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Betriebliche Prävention und die Rolle des Betriebsarztes Psychische Belastungen und Gesundheit im Beruf Bad Münstereifel, 28. Mai 2015 Dr. Ulrike Hein-Rusinek, Leitende Betriebsärztin im Gesundheitsmanagement der REWE Group

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Betriebliche Prävention und die

Rolle des Betriebsarztes

Psychische Belastungen und

Gesundheit im Beruf Bad Münstereifel, 28. Mai 2015

Dr. Ulrike Hein-Rusinek,

Leitende Betriebsärztin im

Gesundheitsmanagement der REWE Group

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Zur Person:

- Internistin, Notärztin, Betriebsärztin

- Leitende Ärztin im Gesundheitsmanagement der REWE Group

Worüber wir reden wollen:

- Paradigmenwechsel: Vom Arbeitsschutz zum „Gesunden Betrieb“

- Was hält gesund? Salutogenese

- Welchen Sinn macht Prävention?

- Modelle der REWE-Group – Handlungsfelder im Betrieb

Zum Konzern:

- Handels- und Touristikkonzern

- 329.418 Beschäftigte (2013)

- Umsatz von 51,1 Mrd. Euro (2014)

- Struktur einer Genossenschaft

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Vom Arbeitsschutz zum „Gesunden Unternehmen“

Betriebsarzt:

Vom „G-Untersuchungen-kloppen“ zum Berater im Betrieb

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Arbeit darf nicht krank machen.

Arbeit soll Gesundheit erhalten.

Gute Arbeit kann gesund machen!

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Gesundheit und Arbeit

In der ersten Hälfte des Lebens opfern

wir unsere Gesundheit, um Geld zu

erwerben.

In der zweiten Hälfte opfern wir Geld, um die

Gesundheit wiederzuerlangen.

Und während dieser Zeit gehen Gesundheit und

Leben von dannen.

(Voltaire, 1694-1778)

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Kohärenz-Sinn

Was hält mich gesund? – Salutogenese Aaron Antonowsky 1924-1994

Verstehbarkeit Sinnhaftigkeit

Bewältigbarkeit

Das

schaffe

ich!

Das

verstehe

ich!

Das ist

für mich

sinnvoll!

- Klare Unternehmenspolitik

- Transparente Entscheidungen

- Klare Kommunikation

- Einbindung der Mitarbeiter

- Unternehmensziel

- Partizipation

- Zustimmungsfähigkeit

- Eigenverantwortlichkeit

- Ressourcen

- Handlungsspielräume

- Soziale Unterstützung

- Gesundheitsorientiertes

Führungsverhalten

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Welchen Sinn macht Prävention?

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Primäre Prävention – Vorbeugung:

Man baut den Zaun im Hühnerhof so solide, dass kein Loch entstehen kann.

Sekundäre Prävention – Früherkennung:

Löcher im Zaun werden so früh bemerkt und repariert, bevor ein Huhn

durchschlüpfen kann.

Tertiäre Prävention – Rehabilitation, Wiedereingliederung:

Man muss die entflohenen Hühner mühsam einfangen. Da man mit solch

aufwändigem Tun genug beschäftigt ist, versäumt man die primäre und sekundäre

Prävention. Schade!?

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Quelle: Prinzipdarstellung nach Ilmarinnen/Richenhagen

Entwicklung der Arbeitsfähigkeit im Alter

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GesünDER führen Seminar für Führungskräfte der DER Touristik

Dr. Ulrike Hein-Rusinek,

Leitende Betriebsärztin im

Gesundheitsmanagement der REWE Group

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Individuelle Faktoren Arbeitsplatzfaktoren

1. ARBEITSÜBERFORDERUNG Vegetative Stresssymptome,

Erschöpfung

2. BURNOUT (Z 73.0) (Risiko-Zustand)

Erschöpfung, Zynismus, Leistungsminderung

Andauernde Überforderung

Regene-

ration

Chronifizierter Stress

3. Folgekrankheiten z.B. Depression, Angst-

erkrankungen,

Medikamentenabhängigkeit,

Tinnitus, Hypertonie, (+ Z 73.0)

4. Somatische und

psychische Erkrankungen z.B. Multipe Sklerose, Krebs,

beginnende Demenz, Psychose

Leistungseinschränkung

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Quelle:

DGPPN 2012

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LoS! Multiplikatoren

Gesundheitsmanager

Betriebsräte

Fachkräfte für Arbeitssicherheit

Suchtbeauftragte

Schwerbehindertenvertreter

Personalreferenten

Gesundheitsreferenten

Vernetzung der Multiplikatoren und Verknüpfung mit bereits bestehenden Strukturen

Lebensorientierte Selbsthilfe Kompetenz

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Kritische Lebensereignisse

Pflege der Eltern/Kinder

Trauerbewältigung

finanzielle Probleme

eigene Erkrankung

Suchtprobleme

Todesfall im Team/

Unternehmen

Suizid in der Familie

erschwerte Vereinbarkeit von

Familie u. Beruf (z.B. durch

verlängerte Öffnungszeiten)

Kombination kritischer Lebensereignisse und Arbeitsbelastung

mehrerer privater Belastungen

private und berufliche Belastungen

psychische Erkrankungen

„Von welchen kritischen Lebensereignissen erfahren Sie?“

(Datenbasis: Multiplikatoren-Workshops )

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Themen der Stress-Sprechstunde

0 10 20 30 40

Stress/Burnout

Familie/Partnerschaft

Auswirkung von…

Führungsfragen

Mobbing

Veränderungen

Sucht

Sonstiges

98 Stress-Sprechstunden mit 29Beschäftigten

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Leuchtturmprojekte

Zucker ist süß,

Zuckerkrankheit ist bitter!

Diabetes mellitus –

Risiken erkennen,

Erkrankungen vorbeugen.

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Krebsprävention

Krebs vorbeugen und

frühzeitig erkennen

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- Die Broschüre der Krebsvorsorge-Aktion gibt Tipps zur Vorbeugung

und infomiert über 5 Krebsarten und deren Früherkennung

- Lokale Aktionen und Angebote immunologischer Stuhlteste

- Informationen im Infonet

- Fortlaufende Kommunikation in REWE Medien

- Einstündige Freistellung für jede Krebs-Vorsorgeuntersuchung.

REWE Group Aktion Krebsvorsorge - Info-Broschüre und Zeitgutschriften

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REWE Aktion Diabetes mellitus

Strategie der Kampagne: Motivation und Partizipation

Start-Impuls für alle: Gehaltsbeilage Oktober 2013

- Information zu Diabetes am Weltdiabetestag 14.11.13

- Hinweis auf unsere Kampagne, Verweis auf lokale Aktionen

- Angebote: Online-Coaching Ernährung, Bewegung, Stress

- Info-Links Dt. Diabetesstiftung und DiabetesDE

Preisausschreiben: Du bist wichtig!

- Online: Diabetes Risiko-Check

- BZ-Sticks (Bei Aktionen oder in der Apotheke)

Teamaktionen in allen Regionen

Gesucht: das fitteste REWE-Team!

Optionales Textfeld für Quellenangaben

Optionales Textfeld für Agenda

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Team-Aktionen Prämierung

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„An apple a day keeps the doctor away“

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Apfelpause statt Zigarettenpause

Kantinenkompass

Treppensteigen statt Aufzug

Mit dem Fahrrad zur Arbeit

Eine Station früher aussteigen!

Teamaktionen...

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Handlungsfelder für Betriebe „Beruf & Familie“

Führungskräfte

-Führungskräfte-Handbuch und – Schulungen

-Beruf & Familie ist regelmäßig Thema in Führungskräfte-Sitzungen

-Bestandteil der Jahreszielplanungen

Arbeitsorganisation

-Servicestelle Beruf & Familie (AWO)

-Sitzungsrichtlinien (Dauer? , Zeitpunkt vormittags?, TN-zahl, Sitzungsdisziplin)

-Kontakthalteprogramm

-Arbeitsprozess-Optimierung

Arbeitszeit

-Auszeit „Pflege“ und Auszeit „Sabbatical“

-Einheitliche, faire Urlaubsplanung

-Wieviele Teilzeitarbeitsplätze sind organisatorisch möglich? (Stellenbewertung)

Arbeitsort

-Telearbeitsplatz zuhause oder home-office

-Eltern-Kind-Büro

-Betriebs-KITA

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Danke für Ihre Zeit und Aufmerksamkeit.

Bleiben Sie gesund!

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Dr. Ulrike Hein-Rusinek

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Gesundheitsmanagement der REWE Group

Domstraße 20, 50668 Köln

[email protected]