Bibelwissenschaft-Sündenfall
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Einführung in
die
Bibelwissenschaft
Die Bibel ist auch heute noch ein Buch der Rekorde. Es ist das
meistgdruckte und meistverbreitete Buch der Geschichte. Leider wurde
und wird die Bibel von Einzelpersonen oder ganzen Gruppen vereinnahmt.Es werden einzelne Stellen aus dem Zusammenhang gerissen und als
Untermauerung der eigenen Meinung missbraucht. Das nennt man in der
modernen Bibelwissenschaft Steinbruchexegese: z.B. wird in der
Diskussion um die Todesstrafe gerne „Aug um Aug, Zahn um Zahn“
angeführt und damit die Todesstrafe legitimiert. Dabei wird nicht bedacht:
*In welchem Kontext steht dieser Vers? *In welcher Zeit wurde er
geschrieben? *Gibt es Aussagen in der Bibel, die dieses Satz vielleicht
bereits selber relativieren? *usw.
Die Bibel (aber auch jede andere Literatur) kann von zwei
Betrachtungsweisen untersucht werden: Diachrone und Synchrone
Textuntersuchung.
Die Diachrone Exegese betrachtet die Bibel als Buch in der Geschichte.
Sie untersucht die Entstehung eines Textes und seine Wirkung in der
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Tradition. Sie betrachtet Quellen, die Sprache und den historischen
Kontext in dem der Text geschrieben wurde.
Die Synchrone Exegese geht vom Endtext und dem Kanon der Bibel aus
und vergleicht die Bücher der Bibel und einzelne Texte untereinander. Sie
werden quasi der Zeit enthoben und interpretiert wie sie nun in der Bibel
stehen.
Exegese:Der Sündenfall
(Gen 3,1-24)Einleitungsfragen (diese müssten dir leicht zu
beantworten sein, nimm dazu einfach deine
Unterlagen vom Schöpfungsmythos):
Zu welcher Gattung gehört der Text? Ist er als historischer Bericht zu
sehen?
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Wo und wann wurde Gen 3,1-24 geschrieben? (Tipp: der Verfasser
wird Jahwist genannt)
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In welchem Kontext steht der Sündenfall? Was ist vorher, was
nachher?
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Nachdem wir die einleitenden Fragen geklärt haben können wir nun
direkt in die diachrone Exegese einsteigen.
Erster Schritt: Text und Übersetzung!
Du findest hier zwei Versionen von Gen 3,1-24. Die erste ist die
Einheitsübersetzung, die zweite eine eigenständige Übersetzung. Lies
dir die Texte aufmerksam durch, unterstreiche die wichtigen
Unterschiede und schreibe in den Anmerkungen, wie sich der Text
dadurch verändert.
Einheitsübersetzung Übersetzung Mag.Susanna Cantele
Anmerkungen
V1: Die Schlange warschlauer als alle Tieredes Feldes, die Gott,
der Herr, gemachthatte. Sie sagte zurFrau: Hat Gott wirklichgesagt: Ihr dürft vonkeinem Baum desGartens essen?
Und die Schlange warlistiger als alles Lebendes Feldes, das bildete
Jahwe, Gott, und siesprach zur Frau:Wirklich? Sprach Gott,ihr dürft nicht essenvon jedem Baum desGartens?
V2: Die Frauentgegnete derSchlange: Von denFrüchten der Bäume imGarten dürfen wiressen;
Und es sprach die Frauzur Schlange: Von derFrucht des Baumes desGartens sollen wiressen;
V3: nur von denFrüchten des Baumes,
Und von der Frucht desBaumes der inmitten
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der in der Mitte desGarten steht, hat Gottgesagt: Davon dürft ihrnicht essen und darandürft ihr nicht rühren,
sonst werdet ihrsterben.
des Gartens steht,sagte Gott: Ihr dürftnicht essen davon, ihrdürft ihn nicht rühren,sonst müsst ihr
sterben.
V4: Darauf sagte dieSchlange zur Frau:Nein, ihr werdet nichtsterben.
Und es sagte dieSchlange zur Frau:Nicht zum Sterbenmüsst ihr sterben,
V5: Gott weiß vielmehr:Sobald ihr davon esst,gehen euch die Augenauf; ihr werdet wie
Gott und erkennt Gutund Böse.
Denn es erkennt Gott,dass am Tag, da ihrdavon esst, ihr werdetwie Gott, erkennend
Gut und Böse.V6: Da sah die Frau,dass es köstlich wäre,von dem Baum zuessen, dass der Baumeine Augenweide warund dazu verlockte,klug zu werden. Sienahm von seinenFrüchten und aß; sie
gab auch ihrem Mann,der bei ihr war, undauch er aß.
Und es sah die Frau,dass es gut sei vomBaum zu essen, dasses eine Lust sei in denAugen, und anreizendes sei, aufzuwachen;und sie nahm vonseiner Frucht und sieaß; und sie gab sogar
ihrem Mann, bei ihr,und er aß.
V7: Da gingen ihnenbeiden die Augen auf und sie erkannten,dass sie nackt waren.Sie hefteten sichFeigenblätterzusammen undmachten sich einenSchurz.
Und es öffneten sichdie Augen der beidenund sie erkannten,dass sie nackt warenund sie nahmenFeigenblätter undumgürteten sich.
V8: Als sie Gott, denHerrn, im Gartengegen den Tagwindeinschreiten hörten,versteckten sich Adamund seine Frau vorGott, dem Herrn, unterden Bäumen desGartens.
Und sie hörten dieStimme Jahwes, demHerrn, gehend imHauch des Tages, undes versteckten sich derMensch und seine Frauvorm Angesicht Gottes,inmitten des Baumesdes Gartens.
V9: Gott, der Herr, rief Adam zu und sprach:Wo bist du?
Und es rief Jahwe, derHerr, zu demMenschen und sagte:
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Wo bist du?V10: Er antwortete: Ichhabe dich im Gartenkommen hören; dageriet ich in Furcht weil
ich nackt bin, undversteckte mich.
Und er sagte: DeineStimme hörte ich imGarten und ichfürchtete mich, weil ich
nackt bin und ichversteckte mich.
V11: Darauf fragte er:Wer hat dir gesagt,dass du nackt bist?Hast du von dem Baumgegessen, von dem zuessen ich dir verbotenhabe?
Und er sprach: Wermeldete dir, dass dunackt bist? Aßest duetwa von dem Baum,von dem ich dirgeboten habe nicht zuessen?
V12: Adam antwortete:
Die Frau, die du mirbeigestellt hast, sie hatmir von dem Baumgegeben und so habeich gegessen.
Und es sprach der
Mensch: Die Frau, diedu mir gabst bei, siegab mir von dem Baumund ich aß.
V13: Gott, der Herr,sprach zur Frau: Washast du da getan? DieFrau antwortete: DieSchlange hat michverführt und so habe
ich gegessen.
Und es sprach, Jahweder Herr: Was tatestdu? Und sie, die Frau,sprach: Die Schlangetäuschte mich und ichaß.
V14: Da sprach Gott, erHerr, zur Schlange:Weil du das getan hast,bist du verflucht unterallem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch sollst dukriechen und Staubfressen alle Tagedeines Lebens.
Und es sprach Jahwe,der Herr zur Schlange.Weil du dies tatest,verflucht seist du unterallem Vieh und unterallem Leben auf demFelde. Auf deinemBauch geh undLehm/Staub friss alle Tage deines Lebens.
V15: Feindschaft setzeich zwischen dich unddie Frau, zwischendeinen Nachwuchs undihren Nachwuchs. Ertrifft dich am Kopf unddu triffst ihn an derFerse.
Und Feindschaft will ichstellen zwischen dirund der Frau, zwischendeinem Samen undihrem Samen: Er wirddir zerstoßen den Kopf,du wirst ihm zerstoßendie Ferse.
V16: Zur Frau spracher: Viel Mühsal bereite
ich dir, sooft duschwanger wirst. UnterSchmerzen gebierst du
Und zur Frau sagte er:Mehren will ich deine
Sorgen und deineSchwangerschaft. InSorge gebäre deine
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Kinder. Du hastVerlangen nachdeinem Mann; er aberwird über dichherrschen.
Kinder und deinBegehren richte sichauf deinen Mann; under herrsche über dich.
V17: Zu Adam spracher: Weil du auf deineFrau gehört und vondem Baum gegessenhast, von dem zu essenich dir verboten hatte:So ist verflucht derAckerbodendeinetwegen. UnterMühsal wirst du vonihm essen alle Tagedeines Lebens.
Und zu dem Menschensagte er: Weil duhörtest auf die Stimmedeiner Frau, und weildu aßest von demBaum, von dem ich dirgebot nicht zu essen:Verflucht sei dieErde/der Bodendeinetwegen. InBeschwernis wirst duessen von ihm alle Tage deines Lebens
V18: Dornen undDisteln lässt er dirwachsen und diePflanzen des Feldesmusst du essen.
Und Dorn undGestrüpp wird dirwachsen und du wirstessen Kraut des Feldes.
V19: Im Schweißedeines Angesichtssollst du dein Brot
essen, bis duzurückkehrst zumAckerboden; von demu ja genommen. DennStaub bist du, zumStaub musst du zurück.
Im Schweiße deinesAngesichtes wirst duBrot essen, bis zu
deiner Rückkehr in dieErde, aus der dugenommen wurdest.Denn Lehm bist du undzum Lehm wirst duzurückkehren.
V20: Adam nannteseine Frau Eva (Leben),denn sie wurde dieMutter allerLebendigen.
Und es rief der Menschden Namen seinerFrau: Leben, denn siewurde Mutter allenLebens.
V21: Gott, der Herr,machte Adam undseiner Frau Röcke ausFellen und bekleidetesie damit.
Und es bildete Jahwe,der Herr, für denMenschen und seineFrau Röcke aus Hautund kleidete sie.
V22: Dann sprach Gott,der Herr: Seht, derMensch ist gewordenwie wir; er erkennt Gutund Böse. Dass er jetzt
nicht die Handausstreckt, auch vomBaum des Lebens
Und es sprach Jahwe,der Herr: Siehe, derMensch wurde wieeiner von uns;erkennend Gut und
Böse. Und nun- dass ernicht ausstrecke seineHand und nehme sogar
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nimmt, davon isst undewig lebt!
vom Baum des Lebensund esse und lebe inEwigkeit.
V23: Gott, der Herr,schickte ihn aus dem
Garten von Eden weg,damit er denAckerboden bestellte,von dem er genommenwar.
Und es schickte in Jahwe, der Herr aus
dem Garten derWonne, zu bearbeitendie Erde, aus der ergenommen.
V24: Er vertrieb denMenschen und stellteöstlich des Gartens vonEden die Kerubim auf und das lodernde
Flammenschwert,damit sie den Weg zumBaum des Lebensbewachten.
Und er vertrieb denMenschen und ersiedelte an vor demGarten der Wonne dieKerubim und
Feuerschwerter um zuhüten den Baum desLebens.
Zweiter Schritt: historischer Kontext!
Die so genannte Sündenfallgeschichte kann als Spiegel zum
Schöpfungsmythos verstanden werden. Gott ist gütig, er hat Welt und
Mensch erschaffen und sein Werk mit den Worten „Und siehe es war sehr
gut“ abgeschlossen. Natürlich hat der Verfasser von Gen 3,1-24 erlebt,
dass die Welt nicht so ist. Der Text wurde um 950 v. Chr. im heutigen
Israel geschrieben. Die Menschen lebten größtenteils als Nomaden in
Sippenverbänden, die streng patriarchalisch strukturiert waren. Die
Lebenserwartung war bei 40 Jahren, die Geburtensterblichkeit enorm
hoch. Die Menschen verdienten ihren Lebensunterhalt mit Viehzucht und
Landwirtschaft, in einem Gebiet wie Israel nicht das einfachste. Das
„Fluchwort Gottes“ in 14-19 kann somit als „Tatsachenbericht“ gesehen
werden.
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Lies dir bitte die ausgewählten Stellen noch einmal durch, halte dir dabei
die Lebenswelt des Verfassers vor Augen und versuche den möglichen
Kontext, aus dem heraus er das schreibt, zu rekonstruieren.
Genesis Möglicher historischer KontextDie Frau und der Baum: und sienahm von seiner Frucht und sie aß;und sie gab sogar ihrem Mann, beiihr, und er aß.
Zur Schlange: Und Feindschaft will
ich stellen zwischen dir (Schlange)und der Frau (Leben), zwischendeinem Samen und ihrem Samen:Er wird dir zerstoßen den Kopf, duwirst ihm zerstoßen die Ferse.
Zur Geburt: In Sorge gebäre deineKinder
Zum Verhältnis Mann-Frau: unddein Begehren richte sich auf deinen Mann; und er herrsche überdich.
Zum Verhältnis Mensch-Erde: InBeschwernis wirst du essen von ihm(Boden) alle Tage deines Lebensund Dorn und Gestrüpp wird dirwachsen und du wirst essen vomKraut des Feldes.Zur Arbeit des Mannes: Und imSchweiße deines Angesichts…
Zum Tod: Denn Lehm bist du undzum Lehm wirst du zurückkehren
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Nun zur synchronen Exegese bei der wir den Text wie er ist zu
interpretieren versuchen
Ursünde – Erbsünde
Gen 3,1-24 wurde lange interpretiert als Sündefallgeschichte in der die
ersten Menschen sich gegen Gott verfehlt haben und somit Unheil über
uns alle gebracht haben. Aus ihr wurde die Lehre der Ursünde und der
Erbsünde erschlossen.
Kommt das Wort „Sünde“ in irgendeiner Weise vor?
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Woraus besteht die Verfehlung des Menschen? Für was steht die
Frucht des Baumes der Erkenntnis?
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Was ist das „Schlechte“, mit dem der Mensch (Adam) und das Leben
(Eva) nun zu kämpfen haben und das in späterer Zeit als Folge der
Sünde bezeichnet wurde?
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Die Problematik der Ursünden- und Erbsündenlehre ist die Vorstellung von
Adam und Eva. Lange Zeit gingen die Menschen davon aus, dass sie reale
Personen in der Geschichte und die Vorfahren des Menschengeschlechts
waren. Adam und Eva werden so geschlechtlich interpretiert (Stichwort:
Frauenfeindlichkeit) und die Sünde wird als etwas Biologisches betrachtet.
Damit ist dem Gedanken, wir sind alle von vornherein Sünder Toren und
Türen geöffnet.
Auch wenn diese Interpretation noch immer in den Köpfen der Menschen
ist und auch von einigen Religionsgruppen (evangelikale Christen) nach
wie vor vertreten wird, gilt sie in der offiziellen Lehre der katholischen
Kirche als überholt.
Die Schlange verführt Eva, die wiederum verführt Adam und gibt
ihm den Apfel der Erkenntnis.
Frühere Interpretation Heutige InterpretationDie Schlange als Teufel Die Schlange als Sinnbild eines
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listigen und klugen GeschöpfesDie Frau neigt mehr zur Sünde alsder Mann
1) Die Frau ist für die Nahrungzuständig2) Eva in Sinne von Leben verführtAdam im Sinne von Mensch
Apfel als Symbol für Liebe undSexualität
Wortspiel im lateinischen vonmālum (Apfel) und malum(schlecht)
Adam isst vom Baum der Erkenntnis Der Mensch isst vom Baum derErkenntnis und kann nun zwischenGut und Böse unterschieden
Eva gibt ihre Sünde an ihre Kinderweiter
Die Dimension der Sünde ist in jedem Menschen angelegt weil erim Leben ist.
Welchen unterschiedlichen Bedeutungen haben die Aussagen „Eva
verführt Adam“ und „das Leben verführt den Menschen“?
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Welche positiven Seiten hat der „Baum der Erkenntnis“? Welcher
Aspekt der „Erkenntnis“ ist es aber, der, in der Bibel als Verfehlung
und in weiterer Folge als Sünde bezeichnet wird? ___________________________________________________________________________
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Wie kann dann der Begriff der Erbsünde, als etwas, das uns alle
betrifft und dem wir alle ausgesetzt sind interpretiert werden, sodass
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wir nicht in der Aussage „Jeder Mensch wird sündig und schlecht
geboren.“ Hängen bleiben?
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Die Erbsünde meint nicht, dass wir Sünder sind wegen einer Verfehlung
die Adam und Eva begangen haben und für die die Menschheit nun büßen
muss. Sie kann auch nicht mehr so interpretiert werden, dass ein Kind
böse und schlecht auf die Welt kommt.
Die so genannte Sündenfallerzählung und die Lehre der Erbsünde zeigen
hingegen auf:
Menschen haben grundsätzlich die
Erkenntnis von Gut und Böse undentscheiden sich dennoch auch fürdas Böse
z.B.
Menschen sind geprägt von ihrenFamilien, Gesellschaften undKulturen. Diese sind heilvoll aberauch unheilvoll und können dazuführen, dass Schlechtes tun durchdie Generationen geht
z.B. wenn Opfer später zu Täternwerden (Missbrauch)
z.B.
Menschen wollen „wie Gott sein“(Gen 3,5) und überschreiten damitihre Grenzen und die Grenzen desAnderen
z.B. Mord als Entscheidung überLeben und Tod
z.B.