Bibelwissenschaft-Sündenfall

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 Einführung in die Bibelwissenschaft Die Bibel ist auch heute noch ein Buch der Rekorde. Es ist das meistgdruckte und meistverbreitete Buch der Geschichte. Leider wurde und wird die Bibel von Einzelpersonen oder ganzen Gruppen vereinnahmt. Es werden einzelne Stellen aus dem Zusammenhang gerissen und als Unter mauerung der eigenen Meinung missbraucht. Das nennt man in der modernen Bibelwissenschaft Steinbruchexegese: z.B. wird in der Di skussion um die Todesstr af e gerne „Aug um Aug, Zahn um Zahn“ angeführt und damit die Todesstrafe legitimiert. Dabei wird nicht bedacht: *In welchem Kontext steht dieser Vers? *I n welcher Zeit wurde er geschrieben? *Gibt es Aussagen in der Bibel, die dieses Satz vielleicht bereits selber relativieren? *usw. Die Bibel (aber auch jede andere Literatur) kann von zwei Betrachtun gswei sen unter sucht werde n: Diachrone und Synchrone Textuntersuchung. Die Diachrone Exegese betrachtet die Bibel als Buch in der Geschichte. Sie untersucht die Entstehung eines Textes und seine Wirkung in der

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Einführung in

die

Bibelwissenschaft

Die Bibel ist auch heute noch ein Buch der Rekorde. Es ist das

meistgdruckte und meistverbreitete Buch der Geschichte. Leider wurde

und wird die Bibel von Einzelpersonen oder ganzen Gruppen vereinnahmt.Es werden einzelne Stellen aus dem Zusammenhang gerissen und als

Untermauerung der eigenen Meinung missbraucht. Das nennt man in der

modernen Bibelwissenschaft Steinbruchexegese: z.B. wird in der

Diskussion um die Todesstrafe gerne „Aug um Aug, Zahn um Zahn“

angeführt und damit die Todesstrafe legitimiert. Dabei wird nicht bedacht:

*In welchem Kontext steht dieser Vers? *In welcher Zeit wurde er

geschrieben? *Gibt es Aussagen in der Bibel, die dieses Satz vielleicht

bereits selber relativieren? *usw.

Die Bibel (aber auch jede andere Literatur) kann von zwei

Betrachtungsweisen untersucht werden: Diachrone und Synchrone

Textuntersuchung.

Die Diachrone Exegese betrachtet die Bibel als Buch in der Geschichte.

Sie untersucht die Entstehung eines Textes und seine Wirkung in der

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  Tradition. Sie betrachtet Quellen, die Sprache und den historischen

Kontext in dem der Text geschrieben wurde.

Die Synchrone Exegese geht vom Endtext und dem Kanon der Bibel aus

und vergleicht die Bücher der Bibel und einzelne Texte untereinander. Sie

werden quasi der Zeit enthoben und interpretiert wie sie nun in der Bibel

stehen.

Exegese:Der Sündenfall

(Gen 3,1-24)Einleitungsfragen (diese müssten dir leicht zu

beantworten sein, nimm dazu einfach deine

Unterlagen vom Schöpfungsmythos):

Zu welcher Gattung gehört der Text? Ist er als historischer Bericht zu

sehen?

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Wo und wann wurde Gen 3,1-24 geschrieben? (Tipp: der Verfasser

wird Jahwist genannt)

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In welchem Kontext steht der Sündenfall? Was ist vorher, was

nachher?

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Nachdem wir die einleitenden Fragen geklärt haben können wir nun

direkt in die diachrone Exegese einsteigen.

Erster Schritt: Text und Übersetzung!

Du findest hier zwei Versionen von Gen 3,1-24. Die erste ist die

Einheitsübersetzung, die zweite eine eigenständige Übersetzung. Lies

dir die Texte aufmerksam durch, unterstreiche die wichtigen

Unterschiede und schreibe in den Anmerkungen, wie sich der Text

dadurch verändert.

Einheitsübersetzung Übersetzung Mag.Susanna Cantele

Anmerkungen

V1: Die Schlange warschlauer als alle Tieredes Feldes, die Gott,

der Herr, gemachthatte. Sie sagte zurFrau: Hat Gott wirklichgesagt: Ihr dürft vonkeinem Baum desGartens essen?

Und die Schlange warlistiger als alles Lebendes Feldes, das bildete

 Jahwe, Gott, und siesprach zur Frau:Wirklich? Sprach Gott,ihr dürft nicht essenvon jedem Baum desGartens?

V2: Die Frauentgegnete derSchlange: Von denFrüchten der Bäume imGarten dürfen wiressen;

Und es sprach die Frauzur Schlange: Von derFrucht des Baumes desGartens sollen wiressen;

V3: nur von denFrüchten des Baumes,

Und von der Frucht desBaumes der inmitten

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der in der Mitte desGarten steht, hat Gottgesagt: Davon dürft ihrnicht essen und darandürft ihr nicht rühren,

sonst werdet ihrsterben.

des Gartens steht,sagte Gott: Ihr dürftnicht essen davon, ihrdürft ihn nicht rühren,sonst müsst ihr

sterben.

V4: Darauf sagte dieSchlange zur Frau:Nein, ihr werdet nichtsterben.

Und es sagte dieSchlange zur Frau:Nicht zum Sterbenmüsst ihr sterben,

V5: Gott weiß vielmehr:Sobald ihr davon esst,gehen euch die Augenauf; ihr werdet wie

Gott und erkennt Gutund Böse.

Denn es erkennt Gott,dass am Tag, da ihrdavon esst, ihr werdetwie Gott, erkennend

Gut und Böse.V6: Da sah die Frau,dass es köstlich wäre,von dem Baum zuessen, dass der Baumeine Augenweide warund dazu verlockte,klug zu werden. Sienahm von seinenFrüchten und aß; sie

gab auch ihrem Mann,der bei ihr war, undauch er aß.

Und es sah die Frau,dass es gut sei vomBaum zu essen, dasses eine Lust sei in denAugen, und anreizendes sei, aufzuwachen;und sie nahm vonseiner Frucht und sieaß; und sie gab sogar

ihrem Mann, bei ihr,und er aß.

V7: Da gingen ihnenbeiden die Augen auf und sie erkannten,dass sie nackt waren.Sie hefteten sichFeigenblätterzusammen undmachten sich einenSchurz.

Und es öffneten sichdie Augen der beidenund sie erkannten,dass sie nackt warenund sie nahmenFeigenblätter undumgürteten sich.

V8: Als sie Gott, denHerrn, im Gartengegen den Tagwindeinschreiten hörten,versteckten sich Adamund seine Frau vorGott, dem Herrn, unterden Bäumen desGartens.

Und sie hörten dieStimme Jahwes, demHerrn, gehend imHauch des Tages, undes versteckten sich derMensch und seine Frauvorm Angesicht Gottes,inmitten des Baumesdes Gartens.

V9: Gott, der Herr, rief Adam zu und sprach:Wo bist du?

Und es rief Jahwe, derHerr, zu demMenschen und sagte:

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Wo bist du?V10: Er antwortete: Ichhabe dich im Gartenkommen hören; dageriet ich in Furcht weil

ich nackt bin, undversteckte mich.

Und er sagte: DeineStimme hörte ich imGarten und ichfürchtete mich, weil ich

nackt bin und ichversteckte mich.

V11: Darauf fragte er:Wer hat dir gesagt,dass du nackt bist?Hast du von dem Baumgegessen, von dem zuessen ich dir verbotenhabe?

Und er sprach: Wermeldete dir, dass dunackt bist? Aßest duetwa von dem Baum,von dem ich dirgeboten habe nicht zuessen?

V12: Adam antwortete:

Die Frau, die du mirbeigestellt hast, sie hatmir von dem Baumgegeben und so habeich gegessen.

Und es sprach der

Mensch: Die Frau, diedu mir gabst bei, siegab mir von dem Baumund ich aß.

V13: Gott, der Herr,sprach zur Frau: Washast du da getan? DieFrau antwortete: DieSchlange hat michverführt und so habe

ich gegessen.

Und es sprach, Jahweder Herr: Was tatestdu? Und sie, die Frau,sprach: Die Schlangetäuschte mich und ichaß.

V14: Da sprach Gott, erHerr, zur Schlange:Weil du das getan hast,bist du verflucht unterallem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch sollst dukriechen und Staubfressen alle Tagedeines Lebens.

Und es sprach Jahwe,der Herr zur Schlange.Weil du dies tatest,verflucht seist du unterallem Vieh und unterallem Leben auf demFelde. Auf deinemBauch geh undLehm/Staub friss alle Tage deines Lebens.

V15: Feindschaft setzeich zwischen dich unddie Frau, zwischendeinen Nachwuchs undihren Nachwuchs. Ertrifft dich am Kopf unddu triffst ihn an derFerse.

Und Feindschaft will ichstellen zwischen dirund der Frau, zwischendeinem Samen undihrem Samen: Er wirddir zerstoßen den Kopf,du wirst ihm zerstoßendie Ferse.

V16: Zur Frau spracher: Viel Mühsal bereite

ich dir, sooft duschwanger wirst. UnterSchmerzen gebierst du

Und zur Frau sagte er:Mehren will ich deine

Sorgen und deineSchwangerschaft. InSorge gebäre deine

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Kinder. Du hastVerlangen nachdeinem Mann; er aberwird über dichherrschen.

Kinder und deinBegehren richte sichauf deinen Mann; under herrsche über dich.

V17: Zu Adam spracher: Weil du auf deineFrau gehört und vondem Baum gegessenhast, von dem zu essenich dir verboten hatte:So ist verflucht derAckerbodendeinetwegen. UnterMühsal wirst du vonihm essen alle Tagedeines Lebens.

Und zu dem Menschensagte er: Weil duhörtest auf die Stimmedeiner Frau, und weildu aßest von demBaum, von dem ich dirgebot nicht zu essen:Verflucht sei dieErde/der Bodendeinetwegen. InBeschwernis wirst duessen von ihm alle Tage deines Lebens

V18: Dornen undDisteln lässt er dirwachsen und diePflanzen des Feldesmusst du essen.

Und Dorn undGestrüpp wird dirwachsen und du wirstessen Kraut des Feldes.

V19: Im Schweißedeines Angesichtssollst du dein Brot

essen, bis duzurückkehrst zumAckerboden; von demu ja genommen. DennStaub bist du, zumStaub musst du zurück.

Im Schweiße deinesAngesichtes wirst duBrot essen, bis zu

deiner Rückkehr in dieErde, aus der dugenommen wurdest.Denn Lehm bist du undzum Lehm wirst duzurückkehren.

V20: Adam nannteseine Frau Eva (Leben),denn sie wurde dieMutter allerLebendigen.

Und es rief der Menschden Namen seinerFrau: Leben, denn siewurde Mutter allenLebens.

V21: Gott, der Herr,machte Adam undseiner Frau Röcke ausFellen und bekleidetesie damit.

Und es bildete Jahwe,der Herr, für denMenschen und seineFrau Röcke aus Hautund kleidete sie.

V22: Dann sprach Gott,der Herr: Seht, derMensch ist gewordenwie wir; er erkennt Gutund Böse. Dass er jetzt

nicht die Handausstreckt, auch vomBaum des Lebens

Und es sprach Jahwe,der Herr: Siehe, derMensch wurde wieeiner von uns;erkennend Gut und

Böse. Und nun- dass ernicht ausstrecke seineHand und nehme sogar

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nimmt, davon isst undewig lebt!

vom Baum des Lebensund esse und lebe inEwigkeit.

V23: Gott, der Herr,schickte ihn aus dem

Garten von Eden weg,damit er denAckerboden bestellte,von dem er genommenwar.

Und es schickte in Jahwe, der Herr aus

dem Garten derWonne, zu bearbeitendie Erde, aus der ergenommen.

V24: Er vertrieb denMenschen und stellteöstlich des Gartens vonEden die Kerubim auf und das lodernde

Flammenschwert,damit sie den Weg zumBaum des Lebensbewachten.

Und er vertrieb denMenschen und ersiedelte an vor demGarten der Wonne dieKerubim und

Feuerschwerter um zuhüten den Baum desLebens.

 

Zweiter Schritt: historischer Kontext!

Die so genannte Sündenfallgeschichte kann als Spiegel zum

Schöpfungsmythos verstanden werden. Gott ist gütig, er hat Welt und

Mensch erschaffen und sein Werk mit den Worten „Und siehe es war sehr

gut“ abgeschlossen. Natürlich hat der Verfasser von Gen 3,1-24 erlebt,

dass die Welt nicht so ist. Der Text wurde um 950 v. Chr. im heutigen

Israel geschrieben. Die Menschen lebten größtenteils als Nomaden in

Sippenverbänden, die streng patriarchalisch strukturiert waren. Die

Lebenserwartung war bei 40 Jahren, die Geburtensterblichkeit enorm

hoch. Die Menschen verdienten ihren Lebensunterhalt mit Viehzucht und

Landwirtschaft, in einem Gebiet wie Israel nicht das einfachste. Das

„Fluchwort Gottes“ in 14-19 kann somit als „Tatsachenbericht“ gesehen

werden.

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Lies dir bitte die ausgewählten Stellen noch einmal durch, halte dir dabei

die Lebenswelt des Verfassers vor Augen und versuche den möglichen

Kontext, aus dem heraus er das schreibt, zu rekonstruieren.

Genesis Möglicher historischer KontextDie Frau und der Baum: und sienahm von seiner Frucht und sie aß;und sie gab sogar ihrem Mann, beiihr, und er aß.

Zur Schlange: Und Feindschaft will

ich stellen zwischen dir (Schlange)und der Frau (Leben), zwischendeinem Samen und ihrem Samen:Er wird dir zerstoßen den Kopf, duwirst ihm zerstoßen die Ferse.

Zur Geburt: In Sorge gebäre deineKinder

Zum Verhältnis Mann-Frau: unddein Begehren richte sich auf deinen Mann; und er herrsche überdich.

Zum Verhältnis Mensch-Erde: InBeschwernis wirst du essen von ihm(Boden) alle Tage deines Lebensund Dorn und Gestrüpp wird dirwachsen und du wirst essen vomKraut des Feldes.Zur Arbeit des Mannes: Und imSchweiße deines Angesichts…

Zum Tod: Denn Lehm bist du undzum Lehm wirst du zurückkehren

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Nun zur synchronen Exegese bei der wir den Text wie er ist zu

interpretieren versuchen

Ursünde – Erbsünde

Gen 3,1-24 wurde lange interpretiert als Sündefallgeschichte in der die

ersten Menschen sich gegen Gott verfehlt haben und somit Unheil über

uns alle gebracht haben. Aus ihr wurde die Lehre der Ursünde und der

Erbsünde erschlossen.

Kommt das Wort „Sünde“ in irgendeiner Weise vor?

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Woraus besteht die Verfehlung des Menschen? Für was steht die

Frucht des Baumes der Erkenntnis?

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Was ist das „Schlechte“, mit dem der Mensch (Adam) und das Leben

(Eva) nun zu kämpfen haben und das in späterer Zeit als Folge der

Sünde bezeichnet wurde?

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Die Problematik der Ursünden- und Erbsündenlehre ist die Vorstellung von

Adam und Eva. Lange Zeit gingen die Menschen davon aus, dass sie reale

Personen in der Geschichte und die Vorfahren des Menschengeschlechts

waren. Adam und Eva werden so geschlechtlich interpretiert (Stichwort:

Frauenfeindlichkeit) und die Sünde wird als etwas Biologisches betrachtet.

Damit ist dem Gedanken, wir sind alle von vornherein Sünder Toren und

 Türen geöffnet.

Auch wenn diese Interpretation noch immer in den Köpfen der Menschen

ist und auch von einigen Religionsgruppen (evangelikale Christen) nach

wie vor vertreten wird, gilt sie in der offiziellen Lehre der katholischen

Kirche als überholt.

Die Schlange verführt Eva, die wiederum verführt Adam und gibt

ihm den Apfel der Erkenntnis.

Frühere Interpretation Heutige InterpretationDie Schlange als Teufel Die Schlange als Sinnbild eines

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listigen und klugen GeschöpfesDie Frau neigt mehr zur Sünde alsder Mann

1) Die Frau ist für die Nahrungzuständig2) Eva in Sinne von Leben verführtAdam im Sinne von Mensch

Apfel als Symbol für Liebe undSexualität

Wortspiel im lateinischen vonmālum (Apfel) und malum(schlecht)

Adam isst vom Baum der Erkenntnis Der Mensch isst vom Baum derErkenntnis und kann nun zwischenGut und Böse unterschieden

Eva gibt ihre Sünde an ihre Kinderweiter

Die Dimension der Sünde ist in jedem Menschen angelegt weil erim Leben ist.

Welchen unterschiedlichen Bedeutungen haben die Aussagen „Eva

verführt Adam“ und „das Leben verführt den Menschen“?

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Welche positiven Seiten hat der „Baum der Erkenntnis“? Welcher

Aspekt der „Erkenntnis“ ist es aber, der, in der Bibel als Verfehlung

und in weiterer Folge als Sünde bezeichnet wird? ___________________________________________________________________________ 

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Wie kann dann der Begriff der Erbsünde, als etwas, das uns alle

betrifft und dem wir alle ausgesetzt sind interpretiert werden, sodass

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wir nicht in der Aussage „Jeder Mensch wird sündig und schlecht

geboren.“ Hängen bleiben?

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Die Erbsünde meint nicht, dass wir Sünder sind wegen einer Verfehlung

die Adam und Eva begangen haben und für die die Menschheit nun büßen

muss. Sie kann auch nicht mehr so interpretiert werden, dass ein Kind

böse und schlecht auf die Welt kommt.

Die so genannte Sündenfallerzählung und die Lehre der Erbsünde zeigen

hingegen auf:

Menschen haben grundsätzlich die

Erkenntnis von Gut und Böse undentscheiden sich dennoch auch fürdas Böse

z.B.

Menschen sind geprägt von ihrenFamilien, Gesellschaften undKulturen. Diese sind heilvoll aberauch unheilvoll und können dazuführen, dass Schlechtes tun durchdie Generationen geht

z.B. wenn Opfer später zu Täternwerden (Missbrauch)

z.B.

Menschen wollen „wie Gott sein“(Gen 3,5) und überschreiten damitihre Grenzen und die Grenzen desAnderen

z.B. Mord als Entscheidung überLeben und Tod

z.B.

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