschaften – Ernährung, Energie, Mobilität, Gesundheit – eben klassische Themen der

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Chemie sind. Ohne Chemie werden wir in diesen Feldern den Herausforderungen nicht angemessen begegnen können. Zu der positiveren Sicht der Chemie hat auch die offenere Kommunikation beigetragen und wir als Chemiker sollten in dieser Richtung weiterarbeiten.

Nachwuchs für die ChemieMangelnden Nachwuchs in den Natur- und Ingenieurwissenschaften beklagt nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa. Ganz anders ist das zum Beispiel in China oder in anderen aufstrebenden Nationen. Die technische Veränderung unseres Lebens wird bei uns als selbstverständlich genommen, zudem ist in vielen Produkten die Leistung der Chemie nicht direkt erkennbar, obwohl sie ganz wesentlich ist. Hier hilft nur geduldige Überzeugungsarbeit. Viele junge Menschen entscheiden sich nach dem Abitur für Studiengänge, die ihnen – vermeintlich – ein breiteres Arbeitsfeld erschließen, wie Wirtschaftswissenschaften oder Jura. Wenn man sich in der Geschäftswelt aber genau umschaut, sind gerade Chemiker und Physiker in sehr vielen Bereichen aktiv, also mit besonders vielen Möglichkeiten ausgestattet.

Faszination ChemieEs gibt grundlegende Fragen, die uns Chemiker immer noch und immer wieder umtreiben, etwa die nach dem Ursprung des Lebens: Wie entsteht aus originär unbelebten Molekülen Leben? Oder wie kann man das Zusammenwirken von Molekülen so steuern, dass größere Systeme mit neuer Funktionalität entstehen – um es zu übersetzen: Wie können wir beispielsweise künstliche Blätter bauen, die die Fotosynthese nachahmen? Oder wie kann man vorhersagen, welche Struktur Festkörper auf der atomaren Ebene haben können – möglicherweise die Grundlage für die Entwicklung gänzlich neuer Materialien.

Neue ChemieberufeChemiker sind Chemiker, Menschen, die die Eigenschaften von Stoffen kennen und verstehen und neue Stoffe synthetisieren können – und das ist auch gut so. Wir müssen keine neuen Berufe erfi nden, wenn sich Chemiker auch meist auf ein Fachgebiet spezialisieren. Vielleicht wird irgendwann eine Differenzierung stattfi nden und wir werden tatsächlich so etwas wie „Energiechemiker“ haben. Viel wichtiger aber sind die Eigenschaften, die ein Chemiker im Laufe seiner Ausbildung erwerben sollte und die heute mehr denn je

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gefragt sind: eine solide Wissensbasis, die Fähigkeit zu systematischem Denken und interdisziplinärem und vernetztem Arbeiten sowie Teamfähigkeit.

Weltverbesserung„Chemiker verbessern die Welt“: Diese Aussage ist mir etwas zu pathetisch. Es handelt sich bei unseren Arbeiten um – wenn auch wichtige – Beiträge, die im Zusammenwirken mit anderen Disziplinen helfen, Probleme zu lösen. Deshalb sollten wir bescheiden bleiben. Richtig ist aber, dass die Veränderungen in unserer Gesellschaft auch von Chemikern ermöglicht werden, selbst wenn die Öffentlichkeit dies häufi g nicht merkt. Aber es kann auch spannend und befriedigend sein, eher im Stillen zu wirken.

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Familie ist auch wichtig – wie sich Beruf und Familie in der Chemiebranche vereinbaren lassen2006 haben die Sozialpartner Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) und Industrie-gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) eine Vereinbarung „Für eine chancen-gleiche und familienbewusste Personalpolitik“ geschlossen. Sie entwickelt sich immer mehr zur Erfolgsstory. Einen Schwerpunkt in dieser Übereinkunft bildet das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie. „Wir sind davon überzeugt, dass durch den sich abzeichnenden Man-gel an qualifi zierten Arbeitskräften familienbewusste Arbeitsbedingungen im Unternehmen eine immer größere Bedeutung erlangen werden“, konstatiert Eggert Voscherau, Präsident des BAVC. Wieder einmal hat die chemische Industrie eine Vorreiterrolle übernommen. Und die wird von den Unternehmen konkret gelebt: Auf Grundlage der Sozialpartner-Vereinbarung wurden bislang über 100 betriebliche Regelungen abgeschlossen. Die Palette reicht dabei von fl exiblen und familienfreundlichen Arbeitszeiten über die Unterstützung bei der Kinderbetreuung bis hin zur Hilfestellung bei der Pfl ege von Angehörigen.

Beispiel Chemiepark Leuna: Hier gilt Elke Raue, die Leiterin des Büros der Initiative „Familienfreundlicher Chemiestandort Leuna“, als gute Seele des Großstandortes mit seinen rund 9.000 Mitarbeitern. Was ist mit Behörden nach der Geburt eines Kindes zu regeln, wo fi ndet man einen geeigneten Krippenplatz, wer hilft bei Suchtproblemen? Um solche Fragen kompetent zu beantworten, hat Raue ein dichtes Netzwerk geknüpft, in dem mehr als 70 Vereine, Verbände und Ämter der umliegenden Kommunen integriert sind. Mit diesen Verbindungen sucht Elke Raue eine größere Wohnung in Werksnähe, eine Chemie-Lehrstelle für den Filius, einen Heimplatz für einen dementen Angehörigen.

Beispiel Dörken AG in Herdecke. Das typisch mittelständische Unternehmen, vor fast 120 Jahren als kleine Lackfabrik gegründet, nimmt das „Bündnis für Familie“ sehr ernst: „Viele von uns haben Familie, Verwandte oder auch Freunde, um die wir uns kümmern. Und genau dann wird es zum Thema für ein Unternehmen“, erklärt Firmeninhaberin Ute Herminghaus-Böcking. Flexible Arbeitszeitsysteme, die aktive Unterstützung von Ferienmaßnahmen der Kommune oder weniger starre Öffnungszeiten bei den Einrichtungen der Kinderbetreuung sind nur einige Erfolge der gelebten Partnerschaft zwischen Unternehmen, Betriebsrat und Stadt.

Kein Zweifel: Vor dem Hintergrund der demografi schen Entwicklung und des sich abzeichnenden Fachkräftemangels muss eine vorausschauende Personalpolitik die Vereinbarkeit von Beruf und Familie aktiv fördern. „Den Kampf um die besten Talente können wir als Branche nur bestehen, wenn wir auch für Frauen ein attraktiver Arbeitgeber sind – mit Blick auf ihre Entwicklungsperspektiven und den Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Karriere. Mit ihrer sehr guten Qualifi kation stellen Frauen ein Potenzial dar, das wir als Branche, die auf Fortschritt und Innovation angewiesen ist, nicht ignorieren können“, erklärt Kathrin Menges, Personalchefi n von Henkel.

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Damit wird zugleich die Chancengleichheit gefördert, die auch mehr Frauen in führende Positionen innerhalb der chemischen Industrie bringen soll. Dabei sind sich alle Akteure einig, dass es ohne Quote gehen muss. „Eine starre Quote ist der Versuch, Wirtschaft und Gesellschaft von oben herab einzuhämmern, was kontinuierlich von unten wachsen muss“, kritisiert BAVC-Präsident Eggert Voscherau.

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Demografi scher Wandel in der Branche

Quellen: Bundesagentur für Arbeit 2010, BAVC 2010

Altersstruktur der westdeutschen Chemieindustrie

1995 20092005

8

36

33

20,5

2,5

9

44,5

24,5

21

1

4

24

8

29

35

4

<25

25–39

40–49

50–60

>60

Zwischen jung und alt: Der Anteil der 50- bis 60-jährigen Beschäftigten ist angewachsen – während die Gruppe der 25- bis 39-Jährigen stark geschrumpft ist. Zudem bleiben die über 60-Jährigen länger im Unternehmen. Der demografi sche Wandel ist in der Chemiebranche angekommen. Doch der Wandel bietet auch Chancen – und wird von den Sozialpartnern als Gestaltungsauftrag aufgefasst.

Daten und Fakten

Altersstruktur der Beschäftigten in der deutschen Chemie

Demografi sche Entwicklung bietet Chancen für den Nachwuchs

Chemiebeschäftigte bleiben länger im Berufsleben – und der demografi sche Wandel der Gesellschaft hinterlässt tiefe Spuren. Das ergab eine Studie der Bundesagentur für Arbeit von 2010. Während 2005 nur 2,5 Prozent der über 60-Jährigen noch ihrer Tätigkeit nachgingen, waren es 2009 schon 4 Prozent. Der Anteil der 50- bis 60-Jährigen unter den Beschäftigten wuchs um 3,5 Prozentpunkte. Das hat Folgen. „In den kommenden Jahren wird die Nachfrage nach qualifi zierten Arbeitskräften noch einmal deutlich zunehmen“, so Margret Suckale, Vorstandsmitglied der BASF SE. Allein bei der BASF in Ludwigshafen gehen zurzeit etwa 750 Mitarbeiter jährlich in Rente. 2020 werden es rund 1.200 sein. Um die nächste Generation fi t zu machen, investierten die Unternehmen der deutschen Wirtschaft 2009 rund 2,2 Milliarden Euro in die Hochschullehre. Laut einer Umfrage des Verbandes angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA) möchte ein Drittel der Chemieunternehmen 2011 neue Mitarbeiter einstellen.

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Daten und Fakten

Neue Wirklichkeiten, neue Tarifverträge

Innovative Tarifvereinbarungen in der Chemiebranche

Neben dem Bundesentgelttarifvertrag (BETV) und dem Manteltarifvertrag (MTV) hat die deutsche Chemiebranche eine Reihe innovativer Tarifvereinbarungen entwickelt, die der Dynamik der modernen Industriegesellschaft Rechnung tragen. Einen Gesamtüberblick fi nden Sie im Internet unter www.bavc.de/bavc/web/web.nsf/id/pa_tarifvertraege.html. Hier eine Auswahl der interessantesten Chemie-Tarifverträge:

Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografi e“Der Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografi e“ enthält das gemeinsame Bekenntnis der Tarifvertragsparteien, die Auswirkungen des demografi schen Wandels zu gestalten und Anreize für eine längere Beschäftigung zu setzen. Im Rahmen des gesamten Arbeitslebens des Arbeitnehmers werden hierfür verschiedene Instrumente zur Verfügung gestellt. (Siehe dazu auch den Beitrag „Antworten auf den demografi schen Wandel“ in diesem Factbook.)

Tarifvertrag über Einmalzahlungen und Altersvorsorge (TEA)Der Tarifvertrag bündelt alle tarifl ichen Einmalzahlungen (Jahres-leistung, zusätzliches Urlaubsgeld, Entgeltumwandlungsgrund-betrag und Chemie-Tarifförderung) in einem Vertrag und öffnet sie für die zusätzliche Altersvorsorge. Der Vertrag ermöglicht den Arbeitnehmern, ihr Arbeitsentgelt bis zu einem Beitrag von jährlich 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung in Anwartschaften auf betriebliche Alters vor-sorge umzuwandeln.

„Zukunft durch Ausbildung“Im Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“ verpfl ichten sich die Chemie-Arbeitgeber für die kommenden Ausbildungsjahre eine konkret defi nierte Anzahl an Ausbildungsplätzen anzubieten, um so das hohe Ausbildungsniveau der Branche zu erhalten.

Tarifvertrag über Teilzeitarbeit (TV Teilzeit)Der Tarifvertrag regelt die Rahmenbedingungen für Beschäftigungen mit Arbeitszeiten unterhalb der regelmäßigen tarifl ichen Arbeitszeit (Teilzeitarbeit).

Tarifvertrag zur Förderung der Integration von Jugendlichen (TV Integration)Der Tarifvertrag regelt seit 1989 besondere Maßnahmen für Jugendliche, die keine Berufsausbildung abgeschlossen haben. Ziel ist die Vermittlung von Berufsfertigkeiten und -fähigkeiten, die diesen Jugendlichen die Eingliederung in das Berufsleben ermöglichen.

Tarifvertrag „Brücke in Beschäftigung“Der Tarifvertrag ist Bestandteil des Krisenbündnisses 2010. Geregelt wird, unter welchen Rahmenbedingungen der Unterstützungsverein der chemischen Industrie die Übernahme von Ausgebildeten in ein befristetes oder unbefristetes Arbeitsverhältnis für die Dauer von bis zu zwölf Monaten fördern kann.

Quelle: BAVC

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Daten und Fakten

Das Chemie-Modell

Tarifl iche Maßnahmen zur Altersvorsorge

Tarif-Arbeitnehmer der Chemie haben einen Anspruch darauf, im Wege der Entgeltum-wandlung eine zusätzliche Altersvorsorge aufzubauen. 478,57 Euro Grundbetrag und 134,98 Euro Chemieförderung – das macht 613,55 Euro, die Chemiebeschäftigte nach dem Tarifvertrag jährlich investieren können. Durch den Demografi ebetrag und eine zweite Chemieförderung können 339 Euro hinzukommen. Seit Jahren setzen sich die Tarifvertragsparteien der chemischen Industrie für den Aufbau einer zusätzlichen kapitalgedeckten betrieblichen Altersvorsorge ein. Mit der besonderen Finanzierungsform der Entgeltumwandlung fl ießt ein Teil des Lohns direkt in die tarifl iche Altersvorsorge.

Das Modell im Detail

478,57 EuroEntgeltumwandlungs-

grundbetrag

134,98 EuroChemie-Tarifförderung I

952,55 Euromaximaler Beitrag durch den

Arbeitgeber pro Jahr

300,00 EuroDemografi ebetrag

39,00 EuroChemie-Tarifförderung II

Tarifmitarbeiter erhalten vom Unter-nehmen 613,55 Euro jährlich für ihre Altersvorsorge. Dank des Demografi e-betrags können seit 2010 weitere 300 Euro sowie 39 Euro Chemieförderung noch hinzukommen.Somit beträgt der Maximalbetrag 952,55 Euro Euro.

+

=

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Quelle: BAVC

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Daten und Fakten

Extrem niedrige Unfallquote in der Chemiebranche

Langjähriger Tiefstand durch Mix an Maßnahmen

In keinem anderen Berufszweig ist das Arbeiten so sicher wie in der Chemie. Während vor 30 Jahren auf eine Million Arbeitsstunden noch 23,5 Arbeitsunfälle kamen, waren es bei den VCI-Mitgliedsunternehmen 2010 nur noch 5,42. Das ist ein Rückgang von fast 77 Prozent. Schutzkleidung, Verhaltensregeln in Labor und Werk, Ausbildung, Training und der richtige Umgang mit Gefahrstoffen gehören heute zu den Standards für die Arbeitssicherheit jedes Chemiewerks. Zusätzlich werden regelmäßige Prüfungen durch externe Fachleute, Behörden und betriebsinterne Kontrollen durch Sicherheits- und Störfallbeauftragte durchgeführt. Seit 1991 bewirkt die internationale Initiative Responsible Care kontinuierliche Verbesserungen für den Schutz von Mitarbeitern, Anwohnern und Umwelt.

Arbeitsunfälle – je 1 Million Arbeits stunden (nur VCI-Mitgliedsunternehmen)

2010 5,42

2000 8,3

1990 14,1

1980 23,5

Klares Bild: Der Erfolg von Sicherheits-initiativen wie Responsible Care ist messbar: Die Arbeitsunfälle sind seit 1980 um fast 77 Prozent zurückgegangen. Mit diesem Wert führt die Chemiebranche vor anderen vergleichbaren Industriezweigen.

Quelle: Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie

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Arbeitsunfälle nach Branchen – je 1 Million Arbeits stunden 2010

Bau 41,59

Verkehr 26,82

Holz und Metall 26,64

Nahrungsmittel und Gastgewerbe 25,08

Durchschnitt gewerbliche Wirtschaft 16,53

Handel und Warendistribution 16,78

Energie, Textil, Elektro, Medienerzeugnisse 13,65

Rohstoffe und chemische Industrie 12,02

Verwaltung, Bahnen, Glas/Keramik 9,89

Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspfl ege 9,82

Chemische Industrie (ohne Rohstoffe) 9,4

Im Ranking der Branchen mit den meisten Arbeitsunfällen liegt die chemische Industrie auf dem letzten Platz – damit ist sie sicherer als der Einzelhandel oder der öffentliche Dienst.

Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)

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Bedeutung der Akademiker in der Branche nimmt zu

Dipl.-Chemiker Dipl.-Ing. Sonst. naturwiss.-techn. Absolventen Juristen Dipl.-Volkswirte und -Kaufl eute Übrige Absolventen

Anteil der Hochschulabsolventen in der chemischen Industrie in Prozent

Absolventenstruktur (Uni/TH) in derchemischen Industrie in Prozent

32

23

20

2

14

9

Akademikerquote (Uni/TH) FH-Absolventenquote

4,3

1982

2,9

1988

5,5

3,3

1994

7,0

4,1

1996

7,7

4,3

2001

9,0

4,5

2004

10,0

4,9

2007

10,1

5,6

Daten und Fakten

Karriere und Einsatzmöglichkeiten

Auch für „nicht-chemische“ Akademiker

In der Chemiebranche können nur Chemieabsolventen arbeiten – ein Vorurteil. Auch Akademiker aus anderen Disziplinen haben gute Chancen, hier Karriere zu machen. „Wir erwarten, dass mit der weiteren wirtschaftlichen Erholung die Nachfrage nach Naturwissenschaftlern und Ingenieuren in unserer Branche weiter zunimmt“, so Dirk Meyer, Geschäftsführer Bildung, Wirtschaft, Arbeitsmarkt im Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC). Vorwiegend Ingenieure der Verfahrenstechnik, des Chemieingenieurwesens und der Biotechnologie werden gesucht, ebenfalls Chemiker mit verschiedenen Spezialgebieten wie Elektrochemie oder makromolekulare Chemie. Auch Volks- und Betriebswirte können in der Chemiebranche Fuß fassen, ebenso Juristen mit dem Schwerpunkt Arbeits- oder Patentrecht, denn in kaum einer anderen Branche haben Innovationen einen so hohen Stellenwert wie hier.

Quelle: BAVC-Erhebungen

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Im Überblick: Das Berufsbild des Chemikers – was beinhaltet es genau?Ob in Forschungsinstituten oder an Universitäten: Mit einem abgeschlossenen Studium stehen Chemieabsolventen viele berufl iche Wege offen. Doch neben den klassischen Einsatzmöglichkeiten hat sich eine Vielzahl an neuen Feldern eröffnet. Wo Chemiker arbeiten können und was ihre typischen Tätigkeitsfelder sind, sehen Sie in der Tabelle!

Typische Tätigkeitsfelder für ChemikerTätigkeiten

• Verbesserung der Erzeugnisse und Verfahren • Entwicklung neuer Produkte und Prozesse

• Termingerechte Lieferung von Erzeugnissen• Einhaltung der Sicherheits- und Umweltaspekte bei der Herstellung• Einhaltung des geringen Kosten- und des Materialaufwands

• Suche nach Anwendungsmöglichkeiten für die Erzeugnisse• Marketing

• Umwandlung aufwendiger Verfahrensoperationen in preiswertere Prozesse• Entwicklung neuer Prozesse

• Analyse von chemischen Stoffen• Qualitätskontrolle

• Vermarktung von Produkten• Beratung von Kunden• Kalkulation von Produktionsmenge und Preisen

• Patentanmeldungen• Rechtliche Überprüfung von bestehenden Entwicklungen • Schutzrechteüberwachung

• Recherche von Informationen • Datenverwaltung

• Verständliche Erklärung von schwierigen Sachverhalten• Imagepfl ege des Unternehmens

• Bewertung und Korrektur von Manuskripten • Kontakt zu Gutachtern und Autoren

• Ausarbeitung neuer Strategien• Erschließung neuer Märkte

Anforderungen

Chemische und betriebswirt-schaftliche Kennt-nisse, Kommu-nikationsfähigkeit, hohe Reiseaffi nität

Kommunikations- und Kontaktfreude, Ausdrucksvermö-gen und Schreib- kenntnisse

Kommunikations-fähigkeit

Einsatzort

IndustrielleForschung

Betrieb

Produktentwicklung und Anwendungstechnik

Verfahrenstechnik

Chemische Analytik

Marketing

Patentwesen

Dokumentation

Öffentlichkeitsarbeit

Redaktion

Unternehmensberatung

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Page 30: Berufsbilder und Chancen in der Chemie Factbook 03 · 2015. 1. 30. · • Top 20 der Ausbildungsberufe • Die Fonds-Stipendien im Überblick • Unsere „Schulpartnerschaft Chemie“

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Top 20 der Ausbildungsberufe (Anzahl Auszubildende)

Maschinen- und Anlagenführer

Fachinformatiker

Produktionsfachkraft Chemie

Anlagenmechaniker

Duales Studium Technik/Naturwissenschaften

Bürokaufl eute

Duales Studium Wirtschaft

Biologielaboranten

Fachkräfte für Lagerlogistik

Pharmakanten

Berufsakademie Wirtschaft

Verfahrensmechaniker

Kaufl eute für Bürokommunikation

Elektroniker Betriebstechnik

Elektroniker Automatisierungstechnik

Mechatroniker

Industriemechaniker

Chemielaboranten

Industriekaufl eute

Chemikanten

260

263

319

336

353

362

387

406

486

573

604

734

944

959

1.029

1.437

2.133

2.394

2.982

4.135

Daten und Fakten

Top-20-Ausbildungsberufe

Chemie kann man lernen – nicht nur studieren

Die chemische Industrie bietet eine Vielzahl von Ausbildungsberufen. Die Liste der 20 am häufi gsten gewählten Ausbildungswege sehen Sie im unten stehenden Ranking. Branchentypisch sind die Lehrberufe Chemikant und Chemielaborant mit einer Ausbildungsdauer von 3,5 Jahren sowie die Produktionsfachkraft Chemie mit einer Ausbildungsdauer von 2 Jahren. Doch wie geht es dann weiter, was sind die Perspektiven der Fortbildung? Der nächste Schritt ist die Weiterbildung zum Industriemeister oder zum Techniker.

Quelle: BAVC-Ausbildungsstatistik 2008

Die breite Basis der Liste bildet der Chemikant. Was macht er genau? Vor allem kontrolliert er die Anlagen, die zur Herstellung der Chemi-kalien benutzt werden. Chemikanten fi nden daher vorwiegend in Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie Be-schäftigung, wo sie an der Herstellung von Lacken, Farben, Kosmetika oder Medikamen-ten beteiligt sind. Weitere Tätigkeiten: die Ein-haltung hoher Standards bei Umweltschutz und Arbeitssicherheit, die Kontrolle der Mess-werte und die Abfüllung der fertigen Erzeug-nisse in geeignete Gefäße. Der angehende Chemikant sollte gute bis sehr gute Leistun-gen in den naturwissenschaftlichen Fächern haben.

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Stipendien auf einen Blick

Zielgruppe

Staats-angehörigkeit

Leistung

Zeitraum der Antrag-stellung

Chemiefonds-Stipendium

Chemie-Doktoranden Chemie-Doktoranden, die zwischen Studium und Promotion den Ort und die Universität wechseln

Chemie-Lehramt- Studierende

Hochschullehrer- nachwuchs im Chemiebereich

deutsche oder EU-Staatsangehörigkeit

deutsche oder EU-Staatsangehörigkeit

nur deutsche Staatsangehörigkeit

deutsche oder EU-Staatsangehörigkeit

hervorragende Studienleistungen

hervorragende Studienleistungen

Durchschnittsnote von mindestens 2,0

hervorragende Studienleistungen

Beantragung max. drei Monate nach Beginn der Doktorarbeit

Beantragung max. drei Monate nach Beginn der Doktorarbeit

Bei einem Zweifächer-studium muss die Arbeit spätestens im 9. Semester erfolgen, bei Bachelor/Master im 10. Semester

Promotion darf nicht länger als drei Jahre zurückliegen

Sonstiges

Antragsteller

Umfang

Die Forschungsarbeit darf nicht an der gleichen Universität erfolgen wie die Dissertation

Anfertigung der 1. Staatsexamensarbeit im Fach Chemie

KandidatBetreuer der Doktorarbeit Kandidat Betreuer der Staatsexamensarbeit

• 1.600 Euro monatlich• 1.000 Euro Literatur- und Reisekosten jährlich

• 1.600 Euro monatlich• 1.250 Euro Literatur- und Reisekosten jährlich• Umzugskosten einmalig

• Einmalzahlung von 1.650 Euro

• 2.800 Euro monatlich• 3.000 Euro Literatur- und

Reisekosten jährlich• Einmalzahlung von

50.000 Euro für Sachmittel

Laufzeit 2 Jahre 2–3 Jahre 3–5 Jahre

Vergebene Stipendien

2010

59 21 910

Kekulé-(Mobilitäts-)Stipendium

Liebig-Stipendium

Stipendium für Lehramts-kandidaten

Daten und Fakten

Die Chemie-Stipendien – Brücken in die Zukunft

Seit 1965 fördert die Stiftung Stipendien-Fonds des Verbandes der Chemischen Industrie den besten Nachwuchs im Chemiebereich. Stipendien werden an Lehramtskandidaten, Doktoranden, Habilitanden und Nachwuchsdozenten vergeben.

Quelle: Fonds der Chemischen Industrie

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Chemieunterricht mit 19,2 Millionen Euro gefördertFörderbereiche der „Schulpartnerschaft Chemie“ 2001 bis 2010

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in Millionen

Euro4,1

0,9

2,7

8,5

3,0

Förderung von Partnerschaften zwischen Schulen, Hochschulen und Unternehmen (Mentoring)

Wettbewerbe (inkl. Schülerakademie)

Informationsmaterial

Unterrichtsförderung

Aus- und Weiterbildung von Lehrern und Referendaren/Didaktik

Quelle: Fonds der Chemischen Industrie

Fördersäule Unterricht gesamt:12,6 Millionen Euro(65,6 Prozent)

Fördersäule Schüler gesamt:3,6 Millionen Euro(18,8 Prozent)

Fördersäule Lehrer gesamt:3,0 Millionen Euro(15,6 Prozent)

Der Fonds der Chemischen Industrie hat als Förderwerk der Branche seit 2001 rund 19,2 Millionen Euro investiert, um den Chemieunterricht an den Schulen anschaulicher und verständlicher zu machen.

Daten und Fakten

Schulpartnerschaft Chemie

Großzügige Finanzspritze für den Nachwuchs

Ob Versuche im Chemieunterricht, die Bereitstellung von Experimentiermaterial und Geräten, Teilnahme an Wettbewerben und Projekten oder gut ausgebildete Pädagogen: Es wird viel für die Attraktivität und Qualität des Chemieunterrichts getan. Möglich macht das der Fonds der Chemischen Industrie, der sich seit Jahren für die Verbesserung des Chemieunterrichts engagiert – und das mit hohem fi nanziellem Aufwand. „Es ist bestangelegtes Geld, wenn wir die Bildung und das Wissen künftiger Generationen fördern“, sagt Dr. Gerd Romanowski, Geschäftsführer des Fonds, „erst dann können sie forschen und beispielsweise Herausforderungen des Klimawandels lösen.“ Rund 2.593 Schulen konnten in den vergangenen Jahren von dem Projekt „Schulpartnerschaft Chemie“ profi tieren. Wie der Fonds der Chemischen Industrie die einzelnen Bereiche förderte, sehen Sie in der Grafi k.

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Info-Serien des Fonds der Chemischen Industrie

• Lehrer/Sek. I+II• CD-ROM mit Arbeits- blättern und Versuchen• PPT-Datei • 67 Seiten• DIN-A4• Stand: 2011

Biotechnologie –kleinste Helfer –große Chancen

Ohne Energie gäbe es keine Chemiefabriken und ohne Chemie wären Energieeinsparungen kaum möglich. Chemie und Energie stehen in einer Wechselwirkung, die Thema der aktuellen Informationsserie ist. Sie erläutert technische, ökologische und ökonomische Perspektiven.

Der chemische Pfl anzenschutz wird öffentlich vielfach als Risiko wahrgenommen. Um seinen Nutzen bekannter zu machen, ent-stand in Kooperation mit dem Industrieverband Agrar die Infor-mationsserie „Pfl anzenschutz“. Sie beschreibt den Weg von den mühsamen Anfängen des Ackerbaus bis zu dem heute üblichen integrierten Pfl anzenbau. Auch der Forschungs- und Entwicklungs-aufwand für die Zulassung von Pfl anzenschutzmitteln wird erklärt.

• Lehrer/Sek. I+II• CD-ROM mit Filmen• Erläuterungs- und Aufgabenblätter• 56 Seiten• DIN-A4• Stand: 2009

Von Molekülen, Enzymen, Pharmawirkstoffen bis zu den Chancen, die Biotechnologie für unseren Alltag und die Zukunft bietet. Die Themen der Informationsserie „Biotechnologie“ sind vielfältig. Vermittelt werden Grundlagen, biologische Verfahren und die Produkte, auch ein Ausblick wird gegeben: Pfl anzen als Biofabriken oder Biotechnologie aus dem Meer.

• Lehrer/Sek. I+II• CD-ROM mit Arbeits- blättern und Versuchen• PPT-Datei• 59 Seiten• DIN-A4• Stand: 2011

Chemie – Schlüssel zur Energie von morgen

Pfl anzenschutz

Hier dreht sich alles um nachwachsende Rohstoffe, die in der Chemie für die Waschmittel- und Kosmetikproduktion oder die Klebstoff- und Faserproduktion eingesetzt werden.Die Informationsserie „Nachwachsende Rohstoffe“ widmet sich den einzelnen Rohstoffen, ihren Einsatzmöglichkeiten und zeigt aber auch die Grenzen ihrer Verwendung auf.

• Lehrer/Sek. I+II• CD-ROM mit

Arbeitsblättern undVersuchsreihen

• 64 Seiten• DIN-A4• Stand: 2009

Nachwachsende Rohstoffe

Um das Thema Nanotechnologie auch Schülern näher zu bringen, wurde die NanoBoX entwickelt. Das Set besteht aus einer CD-ROM und einem DVD-Schulfi lm, Nanomaterialien für Schulexperimente und dem Textheft „Wunderwelt der Nanomaterialien“. Es zeigt Grundlagen, Verfahren und Anwen-dungen der chemischen Nanotechnologie auf.

• Lehrer/Sek. I+II• CD-ROM• DVD mit Experimen- tiermaterial• 40 Seiten• DIN-A4• Stand: 2010

NanoBoX

Daten und Fakten

Information in Serie – Chemie begreifen lernen

Die Chemie hat Antworten auf die wichtigsten Fragen der Gegenwart. Die Info-Serien des Fonds der Chemischen Industrie bereiten sie anschaulich und didaktisch fundiert auf – in Papierform wie digital. Die Informationsserien sind für Schulen kostenfrei.

Quelle: Fonds der Chemischen Industrie

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Ob Autos, Maschinen oder Bauwerke: Viele Gegenstände werden mit Farben und Lacken beschichtet. Doch was ist Lack, und wie wird er verarbeitet? Chemische Grundlagen der Farben und Lacke werden in dieser Informationsserie erläutert. Besonders widmen sich die Autoren den Autolacken sowie Lacken und Farben für Bauwerke und stellen anhand von typischen Anwendungen die große Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten vor.

• Lehrer/Sek. I+II • CD-ROM mit

Arbeitsblättern• PPT, PDF• 72 Seiten• DIN-A4• Stand: 2003

Lacke und Farben

Nachhaltige zukunftsverträg-liche Chemie

Diese Informationsserie gibt einen guten Überblick über die nachhaltige, zukunftsverträgliche Chemie. Was sind die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts? Beiträge der Chemie zur Problemlösung und ihre ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Dimension.

• Lehrer/Sek. II• 28 Seiten • DIN-A4• Stand: 2000

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AusbildungChemienachwuchs in den Startlöchern: Destillieren, Filtrieren, Extrahieren, Titrieren, Analysieren, unter anderem auch mit spektroskopischen und chromatografi schen Verfahren, sind zum Beispiel die Aufgaben eines/r Chemielaboranten/-in. Die 20-jährige Caroline Matthiesen (links) im ersten und die 21-jährige Lara Neuteboom im zweiten Ausbildungsjahr sind zwei von neun Auszubildenden bei der Worlée-Chemie GmbH. In dem eigens eingerichteten Labor bereiten sie sich unter Aufsicht einer Ausbilderin auf ihre Prüfungen vor. Neben Chemielaborant/-in bietet Worlée auch den Ausbildungsweg Chemikant/-in an.

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Forschung und EntwicklungFür die Entwicklung neuer Produkte führen Chemiker und Laboranten tagtäglich bei der Worlée-Chemie GmbH zahlreiche Versuche durch. Sorgfältig werden neue Rohstoffe analysiert, um ihre Eignung in Formulierungen für innovative Harze festzustellen. Durch die optimale Kombination von Rohstoffen werden so die gewünschten Eigenschaften erzielt. Die entwickelten Harze bestimmen später wesentlich die Leistungsfähigkeit der Lacke und Farben. Bei Worlée hat der Bereich Forschung und Entwicklung einen hohen Stellenwert, in Zeiten knapper und somit teurer werdender Ressourcen ist die Suche und Entwicklung nach effektiveren und/oder alternativen Rohstoffen besonders wichtig. Bereits bei der Entwicklung neuer Produkte und Produktionsprozesse wird bei Worlée auf Umweltfreundlichkeit und Schonung der Ressourcen besonderer Wert gelegt.

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ProduktionsstätteOb aus dem umfangreichen Lieferprogramm oder maßgeschneidert nach Kundenwunsch – die Worlée-Chemie GmbH produziert seit vielen Jahren Rohstoffe für Lacke und Farben, die den unterschiedlichsten Anforderungen und neuesten Umweltstandards entsprechen. Das 1851 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg hat seine größte Produktionsstätte in Lauenburg an der Elbe, dort werden jährlich über 40.000 Tonnen Kunstharze und Additive hergestellt. In modernsten Produktionsanlagen werden die einzelnen Komponenten vollautomatisch zusammengeführt, nur in besonderen Fällen kommen spezielle Rohstoffe manuell hinzu. Die fertigen Kunstharze und Additive gehen an Kunden in aller Welt.

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