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coach academy Für die Führungskräfte von morgen! Bewerbungsguide für Jungakademiker eBooklet # 10

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coachacademyFür die Führungskräfte von morgen!

Bewerbungsguide für Jungakademiker eBooklet # 10

Inhalt

Vorwort 2

Einleitung 3

Erkennen Sie sich selbst: Über welches Know-how verfügen Sie? 5

Die Stellenausschreibung – mehr als nur eine Annonce 11

Richtig punkten im Anschreiben 21

Der Lebenslauf 37

Die Anlagen zu Ihrer Bewerbung: Ein Fass ohne Boden? 52

Die dritte Seite – eine Sonderbeilage? 55

Das Bewerbungsfoto 59

Bewerbungsguide für Jungakademiker 1

Qual der Wahl: Welche Mappe passt zu Ihrer Bewerbung? 61

12 Regeln für Bewerbungen per E-Mail 64

Die telefonische Bewerbung: Überzeugen Sie schnell, zielgerichtet und kompetent! 68

Der große Bewerbungstest 73

Über die Autoren 79

Impressum 80

Was ist die CoachAcademy? 81

Die eBooklets der CoachAcademy 82

Vorwort

Aus diesem Grund stellen wir Ihnen mit diesem eBooklet Informationen zur Verfügung, mit denen Sie die Erstellung einer authentischen und pass-genauen Bewerbung besser umsetzen können. Erarbeitet haben dieses eBooklet Cordula Schaub, Vasiliki Asimaki und Jörn Tschirne, drei in Bewer-bungsprozessen erfahrene Business-Coachs der CoachAcademy. Ihnen stehen hier also die Ergeb-nisse einer jahrelangen Beratungstätigkeit zur Ver-fügung. Nutzen Sie diese Chance!

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer nächsten Bewerbung!

Viele Grüße

Carolin Metzger, Heiko Lüdemann und das gesamte Team der www.coachacademy.de

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Liebe Leserin, lieber Leser!

Überzeugende Bewerbungsunterlagen sind der grundlegende Baustein, den Sie für die Verwirkli-chung Ihrer Berufs- und Karriereziele benötigen. Denn mit diesen Unterlagen präsentieren Sie sich als zukünftiger Mitarbeiter, Sie „bewerben“ also das wichtigste Produkt, das Sie anbieten können: Ihre Arbeitskraft.

Einleitung

Ein Unternehmen kauft von Ihnen eine Dienstleis-tung ein – Ihre Arbeitskraft. Überlegen Sie einmal selbst: Würden Sie ein Produkt kaufen, das viele interessante Komponenten aufweist, die Sie aber gar nicht benötigen? Würden Sie nicht lieber ein Produkt kaufen, das Ihren Wünschen und Vorstel-lungen am ehesten entspricht?

Die meisten Bewerber erstellen keinen individu-ell auf die Stellenausschreibung und somit auf die Firma abgestimmten Lebenslauf. Dies führt dazu, dass viele Bewerbungsunterlagen in sich nicht schlüssig sind, da sich die Anforderungen der Stellenausschreibung und die Angaben aus dem Bewerbungsanschreiben nicht im Lebens-lauf wieder finden. Dadurch verliert die gesamte Bewerbung an Attraktivität. Bewerber mit indivi-duellem Lebenslauf haben durch die Anpassung einen deutlichen Vorsprung – die gesamten Be-werbungsunterlagen sind aussagekräftiger.

Mit einer kompletten Bewerbung bieten Sie Ihrem zukünftigen Arbeitgeber Ihre Arbeitsleistung zum Kauf an. Sie müssen ihm ein maßgeschneidertes Angebot unterbreiten, zu dem er einfach nicht „Nein“ sagen kann.

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Es ist also in erster Linie nicht wichtig, dass Sie das Anschreiben und Ihren Lebenslauf dazu nut-zen, um Ihre gesamten Fähigkeiten zu notieren. Es ist wichtig, dass Sie diejenigen Fähigkeiten dar-stellen, die für die angestrebte Position relevant sind. Es muss also das Gemeinsame zwischen der Stellenausschreibung und Ihrem Profil darge-stellt werden.

Inhaltlich ist dieses eBooklet entsprechend aufge-baut: Im ersten Kapitel wird Ihnen eine Methode vorgestellt, mit der Sie Ihre Kompetenzen analy-sieren können. Als zweiten Baustein zeigen wir Ihnen, wie Sie die Informationen herausfiltern, die in Stellenausschreibungen oder Annoncen „ver-steckt“ sind. In den Kapiteln zum Lebenslauf und zum Anschreiben wird dargestellt, wie Sie die An-forderungen, die das Unternehmen an den Bewer-ber stellt, und Ihre Kompetenzen zur Deckungs-gleichheit bringen.

Abgerundet wird das eBooklet durch ergänzen-de Kapitel zu den Themen „Anlagen“, „Die dritte Seite“, „Die richtige Mappen-Wahl“, „Das Bewer-bungsfoto“ und „12 Regeln zur Bewerbung per E-Mail“. Am Schluss haben wir noch einen klei-nen Bewerbungstest angehängt, mit dem Sie sich selbst überprüfen können.

Viel Erfolg!

Bewerbungsguide für Jungakademiker 4Einleitung

In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen, wie Sie mit einer einfachen Methode mehr über sich selbst und Ihre Kompetenzen herausfinden können. Die Aufgabe besteht darin, Ihre bisherigen Aktivitäten und Ihre Erfahrungen zu durchleuchten, denn der sichere Umgang mit den eigenen Fähigkeiten ist sehr wichtig im gesamten Bewerbungsverfahren!

Eigen- und Fremdeinschätzung

Viele Kenntnisse hält man für selbstverständlich, da Sie einem selbst eigen sind. Andere Personen sind jedoch ganz begeistert und sagen: „Wie du das wieder hinbekommen hast!“

Einsatz der Mind-Map-Methode

Anhand der Mind-Map-Methode können Sie Ihre Fähigkeiten aus Ihren bisherigen Aktivitäten heraus-finden. Beim Lesen von Stellenannoncen wird deut-lich, dass sich bestimmte Anforderungen an den Bewerber stets wiederholen. Deshalb ist es sinnvoll,

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Erkennen Sie sich selbst:Über welches Know-how verfügen Sie?

Viele Bewerber gehen ausschließlich von Erfah-rungen im beruflichen Umfeld aus, die sie in ei-nem Praktikum erworben haben. Sicherlich geben Praktikums- und Berufserfahrungen Sicherheit, aber einer großer Anteil Ihrer Kompetenzen liegt im persönlichen Bereich, die Sie aufgrund Ihrer Person, Ihrer Schulzeit und Ihres Studiums mit-bringen. Wichtig für das Bewerbungsverfahren ist es, dass Ihnen Ihre Kenntnisse bewusst sind! Denn dann können Sie diese auch vertreten und mit ihnen argumentieren.

Ihr Ziel ist es, Ihre Kenntnisse im Telefonat, im Lebenslauf, im Bewerbungs-Anschreiben und im Vorstellungsgespräch darstellen zu können. Da diese Aufgabe den Gesamterfolg eines Bewer-bungsverfahrens sicherstellt, sollten Sie sich für die Ausarbeitung genügend Zeit nehmen.

So gehen Sie vor

Nachstehend sehen Sie eine Beispiel-Mind-Map, die für jede Anforderung einen so genannten Haupt-Ast aufweist. Im nächsten Schritt nehmen Sie Ihren Lebenslauf zur Hand. In diesem haben Sie alle Aktivitäten Ihres Lebens zusammenge-fasst. Arbeiten Sie nun Ihre besonderen Fähigkei-ten heraus, die Sie im Anschreiben deutlich ma-chen wollen.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 6Erkennen Sie sich selbst

folgende Positionen zusammenzutragen und auszu-werten:

• Teamorientiertes Arbeiten • Konzeptionelles Denken • Kommunikationsstärke • Organisationstalent • Führungsverantwortung • Flexibilität • Selbstständiges Arbeiten • Motivation • Engagement • Leistungsbereitschaft • Belastbarkeit • Einsatz • Interdisziplinäres Arbeiten • Kollegialität • Zielorientiertes Handeln • Kundenorientiertes Denken

Werden Sie sich Ihrer Fähigkeiten bewusst

Aus unserer langjährigen Praxis könnten wir Ih-nen eine Vielzahl von Beispielen nennen, die zei-gen, dass vielen Bewerbern gar nicht bewusst ist, wie gut sie auf ein Stellenprofil passen. Oft ist die Grundeinstellung. „Ich hab doch nur studiert und noch keine Berufserfahrung. Wie soll ich denn da den Anforderungen entsprechen?“

Legen Sie Ihre persönliche Mind-Map nach dem folgenden Muster an:

Bewerbungsguide für Jungakademiker 7Erkennen Sie sich selbst

Anforderungen 1

Personalarbeit

Hochschulgruppe

Außendienst

Versicherung

Nebenjob

Hochschulgruppen

Au Pair

Lernbereitschaft

Soziales Jahr

Extra Scheine

Nebenjobs

extra Seminare

Sport

Hochschulgruppe

Sprachen

10-12 Std. im Praktikum

Studium

Nebenjobs

WG

Studium

Ausland

Umzug

Partys

Hochschulgruppe

Lernbereitschaft

Fächerspektrum

Ausland

Studium nicht zu Hause

Seminare

Mentor

Bewerbungsphase

Sportleiter

Kundenorientiertes Denken

Kollegialität

Einsatz

Leistungsbereitschaft

Konzeptionellen Denken

Organisationstalent

Flexibilität

Motivation

Lerngruppen

indir. Hilfestellungen

Praktikum

Unterlagen/Infos tauschen

Bewerbungsguide für Jungakademiker 8Erkennen Sie sich selbst

Anforderungen 2

Übungsleiter

Stupa-Vorsitz

Ausflüge organisieren

K3 Teamentwicklung

Angew. Kulturw.

Planspiele/Seminare

Jobsuche

Praktikum

Nebenjob

Diplomarbeit

Seminare

Studium (Gruppenarbeit)

Hochschulgruppen

WG

Arbeitsteilung, Vorlesung/Mitschrieb

Jugendarbeit

Verein

4 Jahre Drillinge

Zusätzliche Kurse

Nebenjobs

WG

Diplom

Wohnungssuche

Präsentation

Firmenwerbung

Stupa-Vorsitz

Studium

Diplomarbeit

Führungsveranwortung

Engagement

Interdiszipliäres Arbeiten

Selbstständiges Arbeiten

Teamorientiertes Arbeiten

Belastbarkeit

Kommunikationsstärke

Zielorientiertes Handeln

Hochschulgruppe

Mentor

Nachhilfe

Vereinsarbeit

Interpretation Ihres Lebenslaufes

Alle Aktivitäten des Lebenslaufes werden in die ein-zelnen Erfahrungs-Bestandteile zerlegt. Beschrei-ben Sie ganz ausführlich jede genannte Position und damit alle Aktivitäten. Nachstehend finden Sie einige Fragen, mit denen Sie die Positionen im Le-benslauf hinterfragen können. Optimal können Sie diese Methode einsetzen, wenn Sie auch Freunde oder Familienmitglieder fragen, welche Fähigkei-ten sie in Ihren Lebenslauf hineininterpretieren.

Lassen Sie bei dieser Übung Ihrer Phantasie freien Lauf. Zensieren Sie Ihre Antworten nicht!

Fragen zur Analyse des Lebenslaufes

• Warum habe ich diese Entscheidung getroffen? • Habe ich die Entscheidung allein oder mit anderen getroffen?

• Was habe ich gelernt?

• Wie sah mein Aufgaben-Schwerpunkt aus? • Habe ich andere überzeugen können?

Bewerbungsguide für Jungakademiker 9Erkennen Sie sich selbst

• In welchen Bereichen habe ich anderen Personen geholfen?

• Worin lagen zeitliche Engpässe?

• Habe ich Pläne zur Bearbeitung gemacht?

• Welche einzelnen Schritte von der ersten Idee bis zum Abschluss waren notwendig?

• Welche Dinge habe ich parallel gemacht?

• Was genau hat mir an dieser Aufgabe gefallen?

• Wodurch habe ich andere von meiner Vorgehensweise überzeugt?

• Wie habe ich meinen Tagesablauf geplant?

• Habe ich viel mit anderen Personen kommuniziert?

• Welche Personen fand ich schwierig?

• Worin lagen meine Spielräume bei der Arbeitsgestaltung?

• Habe ich mich schnell auf neue Situationen eingestellt?

• Welche Entscheidungen wurden im Team oder von mir getroffen?

• Für welche Aufgaben wurde ich gelobt?

• Welche Entscheidungen habe ich getroffen, die Auswirkungen auf die Zukunft haben?

Eintragen in die Mind-Map

Ordnen Sie die Antworten (Ihre Fähigkeiten) den Anforderungen der Stellenausschreibung zu. Sie werden erkennen, dass Sie bestimmte Fähigkei-ten an mehreren Ästen der Mind-Map notieren können. Insgesamt haben Sie eine Übersicht Ihrer Fähigkeiten erstellt und können aufgrund der Dar-stellungsform der Mind-Map sehr gut das Zusam-menspiel Ihrer Fähigkeiten erkennen.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 1 0Erkennen Sie sich selbst

Fazit für das Bewerbungsverfahren

Sie haben Ihre Stärken durch diese Art und Wei-se der Bearbeitung erkannt und visualisiert. Damit prägen sich die Zusammenhänge besser im Ge-dächtnis ein und sind entsprechend abrufbereit, unabhängig davon, ob Sie die Stellenannonce analysieren, im Bewerbungsschreiben Ihre Stär-ken zum Ausdruck bringen oder im Vorstellungs-gespräch darauf angesprochen werden. Selbst wenn Sie zum Beispiel im Vorstellungsgespräch auf Themen angesprochen werden, auf die Sie sich nicht vorbereitet haben, sind Ihnen Ihre Stär-ken bewusst.

Die Stellenausschreibung ist im ersten Schritt das wichtigste Instrument eines Unternehmens, mit dem potenziellen Mitarbeiter in Kontakt zu treten. Ob die Stelle in Zeitungen, im Internet bei Jobbör-sen oder auf der eigenen Homepage ausgeschrie-ben wird, hängt von der Größe des Unternehmens ab.

Firmen mit einem großen Bekanntheitsgrad kön-nen sich relativ sicher sein, dass Bewerber sich regelmäßig einen Überblick über die ausgeschrie-benen Stellen verschaffen. Firmen mit einem ge-ringeren Bekanntheitsgrad nutzen die Medien Zei-tung, Jobbörsen im Internet und die Agentur für Arbeit, um geeignete Mitarbeiter zu finden.

Für Sie ist es wichtig, dass Sie sich regelmäßig einen Überblick über die Stellensituation verschaf-fen. Dies fängt bei Gesprächen innerhalb der Uni an.

• „Wo bewirbst du dich denn gerade?“

• Gibt es Kontakte zu ehemaligen Studenten in der Wirtschaft, die mit Auskünften zur Verfügung stehen können?

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Die Stellenausschreibung – mehr als nur eine Annonce

Bewerbungsguide für Jungakademiker 1 2Die Stellenausschreibung

• Welche Informationen besitzt Ihr Professor?

• Welche Firmen betreiben an Ihrer Universität Öffentlichkeitsarbeit in Form von Vorträgen?

Diese Fragen lassen sich entsprechend anpassen, wenn Sie bereits das Studium beendet haben, oder sich aus Ihrer derzeitigen Position heraus verändern wollen.

Informationen in Zeitungen und im Internet

Für die meisten Bewerber ist die Stellensuche im Internet und in den Zeitungen der Einstieg in das Bewerbungsverfahren. Für die Bewerbung auf eine Zeitungsannonce sollten Sie sich zusätzlich die Homepage der Firma ansehen. Je mehr In-formationen Sie zusammentragen, umso besser können Sie die Anforderungen an den Bewerber und an die Bewerbung herausarbeiten.

Sie werden auch besser beurteilen können, ob Sie sich auf die ausgeschriebene Stelle überhaupt bewerben wollen. Planen Sie in Ihre Bewerbungs-strategie auch ein Telefongespräch mit dem Un-ternehmen ein.

Wie ist eine Annonce aufgebaut?

In vielen Annoncen werden zuerst die Firma und ihr Aufgabenbereich beschrieben. Im zweiten Teil wird das Stellenprofil genannt, aus dem die Arbeitsauf-gaben ersichtlich sind sowie deren Einbettung im Unternehmen. Die dann folgende Beschreibung des Anforderungsprofils an den Bewerber kann man in den meisten Fällen bereits aus der Firmen-beschreibung und den Arbeitsaufgaben ableiten.

Zum Abschluss werden der zuständige Ansprech-partner, die Anschrift und die Telefonnummer ge-nannt. In vielen Fällen mit dem Zusatz: Für tele-fonische Rückfragen erreichen Sie uns unter der Rufnummer 0711-12345.

Welche Informationen kann ich aus der Annonce herausziehen?

Das Anforderungsprofil ist nicht allein für die Er-stellung der Bewerbungsunterlagen entscheidend. Informationen über die Größe des Unternehmens haben z.B. Auswirkungen auf das Bewerbungs-schreiben und den Lebenslauf. Haben Sie bereits während eines Praktikums in einem großen Unter-nehmen gearbeitet? Dann sollten Sie diese Tätig-

Bewerbungsguide für Jungakademiker 1 3Die Stellenausschreibung

keit im Lebenslauf deutlicher hervorheben als an-dere Positionen. Um hier die richtige Einschätzung vornehmen zu können, müssen Sie die Annonce „zwischen den Zeilen“ lesen.

Erkennen Sie, was wichtig ist

Nachstehend geben wir Ihnen ein Beispiel für eine Stellenanzeige und die darin enthaltenen Informa-tionen. Für die Bewerbung ist es wichtig, die Rolle des Personalers einzunehmen. So können Sie am besten seine Interessen erkennen und Ihre Unter-lagen darauf abstimmen.

Erster Teil: Firmenbeschreibung

Aus dieser fiktiven Anzeige betrachten wir im ers-ten Schritt die Firmenbeschreibung:

Die DFDF Bremen GmbH ist die deutsche Holding der DFDF, Barcelona. Wir sind Weltmarktführer in den Bereichen Anlagenbau für Fischfangfabrik-schiffe sowie Maschinen für die Fischverarbeitung. Unser Spektrum umfasst die Finanzierung und Planung über den Einbau bis hin zur Inbetriebnah-me in den Fanggebieten. 57.000 Beschäftigte in 1.100 Niederlassungen in 30 Ländern garantieren den weltweiten Service von DFDF.

Auswertung:

Aus dieser Beschreibung lassen sich bereits wich-tige Informationen für die Bewerbung herausle-sen.

Um Weltmarktführer zu werden und um diese Po-sition zu halten bzw. auszubauen, benötigt man Führungskräfte, die vorausschauend denken, Ent-scheidungen im Sinne des Unternehmens treffen, Marktgegebenheiten analysieren, Teams führen und motivieren, Aufgaben aktiv angehen, fach-übergreifend denken und flexibel reagieren kön-nen.

Versteckte Jobangebote?

Durch die beschriebenen Aktivitäten ist die Firma interessant für Personen mit technischem oder kaufmännischem Hintergrund (Architekten, Anla-genbau, Konstruktion), Mitarbeiter mit organisato-rischem Geschick oder mit Sprachkenntnissen.

Bei der Durchsicht von Annoncen sollten Sie folg-lich nicht nur auf die ausgeschriebene Stelle ach-ten, sondern sich auch ein Bild von den verschie-denen Einsatzbereichen der Firma verschaffen.

Ein Anruf lohnt

Ein Anruf bei der Personalabteilung kann Ihnen Aufschluss darüber geben, welche Positionen Sie zum Beispiel als Dolmetscher in diesem Unterneh-men einnehmen könnten. In der Vorbereitung auf dieses Gespräch sollten Sie sich im Vorfeld notie-ren, welche Vorstellung Sie von Ihrem zukünftigen Arbeitsplatz haben. In Ihrem Gespräch mit der Fir-ma wird Ihnen der Personaler sagen können, in welchen Positionen für Sie Einstiegsmöglichkeiten bestehen. Vielleicht haben Sie sogar Glück und eine entsprechende Stelle ist ausgeschrieben.

Zweiter Teil der Annonce

Im zweiten Teil der Annonce finden Sie zumeist eine Beschreibung der Aufgabenstellungen. Zürück zu unserem Beispiel:

Für unsere Holding suchen wir Sie als

Diplom-Kaufmann zur Unterstützung des Leiters Konsolidierung

Ihr Aufgabe ist die Mitarbeit an den Quartals- und Jahresabschlüssen der Holdinggesell- schaft DFDF Bremen und der Tochtergesell- schaften im Inland einschließlich Vorbe-

reitungen der Abschlüsse für die Konsoli- dierung bei der Holding. Außerdem wer- den Sie den umsatzsteuerlichen Organkreis der Tochtergesellschaften betreuen.

Auswertung:

Die Hauptaufgabe des gesuchten Mitarbeiters be-steht offenbar darin, die Unternehmenszahlen für die Abschlüsse zusammenzustellen und zu be-werten. Das erfordert die interne und externe Zu-sammenarbeit mit anderen Niederlassungen. Bei der Konsolidierung werden die Sprachkenntnisse Spanisch und eventuell Englisch notwendig sein.

Sie werden z.B. klar sagen müssen, welche Zah-len Sie benötigen und ob die gelieferten stimmen bzw. plausibel sind. Zahlen müssen entsprechend bewertet und analysiert werden können.

Welche persönlichen Fähigkeiten sind gefordert?

Analytisches Denken, die Zusammenarbeit im Team und Freude an Zahlen sind ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Die Betreuung des Or-gankreises heißt, Verantwortung zu übernehmen und Personen anzuleiten. Am besten können Sie

Bewerbungsguide für Jungakademiker 1 4Die Stellenausschreibung

Bewerbungsguide für Jungakademiker 1 5Die Stellenausschreibung

Auswertungen interpretieren, wenn Sie wissen, welche Aufgaben in den Abteilungen durchgeführt werden und welche Zahlen sich entsprechend in den Auswertungen wiederspiegeln. In den Mo-nats, Quartals- und Jahresabschlüssen spiegelt sich der Gesamterfolg des Unternehmens wieder.

Insofern wird ein Mitarbeiter mit einem entspre-chenden Hochschulabschluss und/oder jahrelan-ger Erfahrung gesucht. Zum Teil geht diese An-forderung aus der Aussage „suchen wir Sie als Diplom-Kaufmann“ hervor.

Warum ist die Stelle ausgeschrieben?

Ferner geht aus der Annonce hervor, dass Sie den Leiter Konsolidierung unterstützen sollen. Hier ist davon auszugehen, dass es zwischen Ihnen und diesem – vermutlichem – Herrn eine enge Zusam-menarbeit geben wird. Eine Unterstützung in einem Aufgabengebiet wird immer dann benötigt, wenn entweder die Arbeitsbelastung zugenommen hat, sich das Aufgabengebiet erweitert oder wenn eine Person den Arbeitsplatz gewechselt hat.

Bei Telefonaten oder im Vorstellungsgespräch kön-nen Sie sich über den Grund der Ausschreibung informieren. Fragen Sie nicht, ob jemand anders ausgeschieden ist. Selbst wenn man Ihnen sagt, dass Ihr Vorgänger gekündigt hat, hinterfragen Sie diese Aussage nicht.

Im Vorstellungsgespräch werden Sie den Leiter Konsolidierung sehr wahrscheinlich kennen ler-nen. Dieser wird für die fachlichen Fragen zustän-dig sein.

Sie sehen bereits, dass sich einige Anforderungen aus dem ersten und zweiten Teil der Annonce wie-derholen. Dies ist ein Indiz dafür, dass die mehr-fach genannten Positionen dem Unternehmen sehr wichtig sind.

Dritter Teil der Annonce

Unsere Erwartungen sind ein abgeschlossenes Studium zum Diplom-Kaufmann/-frau oder ein ab-geschlossenes BWL-Studium. Eine analytische, selbstständige, eigenverantwortliche Arbeitswei-se ist Ihnen eigen. Darüber hinaus besitzen Sie Durchsetzungsvermögen und zeichnen sich durch ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und Belast-barkeit aus. Vorraussetzungen sind gute spani-sche Sprachkenntnisse in Wort und Schrift.

Auswertung:

In diesem Abschnitt werden die Anforderungen an den Bewerber deutlich hervorgehoben. Die meisten Anforderungen sind zwar schon aus den ersten beiden Abschnitten ersichtlich. Wenn Sie Stellenausschreibungen auf diese Art und Weise interpretieren, dann wissen Sie zum jetzigen Zeit-punkt in vielen Fällen, wie die Anforderungen an den Bewerber lauten.

Nochmals zur Erinnerung: Die Firma beschreibt in der Annonce den Wunschkandidaten, also die Person, die alle Anforderungen zu 100% erfüllt. Wunschträume erfüllen sich aber nie zu 100%. Sie können sich also auch dann bewerben, wenn Sie den Anforderungen nur zu ca. 80 % genügen.

Muss das Studienende zeitlich vor der Bewerbung liegen?

Die Firma erwartet ein abgeschlossenes Studium. Aus dem weiteren Text ist nicht ersichtlich, dass zusätzlich auch Berufserfahrung notwendig ist. Es können sich folglich auch Hochschulabsolventen und Berufseinsteiger bewerben. Auch wenn Sie Ihr Studium erst in der Zukunft beenden werden, kann diese Ausschreibung für Sie von Interesse sein. Nennen Sie das Datum des Studienendes

im Anschreiben. Ein Telefonat mit dem Personaler wird Ihnen über die genauen Anforderungen Klar-heit verschaffen.

Das Studium müssen Sie nicht mit Prädikat ab-geschlossen haben. Wird die Examensnote zur Mitarbeiterauswahl herangezogen, so wird das in der Annonce erwähnt. Zum Ausdruck kommt dies zum Beispiel durch die Formulierung „mit Aus-zeichnung bestanden“.

Anforderungen an das Studium

Die Nennung der Studienrichtung Diplom-Kauf-mann/-frau beziehungsweise abgeschlossenes BWL-Studium zeigt, dass es der Firma auf kauf-männische Kenntnisse ankommt. Eine bestimmte Vertiefungsrichtung ist nicht zwingend. Sicherlich sind aber Vertiefungsrichtungen im Zusammen-hang mit Unternehmensabschlüssen ein Plus.

Erkennen von Unternehmens-zusammenhängen

Analytisches Denken ist ausdrücklich gefordert. Hier ist das Erkennen von Zusammenhängen sehr wichtig. Sind die übermittelten Werte der Unter-nehmensgruppen richtig oder gibt es logische

Bewerbungsguide für Jungakademiker 1 6Die Stellenausschreibung

Unstimmigkeiten? In diesem Zusammenhang ist auch abteilungsübergreifendes Wissen sehr von Vorteil.

Interpretation des Arbeitsstils

Die selbstständige und eigenverantwortliche Ar-beitsweise weist darauf hin, dass Sie jederzeit selbst entscheiden müssen, welches der nächs-te richtige Schritt ist. Natürlich werden Sie Ihren Vorgesetzten Bericht darüber geben, wie die der-zeitige Situation ist. Man erwartet von einem Mit-arbeiter, dass er nicht mit der Fragestellung „Wie löse ich das Problem, das sich bei meiner Arbeit gerade ergeben hat?“ kommt, sondern bereits ei-nen Lösungsweg vorschlagen kann.

Je nach Komplexität der Aufgabenstellung ist die Zustimmung des Vorgesetzten einzuholen. Es wird erwartet, dass Sie Entscheidungen im Sinne des Unternehmens treffen können.

Durchsetzungskraft beginnt beim Lesen der Annonce

Durchsetzungsvermögen zeigt sich nicht erst bei Arbeitsbeginn. Das erste Telefonat oder das Be-

werbungsgespräch wird zeigen, ob Sie die Erwar-tungen erfüllen. Sicherlich ist nicht gemeint, dass Sie den Eindruck erwecken sollen, Ihnen könne man nichts anhaben. Eher ist gemeint, dass Sie im Unternehmen mit verschiedenen Persönlich-keiten zusammenarbeiten können. Gerade wenn mal nicht alles nach Wunsch läuft, so sollten Sie in der Lage sein, sich gegenüber anderen Personen durchzusetzen.

Das Durchsetzungsvermögen zeigt sich bereits im Schreibstil Ihrer Bewerbung. Schreiben Sie nicht im Konjunktiv – „Ich könnte mir vorstellen, diese Aufgabe zu Ihrer vollsten Zufriedenheit zu bearbei-ten.“ Schreiben Sie Ihre Sätze in der Bewerbung mit einem Ausrufezeichen am Satzende und nicht mit einem Fragezeichen.

Einsatzbereitschaft bedeutet, sich mit Aufgaben zu beschäftigen, die nicht im direkten Zusammen-hang mit der eigentlichen Aufgabe stehen. Auch die Bereitschaft zu Überstunden und – wie in die-sem Beispiel – für Reisen an die anderen Stand-orte der Unternehmung kann gemeint sein. Dass Reisen aber kein Hauptbestandteil ist, ergibt sich aus der fehlenden Information in der Ausschrei-bung.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 1 7Die Stellenausschreibung

Verhalten im Ernstfall „Arbeitstag“

Die Belastbarkeit hat mehrere Komponenten. Be-wahren Sie auch bei einer hohen Arbeitsbelastung noch Übersicht? Analysieren Sie auch unter Stress sorgfältig? In der Hektik eines Quartals- oder Jah-resabschlusses fällt es nicht jeder Person leicht, die so genannte Ruhe zu bewahren. Ein Job, bei dem Sie sich selbst immer die Zeit einteilen kön-nen, wird Sie hier sicherlich nicht erwarten. Zeit-druck und Arbeitsbelastung werden Komponen-ten Ihrer Arbeit sein.

Die hohe Belastbarkeit bedeutet auch, dass Sie Ihre Arbeit zielstrebig durchführen müssen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Zielstre-bigkeit bedeutet, den direkten Weg zu gehen und Umwege zu vermeiden.

In diesem Abschnitt zeigt sich auch noch einmal die Anforderung, dass gute spanische Kenntnisse in Wort und Schrift erforderlich sind.

Vierter Teil der Annonce

Wir bieten Ihnen interessante, vielseitige und ab-wechslungsreiche Aufgaben, ein gutes Betriebs-klima sowie leistungsgerechte Bezahlung. Ihr Ein-satzort ist Hamburg.

Haben Sie Interesse? Dann senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihres Ge-haltswunsches und des frühesten Eintrittstermin zu Händen von Herrn Felix.

DFDF Bremen GmbH Bremerstr. 13-15, 20344 Bremen

Auswertung:

Aus der gesamten Annonce ergibt sich die vor-stehende Beschreibung einer interessanten, viel-seitigen und abwechslungsreichen Aufgabe. Die Aussage unterstreicht noch einmal das fach- und firmenübergreifende Arbeiten. Sie werden ein brei-tes Aufgabengebiet haben, das Ihnen die Aneig-nung eines umfangreichen Wissens und einen Einblick in die Vernetzungen von Unternehmen bietet.

Respekt gegenüber allen Mitarbeitern

Ein gutes Betriebsklima entsteht unter anderem durch die kooperative Zusammenarbeit, durch das Respektieren der Leistung der Kollegen und durch das positive Einbringen der eigenen Person in die Unternehmung. Spaß an der Arbeit und po-

Bewerbungsguide für Jungakademiker 1 8Die Stellenausschreibung

sitive Einstellung zum Unternehmen zeichnen den motivierten Mitarbeiter aus.

Welche Elemente beeinflussen die Gehaltshöhe?

Eine leistungsgerechte Vergütung erwartet den Bewerber. Den Betrag zu bestimmen ist nicht ganz einfach. Wichtige Komponenten für die Be-stimmung des Gehaltes sind Berufserfahrung, fachliche Vorkenntnisse, übliche Branchengehäl-ter und die Übernahme von Verantwortung. Ins-gesamt werden Sie das Gehalt eher hoch anset-zen können.

Die Firma erwartet von Ihnen, dass Sie in Ihrer Be-werbung auf die Vorstellung des Gehalts einge-hen. Es ist kein K.O.-Kriterium, wenn Sie in Ihrem Bewerbungsschreiben zum Ausdruck bringen, dass Sie die Vergütung in einem persönlichen Ge-spräch aufgreifen möchten.

Arbeitsbeginn und Standort

Den Eintrittstermin müssen Sie nennen. Es muss kein fester Termin wie der 12.12. sein, sondern kann auch in Form von „ein kurzfristiger Einstieg

ist mir möglich“ erfolgen. Das Unternehmen sucht nicht den Mitarbeiter, der gleich morgen beginnen kann, sondern es besteht meistens die Möglich-keit, Kündigungsfristen zu berücksichtigen.

Bei größeren Betrieben ist es üblich, den Einsatz-ort in der Annonce zu erwähnen. Sie müssen, wenn nur ein Einsatzort genannt wird, diese Infor-mation nicht in Ihre Bewerbung aufnehmen.

Das Telefonat im Vorfeld der Bewerbung

Bei dieser Annonce ist ein Ansprechpartner ge-nannt, allerdings keine Telefonnummer. Dies kann ein Zeichen dafür sein, dass der Bewerber von Telefonaten absehen soll. Haben Sie berechtigte Zweifel daran, ob Sie für die Stelle in Frage kom-men, so sollten Sie sich die Telefonnummer des Unternehmens heraussuchen. Bereiten Sie sich gut auf dieses Gespräch vor.

Zusätzlich zu den Fragen bzgl. der ausgeschrie-benen Position sollten Sie erwähnen, dass Ihr An-ruf auf beiden Seiten Arbeit und Geld spart. Dies richtig positioniert, zeigt dem Personaler, dass Sie zielbewusst arbeiten und auch den direkten Weg wählen.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 1 9Die Stellenausschreibung

Mein Zeitvorteil

Wenn Sie die ersten Male eine Annonce umfas-send analysieren, werden Sie mehr Zeit als sonst benötigen. Die investierte Zeit bringt Ihnen einen großen Vorteil: Sie wissen, worum es der Firma geht. Ihr Bewerbungsschreiben wird aussagekräf-tiger und Sie bewerben sich gezielter.

Aufgrund der Annoncenanalyse erkennen Sie, welche Informationen Ihnen zu der Stelle fehlen. Das erleichtert Ihnen die Vorbereitungen auf ein Telefonat im Vorfeld der Bewerbung.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 2 0Die Stellenausschreibung

Ihre Aufgabe besteht darin, dem Personaler mit einem perfekten Anschreiben zu zeigen, dass Sie sein Anliegen verstanden haben. Damit stellen Sie eine persönliche Beziehung her und wecken bei ihm das Interesse, die Bewerbung vollständig zu lesen. Aus dem Anschreiben muss der Personaler erkennen können, dass Sie viele Fähigkeiten des Wunschkandidaten mitbringen...

Grundsätze der Formulierung

Formulieren Sie alle Sätze so, dass Sie ohne wenn und aber dahinter stehen. Stellen Sie sich vor, dass der Personaler Ihnen im Vorstellungsgespräch je-den Satz der Bewerbung einzeln vorliest. Wenn Sie sich in diesem Moment wünschen, den Satz lieber nicht oder anders geschrieben zu haben, so müssen Sie eine andere Formulierung wählen.

Eigene Formulierungen

Lassen Sie sich nicht von Freunden beeinflussen: „Nimm doch diesen Satz, der beeindruckt den Personaler total.“ Wählen Sie eine Formulierung,

Bewerbungsguide für Jungakademiker 2 1

Richtig punkten im Anschreiben

bei der Sie sich freuen würden, wenn Ihr Ge-sprächspartner diese vorliest.

Das bedeutet: Dichten Sie nichts hinzu! Spätes-tens im Vorstellungsgespräch kann das zu einer peinlichen Situation führen. Der Personaler wird es Ihnen nicht nachsehen, wenn Sie auf Fragen nicht vernünftig antworten können, weil Sie die Position hinzugedichtet haben. Denken Sie daran: Mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie den Wahrheitsgehalt Ihrer Angaben.

Die Struktur des Anschreibens

Im Folgenden geben wir Ihnen eine Übersicht, wie Sie Ihr Anschreiben strukturieren können.

• Anrede

• Bedanken für das Telefonat

• Persönlichen Bezug zum Leser herstellen

• Studium mit Vertiefungsrichtung darstellen

• Arbeitserfahrungen und Fähigkeiten darstellen

• Derzeitige Tätigkeit

• Eigene Erwartungen an die zukünftige Position nennen

• Eintrittstermin nennen

• Gehaltsvorstellung nennen (wenn in der Ausschreibung gefordert)

• Weiteres Vorgehen beschreiben

• Grußformel

Diese Struktur können Sie verwenden, wenn Sie sich im Studium befinden oder Ihren Studienab-schluss bereits erworben haben. Bei mehrjähriger Berufserfahrung muss aufgrund der beruflichen Tätigkeiten die Struktur verändert werden.

Die Betreffzeile

Die Betreffzeile kann ein- oder zweizeilig sein. Das Wort „Betreff“ wird nicht geschrieben. In der ers-ten Zeile muss der Bezug zur Stellenausschrei-bung stehen. Die Formulierungen könnten lauten:

• Bewerbung als Diplom Kaufmann / Ihre Annonce in der FAZ vom 12.03.04

Bewerbungsguide für Jungakademiker 2 2Richtig Punkten im Anschreiben

• Bewerbung als Personalentwicklerin / Ihre Ausschreibung auf Ihrer Homepage

• Praktikum im Bereich Marketing - Kennziffer 1234

Wählen Sie immer eine aussagekräftige Beschrei-bung. Es muss aus der Betreffzeile klar hervorge-hen, auf welche Stelle Sie sich bewerben. Viele Firmen haben im Zeitalter des Internets mehrere Ausschreibungen veröffentlicht. Stellen Sie folglich sicher, dass Ihre Unterlagen dem richtigen Aus-wahlverfahren zugeordnet werden. Eine falsche Zuordnung könnte Ihre komplette Arbeit zunichte machen.

Das Telefonat im Vorfeld

Haben Sie vorab ein Telefonat mit dem Personal-verantwortlichen oder einem Mitglied der Fachab-teilung geführt? Dann nennen Sie dieses Gespräch in der zweiten Zeile des Betreffs. Sie stellen hier bereits eine persönliche Beziehung her.

Zur Hervorhebung des Telefonats können Sie die erste Betreffzeile in Fettschrift und die zweite Zeile in Normal-Schrift formatieren:

Bewerbung als Personalentwicklerin / Ihre Ausschreibung auf Ihrer Homepage. Unser Telefonat vom 24.03.04

Wenn der Empfänger Ihrer Bewerbung nicht der Gesprächpartner selbst ist, so nennen Sie den Gesprächspartner in der zweiten Betreffzeile:

Mein Telefonat mit Herrn Schuhmacher vom 24.03.04

Die Anrede

Die Anrede sollte zwei Zeilen unter der Betreffzeile stehen.

Sie sollte gezielt sein und sich an eine bestimmte Person richten:

Sehr geehrte Frau Mustermann oder Sehr geehrter Herr Mustermann

Einige Bewerber wählen die Form...

Sehr geehrte Frau Mustermann, sehr geehrte Damen und Herren,

...im Hinblick auf die interne Weiterleitung der Be-werbungsunterlagen. Dies ist keine übliche Vor-

Bewerbungsguide für Jungakademiker 2 3Richtig Punkten im Anschreiben

Bewerbungsguide für Jungakademiker 2 4Richtig Punkten im Anschreiben

gehensweise - benutzen Sie daher besser nur die oben genannte Form der Anrede.

Das Telefonat

Das Telefonat ist die beste Möglichkeit, mit einem Vertreter der Firma einen persönlichen Kontakt herzustellen. Sie sollten das Telefonat nutzen, um weitere Informationen über die Stelle und die ge-suchten Qualifikation des Bewerbers zu erhalten.

Viele Bewerber scheuen diesen effektiven Schritt, da sie der Meinung sind, nicht gut genug zu tele-fonieren beziehungsweise keine Fragen zu haben. Das würde auf der anderen Seite bedeuten, dass die Informationen der Stellenausschreibung bereits so umfassend sind, dass Sie die ausgeschriebe-ne Position detailliert beschreiben können. Ist dies wirklich so? Sie können sich vorab erkundigen, worin die Arbeitsschwerpunkte liegen, mit wel-chen Abteilungen Sie übergreifend zusammenar-beiten und an wen Sie die Bewerbungsunterlagen richten.

Welche Fragen kann ich stellen?

Stellen Sie sich als kleine Übung die folgende Si-tuation vor: Sie sitzen im Bewerbungsgespräch

und der Personaler sagt zu Ihnen: „Bitte beschrei-ben Sie einmal ausführlich, wie Sie sich die ausge-schriebene Position vorstellen.“

Mit dieser Frage bekommt der Personaler einen Eindruck, was Sie erwarten und ob die Interessen identisch sind. Versuchen Sie, selbst Antworten zu finden, und Sie werden feststellen, dass Sie eine Menge Fragen zu der Position haben werden.

Persönlichen Bezug herstellen

Persönliche Beziehungen sind sowohl im privaten wie im geschäftlichen Bereich notwendig. Unab-hängig davon, ob Sie sich beraten lassen, ob Sie Informationen einholen, etwas kaufen oder ver-kaufen wollen: Bei Ihren Handlungen nimmt die Beziehung Einfluss auf Ihr Gefühl. Fühlen Sie sich gut beraten, haben Sie alle Informationen bekom-men, haben Sie Ihr Anliegen genau geschildert? Wenn zu einer guten Entscheidung ein gutes Ge-fühl kommt, dann sind Sie sich sicher, auf dem richtigen Weg zu sein.

Übrigens: Auch der Personalverantwortliche möchte das Gefühl haben, die richtige Entschei-dung für das Unternehmen zu treffen...

Bewerbungsguide für Jungakademiker 2 5Richtig Punkten im Anschreiben

Der Bewerber als Verkäufer

Stellen Sie sich ein Verkaufsgespräch bei einem Computerhändler vor. Ein guter Verkäufer wird sich erst einmal darüber informieren, für welchen Verwendungszweck Sie den PC benötigen. Ent-sprechend Ihren Vorgaben wird der Verkäufer Ih-nen ein Gerät vorschlagen, welches Ihren Wün-schen und Ihrer Preisvorstellung entspricht. Nach diesem Gespräch werden Sie sich für eines der vorgeschlagenen Geräte entscheiden und mit ei-nem guten Gefühl und Freude einkaufen.

Im Zusammenhang mit einem Bewerbungsverfah-ren tritt der Bewerber als Verkäufer auf: Sie lesen die Annonce in der Zeitung, informieren sich über die Schwerpunkte der ausgeschriebenen Stel-le und bieten Ihre Arbeitsleistung zum Kauf an. Wenn das Angebot mit den Vorstellungen über-einstimmt, kauft der Personaler Ihre Dienstleistung ein und hat ein gutes Gefühl.

Analog zum Verkäufer müssen Sie also im ersten Absatz des Anschreibens dem Leser mitteilen, dass Sie seine Bedürfnisse verstanden haben, die er in der Stellenausschreibung formuliert hat. Hier-zu sollten Sie die Anforderungen der Stelle an den Bewerber in zwei bis drei Sätzen mit Ihren Worten beschreiben. Im Anschluss müssen Sie den Bezug zwischen der Position und Ihrer Person herstellen.

Beispiele des Einstiegssatzes

Nachstehend geben wir Ihnen drei Beispiele, wie dieser Einleitungsabsatz aussehen könnte:

Sehr geehrte Frau Mustermann,

für Ihr international erfolgreich agierendes Unternehmen sind kreatives Arbeiten, Offen- heit und Verantwortungsbewusstsein ent- scheidend. Deshalb sollten wir uns kennen lernen.

Sehr geehrter Herr Mustermann,

Sie verfolgen einen konsequenten Ausbau Ihrer weltweiten Marktposition? Dann legen Sie Wert auf eine leistungsbereite und zu- verlässige Mitarbeiterin. Lassen Sie sich von meinen Fähigkeiten überzeugen.

Sehr geehrte Frau Mustermann,

Sie benötigen für Ihr weltweit operierendes Dienstleistungsunternehmen im Überset- zungsbereich einen interdisziplinär ausgebil- deten, sozialkompetenten Mitarbeiter, der mit Engagement und Motivation im Team arbeitet. Deshalb bewerbe ich mich bei Ihnen.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 2 6Richtig Punkten im Anschreiben

Die Wirkung des ersten Absatzes

Der Personaler wird Ihnen beim Lesen bereits zustimmen: „JA!! Den Bewerber mit diesen Ei-genschaften suche ich.“ Des Weiteren haben Sie seine Neugier geweckt und er möchte wissen, welche Gemeinsamkeiten Sie mit dem Traumbe-werber haben.

Mit dem zweiten Satz „Lassen Sie sich überzeugen“ oder „Deshalb bewerbe ich mich“ stellen Sie eine Beziehung zwischen den Anforderungen und Ihrer Person her. Der Personaler wird Ihr Bewerbungsan-schreiben entsprechend aufmerksam lesen.

Es gibt viele Formulierungsmöglichkeiten des Ein-stiegssatzes. Benutzen Sie wie viele Ihrer Mitbe-werber den Einstiegssatz: „Mit Interesse habe ich Ihre Stellenannonce in der FAZ vom 27.03.04 ge-lesen.“? Dann kann es durchaus sein, dass Sie sich zuerst an die neue Formulierung gewöhnen müssen. Nach kurzer Zeit werden Sie feststellen: JA, der Satz gefällt mir und ist genauso vertraut wie mein ursprünglicher.

Fazit: Es ist wichtig, dass Ihr Einstiegssatz zu der Stellenausschreibung passt.

Ihr persönlicher Werdegang im Anschreiben

Die folgenden Abschnitte des Anschreibens nut-zen Sie für die Darstellung Ihres persönlichen Werdegangs, Ihrer erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse. Bei den Formulierungen müssen Sie darauf achten, dass der Personaler klar erkennen kann, ob Ihre aufgeführten Kenntnisse zu der Aus-schreibung passen.

Grundlegendes zu Formulierungen

Der Aufbau Ihrer persönlichen Darstellung muss Schritt für Schritt erfolgen. Im Kopf des Perso-nalers kann so leichter ein Gesamteindruck Ihrer Person entstehen. Achten Sie insgesamt auf kurze und aussagekräftige Sätze. Verschachtelte Sätze werden oft erst beim zweiten Lesen verstanden – kurze Sätze schon beim ersten Mal.

Ist die Information für den Personaler relevant?

Stellen Sie sich nach jedem einzelnen Satz die Frage:

• Habe ich eine neue Information gegeben?

Bewerbungsguide für Jungakademiker 2 7Richtig Punkten im Anschreiben

• Ist diese neue Information wirklich relevant für die ausgeschriebene Position?

Wenn Sie beide Fragen mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten, so ist das ein gutes Indiz für die Aufnahme der Information in das Anschreiben.

Bei einem „Nein“ oder „Jein“ müssen Sie die Satz-aussage entsprechend verändern. Ein „Nein“ ist in den meisten Fällen ein starkes Indiz für einen unnötigen Satz beziehungsweise eine unnötige Information. Ein „Jein“ weist auf eine ungenaue Satzaussage hin.

Studium mit Vertiefungsrichtung darstellen

Nennen Sie in diesem Satz Ihr Studium zusammen mit Vertiefungsrichtungen. In vielen Fällen finden Sie in Ihrem Studium eine oder mehrere Vertie-fungsrichtungen, die zu der Stellenausschreibung passen. Eine Formulierung kann lauten:

Mein Germanistik-Studium mit der Vertie- fungsrichtung Literatur und Politik habe ich im Januar 2004 erfolgreich abgeschlossen.

Welcher Aufbau steckt in dieser Formulierung

Vergleichen Sie hierzu die Formulierung:

Im Januar 2004 habe ich an der Universität Stuttgart mein Studium der Germanistik abge- schlossen. Ich habe die Vertiefungsfächer Literatur und Politik gewählt.

In der ersten Formulierung erfolgen die wichtigen Aussagen – Studium und Vertiefungsrichtung - am Satzanfang. Des Weiteren erhält der Leser die In-formationen kompakt und ohne Umschweife. Beachten Sie hierbei auch die Bewertung des Stu-dienabschlusses: „erfolgreich“. Hierdurch wird die positive Aussage des Abschlusses noch ein-mal verstärkt. Auf die richtige und positive Wort-wahl im Anschreiben gehen wir noch separat in diesem eBooklet ein.

Welche Inhalte sind notwendig?

Die wichtigste Aussage ist die Studienrichtung. Informationen bzgl. des Studienortes sind nicht zwingend notwendig. Interessant kann der Stu-dienort im Zusammenhang mit einem besonders guten Ruf auf nationaler oder internationaler Ebe-

Bewerbungsguide für Jungakademiker 2 8Richtig Punkten im Anschreiben

ne sein. Bei einer Bewerbung innerhalb des Studi-enortes kann Ihre Ortsverbundenheit ein Grund für die Angabe der Universität sein.

Angabe des Studienendes

Das Ende des Studiums muss nicht mit aufge-nommen werden. Beachten Sie bei Zeitangaben generell, welche Gedanken der Personaler haben könnte.

Wenn Sie im Monat März formulieren, dass Sie im vergangenen Oktober Ihr Studium beendet haben, so wird sich der Personaler sofort fragen, was Sie seit-dem gemacht haben. Erst zum Ende der Bewerbung wird dann eventuell ersichtlich, dass Sie seitdem an einer Fortbildungsmaßnahme teilnehmen oder ein Praktikum in Ihrem Studienbereich durchführen. Die Frage des Lesers wird folglich erst zu einem späteren Zeitpunkt beantwortet und nicht sofort.

Wenn Sie Ihr Studienende nicht nennen, werfen Sie diese Frage des Endtermins nicht aktiv auf. Durch die Information, seit wann Sie an der Fortbildung teilnehmen oder im Praktikum sind, erfährt der Leser indirekt etwas über Zeitpunkt Ihres Studie-nendes.

Darstellung Ihrer Arbeitserfahrungen und Fähigkeiten

Sie haben während Ihres Studiums, in Praktika, in Nebenjobs, im privaten Bereich, in Sportvereinen oder sonstigen Aktivitäten sehr viele Fähigkeiten und sehr viel Wissen erworben. Im Anschreiben ist es nun wichtig, diese Kenntnisse entsprechend den Anforderungen der Annonce zu platzieren.

Mit Hilfe der Mind-Map-Technik haben wir Ihnen die Möglichkeit aufgezeigt, Ihre persönlichen Fä-higkeiten und Kenntnisse herauszuarbeiten. Neh-men Sie sich diese Mind-Map zur Hand. Verglei-chen Sie Ihre Notizen mit dem Anforderungsprofil an den Bewerber aus der Stellenausschreibung. Arbeiten Sie heraus, welche Positionen Sie unbe-dingt im Anschreiben erwähnen sollten.

Erfahrungen aus dem Studium

Organisationstalent, Zeitmanagement, Kommuni-kation und Teamarbeit sind nur eine kleine Aus-wahl an Fähigkeiten, die Sie bereits während Ihres Studiums gezeigt haben. In vielen Annoncen wer-den diese Anforderungen explizit gefordert.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 2 9Richtig Punkten im Anschreiben

Das Studium als jahrelange Berufserfahrung

Fähigkeiten aus dem Studium bedeuten gleich-zeitig, dass Sie bereits eine jahrelange Erfahrung aufweisen können. Das gemeinsame Lernen für Prüfungen in jeweils unterschiedlichen Gruppen kann zum Beispiel Ihre Teamfähigkeit und auch Zielstrebigkeit hervorheben. Sich auf neue Lern-partner einzustellen, das unterschiedliche Wissen zu vereinen und gemeinsam das Ziel der erfolg-reichen Abschlussprüfung in einem vorgegebenen Zeitfenster zu erreichen, ist sicherlich nicht allen Studenten gegeben. Diese Erfahrungen könnten Sie direkt im Zusammenhang mit dem Studium als Erfolgsfaktor aufzeigen.

Zusätzliche Qualifikationen durch Kurse

Zusätzlich belegte Kurse an der Universität oder die Mitarbeit an universitären Einrichtungen bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre besondere Eignung für die ausgeschriebene Position hervorzuheben.

Am deutlichsten können Sie Ihre Fähigkeiten dar-stellen, wenn Sie diese durch Beispiele untermau-ern. Die Aussage „Ich kann gut organisieren“ kann durch ein gutes Beispiel verdeutlicht werden. Be-schreiben Sie, in welchen Aktionen sich Ihr Or-ganisationstalent gezeigt hat. Die Formulierung

„Mein organisatorisches Geschick habe ich bei der mehrmaligen Organisation des internationalen Studentenaustausches unter Beweis gestellt.“ ist wesentlich aussagekräftiger.

Erfahrungen aus Praktika

Im Praktikum können Sie wichtige Erfahrungen sammeln. Sie haben die Möglichkeit, das Studi-enwissen mit den Anforderungen der Betriebe zu vergleichen, Ihr theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen und sich zusätzliches Know-how an-zueignen.

Praktische Erfahrungen sind bei Personalern sehr gefragt und sollten im Bewerbungsanschreiben nach dem Studium genannt werden.

Stehen Sie zu Ihren Fähigkeiten

Immer wieder hören wir von Hochschulabsolven-ten: „Ich hab` doch nur studiert.“ Wie schlecht Sie Ihr Wissen auch einschätzen – haben Sie immer die Einstellung: Das was ich weiß, das weiß ich!

Die Unsicherheit im Umgang mit den eigenen Fä-higkeiten oder deren Einschätzung führt in vielen Fällen im Anschreiben zu Formulierungen wie „...

Bewerbungsguide für Jungakademiker 3 0Richtig Punkten im Anschreiben

habe ich mitgearbeitet“ oder „...konnte ich erste Erfahrungen sammeln.“ Für die Deutung Ihres Be-werbungsanschreibens lassen diese Formulierun-gen (zu) viele Interpretationsmöglichkeiten zu.

Interpretationen von Formulierungen

„Mitgearbeitet“ könnte bedeuten, dass Sie nur das gemacht haben, was man Ihnen direkt gesagt hat. Eine Aussage darüber, ob Sie etwas gelernt haben, machen Sie nicht. Der Leser kann sich die Frage stellen, ob das Praktikum überhaupt das richtige war, da durch die Wortwahl keine Begeis-terung vermittelt wird. Ebenso geht keine Über-nahme von Verantwortung – auch nicht im kleinen Rahmen – aus dieser Formulierung hervor.

Die Formulierung „... konnte ich sammeln“ kann auch bedeuten, dass Sie nicht gesammelt haben, aber Sie hätten es gekonnt, wenn Sie gewollt hätten. Ein Bewerber, der laut Annonce „selbst-bewusst“ sein soll, wird mit dieser Formulierung sicher keinen Pluspunkt sammeln.

Die richtige Wortwahl ist wichtig

Es ist wichtig, dass Sie eine zusätzliche Informa-tion vermitteln. Geben Sie dem Leser nicht das

Gefühl, „irgendein“ Praktikum absolviert zu haben. Gehen Sie beim Schreiben des Briefes davon aus, dass der Personaler eine Einschätzung vorneh-men möchte, welches Wissen Sie aufgrund Ihres Studiums haben und wie die Aufgaben im Prakti-kum gelagert waren.

Schreiben Sie deshalb: „Mein Aufgabengebiet umfasste..“ oder „...gehörte mit zu meinem Ver-antwortungsbereich.“ Mit beiden Formulierungen zeigen Sie aktiv Ihr Arbeitsumfeld und die Ihnen übertragenen Aufgaben auf.

Achten Sie bei allen Redewendungen in Bezug auf Praktika auf die aktive Formulierung. Der Per-sonaler bekommt durch positive Formulierungen auch ein positives Gefühl. Je mehr „sprachliche“ Fragezeichen Sie im Text einbauen, umso weniger aussagekräftig ist Ihr Bewerbungstext!

Wie formuliere ich meine Gehaltsvorstellun-gen? Wie überbrücke ich sprachlich elegant ein länger zurück liegendes Studienende?

Bevor Sie mit dem Personaler über Ihre Gehalts-vorstellungen sprechen, hat dieser bereits viele In-formationen über Ihre Fähigkeiten und Stärken in Bezug auf die Stellenanforderungen erhalten.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 3 1Richtig Punkten im Anschreiben

Im verbleibenden Abschnitt des Bewerbungsan-schreibens müssen Sie auf Ihre derzeitige Tätig-keit und Ihre Erwartungen an die Stelle eingehen. Weitere Informationen zum Eintrittstermin, zum Gehalt sowie zum Vorstellungsgespräch schließen das Anschreiben ab.

Derzeitige Tätigkeit

Der bisherige Aufbau des Anschreibens hat dem Personaler einen Überblick über Ihren Werdegang gegeben. Um das Wissen über Ihre Person abzu-runden, möchte er erfahren, welcher Tätigkeit Sie derzeit nachgehen.

Sie können an Ihrer Diplomarbeit schreiben, sich in der Bewerbungsphase befinden, ein Praktikum durchführen, ein befristetes Arbeitsverhältnis ha-ben oder auch einer Arbeit zur Finanzierung Ihres Lebensunterhaltes nachgehen. Eine Arbeit in Ihrer Studienfachrichtung ist hierbei ein Plus – aber auf-grund der Marktlage kein Muss. Bei Ihren – auch zukünftigen Tätigkeiten – sollten Sie aber immer den Bezug zu Ihrer Studienrichtung im Auge be-halten.

Studienende liegt länger zurück

Wenn Ihr Studienende bereits einige Monate zu-rückliegt, ist das für die Unternehmungen im All-gemeinen kein K.O.-Kriterium. Viel wichtiger sind Ihre Fähigkeiten und Ihr persönliches Engagement, was auch im „richtigen“ Bewerbungsanschreiben zum Ausdruck kommt.

Derzeitige Tätigkeiten nennen?

Alle Positionen, die mit der Studienrichtung oder der Vertiefung von Kenntnissen zu tun hat, sollten Sie erwähnen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Ihnen folgende Fragen dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen:

• Steht meine jetzige Tätigkeit im direkten Zusammenhang mit meinem Studium?

• Steht meine jetzige Tätigkeit im direkten Zusammenhang mit meinem Berufsziel?

• Steht meine jetzige Tätigkeit im Zusammen- hang mit einer Anforderung aus der Annonce?

Um die richtige Beurteilung vorzunehmen, hilft Ihnen die Ausarbeitung Ihrer persönlichen Fähigkeiten, die wir Ihnen im vorigen Kapitel vorgestellt haben.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 3 2Richtig Punkten im Anschreiben

Angabe eines Nebenjobs

Sie müssen nicht den Nebenjob zur Finanzierung Ihres Lebensunterhaltes im Anschreiben angeben, wenn dieser nicht mit Ihren Berufszielen überein-stimmt. Wenn Sie bis zum jetzigen Zeitpunkt in-teressant für die ausgeschriebene Stelle sind, so wird sich der Personaler in Ihrem Lebenslauf aber über Ihre jetzige Beschäftigung informieren.

Scheuen Sie sich nicht, Ihre Beschäftigung mit dem Zusatz „Zur Finanzierung meines Lebens-unterhaltes“ zu versehen. Ihre Arbeit kann ein Zeichen für Verantwortungsbewusstsein und für Bereitschaft sein, auch andere Arbeiten zu über-nehmen und zeugt von Flexibilität. Auch hier gilt: Stehen Sie zu Ihren Aktivitäten!

Fortbildungen

Fortbildungen im beruflichen Umfeld sind für den Bewerber ein großes Plus. Sie gehören mit in das Anschreiben hinein. Nennen Sie hierbei die vollständige Lehrgangsbezeichnung sowie das durchführende Unternehmen. Heben Sie die Schwerpunkte der Ausbildung hervor, die für den Personaler wichtig sind.

Ein Beispiel: „Derzeit engagiere ich mich im Lehrgang ‚Praxisnahes Projektmanagement für Jungakademiker‘ des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V. – Süd-westmetall. Neben dem Projektmanagement lie-gen die Schwerpunkte auf den Bereichen Team-bildung, Verhandlungstechnik und der Förderung der eigenen Fähigkeiten.“

Nutzen Sie die Bandbreite Ihrer Zusatzqualifikatio-nen um Ihre Weiterentwicklung darzustellen.

Eigene Erwartungen an die zukünftige Position

Arbeitsverträge kommen zustande, wenn beide Vertragsparteien über den Inhalt des Vertrages übereingekommen sind. Das betrifft nicht nur den finanziellen Rahmen sondern vielmehr die Arbeits-aufgaben.

Deshalb ist es notwendig, im Bewerbungsschrei-ben zum Ausdruck zu bringen, welche Erwartun-gen Sie selbst an die Stelle haben. Wir wissen aus vielen Gesprächen, dass hier oft eine Unsicher-heit besteht: „Verringere ich nicht meine Chancen, wenn ich etwas Falsches schreibe?“ Die Antwort: „Vergrößern Sie Ihre Chancen, wenn Sie das Rich-tige schreiben?“ Natürlich ja.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 3 3Richtig Punkten im Anschreiben

Anforderungen aus der Annonce

Ist es für Sie unmöglich, den Wunsch des Per-sonalers zu erkennen? Nein, im Gegenteil. Durch das „richtige“ Lesen der Annonce erfahren Sie doch die Erwartungen der Firma an den zukünfti-gen Stelleninhaber. Folglich können Sie auch Ihre Erwartungen entsprechend „richtig“ platzieren. Wenn Sie über die Annonce hinaus weitere Anfor-derungen an Ihren zukünftigen Arbeitsplatz haben, so müssen Sie diese zum Ausdruck bringen.

Keine Firma wird Ihre Bewerbung aufgrund der Tatsache ablehnen, dass Sie am liebsten all Ihre Arbeitswünsche erfüllt sehen möchten - die Firma hat es in der Stellenausschreibung ja auch getan. Die genaue Abstimmung des Aufgabenbereichs wird im persönlichen Gespräch, dem Vorstellungs-gespräch, vorgenommen. Scheuen Sie sich also nicht, Ihre Vorstellungen zum Ausdruck zu bringen. Wie in der ganzen Bewerbung gilt auch hier der Grundsatz der positiven Formulierung: Schreiben Sie über das, was Sie wollen, und nicht, was Sie nicht wollen! Benutzen Sie positive Wörter für Ihre positiven Aussagen. Zum Beispiel:

Positiv: Erfolg, Erkenntnis, besonders, neuester Stand, Wert, Innovation, Umsetzung, Kompetenz, Engagement, erworben, wertvoll, Freude, Chance nutzen

Negativ: ungemein, kennen gelernt, Gelegen- heit haben, mitgearbeitet, Tätigkeit

Eintrittstermin

Aus den meisten Annoncen geht hervor, dass Sie den möglichen Eintrittstermin nennen sollen. Für die Firma ist es wichtig, zusätzlich zu den fachlich optimalen Kandidaten auch den zeitlich optima-len Kandidaten zu finden. Gründe hierfür kann der Starttermin eines Projektes sein, das Ausscheiden eines Mitarbeiters, die Arbeitsüberlastung in ei-ner Abteilung oder auch der Einkauf zusätzlichen Know-hows.

Einstiegsmöglichkeiten

Wenn Sie eine feste Kündigungsfrist haben, so können Sie diesen Zeitraum z.B. wie folgt formu-lieren: „Meinem Arbeitsvertrag liegt die gesetzliche Kündigungsfrist zu Grunde. / Meine Kündigungs-frist beträgt 3 Monate zum Quartalsende.“

Die Firma kann aus dieser Aussage alle Einstiegs-termine selbst errechnen. Wenn Sie die Aussa-ge treffen: „Ich kann zum 31.03.04 kündigen.“, so weiß die Firma nicht, ob Sie nicht auch zum 30.04.04 kündigen könnten. Versuchen Sie also

Bewerbungsguide für Jungakademiker 3 4Richtig Punkten im Anschreiben

bei Kündigungsfristen diese in allgemeingültiger Form zu beschreiben.

Wenn Sie derzeit in der Bewerbungsphase sind und Ihnen jeder Einstiegstermin möglich ist, so können Sie die Formulierung wählen „Ein kurzfris-tiger Einstieg ist mir möglich.“

Gehaltsvorstellung

Für viele Bewerber ist die Angabe des Gehalts-wunsches im Anschreiben eine schwierige Situ-ation. Es gibt leider keine Faustformel, nach der Sie die Höhe Ihres Gehaltes berechnen können. Das Internet bietet zwar einige Möglichkeiten, sich über Gehälter zu informieren, aber leider erfolgt die Angabe meist in Gehaltsspannen.

Faktoren wie Verantwortung, Einsatzgebiete, Ar-beitsbelastung, Firmengröße oder Verkaufserfolge sind nur einige Positionen, die großen Einfluss auf das Gehalt haben.

Um das mögliche Gehalt zu bestimmen, sollten Sie die Annonce noch einmal zur Hand nehmen. Geht aus der Annonce z.B. eine hohe Einsatzbe-reitschaft und Verantwortung hervor, sucht man

eine kompetente Führungskraft, so liegen Sie mit einem Betrag aus dem oberen Bereich der von Ih-nen ermittelten Gehaltsspanne richtig.

Gehaltsspanne oder fester Betrag?

„Mit der Angabe einer Gehaltsspanne signalisie-ren Sie Verhandlungsbereitschaft und fallen nicht gleich durch das Raster, weil Sie das genaue Gehalt nicht kennen.“ – mit dieser Begründung schreiben viele Bewerber die Angabe von Span-nen. Sie sollten jedoch folgendes beachten…

Die Spanne aus der Sicht des Personalers

Sie haben Ihre Mitarbeit für ein Gehalt von 30.000 bis 33.000 Euro angeboten. Der Wunsch der Firma wird es sein, Ihre Arbeitsleistung zu einem mög-lichst günstigen Preis einzukaufen. Entsprechend kann der Personaler Ihnen sagen: „Wir nehmen Ihr Angebot von 30.000 Euro an.“

Mit dieser Aussage starten Sie bei ihrer Gegenar-gumentation bei der niedrigsten Gehaltsstufe, die Sie bereit sind zu akzeptieren. Warum also nicht einen Betrag von 31.500 Euro nennen?

Bewerbungsguide für Jungakademiker 3 5Richtig Punkten im Anschreiben

Das Gehalt im Vorstellungsgespräch

Dieser Betrag ist vom Wert her genauso gut wie die Spanne. Bevor Sie in einem Vorstellungsgespräch dann auf das Gehalt eingehen, sollten Sie die An-forderungen an die Stelle wiederholen, die Verant-wortung der Position verdeutlichen, die Aufgaben beschreiben und Ihr persönliches Engagement be-tonen. Dann erst sollten Sie Ihren Gehaltswunsch – 31.500 Euro - nennen. Damit nehmen Sie eine an-dere Ausgangsposition bei Ihrer Verhandlung ein.

Anwendung auf das Anschreiben

Die gleiche Vorgehensweise sollten Sie im An-schreiben beibehalten. Beschreiben Sie mit einer kurzen Einleitung Ihre Verantwortung und nennen Sie dann Ihren Betrag.

„Für diese verantwortungsvolle Position, bei der die Firma im Innen- und Außenverhältnis vertreten werden muss, liegt meine Gehalts- vorstellung bei 31.500 Euro.“

Wie geht es nach dem Bewerbungs-schreiben weiter?

Im letzten Absatz der Bewerbung wird auf die weitere Vorgehensweise im Bewerbungsprozess eingegangen. In fast allen Fällen ist dies die Ein-bindung des Vorstellungsgesprächs in das An-schreiben. Aus Platzgründen sollten Sie auf die-sen Absatz nie verzichten. Kürzen Sie lieber an anderen Positionen des Anschreibens.

Formulierungen

Die Formulierungen für die Einladung zum Vorstel-lungsgespräch können recht unterschiedlich sein. Sie sollten diese in Abhängigkeit zu der Stellen-ausschreibung und Ihrer Person formulieren.

Zu einer Annonce, die eine führungsstarke Per-sönlichkeit mit Durchsetzungskraft sucht, passen folgende Formulierungen: Ich freue mich auf unser gemeinsames Gespräch. / Ich freue mich auf Ihre Einladung zum Gespräch. Achten Sie darauf, dass die Formulierung zu Ihnen passt und Sie hinter der Satzaussage stehen können.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 3 6Richtig Punkten im Anschreiben

Weitere Beispiele: Habe ich Ihr Interesse ge-weckt? Dann freue ich mich auf das gemeinsa-me Gespräch. / Gerne nehme ich die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch wahr. / Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen.

Denken Sie daran, dass Sie innerhalb der anderen Abschnitte der Bewerbung keine Wörter benut-zen, die inhaltlich ein kleines Fragezeichen für Ihre Aussage bedeuten (würde/könnte ich mir vorstel-len ......).

Grußformel

Verwenden Sie eine für Bewerbungen gebräuch-liche Grußformel. Mit der Aussage „Mit freundli-chen Grüßen“ liegen Sie immer richtig.

Unterschreiben Sie Ihr Anschreiben genauso wie den Lebenslauf mit Vor- und Zunamen. Eine Un-terschrift in blauer Farbe hebt diese vom schwar-zen Text ab.

In Geschäftsbriefen wird der Name des Unter-zeichners in Druckbuchstaben wiederholt. Sehen Sie in der Bewerbung davon ab.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 3 7

Formale Vorgaben des Lebenslaufes

Legen Sie Wert darauf, dass Ihr Lebenslauf klar gegliedert und gut lesbar ist. Das ermöglicht dem Personaler, sich einen schnellen Überblick über Ihren Werdegang, Ihre bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse zu machen. Halten Sie die klare Struktur auch ein, wenn Sie Zeiten der Arbeitssu-che nicht offen darlegen wollen.

Bedenken Sie: Der Leser Ihres Lebenslaufes ist darin geübt, Stärken und Schwächen zu erken-nen. Also zeigen Sie Stärke indem Sie diese Zei-ten nicht „verstecken“.

Die Seitenanzahl

Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Lebens-lauf zu gestalten. Viele Bewerber nutzen die klas-sische Variante, in der auf der ersten Seite des Lebenslaufs rechts neben den persönlichen Daten das Bewerbungsfoto angebracht wird. Bei dieser Variante sollte der Lebenslauf nicht mehr als zwei Seiten betragen.

Der Lebenslauf

Bewerbungsguide für Jungakademiker 3 8Der Lebenslauf

Andere Bewerber wiederum legen ein Deckblatt für den Lebenslauf an. Auf der ersten Seite be-finden sich die persönlichen Daten, das Bewer-bungsfoto und evtl. noch der Vermerk, auf welche Stelle man sich bewirbt. Auf der zweiten Seite fol-gen die Informationen über Schulbildung, Studium usw. Dieser Lebenslauf sollte nicht länger als drei Seiten sein.

Die Schriftgröße sollte in beiden Fällen 11pt nicht unterschreiten.

Datum und Unterschrift

Der Lebenslauf ist (wie das Anschreiben) ein Do-kument, in dem Sie wahrheitsgemäße Angaben über Ihre Person machen müssen. Entsprechend müssen Sie den Lebenslauf unterschreiben. Ge-ben Sie daher am Ende des Lebenslaufs den Ort und das Datum der Erstellung linksbündig an und unterschreiben Sie darunter. Mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie den Wahrheitsgehalt Ihrer Anga-ben.

Der Einstieg in den Lebenslauf

Überschreiben Sie bei einem zweiseitigen Le-benslauf diesen mit dem Wort Lebenslauf. Die Schriftgröße sollte hierbei mindestens die Größe der Gliederungspunkte haben. Die Gestaltung linksbündig oder zentriert bleibt Ihnen überlassen. Gestalten Sie den Lebenslauf optisch so, dass er Ihnen gefällt.

Vermeiden Sie Hervorhebungen der Texte durch doppelte Formatierungen. Wenn Sie das Wort Lebenslauf zum Beispiel in Fettschrift darstellen, sollten Sie auf das zusätzliche Unterstreichen des Wortes verzichten.

Die persönlichen Angaben

Nach der Überschrift folgen die persönlichen An-gaben des Bewerbers. Bei der dreiseitigen Bewer-bung stehen diese Informationen auf der ersten Seite – also auf dem Deckblatt unter dem Bild. Bei der zweiseitigen Bewerbung stehen diese Daten linksbündig neben dem Foto.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 3 9Der Lebenslauf

Angabe des Namens

Im Lebenslauf ist der Vor- und Zuname anzuge-ben. Sie können folgende Formen wählen:

Name: Bernd Schröder oder Name: Schröder Vorname: Bernd

Die Anschrift und die E-Mail-Adresse

Die meisten Bewerber gestalten den zweiseitigen Lebenslauf in der Form, dass sie ihre persönlichen Daten inkl. Anschrift und E-Mail-Adresse in der Kopf-zeile des Lebenslaufes nennen. In diesem Fall reicht es aus, wenn Sie nur Ihren Namen im Haupttext des Lebenslaufes nennen – wie vorstehend beschrieben. Bei der Aufnahme in den Haupttext des Lebenslaufs nehmen Sie diese Angabe unter dem Punkt „An-schrift“ nach der Angabe Ihres Namens auf. Anschrift: Hauptstraße 12b 70469 Stuttgart Tel.: 0711/123456 E-Mail: [email protected]

Das Geburtsdatum

Es ist üblich, das Geburtsdatum je nach Aufbau direkt unter die Namensangabe oder die Anschrift zu schreiben. Sie können sowohl die Formen 24.01.75 / 24.01.1975 / 24. Januar 1974

wählen. Die Angabe des Alters mit z.B. „29 Jahre“ sollten Sie vermeiden.

Der Geburtsort

Geben Sie unter Ihrem Geburtsdatum den Ge-burtsort an. Wenn Sie in Deutschland geboren sind, reicht die Angabe des Ortes. Wenn Sie im Ausland geboren wurden, geben Sie neben dem Ort auch das Land an. Den Geburtsort können Sie auch in der Zeile des Geburtsdatums aufnehmen:

Geburtsdatum und –ort: 24.01.74 in Stuttgart

Angabe der Staatsbürgerschaft

Ihre Staatsbürgerschaft sollten Sie dann angeben, wenn diese nicht aus Ihrem Namen abzuleiten ist. Warum? Wenn Sie nicht die deutsche Staatsan-gehörigkeit besitzen, so kann der Personaler an-

Bewerbungsguide für Jungakademiker 4 0Der Lebenslauf

hand Ihrer Angabe erkennen, ob er von Ihnen vor der Einstellung weitere Unterlagen benötigt.

Der Familienstand

Als letzten Punkt der persönlichen Daten sollten Sie Ihren Familienstand angeben. Hierzu gehören neben dem Familienstand (ledig oder verheiratet) auch die Angabe von Kindern. Bei der Altersan-gabe der Kinder sollten Sie sich auf die Angabe in Lebensjahren beschränken.

Familienstand: verheiratet, zwei Kinder, 7 und 9 Jahre

Informationen zu Eltern und Geschwistern

Früher war es üblich im Lebenslauf bei den per-sönlichen Daten die Namen und die Berufe der Eltern und der Geschwister aufzunehmen. Diese Angaben werden heute nicht mehr erwähnt.

Auswahl der Gliederungspunkte

Die Auswahl der Gliederungspunkte hängt im We-sentlichen von Ihrem persönlichen Werdegang und Ihren Erfahrungen ab. Die richtige Auswahl gibt Ih-

rem Lebenslauf Struktur. Der Personaler kann mit wenigen Blicken erkennen, in welchen Bereichen Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen liegen …

Liste der Gliederungspunkte

Nachstehend haben wir Ihnen eine Auswahl von häufig verwendeten Positionen zusammengestellt. Ob Sie Positionen zusammenfassen oder jeweils als einzelne Punkte aufführen, sollten Sie von der Anzahl Ihrer Erfahrungen abhängig machen.

Beachten Sie bei der Liste die unterschiedliche Aussagekraft der einzelnen Ausdrücke: „Berufli-che Erfahrungen“ ist ein schwächerer Ausdruck als „Berufstätigkeit“....

• Schulbildung, Schulausbildung

• Zivildienst/Bundeswehr

• Berufsausbildung

• Hochschulausbildung, Studium, Bildungsweg • Studienbegleitende Tätigkeiten • Praktika, Praktika und Tätigkeiten, Berufliche Erfahrungen, Berufstätigkeit, Berufserfahrung

Bewerbungsguide für Jungakademiker 4 1Der Lebenslauf

• Zusatzqualifikationen, Weiterbildung • IT-Kenntnisse, EDV-Kenntnisse, Kenntnisse, Sprachkenntnisse, Fremdsprachen

• Ehrenamtliche Tätigkeiten, Interessen/ Engagement

• Persönliche Interessen, Hobbys, Freizeit- aktivitäten

Darstellung der Fähigkeiten im Lebenslauf

Die Darstellung Ihrer Aktivitäten im Lebenslauf ist nicht nur auf die Angaben der Zeiträume be-schränkt. Beschreiben Sie auch den Aufgabenbe-reich Ihrer Praktika und Ihrer Berufserfahrungen mit zwei bis drei Stichpunkten. Der Personaler er-hält damit eine aussagekräftigere Information be-züglich Ihrer vorhandenen Kenntnisse.

Schreiben Sie also nicht: Mitarbeit bei der Fa. Muster in den Semesterferien

Sondern: Firma Muster: Praktikum im Bereich „Koordination des internen Warenflusses“

und nennen Sie dann zwei bis drei Aufgaben, die Ihren Verantwortungsbereich beschreiben.

Die Schulbildung

Im Allgemeinen können Sie bei der Schulbildung mit der Angabe Ihres Abiturs beginnen. Nennen Sie die Bezeichnung und den Namen der Schu-le: Marie-Curie-Gymnasium in Weil der Stadt, Ab-schluss: Abitur

Die Angabe der Note kann direkt hinter dem Wort „Abitur“ erfolgen. Üblicherweise wird diese in Klammern gesetzt. Fügen Sie den Bewerbungs-unterlagen auch Ihr Abiturzeugnis bei. Viele Per-sonaler runden damit das Bild des Bewerbers ab, ohne dabei kontrollieren zu wollen, ob die Leis-tungskurse des Abiturs der Studienrichtung ent-sprechen.

Die Angabe des kompletten schulischen Verlaufs könnte dann sinnvoll sein, wenn Sie damit Ihre Zielstrebigkeit unterstreichen wollen. Das ist zum Beispiel dann gegeben, wenn Sie über die Haupt-schule, Realschule, Gymnasium zum erfolgreichen Studienabschluss gelangt sind.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 4 2Der Lebenslauf

Zivildienst und Bundeswehrzeiten

In vielen Lebensläufen werden diese Zeiten als gesonderter Gliederungspunkt und ohne weite-re Angaben zur Tätigkeit genannt. Genau wie im Praktikum haben Sie hier wertvolle Erfahrungen gesammelt: Teammanagement, Zeitmanagement, Organisation und Kommunikation stellen nur eine kleine Auswahl dar. Nennen Sie daher auch Ihren Aufgabenbereich.

Es spricht nichts dagegen, die Zeiten des Zivil-dienstes oder des Wehrdienstes unter dem Punkt „Berufserfahrungen“ aufzunehmen. Sie sind schließlich ein Jahr oder länger in entsprechenden sozialen Organisationen bzw. bei der Bundeswehr gewesen.

Das Studium

Das Studium stellt einen wichtigen Meilenstein in Ihrem beruflichen Leben dar. Mit der Auswahl des Studienfaches, der Vertiefungsrichtungen und der Praktika haben Sie die Richtung festgelegt, in der Sie nach dem Studium tätig werden wollen. Das bedeutet aber nicht, dass Sie zu 100% nur in Ih-rem Studienfach tätig werden können...

Zum Beispiel können Juristen nicht nur in Anwalts-kanzleien oder Gerichten tätig werden. Vielen bie-tet sich die Möglichkeit in übergeordneten organi-satorischen oder kaufmännischen Bereichen von Firmen zu arbeiten, in denen Fragen hinsichtlich Ein- und Verkaufsverträgen, Vertragsverletzungen o.ä. beurteilt werden müssen.

Das Studium im Lebenslauf

Aus dem Verlauf Ihres Studiums erhält der Per-sonaler viele Informationen über Ihre Person und Ihre Interessen. Welche Fächerwahl haben Sie vorgenommen und wurde diese im Laufe des Stu-diums konsequent aufeinander aufgebaut? Haben Sie Ihr Studium zügig durchgeführt und damit eine kurze Studiendauer erreicht? Hat Ihr Studium län-ger gedauert, weil Sie nach dem Vordiplom die unbequeme aber konsequente Entscheidung des Studienwechsels vorgenommen haben? Die Beantwortung dieser und weiterer Fragen er-gibt sich aus den Aussagen, die Sie im Anschrei-ben der Bewerbung sowie den anderen Positionen des Lebenslaufes genannt haben. Deshalb sollten Sie vor dem Versenden der Bewerbungsunterla-gen immer folgenden Sachverhalt prüfen: Sind meine Bewerbungsunterlagen in sich schlüssig?

Bewerbungsguide für Jungakademiker 4 3Der Lebenslauf

Schlüssige Bewerbungsunterlagen

Das bedeutet: Findet der Personaler die Aussagen im Bewerbungsanschreiben auch im Lebenslauf wieder und umgekehrt? Beispiel: Im Anschreiben nennen Sie als Stärke Ihre planerischen Fähigkei-ten, da diese eine Voraussetzung für die ausge-schriebene Stelle sind.

Im Gegensatz dazu geht aus Ihrem Lebenslauf ein Universitätswechsel ohne ersichtlichen Grund, ein Studienwechsel und Praktika mit verschiedenen Schwerpunkten hervor. Wenn dem Personaler in diesem Fall keine Begründung gegeben wird, was Ihre Entscheidungen mit planerischen Fähigkeiten zu tun haben, so wird und kann Ihre Bewerbung nicht erfolgreich sein.

Darstellung des Studiums

Für das Studium sollten Sie immer einen eigenen Punkt im Lebenslauf vorsehen. Nehmen Sie also keine Zusammenfassung mit einer vorangegange-nen beruflichen Ausbildung vor.

Für die zeitliche Darstellung des Studiums nen-nen Sie den Beginn und das Ende des Studiums. Die Unterteilung in Zeiten des Vordiploms und des Hauptstudiums sind nicht notwendig, wenn der

Personaler keine neuen Informationen über Ände-rungen – z.B. Vertiefungsrichtungen - erhält.

Nennen Sie dann die Studienrichtung, den Namen und den Ort der Universität. Geben Sie also zum Beginn die für den Personaler wichtige Informati-on – Ihre Studienrichtung. Zum Beispiel:

Studium 10/98 – 02/04 Chemie an der Universität Hannover Vertiefungsrichtung Polymerchemie Februar 2004 Abschluss: Dipl. Chemiker

Ihr Studium im Ausland

Mit Auslandserfahrungen können Sie in Ihrer Be-werbung Pluspunkte sammeln. Hierzu gehören auch die Auslandssemester während des Studi-ums. Je nach Stellenausschreibung sollten Sie deshalb Ihre Auslandserfahrungen bereits im An-schreiben zum Ausdruck bringen.

Für den Lebenslauf haben Sie bei der Darstellung des Auslandsstudiums mehrere Möglichkeiten. Sie können hierfür einen eigenen Gliederungspunkt erstellen, z.B. mit der Überschrift „Auslandsstu-dium“ oder „Studiensemester in England“. Hiermit heben Sie diesen Abschnitt deutlich von den an-deren Studieninformationen ab.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 4 4Der Lebenslauf

Die zweite Möglichkeit ist die Darstellung unter dem Gliederungspunkt „Studium“ zusammen mit Ihrem Studium in Deutschland. Zur Hervorhebung des Auslandsstudiums schreiben Sie am linken Seitenrand - an dem üblicherweise der Zeitraum steht - „Auslandssemester“. Je nach Aufbau Ihres Lebenslaufes können Sie dann weiterhin linksbün-dig den Zeitraum nennen.

Studienunterbrechungen ohne Studienwechsel

Gründe für Studienunterbrechungen können län-gere Auslandsaufenthalte, Finanzierung des Stu-diums, Zeiten der Kindererziehung oder Krankhei-ten sein.

Bis auf wenige Ausnahmen sollten Unterbrechun-gen des Studiums aus dem Lebenslauf hervorge-hen. Der Personaler wird sich beim Lesen sofort die Frage stellen: Was hat der Bewerber in der Zeit gemacht? Die Beantwortung findet er dann zum Beispiel bei der Angabe des Auslandsstudi-ums. Bei dieser Darstellung wird also bewusst der Blick auf die „Lücke“ im Lebenslauf – das Studium – gelenkt. Wichtig ist bei dieser Vorgehensweise, dass der Personaler schnell erkennen kann, was Sie in diesem Zeitraum gemacht haben.

Bei der Darstellung der Studienzeiten müssen Sie bei der Studienunterbrechung darauf achten, dass die gleiche Information über Ihre Studienrichtung nicht doppelt erscheint. Eine Möglichkeit bietet die folgende Darstellung:

Studium 10/97 – 02/01 und 10/02 – 02/04 Chemie an der Universität Hannover, Vertiefungsrichtung Polymerchemie

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, eine Un-terbrechung nicht anzugeben, so nehmen Sie zur eigenen Beurteilung bewusst die Rolle des Per-sonalers ein. Welche Fragen ergeben sich für Sie aus dessen Sichtweise? Warum hat der Bewerber so lange studiert? Wie war die Motivation wäh-rend des Studiums? Welche Gründe gibt es für die verlängerte Studienzeit? Ist die andere Bewer-bung auf meinem Tisch trotz gleicher Qualifikation nicht eindeutiger gewesen?

Wie immer die Fragestellung lauten könnte - über-lassen Sie nicht dem Zufall, was Sie selber steu-ern können!

Bewerbungsguide für Jungakademiker 4 5Der Lebenslauf

Umgang mit anderen Studienunter-brechungen

Nicht immer ist die Studienunterbrechung durch die positiven Auslandssemester bedingt. Viel öfter ste-hen andere Gründe im Vordergrund. Diese können persönlicher, familiärer und finanzieller Natur sein.

Wenn es sich um Tätigkeiten zur Finanzierung des Studiums handelt, so können Sie diese Tätigkei-ten bei Ihrer Position „Berufserfahrung“ nennen mit dem Vermerk „zur Finanzierung meines Stu-diums“. Ferner können Sie bei der Rubrik Studi-um die Unterbrechung erläutern, indem Sie den Grund (die Finanzierung) nennen.

Bei langfristigen Unterbrechungen aufgrund von Krankheiten müssen Sie im Lebenslauf zum Aus-druck bringen, dass die Krankheit keinen negati-ven Einfluss auf die auszuübende Tätigkeit hat.

Ihre Ausfallzeit

Die Darstellung der Ausfallzeit hängt individuell von den einzelnen Gegebenheiten ab. Es gibt lei-der keine allgemein gültige Lösung oder Strategie. Falls dazu noch Fragen offen sind: Wir empfehlen Ihnen für persönliche Fragen im Bewerbungsver-fahren eine individuelle Karriereberatung.

Der Studienwechsel

Ein Studienwechsel ist kein K.O.-Kriterium bei der Auswahl des zukünftigen Mitarbeiters. Vertreten Sie Ihre Entscheidung in jeder Phase des Bewer-bungsverfahrens selbstbewusst. Im Vorstellungs-gespräch könnte die Frage nach dem Wechsel in Zusammenhang mit einer ungenügenden Planung des Studiums gebracht werden. Lassen Sie sich nicht verunsichern. Vielleicht möchte der Perso-naler testen, wie Sie sich in schwierigen Situati-onen verhalten, weil Sie bei der zu besetzenden Position mit schwierigen Kunden zu tun haben. Denken Sie in jeder Phase des Gesprächs daran, dass Sie von der Firma ja nicht grundlos zu einem Gespräch eingeladen wurden – Es besteht ein In-teresse an Ihrer Person!

In den Lebenslauf nehmen Sie die gewechselte Studienrichtung genauso mit auf wie das abge-schlossene Studium. Wenn Sie das Vordiplom er-worben haben, so sollten Sie das im Lebenslauf erwähnen. Es zeugt von Engagement, dass Sie die Studienrichtung mit einer Prüfung abgeschlos-sen haben, obwohl Sie sich bereits für ein neues Studium entschieden hatten. Die Erwähnung einer guten Vordiplomsnote verstärkt den positiven As-pekt der Neuorientierung.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 4 6Der Lebenslauf

Mit einem kurzen Satz im Lebenslauf können Sie Ihre Motivation zum neuen Studium andeuten. Beim Wechsel des Studiums können Sie auch die so genannte dritte Seite des Anschreibens dazu nutzen.

Übergangszeiten zwischen Studium und Berufseinstieg

Ist der direkte Wechsel vom Studium in die Firma der optimale Verlauf? Nicht für alle! Viele möch-ten erst einmal verreisen, zum Beispiel nach Neu-seeland oder Australien. Für solche Zeiten haben nicht nur Freunde und Bekannte Verständnis. Im Lebenslauf können Sie eine dreimonatige Reise problemlos mit aufnehmen. Interessante Faktoren dieser Reisen sind die Organisation, das Kennen-lernen anderer Kulturen, Ausbau und Schulung der eigenen Sprachkenntnisse und Ihre Flexibilität.

Längere Zeiten der Arbeitssuche

Viele Lebensläufe können heute nicht mehr „lü-ckenlos“ sein. Der Übergang vom Studium zum Berufseinstieg nimmt heute einen größeren Zeit-raum ein als vor einigen Jahren. Das ist Perso-nalern bekannt. Wichtig ist die Darstellung, wie Sie die Zeiten der Bewerbungsphase nach dem

Studium verbracht haben. Wie haben Sie den Tag genutzt? Haben Sie sich über Neuerungen auf Ihrem Studiengebiet informiert? Was haben Sie dazu gelernt?

Das sind Fragen, die nicht immer sofort beant-wortet werden können. Zumal vielen Bewerbern „einfache“ Tatsachen (Ich habe im Internet recher-chiert und Bewerbungen geschrieben.) zu simpel erscheinen. Kann ich denn so etwas schreiben? Klare Antwort: JA.

In vielen Bewerbungen ist zu lesen: Seit 07/03 ar-beitslos. Stellt sich hier der zukünftige Mitarbeiter vor, der gewillt ist, schwierige Aufgabenstellungen anzugehen und nach neuen Lösungswegen zu suchen? Urteilen Sie selbst.

Beschreibungen Ihrer Aktivitäten zeigen dem Per-sonaler Ihr Engagement. Jeder weiß, dass eine aussagekräftige und individuell erstellte Bewer-bung nicht innerhalb von zwei Stunden fertig ist. Sie wissen aus eigener Erfahrung, wie viel Zeit Sie in das Suchen einer passenden Stelle und das Fertigstellen der Bewerbungsunterlagen investiert haben. Bringen Sie das zum Ausdruck!

Bewerbungsguide für Jungakademiker 4 7Der Lebenslauf

Tätigkeiten während der Arbeitssuche

Aus diversen Gesprächen mit Hochschulabsol-venten ist uns bekannt, dass vielen gar nicht be-wusst ist, welche gewinnbringenden Tätigkeiten Sie während der Zeit der Arbeitssuche nachge-gangen sind. Auf die Frage „Was haben Sie denn während dieser Phase des Suchens gemacht?“ wird oft spontan geantwortet: „Nichts“.

Die Frage: „Kann ich mir das so vorstellen, dass Sie den ganzen Tag am Fenster gesessen und hi-naus gesehen haben?“ bringt dann doch sehr vie-le Aktivitäten zum Vorschein. Hierzu gehören z.B. studienbezogene Ausarbeitungen für Bekannte, Lesen von Fachzeitschriften, autodidaktisches Erlernen von PC-Programmen, Besuch von Fort-bildungen, Verbesserung der Sprachkenntnisse durch das Lesen fremdsprachiger Bücher etc.

Wenn Sie sich diese Frage öfter stellen, so werden Ihnen einige Positionen einfallen, an die Sie spon-tan nicht gedacht haben.

Nehmen Sie diese Positionen stichpunktartig in Ihren Lebenslauf auf. Auch wenn Sie über Ihre ei-genen Aktivitäten keine Zeugnisse haben, so kann der Personaler diese Erfahrungen bei Ihrem Ein-satz in der Firma berücksichtigen.

Arbeitserfahrungen

Arbeitserfahrung sammeln Sie bei allen Tätigkei-ten, die Sie in Form eines Praktikums oder einer festen Anstellung ausüben. Es ist hierbei unerheb-lich, ob Sie das Praktikum als Bestandteil Ihres Studiums, Ihrer Fortbildung oder zur Finanzierung Ihres Lebensunterhaltes durchgeführt haben.

Im Lebenslauf ist es wichtig, die Erfahrungen aus den Tätigkeiten zielgerichtet auf die Anforderun-gen der Stellenausschreibung anzupassen. Nut-zen Sie den Lebenslauf, um Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu untermauern bzw. zusätzliche In-formationen zu vermitteln. Wählen Sie gezielt die Informationen aus, die für die Stelle relevant sind – damit punkten Sie. Verlassen Sie sich auf Ihre Fähigkeiten – nicht auf Ihr Glück.

Praktika

Wir haben Ihnen bereits mögliche Gliederungs-punkte Ihres Lebenslaufes genannt. Auswahl-möglichkeiten sind z.B. „Praktika“, „Praktika und Tätigkeiten“ oder auch „Praktika und Berufserfah-rung“. Ihre Entscheidung sollten Sie vom Inhalt und der von Ihnen übernommenen Verantwortung im Praktikum abhängig machen. In vielen Prakti-ka übernehmen Sie die gleiche Verantwortung wie

Bewerbungsguide für Jungakademiker 4 8Der Lebenslauf

ein neu eingestellter Mitarbeiter. In diesem Fall können Sie auch von Berufserfahrung sprechen.

Praktikumsdauer

Auch beim Praktikum notieren Sie den Beginn und das Ende auf der linken Seite des Lebenslaufes. Ob Sie auch kurze Praktika aufführen, sollten Sie vom Bezug zur ausgeschriebenen Stelle abhän-gig. Auch ein einmonatiges Praktikum zeigt dem Personaler, dass Sie bereits erste Erfahrungen im neuen Aufgabengebiet gesammelt haben.

Viele Studenten haben mehrere – auch tages- und wochenweise – Praktika zur Finanzierung Ihres Studiums durchgeführt. Dies geht über die Verteilung von Postwurfsendungen, Tätigkei-ten in Restaurants und Kneipen bis zur Mitarbeit auf Messen. Auch diese Praktika können Sie im Lebenslauf aufführen. Hierin stecken sehr viele persönliche Erfahrungen, z.B. der Umgang mit anderen Menschen, das aktive Zugehen auf un-bekannte Personen usw.. Führen Sie kurze Praktika als Sammelpunkt in Ih-rem Lebenslauf auf. Unter der Kategorie „Praktika“ können Sie auf der linken Seite die Kurzbezeich-nung: „Zur Finanzierung des Studiums:“ schrei-ben. Auf der rechten Seite führen Sie dann die

verschiedenen Aktivitäten auf. Wenn einige Tätig-keiten über mehrere Monate gehen, so können Sie hinter der Position noch die Dauer nennen: Regis-traturarbeiten (6 Monate). Bei dieser Aufzählung sollten Sie die Firmennamen nicht erwähnen.

Aufgaben des Praktikums

Den Personaler interessiert neben Ihren ausge-übten Tätigkeiten auch die Firma, bei der Sie Ihr Praktikum gemacht haben. Bei einem kleinen Un-ternehmen werden Sie trotz eines festgelegten Aufgabengebietes mehr Einblicke in „benachbar-te“ Abteilungen haben als bei einem international arbeitenden Großunternehmen. Ebenso werden Sie aufgrund von unterschiedlichen Unterneh-mensgrößen auch unterschiedliche Arbeitsabläufe kennengelernt haben.

Zur Angabe der Praktikumsfirma gehört immer auch die stichpunktartige Angabe Ihrer ausgeüb-ten Tätigkeiten. Nennen Sie hier drei Punkte - das gibt dem Personaler einen Einblick in Ihre erwor-benen Kenntnisse.

Analysieren Sie hierzu die Stellenausschreibung hinsichtlich der Anforderungen an den Bewerber. Sie werden aus dieser Analyse schnell erkennen, welche Praktikumserfahrungen Sie im Lebenslauf

Bewerbungsguide für Jungakademiker 4 9Der Lebenslauf

nennen sollten. Dadurch wird Ihre gesamte Be-werbung noch interessanter.

Berufserfahrung

Dass Ihnen hier ein gewisser Spielraum bei der Einschätzung Ihrer Tätigkeiten hinsichtlich Beru-ferfahrung, Praktikum und Zivil-/Wehrdienst zur Verfügung steht, haben wir Ihnen bereits gezeigt.

In dieser Kategorie sollten Sie ebenso Tätigkeiten aufnehmen, die Sie über einen längeren Zeitraum, zum Beispiel während des gesamten Studiums durchgeführt haben. Das muss keine Tätigkeit sein, in der sich das Studium zu 100% widerspie-gelt. Ein Beispiel ist die Mitarbeit in einem Call-Center, um telefonische Befragungen durchzufüh-ren. Es handelt sich hierbei um Tätigkeiten, mit denen Sie einen Teil Ihres Lebensunterhaltes be-streiten. Genau wie bei den Praktika, sollten Sie hier die Schwerpunkte Ihrer Arbeit in Form einer Aufzählung verdeutlichen.

Fortbildungen

Zu den Fortbildungen gehören Lehrgänge und Seminare, die Sie besucht haben. Mit der Anga-be erhält der Personaler einen Eindruck über Ihre

persönlichen Interessen, die über rein berufliche Interessen hinausgehen.

Der Personaler erkennt, ob Sie aus eigenem An-trieb bereit sind, sich den ständig neuen Heraus-forderungen zu stellen. Durch Fortbildungen und Seminare werden die Bereitschaft zum lebenslan-gen Lernen, die Weiterentwicklung von Potenzia-len sowie persönliche Ziele signalisiert.

Wichtig: Erwähnen Sie Fortbildungen, die einen Bezug zu Ihrer persönlichen Entwicklung oder zum angestrebten beruflichen Umfeld haben. Hierzu gehören zum Beispiel Seminare in den Bereichen Bewerbungstraining, Teammanagement, Zeitma-nagement, Projektmanagement, Verhandlungs-technik, Knigge, Kreativität etc. oder auch indivi-duelles Coaching. Stellen Sie durch die Seminare den Bezug zu Ihrer Arbeit im Unternehmen dar.

Anzahl der Fortbildungen

Wenn Sie mehrere Seminare bei einer Firma be-sucht haben, so sollten Sie diese nicht einzeln auf-führen. Nennen Sie im Lebenslauf auf der linken Zeitleiste den gesamten Zeitraum, in dem Sie die Seminare besucht haben und führen Sie die Semi-nare auf der rechten Seite als Aufzählung auf.

06/02 – 03/04 Seminare bei der CoachAcademy in Stuttgart: • Knigge – Die Kunst des Benehmens

• Verhandlungen souverän führen

• Überzeugend präsentieren – Zuhörer gewinnen

„Sonstiges“ im Lebenslauf

Unter dem Punkt „Sonstiges“ im Lebenslauf wer-den die Positionen hervorgehoben, die bei den vorangegangenen Punkten nicht genannt wurden. Unter „Sonstiges“ können die Positionen EDV, Sprachkenntnisse, Interessen und auch Aus-landsreisen genannt werden. Welche Punkte Sie hier nennen hängt von der Stellenausschreibung ab. Benötigen Sie für die ausgeschriebene Positi-on zum Beispiel sehr gute Sprachkenntnisse und wären Auslandsaufenthalte vom Vorteil, so soll-ten Sie eine eigene Kategorie „Sprachkenntnisse“ oder auch „Auslandsaufenthalte“ kreieren.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 5 0Der Lebenslauf

EDV-Kenntnisse

Für Ihren zukünftigen Arbeitgeber sind Ihre EDV-Kenntnisse von großem Interesse. Ein guter Um-gang mit den gängigen Office-Anwendungen erspart nicht nur Zeit bei der Erstellung von Unter-lagen, sondern ist auch der Garant für eine gute Darstellung der Arbeitsergebnisse. Der Umgang mit weiterer Software zeigt dem Personaler, dass Sie sich schnell in anderen Programmen zurecht-finden werden, die Sie bis zum Firmeneintritt noch nicht gekannt haben.

Vermeiden Sie eine unnötig lange Aufzählung ver-wandter Programme. Sie kennen 10 Bildbearbei-tungsprogramme? Dann sollten Sie bei den EDV-Kenntnissen „gängige Bildbearbeitungsprogramme“ schreiben und ca. drei Programme nennen.

Eine Bewertung Ihrer EDV-Kenntnisse in „gut“ und „sehr gut“ ist bei vielen Bewerbungen nicht not-wendig. Aufnehmen sollten Sie die Bewertung für die Fälle, in denen explizit sehr gute Kenntnisse in bestimmten Programmen gefordert werden.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 5 1Der Lebenslauf

Sprachkenntnisse

Führen Sie hier alle Sprachkenntnisse auf, über die Sie verfügen - auch wenn Sie diese seit mehreren Jahren nicht mehr benötigt haben. Für das Un-ternehmen können auch Grundkenntnisse wichtig sein, die in Form von zwei- bis dreiwöchigen In-tensivlehrgängen wieder aufgefrischt oder ausge-baut werden können.

Bei den Sprachkenntnissen müssen Sie eine Be-urteilung vornehmen. Übliche Beschreibungen sind: Verhandlungssicher / Gut in Wort und Schrift / Sehr gute Kenntnisse / Gute Kenntnisse / Grund-kenntnisse.

Interessen

Hierunter fallen Ihre Hobbys und Interessen. Füh-ren Sie hier Hobbys auf, die für die ausgeschrie-bene Position wichtig sind. Der Personaler erkennt aus Ihren Angaben Ihre Beanspruchung im priva-ten Bereich. Zeitintensive Hobbys können Auswir-kungen auf Ihre betriebliche Verfügbarkeit haben.

Bedenken Sie bei Risikosportarten wie Skifahren, Paragliding, Rafting oder Fallschirmspringen das Risiko für das Unternehmen, dass Sie aufgrund einer Verletzung ausfallen könnten.

Datum und Unterschrift

Am Ende der Bewerbung fügen Sie am linken Sei-tenrand den Ortsnamen und das Datum in Form „Stuttgart, 31.05.04“ ein. Unterschreiben Sie un-terhalb dieser Zeile. Mit Ihrer Unterschrift bestäti-gen Sie den Wahrheitsgehalt und die Richtigkeit Ihrer Angaben.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 5 2

Sie brauchen nicht mehr jede im Lebenslauf be-schriebene Station durch ein Dokument „beweisen“. Viel wichtiger ist heute die Überlegung, welche Do-kumente für den Bewerbungsempfänger den höchs-ten Informationswert haben.

Mappe mit Gewicht

So manche Bewerbungsmappe hat ein ordentliches Gewicht und gleicht mehr einem Schmöker als einer Präsentationsmappe des beruflichen Werdegangs. Nach dem Motto „Masse statt Klasse“ gehen man-che Bewerber davon aus, dass sich der Empfänger durch die angefügten Dokumente wälzt und selbst auswählt, welches Arbeitszeugnis oder welche Ar-beitsprobe für ihn interessant sein könnte. Das ist aber ein Irrtum, denn das kostet viel zu viel Zeit.

Nehmen Sie das Heft in die Hand

Schlüpfen Sie doch einmal in die Rolle eines kun-denorientierten Dienstleisters: Sie stellen dem Per-sonalverantwortlichen ausgewählte Dokumente zur Verfügung, die er dann nutzt, wenn er weiterführende Lektüre zu einer Station in Ihrem Lebenslauf wünscht.

Die Anlagen zu Ihrer Bewerbung: Ein Fass ohne Boden?

Bewerbungsguide für Jungakademiker 5 3Die Anlagen zu Ihrer Bewerbung

Dadurch entscheiden Sie, welche Anlagen zielfüh-rend sind und den Leser weiter bringen. Das setzt voraus, dass Sie dem Personaler bereits im Lebens-lauf die wesentlichen Punkte wie Hauptaufgaben im Job oder Schwerpunkte im Studium präsentieren.

Von der Hochschule in den Job Sie kommen frisch von der Hochschule und sind Be-rufseinsteiger? Dann gehört das Diplom- bzw. Ma-gisterzeugnis selbstverständlich in die Bewerbungs-mappe. Zwischenzeugnis und Vordiplom bleiben außen vor, es sei denn, das Abschlusszeugnis liegt Ihnen noch nicht vor. Ist das der Fall und spielt die Abschlussnote laut Stellenausschreibung eine we-sentliche Rolle, dann fügen Sie einen Notenspiegel bei, der dem Leser eine Orientierung gibt.

Basis für den Einstieg

Das Studium bzw. die darin erworbenen Qualifikati-onen sind die Basis für den ersten Job. Die meisten Personalentscheider interessieren sich darüber hin-aus auch für die Hochschulreife, vielleicht um zu se-hen, ob Sie bestimmte Neigungen und Präferenzen bereits in den Leistungskursen verfolgt haben.

Stellenwechsler

Sie sind seit ca. 2 - 4 Jahren berufstätig und planen einen Stellenwechsel? In diesem Fall bauen Sie zwar weiter auf Ihrer Hochschulausbildung auf. Wertvoller für den neuen Arbeitgeber sind jedoch die erworbe-nen Kenntnisse der ersten Berufsjahre.; im Idealfall in einem Zwischenzeugnis dokumentiert. Ihre Schulzeit interessiert jetzt wirklich niemanden mehr.

Besonderes Wissen

Sie haben an der VHS einen Selbsterfahrungskurs besucht und eine Teilnahmebescheinigung erhalten? Bevor Sie diese Ihrer Bewerbungsmappe beilegen, fragen Sie sich bitte, welche darin erworbenen Fer-tigkeiten für die angestrebte Aufgabe relevant sind. Nach dem Besuch von Tagesseminaren zu unter-schiedlichen Managementtechniken erwähnen Sie die erworbenen Kenntnisse im Lebenslauf und le-gen das Zertifikat bei, von dem Sie überzeugt sind, dass es dem Bewerbungsempfänger einen zusätzli-chen Informationswert bietet. Wissen, das Sie sich in mehrwöchigen Kursen angeeignet haben, sollten Sie in den Anlagen dokumentieren, da der Lebenslauf nur Platz für die wichtigsten Bausteine bietet.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 5 4Die Anlagen zu Ihrer Bewerbung

Zeigen Sie Profil

Das Prinzip der Vollständigkeit ist passé. An dessen Stelle rückt nun die gezielte Aufklärung über Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse! Führen Sie den Leser so durch Ihre Bewebungsmappe, dass er unter den auserwählten Dokumenten das aktuellste gleich nach dem Lebenslauf vorfindet.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 5 5

„Heben Sie sich von anderen Bewerbern ab“. So oder ähnlich klingen Empfehlungen aus Bewerbungsrat-gebern, die für eine dritte Seite in der Bewerbungs-mappe werben. Doch bevor Sie sich an den Entwurf dieser Seite machen, bedenken Sie bitte: Macht es wirklich Sinn, sie zu erstellen?

Ihre Vorzüge auf einen Blick

Der Zweck der dritten Seite liegt darin, den Bewer-bungsempfänger näher über persönliche oder be-rufsrelevante Themen zu informieren. Aber Vorsicht! Bitte wärmen Sie nichts auf, was Sie im Anschreiben oder Lebenslauf bereits erläutert haben. Betrachten Sie die dritte Seite als eine Art Sonderbeilage, in der Sie wichtige Aspekte verstärken und erklären.

Ein echter Hingucker

Um Aufmerksamkeit zu erregen, ist Kreativität ge-fragt, sowohl formal als auch inhaltlich. Schälen Sie auf dieser Seite einen persönlichen Kern heraus, der es wert macht, Sie zum Vorstellungsgespräch einzu-laden.

Die dritte Seite – eine Sonderbeilage?

Bewerbungsguide für Jungakademiker 5 6Die dritte Seite – eine Sonderbeilage?

Was will die dritte Seite?

In Anschreiben und Lebenslauf überzeugen Sie den Bewerbungsempfänger von Ihrer Eignung für den Job, indem Sie Tätigkeiten und Fähigkeiten darstel-len, die für den Beruf relevant sind. Wem das (noch) nicht genügt, der führt den Leser auf der dritten Seite zu einem ganz individuellen Aspekt seiner Persön-lichkeit:

1. Berufliche Ziele

Beschreiben Sie hier, wohin Sie sich beruflich entwi-ckeln möchten. Welche Chancen sehen Sie in der zu besetzenden Stelle, die Ihnen diese Entwicklung ermöglicht? Erklären Sie, warum gerade dieses Auf-gabengebiet Ihren beruflichen Zielen entspricht.

2. Identifikation mit dem Unternehmen

Schildern Sie, warum Sie sich gerade bei diesem Un-ternehmen bewerben und was konkret dazu führt, dass Sie sich für das Aufgabengebiet begeistern.

3. Prägende Erfahrungen und biographische Einschnitte

Sie haben Ihr Studium abgebrochen? Nutzen Sie die dritte Seite, um aufzuklären, was Sie dazu veranlasst hat. Sie mussten Ihr Studium wegen Krankheit, Pfle-

ge eines Angehörigen oder anderen Ereignissen für einige Zeit unterbrechen? Erklären Sie kurz, was Sie aus dieser Erfahrung für die Zukunft mitnehmen. Sie haben zu lange studiert, weil Sie faul waren und es sich gut gehen ließen? Schildern Sie, wie es zu Ihrer Einstellungsänderung kam und warum Sie ein ande-rer Mensch geworden sind nach dem Motto „was ich heute bin“!

4. Werte und Motivation

Welche Haltung nehmen Sie gegenüber Ihrem Beruf bzw. Ihrer Arbeit ein? Was motiviert Sie, täglich Ihre Arbeit zu tun? Hier können Sie beschreiben, was Ihre inneren und äußeren Antreiber sind. Aber Vorsicht: Bitte beschränken Sie sich bei Ihrer Schilderung nicht nur auf den Gehaltszettel am Ende des Monats!

5. Persönliche Stärken und Kompetenzen

Machen Sie deutlich, welche persönlichen Talente und Begabungen in Ihnen schlummern und wie sie für die angestrebte Aufgabe verwertbar sind! Zählen Sie diese nicht einfach nur auf, sondern beschreiben Sie, wie und wobei Sie die entsprechenden Ressour-cen bereits erfolgreich einsetzen konnten.

6. Fach- und Methodenkompetenz

Wie wollen Sie Ihre besonderen Fachkenntnisse im

Bewerbungsguide für Jungakademiker 5 7Die dritte Seite – eine Sonderbeilage?

angeschriebenen Unternehmen einsetzen? Welchen Nutzen gewinnt die Firma dadurch? Machen Sie an dieser Stelle auf besondere Kenntnisse aufmerksam, die Sie im Anschreiben aus Platzgründen nicht (aus-führlich) erläutern konnten.

Dritte-Seite-Typen im Überblick

Inhaltlich lassen sich drei Arten von Dritter Seite unterscheiden:

Die Selbstoffenbarung:

In diesem Text wählen Sie Themen, die oben unter 3. und 4. beschrieben wurden. Bitte prüfen Sie kritisch, ob Anschreiben und Lebenslauf wirklich nicht ohne diese Seite auskommen: Wird Ihre Bewerbungs-mappe wirklich aussortiert, wenn sie die Selbstoffen-barung nicht enthält?

Das Kompetenzprofil:

Hier dürfen Sie besondere Kenntnisse und Fähigkei-ten aus dem Lebenslauf aufgreifen und sowohl ta-bellarisch als auch grafisch darstellen – zum Beispiel als Tortendiagramm mit Gewichtung der einzelnen Kompetenzen. Die Punkte 5 und 6 aus der oberen Darstellung eignen sich dafür.

Der thematische Aufsatz:

Hier schildern Sie Ihre Affinität zur gestellten Ar-beitsaufgabe, zur Branche oder zum Produkt, das Sie vertreiben sollen bzw. wollen! Was verbindet Sie persönlich damit? Die Punkte 1 und 2 lassen sich dafür gut verwenden. So vermitteln Sie dem Leser, dass Sie sich nicht auf irgendeine Stelle bewerben, sondern sich gezielt für ein Thema/Produkt/Unter-nehmen interessieren.

Formlos?

Nicht ganz, denn bestimmte formale Regeln gelten auch für diese Seite. Sorgen Sie auf jeden Fall für eine gute Lesbarkeit Ihres Textes, indem Sie in ca. 8 – 16 Zeilen schildern, was der Bewerbungsemp-fänger über Sie wissen sollte. Orientieren Sie sich dabei an ca. 60 Anschlägen pro Zeile. Denken Sie sich eine Überschrift aus, die den Leser anspricht und zum Weiterlesen animiert. Ihre persönliche Un-terschrift – am besten mit Tinte geschrieben – rundet das Schreiben ab.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 5 8Die dritte Seite – eine Sonderbeilage?

Mit oder ohne?

Wann ist es sinnvoll, die Dritte Seite in die Bewer-bungsunterlagen aufzunehmen? Orientieren Sie sich bei der Beantwortung dieser Frage an Folgendem: Nur um der Dritten Seite willen lohnt es sich nicht, sie anzufügen! Denn erstens kostet es den Empfänger mehr Zeit, neben Anschreiben und Lebenslauf auch noch die Dritte Seite zu lesen. Und zweitens heben Sie sich dadurch auch nicht in besonderem Maße von anderen Bewerbern ab, worin ursprünglich der Sinn dieser Seite lag, da sie in Bewerbungsmappen mittlerweile weit verbreitet ist.

Wie hoch ist der Aufmerksamkeitswert?

Prüfen Sie deshalb genau, ob Anschreiben und Le-benslauf vielleicht schon ausreichen, um das, was Sie dem Bewerbungsempfänger unbedingt mitteilen möchten, zu transportieren!

Unser Tipp: Entwerfen Sie auf jeden Fall Ihre Dritte Seite! Es ist eine gute Übung – gerade für das be-vorstehende Bewerbungsgespräch - seine Vorzüge und besonderen Fähigkeiten zu beschreiben, aber auch „dunkle Kapitel“ in der eigenen Biographie zu realisieren und in den Lebenszusammenhang einzu-bauen! Wenn die Sonderbeilage besonders gut ge-worden ist, entscheiden Sie aufs Neue, ob es sich lohnt, sie in Ihre Bewerbungsmappe einzufügen!

Bewerbungsguide für Jungakademiker 5 9

Der Weg zum professionellenBewerbungsfoto

Für die Bewerbungsmappe kommt nur ein professi-onelles Foto in Frage. Der Weg zu einem guten Foto-grafen lohnt sich. Schwarz-Weiß-Fotos wirken meist gefälliger als Farbfotos. Farbfotos dürfen nicht bunt sein, gedeckte Farben wirken besser.

Gehen Sie gut gelaunt zum Fototermin. Gute Laune wirkt auch auf einem Bild ansteckend. Angemessene Kleidung und gepflegte Frisur sind selbstverständ-lich. Bewerberinnen sollten beim Schminken zurück-haltend sein. Sie wollen nicht auf den Kriegspfad, sondern zum Vorstellungsgespräch.

Mit einem etwas größeren Format als dem üblichen Passbild-Format oder einem quadratischen Format hebt sich ein Bewerbungsbild von der Masse ab. Lassen Sie mehrere Bilder anfertigen und diese durch Freunde, Bekannte oder Verwandte beurteilen.

Das Bewerbungsfoto

Bewerbungsguide für Jungakademiker 6 0Das Bewerbungsfoto

Kleben statt klammern

Kleben Sie Ihr Foto immer ein. Verwenden Sie nie Heft- oder Büroklammern zum Fixieren Ihres Bewer-bungsbildes.

Bei Kurzbewerbungen sollte das Foto oben rechts auf den Lebenslauf aufgeklebt werden. Bei einer aus-führlichen Bewerbungsmappe wirkt das Foto besser, wenn es auf dem Deckblatt platziert ist.

Schreiben Sie auf die Rückseite des Fotos mit Blei-stift Ihren Namen und Ihre Adresse, für den Fall, dass sich das Foto vom Papier löst.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 6 1

Schnellhefter oder Klemmmappe? Karton oder Kunststoff? Die Palette an Bewerbungsmappen ist groß. Um sich in diesem Dschungel zurechtzufin-den, stellen wir Ihnen hier Pro und Contra einiger Modelle vor.

Der größte Stress liegt hinter Ihnen, nachdem Sie Lebenslauf und Anschreiben fertig gestellt haben. Fragt sich jetzt nur noch, in welche Mappe die „Anlage“ kommt. Das sind Lebenslauf, Arbeits- und Hochschulzeugnisse sowie Dokumente über weitere Qualifikationen und Arbeitsproben. Eines gleich vorneweg: Die Zeiten der Ringordner und Schnellhefter sind endgültig vorbei!

Transparenz aus Kunststoff

Sie wählen ein Deckblatt auf dem Ihr Foto zu sehen ist? Dafür eignet sich eine Mappe aus Kunststoff zum Beispiel mit dem schönen Namen „Color Clip Rain-bow Mappe“ aus dem Hau-

se Leitz. Diese Mappe ist farbig transparent und hat einen schwarzen Clip. Der Vorteil liegt darin,

Qual der Wahl: Welche Mappe passt zu Ihrer Bewerbung?

Bewerbungsguide für Jungakademiker 6 2Qual der Wahl

dass der Blick des Betrachters sofort auf Ihr Foto fällt, wodurch ein persönlicher Eindruck entsteht!

Prägung auf Karton

Wem diese Variante zu umweltunfreundlich ist, der hat die Möglichkeit, das gleiche Modell aus Karton zu wählen. Das Besondere an der Mappe „Pagna Swing“ ist die senkrechte Prägung „Bewerbung“ auf dem Deckkarton. Nachteil: Der Empfänger muss zuerst die Mappe öffnen, bevor er Ihr Foto sieht!

Stofflichkeit

Toppen können Sie dieses Modell durch eine op-tisch ansprechende Faserstruktur der Mappe, die aus einem edlen Zellstoff und mit abgerundeten Ecken gefertigt ist. Der Schriftzug „Bewerbung“ ist silberfarben gedruckt! Haben Sie Arbeitsproben, die Sie anfügen möchten? Kein Problem, denn die

eingeklebte Klemmschiene fasst ca. 30 – 40 Blatt Papier.

Dreieinigkeit

Nun werden die Mappen umfangreicher und es kommt eine weitere Seite hinzu. In der Mitte be-findet sich der Lebenslauf und rechts daneben die Zeugnisse. Die linke Seite ist für das Anschrei-ben reserviert. Vorteil: Lebenslauf und Zeugnisse können parallel betrachtet werden. Nachteil: Aus-geklappt nimmt die Mappe recht viel Platz in An-spruch! Das setzt voraus, dass der Tisch des Per-sonalers aufgeräumt ist…

Lack und Leder

Keine Sorge, wir wollen es mit den Mappen nicht übertreiben, schließlich kommt es ja auf den Inhalt an! Aber kennen Sie das Modell „Exacompta“ mit der eleganten Lederprägung schon? Sehr stabil gefertigt, zeichnet es sich durch eine Reliefprä-

Bewerbungsguide für Jungakademiker 6 3Qual der Wahl

gung („Bewerbung“) auf der Vorderseite aus! Um ein zusätzliches Papier – zum Beispiel Ihr „Kompe-tenzprofil“ – zu präsentieren, gibt es Klebeecken, die Sie selbst anbringen können. Die Visitenkarte erhält ihren Platz in einer extra dafür vorgesehenen selbstklebenden Visitenkartentasche – ganz schön nobel!

Flecken und Eselsohren

Die Liste der Möglichkeiten ist an dieser Stelle be-stimmt noch nicht ausgeschöpft, die Frage ist je-doch, ob es sich wirklich lohnt, so viel Zeit mit der Wahl der geeigneten Mappe zu verbringen. Wel-che Rolle spielt die Mappe tatsächlich? Im Grunde ist sie nicht mehr als der Aufbewahrungsort Ihrer persönlichen Unterlagen. Flecken und Eselsohren haben darauf selbstverständlich nichts verloren!

Individuelle Mappenschmiede

Sie wollen Ihre Mappe selbst basteln? Bitte nicht. Das wirkt unprofessionell und hinterlässt den Ein-druck, an der Präsentation Ihrer Unterlagen sparen zu wollen. Die Preise für die hier beschriebenen Mappen liegen bei ca. zwei Euro für die einfache Kunststoffausführung und bei ca. 16 Euro für die edleren Exemplare.

Persönliches Bild

Wählen Sie eine Mappe, die es dem Betrachter er-möglicht, sich innerhalb kürzester Zeit ein persön-liches Bild von Ihnen zu machen! Vergleichbar mit einem Fotorahmen, der das Motiv ins rechte Licht rückt, unterstreicht die Mappe Ihre Kenntnisse, Fä-higkeiten und Ihre Persönlichkeit; sie ist Mittel zum Zweck und nicht mehr!

Unser Tipp

Auch Bewerbungsempfänger mögen Abwechs-lung – am liebsten saisonbedingte. Türmen sich die Bewerbungsmappen auf dem Tisch des Personal-entscheiders, so greift er im Frühling und Sommer zuerst nach Mappen in hellen und sommerlichen Farben, die sich aus dem Einheitsblau, –grau und -grün abheben. Im Herbst und Winter haben da-gegen dunklere Farben den Vorrang. Probieren Sie es aus!

Bewerbungsguide für Jungakademiker 6 4

Gerne wird die E-Mail-Bewerbung auch unaufge-fordert versendet, um zukünftige Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen. Neben der Zeiter-sparnis ist sie preiswert und wenn Sie sich bei je-der E-Mail-Bewerbung auf BCC setzen, haben Sie einen guten Überblick, wann Sie sich bei welchem Unternehmen beworben haben! Es sprechen also viele Faktoren für die E-Mail-Bewerbung. Doch wie genau sollte sie aufgebaut sein, damit sie vom Per-sonalverantwortlichen auch gelesen wird?

Zunächst einmal stiften E-Mail- und Online-Bewer-bung viel Verwirrung! Wodurch unterscheiden sie sich?

Das Online-Formular

Online bewerben Sie sich mithilfe eines strukturier-ten Formulars, das der Arbeitgeber zur Verfügung stellt. Dort geben Sie Ihre Daten ein und können meistens noch weitere Dokumente wie Lebenslauf anhängen. Wichtig ist hier, dass auch die Freitext-Felder ausgefüllt werden, denn dies ist der (einzi-ge) Ort, an dem Sie Ihrer beruflichen Biographie eine individuelle Note geben können!

12 Regeln für Bewerbungen per E-Mail

Bewerbungsguide für Jungakademiker 6 512 Regeln für Bewerbungen per E-Mail

Und täglich grüßt eine neue Bewerbung

Ihr Nachteil ist, dass Sie dieses Formular bei jedem Unternehmen neu ausfüllen müssen. Darüber hin-aus ist oftmals kein Platz für „abweichendes Ver-halten“ wie eine besondere Art von Weiterbildung oder studien- bzw. berufsbegleitende Aktivitäten.

Bewerbermanagement mit eigener Software

Vor allem für Großunternehmen liegt der Vorteil der Online-Bewerbung darin, dass die einzelnen Schrit-te wie Eingangsbestätigung, Weiterleitung an be-stimmte Abteilungen, Absage oder Einladung zum Gespräch per Mausklick erledigt werden können. Deshalb investieren immer mehr Unternehmen in ein Bewerbermanagement mit spezieller Software!

Bewerben per E-Mail

Anhänge sind aus Unternehmersicht der Nachteil von E-Mail-Bewerbungen! Diese gehen oftmals über den Lebenslauf hinaus und beinhalten neben eingescannten Fotos und Zeugnissen, Arbeitspro-ben und weitere Bescheinigungen. Nicht willkom-men sind bei den Unternehmen Massenmails, de-ren Adressaten zu allem Übel auch noch sichtbar sind!

12 Regeln für Ihre E-Mail-Bewerbung

Prüfen sie Ihre E-Mail-Bewerbung anhand folgen-der Fragen! Denn diese Empfehlungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Bewerbung via E-Mail gelesen wird:

1. Online bewerben oder per E-Mail?

Bewerben Sie sich dann per E-Mail, wenn Ihr Ziel-unternehmen kein Online-Bewerbungs-Formular zur Verfügung stellt. Ist beides erlaubt und Sie können sich nicht entscheiden, rufen Sie im Unter-nehmen an und fragen nach, was bevorzugt wird!

2. Wer wird angesprochen?

Schicken Sie Ihre E-Mail an eine konkrete Person bzw. Adresse und niemals an eine allgemeine Adres-se wie [email protected]. Erfragen Sie, wenn nötig, den Ansprechpartner vorab per Telefon!

3. Welche formalen Regeln gelten?

Achten Sie unbedingt auf Rechtschreibung und Grammatik. Eine korrekte Anrede: „Sehr geehrte Frau Müller“ oder „Guten Tag Frau Müller“ ist eben-so notwendig wie die Grußformel am Ende des Briefs: „Mit freundlichen Grüßen“ oder „Mit freund-lichen Grüßen aus Stuttgart/nach Köln“.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 6 612 Regeln für Bewerbungen per E-Mail

4. Wie lang ist Ihr Text?

Achten Sie darauf, keinen Roman zu schreiben, sondern kurz und prägnant zu formulieren. Der guten Lesbarkeit zuliebe sollte die Textlänge 60 Anschläge pro Zeile nicht überschreiten!

5. Wie ist der Umgangston?

Vermeiden Sie flapsige Ausdrücke und Formulie-rungen und bleiben Sie unbedingt beim Sie! Schla-gen Sie einen höflichen und freundlichen Ton an!

6. Wie lautet der Betreff?

Füllen Sie die Betreff-Zeile unbedingt aus, denn viele E-Mail-Empfänger filtern Ihre Mails nach dem Anliegen in dieser Zeile oder ordnen ihren E-Mails dem Betreff entsprechend unterschiedliche Priori-täten zu.

7. Welcher Anhang ist sinnvoll?

Mit Ihrem Lebenslauf im Anhang können Sie in der Regel nichts falsch machen, es sei denn, die Zielfirma lehnt dies ausdrücklich ab. Vermeiden Sie zunächst weitere Anhänge wie Zeugnisse und Bescheinigungen und signalisieren Sie, dass diese auf Wunsch gerne nachgereicht werden.

8. Welche Stationen sind relevant?

Als Variation zu Punkt 7 können Sie einen Lebens-lauf in Kurzform anhängen, der nur die für das Ziel-unternehmen relevanten Stationen enthält. Ergän-zen Sie bei dieser Variante Ihr Anschreiben durch den Hinweis, dass Sie bei Interesse den vollstän-digen Lebenslauf bzw. die gesamte Bewerbungs-mappe an den Interessenten verschicken!

9. Welche Formate werden erwartet?

Wenn nichts anderes vereinbart ist, verwenden Sie für den Anhang die gängigen Office-Formate wie doc, rtf oder pps für eine PowerPoint Präsentation.

10. Wie klingt Ihre Adresse?

Vergessen Sie nicht, Ihren Namen, Anschrift und Telefonnummer in die E-Mail Bewerbung aufzu-nehmen – am besten am Ende des Schreibens! Achten Sie außerdem auf eine persönliche und se-riöse E-Mail Adresse!

11. Wie wichtig ist die eigene Homepage?

Versetzen Sie sich in die Lage eines Bewerbungs-empfängers, der sich durch Homepages klicken muss, um nähere Infos über den Bewerber zu er-fahren. Ganz schön mühsam und zeitaufwändig!

Bewerbungsguide für Jungakademiker 6 712 Regeln für Bewerbungen per E-Mail

Für bestimmte Arbeitsfelder ist es sinnvoll, einen Link zur eigenen Homepage zu versenden, aber nur, wenn es gewünscht wird bzw. Arbeitsproben in diesem Bereich verlangt werden! Bewerberho-mepages enthalten oftmals allgemeine Informati-onen über den Bewerber und sind nicht speziell auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten. Ein Minuspunkt, der gegen Bewerberhomepages spricht!

12. Wie gefragt sind Sonderzeichen?

Verzichten Sie auf Sonderzeichen in Ihrer Bewer-bung, da Sie nicht wissen, ob bzw. wie diese beim Empfänger ankommen.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 6 8

Sie befinden sich in der Bewerbungssituation und möchten das Telefon als schnelle Kontaktmög-lichkeit zu Ihrem potenziellen Arbeitgeber nutzen? Erlernen Sie effektive Gesprächsstrategien, um in direkten Kontakt zu Entscheidungsträgern zu tre-ten und diese von sich zu überzeugen.

Allgemeines

In einer beruflich entscheidenden Situation per Te-lefon zu überzeugen, ist für viele Bewerber nicht ganz selbstverständlich. Sehr häufig werden die Möglichkeiten des gezielten Einsatzes des Medi-ums Telefon unterschätzt. Nur ungefähr 10% der Bewerber greifen bei der Kontaktaufnahme auf das Telefon zurück. Die Mehrheit belässt es bei schriftlichen Bewerbungen.

Ein gut vorbereitetes Telefongespräch ist die beste Möglichkeit, die eigene Kommunikationsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Sie können als Bewer-ber einen ersten positiven Eindruck hinterlassen. Doch ein erfolgreiches Telefonat erfordert eine gute Vorbereitung.

Die telefonische Bewerbung: Überzeugen Sie schnell, zielgerichtet und kompetent!

Bewerbungsguide für Jungakademiker 6 9Die telefonische Bewerbung

Telefonieren Sie im Stehen

Sorgen Sie dadurch für viel Bewegungsfreiheit. Ih-rer Stimme gibt das Kraft und vermittelt Dynamik. Das ist ein Trick, den versierte Telefonprofis sehr gerne anwenden. Wenn Sie ein schnurloses Tele-fon besitzen und gerade nichts notieren müssen, können Sie sogar auf und ab gehen.

Zeitpunkt des Telefonats

Es gibt günstige und ungünstige Tageszeiten zum Telefonieren. Vermeiden Sie es, Führungskräfte am Montagmorgen oder Freitagnachmittag zu kon-taktieren. Montags sind sie meistens mit der Wo-chenplanung und mit Besprechungen beschäftigt, am Freitagnachmittag freuen diese sich meistens schon auf das kommende Wochenende nach ei-ner anstrengenden Arbeitswoche.

Vermeiden Sie Hintergrundgeräusche

Während des wichtigen Telefongesprächs mit dem potenziellen Arbeitgeber sollte Ihre Umge-bung absolut ruhig sein. Das bedeutet zum einen, dass Sie nicht aus der Telefonzelle heraus anru-fen. Aber auch, dass niemand im Hintergrund mit Geschirr klappert oder hitzige Diskussionen führt.

Auch Bürolärm sollte nicht sein, da Sie sonst schnell den Eindruck erwecken könnten, Sie tele-fonieren von Ihrem aktuellen Arbeitsplatz aus.

Schalten Sie während der Bewerbungsphase auch immer Ihr Telefon und Radio ab, sobald das Tele-fon klingelt. Zum einen ist es äußerst unhöflich, wenn Ihnen das Hintergrundgeräusch wichtiger ist, als Ihr Gesprächspartner. Zum anderer kön-nen Sie sich unmöglich auf zwei Dinge gleichzeitig konzentrieren.

Vorsicht Rückruf!

Dies gilt auch für den Fall, wenn Sie nach einer schriftlichen Bewerbung vom Unternehmen ange-rufen werden. Das passiert neuerdings häufiger, als Sie glauben! Meistens wird ohne Vorwarnung angerufen, oft am Vormittag, aber in der Regel eher in der Abendzeit. Lassen Sie sich aber trotz-dem nicht aus dem Konzept bringen! Halten Sie Ihre Unterlagen in jedem Fall in der Nähe des Te-lefons bereit, legen Sie sich Karteikarten mit den Unternehmen an, bei denen Sie sich beworben haben.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 7 0Die telefonische Bewerbung

Telefonskript

Da nicht nur die äußere Form des Telefonats wich-tig ist, sondern vor allem der Inhalt, sollten Sie sich ein Telefonskript anfertigen. Notieren Sie sich die wichtigsten Punkte, die Sie besprechen wol-len und auch die wichtigsten Stationen aus Ihrem Lebenslauf.

Solange Sie kein Telefon-Profi sind, sollten Sie je-des Telefonat auf dem Papier detailliert vorberei-ten. Nur so verhindern Sie, dass Sie herumstam-meln oder vergessen, wichtige Punkte zu klären. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass Ihnen man-che Fragen erst dann einfallen, wenn Sie aufge-legt haben. Stellen Sie sich vor, welch zerstreuten Eindruck Sie hinterlassen, wenn Sie fünf Minuten nach Beendigung des Gesprächs erneut anrufen, um zu fragen, wo z.B. das Vorstellungsgespräch stattfinden soll.

Namentliche Ansprache

Es stimmt natürlich, dass jeder seinen Namen sehr gerne hört, aber sprechen Sie Ihren Gesprächs-partner nicht pausenlos mit Namen an. Das klingt dann eher nach Drückerkolonnen, als nach einem

seriösen Bewerbungstelefonat. Beschränken Sie die Namensnennung auf den Beginn und das Ende des Telefonats. Klingen Sie freundlich und natürlich!

Seien Sie zielgerichtet und konkret

Vermitteln Sie stets den Eindruck, das Sie etwas wichtiges zu sagen oder zu fragen haben, egal in welcher Phase der Bewerbung Sie sich befinden. Führungskräfte sprechen sehr gerne über ihr Un-ternehmen, über dessen Größe und die Zahl der Mitarbeiter. Zeigen Sie Ihrem Gesprächspartner, dass Sie sich für seine Arbeit und seinen Betrieb interessieren. Machen Sie so auch deutlich, das Sie sich vorab informiert haben.

Präsenz am Telefon

Viele Leute sind unsicher wie Ihre Stimme am Te-lefon klingt. In solchen Fällen, sollten Sie Freunde oder Bekannte gezielt auf dieses Thema anspre-chen. Vielleicht können Sie mit ihnen ein Probete-lefonat aufzeichnen. Rollenspiele am Telefon sind allgemein zu empfehlen. Aber auch Atem-, Ent-spannungs- und Stimmübungen sind hilfreich und verschaffen Ihrer Stimme mehr Präsenz.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 7 1Die telefonische Bewerbung

Kürzer ist besser

Lassen Sie sich bei Telefongesprächen mit Perso-nalchefs nicht auf lange Diskussionen ein. Nach-dem Sie kurz erklärt haben, wer Sie sind und was Sie für das Unternehmen tun können, muss es Ihr Ziel sein, ein Treffen zu vereinbaren. Ein „Liveauf-tritt“ bietet Ihnen immer noch die beste Möglich-keit, Ihren Gegenüber zu überzeugen. Lassen Sie es also nicht zu, dass das ganze Vorstellungsge-spräch bereits am Telefon stattfindet.

Erwischen Sie einen günstigen Zeitpunkt

Achten Sie auf Hintergrundgeräusche und die Stimmlage Ihres Gesprächspartners. Hören Sie genau hin, ob der andere entspannt klingt und auf Ihre Stichworte reagiert. Falls er abwesend oder ungeduldig erscheint, im Hintergrund andere Te-lefone klingeln und Stimmen zu hören sind, bieten Sie dann lieber an, zu einem anderen Zeitpunkt anzurufen.

Stellen Sie sich auf Ihren Gegenüber ein

Passen Sie Ihre Stimme in Lautstärke und Ge-schwindigkeit an Ihren Gegenüber an. Wenn sich Ihr Gesprächspartner gestresst anhört, werden

Sie ihn sicherlich verärgern, wenn Sie sich viel Zeit nehmen und alle Details runterleiern.

So erreichen Sie Ihre Zielperson

Zeigen Sie auch durch mehrfaches Anrufen wie wichtig Ihnen die Angelegenheit ist. Bleiben Sie dabei immer höflich!

Achten Sie auf den selbstsicheren Klang Ihrer Stimme. Man muss Ihnen anhören, dass Sie ein wichtiges Anliegen haben. Vermeiden Sie es, auto-ritär, arrogant oder gar fordernd zu klingen.

Bitten Sie die Sekretärin um Hilfe, wenn Sie selbst nach mehreren Versuchen noch nicht zu Ihrer Ziel-person vorstoßen konnten. Sie wird Ihnen dann entweder helfen oder Ihnen zu erkennen geben, dass es sinnlos ist, nochmals den Kontakt aufzu-nehmen.

Rufen Sie zu ungewöhnlichen Zeiten an. Rufen Sie morgens, mittags oder aber auch spät gegen 20 Uhr an. So können Sie perfekt abgeschirmt Füh-rungskräfte auch persönlich am Telefon erreichen.

Verwenden Sie die Brückentechnik, indem Sie ei-nen gemeinsamen Bekannten erwähnen, der den Kontakt empfohlen haben.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 7 2Die telefonische Bewerbung

Verhalten Sie sich am Telefon ungezwungen. Ein gutes Training: Tonbandaufnahmen der eigenen Telefongespräche anhören und analysieren.

Fassen Sie sich kurz. Bilden Sie einfache Sätze. Geben Sie der anderen Person Gelegenheit zu antworten. Leiern Sie nicht Ihre vorüberlegten Fra-gen aneinander!

Seien Sie präzise. Vermeiden Sie leere Floskeln und kommen Sie schnell zu Ihrem Anliegen.

Kalkulieren Sie bei der Vorbereitung Ihrer Notizen ein, dass Gespräche mitunter anders als geplant verlaufen. Lassen Sie sich dadurch nicht entmu-tigen.

Überlegen Sie, was Ihnen bei Telefongesprächen die größten Schwierigkeiten bereitet. Arbeiten Sie an diesen Problemen.

Was beim Telefonieren immer auf Ihrem Schreibtisch liegen sollte

• Stellenanzeigen, auf die Sie geantwortet haben, kleben Sie auf DIN-A4-Blätter. An den Rand schreiben Sie Namen, Telefon- nummer und Anschrift der Zielperson.

• Erstellen Sie Karteikarten für jedes Unter- nehmen, bei dem Sie sich beworben haben mit wichtigen Hinweisen. Auf die Vorderseite schreiben Sie fünf Punkte, die der jeweilige Arbeitgeber über Sie erfahren sollte. Auf die Rückseite gehören fünf Fragen, die Sie Ihrem Gesprächspartner stellen wollen.

• Sie haben Papier und Kugelschreiber bereit- liegen, so dass Sie sich immer Notizen machen können.

• Ihr Lebenslauf liegt vor Ihnen für den Fall, dass man genaue Daten von Ihnen verlangt.

• Ihr Terminkalender liegt ebenfalls vor, damit Sie sofort Zeit, Ort und Datum aufschreiben können, wenn Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden sollen.

Tipp: Glück und Übung

Führen Sie wichtige Telefongespräche an Tagen, an denen Sie sich danach fühlen, d.h. gut gelaunt, ausgeschlafen und voller Tatendrang sind. Sie können niemanden überzeugen, wenn Sie depri-miert sind! Und üben Sie Telefonate, wann immer die Möglichkeit dazu besteht.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 7 3

Der große Bewerbungstest

Frage 1Der Lebenslauf gibt dem Empfänger einen Überblick über Ihren Werdegang. Welche Informationen sollte er enthalten?

A. Alles, was Sie bisher gemacht haben, da-mit sich der Bewerbungsempfänger ein um-fassendes Bild von Ihnen machen kann.

B. Die wichtigsten Eckdaten zu Ausbildung, Qualifikation und Beschäftigungsverhältnis-sen. Auf Details wie Studienschwerpunkte oder Aufgaben im Job kann man verzichten, da diese im Anschreiben erklärt werden.

C. Diejenigen Stationen und Fähigkeiten, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sind.

Wie gut wissen Sie Bescheid über Gestaltung, Inhalt und Wirkung Ihrer Bewerbungsunterlagen? Machen Sie den großen Bewerbungstest der CoachAcademy. Die Lösungen finden Sie im An-schluss an die Fragen.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 7 4Der große Bewerbungstest

Frage 2Lebensläufe werden unterschiedlich struk-turiert und geordnet. Welche Ordnung ist die Richtige?

A. Chronologische Ordnung: Sie beginnen mit dem ältesten Ereignis und enden mit der aktuellsten Station. Das entspricht der Logik eines Werdegangs!

B. Amerikanisch: Das jüngste Ereignis kommt an erster Stelle.

C. Die richtige Ordnung im Lebenslauf gibt es nicht, da sie sich immer an Anforderungspro-fil, Firma und Branche orientiert.

Frage 3Die Anlagen in Ihrer Bewerbungsmappe do-kumentieren das, was Sie bisher gemacht haben. Welche Anlagen erwartet der Be-werbungsempfänger?

A. Zu jeder Station im Lebenslauf ein Doku-ment als Beweisstück.

B. Dokumente zu den wichtigsten Stationen im Lebenslauf, um sich näher zu informieren, wenn er möchte.

C. Viele Anlagen, die ihn dazu motivieren, sich doch noch für Sie zu entscheiden.

Frage 4Mittlerweile schreibt jeder zweite Bewerber eine Dritte Seite, die er seinen Bewerbungs-unterlagen beilegt. Weshalb liest der Bewer-bungsempfänger diese zusätzliche Seite?

A. Weil er Hintergrundinformationen erfährt zum Beispiel über Lücken im Lebenslauf oder Ihre Motivation, sich beruflich neu zu orientieren.

B. Weil er Privates über Sie erfahren möchte, um einschätzen zu können, ob die „Chemie“ zwischen ihnen stimmt.

C. Weil er – wie die meisten Personalverant-wortlichen – viel Zeit zur Verfügung hat, um Be-werbungsunterlagen ausführlich zu studieren.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 7 5Der große Bewerbungstest

Frage 5Mit dem Anschreiben steht und fällt Ihre Be-werbung. Was sollte es beim Bewerbungs-empfänger auslösen?

A. Das Gefühl, alles über Sie zu wissen, so dass er den Lebenslauf nicht mehr zu lesen braucht.

B. Das Gefühl, dass sich ein teamfähiger, flexibler und belastbarer Alleskönner bei ihm bewirbt.

C. Lust darauf, mehr über Sie zu erfahren!

Frage 6Die Mappe, in der Sie Lebenslauf und Anla-gen präsentieren, sollte zu Ihrer Bewerbung passen. Worauf ist zu achten?

A. Hier ist Kreativität gefragt! Entwerfen Sie am besten eine individuelle Mappe und lassen Sie Farbe und Form für Sie sprechen.

B. Eine teure und aufwändig verarbeitete Mappe signalisiert dem Bewerbungsempfän-ger, wie viel Ihnen die Stelle wert ist.

C. Die Mappe sollte einen gepflegten Eindruck machen. Alles Weitere entscheidet der Inhalt!

Frage 7Das Foto ist der Hingucker in Ihrer Bewer-bung. Was fällt dem Bewerbungsempfänger auf?

A. Ein freundliches und offenes Lächeln.

B. Der Herr im Hintergrund, der ausgelassen tanzt!

C. Ein wertvolles Collier und dazu passende Ohrringe.

Frage 8Das Foto bekommt in den Bewerbungsunter-lagen einen besonderen Platz. Welche Foto-qualität schätzt der Entscheidungsträger?

A. Ein vom Fachmann gemachtes, aufge-klebtes Foto.

B. Ein Foto aus dem Automaten am Bahnhof reicht völlig aus.

C. Ein eingescanntes Foto, das Sie in Ihre Be-werbungsunterlagen einfügen und ausdrucken.

Bewerbungsguide für Jungakademiker 7 6Der große Bewerbungstest

Frage 9Im Anschreiben werben Sie für sich als ei-nen geeigneten Kandidaten. Wie viele Sei-ten umfasst es?

A. Zwei Seiten kommen schnell zusammen, wenn Sie ausführlich über Ihre Eignung be-richten.

B. Eine Seite ist das Maximum.

C. Ein kurzer Satz mit Verweis auf Lebenslauf und Anlagen reicht völlig aus.

Frage 10Das Bewerbungsschreiben ist ein wichti-ger Teil Ihrer Bewerbungsunterlagen. Wie kommt es beim Empfänger an?

A. Als erstes Blatt in die Mappe eingeheftet.

B. Als loses Blatt außerhalb der Mappe.

C. Mit separater Post verschickt.

ist auch nicht richtig, da Personaler meistens zu wenig Zeit haben.

Lösung Frage 5Antwort C ist richtig und führt schließlich dazu, dass Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Antworten A und B sind falsch, da der Lebenslauf zusätzliche Informationen bereithält. Alleskönner sind meistens nicht gefragt, sondern Personen mit spezifischen Kenntnissen und Fä-higkeiten.

Lösung Frage 6Antwort C ist richtig. B ist falsch, da sich der Bewerbungsempfänger nicht durch eine teure Mappe von deren Inhalt ablenken lässt. Antwort A ist falsch und ist höchstens in kreativen bzw. künstlerischen Berufen angemessen.

Lösung Frage 7Antwort A ist richtig. Senden Sie bitte keine Party- oder Urlaubsfotos, auch wenn Sie darauf freundlich lächeln. Antwort C ist genauso falsch wie B, da sich auffälliger Schmuck nicht für Be-werbungsfotos eignet.

Die Lösungen

Lösung Frage 1Richtig ist Antwort C. Falsch ist Antwort A, da nicht alles, was Sie bisher gemacht haben, für die ausgeschriebene Stelle wichtig ist. Antwort B ist ebenfalls falsch, da Sie im Anschreiben un-ter anderem aus Platzgründen nur die relevanten Aufgaben und Schwerpunkte beschreiben.

Lösung Frage 2Antwort C ist richtig. Sie können Ihren Lebens-lauf sowohl chronologisch ordnen als auch nach amerikanischem Modell.

Lösung Frage 3Die richtige Antwort ist B . Falsch ist Antwort A, da es in der Bewerbung nicht darum geht, et-was zu beweisen. Wenn Anschreiben und Lebens-lauf nicht überzeugend genug sind, um Sie zum Vorstellungsgespräch einzuladen, schaffen es die Anlagen auch nicht mehr! Deshalb ist Antwort C falsch.

Lösung Frage 4Richtig ist Antwort A , sofern Sie wirklich et-was Stichhaltiges zu sagen haben. Antwort B ist falsch, da es bei der Durchsicht von Bewer-bungsunterlagen um Ihre berufliche Rolle und nicht um Sie als Privatperson geht. Antwort C

Bewerbungsguide für Jungakademiker 7 7Der große Bewerbungstest

Bewerbungsguide für Jungakademiker 7 8Der große Bewerbungstest

Lösung Frage 8Antwort A ist richtig. Schreiben Sie zur Sicher-heit Ihren Namen auf die Rückseite. Antwort B ist falsch und auf Antwort C sollten Sie nur dann zu-rückgreifen, wenn die Qualität des Fotos auf dem Ausdruck wirklich tadellos ist.

Lösung Frage 9Antwort B ist richtig. Antwort A ist falsch, da das Anschreiben nicht länger als eine Seite umfassen sollte. Antwort C ist auch nicht richtig, denn ein kurzer Satz ist für eine Bewerbung wirklich zu we-nig!

Lösung Frage 10Antwort B ist richtig, da das Anschreiben immer getrennt von der Mappe abgeschickt wird – Ant-wort A ist deshalb falsch. Antwort C ist nicht richtig, da es für den Bewerbungsempfänger ein großer Aufwand wäre, Anschreiben und Mappe zusammenzubringen.

Cordula Schaub, M.A.

Vor dem Studium zwei Jahre Fremdsprachenkorrespon-dentin in einem Software-Un-ternehmen. Nach dem Stu-dium der Soziologie und Psy-chologie Trainerin im Bereich

Präsentations- und Kommunikationstechniken für eine Unternehmensberatung. Karriereberaterin bei der Perspektive GmbH/CoachAcademy. Ausbil-dung zum Business-Coach bei der Firma Perspek-tivenwechsel GmbH, Augsburg. Zertifizierung zum H.D.I. Trainer.

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Über die Autoren

Vasiliki Asimaki, M.A.

Studium der Anglistik und Po-litikwissenschaft (M.A.), Ausbil-dung zum Business-Coach bei der Firma Perspektivenwech-sel GmbH (Augsburg). Mehr-jährige Erfahrung in der Bewer-

bungsberatung, Schwerpunkte: tel. Bewerbung und Praktikumsberatung. Trainerin für Marketing, Präsen-tationstechniken und Konktaktmanagement.

Jörn Tschirne

Kaufmann im Groß- und Au-ßenhandel. Assistent der Ge-schäftsleitung. Langjährige Er-fahrung als Trainer. Schwer-punkte: Bewerbung, EDV, Kre-ativitätstechniken. Karriere-

berater bei der Persrpektive GmbH/CoachAcade-my zum Thema Bewerbung. Ausbildung zum Busi-ness-Coach bei der Firma Perspektivenwechsel GmbH (Augsburg).

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Impressum

Das eBooklet No. 10: Bewerbungsguide für Jungakademiker ist erschienen bei:

CoachAcademyPerspektive GmbHSilberburgstraße 18770178 Stuttgart

Tel: +49 711 658357 00Fax: +49 711 658357 [email protected]

Herausgeber: Heiko Lüdemann (V.i.S.d.P.)Redaktionsleitung: Carolin MetzgerRedaktion: Dirk BaranekAutoren dieser Ausgabe: Cordula Schaub, Jörn Tschirne, Vasiliki Asimaki Layout/DTP-Grafik: Fladda, Visuelle Konzepte

Urheberrecht:Alle Artikel, Beiträge, Abbildungen und Fotos innerhalb von CoachAcademy sind urheberrechtlich geschützt. Eine Nutzung dieser Inhalte für nicht-private Zwecke bedarf der schriftlichen Genehmigung der Geschäftsführung von CoachAcademy.

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Was ist die CoachAcademy?

CoachAcademy ist das Karrierenetzwerk des Stuttgarter Bildungsträgers Perspektive GmbH, der seit 1996 junge Menschen berät, trainiert und coacht.

Auf den Internetseiten der CoachAcademy stehen Studenten, Absolventen und Berufseinsteigern mehr als 800 redaktionelle Beiträge zu den The-men Beruf, Karriere und Unternehmen zur Verfü-gung - und jeden Monat kommen weitere hinzu.

Jährlich nehmen mehr als 2.000 junge Frauen und Männer die Gelegenheit wahr und trainieren für ihren beruflichen Erfolg: CoachAcademy bie-tet Karriereberatungen und Einzelcoachings sowie Seminare zu Managementtechniken, Führungs-techniken und Kommunikationstechniken an und ergänzt somit die akademische Ausbildung um wichtige Schlüsselqualifikationen.

Unterstützt wird das Projekt unter anderem vom Arbeitgeberverband Südwestmetall, der IHK Heil-bronn-Franken und dem Würth-Konzern.

Weitere Infos unter www.coachacademy.de