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FOTO: ZVG BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT Wirtschaftlichkeit Messbarkeit von BGM in Zahlen Prävention Arbeitsklima spielt entscheidende Rolle Sicherheit Darstellung der Gefahren am Arbeitsplatz Stress Reduktion alltäglicher Belastungen 5 TIPPS FÜR IHRE PERSÖNLICHE WORK-LIFE-BALANCE PROF. DR. MED. DR.RER.NAT. MARTIN E. KECK, EMBA UZH Ärztlicher Direktor und Chefarzt Privatstationen, Clienia Privatklinik Schlössli AG STRATEGISCHE KRISENBEWÄLTIGUNG Rudolf Wötzel reflektiert über die fehlenden Strukturen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Nr. 1/Juni 2012 Ein Ratgeber für präventive Massnahmen und nachhaltige Gesundheit ANZEIGE EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET Einladung zum Praxis-Forum Mehr Leistung dank gesunden Mitarbeitenden Erfahrungsaustausch zum Schweizer Qualitätssiegel und anderen Tools im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. 12. September 2012, 16.00 – 17.30 Uhr in Zürich Infos zur kostenlosen Teilnahme: www.gesundheitsfoerderung.ch/label

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Foto: ZVG

BetrieBliches GesundheitsmanaGement

Wirtschaftlichkeit Messbarkeit von BGM in Zahlen

Prävention Arbeitsklima spielt entscheidende Rolle

Sicherheit Darstellung der Gefahren am Arbeitsplatz

Stress Reduktion alltäglicher Belastungen

5Tipps

für ihre persönliche

Work-life-Balance

prof. Dr. meD. Dr.rer.naT. marTin e. keck, emBa UZhÄrztlicher Direktor und chefarzt privatstationen, clienia privatklinik schlössli aG

StrategiSche KriSenbewältigung

rudolf Wötzel reflektiert über die fehlenden Strukturen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

nr. 1/Juni 2012Ein Ratgeber für präventive Massnahmen und nachhaltige Gesundheit

anzeiGe

EinE ThEMEnZEiTunG von MEDiAPlAnET

Einladung zum Praxis-Forum

Mehr Leistung dank gesunden MitarbeitendenErfahrungsaustausch zum Schweizer Qualitätssiegel und anderen Tools im Betrieblichen Gesundheitsmanagement.12. September 2012, 16.00 – 17.30 Uhr in Zürich

Infos zur kostenlosen Teilnahme: www.gesundheitsfoerderung.ch/label

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2 · Juni 2012 EinE ThEMEnZEiTunG von MEDiAPlAnET

B etriebliche Gesund-heitsförderung BGF wird definiert als Un-ternehmenspolitik, die sich auf gemeinsame Aktivitäten der Arbeit-geber, Arbeitnehmer

und Gesellschaft bezieht, um die Ge-sundheit, Arbeitsfähigkeit und -moti-vation aller Erwerbstätigen in jeder Phase ihrer Berufskarriere zu unter-stützen und zu fördern. BGF wird zur Verbesserung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiten-den eingesetzt durch die Schaffung gesunder Arbeitsverhältnisse sowie durch die Förderung des eigenverant-wortlichen Umgangs mit der indivi-duellen Gesundheit.

BGF ist für Unternehmen aus ethi-schen Überlegungen wie aus wirt-schaftlichen Gründen erstrebenswert. Gesunde Mitarbeitende sind produk-tive Mitarbeitende (pro investierten Franken fliessen durch geringe Fehl-zeiten und Versicherungsprämien,

verbesserte Leistungsfähigkeit wäh-rend der Anwesenheit etc. Fr. 1.50 bis Fr. 5 zurück). Sie packen die Herausfor-derungen engagierter und erfolgrei-cher an, machen weniger Fehler, ver-ursachen weniger Unfälle und sind psychisch stabiler. Gesunde und zu-friedene Mitarbeitende wechseln auch weniger oft ihre Stelle. Sinkende Ausfallzahlen sind neben geringerem Leid der Nutzen.

BGf als Unternehmensprozess Immer mehr Firmen setzen sich ver-mehrt in diesem Sinn für ihre Mitarbei-tenden ein. Internen Verantwortliche werden von externen Beratungsfirmen gezielt unterstützt. So entsteht ein ge-meinsamer grosser Erfahrungsschatz an guter Praxis. Dabei bewährt sich zuneh-mend der Ansatz, BGF im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanage-ments BGM umzusetzen. Dies ist ein in-tegrativer Prozess, in dem der Bedarf er-mittelt, die einzelnen Massnahmen

challenGe

GesUnDheiTDas Wohlbefinden jedes mitarbeiters ist eine individuelle, gesellschaftliche und unternehmerische notwendigkeit.Foto: ShutterStock

Beschwingte Mitarbeitende stecken mit ihrer Fröhlichkeit an und motivieren das Team zu Höchstleistungen. körperlich und psychisch ausgeglichene menschen sind leistungsfähiger und weniger krank. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement setzt sich für gesund erhaltende Arbeitsplätze ein, was Arbeitnehmenden und Arbeitgebern hilft.

Betriebliche Gesundheitsförderung: wichtiger denn je

verknüpft und in einen Managementzy-klus integriert werden. Insbesondere werden dabei die Massnahmen zur Ver-haltensschulung jeweils mit Massnah-men der Arbeitsgestaltung verbunden. Weiter zählt dazu die Unterstützung von Mitarbeitenden mit Gesundheits-problemen (zum Beispiel mittels Case Management).

Erfolgsfaktoren sind die Förderung einer aktiven Mitarbeiterbeteiligung, eine systematische Integration der Gesundheit in die Entscheidungs- und Qualitätssicherungsprozesse so-wie eine kontinuierliche Verbesse-rung der Arbeitsorganisation und Arbeitsbedingungen.

In der Sommersession hat sich nun der Ständerat doch noch dafür ausgespro-chen, dass sich der Bund stärker für die Gesundheitsprävention engagieren soll. Die politische Diskussion zeigt, dass ein gestiegenes Bewusstsein über die Wich-tigkeit des Themas in der Gesellschaft vor-handen ist. Dadurch steigt auch der Hand-lungsdruck auf Unternehmen an.

«Gesunde Mitarbeiter sind produktive Mitarbeiter.»

EffEktivität

«Die drei Pro bleme Mobbing, Stress und Burnout scheinen in der modernen Arbeitswelt allgegenwärtig.»

Dr. peter meierPräsident interkan­tonaler verband für Arbeitnehmerschutz ivA und Bereichs­leiter Arbeitsbedin­gungen im Amt für Wirtschaft und Arbeit Zürich

Wir EmPfEhlEn

Unternehmenskultur s. 11Was BGm in der Praxis bedeutet

Work-life-Balance s. 13Was gibt Energie für das Gleichgewicht zwischen Arbeitsalltag und Privatleben

s. 7

We make our readers succeed!

Das Ziel von mediaplanet ist, unseren lesern qualitativ hochstehende redaktionelle inhalte zu bieten und sie zum handeln zu motivieren. So schaffen wir für unsere inserenten eine Plattform, um kunden zu pflegen und neue zu gewinnen.

BEtriEBlichES GESunDhEitS­mAnAGEmEnt, ErStE AuSGABE, Juni 2012

managing Director: fredrik colfacheditorial manager: corinne meierlayout und Bildbearbeitung: Daniel Stauffer

project manager: marta BlizniakTel.: +41 (0)43 540 7305e-mail: [email protected]

Distribution: tages­Anzeiger

Druck: tamedia

kontakt bei mediaplanet: Philipp OehlerTel.: +41 (0)43 540 73 04e-mail: [email protected]

folgen sie uns auf facebook und Twitter:

www.facebook.com/mediaplanetSwitzerlandwww.twitter.com/mediaplanetch

hansjörg huwilerPräsident Schweize-rischer verband für Betriebliche Gesundheitsförderung (SvBGF)

Jürg studerleiter Geschäftsstelle Schweizerischer ver-band für Betriebliche Gesundheitsförde-rung (SvBGF)

mit freundlicher unterstützunG von:

interkantonaler verband für arbeitnehmerschutz iva www.iva-ch.ch

sabine Deringer, Dr. phil. psychologin fsp, dipl. physiotherapeutinfernfachhochschule Schweiz

SEiTE 14

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Bewegung bedeutet Leben – und Leistung. Gerade im Büro!

Dass Büroarbeit krank machen kann, hat sich inzwischen herum gesprochen. Vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel und demographischem Wandel gewinnt die Gesunderhaltung der Mitarbeiter noch mehr Bedeutung. Der Bü-romöbelhersteller Wilkhahn hat deshalb mit Prof. Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit an der Deutschen Sporthochschule Köln ein neues Sitzkonzept für die Arbeit am Schreibtisch entwickelt. Jetzt wurde in einer wissenschaftli-chen Feldstudie untersucht, ob und wie sich vielfältigere und häufigere Bewe-gungen am Schreibtisch auf Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit auswirken.

Es scheint paradox: Da werden seit 100 Jahren die körperlichen Belastungen im Büro

reduziert. Alles ist in Griffnähe angeordnet, der Körper wird von korsettähnlichen

Bürostühlen gestützt und der Arbeitsplatz ist auf Bildschirmgröße reduziert. Akten

wälzen, Ordner schleppen und Botengänge – all das ist Vergangenheit. Lediglich die

Finger müssen sich noch bewegen, um die Büroarbeit zu bewältigen. Und das Ergeb-

nis? Die Menschen im Büro werden immer kränker! Prof. Ingo Froböse, renommierter

Spezialist für Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule Köln,

erklärt, warum das so ist: „Ein lebendiger Organismus basiert auf dem Prinzip von Reiz

und Reaktion. Millionen Rezeptoren im Körper registrieren die jeweiligen Bewegungs-

reize und kommunizieren den Versorgungsbedarf. Gibt es keine Reizsetzungen mehr,

werden Körperkompetenzen nicht mehr versorgt und schalten sich ab.“ Die Folgen

sind vielfältige Degenerationssymptome von Rückenschmerzen und Stoffwechselstö-

rungen bis zu Herz-Kreislaufbeschwerden.

Ein bewegendes KonzeptNeuere Studien aus Australien und aus Schweden zeigen, dass selbst regelmäßiger

Ausgleichssport nicht mehr hilft, wenn im Beruf der dauerhafte Bewegungsmangel

dominiert. Denn um den Zellstoffwechsel zu stimulieren und den Körper fit zu

halten, braucht es vor allem kleine, vielfältige und häufig ausgeführte Bewegungen.

Andere Studien zum Lernverhalten von Kindern und von Senioren hatten zudem

nachgewiesen, dass es bei Bewegungsfragen nicht nur um körperliche Gesundheit,

sondern auch um mentale Fitness geht. Deshalb hat der Büromöbelspezialist Wilkhahn

in Kooperation mit dem Zentrum für Gesundheit ein neuartiges Bewegungskonzept

für Bürostühle entwickelt, die sogenannte Trimension®. Erstmalig im Bürostuhl ON

eingesetzt fördert sie das natürliche, dreidimensionale Bewegungssitzen bei gleichzeitig

sicherer Abstützung, um den Körper zu aktivieren ohne ihn zu ermüden.

Klare VerbesserungEine erste Laborstudie hatte bereits bestätigt, dass ON den Körperkompetenzen ent-

spricht und gesunde Bewegungsreize setzt. Jetzt hat das Zentrum für Gesundheit die

Auswirkungen auf Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit im Büroalltag untersucht.

Die Studie wurde mit 80 Probanden im Bürokomplex einer Versicherung über zwölf

Wochen durchgeführt. Die Versuchsgruppe arbeitete nach Studienbeginn auf Büros-

tühlen der Modellreihe ON, die Kontrollgruppe auf ihren gewohnten, konventionellen

Bürostühlen. Zur Bestimmung von Konzentrationsfähigkeit und subjektivem Wohl-

befinden wurden anerkannte, wissenschaftlich standardisierte Tests und Fragebögen

eingesetzt. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die Konzentrationsleistung der „ON-Grup-

pe“ hatte sich bereits nach drei Monaten deutlich verbessert, während die Kontroll-

gruppe auf dem Niveau verblieb, das beide Gruppen zu Beginn der Studie erzielt hat-

ten. – Und fast zwei Drittel aus der ON-Gruppe gaben an, dass sich ihr Wohlbefinden

durch den Stuhl verbessert habe!

FazitMehr Bewegung am Schreibtisch erhält nicht nur gesund sondern rechnet sich schon

nach kurzer Zeit!

Mehr Informationen unter: www.wilkhahn.ch/on

50

40

30

20

10

0

60

70

80

90

100

Konzentrationshomogenität

38.3

74.0

38.5

49.6

Konzentrationsgenauigkeit

55.2

87.3

48.8

67.5

Konzentrationsleistung

22.3

49.5

20.4

23.2

Interventionsgruppe: 1. Messung mit Bestandsstühlen,

2. Messung nach 11 Wochen Nutzung der ON- Stühle

Kontrollgruppe: 1. und 2. Messung

mit Nutzung der Bestandsstühle

Studie dreidimensionales Bewegungssitzen: Sämtliche Parameter haben sich in der ON-Gruppe (grün) signifikant verbessert. Die Studien können unter [email protected] angefordert werden.

1. Messung

2. Messung

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Prof Ingo Froböse: Gerade beim Sitzen sollten vielfältige Bewegungsreize gesetzt werden, die Körper und Geist aktivieren.

78 000 Stunden Sitzzeit addieren sich im Laufe eines Bürolebens. Die Folgen: Kopf- und

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4 · Juni 2012

newsEinE ThEMEnZEiTunG von MEDiAPlAnET

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Die herausforderungMitarbeitende sind heute einer rasanten Entwicklung der Arbeitswelt ausgesetzt: immer mehr in weniger Zeit tun, dauern-de Verfügbarkeit und Reorganisationen. Zugleich steigen ihre eigenen Erwartun-gen an gute, erfüllende Arbeitsbedingun-gen, die noch genügend Platz für Familie und Freizeit lassen. Kein leichter Balance-akt für Betriebe, die im starken Wettbe-werb auf hoch motivierte, engagierte und kundenorientierte Mitarbeitende ange-wiesen sind.

massnahmen des BGmAngesichts dieser Herausforderungen bieten Betriebe heute zunehmend ein-

zelne Massnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) an, die sowohl beim Mitarbeitenden (Ver-halten) als auch beim Betrieb (Verhält-nisse) ansetzen können. Sehr verbreitet sind Absenz- und Case Management Systeme, die bei häufigen oder langen Fehlzeiten die Rückkehr an den Arbeits-platz unterstützen. Der gesetzlich gefor-derte Arbeitssicherheits- und Gesund-heitsschutz ist in der Regel ebenfalls gut etabliert. Einige Betriebe bieten dar-über hinaus Gesundheitskurse oder Fit-nessabos an. Das grösste Potential be-steht aber an der Basis der Pyramide, wo es darum geht, die Arbeitsbedingungen für die gesamte Belegschaft so zu ver-bessern, dass sie sich nicht schädigend, sondern möglichst positiv auf die Ge-sundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden auswirken.

Die internationale Forschung zeigt, dass dabei Belastungen bei der Arbeit wie Zeitdruck oder Unterbrechungen, durch Ressourcen wie genügend Ent-scheidungsspielräumen oder mehr Anerkennung ausgeglichen werden können. Eine gross angelegte Schwei-zer Studie zur Stressprävention in Be-trieben (SWiNG) zeigte, dass ein gutes Ressourcen-Belastungsverhältnis mit deutlich weniger Krankheitssympto-men und Absenzen, mit erhöhtem En-gagement und Arbeitsleistung einher geht.

BGm als optimierungsprozessBetriebe sollten also sowohl aus ethi-scher wie ökonomischer Sicht regel-mässig überprüfen, wie ihre Mitarbei-tenden Ressourcen und Belastungen

bei der Arbeit wahrnehmen. Hier empfiehlt sich eine Analyse, die auf ei-nem BGM-Cockpit basiert. Dieses zeigt die Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen und den zentra-len Ergebnissen Gesundheit und Per-formance des BGM auf. Damit der Be-trieb den konkreten Handlungsbedarf kennen lernt, wird das Cockpit mit Kennzahlen aus einer breiten Mitar-beiterbefragung gefüllt. Auf dieser Ba-sis können Führungskräfte nach ei-nem vorbereitenden Training mit ihren Teams Lösungen erarbeiten, wie sie gezielt unnötige Belastungen re-duzieren und v. a. die Ressourcen stär-ken können. Dieses Vorgehen führt re-gelmässig zu Verbesserung der Arbeitsgestaltung, der Geschäftspro-zesse, der Kommunikation unterein-ander sowie mit Kunden.

längerfristiger mehrwert für den BetriebDieser Optimierungsprozess mit Ein-bezug unterschiedlicher Perspektiven im Betrieb packt akute Probleme bei ihren Wurzeln an und entlastet so direkt die Mitarbeitenden. Er hilft gleichzeitig, künftig besser mit der zunehmenden Komplexität in der Wirtschaftswelt umzugehen und auf neue Herausforderungen mit Innova-tionen zu reagieren. Und schliesslich steigt die mitarbeiterorientierte Un-ternehmenskultur, die nachweislich ca. 30 Prozent der Performance eines Betriebs ausmacht.

PD Dr. Dr. GeorG Bauer

[email protected]

Denken sie BeWUssT UnD hanDeln sie

enTschlossen

1Tipp

betrieblicheS geSundheitSmanagement

pD Dr. Dr. Georg Bauerleiter Abteilung Ge-sundheitsforschung und Betriebliches Ge-sundheitsmanagement (BGM) des instituts für Sozial- und Präventiv-medizin, universität Zü-rich und ETh Zürich

■■ Schnelllebig, komplex, entgrenzt: Die Arbeitswelt hat sich in den letz-ten Jahren stark gewandelt. längst genügt es nicht mehr, mit dem Ar-beitsschutz die physische Gesund-heit zu erhalten. Die psychische Gesundheit und ein gutes soziales umfeld sind heute ebenso wichtig für den einzelnen Mitarbeitenden und den unternehmenserfolg. hier setzt das Betriebliche Gesundheits-management an. Am meisten pro-fitieren Betriebe, wenn sie BGM in den Betriebsalltag und in die Kultur integrieren.

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Juni 2012 · 5EinE ThEMEnZEiTunG von MEDiAPlAnET

Wiedererlangt:

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Führend in Psychiatrie

und Psychotherapie

Der Arbeitstag eines durchschnittli-chen Westeuropäers beginnt noch im Bett, wenn er nach dem Aufwachen nach seinem Smartphone greift und zum ersten Mal seine E-Mails abruft. Sein Mittagessen nimmt er irgendwo im Stehen ein, und die Freizeit beschneidet er, wo er nur kann, da er um seinen Job fürchtet. Dabei wäre er besser beraten, sich um seine Gesundheit zu fürchten.

Irgendwann droht ihm ein Burn-out. Gemäss der Schweizer Invalidenversiche-rung sind psychische Erkrankungen der häufigste Grund für Langzeitabsenzen. Die daraus folgenden Kosten für den Ar-beitgeber und die Sozialversicherungen sind immens: eine permanente Erwerbs-unfähigkeit kann mehrere Millionen Franken kosten. Die grosse Frage lautet: Wie lassen sich solche Fälle vermeiden?

mit Äpfeln ist es nicht getanDie Antwort heisst BGM – betriebliches Gesundheitsmanagement. Meist wird da-bei in Massnahmen investiert, die auf der Hand liegen, wie Vergünstigungen für Fit-nesscenter, Apfeltage und dergleichen. Wie sich die Menschen bewegen und er-nähren, ist zweifelsohne relevant für ihre Gesundheit. Hat es aber auch einen Ein-fluss auf deren Leistungsfähigkeit?

Der Einfluss von Risikofaktoren auf die Leistungsfähigkeit lässt sich durch Analysen, die auch die betriebswirt-schaftliche Seite einbeziehen, exakt identifizieren. Nebst psychischen Belas-

tungen sind es oft Führungsthemen und die Organisationskultur, die die Leistungsfähigkeit des einzelnen Mitar-beiters stark beeinflussen. Ernährung und Bewegung werden bei dieser Be-trachtungsweise häufig als irrelevant identifiziert.

roi von über 200 prozentEs lohnt sich also, gezielt in Bereiche zu investieren, die sich als kostentreibend ausweisen. Die 2008 durchgeführte Na-tionale Suisse-Studie belegt eine Reduk-tion der Absenzen (unproduktive Abwe-senheit) und des Präsentismus (unproduktive Anwesenheit) um 10 Pro-zent, wodurch die Firma 1,3 Millionen Franken in einem Jahr einsparte – was einem Return on Investment von über 200 Prozent entsprach – und dies nach nur einem Jahr gezielten BGMs.

Direkte ansprache steigert den effektSind darüber hinaus nicht nur die Mass-nahmen gezielt, sondern werden auch direkt die gefährdeten Mitarbeiter ange-sprochen, lassen sich die Ergebnisse noch wesentlich verbessern. Pro Mitar-beiter können so schon im ersten Jahr 20 000 Franken eingespart werden, was in der Wirtschaft zurecht als «Quick-win» bezeichnet wird.

Gesundheitsmanagement, das sauber geplant und umgesetzt wird, ist daher um ein Vielfaches wirksamer als Mass-nahmen, die impulsiv, nach Gutdünken und Giesskannenprinzip angeboten werden. Letztlich ist es auch die ver-nünftige, messbare Art von BGM, die in der Lage ist, das Top-Management von seiner Sinnhaftigkeit zu überzeugen.

Gezielt zu wirtschaftlichem nutzen

MicHelle HoFMann, DiPl. natW. etH

sanDro cornella, lic. rer. PuBl. HsG,

MBa stanForD

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Die moderne arbeitswelt ver-langt von den Beteiligten viel ab: ständige erreichbarkeit und leistungsdruck zehren an den kräften der mitarbei-ter. es ist an den arbeitgebern, diese kräfte zu erhalten und durch kluges Gesundheitsma-nagement einen return on in-vestment zu erzielen.

michelle hofmann, dipl. natw. eThKey Account Manager «betriebliches Gesundheitsmanage-ment», Makora AG

sandro cornella, lic. rer. publ. hsG, mBa stanfordGeschäftsführer, Makora AG

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Wer einen Blick in unser sehr komplexes Gesundheitswesen wagt, stellt sehr schnell fest, dass Prävention noch ein ech-tes Waisenkind ist. Es gibt es irgendwo nur am Rande. Fakt ist, dass das ganze Krank-heitswesen der Schweiz 60 Milliarden kostet. Was wir verursachen, müssen wir bezahlen. Wenn ich sage, dass wir wohl lo-cker 10 Prozent der Kosten einsparen könnten, wenn nicht die Krankheit, son-dern die Gesundheit besser organisiert wäre, dann ernte ich schnell breite Zu-stimmung. Rund um das Auto tun wir ge-nau das mit dem TCS, ACS und VCS. Stellen Sie sich vor, wir hätten dank eines TCS im Gesundheitswesen bezahlbare Kranken-kassenprämien. Wichtig zu wissen ist, dass Gesundheit zuerst ein ganz grosses Geschenk ist. Nicht umsonst sagt man, wer gesund ist, hat 1000 Wünsche und wer krank ist, der hat nur einen Wunsch. Tun wir das, was Krankheiten verhindert, dann verhindern wir Kosten.

Auf der politischen Ebene ist das Prä-ventionsgesetz sehr umstritten. Um-stritten, weil man Angst vor dem Dik-tat, der Bevormundung von oben hat. Die Kritiker sagen klar, dass die Eigen-verantwortung von unten stimmen muss. Genau das kann ein gutes Prä-ventionsgesetz garantieren. Dem Schweizer KMU-Verband ist es ein ho-hes Anliegen, dass wir echte Gesund-heitsförderung am Arbeitsplatz und darüber hinaus unterstützen. Gesunde Mitarbeiter sind leistungsfähige Mit-arbeiter. Es ist wichtig, gute Beispiele zu suchen. Da wo die Schaffenskraft der KMU’s gefördert wird, ist ein Prä-ventionsgesetz ein Segen für uns alle.

AuSBliCK

Präventionsgesetz in entscheidender Phase

■■ Das präventionsgesetz, Bevormundung oder der ansatz für wieder be-zahlbare krankenkassen prämien?

JoseF rotHenFluH

[email protected]

Josef rothenfluhPräsident Schweizer KMu-verband

Wir unterstützen Pilotbetriebe, welche ihr bestehendes BGM verbessern oder neu mit BGM beginnen möchten. Ziel des Pilotprojekts ist, BGM noch besser in den Unter-nehmensalltag zu integrieren und wirksamer zu machen. Zielgruppe sind mittlere und grosse Betriebe oder einzelne Einheiten davon. Ein möglicher Schwerpunkt ist der besse-re Umgang mit Work-Life Balance in Betrieben.Sie profitieren von unserer langjährigen BGM-Beratungser-fahrung, aktuellsten Praxistools, fundierter Evaluation so-wie von persönlichem Erfahrungsaustausch mit den ande-ren Pilotbetrieben. Das Projekt wird finanziell unterstützt durch den Lotteriefonds des Kantons Zürich.

Weitere Informationen: Alice Inauen Lehner | Abteilung Gesundheitsforschung und Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) der Universität und ETH Zürich | Telefon: 044 634 48 15 [email protected] | www.poh.ethz.ch

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BasisDas Verhalten von mitarbeiter und arbeitgeber wie auch das Verhältnis zueinander sind Grundlagen des BGm.GraFik: Poh-uZh/eth

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6 · Juni 2012 EinE ThEmEnzEiTung von mEdiaplanET

newsseTZen sie

sich Ziele, Die sie Wirklich erreichen möchTen

2Tipp

■■ mobbing am Arbeitsplatz kann auf Dauer krank machen, sagt der mediziner martin E. keck. Betroffene sollten sich frühzeitig an ihre vorge­setzten wenden. Beide Seiten müss­ten die Gefährdung ernst nehmen.

Feinde anzugreifen, ist in der Tierwelt verbreitet und überlebenswichtig. Auch Menschen tun es manchmal, um ihren eigenen Status zu sichern, wenn auch subtiler. Wird eine Person am Arbeitsplatz von einem oder meh-reren Mitarbeitern gezielt, systema-tisch und über längere Zeit schikaniert und ausgegrenzt, ist das Mobbing. Dies kann von der Verweigerung von Kom-munikation bis zu sexueller Belästi-gung oder dem Verbreiten von Un-wahrheiten im Internet gehen.

mobbing ist DauerstressGenerell kann es jeden treffen. Jünge-re Arbeitnehmer unter 30 Jahren oder ältere Arbeitnehmer über 50 seien am häufigsten betroffen, sagt Martin E. Keck. «Gefährdet sind auch Mitarbei-ter, welche auffallen – sei es durch überdurchschnittliche Leistungen, Engagement oder einfach durch ihr Äusseres», fügt der Ärztliche Direktor und Chefarzt Privatstationen der Clie-na Privatklinik Schlössli sowie For-schungsgruppenleiter am Zentrum für Neurowissenschaften Zürich der Universität und ETH hinzu.

Die Ausgrenzungen und Schikanen seien meist sehr verletzend. Sie führ-ten zu Gefühlen der Ohnmacht, des Ausgeliefertseins, der Enttäuschung oder Aggression – generell zu chroni-schem Stress, erklärt Keck. «Das Stress-hormonsystem kann nicht mehr zur Ruhe kommen. Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwitzen oder Ma-gen-Darm-Beschwerden, Konzentrati-onssstörungen bis hin zur schweren Depression mit Selbstmordgedanken können die Folge sein.»

Das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchenGerade der unkontrollierbare, dau-erhafte Stress, wie er bei Mobbing-betroffenen auftaucht, sei eine der Hauptursachen für Burnout, der Vorstufe der Stress- oder Erschöp-fungsdepression. Damit es erst gar nicht erst so weit kommt, müssten Betroffene, auch wenn es sehr schwer sei, Mut aufbringen, um ihre Vorgesetzten frühzeitig um Hilfe zu bitten, rät Keck. «Diese werden häu-fig nicht oder zu spät informiert», sagt er. «Die Situation muss von bei-den Seiten ernstgenommen werden. Psychotherapeutisches Coaching und Stressbewältigungstraining kann Hilfe zur Selbsthilfe sein.»

GEfährDunG

mobbing früh ernst nehmen

Martina GyGer

[email protected]

Es liegt im Interesse jeden Unterneh-mens, seinen Mitarbeitenden den grösstmöglichen Sicherheits- und Ge-sundheitsschutz zu bieten, denn die Ausfallkosten sind hoch. Der Arbeit-geber ist gesetzlich verpflichtet, Mass-nahmen zu treffen, die notwendig und den gegebenen Verhältnissen an-gemessen sind. Um die entsprechen-den risikogerechten Schritte umzu-setzen, (wie zum Beispiel Schutzmassnahmen), soll systema-

tisch untersucht werden, welche Si-cherheits- und Gesundheitsrisiken im Unternehmen vorliegen.

schutz am arbeitsplatzIm Rahmen der Arbeitssicherheit wollen sicherheitswidrige Zustände und Verhaltensweisen minimiert oder gar ausgeschaltet werden. Dies kann durch das Verhindern der Gefahr für den Mitarbeitenden erreicht wer-den. Hier kommen unter anderem die technischen Schutzmassnahmen ins Spiel. «Ein Unternehmen kann seine Mitarbeitenden mit Schutzausrüs-tungen wie Partikelmasken, mit Mas-ken zum Schutz vor Gasen, Dämpfen, mit Gebläse- und Druckluft-Atem-schutz schützen. Hinzu kommen der passive und aktive Gehörschutz, Kopf-, Gesichts- und Augenschutz so-wie Schutzbekleidung, und ausser-dem Reflexmaterialien», erklärt Roger Ernst, Sales und Marketing Manager 3M Arbeits- und Personenschutz. Ge-mäss Roger Ernst haben es Verant-wortliche für Arbeitssicherheit leich-

ter, wenn ihre Beschäftigten die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) verstehen und akzeptieren. Die Wirk-samkeit der Persönlichen Schutzaus-rüstung stehe und falle mit dieser Tra-ge-Akzeptanz, so Ernst weiter. Diese positiv zu beeinflussen, sei eine per-manente Herausforderung im be-trieblichen Alltag.

atemschutzBeim Atemschutz geht es darum, dass am Arbeitsplatz die Atemluft frei von gesundheitsschädlichen Stoffen ist. Um dieses Schutzziel zu erreichen, müssen geeignete Atemschutzgeräte eingesetzt werden. Denn deren Benut-zung bedeutet für die Träger grund-sätzlich eine zusätzliche körperliche und psychische Belastung. «Wieder steht das Ziel des bestmöglichen Tra-gekomforts im Vordergrund. Das stö-rende Beschlagen von Brillen oder Au-genschutz soll durch Siegelpunkte und Ausatmungsventile an der Mas-kenoberseite, die den Luftstrom aus-führen, verhindert werden. Nicht ver-

gessen werden darf, dass die Geräteträger theoretisch und prak-tisch ausgebildet und unterwiesen werden müssen», betont Roger Ernst, Spezialist der 3M in der Schweiz.

GehörschutzLärm ist im gewerblichen Umfeld ei-ne der grössten Belastungen und Lärmschwerhörigkeit ist das daraus folgende Berufskrankheitsbild. Um dies zu verhindern, muss der optimale Gehörschutz eingesetzt werden. Die anatomische Beschaffenheit jedes Ohres ist einzigartig. Da liegt es nahe, dass der optimale Gehörschutz für je-den Träger individuell ausgewählt werden muss. «Für einen höchstmög-lichen Tragekomfort überzeugt ein angepasster Gehörschutz. Damit er die versprochene Schutzfunktion un-eingeschränkt erfüllt, muss er richtig sitzen», führt Roger Ernst, abschlie-ssend aus.

schutz am arbeitsplatz

BarBara rüttiMann

[email protected]

■■ frage: Welches Ziel steht bei den Schutzmassnahmen zur verhinderung von Gefahren für die Mitarbeitenden im vordergrund?

■■ antwort: nebst der Wahl der geeigneten Schutzmassnahme und -ausrüstung ist es essenziell, dass der Beschäftigte die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) versteht und akzeptiert. So kommt in diesem Zusam-menhang dem Tragekomfort einer Ausrüstung eine enorme Bedeutung zu.

sicherheiT: mögliche Verletzungen müssen mit der richtigen ausstattung minimiert werden. Foto: ShutterStock

Intensivseminar Verhandlungskompetenz: Bessere Verhandlungsergebnisse erzielen6. bis 7. September 2012, Hotel Hirschen, Wildhaus

CAS Lehrgang Konfliktlösung in Unternehmen und VerwaltungOktober 2012 bis Juni 2013, 17 Tage in 5 Modulen

CAS Lehrgang Human Resources: Recht und GesprächsführungMai 2013 bis März 2014, 17 Tage in 5 Modulen · Infoabende in Zürich und St.Gallen

Weiterführende Informationen: www.irp.unisg.ch

Tel. +41 (0)71 224 24 24 [email protected]

Bildquelle: Gerd Altmann/all-silhouettes.com/pixelio.de

anzeiGe

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Juni 2012 · 7EinE ThEmEnzEiTung von mEdiaplanET

news

bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung, Abteilung Schulung, CH-3011 BernTel. +41 31 390 22 59/61, [email protected], www.bfu.ch

In den meisten Betrieben sind die Absenzen durch Nichtberufsunfälle häufi ger als die-jenigen durch Arbeitsunfälle. Es liegt daher im Interesse der Betriebe, sich auch für die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden in der Freizeit einzusetzen. Nicht zuletzt, weil diese Un-fälle hohe Kosten verursachen.

• Sie erhalten von uns jederzeit Einsatzmittel zu unseren aktuellen Kampagnen.

• Abonnieren Sie unseren monatlichen elektronischen Newsletter mit konkreten Tipps und leiten Sie diesen an Ihre Mitarbeitenden weiter.

• Wir kommen auch gerne in Ihren Betrieb und sensibilisieren Ihre Belegschaft vor Ort für die von Ihnen gewünschten Themen.

• Und wenn Sie verantwortliche Personen für Sicherheit und Gesundheit haben, die sich auch in der Prävention von Freizeitunfällen weiterbilden wollen: Wir haben ein breites Schulungs- und Beratungsangebot.

Fragen Sie also nicht Ihren Arzt oder Apotheker, fragen Sie uns.

NBU-Prävention zahlt sich aus

anzeiGe

RiSiKo

neue Gefahren am arbeitsplatz

arbeitszeitenIm Arbeitsgesetz sind die Leitplan-ken für gesundheitlich verträgliche Arbeits- und Ruhezeiten festgelegt. Durch eine wachsende Flexibilisie-rung der Arbeitszeiten zusammen mit der Tendenz, Arbeitszeiten nicht mehr zu erfassen, werden diese Leit-planken immer brüchiger. Ausser-dem arbeitet eine wachsende An-zahl von Arbeitnehmenden nicht mehr in einem Normalarbeitsver-hältnis, sondern zum Beispiel in der Scheinselbstständigkeit oder in projektbezogenen Anstellungen, so dass das Arbeitsgesetz nicht mehr für sie anwendbar ist.

muskel-skelett-erkrankungenBildschirmarbeit ist bekannterwei-se mit Bewegungsmangel und oft mit einer nicht ergonomischen kör-perlichen Zwangshaltung verbun-den. Die Folgen sind vielfältig und reichen von Nacken-, Kopf- und Rü-ckenschmerzen bis zu Schulter- und Armproblemen. Psychische Belas-tungen wie Zeitdruck verstärken diese Symptome noch.

psychische BelastungenVon den 13 067 Schweizer IV-Neu-rentnern des Jahres 2002 erhielten 48 Prozent eine Rente wegen psychi-scher Leiden. Die drei Probleme Mobbing, Stress und Burnout schei-nen in der modernen Arbeitswelt allgegenwärtig und sind sicher eine der Ursachen für das Ansteigen psy-chischer Leiden. Alle Abschätzun-gen der volkswirtschaftlichen Fol-gen zeigen sehr hohe Kosten, so dass es dringend und lohnend ist, Mass-nahmen dagegen zu ergreifen.

Weitere risikenStichwortartig seien noch folgende verstärkt auftretende Risiken ge-nannt: Kundengewalt, thermisches Unbehagen und ungesunde Ess- und Trinkgewohnheiten im Büro-alltag.

massnahmenDie wichtigsten Massnahmen gegen die aufgeführten Gefahren der mo-dernen Arbeitswelt sind Teil einer neuen Arbeitsorganisation, die von den Vorgesetzten ausgehenden prä-ventiven Gesundheitsschutz bein-haltet. Auch eine ergonomisch sinn-volle Einrichtung der Arbeitsplätze und alternative Büroarbeitsplatz-konzepte (zum Beispiel Sitz- Stehti-sche) sind zur Vorbeugung von Muskel-Skelett-Erkrankungen not-wendig.

Dr. Peter Meier

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1

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3

reagieren■■ situation überblicken und Selbstschutz gewährleisten.■■ patient ansprechen, berühren | Keine Reaktion | Patient bewusstlos■■ atmung kontrollieren | Patient atmet | stabile Seitenlage | Tel. 144 | Atmet nicht | Tel. 144 | Reanimation

einschätzen■■ Verdacht auf herzinfarkt oder Hirnschlag | Tel. 144 | Patient beruhigen■■ Verdacht auf Vergiftung | Tel. 145 (Toxikologisches Zentrum)■■ Verbrennungen | Kühlen mit Wasser (Zimmertemperatur) | evtl. Tel. 144■■ Wundversorgung | Verschmutzte Wunden unter Wasser abspülen | Desinfizieren | Verbinden

Evtl. ärztliche Behandlung oder | und Tetanusimpfung■■ hitzschlag | Sonnenstich | Patient in Schatten bringen | Kalte Umschläge | Trinken lassen

Bedenken■■ Gesunder menschenverstand■■ Bei Zweifel | Tel. 144

WAS tun in nOtfAllSituAtiOnEn Am ArBEitSPlAtZ

ersTe hilfeüberlegtes handeln ist das a und o, um den Verletzten sicher zu versorgen.Foto: ShutterStock

Die flexibilisierung der arbeitszeiten, neue physische risiken, mobbing, stress und Burnout, falsche ernährung sowie übergriffe am arbeitsplatz gehören zu den Topposi-tionen auf einer rangliste der neuen Gefahren am arbeitsplatz.

Das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) engagiert sich für gute Rahmenbedingungen für Unternehmen und Arbeitnehmende im Kanton Zürich. Seit dem Jahr 2009 wurde für die 800 Mitarbeiten-den des Amtes ein systematisches Betriebliches Gesundheits-management (BGM) mit dem Ziel eingeführt, gesunde Arbeits-platzbedingungen zu schaffen und das Gesundheitsverhalten der Mitarbeitenden positiv zu beeinflussen. Wichtig dabei ist die Einbindung des BGM in die Führungskräfteentwicklung. Alle Führungskräfte werden zum Thema BGM und Anwesenheits-management geschult. Spezifische Kampagnen zu den Themen Ergonomie, Bewegung und Fitness wurden von den Beschäftig-ten sehr positiv bewertet. Alle BGM-Massnahmen werden mit einer Erfolgskontrolle über definierte Kenngrössen evaluiert. Das BGM im AWA ist kein einmaliges Prestigeprojekt, sondern ein fester Bestandteil der Personalpolitik und soll langfristig die Gesundheit der Beschäftigten stärken und für das Amt einen wirtschaftlichen Nutzen erbringen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement in einem Zürcher Amt

PUBLIREPORTAGE

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8 · Juni 2012 EinE ThEmEnzEiTung von mEdiaplanET

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rudolf Wötzel ■■ Er kam als Bank­

manager an seine Grenzen. 2006 kündigte er und lief zu fuss über die Al­pen. in seinem Buch (,«Über die Berge zu mir selbst») reflek­tiert er über seinen Weg in ein selbst­bestimmtes leben. heute führt er eine Berghütte (Gemsli) und gibt seine Erfahrungen in vorträgen und Seminaren weiter.

Viele Unternehmen setzen enorme finanzielle Ressourcen ein, um an «Top Talents» heranzukommen. Oft entstehen bei diesen Mitarbeitenden Verhaltensmuster, die eine nachhaltige Karriere behindern: sie wollen die erwartungen erfüllen und bloss keine fehler machen. Eigene Interessen, Talente und Bedürfnisse verschwinden – sie werden zu «insecure outperformers».

■■ Was stimmt zwischen Unter-nehmen und arbeitnehmer nicht, dass es zu psychischen und physischen problemen kommt?Ihre Frage suggeriert eine Hypothese, die ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann: Es besteht tatsächlich eine unheilvolle Dy-namik zwischen Firma und Mitarbeiter. Was am Anfang eines Arbeitsverhältnisses mit viel Optimismus und Freude beginnt, kann im gegenseitigen Frust enden. Wie in vielen Beziehungen führt wenig zu viel: So ist der Start mit viel Kraft und Enthusias-mus verbunden. Der anfänglichen Begeiste-rung folgt die Routine; die ersten destrukti-ven Verhaltensmuster schleichen sich ein.

■■ Wie kommt es ihrer meinung nach dazu? Es gibt keinen wahren «Schuldigen». Beide Seiten tragen durch falsche Erwartungen und Verhaltensweisen zur gegenseitigen Entfremdung bei. Dem Unternehmen fehlt das Interesse oder die Fähigkeit, den Mitar-beitenden in seinen Potenzialen zu fördern. Umgekehrt ist der Mitarbeitende oft über-angepasst. In seinem Streben nach «oben»

ist er sich seiner eigenen Ziele oder Fähig-keiten zu wenig bewusst.

■■ an welchem punkt haben sie gemerkt, dass ihre symptome auf Burnout hinweisen?Es ist nicht so, dass man mit einer Checkliste herumläuft und irgendwann feststellt: Burn-out! Das ist das Tückische an der Sache: Man nimmt zwar eine Verschlechterung der allge-meinen psychischen und physischen Verfas-sung wahr, ordnet dies jedoch unter der Rub-rik «das muss wohl so sein» ein. Im Rückblick stelle ich fest: Symptome wie Erschöpfung, nächtliche Panikattacken, schwaches Im-munsystem, Versagensängste häuften sich. Bis ich am Punkt angekommen war, an dem ich feststellte, «so geht es nicht weiter».

■■ Wie gestaltete sich früher ihr Tagesablauf?Kein Tag verlief wie ein anderer. Oft ging ich um vier Uhr morgens aus dem Haus, nahm den ersten Flieger, um dann mit der letzten Maschine um Mitternacht nach Hause zu-rück zu kehren. Inhaltlich spannendes und abwechslungsreiches Projektmanagement. Zur Belastung wurde aber nicht die absolu-te Arbeitszeit, sondern der Kontrollverlust über die eigene Lebenszeit.

■■ Warum haben sie sich ent-schlossen, ein halbes Jahr ohne Telefon oder laptop durch die Berge zu reisen?Über die Jahre hinweg habe ich eine stän-dige innere Unruhe und Rastlosigkeit kul-tiviert. Neben gesundheitlichen Proble-men fühlte ich mich wie vom eigenen Körper abgekoppelt. Ich entwickelte ein tiefes Bedürfnis nach Ruhe und Abgeschie-denheit. Es entstand der Wunsch, zu mei-nen «Wurzeln» zurück zu kehren. Ich woll-te in einen täglichen Fluss des Wanderns eintauchen und entschied mich, einer Route zu folgen, die ich selbst entworfen hatte: Von Salzburg nach Nizza, dem Hauptkamm der Alpen entlang. Und dies ohne Hilfsmittel und zu Fuss. Ich erlebte einen Tagesablauf, der diametral anders war als mein früheres Leben. Vor fünf Jah-ren unternahm ich meine Reise; seitdem bin ich von sämtlichen, zum Teil chroni-schen Erkrankungen geheilt.

■■ Wo sehen sie – jetzt – die probleme in Unternehmen?Moderne, rein monetär ausgerichtete Moti-vations- und Anreizsysteme gehen an den wahren Bedürfnissen der Führungskräfte vorbei. Menschen suchen Anerkennung,

Aufmerksamkeit, Sicherheit, Sinn und per-sönliches Wachstum. Vergleichbar mit der Kindererziehung: Es ist anstrengend und kostet Zeit, sich mit Kindern auseinander-zusetzen, ihnen zuzuhören. Die Versuchung liegt nahe, sich durch materielle Zuwen-dungen «freizukaufen». So ist es auch in Un-ternehmen: Üppige materielle Kompensa-tion statt inhaltlicher Förderung und Gestaltung individueller Karrieren.

■■ Wo liegen die fehler eines jeden individuums als arbeitnehmer?Insbesondere am Beginn einer Karriere können Verhaltensmuster entstehen, die eine nachhaltige Karriere behindern: Alles richtig und fehlerfrei machen und die Er-wartungen erfüllen zu wollen. Mir er-scheint es wichtig, sich von diesen Verhal-tensmustern zu lösen. Stattdessen sollten sich die Betroffenen fragen, über welche Stärken sie verfügen, was sie gut und gerne machen und vor allem, wo ihre eigene Gren-ze liegt. So ist jeder selbst gefordert, sich in diesem Bewusstsein konstruktiv im Unter-nehmen zu positionieren.

Burnout: strategie aus der Krise

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Juni 2012 · 9EinE ThEmEnzEiTung von mEdiaplanET

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10 · Juni 2012 EinE ThEmEnzEiTung von mEdiaplanET

Psychische Erkrankungen von Arbeit-nehmern werden für Unternehmen zu-nehmend zu einem Problem – nicht zu-letzt einem wirtschaftlichen. Wichtig ist es daher, Probleme frühzeitig zu erken-nen und geeignete Massnahmen zu er-greifen. Dr. med. Stephan Trier, M.H.A., Ärztlicher Direktor der Privatklinik Aa-dorf erklärt, wodurch sich ein abzeich-nendes Burnout ausmachen lässt: «Die drei zentralen Merkmale sind: Anhalten-

de emotionale Erschöpfung mit dem Ge-fühl der Überforderung. Der Wechsel von einem idealisierten Verhältnis zur Arbeit hin zu einer Distanzierung und die ver-ringerte Arbeitsleistung.»

perfektionismus und pflichtgefühl stellt risiko darGross ist das Risiko für Perfektionisten mit einem übermässigen Pflichtgefühl. Heute weiss man zudem, dass das Burn-out in allen Berufsgruppen vorkommen kann, auch bei der familiären Kranken-pflege. Dazu Dr. Trier: «Essenziell ist, dass der Betroffene keinen negativen Stress erlebt. Ein gesundes Gleichge-wicht zwischen Arbeit und Privatleben, die aktive Pflege der partnerschaftli-chen, familiären und sozialen Kontakte kann einem Burnout vorbeugen.»

In den vergangenen Jahren hat die Kom-plexität der Arbeitsaufgaben generell zuge-nommen. «Daher sollten Arbeitgeber in der Burnout-Prävention aktiver werden. Es sollten Gratifikationsbedingungen ge-schaffen werden, die Zufriedenheit för-dern. Dann spielt das Arbeitsklima eine ganz entscheidende Rolle: Der zwischen-

menschliche Umgang sollte von Echtheit, Wertschätzung, Wärme und Zugänglich-keit geprägt sein», erläutert Stephan Trier.

rasche hilfe ist wichtigWenn sich eine psychische Krise ent-wickelt, sollte nicht gewartet werden, bis diese akut ist. Je nach Betrieb und Arbeitsklima kann sich der Betroffene an den Vorgesetzten, den Betriebspsy-chologen oder den Betriebsarzt wen-den. Bei ausgeprägtem Burnout lohnt es sich, rasch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dazu Dr. Trier: «Die stationäre Behandlung in einem Kompetenzzentrum für Burnout bringt den Vorteil, dass der Betroffene aus dem für ihn belastenden Umfeld herausgenommen werden kann und dass die Behandlung umfassender und intensiver als ambulant erfolgt.» Zudem besteht die Chance, mit der nö-tigen Zeit und Sorgfalt den Wiederein-stieg in die berufliche Tätigkeit zu pla-nen und zu unterstützen.

■■ Wie zeigen sich psychische probleme am arbeitsplatz?Das ist sehr unterschiedlich und geht von unzuverlässigem Arbeitsverhalten und Absenzen bis hin zu zahlreichen Über-stunden ohne ersichtliche Leistung. Fast immer jedoch zeigen sich die Probleme im zwischenmenschlichen Kontakt zu Vorgesetzten und Arbeitskollegen.

Der Umgang mit den betroffenen Mit-arbeitern gestaltet sich schwierig, sie isolieren sich, sind launisch oder befol-gen die Anweisungen nicht.

■■ Wie gehen Vorgesetzte mit psychisch belasteten mitar-beitern um?Die meisten Vorgesetzten sind sehr be-müht. Anhand einer Befragung unter 1,055 Vorgesetzten und Personalverant-wortlichen, welche das Bundesamt für Sozialversicherungen in der Region Ba-sel durchgeführt hat, lässt sich das gut erkennen. Vorgesetzte versuchen durchschnittlich drei Jahre lang, die

Problemsituation zu lösen. Erst dann folgt meist die Kündigung. Diese liegt dann nicht am Desinteresse der Vorge-setzten, sondern ihrer Überforderung.

■■ Was können Vorgesetzte und personalverantwortliche tun, um solche mitarbeiter besser zu führen?Wichtig ist zu merken, dass man nicht mehr weiterkommt. Dann sollte näm-lich externe Hilfe in Anspruch genom-men werden. Dies kann so aussehen, dass der Mitarbeiter aufgefordert wird, sich in ärztliche Behandlung zu bege-ben. Aber auch die Verantwortlichen

selbst, sollten professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Das schafft die notwendige Distanz. Hilfe leisten hier übrigens auch die kantonalen Stellen der Invalidenversicherung.

arbeitsklima spielt entscheidende rolle

vorgesetzte wollen helfen

BUrnoUTmitarbeiter sollten sich verstanden und aufgenommen fühlen statt einem ständigen Gefühlschaos ausgesetzt zu sein.Foto: ShutterStock

Jens Henseler

[email protected]

Jens Henseler

[email protected]

■■ frage: Können Arbeitgeber mit geeigneten Massnahmen das Risi-ko eines Burnouts bei ihren Mitar-beitern vermindern?

■■ antwort: Ja, indem sie bei-spielsweise die Zufriedenheit der Mitarbeiter fördern und ein positives Arbeitsklima schaffen.

immer mehr Menschen leiden unter den Folgen psychischer Probleme. na-türlich auch am Arbeitsplatz. Wie vor-gesetzte mit diesem Problem umgehen sollten, erläutert niklas Baer von der Psychiatrie Baselland.

■■ Der Begriff «Burnout» (engl. to burn out: ausbrennen) wurde 1974 vom amerikanischen Psychoanalyti­ker herbert freudenberger erstmals verwendet.

■■ Gemäss dem Bericht «Psychi­sche Gesundheit in der Schweiz, monitoring 2012» des Schweizeri­schen Gesundheitsobservatoriums Obsan liegt die Zahl der psychisch stark belasteten Schweizer bei über 300 000.

■■ fast 42 prozent der Erwerbstä­tigen geben an, bei der Arbeit hoher psychischer Belastung ausgesetzt zu sein.

fActS

! mehr informationen im internet:

www.swissburnout.chwww.burnout­institut.euwww.burnout­info.ch

niklas Baerleiter der fachstel­le für Psychiatrische rehabilitation, Psychiatrie Baselland

Dr. med. stephan Trier, m.h.a.ärztlicher Direktor der Privatklinik Aadorf

insPiration

Marco Meier

[email protected]

Was heisst «richtig sitzen»?Jeder Mensch weiss, wie man rich-tig sitzt, doch kaum jemand tut es. Weshalb empfinden viele die richti-ge Sitzhaltung als unbequem? Das Sitzen ist, so wie jede andere Ar-beitshaltung, ein Prozess. Bei der Ar-beit ist man dauernd in Bewegung, so dass die richtige Haltung nicht mehr als eine Momentaufnahme ist. Dieser Prozess verläuft für jeden Menschen anders und hängt von seinen individuellen physiologi-schen und psychologischen Bedin-gungen ab. Wer also sein Vertrauen in diese Prozesskompetenz verloren hat, wird sich mit den Anleitungen der Ergonomen abmühen und nur schwer eine nachhaltige Verbesse-rung seiner Befindlichkeit finden.

Wenn beispielsweise ein Mitar-beiter unter Rückenbeschwerden leidet, kann man nicht wissen, ob seine Beschwerden auf ungenügen-des Mobiliar, eine schlechte Hal-tung, Stress oder ein belastendes Be-triebsklima zurückzuführen sind. Man weiss aber, dass er seine Selbst-wirksamkeit zur Wiedererlangung seines Wohlbefindens verloren hat.

Wenn nun die Ergonomiebera-tung neben der fachlichen Unter-stützung auf Selbstwirksamkeit fokussiert, die bisherigen Lösungs-versuche des Mitarbeiters respek-tiert und weiterentwickelt sowie sei-ne Selbstwahrnehmung trainiert, wird dieser wieder Vertrauen in sei-ne Problemlösungskompetenzen finden. Nicht nur das: Seine wieder-gewonnene Selbstwirksamkeit wird ihm auch bei künftigen Herausforde-rungen helfen und seine Abhängig-keit von externer Unterstützung ver-ringern.

Gewinn für alle BeteiligteDer Fokus auf die Selbstwirksam-keit der Mitarbeitenden verbes-sert die Qualität der Ergonomiebe-ratung. Widerstände werden abgebaut, die Angebote kommen besser an, Erfolge sind nachhalti-ger. Die Mitarbeitenden werden als Partner in die Projekte einge-bunden und gewinnen so das Ver-trauen, ihr Wohlbefinden leichter in eigener Kompetenz zu erhalten und zu verbessern.

Nicht zuletzt sprechen auch wirt-schaftliche Gründe dafür: Da beste-hende Lösungsansätze aufgenom-men und weiterentwickelt werden, müssen nicht komplett neue Ver-haltensweisen eingeübt werden, und die Effizienz der Beratung wird erheblich gesteigert.

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selbstwirksamkeit – der schlüssel zu nachhaltiger ergonomieberatung

■■ Wer unter gesundheitlichen Problemen am Arbeitsplatz lei-det, hat seine Selbstwirksamkeit, die handlungsfähigkeit zur Wie-derherstellung seines Wohlbe-findens, verloren. Mit einer res-sourcenorientierten Ergonomie-beratung, welche die bisherigen lösungsansätze der Mitarbeiten-den aufnimmt, wird die Selbst-wirksamkeit wieder hergestellt und der selbstbestimmte um-gang mit dem Arbeitsplatz ge-fördert.

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konrad WiesendangermSc, Ergonomie­berater und coach, G.P.c. Partners Gmbh

Page 11: BetrieBliches GesundheitsmanaGement 5doc.mediaplanet.com/all_projects/10497.pdf · BetrieBliches GesundheitsmanaGement Wirtschaftlichkeit Messbarkeit von BGM in Zahlen Prävention

Juni 2012 · 11EinE ThEmEnzEiTung von mEdiaplanET

news

■■ frau fankhauser Vogel, können sie kurz erklären, was unter Betrieblichem Gesundheitsmanagement zu verstehen ist? Eine einheitliche Definition von BGM existiert nicht. Meist werden darunter isolierte Massnahmen im Sinne der Ge-sundheitsförderung verstanden. Ent-scheidend ist der Begriff ‹Management›. Ein Apfeltag oder der Aufruf zum Trep-pensteigen in einem Betrieb ist zwar sinnvoll und gut, entspricht aber keinem systematisierten BGM. Ausschlaggebend für eine nachhaltige Wirkung ist die Im-plementierung von BGM auf allen Unter-nehmensebenen und der Wille der Unter-nehmensleitung, die Gesundheit und somit die Leistungsfähigkeit der Mitar-beitenden ins Zentrum zu stellen.

■■ können sie das konkreter ausführen? In einem Unternehmen müssen die Be-lastungsfaktoren analysiert und the-matisiert werden. Damit man nicht nur einzelne Symptome bekämpft, sind Ge-sundheitsaspekte in den Bereichen Ausbildung, Führung, Personalent-wicklung verbindlich und strategisch zu verankern. Ein Beispiel: ein Betrieb erkennt, dass immer wieder Mitarbei-tende ausfallen. Dies, weil sie vielleicht überlastet sind oder Spannungen im zwischenmenschlichen Bereich vorlie-gen. Das führt oft dazu, dass das Be-

triebsklima subjektiv als schlecht emp-funden wird. Die Analyse würde weiter ergeben, dass im Betrieb unklare Zu-ständigkeiten bestehen, und dass zu wenig offen kommuniziert wird. Für ei-ne längerfristige Verbesserung nützt es wenig, lediglich auf der Massnahmen-Ebene zu agieren und die Mitarbeiten-den zu motivieren, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Es bedarf der Analy-se der Belastungen sowie der Definition konkreter Ziele und Massnahmen.

■■ Das klingt alles wunderbar. Betriebe haben jedoch meist

operativ andere probleme, als sich um die Gesundheit ihrer mitarbeitenden zu kümmern. Das ist richtig und absolut zu respek-tieren. Das Ziel einer Firma kann ja nicht BGM sein. Genau deshalb ist es wichtig, dass man die Verantwortli-chen eines Unternehmens einbezieht und konkrete Anknüpfungspunkte sucht. BGM bedeutet letztendlich Un-ternehmensentwicklung und geht oft mit der Veränderung von unterneh-menskulturellen Aspekten einher. Und nochmals, BGM hat nichts mit ‹Wellness› oder sonstigen ‹Wohlfühl›-Aktivitäten zu tun, wie man fälschli-cherweise oft meint.

■■ Das präventionsgesetz steht vor der Tür. Wie stehen sie dazu? Grundlegend entscheidet die Politik da-rüber, ob man hierzu gesetzliche Rah-menbedingungen definieren will oder nicht. Eigentlich ist noch mehr Regula-tion fragwürdig. Zwang führt nicht un-bedingt dazu, dass man nachhaltige Programme in den Betrieben umsetzt.

■■ Wo stellen sie in der praxis die grössten schwierigkeiten in betrieblichen Gesundheits-fragen fest? Das ist je nach Unternehmen unter-schiedlich. Oft wollen Manager oder auch Patrons alles bis ins kleinste Detail ‹messen› und rasche Resultate erzielen, was auch absolut verständlich und legi-tim ist. Man muss jedoch die Konzepti-on von BGM und auch die Messungsart

gemeinsam festlegen. BGM bedingt ei-ne aktive Auseinandersetzung mit kon-kreten Fragestellungen. Hier sehen wir die Herausforderung, den Nutzen von BGM als langfristige Investition aufzu-zeigen, realistische Ziele zu definieren und nicht zu rasch zu viel zu wollen.

■■ mit welchen Themen se-hen sich Unternehmen in den nächsten Jahren überwie-gend konfrontiert? Stress und Druck am Arbeitsplatz blei-ben aufgrund einer dynamisierten und verdichteten Arbeitswelt sicherlich ein Dauerbrenner, was auch die anhaltende Burnout-Diskussion zeigt. Demografi-sche Veränderungen erfordern zudem einen Perspektivenwechsel in der be-trieblichen Personalpolitik. Stichwort hierzu ist das «Generationenmanage-ment». Obwohl diese Entwicklungen längst bekannt sind, unternehmen Be-triebe erstaunlicherweise nicht mehr in dieser Hinsicht. Es ist kein Versagen des Einzelnen, wenn mit zunehmender Lebensdauer die Leistungsfähigkeit partiell abnimmt. Vielmehr müsste ein gesundes Altern im Unternehmen ge-fördert werden, um die Leistungs- und Einsatzfähigkeit sowie das wertvolle Know-how der Mitarbeitenden zu er-halten. Durch rechtzeitiges Intervenie-ren könnte man so manchen Burnout-Fall vermeiden. Das hat viel mit Systematik, Führung und Kommunika-tion zu tun, eben mit Management.

Gesundheit als langfristige firmeninvestition

catHerina BernascHina

[email protected]

Betriebliches Gesundheitsma-nagement (BGM) ist aufgrund von Themen wie Stress, Burnout etc. in aller Munde. Doris Fankhauser vo-gel, leiterin vivit – Kompetenzzen-trum für Gesundheit und Präven-tion der CSS versicherung, erklärt das Konzept von BGM und nennt die wichtigsten Faktoren für dessen erfolgreiche Einbindung in Firmenstrukturen.

nachhalTiGkeiT: angefangen bei der analyse entwickelt sich BGm mit dem richtigen management zur grundlegenden Unternehmenskultur. Foto: ShutterStcok

anzeiGe

Doris fankhauser Vogelleiterin vivit Dipl. Sozialarbeiterin fh / mBA luzern

30 Tage Krankheit sind genug.

Länger als einen Monat oder immer wieder krank? Dann ist es Zeit für ein Gespräch mit den Spezialisten Ihrer IV-Stelle. Wir beraten Arbeitgeber und Mitarbeitende bei allen Fragen zu Arbeitsplatzerhaltung und -anpassung, zu Umschulung oder Job Coaching bei psychischen Problemen. Unsere Hotline hilft weiter: 044 448 58 58. www.svazurich.ch

Damit aus Krankheit nicht Invalidität wird.

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12 · Juni 2012 EinE ThEmEnzEiTung von mEdiaplanET

insPiration

Stress, als persönlich bedeutsamer, unangenehm erlebter Ungleichge-wichtszustand zwischen den Anfor-derungen und eigenen Handlungs-möglichkeiten, kann über längere Zeit anhaltend zu Gesundheitsrisi-ken führen:

■■ physisch: Verspannungen, Kopf-schmerzen, Herz-Kreislaufprobleme, Schlafstörungen

■■ psychisch: Gefühl der Überforde-rung, Gereiztheit, Nervosität, Selbst-zweifel, Angstzustände

■■ Verhalten: Vergesslichkeit, Unkon-zentriertheit, Entscheidungsprobleme

Gestresste Mitarbeitende gefährden al-so nicht nur Ihre Gesundheit, sie stellen auch ein Risiko für das Unternehmen dar, indem Vergesslichkeit, Unkonzent-riertheit oder Entscheidungsprobleme die Unternehmensleistung gefährden.

stresspräventionErfolgreiche Stressprävention ist ein zentrales Anliegen eines Betriebli-chen Gesundheitsmanagements. Ba-sierend auf einer Analyse (zum Beispiel Mitarbeiterbefragung, Ge-sundheitszirkel) werden geeignete Massnahmen zur Reduktion der Be-lastungen und zur Stärkung der Res-sourcen umgesetzt. Dabei werden mehrere Ansätze unterschieden:

■■ instrumentelle stressbewälti-gung – Reduktion äusserer Belastun-gen und Anforderungen:

■■ organisatorische Verbesse-rungen (Aufgabenverteilung, Ablauf-planung, ...)

■■ fachliche kompetenzen erwei-tern (Information, kollegialer Aus-tausch, ...)

■■ persönliche arbeitsorganisa-tion optimieren (Prioritäten setzen, realistische Zeitplanung, ...)

■■ sozialkommunikative kompe-tenzen entwickeln (Grenzen setzen, Unterstützung suchen, ...)

■■ kognitive stressbewältigung - Abbau stresserzeugender Einstellun-gen und Bewertungen:

■■ perfektionistische Leistungsan-sprüche überprüfen

■■ schwierigkeiten als Herausfor-derung sehen

■■ Wahrung von innerer Distanz zu alltäglichen Aufgaben

■■ sich ab positiven Resultaten freuen

■■ Unangenehme Gefühle oder Är-ger loslassen

■■ stressreaktionen – Erhaltung der eigene Belastbarkeit durch Abbau der Erregung

■■ regelmässige entspannung und Bewegung, gesunde Ernährung

■■ sozialer kontakt, Hobbys und Freizeitaktivitäten pflegen

■■ Jeden Tag bewusst geniessen

■■ ausreichend schlafen

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stress erfolgreich reduzieren

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rund ein Drittel der schweizer erwerbsbevölkerung fühlt sich häufig oder sehr häufig ge-stresst bei der arbeit (staats-sekretariat für Wirtschaft se-co: stressstudie 2010). im Vergleich zum Jahr 2000 sind damit rund 30 prozent mehr erwerbstätige chronisch ge-stresst.

anzeiGe

Das Thema Betriebliche Gesundheits-förderung brennt. Was ist sinnvoll und verursacht nicht nur Kosten? Die Anfor-derungen an den Menschen von heute sind enorm geworden. Umso wichtiger sind Pausen und Erholung.

entspannungYoga in der Firma eignet sich sehr gut, um sich im Laufe des Tages einen Mo-

ment der Ruhe zu gönnen. In den Kursen kommen Yoga Lehrer in die Unterneh-mung. Das bedeutet für die Mitarbeiter ein Minimum an zeitlichem Aufwand und für die Firma eine höhere Produkti-vität mit weniger Fehlzeiten.

«Die Teilnehmer der Kurse erfahren, wie sie körperliche und seelische Signale in Stresssituationen wahrnehmen kön-nen. Sie lernen, sich zu entspannen und neue Kraft zu schöpfen und verbessern dadurch ihre Leistungs- und Konzentra-tionsfähigkeit.», erklärt Nja Stubbe, Ha-tha Yoga Schule, die sich Schweiz weit auf Business Yoga spezialisiert hat.

TherapieEin ganz neuer Ansatz kommt mit dem Medical Point, ein Therapie- und Be-handlungsraum der in Firmen instal-

liert wird. Mitarbeiter werden aufge-klärt und können frühzeitig Störungen selbstständig behandeln. Es kommt erst gar nicht zu Krankheiten. «Ziel ist es, das Absenzen und Care Management zu optimieren. Eine Firma kann unter an-derem die Kranktage 21 bis 37 Prozent senken» so Thomas Boll, ArcheusMed.

UmsetzungAufklärung sei das Eine, sind sich beide Spezialisten einig. Doch es geht auch da-rum, dass der Arbeitgeber den Rahmen schafft. Der Mitarbeiter kann sich das Wissen aneignen und ist in der Lage und bereit, seine Gesundheit zu pflegen. Gewinnen können dabei beide Seiten.

Gesundheitliche Präventionsmöglichkeiten am arbeitsplatz

MaxiMilian Weiss

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■■ Erfolgreiche unternehmen brauchen gesunde Menschen und gesunde Menschen verhelfen unternehmen zum Erfolg. Die Ge-sundheitsförderung am Arbeits-platz gehört heute zu einer verantwortungsbewussten unter-nehmung, die der Gesundheit ihrer Mitarbeiter Rechnung trägt.

erfolG: Gesundheitsförderung am arbeitsplatz führt nicht nur das Unternehmen zum erfolg, sondern auch jeden einzelnen mitarbeiter. Foto: ShutterStock

robin frickerB.Sc. fhnW Angewandter Psychologie

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EinE ThEmEnzEiTung von mEdiaplanET Juni 2012 · 13

insPiration

life Balance: ein steter Balanceakt

die rolle des checkup im Betrieblichen Gesundheitsmanagement

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■■ Warum haben immer mehr Berufstätige mühe, ihr leben ausgewogen zu gestalten?Ich sehe drei Hauptursachen: der ge-sellschaftliche Wandel, die steigende Produktivität und Erreichbarkeit im Beruf sowie zu hohe Erwartungen der Berufstätigen.

■■ Viele Berufstätige arbeiten bis spätabends und scheinen gar keine Zeit zu haben, sich regelmässig zu erholen?Ja, bei einer Wochenarbeitszeit von 50 bis 70 Stunden wird die Life Balance schon arg strapaziert. Noch schwieri-ger wird es, wenn die Vorgesetzten, die so arbeiten, dasselbe von den Mitar-beitern erwarten.

■■ Bestimmt also der chef beziehungsweise der arbeitgeber die life Balance?Nein, das sehe ich schon in der Verantwor-tung jedes Einzelnen. Aber es gibt er-schwerende Rahmenbedingungen, wie etwa eine zu hohe Arbeitsbelastung oder zu wenig Mitsprache und Wertschätzung. Es ist Aufgabe der Unternehmen, Struktu-ren zu schaffen, die gesundheitsfördernd sind und eine ausgewogene Life Balance zulassen. Doch die Verantwortung für die Life Balance liegt bei jedem Einzelnen.

■■ Was tun, wenn die Balance aus dem ruder läuft?Entscheidend ist, dass wir es ernst neh-men, wenn unsere Balance über längere Zeit unausgeglichen ist. Wichtig ist, dass wir lernen, mit Misserfolgen und

Belastungen umzugehen sowie zu hohe Erwartungen an uns selbst, andere und das Leben loszulassen.

■■ so liegt alle Verantwortung bei einem selbst?Eine gute Life Balance entsteht meist nicht von selbst. Wir müssen dafür sorgen, denn wir können ja weder den Chef noch die Firma ändern, auch wenn diese es einem schwer machen, eine gute Balance zu haben. Grund-sätzlich gilt für alle mit hohen Belas-tungen: Je mehr Leistung, desto mehr Erholung.

■■ Und wie tun wir das konkret? Jeder auf seine Weise und in dem wir die richtigen Fragen stellen: Was möchteich verändern? Was möchte

ich verlassen beziehungsweise ver-meiden? Was möchte ich akzeptieren? Statt sich zu fragen, warum die Balan-ce schlecht ist, fragen wir uns besser: Was gibt mir wirklich Energie? Was möchte ich verbessern? Und was oder wer hilft mir dabei?

■■ Werden die chefs und Unternehmen in Zukunft von ihren mitarbeitern nicht noch mehr verlangen?Das bezweifle ich. Viele Unternehmen haben erkannt, dass gezielte Investiti-onen in die Gesundheit und Leistungs-fähigkeit der Mitarbeitenden zu besse-ren Resultaten führen und zudem topqualifizierte Leute anziehen.

■■ Das Betriebliche Gesund-heitsmanagement (BGm) ist heute in der schweiz kein fremdwort mehr. mehr denn je investieren firmen in den Bereich arbeitsplatzsicherheit und Gesundheitsschutz, sorgen für ein angenehmes arbeitskli-ma, bieten Unterstützung bei sozialen und psychischen prob-lemen und vielem mehr. Gleich-zeitig aber soll mit immer we-niger mitarbeitern ein höherer output erwirtschaftet werden.

Mitarbeiter klagen, nur noch an Zahlen gemessen zu werden und einen grossen Leistungsdruck zu spüren. Jeder ist er-setzbar: «Wenn ich’s nicht schaffe, dann ist gleich ein anderer zur Stelle.» Aber wann fängt es an, meiner Gesundheit zu schaden? Wer kann das beurteilen? Will ich’s überhaupt wissen? Die Dunkelziffer

für Antidepressiva und aufputschende Medikamente bis hin zu Drogen ist hoch, die der zerbrochenen Beziehungen we-gen zu hoher Arbeitsbelastung auch.

Welches ist die rolle des individuellen Gesundheits-checks im BGm? Die Betriebliche Gesundheitsförderung thematisiert die Bedingungen am Ar-beitsplatz und deren gesundheitliche Auswirkungen auf die Person. Der Checkup hingegen setzt beim Individu-um selber an und stellt den Mitarbei-tenden in den Mittelpunkt. Ein ergono-

misch eingerichteter Arbeitsplatz zum Beispiel bringt nichts, wenn die Person, die daran arbeitet, krank ist.

Unsere Statistiken, die wir seit 12 Jah-ren führen, sprechen eine klare Sprache: Zwischen dem 40. und dem 50. Lebens-jahr passiert in der Gesundheit viel. Män-ner, die jünger als 40-jährig sind, haben im Durchschnitt weniger als einen ge-sundheitlich relevanten Risikofaktor (zu hoher Blutdruck, hohe Cholesterinwer-te, Rauchen, Bewegungsmangel, Diabe-tes Typ ll, zu hoher Bauchumfang). Im Al-ter von 45 Jahren finden wir aber bereits bei 75 Prozent der Männer mehr als einen Risikofaktor und mit 50 Jahren sind es dann bei 72 Prozent schon 2 bis 5 relevan-te Risikofaktoren, die teils bereits mit Medikamenten behandelt werden müs-sen. Hätten rechtzeitig durch eine gute Beratung darauf hingewiesen und ent-sprechende Massnahmen besprochen und umgesetzt werden können, würde

die Person mit 50 Jahren höchstwahr-scheinlich gesundheitlich besser daste-hen als mit 40 Jahren.

Leider ist es den meisten Personen nicht bewusst, dass sie ihre eigene Ge-sundheit grösstenteils selber steuern können.

analyse und massnahmenSinn und Zweck des Checkups ist, jeder Person eine seriöse Analyse ihrer Gesund-heit zu erstellen und in einem anschlie-ssenden persönlichen Gespräch aufzuzei-gen, wie sie ihre Ressourcen am effizientesten zum Wohle einer optima-len Lebensqualität einsetzen kann.

Bei solchen Checkups sind neben dem Fachwissen vor allem die empa-thischen Fähigkeiten einer Fachper-son wichtig für die erfolgreiche Umsetzung der besprochenen Mass-nahmen. Dazu ist ein Umdenken notwendig: Bis heute wurde in der

klassischen Medizin nur nach den krankmachenden (Risiko)Faktoren gesucht und diese dann behandelt. Neuere Erkenntnisse zeigen aber, dass es für die zukünftige Gesundheit einer Person mindestens so wichtig ist, auch deren individuelle Ressourcen zu fördern. Was hält eine Person ge-sund? Nicht nur: Was macht sie krank? Klar, dass das Entdecken dieser Ressourcen nicht in einem 5-minüti-gen Gespräch möglich ist. Dieser im Fachausdruck salutogenetischen Denkweise haben wir uns verschrie-ben. Die meisten Leute wissen ja sehr gut, was gesund wäre. Die Kunst ist es nun, dass sie dieses Wissen auch um-setzen, sonst ist’s vergebene Liebes-müh, wie man so schön sagt, und Geld und Zeit nicht wert.

HansPeter Kälin

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DorotHee ulricH

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Beschleunigung, konstante Erreich-barkeit, veränderte Rollen und Ar-beitsmodelle, höhere Mobilität und Flexibilität machen es schwer, eine ausgewogene life Balance zu ha-ben. Der Coach von Führungskräf-ten und Spitzensportlern, Markus Renevey, berät seit zehn Jahren or-ganisationen in der betrieblichen Gesundheitsförderung. Ausserdem coacht er Führungskräfte in ge-sundheitsorientierter leistungsent-wicklung und deren life Balance.

Dorothee Ulrichmaster of Public health, uni Zürich/Bern/Basel, Geschäftsführerin checkup center Zürich

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markus reneveyBetriebsökonom fh, coach mAS und geschäftsführender Partner von the talk company Gmbh

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14 · Juni 2012 EinE ThEmEnzEiTung von mEdiaplanET

sTressmit den richtigen massnahmen hat jeder von uns weniger stress am arbeitsplatz.Foto: ShutterStock

Unternehmen sind dem stress und dessen folgen nicht wehrlos ausgeliefert: Eine Studie von Gesundheitsförderung Schweiz und dem Schweizerischen Versicherungsverband in acht Schweizer Grossbetrieben belegt, dass Präventionsmassnahmen bei jedem vierten Arbeitnehmenden klare Wirkung zeigen – der Stresslevel sinkt, die Produktivität steigt.

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stressprävention wirkts

tress und andauernde Belastungen sind Teil der Realität in Schwei-zer Unternehmen – mit negativen Folgen für Be-triebe und Mitarbeiten-de. Ein im Jahr 2008 von

Gesundheitsförderung Schweiz und dem Schweizerischen Versicherungsverband initiierte Pilotprojekt SWiNG – der Name steht für Stressmanagement, Wirkung und Nutzen betrieblicher Gesundheits-förderung – zeigt, dass sich Stresspräven-tionsmassnahmen für Unternehmen auszahlen.

stress schadet UnternehmenDie Auswertung von SWiNG belegt, dass Personen mit einem hohen Stresslevel um bis zu 10 Prozent weni-ger produktiv sind als Mitarbeitende mit einer ausgeglichenen Belastung. Dieser Produktivitätsunterschied kostet Unternehmen bares Geld: In den untersuchten Betrieben bis zu 8000 Franken pro Jahr und betroffe-

nem Mitarbeitenden. Durch die wirk-same Intervention hingegen konnte die Anzahl der Fehltage bei den Perso-nen mit der höchsten Stressbelastung um 1,7 Tage pro Jahr und Mitarbeiten-den gesenkt werden. Dies entspricht bei den Pilot-Betrieben einer durch-schnittlichen Einsparung von CHF 600 pro Mitarbeitenden und Jahr. Aber auch der einzelne Betroffene leidet unter der Belastungssituation: So wä-ren 20 Prozent der am meisten ge-stressten Mitarbeitenden bereit, auf durchschnittlich 530 Franken Lohn im Monat zu verzichten, um weniger Stress zu haben.

Das Kosten-Nutzen-Verhältnis der ge-testeten Massnahmen fällt positiv aus: Bereits nach fünf Jahren konnte der Re-turn-on-Investment erreicht werden.

Detail-analyse mit dem «s-Tool»Für die detaillierte Analyse der Belas-tungssituation im Unternehmen wur-de mit dem S-Tool ein einfaches aber aussagekräftiges Online-Befragungsin-

strument entwickelt. Die Auswertung gibt einen detaillierten Einblick in die Stressverteilung im Betrieb und identi-fiziert frühzeitig sogenannte Stress-Hot-Spots. Der Fragebogen wird online von allen Mitarbeitenden ausgefüllt und jeder Teilnehmer erhält unmittel-bar im Anschluss an die Befragung eine Auswertung der persönlichen Belas-tungssituation. Dies ermöglicht geziel-te Interventionen zur Stress-Bekämp-fung und -Prävention.

Wirksame massnahmenEin zentrales Element der Stressprä-vention ist die Schulung der Füh-rungskräfte. Sie arbeiten direkt mit den Teams zusammen und müssen er-kennen, wann ihre Mitarbeitenden unter Stress leiden und durch einen offenen Umgang dazu beitragen, dass das Thema Stress enttabuisiert wird. Als ebenfalls erfolgreich haben sich individuelle Stressmanagement-Kur-se für die Mitarbeitenden und Füh-rungskräfte erwiesen.

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■■ Welche entwicklung hat das Betriebliche Ge-sundheitsmanagement in den vergangenen Jahren erfahren?Es gibt immer mehr Akteure in der Schweiz, die sich für BGM einsetzen: z.B. Gesundheitsförderung Schweiz, Versicherungen, Beauftragte einzel-ner Kantone, das SECO, Hochschulen und private Anbieter. Grössere Unter-nehmen haben mehr BGM-Massnah-men umgesetzt als kleinere Betriebe. Studien zufolge führen aber nach zwei Jahren nur die Hälfte der Betrie-be ihre ursprünglich initiierten Mass-nahmen zur Gesundheitsförderung noch durch. Der Grund dafür ist, dass diese strategisch und strukturell im Betrieb nicht verankert werden.

■■ Welche rolle spielt Weiterbildung im Bereich Betriebliches Gesund-heitsmanagement?Es besteht ein grosser Bedarf an gut ausgebildeten Fachleuten im Be-reich des betrieblichen Gesund-heitsmanagement. Die Tätigkeit im Bereich BGM erfordert ein grosses Wissen zum Thema Arbeit und Ge-sundheit, Kenntnisse von Analyse-methoden, Projektmanagement, Organisationsentwicklung und ei-ne hohe Beratungskompetenz.

■■ sind Wirtschaftlichkeit und effektivität im rahmen einer kompletten prozessgestaltung messbar?Der ökonomische Nutzen von BGM gilt als wissenschaftlich gut belegt. Krankheitskosten und Fehlzeiten können durchschnittlich um 25 Pro-zent reduziert werden. Der so genann-te «Return on investment» liegt zwi-schen 1:3 und 1:10. Die physischen und psychsozialen Belastungen der Mitarbeiter werden gesenkt. Die Mo-tivation, Arbeitszufriedenheit und Identifikation mit dem Unterneh-men verbessern sich, wodurch letzt-lich die Produktivität erhöht wird.

■■ inwiefern ist das BGm ständigen Veränderungen unterworfen? Warum sind Weiterbildungen so wichtig?Veränderungen in Unternehmen bergen Chancen und Risiken. Durch BGM können die Risiken minimiert werden. Die Veränderungen liegen zum Beispiel im Wechsel zur Dienstleistungsgesellschaft und neuen Technologien. Durch diesen Wandel ergeben sich im BGM stän-dig neue Themen: Umgang mit Stress und Multitasking, gesund-heitsfördernde Führung oder die Früherkennung psychischer Beein-trächtigung bei Mitarbeitern und der Umgang damit.

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BGm – eine lohnende investition

Jens Henseler

[email protected]

■■ Das Betriebliche Gesund-heitsmanagement (BGM) nimmt einen immer grösseren Stellenwert in unternehmen ein. Die vorteile für Arbeitge-ber und Arbeitnehmer erläutert Dr. Sabine Deringer, Dozentin im MAS in Gesundheitsförde-rung an der Fernfachhochschule Schweiz.

sabine Deringer, Dr. phil. psycho-login fsp, dipl. physiothera-peutinfernfachhoch­schule Schweiz

Thomas mattigDirektor Gesundheitsförderung Schweiz

«Bereits nach fünf Jahren konnte der Return-on-invest-ment erreicht wer-den.»

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Mit der Geburt eines Babys beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Vieles muss die wachsende Familie unter einen Hut bringen. Eine sorgfälti-ge Planung erleichtert es den jungen Familien, das Stillen des Babys und den Berufsalltag der Mutter zu vereinbaren. Der Neuanfang am Arbeitsort verlangt Flexibili-tät, eine Portion Organisations-talent und die Unterstützung des Umfelds. Medela unterstützt Sie in dieser wichtigen Zeit. Und auch wenn die Auszeit von der Arbeits-stelle länger anhält als die Stilldauer, hilft Medela mit innovativen Produkten, wertvolle Zeit für sich selbst zu gewinnen.

Medela 2-Phasen Milchpumpen schenken Ihnen wertvolle ZeitDie leisen und effi zienten Medela Milchpumpen im handlichen und preisgekrönten Design mit 2-Phasen Expression Technologie ermöglichen es Müttern, in kürzerer Zeit mehr Milch kom-fortabel abzupumpen. Dabei imitieren die Milchpumpen den natürlichen Saugrhythmus der Babys. Medela Milchpumpen können Sie

bequem überall mitnehmen und dann einsetzen, wenn Sie ein paar Stunden ohne Ihr Baby unterwegs sind. Bei einer Medela 2-Phasen Doppel-Milchpumpe halbiert sich die Pumpdauer. Studien

zeigten, dass die Milchproduk-tion so sogar gesteigert wird.

Nach dem Abpumpen ist es wichtig, eine passende Fütterungs-lösung für Muttermilch bereit zu haben. Sie sollten bei der Wahl des Saugers darauf achten, dass ein möglichst einfacher Wechsel zwischen Brust und Fläschchen möglich ist. Dafür hat

Medela zusammen mit der Universität of Western Australia Calma entwickelt.

Calma – der einzigartige Muttermilchsauger für Ihr BabyFür eine Mutter, die auf der Suche nach einer optimalen Lösung ist, um ihrem Kind Mutter-milch zu füttern, ist Calma ideal. Calma ist für gestillte Babys der einzige Sauger, der es ihnen ermöglicht – ähnlich wie beim Stillen – zu saugen, zu schlucken und zu atmen. Ob beim Stillen oder mit Calma, das Baby muss ein Vakuum aufbauen, damit Milch fl iesst. Der Milchfl uss wird ähnlich wie beim Stillen gestoppt, sobald das Baby pausiert.

Stillen ist immer das Beste. Manchmal gibt es jedoch keine Möglichkeit, dies zu tun. Für genau diese Gelegenheiten wurde Calma

entwickelt. Das Baby erhält weiterhin Mutter-milch – auch wenn das Stillen gerade nicht möglich ist. Und mit Calma kann das Baby auch vom Papa, den Grosseltern oder dem Gotti mit Muttermilch gefüttert werden. Ganz nach dem Motto: gemeinsam Stillen!

Alle Informationen zur richtigen Wahl einer Medela 2-Phasen Milchpumpe, Calma und anderen Lösungen rund ums Stillen fi nden Sie unter www.medela.ch und www.ready-4-calma.com.

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2-Phasen Expression Technologie ermöglichen es Müttern, in kürzerer Zeit mehr Milch kom-fortabel abzupumpen. Dabei imitieren die Milchpumpen den natürlichen Saugrhythmus der Babys. Medela Milchpumpen können Sie

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Stillen und Arbeiten

PuBlirePortaGe

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