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Eine Initiative der Industrie- und Handelskammern Aschaffenburg | Darmstadt | Frankfurt am Main Gießen-Friedberg | Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern | Limburg Offenbach am Main | Rheinhessen (Mainz) | Wiesbaden Arbeitsmarkt 2016 Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 2016 Gießen Hanau Frankfurt Limburg Darmstadt Offenbach Aschaffenburg Wiesbaden Mainz Main Rhein RHEINLAND- PFALZ HESSEN BAYERN Friedberg Gelnhausen Schlüchtern

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Eine Initiative der Industrie- und HandelskammernAschaffenburg | Darmstadt | Frankfurt am MainGießen-Friedberg | Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern | Limburg Offenbach am Main | Rheinhessen (Mainz) | Wiesbaden

Arbeitsmarkt 2016

Beschäftigungs- und KonjunkturprognoseFrankfurtRheinMain 2016

Arbeitsmarkt 2016

Gießen

HanauFrankfurt

Limburg

Darmstadt

Offenbach

Aschaffenburg

Wiesbaden

Mainz

Main

Rhein

RHEINLAND-PFALZ

HESSEN

BAYERN

Friedberg

Gelnhausen

Schlüchtern

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IMPRESSUM

Herausgegeben vomIHK-Forum Rhein-Main

GeschäftsführungIndustrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern

Am Pedro-Jung-Park 1463540 Hanau

www.ihk-forum-rhein-main.de

Eine Initiative der Industrie- und HandelskammernAschaffenburg | Darmstadt | Frankfurt am MainGießen-Friedberg | Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern | Limburg Offenbach am Main | Rheinhessen (Mainz) | Wiesbaden

BearbeitungIndustrie- und Handelskammer Frankfurt am MainGeschäftsfeld Wirtschaftspolitikund MetropolenentwicklungBörsenplatz 460313 Frankfurt am Main Dr. Ralf Geruschkat (verantwortlich)Christian WeßlingFranziska Honheiser

Telefon 069 [email protected]

Grafik | LayoutSabrina Siegmund

November 2015

Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet,Belegexemplar erbeten

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INHALT

Vorwort____________________________________________________________________________5

Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain________________________________________________6

Konjunktur in FrankfurtRheinMain_____________________________________________________________6

Beschäftigungsprognose FrankfurtRheinMain 2016________________________________________8

Gesamtwirtschaft__________________________________________________________________________8

Entwicklung in ausgewählten Sektoren_________________________________________________10

Dienstleistungen__________________________________________________________________________10

Industrie________________________________________________________________________________12

Baugewerbe______________________________________________________________________________14

Handel__________________________________________________________________________________16

Anhang___________________________________________________________________________18

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VORWORT

Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 2016 5

Wirtschaft in FrankfurtRheinMain hält Kurs – Stellenaufbau setzt sich weiter fort

Die Wirtschaft in der Metropolregion FrankfurtRheinMain bleibt auf Wachstumskurs: 91 Prozent der Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend. Auf hohem Niveau konnte dieser Wert damit nochmals um einen Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr zulegen.

Die hohe Konsumbereitschaft, niedrige Zinsen, niedrige Rohstoffpreise und ein verhältnismäßig schwacher Euro sind Faktoren, die die wirtschaftliche Entwicklung auch im kommenden Jahr begünstigen. Eine anhaltende konjunkturelle Abschwächung in China und weiteren Schwellenländern könnte hingegen ein hemmender Faktor sein. Hierzu könnte auch die zu erwartende Zinserhöhung in den USA beitragen.

Nach Einschätzung des IHK-Forums Rhein-Main überwiegen jedoch die positiven Faktoren, sodass von einem deutlichen Wachstum im aktuellen und im kommenden Jahr auszugehen ist. Auf Basis der Unternehmensrückmeldungen rechnen wir mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in der Metropolregion FrankfurtRheinMain von 2,0 Prozent im Jahr 2015 und von 2,1 Prozent im Jahr 2016.

In blendender Verfassung zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt: Nachdem 2014 die Beschäftigung um 42.000 Personen zugenommen hat, rechnet das IHK-Forum Rhein-Main mit weiteren 28.000 neuen Arbeitsplätzen in 2015. Die Einstel-lungsbereitschaft der Unternehmen ist derzeit noch ungebrochen und deutet darauf hin, dass der Arbeitsmarkt in Frank-furtRheinMain weiter boomt.

Nach Berechnungen des IHK-Forums Rhein-Main werden 2016 weitere rund 32.000 Stellen in der Metropolregion neu geschaffen. Ende 2016 werden dann mehr als 2.175.000 Personen in FrankfurtRheinMain sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein – ein neuer Rekordwert. Insbesondere die Dienstleistungsunternehmen und die Baubetriebe der Region profitieren weiterhin von der starken Binnennachfrage und bleiben Beschäftigungsmotor.

Wie der entsprechende Fachkräftebedarf auch tatsächlich gedeckt werden kann, wird eine der wesentlichen Heraus-forderungen der Zukunft sein. Schätzungen gehen davon aus, dass schon heute rund 50.000 Fachkräfte in der Region fehlen, davon die meisten mit einer beruflichen Qualifizierung. In dieser Hinsicht verschärfen die Rente mit 63 und wei-tere regulatorische Eingriffe in den Arbeitsmarkt diese Herausforderung. Jetzt braucht es Investitionen in die knappste Ressource: Die klugen Köpfe! Sie entscheiden über unsere Wettbewerbsfähigkeit. Dazu zählt zum Beispiel eine bessere Ausstattung der Schulen, eine durchgängige Betreuung in Kitas und Schulen, aber auch ein flächendeckendes Angebot an berufs bezogenen Deutschkursen für Migranten. Denn die Flüchtlinge, die im Moment Deutschland erreichen, können eine wichtige Personalressource werden – aber Deutsch müssen sie können. Darüber hinaus kommt es auch auf bessere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen an, damit der Arbeitsmarktmotor auch im kommenden Jahr rund läuft.

Prof. Dr. Mathias Müller Dr. Gunther Quidde

Präsident Geschäftsführer IHK-Forum Rhein-Main IHK Frankfurt am Main Hauptgeschäftsführer IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern

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Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 20166

LAGE 2015

Fakten imÜberblick 2015:

� Weiterhin gute konjunkturelle Entwicklung: Die Wirtschaft in Frankfurt­RheinMain läuft weiterhin gut. Die nach wie vor stabile Binnennachfrage sowie die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sorgen für weiteres Wachstum in der Region. Positiv wirken sich zudem der weiterhin niedrige Eurokurs sowie die verhältnismäßig günstigen Rohstoffkosten aus. Der IHK­Geschäftsklimaindikator liegt bei sehr guten 123 Punkten und kann damit im Vergleich zum Herbst 2014 um sechs Zähler zulegen. Nach Schätzungen des IHK­Forums Rhein­Main dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2015 um 2,0 Prozent gegenüber 2014 steigen.

� Unternehmen beurteilen aktuelle Geschäftslage positiv: Der IHK­Lageindika­tor* steigt ausgehend von einem hohen Niveau weiter an und liegt mit 36 Punkten um drei Zähler höher als zu Jahresbeginn. 91 Prozent der Unternehmen schätzen ihre aktuelle Lage als gut oder befriedigend ein. Besonders die Baubetriebe und die Unternehmensbezogenen Dienstleister tragen zur guten Stimmung bei: 58 bzw. 52 Prozent der Unternehmen berichten von einer guten Geschäftslage. Optimis­tisch stimmen auch die Exportabsichten der Unternehmen in FrankfurtRheinMain, von denen 28 Prozent ihre Exporte in den kommenden Monaten ausweiten möch­ten, wohingegen lediglich zwölf Prozent mit geringeren Exporten rechnen.

� Binnenkonsum stützt die Konjunktur: Der Binnenkonsum ist weiterhin die wichtigste Stütze der Konjunktur. Zwar bewerten 47 Prozent der Unternehmen eine nachlassende Inlandsnachfrage als potenzielles Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung – dieser Wert liegt allerdings um vier Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Dazu passend verbessert sich auch die Lage im Einzelhandel, wo knapp jedes dritte Unternehmen von guten Geschäften berichtet.

Konjunktur in FrankfurtRheinMain

IHK-Geschäftsklimaindex* für alle Branchen in FrankfurtRheinMain

* = siehe Anhang, S. 18; Quelle: IHK Frankfurt am Main

40

60

80

100

120

140

160

III/2

015

II/20

15

I/201

5

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014

II/20

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4

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013

II/20

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3

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1

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010

II/20

10

I/201

0

Indi

kato

rpun

kte

123,4

= Trend im Vergleich zu Jahresbeginn (Erklärung siehe Anhang, S. 19) * = siehe Anhang, S. 18

Geschäftslage:

IHK-Export-indikator*:

Bruttoinlandsprodukt:

+2,0 Prozent

schlecht

befriedigend

gut

gut befrie-digend

schlecht44,7 8,646,7

Jahresbeginn2015

Herbst2015

17,1

16,0

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Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 2016 7

AUSBLICK 2016

Fakten imÜberblick 2016:

Konjunktur in FrankfurtRheinMain

� Erwartungen der Unternehmen bleiben stabil: Die Unternehmen in Frankfurt­RheinMain blicken überwiegend optimistisch in die Zukunft. 24 Prozent rechnen mit einer besseren Geschäftslage, während lediglich 13 Prozent von schlechteren Geschäften in den kommenden Monaten ausgehen. Der IHK­Erwartungsindikator steigt entsprechend um drei Zähler im Vergleich zum Jahresbeginn. Besonders op­timistisch sind die Unternehmensbezogenen Dienstleister, bei denen nahezu jedes dritte Unternehmen von besseren Geschäften ausgeht, während lediglich knapp jeder zehnte Betrieb mit schlechteren Geschäften rechnet.

� Investitionsbereitschaft steigt: Auch eine steigende Investitionsbereitschaft ist Beleg dafür, dass die Unternehmen in FrankfurtRheinMain vertrauensvoll in die Zukunft blicken. 24 Prozent der Betriebe wollen ihre Investitionsausgaben in den kommenden Monaten erhöhen, lediglich 15 Prozent gehen von geringeren Inves­titionen aus. Der IHK­Investitionsindikator steigt entsprechend um zwei Zähler auf nunmehr neun Punkte. Insbesondere Industrie und Gastgewerbe planen mit deut­lich mehr Investitionen in den kommenden Monaten.

� Höheres Wachstum erwartet: Auch im kommenden Jahr sollte die Binnennach­frage weiter Stabilitätsanker für eine gute Konjunktur sein. Positive wirtschaftliche Nachrichten aus den USA sind für die Exportwirtschaft von Vorteil, zudem besteht die Hoffnung, dass auch die Euro­Krisenstaaten auf einen nachhaltigen und ste­tigen Wachstumspfad einschwenken. Sollten sich zudem die unsicheren Signale aus den Schwellenländern nicht zu einer echten konjunkturellen Krise entwickeln, ist weiterhin mit einem spürbaren Wachstum zu rechnen. Vor diesem Hintergrund rechnet das IHK­Forum Rhein­Main mit einem Wachstum des Bruttoinlandspro­duktes in der Metropolregion um 2,1 Prozent im kommenden Jahr.

= Trend im Vergleich zu Jahresbeginn (Erklärung siehe Anhang, S. 19) * = siehe Anhang, S.18

Erwartungen:

Bruttoinlandsprodukt:

+2,1 Prozent

IHK-Investitions-indikator*:

schlecht

befriedigend

gut

gut befrie-digend

schlecht24,5 12,762,8

IHK-Erwartungsindikator* für ausgewählte Branchen in FrankfurtRheinMain

* = siehe Anhang, S. 18; Quelle: IHK Frankfurt am Main

-60

-40

-20

0

20

40

60

III/2

015

II/20

15

I/201

5

III/2

014

II/20

14

I/201

4

III/2

013

II/20

13

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3

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II/20

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I/201

2

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1

III/2

010

II/20

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I/201

0

Indi

kato

rpun

kte

11,816,0

7,78,9

Investitionsgüterproduzenten

Verkehr

Dienstleistungen

FrankfurtRheinMain

Jahresbeginn2015

Herbst2015

6,5

9,4

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Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 20168

HOCHRECHNUNG 2015

Gesamtwirtschaft

Beschäftigungsentwicklung in FrankfurtRheinMain bis 2016

1.900.000

1.950.000

2.000.000

2.050.000

2.100.000

2.150.000

2.200.000

2.250.000

IV/2

016

III/2

016

II/20

16

I/201

6

IV/2

015

III/2

015

II/20

15

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5

IV/2

014

III/2

014

II/20

14

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4

IV/2

013

III/2

013

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3

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012

III/2

012

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12

I/201

2

IV/2

011

III/2

011

II/20

11

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1

IV/2

010

III/2

010

II/20

10

I/201

0

Hochrechnung2015

Prognose2016

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen

� Weiterer Beschäftigungsaufbau auch im Jahr 2015: Auch im Jahr 2015 wer­den die Unternehmen der Metropolregion FrankfurtRheinMain weiter ihren Per­sonalbestand vergrößern. Der IHK­Beschäftigungsindikator* liegt mit acht Punk­ten im positiven Bereich und deutet auf eine kräftig wachsende Beschäftigung hin. Nachdem im vergangenen Jahr die Beschäftigung außergewöhnlich stark um 42.000 Personen zugenommen hat, rechnet das IHK­Forum Rhein­Main mit 28.000 neuen Arbeitsplätzen in 2015. Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich also weiter in blendender Verfassung.

� Arbeitslosenzahl und -quote rückläufig: Parallel zum Beschäftigungsaufbau haben sich auch weitere Arbeitsmarktkennzahlen positiv entwickelt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Zahl der Arbeitslosen um 3,2 Prozent auf rund 150.000 Personen zurück (Stand: Oktober 2015) – ein beachtlicher Wert vor dem Hintergrund des anhaltend starken Zuzugs in die Region. Die Arbeitslosenquote ging in 20 der 24 Kommunen der Metropolregion zurück. In zahlreichen Kommu­nen kann praktisch von Vollbeschäftigung gesprochen werden. Hierzu gehören beispielsweise Miltenberg (2,7 Prozent), der Landkreis Aschaffenburg (2,9 Prozent), der Hochtaunuskreis (3,5 Prozent) oder der Vogelsbergkreis (3,5 Prozent).

� Herausforderung demografischer Wandel: Die Kehrseite der guten Entwick­lung auf dem regionalen Arbeitsmarkt ist der Fachkräftemangel. Mehr als jedes zweite Unternehmen in FrankfurtRheinMain geht davon aus, dass der demogra­fische Wandel mit einem Mangel an Fachkräften einhergeht, mehr als jeder vierte Betrieb rechnet mit fehlenden Auszubildenden. In diesem Zusammenhang wird auch unverändert die Rente mit 63 kritisch gesehen: 20 Prozent der Unternehmen berichten, dass diese Maßnahme den drohenden Fachkräftemangel voraussicht­lich verschärfen wird.

Fakten imÜberblick 2015:

Veränderung der Beschäftigung:

+1,3 Prozent

neue Stellen:

+28.000

Sozialver.pfl.-Beschäftigte:

2.145.000

* = siehe Anhang, S. 18

2015

2014

2013

1,3

0,7

2,0

0

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Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 2016 9

PROGNOSE 2016

Gesamtwirtschaft

� Dynamik auf dem Arbeitsmarkt bleibt hoch: Auch im Jahr 2016 ist zu erwarten, dass die Wirtschaft in FrankfurtRheinMain zahlreiche neue Stellen schafft. Das IHK­Forum Rhein­Main prognostiziert, dass erneut 32.000 sozialversicherungs­pflichtige Jobs neu hinzukommen, was einem Anstieg um 1,5 Prozent entspricht. Die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt bleibt hoch und kann gegenüber dem aktuellen Jahr nochmals leicht zulegen. Ende 2016 wird voraussichtlich ein neues Allzeit­hoch erreicht werden: Mehr als 2.175.000 Personen werden dann in Frankfurt­RheinMain sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein – ein Wachstum von über 190.000 Arbeitsplätzen innerhalb von sechs Jahren.

� Beschäftigungspläne nach Unternehmensgröße: Am stärksten ausgeprägt ist die Einstellungsbereitschaft bei Unternehmen mit 20 bis 199 Mitarbeitern: Jeder vierte Betrieb in dieser Größenklasse möchte zusätzliche Stellen schaffen, lediglich zehn Prozent planen, ihren Beschäftigtenstand zu verringern. Die Einstellungsbe­reitschaft in kleineren Betrieben sowie in Unternehmen mit mehr als 200 Mitar­beitern ist zwar etwas weniger deutlich ausgeprägt, allerdings deuten die Rück­meldungen darauf hin, dass auch in diesen Größenklassen die Beschäftigtenzahl deutlich wachsen wird.

� Risiken für die Beschäftigungsentwicklung: Insbesondere die wirtschaftspoliti­schen Rahmenbedingungen und steigende Arbeitskosten bereiten den Unterneh­men zunehmend Sorgen. Auf die Frage nach den größten Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung haben 44 Prozent die wirtschaftspolitischen Rahmen­bedingungen bzw. 37 Prozent steigende Arbeitskosten genannt – ein Anstieg um jeweils zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Die Politik ist also gefordert, neben einer nachhaltigen Lösung der aktuellen Flüchtlingsherausforderung auch die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit in den Blick zu nehmen. Nach den jüngs­ten Belastungen (Mindestlohn, Rente mit 63, Mütterrente) dürfen keine weiteren Hürden für den Arbeitsmarkt errichtet werden.

Fakten imÜberblick 2016:

Veränderung der Beschäftigung:

+1,5 Prozent

neue Stellen:

+32.000

Sozialver.pfl.-Beschäftigte:

2.177.000

IHK-Beschäftigungsindikator* für alle Branchen in FrankfurtRheinMain

* = siehe Anhang, S. 18; Quelle: IHK Frankfurt am Main

-60

-40

-20

0

20

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III/2

015

II/20

15

I/201

5

III/2

014

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4

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I/201

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012

II/20

12

I/201

2

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011

II/20

11

I/201

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II/20

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I/201

0

Indi

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7,6

2016

2015

2014

1,3

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Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 201610

HOCHRECHNUNG 2015

Dienstleistungen

� Kräftiger Beschäftigungsaufbau im Dienstleistungssektor: Die Dienstleistungs­unternehmen tragen weiterhin maßgeblich zum Anstieg der sozialversicherungs­pflichtig Beschäftigten in der Metropolregion FrankfurtRheinMain bei. Nach einem Beschäftigungsaufbau von 10.000 im Jahr 2013 (+0,8 Prozent), konnte 2014 ein kräftiges Plus von 31.000 Stellen verzeichnet werden (+2,4 Prozent). Unternehmen aus dem Bereich Verkehr und Lagerei sowie das Gastgewerbe konnten dabei am stärksten zulegen – hier lag das Wachstum bei über drei Prozent.

� Dienstleister sind positiv gestimmt: Die Dienstleistungsunternehmen sehen ihre derzeitige Lage fast durchweg positiv. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, mit der derzeitigen Geschäftslage zufrieden zu sein. Lediglich sieben Prozent beurteilen die wirtschaftliche Situation ihres Unternehmens negativ. Besonders Unternehmen der Wirtschafts­ und Unternehmensberatung sowie der Immo­bilienwirtschaft sind positiv gestimmt. In der insgesamt guten Stimmung bei den Dienstleistungsunternehmen kommt die nach wie vor stabile Lage der Binnenwirt­schaft zum Ausdruck.

� Stellenaufbau setzt sich fort: Der IHK­Beschäftigungsindikator* im Bereich Dienst­leistungen liegt seit 2010 stets im positiven Bereich und deutet auf ein anhaltend kräftiges Beschäftigungswachstum hin. 22 Prozent der Unternehmen in der Me­tropolregion FrankfurtRheinMain rechnen mit steigenden Beschäftigtenzahlen, nur zehn Prozent planen einen Stellenabbau. Nach Berechnungen des IHK­Forums Rhein­Main werden 2015 24.000 zusätzliche Stellen in diesem Bereich entstehen. Ende des Jahres 2015 werden dann 1.359.000 Personen im Dienstleistungssektor beschäftigt sein – ein Anstieg um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Fakten imÜberblick 2015:

Veränderung der Beschäftigung:

+1,8 Prozent

neue Stellen:

+24.000

Sozialver.pfl.-Beschäftigte:

1.359.000

* = siehe Anhang, S. 18

Beschäftigungsentwicklung bei den Dienstleistungen bis 2016

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen

1.150.000

1.200.000

1.250.000

1.300.000

1.350.000

1.400.000

1.450.000

IV/2

016

III/2

016

II/20

16

I/201

6

IV/2

015

III/2

015

II/20

15

I/201

5

IV/2

014

III/2

014

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14

I/201

4

IV/2

013

III/2

013

II/20

13

I/201

3

IV/2

012

III/2

012

II/20

12

I/201

2

IV/2

011

III/2

011

II/20

11

I/201

1

IV/2

010

III/2

010

II/20

10

I/201

0

Hochrechnung2015

Prognose2016

2015

2014

2013

1,8

0,8

2,4

0

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Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 2016 11

PROGNOSE 2016

Dienstleistungen

� Dienstleistungssektor bleibt Zugpferd der Beschäftigungsentwicklung: Neben dem Baugewerbe wird der Beschäftigungsanstieg im kommenden Jahr in der Re­gion FrankfurtRheinMain vor allem auf den Dienstleistungssektor zurückzuführen sein. Das IHK­Forum Rhein­Main prognostiziert, dass 2016 insgesamt 27.000 neue Stellen bei den Dienstleistern in der Region entstehen werden. Dies würde ein Wachstum von zwei Prozent bedeuten. Insgesamt werden in der Metropolregion dann 1.386.000 Personen in dieser Branche tätig sein.

� Positive Erwartungen: Im Vergleich zum Jahresbeginn haben sich die Erwartun­gen der Dienstleistungsunternehmen leicht verbessert. Aktuell rechnen wieder 28 Prozent mit einer positiven Entwicklung der zukünftigen Geschäftslage – ein Zuwachs um drei Prozentpunkte. Überdurchschnittlich hoch ist der IHK­Erwar­tungsindikator* bei den Unternehmen im Bereich Werbung und Marktforschung. Diese Bereiche sind gute Indikatoren für die zukünftige Entwicklung der Gesamt­wirtschaft, denn in wirtschaftlich wenig rentablen Zeiten werden zunächst die Werbeausgaben gekürzt. Ein weiteres Indiz dafür, dass sich die Konjunktur in der Metropolregion weiter positiv entwickeln wird.

� Überdurchschnittlich gute Aussichten im Vergleich zur Gesamtwirtschaft: Nicht nur die Erwartungen der Dienstleistungsunternehmen zur zukünftigen Geschäfts­lage sind deutlich positiver als die der Gesamtwirtschaft. Auch die Beschäfti­gungsentwicklung und die Höhe der geplanten Investitionen werden in dieser Branche deutlich positiver eingeschätzt. Vor allem Betriebe im Gesundheits­ und Sozialwesen rechnen mit einer steigenden Beschäftigtenzahl. Gerade in dieser Branche bleibt die Rekrutierung von qualifizierten Fachkräften aber eine große Herausforderung.

Fakten imÜberblick 2016:

Veränderung der Beschäftigung:

+2,0 Prozent

neue Stellen:

+27.000

Sozialver.pfl.-Beschäftigte:

1.386.000

IHK-Beschäftigungsindikator* Dienstleistungen

* = siehe Anhang, S. 18; Quelle: IHK Frankfurt am Main

-60

-40

-20

0

20

40

60

III/2

015

II/20

15

I/201

5

III/2

014

II/20

14

I/201

4

III/2

013

II/20

13

I/201

3

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012

II/20

12

I/201

2

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II/20

11

I/201

1

III/2

010

II/20

10

I/201

0

Indi

kato

rpun

kte

11,8

2016

2015

2014

1,8

2,0

2,4

0

* = siehe Anhang, S. 18

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Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 201612

HOCHRECHNUNG 2015

Industrie

� Stimmung in der Industrie gut, aber leicht eingetrübt: Die Industrieunter­nehmen bewerten ihre aktuelle Lage überwiegend positiv. Mit 27 Punkten liegt der IHK­Lageindikator* deutlich im positiven Bereich. Im Vergleich zum Jahresbeginn bedeutet dies allerdings einen Rückgang um sechs Zähler. Auch im Vergleich zur Gesamtwirtschaft fällt die Stimmung der Industrieunternehmen leicht ab. Vor allem sinkende Auftragseingänge, insbesondere aus dem Ausland, beeinträchtigen die Stimmung.

� Leichter Beschäftigungsaufbau erwartet: Nachdem die Zahl der Industriebe­schäftigten bereits in den vergangenen fünf Jahren jeweils gestiegen ist, rechnet das IHK­Forum Rhein­Main auch für das Jahr 2015 mit einem leichten Beschäftigungs­anstieg – darauf deutet der im positiven Bereich liegende IHK­Beschäftigungsindika­tor* hin. Nach Berechnungen des IHK­Forums Rhein­Main steigt die Zahl der sozial­versicherungspflichtig Beschäftigten in der Industrie im Jahr 2015 voraussichtlich leicht um 1.000 Beschäftigte bzw. 0,2 Prozent auf dann 375.000 Beschäftigte.

� IHK-Investitionsindikator* legt zu: Die stabile Lage der Industriebetriebe zeigt sich auch darin, dass wieder mehr Unternehmen mit steigenden Investitionen rechnen. Der IHK­Investitionsindikator* steigt im Jahresverlauf um acht auf nun 14 Punkte. Nur noch 13 Prozent der Betriebe planen mit abnehmenden Investitionen – beacht­liche 87 Prozent dagegen mit einer steigenden oder stabilen Investitionstätigkeit. Die Exporterwartungen der Industrie in FrankfurtRheinMain fallen aufgrund der konjunkturellen Entwicklung Chinas, der anhaltenden Sanktionen gegen Russland und den Unsicherheiten in der EU verhaltener aus als zu Jahresbeginn. Dennoch rechnen 87 Prozent der Unternehmen mit einem steigenden oder gleich bleibenden Exportvolumen.

Fakten imÜberblick 2015:

Veränderung der Beschäftigung:

+0,2 Prozent

neue Stellen:

+1.000

Sozialver.pfl.-Beschäftigte:

375.000

Beschäftigungsentwicklung in der Industrie bis 2016

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen

355.000

360.000

365.000

370.000

375.000

380.000

385.000

IV/2

016

III/2

016

II/20

16

I/201

6

IV/2

015

III/2

015

II/20

15

I/201

5

IV/2

014

III/2

014

II/20

14

I/201

4

IV/2

013

III/2

013

II/20

13

I/201

3

IV/2

012

III/2

012

II/20

12

I/201

2

IV/2

011

III/2

011

II/20

11

I/201

1

IV/2

010

III/2

010

II/20

10

I/201

0

Hochrechnung2015

Prognose2016

2015

2014

2013

0,2

0,4

0,8

0

* = siehe Anhang, S. 18

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Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 2016 13

PROGNOSE 2016

Industrie

� Beschäftigungsentwicklung setzt sich fort: Das IHK­Forum Rhein­Main erwartet für 2016 erneut ein leichtes Wachstum der Beschäftigtenzahlen in der regionalen Industrie. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wird um voraussichtlich 0,2 Prozent bzw. 1.000 Personen zunehmen. Dann wird die Industrie 376.000 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigen.

� Stabile Erwartungen trotz außenpolitischer Risiken: Die Industriebetriebe in der Metropolregion FrankfurtRheinMain sind stark exportorientiert und somit ab­hängig von der weltwirtschaftlichen Entwicklung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die chinesische Wirtschaft weiterentwickelt und ob ihr der Wandel zu einem nach­haltigen Wachstum gelingt. Positivere Wachstumssignale senden wieder die USA. Den Betrieben in der Region kommt zugute, dass sie breit aufgestellt sind und mit ihren Produkten verschiedene Märkte in der Welt bedienen. Eine geringere Nach­frage aus China und Russland kann somit gut kompensiert werden. Die zukünftige Geschäftslage beurteilen immerhin 23 Prozent der Befragten als eher günstiger, nur zwölf Prozent gehen von weniger guten Geschäften aus.

� Beschäftigungsaufbau getrieben von Investitionsgüterproduzenten: Der er­wartete Stellenaufbau wird vor allem durch die Investitionsgüterproduzenten ge­trieben. Hier nimmt der IHK­Beschäftigungsindikator* einen Wert von 13 Punkten an, für die gesamte Branche liegt er bei einem Punkt. In der Produktion von Ge­ und Verbrauchs­ sowie Vorleistungsgütern ist hingegen mit einer gleichbleiben­den Beschäftigung zu rechnen.

Fakten imÜberblick 2016:

Veränderung der Beschäftigung:

+0,2 Prozent

neue Stellen:

+1.000

Sozialver.pfl.-Beschäftigte:

376.000

IHK-Beschäftigungsindikator* Industrie

* = siehe Anhang, S. 18; Quelle: IHK Frankfurt am Main

-60

-40

-20

0

20

40

60

III/2

015

II/20

15

I/201

5

III/2

014

II/20

14

I/201

4

III/2

013

II/20

13

I/201

3

III/2

012

II/20

12

I/201

2

III/2

011

II/20

11

I/201

1

III/2

010

II/20

10

I/201

0

Indi

kato

rpun

kte

0,6

2016

2015

2014

0,2

0,2

0,8

0

* = siehe Anhang, S. 18

Page 14: Beschäftigungs- und Konjunkturprognose …...I/2010 II/2010 III/2010 I/2011 II/2011 III/2011 I/2012 II/2012 III/2012 I/2013 II/2013 III/2013 I/2014 II/2014 III/2014 I/2015 II/2015

Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 201614

HOCHRECHNUNG 2015

Baugewerbe

� Baugewerbe baut weiter Beschäftigung auf: Der IHK­Beschäftigungsindikator* für das Baugewerbe liegt mit drei Punkten stabil im positiven Bereich, sodass auch in diesem Jahr mit einer wachsenden Beschäftigung zu rechnen ist. Nach einem außergewöhnlich starken Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 3,5 Prozent im vergangenen Jahr werden nach Berechnungen des IHK­Forums Rhein­Main bis Ende 2015 voraussichtlich nochmals 2.000 neue Stellen entstehen. Dies bedeutet einen weiteren überdurchschnittlich hohen Anstieg um 2,1 Prozent. Insgesamt werden dann 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Bauindustrie in Frankfurt RheinMain arbeiten.

� Zufriedene Unternehmer in der Metropolregion: Die Bauwirtschaft in der Me­tropolregion FrankfurtRheinMain ist positiv gestimmt. Der Großteil der ansässi­gen Unternehmen berichtet von steigenden oder stabilen Auftragseingängen. Zu Beginn des Jahres bewerteten 41 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage als gut. Im Jahresverlauf stieg dieser Wert um satte 17 Prozentpunkte auf nun 58 Prozent. Lediglich ein geringer Anteil von fünf Prozent der Bauunternehmer in FrankfurtRheinMain schätzt seine aktuelle Geschäftslage als schlecht ein.

� Ideale Rahmenbedingungen für das Baugewerbe: Neben dem anhaltend nied­rigen Zinsniveau schafft auch der ungebrochene Zuzug in die Metropolregion ide­ale Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft der Region. Steigende Mietpreise in den Kernstädten der Metropolregion und niedrige Renditen alternativer Geld­anlagen treiben den Wohnungsbau voran. Darüber hinaus sorgen Investitionen der öffentlichen Hand, z. B. die Sanierung von Straßen und Brücken, für gute Stim­mung im Baugewerbe.

Fakten imÜberblick 2015:

Veränderung der Beschäftigung:

+2,1 Prozent

neue Stellen:

+2.000

Sozialver.pfl.-Beschäftigte:

100.000

* = siehe Anhang, S. 18

Beschäftigungsentwicklung im Baugewerbe bis 2016

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen

85.000

90.000

95.000

100.000

105.000

110.000

115.000

IV/2

016

III/2

016

II/20

16

I/201

6

IV/2

015

III/2

015

II/20

15

I/201

5

IV/2

014

III/2

014

II/20

14

I/201

4

IV/2

013

III/2

013

II/20

13

I/201

3

IV/2

012

III/2

012

II/20

12

I/201

2

IV/2

011

III/2

011

II/20

11

I/201

1

IV/2

010

III/2

010

II/20

10

I/201

0

Hochrechnung2015

Prognose2016

2015

2014

2013

2,1

1,4

3,5

0

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Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 2016 15

PROGNOSE 2016

Baugewerbe

� Beschäftigungsanstieg setzt sich fort: Aufgrund der guten Rahmenbedingun­gen planen die Bauunternehmen in der Region auch im kommenden Jahr mit mehr Personal. Nach Berechnungen des IHK­Forums Rhein­Main, werden dann voraus­sichtlich weitere 2.000 neue Stellen in dieser Branche entstehen – ein erneuter Zuwachs von zwei Prozent. Im regionalen Baugewerbe werden Ende 2016 dann insgesamt 102.000 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein.

� Ungetrübte Aussichten: Die Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage hat sich im Verlauf des Jahres stark verbessert – der Saldo des IHK­Erwartungs­indikators* ist um fünf Prozentpunkte angestiegen. Ihre zukünftige Geschäftslage bewerten 90 Prozent der Unternehmen in der Metropolregion als eher günstiger oder etwa gleich. Nur jedes zehnte Unternehmen rechnet mit einer ungünstigeren wirtschaftlichen Entwicklung. Diese positiven Einschätzungen gehen zum Großteil vom Bauhauptgewerbe aus: Von den angekündigten zusätzlichen 400 Millionen Euro des Bundes zur Sanierung von Straßen und Brücken in Hessen profitiert vor allem der Tiefbau. Etwas weniger optimistisch ist hingegen das Ausbaugewerbe.

� Fachkräftemangel und Arbeitskosten als Gefahr: Trotz der guten Aussichten wird das Baugewerbe in der Region schon heute vom demografischen Wandel, den Auswirkungen der Rente mit 63 und dem Mindestlohn stark beeinflusst. Steigende Arbeitskosten und der Fachkräftemangel sind Risiken, die im Baugewerbe weitaus häufiger genannt werden als im Durchschnitt aller Unternehmen. Diese Entwick­lung hat sich im Jahresverlauf sogar noch verstärkt – jeweils mehr als jedes zweite Unternehmen berichtet, dass diese Faktoren ein Risiko für die weitere wirtschaft­liche Entwicklung darstellen.

Fakten imÜberblick 2016:

Veränderung der Beschäftigung:

+2,0 Prozent

neue Stellen:

+2.000

Sozialver.pfl.-Beschäftigte:

102.000

IHK-Beschäftigungsindikator* Baugewerbe

* = siehe Anhang, S. 18; Quelle: IHK Frankfurt am Main

-60

-40

-20

0

20

40

60

III/2

015

II/20

15

I/201

5

III/2

014

II/20

14

I/201

4

III/2

013

II/20

13

I/201

3

III/2

012

II/20

12

I/201

2

III/2

011

II/20

11

I/201

1

III/2

010

II/20

10

I/201

0

Indi

kato

rpun

kte

2,9

2016

2015

2014

2,1

2,0

3,5

0

* = siehe Anhang, S. 18

Page 16: Beschäftigungs- und Konjunkturprognose …...I/2010 II/2010 III/2010 I/2011 II/2011 III/2011 I/2012 II/2012 III/2012 I/2013 II/2013 III/2013 I/2014 II/2014 III/2014 I/2015 II/2015

Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 201616

HOCHRECHNUNG 2015

Handel

� Stimmung im Handel wieder positiver: Auch wenn etwa ein Viertel der Unter­nehmen von gesunkenen Umsätzen berichtet, steigt die Stimmung im Handel wie­der. Mit ihrer derzeitigen Geschäftslage sind wieder mehr Unternehmen zufrieden als noch zu Jahresbeginn. Der IHK­Lageindikator* steigt im Jahresverlauf von 17 auf 22 Punkte. Besonders im Einzelhandel hat sich die Stimmung gebessert: Nur noch zwölf Prozent schätzen ihre derzeitige Geschäftslage als schlecht ein – zu Jahresbeginn waren es noch 18 Prozent.

� Beschäftigungsaufbau geht weiter: Die Handelsunternehmen in der Metropol­region FrankfurtRheinMain bauen ihre Beschäftigtenzahlen weiter aus. Nach dem leichten Plus von 0,4 Prozent in 2013 und von 1,4 Prozent im Jahr 2014 hat die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auch im ersten Quartal 2015 bereits stark zugenommen. Für das gesamte Jahr 2015 rechnet das IHK­Forum Rhein­Main mit 302.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Zusätzliche Beschäftigung dürfte sowohl bei den Großhandelsunternehmen als auch bei den Einzelhändlern entstehen.

� Weiter günstige Rahmenbedingungen: Auch im kommenden Jahr dürfte der private Konsum kraftvoll bleiben. Entlastungen bei der Einkommenssteuer stehen zwar höhere Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung gegenüber, insge­samt wird jedoch erwartet, dass sich das verfügbare Einkommen erhöht. Zur guten Konsumlaune tragen auch die geringe Inflation und insbesondere die niedrigen Energiepreise bei. Hinzu kommt die zunehmende Zuwanderung, aus der ebenfalls eine erhöhte Konsumnachfrage resultieren kann.

Fakten imÜberblick 2015:

Veränderung der Beschäftigung:

+0,4 Prozent

neue Stellen:

+1.000

Sozialver.pfl.-Beschäftigte:

302.000

* = siehe Anhang, S. 18

Beschäftigungsentwicklung im Handel bis 2016

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen

280.000

290.000

300.000

310.000

320.000

IV/2

016

III/2

016

II/20

16

I/201

6

IV/2

015

III/2

015

II/20

15

I/201

5

IV/2

014

III/2

014

II/20

14

I/201

4

IV/2

013

III/2

013

II/20

13

I/201

3

IV/2

012

III/2

012

II/20

12

I/201

2

IV/2

011

III/2

011

II/20

11

I/201

1

IV/2

010

III/2

010

II/20

10

I/201

0

Hochrechnung2015

Prognose2016

2015

2014

2013

0,4

0,4

1,4

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Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 2016 17

PROGNOSE 2016

Handel

� Moderate Beurteilung der zukünftigen Geschäftslage: Jedes fünfte Handels­unternehmen in der Metropolregion FrankfurtRheinMain rechnet mit einer günsti­geren Geschäftslage in den kommenden Monaten. Fast genauso viele (16 Prozent) rechnen hingegen mit einer eher ungünstigeren Entwicklung ihrer Geschäftslage. Der IHK­Erwartungsindikator* bleibt daher in etwa auf dem Niveau von Jahres­beginn und liegt bei vier Punkten. Wieder mehr Handelsunternehmen als zuletzt planen, ihre Investitionstätigkeit auszubauen. Der IHK­Investitionsindikator* schafft die Trendwende und steigt von minus zwei auf plus sechs.

� Moderater Beschäftigungsanstieg auch in 2016: 92 Prozent der befragten Unternehmen geben an, mit einer steigenden oder gleichbleibenden Beschäftig­tenzahl zu rechnen. Im Vergleich zu Jahresbeginn konnte sich der Anteil opti­mistischer Unternehmen damit um drei Prozentpunkte erhöhen. Das IHK­Forum Rhein­Main erwartet daher auch für das Jahr 2016 einen leichten Beschäftigungs­anstieg. Den Berechnungen zufolge wird die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 0,7 Prozent auf dann 304.000 Personen anwachsen – ein Plus von 2.000 Beschäftigten.

� Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung: Die Bevölkerungs­ und Beschäfti­gungszuwächse sowie steigende Realeinkommen sorgen in FrankfurtRheinMain zwar weiter für gute Konsumperspektiven. Insbesondere steigende Arbeitskosten werden von den Handelsunternehmen aber zunehmend als Risiko für die zukünf­tige Geschäftslage wahrgenommen. 43 Prozent der Unternehmen haben bei der Frage nach den größten wirtschaftlichen Risiken entsprechend geantwortet – ein Anstieg um satte neun Punkte gegenüber dem Vorjahr.

Fakten imÜberblick 2016:

Veränderung der Beschäftigung:

+0,7 Prozent

neue Stellen:

+2.000

Sozialver.pfl.-Beschäftigte:

304.000

IHK-Beschäftigungsindikator* Handel

* = siehe Anhang, S. 18; Quelle: IHK Frankfurt am Main

-60

-40

-20

0

20

40

60

III/2

015

II/20

15

I/201

5

III/2

014

II/20

14

I/201

4

III/2

013

II/20

13

I/201

3

III/2

012

II/20

12

I/201

2

III/2

011

II/20

11

I/201

1

III/2

010

II/20

10

I/201

0

Indi

kato

rpun

kte

5,1

2016

2015

2014

0,4

0,7

1,4

0

* = siehe Anhang, S. 18

Page 18: Beschäftigungs- und Konjunkturprognose …...I/2010 II/2010 III/2010 I/2011 II/2011 III/2011 I/2012 II/2012 III/2012 I/2013 II/2013 III/2013 I/2014 II/2014 III/2014 I/2015 II/2015

ANHANG

Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 201618

Hochrechnung 2015 Prognose 2016

Entwicklung absolut

Veränderungs-rate

in Prozent

Sozialvers.-pfl. Beschäftigte Ende 2015

Entwicklung absolut

Veränderungs-rate

in Prozent

Sozialvers.-pfl. Beschäftigte Ende 2016

Gesamtwirtschaft +28.000 +1,3% 2.145.000 +32.000 +1,5% 2.177.000

darunter:

Dienstleistungen +24.000 +1,8% 1.359.000 +27.000 +2,0% 1.386.000

Industrie +1.000 +0,2% 375.000 +1.000 +0,2% 376.000

Baugewerbe +2.000 +2,1% 100.000 +2.000 +2,0% 102.000

Handel +1.000 +0,4% 302.000 +2.000 +0,7% 304.000

� Der IHK-Geschäftsklimaindex dient als Barometer zur Beurteilung der aktuellen und der zukünftigen Geschäfts-lage in den Unternehmen. Er setzt sich aus der Lagebeurteilung und den Erwartungen der Unternehmen zusammen. Ein Wert von 100 stellt die Grenze zwischen positiver und negativer Gesamtstimmung dar.

� Der IHK-Lageindikator wird ebenso wie der IHK-Erwartungsindikator, der IHK-Investitionsindikator, der IHK-Exportindikator und der IHK-Umsatzindikator als Saldo aus den gewichteten positiven Antworten (Antwort: „gut“ bzw. „wird steigen”) und negativen Antworten (Antwort: „schlecht“ bzw. „wird sinken”) ermittelt. Neutrale Aussagen bleiben unberücksichtigt.

� Der IHK-Beschäftigungsindikator wird aus der Frage nach der geplanten Beschäftigung in den kommenden zwölf Monaten berechnet. Er ist der Saldo aus den positiven Antworten („wird steigen“) und den negativen Antworten („wird sinken“). Insgesamt werden in der Region FrankfurtRheinMain rund 7.000 Unternehmen dreimal jährlich nach ihren Beschäftigungsabsichten befragt. Da bei dieser Umfrage nur bereits länger am Markt bestehende Unter-nehmen befragt werden, wird der Indikator systematisch verzerrt. Tatsächlich findet eine ständige Fluktuation im Unternehmenssektor statt. Damit werden zum einen auch Unternehmen befragt, die demnächst vom Markt ausscheiden werden und deshalb von einem Beschäftigungsrückgang ausgehen. Zum anderen können diejenigen Unternehmen nicht befragt werden, die erst in nächster Zeit gegründet werden. Diese tragen aber nennenswert zur tatsächlichen Beschäftigung bei. Dementsprechend wäre ein Beschäftigungsindikator von Null bereits mit einem Zuwachs an Arbeitsplätzen verbunden, obwohl er zunächst auf Stagnation hindeuten würde.

IHK-Forum Rhein-Main: Als Gemeinschaftsinitiative der IHKs im Rhein-Main-Gebiet, das Teile Bayerns, Hessens und von Rheinland-Pfalz umfasst, repräsentiert das IHK-Forum Rhein-Main die wirtschaftliche Einheit der Metropolre-gion FrankfurtRheinMain, vertritt die Interessen der Wirtschaft und berücksichtigt dabei insbesondere die Belange des Mittelstandes. Bitte beachten Sie, dass die IHK Fulda seit Beginn des Jahres 2014 nicht mehr Mitglied des IHK-Forums Rhein-Main ist. Folglich weichen die in dieser Publikation ausgewiesenen Zahlen der sozialversicherungspflichtig Be-schäftigten in den verbliebenen neun IHKs des IHK-Forums Rhein-Main von den in den vergangenen Jahren ausgewie-senen Werten ab.

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ANHANG

Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 2016 19

Trendaussagen

Veränderung des Saldos gegenüberJahresbeginn ...

... um mehr als 15 Punkte ... zwischen -7,5 und -15 Punkte

... zwischen 15 und 7,5 Punkte

... zwischen 7,5 und -7,5 Punkte ... um mehr als -15 Punkte

Bei einer Arbeitslosenquote von unter drei Prozent ist nach allgemeiner Definition Vollbeschäftigung erreicht. Aktuell kann demnach im Landkreis Miltenberg (2,7 Prozent) und im Landkreis Aschaffenburg (2,9 Prozent) von Vollbeschäf-tigung gesprochen werden. Weitere Landkreise sind der Vollbeschäftigung nahe, beispielsweise der Hochtaunuskreis sowie der Vogelsbergkreis (jeweils 3,5 Prozent) oder der Landkreis Mainz-Bingen (3,6 Prozent).

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Herausgegeben vomIHK-Forum Rhein-Main

GeschäftsführungIndustrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern

Am Pedro-Jung-Park 1463540 Hanau

www.ihk-forum-rhein-main.de

Eine Initiative der Industrie- und HandelskammernAschaffenburg | Darmstadt | Frankfurt am MainGießen-Friedberg | Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern | Limburg Offenbach am Main | Rheinhessen (Mainz) | Wiesbaden