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Bestandsaufnahme und Konsistenzprüfung beruficher Weiterbildungsförderung auf Bundes- und Länderebene Band 12 der Reihe Berufsbildungsforschung Band 12 der Reihe Berufsbildungsforschung

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  • Bestandsaufnahme und Konsistenzprfung beruflicher Weiterbildungsfrderung auf Bundes- und Lnderebene Band 12 der Reihe BerufsbildungsforschungBand 12 der Reihe Berufsbildungsforschung

  • Die Berufsbildungsforschungsinitiative des BMBF

    Zur Strkung der Attraktivitt und Zukunftsfhigkeit des Berufsbildungs-systems sowie zur Erhhung der Integrationschancen von Jugendlichen an der ersten und zweiten Schwelle bedarf es einer konsistenten und konsequenten Berufsbildungspolitik. Mit Blick auf die Komplexitt der fr die Berufsbildungspolitik entscheidungsbeeinflussenden Faktoren und Rahmenbedingungen sollen die Erkenntnisse der Berufsbildungsforschung eine Grundlage fr die politische Entscheidungsfindung sein.

    Die im Jahr 2006 gestartete Initiative des BMBF untersttzt durch das Bundesinstitut fr Berufsbildung orientiert sich kontinuierlich in seiner inhaltlichen Ausrichtung an programmatischen bildungspolitischen Anforderungen. Das Ziel der im Rahmen der Berufsbildungsforschungsini- tiative durchgefhrten Forschungsvorhaben ist es, Informationen, Daten und Vorschlge in Form von Expertisen und empirischen Untersuchungen fr bildungspolitisches Handeln zu generieren. Darber hinaus soll diese Ini-tiative zu einer Intensivierung der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Politik beitragen.

    Impressum

    Herausgeber

    Bundesministerium fr Bildung und Forschung (BMBF)

    Referat fr Grundsatzfragen der beruflichen Bildung

    Heinemannstrae 2

    53175 Bonn

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    Schriftlich an den Herausgeber

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    Stefan Koscheck

    Normann Mller

    Marcel Walter

    Bundesinstitut fr Berufsbildung

    Robert-Schumann-Platz 3

    53175 Bonn

    Tel.: 0228/107-0

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  • Bestandsaufnahme und Konsistenzprfung beruflicher Weiterbildungsfrderung auf Bundes- und Lnderebene Band 12 der Reihe Berufsbildungsforschung

  • 1 InHAlt

    Inhalt

    1 Vorbemerkungen und Ziel der Studie ................................................................................................................................................... 5

    2 Kontext........................................................................................................................................................................................................ 62.1 Weiterbildungsbeteiligung und politische Ziele........................................................................................................................... 62.2 Legitimation von Frderaktivitten ................................................................................................................................................. 7

    3 Methodik & Daten..................................................................................................................................................................................... 83.1 Weiterbildungsbegriff und Untersuchungsgegenstand.............................................................................................................. 83.2 Erhebungen .......................................................................................................................................................................................... 93.2.1 Frderdatenbank, Dokumentenanalyse und schriftliche Befragung ........................................................................................ 93.2.2 Fallstudien........................................................................................................................................................................................... 103.3 Einteilung der Frderaktivitten ..................................................................................................................................................... 113.4 Datenberblick .................................................................................................................................................................................. 133.4.1 Frderaktivitten ............................................................................................................................................................................... 133.4.2 Finanzielle Mittel ............................................................................................................................................................................... 143.4.2.1 Vollstndigkeit der Angaben........................................................................................................................................................... 143.4.2.2 Schtzung fehlender Werte ............................................................................................................................................................. 153.4.2.3 Mittelkonzentration ........................................................................................................................................................................... 173.4.3 Programmlaufzeiten und EU-Kofinanzierung ............................................................................................................................. 19

    4 Ergebnisse.................................................................................................................................................................................................. 214.1 Vorbemerkung ................................................................................................................................................................................... 214.2 Kohrenz aller Frderaktivitten.................................................................................................................................................... 214.2.1 Nach Programmanzahl..................................................................................................................................................................... 214.2.2 Nach Frdermitteln ........................................................................................................................................................................... 274.2.2.1 Mittelverteilung Originalangaben .............................................................................................................................................. 274.2.2.2 Mittelverteilung Schtzung .......................................................................................................................................................... 284.2.2.3 Mittelverteilung nach Bundesressorts........................................................................................................................................... 304.3 Kohrenz der Manahmenfrderung............................................................................................................................................ 314.3.1 Vorbemerkungen .............................................................................................................................................................................. 314.3.2 Bundesprogramme ........................................................................................................................................................................... 324.3.2.1 Beschftigte als Begnstigte ............................................................................................................................................................ 324.3.2.2 Betriebe als Begnstigte ................................................................................................................................................................... 344.3.2.3 Zwischenfazit...................................................................................................................................................................................... 354.3.3 Landesprogramme ............................................................................................................................................................................ 364.3.3.1 Beschftigte als Begnstigte ............................................................................................................................................................ 364.3.3.2 Betriebe als Begnstigte ................................................................................................................................................................... 424.3.4 Zusammenfassung ............................................................................................................................................................................ 45

    5 lnderfallstudien .................................................................................................................................................................................... 495.1 Brandenburg ...................................................................................................................................................................................... 495.2 Hessen .................................................................................................................................................................................................. 52

    6 Fazit und Empfehlungen ........................................................................................................................................................................ 566.1 Zusammenfassung der Ergebnisse ................................................................................................................................................. 566.2 Empfehlungen.................................................................................................................................................................................... 586.2.1 Aufmerksamkeit steigern................................................................................................................................................................. 586.2.2 Transparenz schaffen ........................................................................................................................................................................ 596.2.3 Beratung etablieren ......................................................................................................................................................................... 606.2.4 Finanzierung erleichtern ................................................................................................................................................................. 616.2.5 Rechtsrahmen optimieren ............................................................................................................................................................... 61

  • 2 InHAlt

    literatur .................................................................................................................................................................................................... 62

    Anhang ..................................................................................................................................................................................................... 63A Liste der Programme ................................................................................................................................................................................. 64B Frdertafeln..................................................................................................................................................................................................78C Fragebogen ................................................................................................................................................................................................104D Liste der Interviewpartner....................................................................................................................................................................... 107E Leitfden fr qualitative Interviews .......................................................................................................................................................108F Mittelverteilung ohne Groprogramme der Bundesebene................................................................................................................ 111

  • 3 InHAlt

    Abbildungsverzeichnis

    Abbildung 1: Feld der Frdermglichkeiten nach Frderobjekt und Frdersubjekt................................................................................... 12

    Abbildung 2: Verteilung der Frdermittel auf 87 Programme (gem Angaben der Befragung) ............................................................ 18

    Abbildung 3: Frderspektrum von Bund und Lndern nach Frdersubjekt und Frderobjekt ................................................................. 22

    Abbildung 4: Kohrenz der Frderung von Weiterbildungsmanahmen fr Beschftigte ...................................................................... 47

    Abbildung 5: Kohrenz der Frderung von Weiterbildungsmanahmen fr Betriebe.............................................................................. 48

    Tabellenverzeichnis

    Tabelle 1: Verteilung der erfassten Programme nach Typen ..................................................................................................................... 13

    Tabelle 2: Vollstndigkeit der Angaben zu den Frdermitteln (Anzahl und % der Programme nach Programmtypen) ................ 14

    Tabelle 3: Mittelkonzentration bei den grten Frderprogrammen ...................................................................................................... 17

    Tabelle 4: Mittelkonzentration bei den grten Frderprogrammen ohne FbW, WeGebAU und AFBG .................................... 18

    Tabelle 5: Laufzeit der Frderprogramme .................................................................................................................................................... 19

    Tabelle 6: Frderprogramme mit EU-Kofinanzierung ................................................................................................................................ 20

    Tabelle 7: Finanzmittel in EU-kofinanzierten Frderprogrammen nach Gebieten............................................................................... 20

    Tabelle 8: Anzahl der Programme in Bund und Lndern nach Programmtyp ....................................................................................... 23

    Tabelle 9: Finanzmittel fr die Frderung beruflicher Weiterbildung Originalangaben fr 87 Programme ............................... 27

    Tabelle 10: Finanzmittel fr die Frderung beruflicher Weiterbildung Geschtzte Werte fr 191 Programme ............................. 29

    Tabelle 11: Frdermittel auf Bundesebene nach Ressort.............................................................................................................................. 30

  • 4

  • 5 VoRBEMERKunGEn unD ZIEl DER StuDIE

    1 Vorbemerkungen und Ziel der Studie

    Berufliche Bildung erfllt volkswirtschaftliche und soziale Funktionen. Zum einen ist es ihr Zweck, einer Gesellschaft die Realisierung wirtschaftlicher Potenziale zu erleichtern. Zum anderen soll sie Individuen in die Lage versetzen, zu gesell-schaftlichen Leistungen beizutragen und gleichzeitig daran zu partizipieren. Um diese beiden Funktionen erfllen zu kn-nen, muss sie Qualifikationen vermitteln, welche ausreichend aktuell sind. Technologischer und demografischer Wandel fhren vor diesem Hintergrund immer hufiger zu einem Anpassungsbedarf beruflicher Qualifikationen nach Abschluss der Erstausbildung, der nur durch berufliche Weiterbildung gedeckt werden kann.

    Internationalen Vergleichen zufolge fllt die Teilnahme an entsprechenden Manahmen in Deutschland allerdings rela-tiv gering aus. Zur Steigerung der Weiterbildungsteilnahme, insbesondere an berufsbezogenen Manahmen, wurden in der jngeren Vergangenheit einerseits die Frdermglichkeiten bestehender Instrumente erweitert, etwa das Aufstiegsfortbil-dungsfrderungsgesetz (AFBG) (sog. Meister-Bafg). Ande-rerseits wurden neue Frdermglichkeiten ins Leben gerufen. Bekannte Beispiele sind auf Bundesebene die Bildungsprmie des Bundesministeriums fr Bildung und Forschung (BMBF) und die Sozialpartnerrichtlinie des Bundesministeriums fr Arbeit und Soziales (BMAS) sowie auf Landesebene der Bildungsscheck NRW. Mit der Initiative Weiterbildung Geringqualifizierter und beschftigter lterer in Unterneh-men (WeGebAU) hat auch die Bundesagentur fr Arbeit (BA) ihre Frderung fr Beschftigte ausgeweitet.

    Die meisten Aktivitten gehen bislang auf Einzelinitiativen verschiedener Bundes- und Landesministerien zurck und folgen keiner integrierten Gesamtstrategie. Hieraus resultiert ein Zustand, in dem einerseits keine hinreichende Transparenz ber das Frderspektrum gegeben und andererseits auch die Kohrenz der Frderaktivitten infrage gestellt ist. Die Vielfalt der Programme und Finanzhilfen macht es nicht nur fr die angesprochenen potenziellen Nutzer(innen) kompliziert zu verstehen, in welchem Bundesland welche Frderung zu welchen Bedingungen fr sie in Betracht kommt. Sie erschwert auch der Politik das mglichst berlappungsfreie und lcken-schlieende Auflegen von Programmen, die das bestehende Spektrum sinnvoll ergnzen und im Zusammenhang mit anderen Manahmen eine mglichst hohe Treffsicherheit und Wirksamkeit erzielen.

    Zur Entwicklung einer geeigneten Frderkonzeption ist zunchst die Transparenz im Bereich der beruflichen Wei-terbildungsfrderung zu verbessern. Hierzu wird mit der vorliegenden Studie eine Gesamtdarstellung der bestehenden Frderlandschaft erarbeitet, die in solchem Detaillierungs-

    grad bislang nicht existiert. Bekannt sind den Verfassern vor allem Kurzberblicke, die auf wenige vom Mitteleinsatz her bedeutende Finanzhilfen beschrnkt sind und nicht die Ge-samtheit aller bundesweiten und regionalen Frderaktivitten bercksichtigen. Zudem richtet sich ihr Fokus meist nur auf Programme, die sich unmittelbar an Individuen richten oder sie zumindest in letzter Konsequenz begnstigen (Stiftung Warentest 2008, G.I.B. 2010, Initiative weiter bilden [URL: http://www.initiative-weiter-bilden.de/fileadmin/pdfs/Ueber-sicht_Foerderprogramme.pdf, Abruf: 25.11.2010]).

    Des Weiteren leistet die Studie eine Analyse der Kohrenz des Frderspektrums. Hierzu werden einerseits Gemeinsam-keiten, berlappungen sowie ergnzende und konkurrie-rende Beziehungen zwischen den Frderaktivitten deutlich gemacht und andererseits Schwerpunkte bzw. Lcken im Frderspektrum hervorgehoben.1

    1 Der Begriff der Lcke wird im gesamten Bericht neutral verwendet. Er bezeichnet das Nichtvorhandensein bestimmter Frderaktivitten oder Frderungstypen, drckt aber nicht notwendigerweise einen Mangel oder einen Bedarf aus. Auf Handlungsbedarfe wird ausschlielich im Schlusskapitel dieses Berichtes eingegangen.

    Den Verfassern ist keine Stu-die bekannt, die einen hnlichen Versuch unternimmt und das gesamte Spektrum der Frderprogramme und Finanzhilfen hinsichtlich dieser Aspekte beleuchtet.

    Aus den Analysen folgen Empfehlungen an die politischen Entscheidungstrger, welche in einem abschlieenden Kapitel dargelegt werden. Ohne ganz konkrete Manahmen vorzu-schlagen, sollen hier dem Auftraggeber Hinweise darauf ge-geben werden, ob und wie die Frderpalette sinnvoll ergnzt werden kann oder ob Manahmen vielversprechender sind, die auf eine Verbesserung von Transparenz, Einheitlichkeit und Effizienz der Manahmen abzielen.

    Abschnitt 2 erlutert den Kontext, innerhalb dessen die Fragestellung der Studie bearbeitet wird. In Abschnitt 3 werden der Untersuchungsgegenstand abgegrenzt und die Methodik sowie die in der Studie verwendeten Daten erlutert. Die Abschnitte 4 und 5 enthalten die Analyseergebnisse. Der Bericht schliet mit einer Zusammenfassung und Empfeh-lungen an politische Entscheidungstrger.

    http://www.initiative-weiter-bilden.de/fileadmin/pdfs/Ueber-sicht_Foerderprogramme.pdfhttp://www.initiative-weiter-bilden.de/fileadmin/pdfs/Ueber-sicht_Foerderprogramme.pdfhttp://www.initiative-weiter-bilden.de/fileadmin/pdfs/Ueber-sicht_Foerderprogramme.pdf

  • 6 KontExt

    2 Kontext

    2.1 Weiterbildungsbeteili-gung und politische Ziele

    Internationalen Vergleichen zufolge ist die Weiterbildungs-beteiligung der Deutschen unterdurchschnittlich. 2005 nah-men nur 30 % aller in deutschen Unternehmen Beschftigten an betrieblichen Weiterbildungskursen teil. Im europischen Mittel waren es 34 % (Behringer/ Schnfeld 2010). Auch die Ausgaben der Unternehmen in Deutschland gemessen als Anteil an den Gesamtarbeitskosten hinken mit 0,6 % dem europischen Durchschnitt von 0,9 % hinterher. Obwohl grundstzlich alle Unternehmensgren unterdurchschnitt-lich abschneiden, fllt der europische Vergleich fr Beschf-tigte in deutschen Grounternehmen noch schlechter aus als fr die in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Zwar bieten Letztere ihren Beschftigten auch hierzulande weniger hufig Weiterbildung an als die groen Unternehmen, aber die Diskrepanz ist deutlich geringer als in den meisten ande-ren europischen Lndern. Die Teilnahmequote in kleinen Unternehmen liegt mit 25 % sogar deutlich ber dem europ-ischen Mittel von 21 %.

    Auch bezogen auf die allgemeine Bildungsbeteiligung der Bevlkerung weisen die gngigen Indikatoren fr Deutsch-land niedrige Werte aus (Rosenbladt/Bilger 2008, S. 193ff). Der durch die Europische Arbeitskrfteerhebung ermittelte Anteil an Personen in der Altersgruppe 25 bis 64 Jahre, die in den vier Wochen vor der Erhebung an Manahmen der allge-meinen oder beruflichen Bildung teilgenommen haben, liegt bei 7,5 %. Damit bleibt Deutschland deutlich hinter dem im Rahmen der Lissabon-Strategie definierten EU-Ziel von 12,5 % zurck. Nach den Daten des Adult Education Survey (AES) liegt die Bildungsbeteiligung zwar deutlich hher allein die Beteiligung an berufsbezogener Weiterbildung im Sinne non-formaler Bildung betrgt 43 % (Europischer Durchschnitt: ca. 32 %). Allerdings wird hier die Beteiligung in den letzten 12 Monaten vor der Erhebung gemessen und auch dieser Wert erreicht nicht die vom Innovationskreis Weiterbildung empfohlene Zielmarke in Hhe von 50 % (BMBF 2008). Wie in allen europischen Lndern ist die Beteiligung von Personen ohne Schulabschluss der Sekundarstufe II (knapp 19 %) und die Beteiligung lterer (ca. 27 %) besonders gering. Sie ist auer-dem bei Frauen (ca. 40 %) niedriger als bei Mnnern (ca. 46 %), in den Berufen mit den geringsten Qualifikationsanforde-rungen (ca. 33 %) schwcher ausgeprgt als in denen mit den hchsten (ca. 67 %) und bei Arbeitslosen (ca. 26 %) deutlich

    geringer als bei Erwerbsttigen (ca. 52 %) (Quelle: Eurostat 2010, Abruf: 25.11.2010)2.

    2 Die Angaben bezglich der Beteiligung in Berufen mit den hchsten bzw. geringsten Qualifikationsanforderungen beziehen sich auf die Stufen 1-3 (hchste Anforderungen) bzw. 8-9 (geringste Anforderungen) der von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zusammenge-stellten Standardklassifikation der Berufe (ISCO).

    Mit Verweis auf diese Daten wird die Erhhung der Wei-terbildungsbeteiligung als wichtiges politisches Ziel ausge-geben. Die Bedeutung der Weiterbildung leiten politische Entscheidungstrger dabei hufig aus dem Befund eines drohenden Fachkrftemangels ab, der die Zukunfts- und Wettbewerbsfhigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland gefhrde. Als Ursache wird insbesondere die demografische Entwicklung angesehen. Aus dauerhaft niedrigen, nicht zur Reproduktion ausreichenden Geburtenraten resultiert ein steigender Anteil lterer und eine Abnahme der Gesamtbevl-kerung (Statistisches Bundesamt 2009). Durch die geringere Anzahl junger Arbeitskrfte besteht wiederum die Gefahr, dass bentigte Qualifikationen nicht in ausreichender Menge ber den externen Arbeitsmarkt rekrutiert werden knnen und stattdessen durch Weiterbildung der Beschftigten erworben werden mssen. Daher wird gefordert, insbesondere der Weiterbildung lterer Arbeitnehmer(innen) verstrkte Aufmerksamkeit zu schenken. Aber auch die Qualifizierung von benachteiligten Gruppen wie Geringqualifizierten wird in diesem Zusammenhang als politische Aufgabe betrachtet, um das Fachkrftepotenzial bestmglich auszuschpfen und aus Weiterbildungsinvestitionen einen volkswirtschaftlichen Nutzen zu ziehen. Nicht zuletzt lassen sich hierdurch auch die Lebenschancen dieser Personengruppen erhhen und gesell-schaftliche Ungleichheiten reduzieren.

    Daneben steigt die Bedeutung von Weiterbildung auch deshalb, weil zunehmende Wissensbasierung von Erwerbs-arbeit und abnehmende Halbwertszeiten von Qualifikati-onen durch beschleunigten technologischen Fortschritt (Willke 1998) kontinuierliche Qualifikationsaktualisierungen erforderlich machen. Auerdem fhrt die Abkehr von traditio-nellen, industriell geprgten Normalarbeitsverhltnissen, hin zu entgrenzten Arbeitsformen etwa befristeter Projektarbeit zu einer hheren Verbreitung diskontinuierlicher Erwerbs-biographien (Kratzer 2003). In beruflichen Umbruchphasen stellt Weiterbildung hier eine wichtige Voraussetzung zur Erschlieung neuer Arbeitsfelder dar.

  • 7 KontExt

    2.2 Legitimation von Frder-aktivitten

    Die staatliche Frderpolitik ist Teil der Finanzpolitik. Mit ihrer Legitimation beschftigt sich die Finanzwissenschaft. Diese sieht prinzipiell allokative und distributive Mngel als a-priori-Argumente fr staatliche Aktivitten.

    Allokationsmngel entstehen, wenn der Marktmechanis-mus bestimmte Optimalittsbedingungen verfehlt (Brm-merhoff 2007, S. XXII). Eine Ursache fr Fehlallokationen am Weiterbildungsmarkt wird hufig in sogenannten positiven externen Effekten gesehen. Sie stellen einen Nutzen unbe-teiligter Dritter (z. B. der Gesellschaft) dar, der nicht in das Kalkl der einzelnen Nachfrager einfliet. Hierdurch bleibt die tatschliche Gesamtnachfrage hinter der gesellschaftlich wnschenswerten zurck. Nach Ansicht mancher konomen konnte der Nachweis solcher Effekte fr das Gut Bildung aber bisher nicht gefhrt werden, weswegen ihre Existenz nicht un-umstritten ist (Hall 2006). In jedem Fall gilt es als wahrschein-lich, dass sie eher in frhen Bildungsphasen auftreten, da hier die Grundlagen fr das weitere Bildungsverhalten und alle damit einhergehenden externen Effekte, wie etwa niedrigere Kriminalittsraten oder eine strkere politische Partizipation, gelegt werden. Bei Bildungsaktivitten in spteren Jahren hingegen sind sie wahrscheinlich deutlich weniger stark aus-geprgt. Staatliche Aktivitten im Bereich der Weiterbildung knnen sie daher nur schwer rechtfertigen.

    Ein weiteres allokatives Marktversagen wird zuweilen darin gesehen, dass Weiterbildung ein sogenanntes merito-risches Gut sei, also ihr Nutzen von den Individuen verkannt werde. Aus finanzwissenschaftlicher Sicht ist dieses Argument allerdings umstritten, da es das vorherrschende konomische Paradigma verlsst, dem Staat eine hhere Weisheit unterstellt und letztlich zur Begrndung jeder beliebigen Staatsaktivitt herangezogen werden kann (Brmmerhoff 2007, S. 96).

    Grere Akzeptanz findet die Vermutung, dass Arbeitgeber zu wenig in Weiterbildung investieren, wenn fremde Betriebe zum Nutznieer ihres Weiterbildungsengagements werden knnen (Leuven 2005). Sobald nmlich Betriebe als Finanziers der Weiterbildung fr ihre Beschftigten auftreten, stellen sie aus ihrer Sicht ein Gut her, von dessen Nutzung fremde Betriebe nicht ausgeschlossen werden knnen, falls die vermit-telten Kenntnisse auch dort prinzipiell anwendbar sind.

    Das Risiko, die Mitarbeiter(innen) an einen anderen Betrieb zu verlieren, kann einen negativen Investitionsanreiz fr Be-triebe verursachen. Dieses Allokationsproblem wird in der Li-teratur unter dem Stichwort Poaching-Externalitt angestellt (Leuven 2005).3

    3 Der Begriff der Externalitt ist bezogen auf die Abwanderung von Beschftigten aus Sicht der Verfasser irrefhrend, weil die Ursache des Marktversagens der ffentliche Charakter der hergestellten personen-gebundenen Qualifikationen (oder genauer: die Nicht-Ausschliebar-keit anderer Betriebe von ihrer Nutzung) ist. Die Externalitten (oder externen Effekte) sind im Grunde lediglich das Symptom eines daraus resultierenden Marktversagens. Sie entstehen, weil die Qualifikationen von Beschftigten prinzipiell nicht gleichzeitig von zwei Betrieben genutzt werden knnen.

    Da das Problem prinzipiell auch durch eine Gestaltung des Rechtsrahmens (z. B. bezglich der Rechtssi-cherheit von Rckzahlungsklauseln) gelst werden kann, stellt es jedoch kein sehr starkes Argument fr finanzielle Frderak-tivitten des Staates dar.

    Auerdem gelten Informationsasymmetrien als Ursache von Fehlallokationen. Sie entstehen, wenn Nachfrager bei intransparenten Eigenschaften von Produkten bzw. Dienstlei-stungen nur einen Durchschnittspreis zu zahlen bereit sind, der letztlich die Anbieter guter Qualitt, deren Preisniveau hufig ber demjenigen schlechterer Qualitt liegt, aus dem Markt drngt (Akerlof 1970). Im Bereich der Weiterbildung kann diese Gefahr angesichts der schwerlich in ihrer Qualitt beurteilbaren Vielfalt an Manahmen, Anbietern und Zerti-fikaten durchaus gesehen werden. Dem Staat bietet sich die Mglichkeit, durch regulatorische Eingriffe die Transparenz zu steigern; rein finanzielle Aktivitten wrden das Problem da-gegen nicht beheben. Informationsasymmetrien hemmen in der Regel auerdem die Kreditvergabe an Bildungsnachfrager, weil Kreditgeber die Erfolgswahrscheinlichkeit der Kredit-nehmer und damit die Rckzahlungswahrscheinlichkeit nicht einschtzen knnen. Hierdurch kommt es ggf. zu Problemen bei der Finanzierung privater Bildungsinvestitionen. Staatlich gesicherte Kredite stellen eine Lsung dieses Problems dar, die zum Beispiel im Bereich der tertiren Bildung bereits umge-setzt ist (Studienkredit der Kreditanstalt fr Wiederaufbau).

    Neben der Beseitigung dieser allokativen Mngel kann staatliche Aktivitt aber auch durch distributive Zielsetzungen legitimiert werden. Diese betreffen nicht nur die Vertei-lung von Einkommen und Vermgen, sondern auch die der Chancen. Die Realisierung von Chancengleichheit ist eine der wichtigsten Zielsetzungen staatlicher Weiterbildungspolitik.

  • 8 MEtHoDIK & DAtEn

    3 Methodik & Daten

    3.1 Weiterbildungsbegriff und Untersuchungs- gegenstand

    In Deutschland wird unter Weiterbildung seit Jahrzehnten in weitgehender bereinstimmung die Fortsetzung oder Wie-deraufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer unterschiedlich ausgedehnten Bildungsphase verstanden (Deutscher Bildungsrat 1970). Das CEDEFOP (2008) schrnkt diese Definition dahingehend ein, dass eine Erstausbildung abgeschlossen sein oder ein bergang ins Erwerbsleben stattgefunden haben muss. Weiterbildung wre demzufolge jede Form von Bildung und Ausbildung [] nach Abschluss der Erstausbildung oder nach dem Eintritt ins Berufsleben []. Die Expertenkommission Finanzierung Lebenslangen Lernens (2002, S. 56) nimmt eine weitere Einengung vor und setzt eine berufsqualifizierende Ausbildung voraus. Ande-rerseits schliet sie informelle Lernformen ein. Sie definiert Weiterbildung als die Fortsetzung oder Wiederaufnahme von formellem und/oder informellem Lernen allgemeiner oder beruflicher Inhalte nach Abschluss einer ersten berufs-qualifizierenden Ausbildung. Grundlage der von den Ver-fassern durchgefhrten Studie war prinzipiell die CEDEFOP-Definition. Sie schliet auch Manahmen ein, die sich auf das Nachholen von Abschlssen richten, sofern ein Eintritt in Erwerbsttigkeit erfolgt ist (z.B. bei Un-/Angelernten).

    Eine Zielsetzung der Studie war die vollstndige Erfassung der von Bund, Lndern, EU und der Bundesagentur fr Arbeit finanzierten Frderaktivitten im Bereich der beruflichen Weiterbildung. Hierzu wurden unabhngig von der ange-sprochenen Zielgruppe alle Programme und Finanzhilfen in der Untersuchung bercksichtigt, die antragsoffen in dem Sinne sind, dass durch verffentlichte Frdergrundstze die Gruppe der Antragsberechtigten definiert wird, und die einen erkennbaren d. h. eindeutig dokumentierten Bezug zur beruflichen Weiterbildung aufweisen, wobei dies nicht der Primrzweck der Frderung sein muss. Dieser Bezug wurde als gegeben angesehen, wenn die berufliche Weiterbildung in den von der frdernden Institution verffentlichten Frder-grundstzen als mglicher Frdergegenstand genannt wird. Eingeschlossen sind u.a.:

    Programme und Finanzhilfen zur Frderung der Bereiche berufliche Fort- und Weiterbildung, Umschulung sowie Einarbeitung und Coaching,

    Frderprogramme und Finanzhilfen der Europischen Union jenseits der ESF-Frderung, welche bereits ber die jeweiligen Bundes- und Lnderprogramme erfasst ist,

    Aktivitten der Bundesagentur fr Arbeit, wenn es sich um Frderprogramme oder Finanzhilfen handelt; nicht einbezogen wird die Vergabe von Frdermitteln ber Ausschreibungen.

    Erfasst sind insofern auch Aktivitten, in denen die Weiterbil-dungsfrderung einen nachrangigen Zweck darstellt. Ein Bei-spiel hierfr ist die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW), welche primr der Wirtschaftsfrderung dient. Auch Instrumente zur Frderung des Wissens- und Technologietransfers von der Hochschule zur Wirtschaft, wie etwa die Forschungsprmie, gehren in diese Kategorie. Hier spielt die Weiterbildungsfrderung nur eine untergeordnete Rolle und dient im Wesentlichen einem verbesserten bergang von Nachwuchswissenschaftler(inne)n in die Wirtschaft. Die Aufnahme solcher Flle spiegelt das Bestreben wider, im Sinne des Auftrages einen umfassenden berblick ber das Frderspektrum mit Weiterbildungsbezug zu liefern.

    Nicht erfasst sind:

    Aktivitten zur ausschlielichen Frderung der beruf-lichen Erstausbildung und der Berufsausbildungsvorberei-tung. Die Miterfassung lsst sich jedoch nicht vermeiden, wenn Programme gleichzeitig Aus- und Weiterbildung frdern.4

    4 Dabei sind fr die vorliegende Studie grundstzlich nur die Weiterbil-dungsbestandteile relevant. Einen Sonderfall stellt die Frderung ber-betrieblicher Berufsbildungssttten (BS) dar, bei der die Zustndigkeit auf BMBF (Ausbildung) und BMWi (Weiterbildung) aufgeteilt ist. Da BS in der Regel multifunktional ausgerichtet sind, knnen die Zustn-digkeiten in der Frderpraxis nicht immer durchgehalten werden. Im Rahmen dieser Studie wurde nur die Frderung des BMWi bercksich-tigt, wenngleich aufgrund der praktischen Abgrenzungsprobleme auch die BMBF-Frderung Weiterbildungsbestandteile aufweist. Ergnzende Landesfrderungen von BS wurden unabhngig von den Anteilen der Aus- und Weiterbildung aufgenommen, sofern ersichtlich war, dass auch Weiterbildungsinfrastruktur gefrdert wird.

    Aktivitten zur ausschlielichen Frderung der allgemei-nen, politischen und kulturellen Weiterbildung,

    spezifische Aktionsprogramme der EU (z.B. in den Be-reichen Zoll, Justiz, Geldflschung etc.), die insbesondere der Frderung/Integration des Binnenmarktes dienen und in denen insbesondere die Frderung der verwaltungsin-ternen Aus- und Weiterbildung eine Rolle spielt,

    steuerliche Hilfen, reine Informations- und Beratungsan-gebote (z.B. Internetportale, Weiterbildungsdatenbanken

  • 9 MEtHoDIK & DAtEn

    etc.), Sachleistungen, Transferleistungen sowie die institu-tionelle Frderung im Sinne einer projektunabhngigen Grundfinanzierung von Organisationen/ Einrichtungen. Diese Leistungen werden nur dann bercksichtigt, wenn sie Teil eines Frderprogramms oder der Projektfrderung sind,

    die Frderung von Projekten ohne antragsoffenes Ver-fahren mit verffentlichten Frdergrundstzen und einer abgegrenzten Gruppe von Antragsberechtigten.

    Das gesamte erfasste Spektrum beinhaltet somit sowohl einzelne Frderinstrumente und Finanzhilfen als auch umfassendere Frderprogramme. Die Aktivitten knnen gesetzlich geregelt und zeitlich unbefristet oder auf eine bestimmte Programmlaufzeit begrenzt sein. Der sprachlichen Einfachheit halber werden im Rest des Berichtes die Begriffe Frderprogramm, -aktivitt und -manahme synonym ver-wendet. Sie beinhalten jeweils das gesamte erfasste Spektrum an Finanzhilfen, Instrumenten und Programmen im engeren Sinne. Dieses wird in einer ersten groben Betrachtung auf seine Kohrenz untersucht (Abschnitt 4.2). Die vertiefenden Ana-lysen (Abschnitt 4.3) konzentrieren sich schlielich auf eine Unterauswahl an Frderprogrammen.

    3.2 Erhebungen

    3.2.1 Frderdatenbank, Dokumentenanalyse und schriftliche Befragung

    Mit der Frderdatenbank des Bundes im Internet gibt die Bundesregierung einen umfassenden und aktuellen ber-blick ber die Frderaktivitten des Bundes, der Lnder und der Europischen Union (http://www.foerderdatenbank. de). Zunchst wurden alle Programme und Finanzhilfen mit Weiterbildungsbezug aus dieser Datenbank extrahiert sowie die vorhandenen Programminformationen bernommen. Hiernach wurden die Informationen der Datenbank soweit unvollstndig ergnzt bzw. Merkmale hinzugefgt, die in der Datenbank nicht enthalten sind. Prinzipiell waren dabei Antworten auf die folgenden Fragen zu ermitteln:

    Wer sind die Antragsberechtigten (Betriebe, Individuen, Weiterbildungseinrichtungen, Verbnde, Kammern, Kom-munen, andere)?

    Wer sind die begnstigten Zielgruppen (Beschf-tigte, Arbeitslose, von Arbeitslosigkeit Bedrohte, Berufsrckkehrer(innen), Betriebe, Grnder(innen), Wei-terbildungseinrichtungen, andere)?

    Was ist der Frdergegenstand (Weiterbildungsma-nahmen, Weiterbildungsberatung, Weiterbildungsinfra-struktur, Strukturerhalt/-schaffung, Qualittsverbesserung

    und Professionalisierung, andere)?

    Gibt es weitere Einschrnkungen des Kreises der Zu-gangsberechtigten (bei Betrieben z.B. Betriebsgre, Branche; bei Individuen z.B. Alter, Einkommen, Be-schftigungsstatus, Qualifikation, vorangegangene Weiterbildungsteilnahme(n))?

    Was ist die maximale Frderhhe pro Frderfall? Welchen Anteil kann die Frderung an den Gesamtkosten

    im Einzelfall maximal haben?

    Wird die Frderung als Zuschuss oder Darlehen gewhrt? Wie hoch sind das fr das Programm / die Finanzhilfe zur

    Verfgung stehende und tatschlich verausgabte Gesamt-mittelvolumen (Plan/Ist 2009, Plan 2010)?

    Wie hoch ist das weiterbildungsrelevante Mittelvolumen (Plan/Ist 2009, Plan 2010)?

    Woher kommen die Mittel (EU, Bund, Lnder, Kommunen, BA, andere)?

    Wie viele Antragsberechtigte wurden gefrdert (Plan/Ist 2009, Plan 2010)?

    Welche weiteren Bedingungen mssen fr die Vergabe einer Frderung erfllt sein (Vorrangigkeit anderer Fr-derprogramme, obligatorische Beratung, Beschrnkungen auf bestimmte Weiterbildungsanbieter u.a.)?

    Ist die Frdermanahme zeitlich begrenzt (z. B. Pro-gramme)? ber welchen Zeitraum erstreckt sie sich (Pro-grammlaufzeit)?

    Wird nach regionalen Schwerpunkten gefrdert? Wurde eine Evaluation durchgefhrt? Wenn ja, von wel-

    cher Einrichtung?

    Zur Ergnzung der aus der Frderdatenbank verfgbaren Informationen dienten drei Arbeitsschritte:

    Analyse der Frderrichtlinien, gesetzlichen Grundlagen, Programmbeschreibungen, Merkbltter und anderer von den verantwortlichen Stellen verffentlichter Dokumente

    Schriftliche Befragung der fr die Umsetzung verantwort-lichen Stellen

    Nachfassaktion bei den verantwortlichen Ministerien

    Durch die schriftlichen Befragungen konnten vor allem In-formationen ber die jeweils verfgbaren bzw. verausgabten Mittelvolumina und die realisierten Frderflle gewonnen werden.5

    5 Der Fragebogen ist im Anhang C zu dieser Studie dargestellt.

    Die Dokumentenanalyse lieferte in erster Linie die Detailinformationen ber den Kreis der Nutzungsberechtigten und deren Frdervoraussetzungen.6

    6 Die technische Umsetzung der Arbeiten zur vollstndigen Erfassung der Frderprogramme wurde im Rahmen eines Unterauftrages von der Wolters Kluwer Deutschland GmbH bernommen, welche die Frderdatenbank des Bundes konzeptionell und redaktionell betreut. Dies betrifft im Wesentlichen die Extraktion der Programme aus der Datenbank gem den in Kapitel 2.3 beschriebenen Kriterien, den

    http://www.foerderdatenbank.dehttp://www.foerderdatenbank.de

  • 10 MEtHoDIK & DAtEn

    Versand der Fragebgen und die Datenerfassung in Form einer Access-Datenbank sowie die Dokumentenanalyse. Wolters Kluwer Deutsch-land GmbH hat auch beratend an der Entwicklung des Fragebogens mitgewirkt.

    Insgesamt wurden 201 Frdermanahmen aus der Frder-datenbank des Bundes extrahiert, welche die fr die Befragung relevante Grundgesamtheit bildeten. Angeschrieben wurden zunchst die fr ihre Umsetzung verantwortlichen Stellen. Vorliegende Basisinformationen zu den Frderprogrammen (Titel, Ministerium, Antrags-/Bewilligungsstelle, Quelle) wurden in die Fragebgen eingedruckt. Adressaten waren die fachlich zustndigen Personen, die entweder in der Frder-datenbank unmittelbar als Ansprechpartner(innen) benannt waren oder durch eine Internetrecherche ermittelt wurden. Im ersten Durchgang wurden insgesamt 121 Adressaten angeschrieben. Adressaten, die mehrere Frdermanahmen betreuen, erhielten ein Schreiben mit separaten Fragebgen fr die Programme. Bei Programmen, die von mehreren Ansprechpartner(inne)n betreut werden, wurde nur ein Adressat kontaktiert, um berschneidungen zu vermeiden. In weniger als 10 Fllen konnten die Fragebgen nicht persona-lisiert versendet werden. Den Adressaten wurden verschie-dene Kommunikationswege angeboten: Post, Fax, E-Mail. Der Fragebogen konnte zudem online abgerufen werden. Fr Rckfragen wurden eine telefonische Hotline sowie eine E-Mail-Kontaktadresse eingerichtet.

    Aufgrund der Ferienzeit die erste Befragungsrunde fand im Juli 2010 statt entwickelte sich der Rcklauf zunchst schleppend. In einer Reihe von Fllen wurde zudem auf das zustndige Ministerium verwiesen. Ferner gab es verschie-dentlich die Rckmeldung, dass Weiterbildung kein Pro-grammbestandteil oder die Beantwortung des Fragebogens trotz seiner Krze von zwei Seiten mit erheblichem Aufwand verbunden sei. Aus diesem Grund startete eine Nachfassak-tion bei den verantwortlichen Ministerien im August 2010. Adressaten waren hier die zustndigen Sachbearbeiter(innen), Referent(innen) oder Referatsleiter(innen). Nach deutlich positiverem Rcklauf lagen 139 ausgefllte Fragebgen und 19 formlose Rckmeldungen vor. Die Zahl der Programme erhhte sich von 201 auf 237, was in erster Linie auf die im Befragungsverlauf entstandene strkere Differenzierung zu-rckzufhren war sowie darauf, dass Respondenten teilweise Programme benannten, die nicht in der Frderdatenbank enthalten waren. Bezogen auf die Zahl von 237 Programmen betrgt der Rcklauf damit rund 66 %. 42 Programme wurden durch die Verfasser aber nachtrglich ausgeschlossen, weil die Zuwendungen nicht die erluterten Kriterien erfllen, etwa weil es sich um Direktfrderungen handelte oder um die Dach-programme zu im Einzelnen bereits erfassten Richtlinien.7

    7 Ein Beispiel fr eine Einzelzuwendung ist die Frderung Bildungs- und Beratungszentrum des Frauennetzwerks zur Arbeitssituation e.V. in Schleswig-Holstein. Die Frderung der beruflichen Weiterbildung gem. 235c SGB III ist in das Sonderprogramm WeGebAU der BA integriert und wurde daher nicht separat bercksichtigt.

    Die Verfasser gehen davon aus, dass die Frderlandschaft mit

    Bezug zur beruflichen Weiterbildung durch die verbleibenden 195 Programme weitestgehend abgebildet wird. Aber natr-lich konnten die Frderprogramme nur insofern vollstndig erfasst werden, als sie auch tatschlich in der Frderdatenbank des BMWi enthalten waren oder im Zuge der Befragung von den angeschriebenen Ministerien kommuniziert wurden.

    3.2.2 Fallstudien

    Um das so gewonnene Datenmaterial exemplarisch zu vertie-fen und Einschtzungen der relevanten Akteure zur Koh-renz des Programmspektrums zu erhalten, wurden mehrere Expertengesprche gefhrt. Auf Bundesebene wurden die drei fr Weiterbildungsprogramme im Wesentlichen verantwort-lichen Ministerien befragt. Diese sind

    das Bundesministerium fr Bildung und Forschung (BMBF),

    das Bundesministerium fr Arbeit und Soziales (BMAS), sowie

    das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie (BMWi).

    Ansprechpartner(innen) waren hier die jeweils fr beruf-liche Weiterbildung oder die wichtigsten Programme des Res-sorts zustndigen Referatsleiter(innen) bzw. Referent(innen). Hauptinhalte der Gesprche waren das Zusammenwirken und die Kohrenz der Programme verschiedener Ressorts auf Bundesebene sowie mgliche Lcken und berlappungen im Frderspektrum.

    Zudem wurden jeweils fnf Gesprche in zwei ausge-whlten Bundeslndern gefhrt. Diese sollten vor allem die Sicht von Programmverantwortlichen in den Ministerien, Weiterbildungsberater(inne)n, Weiterbildungsanbietern, von Arbeitgeberseite und Arbeitnehmerseite auf das Zusammen-wirken von Bundes- und Lnderprogrammen sowie auf Lcken und berlappungen im fr das Land relevanten Gesamtfrder-spektrum beleuchten. Auch Faktoren fr Erfolg und Misserfolg einzelner Programme bzw. Probleme der Programmadminis-tration wurden am Rande errtert.8

    8 Eine Liste der Einrichtungen, in denen die Interviews gefhrt wurden, findet sich in Anhang D der Studie.

    Drei Zielsetzungen waren bei der Auswahl von Bundesln-dern fr diese Fallstudien wesentlich:

    Es sollte ein gutes Analysepotenzial gegeben sein. Ein Schwerpunkt der Gesprche war daher das Zusammen-wirken von Bundes- und Lnderprogrammen, Lcken im Frderspektrum konnten prinzipiell auch aufgrund des vorliegenden Datenmaterials identifiziert werden. Daher war es erforderlich, Lnder auszuwhlen, deren Frder-spektrum so differenziert ist, dass die Interviews diesbe-zgliche Erkenntnisse versprachen.

  • 11 MEtHoDIK & DAtEn

    Es sollte je ein Land in den alten und neuen Bundeslndern ausgewhlt werden, welches fr die jeweilige Region in wirtschafts- und sozialstruktureller Hinsicht mglichst reprsentativ ist. Folgende Indikatoren wurden herange-zogen: Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbspersonen in %; sozialversicherungspflichtig Beschftigte am Wohnort je 100 Einwohner im erwerbsfhigen Alter; Einwohner 65 Jahre und lter je 100 Einwohner im erwerbsfhigen Alter; Saldo Geborene/Gestorbene je 1.000 Einwohner; verfg-bares Einkommen der Haushalte in Euro je Einwohner; Einwohner je km2; Bruttowertschpfung in 1.000 Euro je Erwerbsttigem (Quelle: BBR 2010). Fr die alten Lnder sind hinsichtlich der gewhlten Indikatoren Hessen und Nordrhein-Westfalen vergleichsweise reprsentativ, fr die neuen Bundeslnder Brandenburg.

    Die ausgewhlten Lnder sollten hinsichtlich ihrer Weiter-bildungspolitik offensichtliche Unterschiede aufweisen, um das Zusammenwirken mit der Bundespolitik anhand unterschiedlicher Ausprgungen der Lnderpolitik nach-vollziehen zu knnen.

    Die Wahl fiel auf Brandenburg und Hessen. Letzteres ist mit der Hessischen Qualifizierungsoffensive ein Beispiel fr ein Land mit einem bergreifenden Gesamtkonzept in der Bildungsfrderung, bei dem verschiedene unter einem Dach vereinte Programmmodule ineinandergreifen. In Branden-burg ist dies nicht der Fall, das Bundesland ist aber analytisch interessant, weil separate Frderprogramme fr Beschftigte und Betriebe bestehen.

    Alle Einrichtungen wurden vorab angeschrieben und um das Interview gebeten. Anschlieend fand telefonisch die Terminvereinbarung statt. Die Interviews wurden vor Ort von zwei Personen gefhrt, wobei einer Person vorrangig die Gesprchsfhrung oblag und einer Person die Protokollierung des Gesprchsverlaufs. Alle Befragten erhielten vorab Leitfra-gen per E-Mail, die sie auf die Inhalte des Gesprches vorbe-reiteten. Die Gesprche selbst wurden aber offen gefhrt, um auch nicht antizipierte Aspekte zu erfassen.9

    9 Die Interviewleitfragen sind der Studie als Anhang E beigefgt.

    Die Auswertung erfolgte auf Basis der Protokolle und bei Bedarf Tonband-aufzeichnungen. Eine wrtliche Transkription sowie eine methodisch dezidierte qualitative Auswertung waren vom Auftragsumfang nicht gedeckt. Wrtliche Zitate werden nicht verwendet und die Interviewpartner(innen) nicht namentlich genannt.

    3.3 Einteilung der Frder- aktivitten

    Das Frderspektrum weist eine sehr hohe Heterogenitt hin-sichtlich der Anspruchsberechtigten und Frdergegenstnde auf. Um eine Analyse der Kohrenz berhaupt zu ermgli-chen, musste ein Analyseraster gefunden werden, welches diese Komplexitt reduziert und gleichzeitig Aussagekraft bezglich der Kohrenz der Programmlandschaft besitzt. Gem dieser Prmisse wurden die 195 erfassten Aktivitten zunchst nach Frdersubjekt und Frderobjekt charakteri-siert. Unter Frdersubjekten werden die Antragsberechtigten der Frderprogramme und Finanzhilfen verstanden. Hierzu gehren Individuen, Betriebe, Weiterbildungsanbieter und andere Mittelempfnger (z. B. Kammern, Verbnde, Kommu-nen etc.).10

    10 Ausnahmen stellen Schecksysteme wie z.B. die Bildungsprmie des BMBF dar: Die Beantragung erfolgt zwar durch die Individuen, die Mittel werden jedoch an die durchfhrenden Weiterbildungsanbieter ausgezahlt, womit diese formal gesehen auch Antragsteller sind.

    Mit Frderobjekt ist der Gegenstand der Frderung oder auch der Frderzweck gemeint. Hierzu zhlt die Frde-rung von Weiterbildungsmanahmen (inklusive Coaching), Beratungsmanahmen, Manahmen zur Professionalisierung oder Verbesserung der Qualitt der Weiterbildung sowie die Frderung der Weiterbildungsinfrastruktur und die Verbesse-rung von Weiterbildungsstrukturen, wobei letzterer Gegen-stand z. B. die Schaffung von Kooperationsmglichkeiten und Netzwerken betrifft, whrend die Infrastrukturfrderung sich auf die fr Weiterbildung notwendigen Einrichtungen und Mittel (z. B. Bau- und Ausstattungsvorhaben) bezieht.11

    11 Die Beratung wird nicht als Frderzweck gesehen, wenn sie obligato-risch als Voraussetzung fr den Erhalt einer Manahmenfrderung durchzufhren ist.

    Aus den Kombinationen von Frdersubjekt und Frderobjekt ergibt sich das in Abbildung 1 dargestellte Frderfeld. Es beschreibt das theoretisch mgliche Aktivittsfeld in der Frderung be-ruflicher Weiterbildung und bildet den Rahmen fr den ersten Schritt der Kohrenzanalyse in Abschnitt 4.2.

    Frderaktivitten knnen sich auf mehrere Frdersubjekte und Frderobjekte beziehen. Eine exklusive Zuordnung zu einzelnen Zellen des Frderfeldes ist oft nicht mglich. Die entsprechenden Programme werden daher in jeder Zelle gezhlt, die sie betreffen, unabhngig davon, wie prioritr der jeweilige Frdergegenstand oder die entsprechende Gruppe von Antragsberechtigten im Programm ist. Das Frderspek-trum oder Aktivittsspektrum bezeichnet die Gesamtheit der tatschlich in einem Referenzgebiet (z.B. Bund oder einzelne Bundeslnder) vorhandenen Programme und ihre Verteilung im theoretisch mglichen Feld der Frderaktivitten.

  • 12 MEtHoDIK & DAtEn

    Abbildung 1: Feld der Frdermglichkeiten nach Frderobjekt und Frdersubjekt

    Frderobjekt

    WB-Manah-men

    WB-Beratung Infrastruktur WB-Struktur-bildung

    Professionalisie-rung/Qualitt

    Andere

    Frd

    ersu

    bjek

    t

    Individuen

    Betriebe

    WB-Anbieter

    Andere

    Mithilfe der Einordnung der Programme in das Frderfeld konnte das Frderspektrum zu den folgenden 6 Typen oder Kategorien zusammengefasst werden.

    Programme zur Manahmenfrderung (incl. Coaching) mit Individuen als Antragsberechtigten mit Betrieben als Antragsberechtigten mit Institutionen als Antragsberechtigten mit diversen Antragsberechtigten

    Programme zur Beratungsfrderung Programme zur Infrastrukturfrderung Programme zur Strukturverbesserung und Professionali-

    sierung beruflicher Weiterbildung

    Universalprogramme Sonstige Frderprogramme

    Die weitere Verdichtung zu Haupttypen von Frderpro-grammen erfolgt exklusiv, d. h. jedes Programm wird eindeutig einem einzigen Typ zugewiesen.12

    12 bersichten ber die Zuordnung der Frderprogramme in das Frder-feld inklusive der Zuweisung zu den Programmhaupttypen (Frderta-feln), jeweils separat fr die Bundesebene und die einzelnen Bundesln-der, befinden sich in Anhang B.

    Die Kategorien orientieren sich dabei an den Frdergegenstnden bzw. -zwecken. Wann immer ein Programm nur in einer Spalte des Frderfeldes gelistet ist, wurde es dem entsprechenden Typ zugeordnet. Die Frderung der Strukturverbesserung und Professionalisie-rung wurden zusammengefasst, da sie empirisch hufig nicht trennbar sind, d. h. Strukturverbesserungsprogramme weisen oftmals auch eine Komponente zur Professionalisierung oder Verbesserung der Qualitt in der beruflichen Weiterbildung auf. Die Manahmenfrderung wurde aufgrund der groen Hufigkeit von Programmen und Finanzhilfen nochmals

    nach der Antragsberechtigung unterteilt in die Frderung fr Individuen, Betriebe und Institutionen, wobei Institutionen sowohl Weiterbildungsanbieter als auch Verbnde, Kam-mern oder Kommunen sein knnen. Sofern eine eindeutige Zuordnung nicht mglich war, wurde eine Subsumierung unter die Frderung fr diverse Antragsteller vorgenommen. Soweit Frderaktivitten nach Abschluss der Befragung unter mehreren Gegenstnden gelistet waren, wurden die Doku-mente zu Rate gezogen, um eine Zuordnung zu ermglichen. Kriterium war unter anderem die Programmbezeichnung, aber auch, welcher Frderzweck zuerst genannt und welchem Zweck der meiste Raum in den Richtlinien und Merkblttern eingerumt wurde.13

    13 Programme mit einer Komponente zur Ausbildungsfrderung wurden unter der Kategorie subsumiert, die sich aus den weiterbildungsbezo-genen Frderschwerpunkten ergab, unabhngig von den Gewichten der Komponenten Aus- und Weiterbildung.

    Wenn eine Zuordnung auf Basis dieser Vorgehensweise nicht mglich erschien, weil kein eindeutiger Schwerpunkt vorhanden war, dann wurden Frderungen, die in mehreren Bereichen auftauchten, als Universalprogramme klassifiziert. Dies betrifft z. B. die Sozialpartnerrichtlinie, die vom Bundesministerium fr Arbeit und Soziales 2009 ins Leben gerufen wurde. Sofern aus den Dokumenten ersichtlich war, dass Weiterbildung nur einen geringfgigen Anteil eines Programmes ausmacht, wurde dieses unter der sonstigen Fr-derung subsumiert.14

    14 Die ausgefllte Frdertafel befindet sich nach Bundeslndern ge-trennt in Anhang B, eine nach Frdergebiet und Frdertypen sortierte Liste der Programme in Anhang A zu dieser Studie.

    Die Zuordnungen beruhen somit sofern keine Eindeutigkeit gegeben war auf Plausibilittsentschei-dungen der Verfasser.

    Es ist noch darauf hinzuweisen, dass die Einordnung hinsichtlich des Merkmals Frdersubjekt strikt unter dem Gesichtspunkt der Anspruchsberechtigung erfolgt. Diese unter-scheiden sich in vielen Fllen von den mittelbar begnstigten

  • 13 MEtHoDIK & DAtEn

    Zielgruppen. Beispielsweise werden durch die Frderung von Betrieben in letzter Konsequenz hufig Individuen begnstigt. Die Ausrichtung an den mittelbar Begnstigten wrde aber die transparente Darstellung der Frderlandschaft stark beein-trchtigen, weswegen zumindest im ersten Schritt die darge-legte Vorgehensweise gewhlt wurde. Fr die anschlieenden vertiefenden Analysen wird zum einen eine Ausrichtung an den letztlich Begnstigten vorgenommen und zum ande-ren das analysierte Spektrum auf die Begnstigtengruppen Beschftigte und Betriebe beschrnkt (vgl. Abschnitt 4.2). Die reduzierte Liste wird dann weiter differenziert (siehe Abschnitt 4.3), so dass in den vertiefenden Analysen das Augenmerk auf den verschiedenen Gruppen von Begnstigten liegt. Pro-gramme, die Beschftigte begnstigen, werden unterschie-den in Programme fr alle Beschftigten, fr Beschftigte in KMU, fr Geringqualifizierte, ltere, Migrant(inn)en, Frauen sowie Beschftigte in bestimmten Branchen. Programme, die Betriebe begnstigen, werden vor allem hinsichtlich Branche und Gre der gefrderten Betriebe unterschieden.

    3.4 Datenberblick

    3.4.1 Frderaktivitten

    Um einen Eindruck zu vermitteln, wie umfassend und zu-verlssig die bundesdeutsche Frderlandschaft im Bereich der beruflichen Weiterbildung durch die vorliegende Studie nachgezeichnet werden kann, gibt dieser Abschnitt einen kurzen berblick ber das Datenmaterial und den Grad der Datenvollstndigkeit. Tabelle 1 stellt zunchst dar, wie sich die 195 Frderprogramme auf die beschriebenen Programmtypen verteilen.

    Der berwiegende Teil der Programme entfllt auf die Ma-nahmenfrderung (112 Programme bzw. 57,4 %). Hierunter bil-den die Programme, welche sich bezglich der Antragsberechti-gung an Weiterbildungsanbieter oder andere Institutionen (z. B. Kammern, Verbnde, Kommunen) richten, die grte Gruppe; auf sie entfllt etwa ein Drittel der gesamten Frderpalette bzw. mehr als die Hlfte aller Aktivitten zur Manahmenfrderung. Insgesamt 33 Frderprogramme bieten einen Zugang fr Betriebe oder Individuen an. Auch die Programme mit diversen Antragstellern sehen aber in der Regel eine Antragsberech-tigung fr Betriebe, Individuen oder beide Gruppen vor. Mit Ausnahme der Frderung nach dem Aufstiegsfortbildungs-frderungsgesetz (Meister-BAfG), in der auch Darlehen vergeben werden, sehen alle Programme ausschlielich eine Bezuschussung der Weiterbildungskosten vor.

    tabelle 1: Verteilung der erfassten Programme nach typen

    Programmtyp n in %

    Manahmenfrderung 112 57,4

    Individuen 19 9,7

    Betriebe 14 7,2

    Institutionen 60 30,8

    Diverse 19 9,7

    Beratungsfrderung 4 2,1

    Infrastrukturfrderung 13 6,6

    Strukturverbesserung/ Professionalisierung 30 15,4

    Universalprogramme 9 4,6

    Sonstige Programme 27 13,9

    195 100,0

  • 14 MEtHoDIK & DAtEn

    Programme zur Strukturverbesserung und Professiona-lisierung der beruflichen Weiterbildung bilden den zwei-ten Frderschwerpunkt. Die Frderung von Beratung und Infrastruktur macht lediglich einen Anteil im einstelligen Prozentbereich aus. Auch Universalprogramme, die eine Vielzahl von Frderzwecken vereinigen und einen Zugang fr verschiedenste Antragsberechtigtengruppen vorsehen, sind eher selten.

    3.4.2 Finanzielle Mittel

    3.4.2.1. Vollstndigkeit der Angaben

    Ein Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der Kohrenz. Diese kann aber nicht allein aufgrund von Programmzahlen beurteilt werden, da die in den einzelnen Programmen fr Weiterbildungszwecke zur Verfgung stehenden Mittelvo-lumina stark variieren. Whrend zahlreiche der erfassten Aktivitten einen exklusiven Bezug zur beruflichen Weiter-bildung aufweisen, dienen manche nahezu ausschlielich anderen Zwecken, so dass die berufliche Weiterbildung nur ein Beiwerk des Programms ist. Um dieser Heterogenitt Rechnung zu tragen, mssen die auf berufliche Weiterbil-dung bezogenen Mittel der einzelnen Programme in den Analysen Bercksichtigung finden. Relevant sind hierfr

    die fr das Jahr 2010 eingeplanten Volumina, auf die sich die folgenden Ausfhrungen beziehen.

    Die schriftliche Erhebung gab fr insgesamt 130 der 195 in die Auswertungen einbezogenen Frderprogramme Aufschluss ber die absolute Hhe des Frdervolumens. berdurchschnittlich hufig existiert diese Information bei Programmen der Manahmenfrderung (70,5 % der Flle). Am dnnsten ist die Informationslage bei den Beratungsprogram-men; hier liegen Angaben zum Mittelvolumen fr die Hlfte der Flle vor.

    Der weiterbildungsbezogene Mittelanteil ist fr etwa die Hlfte der untersuchten Programme (44,6 %) bekannt, bei der Manahmenfrderung wiederum deutlich hufiger (nahezu 60 % der Flle) als bei anderen Typen. So konnte z. B. lediglich fr 11,1 % der Universalprogramme diese Information gewon-nen werden. Angaben bezglich der Frderflle, d. h. mit wie vielen Frderfllen im Jahr 2010 geplant wurde, machten die Befragten fr 41 % der Frderprogramme. Auch hier variiert die Auskunftsbereitschaft bzw. -fhigkeit zwischen den Hauptka-tegorien. In Tabelle 2 wird die Informationslage zusammen-gefasst.

    tabelle 2: Vollstndigkeit der Angaben zu den Frdermitteln (Anzahl und Anteil der Programme nach Programmtypen)

    Programmtyp Gesamtmittel Anteil WB Frderflle

    n in % n in % n in %

    Manahmenfrderung 79 70,5 66 58,9 46 41,1

    Individuen 14 73,7 13 68,4 7 36,8

    Betriebe 9 64,3 8 57,1 4 28,6

    Institutionen 39 65,0 33 55,0 23 38,3

    Diverse 17 89,5 12 63,2 12 63,2

    Beratungsfrderung 2 50,0 1 25,0 2 50,0

    Infrastrukturfrderung 9 69,2 3 23,1 8 61.5

    Strukturverbesserung/ Professionalisierung

    19 63,3 9 30,0 14 46,7

    Universalprogramme 5 55,6 1 11,1 0 0,0

    Sonstige Programme 16 59,3 7 25,9 10 37,0

    130 66,7 87 44,6 80 41,0

    Erluterung: Anzahl der Frderprogramme, fr die Originalangaben zum Gesamtvolumen, zum weiterbildungsbezogenen Volumenanteil sowie zu den Frderfllen vorliegen. Die Angaben in % beziehen sich auf die Gesamtzahl der Programme in der jeweiligen Kategorie. Die angegebenen Werte zum weiterbildungsbezogenen Volumenanteil in der mittleren Spalte schlieen Programme mit ein, fr die zwar keine Originalangabe aus der Befragung vorlag, fr die aber aufgrund der verffentlichten Programmdokumente eindeutig ein Anteil von 100 % angenommen werden konnte, weil es sich explizit um ein Weiterbildungsprogramm handelte. Auch die angegebenen Werte bezglich der Verfgbarkeit von Gesamtmittelangaben enthalten bereits 5 Programme, fr die zwar keine Informationen aus der Befragung vorlagen, die aber mit vergleichsweise groer Genauigkeit aus ander-weitig verfgbaren Quellen ermittelt werden konnten.

  • 15 MEtHoDIK & DAtEn

    3.4.2.2 Schtzung fehlender Werte

    Um trotz des unvollstndigen Rcklaufs vorsichtige, volumen-bezogene Aussagen zur bundesdeutschen Weiterbildungs-frderung treffen zu knnen, wurde auf der Grundlage der tatschlich vorliegenden Angaben eine Schtzung fr die Pro-gramme vorgenommen, fr welche in der Befragung gar keine oder nur unvollstndige Informationen gewonnen wurden. Die Schtzung erfolgte mit Hilfe einer Imputation der Gesamt-mittel im jeweiligen Programm sowie des weiterbildungsbe-zogenen Frderanteils. Die einzelnen aufeinander folgenden Schritte der Schtzung werden hier kurz dargelegt.

    I. Weiterbildungsbezogener Volumenanteil

    a. Bei 33 der Programme, fr die aus der Befragung keine Information zum weiterbildungsbezogenen Volumenanteil vorlag, lieen die Frderrichtlinien oder andere verffentlichte Programmdokumente eindeutig darauf schlieen, dass sich die Frderung ausschlielich auf die berufliche Weiterbildung konzentriert. In diesen Fllen wurde der weiterbil-dungsbezogene Frderanteil auf 100 % gesetzt. Da es sich bei diesem ersten Schritt im engeren Sinne nicht um eine Imputation, sondern um eine Ergnzung des Datensatzes durch frei zugngliche Informationen handelt, schlieen die Werte in der Spalte Frderan-teil WB der Tabelle 2 die entsprechend ergnzten Programme ein.

    b. Weiterhin fehlende Angaben zum Anteil der Weiterbildungsfrderung am Gesamtvolumen (Plan 2010) wurden zunchst durch bertragung der Planzahlen fr 2009 bzw. wenn auch diese nicht vorlagen der Ist-Zahlen fr das Jahr 2009 ergnzt. Auf diese Weise konnten immerhin die Informati-onen aus dem jeweiligen Programm selbst genutzt werden. In drei Fllen wurden die weiterbildungsbe-zogenen Frderanteile auf diese Weise imputiert.

    c. Auf Basis der nun vorliegenden Angaben konnten getrennt fr jede Programmkategorie durchschnitt-liche Werte des weiterbildungsbezogenen Frderan-teils errechnet werden. Sie wurden anschlieend jedem Frderprogramm des entsprechenden Typs zugewiesen, sofern die Angabe zu diesem Zeitpunkt noch offen war.

    II. Gesamte Programmmittel

    a. Zunchst wurde auch bezglich der Gesamtmittel die Plan- bzw. Ist-Summe aus dem Vorjahr bernommen, wenn Planzahlen fr das Jahr 2010 nicht verfgbar waren. Dies betraf jedoch nur die Frderung nach dem Aufstiegsfortbildungsfrderungsgesetz (Meister-BAfG). Bei den Aktivitten der Bundes-

    agentur fr Arbeit (BA) konnte das Volumen mit Hilfe der aus den BA-Quartalsberichten bekannten Daten geschtzt werden, indem fr das vierte Quartal der Mittelwert der ersten drei Quartale des Jahres 2010 angesetzt wurde. Dies sind im Einzelnen die Frde-rung der beruflichen Weiterbildung, Qualifizierungs-angebote fr Bezieher von Transferkurzarbeitergeld, ESF-mitfinanzierte Qualifizierungsangebote fr Bezieher von Kurzarbeitergeld sowie WeGebAU. Da die Grenordnung der entsprechenden Programme verglichen mit der im folgenden Schritt durchge-fhrten Imputation ziemlich genau ermittelt werden kann, sind sie ebenfalls bereits in der Spalte Gesamt-volumen der Tabelle 2 enthalten, obwohl es sich hierbei nicht um Planzahlen handelt. Sie werden in allen folgenden Auswertungen wie Programme mit Originalangaben zum geplanten Mittelvolumen 2010 behandelt.

    b.Die weiterhin ausstehenden V olumenangaben konnten wiederum nur basierend auf Mittelwerten der Programme mit Originalangaben imputiert werden. Bei den EU- und Bundesprogrammen erfolgte die Imputation auf der Basis gemeinsamer Mittelwerte fr jeden Programmtyp. Programme mit einem Mittelvolumen ab 100 Mio. Euro wurden bei der Mittelwertbildung ausgeschlossen, um Verzerrungen zu vermeiden. Bei den Landesprogrammen wurde prinzipiell genauso vorgegangen; es wurden lnderbergreifende Mittelwerte pro Programmtyp gebildet und anschlieend fr noch ausstehende Werte eingesetzt. Eine Ausnahme bildet die Kategorie Manahmenprogramme. Hier musste aufgrund der unterschiedlichen Frdertradition der Lnder (einige Lnder greifen eher auf viele kleine Frderprogramme zurck, whrend andere Lnder groe Dachprogramme bevorzugen) sowie der unterschiedlich groen Landesbevlkerungen bei der Mittelwertbildung zwischen neuen Bundeslndern, alten Bundeslndern sowie Stadtstaaten (inkl. Saarland) differenziert werden. Fr die brigen Programmtypen war ein solches Vorgehen primr wegen geringer Programmzahlen nicht praktikabel. Aber auch aus inhaltlichen Erwgungen heraus erscheint das nach Lndergruppen differenzierte Vorgehen bei den Manahmenprogrammen am dringlichsten.

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    III. Auf berufliche Weiterbildung bezogenes Mittelvolumen

    a. Das auf berufliche Weiterbildung bezogene Mittelvolumen folgt aus der Multiplikation der gesamten Programmmittel mit dem auf berufliche Weiterbildung bezogenen Mittelanteil.

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  • 16 MEtHoDIK & DAtEn

    Vor der Imputation lie sich das weiterbildungsbezogene Mittelvolumen fr 87 Programme errechnen.15

    15 Dieser Wert entspricht exakt dem Summenwert der Spalte Frder-anteil WB in Tabelle 2. Dies liegt darin begrndet, dass fr jedes Fr-derprogramm mit positivem Rcklauf zum weiterbildungsbezogenen Frderanteil auch das Gesamtvolumen angegeben wurde, jedoch nicht umgekehrt. Offensichtlich fiel es den angeschriebenen Institutionen leichter, Informationen zum Gesamtvolumen als zum Anteil dieses Volumens fr Weiterbildung weiterzugeben.

    Insgesamt umfasst es etwa 3,3 Mrd. Euro. Nach der Imputation ist das weiterbildungsbezogene Mittelvolumen fr insgesamt 191 Programme schtzbar. Es erhht sich im Vergleich zu den 87 Programmen des Rcklaufs auf insgesamt 3,8 Mrd. Euro. Fr vier Frderprogramme, deren Laufzeit vor 2010 endete bzw. die erst nach 2010 beginnen, wurden keine Werte imputiert. Diese Programme wurden bei den Volumenberechnungen ausgeschlossen, bei allen sonstigen Auswertungen jedoch einbezogen.

    Bezglich des Schtzverfahrens ist unbedingt zu beachten, dass es allenfalls sehr grobe Richtwerte zum gesamten auf berufliche Weiterbildung bezogenen Frdervolumen diffe-renziert nach Programmtypen liefert. Teilweise standen bei der Imputation nur wenige Flle zur Berechnung der Mittel-werte nach Programmtypen und Bundeslndergruppen zur Verfgung. Hierdurch entstehen erhebliche Unsicherheiten, so dass die Schtzungen lediglich ergnzende Informationen liefern knnen. Sie helfen, die Grenordnung der mit den vorliegenden Angaben errechneten Volumenwerte besser einzuschtzen, sollten aber keinesfalls losgelst von diesen verwendet werden. Insbesondere auf niedrigeren Aggregati-onsebenen sind die geschtzten Mittel mit grter Vorsicht zu interpretieren (z. B. fr einen bestimmten Programmtyp auf Bundesebene).

    Eine weitere Unsicherheit besteht in mglichen Selekti-onsverzerrungen. Es steht zu vermuten, dass die Wahrschein-lichkeit fr eine Teilnahme an der Befragung grer war, je strker der Bezug zur beruflichen Weiterbildung im von der jeweiligen Stelle verantworteten Programm ausgeprgt ist. Das Gleiche gilt fr die Antworten auf die Frage nach dem weiterbildungsbezogenen Anteil der Frdermittel. Er konnte bei nicht primr weiterbildungsbezogenen Programmen mglicherweise gar nicht oder nur unter unverhltnismig groem Aufwand ermittelt werden. Fr Programme, die im Selbstverstndnis der Verantwortlichen keine reinen Wei-terbildungsprogramme sind, wrde diese Information somit seltener vorliegen als fr solche, bei denen berufliche Weiter-bildung die primre Rolle spielt. Die auf Basis der verfgbaren Informationen imputierten Werte lgen dann vermutlich etwas ber den tatschlichen und das Gesamtfrdervolu-men wrde berschtzt. Dies kann zum Beispiel Programme betreffen, die neben der beruflichen Weiterbildung auch die berufliche Ausbildung frdern. Ein Beispiel ist die Landesfrde-rung von berbetrieblichen Berufsbildungssttten (BS). BS bieten zumeist sowohl Ausbildung als auch Weiterbildungs-

    leistungen an. Sofern der weiterbildungsbezogene Anteil ber die Befragung nicht geklrt werden konnte, wurde er auf Basis der vorliegenden Angaben geschtzt. Da eine Auskunft bei hohem Weiterbildungsanteil vermutlich leichter mglich war, knnen die Mittel der weiterbildungsbezogenen BS-Frde-rung berschtzt sein.

    Zu einer berschtzung kam es mglicherweise auch dann, wenn Angaben zum Mittelvolumen lediglich fr die gesamte Frderperiode vorlagen. Diese konnten zwar gleichmig auf die Programmlaufzeit verteilt werden, wobei als Frderdauer die Differenz zwischen angegebenem Anfangs- und Endjahr des jeweiligen Programmes angesetzt wurde. Sofern Programme aber hufiger unterjhrig beginnen als enden, unterschtzt diese Methode die tatschliche Programmdauer und die fr einzelne Jahre berechneten Mittel fallen zu hoch aus.

    Zum Vergleich: Die Jahresrechnungsstatistik des Stati-stischen Bundesamtes weist unter der Funktion Frderung der Weiterbildung Grundmittel in Hhe von 473 Mio. Euro als Soll-Wert fr das Jahr 2010 aus, wovon 417 Mio. Euro auf den Bund entfallen (Quelle Statistisches Bundesamt, Oktober 2010). Allerdings gehen zum Beispiel die Mittel fr die groen Programme Frderung der beruflichen Weiterbildung und WeGebAU der BA, fr die Frderung nach dem Aufstiegs-fortbildungsfrderungsgesetz (AFBG) sowie die Frderung berbetrieblicher Berufsbildungssttten in andere Funkti-onsbereiche der Jahresrechnungsstatistik ein. Da schwer zu ermitteln ist, in welchem Umfang Aktivitten zur Frderung der beruflichen Weiterbildung auf Bundes- und Landesebene unter anderen Funktionsbereichen verbucht werden, bestehen hier Unschrfen, die weder reduziert noch in ihrer Gren-ordnung abgeschtzt werden knnen.16

    16 In die Jahresrechnungsstatistik flieen weiterbildungsbezogene Aus-gaben nur dann ein, wenn die Haushaltstitel, in denen entsprechende Frderaktivitten erfasst sind, auch dem Bereich Weiterbildungsfr-derung zugeordnet werden. In vielen Fllen werden sie aber unter anderen Funktionsbereichen erfasst, wie z. B. der Arbeitsmarktpolitik. Die Frderung nach dem Aufstiegsfortbildungsfrderungsgesetz etwa wird dem Funktionsbereich Frderung von Schlern, Studenten und dgl. zugewiesen und erscheint daher in der Jahresrechnungsstatistik an anderer Stelle. Umgekehrt werden auch Haushaltstitel dem Bereich Weiterbildungsfrderung zugerechnet, unter denen Ausgaben fr die Frderung der beruflichen Ausbildung in betrchtlichem Umfang subsumiert sind. Ausgaben fr die allgemeine, politische und kulturelle Weiterbildung werden ebenfalls hier erfasst.

    Die Informationen der Jahresrechnungsstatistik bilden somit nicht trennscharf die fr die Frderung der beruflichen Weiterbildung aufge-wendeten Mittel ab. Unter Abzug der rund 2,9 Mrd. Euro, die auf die genannten Programme entfallen, bersteigt die vom Statistischen Bundesamt ausgewiesene Summe das von uns nach Originalangaben aus der Befragung fr 87 Programme errechnete Volumen um ber 100 Mio. Euro, das geschtzte Volumen liegt hingegen um etwa das Doppelte ber den vom Statistischen Bundesamt ausgewiesenen Mitteln. Da die Scht-zung, wie beschrieben, vermutlich eher zu hoch greift, drfte das reale Volumen zwischen 3,4 Mrd. und 3,8 Mrd. Euro liegen.

  • 17 MEtHoDIK & DAtEn

    3.4.2.3 Mittelkonzentration

    Nachfolgend wird dargestellt, wie gleichmig sich das wei-terbildungsbezogene Gesamtvolumen auf das Programmspek-trum verteilt. In Tabelle 3 sind ohne Bercksichtigung der imputierten Werte smtliche Frderprogramme aufgelistet, die mindestens einen Anteil von 0,5 % am weiterbildungsbezo-genen Gesamtvolumen aller Programme aufweisen. Von den 87 Frderprogrammen, fr welche die weiterbildungsbezo-genen Mittel ohne Imputation vorliegen, trifft dies auf ledig-lich neun Programme zu. Sie umfassen zusammen etwa 93,6 % des gesamten Weiterbildungsvolumens, wobei der allergrte Teil auf Bundesprogramme und die aktive Arbeitsmarktpolitik der Bundesagentur fr Arbeit entfllt. Nur zwei Landespro-gramme schaffen es in die Liste. Die ungleiche Verteilung der Mittel auf die Frderprogramme wird in Abbildung 2 noch einmal grafisch abgebildet.

    tabelle 3: Mittelkonzentration bei den grten Frderprogrammen

    Programmtitel Verantwortlichkeit Mio. in %, kumuliert

    Frderung der beruflichen Weiterbildung BA 2.181,4 66,5

    Aufstiegsfortbildungsfrderungsgesetz BMBF 456,0 80,4

    WeGebAU BA 256,0 88,2

    Berufsbezogene Sprachfrderung fr Personen mit Migrationshintergrund

    BMAS 42,0 89,5

    ESF-mitfinanzierte Qualifizierungsangebote fr Bezieher von Kurzarbeitergeld

    BA 34,7 90,5

    Qualifizierung von arbeitslosen Personen ohne (verwertbaren) Berufsabschluss

    SMWA, Sachsen 29,0 91,4

    Begabtenfrderung berufliche Bildung BMBF 28,0 92,3

    Frderung von BS und ihrer Weiterentwicklung zu Kompetenzzentren

    BMWi 24,5 93,0

    Bildungsscheck NRW MAGS, Nordrhein-Westfalen 17,5 93,6

    Erluterungen: BA Bundesagentur fr Arbeit; BMBF Bundesministerium fr Bildung und Forschung; BMAS Bundesministerium fr Arbeit und Soziales; SMWA Schsisches Staats-ministerium fr Wirtschaft, Arbeit und Verkehr; BMWi Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie; MAGS Nordrhein-Westfalen - Ministerium fr Arbeit, Integration und Soziales NRW

    Die grne Kurve spiegelt die tatschliche Verteilung wider, wobei die Programme gemessen am Frdervolumen in aufstei-gender Reihenfolge auf der horizontalen Achse abgetragen sind. Die blaue Kurve beschreibt eine hypothetische Gleichver-teilung der Volumina auf smtliche Programme. Der Gini-Koeffizient ist ein Ma fr die Konzentration eines Merkmales. Er kann sich zwischen 0 und 1 bewegen, wobei der Wert 0 die

    Gleichverteilung ausdrckt. Im vorliegenden Fall liegt er bei 0,8, was fr eine stark auf einzelne Programme konzentrierte Verteilung spricht. Legt man die Schtzung fr 191 Programme zugrunde (nicht grafisch dargestellt), sinkt der Koeffizient infolge der Imputation von Mittelwerten auf 0,6.

    Tabelle 4 verdeutlicht, wie sich die Verteilung des Frder-volumens ohne die drei umfangreichsten Bundesprogramme darstellen wrde. Sie fhrt alle Programme auf, deren Anteil am weiterbildungsbezogenen Gesamtfrdervolumen unter Ausschluss der Frderung der beruflichen Weiterbildung (FbW), WeGebAU durch die BA und der Frderung nach dem AFBG mindestens 2 % betrgt. Unter Ausschluss der drei gr-ten Bundesprogramme verteilt sich das Gesamtfrdervolumen deutlich gleichmiger. Dennoch konzentrieren sich auf die in der Tabelle enthaltenen zwlf Frderprogramme insgesamt 63,4 % des gesamten verbleibenden Frdervolumens. Bezogen auf das Gesamtvolumen dominieren auch in dieser Betrach-tung die Bundesprogramme, obwohl sechs der zwlf Pro-gramme von den Lndern verantwortet sind.

  • 18 MEtHoDIK & DAtEn

    Abbildung 2: Verteilung der Frdermittel auf 87 Programme (gem Angaben aus der Befragung)

    4 7 10 13 16 19 22 25 28 31 34 37 40 43 46 49 52 55 58 61 64 67 70 73 76 79 82 85 881 0

    500

    1.000

    1.500

    2.000

    2.500

    3.000

    3.500

    4.000

    Mio.

    Kumuliertes Frdervolumen (Plan 2010)

    Vergleichslinie: Gleichverteilung

    tabelle 4: Mittelkonzentration bei den grten Frderprogrammen ohne FbW, WeGebAu und AFBG

    Programmtitel Verantwortlichkeit Mio. in %, kumuliert

    Berufsbezogene Sprachfrderung fr Personen mit Migrationshintergrund

    BMAS 42,0 10,9

    ESF-mitfinanzierte Qualifizierungsange-bote fr Bezieher von Kurzarbeitergeld

    BA 34,7 19,8

    Qualifizierung von arbeitslosen Personen ohne (verwertbaren) Berufsabschluss

    SMWA, Sachsen 29,0 27,3

    Begabtenfrderung berufliche Bildung BMBF 28,0 34,5

    Frderung von BS und ihrer Weiter-entwicklung zu Kompetenzzentren

    BMWi 24,5 40,9

    Bildungsscheck NRW MAGS, Nordrhein-Westfalen

    17,5 45,4

    Neue Medien in der beruflichen Bildung BMBF 14,7 49,2

    GRW - Wirtschaftsnahe Infrastruktur MWAT, Thringen 13,6 52,7

    Arbeit durch Qualifizierung (AdQ) MW, Niedersachsen 13,3 56,1

    Qualifizierungsangebote fr Bezieher von Transferkurzarbeitergeld

    BA 10,7 58,9

    Frderung der Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt (FIFA)

    MS, Niedersachsen 9,2 61,3

    Individuelle Weiterbildung in Niedersachsen (IWiN)

    MW, Niedersachsen 8,5 63,5

    Erluterungen: BMAS Bundesministerium fr Arbeit und Soziales; BA Bundesagentur fr Arbeit; SMWA Schsisches Staatsministerium fr Wirtschaft, Arbeit und Verkehr; BMBF Bundesministerium fr Bildung und Forschung; BMWi Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie; MAGS Nordrhein-Westfalen - Ministerium fr Arbeit, Integration und Soziales NRW; MWAT Thringen Thringer Ministerium fr Wirtschaft, Arbeit und Technologie; MW Niedersachsen Niederschsisches Ministerium fr Wirtschaft, Arbeit und Verkehr; MS Niedersachsen Niederschsisches Ministerium fr Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration

  • 19 MEtHoDIK & DAtEn

    3.4.3 Programmlaufzeiten und Eu-Kofinanzierung

    Tabelle 5 gibt, getrennt nach Programmtypen, einen ber-blick ber die bisherige Laufzeit der Frderprogramme zum Zeitpunkt der Erhebung. Ausgehend von dem Jahr der Erst-auflage wurden drei Gruppen gebildet: Programme mit einer bisher kurzen Laufzeit von bis zu drei Jahren (Programmstart in 2010, 2009 und 2008), Programme mit einer mittellangen Laufzeit zwischen vier und fnf Jahren (Programmstart in 2007 oder 2006) sowie Programme, die bereits seit mehr als fnf Jahren laufen (Programmstart vor 2006). Die Summenspalte macht deutlich, dass lediglich fr 147 Programme (entspricht etwa 75 %) aller Programme berhaupt entsprechende Anga-ben vorliegen. Besonders selten lagen Informationen hierzu bei den Infrastrukturprogrammen vor (in 5 von 13 Fllen), was womglich daran liegt, dass diese teilweise bereits eine lange Tradition haben, die nicht im Detail zurckverfolgt werden kann.

    tabelle 5: laufzeit der Frderprogramme

    Programmtyp Kurze laufzeit Mittellange laufzeit lange laufzeit

    N in % N in % N in % N

    Manahmenfrderung 44 50,6 41 47,1 3 3,4 87

    Individuen 8 50,0 6 37,5 2 12,5 16

    Betriebe 7 70,0 3 30,0 0 0,0 10

    Institutionen 22 47,8 23 50,0 1 2,2 46

    Diverse 6 40,0 9 60,0 0 0,0 15

    Beratungsfrderung 3 100,0 0 0,0 0 0,0 3

    Infrastrukturfrderung 0 0,0 4 80,0 1 20,0 5

    Strukturverbesserung/ Professionalisierung

    13 52,2 10 41,7 1 4,2 24

    Universalprogramme 3 50,0 3 50,0 0 0,0 6

    Sonstige Programme 7 31,8 12 54,5 3 13,6 22

    69 46,9 70 47,6 8 5,4 147

    Jeweils knapp die Hlfte der Frderprogramme, fr die Informationen vorliegen, entfallen auf den kurzen und den mittellangen Zeitraum. Lediglich fnf Prozent der Frderricht-linien traten bereits vor 2006 in Kraft. Der berwiegende Teil des Spektrums verteilt sich gleichmig auf den kurzen und den mittellangen Zeitraum. Auffllig ist jedoch, dass sich die Frderung der Weiterbildungsberatung offensichtlich erst in den letzten drei Jahren als neues Aktionsfeld etabliert hat.

    Demgegenber wurden gem den vorliegenden Daten in die-sem Zeitraum keine Infrastrukturprogramme mehr aufgelegt.

    Tabelle 6 weist fr jeden Programmtyp aus, wie viele der Programme durch den Europischen Sozialfonds (ESF) kofinanziert sind und welchem Anteil dies bezogen auf die jeweilige Kategorie entspricht. Es zeigt sich, dass die berufliche Weiterbildungsfrderung zum berwiegenden Anteil durch die EU mitgetragen wird. Insgesamt erhalten 153 der 195 Fr-derprogramme (78,5 %) finanzielle Mittel aus den Frdertpfen der Europischen Union. Mit Ausnahme der Infrastrukturfr-derung (54 %) sowie der Manahmenprogramme mit indivi-duellem Zugang (68,4 %) bewegt sich der Anteil kofinanzierter Programme zwischen 70 % und 80 %. Die Beratungsprogramme stechen jedoch hervor. Smtliche Programme sind hier kofi-nanziert.

    Tabelle 7 zeigt, wie stark Bund und Bundeslnder die ESF-Kofinanzierung fr ihre Programme nutzen. Ein Vergleich nach Programmzahlen wre hier nicht aussagekrftig, da die berufliche Weiterbildungsfrderung in einigen Bun-deslndern auf zahlreiche Einzelprogramme verteilt und in anderen Lndern unter greren Dachprogrammen zusam-mengefasst ist. Dargestellt werden deshalb die Mittelvolu-mina, welche 2010 fr kofinanzierte Frderaktivitten zur Verfgung stehen. ber die Hhe des EU-Anteils in einzel-nen Programmen liegen keine Angaben vor. Es ist lediglich

  • 20 MEtHoDIK & DAtEn

    tabelle 6: Frderprogramme mit Eu-Kofinanzierung

    Programmtyp n in %

    Manahmenfrderung 88 78,6

    Individuen 13 68,4

    Betriebe 10 71,4

    Institutionen 51 85,0

    Diverse 14 73,7

    Beratungsfrderung 4 100,0

    Infrastrukturfrderung 7 53,8

    Strukturverbesserung/ Professionalisierung

    26 86,7

    Universalprogramme 8 88,9

    Sonstige Programme 20 74,1

    153 78,2

    bekannt, ob die in einem Programm verplanten Frdermittel einen EU-Beitrag enthalten oder nicht.

    Auf Basis der Programme mit Originalangaben zu den Mitteln lsst sich festhalten, dass rund 314 Mio. Euro bzw. 9,4 % der weiterbildungsbezogenen Frdergesamtsumme auf Programme entfallen, welche durch die Haushalte der Europischen Union kofinanziert werden. Dieser Wert ist

    gering, wenn man bedenkt, dass auf Landesebene nahezu alle Programme kofinanziert sind und fast die gesamten Mittel ber gemeinsam mit der EU gefrderte Aktivitten vergeben werden. Grund hierfr sind die groen Bundesprogramme, insbesondere die BA-Aktivitten, welche ausschlielich aus dem Bundeshaushalt bzw. dem Haushalt der Bundesagentur fr Arbeit finanziert werden.

    tabelle 7: Finanzmittel in Eu-kofinanzierten Frderprogrammen nach Gebieten

    Frdermittel (in tsd. )

    Gebiet Gesamt in kofinanzierten

    Programmen in % Anzahl

    Bund/EU 3.065.810 106.040 3,5 17

    Neue Lnder und Berlin 101.167 101.100 100,0 29

    Alte Lnder 107.086 100.719 94,1 37

    3.280.533 314.329 9,6 83

    Erluterung: In der Tabelle sind ausschlielich die Programme mit Originalangaben zu den Mitteln bercksichtigt. Da auf eine Darstellung der reinen EU-Programme hier verzichtet werden kann, reduziert sich die Summe der betrachteten Programme auf 83.

  • 21 ERGEBnISSE

    4 Ergebnisse

    4.1 Vorbemerkung

    Im Folgenden werden die Ergebnisse der Kohrenzanalyse von 195 Frderprogrammen bzw. Finanzhilfen mit Bezug zur beruflichen Weiterbildung vorgestellt. Die Analyse erfolgte in zwei Schritten: Zunchst wurde in einer groben Form unter-sucht, wie sich die Programme und die Mittel auf das mgliche Frderfeld bzw. die verschiedenen Programmtypen verteilen (Abschnitt 4.2). Bedingt durch die Vielzahl der Frderpro-gramme und deren Heterogenitt wurden die Frderspek-tren von Bund und Lndern hier lediglich als Ganzes in ihrer Ausgestaltung und Spezialisierung betrachtet. Daher finden in der Ergebnisdarstellung allenfalls einzelne Programme namentliche Erwhnung. Nicht bercksichtigt wurden Pro-grammdetails wie die begnstigten Zielgruppen und weitere Frderkonditionen. Diese waren Gegenstand der detaillierten Analysen, die im Anschluss vorgestellt werden (Abschnitt 4.3). Sie konzentrierten sich nur noch auf die Programme der Manahmenfrderung mit Beschftigten und Betrieben als Be-gnstigten. Im Zentrum des Interesses stand neben Lcken im Spektrum insbesondere das ergnzende oder konkurrierende Zusammenwirken der existierenden Programme, sowohl auf Bundesebene als auch auf Landesebene.

    4.2 Kohrenz aller Frder- aktivitten

    4.2.1 nach Programmanzahl

    Dieser Abschnitt behandelt die Verteilung der Programme nach Frdergegenstand und Antragsberechtigung sowie die Verteilung auf die Programmhaupttypen. Hierbei ist zu beach-ten, dass einige Frderprogramme unter mehreren Frderge-genstnden und Frdersubjekten gezhlt, jedoch alle Pro-gramme nur einem einzigen Haupttyp zugewiesen werden.

    Auf Bundesebene tritt der Gegenstand der Manahmen-frderung am hufigsten auf (siehe Abbildung 3). Bei 13 Pro-grammen kann die Beantragung durch Personen erfolgen, bei 10 durch Betriebe und bei neun durch Weiterbildungsanbieter. In 15 Fllen sind auch andere Organisationen/Krperschaften, etwa Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Kammern, Verbnde oder Gebietskrperschaften (z. B. Kommunen) als Antragsberechtigte benannt. Die Hauptprioritt letzterer Pro-gramme liegt jedoch in der Regel auf anderen Frdergegen-stnden, teilweise sogar auerhalb der beruflichen Weiterbil-dung, etwa im Forschungsbereich. Im Gegensatz dazu dienen die Programme mit Individuen als Antragsberechtigten bis auf eine Ausnahme ausschlielich der direkten Manahmenfr-derung.

    Groe Hufigkeit besitzen auf Bundesebene Aktivi-tten zur Professionalisierung und Qualittsverbesserung. Dieser Bereich des Spektrums wird primr institutionell bedient. Antragsberechtigt sind vor allem juristische Per-sonen, wie Weiterbildungsanbieter und Betriebe (bei jeweils neun Programmen) und sonstige Organisationen/Krper-schaften (bei 12 Programmen). Bei lediglich vier Programmen werden auch natrliche Personen als mgliche Antragsteller aufgefhrt.

    Eng verknpft mit dem Frdergegenstand der Professi-onalisierung und Qualittsverbesserung ist die Frderung der Strukturbildung bzw. Verbesserung (regionaler) Weiter-bildungsstrukturen. Fr diesen Frderzweck sind in jeweils fnf Fllen Weiterbildungsanbieter bzw. Betriebe antrags-berechtigt und in acht Fllen sonstige Organisationen/Kr-perschaften. Bei keinem Programm kann die Frderung von Individuen beantragt werden.

  • 22 ERGEBnISSE

    Abbildung 3: Frderspektrum von Bund und lndern nach Frdersubjekt und Frderobjekt

    Frderobjekt

    Manahmen Beratung Infrastruktur Strukturverb. Prof./ Qualitt Andere

    Frd

    ersu

    bje

    kt

    Ind

    ivid

    uen

    Bund/EU: 13 Bund/EU: 0 Bund/EU: 1 Bund/EU: 0 Bund/EU: 4 Bund/EU: 2

    BW: 0 NS: 2 BW: 0 NS: 0 BW: 0 NS: 0 BW: 0 NS: 0 BW: 1 NS: 0 BW: 1 NS: 0

    BY: 2 NRW: 2 BY: 0 NRW: 0 BY: 0 NRW: 0 BY: 0 NRW: 0 BY: 0 NRW: 0 BY: 0 NRW: 0

    B: 1 RP: 1 B: 0 RP: 0 B: 0 RP: 0 B: 0 RP: 0 B: 0 RP: 0 B: 0 RP: 0

    BB: 3 SL: 0 BB: 0 SL: 0 BB: 0 SL: 0 BB: 0 SL: 0 BB: 0 SL: 0 BB: 0 SL: 0

    HB: 2 SN: 2 HB: 0 SN: 0 HB: 0 SN: 0 HB: 0 SN: 0 HB: 0 SN: 0 HB: 0 SN: 0

    HH: 1 SA: 1 HH: 0 SA: 0 HH: 0 SA: 0 HH: 0 SA: 0 HH: 0 SA: 0 HH: 0 SA: 0

    HS: 1 SH: 1 HS: 0 SH: 0 HS: 0 SH: 0 HS: 0 SH: 0 HS: 0 SH: 0 HS: 0 SH: 1

    MV: 1 TH: 1 MV: 0 TH: 0 MV: 0 TH: 0 MV: 0 TH: 0 MV: 0 TH: 0 MV: 0 TH: 0

    Bet

    rieb

    e

    Bund/EU: 10 Bund/EU: 3 Bund/EU: 3 Bund/EU: 5 Bund/EU: 9 Bund/EU: 7

    BW: 1 NS: 2 BW: 1 NS: 0 BW: 0 NS: 0 BW: 0 NS: 0 BW: 1 NS: 0 BW: 2 NS: 0

    BY: 1 NRW: 1 BY: 0 NRW: 0 BY: 0 NRW: 0 BY: 0 NRW: 0 BY: 0 NRW: 0 BY: 0 NRW: 0

    B: 3 RP: 2 B: 0 RP: 1 B: 0 RP: 0 B: 0 RP: 1 B: 0 RP: 1 B: 0 RP: 0

    BB: 2 SL: 1 BB: 0 SL: 0 BB: 0 SL: 0 BB: 1 SL: 0 BB: 0 SL: 0 BB: 1 SL: 0

    HB: 1 SN: 6 HB: 2 SN: 0 HB: 0 SN: 0 HB: 0 SN: 0 HB: 1 SN: 4 HB: 1 SN: 3

    HH: 4 SA: 2 HH: 0 SA: 1 HH: 0 SA: 0 HH: 0 SA: 1 HH: 0 SA: 1 HH: 0 SA: 0

    HS: 1 SH: 0 HS: 0 SH: 0 HS: 0 SH: 0 HS: 0 SH: 0 HS: 0 SH: 0 HS: 1 SH: 1

    MV: 2 TH: 1 MV: 0 TH: 1 MV: 0 TH: 0 MV: 0 TH: 1 MV: 0 TH: 1 MV: 0 TH: 1

    WB

    An

    bie

    ter

    Bund/EU: 9 Bund/EU: 3 Bund/EU: 3 Bund/EU: 5 Bund/EU: 9 Bund/EU: 7

    BW: 3 NS: 7 BW: 0 NS: 2 BW: 1 NS