Betriebliches Gesundheitsmanagement: Wie und wo setzt ... · Betriebliches Gesundheitsmanagement...
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Betriebliches
Gesundheitsmanagement:
Wie und wo setzt
Prävention ein?
Andrea Fritzsche Unternehmensbereich Betriebliches
Gesundheitsmanagement
AOK – Die Gesundheitskasse
für Niedersachsen
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Verdeckte Fehlzeiten
Sichtbar Bewusst
~~~~ ~~~~ ~~~~ “Wasserlinie“ ~~~~ ~~~~ ~~~~ ~~~~ ~~~~ ~~~~ ~~~~ ~~~~ ~~~~ ~~~~ ~~~~ ~~~~ ~~~~
Unsichtbar Unbewusst
Bescheinigte Arbeitsunfähigkeit
Verdeckte Fehlzeiten Demotivation
Befindlichkeits-
störungen
Dienst nach
Vorschrift
Stress
Uneffektive
Arbeit
Schlechte
Qualität
Informationen
zurückhalten
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
© Juhani Ilmarinen
Grafic design Milja Ahola
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Belastung - Beanspruchung
Belastung
• Umgebungseinflüsse
• Tätigkeitsanforderungen
• Soziale Einflüsse
• Dauer der Tätigkeit
• Intensität der Tätigkeit
Folgen
Positiv
• Anregung
• Trainings-/Übungseffekte
• Lerneffekte
Negativ
• Ermüdung
• Monotonie
• Psychische Sättigung
• Stress
• Burnout
• Etc.
Individuelle Ressourcen
• Qualifikation
• Gesundheit
• Motivation
• Soziale Beziehungen
• Etc.
Beanspruchung
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Auswirkungen auf Fehlzeiten (nach Dr. Matyssek)
Schlechtes Betriebsklima
Hohe Arbeitsbelastung
Kränkendes Führungsverhalten
Individuelle Einflüsse Gesundes Führen
Spass an der Arbeit
Partizipation Außeneinflüsse (z.B. Grippe)
Individuelle Einflüsse
Außeneinflüsse
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
●Es existiert ein klarer Zusammenhang zwischen dem Verhalten von
Vorgesetzten und den Fehlzeiten von Mitarbeitern
●Führungskräfte nehmen ihren Krankenstand mit!
●Das Verhalten der Führungskraft hat Auswirkungen auf den
zwischenmenschlichen Umgang und somit auf Arbeitsklima und
Arbeitszufriedenheit
Ein paar Fakten …
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
● Miese Stimmung erklärte den Zusammenhang. Sie war das Bindeglied
zwischen schlechter Führung und Mobbing. Führte der Vorgesetzte
miserabel, war die Stimmung frostig („Die Atmosphäre ist nicht gut, die
Kollegen arbeiten nicht zusammen, ich fühle mich dem Team nicht
verbunden.“). Dieser mangelnde Teamgeist uferte schließlich darin aus,
dass sich Mitarbeiter triezten.
Laura Francioli, Paul Maurice Conway, Åse Marie Hansen, Ann-Louise Holten, Matias Brødsgaard Grynderup (University of Copenhagen), Roger Persson (University of Lund), Eva Gemzøe Mikkelsen
(CRECEA, Aarhus), Giovanni Costa (University of Milan) & Annie Høgh (University of Copenhagen). (2015). Quality of Leadership and Workplace Bullying: The Mediating Role of Social Community at Work
in a Two-Year Follow-Up
Eine Studie aus Kopenhagen….
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
● Schlechte Führung bedingte Mobbing. Mitarbeiter, die eine geringe
Führungsqualität feststellten („Mein unmittelbarer Vorgesetzter sorgt nicht
dafür, dass sich Mitarbeiter weiterentwickeln können, achtet nicht auf
Arbeitszufriedenheit, organisiert die Arbeit schlecht und löst nicht
besonders gut Konflikte.“), klagten zwei Jahre später über mehr Mobbing
im Unternehmen (z.B. „Alle Kollegen hören auf, sich zu unterhalten, wenn
ich in den Raum komme.“). Durch die zeitversetzte Befragung ließ sich
damit sagen: Schlechte Führung war eine Ursache dafür, dass sich
Mitarbeiter schikanierten.
… und die Frage von Vorgesetztenverhalten
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Laura Francioli, Paul Maurice Conway, Åse Marie Hansen, Ann-Louise Holten, Matias Brødsgaard Grynderup (University of Copenhagen), Roger Persson (University of Lund), Eva Gemzøe
Mikkelsen (CRECEA, Aarhus), Giovanni Costa (University of Milan) & Annie Høgh (University of Copenhagen). (2015). Quality of Leadership and Workplace Bullying: The Mediating Role of Social
Community at Work in a Two-Year Follow-Up
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Führungsaufgabe (nach Prof. Nieder)
Führung
Produktivität Arbeitszufriedenheit/Anwes
enheit
Sachaufgabe Beziehungsaufgabe
= „Kümmern“
+
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Gesundheitsgerecht führen
Gesundheit = Beschwerdefreiheit + Arbeitsfreude + Arbeitsstolz (Motivation)
Arbeitsfreude (Begeisterung) fördern durch
Wertschätzung
(anspruchsvolle Aufgaben, Informationen
weitergeben
Verantwortungsübergabe, Lob…
… faire Kritik )
Gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen
Arbeitsschutz
Angemessene Arbeitszeiten
Störungsfreie Arbeitsorganisation
Abbau von [körperlichen] Belastungen
Gutes Klima
Vermeidung von Überforderung
Inhalte aus dem Projekt
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● Hierarchie und Kräfteungleichgewicht: Mobbing tritt besonders häufig
in solchen Unternehmen auf, in denen Dominanz und Machtunterschiede
vorherrschen. Der Betroffene hat den Eindruck, er könne sich gegen
ungerechtes oder ausgrenzendes Verhalten von Vorgesetzten nicht
wehren. Auch eine fehlende Konfliktkultur begünstigt Mobbing.
● Führungsstil und Sanktionsrisiko: Manchmal kann aus einem Konflikt
zwischen zwei Beschäftigten Mobbing werden, weil derjenige, der sich mit
Intrigen und Ausgrenzung durchzusetzen versucht, kaum Sanktionen zu
befürchten hat. Das kann der Fall sein, wenn Unternehmensleitung und
Führungskräfte selbst einen antisozialen und ausgrenzenden Führungsstil
vorleben.
Mobbing entsteht besonders, wenn
11 https://www.bgw-online.de/DE/Arbeitssicherheit-Gesundheitsschutz/Psyche-und-Gesundheit/Hintergrundinfos-psy-Belastungen/Mobbing/Mobbing_node.html
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● Defizite in der Organisationsgestaltung: Unklare Arbeitsanweisungen,
fehlender Einfluss auf die Gestaltung der Arbeitsabläufe, aber auch ein
Mangel an Handlungsspielraum können leicht zu Frust, Reibereien und
Konflikten führen. https://www.bgw-online.de/DE/Arbeitssicherheit-Gesundheitsschutz/Psyche-und-Gesundheit/Hintergrundinfos-psy-Belastungen/Mobbing/Mobbing_node.html
● Übertragen auf das Haus der Arbeitsfähigkeit: Tätigkeit, Organisation,
Information und Führung wirken direkt auf Werte, (Gruppen-)klima und
Kompetenz(-erleben) ein
● Entstehen hier Ungleichgewicht, Stress und Unzufriedenheit, steigt das
Risiko für Mobbing (unter anderem.)
Haus der Arbeitsfähigkeit und Mobbing
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Ansatzpunkte für die Stärkung der Mitarbeitermotivation
Von innen heraus Von außen
Interessante abwechslungsreiche Aufgaben Bezahlung
Verantwortungsreiche Aufgabe Klima
Anerkennung Gute äußere Rahmenbedingungen (Ergonomie,
Räumlichkeiten,…)
Beteiligung an Entscheidungen
Weiterbildung
Bedient Wachstumsmotive, macht glücklich
Bedient Basismotive, verhindert Unzufriedenheit
Inhalte aus dem Projekt
Von innen heraus Von außen
Interessante abwechslungsreiche Aufgaben Bezahlung
Verantwortungsreiche Aufgabe Klima
Anerkennung Gute äußere Rahmenbedingungen (Ergonomie,
Räumlichkeiten,…)
Beteiligung an Entscheidungen
Weiterbildung
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Motivation braucht positive Erlebnisse
●Will man Mitarbeiter zu besonderen Leistungen motivieren, sollte man
Bedingungen schaffen, in denen positive Gefühle wie Stolz, Begeisterung
oder Flow entwickelt werden können.
Unternehmer: Ermöglichen durch Angebote und Rahmen-bedingungen
Mitarbeiter: Ausfüllen und Angebote nutzen
Inhalte aus dem Projekt
Aus Studien zeigt sich
eindeutig: die gleichen
Themenfelder
bedienen Gesundheit
in der Arbeitswelt!
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Gesundheit in der Arbeitswelt
BGM
Führungs-kräfte Arbeits-/
Gesund-heits-schutz
BEM BGF
Unternehmenskultur
Personal- u. Organisationsentwicklung
Quelle: Leitfaden Prävention 2014, Seite 79.
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Verhaltensorientierte Maßnahmen
Gesundheits-
förderung:
–
Für die pers.
Gesundheit
einsetzen
Bewegung
Gesundheitstag
Entspannung Regeneration
Ernährung
Gesundheits-
Checks
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Einstiegsangebote
• INFORMATION!
• Gruppenschulungen zu Bewegung,
Stress, Ernährung, Führung, Sucht
Gesundheit und Gesundheitsverhalten
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Gesundheit und Gesundheitsverhalten des Einzelnen
oder/und des Teams oder am Thema interessierte
Beschäftigte stärken
Fehlender Einfluss auf Arbeitsverhältnisse,
Verantwortung liegt ausschließlich bei dem Einzelnen
Nachhaltigkeit?
Training:
Angebotsstruktur: Kurse der
Prävention im Betrieb oder
außerhalb (privat)
Privat:
Kostenerstattung/Angebote
Krankenkassen
Betriebliches Angebot:
Steuerfreibetrag, wenn Angebot (Konzept, Dauer, Inhalt) und Anbieter (Qualifikation) „leitfadenkonform“ sind.
Zertifikat gelten derzeit ausschließlich für Angebote in der individuellen Prävention!
Klärung Steuerfreibetrag über Steuerberatung und Finanzamt!
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Verhältnisorientierte Maßnahmen
Gesundheits-
förderung
–
Belastungen
reduzieren
Gesundheits-
förderliches
Führungs-
Verhalten
Arbeitsabläufe
optimieren
Systematische Besprechungs-
kultur
Kommu-
nikationswege
definieren
Information/
Abstimmung
zwischen
Bereichen
Einbeziehung
Entscheidungs-
findungen
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Ebenen
Verhältnisse
Vermeidbare Belastungen und
Gefährdungen abbauen
Arbeitsbezogene Ressourcen
stärken
Gesunde Verhaltensweisen am
Arbeitsplatz fördern
Zu gesunder Lebensführung
außerhalb des Betriebes motivieren
Verhalten
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Handlungsebenen des BGM
Arbeitsverhältnisse Gesundheitsverhalten
Belastungen/ Beanspruchungen Stressoren „korrektiv“
• Arbeitsunterbrechungen
• Pausen, Arbeitszeiten • Ergonomie
• Leistungsmenge, Zeitdruck
• Information …
• Abbau von Risikoverhalten
• Stressmanagement Suchtverhalten
• Zeitmanagement
• Rückengesundheit …
Ressourcen zur Bewältigung von Belastungen/ Stressoren
• Handlungsspielraum
• Gratifikation • Mitsprache
• Kooperationsklima
• Teamentwicklung …
• Einarbeitung
• Regeneration • soziale/ kommunikative
Führungskompetenz …
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Verständnis von BGM (1/2)
BGM
Führungs-
kräfte
Arbeits-/
Gesund-
heitsschutz
BEM BGF
Unternehmenskultur
Personal- u. Organisationsentwicklung
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Verständnis von BGM (2/2)
Ziele des BGM
• Steuerung und Integration betrieblicher Prozesse
• Erhaltung und Förderung
der Gesundheit, der Motivation
und des Wohlbefindens
aller Mitarbeitenden
• Führungskräfte
• Leitbild bzw. Vereinbarung
zum Thema Gesundheit/ BGM
• Strukturen, z.B. Steuergremium
• Zeitregelung
Instrumente im BGM
Team-
ebene
Persönliche Ebene
Organisationsebene
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Allgemeine Projektziele
Projekt-
ziele
Aktuelle Belastungen
für die Gesundheit
erkennen und mildern
„Belastungsabbau/
Ressourcenaufbau“
Gesundheitswissen
und -verhalten
verbessern
„Gesundheits-
förderaktionen“
Gesundheits-
management
verankern
„Strukturen aufbauen“
„Prozesse anlegen“
Erhöhung Mitarbeiterzufriedenheit – Wohlbefinden am Arbeitsplatz,
Erhalt der Arbeitsfähigkeit, Stärkung der Bindung an den Arbeitgeber (Vertrauen), Verbesserung des AG-
Images, Senkung von Fehlzeiten
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Einstiegs-Workshop / Planungsgespräch
Instrumenteneinsatz vorbereiten
Ergebnisüberprüfung, Verankerung und Projektabschluss
Mitarbeiterinformation und Ziele-Maßnahmen-Workshop
Mitarbeiterinformation
Mitarbeiterbefragung Arbeitsplatzanalyse AOK-Gesundheitsbericht sonstige Instrumente
Ergebnisbericht mit Handlungsempfehlungen
Mitarbeiterinformation
Verhältnispräventive Maßnahmen Projektsteuerung Verhaltenspräventive Maßnahmen
Steuerkreis
Steuerkreis
Steuerkreis
Arbeitsgruppen
▲ Planung
▼ Analyse
▼ Gestaltung
▼ Überprüfung, Verankerung
Steuerkreis
Steuerkreis
Steuerkreis
Steuerkreis
Arbeitsgruppen
Einführung von BGM-Projekten mit der AOK Niedersachsen
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20. März 2019 | Tagesveranstaltung “Mobbing” | Andrea Fritzsche | AOK Niedersachsen |
Einstiegsangebote
Teilprojekte
Betriebliche
Gesundheitsförderung
Betriebliches
Gesundheitsmanagement
• Nachhaltige Organisationsentwicklung &
Prozessgestaltung
• Analysegestützte Maßnahmen-
entwicklung
• AOK-Begleitung über 3 Jahre
• Gruppenschulungen zu Bewegung,
Stress, Ernährung, Führung, Sucht
• Max. 2 Maßnahmen pro Jahr
• Analysegestützte Teilprojekte z.B. zu
Bewegung/ Ergonomie, Führung etc.
Gesundheit im Unternehmen – Angebote
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Ihre Fragen beantwortet gern
Andrea Fritzsche
Am Fallersleber Tore 3-4
38100 Braunschweig
Telefon: 0531 1203 16108
Telefax: 0511 285 33 16108
Mobil: 01520 1567289
E-Mail: [email protected]
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