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Betriebliches Gesundheitsmanagement: Herausforderung Messbarkeit
Prof. Dr. Eva Bamberg
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Gliederung
1. Grundlegende Konzepte von BGM und Konsequenzen für Evaluation
2. Prozess- und Ergebnisevaluation
3. Design
4. Instrumente
5. Fazit
08.10.2014
Betriebliches Gesundheitsmanagement: Herausforderung Messbarkeit
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Gesundheit arbeitsbezogene
Belastungen und Ressourcen
personenbezogene
Risikofaktoren und Ressourcen
Bewertungs-/ Bewältigungsprozesse
Grundlegende Konzepte von BGM und Konsequenzen für Evaluation Prozess- und Ergebnis-evaluation Design Instrumente Fazit
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Grundlegende Konzepte von BGM und Konsequenzen für Evaluation Prozess- und Ergebnis-evaluation Design Instrumente Fazit
Gesundheit arbeitsbezogene
Belastungen und Ressourcen
personenbezogene
Risikofaktoren und Ressourcen
verhaltensbezogene Interventionen
verhältnisbezogene Interventionen
Bewertungs-/ Bewältigungsprozesse
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Gesundheit arbeitsbezogene
Belastungen und Ressourcen
personenbezogene
Risikofaktoren und Ressourcen
Bewertungs-/ Bewältigungsprozesse
Evaluation
Evaluation
Evaluation
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Zwischenfazit
• Bei einer Evaluation können unterschiedliche Kriterien
herangezogen werden
• Die Auswahl der Kriterien und damit auch der Methoden ist
anhängig von der spezifischen Zielvorstellung
• Es gibt nicht DIE Evaluationsmethode
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Prozessevaluation
Frage: Wie ist der Prozess zu bewerten
Was wird evaluiert?
• Der betriebliche Entscheidungsprozess
• Die Qualität der Intervention (z.B. Methoden, Trainerin)
• Die Programmreichweite
• Die Programmbestandteile
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Ergebnisevaluation
Frage: Was bewirkt die Intervention
Was wird evaluiert?
• Die Wirksamkeit
• Die Wirtschaftlichkeit
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Design der Ergebnisevaluation
• Interventions- und Kontrollgruppe
• Zuweisung der Teilnehmenden per Zufall
• Annahme: Die Einflussgrößen (bis auf Gruppe) sind gleich
verteilt
• Es lassen sich Effekte nach der Intervention und Unterschiede
zwischen den Gruppen überprüfen
• Veränderungen lassen sich dadurch auf das Programm
zurückführen
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Instrumente
Mögliche Instrumente:
• Kennzahlen
• Befragung
• Beobachtung
• Physiologische Messungen
Grad der Standardisierung unterscheidet sich in den
verschiedenen Verfahren
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Zielgruppe
Mögliche Zielgruppen:
• Direkt Beteiligte
• Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
• Führungskräfte
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ISTA: Instrument zur Stressbezogenen Arbeitsanalyse
Beispielitem Skala Handlungsspielraum
Wenn Sie Ihre Tätigkeit insgesamt betrachten, inwieweit können
Sie die Reihenfolge der Arbeitsschritte selbst festlegen?
(1= sehr wenig, 5= sehr viel)
Beispielitem Skala Zeitdruck
Wie häufig passiert es, dass Sie schneller arbeiten, als Sie es
normalerweise tun, um die Arbeit zu schaffen?
(1= sehr selten/nie, 5= sehr oft (fast ununterbrochen)
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Semmer, Zapf & Dunckel (1998)
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Irritation: Instrument zur Erfassung psychischer Beanspruchungen im Arbeitskontext
Beispiel Item Skala emotionale Irritation
Wenn ich müde von der Arbeit nach Hause komme, bin ich
ziemlich nervös.
(1= triff überhaupt nicht zu, 7= trifft fast völlig zu)
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Mohr, Rigotti & Müller (2005)
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Arbeitszufriedenheit
• Messung der globalen Arbeitszufriedenheit durch die Kunin-
Skala
z. B. mit folgendem Item:
Einmal alles zusammengenommen betrachtet: Sind Sie mit Ihrem
gegenwärtigen Arbeitsplatz im Großen und Ganzen zufrieden oder
unzufrieden?
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Kunin (1955)
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Wohlbefinden
Beispielitem des General Health Questionnaire (GHQ-12)
Alles in allem, haben Sie sich in den letzten Wochen einigermaßen
zufrieden gefühlt?
(1= nein, gar nicht, 4= viel schlechter als üblich)
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Linden, Maier, Achberger, Herr, Helmchen & Benkert (1996)
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Instrumente zur Erfassung psychischer Belastungen
• Informationen zu Verfahren finden Sie in der Toolbox der
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin:
http://www.baua.de/de/Informationen-fuer-die-
Praxis/Handlungshilfen-und-
Praxisbeispiele/Toolbox/Toolbox.html
• Wichtig: Experten hinzuziehen, damit Qualität der Verfahren
beurteilt werden kann
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Gütekriterien
• Objektivität
Unabhängigkeit der Ergebnisse
• Reliabilität
Messgenauigkeit des Verfahrens
• Validität
Gültigkeit des Verfahrens
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Beispiel I: Mobbingprävention
1. Schulungen der Führungskräfte in Konfliktmanagement und
Mobbingprävention
2. Aufbau von Konfliktberatungsstellen und Ausbildung der
Konfliktberater
3. Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Mobbing und
Konfliktmanagement
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Roscher (2008)
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Beispiel I: Studiendesign
• Drei beteiligte Organisationen
• Mitarbeiterbefragung vor und nach der Intervention, um die
Effektivität der Maßnahmen zu prüfen.
• Befragt wurden berufsgruppenübergreifend alle
Mitarbeiter/Innen.
• Zusätzlich wurde eine ausführliche Prozessevaluation
durchgeführt:
• „Program coverage“ (Erreichung der Zielgruppe)
• „Program delivery“ (Umsetzung der Intervention wie vorgesehen)
• Rahmenbedingungen, Bewertung der Intervention
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Beispiel II: ReSuDi
…ist ein
Multiplikatorenprogramm
Multiplikatoren sind:
• Peer-Mentoren (Geringqualifizierte)
• Führungskräfte der unteren 2 Ebenen
• Management und BGF-Akteure
08.10.2014 Seite 20
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Busch, Cao, Clasen & Deci (2014)
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Beispiel II: Evaluationsdesign
• Kontrollgruppendesign
• Kontrolle der Programmumsetzung durch strukturierte Beobachtung
• Interviews mit den geschulten Peer-Mentoren und Führungskräften, den Prozessbegleitern und Schulungsleitern nach Schulungsende zur Bewertung der Implementierung und der Programminhalte
• Drei Befragungen vor und nach den Schulungen und 3 Monate später zur Arbeitssituation, dem Implementierungsprozess, Gesundheit und Wohlbefinden:
der Beschäftigten (zweisprachige Fragebögen),
der Peer-Mentoren und
der Führungskräfte
• Gesundheitscheck bei der ersten und dritten Befragung
08.10.2014 Seite 21
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Fazit – Ablauf der Evaluation
• Evaluationskriterien festlegen
• Ggf. Hilfestellung holen
• Evaluationsdesign festlegen Ergebnis- und/oder Prozessevaluation
• Instrumente auswählen
• Kapazitäten für Durchführung und Auswertung einplanen
• Ggf. Maßnahme modifizieren
08.10.2014 Seite 22
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Literaturangaben
Busch, C., Cao, P., Clasen, J. & Deci, N. (2014). Betriebliches Gesundheitsmanagement bei kultureller Vielfalt. Ein Stressmanagement-Programm für Service, Gewerbe und Produktion. Heidelberg: Springer.
Kunin, T. (1955). The Construction of a New Type of Attitude Measure. Personnel psychology, 8(1), 65-77.
Linden, Maier, Achberger, Herr, Helmchen & Benkert (1996) Psychiatrische Erkrankungen und ihre Behandlung in Allgemeinarztpraxen in Deutschland: Ergebnisse einer Studie der WHO. Nervenarzt 67(3), 205–215.
Mohr, G., Rigotti, T. & Müller, A. (2005). Irritation - ein Instrument zur Erfassung psychischer Beanspruchung im Arbeitskontext. Skalen- und Itemparameter aus 15 Studien. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 49 (1), 44-48.
Nerdinger, F., Blickle, G. & Schaper, N. (2008). Arbeits- und Organisationspsychologie. Berlin: Springer.
Roscher, S. (2008). Konfliktmanagement und Prävention von Mobbing in Krankenhäusern. Eine quasi-experimentelle Evaluationsstudie. Hamburg: Universität. [unveröffentlichte Dissertation am Fachbereich Psychologie].
Semmer, N., Zapf, D. & Dunckel, H. (1998). ISTA - Instrument zur Stressbezogenen Arbeitsanalyse. Version 6.0. Bern, Frankfurt, Flensburg. [Fragebogen].
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