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bfu-Report Nr. 76
Belastungsreduzierende Bandensysteme im Eishockey
Autoren: Bern 2017Kai-Uwe Schmitt, Markus Muser, Hansjürg Thüler, Othmar Brügger
bfu-Report Nr. 76
Belastungsreduzierende Bandensysteme im Eishockey
Experimentelle Untersuchung zur Performance
Autoren: Bern 2017
Kai-Uwe Schmitt, Markus Muser, Hansjürg Thüler, Othmar Brügger
bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung
Autoren
Kai-Uwe Schmitt
PD Dr. sc. techn., AGU Zürich, [email protected]
Kai-Uwe Schmitt studierte Maschinenbau an der Universität Karlsruhe und am Imperial College
London. Er promovierte und habilitierte an der ETH Zürich, an der er seither Trauma-Biomechanik
und Biomechanik von Sportverletzungen lehrt. Er arbeitet heute als Senior Researcher in der Ar-
beitsgruppe für Unfallmechanik (AGU) Zürich.
Markus Muser
Dr. sc. techn., AGU Zürich, [email protected]
Markus Muser studierte Elektrotechnik an der ETH Zürich und promovierte ebenda in biomedizini-
scher Technik. Er arbeitet seit 25 Jahren im Bereich der Trauma-Biomechanik und ist Mitgründer
und Leiter der Arbeitsgruppe für Unfallmechanik (AGU) Zürich. Er ist Lehrbeauftragter der ETH
Zürich für Trauma-Biomechanik.
Hansjürg Thüler
Leiter Sport, bfu, [email protected]
Dipl. Turn- und Sportlehrer II, Erwachsenenbildner FA, Experte Erwachsensport. Langjähriger Diplom-
trainer SIHF und Ausbilder im Eishockey.
Seit 2011 Leiter der Abteilung Sport bei der bfu. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte:
allgemeine Konzepte für Sicherheit und Unfallprävention im Sport; insbesondere in Teamsportarten
wie Eishockey. Daneben auch die Verbesserung von Sport-Infrastrukturen und die Implementierung
der Unfallprävention in die Aus- und Weiterbildung von Trainern, Leitern und Funktionären im Sport.
Othmar Brügger
Teamleiter Forschung Sport und Haus/Freizeit, bfu, [email protected]
MSc ETH, Dipl. Turn- und Sportlehrer Dipl. II, Swiss Olympic Trainer Spitzensport. Seit 2003 tätig als
wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Forschung, seit 2008 stellvertretender Leiter dieser Abtei-
lung. Schwerpunkte: Unfallanalyse im Sport, Evaluation von Sicherheitsmassnahmen, Entwicklung
Schutzartikel.
Impressum
Herausgeberin bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung
Postfach
CH-3001 Bern
Tel. +41 31 390 22 22
Fax +41 31 390 22 30
www.bfu.ch
Bezug auf www.bestellen.bfu.ch, Art.-Nr. 2.338
Autoren Kai-Uwe Schmitt, PD Dr. sc. techn., AGU Zürich
Markus Muser, Dr. sc. techn., AGU Zürich
Hansjürg Thüler, Dipl. Sportlehrer II, Diplomtrainer SIHF und Ausbilder im Eishockey. Leiter Sport, bfu
Othmar Brügger, MSc ETH, Teamleiter Forschung Sport, bfu
Redaktion Othmar Brügger, MSc ETH, Teamleiter Forschung Sport, bfu
Mitglieder Projektteam Reto Bürki, Leiter Marketing & Sponsoring, SIHF
Abteilung Publikationen / Sprachen, bfu
Céline Zbinden, Projektassistentin Forschung, bfu
Druck/Auflage Bubenberg Druck- und Verlags-AG, Monbijoustrasse 61, CH-3007 Bern
1/2017/550
Gedruckt auf FSC-Papier
© bfu 2017 Alle Rechte vorbehalten. Verwendung unter Quellenangabe (siehe Zitiervorschlag) erlaubt.
Kommerzielle Nutzung ausgeschlossen.
Zitationsvorschlag Schmitt K, Muser M, Thüler H, Brügger O. Belastungsreduzierende Bandensysteme im
Eishockey: Experimentelle Untersuchung zur Performance. Bern: bfu – Beratungsstelle für
Unfallverhütung; 2017. bfu-Report 76.
ISBN 978-3-906814-05-6
DOI 10.13100/bfu.2.338.01
Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir darauf, konsequent die männliche und weibliche
Formulierung zu verwenden.
Wir bitten die Lesenden um Verständnis.
bfu-Report Nr. 76 Vorwort 5
Vorwort
Eishockey ist eine in vielerlei Hinsicht faszinierende Sportart. Insbesondere die ausgeprägte Dynamik dieses
Spiels begeistert die Zuschauer. Die Kombination von Schnelligkeit, begrenztem Raum sowie harter Unter-
lage und Spielfeldbegrenzung birgt aber auch ein hohes Verletzungsrisiko.
Zusätzliche Möglichkeiten zur Reduktion von Verletzungswahrscheinlichkeit und -schwere existieren. Eine
ist die Verbesserung der Infrastruktur, vor allem der Bandensysteme. Diese können dahingehend weiterent-
wickelt werden, dass bei einer Kollision eines Spielers mit der Spielfeldabgrenzung die Aufprallkräfte auf
den Körper reduziert werden. Auf dem Markt sind bereits erfolgversprechende Produkte verfügbar. Mit
einem Produktetest wollte die bfu dem Schweizer Eishockeyverband SIHF eine Grundlage bieten, wie die
verfügbaren Bandensysteme in Bezug auf ihren Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit der Spieler beurteilt
werden können.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die heutigen Bandensysteme besser sind als die herkömmlichen Pro-
dukte, die noch in vielen Stadien verbaut sind. Erst mit den erstmalig durchgeführten Dummy-Crashtests
konnte eine valable Beurteilung der Dämpfungseigenschaften von Eishockeybanden erbracht und die kon-
kreten Belastungen auf den Sportler in Abhängigkeit der Bandenkonstruktion bestimmt werden. Werden
künftig in Schweizer Eishockeystadien neue Bandensysteme eingebaut, so können die Erkenntnisse aus der
vorliegenden Studie als Entscheidungsgrundlage bei der Beschaffung dienen. Den Herstellern von Banden
gibt die Studie Hinweise auf Optimierungspotenzial ihrer Produkte.
Ein Dank für die hervorragende Umsetzung der Studie geht an das Team der AGU Zürich und das DTC in
Vauffelin, wo die Experimente durchgeführt werden konnten. Erfreulich war ebenfalls die sehr gute Zusam-
menarbeit mit der SIHF. Die SIHF und die Pat Schafhauser-Stiftung haben die Arbeit auch finanziell unter-
stützt.
Es gibt auch bei den neuartigen Produkten noch deutliches Verbesserungspotenzial. Wenn der Internatio-
nale Eishockey-Verband IIHF und der nationale Verband sowie die Hersteller und die Forscher zusammenar-
beiten, kann in Kürze ein weiterer Innovationsschub erwartet werden.
bfu
Stefan Siegrist, Dr. phil., EMBA
Leiter Forschung / Beratung / Produktesicherheit
Stv. Direktor
bfu-Report Nr. 76 Inhalt 7
Inhalt
Vorwort 5
I. Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto / Condensed version 9
1. Belastungsreduzierende Bandensysteme im Eishockey 9
2. Systèmes de bandes réduisant les charges dans le hockey sur glace 10
3. Sistemi di balaustre che riducono gli impatti sul giocatore nel disco su ghiaccio 11
4. Impact testing of different dasher board systems in ice hockey 12
II. Einleitung und Zielsetzung 13
1. Verletzungen im Eishockey 13
1.1 Häufigkeit 13
1.2 Alter / Geschlecht 13
1.3 Lokalisation und Art der Verletzungen 14
1.4 Schweregrad der Verletzungen 14
1.5 Verletzungsmechanismus / Unfallhergang 14
1.6 Prävention 15
1.7 Biomechanische Aspekte 16
1.8 Fazit aus der Unfallanalyse 17
2. Eishockeybanden 17
3. Forschungsfragen 19
III. Methodik und Vorgehen 20
1. Getestete Bandensysteme 20
1.1 Engo Olympic 2400 (Referenzbande) 22
1.2 Engo pps 22
1.3 Raita Hornium 22
1.4 Icepro Steeline 22
1.5 AST Prototyp 23
1.6 Vepe Beta 23
2. Pendelversuche 23
3. Dummy-Versuche 25
4. Bewertung der Performance der Bandensysteme 30
4.1 Auslenkung der Bandensysteme 31
4.2 Ranking der Bandensysteme 31
8 Inhalt bfu-Report Nr. 76
4.3 Verknüpfung zwischen Pendel- und Dummy-Versuchen 32
IV. Ergebnisse 33
1. Auslenkung der Banden 33
2. Biomechanische Belastungen beim Banden-Anprall 37
V. Diskussion 42
1. Limitationen / Methodenkritik 46
2. Ranking 46
VI. Fazit und Empfehlungen 48
VII. Weiterführende Arbeiten 49
1. Forschung 49
2. Testverfahren 49
3. Produktentwicklung 49
VIII. Anhang 50
Quellen 64
bfu-Reports 66
bfu-Report Nr. 76 Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto / Condensed version 9
I. Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto / Condensed version
1. Belastungsreduzierende Bandensys-
teme im Eishockey
Eishockey ist eine Sportart mit hohem Verletzungs-
risiko. Männliche Athleten weisen die höchste Inzi-
denzrate auf, wobei sie sich am häufigsten Verlet-
zungen an den unteren Extremitäten (vor allem
Knie) und an den oberen Extremitäten (Schulter)
zuziehen. Grosse Aufmerksamkeit erfahren zudem
erlittene Hirnverletzungen, weil diese zu Langzeit-
folgen führen können. Häufige Verletzungsmecha-
nismen sind Kollisionen zweier Spieler, der Sturz
eines Spielers auf das Eis oder der Anprall eines Spie-
lers an der Bande.
Bandensysteme (Bande, Handlauf, Scheibe) um-
schliessen das Eishockey-Spielfeld. Während ge-
wisse Eigenschaften der Banden durch entspre-
chende Standards vorgegeben sind, gibt es derzeit
keine konkreten Vorgaben, welche Performance ein
Bandensystem aufweisen muss, um das Verlet-
zungsrisiko möglichst zu begrenzen. Bandensys-
teme mit modernem Design zeichnen sich dadurch
aus, dass sie beim Aufprall eines Spielers etwas
nachgeben können, herkömmliche Systeme hinge-
gen sind relativ starr.
In diesem Projekt wurde untersucht, ob Eishockey-
banden mit neuem Design die biomechanische
Belastung eines Spielers beim Anprall reduzieren.
Die Performance verschiedener Eishockeybanden
wurde in Versuchen mit einem dynamischen Pendel
sowie in Versuchen mit Crashtest-Dummys analy-
siert.
Es wurde gezeigt, dass Bandensysteme mit neuem
Design gegenüber den bisherigen Systemen eine
grössere Flexibilität aufweisen. Die Banden werden
bei einem Anprall weiter ausgelenkt, ihre effektive
Masse bleibt bezogen auf die Masse eines Spielers
insbesondere bei einem Kopfanprall jedoch weiter-
hin hoch. Dementsprechend werden die biomecha-
nischen Belastungen eines Spielers durch alle neuen
Systeme zwar reduziert, doch ist aufgrund der
Massendifferenz auch zukünftig mit Verletzungen
durch den Anprall an die Banden zu rechnen. Die
Versuche zeigen zudem, dass das System mit der
grössten Auslenkung nicht zwangsläufig auch das-
jenige System ist, das zur geringsten biomechani-
schen Belastung führt. Es besteht kein linearer Zu-
sammenhang zwischen Auslenkung und biomecha-
nischer Belastung.
Zusammenfassend kann das neue Design der Ban-
densysteme als grundsätzlich positiv beurteilt wer-
den. Nachteile sind nicht zu erkennen, doch die
Vorteile scheinen noch nicht ausgeschöpft zu sein.
Eine Weiterentwicklung der Bandensysteme ist an-
zustreben, um die Belastungen der Spieler weiter zu
reduzieren.
10 Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto / Condensed version bfu-Report Nr. 76
2. Systèmes de bandes réduisant les
charges dans le hockey sur glace
Le hockey sur glace est un sport comportant un
risque de blessure élevé. Les athlètes de sexe mas-
culin présentent le taux d’incidence le plus impor-
tant; ils se blessent le plus souvent aux extrémités
inférieures (principalement les genoux) et supé-
rieures (épaules). Les lésions cérébrales sont forte-
ment médiatisées en raison des séquelles à long
terme qu’elles peuvent entraîner. Les mécanismes
de blessure les plus fréquents sont la collision entre
deux joueurs, la chute d’un joueur sur la glace ou
l’impact d’un joueur avec une bande.
Les bandes entourent la patinoire de hockey sur
glace. Bien que des normes définissent certaines ca-
ractéristiques de ces bandes, il n’existe aucune ins-
truction quant aux exigences que ces dernières doi-
vent satisfaire pour limiter au mieux le risque de
blessure.
Dans cette étude, nous avons cherché à savoir si les
bandes de nouvelle génération réduisent les charges
biomécaniques exercées sur le joueur lors d’un im-
pact. Nous avons analysé l’efficacité de différentes
bandes grâce à des essais au pendule et avec des
mannequins de simulation.
Nous avons démontré que les systèmes de bandes
de nouvelle génération sont plus flexibles que les an-
ciens systèmes. Lors d’un impact, les bandes se dé-
forment davantage, leur masse effective restant
toutefois élevée par rapport à la masse corporelle
d’un joueur, en particulier lors d’un impact de la
tête. Par conséquent, les charges biomécaniques
exercées sur un joueur sont certes diminuées grâce
aux nouveaux systèmes, mais des blessures causées
par l’impact avec la bande sont à escompter en rai-
son de la différence de masse. Les essais ont égale-
ment démontré que le système présentant la plus
grande flexibilité n’est pas forcément celui qui en-
traîne les charges biomécaniques les plus faibles. Il
n’existe donc pas de relation linéaire entre la flexibi-
lité et les charges biomécaniques.
Dans l’ensemble, l’évaluation des systèmes de
bandes de nouvelle génération affiche des résultats
positifs. Les nouveaux systèmes ne présentent au-
cun inconvénient, mais tous leurs avantages n’ont
pas encore été exploités. Il convient donc de conti-
nuer à développer les systèmes de bandes afin de
diminuer davantage les charges exercées sur les
joueurs.
bfu-Report Nr. 76 Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto / Condensed version 11
3. Sistemi di balaustre che riducono gli
impatti sul giocatore nel disco su
ghiaccio
Il disco su ghiaccio è uno sport ad alto rischio di in-
fortunio. Il tasso di incidenza più elevato si registra
tra gli uomini che si feriscono soprattutto agli arti
inferiori (in particolare le ginocchia) e superiori
(spalle). Ampio risalto viene dato alle commozioni
cerebrali per le conseguenze a lungo termine che
possono comportare. All’origine di questi infortuni
vi sono spesso collisioni tra due giocatori, cadute sul
ghiaccio o check alla balaustra.
Le balaustre delimitano il campo di gioco. Sebbene
la legge imponga alcuni standard, attualmente
mancano direttive concrete sulle caratteristiche che
le balaustre devono soddisfare per ridurre al minimo
il rischio di infortunio.
Lo scopo di questo progetto era di stabilire se le ba-
laustre di nuova generazione attutiscono il carico
biomeccanico generato da un giocatore al mo-
mento dell’impatto. Per analizzare dettagliatamente
le performance di vari modelli sono stati condotti
test dinamici e crashtest.
È emerso che, rispetto a quelle attuali, le balaustre
di nuova generazione sono più flessibili anche al mo-
mento dell’impatto. La loro massa effettiva rimane
tuttavia maggiore rispetto a quella del giocatore, so-
prattutto nel caso in cui quest’ultimo le urta con la
testa. Ciò significa che, pur riducendo il carico bio-
meccanico, anche le nuove balaustre non permette-
ranno di eliminare gli infortuni dovuti alla differenza
di massa. I test confermano inoltre che le balaustre
con la maggiore flessibilità non sono necessaria-
mente quelle che assorbono meglio il carico biomec-
canico. Non vi è alcun nesso lineare tra i due fattori.
In conclusione la valutazione delle balaustre di
nuova generazione è in linea di massima positiva:
non sono stati rilevati aspetti negativi e i vantaggi
non sono ancora pienamente sfruttati. Sarebbe au-
spicabile sviluppare ulteriormente la tecnica per ri-
durre i carichi sui giocatori.
12 Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto / Condensed version bfu-Report Nr. 76
4. Impact testing of different dasher
board systems in ice hockey
Ice hockey is a sport with a high risk of injury. Male
athletes have the highest incidence rate, with inju-
ries to the lower extremities (especially knees) and
to the upper extremities (shoulder) being the most
common. In addition, a lot of publicity is given to
brain injuries suffered because they can lead to
long-term consequences. Frequent injury mecha-
nisms are collisions between two players, a player
falling on the ice or a player crashing into the dasher
board.
Dasher boards surround the ice-hockey rink. While
certain characteristics of the boards are specified by
corresponding standards, there are currently no
concrete specifications as to what a board system
must actually do in order to limit the risk of injury as
far as possible.
This project investigated whether ice-hockey boards
of a new design reduce the biomechanical load on
a player on impact. The exact performance of differ-
ent ice-hockey boards was analysed in tests using a
dynamic pendulum as well as in tests with crash test
dummies.
It turned out that a new board system design offers
greater flexibility than previous systems. The boards
are deflected further on impact, but their effective
mass – in relation to the mass of a player – remains
high especially in the event of head impact. Accord-
ingly, while a player’s biomechanical loads are re-
duced by all the new systems, injuries caused by the
impact with the perimeter boards can still be ex-
pected in future due to the mass difference. The
tests also showed that the system with the highest
deflection is not necessarily the system that leads to
the lowest biomechanical load. There is no linear
correlation between deflection and biomechanical
load.
In summary, the new dasher board system design
can be given a fundamentally positive assessment.
There are no recognizable disadvantages, but the
advantages do not seem to be exhausted yet. Fur-
ther development of the perimeter board systems
should be the goal in order to further reduce the
loads on the players.
bfu-Report Nr. 76 Einleitung und Zielsetzung 13
II. Einleitung und Zielsetzung
1. Verletzungen im Eishockey
1.1 Häufigkeit
Die Sportart Eishockey weist eine hohe Verletzungs-
häufigkeit auf. In diversen Studien wurden Inzidenz-
raten, meist angegeben als Anzahl erlittener Verlet-
zungen pro Spieler und Spiel oder pro Spielstunde,
für verschiedene Kohorten bestimmt. Es wurden die
an internationalen und nationalen Eishockey-Tour-
nieren erlittenen Verletzungen oder auch die inner-
halb eines Teams über einen definierten Zeitraum
erlittenen Verletzungen analysiert und die allge-
meine Inzidenzrate (IR) wie auch die IR für
Verletzungen einzelner Körperregionen, die IR für
verschiedenen Spielerpositionen oder die IR relativ
zur räumlichen Position im Spielfeld bestimmt.
Grundsätzlich variieren die ermittelten IR je nach
Studiendesign und der observierten Kohorte.
Männer weisen die höchste IR auf; sie liegt gemäss
mehreren Studien im Bereich von 13–19 Verletzun-
gen pro 1 000 Spieler-Spiele [2-6]. In hochrangigen
Wettkämpfen (z. B. Olympiade) kann die IR noch
höher liegen [2]. Die IR für Frauen ist deutlich tiefer;
in der Literatur finden sich Werte im Bereich von
6–12 Verletzungen pro 1 000 Spielerinnen-Spiele
[3,7,8]. Bei der Interpretation der IR im Frauen-Eis-
hockey ist zu beachten, dass Bodychecks hier nicht
erlaubt sind.
Bezüglich Jugendlichen werden IR angegeben, die
teilweise unterhalb der IR für Frauen liegen oder die
zwischen der IR für Frauen und Männer liegen [9-
11]. Es ist jedoch zu beachten, dass gerade bei
Jugendlichen die Spielregeln und die vorgeschrie-
bene Ausrüstung je nach Liga deutlich variieren.
Dies beeinflusst auch die IR. Darling et al. [12] fan-
den beispielsweise eine IR von 0,26 pro 1 000 Spie-
ler-Spiele in Altersklassen, in denen Bodychecks
nicht erlaubt sind, während die IR auf 1,29 in Alters-
klassen mit Bodycheck anstieg. Grundsätzlich ist ein
Anstieg der IR mit dem Alter und der Spielklasse zu
verzeichnen [11].
Auswertungen, die die IR relativ zu Spielerposition
(Stürmer vs. Verteidiger) oder zum Ort auf dem
Spielfeld, an dem eine Verletzung erlitten wurde,
betrachteten, kamen zu uneinheitlichen Ergebnis-
sen. In manchen Studien wurden unterschiedliche IR
festgestellt [4,8], andere Auswertungen zeigten
keine relevanten Unterschiede [7].
Einheitlich wird in der Literatur hingegen beschrie-
ben, dass die IR im Spiel deutlich höher ist als im
Training [3-6,8,13,14]. Dies gilt für alle Alters- und
Spielklassen.
Für die Schweiz wird auf Basis der Daten der Unfall-
versicherer für Eishockey insgesamt eine IR von 2,02
pro 1 000 Spieler-Stunden angegeben [15]. Eisho-
ckey gehört damit zu den Sportarten mit der höchs-
ten Verletzungsrate pro ausgeübte Stunden.
1.2 Alter / Geschlecht
Vergleiche des Verletzungsgeschehens in Bezug auf
Alter und Geschlecht sind immer vor dem Hinter-
grund unterschiedlicher Spielregeln (z. B. bezüglich
Bodycheck) und Vorgaben (z. B. hinsichtlich der
14 Einleitung und Zielsetzung bfu-Report Nr. 76
Schutzausrüstung) zu interpretieren. Die direkte
Vergleichbarkeit entsprechender Daten ist daher in
der Regel eingeschränkt. Grundsätzlich lässt sich
festhalten, dass Männer über alle Altersklassen
mehr Verletzungen erleiden als Frauen [3] und dass
die Inzidenzrate mit dem Alter ansteigt. Ferner
zeigte sich, dass sich Männer mehr am Oberkörper
verletzen als Frauen. Frauen weisen gemäss Mac-
Cormick et al. [3] einen höheren Anteil an traumati-
schen Hirnverletzungen auf.
1.3 Lokalisation und Art der Verletzun-
gen
Zu den häufigsten im Eishockey erlittenen Verlet-
zungen zählen Riss-Quetsch-Wunden, Verstauchun-
gen und Prellungen gefolgt von Frakturen
[2,7,11,12,14]. Grosse Aufmerksamkeit erfahren
zudem beim Eishockey erlittene traumatische Hirn-
verletzungen (z. B. Hirnerschütterung). Grundsätz-
lich ist jedoch festzuhalten, dass verfügbare Studien
die Angaben zu Verletzungen in der Regel nur grob
nach Körperregionen auswerten. Detaillierte Analy-
sen, die sich auf spezifische Diagnosen abstützen,
sind nicht vorhanden.
Männer erleiden am häufigsten Verletzungen an
den unteren Extremitäten (vor allem Knie) und an
den oberen Extremitäten (Schulter). Traumatische
Hirnverletzungen machen weniger als 10 % aller er-
littenen Verletzungen aus [2,4].
Auch Frauen verletzen sich vor allem an den Beinen
(insbesondere Knie) und Armen, weisen jedoch ei-
nen höheren Anteil an traumatischen Hirnverletzun-
gen auf als Männer [3,7].
Im Vergleich verletzen sich Männer häufiger an den
oberen Extremitäten (Schulter), während sich
Frauen mehr an den unteren Extremitäten verletzen
[3,7].
Bei Jugendlichen zeigte eine aktuelle Studie, die
Verletzungshäufigkeiten über einen Zeitraum von
neun Jahren beobachtete, eine Zunahme von Ver-
letzungen am Oberkörper bei einer Abnahme von
Verletzungen der unteren Extremitäten [9]. Bei Ju-
gendlichen (U18) waren Schulterverletzungen (u. a.
durch Anprall an der Bande) am häufigsten [9]. Die
häufigste Verletzungslokalisation bei Kindern zwi-
schen 11 und 18 Jahren waren Kopf und Gesicht,
gefolgt von Schulter-/ und Knieverletzungen [11].
1.4 Schweregrad der Verletzungen
Der Schweregrad der erlittenen Verletzungen wird
in der Regel in Ausfalltage eines Spielers gemessen.
Die Anzahl der Tage zwischen Eintritt der Verletzung
und dem Tag, an dem ein Spieler wieder vollständig
an einem Training oder Wettkampf teilnehmen
kann. Als «schwere Verletzung» wird gemäss
Agel et al. [4] ein Ausfall von zehn oder mehr Tagen
betrachtet. Umfassende Arbeiten, die den Schwere-
grad von im Eishockey erlittenen Verletzungen be-
schreiben, fehlen weitgehend. Einzig traumatische
Hirnverletzungen wurden in einigen Studien isoliert
ausgewertet, wobei auch hier keine Differenzierung
nach Schweregrad erfolgt, sondern zusammenfas-
send von «concussion» berichtet wird.
1.5 Verletzungsmechanismus / Unfall-
hergang
In verschiedenen Studien wurden verletzungsindu-
zierende Mechanismen, beispielsweise anhand von
Videoanalysen und/oder Messungen mit instrumen-
tierten Helmen, ermittelt. Grundsätzlich zeigte sich,
dass die Kollision zweier Spieler der häufigste
bfu-Report Nr. 76 Einleitung und Zielsetzung 15
Verletzungsmechanismus ist [3,4,6,16-18]. Als wei-
tere Verletzungsmechanismen wurden der Anprall
eines Spielers an der Bande und der Sturz eines Spie-
lers auf das Eis identifiziert. Beim Anprall auf das Eis
wurden die höchsten Beschleunigungen am Helm
der Spieler gemessen [18]. Der Anprall an der Bande
war für ca. 27 % aller Schulterverletzungen verant-
wortlich [2].
Bei Männern wurden mehr Kopfanpralle pro Spiel
durch den Kontakt mit anderen Spieler oder der
Bande beobachtet als bei Frauen [18]. Agel et al.
[4,8] fanden, dass bei Männern der Kontakt mit
einem Spieler in rund 48 % aller Fälle die Ursache
für eine Verletzung war, während dies bei Frauen in
rund 47 % vorkam. Bei Verletzungen durch Kontakt
mit der Bande unterschieden sich Männer und
Frauen deutlicher. Bei Männern war dies in rund
22 % die Verletzungsursache, bei Frauen nur in ca.
17 %. Flik et al. [5] berichten, dass ca. 40 % aller
Verletzungen entlang der Bande entstanden. Wenn-
berg [16] fand ferner, dass ein kleineres Spielfeld
(wie in den USA teilweise üblich) zu einer signifikant
höheren Anzahl von Kollisionen führt als ein Spiel-
feld mit den Dimensionen für internationale Spiele.
Bei Jugendlichen fanden Emery et al. [11], dass Ver-
letzungen in 75 % der Fälle durch Kontakt mit ei-
nem anderen Spieler oder dessen Ausrüstung zu-
stande kamen, während der Kontakt mit anderen
Objekten (Bande, Puck, Netze) für ca. 14 % der Ver-
letzungen verantwortlich war.
Darling et al. [12] stellten in einer prospektiven Stu-
die zum Jugend-Eishockey fest, dass 66 % aller Ver-
letzungen durch unbeabsichtigten Kollisionen ent-
standen, während 34 % aus einem absichtlich her-
beigeführten Kontakt resultierten. Unbeabsichtigt
erfolgte Anpralle führten häufiger zu schweren
Verletzungen. Demgegenüber halten Benson et al.
[14] fest, dass Bodychecks gefolgt von Kontakten
mit dem Eishockeystock und dem Puck bei Jugend-
lichen zu den primären Verletzungsmechanismen
zählen. Decloe et al. [10] untersuchten Risikofakto-
ren im Mädchen-Eishockey, wobei insbesondere
eine frühere Verletzung als Risikofaktor identifiziert
wurde.
Auch für traumatische Hirnverletzungen gilt, dass
diese vor allem nach dem Anprall zweier Spieler ent-
stehen [19,20], wobei häufig ein Anstoss der Schul-
ter, des Ellenbogens bzw. des Handschuhs des einen
Spielers am Kopf des anderen Spielers erfolgt. Der
Anprall erfolgt oft seitlich am Kopf [19]. Durch einen
solchen Anprall treten in der Regel Kopfbeschleuni-
gungen in mehreren Ebenen auf.
Ein Kopfanprall an der Bande kann ebenfalls zu ei-
ner traumatischen Hirnverletzung führen, jedoch
wurde ein Kopfanprall an der Bande weniger häufig
als Ursache beobachtet als ein Kopfanprall an einem
Spieler (z. B. Delaney et al. 2006 [21]: 12 beobach-
tete traumatische Hirnverletzungen, davon zwei
durch Kontakt mit der Bande).
1.6 Prävention
Im Eishockey werden je nach Geschlecht und Alters-
klasse unterschiedliche Schutzausrüstungen vorge-
schrieben und verschiedene Spielregeln angewen-
det. Während beispielsweise alle Spieler einen Helm
tragen müssen, gibt es hinsichtlich des Gesichts-
schutzes unterschiedliche Vorgaben. Spieler der Al-
tersklasse 18 Jahre und jünger müssen einen Vollge-
sichtsschutz tragen. Ebenso ist bei internationalen
Turnieren und Meisterschaften im Frauen-Eishockey
ein Vollgesichtsschutz vorgeschrieben. Für andere
Spieler (insbesondere Männer) ist ein teilweiser
16 Einleitung und Zielsetzung bfu-Report Nr. 76
Gesichtsschutz zulässig, es muss ein Visier getragen
werden, das die Nase ganz abdeckt.
Verschiedene Arbeiten weisen auf den Nutzen eines
vollständigen Gesichtsschutzes (im Gegensatz zu
Helmen mit Halb-Visieren) bei jugendlichen Spielern
hin [9,14]. Neben Verletzungen im Gesicht und den
Augen könnte auch das Risiko einer traumatischen
Hirnverletzung durch einen umfassenden Schutz
von Kopf und Gesicht reduziert werden [22]. Es wird
daher das Tragen eines vollständigen Gesichtsschut-
zes für alle Spieler (und nicht nur für U18-Spieler)
gefordert [9].
Nach einer Analyse publizierter Studien kommen
MacCormick et al. [3] zum Schluss, dass Regelan-
passungen effektiv das Verletzungsrisiko reduzieren
können. Der Verzicht auf Bodychecks im Frauen-Eis-
hockey führt nachweislich zu weniger Verletzungen.
Auch das Tragen eines vollständigen Gesichtsschut-
zes zeigt positive Wirkung, in dem im Frauen-Eisho-
ckey weniger Riss-Quetsch-Wunden im Gesicht ver-
zeichnet werden [7].
Im Frauen-Eishockey sollte daher nach Tuominen et
al. [7] die Prävention nun Verletzungen an Knie,
Knöchel und Schulter stärker in den Fokus rücken.
Im Männer-Eishockey sollten vor allem Spieler-Spie-
ler-Kontakte ein Schwerpunkt der Verletzungsprä-
vention sein [4].
Darling et al. [12] kommen ferner zu dem Ergebnis,
dass gerade bei Jugendlichen das Risiko einer Kopf-
/Hirnverletzung durch entsprechende Spielregeln re-
duziert werden könnte. Auch sollte in Präventions-
programmen ein Spiel mit möglichst aufrechter Kör-
perhaltung propagieren werden («heads-up ho-
ckey»).
Des Weiteren weisen Tuominen et al. [2,7] darauf
hin, dass nachgiebige Bandensysteme das Verlet-
zungsrisiko erheblich reduzieren könnten (um 29 %
basierend auf einer Auswertung der World Champi-
onship Spiele der Männer der letzten 7 Jahre).
1.7 Biomechanische Aspekte
Im Eishockey stehen Verletzungen im Vordergrund,
bei denen ein Spieler stossartig belastet wird – sei es
durch den Anprall eines anderen Spielers oder Ob-
jekts (Stock, Puck, Bande) oder durch einen Sturz.
Durch einen Anprall wird die Bewegung eines Spie-
lers abrupt geändert, es wirken Beschleunigungen
und Kräfte auf den Körper. Verletzungen können
durch direkte Krafteinwirkung im Bereich der
Anprallstelle entstehen oder sie entstehen indirekt,
d. h. die einwirkenden Belastungen führen nicht
(nur) an der Kontaktstelle, sondern auch an andere
Stelle im Körper zu einer Verletzung. In Abhängig-
keit der Bewegung des Spielers kann dessen Belas-
tung beim Anprall translatorische und/oder rotatori-
sche Komponenten beinhalten.
Um das Verletzungsrisiko aus biomechanischer Sicht
zu beurteilen, kann man grundsätzlich zwischen
Verletzungen unterscheiden, die durch die Einwir-
kung einer (maximalen) Kraft entstehen und sol-
chen, die durch Beschleunigung induziert werden.
Prellungen, Riss-Quetsch-Wunden oder direkte
Frakturen sind typische Beispiele für Verletzungen
durch Krafteinwirkung. Eine auf den Kopf wirkende
Beschleunigung kann hingegen zur Verletzung des
Gehirns führen.
Gerade solche traumatischen Hirnverletzungen wer-
den im Eishockey oft diskutiert. Neben den akuten
Folgen sind hierbei auch Folgen von mehrfach erlit-
bfu-Report Nr. 76 Einleitung und Zielsetzung 17
tenen Hirnerschütterungen und/oder Langzeitfol-
gen von Interesse. Ferner erfahren Verletzungen mit
schwerwiegenden Folgen eine grosse mediale Auf-
merksamkeit, dies gilt u. a. für Ereignisse, in denen
ein Spieler eine Verletzung des Rückenmarks (mög-
licherweise mit nachfolgenden Lähmungen) erlei-
det. Seitens der Biomechanik ist dabei zu berück-
sichtigen, dass solche Verletzungen oftmals durch
Druck-/Scherkräfte im Bereich des Rückenmarks
entstehen, d. h. es ist zu beachten, dass es nicht nur
auf die Kopfbelastung ankommt. Stürzt ein Spieler
beispielsweise mit dem Kopf voran in die Bande,
wird der Kopf stark abgebremst, durch den in glei-
cher Richtung bewegten Körper entstehen Druck-
kräfte, die u. a. auf die Wirbelsäule wirken und dort
zu Verletzungen führen können. Es ist die soge-
nannte «effektive Masse» zu berücksichtigen, d. h.
derjenige Anteil der Körpermasse, der in einem Be-
lastungsszenario relevant ist; dies ist bei einem Kopf-
anprall nicht zwangsläufig nur die Masse des Kop-
fes.
Für viele Verletzungen sind Verletzungsmechanis-
men sowie entsprechende Belastungstoleranzen aus
biomechanischen Studien bekannt. Obschon indivi-
duelle Abweichungen bestehen, lässt sich auf Basis
solcher Studien – insbesondere aus verschiedenen
Experimenten – eingrenzen, welchen Belastungen
zu welchen Verletzungen führen.
In den letzten Jahren wurden ferner vermehrt Stu-
dien durchgeführt, um die während der Ausübung
eines Sports auf den Sportler wirkenden Belastun-
gen zu messen. Hierzu wurden Sportler mit Mess-
Sensoren ausgestattet. Im Eishockey wurden Spieler
mit instrumentierten Helmen ausgerüstet, die die
auf den Kopf (Helm) [17,18,23,24] wirkende
Beschleunigung messen. Je nach untersuchter Ko-
horte konnten so die während eines Spiels erlittenen
translatorischen und rotatorischen Kopfbeschleuni-
gungen ermittelt werden. Es zeigte sich beispiels-
weise, dass ein Kopfanprall auf dem Eis, verglichen
mit anderen Kopfanprall-Szenarien, zu den grössten
Beschleunigungen führt. Männer erfahren beim Eis-
hockey grössere Kopfbeschleunigungen als Frauen.
Hinsichtlich des Anpralls an Banden konnte auch
festgestellt werden, dass Männer nicht nur häufiger
an Banden prallen, sondern dabei auch höhere Be-
schleunigungen erfahren (Mittelwerte: 32,1 g
(Männer) zu 26,8 g (Frauen) bzw. 3 350 rad/s2
(Männer) zu 1 860 rad/s2 (Frauen)).
1.8 Fazit aus der Unfallanalyse
Eishockey ist eine Sportart mit hoher Inzidenzrate
für Verletzungen. Verletzungen treten dabei an ver-
schiedenen Körperregionen auf, wobei traumati-
sche Hirnverletzungen besondere Aufmerksamkeit
erfahren. Wenngleich Kollisionen zwischen Spielern
der häufigste Verletzungsmechanismus ist, so kön-
nen Anpralle an Banden ebenfalls zu Verletzungen
führen. Nachgiebige Bandensysteme können die Be-
lastung des Spielers beim Anprall verringern und da-
mit das Verletzungsrisiko reduzieren.
2. Eishockeybanden
Umlaufende Banden begrenzen das Spielfeld. Prinzi-
piell besteht ein Bandensystem aus der eigentlichen
Bande im unteren Teil über der Eisfläche sowie ein
Schutzglasaufsatz im oberen Teil. Die Grundzüge der
Gestaltung der Bandensysteme sind normiert (z. B.
ASTM F173–13 oder DIN 18306). So muss beispiels-
weise die Höhe der Bande 1,17 m bis 1,22 m (gemes-
sen ab der Eisoberfläche) betragen. Die Bande kann
aus Holz, Kunststoff oder gleichwertigem Material
bestehen. Sie muss an der Innenseite glatt und mit
einer mit der Innenseite bündigen Abdeckung (Holm
18 Einleitung und Zielsetzung bfu-Report Nr. 76
oder Handlauf) versehen sein, deren Kanten abge-
rundet sind. Das Material der Verkleidung muss ei-
nem mit 160 km/h auftreffenden Puck standhalten.
Die Bande muss im Bereich direkt über der Eisoberflä-
che mit einer mindestens 150 mm bis 250 mm ho-
hen, auswechselbaren, besonders widerstandsfähi-
gen, splitterfreien Stossleiste versehen sein. Ferner
müssen Banden an geeigneten Stellen nach aussen
aufschlagende Türen (Bandenöffnungen) für Eisho-
ckeyspieler und Eisbearbeitungsgeräte aufweisen. Für
das auf der Bande angebrachte Schutzglas sind ver-
schiedene Höhen vorgegeben, je nachdem, ob es sich
um eine Bande in den Endzonen, auf der Längsseite
oder im Bereich der Spielerbänke / Schiedsrichter
handelt. Es kann verschiedenes Material wie Glas o-
der Acryl verwendet werden, wobei die Dicke der
Schutzscheibe ebenfalls vorgeben ist. Basierend auf
diesen Vorgaben besteht ein typisches Bandensystem
daher aus einer festen Bande und einem Schutzglas.
Mit der Intention, das Verletzungsrisiko bei einem
Anprall an der Bande zu reduzieren, wurden alter-
native Banden-Designs entwickelt. Bei diesen mo-
difizierten Konstruktionen wurden teilweise die
Handläufe umgestaltet, die Bandenbefestigungen
und/oder – stützen geändert oder die Glasaufsätze
anders konstruiert. Auch weisen neuere Banden
nur noch eine Höhe von 1,10 m auf. Der Gestal-
tungsspielraum ist jedoch eingeschränkt, da auch
diese sogenannten belastungsreduzierenden Ban-
den die Vorgaben durch die Spielregeln und Nor-
men erfüllen müssen. Eigene Normen bzw. Prüf-
vorschriften für diese neueren Bandensysteme gibt
es derzeit nicht; es gibt somit auch keine Vorgaben
zur Performance, beispielsweise etwaige Mindest-
anforderungen zur Reduktion eines Anpralls an
eine solche Bande.
Dass solche belastungsreduzierenden Banden die
bei einem Anprall durch einen Spieler übertragene
Kraft und Energie grundsätzlich reduzieren können,
wurde durch Marino & Potvin [25] demonstriert. In
Pendelschlagversuchen wurde der Anprall eines
Spielers auf Hüft- sowie auf Schulterhöhe simuliert
und die Performance einer herkömmlichen Bande
mit der Performance eines neueren Designs vergli-
chen. Die Banden konnten hinsichtlich ihrer Steifig-
keit und Eigenschaften zur Energieabsorption cha-
rakterisiert werden. Es zeigte sich das Potential des
neuen Designs, die Belastungen durch den Anprall
zu reduzieren.
Auch Poutiainen et al. [26] haben die Eigenschaften
von Banden untersucht. Ausgehend von Videoana-
lysen tatsächlicher Spieler-Anpralle an eine Bande
wurden Testbedingungen für Pendelschlagversuche
definiert. Anschliessend wurden Bandensysteme mit
einem Pendel beaufschlagt, wobei das Pendel so-
wohl gegen die Bande wie auch das Schutzglas
schlug. Basierend auf dieser Arbeit wurde ein erster
Entwurf von Anforderungskriterien an belastungsre-
duzierende Banden entwickelt.
Zusammenfassend zeigt sich, dass versucht wird,
mittels Veränderungen am Banden-Design die Be-
lastungen beim Anprall an die Bande zu reduzieren.
Allerdings gibt es derzeit noch keine Vorgaben, wel-
che Performance ein solches System haben soll.
Folglich gibt es auch noch kein standardisiertes Ver-
fahren, wie die Performance geprüft werden kann.
Erste Arbeiten haben Pendelschlagversuche durch-
geführt, um die Eigenschaften eines Bandensystems
charakterisieren zu können. Solche Versuche wer-
den auch durch Hersteller von Bandensystemen
durchgeführt. Diese Methodik weist verschiedene
Vorteile auf, da sie relativ einfach zu realisieren ist
bfu-Report Nr. 76 Einleitung und Zielsetzung 19
und eine gute Reproduzierbarkeit aufweist. Nachtei-
lig ist, dass man im Wesentlichen die Eigenschaften
der Bande bestimmt, aber kaum Aussagen über das
Verletzungsrisiko des Spielers machen kann. An-
prallversuche mit einem instrumentierten Crashtest-
Dummy würden es erlauben, zusätzliche Informati-
onen zur erlittenen Belastung zu erhalten. Solche
Messwerte könnten dann mit bekannten biomecha-
nischen Grössen in Bezug gesetzt werden, um das
erwartete Verletzungsrisiko besser eingrenzen zu
können.
3. Forschungsfragen
Mittels verschiedener Versuche wurde die Perfor-
mance unterschiedlichen Bandensysteme unter-
sucht. Dabei wurden folgende Forschungsfragen
verfolgt:
Mit welcher Versuchsanordnung lässt sich die
Performance eines Bandensystems zweckmässig
bestimmen?
Können Bandensysteme mit neuem Design die
biomechanische Belastung eines anprallenden
Spielers reduzieren?
Gibt es signifikante Unterschiede zwischen den
getesteten Systemen? Bei welchem der geteste-
ten Systeme erfährt ein anprallender Spieler die
geringste biomechanische Belastung?
20 Methodik und Vorgehen bfu-Report Nr. 76
III. Methodik und Vorgehen
Die Performance der Bandensysteme wurde durch
dynamische Pendelversuche und durch Versuche
mit Crashtest-Dummys untersucht. Die Versuche
mit dem Pendel erlauben primär eine Charakterisie-
rung der Bandensysteme, wohingegen die Versuche
mit Crashtest-Dummys eine Analyse des Verlet-
zungsrisikos verschiedener Körperregionen ermögli-
chen. Dazu werden die mittels Crashtest-Dummy
gewonnenen Ergebnisse zu biomechanischen Ver-
letzungskriterien in Bezug gesetzt.
Alle Versuche wurden im Dynamic Test Center (DTC)
in Vauffelin durchgeführt. Für die Versuche wurden
in der Versuchshalle jeweils drei Bandenelemente
montiert. Die Elemente wurden in gerader Konfigu-
ration aufgebaut; der Anprall erfolgte in der Mitte
des mittleren Elements. Die Bandensysteme wurden
fachgerecht aufgebaut und mit einer auf dem Bo-
den liegenden Stahlplatte verschraubt. Die Montage
erfolgte gemäss Herstellerangaben und wurde
durch Personal der Hersteller bzw. Importeure über-
prüft (Ausnahme: Bandensystem AST). Bei einzelnen
Systemen wurden, nach Massgabe des Herstellers,
ganz aussen Stütz-Pfosten montiert, um den An-
schluss an das nächste Element zu simulieren. Wo
nötig wurden die äussersten Steher mittels Spann-
Sets nach vorne abgespannt. Die Stahlplatte selber
(20 mm) weist ein genügend hohes Gewicht auf,
um eine Bewegung der Fusspunkte der Banden
während dem Anprall zu verhindern; dennoch
wurde die Platte zusätzlich mit Spannpratzen am
Boden fixiert. Alle Versuche wurden bei Raumtem-
peratur (22°C) durchgeführt. Die Versuche wurden
in der Mitte des mittleren Elements durchgeführt.
1. Getestete Bandensysteme
In der Versuchsreihe kamen 8 Bandensysteme zum
Einsatz, wobei «Bandensystem» jeweils eine Kombi-
nation aus der eigentlichen Bande («board») sowie
einer Scheibe («glazing») bezeichnet.
Es wurde eine Bande in einem herkömmlichen De-
sign eingesetzt; diese Bande wird daher als Refe-
renzbande betrachtet. Banden eines neueren De-
signs sollen gegenüber dieser Referenz eine höhere
Flexibilität aufweisen. Grundsätzlich ist anzumer-
ken, dass der unterste Teil der Bande (Bereich des
Eisdamms) fest mit dem Boden verschraubt ist und
sich daher nicht bewegt. Je nach Ausgestaltung
kann sich ein «flexibles» System bereits etwas im
darüber liegenden Bereich der Bande sowie im Be-
reich der Scheiben auslenken.
Spezielle energieabsorbierende Strukturen, die bei
einem Anprall beispielsweise durch Verformung
Energie absorbieren können und sich dadurch plas-
tisch verformen, wurden in keiner der getesteten
Banden verbaut. Die Banden können somit allenfalls
ein elastisches Verhalten aufweisen; kontrollierte
plastische Verformung ist nicht vorgesehen. Einzig
das System Vepe Beta wies im unteren Bereich der
Bande ein Gummi-Element auf, wodurch die Bande
flexibler, d. h. beweglicher sein könnte (rein elas-
tisch). Tabelle 1 fasst die in dieser Versuchsreihe ver-
wendeten Eishockeybanden zusammen.
bfu-Report Nr. 76 Methodik und Vorgehen 21
Tabelle 1 Übersicht der getesteten Bandensysteme
Modell Nr. Breite eines Banden-
elements [m]
Höhe der Bande [m]
Scheibe Kommentare
Referenzbande / Engo Olympic 2400 B01 2.4 1.25 Glas 2 Scheiben auf einem Bandenelement
Referenzbande / Engo Olympic 2400 B02 2.4 1.25 Kunststoff 2 Scheiben auf einem Bandenelement
Engo pps B21 2.4 1.10 Glas Zwei Scheiben auf einer Bande
Engo pps B22 2.4 1.10 Kunststoff Eine Scheibe auf einer Bande
Raita Hornium B11 3.0 1.10 Kunststoff Scheiben sind ca. 1.5 m breit, auf Bande versetzt montiert, d. h. auf einer Bande mittig eine Scheibe, die äusseren Scheiben gehen zur Hälfte auf die nächste Bande
Icepro Steeline B31 2.4 1.10 Kunststoff 5 Scheiben auf 3 Bandenelementen, die Scheiben (ca. 1.2 m) werden versetzt montiert, d. h. eine Scheibe über zwei Banden
AST Prototyp B41 2.4 1.10 Kunststoff 5 Scheiben auf 3 Bandenelemente, versetzte Montage. Pro-totyp, noch nicht im Handel
Vepe Beta B51 3.0 1.10 Kunststoff Im Prinzip 2 Scheiben pro Bande, jedoch leicht versetzt, d. h. hier insgesamt 5 Scheiben auf 3 Elementen. Weist im unteren Bereich ein Gummi-Element auf.
22 Methodik und Vorgehen bfu-Report Nr. 76
1.1 Engo Olympic 2400 (Referenzbande)
Bei diesem Modell handelt es sich um eine Bande
im herkömmlichen Design. Daher wird die Bande
als «Referenzbande» betrachtet. Die Bande ist
1,25 m hoch (Oberkante Handlauf); ein Element ist
2,4 m breit. In der Versuchsreihe wurden einerseits
Scheiben aus Glas, andererseits auch aus Kunst-
stoff verwendet. Auf einem Bandenelement stehen
2 Scheiben (Abbildung 1).
1.2 Engo pps
Diese Bande stellt ein neues Design dar; die Bande
selbst ist niedriger als die Referenzbande (1,1 m,
Oberkante Handlauf) und ein Element ist nur 2,4 m
breit. Die Bande wurde mit Glas- und Kunststoff-
Scheiben getestet, wobei auf einem Bandenelement
eine Kunststoff-Scheibe, jedoch zwei (schmalere)
Glas-Scheiben montiert wurden (Abbildung 2).
1.3 Raita Hornium
Das System Raita Hornium (Breite: 3 m pro Element,
Höhe: 1,1 m) wurde mit einer Kunststoff-Scheibe
geprüft. Es handelt sich um eine gemäss Hersteller
überarbeitetes, modernes Bandensystem (Abbil-
dung 3 oben, S. 23).
1.4 Icepro Steeline
Es wurde das Modell Steeline der Firma Icepro mit
Kunststoff-Scheiben getestet. Eine Bande ist 2,4 m
breit und 1,1 m hoch (Abbildung 3 unten, S. 23).
Abbildung 1 Referenzbande Engo Olympic 2400 mit Glas- (oben) und Kunst-stoff-Scheiben (unten)
Abbildung 2 Engo pps mit Glas- (oben) und Kunststoff-Scheiben (unten)
bfu-Report Nr. 76 Methodik und Vorgehen 23
1.5 AST Prototyp
Bei der durch die Firma AST zur Verfügung gestellte
Bande (2,4 m breit, 1,1 m hoch) handelte es sich um
ein noch nicht im Handel befindlicher Prototyp. Die-
ser wurde mit Kunststoff-Scheiben geprüft. Das Sys-
tem gilt als flexibles Bandensystem (Abbildung 4
oben).
1.6 Vepe Beta
Die Bande Vepa Beta (2,4 m breit, 1,1 m hoch)
wurde mit Kunststoff-Scheiben getestet (Abbildung
4 unten).
2. Pendelversuche
Die Bandensysteme wurden mittels eines dynami-
schen Pendels beaufschlagt. Der Aufschlag des Pen-
dels an der Bande soll dabei die Belastung durch ei-
nen anprallenden Spieler repräsentieren.
Die Versuchsbedingungen orientierten sich an der
von Poutiainen et al. [26] publizierten Studie. In die-
ser Studie wurden die Anprallbedingungen nach ei-
nem Bodycheck eines Spielers in eine Bande durch
Videoanalysen evaluiert und anschliessend in Pen-
delversuchen nachgestellt. Durch die Wahl ver-
gleichbarer Randbedingungen sollte in unserem
Projekt eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit der
Studie von Poutiainen et al. [26] ermöglicht werden.
Abbildung 3 Bande Raita (oben) und Bande Icepro (unten)
Abbildung 4 Bande AST (oben) und Bande Vepe (unten)
24 Methodik und Vorgehen bfu-Report Nr. 76
Als Pendel wurde ein Boxsack mit einer Masse von
60 kg verwendet. Es wurden Versuche mit zwei An-
prallgeschwindigkeiten durchgeführt. V1 betrug
3,37 m/s wie dies auch von Poutiainen et al. [26]
verwendet wurde. Die zweite Anprallgeschwindig-
keit wurde auf 4,76 m/s festgelegt. Dies entspricht
der doppelten kinetischen Energie im Vergleich zu
Versuchen mit V1.
Zur Vorbereitung des Versuchs wurde die Original-
füllung des Boxsacks (Stoffreste) durch Sand ersetzt.
Im Sand wurde ein dreiachsiger Beschleunigungs-
sensor platziert. Das untere Drittel (Anprallbereich)
wurde mit einer Neopren-Matte (20 mm Dicke) um-
klebt. Das Anbringen der Matte verbessert die Form-
stabilität des Pendels und dämpft den Anprall ge-
ringfügig, so dass initiale Signalspitzen auf dem im
Sack platzierten Beschleunigungssensor vermieden
werden. Das Pendel wurde mit einem Seil an der De-
cke der Versuchshalle montiert; die Länge des Pen-
dels konnte über einen Seilzug verstellt werden. Der
Aufhängungspunkt des Pendels wurde so gewählt,
dass das Pendel senkrecht hing, wenn dessen An-
prallstelle die Bande berührte. Auf Höhe der Anprall-
stelle wurden rechtsseitig am Pendel drei Targets
(gelb-schwarze Klebepunkte als visuelle Marker) an-
gebracht, diese Targets können in den aufgenom-
menen Videoaufnahmen verfolgt werden, um die
Bewegung des Pendels zu analysieren. Durch ent-
sprechendes Auslenken des Pendels wurden die bei-
den Anprallgeschwindigkeiten eingestellt. Tabelle 2
fasst die Versuchsbedingungen und die Instrumen-
tierung zusammen.
Mit Hilfe der Pendelversuche wurde die Auslenkung
der Banden beim Anprall des Pendels bestimmt. Es
wurde der zeitliche Verlauf der Bewegung am obe-
ren und unteren Messpunkt (je ein Potentiometer)
Tabelle 2 Methodik Pendel–Versuche
Pendel Boxsack, HAMMER Boxing Canvas (80cm), Original-Füllung (Stoffreste) mit Sand ausgetauscht Masse (total): 60 kg
Anprallgeschwindigkeiten Zwei Geschwindigkeiten gewählt, V1 gemäss der Publikation von Poutiainen et al. (2014); V2 entspricht der doppelten kinetischen Energie von V1. V1: 3.37 m/s V2: 4.76 m/s
Anprallhöhe Zwei Anprallhöhen, jeweils mit Targets markiert. H1: 1.00 m über dem Boden, d.h. im Bereich der Bande H2: 1.40 m über dem Boden, d.h. im Bereich der Scheibe
Versuchsanzahl Je Bandensystem, zwei Versuche mit jeder Geschwindigkeit auf beide Anprallhöhen, insgesamt 8 Pendelver-suche pro Bandensystem
Instrumentierung Bande: Potentiometer auf Höhe 1.00 m, Potentiometer auf Höhe 1,40 m, einachsiger Beschleunigungssensor auf der Rückseite an der Bande (ca. 1.00 m Höhe), diverse Targets aufgeklebt.
Pendel: diverse Targets aufgeklebt, dreiachsiger Beschleunigungssensor innen (an einem Metallstab, im Sand, möglichst mittig positioniert).
Videotechnik: zwei Kameras von rechts, eine Kamera von oben mit jeweils 500 fps / 1 280*1 024 Pixel
Datenauswertung Es wurden folgende Parameter analysiert:
Auslenkung der Bande auf H1 und H2 mittels Fadenpotentiometer Beschleunigung der Bande, gefiltert nach SAE CFC60
Rückprallgeschwindigkeit des Pendels aus Videoanalyse Die (statistische) Analyse der Daten erfolgte mittels MS Excel®.
Interpretation der Daten Es erfolgte die Charakterisierung der Systeme durch ihre Auslenkung
Steifigkeit Energieabsorption
bfu-Report Nr. 76 Methodik und Vorgehen 25
analysiert (Abbildung 5). Primär wurde auf die ma-
ximale Auslenkung nach dem initialen Kontakt
durch das Pendel abgestellt.
Die Beschleunigungsmessungen an der Bande wur-
den benutzt, um die effektive Masse des Bandensys-
tems und dessen Steifigkeit (analog zu Poutiainen et
al. [26]) zu bestimmen. Prallt ein Spieler an die
Bande, so wirkt eine Kraft auf ihn. Die Grösse dieser
Kraft hängt unter anderem vom dynamischen Ver-
halten der Bande ab. Hierzu gehört auch die Mas-
senträgheit der Bande, d. h. man kann den Wider-
stand der Bande beim Anprall als einen Anteil der
Masse der Bande ausdrücken. Diese Grösse wird als
effektive Masse bezeichnet. Sie ergibt sich, indem
man die Anprallkraft des Pendels (Pendelmasse mul-
tipliziert mit der Pendelbeschleunigung) der Kon-
taktkraft der Bande (effektive Masse der Bande mul-
tipliziert mit der Bandenbeschleunigung) gleich-
setzt. Anschliessend löst man das Gleichungssystem
nach der effektiven Masse auf.
Zur Berechnung der Steifigkeit wurde aus der maxi-
malen Banden-Beschleunigung die maximale Kraft
bestimmt. Als Masse des Pendels wurde 60 kg ge-
wählt. Die Steifigkeit der Bande wurde dann als Ver-
hältnis der maximalen Kraft zur maximalen Auslen-
kung der Bande bestimmt. Des Weiteren wurde
durch Auswertung der Videoaufnahmen die Rück-
prallgeschwindigkeit des Pendels bestimmt. Berech-
net man die kinetische Energie des Pendels am An-
fang des Kontakts mit der Bande (Anprallgeschwin-
digkeit) und am Ende (Rückprallgeschwindigkeit), so
lässt sich ermitteln wie viel Energie durch das ge-
samte System absorbiert wurde.
3. Dummy-Versuche
Um biomechanische Belastungen einzelner Kör-
perregionen beurteilen zu können, wurden ver-
schiedene Versuche mit Crashtest-Dummys
durchgeführt. Es wurden folgende Szenarien un-
tersucht:
Anprall eines Spielers in aufrechter Position (ana-
log einer Spielsituation mit Bodycheck in die
Abbildung 5 Aufbau zum Pendelversuch (links, hier Bande B11). Auf der Rückseite des Systems wurden zwei Potentiometer und ein Beschleuni-gungssensor angebracht (rechts, hier Bande B01)
26 Methodik und Vorgehen bfu-Report Nr. 76
Bande, Abbildung 6a, S. 27). In einer solchen
Konfiguration trifft der Bereich Kopf / Schulter
auf die Scheibe, das Becken und die Beine tref-
fen auf die Bande. Es wurde ein seitlicher Anprall
simuliert, d. h. der Dummy prallte mit seiner lin-
ken Seite an die Bande. Die Versuche wurden
ohne die Verwendung von persönlicher Schutz-
ausrüstung (PPE, personal protective equipment)
durchgeführt, da die Performance (verschiede-
ner) Schutzartikel nicht im Mittelpunkt dieses
Projekts stand. Um jedoch den Einfluss von PPE
auf die Messwerte grundsätzlich abschätzen zu
können, wurden Vergleichsversuche durchge-
führt, bei denen der Dummy mit Helm, Schulter-
/Oberkörperschutz und Schutzhosen ausgerüstet
war (Abbildung 6b, S. 27). Die Schutzartikel wur-
den durch den Eishockeyverband zur Verfügung
gestellt; es handelte sich um die heute verwen-
dete Standardausrüstung.
Anprall eines Spielers in nach vorne geneigter Si-
tuation (analog einer Spielsituation mit Stock auf
dem Eis). In leicht schräger Haltung prallt der
Dummy mit Schulter und Kopf auf die Bande
(unterhalb des Handlaufs, Abbildung 6c, S. 27).
Anprall eines Spielers am Handlauf. Hierzu
wurde ein frontal vor der Bande «stehender»
Dummy nach vorne gekippt, so dass der Kopf
mit der Stirn im Bereich des Handlaufs aufprallte
(Abbildung 6d, S. 27).
Anprall eines kleinen Spielers (Kind, Teenager) in
geneigter Haltung mit PPE an die Bande. Diese
Versuche sollten hervorheben, dass Bandensys-
teme nicht nur im Profi-Eishockey zum Einsatz
kommen und entsprechend auch für andere
Nutzergruppen, wie Jugendliche, geeignet ge-
staltet sein sollten. Es sollte daher exemplarisch
untersucht werden, ob die Systeme bei Belastung
durch einen jugendlichen Spieler das gleiche Ver-
halten aufweisen wie bei einem Anprall durch ei-
nen erwachsenen Spieler (Abbildung 6e, S. 27).
bfu-Report Nr. 76 Methodik und Vorgehen 27
Abbildung 6 Die verwendeten Test-Szenarien (von links nach rechts)
6a
6b
6c
6d
6e
28 Methodik und Vorgehen bfu-Report Nr. 76
Je nach Fragestellung wurde ein geeigneter Crash-
test-Dummy verwendet. Für die meisten Versuche
wurde ein für Seitenaufprall-Versuche ausgelegter
Dummy (ES-2, entspricht einem 50 %ilen Mann,
1,75 m / 78 kg) verwendet. Zudem kamen Hybrid III
Dummys zum Einsatz; ein Hybrid III der Grösse
50 %ile wurde für die Versuche zum Anprall an den
Handlauf und ein Hybrid III der Grösse 5 %ile als
«kleiner» Dummy verwendet. Tabelle 3 fasst die ver-
wendeten Dummys, ihre Instrumentierung und die
gemessenen Parameter zusammen.
Tabelle 3 Technische Angaben zu den verwendeten Dummys
Instrumentierung Parameter gemessen und berechnet
ES-2 (50 %ile): Masse: 78 kg, Grösse: 1.75 m
Beschleunigungssensor Kopf
Kopfbeschleunigung in x, y, z-Richtung resultierende Beschleunigung, Maximum
3ms-Kriterium HIC (Head Injury Criterion)
Sensor Hals oben (Kraft, Moment) Halskraft in x, y, z-Richtung
Kriterium für Zug-/ Scherkraft Halsmoment um x, y, z-Achse
Beschleunigungssensor obere Wirbelsäule (Höhe BWS) Kraftsensor Schulter
Beschleunigung in x, y, z-Richtung resultierende Beschleunigung
Schulterkraft in x, y, z-Richtung resultierende Schulterkraft
Deformationssensor Rippen Rippendeformation in y-Richtung am Brustkorb oben/ mittig / unten VC-Kriterium (viscous criterion, berücksichtigt Deformationsgeschwindigkeit)
Beschleunigungssensor Wirbelsäule unten Beschleunigung in x, y, z-Richtung resultierende Beschleunigung
Sensor Wirbelsäule unten (Kraft, Moment) Kraft der unteren Wirbelsäule in x- und y-Richtung Moment um die x- und y-Achse
Kraftsensor Abdomen Kraft in y-Richtung auf der stoss-nahen Seite/ mittig/ stoss-abgewandten Seite Gesamtkraft auf das Abdomen (Summe)
Beschleunigungssensor Pelvis Becken-Beschleunigung in x, y, z-Richtung resultierende Beschleunigung
Kraftsensor Schambeinfuge Kompressionskraft auf die Schambeinfuge (Fy)
Hybrid III, 50 %ile: Masse: 78 kg, Grösse: 1.75 m
Beschleunigungssensor Kopf Kopfbeschleunigung in x, y, z-Richtung resultierende Beschleunigung, Maximum
3ms-Kriterium HIC (Head Injury Criterion)
Sensor Hals oben (Kraft, Moment) Halskraft in x, y, z-Richtung
Kriterium für Zug-/ Scherkraft Halsmoment um x, y, z-Achse
Hybrid III 5 %ile: Masse: 51 kg, Grösse: 1.55 m
Beschleunigungssensor Kopf Kopfbeschleunigung in x, y, z-Richtung resultierende Beschleunigung, Maximum
3ms-Kriterium HIC (Head Injury Criterion)
Sensor Hals oben (Kraft, Moment) Halskraft in x, y, z-Richtung
Kriterium für Zug-/ Scherkraft Halsmoment um x, y, z-Achse
Beschleunigungssensor Brust Brust-Beschleunigung in x, y, z-Richtung resultierende Beschleunigung, Maximum 3ms-Kriterium
Beschleunigungssensor Pelvis Becken-Beschleunigung in x, y, z-Richtung resultierende Beschleunigung
bfu-Report Nr. 76 Methodik und Vorgehen 29
Für die verschiedenen Anprallszenarien wurden
Randbedingungen gewählt, die einen Vergleich
zu anderen Studien bzw. den hier durchgeführten
Pendelversuchen zulassen. Als Anprallgeschwin-
digkeit wurde für alle Versuche 4,76 m/s ge-
wählt – mit Ausnahme der Versuche zum Anprall
am Handlauf, bei denen der Dummy aus einer ste-
henden Position nach vorne kippte, woraus sich
die Anprallgeschwindigkeit ergab.
Die Positionen der Dummys wurden jeweils vor den
Versuchen anhand von am Dummy angebrachten
Targets vermessen und so immer wieder reprodu-
ziert. Für die Versuche zum Anprall am Handlauf
wurde der Dummy in eine aufrechte, «stehende»
Position gebracht (der Dummy wurde dazu an ei-
nem am Kopf montierten Haken aufgehängt, ange-
hoben und dann abgelassen, bis eine aufrechte Hal-
tung erreicht war). Der Abstand zwischen Dummy
und Bande wurde so gewählt, dass die Stirn beim
Sturz nach vorne auf den Handlauf trifft.
Für die anderen Anprallversuche wurde der Dummy
auf einem Schlitten positioniert (Abbildung 7), auf
welchem eine Aufhängevorrichtung montiert war.
Der Schlitten wurde anschliessend beschleunigt, so
dass die gewünschte Geschwindigkeit erreicht
wurde. Der Schlitten wurde kurz vor Erreichen der
Bande gestoppt, so dass sich der Dummy aufgrund
seiner Trägheit vom Schlitten löste und in die Bande
prallte (siehe auch Abbildung 6 a – c).
Zur Auswertung der umfangreichen Messungen
wurden in einem ersten Schritt alle Daten eines Ver-
suchs synchronisiert (Dummy-/Banden-Messungen)
und auf ihre Plausibilität geprüft. Die Verläufe der
Messkurven wurden anhand der Videoaufnahmen
verifiziert (es wurde beispielsweise überprüft, ob der
erste erkennbare Kontakt zwischen Dummy und
Bande zu einem Ansteigen der Messungen geführt
hat, ob verschiedene Maxima mit einer entspre-
chenden Bewegung / Position des Dummy einher-
gehen usw.). Anschliessend wurden die erhaltenen
Messwerte mit bekannten biomechanischen Kenn-
grössen verglichen (Tabelle 4). Bei diesen Kenngrös-
Abbildung 7 Crashtest Dummy ES-2 in aufrechter Position auf Schlitten
Tabelle 4 Biomechanische Vergleichswerte
Parameter Grenz-wert
Referenz
HIC-36 (Head Injury Crite-rion)
1 000 Standards / Crashtests Fahrzeugsi-cherheit
3ms-Kriterium Kopf 80 g Wayne-State-Tolerance Curve
Extension (Moment) Hals 57 Nm Standards / Crashtests Fahrzeugsi-cherheit; geht zurück auf For-schungsarbeiten von Goldsmith & Ommaya [1]
Kompression der Rippen
42 mm Standards / Crashtests Fahrzeugsi-cherheit
VC (viscous criterion); be-rücksichtigt Deformation und Deformationsgeschwindig-keit der unteren Rippen
1 Standards / Crashtests Fahrzeugsi-cherheit
Max. Kraft auf das Abdomen 2 500 N Standards / Crashtests Fahrzeugsi-cherheit
Max. Schambeinfugenkraft 6 000 N Standards / Crashtests Fahrzeugsi-cherheit
Die initiale Position der Dummys auf dem Schlitten wurde jeweils vermessen, so dass die Position bei nachfolgenden Versuchen reproduziert werden konnte. Die Abbildung zeigt den ES-2 in aufrechter Position.
30 Methodik und Vorgehen bfu-Report Nr. 76
sen handelt es sich um Grenzwerte aus verschiede-
nen Standards, die vor allem im Bereich der
Fahrzeugsicherheit angewendet werden. Es ist zu
beachten, dass es für maximale Schulterkräfte sowie
die Belastung der unteren Wirbelsäule (Moment um
die x-Achse) keine allgemein anerkannten und hier
zweckmässigen Grenzwerte gibt.
Für jede Testkonfiguration wurden zwei Versuche
durchgeführt. In einem ersten Schritt wurden die
Versuche alle einzeln betrachtet. Zwei Tests in glei-
cher Konfiguration erlauben es, die Wiederholbar-
keit der Versuchsanordnung zu überprüfen. Bei nur
zwei Messwerten, beispielsweise für eine bestimmte
maximale Kraft oder Beschleunigung, verbietet es
sich jedoch, Mittelwerte zu bilden. Dies gilt insbe-
sondere, da der Zeitpunkt des Auftretens der Maxi-
malwerte zu berücksichtigen ist. Um die Bandensys-
teme vergleichen zu können, wurde daher – in An-
nahme des ungünstigsten Falls (worst case) – für ein
Bandensystem jeweils der höhere der in den beiden
Versuchen gemessene Wert verwendet. Wurde also
beispielsweise beim gleichen Bandensystem im ers-
ten Versuch eine maximale Kraft von 500 N gemes-
sen und im zweiten Versuch eine Kraft von 350 N,
so wurde für den Vergleich der Bandensysteme der
höhere Wert verwendet, da diese Bande im ungüns-
tigen Fall zu einer Kraft von 500 N führen kann. Die-
ses Verfahren kam bei der Erstellung der Rangliste
der Bandensysteme zum Einsatz.
Tabelle 5 fasst die durchgeführten Dummy-Versu-
che zusammen. Im Anhang findet sich zudem eine
Tabelle mit der datierten Versuchsreihe (Tabelle 8,
S. 50).
4. Bewertung der Performance der
Bandensysteme
Um eine Aussage machen zu können, in welchem
Umfang die neuen Bandensysteme zu einer gerin-
geren Belastung eines Spielers führen, müssen die
erhobenen Einzelmessungen in einer Gesamtschau
interpretiert werden. Im Rahmen dieses Projekts
wurde versucht, die Performance der einzelnen
Bandensysteme vergleichend zu bewerten, d. h. es
wurde ein Ranking der Banden erstellt.
Tabelle 5 Methodik Dummy-Versuche
Anprall an Bande in auf-rechter Position (mit/ohne ppe)
Anprall an Bande in ge-neigter Position
Anprall kleiner Dummy Anprall an Handlauf
Dummy-Typ ES-2 ES-2 Hybrid III 5 %ile Hybrid III 50 %ile
Instrumentierung Bande: Potentiometer auf Höhe 1.00 m, Potentiometer auf Höhe 1.40 m, einachsiger Beschleunigungssensor auf der Rückseite an der Bande (ca. 1.00 m Höhe), diverse Targets aufgeklebt Dummy: wie in Tabelle 3 beschrieben
Anprallge-schwindigkeit
4.76 m/s für alle Schlittenversuche Kippen aus dem Stand
Versuchsanzahl Je 2 Versuche
Datenauswer-tung
Auslenkung der Bande, Beschleunigung der Bande Biomechanische Grössen je nach Dummy gemäss Tabelle 3.
Interpretation der Daten
Biomechanische Belastung von Kopf, Hals, Thorax, Abdomen und Pelvis. Kriterien wie in Tabelle 4 ausgeführt.
Biomechanische Belastung des Kopfes. Auslenkung der Bande. Vergleich zu den Ergebnissen mit den Resultaten des ES-2
Biomechanische Belastung des Kopfes. Charakterisierung des Hand-laufs mittels Videoaufnahmen, Kopfbeschleunigung und Aus-lenkung der Bande.
bfu-Report Nr. 76 Methodik und Vorgehen 31
4.1 Auslenkung der Bandensysteme
Die Interpretation der Pendelversuche ermöglicht
eine Aussage über die Auslenkung der Banden bei
einem Anprall. Anhand der Messwerte können die
Bandensysteme gemäss ihrer maximalen Auslen-
kung und ihrer Steifigkeit rangiert werden. Es lässt
sich vergleichen, ob Systeme mit neuem Design tat-
sächlich weiter auslenken bzw. weniger steif sind als
die Referenzbande. Zudem lässt sich untersuchen,
ob die Verwendung von Glas- oder Kunststoffschei-
ben einen Einfluss auf die Auslenkung der Banden
hat. Die Rangierung kann für Anpralle an der Bande
und an der Scheibe separat erfolgen.
4.2 Ranking der Bandensysteme
Auf Basis der gemessenen biomechanischen Belas-
tungen ist es möglich, die verschiedenen Bandensys-
teme zu vergleichen. Systeme, die zu einer niedrige-
ren Belastung führen, sind vorteilhafter zu bewerten
als Systeme, die zu einer höheren Belastung führen.
Die Schwierigkeit dieses Ansatzes besteht darin, ver-
schiedene biomechanische Belastungen zu kombi-
nieren. Es ist zu entscheiden, welche der gemesse-
nen Grösse in diese Rangordnung einfliessen bzw.
ob eine Gewichtung der verschiedenen Kenngrös-
sen erfolgen soll. Hierbei sollten die Kenngrössen ei-
nen relevanten Bezug zum Verletzungsgeschehen
haben und zudem sollte der Vergleich relativ einfach
nachvollziehbar sein (allzu komplexe Berechnungs-
schemata erschweren eine Interpretation der Rang-
ordnung, z. B. im Hinblick auf das unterschiedliche
Design der Bandensysteme).
Im Rahmen dieses Projekts wurden für das Ranking
nur diejenigen Versuche, die mit dem ES-2 Dummy
durchgeführt wurden, berücksichtigt. Das Ranking
wurde sowohl für die stehende wie auch die nach
vorne geneigte Position erstellt. In einem ersten
Schritt wurden dazu diejenigen Parameter ausge-
wählt, die in das Ranking einfliessen sollten
(Tabelle 6). Zu jedem Parameter wurde ein Grenz-
wert definiert, der nicht überschritten werden sollte.
Anschliessend wurde für jedes Bandensystem der
Quotient aus erreichtem Messwert zum definierten
Grenzwert gebildet. Übersteigt der Messwert den
Grenzwert, ergibt sich ein Quotient grösser 1, für
Werte unterhalb des Grenzwerts ist der Quotient
kleiner als 1. Es ist zu beachten, dass für den Ver-
gleich der Bandensysteme jeweils die ungünstigsten
Werte pro System verwendet wurden (siehe Kap. 3,
S. 25). Ferner wird die Belastung der Schulter als po-
tenziell verletzungsinduzierend betrachtet, es exis-
tieren jedoch keine anerkannten Grenzwerte für
Tabelle 6 Für das Ranking und seine Variationen verwendete Referenzwerte
Parameter Verwendeter Referenzwert
Ranking (Basisvariante)
Ranking (Variante 1; gemessene
Maximalwerte)
Ranking (Variante 2; keine Berücksichtigung der
Beckenbelastung)
HIC 1 000 704 1 000
Schulterkraft in y-Richtung 3 000 N 3 465 N 3 000 N
Kraft untere Wirbelsäule in y-Richtung 1 500 N 3 123 N 1 500 N
Moment untere Wirbelsäule um x-Achse 120 Nm 120 Nm –
Eindrücken der unteren Rippe 42 mm 27 mm 42 mm
VC untere Rippe 1 0.3 1
Kraft Abdomen 2 500 N 1 746 N –
Kraft Schambeinfuge 6 000 N 2 610 N –
32 Methodik und Vorgehen bfu-Report Nr. 76
eine ertragbare Belastung. Daher wurde hier ein
Normierungswert von 3000 N gewählt. Dieser Wert
liegt über dem von Usman et al. [27] publizierten
Wert, bei dem im Rugby keine Verletzungen auftra-
ten, er liegt in der Grössenordnung wie der von
Duprey et al. [28] beschriebene Grenzwert und er
liegt deutlich unterhalb dem für die maximale
Schambeinfugenkraft bekannten Grenzwert von
6000 N. Während für die auf die untere Wirbelsäule
wirkende Kraft ein Grenzwert besteht, existiert kein
zweckmässiger Referenzwert für die Drehmomente
in der unteren Wirbelsäule. Aus biomechanischer
Sicht erscheint es jedoch sinnvoll, bei der hier ver-
wendeten Anprallkonfiguration neben der Kraft
durch direkten Anprall auch die Torsionskompo-
nente zu berücksichtigen. Es wurde daher ein Wert
von 120 Nm für das Moment um die x-Achse im Be-
reich der unteren Wirbelsäule gewählt. Dieser Wert
entspricht dem höchsten in dieser Versuchsreihe ge-
messenen Wert, d. h. im Ranking wird auf diesen
Wert normiert. Je tiefer das gemessene Moment in
der unteren Wirbelsäule, desto besser wird die ent-
sprechende Bande bewertet.
Im Sinne einer Sensitivitätsanalyse wurden zudem
weitere Rankings durchgeführt, bei denen ein ande-
res Set an Parametern bzw. Grenzwerten verwendet
wurde. Dies erlaubt eine Beurteilung, wie stabil die
Rangordnung ist bzw. welche Parameter den gröss-
ten Einfluss auf die Rangierung haben (Tabelle 6). In
einer ersten Variante wurden die Messwerte der ein-
zelnen Systeme auf den jeweils höchsten gemesse-
nen Wert normiert, d. h. das System mit dem
schlechtesten Messwert führt zu einem Quotienten
von 1, alle anderen Systeme werden relativ zur Per-
formance des schlechtesten Systems gewertet. In ei-
ner zweiten Variante wurden die Referenzwerte bei-
behalten, es wurden jedoch nicht mehr alle Körper-
regionen berücksichtigt. Da Beckenverletzungen im
Eishockey eine untergeordnete Rolle spielen, flossen
die Messwerte für die Lendenwirbelsäule und das
Becken nicht mehr in die Bewertung ein.
Ermittelt man für jeden Parameter den entsprechen-
den Quotienten, kann dieser als Punktzahl behan-
delt werden. Im hier verwendeten Ranking wurden
nun alle Punkte zu einer Gesamtpunktzahl pro Ban-
densystem addiert. Eine kleine Punktzahl gibt einen
Hinweis auf eine geringe biomechanische Belastung
durch das System. Ferner ist zu beachten, dass sich
über die Auswahl der Parameter auch eine Gewich-
tung der einzelnen Körperregionen bzw. möglicher
Verletzungen ergibt.
Das Ranking der hier getesteten Bandensysteme
wurde zur Auslenkung der jeweiligen Bande in Be-
zug gesetzt. Es wurde die erreichte Punktzahl gegen
die im Dummy-Versuch erzielte Auslenkung in ei-
nem Diagramm aufgetragen.
4.3 Verknüpfung zwischen Pendel- und
Dummy-Versuchen
Wenngleich eine Bewertung der Bandensysteme an-
hand der Pendelversuche und der Dummy-Versuche
erstellt wurde, ist zu beachten, dass keine direkte
Korrelation der beiden Versuchsreihen besteht. Eine
solche könnte sich je nach Ergebnis über die Auslen-
kung der Bandensysteme ergeben, d. h. falls aus
Dummy-Versuchen resultierte, dass eine höhere
Auslenkung immer ein besseres Ranking bedeutet,
und falls die Auslenkungen aus Dummy-Versuchen
und Pendelversuchen pro Bande ebenfalls korrelier-
ten, würde dies bedeuten, dass man aus der Aus-
lenkung beim Pendelversuch direkt auf das Ranking
im Dummy-Versuch zurückrechnen könnte.
bfu-Report Nr. 76 Ergebnisse 33
IV. Ergebnisse
Der gewählte Aufbau und die verwendete Mess-
technik haben sich als praktikabel erwiesen; es
konnten alle Messdaten wie geplant erhoben und
ausgewertet werden. Die Versuche zeigten eine
sehr gute Wiederholbarkeit. Sowohl die Ergebnisse
der Pendelversuche, aber auch die Resultate der un-
gleich aufwändigeren Dummy-Versuche konnten in
jeder Konfiguration im jeweils zweiten Versuch mit
sehr guter Genauigkeit wiederholt werden.
An den Banden bzw. Scheiben sind in keinem Ver-
such sichtbare Beschädigungen oder Verformungen
entstanden.
1. Auslenkung der Banden
Die Ergebnisse der Pendel- und Dummy-Versuche
finden sich in tabellarischer Form im Anhang (Ta-
belle 9, S. 51). Berücksichtigt man alle Messungen
der Pendelversuche zeigt sich, dass die Referenz-
bande (mit Kunststoff-Scheibe) um 13,4 ± 3,6 mm
(auf 1 m Höhe) bzw. 30,7 ± 13,1 mm (auf 1,4 m
Höhe) ausgelenkt wurde. Die neuen Bandensys-
teme (mit Kunststoff-Scheibe) wurden hingegen
um 40,1 ± 13,3 mm bzw. 56,2 ± 17,7 mm ausge-
lenkt.
Vergleicht man die Auslenkungen der Pendel- und
der Dummy-Versuche (jeweils bei 4,76 m/s) so ist
festzustellen, dass die Auslenkung durch den An-
prall des Dummys in aufrechter Position in ver-
gleichbarer Grössenordnung liegt wie die Auslen-
kung durch den Anprall des Pendels (Abbildung 8,
S. 34). Dies deutet darauf hin, dass das verwendete
Pendel hinsichtlich seiner effektiven Masse eine ak-
zeptable Approximation des Anpralls eines Dum-
mys darstellt. Man erkennt zudem die gute Wie-
derholbarkeit der Versuche.
Vergleicht man den Einfluss der Glas- bzw. Kunst-
stoffscheibe, so führen die Pendelversuche zu einer
grösseren Auslenkung bei der Verwendung von
Kunststoffscheiben (Abbildung 9, S. 34).
34 Ergebnisse bfu-Report Nr. 76
Abbildung 8 Vergleich der Auslenkung durch das Pendel
Abbildung 8 (Fortsetzung) Vergleich der Auslenkung durch das Pendel
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
B011
B012
B211
B212
B021
B022
B221
B222
B111
B112
B311
B312
B411
B414
B511
B512
Aus
lenk
ung
[mm
]
d1 d1/h1 d1/h2
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
B01
1
B01
2
B21
1
B21
2
B02
1
B02
2
B22
1
B22
2
B11
1
B11
2
B31
1
B31
2
B41
1
B41
4
B51
1
B51
2
Aus
lenk
ung
[mm
]
d2 d2/h1 d2/h2
d1/h1: Pendel prallt an die Bande (unteres Target); d1/h2: Pendel prallt an die Scheibe (oberes Target); d1: ES-2 Dummy in aufrechter Position. Oben: Auslenkung gemessen am unteren Target. Unten: Auslenkung gemessen am oberen Target.
Abbildung 9 Vergleich der Auslenkungen bei Glas- und Kunststoffscheiben
Abbildung 9 (Fortsetzung) Vergleich der Auslenkungen bei Glas- und Kunststoffscheiben
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
h1,v1 h1,v1 h2,v1 h2,v1 h1,v2 h1,v2 h2,v2 h2,v2
Aus
lenk
ung
[mm
]
B01 glas low B02 acryl low B01 glas high B02 acryl high
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
h1,v1 h1,v1 h2,v1 h2,v1 h1,v2 h1,v2 h2,v2 h2,v2
Aus
lenk
ung
[mm
]
Glas B21 low Acryl B22 low Glas B21 high Acryl B22 high
low: Messungen am unteren Potentiometer; high: Messungen am oberen Potentiome-ter. Die Diagramme zeigen die Auslenkung bei verschiedenen Versuchskonfigurationen (Anprallhöhe/-geschwindigkeit). Zu jeder Konfiguration wurden zwei Experimente durchgeführt; die Diagramme zeigen die gute Wiederholbarkeit der Pendelversuche. Oben: Engo Referenzbande (B01: Glas; B02: Kunststoff). Unten: Engo pps (B21: Glas; B22: Kunststoff)
bfu-Report Nr. 76 Ergebnisse 35
Des Weiteren wurde die Rückprallgeschwindigkeit
des Pendels aus den Videoaufnahmen ermittelt. Aus
der Differenz der Anprall- und der Rückprallge-
schwindigkeit ergibt sich ein Anhaltspunkt für die
Energieabsorption des Bandensystems (Abbildung
10).
Zudem kann die effektive Masse der Systeme be-
rechnet werden (Abbildung 10). Ferner wurden die
Steifigkeiten der Banden bestimmt. In Abbildung 11
(S. 36) wird die prozentuale Steifigkeit relativ zur Re-
ferenzbande mit Glas-Scheibe (B01 auf 100 % ge-
setzt) dargestellt. Die Referenzbande weist in allen
Konstellationen (beide Pendel-Geschwindigkeiten,
beide Anprallstellen) die grösste Steifigkeit auf. Die
Verwendung einer Kunststoffscheibe reduziert die
Steifigkeit der Referenzbande (betrachtet am obe-
ren Target im Bereich der Scheibe). Die effektive
Masse der Systeme liegt im Bereich der Bande (un-
teres Target) zwischen ca. 150 kg für die Referenz-
bande und 60 kg für die neuen Systeme (Abbildung
11, S. 36). Im Bereich der Scheibe (oberes Target)
weisen die Systeme ähnliche Massen auf, die jedoch
immer noch über 60 kg liegen.
Betrachtet man den zeitlichen Verlauf beim Anprall
an die Bande fällt zudem auf, dass es – je nach De-
sign – teilweise zu einer maximalen Auslenkung der
Bande bis zum Anschlag gekommen ist. Unter man-
chen Bedingungen weist die gemessene Beschleuni-
gung der Bande dadurch zwei Peaks auf (s. Anhang
Tabelle 9, S. 51).
Abbildung 10 Pendelversuch, V = 4.76 m/s, Bande Prozentuale Steifigkeit (links) [%] / Effektive Masse (rechts) [kg]
100
153
107
151
81
109
72
63
47
60
42
60.263 61
53
61
0
20
40
60
80
100
120
140
160
112
B01 B02 B11 B21 B22 B31 B41 B51
Abbildung 10 (Fortsetzung) Energieabsorption der Bandensysteme
Abbildung 10 (Fortsetzung) Energieabsorption relativ zur Referenzbande
0.91 0.90
0.96 0.950.92
0.96
0.88
0.94
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%%
Ene
rgie
asor
ptio
n
B01 B02 B11 B21 B22 B31 B41 B51
0.0%
-0.5%
5.3%
4.1%
1.1%
5.1%
-2.8%
3.0%
-4%
-3%
-2%
-1%
0%
1%
2%
3%
4%
5%
6%
% D
iffer
enz
in E
nerg
ieab
sorp
tion
gege
nübe
r Re
f
B01 B02 B11 B21 B22 B31 B41 B51
36 Ergebnisse bfu-Report Nr. 76
Abbildung 11 Pendelversuch, V=4.76 m/s, Scheibe Prozentuale Steifigkeit (links) [%] / Effektive Masse (rechts) [kg]
100
6763 65
39
92
54
78
40
70
24
79
33
62
28
67
0
20
40
60
80
100
120
140
160
112
B01 B02 B11 B21 B22 B31 B41 B51
Steifigkeit (prozentual relativ zur Referenzbande mit Glasscheibe, d. h. B01 = 100 %) und effektive Masse der Bande / Scheibe. Das obere Diagramm zeigt die Ergebnisse eines Pendelversuchs bezogen auf die Auslenkung der Bande (unteres Potentiometer), das untere Diagramm bezogen auf die Auslenkung der Scheibe (oberes Potentiometer).
bfu-Report Nr. 76 Ergebnisse 37
2. Biomechanische Belastungen beim
Banden-Anprall
Die Messergebnisse werden in den Tabellen im An-
hang dargestellt (Tabelle 8 – Tabelle 10, S. 50 – S. 57).
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die bekannten
biomechanischen Grenzwerte (Tabelle 4, S. 29) in
der Regel nicht überschritten werden. Ausnahme ist
ein Versuch mit Bande B31, Dummy in geneigter
Haltung, bei dem die Rippendeformation 43,5 mm
(Grenzwert: 42,0 mm) betrug. Die Videoanalyse
führt zur Annahme, dass dies durch ein Einklemmen
des Armstummels des Dummys bedingt sein
könnte. Im zweiten Versuch wurde der Grenzwert
deutlich unterschritten.
Im Nachfolgenden werden einige Ergebnisse detail-
lierter vorgestellt. Diese Auswertungen entstanden
auf Basis der Tabellen im Anhang dieses Berichts
(siehe Tabelle 10, S. 57).
Hinsichtlich der Kopfbelastungen ist das HIC-Krite-
rium (Head Injury Criterion) von Interesse. Die ge-
messenen Werte liegen sowohl bei den Versuchen
in aufrechter wie auch in geneigter Position unter
den bekannten biomechanischen Grenzwerten, wo-
bei die Werte bei geneigter Haltung höher sind als
bei aufrechter Haltung des Dummys (Abbildung 12).
Vergleicht man die Banden B01/2 (Referenzbande)
und B21/2, so zeigt sich, dass das neue Design zu
grösserer Auslenkung der Bande und geringeren
HIC-Werten führt. Die Verwendung von Kunststoff-
scheiben bei Bande B22 reduziert die Kopfbelastung
gegenüber Glasscheiben; bei der Referenzbande
B01/2 wird die Kopfbeschleunigung durch das Ma-
terial der Scheiben kaum beeinflusst (Abbildung 12).
Zu beachten ist, dass der zeitliche Verlauf der Kopf-
beschleunigung durch die Kinematik des Anpralls
beeinflusst wird (siehe auch Abbildung 20, S. 45).
Geringere Belastungswerte von Bande B21/2 ge-
genüber B01/2 finden sich auch für alle anderen
Körperregionen.
Vergleicht man alle Banden mit Kunststoff-Schei-
ben miteinander, zeigt sich kein eindeutiger Zu-
sammenhang (Abbildung 14, S. 38). Zwar resultiert
bei Versuchen in geneigter Haltung die grösste
Auslenkung in den kleinsten HIC-Werten, doch
führt eine grössere Auslenkung nicht zwangsläufig
zu kleineren HIC-Werten. Bande B1 resultiert bei-
spielsweise in niedrigeren HIC-Werten als Bande
Abbildung 12 Vergleich Glas- vs. Kunststoffscheiben: HIC-Wert beim Aufprall von ES-2, geneigt, unteres Target
Abbildung 12 (Fortsetzung) ES-2, aufrecht, unteres Target
B01, glass
B01, glass
B02, acrylB02, acryl
B21, glass B21, glass
B22, acryl
B22, acryl
0
100
200
300
400
500
600
0 10 20 30 40 50
HIC
[-]
Auslenkung [mm]
B01, glassB01, glass
B02, acrylB02, acryl
B21, glass
B21, glass B22, acryl
B22, acryl0
100
200
300
400
500
600
0 10 20 30 40 50 60 70 80
HIC
[-]
Auslenkung [mm]
HIC-Werte der Banden B01/2 (Glas/Kunststoff) und B21/2 (Glas/Kunststoff) im Ver-gleich. Oben: Versuche mit Dummy in geneigter Position. Unten: aufrechter ES-2 Dummy. Die Auslenkung bezieht sich jeweils auf das untere Potentiometer an der Bande.
38 Ergebnisse bfu-Report Nr. 76
B4, obwohl Bande B4 eine grössere Auslenkung
aufweist. Auch die Versuche in aufrechter Haltung
führen nicht zu einem einheitlichen Bild. Obschon
die HIC-Werte in dieser Konfiguration erwartungs-
gemäss viel niedriger ausfallen als beim Anprall in
geneigter Position, finden sich hier verschiedene
Bandensysteme, die bei quasi gleicher Auslenkung
zu unterschiedlichen HIC-Werten führen.
Betrachtet man die gemessenen Schulterkräfte, so
ist festzustellen, dass die Komponente in y-Richtung
(Querrichtung, von aussen dem Schlüsselbein ent-
lang) den relevanten Anteil beiträgt. Durch das Her-
unterrutschen des Dummys nach dem Anprall an
der Scheibe trat ebenfalls eine nicht unerhebliche
Komponente in z-Richtung auf. Vergleicht man alle
Banden mit Kunststoffscheiben, führt der Anprall an
der Bande (geneigte Position) zu einer höheren
Schulterkraft als ein Anprall an der Scheibe (auf-
rechte Position). Die Schulterkräfte liegen bei allen
Bandensystemen jedoch in sehr ähnlichen Grössen-
ordnungen, mit einer Ausnahme (Abbildung 13).
Bande B1 führte verglichen mit den anderen Pro-
dukten zu klar höheren Schulterkräften, wobei die
Wiederholbarkeit der beiden Versuche hier weniger
gut war als bei den anderen Produkten (vgl. Tabelle
10 im Anhang).
Abbildung 14 Vergleich der Banden: HIC-Wert beim Aufprall von ES2 geneigt, unteres Target
Abbildung 13 (Fortsetzung) HIC-Wert, aufrecht, unteres Target
HIC-Werte aller Banden mit Kunststoffscheibe. Versuche mit ES-2 Dummy. Oben: ge-neigte Position; unten: aufrechte Position. Die Auslenkung bezieht sich jeweils auf das untere Potentiometer an der Bande.
Abbildung 13 Vergleich der Banden: Schulterkraft Fy beim Aufprall von ES2, geneigt, unteres Target
Abbildung 14 (Fortsetzung) Schulterkraft Fy, aufrecht, unteres Target
Schulterkraft aller Banden mit Kunststoffscheibe. Versuche mit ES-2 Dummy. Oben: geneigte Position; unten: aufrechte Position. Die Auslenkung bezieht sich jeweils auf das untere Potentiometer an der Bande.
bfu-Report Nr. 76 Ergebnisse 39
Bezüglich der anderen Körperregionen finden sich
bei Anprallen in der geneigten Position des Dummys
keine Zusammenhänge zwischen der Auslenkung
und den Messwerten. Bei Anprallen in aufrechter
Position zeigt sich ansatzweise ein Zusammenhang
zwischen Rippendeformation und der auf das Ab-
domen wirkenden Kraft (Abbildung 15), wobei auch
diese Tendenz durch Ergebnisse überlagert wird, bei
denen gleiche Auslenkung zu unterschiedlicher
Kraft führt bzw. auch bei unterschiedlicher Auslen-
kungen eine ähnliche Kraft auftreten kann (Abbil-
dung 15, unten). Grundsätzlich bestätigt sich das
Bild, dass Bandensysteme mit neuem Design ins-
gesamt zu mehr Auslenkung und geringeren biome-
chanischen Belastungen führen als die Referenz-
bande.
Auf Basis der mit dem ES-2 Dummy durchgeführ-
ten Versuche wurde eine Rangordnung erstellt.
Abbildung 16 (s. Tabelle 11, S. 63 im Anhang) zeigt
die Bewertung aller Bandensysteme. Banden mit
neuerem Design erzielen eine grössere Auslen-
kung. In Versuchen mit dem Dummy in geneigter
Position (Anprall an der Bande) führt dies jedoch
nicht zu geringeren biomechanischen Belastungen
als die Referenzbande, d. h. die im Ranking erzielte
Abbildung 15 Rippendeformation der mittleren Rippe (oben) und Kraft auf das Abdomen (unten)
Abbildung 15 (Fortsetzung) Max. Kraft Abdomen, aufrecht, unteres Target.
Rippendeformation der mittleren Rippe (oben) und Kraft auf das Abdomen (unten). Versuche mit allen Banden mit Kunststoffscheibe, ES-2 Dummy, aufrechte Position. Die Auslenkung bezieht sich jeweils auf das untere Potentiometer an der Bande.
Abbildung 16 Ranking Basisvariante, aufrecht
Abbildung 16 (Fortsetzung) Ranking Basisvariante, geneigt
Zusammenfassende Bewertung aller Bandensysteme. Die biomechanischen Belastun-gen wurden in Form einer Punktzahl dargestellt. Je kleiner die Punktzahl, desto besser die Performance. Die Diagramme zeigen den Zusammenhang zwischen erzielter Punkt-zahl und maximaler Auslenkung an der Bande (unteres Patentiometer).
40 Ergebnisse bfu-Report Nr. 76
Punktzahl ist für alle Systeme etwa gleich. In den
Versuchen mit aufrechter Dummy-Position schnei-
den Banden mit neuem Design hingegen deutlich
besser ab als die Referenzbande. Die erreichten
Punktzahlen aller neuen Bandensysteme sind jedoch
sehr ähnlich; bei den beiden besten Systemen füh-
ren unterschiedliche Auslenkungen zu gleicher
Punktzahl.
Eine Variation der Systematik zur Erstellung der
Rangordnung ändert die Bewertung nur wenig. We-
der die Referenz auf die jeweiligen Maximalwerte,
statt vorgegebener biomechanischer Grenzwerte
(Abbildung 17 und Tabelle 12, S. 63 im Anhang),
noch das Auslassen der Messwerte bezüglich Be-
cken führen zu einer Änderung des Rankings (Abbil-
dung 18, S. 41).
Da das dargestellte Ranking in Abbildung 18, S. 41
(Tabelle 13, S. 63 im Anhang) zeigt, dass die Per-
formance der neuen Bandensysteme im Grossen
und Ganzen recht ähnlich ist, wurde ergänzend ein
weiteres Ranking durchgeführt. Während im ers-
ten Ansatz die biomechanischen Kenngrössen ein-
geflossen sind, wurden nun die Steifigkeit (der
Bande bzw. Scheibe) sowie die effektive Masse als
Parameter zur Erstellung einer Rangordnung ver-
wendet. Analog der oben beschriebenen Systema-
tik wurde hier auf die in den Versuchen erreichen
Maximalwerte normiert, so dass wiederum eine
Punktzahl angegeben wurde. Auch die Rangord-
nung auf dieser Basis zeigt ein vergleichbares Er-
gebnis (Abbildung 19, S. 41). Die Bandensysteme
mit neuem Design erzielen eine bessere Bewertung
als die Referenzbande, wobei von den neuen Sys-
teme Bande B11 (Raita Hornium) schlechter ab-
schneidet als die anderen Modelle.
In weiteren Versuchen wurden Dummys in auf-
rechter Position mit PPE ausgestattet. Die Resultate
(Anhang, Tabelle 10, S. 57) zeigen keinen signifi-
kanten Einfluss der Schutzausrüstung, weder be-
züglich der Messwerte noch bezüglich des zeitli-
chen Verlaufs. Manche der gemessenen Werte sind
mit PPE etwas höher, andere etwas niedriger, aber
vergleichbar wie die Versuche ohne PPE.
Die Experimente zum Anprall am Handlauf zeigen
eine weniger gute Wiederholbarkeit als die Pendel-
versuche und die Versuche mit dem ES-2 Dummy.
Die gemessenen Kopfbelastungen liegen unterhalb
der biomechanischen Grenzwerte (vgl. Anhang, Ta-
belle 10, S. 57).
Abbildung 17 Ranking Variante 1, aufrecht
Abbildung 17 (Fortsetzung) Ranking Variante 1, geneigt
Zusammenfassende Bewertung aller Bandensysteme. Die biomechanischen Belastun-gen wurden in Form einer Punktzahl dargestellt. Je kleiner die Punktzahl, desto besser die Performance. Die Diagramme zeigen den Zusammenhang zwischen erzielter Punkt-zahlt und maximaler Auslenkung an der Bande (unteres Potentiometer).
bfu-Report Nr. 76 Ergebnisse 41
Die Verwendung eines kleineren Dummys (Hybrid III
5 %ile) führt im Vergleich zur Verwendung des
ES-2 Dummys in gleicher Position zu rund 10 mm
weniger Auslenkung der Bande B21; die Refe-
renzbande lenkt bei beiden Dummy quasi gleich we-
nig aus. Die beim kleineren Dummy (mit Helm aus-
gestattet) gemessenen Kopfbelastungen sind tiefer
als bei vergleichbaren ES-2 Dummy (ohne Helm)
(Tabelle 7). Die weiteren biomechanischen Belastun-
gen des kleineren Dummys sind bei beiden hier
verwendeten Bandensystemen quasi gleich.
Abbildung 18 Ranking Variante 2, aufrecht
Abbildung 18 (Fortsetzung) Ranking Variante 2, geneigt
Engo 2400 glas
Engo 2400
RaitaEngo pps glas
Engo pps
Icepro SteelineAST
Vepe
0
1
2
3
4
5
6
7
0 20 40 60 80
Punk
te
Auslenkung [mm]
Engo 2400 glas
Engo 2400 Raita Engo pps glas Engo pps
Icepro Steeline
ASTVepe
0
1
2
3
4
5
6
7
0 20 40 60 80
Punk
te
Auslenkung [mm]
Abbildung 19 Ranking, Bande, tiefer Anprall
Abbildung 19 (Fortsetzung) Ranking, Bande, tiefer Anprall
1.8 1.8
1.4
0.90.8 0.8
0.90.8
0
0.5
1
1.5
2
2.5
Engo2400glas
Engo2400
Raita Engopps glas
Engopps
IceproSteeline
AST Vepe
Punk
te
Engo 2400 glas
Engo 2400
Raita
Engo pps glas
Engo pps
Icepro SteelineAST
0
0.5
1
1.5
2
2.5
0 20 40 60 80
Punk
te
Auslenkung [mm]
Tabelle 7 Gemessene Kopfbelastung (HIC-Werte) des kleinen Dummys im Vergleich zum ES-2
HIC B01 (Glas) B21 (Glas)
ES-2 geneigt (kein Helm) 488 453 398 411
HIII 5 %ile geneigt (Helm) 104 103 146 117
Ranking auf der Basis der Steifigkeit und effektiven Masse. Oben: erzielte Punktzahl; unten: Korrelation der Punktzahl zur Auslenkung. Variante 2 des Rankings, keine Berücksichtigung der Beckenbelastung.
42 Diskussion bfu-Report Nr. 76
V. Diskussion
In der Zusammenschau aller Versuche lässt sich fest-
halten, dass die Versuche wie geplant durchgeführt
werden konnten und alle Messsysteme korrekt
funktioniert haben. Die Studie konnte somit aus
technischer Sicht erfolgreich abgeschlossen werden.
Dies gilt insbesondere für die Dummy-Versuche, die
ungleich aufwändiger waren als die Pendel-Versu-
che und zu denen es bislang keine vergleichbaren
Studien gibt.
Im Rahmen der Versuche wurde ein Anprall am ge-
raden Stück der Bande (hinter dem Tor) simuliert.
Die Montage wurde fachgerecht durchgeführt und
entspricht einer Installation in einer Eishockey-
Arena. Die Verwendung von drei Bandenelementen,
wobei der Anprall am mittleren Element erfolgte, si-
muliert die Kopplung der ringförmigen Anordnung
der Banden. Diese Vereinfachung ist zweckmässig,
der Einfluss der Ränder unseres Versuchsaufbaus
auf die in der Mitte gewonnen Messwerte wird als
vernachlässigbar betrachtet, da die Distanz zum
Rand gross war. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass
nur eine gerade und keine gekurvte Konfiguration
der Banden getestet wurde (siehe auch Kap. V.1,
S. 46).
Die Versuche wurden bei Umgebungstemperatur
durchgeführt, dies ist sicherlich wärmer als dies in
einer Eishockey-Arena zu erwarten ist. Es wurden
hier jedoch alle Versuche bei gleicher Temperatur
durchgeführt, so dass ein Vergleich der Systeme un-
tereinander valide ist.
Durch eine reine Betrachtung der Bandensysteme
vor Ort konnte kein Rückschluss auf die erwartete
Auslenkung bzw. das Ausmass einer Belastungsre-
duktion gewonnen werden. Eine rein visuelle Begut-
achtung des unterschiedlichen Bandendesigns lässt
somit keine klaren Aussagen bezüglich ihrer dyna-
mischen Eigenschaften zu. Das Design der neueren
Systeme war grundsätzlich sehr ähnlich, es konnte
kein Design identifiziert werden, das offensichtlich
zu einer besseren Performance führt. Ein dynami-
sches Prüfverfahren ist somit notwendig, um die
Bandensysteme zu charakterisieren.
Das Pendelverfahren zeichnet sich durch eine einfa-
che Durchführung aus und eignet sich für Parame-
terstudien (z. B. durch Variation der Anprallstellen
und/oder der Anprallgeschwindigkeit). Folglich wird
das Verfahren häufig angewendet; es wurde auch
bereits zur Prüfung von Eishockeybandensystemen
eingesetzt. Nachteilig ist, dass nur der Anprall eines
Massekörpers betrachtet wird, was eine starke Ap-
proximation des tatsächlichen Anpralls durch einen
Spieler darstellt. Die Wahl der Masse des Pendels (ef-
fektive Masse) und des Auftreffpunkts ist daher re-
levant. Das hier verwendete Pendel führt zu Auslen-
kung in ähnlicher Grössenordnung wie die Dummy-
Versuche. Demnach ist ein Pendel mit 60 kg zweck-
mässig und mit dem Anprall eines Dummys bzw.
Spielers gleicher Anthropometrie vergleichbar.
Die Dummy-Versuche erlauben die Ermittlung bio-
mechanischer Kenngrössen und geben so einen An-
haltspunkt für die Belastung einzelner Körperregio-
nen. Dies stellt einen erheblichen Mehrwert gegen-
über den Pendelversuchen dar. Der hier hauptsäch-
lich verwendete ES-2 Dummy war zweckmässig und
erlaubte die Bestimmung aller relevanter Grössen,
bfu-Report Nr. 76 Diskussion 43
insbesondere auch der Schulter- und Thoraxbelas-
tung. Auf die Ausstattung des Dummys mit Schutz-
ausrüstung kann für den Vergleich der Bandensys-
teme verzichtet werden. Die durchgeführten Ver-
gleichstests haben gezeigt, dass der Einfluss der PPE
auf die Messwerte klein ist. Es ergeben sich zwar
leichte Abweichungen, doch sind diese zur Prüfung
der Bandenperformance von untergeordneter Be-
deutung. Der grundsätzliche Einfluss von Schutzaus-
rüstung wurde in dieser Studie nicht untersucht, es
gibt jedoch Hinweise (z. B. aus der Videoanalyse),
die zeigen, dass der Helm beim Anprall verformt und
scheinbar seine Schutzfunktion wahrnimmt.
Die Banden mit neuem Design weisen gegenüber
der Referenzbande eine geringere Steifigkeit auf;
bei einem Anprall lenken die neuen Systeme weiter
aus. Durch die Modifikation des Designs ist es den
Herstellern gelungen, Banden mit grösserer Auslen-
kung bereitzustellen. Auch die Verwendung von
Kunststoffscheiben führt zu einer grösseren Auslen-
kung als die Verwendung von Glasscheiben. An-
hand der Pendelversuche konnte ferner gezeigt
werden, dass die Bandensysteme teilweise die Ener-
gie des Anpralls absorbieren. Die Energieabsorption
wird mittels Vergleich der Pendel-Geschwindigkeit
beim An-/ resp. Rückprall bestimmt. Die Grössen-
ordnung dieser Energieabsorption entspricht ähnli-
chen Angaben, die auch von manchen Herstellern
gemacht wurden. Es ist jedoch zu berücksichtigen,
dass bereits die Referenzbande rund 90 % der Ener-
gie absorbiert. Diesbezüglich ist die Performance der
neuen Banden vergleichbar, manche Systeme konn-
ten bis zu 96 % der Energie absorbieren, also nur
geringfügig mehr als die Referenzbande. Zudem ist
ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass bei der Ver-
wendung der Anprall-/Rückprallgeschwindigkeiten
1 Trägheit eines starren Körpers gegenüber einer Änderung
seiner Winkelgeschwindigkeit bei der Drehung um eine ge-gebene Achse.
eine Energiebilanz über das gesamte Testsystem be-
stimmt wird und sich dies keineswegs nur auf das
Design der Bande bezieht. Die Energie wird zu ei-
nem grossen Teil im Pendel absorbiert (Verfor-
mung / Umschichtung des Sandes), teilweise fliesst
die Energie auch in die Schwingungen der Scheiben.
In welcher Struktur der Bande die Energie aufge-
nommen wird, ist aus rein biomechanischer Sicht
unerheblich; wünschenswert ist, dass die Energie
des Anpralls nicht in den Spieler geleitet wird und
dadurch das Verletzungsrisiko reduziert wird. Dies-
bezüglich konnte in dieser Studie gezeigt werden,
dass die biomechanischen Belastungen bei flexiblen
Banden grundsätzlich geringer ausfallen als bei der
zum Vergleich geprüften Referenzbande. Eine klare
Korrelation zwischen Auslenkung und Belastung
wurde jedoch nicht gefunden. Die Bandensysteme
mit neuem Design weisen alle eine ähnliche biome-
chanische Belastung auf. Es zeigte sich, dass die Fle-
xibilität der Bandensysteme durch verändertes De-
sign erhöht wurde, die Massenträgheit1 der Banden-
systeme jedoch nicht erheblich verändert wurde. Ein
Blick auf die effektiven Massen der Systeme veran-
schaulicht, dass diese Masse im Vergleich zur Refe-
renzbande (150 kg) auf Massen in der Grössenord-
nung von 60 kg reduziert wurde. Dies ist grundsätz-
lich positiv zu beurteilen. Ein Anprall an eine Masse
von 60 kg kann jedoch immer noch verletzungsin-
duzierend sein (zum Vergleich: die Kopfmasse be-
trägt ca. 5 kg). Epidemiologische Studien aus dem
internationalen Spitzenhockey weisen denn auch
auf eine Risikoreduktion für Verletzung von 29 %
hin [2], wenn in Stadien mit «nachgiebigen» Ban-
den gespielt wird. Letztlich entstehen die Belastun-
gen beim Anprall einerseits aus der für die Beschleu-
nigung des Bandensystems nach hinten erforderli-
chen Kraft und andererseits aus der für die
44 Diskussion bfu-Report Nr. 76
Deformation der Bande, die eine Federcharakteristik
aufweist, erforderlichen Kraft. Dies bedeutet, dass
bei einem ungünstigen Masseverhältnis (z. B. das
oben erwähnte Verhältnis von 60:5 beim Kopfan-
prall) die Federsteifigkeit irrelevant wird, und die
Massenträgheit das Resultat dominiert. Dies zeigt
sich auch daran, dass eine grosse Zahl der ermittel-
ten biomechanischen Spitzenwerte nicht zum Zeit-
punkt der maximalen Deformation auftrat, sondern
bereits lange vorher, als die Bande erst um wenige
Millimeter ausgelenkt war.
Betrachtet man die Verletzungshäufigkeiten im Eis-
hockey, so stehen Schädel-Hirn-Verletzungen oft im
Vordergrund. Die Ergebnisse der hier durchgeführten
Versuche zeigen keine erheblichen Kopfbelastungen,
die eine schwere Verletzung vermuten liessen; die
entsprechenden Grenzwerte werden nicht über-
schritten (z. B. alle HIC unter 1 000). Dies lässt sich
mit der Kinematik beim Anprall, so wie er hier dar-
gestellt wurde, erklären. Der Dummy prallte hier in
der Regel zuerst mit der Schulter an die Bande, in
der aufrechten Position lenkt er dadurch die Scheibe
aus (Abbildung 20, S. 45). Der Kopf rotiert dadurch
in Richtung der Scheibe, bis er diese berührt. Der
Kopf erfährt durch den Anprall keine starke transla-
torische Beschleunigung, die zu einem hohen HIC-
Wert führen würde. Allerdings ist festzuhalten, dass
die Rotationskomponente der Kopfbeschleunigung
mit den üblichen Crashtest-Dummys nicht erfasst
wird. Es kann folglich keine Aussage über das etwa-
ige Risiko einer durch Rotation bedingten Hirnver-
letzung (z. B. diffuse Verletzungen wie Gehirner-
schütterungen) gemacht werden. Ferner ist anzu-
merken, dass bei dieser Versuchsreihe die Perfor-
mance der Bandensysteme im Mittelpunkt stand. Im
Eishockeyspiel erfolgt ein Anprall an der Bande häu-
fig im Zusammenhang mit einem Bodycheck, so
dass auch die Möglichkeit besteht, dass der Kopf an
den Gegenspieler prallt. Der Einfluss des Anpralls
des Gegenspielers – auch auf andere Verletzun-
gen – wurde hier nicht untersucht.
Die zusätzlich durchgeführten Versuche sind für die
Beurteilung der Performance der Banden von unter-
geordneter Rolle. Die Versuche zum Anprall wurden
mit einem Dummy mit Helm durchgeführt. Die Vi-
deoaufnahmen zeigen die Verformung und teil-
weise auch das Verrutschen des Helms. Die Eigen-
schaften des Helms scheinen hier der dominierende
Effekt zu sein. Die Eigenschaften des Handlaufs zei-
gen keine klare Auswirkung auf die gemessenen Be-
lastungen. Das Design des Handlaufs scheint auf Ba-
sis der hier durchgeführten Versuche für die Belas-
tungen eines Spielers nicht entscheidend zu sein.
Betrachtet man die Belastung von Thorax und Ab-
domen in den Versuchen mit ES-2 Dummy in auf-
rechter Position, so stellt die Referenzbande mit star-
rem Handlauf zwar den deutlich ungünstigsten Fall
dar. Die neuen Bandensysteme reduzieren diese Be-
lastung, ein eindeutiger Rückschluss auf den Einfluss
des Handlaufs liess sich jedoch nicht herstellen.
Die Experimente mit dem kleinen Dummy führten
bei neuen Bandensystemen erwartungsgemäss zu
einer kleineren Auslenkung der Bande im Vergleich
zu einem 50%ilen Dummy. Die Versuche demonst-
rieren, dass der Effekt der Bandensysteme von der
Anprallmasse abhängt und somit beim Jugend-Eis-
hockey von einer ungünstigeren Performance der
Bande auszugehen ist als beim Profi-Sport.
bfu-Report Nr. 76 Diskussion 45
Abbildung 20 Zeitliche Abfolge eines Anpralls (von links nach rechts)
46 Diskussion bfu-Report Nr. 76
1. Limitationen / Methodenkritik
Die vorliegende Studie hat sich einerseits an den
Pendelversuchen anderer Arbeiten orientiert, ande-
rerseits mit dem Dummy-Versuchen aber Neuland
betreten. Grundsätzlich sind sowohl die Pendel- wie
auch die Dummy-Versuche eine Approximation des
Anpralls eines Spielers an der Bande. Beide Verfah-
ren haben Vorteile (u. a. einfache Handhabung des
Pendels, Möglichkeit zur Messung der Belastungen
einzelner Körperregionen im Dummy-Versuch), sind
jedoch auch mit Einschränkungen verbunden, die
bei der Interpretation der Ergebnisse bedacht wer-
den müssen.
Als Pendel wurde analog zu andere Studien ein
Sandsack verwendet. Wenngleich die gewählte
Masse von 60 kg zweckmässig erscheint, ist die Ver-
formbarkeit des Pendels als Nachteil zu werten. Der
Sand kann sich beim Anprall im Pendel bewegen,
das Pendel ist verformbar, d. h. ein Teil der Anpral-
lenergie fliesst in die Verformung des Pendels. Die
Position des Beschleunigungssensors im Pendel (im
Sand) verändert sich durch den Anprall. Somit kann
nur die resultierende Beschleunigung betrachtet
werden, da sich die Ausrichtung des Sensors verän-
dern kann. Denkt man an einen Prüfstandard bzw.
ein standardisiertes Pendel, so wäre ein anderer als
der hier verwendete Aufbau vorzuziehen. Es wäre
ein weniger verformbares Pendel zu entwickeln,
weil anders als bei unserer Testreihe eine hinrei-
chende Reproduzierbarkeit über verschiedene
Prüflabors gewährleistet werden müsste.
Auch die verwendeten Crashtest-Dummys stellen
eine Limitation dar, da sie nur eine bestimmte Anth-
ropometrie abbilden und somit nicht für alle Spieler
repräsentativ sind. Ferner ist zu berücksichtigen,
dass die Dummys für Anwendungen im Bereich
Fahrzeugsicherheit entwickelt wurden. Ihre biome-
chanischen Eigenschaften wurden für bestimmte
Szenarien validiert, die nicht genau mit dem hier
durchgeführten Anprall übereinstimmen.
Vom Versuchsaufbau her ist zu bedenken, dass die
Prüfung der Performance an geraden Bandenele-
menten durchgeführt wurde. Die Eigenschaften der
Bandensysteme an gekurvten Stellen werden von
den hier ermittelten abweichen; es ist mit einer
geringeren Deformation zu rechnen. Es ist auch zu
berücksichtigen, dass die Referenzbande 1,25 m
hoch war, während die übrigen Banden 1,10 m
hoch waren. Dies ist ein Designunterschied, der sich
auf die Eigenschaften des Systems auswirkt und die
Vergleichbarkeit zu den anderen Banden etwas ein-
schränkt. Dies dürfte den Performance-Unterschied
zwischen Referenzbande und anderen Bandensyste-
men grösser erscheinen lassen als dies bei gleich ho-
hen Banden zu erwarten wäre.
2. Ranking
Das hier vorgestellte Ranking der Bandensysteme ist
ein Ansatz, die Performance verschiedener Systeme
miteinander zu vergleichen. Die gewählte Systema-
tik berücksichtigt verschiedene Parameter im Ran-
king. Das Verfahren ist transparent und ermöglicht
es, über die Auswahl der Parameter eine Gewich-
tung vorzunehmen. Das Ranking ist folglich in
Kenntnis der biomechanischen Relevanz der einzel-
nen Parameter zu bewerten. Es ist jedoch immer zu
hinterfragen, warum ein Bandensystem gut oder
schlecht abschneidet. Dies gilt insbesondere, wenn
ein Parameter auffallend hohe / niedrige Werte an-
nimmt und so massgeblich zur Bewertung beiträgt.
Bei der vorliegenden Versuchsreihe gilt dies bei-
spielsweise für die Kopfbelastung. Diese ist für alle
bfu-Report Nr. 76 Diskussion 47
Systeme gering (zumindest beim Anprall in der ste-
henden Position), da in der Regel zuerst ein Schul-
teranprall erfolgt und der Kopf erst zu einem späte-
ren Zeitpunkt Kontakt mit dem Bandensystem hat.
Eine Differenzierung zwischen insgesamt sehr gerin-
gen Werten für die Kopfbeschleunigung ist aus bio-
mechanischer Sicht nicht sinnvoll, da diese durch an-
dere Grössen (z. B. ein leicht unterschiedlicher An-
prall) beeinflusst werden. In Kenntnis, dass beispiels-
weise der kritische Wert für das Verletzungskrite-
rium HIC bei 1 000 liegt, ist die Relevanz eines
Vergleichs zwischen einem Wert von HIC 30 zu ei-
nem Wert HIC 60 gering. Die Aussage, dass das eine
System zu einem doppelt so hohen HIC-Wert führt
ist zwar korrekt, aber in Bezug auf das Verletzungs-
risiko zu relativieren. Bei der Interpretation der
Rangordnung sind solche Aspekte zu beachten.
Nichtsdestotrotz erlaubt das Ranking einen Ver-
gleich und eine Einordnung der verschiedenen Sys-
teme; dies insbesondere da die gewählte Systematik
stabil ist und auch bei unterschiedlicher Wahl von
Grenzwerten und Parametern zu sehr ähnlichen Er-
gebnissen führt. Das Ranking vermittelt somit einen
guten Eindruck der Performance einer Bande, es ver-
bietet sich jedoch, Systeme wegen kleinen Differen-
zen in der Bewertung als «besser» oder «schlech-
ter» hinsichtlich eines zu erwartenden Verletzungs-
risikos zu bezeichnen.
Hinsichtlich dem Ranking ist es interessant, dass diese
auch bei Verwendung verschiedener Einflussparame-
ter stabil bleibt. Dies gilt insbesondere auch, wenn
man statt der biomechanischen Parameter auf die Stei-
figkeit und effektive Masse abstellt. Folglich könnte
man postulieren, dass rein auf Basis der Pendel-Versu-
che doch auch eine Differenzierung hinsichtlich der zu
erwartenden Belastungen des Spielers möglich sei.
Dies mag für die hier getesteten Systeme richtig sein,
doch lässt sich nicht ausschliessen, dass der Zusam-
menhang bei einem anderen Bandendesign nicht ge-
geben ist. Vorstellbar wäre beispielsweise ein System,
das zwar mit wenig Kraft auszulenken ist, das dann
aber nach wenig Auslenkung im Anschlag zu einem
abrupten Stillstand kommt. Dann würde aus dem Pen-
delversuch ein günstigeres Ranking resultieren als dies
bei den Anprallversuchen mit einem Dummy zu erwar-
ten wäre. Folglich kann die Rangordnung auf Basis der
Pendel-Versuche schon auch der Rangordnung auf Ba-
sis der biomechanischen Messwerte entsprechen, die
muss jedoch nicht zwangsläufig der Fall sein.
48 Fazit und Empfehlungen bfu-Report Nr. 76
VI. Fazit und Empfehlungen
Das neue Design der hier getesteten Banden-
systeme führt bei einem Anprall zu einer grösseren
Auslenkung; die Produkte weisen somit eine im Ver-
gleich zur Referenzbande geringere Steifigkeit
auf. Durch das Design ändert sich die Flexibilität der
Bandensysteme, ihre effektive Masse bleibt bezo-
gen auf die Masse eines Spielers (z. B. hinsichtlich
des Kopfes) jedoch weiterhin hoch. Dementspre-
chend reduzieren die Banden zwar die biomechani-
sche Belastung für einige Kenngrössen, der Zusam-
menhang zwischen Auslenkung und Belas-
tungsreduktion ist jedoch nicht linear. Die Aus-
lenkung kann damit nicht als alleiniges Mass ver-
wendet werden, um die biomechanische Belastung
zu charakterisieren.
Es kann davon ausgegangen werden, dass die Ban-
densysteme mit neuem Design das Verletzungsrisiko
reduzieren. Wie hoch dieser Effekt für den Schwei-
zer Eishockeysport ist, könnte nur mit einer Wirk-
samkeitsstudie im Feld eruiert werden.
Das neue Design der Bandensysteme kann also
grundsätzlich positiv beurteilt werden. Nachteile
sind nicht zu erkennen, doch die Vorteile scheinen
noch nicht ausgeschöpft zu sein. Das Design könnte
weiter optimiert werden, um die Belastungen eines
Spielers beim Anprall weiter zu reduzieren. Dies gilt
insbesondere in Bezug auf Kopfverletzungen. Die
effektive Masse der Bandensysteme ist bei neueren
Systemen zwar deutlich geringer als bei der Refe-
renzbande, aber immer noch erheblich viel höher als
die Kopfmasse. Inwiefern eine Reduktion der effek-
tiven Masse auf deutlich tiefere Werte, z. B. eine Re-
duktion des Masseverhältnisses Bande-Kopf von
12:1 auf 2:1, konstruktiv möglich ist, muss an dieser
Stelle offenbleiben. Aus Sicht der Prävention ist zu
fordern, dass belastungsreduzierende Bandensys-
teme besser werden müssen als die hier getesteten
Produkte, um noch effektiver vor Verletzungen zu
schützen. Die Verwendung von leichteren Kunst-
stoffscheiben leistet hierbei einen Beitrag zur Re-
duktion der effektiven Masse.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass alle
hier geprüften neuen Bandensysteme zu einer Re-
duktion der biomechanischen Belastung füh-
ren – bei unterschiedlichen Auslenkungen. Das Sys-
tem mit der grössten Auslenkung ist nicht zwangs-
läufig auch dasjenige System, das zur geringsten bi-
omechanischen Belastung führt. Die hier geprüften,
neuen Bandensysteme resultieren in vergleichbaren
Belastungen. Die Empfehlung eines spezifischen
Produktes ist als Ergebnis dieser Forschungsarbeit
nicht angezeigt.
Aus biomechanischer Sicht sind Kunststoffscheiben
den Glasscheiben vorzuziehen.
Hinsichtlich der Prüfung von Bandensystemen ist ein
Pendelversuch in der Lage, die Performance der
Bande im Sinne der Auslenkung (in Abhängigkeit
der Zeit) zu ermitteln. Da die Auslenkung alleine
noch keine Abschätzung der biomechanischen Be-
lastung und damit des Verletzungsrisikos zulässt,
sind weitere Versuche erforderlich, um den Einfluss
von Designänderungen zu analysieren.
bfu-Report Nr. 76 Weiterführende Arbeiten 49
VII. Weiterführende Arbeiten
1. Forschung
Die Grundlagen zu Anprallen an Eishockeybanden
und daraus resultierenden Verletzungen sollten ver-
bessert werden. Eine systematische Erfassung sol-
cher Verletzungen einschliesslich Informationen zu
den Banden würde einerseits die Basis für die Prü-
fung von Bandensystemen verbessern und anderer-
seits auch eine statistische Beurteilung durch den
Vergleich des Verletzungsrisikos je nach Bande er-
möglichen. Ferner könnte die Auswertung von Eis-
hockeyspielen, beispielsweise anhand von Videoauf-
nahmen, die Randbedingungen eines Anpralls (u. a.
die Anprallgeschwindigkeit, die Anprallstelle, die
Anprallposition des Spielers, die Spielsituation, in
der ein Anprall erfolgt) besser definieren. Dement-
sprechend könnte zukünftig auch der Anprall an an-
deren Stellen des Eishockey-Rings (z. B. in den Ra-
dien) untersucht werden.
2. Testverfahren
In nachfolgenden Schritten könnte das Testverfah-
ren optimiert werden. Wie oben erwähnt, wäre die
Entwicklung eines standardisierten Pendels ange-
zeigt. Allenfalls könnte so eine bessere Korrelation
zu den Dummy-Versuchen erreicht werden.
Weitere Dummy-Versuche mit anderen Parametern
(z. B. höhere Anprallgeschwindigkeit, andere Positi-
onen) würde die Datenbasis zur Beurteilung der Sys-
teme verbessern. Zudem könnten andere Möglich-
keiten zur Prüfung der biomechanischen Belastung
entwickelt werden.
Mit Dummy-Versuchen als Referenz wäre beispiels-
weise der Beschuss der Banden durch einzelne Prüf-
körper (analog der Prüfung von Fahrzeugfronten im
Zusammenhang mit Fussgängerschutz) zu diskutie-
ren. Hierdurch könnte allenfalls ein vereinfachtes
Verfahren erarbeitet werden.
3. Produktentwicklung
Die Entwicklung der neuen Bandensysteme geht in
die richtige Richtung, muss jedoch weiter vorange-
trieben werden, um zu einer signifikanten Reduk-
tion des Verletzungsrisikos zu führen. Innovative
Ansätze wie Systeme mit Scheiben, die sich relativ
zur Bande verschieben können (vgl. GlassFLEX ®)
sind analog den hier durchgeführten Tests zu prü-
fen, um ihr Potential abzuschätzen. Sicherlich vor-
teilhaft wäre eine technische Optimierung, die zu ei-
ner Entkopplung von Bande und Scheibe führt, um
die effektive Masse bei einem Anprall zu reduzieren.
Auch wären alternative Bandendimensionen, vor al-
lem die Breite einzelner Elemente, zu diskutieren.
Die hier durchgeführte Studie dokumentiert den ak-
tuellen Entwicklungsschritt neuer Bandensysteme
und demonstriert, dass durch technische Entwick-
lung ein Beitrag zur Reduktion des Verletzungsrisi-
kos geleistet werden kann. Sie stellt damit einen
wichtigen Meilenstein und eine wichtige Referenz
für die Entwicklung von Bandensystemen dar; sie
macht aber auch deutlich, dass es noch weiteres
Entwicklungspotential gibt.
50 Anhang bfu-Report Nr. 76
VIII. Anhang
Tabelle 8 Versuchsmatrix mit Daten / Logbuch
Bandensystem Versuchsdatum Nr. Anzahl Versuche
Pen-del
ES-2, auf-recht, ohne
PPE
ES-2, auf-recht, mit
PPE
ES-2, geneigt
50%ile, Handlauf
5%ile, geneigt
Referenz, Engo 2400, Glas 20./ 21.07.2016 B011/2 8 2 2 2 2 2
Referenz, Engo 2400, Kunststoff
20./ 21.07.2016 B021/2 8 2 2 2 - -
Raita Hornium, Kunststoff 14./ 15.07.2016 B111/2 8 2 - 2 2 -
Engo pps, Glas 19.07.2016 B211/2 8 2 - 2 2 2
Engo pps, Kunststoff 18.07.2016 B221/2 8 2 - 2 - -
Icepro, Steeline, Kunststoff 21.07.2016 B311/2 8 2 - 2 2 -
AST Prototyp, Kunststoff 25.07.2016 B411/2 8 2 - 2 2 -
Vepe Beta, Kunststoff 26.07.2016 B511/2 8 2 - 2 2 -
bfu-Report Nr. 76 Anhang 51
Quelle:
Tabelle 9 Ergebnisse Pendelversuche
Referenzbande B0 (Engo 2400)
Results B01/Pv_01 B01/Pv_02 B01/Pv_03 B01/Pv_04 B01/Pv_05 B01/Pv_06 B01/Pv_07 B01/Pv_08 B02/Pv_01 B02/Pv_02 B02/Pv_03 B02/Pv_04 B02/Pv_05 B02/Pv_06 B02/Pv_07 B02/Pv_08
mat glas glas glas glas glas glas glas glas pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl
height 1.0 1.0 1.0 1.0 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.4 1.0 1.0 1.0 1.0
vimp: 3.3 3.3 4.7 4.7 3.3 3.3 4.6 4.7 4.7 4.7 3.3 3.3 4.7 4.7 3.3 3.3
wkin 662.7 662.7
v rebound film 1.4 1.5
wkin rebound 62.7 65.7
wabs [%] 0.9 0.9
dWabs (Ref-Glas) 0.0 0.0
board acceleration
peak (+) 5.3 5.7 7.8 6.9 8.4 10.1 18.6 18.0 19.5 21.1 6.6 9.3 10.0 9.5 5.5 4.8
board displacement
H = 1.0 m 9.8 10.4 15.4 15.5 10.9 11.1 15.8 15.8 15.3 14.5 10.1 9.9 18.4 17.9 10.5 10.7
H = 1.4 m 13.4 13.9 21.0 21.0 22.1 22.4 30.8 32.0 49.4 47.8 33.8 33.6 25.0 25.1 15.1 15.5
punchbag acceleration
peak (+) 13.4 12.5 19.8 17.1 11.2 12.9 20.8 21.4 21.1 22.1 8.6 10.6 25.2 21.6 8.7 7.2
mass 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0
board effective mass 151.1 131.0 152.7 148.0 79.8 76.5 67.2 71.2 65.0 62.7 78.0 68.0 151.4 135.6 95.1 90.0
peak 1 dx/1m 9.8 10.4 15.4 15.5 10.9 11.1 15.8 15.8 15.3 14.5 10.1 9.9 18.4 17.9 10.5 10.7
peak 2 dx/1m 7.1 7.6 10.4 10.3 8.9 9.3 12.6 13.0 7.7 7.7 5.9 5.9 7.2 6.6 5.2 5.1
peak 1 t/1m 44.1 43.5 43.8 42.5 39.6 38.1 37.8 37.3 39.8 35.2 42.9 40.9 41.6 39.7 47.7 52.8
peak 2 t/1m 157.1 156.8 158.7 157.7 151.1 150.6 151.0 151.0 198.6 194.0 205.7 204.3 203.4 215.5 208.1 213.5
Periode 1m 113.1 113.3 114.9 115.2 111.5 112.5 113.2 113.7 158.8 158.8 162.9 163.4 161.8 175.9 160.4 160.7
Dämpfung 1m 28.1 26.9 32.7 33.5 18.7 16.4 20.3 17.3 49.7 46.8 41.5 41.0 60.8 63.3 50.7 52.5
peak 1 dx/1.4m 13.4 13.9 21.0 21.0 22.1 22.4 30.8 32.0 49.4 47.8 33.8 33.6 25.0 25.1 15.1 15.5
peak 2 dx/1.4m 8.8 9.3 12.8 12.8 12.2 12.3 17.7 18.0 24.9 23.3 16.2 16.2 11.6 11.6 7.3 7.4
peak 1 t/1.4m 48.2 47.6 47.5 46.4 40.6 38.3 36.5 36.8 41.1 39.4 42.3 39.7 44.8 45.8 48.1 52.0
peak 2 t/1.4m 160.8 159.3 162.2 161.3 154.8 154.7 153.7 154.0 198.1 195.3 201.3 199.9 204.1 202.4 208.2 209.8
Periode 1.4m 112.6 111.7 114.7 114.9 114.2 116.5 117.2 117.2 157.0 156.0 159.1 160.2 159.3 156.6 160.1 157.9
Dämpfung 1.4m 33.9 33.0 39.1 39.1 44.9 44.9 42.6 43.7 49.5 51.2 52.1 51.8 53.4 53.8 51.7 51.9
52 Anhang bfu-Report Nr. 76
Tabelle 9 (Fortsetzung) Ergebnisse Pendelversuche
B11 (Raita Hornium)
Results B11/Pv_01 B11/Pv_02 B11/Pv_03 B11/Pv_04 B11/Pv_05 B11/Pv_06 B11/Pv_07 B11/Pv_08
material pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl
height 1.0 1.0 1.0 1.0 1.4 1.4 1.4 1.4
vimp: 3.3 3.3 4.7 4.7 3.3 3.3 4.7 4.7
wkin 662.7
v rebound film 1.0
wkin rebound 27.5
wabs [%] 1.0
dWabs (Ref-Glas) 0.1
board acceleration
peak (+) 11.7 8.7 17.4 15.1 5.6 7.1 10.1 13.2
board displacement
H = 1.0 m 20.8 20.4 30.5 30.5 19.6 19.8 29.3 29.3
H = 1.4 m 23.8 23.7 36.0 35.9 43.9 43.7 58.5 58.2
punchbag acceleration
peak (+) 22.3 16.9 31.6 27.9 6.3 10.4 15.4 17.8
mass 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0
board effective mass 114.0 116.5 108.8 110.6 67.7 87.6 91.6 80.6
peak 1 dx/1m 20.8 20.4 30.5 30.5 19.6 19.8 29.3 29.3
peak 2 dx/1m 4.9 5.0 6.6 6.3 6.0 6.2 10.4 10.2
peak 1 t/1m 50.0 50.1 51.0 50.8 59.5 59.1 60.3 60.3
peak 2 t/1m 242.8 252.6 251.3 253.5 236.6 300.0 300.0 300.0
Periode 1m 192.8 202.5 200.3 202.7 177.2 240.9 239.7 239.7
Dämpfung 1m 76.5 75.6 78.3 79.3 69.3 68.5 64.6 65.1
peak 1 dx/1.4m 23.8 23.7 36.0 35.9 43.9 43.7 58.5 58.2
peak 2 dx/1.4m 11.1 9.8 12.1 11.8 24.4 25.3 29.9 31.1
peak 1 t/1.4m 55.4 57.6 49.4 51.6 57.8 57.8 54.1 55.1
peak 2 t/1.4m 240.7 240.3 240.3 241.7 226.3 221.4 218.1 211.4
Periode 1.4m 185.3 182.7 191.0 190.1 168.6 163.6 164.1 156.4
Dämpfung 1.4m 53.1 58.6 66.4 67.1 44.4 42.1 48.9 46.5
bfu-Report Nr. 76 Anhang 53
Tabelle 9 (Fortsetzung) Ergebnisse Pendelversuche
B2 (Engo pps)
Results B21/Pv_01 B21/Pv_02 B21/Pv_03 B21/Pv_04 B21/Pv_05 B21/Pv_06 B21/Pv_07 B21/Pv_08 B22/Pv_01 B22/Pv_02 B22/Pv_03 B22/Pv_04 B22/Pv_05 B22/Pv_06 B22/Pv_07 B22/Pv_08
material glas glas glas glas glas glas glas glas pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl
height 1.0 1.0 1.0 1.0 1.4 1.4 1.4 1.4 1.0 1.0 1.0 1.0 1.4 1.4 1.4 1.4
vimp: 3.3 3.3 4.7 4.7 3.3 3.3 4.7 4.6 3.3 3.3 4.7 4.7 4.7 4.7 3.3 3.3
wkin 662.7 662.7
v rebound film 1.1 1.4
wkin rebound 35.5 55.2
wabs [%] 0.9 0.9
dWabs (Ref-Glas) 0.0 0.0
board acceleration
peak (+) 14.5 12.4 39.1 22.5 10.9 9.0 17.0 15.8 22.7 17.4 37.0 33.9 19.0 20.1 10.1 11.6
board displacement
H = 1.0 m 29.4 29.2 44.8 43.6 30.8 30.5 45.4 44.9 45.5 42.8 61.6 65.3 62.9 63.6 44.7 44.1
H = 1.4 m 34.7 34.5 50.8 50.6 42.6 42.4 61.1 60.8 44.8 44.9 64.5 66.2 81.8 81.5 60.9 61.5
punchbag acceleration
peak (+) 14.6 12.5 41.2 22.6 17.0 11.7 22.2 19.2 24.1 17.4 37.3 34.1 22.2 27.2 14.6 15.7
mass 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0
board effective mass 60.5 60.5 63.2 60.5 93.9 78.1 78.4 73.0 63.6 60.1 60.5 60.3 70.1 81.0 87.0 81.0
peak 1 dx/1 m 29.4 29.2 44.8 43.6 30.8 30.5 45.4 44.9 45.5 42.8 61.6 65.3 62.9 63.6 44.7 44.1
peak 2 dx/1 m 9.7 9.2 13.9 13.6 15.5 15.2 22.5 22.4 12.4 11.5 17.0 17.5 20.8 19.6 15.1 15.4
peak 1 t/1 m 52.6 53.5 40.5 52.8 50.5 53.5 49.5 50.1 47.9 59.5 47.3 48.3 52.8 49.2 56.7 48.7
peak 2 t/1 m 165.0 166.8 164.4 168.0 156.5 157.3 155.6 156.4 244.9 243.8 241.0 245.8 217.6 222.4 235.4 225.4
Periode 1 m 112.4 113.3 123.9 115.2 106.0 103.8 106.1 106.3 197.0 184.3 193.7 197.5 164.9 173.2 178.7 176.7
Dämpfung 1 m 66.9 68.4 69.0 68.7 49.7 50.3 50.6 50.1 72.8 73.0 72.5 73.2 66.8 69.2 66.2 65.0
peak 1 dx/1.4 m 34.7 34.5 50.8 50.6 42.6 42.4 61.1 60.8 44.8 44.9 64.5 66.2 81.8 81.5 60.9 61.5
peak 2 dx/1.4 m 15.0 14.0 20.4 20.1 24.2 24.0 34.4 34.4 19.1 19.1 28.4 29.1 41.8 40.2 30.2 30.2
peak 1 t/1.4 m 65.3 66.3 63.3 65.9 67.2 69.4 66.6 67.8 69.3 69.4 65.7 65.5 58.6 57.7 64.2 63.6
peak 2 t/1.4 m 162.9 164.8 162.6 166.4 155.2 156.8 153.6 155.0 246.9 249.3 240.5 238.7 219.9 220.5 232.7 230.5
Periode 1.4 m 97.6 98.5 99.3 100.5 88.0 87.5 87.0 87.2 177.6 179.9 174.8 173.2 161.4 162.9 168.5 166.9
Dämpfung 1.4 m 56.9 59.4 59.9 60.2 43.3 43.3 43.7 43.4 57.4 57.5 56.0 56.0 48.9 50.6 50.3 50.9
54 Anhang bfu-Report Nr. 76
Tabelle 9 (Fortsetzung) Ergebnisse Pendelversuche
B31 (Icepro Steeline) B41 (AST Prototyp)
Results B31/Pv_01 B31/Pv_02 B31/Pv_03 B31/Pv_04 B31/Pv_05 B31/Pv_06 B31/Pv_07 B31/Pv_08 B41/Pv_01 B41/Pv_02 B41/Pv_03 B41/Pv_04 B41/Pv_05 B41/Pv_06 B41/Pv_07 B41/Pv_08
material pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl
height 1.0 1.0 1.0 1.0 1.4 1.4 1.4 1.4 1.0 1.0 1.0 1.0 1.4 1.4 1.4 1.4
vimp: 3.2 3.3 4.6 4.7 3.3 3.3 4.7 4.7 3.3 3.3 4.7 4.7 3.2 3.2 4.6 4.7
wkin 634.8 662.7
v rebound film 1.0 1.7
wkin rebound 28.0 81.0
wabs [%] 95.7 87.8
dWabs (Ref-Glas) 1.0 -2.8
board acceleration 5.1
peak (+) 13.3 10.1 20.6 25.1 5.0 4.8 8.6 10.7 32.4 32.3 48.1 47.0 8.5 8.2 17.9 20.0
board displacement
H = 1.0 m 27.2 26.4 38.7 39.2 23.4 23.8 34.9 35.1 41.8 41.2 59.6 58.6 31.1 30.4 47.9 48.4
H = 1.4 m 30.4 29.1 43.9 44.5 51.6 51.9 71.4 71.4 41.7 42.6 63.2 62.8 60.8 60.5 82.7 82.9
punchbag acceleration
peak (+) 13.4 10.1 20.7 25.2 14.5 11.4 11.4 13.3 32.5 32.5 48.6 47.4 8.7 8.4 18.6 20.4
mass 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0
board effective mass 60.6 60.4 60.2 60.4 67.8 64.4 79.5 74.9 60.1 60.4 60.6 60.5 61.3 61.3 62.5 61.3
peak 1 dx/1m 27.2 26.4 38.7 39.2 23.4 23.8 34.9 35.1 41.8 41.2 59.6 58.6 31.1 30.4 47.9 48.4
peak 2 dx/1m 15.3 14.6 21.6 21.8 15.9 16.4 23.6 23.6 22.4 22.3 33.2 32.9 23.2 23.1 34.5 35.1
peak 1 t/1m 44.5 48.0 46.9 46.2 55.8 55.7 54.7 53.9 46.0 49.0 49.4 47.7 51.9 51.5 47.6 46.5
peak 2 t/1m 252.8 256.2 257.5 256.1 257.2 257.4 259.0 258.9 236.0 237.9 238.9 237.2 233.2 233.6 228.0 225.9
Periode 1m 208.3 208.2 210.6 209.9 201.5 201.7 204.4 205.1 190.1 189.0 189.6 189.6 181.3 182.2 180.4 179.4
Dämpfung 1m 44.0 44.6 44.1 44.3 32.2 31.3 32.4 32.6 46.4 45.7 44.3 43.9 25.4 24.1 28.0 27.4
peak 1 dx/1.4m 30.4 29.1 43.9 44.5 51.6 51.9 71.4 71.4 41.7 42.6 63.2 62.8 60.8 60.5 82.7 82.9
peak 2 dx/1.4m 18.9 18.0 30.5 30.5 39.6 39.4 55.3 55.8 35.0 34.6 52.0 51.7 55.3 55.2 78.2 79.4
peak 1 t/1.4m 52.8 69.3 61.2 61.2 59.9 56.0 58.9 53.9 66.3 66.5 63.3 61.8 62.2 62.4 56.7 57.5
peak 2 t/1.4m 262.1 266.6 271.5 271.6 262.0 261.8 264.0 263.1 236.3 242.0 240.0 238.3 232.3 232.1 225.6 225.7
Periode 1.4m 209.3 197.3 210.4 210.5 202.2 205.8 205.2 209.3 170.0 175.5 176.7 176.5 170.1 169.7 168.9 168.2
Dämpfung 1.4m 37.9 38.0 30.7 31.4 23.3 24.1 22.6 21.9 16.1 18.9 17.7 17.6 9.0 8.7 5.4 4.2
bfu-Report Nr. 76 Anhang 55
Quelle:
Tabelle 9 (Fortsetzung) Ergebnisse Pendelversuche
B51 (Vepe Beta)
Results B51/Pv_01 B51/Pv_02 B51/Pv_03 B51/Pv_04 B51/Pv_05 B51/Pv_06 B51/Pv_07 B51/Pv_08
material pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl pc/acryl
height 1.0 1.0 1.0 1.0 1.4 1.4 1.4 1.4
vimp: 3.3 3.3 4.7 4.6 3.3 3.3 4.6 4.6
wkin 662.7
v rebound film 1.2
wkin rebound 43.0
wabs [%] 0.9
dWabs (Ref-Glas) 0.0
board acceleration
peak (+) 13.7 21.6 37.5 17.2 6.8 9.4 15.8 16.4
board displacement
H = 1.0 m 38.1 39.3 56.2 52.5 37.7 38.4 51.8 52.0
H = 1.4 m 43.4 44.2 62.0 61.1 64.8 66.3 92.3 91.7
punchbag acceleration
peak (+) 14.4 22.4 38.1 20.4 6.4 9.8 17.7 17.2
mass 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0 60.0
board effective mass 63.0 62.1 60.8 71.4 56.6 63.0 67.2 63.0
peak 1 dx/1m 38.1 39.3 56.2 52.5 37.7 38.1 51.8 52.0
peak 2 dx/1m 23.8 24.6 35.2 32.0 25.5 23.8 36.3 36.1
peak 1 t/1m 65.7 61.2 58.1 60.7 102.2 65.7 89.8 91.6
peak 2 t/1m 354.2 352.2 351.8 354.3 348.5 354.2 345.8 346.4
Periode 1m 288.6 291.0 293.7 293.6 246.3 288.6 256.0 254.9
Dämpfung 1m 37.5 37.6 37.4 39.1 32.3 37.5 29.9 30.6
peak 1 dx/1.4m 43.4 44.2 62.0 61.1 64.8 43.4 92.3 91.7
peak 2 dx/1.4m 32.5 33.1 46.2 45.9 50.1 32.5 75.1 75.2
peak 1 t/1.4m 95.4 92.3 82.2 87.5 76.0 95.4 68.9 68.1
peak 2 t/1.4m 355.1 354.3 349.0 356.1 356.5 355.1 360.6 355.6
Periode 1.4m 259.8 262.0 266.9 268.6 280.5 259.8 291.8 287.5
Dämpfung 1.4m 25.1 25.0 25.5 24.9 22.6 25.1 18.6 17.9
56 Anhang bfu-Report Nr. 76
Quelle:
Abbildung 21 Pendelbeschleunigung im Versuch B11_01, Doppelpack
0
5
10
15
20
25
0 50 100
a res
[g]
t [ms]
Punchbag acceleration
bfu-Report Nr. 76 Anhang 57
Tabelle 10 Ergebnisse Dummy-Versuche
Referenzbande B01 (Engo 2400)
Glas
B01_lo_1 B01_lo_2 B01_hi_1 B01_hi_2 B01_hi_ppe_1 B01_hi_ppe_2
6c 6c 6a 6a 6b 6b
head acceleration res
peak 201.8 210.7 17.6 69.2 47.9 49.3
3 ms max 50.0 37.0 16.9 36.6 41.8 42.9
HPC36 max 488.0 453.0 29.0 68.0 72.0 81.0
neck
My (Extension) -16.3 -13.1 -22.9 -30.1 -23.4 -21.6
Nij 0.4 0.3 0.2 0.3 0.3 0.2
Fz peak (-) (compr.) -2296.0 -1177.0 -301.0 -404.0 -625.0 -794.0
Fz peak (+) (ten.) 2185.0 1262.0 489.0 800.0 840.0 703.0
upper spine acc. res
peak 16.6 28.4 22.5 26.6 22.7 21.4
shoulder force
peak F res 2446.9 2086.5 758.4 763.9 884.7 848.1
peak Fy 1988.3 1705.5 142.3 132.2 128.6 190.9
lower spine acc. res
peak 11.5 13.2 29.5 34.0 27.1 27.2
lower spine force
Fx (+) peak 335.4 342.7 548.3 494.8 536.7 409.1
Fx (-) peak -255.4 -397.8 -131.5 -204.4 -112.4 -128.8
Fy (+) peak 327.6 324.9 2738.9 3123.0 3062.4 2821.9
Fy (-) peak -1128.8 -942.0 -184.0 -33.4 -30.9 -201.1
lower spine torque
Mx (+) peak 90.7 96.2 67.1 73.6 91.5 80.9
Mx (-) peak -78.5 -89.6 -45.0 -23.4 -32.4 -28.0
My (+) peak 96.6 72.6 11.7 17.8 13.7 15.1
My (-) peak -7.0 -19.4 -62.0 -55.3 -53.6 -51.5
rib deflection criterion
rib up dy max -22.4 -31.1 -2.9 -1.4 -1.1 -2.2
rib mid dy max -17.7 -24.8 -15.3 -12.2 -11.9 -10.6
rib low dy max -13.2 -19.6 -27.0 -26.8 -27.1 -25.7
rib up VC 0.1 0.4 0.0 0.0 0.0 0.0
rib mid VC 0.1 0.2 0.1 0.1 0.1 0.1
rib low VC 0.1 0.2 0.3 0.3 0.2 0.3
abdominal peak force (APF)
peak 51.3 64.4 1281.7 1443.4 1570.7 1668.3
pubic symphysis f. (PSPF)
peak -1565.5 -1406.3 -1479.4 -1564.9 -1135.6 -1224.5
pelvis acceleration res
peak 36.9 34.4 38.8 38.5 29.0 29.8
3 ms max 29.8 32.8 30.7 29.9 24.9 26.3
board acceleration
peak (+) 5.8 5.1 7.9 6.7 5.2 7.3
board displacement
H = 1.0 m 5.7 5.9 15.6 15.7 15.6 15.8
H = 1.4 m 7.3 7.9 21.1 21.2 21.4 21.7
58 Anhang bfu-Report Nr. 76
Tabelle 10 (Fortsetzung) Ergebnisse Dummy-Versuche
Referenzbande B02 (Engo 2400)
PC / Acryl
B02_lo_1 B02_lo_2 B02_hi_1 B02_hi_2 B02_hi_ppe_1 B02_hi_ppe_2
6c 6c 6a 6a 6b 6b
head acceleration res
peak 213.0 218.1 86.2 85.4 36.7 32.4
3 ms max 47.0 48.3 43.1 50.9 35.6 30.4
HPC36 max 490.0 503.0 113.0 131.0 63.0 60.0
neck
My (Extension) -23.8 -25.7 -21.1 -15.4 -16.7 -27.1
Nij 0.5 0.6 0.2 0.2 0.2 0.3
Fz peak (-) (compr.) -2156.0 -2470.0 -458.0 -467.0 -356.0 -592.0
Fz peak (+) (ten.) 1871.0 1929.0 987.0 717.0 754.0 723.0
upper spine acc. res
peak 30.1 24.3 23.6 23.0 17.2 25.1
shoulder force
peak F res 1804.0 2041.7 895.4 916.9 962.1 1008.6
peak Fy 1423.3 1563.8 142.7 145.6 163.9 603.8
lower spine acc. res
peak 15.4 14.4 29.2 28.5 24.5 27.0
lower spine force
Fx (+) peak 388.1 426.0 316.8 392.7 244.9 364.1
Fx (-) peak -450.3 -484.5 -136.5 -136.5 -151.1 -285.1
Fy (+) peak 443.4 352.2 2431.0 2492.2 2318.9 2782.9
Fy (-) peak -1026.9 -914.7 -166.6 -164.4 -22.3 -139.9
lower spine torque
Mx (+) peak 88.7 79.6 68.9 65.2 84.9 66.7
Mx (-) peak -75.8 -72.9 -97.2 -110.7 -68.3 -27.8
My (+) peak 93.7 74.4 17.5 29.7 14.2 35.8
My (-) peak -37.6 -28.5 -46.1 -45.4 -72.4 -45.7
rib deflection criterion
rib up dy max -33.5 -32.7 -0.5 -0.5 -3.2 -0.9
rib mid dy max -18.8 -18.6 -5.1 -4.5 -12.9 -4.8
rib low dy max -15.7 -14.9 -18.1 -17.6 -19.5 -17.4
rib up VC 0.7 0.6 0.0 0.0 0.0 0.0
rib mid VC 0.1 0.1 0.0 0.0 0.1 0.0
rib low VC 0.1 0.1 0.1 0.1 0.1 0.1
abdominal peak force (APF)
peak 51.2 40.8 817.7 773.6 1059.1 1745.9
pubic symphysis f. (PSPF)
peak -843.5 -937.8 -1390.3 -1455.8 -1378.8 -1382.8
pelvis acceleration res
peak 35.6 29.7 34.6 37.0 32.5 31.6
3 ms max 26.7 24.8 30.3 30.1 29.7 29.1
board acceleration
peak (+) 7.1 7.1 10.5 9.6 7.4 7.7
board displacement
H = 1.0 m 6.7 6.7 16.5 16.3 17.6 18.7
H = 1.4 m 10.6 10.2 24.2 23.9 25.1 28.2
bfu-Report Nr. 76 Anhang 59
Tabelle 10 (Fortsetzung) Ergebnisse Dummy-Versuche
B1 (Raita Hornium)
PC / Acryl
B11_lo_1 B11_lo_2 B11_hi_1 B11_hi_2
6c 6c 6a 6a
head acceleration res
peak 179.6 195.9 32.1 25.1
3 ms max 52.1 45.3 25.6 21.7
HPC36 max 461.0 519.0 28.0 25.0
neck
My (Extension) -26.3 -22.7 -18.7 -14.2
Nij 0.4 0.4 0.1 0.1
Fz peak (-) (compr.) -1280.0 -1204.0 -341.0 -169.0
Fz peak (+) (ten.) 1132.0 1562.0 441.0 368.0
upper spine acc. res
peak 28.7 19.0 18.7 18.7
shoulder force
peak F res 4300.2 3252.5 1783.5 1759.3
peak Fy 2679.3 3465.5 1585.4 1469.9
lower spine acc. res
peak 16.7 11.8 31.1 31.5
lower spine force
Fx (+) peak 297.7 428.2 113.8 106.8
Fx (-) peak -521.3 -272.7 -190.4 -222.4
Fy (+) peak 346.6 483.5 1197.0 1442.7
Fy (-) peak -1056.5 -1074.6 -78.8 -145.4
lower spine torque
Mx (+) peak 96.6 120.3 50.9 56.3
Mx (-) peak -39.0 -34.8 -144.9 -153.9
My (+) peak 71.1 57.8 64.6 28.6
My (-) peak -30.0 -16.9 -47.4 -46.6
rib deflection criterion
rib up dy max -18.0 -23.2 -14.0 -11.1
rib mid dy max -12.4 -16.1 -9.2 -7.3
rib low dy max -7.2 -9.5 -5.9 -6.7
rib up VC 0.1 0.2 0.1 0.1
rib mid VC 0.0 0.1 0.0 0.0
rib low VC 0.0 0.0 0.0 0.0
abdominal peak force (APF)
peak 458.1 338.3 341.9 406.8
pubic symphysis f. (PSPF)
peak -1142.2 -759.5 -2206.9 -2610.2
pelvis acceleration res
peak 28.7 31.1 52.1 55.8
3 ms max 26.2 29.3 38.5 45.1
board acceleration
peak (+) 12.0 13.0 15.6 15.3
board displacement
H = 1.0 m 23.1 20.3 35.6 32.9
H = 1.4 m 22.4 21.0 49.3 46.3
60 Anhang bfu-Report Nr. 76
Tabelle 10 (Fortsetzung) Ergebnisse Dummy-Versuche
B2 (Engo pps)
Glas Acryl
B21_lo_1 B21_lo_2 B21_hi_1 B21_hi_2 B22_lo_1 B22_lo_2 B22_hi_1 B22_hi_2
6c 6c 6a 6a 6c 6c 6a 6a
head acceleration res
peak 139.5 143.8 82.3 107.7 99.8 121.4 89.2 67.2
3 ms max 73.9 68.3 33.7 35.7 67.3 69.3 48.4 38.2
HPC36 max 398.0 411.0 85.0 142.0 224.0 305.0 143.0 85.0
neck
My (Extension) -18.4 -16.5 -15.2 -16.2 -12.3 -17.1 -8.8 -17.7
Nij 0.3 0.3 0.2 0.2 0.3 0.3 0.2 0.2
Fz peak (-) (compr.) -1148.0 -1191.0 -776.0 -889.0 -1304.0 -1484.0 -913.0 -596.0
Fz peak (+) (ten.) 1544.0 1459.0 297.0 340.0 1333.0 1953.0 500.0 403.0
upper spine acc. res
peak 12.6 27.7 17.8 17.0 14.7 15.0 11.5 16.2
shoulder force
peak F res 2998.3 2557.8 1933.5 1821.2 2516.0 1931.1 1039.6 1554.3
peak Fy 2430.2 2186.1 1619.6 1507.4 2104.7 1571.3 736.5 1273.1
lower spine acc. res
peak 11.9 14.2 25.2 28.6 10.9 10.5 17.5 21.0
lower spine force
Fx (+) peak 492.6 451.6 389.9 233.4 206.9 393.4 303.0 170.8
Fx (-) peak -241.2 -286.4 -192.3 -211.7 -380.9 -438.0 -130.8 -230.1
Fy (+) peak 458.0 303.5 1012.8 1488.8 377.2 116.6 1324.0 1242.1
Fy (-) peak -1266.7 -1090.0 -66.9 -100.6 -655.9 -861.5 -88.2 -136.2
lower spine torque
Mx (+) peak 79.9 89.6 21.7 34.7 77.0 99.0 27.4 45.4
Mx (-) peak -82.9 -54.3 -112.4 -121.6 -54.4 -42.0 -135.5 -83.3
My (+) peak 77.8 83.8 37.1 27.6 38.5 62.3 7.6 20.9
My (-) peak -22.1 -27.8 -58.1 -42.2 -46.3 -32.1 -39.3 -32.9
rib deflection criterion
rib up dy max -23.4 -39.6 -13.0 -10.9 -27.8 -35.2 -10.7 -11.1
rib mid dy max -15.5 -30.3 -8.9 -7.2 -21.2 -27.0 -8.1 -10.0
rib low dy max -10.5 -23.7 -4.1 -4.1 -15.8 -18.5 -6.7 -10.6
VC, rib compression
rib up VC 0.1 0.7 0.1 0.1 0.2 0.3 0.0 0.1
rib mid VC 0.1 0.3 0.0 0.0 0.2 0.2 0.0 0.0
rib low VC 0.0 0.2 0.0 0.0 0.1 0.1 0.0 0.0
abdominal peak force (APF)
peak 89.4 195.8 172.7 250.6 49.0 43.2 145.0 286.9
pubic symphysis f. (PSPF)
peak -1140.9 -750.4 -1707.2 -1605.0 -732.6 -713.6 -1588.8 -1271.0
pelvis acceleration res
peak 32.5 33.7 35.7 39.5 28.9 31.3 26.5 30.2
3 ms max 25.2 30.0 28.9 34.3 24.5 26.5 21.6 26.5
board acceleration
peak (+) 25.4 20.6 20.1 22.5 19.6 32.5 20.2 30.8
board displacement
H = 1.0 m 30.8 34.4 48.6 48.5 46.2 43.4 67.5 70.6
H = 1.4 m 30.6 35.6 57.1 55.6 43.2 40.3 70.3 72.9
bfu-Report Nr. 76 Anhang 61
Tabelle 10 (Fortsetzung) Ergebnisse Dummy-Versuche
B3 (Icepro Steeline)
Acryl
B31_lo_1 B31_lo_2 B31_hi_1 B31_hi_2
6c 6c 6a 6a
head acceleration res
peak 236.0 252.9 82.8 75.4
3 ms max 48.5 59.9 37.2 37.8
HPC36 max 519.0 704.0 90.0 81.0
neck
My (Extension) -17.2 -17.3 -10.6 -11.7
Nij 0.3 0.5 0.1 0.1
Fz peak (-) (compr.) -1475.0 -2818.0 -361.0 -272.0
Fz peak (+) (ten.) 1998.0 2332.0 262.0 166.0
upper spine acc. res
peak 20.8 17.5 12.4 11.9
shoulder force
peak F res 1919.5 2466.0 1444.5 1297.5
peak Fy 1680.8 1815.3 1154.5 1066.4
lower spine acc. res
peak 13.8 10.0 23.6 24.0
lower spine force
Fx (+) peak 479.7 440.4 488.8 460.9
Fx (-) peak -371.5 -343.9 -119.0 -132.7
Fy (+) peak 342.9 473.2 979.6 1115.3
Fy (-) peak -1067.2 -1157.9 -171.8 -103.1
lower spine torque
Mx (+) peak 106.6 101.5 47.0 47.3
Mx (-) peak -60.9 -57.4 -148.3 -129.0
My (+) peak 66.8 79.2 11.4 8.4
My (-) peak -31.9 -45.3 -42.2 -49.0
rib deflection criterion
rib up dy max -43.5 -31.5 -13.2 -9.0
rib mid dy max -32.4 -21.9 -6.7 -5.5
rib low dy max -22.6 -16.3 -4.5 -3.1
VC, rib compression
rib up VC 0.5 0.2 0.0 0.0
rib mid VC 0.3 0.1 0.0 0.0
rib low VC 0.2 0.1 0.0 0.0
abdominal peak force (APF)
peak 133.8 43.6 92.9 96.0
pubic symphysis f. (PSPF)
peak -1181.6 -976.7 -2032.4 -1966.0
pelvis acceleration res
peak 37.3 36.0 34.2 34.8
3 ms max 28.4 23.7 31.5 28.2
board acceleration
peak (+) 20.1 25.1 13.2 16.6
board displacement
H = 1.0 m 29.4 22.6 36.9 39.8
H = 1.4 m 28.7 20.2 53.9 52.8
62 Anhang bfu-Report Nr. 76
Tabelle 10 (Fortsetzung) Ergebnisse Dummy-Versuche
B4 (AST Prototyp) B5 (Vepe Beta)
Acryl Acryl
B41_lo_1 B41_lo_2 B41_hi_1 B41_hi_2 B51_lo_1 B51_lo_2 B51_hi_1 B51_hi_2
6c 6c 6a 6a 6c 6c 6a 6a
head acceleration res
peak 265.8 242.0 38.5 28.4 87.9 82.4 66.3 40.5
3 ms max 46.1 41.7 31.6 22.6 60.2 53.0 33.7 30.8
HPC36 max 627.0 606.0 35.0 30.0 165.0 132.0 59.0 35.0
neck
My (Extension) -17.4 -22.5 -22.9 -20.1 -15.8 -28.5 -15.8 -21.1
Nij 0.4 0.4 0.2 0.2 0.4 0.4 0.1 0.2
Fz peak (-) (compr.) -1685.0 -1488.0 -95.0 -101.0 -1702.0 -1402.0 -362.0 -316.0
Fz peak (+) (ten.) 1865.0 1658.0 343.0 346.0 1785.0 1635.0 231.0 316.0
upper spine acc. res
peak 18.8 13.4 15.7 14.7 15.8 15.6 13.5 15.9
shoulder force
peak F res 2710.8 2267.2 1605.6 1579.4 2715.4 2431.9 1581.6 1760.2
peak Fy 2087.0 1879.3 1339.4 1308.3 2187.4 2085.5 1313.0 1541.1
lower spine acc. res
peak 10.7 16.7 21.9 21.3 12.0 12.7 20.6 19.2
lower spine force
Fx (+) peak 295.8 309.0 100.1 132.3 303.4 359.8 248.2 98.5
Fx (-) peak -301.6 -266.3 -219.3 -197.0 -271.8 -230.3 -168.2 -201.7
Fy (+) peak 464.3 535.6 570.5 647.5 537.5 450.8 885.2 589.0
Fy (-) peak -1118.0 -923.3 -87.7 -95.0 -1104.6 -998.5 -116.5 -71.9
lower spine torque
Mx (+) peak 100.0 84.2 45.1 37.7 76.2 74.0 30.3 35.7
Mx (-) peak -104.1 -94.7 -88.9 -79.1 -103.9 -80.1 -105.4 -65.1
My (+) peak 74.0 58.2 5.4 7.3 67.1 67.7 3.0 5.4
My (-) peak -22.0 -19.5 -46.3 -43.2 -19.2 -29.6 -48.0 -43.4
rib deflection criterion
rib up dy max -16.6 -17.0 -14.0 -12.9 -17.2 -17.7 -11.3 -16.1
rib mid dy max -11.9 -12.8 -9.0 -9.4 -9.6 -13.8 -5.5 -11.3
rib low dy max -2.6 -12.5 -6.6 -7.1 -1.4 -12.1 -2.6 -7.7
VC, rib compression
rib up VC 0.1 0.1 0.1 0.1 0.1 0.1 0.1 0.1
rib mid VC 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.1
rib low VC 0.0 0.1 0.0 0.0 0.0 0.1 0.0 0.0
abdominal peak force (APF)
peak 42.1 57.6 59.0 105.6 48.9 46.9 52.2 117.2
pubic symphysis f. (PSPF)
peak -2097.2 -1687.1 -1502.3 -1247.8 -1229.3 -1267.2 -1403.5 -1551.3
pelvis acceleration res
peak 44.9 48.2 27.3 32.2 30.2 30.1 29.0 32.3
3 ms max 34.3 41.6 21.6 20.6 24.8 22.8 24.1 27.0
board acceleration
peak (+) 23.1 21.6 33.8 45.2 18.7 20.1 19.1 18.2
board displacement
H = 1.0 m 39.1 37.2 60.0 61.1 46.1 47.8 56.9 56.0
H = 1.4 m 33.6 36.3 71.0 70.2 48.8 49.2 71.5 69.9
bfu-Report Nr. 76 Anhang 63
Tabelle 12 Zusammenfassende Bewertung aller Bandensysteme: Variante 1 (s. Abbildung 17, S. 40)
Resultate Referenz-bande Engo
Olympic 2400 glas
Referenz-bande Engo
Olympic 2400
Engo pps glas
Engo pps Kunststoff
Raita Hornium
Icepro Steeline
AST Prototyp
Vepe Beta
aufrecht 5.9 4.3 3.1 3.1 3.9 2.9 2.4 2.7
geneigt 4.9 3.9 4.9 3.9 4.6 5.2 5.1 3.5
Tabelle 13 Zusammenfassende Bewertung aller Bandensysteme: Variante 2 (s. Abbildung 18, S. 41)
Resultate Referenz-bande Engo
Olympic 2400 glas
Referenz-bande Engo
Olympic 2400
Engo pps glas
Engo pps Kunststoff
Raita Hornium
Icepro Steeline
AST Prototyp
Vepe Beta
aufrecht 3.1 2.4 1.8 1.7 1.7 1.3 1.1 1.3
geneigt 2.0 1.8 2.3 1.8 2.2 2.4 2.1 1.6
Zusammenfassende Bewertung aller Bandensysteme. Die biomechanischen Belastungen wurden in Form einer Punktzahl dargestellt. Je kleiner die Punkt-zahl, desto besser die Performance.
Tabelle 11 Zusammenfassende Bewertung aller Bandensysteme: Basisvariante (s. Abbildung 16, S. 39)
Resultate Referenz-bande Engo
Olympic 2400 glas
Referenz-bande Engo
Olympic 2400
Engo pps glas
Engo pps Kunststoff
Raita Hornium
Icepro Steeline
AST Prototyp
Vepe Beta
aufrecht 4.6 3.5 2.4 2.5 2.7 2.1 1.8 1.9
geneigt 3.1 2.7 3.3 2.8 3.6 3.5 3.3 2.5
64 Quellen bfu-Report Nr. 76
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66 bfu-Reports bfu-Report Nr. 76
bfu-Reports
Kostenlose Bestellungen auf www.bestellen.bfu.ch http://www.bfu.ch/bestellen Neuere Publikationen können zudem heruntergeladen werden. Die meisten bfu-Reports existieren nur in deutscher Sprache mit Zusammenfassungen in Französisch, Italie-nisch und Englisch.
Report 74 André Lacroix, Reto W. Kressig, Thomas Mühlbauer, Othmar Brügger & Urs Granacher (2016) Wirksamkeit eines Trainingsprogramms zur Sturzprävention – Effekte eines «Best-Prac-tice-Modells» auf intrinsische Sturzrisikofaktoren bei gesunden älteren Personen
Report 73 Uwe Ewert, Yvonne Achermann Stürmer & Steffen Niemann (2016) Soziale Ungleichheit und Nichtberufsunfälle in der Schweiz
Report 72 Gianantonio Scaramuzza, Andrea Uhr & Steffen Niemann (2015) E-Bikes im Strassenverkehr – Sicherheitsanalyse
Report 71 Steffen Niemann, Christoph Lieb & Heini Sommer (2015) Nichtberufsunfälle in der Schweiz – Aktualisierte Hochrechnung und Kostenberechnung
Report 70 Steffen Niemann & Yvonne Achermann Stürmer (2014) Gesamtunfallgeschehen in der Schweiz
Report 69 Veit Senner, Stefan Lehner, Michaela Nusser & Frank I. Michel (2014) Skiausrüstung und Knieverletzungen beim alpinen Skifahren im Freizeitsport – Eine Ex-pertise zum gegenwärtigen Stand der Technik und deren Entwicklungspotenzial
Report 68 Mario Cavegn, Esther Walter, Gianantonio Scaramuzza, Christian Amstad, Uwe Ewert & Yves Bochud (2013) Evaluation der Zweiphasenausbildung
Report 67 Judith Natterer Gartmann & Martin Kaiser (2012) Sportunfallprävention aus rechtlicher Sicht
Report 66 Cornelia Furrer & Andreas Balthasar (2011) Evaluation der bfu-Präventionskampagne im Schneesport
Report 65 Adrian Fischer, Markus Lamprecht, Hanspeter Stamm, Othmar Brügger, Steffen Niemann & Christoph Müller (2011) Unfälle im, am und auf dem Wasser
Report 64 Eva Martin-Diener, Othmar Brügger & Brian Martin (2010) Physical Activity Promotion and Injury Prevention
Report 63 Uwe Ewert (2010) Evaluation der Kampagne «Kopf stützen – Nacken schützen»
nur als PDF verfügbar
Report 62 Yvonne Achermann Stürmer (2010) Disparités régionales des accidents de la route
Report 61 Uwe Ewert & Patrick Eberling
2.3
38.0
1 –
11.2
017
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bfu-Report Nr. 76
Belastungsreduzierende Bandensysteme im Eishockey
Autoren: Bern 2017Kai-Uwe Schmitt, Markus Muser, Hansjürg Thüler, Othmar Brügger
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