Besonderer Jahrgang am Studienstandort Hephata

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Kreuz & Quer Magazin der Evangelischen Hochschule Darmstadt Nr. 44 November 2016 Besonderer Jahrgang am Studienstandort Hephata In dieser Ausgabe 53 der insgesamt 364 Erstsemester der EHD begannen zum Wintersemester ihr Studium am Studienstandort Hephata. „Sie sind ein besonderer Jahrgang“, begrüßte Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich- Gibhardt die Studierenden. „Besonders deshalb, weil sie der zwanzigste Jahrgang sind, der bei uns das Studium aufnimmt.“ 1996 wurde die Kooperationsvereinbarung zwischen der EKHN und der EKKW zur Zusammenarbeit der EHD und Hephata geschlossen. Am Studienstandort kann der Bachelor Soziale Arbeit mit und ohne gemeindepädagogisch-diakonischer Qualifikation absolviert werden. In Vertretung der Präsidentin Prof. Dr. Marion Großklaus-Seidel begrüßte Prode- kanin Prof. Dr. Susanne Gerner die Studierenden: „Sie werden sehen, dass sie sehr von der Anbindung zur Hephata Diakonie profitieren, deren Handlungs- felder sie direkt in ihren Studien- und Praxisphasen erkunden können. Hier lernen und reflektieren sie als angehende Sozial- arbeiterinnen und Sozialarbeiter, was es heißt, sich für gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit einzusetzen.“ Der Standort entfalte mit seinen 180 Studierenden eine positive Wirkung in der gesamten Region, betonte der Landrat des Schwalm-Eder Kreises Winfried Becker, der anlässlich des 20-jährigen Bestehens zur Immatrikulation gekommen war. „Wir brauchen engagierte junge Menschen wie sie als Gestalter der Gesellschaft“, so Becker. Auch Detlef Schwierzeck, erster Stadtrat von Schwalmstadt, begrüßte die Erstsemester persönlich: „Schwalmstadt freut sich auf sie“, so Schwierzeck in seiner Rede. Als Begrüßungsgeschenk hatte er ein Will- kommenspaket mit Informationsmaterial und mehreren Gutscheinen dabei. „Lernen sie unsere schöne Stadt und unsere schöne Region kennen.“ Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich- Gibhardt wünschte den Erstsemestern viele interessante Begegnungen. „Das Hephata- Gelände ist dafür wunderbar geeignet, denn hier treffen sie auf Bewohner mit und ohne Unterstützungsbedarf, Angehörige, Mitarbei- ter, Gottesdienstbesucher und Klienten – bei uns lässt es sich gut leben und gut lernen.“ Organspende und Hirntodkriterium – Brennpunkte der Debatte Lebenssituation in Heilpäda- gogischen Einrichtungen

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Kreuz & Quer

Magazin der Evangelischen Hochschule DarmstadtNr. 44 November 2016

Besonderer Jahrgangam Studienstandort Hephata

In dieser Ausgabe

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53 der insgesamt 364 Erstsemester derEHD begannen zum Wintersemester ihrStudium am Studienstandort Hephata.„Sie sind ein besonderer Jahrgang“, begrüßte Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt die Studierenden. „Besonders deshalb, weil sie der zwanzigste Jahrgang sind, der bei uns das Studium aufnimmt.“

1996 wurde die Kooperationsvereinbarung zwischen der EKHN und der EKKW zur Zusammenarbeit der EHD und Hephata geschlossen. Am Studienstandort kann der Bachelor Soziale Arbeit mit und ohne gemeindepädagogisch-diakonischerQualifikation absolviert werden.

In Vertretung der Präsidentin Prof. Dr.Marion Großklaus-Seidel begrüßte Prode-kanin Prof. Dr. Susanne Gerner dieStudierenden: „Sie werden sehen, dass sie sehr  von der Anbindung zur HephataDiakonie profitieren, deren Handlungs-felder sie direkt in ihren Studien- undPraxisphasen erkunden können. Hier lernenund reflektieren sie als angehende Sozial-arbeiterinnen und Sozialarbeiter, was es heißt, sich für gesellschaftliche Teilhabeund Chancengleichheit einzusetzen.“

Der Standort entfalte mit seinen 180 Studierenden eine positive Wirkung in der gesamten Region, betonte der Landrat des Schwalm-Eder Kreises Winfried Becker, der anlässlich des 20-jährigen Bestehens zur Immatrikulation gekommen war. „Wir brauchen engagierte junge Menschen wie sie als Gestalter der Gesellschaft“, so Becker.

Auch Detlef Schwierzeck, erster Stadtrat von Schwalmstadt, begrüßte die Erstsemester persönlich: „Schwalmstadt freut sich auf sie“, so Schwierzeck in seiner Rede.Als Begrüßungsgeschenk hatte er ein Will-kommenspaket mit Informationsmaterial und mehreren Gutscheinen dabei. „Lernen sie unsere schöne Stadt und unsere schöne Region kennen.“

Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt wünschte den Erstsemestern viele interessante Begegnungen. „Das Hephata-Gelände ist dafür wunderbar geeignet, denn hier treffen sie auf Bewohner mit und ohne Unterstützungsbedarf, Angehörige, Mitarbei-ter, Gottesdienstbesucher und Klienten – bei uns lässt es sich gut leben und gut lernen.“

Organspende und Hirntodkriterium– Brennpunkteder Debatte

Lebenssituationin Heilpäda-gogischenEinrichtungen

EHD Profi l

Personalia

Nadine Benz ist in der Abteilungfür Fort- und WeiterbildungAnsprechpartnerin füralle Weiterbildungsteilnehmenden.

Julia Christen ist Assistentin desKanzlers und Mitarbeiterin im Personal-management. Zuvor arbeitete sie inElternzeitvertretung im SekretariatSoziale Arbeit und Bildung, Erziehungund Kindheit / Childhood Studies.

Miriam Eckers ist wissenschaftliche Mit-arbeiterin im International Office undunterstützt Studierende bei der Organ-isation von Studienaufenthalten im Aus-land. Die studierte Sprach-, Kultur- und Übersetzungswissenschaftlerin (M.A.)hat selbst Auslandserfahrung im Rahmen eines Studienjahrs in den USA gesammelt.

Petra Hohmann arbeitet im Prüfungs-amt Soziale Arbeit und betreut auchdie Gasthörer/innen.

Prof. PD Dr. Dorothea Rzepka wurde für Rechtliche Grundlagen der Sozia-len Arbeit berufen.Nach einem rechtswissenschaftli-chen Studium an der Universität Bielefeld promovierte sie mit dem jugendstrafrechtlich-kriminologischen Thema „Polizei und Diversion“ und habilitierte an der Goethe-Universität Frankfurt für die Fächer Strafrecht, Strafprozessrecht, Kriminologie und Jugendstrafrecht. Neben ihrer Privat-dozententätigkeit auf diesen Gebieten lehrt sie seit Jahren an verschiedenen Hochschulen zu (weiteren) rechtlichen Fragestellungen der Sozialen Arbeit.

Laura Wallner ist Studiengangs-koordinatorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Weiterbildungs-master Systementwicklung Inklusion. Zudem promoviert sie zum Thema Diversity Management in Kommunen und ist als Lehrbeauftragte in einem Projekt zu interkultureller Kompetenz an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg tätig.

Diana Wiegand arbeitet im Hoch-schulsekretariat des Studienstand-ortes Hephata der EHD. Davor war sie in der Hephata Akademie für soziale Berufe als Sekretärin tätig.

Prof. Dr. Stefan Heuser, berufen für Ethik in der Pflege an der EHD, ist seit seiner Umhabilitierung auch Privatdozent am Fachbereich Evangelische Theologie der Goethe-Universität Frankfurt.Er bietet dort Lehrveranstaltungen zu medizin-ethischen, wirtschaftsethischen und theologischen Themen an. Zuvor war er Privatdozent an der Uni-versität Erlangen.

Prof. Dr. Andreas Schröer ist Mitglied des Len-kungskreises des Deutschen Transferzentrums für Soziale Innovationen und wurde in den Vorstand der Kommission Organisationspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft wiederge-wählt.

Prof. Dr. Renate Zitt wurde in den Wissenschaftli-chen Beirat des Instituts für Öffentliche Theologie und Ethik der Diakonie Österreich berufen.

Positionen

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Ruhestand

Prof. Dr. Heino Hollstein-Brinkmann, seit 1994 berufen für Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Psy-chosoziale Beratung, hat durch seine wissenschaftliche Expertise sowie seine praktischen Erfahrungen im Berufsfeld zahlreiche Studierende maßgeblich geprägt. In der Selbstverwaltung engagierte er sich als Dekan des Fachbereichs Aufbau- und Kontaktstudium, als Leiter des berufsbegleitenden Studiengangs Psychosoziale Beratung sowie als Ombudsmann für Forschung.

Prof. Dr. Cornelia Mansfeld, seit 1998 berufen für Sozio-logie und Sozialpolitik, hat maßgeblich das Thema Mig-ration und Flüchtlingshilfe an der EHD vorangebracht. Zahlreiche Vortragsreihen gehen auf Ihre Initiative zurück, ebenfalls hat sie das Qualifizierungsprogramm für Ehrenamtliche mit etabliert. Ein besonderes Anlie-gen war ihr die Verbindung der Lernorte Hochschule und Berufspraxis.

Margarethe Trümner war 20 Jahre lang Sekretärin am Studienstandort Hephata der EHD. Die Geschichte und auch das Gesicht des Studienstandortes hat sie seit sei-ner Gründung mit gestaltet und mit geprägt. Vor dieser Tätigkeit arbeitete sie bereits im Fachschulsekretariat der Hephata-Akademie für soziale Berufe und begann ihre Hephata-Laufbahn 1968 mit der Ausbildung zur Bürokauffrau.

Margarethe Trümner (Mitte, mit Blumenstrauß) mit ihren Festgästen, von links: Renate Engel (Prüfungsamt), Prodekanin Prof. Dr. Susanne Gerner, Andrea Schwalm (Sekretariat), Kanzler Dr. Arne Lankenau, Manfred Aust (Mitarbeiter-vertretung), Diana Wiegand (Sekretariat), Michaela Spellerberg (Lehrende), Prof. Dr. Volker Herrmann, Dekan Prof. Dr. Willehad Lanwer, Kathrin Jungermann und Johanna Schneider (HAStA) sowie Dr. Martin Sander-Gaiser, Leiter der Hephata-Akademie für soziale Berufe.

Elke Weicker und Veronika Hassenzahl wurden eben-falls in den Ruhestand verabschiedet. Frau Weicker arbeitete 33 Jahre lang als Sekretärin des Kanzlers und führte die Geschäfte der Evangelischen Hochschulgesell-schaft.Viele Studierende und Absolvent/innen kennen sie darü-ber hinaus als Ansprechpartnerin für das Wohnheim.

Frau Hassenzahl war 20 Jahre lang als Reinigungskraft an der EHD tätig. Von Kolleginnen und Kollegen wird sie für ihre zuverlässige und lebensfrohe Art sehr geschätzt.

Die EHD verabschiedete mehrere Mitarbeitende im Sommersemester in den Ruhestand:

Veronika Hassenzahl (links) und Elke Weiker

EHD Inside

Praxisreferate im Spiegel der Studiengänge – gemeinsam oder einsam?

Seit 2016 gibt es neben dem Praxisreferat Soziale Arbeit auch ein Praxisreferat der Studiengänge Inclusive Education / Integrative Heilpädagogik und Bildung, Erziehung und Kindheit / Childhood Studies im Fachbereich Sozialarbeit / Sozialpädagogik. Wie gestalten sich die ersten Erfahrungen? Von Manfred Aust, Alex Roth, Anna-Maija Streda

Die primäre Aufgabe von Praxisreferaten liegt in der inhaltlichen Gestaltung der Verbindung der beiden Lern- und Bildungsorte Hochschule und Berufspraxis, in enger Zusammenarbeit mit Studierenden, Lehrenden und Praxisvertreter/inn/en. Dabei geht es um die Erfüllung der jeweiligen studiengangspezifischen, curricularen Erfordernisse, um das Agieren im Verhältnis unterschiedlicher Wissensformen, um Disziplin und Pro-fession und um individuelle Lern- und Bildungsprozesse von Studierenden. An der Schnittstelle Praxisreferat kommen unterschiedliche Interessen und Perspektiven der beteiligten Akteure (Studiengang, Studierende, Berufspraxis) zum Vorschein – spannend und span-nungsreich zugleich.

Angelehnt an Empfehlungen der Bundesarbeitge-meinschaft der Praxisreferate an (Fach-) Hochschulen für Soziale Arbeit ist an der EHD seit 2016 neben dem etablierten Praxisreferat Soziale Arbeit auch ein Praxisreferat der Studiengänge Inclusive Education / Integrative Heilpädagogik und Bildung Erziehung und Kindheit / Childhood Studies im Fachbereich Sozialar-beit / Sozialpädagogik implementiert. Die ersten Monate mit zwei Praxisreferaten im kollegialen Nebeneinander spiegeln die Unterschiede der Studiengänge im Fachbe-reich ebenso wieder, wie die Verschiedenheit innerhalb der berufs- und professionsbezogenen Handlungsfelder. Die curricular verorteten Vorstellungen zum Verhältnis von Hochschule und Berufspraxis in den einzelnen Studiengängen führen u.a. zu einer unterschiedlichen Fokussierung der Prinzipien des Berufsfeldbezuges in Praxisphasen: Wie sind, in Anlehnung an Schulze-Krüdener/Homfeldt, ein handlungskompetenter, didaktisch-vermittelnder und forschungstheoretischer Berufsfeldbezug in den jeweiligen Studiengängen und Praxisphasen gewichtet? Welchen Einfluss hat dies auf die Anforderungen an Praxisstellen, auch bezüglich der Gestaltung individueller Lernarrangements? Spannend und spannungsreich zugleich.

Praxisreferat Soziale Arbeit: Etabliert und in Bewegung

Mit der Integration des Berufsanerkennungsjahres in das achtsemestrige Diplomstudium an der EHD im Jahr 2001 wurde ein grundlegender Wandel auch in Bezug auf die Praxisorientierung im Studium der Sozialen Arbeit vollzogen, der sich mit der Umsetzung des Bologna-Prozesses und der Einführung der gestuften Studiengänge kontinuierlich weiterentwickelt und institutionalisiert hat. Nun stellen alle Praxisphasen integrale Bestandteile der Curricula dar und werden insbesondere in Modulbeschreibungen und in der Prak-tikumsordnung näher bestimmt. Ein Einblick in aktuelle Entwicklungen auf Grundlage des Bachelorcurriculums von 2013 veranschaulicht dies konkret.

Zum ersten Mal sind Studierende im praktischen Studiensemester und im Kolloquium unter „reakkredi-tierten Bedingungen“ und erwerben somit zukünftig die staatliche Anerkennung als Sozialarbeiter/in und Sozial-pädagog/in (Doppelbezeichnung). Durchaus bleiben über die curricularen Veränderungen und Entwicklungen hinaus manche Herausforderungen auch beständig: Wie gelingt es in grundstä ndigen Studiengä ngen der Sozialen Arbeit mit einer Verschränkung der Lern- und Bildungsorte Hochschule und Berufspraxis zu einer wissenschaftlichen und generalistischen (Berufs-) Befä higung zu qualifizieren?

Praxisbörse des Studiengangs Soziale Arbeit:Vernetzung von Studierenden und Praxiseinrichtungen

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Praxisreferat Inclusive Education & Childhood Studies: Alles neu

Die Grundlage für den Aufbau des neuen Praxisreferates stellen die im Zuge der Reakkreditierung entstandenen Praktikumsordnungen dar, die jeweils den Rahmen für die Erprobung neuer Modelle der studienintegrierten Praxisphasen in beiden Studiengängen geben. In den ersten Monaten ging es im Wesentlichen um die Konzeptionierung und Strukturierung der Aufgabendes Praxisreferates, aber auch um die Implementierung eines Anerkennungsverfahrens, das eine fachliche Prüfung neuer Praxisstellen für das kommende Wintersemester und für die drei unterschiedlichen Praxisphasen ermöglichte.

Bis dato sind in beiden Studiengängen bereits 100 Praxisstellen geprüft und anerkannt und neue Kooperationen zwischen Hochschule und Berufspraxis sind angebahnt. Diesbezüglich sind u.a. die ersten Veranstaltungen zur Einbeziehung der Berufspraxis konzipiert und terminiert: Das erste Praxisstellentreffen im Studiengang Childhood Studies und das Praxisforum im Studiengang Inclusive Education. Zu den Heraus-forderungen des neuen Praxisreferates wird sicherlich die nächsten Jahre die Evaluation der Erprobungsphase in beiden Studiengängen, aber auch die Etablierung einer ganz neuen Berufsgruppe auf dem Arbeits-markt gehören: die der staatlich anerkannten Kindheits-pädagog/inn/en.

Natürlich stellt sich im kollegialen Nebeneinander der Praxisreferate auch die Frage nach studiengangsüber-greifenden Synergien. Bereits jetzt ist eine gemeinsame Fortbildung für Praxisanleiter/innen auf Fachbereichse-bene konzipiert - Start 2017.

Bibliotheksnutzung

Gesundheit in der Schule

Dr. Ulrike Manz und Prof. Gunnar Nielsen sind im Rahmen des Modellprojektes „Schulgesundheits-fachkräfte“ mit der Planung und Durchführung der modularen Weiterbildung für ausgebildete Gesundheits- und (Kinder) Krankenpfleger/innen beauftragt worden. Der entsprechende Vertrag zwischen der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. und der EHDwurde im Sommersemester abgeschlossen.

Innovativer Studieneinstieg

Für Studierenden des BZG MathildenhöheDarmstadt, des CBG Kassel, des Franziskus-Hospitals Bielefeld sowie der Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen organisierte der Fachbe-reich Pflege- und Gesundheitswissenschaften eine Summerschool. Über curriculare Koopera-tionen können sie nach ihrem Pflege-Examen direkt in das 3. Studiensemester des Bachelors „Pflege und Gesundheitsförderung“ einsteigen.

Die Bibliotheken der Hochschule Darmstadt und der EHD kooperieren. Angehörige beider Insti-tutionen können kostenfrei die Bibliothek der jeweils anderen benutzen. Die maximaleZahl gleichzeitiger Ausleihen beläuft sich auf30 Medien .

genug auf die Ambivalenzen der Organtransplantation (z.B. das Problem der Abstoßungsreaktionen und die Abhängigkeit der Empfänger von Immunsuppression) hingewiesen. Die öffentliche Aufklärung tendiert zudem zu einer Moralisierung der postmortalen Organspende. Kirchenvertreter/innen erklären sie ebenso beharrlich wie missverständlich zu einem Werk der Nächstenliebe. Moralischen Druck bauen auch Kampagnen mit der Behauptung auf, die fehlende Bereitschaft zur Organspende sei schuld am Mangel von Transplantaten und dem Tod von Menschen, die sehnsüchtig auf ein Spenderorgan warteten.

Eine Erhöhung der Organspendebereitschaft lässt sich freilich nur durch eine vertrauensbildende Ausein-andersetzung mit der Sachlage, nicht durch moralischen Druck erreichen. So hat der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, N. Schneider, dem verbreiteten Nächsten-liebemoralismus seiner Kirche entgegengehalten, dass es keine christliche Pflicht zur Organspende gebe. Und K. W. Schmidt vom Zentrum für Ethik in der Medizin am Agaplesion Markus-Krankenhaus in Frankfurt weist – wie andere auch – darauf hin, dass die komplexen medizinischen Voraussetzungen für eine Organentnahme zu einer bleibenden Lücke zwischen potentiellen Organspendern und –empfängern führen, die sich auch durch eine erhebliche Ausweitung der Spendenbereitschaft zwar verbessern, aber letztlich nicht schließen lasse. Zusätzlich mangele es an einer inhaltlichen Abstimmung von Organspendenausweisen und Patientenverfügungen, die oft zu undifferenziert die Begrenzung intensivmedizinischer Maßnahmen vorschreiben, die jedoch für die spätere Organentnahme notwendig sind.

EHD Zoom

Wie kontrovers die Positionen zur postmortalen Organspende sind, zeigte zuletzt der Deusche Ethikrat mit seiner Stellungnahme aus dem Jahr 2015. Vor allem die Auswirkungen der Entscheidungslösung und das Hirntodkriterium werden derzeit diskutiert:

Die im Zusammenhang mit der Entscheidungslösung vorgesehene Aufklärung der Bevölkerung über die Möglichkeiten der Organ- und Gewebespende führt zu einem „Spagat zwischen Information und Werbung“ (M. Coors). Nach meinem Eindruck wird dabei nicht

Organspende und Hirntodkriterium - Brennpunkte der aktuellen Deba� e

Auch nach Jahrzehnten haben die Kontroversen über die postmortale Organspende nichts an Brisanz verloren. Im Gegenteil. Der Transplantationsskandal, vor allem aber neue Einsichten aus der Forschung und eine veränderteGesetzeslage (seit 2012 gilt die sogenannte „Entscheidungslösung“) halten den Diskurs in Gang. Auch in denEvangelischen Landeskirchen wird gegenwärtig über das Thema diskutiert, z.B. im Evangelischen Juristenforum,im Dachverband der Evangelischen Frauen e.V. und in der AG Medizinethik der EKHN. Von Prof. Dr. Stefan Heuser

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wirbtmit "Organpaten" für die Organspende, Foto: BZgA

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Ein zweiter besonders strittiger Aspekt ist das sog. Hirn-todkriterium. Einwände gegen die Gleichsetzung von Hirntod mit dem Tod des Menschen wurden schon bei der Einführung des Hirntodkriteriums im Jahr 1968 formuliert. Bis heute hat sich diese Kontroverse nicht stillstellen lassen. In Deutschland gilt zwar seit 1997 die Regelung von §3 Transplantationsgesetz, der die Ent-nahme von Organen und Geweben für rechtlich zulässig erklärt, sofern der endgültige, nicht behebbare Ausfall der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms festgestellt ist. Doch ist das Hirntod-kriterium durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse in den letzten Jahren zunehmend brüchig geworden. Diese Erkenntnisse betreffen vor allem den Fortbestand der Homöostase hirntoter Patienten unter den Bedingungen intensivmedizinischer Assistenz. Das „Leben“ eines Menschen lässt sich demnach nicht komplett auf Gehirnaktivitäten zurückzuführen: Körperwärme, Schwitzen, Pulsschlag, Verdauung, Wundheilung und tiefe Schmerzreflexe sowie erfolgreiche Schwanger-schaften bei Hirntoten erscheinen auch aus lebens-weltlicher Perspektive als Lebenszeichen.

Aus neurowissenschaftlicher Perspektive aber ist der Hirntod ein eindeutiger Indikator für den Tod des Menschen. Die intensivmedizinische Sequenzierung des Sterbevorgangs und die Abhängigkeit des Hirntoten von technischer Assistenz werden als Verlust der von Gehirnaktivitäten gesteuerten organismischen Einheit und Austritt aus der Lebenswelt betrachtet. Da ein hirntoter Mensch keine Gehirntätigkeit mehr aufweise, die einer sinnvollen Rede von menschlichem Leben zugrunde liegt, und da seine Körperfunktionen ganz von der Intensivmedizin abhängig seien, unterliege die lebensweltliche Wahrnehmung des Hirntoten einem Kategorienfehler.

Beide Perspektiven beziehen die Logik ihrer Rede von „Tod“ und „Leben“ aus unterschiedlichen Sprachspielen (L. Wittgenstein). Eine Minderheit des Deutschen Ethikrats hat daher vorgeschlagen, die Dichotomie von „Tod“ und „Leben“ zu dekonstruieren. Im Fall hirntoter Patienten habe die Intensivmedizin einen dritten Status zwischen Leben und Tod geschaffen, den des „unumkehrbar Sterbenden“, dessen Hirntod gleichwohl ein hinreichendes Kriterium für die Zulässigkeit einer Explantation sei (P. Dabrock). Allerdings steht diese Ansicht quer zur juristischen Logik, die eine klare Grenz-ziehung von Tod und Leben voraussetzt. Aus dieser Sicht würde der Tod bei einem Hirntoten, der als irreversibel Sterbender angesehen wird, erst durch die Explantation

aktiv herbeigeführt: eine Verletzung der Dead-Donor-Rule, die mit großer Wahrscheinlichkeit als Tötung auf Verlangen bzw. fremdnützige Tötung beurteilt werden muss. Als solche stünde sie gegen verfassungsrechtliche Grundprinzipien und hätte Konsequenzen für die Rechtsgrundlagen der Sterbehilfe.

Das Hirntodkriterium wird strittig bleiben. Daher stellt sich die Frage, wie mit dieser Schwebelage in der Praxis umgegangen werden kann. Mit Blick auf die gesetzliche Informationspflicht steht hier an erster Stelle eine öffentliche Aufklärung, in der die Differenzen zwischen den Perspektiven und ihre praktischen Konsequenzen offengelegt werden. Zugleich aber geht es nicht nur dar-um, die Ambivalenzen der Organspende und die Inkom-mensurabilität der mit ihr verbundenen Sprachspiele festzustellen, sondern auch darum, sich die Wirklichkeit der Organspende im Mitspielen kritisch und trans-formativ zu erschließen, d.h. durch den Austausch der Erfahrungen von Patient/innen, Ärzt/innen, Pflegenden, Mitarbeiter/innen in Sozialdiensten und Seelsorger/-innen mit den Perspektiven nicht direkt beteiligter Dritter. In der gemeinsamen Reflexion der Praxis gilt es, die Wirklichkeit verstehend und auf gemeinsame Urteile hin zu erkunden, z.B. im Rahmen von ethischen Fallbe-sprechungen. Dabei kann neu in den Blick kommen, was zur menschlichen Lebensform gehört, was menschliches Leben trägt, was Menschen hoffen dürfen und was sie einander mitteilen können. Eine solche gemeinsame ethische Exploration der Wirklichkeit von Organspende scheint mir neben der Aufklärung der Öffentlichkeit eine grundlegende weitere Aufgabe zu sein.

INFO

Prof. Dr. Stefan Heuserist berufen für Ethik inder Pflege.Als Mitglied des Arbeits-kreises Medizinethik der EKHN hat der habilitierte Theologe an einer Stel-lungnahme zum Thema Organspende und Hirn-todkriterium mitgewirkt.

EHD Forschung

In den hessischen Heilpädagogischen Einrichtungen leb-ten, bis zur Umstrukturierung unter dem Dach der Vitos Teilhabe, Personen, die als geistig behindert bezeichnet werden und die eine lange institutionell geprägte Lebensgeschichte haben. In der Vergangenheit wurden diese Geschichten jedoch nicht als Lebensgeschichten erzählt, sondern als Krankengeschichten. Die Studie schließt insofern an die Diskussion und Forderungen der Psychiatrie-Enquete der 1970er Jahre und die hiermit verbundenen Veränderungsprozesse an.

Die Bewohnerinnen und Bewohner sind Menschen mit schweren und/oder komplexen Behinderungen, meist verbunden mit sog. herausforderndem Verhalten. Vor Gründung der Heilpädagogischen Einrichtungen mussten sie bereits in verschiedenen psychiatrischen Krankenhäusern oder anderen Einrichtungen leben. Sie haben eine bewegende Geschichte. Es ist anzunehmen,

Von Krankengeschichten undLebensgeschichten - Zur Lebenssituation inHeilpädagogischen Einrichtungen

Das 25-jährige Bestehen der hessischen Heilpädagogischen Einrichtungen im Jahre 2014 war Anlass für eine Studie im Auftrag der Vitos gGmbH, sich der Lebensgeschichten der Bewohnerinnen und Bewohner anzunähern und ihre Erlebnisse und Erfahrungen zugänglich zu machen. Prof. Dr. Erik Weber, David Cyril Knöß und Stefano Lavorano vom Forschungsbereich „Ausschluss und Teilhabe“ des Studiengangs Inclusive Education geben einen Einblick.

Erst wenn die Wahrheit anerkannt ist, kann die Genesung des Opfers

beginnen. Doch sehr viel häufiger wird das Schweigen aufrechterhalten, und

die Geschichte des traumatischen Ereignisses taucht nicht als Erzählung

auf, sondern als Symptom.“ (Herman 1994, 9)

dass ihre Lebensgeschichten als Geschichten von abgebrochenen Beziehungen, abgerissenem Dialog, von Isolation und Gewalt zu betrachten sind. Ein Auszug aus einer Lebensgeschichte mag dies verdeutlichen:

„Heinrich Höfer wird 1967 geboren, seine Mutter ist damals erst 16 Jahre alt, sein Vater unbekannt. Im Alter von elf Jahren (…) wird [er] in einer Kinder- und Jugend-psychiatrischen Klinik untergebracht, als Grund hierfür werden massive autoaggressive Verhaltens-weisen genannt.

Zwei Jahre später, im Alter von 13 Jahren, zieht Heinrich Höfer in ein Rehabilitationszentrum. Hier wird erintensiv medizinisch und psychologisch betreut, was sowohl heilpädagogische Angebote, Unterricht und Be-wegungstherapie beinhaltet, als auch eine starkeSedierung, durch die er teilweise den gesamten Tag schläft. Zudem kommt es zu immer wiederkehrender Fixierung seiner Hände (…)

Das wieder verstärkt auftretende autoaggressive Verhalten führt zu einer erneuten Verlegung in eine Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik. (…) Weder die medikamentöse Behandlung noch die immer wieder angewandte Fixierung bringen die von Fachpersonal erhoffte Besserung der beschriebenen Symptomatik.

Im Alter von 20 Jahren (1987) wird Herr Höfer in ein Psychiatrisches Krankenhaus verlegt. Aus den Akten ist zu entnehmen, dass die Einweisungsdiagnose schwerste autoaggressive Verhaltensstörung sowie eine geistige Behinderung vom Grad der Imbezillität beinhaltet.

Im Alter von 21 Jahren springt Herr Höfer aus zehn Meter Höhe aus dem Fenster der Station, mehrere

Ergebnispräsentation während eines Symposiums. Von links: Stefano Lavorano, Edeltraud Krämer, Jörg Köhnemann, Erik Weber, Reinhard Belling, Alexander Kurz-Fehrlé, David Cyril Knöß, Foto: Vitos

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Verletzungen und eine Operation sind die Folge. (…) Die Genesung ist langwierig, Herr Höfer wird über einen langen Zeitraum immer wieder fixiert, um das Abheilen der Verletzungen zu ermöglichen. (…)

1989 zieht Herr Höfer in eine Heilpädagogische Einrichtung ein. Hier zieht er in ein Einzelzimmer. Die Sedierungs- und Fixierungsmaßnahmen werden beibehalten. (…) Vier Jahre später kommt es erneut zu einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Als Be-gründung werden das massiv auftretende autoaggressive Verhalten genannt sowie die erfolglose Behandlung der daraus resultierenden Verletzungen an Kopf, Händen und Knien. Der Einsatz eines Motorradhelms als Schutz vor weiteren Verletzungen bleibt erfolglos. (…)

Es folgen mehrere Jahre, in denen die auto- und fremd-aggressiven Verhaltensweisen vermehrt auftreten, bis schließlich seit den 2000er Jahren eine Stabilisierung eintritt.

Im Jahr 2010 zieht Herr Höfer in eine sogenannte Außenwohngruppe. (…)

Die Möglichkeit, grundlegende positive Erfahrungen im Aufbau langfristiger und konstanter Beziehungen zu machen, bleibt ihm verwehrt. (…) In Momenten der Verunsicherung versucht Herr Höfer durch häufiges Nachfragen nach Alltagsabläufen wieder Orientierung und Kontrolle über sich und seine Umgebung zu erhalten. Dies geht soweit, dass Herr Höfer zum Teil selbst eine Fixierung einfordert. Dies ist ein starkes Signal langjäh-riger Hospitalisierungs- und Isolationserfahrungen (…).“ (Weber, Lavorano, Knöß 2016, 78 ff.)

Die Lebensgeschichte von Herrn Höfer zeigt beispiel-haft, wie seine Erfahrungen geprägt sind von abge-brochenen Beziehungen, Isolation und Gewalt – trotzder Reformbemühungen der letzten Jahrzehnte, in denen ein Großteil der Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung erhebliche Entwicklungs-schritte in Bezug auf ihre Autonomie und Selbster-mächtigung gehen konnte.

Insgesamt dokumentiert die Studie zehn Lebensge-schichten, die im Gespräch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie mit zentralen Personen aus ihrem sozialen Umfeld rekonstruiert wurden. Sie sind eine wichtige Quelle, zunächst unverständlich anmutende Handlungsweisen zu verstehen und weitere Reformschritte auf dem Weg zu mehr Autonomie und Selbstbestimmung einzuleiten.

Im Rahmen eines Symposiums konnten wir erste Emp-fehlungen und Erkenntnisse mit den Mitarbeitenden von Vitos-Teilhabe diskutieren und auf die Praxis der täglichen Arbeit übertragen. Dieser Prozess wird weiter gehen und von der EHD begleitet werden.

Weiterführende Literatur:Herman, Judith Lewis (1994).Die Narben der Gewalt.Traumatische Erfahrungenverstehen und überwinden. München. Junfermann Verlag

INFO

Die Studie „Von Krankengeschichten und Lebensgeschichten. Annäherungen an eine vergessene Generation“ kann zum Preis von 10,00 € direkt bei den Autoren erworben werden:

• Erik Weber ([email protected] 06151 8798-838)

• David Cyril Knöß ([email protected] 06151 8798-707)

• Stefano Lavorano ([email protected] 06151 8798-707)

Erik Weber / Stefano Lavorano /David Cyrill Knöß (2016):Von Krankengeschichten undLebensgeschichten. Annäherungenan eine vergessene Generation.Studie zur Lebenssituation derBewohner/innen der HessischenHeilpädagogischen Einrichtungen (HPE) 25 Jahre nach dem Auszug ausder Psychiatrie,Darmstadt/Idstein: Vitos Teilhabe.

EHD Outside

Hamburg war das Ziel der Studiengruppe „Soziale Arbeit im Stadtteil und Quartier“, die zusammen mit Prof. Dr. Gabriele Kleiner u.a. die Gentrifizierung der Stadtteile erkundeten.Von Tim Fritz, Moritz Borm und Stefan Ruhland

Gentrifizierung beschreibt Veränderungen im Stadtteil, die einhergehen mit einer baulichen Aufwertung, mit steigenden Mieten und Verdrängungsprozessen. Grund ist unter anderem eine Stadtplanung, welche sich eher an Investorinteressen und Werten einer kapitalistischen Gesellschaft orientiert und die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger nach bezahlbarem Wohnraum vernachlässigt. Trotz Widerstand gegen diese Ten-denz der Stadtentwicklung werden weiterhin Luxushotels und Luxuswohnungen, z.B. in der geplanten Hafencity Hamburgs angesiedelt, und mitten im Stadtteil Altona konnte der Möbel-gigant IKEA sein Domizil in der Fußgängerzone errichten.

Der Widerstand zeigt sich besonders radikal in den verschiede-nen Stadtvierteln, Beispiele hierfür sind das Schanzenviertel und das Gängeviertel. Unsere Studiengruppe erkundete das Gängeviertel und bekam viele Eindrücke von alternativer Kunst über die selbstverwaltete Fahrradwerkstatt und Druckerei bis zum Gängeviertelcafé. In diesen Vierteln wird sichtbar, dass sich Anwohner den Leerstand angeeignet haben, um Orte für ihre Wohn- und Lebens(t)räume in einer Stadt zurück zu gewinnen. Gerade im Gängeviertel zeigt sich der Protest besonders kontrastreich: einerseits wurde ein Firmen- und Bankenviertel „hochgezogen“; andererseits positioniert sich in unmittelbarer Nähe unter dem Motto „Komm in die Gänge“ ein Kollektiv von Künstler/innen und linken Aktivist/innen, welches sich für ein solidarisches Zusammenleben einsetzt.

Im Schanzenviertel ist das autonome Kulturzentrum „RoteFlora“ eine feste Institution, die ihre Rolle selbst durchaus zwiespältig sieht: Die nichtkommerziell ausgerichtetenVeranstaltungen haben einen Beitrag zum „subkulturelleAmbiente“ geleistet, das im Rahmen des Gentrifizierungsprozes-ses mit für die Aufwertung des Schanzenviertels in Form von steigenden Wohnraum- und Gewerbemieten gesorgt hat.

Stad² eilerkundungin Hamburg

Das Projekt „Die besitzbare Stadt“ der StadtGriesheim und der Evangelischen HochschuleDarmstadt wurde von GesundheitsministerStefan Grüttner mit einem Sonderpreis im Rahmen des Hessischen Gesundheitspreises ausgezeichnet. Projektleiter Prof. i.R. Bernhard Meyer sieht indem Preis eine Ermutigung: „Ich wünsche mir,dass sich weitere Kommunen daran ein Beispielnehmen, wie man die Mobilität von Menschenim öffentlichen Raum fördern kann.“

Würdigung

Das autonome Kulturzentrum „Rote Flora” im Hamburger Schanzenviertel,Foto: Libertad181 / Wikimedia Commons

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Prof. Dr. Stefan Heuser sprach an der Bar-Ilan University (Ramat Gan / Israel) über „Shades of Shame. EthicalExplorations into an Abysmal Emotion“. Er ist Mitglied einer israelisch-deutschen Forschergruppe, die sich mit theologi-schen, soziologischen und psychologischen Zugängen zum Thema „Scham“ beschäftigt.

Über Frühbetroffene Menschen mit Demenz sprachenProf. Dr. Margret Flieder und Prof. Dr. Michael Schilderim Rahmen einer Fachtagung beim Diakonischen Werk Darmstadt-Dieburg.

„Innovation Labs in der Sozialwirtschaft“ waren das Thema von Prof. Dr. Andreas Schröer bei einer Führungskräfte-tagung der Gemeinnützigen Gesellschaft für ParitätischeSozialarbeit mbH Wilhelmshaven, über „Führung und Organisationskultur“ sprach er bei der Führungsakademie für Kirche und Diakonie.

Richard Händel berichtete bei einer Promovierendentagung der Hans Böckler Stiftung über „Sozialwirtschaft 4.0 –Innovationspotentiale und Risiken der DigitalisierungSozialer Dienstleistungsunternehmen“.

„Sozialraumorientierung und bedürfnisgerechte Pflegealter Menschen“ war das Thema von Prof. Dr. MargretFlieder bei der Sachverständigenkommission für denGleichstellungsbericht der Bundesregierung. BeimBundeskongress Pflegemanagement hielt sie denEröffnungsvortrag „Zwischen Anspruch und Realität in der Pflege – Akademisierung aus Sicht einer Hochschule“.

Über die Lebensgeschichten der Bewohner/innen der hes-sischen Heilpädagogischen Einrichtungen sprachen Prof. Dr. Erik Weber und David Cyril Knöß auf der Konferenz der Lehrenden der Geistigbehindertenpädagogik an wissen-schaftlichen Hochschulen in deutschsprachigen Ländern.

Für ihren Aufsatz „Integrated Organizational Identity: A Definition of Hybrid Organizations and a Research Agenda“ erhielten Prof. Dr. Andreas Schröer und Prof. Dr. Urs P. Jäger den Best Paper Award VOLUNTAS 2014 auf der ISTR Confe-rence in Stockholm.

Gefragt

„Wer bin ich? – Wer bist du?“ unter diesem Motto trafen sich Theologiestudierende der EKKW und Studierende der Sozialen Arbeit mit gemeindepädagogisch-diakoni-scher Qualifikation am Studienstandort Hephata. „Wie wird man eigentlich Diakon?“ – „Was macht man im Theologiestudium?“ – die Studierenden hatten un-zählige Fragen und viel Gesprächsstoff. Auch Zu-kunftsfragen wurden laut: „Wie wird es sein, wenn wir als Diakone und Pfarrerinnen einmal in gemeindlichen Kontexten zusammenarbeiten?“- „Was können dann Pfarrer, was Diakoninnen besonders gut einbringen?“

„Pfarrerinnen und Diakone verbindet miteinander, dass sie das Evangelium im Rahmen eines kirchlichen Amtes weitergeben – in Wort und Tat“, so Ausbildungs-referentin Prof. Dr. Regina Sommer, die bei der EKKW für die Ausbildung zum Pfarrdienst und zum Diako-nenamt zuständig ist. Prof. Dr. Volker Herrmann (EHD) wies auf die unterschiedlichen und sich ergänzenden Kompetenzen hin, die Pfarrer und Diakoninnen in die Kommunikation des Evangeliums einbringen.

Der Arbeitskreis „Girokonto und Zwangsvollstre-ckung“ der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände tagte an der EHD. Unter Mitarbeit von Senior-Prof. Dr. Dieter Zimmermann entwickelt er einen Beratungsleitfaden zum neuen Zahlungs-kontengesetz (Basiskonto für jedermann). Auch gilt es, die neuen Rechtsschutz- und Aufsichtsmöglich-keiten des Bundesaufsichtsamtes für Finanzdienst-leistungen praxisnah zu implementieren.

Die Kulturhistorische Theorie und ihrer Weiterent-wicklung durch die kritische und materialistische Behindertenpädagogik war Tagungsthema der Luria-Gesellschaft, einem Verein zur Förderung der wissenschaftlichen Grundlegung der Rehabilitation hirngeschädigter Menschen.

Begegnung angehenderPfarrer und Diakone

Rückblicke

Impressum

EHD Pinnwand Seite 12

Stifterwand enthüllt

Kreuz&Quer - Magazin der Evangelischen Hochschule DarmstadtHerausgeberin: Die Präsidentin, Zweifalltorweg 12, 64293 Darmstadt,Telefon 06151-87980, Fax 06151-879858Redaktion: Marion Großklaus-Seidel, Tobias EhrigMit Beiträgen von: Manfred Aust, Moritz Borm, Tobias Ehrig, Tim Fritz, Stefan Heuser, David Cyril Knöß, Stefano Lavorano, Anna-Maija Streda, Alex Roth, Stefan Ruhland, Erik WeberMit Fotos von: Tobias Ehrig, Hephata, Michael Hudler, Libertad181/Wikimedia CommonsGestaltung: Claudia Lorenz-Blumöhr, GriesheimDruck: Plag Druck GmbH, [email protected], www.eh-darmstadt.de

Der Beirat der Studienstiftung der Evangelischen Hochschule präsentierte eine Glaswand mit den Namen von vielen Personen, die der Stiftung namhafte Beträge zugewendet haben. Die ehemalige Rektorin und Initiatorin der Stiftung, Prof. Dr. Alexa Köhler-Offierski, erläuterte den Gästen den Zweck der Stiftung. Mit den Erträgenkonnten bisher 25 Studierende in Notlagen unterstützt werden.

Zeile für ZeileRhea Seehaus / Lotte Rose /Marga Günther (Hrsg.):Mutter, Vater, Kind.Geschlechterpraxen inder ElternschaftVerlag Barbara Budrich 2015, 283 Seiten, 36,00 Euro,ISBN 978-3847406709

Michael Göhlich / Schröer, Andreas / Susanne MariaWeber / Michael Schemmann (Hrsg.): Organisation undMethode. Beiträge derKommission Organisations-pädagogik, Springer VS 2016, 340 Seiten, 39,99 Euro,ISBN: 978-3658132989

Andreas Schröer / SusanneMaria Weber / MichaelGöhlich / Henning Pätzold (Hrsg.):Organisation und Theorie.Beiträge der KommissionOrganisationspädagogik,Springer VS 2016,332 Seiten, 39,99 Euro,ISBN: 978-3658100858

Wiebke Falk: Deinstitutionali-sieren durch organisationalen Wandel. Selbstbestimmungund Teilhabe behinderter

Menschen als Herausforder-ung für Veränderungs-prozesse in Organisationen,Verlag Julius Klinkhardt 2016, 254 Seiten, 32,00 Euro,ISBN 978-3-7815-2098-1

Ulf Groth / Christian Maltry / Dieter Zimmermann / Thomas Zipf / Rita Hornung / Claus Richter: Praxishandbuch Schuldnerberatung, Loseblatt-werk, 24. Ergänzungslieferung, Luchterhand 2016.

Julian Dörr, Nils Goldschmidt, Gisela Kubon-Gilke, Werner Sesselmeier (Hrsg.):Vitalpolitik, Inklusion und der sozialstaatliche Diskurs.Theoretische Reflexionen und sozialpolitische Implikationen,Lit Verlag 2016216 Seiten, 39,90 Euro,ISBN: 978-3643132055

Petra Bauer / Marc Weinhardt (Hrsg.): Professionalisierungs- und Kompetenzentwicklungs-prozesse in der sozialpädagogi-schen Beratung,Hohengehren: Schneider 2016, 212 Seiten, 19,80 Euro, ISBN: 978-3834015914

Termine

21.11.2016

Dialog der Generationen, Gesamtkongress der Mitarbeitendenim gemeindepädagogischen Dienst in der EKHN, Darmstadt

30.11.2016

Social Talk „Crowds, Movements & Communities?! - Potentiale und Herausforderungendes Managements in Netzwerken“, Tagung in Darmstadt

24.01. - 26.01.2017

hobit, Darmstadt

25.01.2017

Semesterabschlussgottesdienst,12:30 Uhr, Hephata

26.01.2017

Hochschulerkundungstagam Studienstandort Hephata, 9:30 – 13 Uhr

11.02.2017

Alumnitagung des StudiengangsInclusive Education/IntegrativeHeilpädagogik, Darmstadt

24.03.2017Abschlussfeier, 17 Uhr, Darmstadt