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Bilanz 2018 Sachsen

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Bilanz 2018

Sachsen

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Viel geschafft und noch viel zu tun. Mit unseren inzwischen mehr als 5.600 Mitgliedern und unseren über 200 Aktiven in ganz Sachsen erreichen wir jetzt schon viel, um das Radfahren attraktiver, sicherer und bequemer zu machen. Wir kümmern uns um alle, die Rad fahren wollen: Frauen und Männer, Kinder und Erwachsene, Ältere und Jüngere, Bewegungsfaule und Sportbegeisterte, Touristen und Zugewanderte. Und wir sorgen dafür, dass auch andere profitieren: Fußgänger und Nutzer des Nahverkehrs, Tourismusbetriebe und andere Unternehmen. Kurz gesagt: Die gesamte Gesellschaft in Sachsen.

Wir bringen Vorschläge, um Städte und Gemeinden attraktiver zu machen und zeigen mehr als nur einen Weg aus der Dieselkrise. Wo sich mehr Menschen trauen, ihre Wege mit dem Rad zurückzulegen, profitieren alle: Kinder können ihre Wege selbständig bewältigen und der Straßenverkehr wird nachhaltiger, erzeugt weniger Lärm und kommt mit weniger Flächen aus. Aus verstopften Innenstädten werden attraktive Lebensräume. Damit diese Wende im Verkehrs-sektor gelingen kann, muss das Fahrrad im Zentrum stehen.

Angebote schaffen, Sicherheit verbessern, Neues ausprobieren, werben für einen aktiven Lebensstil - unsere Aktiven arbeiten auf allen Ebenen daran. Egal ob sie ehrenamtlich einen Lastenradverleih aufziehen, den Austausch mit der kommunalen Politik und Verwal-tung pflegen, anderen Menschen auf ADFC-Touren Kultur und Natur nahebringen oder als Sprecher in einer Ortsgruppe die organisatorische Grundlage für die Arbeit vieler Ehrenamtlicher legen: Im Zentrum unseres Handelns steht immer bürgerschaftli-ches Engagement mit Freude und Herzblut.

Damit wir uns auch im nächsten Jahr erfolgreich für den Radverkehr in Sachsen einsetzen können, sind wir auf eine breite gesellschaftliche Verankerung angewiesen, ganz gleich ob als aktiver Unterstützer vor Ort, als Spender oder als eines von 170.000 Mitgliedern im ADFC.

Ihnen allen und unseren Mitgliedern, Förderern und Partnern wünsche ich ein fröhliches Weihnachtsfest und ein erfolgreiches neues Jahr 2019.

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Bilanz 2018

Olaf Matthies ist Vorsitzender des

ADFC Sachsen. In seiner Freizeit fährt er gern mit

dem Mountainbike anspruchsvolle Routen in

der Dresdner Heide.Sein Arbeitsweg führt

über eine der vielen stark befahrenen Staatsstraßen

ohne Radweg.

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Die deutsche Verkehrspolitik stand 2018 ganz im Zeichen des Dieselskandals. Rückrufaktionen, Software-Updates und entzo-gene Typzulassungen prägten die öffentliche Debatte. Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts über Dieselfahr-verbote im Februar 2018 hat der ADFC genutzt um unter dem Motto „Radwege statt Fahrverbote“ das Fahrrad als Lösung des Diesel-Dilemmas darzustellen.

Aktuell trauen sich viele Menschen nicht aufs Fahrrad. Kein Wunder: Im städtischen Gewusel gleicht der Weg mit dem Rad immer wieder einer Mutprobe, der sich nicht jeder aussetzen möchte. Selbst kurze Wege werden daher oft mit dem Auto zurückgelegt. Aus diesem Grund sind sichere Infrastruktur und eine gerechte Flächenverteilung die Hauptforderungen des ADFC bei der Gestaltung des Verkehrsraums.

Auch außerorts ist das Sicherheitsgefühl der entscheidende Schlüssel, damit mehr Menschen das Fahrrad für ihre alltäglichen Wege nutzen. In Sachsen fehlen dafür meist noch straßenbegleitende Radwege. Nur 28% der säch-sischen Bundesstraßen verfügen über einen Radweg, während dieser Wert bundesweit bei über 40% liegt. Bei Staatsstraßen beträgt der „Ausstattungsgrad“ lediglich 11%. Über 900 km Radwege an Überlandstraßen müssen daher hinzukommen, damit der Freistaat auf den aktu-ellen Bundesdurchschnitt aufschließt.

Der kurze Weg zum Bäcker oder zur Schule im Nachbarort ist für viele Menschen im ländlichen Raum ohne Auto kaum machbar. Gerade außerhalb der großen Städte ist ein gut funktionierendes Radverkehrsnetz für gesell-schaftliche Teilhabe von großer Bedeutung. Wo solche Basisinfra-struktur fehlt, muss man sich nicht wundern, dass sich viele von der „großen Politik“ abgehängt fühlen.

Gemeinsam mit Bürgerinitiativen macht der ADFC Druck beim Freistaat und den Landkreisen, damit Lücken geschlossen und Investitionen vorangebracht werden. Dafür müssen ausreichend Planer eingestellt werden, die schnell dafür sorgen, dass individu-elle Mobilität auch für Menschen ohne eigenes Auto möglich ist. 3

GemeinsamDruck machen

Vom ADFC mitorgani-sierte Demonstration an der S 163 bei Hohnstein in der Sächsischen Schweiz im April 2018.

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Seit der ADFC-Bundesverband 2016 die Bundes-regierung dazu gebracht hat, im Bundesver-kehrswegeplan Mittel für den Bau von Rad- schnellwegen einzustellen, flammt das �ema in vielen Metropolen und Metropolregionen auf. Der Radschnellweg 1 durch das Ruhrgebiet hat dabei die größte mediale Aufmerksamkeit, aber nicht nur dort gibt es Bewegung.

Auch in Sachsen arbeitet der ADFC eng mit den Städten und der sächsischen Staatsregierung zusammen, damit auch im Freistaat die Vision Radschnellweg bald Realität wird. Anfang 2019 wird der sächsische Verkehrsminister Martin

Dulig als ersten Schritt die Radschnellwegkonzeption des Freistaats vorstellen, an der auch der ADFC mitgearbeitet hat. Im November 2018 gab es bereits einen weiteren wichtigen Schritt: Die Metropolregion Mitteldeutschland hat eine Machbarkeits-studie für eine Radschnellverbindung zwischen Halle und Leipzig in Auftrag gegeben.

Um dieses Projekt weiter voran zu bringen, hat der ADFC am 22. September 2018 einen Radschnellweg-Aktionstag organisiert und den Abschnitt einer möglichen Route des Radschnellwegs zwischen Leipzig und Halle befahren. Daran teilgenommen haben auch Verkehrsminister Martin Dulig und Akteure der Leipziger Stadtverwaltung, mit denen die Chancen und Potentia-le des Rad- schnellwegs in Augenschein genommen wurden.

Für den Alltagsverkehr tausender Angestellter und eine zukunfts-weisende und umweltschonende Erschließung der sächsischen Ballungsgebiete sind Radschnellwege ein wichtiger Schlüssel zu gesunder, abgasfreier und stadtverträglicher Mobilität. 2019 wird ein entscheidendes Jahr für Radschnellwege in Sachsen werden. Und der ADFC ist mittendrin statt nur dabei!

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Auf dem Radschnellweg zur Arbeit

Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig mit

Michael Berninger vom ADFC- Vorstand beim

Radschnellweg-Aktionstag am 22. September 2018

in Schkeuditz.

Video zum Aktionstag:http://vimeo.com/292591916

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Der ADFC versteht sich nicht nur als Verbrau-cherschutzorganisation und Tourenclub, son- dern ganz wesentlich auch als starke Fahrradlob-by. Damit die Verkehrswende mit dem Fahrrad im Mittelpunkt vorankommt, pflegt der ADFC Sach-sen enge Kontakte in das gesamte politische Spek-trum der Landes- und Kommunalpolitik.

Zweifellos der wichtigste Termin und eine Premie-re in der Geschichte des 1990 gegründeten ADFC Sachsen war das Treffen des Landesvorstands mit dem Ministerpräsidenten in der Sächsischen Staatskanzlei. In dem über einstündigen Gespräch ging es vor allem um den Radwegebau an Bundes- und Staatsstra-ßen. Außerdem besprachen die Vorstände mit dem Ministerpräsi-denten Möglichkeiten und Lösungsansätze zur Verbesserung der kommunalen Radverkehrsförderung im Freistaat.

Im Spätsommer organisierte der ADFC eine parlamentarische Radtour mit einem Dutzend Landtagsabgeordneten und Mitarbeitenden im Landtag. Bei dieser gemeinsamen Radtour wur- den Problemstellen beim Radverkehr in Sachsen aufgezeigt und Verbesserungsmöglichkeiten darge-legt. Die Tour führte auch über ein Stück sächsi-scher Landesgeschichte: Der erste Radweg Sach-sens wurde 1897 im Dresdner Großen Garten angelegt.

Ein zentrales Anliegen des ADFC Sachsen war 2018 außerdem, eine bessere Zusammenarbeit der Kommunen in Fragen des Radverkehrs durch eine Arbeitsgemein-schaft sächsischer Städte, Gemeinden und Landkreise zur Förde-rung des Rad- und Fußverkehrs (Rad.SN) auf den Weg zu bringen. Im März 2019 ist die Gründung der Arbeitsgemeinschaft geplant.

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Parlamentarische Radtour des ADFC.

Unterwegs in derLandespolitik

Treffen des ADFC-Vor-stands mit dem Minister-präsidenten.

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Immer mehr Städte versprechen sich durch die engagierte Förde-rung des Radverkehrs handfeste Vorteile: Fahrradstädte brau-chen weniger Verkehrsraum, haben weniger Lärm- und Abgas-probleme und eine insgesamt zufriedenere Bevölkerung.

Um Zufriedenheit geht es auch beim Fahrradklima-Test des ADFC. Denn wenn die Bewohner einer Stadt mit der Radinfra-struktur zufrieden sind, fahren sie mehr Rad. Um diese Zufrieden-heit zu messen, führte der ADFC im Herbst 2018 den inzwischen achten Fahrradklima-Test durch, die weltweit größte Studie, mit der die Zufriedenheit der Radfahrenden ermittelt wird.

Erstmals beteiligten sich in Sachsen über 10.000 Personen am Fahrradklima-Test. In 43 sächsische Städten ist die Mindestteilnah-meanzahl von 50 bzw. 100 Personen überschritten worden, ein neuer Rekord. In den Jahren 2014 und 2016 sind jeweils 23 Städte in die Endauswertung gelangt, 2012 waren es 12 Städte.

Viele davon haben es zum ersten Mal in die Auswertung geschafft. So wurde in Auerbach, Bannewitz, Borna, Coswig, Dippoldiswalde, Glauchau, Grimma, Großenhain, Heidenau, Hohenstein-Ernstthal, Markranstädt, Reichenbach, Stollberg, �arandt, Weißwasser, Werdau und Wurzen erstmals die Mindestteilnehmerzahl überschritten.

Dieser Erfolg ist auch Resultat einer Presse- und Social-Media-Of-fensive. Die Pressearbeit der Landesgeschäftsstelle sorgte für über 60 Presseveröffentlichungen. Hinzu kamen etwa 100 Veröf-fentlichungen über Social-Media-Kanäle unterschiedlichster Akteure, die den Fahrradklima-Test vor Ort bewarben. Viele ADFC-Mitglieder haben in ihrem Umfeld für die Teilnahme am Fahrradklima-Test geworben. So sammelten allein in Hohen-stein-Ernstthal ADFC-Aktive über 70 ausgefüllte Fragebögen.

Die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests werden im Frühjahr 2019 vorgestellt. Sie sind nicht nur für den ADFC, sondern auch für Stadtverwaltungen und die Kommunalpolitik ein Gradmesser dafür, ob der Radverkehr ausreichend und an den richtigen Stellen gefördert wird.

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Radverkehr auf dem Prüfstand

Teilnehmerzahlen beim Fahrradklima-Test in Sachsen 2012 - 2018.

2012 2014 2016 2018

5.576

4.328

3.014

10.228

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Das Engagement für sicheren Radverkehr ist ein �ema, das immer größere Aufmerksamkeit erlangt. Das zeigt sich auch in der Mitgliederentwicklung des ADFC. Getragen von seinen aktu-ell 170.000 Mitgliedern bundesweit entwickelt sich der ADFC zu einem der entscheidenden Akteure der Verkehrswende.

Nachdem Ende 2017 das 5000. Mitglieder begrüßt werden konnte, war knapp ein Jahr später erneut Anlass zum Feiern. Anfang November 2018 stand der ADFC Sachsen bei 5.555 Mitgliedern. Mit einem konstanten jährlichen Mitgliederwachs-tum von 11% ist der ADFC Sachsen der am stärksten wachsende Landesverband des ADFC.

Rund 250 ehrenamtlich Aktive engagieren sich beim ADFC Sachsen. Sie organisieren Kundge-bungen und Verkehrszählungen, treten mit Poli- tikern sowie der Verwaltung in Kontakt, organi-sieren Radtouren und codieren Fahrräder. Die Fahrradcodierung ist ein Beitrag zum Diebstahl-schutz und sorgt dafür, dass im Fall eines Dieb-stahls das Rad wieder dem Eigentümer zugeord-net werden kann. Im Jahr 2018 codierten Ehren-amtliche des ADFC in Sachsen mehrere hundert Fahrräder.

Von zentraler Bedeutung ist für den ADFC auch die stetige Fortbildung der aktiven Mitglieder. Aus diesem Grund organisierte der ADFC Sachen gemeinsam mit den thüringischen und bayerischen Landesverbänden das dreitägige ADFC-SüdOst-Forum. An diesem Wochenende tauschten sich 160 Aktive in Workshops und Podiumsdiskussionen über Aktionsmöglichkei-ten und aktuelle fachliche �emenschwerpunkte aus.

Zur besseren Vernetzung der Aktiven trägt auch ein Anfang 2018 neu eingerichtetes Onlineforum des ADFC Sachsen bei. Hier diskutieren Ehrenamtliche inhaltliche Fragestellungen und pla- nen gemeinsam Aktionen.

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Kraftvoll vereint fürmoderne Mobilität

Strategieworkshop des ADFC zu den Kommunal- und Landtagswahlen 2019.

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Höher, schneller, weiter:Bilanz 2018 in Zahlen

8 freie

Lastenräder des ADFC in Sachsen

wurden 2018 über 1.300 x ausgeliehen.

ADFC-Ortsgruppen gibt es in Sachsen.

40 Fördermitglieder unterstützen den

ADFC in Sachsen in Sachsen finanziell.

47 Jahre alt ist das durchschnittliche

ADFC-Mitglied in Sachsen.

Im Jahr 2018 erschien der ADFC Sachsen in ca.

150 Presseberichten. Für Presse, Funk,

Fernsehen und Onlinemedien ist der ADFC

mittlerweile ein gefragter Ansprechpartner.

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174 Bett + Bike - zertifizierte Übernachtungs-

möglichkeiten in Sachsen.

320 Radtouren des ADFC in Sachsen

mit mehr als 4.500 Tourenteilnehmern.

800 Likes bei Facebook, 500

Follower bei Twitter.

881 Neueintritte im Jahr 2018.

5.620 Mitglieder im ADFC Sachsen.

270 ml Kaffee pro Tag und Mitarbeiter

in der ADFC-Landesgeschäftsstelle.

10.228 Teilnehmer beim Fahrradklima-Test

des ADFC in 43 sächsischen Städten.

22.500 gefahrene Zugkilometer von

Vorstandsmitgliedern und Angestellten des ADFC Sachsen.

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Mit dem Rad unterwegs zu sein bedeutet für immer mehr Menschen Erholung – egal ob es sich um eine Feierabendtour oder einen mehrtä-gigen Radurlaub handelt.

Der ADFC ist mit 320 Radtouren und rund 4500 Teilnehmern einer der größten Radtourenanbie-ter in Sachsen. Die Touren decken ein breites Spektrum ab: von der Feierabendtour bis zur Mehrtagesreise, von gemütlichen Spazierfahrten bis zu solchen mit dem Rennrad. Geführte Radtouren sind ein Markenzeichen des ADFC und aus dem Vereinsleben nicht mehr wegzu-denken.

Mit dem Elberadweg führt die beliebteste Radroute Deutschlands quer durch Sachsen. Rund 150.000 Radtouristen kommen jedes Jahr nach Sachsen, um mehrere Tage an der Elbe mit dem Rad unterwegs zu sein. Durchschnittlich neun Tage ist dabei der typische Radwanderer unterwegs. Hinzu kommen allein auf dem Elberadweg weitere 360.000 Tagesausflügler pro Jahr. Daher war es sehr erfreulich, dass der ADFC im Mai 2018 gemeinsam mit Wirt-schaftsminister Martin Dulig die Eröffnung eines neuen Abschnitts zwischen Bad Schandau und Königsstein feiern konnte.

Um den Radtourismus auch abseits des Elberadwegs attraktiver zu machen, versucht der ADFC auch Ziele wie den Radweg Berlin-Dres-den und zahlreiche weitere landschaftlich reizvolle und kulturell interessante Routen voranzubringen. Dafür pflegen wir den Aus- tausch zu Tourismusverbänden und den tourismuspolitischen Sprechern im Sächsischen Landtag. Eine gute Vernetzung mit unter-schiedlichen Tourismusakteuren und ein stetiger Austausch sind für unsere touristische Arbeit von großer Bedeutung.

Um auch die Übernachtungsmöglichkeiten für Radreisende mög-lichst attraktiv zu gestalten, zertifiziert der ADFC fahrradfreundli-che Unterkünfte mit dem Bett+Bike-Siegel. Aktuell gibt es in Sach-sen 170 solcher fahrradfreundlichen Gastbetriebe. Hier können Radreisende ihr Fahrrad sicher abstellen, neue Kraft tanken und die nächste Etappe planen.

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Auf Tour in Sachsen

ADFC Chemnitz unterwegs im Erzgebirge.

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Lastenräder erweitern die Möglichkeiten von Transporten mit dem Rad. Sie sind dabei genauso sauber, leise und platzsparend wie das Fahrrad und stellen im Stadtverkehr für viele Zwecke eine sinnvolle Alternative zum Auto dar. Für Umzüge, größere Einkäu-fe oder Familienausflüge und auch für viele gewerbliche Dienst-leister sind Lastenräder ideale Transportmittel.

Im Mai trafen sich rund 50 Aktive aus der deutsch-sprachigen Lastenradszene zum Forum Freie Las- tenräder in Leipzig, um über neue wissenschaftli-che Untersuchungen, Ideen zur Popularisierung von Lastenrädern, aktuelle Entwicklungen in der Szene und Neugründungen von Initiativen zu diskutieren. Der ADFC war maßgeblich an der Organisation des Forums beteiligt.

Der ADFC Sachsen hat inzwischen acht freie Lastenräder. Sie sind kostenlos für jedermann nutzbar und werden von ehrenamtlichen Akti- ven betreut. Neu hinzugekommen ist im Jahr 2018 das erste freie Lastenrad des ADFC Radebeul mit dem Namen Lößnitzesel. An die Verleihsysteme sind noch weitere Lastenräder angebunden, die der ADFC nicht selbst besitzt. Insgesamt haben sich bei den Lastenradprojekten des ADFC in Sachsen ca. 1000 Nutzer registriert.

Die freien Lastenräder machen praktisch erlebbar, wie einfach, schnell und ökologisch auch größere Dinge mit dem Rad trans-portiert werden können. Diese Vorbildfunktion zeigte in diesem Jahr auch Wirkung: Im Dezember 2018 beschloss der Sächsische Landtag ein Förderprogramm für Lastenräder. Im Landeshaus-halt sind für 2019 500.000 Euro, 2020 gar eine Million Euro veran-schlagt. Damit sollen neben gewerblich genutzten Lastenrädern auch freie Lastenradinitiativen gefördert werden, die Transpor-träder der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.

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Mobilen Wandel erlebbar machen

Einweihung eines freien Lastenrads der Verbrau-chergemeinschaft Dresden, welches über den ADFC ausgeliehen werden kann.

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Das mediale Interesse für die �emen des ADFC ist ungebrochen, ganz egal ob es um Radschnell-wege, Abbiegeassistenten, Pedelec-Tuning oder Fahrradstationen geht. Im Jahr 2018 war der ADFC Sachsen in ca. 150 Zeitungs-, Fernseh- und Radiobeiträgen präsent.

Hinzu kommen zahlreiche Presseveröffentli-chungen zu Aktionen der Kreisverbände und Ortsgruppen. Damit hat der ADFC seine mediale

Präsenz im Ver- gleich zum Vorjahr noch einmal gestei-gert. Fast die Hälfte der Pressebeiträge stand im Zusam-menhang mit dem Fahrradklima-Test.

Der ADFC ist in Sachsen auch anlass- und kampagnenbezogen aktiv. So forderte der ADFC Leipzig in einer Petition mit fast 6000 Unter-schriften die Schaffung einer geschützten Radspur als Sofortmaß-nahme auf der Inneren Jahnallee in Leipzig. Flankiert wurde die Petition von einer viertägigen Aktion vor Ort. Während dieses Zeitraumes wurde mit Pflanzen, Matten und Absperrungen ein geschützter Radweg auf der Jahnallee errichtet.

Für ein ähnliches Anliegen engagierte sich der ADFC Dresden. Nach-dem eine Radfahrerin auf der St. Petersburger Straße in Dresden im August 2018 tödlich verunglückte, trieb der ADFC öffentlichkeits-wirksam eine Debatte um einen baulich getrennten Radstreifen voran. Auf einer Kundgebung wurde mit dutzenden Blumentöpfen symbolisch gezeigt, wie ein geschützter Radstreifen aussehen kann. So sollen auch Dooring-Unfälle verhindert werden. Begleitend dazu initiierte der ADFC Dresden eine Petition, die von über 5000 Perso-nen unterzeichnet wurde.

Der Zuspruch der Menschen zeigt: Sichere Radinfrastruktur kommt gut an!

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Sichtbar, hörbar, bemerkbar

Öffentlichkeitswirksame Aktionen des ADFC in

Dresden an der St. Petersburger Straße

(oben) und in Leipzig auf der Inneren Jahnallee im

Sommer 2018 (unten).

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Öffentlich sichtbar wurde der ADFC auch zur Radnacht am 31. August in Leipzig und Dresden. In beiden Städten radelten jeweils rund 1500 Personen gemeinsam in den Abendstunden über autofreie Straßen und demonstrierten so gut gelaunt für eine fahrradfreundliche, lebenswerte und moderne Stadt- und Verkehrsplanung. Das Format der Radnacht stellt eine der weni-gen Möglichkeiten dar, sich in den Städten mit dem Rad auf sicheren Wegen, ohne Gefahren, ohne Stress und ohne störende Autos zu bewegen.

Für den ADFC ist es wichtig, mit kreativen Ideen an die Politik und Verwaltung heranzutreten. Der ADFC Radebeul organisierte gemeinsam mit der Stadtverwaltung 2018 die Aufstellung von zwölf Abstandstafeln. Sie weisen darauf hin, dass beim Überho-len von Radfahrenden ein Mindestabstand von 150 cm einzuhal-ten ist. Die Abstandstafeln sind in Deutschland einmalig. Ohne die Initiative und die Zuarbeit des ADFC wären diese Schilder nicht aufgestellt worden.

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Die Dresdner Radnacht auf der sonst für Fahrrä-der gesperrten Nossener Brücke.

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Olaf Matthies ist seit 2010 Vorsitzender des ADFC Sachsen. Er fungiert als An- sprechperson innerhalb des Verbandes und auch nach außen. Die Gewinnung von neuen und verschiedenen Mitglie-dern ist Matthies‘ Herzensanliegen. Für seinen Arbeitsweg zwischen Dresden und Radeberg nutzt er täglich das Fahrrad.

Michael Berninger ist Sprecher für Tourismus und im März 2018 erstmals in den Landesvorstand gewählt worden. Seine Kernthemen sind kulturelle Bildung und touristische Entwicklung sowie der Rad- schnellweg Halle – Leipzig. Berninger organisiert den Austausch zwischen den Radtourenleitern in Sachsen. Der Kulturlandschafts-manager ist bestens in der Leipziger Stadtgesellschaft vernetzt.

René Gerullis ist Schatzmeister des ADFC Sachsen und bereits seit mehr als 20 Jahren Mitglied des Vorstands. Er hält darüber hi- naus auch Kontakt zu den Fördermitglie-dern und ist im Vorstand für Fundraising verantwortlich. Der Bauingenieur und Fami-lienvater wohnt in Leipzig.

Rolf Leonhardt ist verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Sach-sen. Die Gründung der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Städte, Gemeinden und Landkreise zur Förderung des Rad- und Fußver-kehrs (Rad.SN) stand 2018 im Zentrum seiner Arbeit. Außerdem beschäftigt sich der Inhaber einer Dresdner Apotheke mit sächsi-scher Verkehrsgeschichte und der Sammlung und Auswertung statistischer Daten zum Radverkehr.

Niklas Schietzold ist 2018 erstmals in den Vorstand gewählt worden und Sprecher für Verbandsentwicklung. Sein thematischer Fokus liegt auf der strategischen Entwick-lung des ADFC auf Bundes- und Landesebe-ne. Dafür hält er den Kontakt zum Bundes-verband und agiert als Bindeglied zu den Ortsgruppen in Sachsen. Aktuell promo-viert der Bauingenieur an der TU Dresden im Rahmen eines DFG-Projekts.

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Neue Kraft im neuen Vorstand

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Seit 28 Jahren engagiert sich der ADFC Sachsen dafür, aus dem Autoland Sachsen ein Fahrradland zu machen. Unsere Arbeit wird dabei ausschließ-lich aus Spenden und Beiträgen der Mitglieder finanziert. Damit der ADFC Sachsen weiterhin wirtschaftlich und politisch unabhängig wirken kann, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.

Neben unseren Fördermitgliedern unterstützen uns viele Menschen mit monatlichen Spenden zwischen

10 und 100 Euro. Wir freuen uns, wenn auch Sie unsere politische Arbeit unterstützen möchten.

ADFC Sachsen

Bett+Bike

Motor bürgerschaftlichen Engagements: ADFC-Demonstration zum „Dieselurteil“ vor dem Bundesverwaltunsgericht in Leipzig.

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Engagement brauchtUnterstützer

Peterssteinweg 18, 04107 LeipzigTelefon: 0341 - 215 554 [email protected]

Konrad KrauseLandesgeschäftsfü[email protected]

Barbara BaumBü[email protected]

Stephanie AnderseckProjekt Rad.SN [email protected]

Janek Mü[email protected]

Antje Böttcher, Regionalmanagerin Bett+Bike

Spendenkonto bei der Volksbank Leipzig

ADFC Landesverband Sachsen e. V.

IBAN DE 87 8609 5604 0307 8318 05

BIC GENODEF1LVB

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Impressum

HerausgeberAllgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Sachsen e. V.

PostadresseBischofsweg 38, 01099 DresdenTel.: 0351 - 501 391 7Fax: 0351 - 501 391 6E-Mail: [email protected]

www.adfc-sachsen.de facebook.com/ADFCSachsen

twitter.com/ADFC_SN

flickr.com/adfcsachsen

BildnachweiseAlle Bilder ADFC Sachsen, außer S. 4: Vincent Zimmer, S. 5: Säcsische Staatskanzlei, S. 11: Simone Lerch, S. 12: Philipp Böhme, S. 13: Anja Schneider.