Betriebsanleitung Synchronmotoren 1Ft7 · 2015-01-20 · Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung,...

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Betriebsanleitung · 04/2010

Synchronmotoren 1FT7

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Synchronmotoren 1FT7

Betriebsanleitung

04/2010 610.40075.01b

Einleitung 1

Sicherheitshinweise

2

Beschreibung

3

Einsatzvorbereitung

4

Montage

5

Anschluss

6

Inbetriebnahme

7

Betrieb

8

Instandhaltung

9

Außerbetriebnahme und Entsorgung

10

Anhang

A

Rechtliche Hinweise

Rechtliche Hinweise Warnhinweiskonzept

Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.

GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT mit Warndreieck bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT ohne Warndreieck bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

ACHTUNG bedeutet, dass ein unerwünschtes Ergebnis oder Zustand eintreten kann, wenn der entsprechende Hinweis nicht beachtet wird.

Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.

Qualifiziertes Personal Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten/Systemen Risiken zu erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.

Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten Beachten Sie Folgendes:

WARNUNG Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.

Marken Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.

Siemens AG

Industry Sector Postfach 48 48 90026 NÜRNBERG DEUTSCHLAND

Dokumentbestellnummer: 610.40075.01b Ⓟ 04/2010

Copyright © Siemens AG 2010.Änderungen vorbehalten

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 5

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung................................................................................................................................................... 7

1.1 Über diese Betriebsanleitung.........................................................................................................7 2 Sicherheitshinweise ................................................................................................................................... 9

2.1 Allgemeine Sicherheitshinweise ....................................................................................................9 2.2 Sicherheits- und Anwendungshinweise .......................................................................................10

3 Beschreibung........................................................................................................................................... 13 3.1 Produktbeschreibung ...................................................................................................................13 3.2 Technische Merkmale..................................................................................................................14 3.3 Leistungsschild (Typenschild)......................................................................................................16 3.4 Aufbau..........................................................................................................................................17 3.4.1 Vorschriften..................................................................................................................................17 3.4.2 Bauformen....................................................................................................................................17 3.4.3 Schutzart ......................................................................................................................................17 3.4.4 Umgebungsbedingungen.............................................................................................................18 3.4.5 Kühlung........................................................................................................................................18 3.4.6 Geräuschemission .......................................................................................................................22

4 Einsatzvorbereitung ................................................................................................................................. 23 4.1 Versand und Verpackung ............................................................................................................23 4.2 Transport und Einlagerung ..........................................................................................................23 4.2.1 Transportieren..............................................................................................................................23 4.2.2 Einlagern ......................................................................................................................................24

5 Montage................................................................................................................................................... 25 5.1 Aufstellen .....................................................................................................................................25 5.2 Abtriebselemente aufziehen ........................................................................................................26 5.3 Schwingungsverhalten.................................................................................................................27

6 Anschluss ................................................................................................................................................ 29 6.1 Mechanischer Anschluss der Wasserkühlung .............................................................................29 6.2 Elektrischer Anschluss.................................................................................................................29 6.2.1 Sicherheitshinweise .....................................................................................................................29 6.2.2 Schaltbild......................................................................................................................................30 6.2.3 Motoranschluss............................................................................................................................31 6.2.4 Verdrehen der Stecker.................................................................................................................34 6.2.5 Motoren mit DRIVE-CLiQ Schnittstelle ........................................................................................35 6.2.6 Motoren ohne DRIVE-CLiQ Schnittstelle.....................................................................................36 6.2.7 Anschließen des Temperaturfühlers............................................................................................36 6.2.8 Anschließen eines fremdbelüfteten 1FT7-Motor..........................................................................37 6.2.9 Anschließen an einen Umrichter..................................................................................................38

Inhaltsverzeichnis

Synchronmotoren 1FT7 6 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

7 Inbetriebnahme........................................................................................................................................ 39 7.1 Maßnahmen vor der Inbetriebnahme.......................................................................................... 39 7.2 Einschalten.................................................................................................................................. 42

8 Betrieb ..................................................................................................................................................... 43 8.1 Sicherheitshinweise im Betrieb ................................................................................................... 43 8.2 Störungen.................................................................................................................................... 44 8.3 Betriebspausen ........................................................................................................................... 46

9 Instandhaltung ......................................................................................................................................... 47 9.1 Inspektion und Wartung .............................................................................................................. 47 9.1.1 Sicherheitshinweise .................................................................................................................... 47 9.1.2 Wartungsintervalle ...................................................................................................................... 48 9.1.3 Lagerwechselfrist ........................................................................................................................ 49 9.2 Instandsetzung............................................................................................................................ 50 9.2.1 Sicherheitshinweise .................................................................................................................... 50 9.2.2 Demontage/Montage des Gebers............................................................................................... 51

10 Außerbetriebnahme und Entsorgung ....................................................................................................... 53 10.1 Außerbetriebnahme .................................................................................................................... 53 10.1.1 Demontage vorbereiten............................................................................................................... 53 10.1.2 Motor zerlegen ............................................................................................................................ 53 10.2 Entsorgung.................................................................................................................................. 54

A Anhang .................................................................................................................................................... 55 A.1 Bestellnummer Projektierungshandbuch .................................................................................... 55 A.2 Siemens Service Center ............................................................................................................. 55 A.3 Konformitätserklärung................................................................................................................. 56

Index........................................................................................................................................................ 57

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Einleitung 11.1 Über diese Betriebsanleitung

Diese Betriebsanleitung beschreibt den Motor und informiert Sie über den Umgang mit dem Motor von der Anlieferung bis zur Entsorgung. Lesen Sie diese Betriebsanleitung vor dem Umgang mit dem Motor. So gewährleisten Sie eine gefährdungsfreie und reibungslose Funktion sowie eine lange Nutzungsdauer des Motors. Die vorliegende Betriebsanleitung gilt in Verbindung mit dem entsprechenden SIEMENS-Projektierungshandbuch. Siemens ist stets bemüht, die Qualität der Informationen in dieser Betriebsanleitung zu verbessern. Wenn Sie Hinweise auf Fehler oder Vorschläge zur Verbesserung haben, dann wenden Sie sich bitte an das Siemens Service Center. Halten Sie die Sicherheitshinweise in dieser Betriebsanleitung jederzeit ein. Das Warnhinweiskonzept ist auf der Rückseite des Innentitels erläutert.

Textmerkmale Neben den Hinweisen, die Sie aus Sicherheitsgründen unbedingt beachten müssen, finden Sie in dieser Betriebsanleitung folgende Textmerkmale: 1. Handlungsanweisungen sind als nummerierte Liste dargestellt. Halten Sie die

Reihenfolge der Handlungsschritte ein. ● Aufzählungen verwenden den Listenpunkt.

– Der Gedankenstrich kennzeichnet Aufzählungen in der zweiten Ebene.

Hinweis Ein Hinweis ist eine wichtige Information über das Produkt, die Handhabung des Produktes oder den jeweiligen Teil der Dokumentation. Der Hinweis gibt Ihnen Hilfe oder zusätzliche Anregungen.

Einleitung 1.1 Über diese Betriebsanleitung

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Sicherheitshinweise 22.1 Allgemeine Sicherheitshinweise

Sicherheits- und Inbetriebnahmehinweise für umrichtergespeiste Niederspannungs-Drehstrommotoren

GEFAHR Alle Arbeiten zum Transport, Anschluss, zur Inbetriebnahme und regelmäßige Instandhaltung sind von qualifiziertem, verantwortlichem Fachpersonal auszuführen (DIN EN 50110-1; IEC 60364 beachten). Unsachgemäßes Verhalten kann schwere Körperverletzungen oder Sachschäden verursachen.

Sonderausführungen und Bauvarianten können in technischen Details abweichen! Bei eventuellen Unklarheiten wird dringend empfohlen, unter Angabe von Typbezeichnung und Seriennummer (siehe Leistungsschild) beim Hersteller rückzufragen oder die Instandhaltungsarbeiten von einem der SIEMENS-Servicezentren durchführen zu lassen. Anlagen und Maschinen mit umrichtergespeisten Niederspannungs-Drehstrommotoren müssen den Schutzanforderungen der EMV-Richtlinie genügen. Die Durchführung der sachgerechten Installation liegt in der Verantwortung des Maschinenherstellers. Die Signal- und Leistungsleitungen zum Motor sind geschirmt auszuführen. Die Hinweise des Umrichterherstellers zur EMV-gerechten Installation sind zu beachten!

Bestimmungsgemäße Verwendung Diese Motoren sind für industrielle oder gewerbliche Anlagen bestimmt. Sie entsprechen den Normen der Reihe EN 60034-1 und relevanten Teilen.

WARNUNG Der Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen ist verboten, sofern nicht ausdrücklich hierfür vorgesehen.

Wenn im Sonderfall - bei Einsatz in nicht gewerblichen Anlagen - erhöhte Anforderungen gestellt werden (z. B. Berührungsschutz gegen Kinderfinger), sind diese Bedingungen bei der Aufstellung anlagenseitig zu gewährleisten. Abweichende Angaben auf dem Leistungsschild (Typenschild) unbedingt beachten. Die Bedingungen am Einsatzort müssen den Leistungsschildangaben entsprechen. Die Motoren sind für den Betrieb in überdachten Räumen unter normalen klimatischen Bedingungen wie sie üblicherweise in Fertigungshallen herrschen vorgesehen.

Sicherheitshinweise 2.2 Sicherheits- und Anwendungshinweise

Synchronmotoren 1FT7 10 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

2.2 Sicherheits- und Anwendungshinweise

Sichere Handhabung elektrischer Maschinen

WARNUNG Rotierende oder Spannung führende Teile Rotierende oder Spannung führende Teile stellen eine Gefahr dar. Durch Entfernen der erforderlichen Abdeckungen, bei unsachgemäßem Einsatz der Maschinen, falscher Bedienung oder unzureichender Wartung können Tod, schwere Körperverletzung oder Sachschäden eintreten. Entfernen Sie Abdeckungen nur entsprechend den Vorschriften und bedienen Sie den Motor sachgemäß. Warten Sie den Motor regelmäßig.

Qualifiziertes Personal In dieser Betriebsanleitung sind nur solche Hinweise enthalten, die bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Motors für qualifiziertes Personal erforderlich sind. Die für die Sicherheit der Anlage Verantwortlichen müssen Folgendes gewährleisten: ● Die grundsätzlichen Planungsarbeiten für die Anlage sowie alle für die Arbeiten zu

Transport, Montage, Installation, Inbetriebsetzung, Wartung und Reparaturen werden von qualifiziertem Personal ausgeführt bzw. durch verantwortliche Fachkräfte kontrolliert.

● Die Betriebsanleitung und die Motorendokumentation sind bei allen Arbeiten stets verfügbar.

● Die technischen Daten und Angaben über die Montage-, Anschluss-, Umgebungs- und Betriebsbedingungen werden konsequent beachtet.

● Die für die Anlage spezifischen Errichtungs- und Sicherheitsvorschriften werden eingehalten.

● Die Benutzung persönlicher Schutzausstattungen wird beachtet. ● Arbeiten an diesen Motoren oder in deren Nähe ist für nichtqualifizierte Personen

untersagt. ● Bei Einsatz der Motoren, insbesondere außerhalb industrieller Bereiche, ist der

Aufstellungsort durch geeignete Einrichtungen wie z. B. Schutzzäune und entsprechende Beschilderung gegen unbefugtes Betreten gesichert.

Hinweis Siemens Service Center Es wird empfohlen, für Service-Aufgaben die Unterstützung und Dienstleistungen der zuständigen Siemens Service Center in Anspruch zu nehmen.

Sicherheitshinweise 2.2 Sicherheits- und Anwendungshinweise

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Einhalten der 5 Sicherheitsregeln Für Ihre persönliche Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden halten Sie bei Arbeiten an der Maschine stets die sicherheitsrelevanten Hinweise und die folgenden fünf Sicherheitsregeln ein. Wenden Sie diese fünf Sicherheitsregeln vor Beginn der Arbeiten an der Maschine in der genannten Reihenfolge an. 1. Freischalten

Achten Sie auch auf das Freischalten der Hilfsstromkreise. 2. Gegen Wiedereinschalten sichern 3. Spannungsfreiheit feststellen 4. Erden und kurzschließen 5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken Nach Abschluss der Arbeiten heben Sie die getroffenen Maßnahmen in der umgekehrten Reihenfolge wieder auf.

Thermische Gefährdung

VORSICHT Die Oberflächentemperatur der Motoren kann über 100 °C betragen. Berühren Sie nicht heiße Oberflächen. Temperaturempfindliche Bauteile (elektrische Leitungen und/oder elektronische Bauteile) dürfen nicht an heißen Oberflächen anliegen. Eine Überhitzung der Motoren kann zur Zerstörung der Wicklungen und Lager führen, sowie eine Entmagnetisierung der Permanentmagnete bewirken. Betreiben Sie die Motoren nur mit wirksamer Temperaturkontrolle!

Sicherheitshinweise 2.2 Sicherheits- und Anwendungshinweise

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Hinweise zu elektromagnetischen Feldern

WARNUNG Elektromagnetische Felder Elektromagnetische Felder werden beim Betrieb von Anlagen der elektrischen Energietechnik, z. B. Transformatoren, Umrichter, Motoren usw. erzeugt. Durch elektromagnetische Felder können elektronische Geräte gestört werden. Das kann zu Fehlfunktionen in diesen Geräten führen. So können beispielsweise Herzschrittmacher in ihrer Funktion beeinträchtigt werden, was zu gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tod führen kann. Daher ist der Aufenthalt von Personen mit Herzschrittmachern in diesen Bereichen untersagt. Der Anlagenbetreiber muss durch geeignete Maßnahmen, Kennzeichnungen und Warnungen das dort tätige Personal ausreichend vor eventuell auftretenden Schäden schützen.

● Beachten Sie die entsprechenden nationalen Schutz- und Sicherheitsvorschriften. Für die Bundesrepublik Deutschland sind dies für die "Elektromagnetischen Felder" die Vorgaben der Berufsgenossenschaft BGV B11 und die BGR B11.

● Bringen Sie entsprechende Warnhinweise an. ● Grenzen Sie die Gefahrenzonen ab. ● Sorgen Sie z. B. mit Abschirmungen dafür, dass die elektromagnetischen Felder an ihrer

Quelle reduziert werden.

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Beschreibung 33.1 Produktbeschreibung

Die Synchronmotoren 1FT7 sind permanentmagneterregte Motoren mit kompakten Abmessungen, robust und so konstruiert, dass eine einfache Montage der Motoren möglich ist. Mit der vollständig digital ausgeführten Regelung der Antriebssysteme und Gebertechnik erfüllen die Synchronmotoren 1FT7 höchste Anforderungen an Dynamik, Drehzahlstellbereich, Rundlauf und Positioniergenauigkeit. Die Motoren sind vorgesehen für High-Performance Werkzeugmaschinen und Maschinen mit hohen Anforderungen an Dynamik und Präzision (z. B. Verpackungsmaschinen, Druckmaschinen).

Beschreibung 3.2 Technische Merkmale

Synchronmotoren 1FT7 14 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

3.2 Technische Merkmale

Tabelle 3- 1 Technische Merkmale

Motorart Permanentmagneterregter Synchronmotor Magnetmaterial Seltenerd-Magnetmaterial Isolierung der Ständerwicklung nach EN 60034–1 (IEC 60034–1 )

Wärmeklasse 155 (F) für eine Wicklungsübertemperatur von ΔT = 100 K bei einer Umgebungstemperatur von +40 °C (selbstgekühlt) bzw. bei einer Kühlmitteltemperatur von +30 °C (wassergekühlt)

Kühlung Selbstkühlung, Fremdbelüftung, Wasserkühlung Aufstellhöhe nach EN 60034–1 (IEC 60034–1) ≤ 1000 m über NN, sonst Leistungsreduzierung Bauform nach EN 60034–7 (IEC 60034–7) IM B5 (IM V1, IM V3) Schutzart nach EN60034–5 (IEC 60034–5) IP65 Temperaturüberwachung nach EN 60034-11 (IEC 60034–11)

Temperatursensor KTY 84 in der Ständerwicklung

Lackierung Perldunkelgrau (ähnlich RAL 9023) Wellenende auf DE nach DIN 748-3 (IEC 60072-1) glatte Welle Rundlauf, Koaxialität und Planlauf nach DIN 42955 (IEC 60072–1)

Toleranz N (normal)

Schwinggrößenstufe nach EN 60034–14 (IEC 60034–14)

Stufe A wird bis zur Bemessungsdrehzahl eingehalten

Schalldruckpegel nach DIN EN ISO 1680 Toleranz + 3 dB(A)

Selbstkühlung: 1FT703⃞ bis 1FT706⃞: 65 dB(A) 1FT708⃞ bis 1FT710⃞: 70 dB(A) Fremdbelüftung: 73 dB(A) Wasserkühlung: 1FT706⃞: 65 dB(A) 1FT708⃞ bis 1FT710⃞: 70 dB(A)

Gebersystem, eingebaut für Motoren ohne DRIVE-CLiQ-Schnittstelle

Inkrementalgeber, sin/cos 1 Vpp, 2048 S/R 1) mit C- und D-Spur (Encoder IC2048S/R)

Absolutwertgeber 2048 S/R 1) Singleturn, 4096 Umdrehungen Multiturn, mit EnDat-Schnittstelle (Encoder AM2048S/R)

Gebersystem, eingebaut für Motoren mit DRIVE-CLiQ-Schnittstelle

Inkrementalgeber 22 bit (Auflösung 4194304, geberintern 2048 S/R 1)) + Kommutierungslage 11 bit (Encoder IC22DQ)

Absolutwertgeber 22 bit Singleturn (Auflösung 4194304, geberintern 2048 S/R 1)) + 12 bit Multiturn (Verfahrbereich 4096 Umdrehungen) (AM22DQ)

Beschreibung 3.2 Technische Merkmale

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 15

Anschluss Stecker für Signale und Leistung, drehbar Optionen Flansch 1, (kompatibel zu 1FT6)

Wellenende auf DE mit Passfeder und Passfedernut (Halbkeilwuchtung)

Haltebremse eingebaut Schutzart IP64, IP67 Sperrluftanschluss (nur in Verbindung mit IP67) Schwinggrößenstufe R Rundlaufgenauigkeit, Koaxialität und Planlauf: Toleranz R Planetengetriebe angebaut

1) S/R Signals/Revolution

Beschreibung 3.3 Leistungsschild (Typenschild)

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3.3 Leistungsschild (Typenschild) Das Leistungsschild (Typenschild) enthält die für den gelieferten Motor gültigen technischen Daten. Ein 2. Leistungsschild ist dem Motor bei Lieferung lose beigelegt.

Bild 3-1 Prinzipaufbau Leistungsschild

Tabelle 3- 2 Beschreibung der Leistungsschildangaben

Position Beschreibung / Technische Daten 1 Motorart: Synchronmotoren 2 Ident. Nr., Seriennummer 3 Stillstandsdrehmoment M0 [Nm] 4 Bemessungsdrehmoment MN [Nm] 5 Wärmeklasse 6 Kennzeichnung Gebertyp 7 Daten zur Haltebremse: Typ, Spannung, Leistungsaufnahme 8 Normen und Vorschriften 9 Stillstandsstrom I0 [A] 10 Bemessungsstrom IN [A] 11 Versionsstand Geber 12 Versionsstand Motor 13 Motor-Masse m [kg] 14 2D-Code 15 Schutzart 16 Induzierte Spannung bei Bemessungsdrehzahl UIN [V] 17 Bemessungsdrehzahl nN [1/min] 18 Maximaldrehzahl nmax [1/min] 19 SIEMENS Motortyp/Bestellnummer

Beschreibung 3.4 Aufbau

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 17

3.4 Aufbau

3.4.1 Vorschriften Die Motoren entsprechen folgenden Vorschriften nach IEC / EN 60034:

Tabelle 3- 3 Angewendete Vorschriften

Merkmal Norm Bemessung und Betriebsverhalten IEC / EN 60034-1 Schutzart (1) IEC / EN 60034-5 Bauform (1) IEC / EN 60034-7 Anschlussbezeichnungen IEC / EN 60034-8 Geräuschemission IEC / EN 60034-9 Temperaturüberwachung IEC / EN 60034-11 Schwinggrößenstufen IEC / EN 60034-14 (1) Die Schutzart und Bauform des Motors entnehmen Sie dem Leistungsschild (Typenschild).

Die Drehstrommotoren entsprechen den relevanten Teilen der Normenreihen EN 60034, sowie EN 60204-1. Für die Drehstrommotoren besteht Konformität mit 2006/95/EG Niederspannungsrichtlinie. Motoren, welche mit "UR" auf dem Leistungsschild (Typenschild) gekennzeichnet sind, entsprechen den UL-Vorschriften. Niederspannungsmotoren sind Komponenten zum Einbau in Maschinen im Sinne der Maschinenrichtlinie. Die Inbetriebnahme ist solange untergesagt, bis die Konformität des Endproduktes mit dieser Richtlinie festgestellt ist (u. a. EN 60204-1 beachten).

Hinweis Sichern Sie für Ihr Endprodukt die Einhaltung aller bestehenden Rechtsvorschriften! Die jeweils geltenden nationalen, örtlichen und anlagespezifischen Bestimmungen und Erfordernisse sind zu berücksichtigen.

3.4.2 Bauformen Der Motor ist in Bauform IM B5 (IM V1, IM V3) ausgeführt.

3.4.3 Schutzart Die Motoren 1FT7 können in der Schutzart IP64, IP65 oder IP67 ausgeführt sein. Die Schutzart des Motors steht auf dem Leistungsschild (Typenschild). Bei fremdbelüfteten Motoren ist der Lüfter in der Schutzart IP54 ausgeführt.

Beschreibung 3.4 Aufbau

Synchronmotoren 1FT7 18 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

3.4.4 Umgebungsbedingungen Nachfolgende Temperaturbereiche sind gültig für selbstgekühlte und fremdbelüftete Motoren. ● Zulässiger Temperaturbereich im Betrieb: T = -15 °C bis +40 °C ● Zulässiger Temperaturbereich bei Lagerung: T = -20 °C bis +70 °C Bei abweichenden Bedingungen (Umgebungstemperatur > 40 °C oder Aufstellungshöhe > 1000 m über NN) müssen die zulässigen Drehmoment/Leistungen aus nachfolgender Tabelle bestimmt werden. Umgebungstemperatur und Aufstellungshöhe werden auf 5 °C bzw. 500 m aufgerundet.

Tabelle 3- 4 Reduzierung der Leistung in Abhängigkeit der Aufstellungshöhe und der Umgebungstemperatur

Umgebungstemperatur in °C Aufstellungshöhe über NN [m] < 30 30 - 40 45 50 55

1000 1,07 1,00 0,96 0,92 0,87 1500 1,04 0,97 0,93 0,89 0,84 2000 1,00 0,94 0,90 0,86 0,82 2500 0,96 0,90 0,86 0,83 0,78 3000 0,92 0,86 0,82 0,79 0,75 3500 0,88 0,82 0,79 0,75 0,71 4000 0,82 0,77 0,74 0,71 0,67

3.4.5 Kühlung

Selbstkühlung Die Nenndaten gelten nur, wenn die Umgebungstemperatur infolge der Einbaubedingungen 40 °C (104 °F) nicht überschreitet. Um die Entwärmung sicherzustellen ist an 3 Seitenflächen ein Mindestabstand von 100 mm zu benachbarten Bauteilen einzuhalten.

Beschreibung 3.4 Aufbau

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 19

Fremdbelüftung Die Kühlung wird durch eine separate Belüftungsbaugruppe mit einem vom Motor unabhängig angetriebenen Ventilator realisiert. Der Lüfter ist in der Schutzart IP54 ausgeführt.

ACHTUNG Es muss sichergestellt sein, dass der Motor immer zusammen mit dem Fremdlüfter betrieben wird.

Die Motoren müssen so aufgestellt werden, dass die Kühlluft ungehindert zu- und abströmen kann und der Mindestabstand s der Zu- und Abluftöffnungen zu benachbarten Bauteilen eingehalten wird (siehe Bild "Mindestabstand").

s für AH 63 und AH 80 gilt ein Mindestabstand von 30 mm für AH 100 gilt ein Mindestabstand von 50 mm Bild 3-2 Mindestabstand s

Erwärmte Abluft darf nicht wieder angesaugt werden. Die Luftrichtung ist von NDE nach DE. Der Lüfter darf nur mit normaler Umgebungsluft betrieben werden. Chemisch verunreinigte Luft bzw. leitfähige Verunreinigungen können zum vorzeitigen Ausfall des Lüfters führen. Ablagerungen aus verunreinigter Luft können zu einem schlechteren Wärmeübergang am Motor bzw. zum Zusetzen des Kühlkanals und somit zur Überhitzung des Motors führen.

WARNUNG Ansauggefahr Am Lufteinlass besteht Ansauggefahr z. B. Haare, Krawatten, lose Gegenstände usw. Es sind geeignet Schutzmaßnahmen zu treffen: Haarnetz tragen, Krawatten ablegen, Ansaugbereich freihalten usw.

Beschreibung 3.4 Aufbau

Synchronmotoren 1FT7 20 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

Wasserkühlung Der Betrieb des Motors ist nur im geschlossenen Kühlwasserkreislauf mit Rückkühlaggregat zulässig. Der Anschluss des Motors an den Kühlkreislauf erfolgt über zwei Innengewinde auf der Rückseite des Motors. Der Anschluss von Zu- und Ablauf kann beliebig gewählt werden.

Tabelle 3- 5 Technische Daten zur Wasserkühlung

Kühlwasseranschluss G1/4" 1FT706x 3 l/min 1FT708x 4 l/min

Kühlwasserstrom

1FT710x 5 l/min Maximaldruck am Zulauf max. 6 bar

1FT706x < 0,3 bar bei Mindest-Kühlwasserstrom 1FT708x < 0,3 bar bei Mindest-Kühlwasserstrom

Druckverlust zwischen Zu- und Ablauf

1FT710x < 0,25 bar bei Mindest-Kühlwasserstrom Minimale Kühlwasservorlauftemperatur TKühl > TUmgebung - 5 K Maximale Kühlwasservorlauftemperatur, ohne Derating ≤ 30 °C, höhere Werte bewirken

Leistungsreduzierung

Als Kühlmedium ist nur Wasser zulässig, welchem in ausreichendem Maße Additive zum Korrosionsschutz und zur Bremsung des Algenwachstums beizumischen sind. Andere Kühlmittel (z. B. Kühlschmiermittel, Wasser-Öl-Gemische ab 10 % Öl) können zu Leistungsreduzierungen führen. Bei Frostgefahr sind Frostschutzmassnahmen für Betrieb, Lagerung und Transport erforderlich (Frostschutzmittel, Kühlkreislauf entleeren und Ausblasen mit Luft, usw.). Anwendung und Dosierung des Frostschutzmittels nach Herstellerangaben. Das Mischen verschiedener Frostschutzmittel ist zu vermeiden. Der Motor ist in der Vorlaufleitung mit einem Filter (100 µm) gegen Verunreinigungen zu schützen. Für Leitungen und Armaturen kann Messing, Edelstahl oder Kunststoff eingesetzt werden. Bei der Verwendung verschiedener Materialien in unmittelbarer Nachbarschaft ist jedoch die Spannungsreihe zu beachten. Im Kühlkreislauf darf deshalb kein Zink verwendet werden. Sollte zur Durchflussbegrenzung eine Drossel erforderlich sein, so ist es zweckmäßig, die Drosselung hinter dem Motor durchzuführen. Eine Drosselung direkt vor dem Einlass ist unzulässig, da es zu Kavitationseffekten und Beschädigungen im Motor kommen kann. Die für das Kühlwasser angegebenen Werte entsprechen den Anforderungen für einen geschlossenen Kühlkreislauf. Im Kühlwasser werden nicht alle angegebenen Konzentrationen gleichzeitig auftreten.

Beschreibung 3.4 Aufbau

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 21

Tabelle 3- 6 Wasserspezifikation für Kühlmittel

Qualität des Wassers als Kühlmittel für Motoren mit Aluminium, Edelstahlrohren + Grauguss oder Stahlmantel

Chloridionen < 40 ppm, ggf. durch Beimischen von deionisiertem Wasser zu erreichen.

Sulfationen < 50 ppm Nitrationen < 50 ppm pH-Wert 6 ... 9 (bei Aluminium 6 ... 8) Elektrische Leitfähigkeit < 500 μS/cm Gesamthärte < 170 ppm

Hinweis Es wird empfohlen, deionisiertes Wasser mit reduzierter Leitfähigkeit (5 ... 10 µS/cm) zu verwenden (ggf. Werte beim Wasserversorger erfragen). Nach 98/83/EC kann Trinkwasser einen Chlorid-Anteil von bis zu 2500 ppm haben! Für die Untersuchung des anlagenseitig zur Verfügung stehenden Wassers können die Hersteller von chemischen Additiven unterstützen.

Tabelle 3- 7 Qualität des Kühlmittels

Qualität des Kühlmittels Kühlwasser nach Tabelle "Wasserspezifikation für Kühlwasser" Korrosionsschutz 0,2 bis 0,25 % Inhibitor Nalco TRAC100 (vorher 0GE056) Frostschutz Bei Bedarf 20 - 30 % Antifrogen N (Hersteller Clariant) Gelöste Stoffe < 340 ppm Korngröße mitgeführter Teile < 100 μm

Hinweis Der Inhibitor kann entfallen, wenn der Anteil Antifrogen N > 20 % gewährleistet ist. Bei Frostschutzanteil < 30 % ist kein Derating erforderlich.

ACHTUNG Einlagerung oder Transport des Motors Bei Einlagerung, längerem Stillstand und bei Transport des Motors ist der Kühlkreislauf zu entleeren.

Beschreibung 3.4 Aufbau

Synchronmotoren 1FT7 22 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

3.4.6 Geräuschemission Motoren der Reihe 1FT7 können im Betrieb im Drehzahlbereich von 0 bis zur Bemessungsdrehzahl folgenden Messflächenschalldruckpegel Lp(A) erreichen:

Tabelle 3- 8 Schalldruckpegel

Kühlart Achshöhe Messflächenschalldruckpegel Lp(A) selbstgekühlt 1FT703 bis 1FT706

1FT708 bis 1FT710 65 dB(A) + 3 dB Toleranz 70 dB(A) + 3 dB Toleranz

fremdbelüftet 1FT706 bis 1FT710 73 dB(A) + 3 dB Toleranz wassergekühlt 1FT706

1FT708 bis 1FT710 65 dB(A) + 3 dB Toleranz 70 dB(A) + 3 dB Toleranz

Die Motoren sind für einen weiten Bereich von Aufstellungs- und Betriebsbedingungen zugelassen. Diese Bedingungen wie z. B. starre oder schwingungsisolierte Fundamentgestaltung, beeinflussen die Geräuschemission teilweise sehr stark.

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 23

Einsatzvorbereitung 44.1 Versand und Verpackung

Überprüfung der Lieferung auf Vollständigkeit Die Antriebssysteme sind individuell zusammengestellt. Überprüfen Sie nach Erhalt der Lieferung sofort, ob der Lieferumfang mit den Warenbegleitpapieren übereinstimmt. Für nachträglich reklamierte Mängel übernimmt Siemens keine Gewährleistung. ● Reklamieren Sie erkennbare Transportschäden sofort beim Anlieferer. ● Reklamieren Sie erkennbare Mängel oder die unvollständige Lieferung sofort bei der

zuständigen Siemens-Vertretung. Der Lieferung ist ein zweites Leistungsschild (Typenschild) beigelegt und kann zur zusätzlichen Kenntlichmachung der Motordaten in der Nähe des Motors genutzt werden.

4.2 Transport und Einlagerung

4.2.1 Transportieren Für Transport und Montage geeignete Lastaufnahmemittel benutzen. Es sind die landesspezifische Vorschriften einzuhalten. Wird ein Motor nach Lieferung nicht sofort in Betrieb genommen, so ist er in einem trockenen, staub- und erschütterungsfreien Raum zu lagern, siehe Kapitel "Einlagerung".

WARNUNG Gefährdung bei Hebe- und Transportvorgängen! Unsachgemäße Ausführung, ungeeignete oder schadhafte Geräte und Hilfsmittel können Verletzungen und/oder Sachschäden bewirken. Hubgeräte, Flurförderzeuge und Lastaufnahmemittel müssen den Vorschriften entsprechen. Achten Sie auf die Tragfähigkeit der Hebeeinrichtung. Keine zusätzlichen Lasten anbringen. Verwenden Sie zum Heben des Motors, insbesondere bei An- und Aufbauten, geeignete Seilführungs- oder Spreizeinrichtungen. Das Gewicht des Motors entnehmen Sie dem Leistungsschild (Typenschild).

WARNUNG Transportieren und Heben des Motors an den Hebeösen Heben Sie den Motor nur an den Hebeösen an den Lagerschilden. Das Anbringen von Hebeösen auf dem Wellenende ist nicht zulässig. Der Motor darf nicht am Leistungsstecker, Signalstecker oder am Sensormodul angehoben bzw. transportiert werden.

Einsatzvorbereitung 4.2 Transport und Einlagerung

Synchronmotoren 1FT7 24 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

Bild 4-1 Heben und Transportieren mit Schlaufenhebegurten

4.2.2 Einlagern Die Lagerung der Motoren sollte in trockenen, staub- und erschütterungsfreien Innenräumen (veff < 0,2 mm/s) erfolgen. Die Motoren sollten nicht länger als 2 Jahre bei Raumtemperatur (+5 °C bis +40 °C) auf Lager liegen, damit die Fettgebrauchsdauer erhalten bleibt.

VORSICHT Stillstandsschäden an den Lagern Bei unsachgemäßer Einlagerung besteht z. B. durch Erschütterungen die Gefahr von Lagerstillstandsschäden wie z. B. Standriefen.

Einlagern in Räumen ● Versehen Sie blanke, äußere Bauteile wie z. B. Wellenenden mit einem

Konservierungsmittel wie z. B. Tectyl, sofern dies nicht schon werkseitig aufgebracht ist. ● Lagern Sie den Motor in einem Lagerraum, der folgende Bedingungen erfüllt:

– Er muss trocken, staubfrei, frostfrei und erschütterungsfrei sein. Die relative Luftfeuchte sollte weniger als 60 % betragen, die Temperatur sollte nach EN 60034-1 nicht unter -15 °C fallen.

– Er muss gut gelüftet sein. – Er muss Schutz vor extremen Witterungen bieten. – Die Raumluft darf keine aggressiven Gase enthalten.

● Schützen Sie den Motor gegen Stöße und Feuchtigkeit. ● Decken Sie den Motor gut ab. ● Vermeiden Sie Kontaktkorrosion.

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 25

Montage 55.1 Aufstellen

VORSICHT Temperaturempfindliche Teile An Gehäusebauteilen elektrischer Motoren können hohe Temperaturen bis über 100 °C auftreten. Temperaturempfindliche Teile wie z. B. Leitungen etc. können durch direkten Kontakt mit dem Motorgehäuse beschädigt werden. Achten Sie bei der Anordnung temperaturempfindlicher Teile darauf, dass diese nicht am Motorgehäuse anliegen.

VORSICHT Wellenende Die Aufstellung und Montage des Motors muss ohne Schläge und Druck auf das Wellenende erfolgen.

Hinweis Beachten Sie die Technischen Daten auf den Schildern am Motorgehäuse.

Bei Aufstellung der Motoren zu beachten ● Angaben des Typenschildes, Warn- und Hinweisschilder am Motor beachten. ● Zulässige Radial- und Axialkräfte beachten (siehe Projektierungshandbuch). Bei Motoren

mit integrierter Bremse sind Axialkräfte nicht zulässig. ● Übereinstimmung mit den Bedingungen (z. B. Temperaturen, Aufstellhöhe) am

Montageort prüfen. ● Der Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen ist verboten. ● Wellenende gründlich von Korrosionsschutzmittel befreien (handelsübliche Lösungsmittel

verwenden). ● Bei selbstgekühlten Motoren muss die Abführung der Verlustwärme gesichert sein (siehe

Kapitel "Kühlung). ● Bei vertikaler Aufstellung mit Wellenende nach oben sicherstellen, dass keine Flüssigkeit

in das obere Lager eindringen kann. ● Eingeschraubte Hebeösen können nach dem Aufstellen entfernt werden. ● Gleichmäßige Auflage der Flanschbefestigung beachten, Verspannungen beim Anziehen

der Befestigungsschrauben vermeiden. Zylinderschrauben mit Innensechskant, Festigkeitsklasse mindestens 8.8 verwenden. Anziehdrehmomente der Befestigungsschrauben des Motorflansches beachten.

Montage 5.2 Abtriebselemente aufziehen

Synchronmotoren 1FT7 26 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

Tabelle 5- 1 Anziehdrehmomente

Motor Schraube DIN 7984 Scheibe ISO 7092 [mm]

Anziehdrehmoment für Schrauben (nicht für elektrische Anschlüsse)

1FT703 M6 6 (d2 = 11) 8 Nm 1FT704 M6 6 (d2 = 11) 8 Nm 1FT706 M8 8 (d2 = 15) 20 Nm 1FT708 M10 10 (d2 = 18) 35 Nm 1FT710 M12 12 (d2 = 20) 60 Nm

5.2 Abtriebselemente aufziehen

ACHTUNG Welle und Lager der Motoren nicht mit Schlägen belasten. Zulässige Axial- und Radialkräfte auf das Wellenende nach Projektierungsvorschrift nicht überschreiten. Bei Motoren mit integrierter Haltebremse sind Axialkräfte nicht zulässig.

Auf- und Abziehen von Abtriebselementen (z. B. Kupplung, Zahnrad, Riemenscheibe) nur mit geeigneten Vorrichtungen ausführen (siehe Bild) ● Gewindebohrung im Wellenende benutzen. ● Abtriebselemente bei Bedarf erwärmen. ● Beim Abziehen Zwischenscheibe zum Schutz der Zentrierung im Wellenende benutzen. ● Bei Bedarf Motor mit Abtriebselementen nach ISO1940 komplett auswuchten.

Bild 5-1 Auf- und Abziehen von Abtriebselementen; A = Zwischenscheibe (Schutz der

Zentrierung im Wellenende)

Montage 5.3 Schwingungsverhalten

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 27

5.3 Schwingungsverhalten Motoren mit Passfedernut werden durch den Hersteller mit halber Passfeder ausgewuchtet. Das Schwingverhalten des Systems am Einsatzort wird beeinflusst durch Abtriebselemente, Anbauverhältnisse, Ausrichtung, Aufstellung und Fremdschwingungen. Damit können sich die Schwingwerte des Motors ändern. Die Motoren erfüllen Schwinggröße Stufe A nach EN 60034-14 (IEC 60034-14). Die angegebenen Werte beziehen sich auf den Motor allein. Das aufstellungsbedingte Systemschwingverhalten kann zur Erhöhung dieser Werte am Motor führen. Die Schwinggrößenstufe wird bis zur Bemessungsdrehzahl (nN) eingehalten. Standard: Schwinggröße Stufe A Option: Schwinggröße Stufe R (es wird Schwinggröße Stufe A und R bis nN eingehalten)

Bild 5-2 Schwinggrößenstufen

Montage 5.3 Schwingungsverhalten

Synchronmotoren 1FT7 28 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 29

Anschluss 66.1 Mechanischer Anschluss der Wasserkühlung

Der Anschluss des Motors an den Kühlkreislauf erfolgt über zwei Innengewinde auf der Rückseite des Motors. Der Anschluss von Zulauf und Ablauf kann beliebig gewählt werden. 1. Stellen Sie sicher, dass das Kühlwasser die erforderliche Kühlwasserspezifikation einhält,

siehe Kapitel "Kühlung". 2. Stellen Sie sicher, dass das Kühlwasser in der entsprechenden Menge zur Verfügung

steht, siehe Leistungsschild (Typenschild). 3. Schrauben Sie die Kühlwasserleitungen in die 1/4"-Innengewinde ein. 4. Stellen Sie sicher, dass der maximale zulässige Betriebsdruck 6 bar nicht überschreitet.

6.2 Elektrischer Anschluss

6.2.1 Sicherheitshinweise

GEFAHR Stromschlaggefahr Bei rotierendem Läufer liegt an den Motorklemmen Spannung von ca. 300 V an. Alle Elektroarbeiten nur bei Motorstillstand ausführen! Dies gilt auch für Nebenstromkreise (z. B. Fremdlüfteraggregat). Für Montagearbeiten an Umrichter und Stecker nur qualifiziertes Personal einsetzen! Vorschriften für Arbeiten in elektrotechnischen Anlagen einhalten! Die Stecker dürfen nur im spannungslosen Zustand gesteckt oder getrennt werden.

VORSICHT Elektrostatisch gefährdete Bauelemente Der Motor enthält elektrostatisch gefährdete Bauteile. Das Berühren der Signalanschlüsse mit elektrostatisch aufgeladenen Händen oder Werkzeugen kann zu Funktionsstörungen führen. Beachten Sie die EGB-Schutzmaßnahmen.

Anschluss 6.2 Elektrischer Anschluss

Synchronmotoren 1FT7 30 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

Sicherheitsregeln für das Arbeiten in elektrischen Anlagen nach EN 50110-1 (DIN VDE 0105-100): ● Freischalten. ● Gegen Wiedereinschalten sichern. ● Spannungsfreiheit feststellen. ● Erden und Kurzschließen. ● Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken.

6.2.2 Schaltbild Die Angaben zu Schaltung und Anschluss der Motorenwicklung finden Sie im Schaltplan.

Bild 6-1 Schaltbild

Anschluss 6.2 Elektrischer Anschluss

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 31

6.2.3 Motoranschluss

GEFAHR Warnung vor Motorschäden! Der direkte Anschluss an das Drehstromnetz führt zur Zerstörung des Motors. Motoren nur mit den projektierten Umrichtern betreiben! Richtige Phasenfolge beachten! Gebersysteme und Temperatursensor sind elektrostatisch gefährdete Bauteile (EGB). Berühren Sie nicht die Anschlüsse mit den Händen oder Werkzeugen, die elektrostatisch aufgeladen sein können!

● Konfektionierte Leitungen von SIEMENS werden empfohlen (nicht im Lieferumfang). Diese Leitungen verringern den Montageaufwand und erhöhen die Betriebsicherheit (siehe Projektierungshandbuch).

● Sachgerechte Installation liegt in der Verantwortung des Herstellers der Anlage/Maschine.

● Daten des Leistungsschildes (Typenschildes) und Angaben der Schaltbilder beachten. ● Anschlussleitungen der Verwendungsart, den auftretenden Spannungen und

Stromstärken anpassen. ● Bei Umrichterspeisung können hochfrequente Strom- und Spannungsschwingungen in

den Motorzuleitungen elektromagnetische Störungen bewirken. Abgeschirmte Leistungs- und Signalleitungen verwenden. EMV-Hinweise des Umrichterherstellers beachten.

● Das Innere des Steckers muss sauber und frei von Leitungsresten und Feuchtigkeit sein. ● Abstehende Drahtenden vermeiden. ● Dichtungen und Dichtflächen der Stecker prüfen, damit die Schutzart eingehalten wird. ● Anschlussleitungen mit Verdreh-, Zug- und Schubentlastung sowie Knickschutz

versehen. Dauerkräfte auf die Stecker sind nicht zulässig. ● Die Codiernut der Steckverbindung muss jeweils fluchtend in den Buchsenstecker

eingeführt und die Überwurfmutter von Hand bis zum Anschlag fest angezogen sein.

VORSICHT

Hohe thermische Belastung Bei hoher thermischer Belastung, z. B. Überlastung bei Motorstillstand, kann die Schutzfunktion mit eingebautem Temperatursensor nicht ausreichend sein. Für diese Fälle zusätzliche Schutzmaßnahmen vorsehen, z. B. i²t-Überwachung.

Anschluss 6.2 Elektrischer Anschluss

Synchronmotoren 1FT7 32 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

Steckerausführungen

Bild 6-2 Leistungsstecker

Bild 6-3 Signalstecker (Motor ohne DRIVE-CLiQ-Schnittstelle)

Anschluss 6.2 Elektrischer Anschluss

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 33

Strombelastbarkeit für Leistungs- und Signalleitungen Die Strombelastbarkeit PVC/PUR-isolierter Kupferleitungen ist für die Verlegearten B1, B2 und C unter Dauerbetriebsbedingungen in der Tabelle in Bezug auf eine Umgebungstemperatur der Luft von 40 °C angegeben. Für andere Umgebungstemperaturen müssen die Werte mit den Faktoren aus der Tabelle "Derating-Faktoren" berichtigt werden.

Tabelle 6- 1 Leitungsquerschnitt und Strombelastbarkeit

Querschnitt Strombelastbarkeit effektiv; AC 50/60 Hz oder DC bei Verlegeart [mm2] B1 [A] B2 [A] C [A] Elektronik (nach EN 60204-1) 0,20 - 4,3 4,4 0,50 - 7,5 7,5 0,75 - 9 9,5 Leistung (nach EN 60204-1) 1,50 13,5 13,1 15,2 2,50 18,3 17,4 21 4 24 23 28 6 31 30 36 10 44 40 50 16 59 54 66 25 77 70 84 35 96 86 104 50 117 103 125 70 149 130 160

Tabelle 6- 2 Derating-Faktoren für Leistungs- und Signalleitungen

Umgebungstemperatur der Luft [°C] Derating-Faktor nach EN 60204-1, Tabelle D1 30 1,15 35 1,08 40 1,00 45 0,91 50 0,82 55 0,71 60 0,58

Anschluss 6.2 Elektrischer Anschluss

Synchronmotoren 1FT7 34 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

6.2.4 Verdrehen der Stecker Leistungsstecker, Signalstecker und DRIVE-CLiQ können begrenzt verdreht werden. Zum Verdrehen des Winkelsteckers kann der passende Buchsenstecker verwendet werden. Den Buchsenstecker komplett aufschrauben, um Beschädigungen der Stiftkontakte zu vermeiden.

ACHTUNG Der zulässige Schwenkbereich darf nicht überschritten werden. Um die Schutzart zu gewährleisten, sind max. 10 Verdrehungen zulässig. Das Verdrehen ist mit einem auf das Steckergewinde passenden Gegenstecker

durchzuführen. Das Sensor-Modul nur von Hand verdrehen. Der Einsatz von Rohrzange, Hammer und dergleichen ist nicht zulässig.

Bild 6-4 Verdrehbarkeit der Stecker (P = Leistungsstecker, S = Signalstecker)

Tabelle 6- 3 Maximal auftretende Verdrehmomente

Stecker Mmax Leistungsstecker Größe 1 12 Nm Leistungsstecker Größe 1,5 20 Nm Signalstecker 12 Nm DRIVE-CLiQ (Stecker) 8 Nm

Leistungsstecker Größe 3 ist nicht drehbar.

ACHTUNG Kabelabgangsrichtung Unsachgemäße Änderung der Kabelabgangsrichtung führt zu Schäden an den Anschlussleitungen. Eine Änderung der Kabelabgangsrichtung ist untersagt und führt zum Verlust der Gewährleistungsansprüche.

Anschluss 6.2 Elektrischer Anschluss

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 35

6.2.5 Motoren mit DRIVE-CLiQ Schnittstelle Motoren für das Antriebssystem SINAMICS sind mit einem internen Sensor Module ausgestattet, welche die Geber- und Temperaturauswertung sowie ein elektronisches Typenschild beinhaltet. Dieses Sensor Module ist anstelle des Signalsteckers montiert und hat eine 10-polige RJ45plus-Buchse. Diese wird als DRIVE-CLiQ-Schnittstelle bezeichnet. Die Pinbelegung ist unabhängig vom motorinternen Geber.

ACHTUNG Das Sensor Module hat direkten Kontakt zu elektrostatisch gefährdeten Bauteilen. Die Anschlüsse dürfen nicht mit den Händen oder Werkzeugen berührt werden, welche elektrostatisch aufgeladen sein könnten.

Bild 6-5 Motor mit DRIVE-CLiQ Schnittstelle (Beispiel)

Die Signalverbindung zwischen Motor und Motor Module erfolgt über eine MOTION-CONNECT DRIVE-CLiQ-Leitung. Der Stecker der DRIVE-CLiQ-Leitung muss soweit aufgesteckt werden, bis die Schnappfedern einrasten.

Bild 6-6 Geberanbindung mit DRIVE-CLiQ

Anschluss 6.2 Elektrischer Anschluss

Synchronmotoren 1FT7 36 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

6.2.6 Motoren ohne DRIVE-CLiQ Schnittstelle Bei Motoren ohne DRIVE-CLiQ-Schnittstelle wird der Drehzahlgeber und der Temperaturfühler über einen Signalstecker angeschlossen. Motoren ohne DRIVE-CLiQ benötigen beim Betrieb am SINAMICS S120 ein Sensor Module Cabinet-mounted (SMC) oder ein Sensor Module extern (SME). Der Motor wird über die Signalleitung mit dem SMC oder SME verbunden. Das SMC bzw. SME wird mit dem Motor über eine MOTION-CONNECT DRIVE-CLiQ-Leitung verbunden.

Bild 6-7 Geberanbindung ohne DRIVE-CLiQ

6.2.7 Anschließen des Temperaturfühlers Der Temperaturfühler ist zusammen mit dem Drehzahlgebersignal auf den Signalstecker aufgelegt.

Anschluss 6.2 Elektrischer Anschluss

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 37

6.2.8 Anschließen eines fremdbelüfteten 1FT7-Motor Der Lüfteranschluss erfolgt über einen Stecker.

Tabelle 6- 4 Anschlusswerte für Fremdlüfter bei 1FT7

max. Stromaufnahme bei Achshöhe 1AC 230 V / 50 Hz (±10 %) 1AC 230 V / 60 Hz (+5 %/-10 %)

63 < 0,1 A < 0,1 A 80 bis 100 0,40 A 0,45 A

Beachten Sie die nachfolgenden Anschlusshinweise: ● Verwenden Sie nur Leitungen, die den vorgeschriebenen Installationsvorschriften

hinsichtlich Spannung, Strom, Isolationsmaterial und Belastbarkeit entsprechen. ● Versichern Sie sich, bevor Sie das Gerät anschließen, dass die Netzspannung mit der

Gerätespannung übereinstimmt. ● Überprüfen Sie, ob die Daten auf dem Lüftertypenschild mit den Anschlussdaten

übereinstimmen. ● Anschlussleitungen dürfen keiner unzulässigen Zugbeanspruchung ausgesetzt sein. ● Schließen Sie den Schutzleiter (PE) an. ● Stellen Sie sicher, dass bei Betrieb des Motors auch der Lüfter eingeschaltet ist.

Bild 6-8 Anschluss Fremdlüfter über Stecker

Anschluss 6.2 Elektrischer Anschluss

Synchronmotoren 1FT7 38 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

Anschluss der Signalleitung 1. Die 4 Schrauben (1) des Haubenmanteldeckels (3) sowie die 2 Hebeösen (2) lösen. 2. Den Haubenmanteldeckel (3) abziehen. 3. Den Signalstecker (4) ausrichten, 90° zur Motorachse nach links oder rechts. 4. Signalstecker (4) anschließen. 5. Den Haubenmanteldeckel (3) mit den Schrauben (1) wieder montieren und ggf.

Hebeösen befestigen.

Bild 6-9 Anschluss der Signalleitung

6.2.9 Anschließen an einen Umrichter

Auswahl und Anschluss des Kabels Verwenden Sie für den Anschluss des Motors an einen Umrichter MOTION-CONNECT Leitungen oder geschirmte Verbindungsleitungen. Das aus möglichst vielen Einzelleitern aufgebaute Schirmgeflecht muss eine gute elektrische Leitfähigkeit besitzen. Geflochtene Schirme aus Kupfer oder Aluminium sind gut geeignet. Der Schirmanschluss erfolgt beidseitig an Motor und Umrichter, ungeschirmte Kabelenden sind möglichst kurz zu halten. Führen Sie die Kontaktierung für eine gute Ableitung der hochfrequenten Ströme großflächig aus: Als 360°-Kontaktierung am Umrichter.

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 39

Inbetriebnahme 77.1 Maßnahmen vor der Inbetriebnahme

Überprüfen Sie vor Inbetriebnahme der Anlage, dass die Anlage fachgerecht montiert und angeschlossen ist. Das Antriebssystem ist entsprechend der Betriebsanleitung des Um- bzw. Wechselrichters in Betrieb zu nehmen.

Hinweis Die folgende Auflistung kann nicht vollständig sein. Weitere Prüfungen sind gegebenenfalls entsprechend den besonderen anlagespezifischen Verhältnissen zusätzlich erforderlich.

GEFAHR

Stromschlaggefahr! Bei Inbetriebnahme/Betrieb des elektrisch betriebenen Motors stehen zwangsläufig Teile des Motors unter gefährlicher Spannung. Unsachgemäßer Umgang mit diesem Motor kann zum Tod oder schweren Körperverletzungen sowie erheblichen Sachschaden führen. Alle auf dem Produkt aufgeführten Warnhinweise sind zu beachten!

WARNUNG Gefährdung durch rotierenden Läufer! Abtriebselemente mit Berührungsschutz sichern!

Mechanischer Anschluss Stellen Sie sicher, dass ● Berührungsschutzmaßnahmen für bewegte und unter Spannung stehender Teile

vorhanden sind. ● der Motor ordnungsgemäß montiert und ausgerichtet ist. ● der Läufer ohne anzustreifen gedreht werden kann. ● die Betriebsbedingungen mit den vorgesehenen Daten gemäß Typenschildangaben

überein stimmen. ● alle Befestigungsschrauben, Verbindungselemente und elektrischen Anschlüsse fest

angezogen und richtig ausgeführt sind. ● die Abtriebelemente je nach Art die richtigen Einstellbedingungen haben, z. B.

– Kupplungen sind ausgerichtet und ausgewuchtet. – die Riemenspannung ist bei Riemenantrieb richtig eingestellt. – Zahnflanken- und Spitzenspiel bei Zahnradabtrieb, sowie Radialspiel sind richtig

eingestellt.

Inbetriebnahme 7.1 Maßnahmen vor der Inbetriebnahme

Synchronmotoren 1FT7 40 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

Elektrischer Anschluss Stellen Sie sicher, dass ● die Erdungsverbindungen und die Potenzialausgleichsverbindungen ordnungsgemäß

hergestellt sind. ● die vorhandene Bremse einwandfrei funktioniert. ● bei Betrieb am Umrichter, die angegebene Grenzdrehzahl nmax nicht überschritten wird.

Überwachungseinrichtungen Stellen Sie sicher, dass ● durch entsprechend ausgelegte Steuerung und Drehzahlüberwachung keine höheren

Drehzahlen, als die auf dem Typenschild zugelassenen, angesteuert werden. ● die eventuell vorhandenen Zusatzeinrichtungen für die Motorenüberwachung

ordnungsgemäß angeschlossen und funktionsfähig sind.

Fremdbelüftung Vor der Inbetriebnahme müssen alle sicherheitstechnisch und funktional relevanten Details überprüft werden. Hierzu wird im Folgenden in Form einer Aufzählung eine kurze Hilfestellung gegeben, die jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Stellen Sie sicher, dass ● die Daten der Fremdbelüftungseinheit mit den Anschlussdaten übereinstimmen. Die

Fremdbelüftungseinheit darf nicht angeschlossen werden, wenn die Anschlussdaten von den Daten der Fremdbelüftungseinheit in der Art abweichen, dass daraus eine Überlastung resultiert.

● die elektrischen Installation (z. B. der Anbringung des Schutzleiters) der Fremdbelüftungseinheit inklusive Zubehör ordnungsgemäß hergestellt ist.

● die Montage und die elektrische Installation von sicherheitsrelevanten Bauteilen wie beispielsweise Motorschutzschaltern, Schutzgittern etc. ordnungsgemäß hergestellt ist.

VORSICHT

Betreiben Sie den Motor nie ohne eingeschalteten Fremdlüfter. Wenn der Fremdlüfter ausfällt oder der Motor kurzfristig ohne Fremdbelüftung betrieben wird, überhitzt der Motor. Sachschäden oder Totalschaden können die Folge sein.

Inbetriebnahme 7.1 Maßnahmen vor der Inbetriebnahme

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 41

Wasserkühlung Stellen Sie sicher, dass ● die Kühlwasserversorgung angeschlossen und betriebsbereit ist. ● die Zirkulation des Kühlwassers (Durchflussmenge, Temperatur) ordnungsgemäß ist.

VORSICHT

Betreiben Sie den Motor nie ohne eingeschaltete Kühlwasserversorgung. Überwachen Sie die zulässigen Wassereinlauftemperaturen. Wenn die Kühlwasserversorgung ausfällt oder der Motor kurzfristig ohne Wasserkühlung betrieben wird, überhitzt der Motor. Sachschäden oder Totalschaden können die Folge sein.

Bremse (optional) Stellen Sie sicher, dass ● durch Anlegen der Betriebsspannung, die Bremse geöffnet ist ● die Funktion der Bremse (Öffnen, Schließen) ordnungsgemäß funktioniert.

Inbetriebnahme 7.2 Einschalten

Synchronmotoren 1FT7 42 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

7.2 Einschalten Achten Sie vor dem Einschalten des Motors auf die richtige Parametrierung des Frequenzumrichters. Setzen Sie entsprechende Inbetriebnahme-Tools ein, wie z. B. "Drive ES" oder "STARTER".

VORSICHT Unruhiger Lauf oder anormale Geräusche Durch unsachgemäße Behandlung bei Transport, Lagerung oder Aufbau kann der Motor beschädigt sein. Wenn der Motor beschädigt betrieben wird, können Schäden an der Wicklung, an den Lagern oder Totalschaden die Folge sein. Schalten Sie den Motor bei unruhigem Lauf bzw. anormalen Geräuschen ab und stellen Sie beim Auslauf die Ursache fest.

VORSICHT Maximaldrehzahl beachten Die Maximaldrehzahl nmax ist die höchste zulässige Betriebsdrehzahl. Die Maximaldrehzahl ist auf dem Leistungsschild (Typenschild) angegeben. Ein Überschreiten der Drehzahl nmax kann zu Sachschäden und zum Totalschaden des Motors führen. Durch eine entsprechend ausgelegte Steuerung oder aktivierte Drehzahlüberwachung im Antrieb ist sicherzustellen, dass keine höheren Drehzahlen angesteuert werden.

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 43

Betrieb 88.1 Sicherheitshinweise im Betrieb

WARNUNG Abdeckungen nicht bei laufendem Motor entfernen Rotierende oder Spannung führende Teile stellen eine Gefahr dar. Durch Entfernen der erforderlichen Abdeckungen können Tod, schwere Körperverletzung oder Sachschäden eintreten. Abdeckungen, die das Berühren von aktiven oder rotierenden Teilen verhindern, die Schutzart des Motors gewährleisten oder die zur richtigen Luftführung und damit zur wirkungsvollen Kühlung erforderlich sind, dürfen während des Betriebes nicht geöffnet sein.

WARNUNG Störungen im Betrieb Veränderungen gegenüber dem Normalbetrieb, z. B. höhere Leistungsaufnahme, Temperaturen oder Schwingungen, ungewöhnliche Geräusche oder Gerüche, Ansprechen der Überwachungseinrichtungen usw., lassen erkennen, dass die Funktion beeinträchtigt ist. Es kann zu Störungen kommen, die mittelbar oder unmittelbar Tod, schwere Körperverletzung oder Sachschäden als Folge haben können. Verständigen Sie umgehend das Wartungspersonal. Schalten Sie im Zweifelsfall unter Beachtung der anlagenspezifischen Sicherheitsbedingungen den Motor sofort ab.

VORSICHT Verbrennungsgefahr Einzelne Motorenteile können Temperaturen höher als 100 °C erreichen. Bei Berührung können Sie sich verbrennen. Prüfen Sie vor dem Berühren die Temperatur der Teile und treffen Sie ggf. geeignete Schutzmassnahmen.

Betrieb 8.2 Störungen

Synchronmotoren 1FT7 44 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

8.2 Störungen

Hinweis Beschädigungen an der Maschine durch Störungen Beseitigen Sie die Störungsursache gemäß den Abhilfemaßnahmen. Beseitigen Sie auch die an der Maschine/Motor ggf. aufgetretenen Beschädigungen.

Hinweis Beachten Sie bei Betrieb der Maschine an einem Umrichter die Betriebsanleitung des Frequenzumrichters beim Auftreten elektrischer Störungen.

Bei Veränderungen gegenüber dem normalen Betrieb oder Störungen gehen Sie zuerst anhand der nachfolgenden Auflistung vor. Beachten Sie hierzu auch die entsprechenden Kapitel in der Dokumentation der Komponenten des gesamten Antriebssystems. Schutzeinrichtungen auch im Probebetrieb nicht außer Funktion setzen.

Tabelle 8- 1 Mögliche Störungen

Störung Störungsursache (siehe Schlüsseltabelle) Motor läuft nicht an A B Motor läuft schwer hoch A C F Brummendes Geräusch beim Anlauf C F Brummendes Geräusch im Betrieb A C F Hohe Erwärmung im Leerlauf D G H I Hohe Erwärmung bei Belastung A C G H I Hohe Erwärmung einzelner Wicklungsabschnitte

F

Unruhiger Lauf J K Schleifendes Geräusch, Laufgeräusche

L

Radiale Schwingungen M N O P R Axiale Schwingungen O Q R Wasser läuft aus S

Betrieb 8.2 Störungen

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 45

Tabelle 8- 2 Schlüssel Störursachen und Abhilfemaßnahmen

Nr. Störungsursachen Abhilfemaßnahmen A Überlastung Belastung verringern B Unterbrechung einer Phase in der

Zuleitung / Motorwicklung Frequenzumrichter und Zuleitungen kontrollieren / Wicklungswiderstände und Isolationswiderstände ermitteln, Instandsetzung nach Rücksprache mit dem Hersteller

C Unterbrechung einer Phase in der Zuleitung nach dem Zuschalten

Frequenzumrichter und Zuleitungen kontrollieren / Wicklungswiderstände überprüfen

D Umrichter-Ausgangsspannung zu hoch, Frequenz zu niedrig

Einstellungen am Frequenzumrichter überprüfen, automatische Motoridentifikation durchführen

F Windungsschluss oder Phasenschluss in der Ständerwicklung

Wicklungswiderstände und Isolationswiderstände ermitteln, Instandsetzung nach Rücksprache mit dem Hersteller

Kühlwasser nicht angeschlossen / abgeschaltet

Kühlwasserschluss kontrollieren / Kühlwasser einschalten G

Wasseranschluss / Rohre defekt Undichte Stelle finden; ggf. abdichten oder Rücksprache mit dem Hersteller

Kühlwassermenge zu gering Kühlwassermenge erhöhen H Zulauftemperatur zu hoch Richtige Zulauftemperatur einstellen Wärmeabfuhr durch Ablagerungen behindert

Oberfläche der Antriebe reinigen, für ungehinderte Zu- und Abfuhr der Kühlluft sorgen

Zu- und/oder Abfuhr der Kühlluft durch Fremdkörper blockiert

Blockade beseitigen, für ungehinderte Zu- und Abfuhr der Kühlluft sorgen

I

Lüftermotor läuft nicht an Lüftermotor auf Funktionalität prüfen J Schirmung der Motor- und/oder

Geberleitung unzureichend Schirmung und Erdung prüfen

K Verstärkung des Antriebsreglers zu groß Regler anpassen Umlaufende Teile schleifen Ursache feststellen, Teile nachrichten Fremdkörper im Motorinneren Reparatur durch Hersteller

L

Lagerschaden Reparatur durch Hersteller M Unwucht des Läufers Läufer entkoppeln und nachwuchten N Läufer unrund, Welle verbogen Rücksprache mit dem Herstellerwerk O Mangelhafte Ausrichtung Maschinensatz ausrichten, Kupplung überprüfen P Unwucht der angekuppelten Maschine Angekuppelte Maschine nachwuchten Q Stöße von der angekuppelten Maschine Angekuppelte Maschine untersuchen R Unruhe vom Getriebe Getriebe in Ordnung bringen S Kühlwasserrohre / Wasseranschluss

defekt Undichte Stelle finden; ggf. abdichten oder Rücksprache mit dem Hersteller

Falls trotz der oben genannten Maßnahmen keine Fehlerbehebung möglich ist, wenden Sie sich an den Hersteller bzw. an das Siemens Service Center.

Betrieb 8.3 Betriebspausen

Synchronmotoren 1FT7 46 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

8.3 Betriebspausen

Maßnahmen bei stillstehenden, betriebsbereiten Motoren ● Nehmen Sie bei längeren Betriebspausen den Motor regelmäßig, etwa einmal im Monat,

in Betrieb oder drehen Sie zumindest den Läufer durch. ● Beachten Sie vor dem Einschalten zur Wiederinbetriebnahme den Abschnitt

"Einschalten".

ACHTUNG

Schäden durch unsachgemäße Lagerung Durch unsachgemäße Lagerung können Schäden am Motor auftreten. Führen Sie bei längeren Betriebspausen geeignete Korrosionsschutz-, Konservierungs- und Trocknungsmaßnahmen durch. Führen Sie bei der Wiederinbetriebnahme nach langer Außerbetriebsetzung die im Kapitel "Inbetriebnahme" empfohlenen Maßnahmen durch.

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Instandhaltung 99.1 Inspektion und Wartung

9.1.1 Sicherheitshinweise Bei Unklarheiten halten Sie unter Angabe von Maschinentyp und Seriennummer Rücksprache mit dem Hersteller, oder lassen Sie die Wartungsarbeiten von einem der Siemens Service Center durchführen.

GEFAHR Stromschlag beim Berühren Spannung führender Teile Elektrische Teile stehen unter gefährlicher elektrischer Spannung. Beim Berühren dieser Teile erhalten Sie einen Stromschlag. Tod oder schwere Körperverletzung sind die Folge. Stellen Sie vor Beginn jeder Arbeit an den Maschinen sicher, dass die Anlage vorschriftsmäßig freigeschaltet ist. Achten Sie neben den Hauptstromkreisen dabei auch auf vorhandene Zusatz- oder Hilfsstromkreise, insbesondere der Heizeinrichtung.

WARNUNG Verbrennungsgefahr An Gehäusebauteilen elektrischer Maschinen können hohe Temperaturen bis über 100 °C auftreten. Beim Berühren der Bauteile im Maschinenbetrieb können schwere Körperverletzungen durch Verbrennungen die Folge sein. Berühren Sie die Gehäusebauteile nicht während des Betriebes der Maschine oder unmittelbar danach. Lassen Sie die Gehäusebauteile vor Beginn der Arbeiten abkühlen.

Sicherheitsregeln Erfüllen Sie vor Beginn der Wartungsarbeiten unbedingt die fünf Sicherheitsregeln: 1. Freischalten 2. Gegen Wiedereinschalten sichern 3. Spannungsfreiheit feststellen 4. Erden und kurzschließen 5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

Instandhaltung 9.1 Inspektion und Wartung

Synchronmotoren 1FT7 48 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

9.1.2 Wartungsintervalle

Allgemein Sorgfältige und regelmäßige Wartung, Inspektionen und Revisionen sind erforderlich um Störungen frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen, bevor diese zu Folgeschäden führen können.

ACHTUNG Inspektion bei Störungen oder außergewöhnlichen Bedingungen Außergewöhnlichen Bedingungen oder Störungen, die eine elektrische oder mechanische Überbeanspruchung des Drehstrommotors darstellen wie z. B. Überlastung, Kurzschluss etc., können zu Folgeschäden an der Maschine führen. Führen Sie bei Störungen oder außergewöhnlichen Bedingungen wie z. B. Überlastung oder Kurzschluss etc. die Inspektionen sofort durch.

Maßnahmen, Inspektions-/Wartungsintervalle, Fristen Da die Betriebsverhältnisse sehr unterschiedlich sind, können hier nur allgemeine Fristen bei störungsfreiem Betrieb angegeben werden. ● Passen Sie die Wartungsintervalle ggf. an die örtlichen Gegebenheiten wie Schmutz,

Einschalthäufigkeit, Belastung, usw. an. ● Führen Sie die nachstehenden Maßnahmen nach Ablauf der Betriebsdauer-Intervalle

bzw. der Fristen entsprechend der folgenden Tabelle durch.

Tabelle 9- 1 Maßnahmen nach Betriebsdauer-Intervallen oder Fristen

Maßnahmen Betriebsdauer-Intervalle und Fristen Lager austauschen nach empfohlener Lagerwechselfrist (siehe Kapitel

"Lagerwechselfrist") Radialwellendichtringe austauschen

ca. alle 10 000 Betriebsstunden bei Ölschmierung

Instandhaltung 9.1 Inspektion und Wartung

Synchronmotoren 1FT7 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b 49

9.1.3 Lagerwechselfrist Die Lager sind Verschleißteile und müssen nach Erreichen einer bestimmten Betriebsstundenzahl erneuert werden. Bei mittleren Belastungen ist das Lager nach ca. 25000 h zu erneuern. Bei besonders günstigen Betriebsbedingungen wie z. B. geringe oder mittlere Drehzahl, geringe Radialkraft (Querkraft) und Schwingungsbelastung kann sich diese verlängern.

ACHTUNG Schwierige Betriebsbedingungen Bei schwierigen Betriebsbedingungen wie dauernder Betrieb mit nmax, große Schwingungs- und Stoßbelastungen, häufigem Reversierbetrieb etc. reduzieren sich die Lagerwechselfristen tLW bis zu 50 %.

Instandhaltung 9.2 Instandsetzung

Synchronmotoren 1FT7 50 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

9.2 Instandsetzung

9.2.1 Sicherheitshinweise

Qualifiziertes Personal Inbetriebsetzung und Betrieb dieser Maschine dürfen nur von qualifiziertem Personal vorgenommen werden. Qualifiziertes Personal im Sinne der sicherheitstechnischen Hinweise dieser Dokumentation sind Personen, die die Berechtigung haben, Geräte, Systeme und Stromkreise gemäß den Standards der Sicherheitstechnik in Betrieb zu nehmen, zu erden und zu kennzeichnen.

Sicherheitsrelevante Hinweise

WARNUNG Rotierende oder Spannung führende Teile Rotierende oder Spannung führende Teile stellen eine Gefahr dar. Durch Entfernen der erforderlichen Abdeckungen oder falscher Bedienung können Tod, schwere Körperverletzung oder Sachschäden eintreten. Stellen Sie vor Beginn der Arbeiten an dem Motor, insbesondere vor dem Öffnen von Abdeckungen aktiver Teile sicher, dass der Motor bzw. die Anlage vorschriftsmäßig frei geschaltet ist.

WARNUNG Sachgemäßer Transport Der Motor darf nur entsprechend den Transportvorschriften transportiert werden. Tod, schwere Körperverletzung und Sachschäden können die Folge von unsachgemäßem Transport sein. Beachten Sie bei einem notwendigen Transport des Motors die Hinweise im Kapitel "Transport und Einlagerung".

Instandhaltung 9.2 Instandsetzung

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9.2.2 Demontage/Montage des Gebers

VORSICHT Elektrostatisch gefährdete Bauelemente Elektronische Baugruppen enthalten elektrostatisch gefährdete Bauelemente. Diese Bauelemente können bei unsachgemäßer Handhabung leicht zerstört werden. Beachten Sie die Anweisungen im Kapitel "EGB-Richtlinien" um Sachschäden zu vermeiden.

Demontage 1. Motor freischalten 2. 4 Geberbefestigungsschrauben entfernen 3. Geber abziehen

Montage 1. Kupplungselement auf die Geberwelle stecken 2. Kupplungselement zum Kupplungsteil am Motor ausrichten 3. Geber in dieser Position auf die Motorwelle aufstecken 4. Geber mit 4 Schrauben befestigen (Anziehdrehmoment: 2,5 bis 3 Nm)

Bild 9-1 Demontage/Montage des Gebers

Hinweis Beim Gebertausch muss auch das Kupplungselement ausgetauscht werden.

Instandhaltung 9.2 Instandsetzung

Synchronmotoren 1FT7 52 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

Motoren mit DRIVE-CLiQ

ACHTUNG Motordaten (elektronisches Typenschild) Es muss sichergestellt sein, dass der neue Geber die richtigen Motordaten enthält. Anderenfalls kann der Motor unkontrollierte Bewegungen ausführen und es kann erheblicher Sachschaden entstehen.

Über das Siemens Service Center kann unter der Angabe von Bestellnummer und Seriennummer ein bereits programmiertes Gebermodul bezogen werden. Ist ein unbeschriebenes Gebermodul verfügbar, muss dieses vorher mit den richtigen Motordaten programmiert werden.

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Außerbetriebnahme und Entsorgung 1010.1 Außerbetriebnahme

10.1.1 Demontage vorbereiten Die Demontage der Maschine muss von qualifiziertem Personal mit angemessenem Fachwissen durchgeführt bzw. beaufsichtigt werden. 1. Nehmen Sie Kontakt mit einem Entsorgungsfachbetrieb in Ihrer Nähe auf. Klären Sie in

welcher Qualität die Zerlegung der Maschine bzw. die Bereitstellung der Komponenten erfolgen soll.

2. Befolgen Sie die fünf Sicherheitsregeln. 3. Entfernen Sie alle elektrischen Anschlüsse. 4. Entfernen Sie alle Flüssigkeiten wie z. B. Öl, Wasser, … 5. Entfernen Sie alle Kabel. 6. Lösen Sie die Befestigungen der Maschine. 7. Transportieren Sie die Maschine an einen für die Demontage geeigneten Platz. Beachten Sie auch die Hinweise im Kapitel "Instandhaltung".

10.1.2 Motor zerlegen Zerlegen Sie die Maschine nach allgemeiner maschinenbautypischer Vorgehensweise.

WARNUNG Maschinenteile können herunterfallen Die Maschine besteht aus Teilen mit hohem Gewicht. Diese Teile können beim Zerlegen herunterfallen. Tod, schwere Körperverletzung und Sachschäden können die Folge sein. Sichern Sie zu lösende Maschinenteile gegen Absturz.

Entsorgen Sie die Motoren unter Einhaltung der nationalen und örtlichen Vorschriften im normalen Wertstoffprozess oder als Rückgabe an den Hersteller.

Außerbetriebnahme und Entsorgung 10.2 Entsorgung

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10.2 Entsorgung Der Schutz der Umwelt und die Schonung ihrer Ressourcen sind für uns Unternehmensziele von hoher Priorität. Ein weltweites Umweltmanagement gemäß ISO 14001 sorgt für die Einhaltung der Gesetze und setzt dafür hohe Standards. Bereits bei der Entwicklung unserer Produkte sind umweltfreundliche Gestaltung, technische Sicherheit und Gesundheitsschutz feste Zielgrößen. Im folgenden Kapitel finden Sie Empfehlungen für eine umweltfreundliche Entsorgung der Maschine und ihrer Komponenten. Befolgen Sie die lokalen Vorschriften bei der Entsorgung.

Bauteile Trennen Sie die Bauteile zur Verwertung nach folgenden Kategorien: ● Elektronikschrott, z. B. Geberelektronik ● Eisenschrott ● Aluminium ● Buntmetall, z. B. Motorwicklungen ● Isoliermaterialien

Hilfsstoffe und Chemikalien Trennen Sie die Hilfsstoffe und Chemikalien zur Verwertung nach folgenden Kategorien: ● Öl

Entsorgen Sie das Altöl als Sondermüll gemäß der Altölverordnung. ● Fett ● Lösungsmittel ● Kaltreiniger ● Lackrückstände Vermischen Sie nicht Lösungsmittel, Kaltreiniger und Lackrückstände.

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Anhang AA.1 Bestellnummer Projektierungshandbuch

Tabelle A- 1 Bestellnummern (MLFB) der Projektierungshandbücher Titel Projektierungshandbuch deutsch englisch Synchronmotoren 1FT7 für SINAMICS S120 6SN1197-0AD13-0AP3 6SN1197-0AD13-0BP3 Synchronmotoren 1FT7 für SIMODRIVE 6SN1197-0AC13-0AP3 6SN1197-0AC13-0BP3

A.2 Siemens Service Center

Unter der Adresse http://www.siemens.com/automation/partner können Sie sich weltweit über Siemens-Ansprechpartner zu bestimmten Technologien informieren. Soweit möglich erhalten Sie je Ort einen Ansprechpartner für ● Technischen Support, ● Ersatzteile/Reparaturen, ● Service, ● Training, ● Vertrieb oder ● Fachberatung/Engineering. Der Wahlvorgang startet mit der Auswahl ● eines Landes, ● eines Produktes oder ● einer Branche. Durch anschließende Festlegung der übrigen Kriterien werden genau die gewünschten Ansprechpartner mit Angabe der jeweiligen Kompetenz gefunden.

Anhang A.3 Konformitätserklärung

Synchronmotoren 1FT7 56 Betriebsanleitung, 04/2010, 610.40075.01b

A.3 Konformitätserklärung

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Index

A Anschluss der Wasserkühlung, 29 Anziehdrehmomente, 25

B Bauformen, 17

D DRIVE-CLiQ-Schnittstelle, 35

E Einlagern, 24 Elektrischer Anschluss, 30 Entsorgung, 54

F Fremdbelüftung, 19

I Inbetriebnahme, 39 Inspektion und Wartung, 47

K Konformitätserklärung, 56 Kühlung, 18

L Lagerwechselfrist, 49 Leistungsschild, 16

S Schalldruckpegel, 22 Schaltbild, 30 Schutzart, 17

Schwinggröße, 27 Schwingungsverhalten, 27 Selbstkühlung, 18 Sicherheitshinweise, 9 Siemens Service Center, 55

T Technische Merkmale, 14 Transport, 23 Typenschild, 16

U UL-Vorschriften, 17 Umgebungsbedingungen, 18

W Wasserkühlung, 29

www.siemens.com/motioncontrol

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