Bewegtbildanalyse - Kameraführung
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Transcript of Bewegtbildanalyse - Kameraführung
Bewegtbildanalyse
Manuel Dierkes | 02.07.2013
GliederungO EinführungO KamerastandpunktO EinstellungsgrößenO KameraperspektiveO EinstellungsdauerO KamerablickwinkelO Bewegung der KameraO Fazit
?
EinführungO Bewegtbild
O Zusammenstellung einzelner Aufnahmen
O Zeitliche DimensionO Bewegtbildanalyse
O Beschreibt Mittel der emotionalen Wirkungsintention
O Erkennung der Elemente der audiovisuellen Argumentation
Eingrenzungen des Textes
O Bewegtbild in Film, Video, Animation ist zu komplex
O Alle Elemente zu erfassen ist nicht umsetzbar
O Konzentration auf die KAMERA-ARBEIT
O Weitere Betrachtungsweisen:O Berücksichtigung des
AufnahmematerialsO Farbgestaltung und -bearbeitung
KamerastandpunktO Repräsentiert die Sichtweise des
ZuschauersO Emotionale Einbindung:
O Nicht nur Punkt an dem die Kamera steht...O ...sondern auch metaphorischer Punkt
der subjektiven Sichtweise „Jeder visuelle Standpunkt bedeutet auch einen seelischen Standpunkt“ (Balázs 1924)
Einstellungsgrößen
Beruhen auf der Klassifizierung der
Distanzen des Anthropologen Edward T.
HallDistanzeinteilung bei Säugetieren
wie z.B. Flucht u. kritische Distanz
Anthropologie
Weite öffentliche Distanz
O Ab einer Entfernung von 10 Metern
O Genaue Feinheiten kaum erkennbar
O Person wird klein in ihrer Umgebung wahrgenommen
Filmsprache
Distanz der Totalen
O Wird gebraucht, wenn Menschen in größerer räumlicher Distanz zueinander agieren.
O Menschen nur erkennbar durch Aufälligkeiten
Anthropologie
Nahe öffentliche Distanz
O Entfernung von 3-4 Metern
O Maßnahmen zur Flucht, falls Gefahr besteht
O Gesicht zu erkennen – keine Details
Filmsprache
Halbtotale bis zur Amerikanischen
Einstellung
O Ein intimes Gespräch kann auf diese Distanz nicht dargestellt werden
Anthropologie
Weite persönliche Distanz
O Abstand von ca. 1 Meter
O An Stimmlage ist die jeweilige Stimmung zu erkennen
Filmsprache
Naheinstellung
O Häufigste Einstellung beim Fernsehen und Kino
O Bildet die Kommunikation im Dialog am besten ab
EinstellungsgrößenO Es gibt viele weitere auf
anthropologischer EbeneO Jedoch deckt die Anthropologie nicht
die Ebene ab, wenn die Kamera weit vom geschehen entfernt ist
O Man spricht von einer Panorama-EinstellungO Landschaft u. Umfeld steht im
Vordergrund
EinstellungsgrößenO Mit der Distanz wird der emotionale
Zustand zwischen den interagierenden vermittelt
O Zuschauer erlebt dies auf 2 Arten:O Beziehung der Figur im Medium zum
BetrachterO Beziehung der interagierenden
Figuren im MediumO Der Zuschauer erfährt etwas über
das Verhältnis
EinstellungsgrößenO Studie anhand von jüngeren und älteren Menschen
in Werbeclips (Kessler, 2009)O Bei auftreten beider Altersgruppen im Clip keine
Unterscheidungen
O Bei unterschiedlichem Auftreten:O Jüngere Menschen eher in Großaufnahmen
O Ältere Menschen Nahaufnahme
O Junge Menschen eher intim, emotional gezeigt werden
O Ältere Menschen eher in einem kommunikativ angenehmen Abstand aufgenommen werden
KameraperspektiveO Sichtweise der dargestellten FigurenO vertikaler Winkel des
BetrachterpunktesO Vogelperspektive, Augenhöhe,
Froschperspektive
KameraperspektiveO Wahrnehmung der Perspektiven
durch Erfahrungen geprägtO Blick von oben – potenzieller Blick
des AngreifersO Macht – alles unter Kontrolle
O Blick von unten – Standpunkt des UnterlegenenO Dinge wirken wuchtig und bedrohlich
EinstellungsdauerO Kleinste Einheit der
Bewegtbildanalyse
O Schnelle Wechsel von statischen Einstellungen im FilmO Biologischer HintergrundO In gefährlichen dramatischen
Situationen wird die Frequenz der Blickwechsel erhöht
O Einlaufende Überwachung und Veränderungen registrieren
EinstellungsdauerO Großaufnahme
O Fokus wird nicht gesucht – deshalb kürzer
O Moment höchster Aufmerksamkeit auf Person
O Schnitt muss erfolgen, wenn die Aufmerksamkeit fälltO ansonsten Langeweile und Ungeduld
EinstellungsdauerO Längere Bewegungen
O Auge fixiert ObjektO längere KamerabewegungO Gehirn des Zuschauers lenkt
Bewegung unbewusst in die Bereiche, die in Situation bedeutsam sind
EinstellungsdauerO Einstellungsdauer bei Gewaltszenen bei
privaten Sendern (Winterhoff-Spurk, 2005)
O Kurze Schnitte – gefährlich, dramatischO Fühlung von Gewaltszenen in
Nachrichtensendungen
O Spricht für das Bestreben größere Dynamik zu suggerieren
1996 11%
1998 17%
2000 15%
2002 16%
Kamerablickwinkel
Dialog
Person A Person B
Kameraachse 180°
Interne Position
Externe Position
90° - Blickwinkel
Achsensprung
KamerablickwinkelO Mit der Analyse des Blickwinkels
lässt sich die emotionale Einbindung des Zuschauers ermitteln
O Je weiter der Zuschauer vom 90°-Winkel entfernt ist, desto involvierter ist er
Bewegung der KameraO Zuschauer verfolgt Objekte mit dem
AugeO Identifiziert werden die Bewegungen
durch die eingesetzte TechnikO Schwenk
O Zuschauer bewegt Pupillen/Kopf mit dem sich bewegendem Objekt
O Im Gegensatz zur Kamerafahrt nicht am geschehen beteiligt – Beobachter
O Längerer Schwenk vermittelt Ruhe
Bewegung der KameraO Bewegung der Kamera macht 3.
Dimension bewusstO Bezieht den Betrachter mit in die
Aktion ein.
O Bewegung im Raum durch Kamerawagen (Dollys) oder KranO Wichtig: Richtung der Fahrt in Bezug
auf die Raumachsen u. im Vergleich zur Handlungsrichtung
Bewegung der KameraO Bewegung zeigt, wie sich der
Betrachter zu den Figuren verhältO Er begleitet sie, verfolgt sie, geht ihnen
voraus, kommt ihnen entgegen, verlässt sie und betrachtet sie von allen Seiten
O Extremste Form: HandkameraO Authentizität durch mangelhafte
BildqualitätO Nervosität und UnruheO lebhaftester Eindruck
Fazit / KritikO Sehr informativO Sehr verständlichO Sehr interessant
O Konzentration nur auf die Kamera-Arbeit
O Viele Aspekte der Anthropologie nicht auf den Film assoziiert
QuellenO Bewegtbildanalyse, Clemens Schwender - Buch
(Entschlüsselung von Bildern, 2011)
O https://www.youtube.com/watch?v=jh7hHNZREoAO https://www.youtube.com/watch?v=h4FdZ3DaXDc
O http://img.fotocommunity.com/Ballsport/Handball/TV-Kamera-im-VfL-TV-Studio-a21184807.jpg
O http://www.nrhz.de/flyer/media/12656/Bewegung.jpg