Bilanzanalyse der Hotelkette „AccorHotels“ · aufgezeigt und die Funktion sowie Zielsetzung...

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Betreuerin: Frau Carola Rinker Praxisbetrieb: Panorama Hotel Mercure Freiburg Abgabedatum: 30.06.2016 Wörteranzahl: 10086 Abstract: In vorliegender Arbeit geht es darum, potentielle strategische Veränderungen und Neu- Ausrichtungen des Unternehmens, durch den Führungswechsel im Jahr 2013 aufzuzeigen. Die Analyse der Jahresabschlüsse, der Geschäftsjahre von 2011 bis 2015, soll hierfür als Grundlage dienen. Es sollen alle theoretischen Grundlagen geschaffen werden, um anschließend eine Bilanzanalyse des Unter- nehmens „AccorHotels S.A.“ vorzunehmen. Gleichzeitig wird das Unternehmen vorgestellt. Schlussendlich soll ein fundierter Ausblick in die Zukunft gegeben wer- den. Bilanzanalyse der Hotelkette „AccorHotels“ Verfasser: Joscha Ahrens HM 2013B Wirtschaftliche und strategische Auswirkungen des Führungswechsels in 2013

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Betreuerin: Frau Carola Rinker

Praxisbetrieb: Panorama Hotel Mercure Freiburg

Abgabedatum: 30.06.2016

Wörteranzahl: 10086

Abstract:

In vorliegender Arbeit geht es darum, potentielle strategische Veränderungen und

Neu- Ausrichtungen des Unternehmens, durch den Führungswechsel im Jahr

2013 aufzuzeigen. Die Analyse der Jahresabschlüsse, der Geschäftsjahre von

2011 bis 2015, soll hierfür als Grundlage dienen. Es sollen alle theoretischen

Grundlagen geschaffen werden, um anschließend eine Bilanzanalyse des Unter-

nehmens „AccorHotels S.A.“ vorzunehmen. Gleichzeitig wird das Unternehmen

vorgestellt. Schlussendlich soll ein fundierter Ausblick in die Zukunft gegeben wer-

den.

Bilanzanalyse der Hotelkette

„AccorHotels“

Verfasser: Joscha Ahrens HM 2013B

Wirtschaftliche und strategische Auswirkungen

des Führungswechsels in 2013

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Bachelorarbeit

vorgelegt von

Joscha Ahrens

Angefertigt im Studiengang Bachelor of Arts (B.A.)

in International Business Management an der Iba- Freiburg,

Fachbereich Hotelmanagement

Sommersemester 2016

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Die vorliegende Arbeit widme ich meinen Eltern,

Brigitte Volpi & Thomas Ahrens,

die mich immer unterstützt

und mein Studium überhaupt erst ermöglicht haben.

Weiter möchte ich allen danken, die mir bei der Erstellung der Arbeit ge-

holfen haben, insbesondere meiner Betreuerin Carola Rinker, die sich von

Anfang an Zeit genommen und mich intensiv betreut hat.

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Inhaltsverzeichnis

Tabellen- und Abbildungsverzeichnis ........................................................ V

Abkürzungsverzeichnis ............................................................................. VI

1. Thematische Hinführung ................................................................... 1

1.1 Problemstellung und Zielsetzung ............................................................ 1

1.2 Methodische Vorgehensweise ................................................................ 2

2. Grundlagen des Jahresabschlusses ................................................. 3

2.1 Rechtlicher Rahmen und Funktion .......................................................... 3

2.2 IFRS – Aufbau und Zweck ...................................................................... 4

Grundsätze ....................................................................................... 5

Unterschiede IFRS / HGB ................................................................. 5

Konzernrechnungslegung nach IFRS ............................................... 9

2.4 Adressaten............................................................................................ 10

3. Grundlagen der Bilanzanalyse ........................................................ 11

3.1 Definition und Ziele der Bilanzanalyse .................................................. 11

3.2 Arten ..................................................................................................... 11

3.3 Datenbasis und Grenzen der Bilanzanalyse .......................................... 13

3.4 Bilanzanalytische Kennzahlen............................................................... 14

Finanzierungskennzahlen ............................................................... 16

Liquiditätskennzahlen ..................................................................... 18

Erfolgs- und Rentabilitätskennzahlen.............................................. 19

4. Bilanzanalyse von Accor Hotels ...................................................... 21

4.1 Marken .................................................................................................. 21

4.2 Firmenaktivitäten und Projekte .............................................................. 29

4.3 Darstellung ausgewählter Kennzahlen .................................................. 30

Eigenkapitalrentabilität ................................................................... 30

Gesamtkapitalrentabilität ................................................................ 32

Kapitalquoten und Vermögensverteilung ........................................ 33

Firmenwert und Intensität d. immat. Vermögens ............................. 35

Analyse der Führungsstrategie ....................................................... 37

5. Ergebnisse und Ausblick auf die Zukunft ........................................ 39

I. Literaturverzeichnis ............................................................................. VI

II. Anhang............................................................................................. IX

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....................................................................................................................... IX

....................................................................................................................... IX

2011 2012 2013 2014 2015

5.568 5.649 5.536 5.454 5.581

27 -599 126 223 244

341 324 325 321 321

Sachanlagen(Property,PlantandEquipment): 3.257 2.592 2.396 3.157 3.024

712 840 691 701 697

3.768 2.989 2.752 3.867 3.987

4.143 4.535 4.225 4.868 4.947

1.850 1.799 1.925 2.958 2.916

2.293 1.496 1.651 2.722 2.692

373 264 281 283 307

227 227 228 230 234

217 498 54 784 266

GegenwärtigeSchulden(TotalCurrentLiabilities):

AusgegebeneAktien(inmio):

BilanzdatenAccorHotelsAngabeninMio.€

Geschäftsjahr:

Abschreibungen(Depreciation):

langfr.Schulden(TotalnonCurrentLiabilities)

Gewinn(NetProfitorLoss,GroupShare):

Umsatzerlöse(ConsolidatedRevenue):

Firmenwert(Goodwill):

Eigenkapital(TotalShareholdersEquityandM.I.):

Fremdkapital(Current+nonCurrentLiabilities)

ImmateriellesVermögen(intangibleAssets):

Cashflow:

Kennzahl: Jahr: 2011 2012 2013 2014 2015EK-Quote: 47,63% 39,73% 39,44% 44,27% 44,63%

FK-Quote: 52,37% 60,27% 60,56% 55,73% 55,37%

Sachanlagenintensität: 41,17% 34,45% 43,53% 36,14% 33,85%

immat.Vermögen: 13,72% 14,67% 13,93% 11,27% 11,24%

FirmenwertzumVorjahr(in%) ? 117,98% 82,26% 101,45% 99,43%

Verschuldungsgrad: 109,95% 151,72% 153,52% 125,89% 124,08%

Cashflow(inMio€): 217€ 498€ 54€ 784€ 266€

Earningspershare: 0,12€ -2,64€ 0,55€ 0,97€ 0,88€

Eigenkapitalrentabilität: 0,72% -20,04% 4,58% 5,77% 6,12%

Umsatzrentabilität: 0,48% -10,60% 2,28% 4,09% 4,37%

Gesamtkapitalrentabilität: 0,34% -7,96% 1,81% 2,55% 2,73%

CashflowzumVorjahr: 229,49% 10,84% 1451,85% 33,93%

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Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1: ARTEN DER BILANZANALYSE .................................................................. 12 ABBILDUNG 2: MARKENPORTFOLIO DER „ACCORHOTELS S.A.“ ................................. 28 ABBILDUNG 3: FLUKTUATION DER KAPITALRENTABILITÄTEN ..................................... 32 ABBILDUNG 4: KAPITALVERTEILUNG DER "ACCORHOTELS S.A." ................................ 34 ABBILDUNG 5: SACHANLAGEN UND KAPITALVERTEILUNG DER "ACCORHOTELS

S.A." ................................................................................................................................ 35

TABELLE 1: UNTERSCHIEDE HGB / IFRS ............................................................................ 8 TABELLE 2: ADRESSATEN DES JAHRESABSCHLUSSES ............................................... 10 TABELLE 3: DATEN "SOFITEL" ........................................................................................... 21 TABELLE 4: DATEN "MGALLERY" ....................................................................................... 22 TABELLE 5: DATEN "PULLMANN" ....................................................................................... 23 TABELLE 6: DATEN "THE SEBEL" ....................................................................................... 23 TABELLE 7: DATEN "GRAND MERCURE" .......................................................................... 23 TABELLE 8: DATEN "MERCURE" ........................................................................................ 24 TABELLE 9: DATEN "NOVOTEL" ......................................................................................... 24 TABELLE 10: DATEN "MAMA SHELTER" ............................................................................ 25 TABELLE 11: DATEN "ADAGIO" .......................................................................................... 25 TABELLE 12: DATEN "IBIS" .................................................................................................. 27 TABELLE 13: DATEN "IBIS STYLES" ................................................................................... 27 TABELLE 14: DATEN "IBIS BUDGET".................................................................................. 27 TABELLE 15: DATEN "FORMULE1" ..................................................................................... 28 TABELLE 16: EIGENKAPITALRENTABILITÄT DER "ACCORHOTELS S.A." ..................... 30 TABELLE 17: GESAMTKAPITALRENTABILITÄT DER "ACCORHOTELS S.A." ................. 32 TABELLE 18: KAPITALQUOTEN & SACHANLAGENINTENSITÄT DER "ACCORHOTELS

S.A." ................................................................................................................................ 33 TABELLE 19: FIRMENWERT & IMMAT. VERMÖGEN DER "ACCORHOTELS S.A." ......... 36

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Abkürzungsverzeichnis

AktG Aktiengesetz

BZA Bilanzanalyse(n)

d.h. das heißt

EU Europäische Union

etc. /usw. et cetera / und so weiter

frz. französisch

ggf. Gegebenenfalls

GuV Gewinn- & Verlustrechnung

HGB Handelsgesetzbuch

IAS International Accounting Standards

IASB International Accounting Standards Board

IFRS International Financial Reporting Standards

IFRIC International Financial Reporting Interpretations Comittee

i.d.R. in der Regel

immat. Immateriell

Liq. Liquidität

ROCE Return on Capital Employed

SIC Standing Interpretations Comittee

sog. sogenannt(e)

u.A. unter Anderem

z.B. zum Beispiel

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1. Thematische Hinführung

1

1. Thematische Hinführung

1.1 Problemstellung und Zielsetzung

In folgender Arbeit soll eine Bilanzanalyse der Hotelkette „AccorHotels“, anhand der

Jahresabschlüsse der Geschäftsjahre 2011 bis 2015, vorgenommen werden. Es gilt

eine fundierte theoretische, sowie praktische Grundlage zu schaffen um konkrete

Schlüsse auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens ziehen zu können.

Herausforderungen der Arbeit sind neben der Auswahl geeigneter Kennzahlen, die

praktische Darstellung der ausgewählten Aktiengesellschaft. Es gilt Veränderungen

bezüglich des Führungswechsels, anhand der Bilanzen aufzuzeigen, sowie eine mög-

liche Prognose für die Zukunft des Unternehmens abzulegen.

Die vorliegende Arbeit verfolgt zwei grundlegende Ziele. Einerseits sollen die theore-

tischen Grundlagen des Jahresabschlusses für (internationale) Aktiengesellschaften

aufgezeigt und die Funktion sowie Zielsetzung einer Bilanzanalyse, erläutert werden.

Andererseits soll anhand ausgewählter Kennzahlen, eine Bilanzanalyse des Unter-

nehmens „AccorHotels“ vorgenommen werden um ein genaueres Bild der Vermö-

gens- Finanz- und Ertragslage, für die Geschäftsjahre 2011 bis 2015 zu erhalten. Da-

bei soll zudem analysiert werden, ob sich aufgrund des Führungswechsels, Auswir-

kungen auf die Strategie des Unternehmens feststellen lassen. (Sébastien Bazin

übernahm das Amt als CEO der „AccorHotels S.A.“1 im April 2013.)

Anhand der Ergebnisse werden Schlüsse auf die aktuelle und künftige wirtschaftliche

Lage des Unternehmens gezogen. Dabei soll dieses näher präsentiert werden, damit

eine fundierte Analyse ermöglicht wird. Ziel ist es also auch, einen Gesamtüberblick

der Strategie der „AccorHotels“- Gruppe zu erlangen. Schlussendlich soll die Arbeit

eine Prognose für die wirtschaftliche und strategische Zukunft, der genannten Hotel-

kette liefern.

1 Frz.: „Société Anonyme“, zu deutsch entsprechend: Aktiengesellschaft

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1. Thematische Hinführung

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1.2 Methodische Vorgehensweise

Nachdem in Kaptiel 1 Problemstellung, Ziele und Aufbau der Arbeit erläutert wurden,

werden in Kapitel 2 die Grundlagen des Jahresabschlusses einer Aktiengesellschaft

näher behandelt. Es soll auf dessen Funktion und rechtlichen Rahmen eingegangen

werden. Dabei werden die Grundlagen nach deutschem Recht (HGB und AktG) be-

handelt und mit internationalen Rechnungslegungs- Vorschriften (nach IAS und IFRS)

verglichen. Zusätzlich sollen die Interessensgruppen und Adressaten des Jahresab-

schlusses aufgezeigt werden. In Kapitel 3 wird anschließend die Bilanzanalyse the-

oretisch beleuchtet. Nachdem Definition und Ziele aufgezeigt werden, soll auf unter-

schiedliche Arten von bilanzanalytischen Kennzahlen eingegangen werden. Dabei

werden alle, für die praktische Analyse benötigten Kennzahlen, eingehend erläutert.

Dies erfolgt unter Verwendung umfangreicher Literatur.

Folglich schließt sich der praktische Teil der Arbeit in Kapitel 4 an. Unter Anwendung

ausgewählter Kennzahlen soll eine Bilanzanalyse der „AccorHotels“- Gruppe, im Zeit-

vergleich erfolgen. Dabei werden die jeweiligen veröffentlichten Jahresabschlüsse

der Geschäftsjahre 2011 bis 2015, als Forschungsgrundlage herangezogen. Zur ge-

naueren Analyse wird die Hotelkette zunächst präsentiert. Es soll auf den Aufbau der

Aktiengesellschaft genauer eingegangen werden, insbesondere auf die Struktur der

verschiedenen, am Markt agierenden Hotelmarken. Zusätzlich werden verfolgte Pro-

jekte genannt um ein Verständnis über die Philosophie des Unternehmens zu erlan-

gen. Gegen Ende dieses Kapitels sollen aus dem Führungswechsel resultierende

Veränderungen im Unternehmen analysiert werden. Schlussendlich erfolgt in Kapitel

5 eine Auswertung der Ergebnisse. Die Schlussfolgerung der Kennzahlanalyse, wird

durch ein Fazit und einen Ausblick in die Zukunft des Unternehmens „AccorHotels“

ergänzt.

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2. Grundlagen des Jahresabschlusses

3

2. Grundlagen des Jahresabschlusses

2.1 Rechtlicher Rahmen und Funktion

Der Jahresabschluss bezeichnet die, nach den handelsrechtlichen Vorschriften (§§

242 ff. HGB) für jeden Kaufmann vorgeschriebene Aufstellung der Abschlussbilanz

(Bilanz). Kaufmann ist nach § 1 Abs. 1 HGB jeder der ein Handelsgewerbe betreibt.

Der Jahresabschluss enthält neben der Abschlussbilanz auch die dazugehörige Ge-

winn- und Verlustrechnung (GuV). Während die Bilanz das Verhältnis von Schulden

und Vermögen zu einem bestimmten Tag (Stichtag) aufzeigt, spiegelt die Gewinn-

und Verlustrechnung den Zustand innerhalb eines Zeitraumes (beispielsweise eines

Geschäftsjahres) wieder.2 Die GuV ist eine die Bilanz ergänzende Detailrechnung und

macht Vermögensänderungen der Bilanz ersichtlicher.3 Sowohl die Bilanz als auch

die dazugehörige GuV müssen nach § 243 HGB, den Grundsätzen ordnungsgemä-

ßer Buchführung (GoB) entsprechen. Zusätzlich müssen sie klar und übersichtlich

sein und sind bei Kapitalgesellschaften, innerhalb eines vorgesetzten Zeitraumes,

von drei Monaten, nach Abschluss des zu beziehenden Geschäftsjahres aufzustellen.

(§ 264 Abs. 1 S.3 HGB)

Des Weiteren haben die gesetzlichen Vertreter einer Kapitalgesellschaft, den Jahres-

abschluss um einen Anhang und einen Lagebericht zu erweitern, welche zusammen

mit der Bilanz und der GuV eine Einheit bilden und eine genauere Analyse der Lage

des Geschäftsverlaufes sowie weiterführende Informationen zu einzelnen Posten, be-

reitstellen sollen.4 Je nach Größenklasse einer Kapitalgesellschaft, welche in § 267

HGB festgelegt sind, entfällt die Pflicht zur Erstellung des Lageberichtes (§ 264 Abs.

1 S.4). So gilt die Pflicht zur Aufstellung des Lageberichtes nur für mittelgroße und

große Kapitalgesellschaften, nicht aber für Kleinstkapitalgesellschaften und „Kapital-

gesellschaften & Co“.5

Darüber hinaus ist in § 244 HGB vorgeschrieben, den Jahresabschluss in deutscher

Sprache und in der Währungseinheit Euro aufzustellen. Er soll „...unter Beachtung

der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein tatsächliches Bild der Vermö-

gens-, Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft vermitteln“ (§ 264 Abs. 2 HGB)

(sieh dazu auch 2.1.1).

Die Hauptfunktionen eines Jahresabschlusses lassen sich wie folgt darstellen:

- a) Zahlungsbemessungsfunktion

- b) Dokumentationsfunktion

- c) Informationsfunktion

a) Der Jahresabschluss bildet die Grundlage für die Besteuerung des Unternehmens.

Abhängig von der Höhe des ausgewiesenen Gewinns müssen steuerliche Zahlungen

getätigt werden. Zusätzlich bietet der Jahresabschluss bei börsennotierten Kapitalge-

sellschaften die Bemessungsgrundlage für mögliche Auszahlungen, wie Dividenden

2 Vgl. Liebig, 2016, Stichwort: „Bilanz“ 3 Vgl. Coenenberg et. al., 2009, S. 3 4 Vgl. Brich et. al., 2016, Stichwort: „Lagebericht“ 5 Vgl. Rinker et. al., 2012, S. 76

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2. Grundlagen des Jahresabschlusses

4

und Erfolgsbeteiligungen. Hierbei spricht man auch von einer „Ausschüttungsbemes-

sungsfunktion“6

b) Weiter bildet der Stichtags- Ausweis der Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des

Unternehmens die Grundlage, für den internen buchhalterischen Nachweis aller Ge-

schäftsvorfälle eines Geschäftsjahres.

c) Die Hauptfunktion des Jahresabschlusses besteht aus der Information von Interes-

senten, intern wie extern (Erläuterungen hierzu unter 2.3). Er Bildet die Entschei-

dungsgrundlage für Unternehmens- interne Entscheidungsprozesse, wie auch als

strategische Bemessungsgrundlage für potentielle und anteilige Aktionäre. Für Ban-

ken und andere Gläubiger gilt er als Beurteilung der Kreditwürdigkeit. Des Weiteren

kann der Jahresabschluss nach § 258 HGB als Beweisgrundlage in einem Rechtstreit

herangezogen werden und ist somit Bestandteil der Rechtsordnung.7

2.2 IFRS – Aufbau und Zweck

Agieren Unternehmen international, so werden automatisch andere Ansprüche an die

Rechnungslegung gestellt. Im Jahr 2001 entstanden aus den „International Ac-

counting Standards“ (kurz IAS), die „International Financial Reporting Standards“

(kurz IFRS), welche eine Regelung von internationalen Rechnungslegungsvorschrif-

ten darstellen und von einer privaten internationalen Rechnungslegungs- Institution,

dem „International Accounting Standards Board“ (kurz IASB), sowie Vertretern der

EU festgelegt sind.8

Die IFRS bestehen aus den IAS (International Accounting Standards) 1-41 (34 an der

Zahl, da einzelne Standards gestrichen wurden, Stand 20169), den 14 eigentlichen

IFRS, welche neu definiert wurden, sowie aus den Interpretationen zu einzelnen

Sachverhalten, welche nicht explizit abgedeckt sind. Sie finden sich unter den SIC 7-

32 („Standing Interpretations Comittee“) und den IFRIC 1-19 („International Financial

Reporting Interpretations Comittee“) wieder.10 Alle Standards sowie alle Interpretatio-

nen sind ursprünglich in englischer Sprache verfasst und sind nur in übersetzter Form

auch in z.B. deutscher Sprache zu finden. Ein Rahmenkonzept, das sog. „Framework“

beinhaltet neben der Zielsetzung, entscheidungsrelevante Informationen bereitzustel-

len (F 12) auch die qualitativen Anforderungen an den Jahresabschluss nach IFRS

(F 24 ff.). Es beinhaltet weiter alle konzeptionellen Grundlagen für die Aufstellung des

Jahresabschlusses nach IFRS. Alle Bilanzierungselemente wie Eigenkapital, Vermö-

genswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen sowie deren Ansatz- und Bewer-

tungsvorschriften, werden eingehend im „Framework“ (F 47 ff.) behandelt.11

Sinn und Zweck ist dabei in erster Linie die Pflicht für kapitalmarktorientierte Unter-

nehmen zur Erstellung von international einheitlichen Jahresabschlüssen. So soll

6 Vgl. Coenenberg et. al., 2009, S. 18 ff. 7 Vgl. Coenenberg et. al., 2009, S. 17 8 Vgl. Hayn et. al., 2014, S. 25ff. 9 Vgl. Corzilius, 2016, Stichwort: „IASB- Verlautbarungen“ 10 Vgl. Hoffmann, 2011, S. IX 11 Vgl. Coenenberg et. al., 2009, S. 63

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2. Grundlagen des Jahresabschlusses

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eine erhöhte Vergleichbarkeit, global ausgerichteter Unternehmen ermöglicht, sowie

ein erhöhter Schutz für Kapitalgeber (Anleger) gewährleistet werden.12

Grundsätze

So wie die Regelungen des HGB von bestimmten Prinzipien ausgehen (bsp. „Vor-

sichtsprinzip“ oder „periodische Abgrenzung“), werden auch die IFRS von bestimmten

Prinzipien beherrscht. Generalnorm der IFRS ist die sog. „true and fair view“ (auch

„fair presentation“ genannt) welche besagt, dass eine Rechnungslegung, die sich an

die Grundsätze nach IFRS hält, eine nach dem IASB („International Accounting Stan-

dards Board“), korrekte wirtschaftliche Lage des betroffenen Unternehmens wider-

spiegelt und so als Grundlage für wirtschaftliche Entscheidungen dient. Sie entspricht

der deutschen Generalnorm zur Darstellung eines den tatsächlichen Verhältnissen

entsprechenden Bildes der Vermögens- Finanz- und Ertragslage gemäß § 264 Abs.

2 HGB bzw. § 297 Abs. 2 HGB 13. Auch die beiden obersten Grundsätze der IFRS-

Rechnungslegung, die „accrual basis“ sowie der „going concern“ Grundsatz, entspre-

chen der deutschen periodengerechten Erfolgsermittlung und dem Unternehmens-

fortführungsprinzip. Diese Beispiele zeigen, dass eine Vielzahl von Rechnungsle-

gungs- Prinzipien nach IFRS, bereits aus den deutschen Rechnungslegungs- Vor-

schriften für Aktiengesellschaften, den Gesetzen nach deutschem Recht (welche un-

ter anderem im HGB oder AktG festgelegt sind) ähneln. Es soll daher nicht genauer

auf Gemeinsamkeiten zum HGB etc. eingegangen werden, sondern die für diese Ar-

beit bedeutenden spezifischen Vorschriften, die sich zusätzlich aus dem Framework

nach IFRS ergeben, dargestellt werden.

Unterschiede IFRS / HGB

Schon beim Grundprinzip beider Regelwerke lassen sich Unterschiede erkennen.

Das Grundprinzip nach HGB stellt das Vorsichtsprinzip dar, welches besagt, dass

Gewinne, die zwar in der Periode erwirtschaftet wurden, jedoch erst in der Folgeperi-

ode als liquide Mittel eingehen, dem abgeschlossenen Geschäftsjahr noch nicht zu-

gerechnet werden dürfen. Laut IFRS herrscht das Prinzip der periodengerechten Ge-

winnermittlung („accrual basis“) vor.14 Dieses Prinzip weicht entscheidend von dem

Vorsichtsprinzip nach HGB ab und ermöglicht es dem jeweiligen Unternehmen, Ge-

winne für eine bestimmte Periode auch schon auszuweisen, obwohl der Zahlungsein-

gang erst noch erfolgt. Der Hauptzweck für die Bilanzierung nach den unterschiedli-

chen Regelwerken kann hierfür als ausschlaggebend gesehen werden. Während der

Zweck in der Bilanzierung nach HGB darin liegt eine vorsichtige Gewinnermittlung zu

erstellen, geht es in der Bilanzaufstellung nach IFRS in erster Linie darum, nach Mög-

lichkeit viele Informationen, insbesondere für Anleger bereitzustellen um diese best-

möglich in ihrer Anlageentscheidung zu unterstützen.

Ein Grundsatz, welcher sich auch in ähnlicher Form nicht im HGB wiederfindet, ist der

IFRS- Grundsatz: „substance over form“ (IFRS 17). Er besagt, dass falls durch die

Anwendung einer Bewertungsvorschrift nach IFRS ein unrealistisches Bild entstehen

12 Vgl. Coenenberg et. al., 2009, S. 53 13 Vgl. Coenenberg et. al., 2009, S. 63 14 Vgl. Preißler et. al., S. 112

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2. Grundlagen des Jahresabschlusses

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würde, eine Darstellung oder ein Ansatz gewählt werden soll, welcher zu einem rea-

listischen Bild führt. Er ist somit eng mit dem Grundsatz der „true and fair view“ ver-

bunden.

Im Gegensatz zum HGB verzichten die IFRS auf die Behandlung der verschiedenen

Unternehmensrechtsformen. Alle Standards betreffen lediglich kapitalmarktorientierte

Unternehmen, egal welcher Rechtsform und Größe. So kann es sein, dass ein nach

deutschem Recht klassifiziertes GmbH- Unternehmen, ebenfalls einen Abschluss

nach IFRS veröffentlichen kann, wie beispielsweise ein Großkonzern oder eine Akti-

engesellschaft, solange es eine Konzernähnliche Struktur aufweist. Nach § 315a Abs.

3 HGB besteht für nicht kapitalmarktorientierte Unternehmen das Wahlrecht, einen

Abschluss nach IFRS aufzustellen. Zudem kann nach deutschem Recht, der Ab-

schluss nach IFRS deutscher kapitalmarktorientierter Unternehmen veröffentlicht

werden, mit der Befreiung von der Verpflichtung, zusätzlich einen Jahresabschluss

nach HGB zu veröffentlichen.

Während im HGB alle rechtlichen Vorgaben in deutscher Sprache verfasst sind, wer-

den alle IFRS- Standards in englischer Sprache ausgewiesen. Für die Aufstellung

eines Jahresabschlusses besteht nach den IFRS jedoch keinerlei Vorschrift bezüglich

der Sprache. Lediglich Aufbau und Bewertungsvorschriften sind nach IFRS einzuhal-

ten. Gleiches gilt für die Währung, nach welcher alle Posten auszuweisen sind, da es

für einen Abschluss nach IFRS keine vorgeschriebene Währung gibt.

Anders als im HGB sind die Vorschriften zur Offenlegung sowie zur Prüfung nicht

explizit international geregelt. In Deutschland schreibt § 315a Abs. 1 HGB kapital-

marktorientierten Konzernen allerdings vor, dass diese nationalen Vorschriften, zu-

sätzlich zu den IFRS Rechnungslegungsnormen, anzuwenden sind.15

Während die Bilanzaufstellung nach HGB als Zahlungsbemessungs- und steuerliche

Grundlage für die Ertragssteuer gilt, entfällt diese Funktion komplett für die Rech-

nungslegung nach IFRS. Somit ist der Jahresabschluss nach IFRS weder Grundlage

für Dividendenausschüttungen noch für steuerrechtliche Bemessungen, welche nati-

onal geregelt sind.16 Einzige Zielsetzung stellt die Finanzberichterstattung, die „deci-

sion usefulness“ insbesondere für Anleger dar. Um dieser bestmöglich nachzukom-

men besteht der größte Unterschied zur Rechnungslegung nach HGB in der Gewich-

tung der einzelnen Grundsätze.17

15 Vgl. Rinker et. al., 2012, S. 310 16 Vgl. Hayn et. al., 2014, S. 12ff. 17 Vgl. Coenenberg et. al., 2009, S. 63

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2. Grundlagen des Jahresabschlusses

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Der Jahresabschluss (complete set of financial statements) besteht nach IFRS aus

folgenden Bestandteilen18:

- Bilanz (statement of financial position)

- Gesamtergebnisrechnung (statement of comprehensive income)

- Eigenkapitalveränderungsrechnung (statement of changes in equity)

- Kapitalflussrechnung (statement of cash flows)

- Anhang (notes)

Bei Börsennotierten Unternehmen zzgl.:

- Segmentbericht (operating segments)

- Ergebnis je Aktie (earnings per share)

Insbesondere die Größen Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung

sowie die Gesamtergebnisrechnung tauchen, im Unterschied zum HGB verpflichtend

auf. Bei der Eigenkapitalveränderungsrechnung sind bestimmte Bestandteile des Ei-

genkapitals und ihre Veränderung getrennt darzustellen, wobei das Hauptaugenmerk

auf der Darstellung der Transaktionen mit den Anteilseignern liegt.19 Auch die Kapi-

talflussrechnung stellt nach IAS 1.10 einen eigenständigen Bestandteil des IFRS- Ab-

schlusses dar.20 Unter Kapitalflussrechnung versteht man die Berechnung von Zu-

und Abflüssen unterschiedlicher finanzieller Mittel. Hierbei wird nach IFRS in drei Ka-

tegorien, nach

a) Mittel aus betrieblicher Tätigkeit,

b) Mittel aus Investitionstätigkeit

c) und Mittel aus Finanzierungstätigkeit unterschieden, weshalb diese Posten auch

gesondert im „statement of cash flows“ zu dokumentieren sind.21

Auffallend ist, dass der Anhang nach IFRS deutlich detailliertere Informationen bereit-

stellt, als der Anhang nach HGB, welcher i.d.R. signifikant kürzer ausfällt. Dies ist

ebenfalls dem IFRS- Grundziel, möglichst viele Informationen für Anleger bereitzu-

stellen, geschuldet. Die Segmentberichterstattung dient der genaueren Beurteilung

einzelner Teilbereiche von Unternehmen und ist im Anhang darzustellen. Die entspre-

chenden Vorschriften zur expliziten Aufstellung der Posten finden sich in IFRS 8

„Operating Segments“ wieder.22

18 Vgl. Coenenberg et. al., 2009, S. 68 19 Vgl. Kirsch, 2010, S. 345 20 Vgl. Kirsch, 2010, S. 325 21 Vgl. Preißler et. al., 2009, S. 24 22 Vgl. Brich et. al., 2016, Stichwort: „Segementberichterstattung“

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2. Grundlagen des Jahresabschlusses

8

Zusammenfassend soll folgende Tabelle die wesentlichen Unterschiede zwischen

HGB und IFRS veranschaulichen:

Tabelle 1: Unterschiede HGB / IFRS23

23 Selbsterstellt

Objekt: Handelsgesetzbuch(HGB)Internationalfinancialstandards

(IFRS)

Normsetzende

Instanz:NationalerGesetzgeber(Deutschland)

IASB(international,privatwirtschaftlich),

VertreterderEU

Bilanzzweck:VorsichtigeErmittlungdes

UnternehmensgewinnsVermittlungvonInformationen(fürAnleger)

Grundprinzip: Vorsichtigkeitsprinzip PeriodengerechteGewinnermittlung

Publizitätsprüfung: Gesetzlichgeregelt nurinternationalgesetzlichgeregelt

Gliederungder

Bilanz:

NurfürKapitalgesellschaftenstrenge

detaillierteVorschriftenBilanznachFristigkeit(IAS1)

Aufstellungspflicht: VonGrößeundRechtsformabhängig VonGrößeundRechtsformunabhängig

Bilanz,GuVBilanz,Gesamtergebnissrechnung,GuV,

Anhang,Eigenkapitalveränderungsrechnung,

BeiKapitalgesellschaften: Kapitalflussrechnung

AnhangundLagebericht

BeiKonzernen BeibörsennotiertenKonzernen:

Kapitalflussrechnung,Segmentberichtund

EigenkapitalspiegelSegmentberichtundErgebnisjeAktie

Bestandteiledes

Jahresabschlusses:

UnterschiedeHGB/IFRS

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2. Grundlagen des Jahresabschlusses

9

Konzernrechnungslegung nach IFRS

Da Subjekt dieser Arbeit ein international agierender Konzern ist, soll im Folgenden

der Begriff Konzern erläutert und Voraussetzungen nach IFRS/ IAS für einen Kon-

zernabschluss aufgezeigt werden.

Ein Konzern ist nach IAS 27.4 eine Unternehmensgruppe mit einem Mutterunterneh-

men und den dazugehörigen Tochterunternehmen. Sobald ein Mutterunternehmen

ein Tochterunternehmen (oder mehr) innehat, so kann man es als solches bezeich-

nen.2425 Ein Konzern ist somit der Zusammenschluss mehrerer wirtschaftlich unab-

hängiger Unternehmen, unter der Herrschaft eines Mutterunternehmens. Die Herr-

schaft über andere Unternehmen wird ebenfalls nach IAS 27.4 so definiert, dass die

„Beherrschung“ mit der Möglichkeit einhergeht, die Finanz- und Geschäftspolitik eines

Unternehmens so zu bestimmen, dass aus dessen Tätigkeit Nutzen gezogen werden

kann. Dabei ist die Rechtsform der Unternehmen unbedeutend.

Ein Jahresabschluss eines Konzerns hat die Besonderheit, dass er die Abschlüsse

mehrerer (Tochter-) Unternehmen zusammenfasst und als ein gesamtes Ergebnis

darstellt. Somit ist ein Konzernabschluss derjenige Abschluss, welcher die Unterneh-

men einer Unternehmensgruppe (= Konzern) so darstellt, als handle es sich um ein

einziges Unternehmen (vgl. IAS 27.4). Nach IAS 27.9 ist jedes Mutterunternehmen

dazu verpflichtet, einen Konzernabschluss abzulegen.26

Um einen Konzernabschluss eines bspw. International agierenden Unternehmens zu

ermöglichen, ist ein erhöhter Aufwand von Nöten, da Informationen und Zahlen un-

terschiedlich vieler Firmen zusammengeführt werden müssen. Daher sind folgende

drei Maßnahmen, zur Vorbereitung eines Konzernabschlusses essenziell:

1.) Vereinheitlichung der Abschlussstichtage und der Berichtsperioden

2.) Vereinheitlichung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und

3.) Umrechnung der Währung (Ausweis einer einheitlichen Währung)27

Zusätzlich müssen Konsolidierungen, also das Vereinheitlichen einzelner Posten in

den Bilanzen der verschiedenen Mutter- und Tochterunternehmen, vorgenommen

werden. Dies umfasst die Kapital-, Schulden-, sowie Aufwands- und Ertragskonsoli-

dierung.28

24 Vgl. Althoff, 2012, S. 371 25 Vgl. Hoffmann, 2011, S. 257 26 Vgl. Kirsch, 2009, S. 169 27 Vgl. Kirsch, 2010, S. 172 28 Vgl. Rinker et. al., 2012, S. 291

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2. Grundlagen des Jahresabschlusses

10

2.4 Adressaten

Der Jahresabschluss hat eine Vielzahl von Adressaten und Interessensgruppen. Es

ist daher schwierig ein Bild der Vermögens- Finanz- und Ertragslage darzustellen,

welches die Informationsbedürfnisse aller Gruppen optimal berücksichtigt. Generell

unterscheiden sich interne und externe Adressaten. Mit internen Adressaten sind un-

ternehmensinterne Interessenten gemeint. Beispiele sind das Top- Management im

Allgemeinen und Kontrollorgane des Unternehmens, sowie Mitarbeiter. Neben Ban-

ken als externe Adressaten, die Ihre potentiellen Kunden einzuschätzen haben, he-

gen Anleger (und somit Fremdkapitalgeber) das Interesse, die wirtschaftliche und fi-

nanzielle Entwicklung des anteiligen Unternehmens zu verfolgen. Ihnen ist ein sog.

„Rechenschaftsbericht“ in Form des Jahresabschlusses abzulegen.29 Der Jahresab-

schluss und somit die Stichtags Bilanz geben ihnen Auskunft, über die Ergebnisse

eines Geschäftsjahres. Sie ist somit automatisch ein Orientierungspunkt und Strate-

giegebende Grundlage für Fremdkapitalgeber.

Tabelle 2: Adressaten des Jahresabschlusses

29 Vgl. Rinker et. al., 2012, S. 28

Intern Extern

Manager Gläubiger(z.B.Banken)

Kontrollorgane Anteilseigner/Aktionäre

Mitarbeiter Fiskus

Buchhaltung allgemeineÖffentlichkeit

Arbeitnehmer

AdressatendesJahresabschlusses

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3. Grundlagen der Bilanzanalyse

11

3. Grundlagen der Bilanzanalyse

3.1 Definition und Ziele der Bilanzanalyse

Die Bilanzanalyse umfasst alle Tätigkeiten bezüglich der Informationsbeschaffung

und Informationsauswertung zur Beurteilung eines oder mehrerer Jahresabschlüsse.

Dies geschieht einschließlich der dazugehörigen GuV – sowie bei publizitätspflichti-

gen Unternehmen – zuzüglich eines Anhangs und des Lageberichtes.30 Dieser soll

die aus der Bilanz hervorgehenden Angaben kritisch hinterfragen und genauere, wei-

terführende Informationen liefern. Das obere Ziel dabei ist es, die aktuelle wirtschaft-

liche Lage eines Unternehmens eingehend zu beleuchten und damit die Aussagekraft

des Jahresabschlusses zu erhöhen.31 So können fundierte Rückschlüsse auf eine zu-

künftige Entwicklung geschlossen werden.

Weitere grundlegende Ziele einer Bilanzanalyse können sein32:

- Informationsverdichtung anhand von Kennzahlen

- Wahrheitsfindung bei nicht vollständig realitätsbezogenen Angaben

- Urteilsbildung von Führungsentscheidungen

- Entscheidungsfindung für zukünftige Strategien

Dabei ist in verschiedene Arten von Bilanzanalysen zu unterscheiden, welche unter

anschließendem Gliederungspunkt behandelt werden.

3.2 Arten

Hinter dem Begriff der Bilanzanalyse steckt eine Vielzahl von möglichen Vorgehens-

weisen. Daher lassen sich mehrere Analyse- Arten unterscheiden. Zunächst hängen

die Analyse- Ergebnisse stark von den zu Verfügung stehenden Daten (siehe dazu

auch 3.3) ab. Je nach Datenbasis unterscheiden sich die externe und die interne Bi-

lanzanalyse. Bei einer internen Analyse des Jahresabschlusses handelt es sich i.d.R.

um die Arbeit sog. Wirtschaftsprüfer, die für ein Unternehmen die Bilanz eingehend,

mit allen existierenden Informationen prüfen. Im Gegensatz dazu haben externe Bi-

lanzanalytiker nur eingeschränkten Informationszugang und müssen sich auf zugäng-

liche Veröffentlichungen des betreffenden Unternehmens stützen. Zusätzlich dazu

hilft die Verwendung von publizierten Pressemitteilungen mit ergänzenden Daten zum

Jahresabschluss. Es lässt sich also sagen, dass die interne Bilanzanalyse die Ge-

nauere darstellt und für die interne Planung und Steuerung von hoher Bedeutung sein

kann.

Des Weiteren lässt sich der betrachtende Fokus, also das Objekt der Bilanzanalyse

unterscheiden. Während sich die sog. „formelle BZA“ den Aufbau und die Gliederung

der Bilanz betrachtet, bezieht sich die „materielle BZA“ inhaltlich auf z.B. die Beurtei-

lung von Zahlungsströmen und somit auf die daraus resultierende Lage und Ausrich-

30 Vgl. Rinker et. al., 2012, S. 313 31 Vgl. Liebig, 2016, Stichwort: „Bilanzanalyse“ 32 Vgl. Rinker et. al., 2012 S. 314

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3. Grundlagen der Bilanzanalyse

12

tung des Unternehmens. Materielle Analysen wiederum unterscheiden sich in Sub-

stanzanalyse (wirtschaftliche Entwicklung d. Unternehmens anhand der Entstehung

der Posten des Jahresabschlusses) und Kennzahlenanalyse (absolute und relative

Kennzahlen). Schlussendlich lassen sich ebenfalls einperiodige von mehrperiodigen

BZA unterscheiden. Während sich die einperiodige Analyse auf nur einen Geschäfts-

abschluss konzentriert, ist bei der mehrperiodigen BZA ein Vergleich über mehre

Jahre hinweg möglich (=Zeitvergleich).33 34

Folgende Grafik soll dies vereinfacht darstellen:

Abbildung 1: Arten der Bilanzanalyse35

33 Vgl. Brich et. al., 2016, Stichwort: „Bilanzanalyse“ 34 Anmerkung: Im praktischen Teil der Arbeit wird sich mit einer substanziellen, mehrperiodigen und externen BZA auseinandergesetzt. 35 Selbsterstellt

Bilanzanalyse Arten

Zeitraum

ein-periodig

mehr-periodig

Basis

intern extern

Objekt

formell materiell

Substanz-Analyse

Kennzahl- Analyse

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3. Grundlagen der Bilanzanalyse

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3.3 Datenbasis und Grenzen der Bilanzanalyse

Um eine umfangreiche und aussagekräftige Bilanzanalyse ausführen zu können be-

darf es an einer fundierten Datenbasis, die alle notwendigen Zahlen und Informatio-

nen bereitstellt. Wie bereits unter 2.1 erwähnt, hängt der Umfang der zur Verfügung

stehenden Informationen stark davon ab, ob der Bilanzanalytiker intern oder extern

agiert. Während externen Bilanzanalytikern meist nur die offenlegungspflichtigen Be-

standteile des Jahresabschlusses zur Analyse bereit stehen, kann ein interner Bi-

lanzanalytiker auf Unternehmens- interne Daten zurückgreifen. Somit ist zumeist ge-

geben, dass internen Analytikern Informationen über z.B. Qualität des Managements,

technisches Know- How, Entwicklungsprojekte und Marktwert des Unternehmens be-

reitstehen, was die Analyse genauer und aussagekräftiger macht.36

Eine Grenze der BZA ist also meist die mangelnde Vollständigkeit der Daten. Darüber

hinaus ist fraglich inwieweit die gegebenen Daten wahrheitsgetreu sind. Zwar gibt es

für die Bilanzierung und die Aufstellung des Jahresabschlusses, wie in vorherigen

Kapiteln gesehen, strenge Vorschriften; Das durch den Jahresabschluss vermittelte

Bild zur wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens kann jedoch, durch bilanzpoliti-

sche Maßnahmen verzerrt werden. Neben gesetzlich legalen Ansatz- und Bewer-

tungswahlrechten bieten sich dem Management sog. „Ermessensspielräume“ in der

Rechnungslegung, woraus auf der Einschätzung des Managements basierende Da-

ten entstehen.37

Eine weitere Einschränkung der BZA ergibt sich aus der Vergangenheitsorientiertheit

der Daten. Aussagen die anhand einer BZA über die Zukunft getroffen werden, sind

zwar durch den Vergleich mehrerer aufeinanderfolgender Jahresabschlüsse (=Zeit-

vergleich) möglich, allerdings sind diese meist nur Annahmen mit fragwürdiger Aus-

sagekraft, da eventuelle Marktdynamiken und Änderungen des Unternehmensumfel-

des nicht vorhergesagt werden können. Hinzu kommt, dass die anhand der BZA er-

mittelten Kennzahlen, nur für die jeweiligen Geschäftsjahre sprechen und keine z.B.

genaueren Quartalsdaten widerspiegeln.38

36 Vgl. Coenenberg et. al., 2009, S. 1018 37 Vgl. Coenenberg et. al., 2009, S. 1019 38 Vgl. Coenenberg et. al., 2009, S. 1018

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3. Grundlagen der Bilanzanalyse

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3.4 Bilanzanalytische Kennzahlen

In der Literatur finden sich eine Vielzahl von Definitionen zu dem Begriff „Kennzahl“.

Prof. Dr. Peter R. Preißler fasst in seinem Werk „Betriebswirtschaftliche Kennzahlen“

eine treffende Definition zusammen:39

Grundlegendes Ziel von Bilanzanalytischen Kennzahlen ist die Informationsverdich-

tung komplex zusammenhängender Daten. Dadurch können z.B. verschiedene Ge-

schäftsjahre zeitlich vergleichbar gemacht werden. Auch ein Branchenvergleich in-

nerhalb eines bestimmten Geschäftsjahres wird durch die Ermittlung von Kennzahlen

ermöglicht.

Für eine korrekte Analyse sollten bestimmte Anforderungen an Kennzahlen gegeben

sein, darunter:

- die Qualität und Richtigkeit

- die Aktualität

- die Zielorientierung

- die Validität

- und die Benutzerfreundlichkeit.40

Die wichtigste Voraussetzung ist, dass die zur Verfügung stehenden Daten korrekt

sind und sie qualitativ belastbaren Quellen (Autoren) entstammen. Neben der Qualität

der ermittelten Kennzahlen sollten diese so aktuell wie möglich erhoben sein. (Aus-

nahmen ergeben sich bei der mehrperiodigen Bilanzanalyse, bei der ein Zeitvergleich

durchgeführt wird und somit eine Vergangenheits- basierte Datenbasis von Nöten ist.)

Bevor man damit beginnt Kennzahlen zu ermitteln, sollte eine klar formulierte Zielset-

zung vorangehen. So müssen die zu ermittelnden Ziele (Erkenntnisse, Offenlegungen

etc.) über inhaltlich sinnvolle und anwendbare Kennzahlen erreicht werden. Die Vali-

dität ergibt sich aus der Zielorientierung der Kennzahlen. Sie ist nur dann gegeben,

wenn die erarbeiteten Daten, die ursprüngliche Zielformulierung überhaupt erfüllen,

bzw eine zielführende Messung ermöglichen.

Kennzahlen werden, aufgrund ihres Nutzens in den verschiedensten Bereichen an-

gewandt. Sie finden sich in Bereichen der Risikoanalyse, der Investitions-, Finanzie-

rungs-, Liquiditäts- sowie der Erfolgsanalyse von Unternehmen wieder. Auch in der

Personal- Material- und Vertriebswirtschaft mancher Unternehmen ist die Verwen-

dung von Kennzahlen üblich. Dabei unterscheiden sich absolute und relative Kenn-

zahlen. Während die absolute Kennzahl unabhängig von anderen Größen als solches

betrachtet wird, steht eine relative Kennzahl grundsätzlich in Beziehung zu anderen

39 Preißler, 2008, S. 11 40 Vgl. Preißler, 2008, S. 24

„Kennzahlen sind hochverdichtete Messgrößen, die in präziser, konzentrierter und

dokumentierter Form als Verhältniszahlen oder absolute Zahlen über einen zahlen-

mäßig erfassbaren Sachverhalt berichten, über Entwicklung einer Unternehmung

informieren und strategische Erfolgsfaktoren bilden.“

der Kennzahlen

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3. Grundlagen der Bilanzanalyse

15

Werten. Sie entsteht also aus einer Bezugsgröße und der jeweiligen Bezugsgrund-

lage.41 Im Folgenden soll beispielhaft auf die für die Bilanzanalyse wichtigen Kenn-

zahlen eingegangen werden.

41 Vgl. Preißler, 2008, S. 13

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3. Grundlagen der Bilanzanalyse

16

Finanzierungskennzahlen

1.) Eigenkapitalquote (auch: Eigenkapitalanteil):

Eigenkapitalquote = Eigenkapital x 100

Gesamtkapital

Die Eigenkapitalquote gibt an, wie viel Eigenkapital prozentual zum Gesamtkapital

(Fremd- und Eigenkapital) vorhanden ist. Je geringer diese Kennzahl ausfällt, desto

größer ist das Risiko des Unternehmens, da die Finanzierung erhöht über Fremdka-

pital erfolgt. Fremdkapital ist im Gegensatz zu Eigenkapital aufkündbar, d.h. es kann

unter Umständen, von dem jeweiligen Fremdkapitalgeber abgesetzt werden. Außer-

dem muss Fremdkapital, im Gegensatz zu Eigenkapital wieder zurück bezahlt werden

Ist die Eigenkapitalquote niedrig, so hat das Unternehmen gleichzeitig mit einem er-

höhten externen Einfluss zu kämpfen, da Investoren meist ihre Mitbestimmungs-

rechte wahrnehmen.

2.) Fremdkapitalquote:

Fremdkapitalquote = Fremdkapital x 100

Gesamtkapital

Ähnlich der Eigenkapitalquote gibt diese Kennzahl, den Anteil an Fremdkapital im

Verhältnis zum Gesamtkapital prozentual wieder. Wie bereits erwähnt ist eine zu

hohe Fremdkapitalquote kritisch, da die Abhängigkeit von externen Kapitalgebern

steigt.

3.) Sachanlageintensität:

Sachanlageintensität = Sachanlagen x 100

Gesamtvermögen

Die Sachanlageintensität zeigt den Anteil von Sachanlagen am Gesamtvermögen in

Prozent auf. Sie gibt, wie die Eigen- und Fremdkapitalquote, Auskunft über die Ver-

mögensstruktur eines Unternehmens. Liegt ein geringer Sachanlagenintensitäts-

Wert vor, so ist zu prüfen ob es sich ggf. um einen Investitionsstau handelt, was ne-

gativ zu bewerten ist, da in der Zukunft evtl. hohe Investitionen getätigt werden müs-

sen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Anstieg der Sachanlagenintensität kann

also auch die Folge von vergangenen Investitionsstaus sein. Eine Verringerung des

Wertes ist z.B. auf erhöhtes Leasing zurückzuführen.42

Je nach Branche ist dieser Wert sehr unterschiedlich hoch, weshalb sich keine sinn-

vollen Sollwerte für diese Größe angeben lassen. So hat ein Handelsunternehmen

einen eher niedrigen Wert, im Vergleich zu einem Industrieunternehmen, da z.B.

42 Vgl. Preißler, 2008, S. 128

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3. Grundlagen der Bilanzanalyse

17

keine Produktionsanlagen benötigt werden. Eine hohe Anlageintensität (also ein ho-

her Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen) bedeutet automatisch eine

hohe langfristige Kapitalbindung, was das Unternehmen beispielsweise in der Preis-

politik unflexibel macht (bspw. im Falle von Umsatzrückgang).43 Des Weiteren hat ein

solches Unternehmen meist hohe Fixkosten zu tragen (Abschreibungen, Wartungen

und Reparaturen der Sachanlagen).

4.) Intensität des immateriellen Vermögens (auch: Umlaufvermögen):

Intensität d. immat. Vermögens = immat. Vermögen x 100

Gesamtvermögen

Die Intensität des immateriellen Vermögens ist das Gegenteil der Sachanlageninten-

sität. Die Kennzahl setzt sich aus dem gesamten immateriellen Vermögen im Verhält-

nis zum Gesamtvermögen zusammen. Zu immateriellem Vermögen (Teil des Anla-

gevermögens) zählen u.a. Größen wie:

- Finanzanlagen

- Goodwill (Firmenwert)

- Lizenzen

- Patente

Ist das immaterielle Vermögen bei einem Unternehmen also besonders hoch, so las-

sen sich Rückschlüsse auf ein hohes Know- How und/oder einen hohen Firmenwert

ziehen.

5.) Verschuldungsgrad:

Verschuldungsgrad = Fremdkapital x 100

Eigenkapital

Der Verschuldungsgrad ist eine Kennzahl der Vermögensstruktur und hat Ähnlichkeit

mit der Fremdkapitalquote (siehe Punkt 2). Sie ist der prozentuale Anteil des Fremd-

kapitals am Eigenkapital. Der Sollwert der Verschuldung sollte nicht über 200% liegen

(bzw. die Fremdkapitalquote nicht über 67%).44 Der Verschuldungsgrad erhöht sich

durch die Aufnahme von Krediten und erhöht, wie bereits behandelt, das Risiko des

Unternehmens aufgrund der Abhängigkeit von Gläubigern.

43 Vgl. Glück, 2016, Stichwort: „Anlagenintensität“ 44 Vgl. Siegwart et. al., 2010, S. 121

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3. Grundlagen der Bilanzanalyse

18

Liquiditätskennzahlen

1.) Liquidität 1. Grades (absolute liquidity ratio):

Die

Li-

quidität 1. Grades gibt das Verhältnis der flüssigen Mittel zu den kurzfristigen Ver-

bindlichkeiten an. Zu den Flüssigen Mitteln zählen neben Bankguthaben und Kassen-

beständen auch Schecks oder Wertpapiere. Man spricht daher auch von der „Barli-

quidität“.45

Je höher die Liquidität 1. Grades, desto besser ist die Liquidität des Unternehmens.

Beträgt der Liquiditätsgrad 100% ist eine vollständige Deckung der kurzfristigen Zah-

lungsverpflichtungen gegeben. Der Sollwert dieser Kennzahl liegt daher bei mind.

100%. Ist der Wert größer als >100%, liegt eine Überdeckung vor. Es sollte darauf

geachtet werden, dass die genannte Überdeckung nicht zu hoch ausfällt, da zu viele

liquide Mittel, verlorenes Rendite- Potential bürgen.46

2.) Liquidität 2. Grades (Quick Ratio):

Liquidität 2. Grades = (Flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen) x 100

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Die Liquidität 2. Grades ist eine Erweiterung des 1. Liquiditätsgrades. Lediglich das

kurzfristig in Barmittel umwandelbare Umlaufvermögen wird den Barmitteln hinzuge-

rechnet. Dies können z.B. noch eingehende Zahlungen realisierter Leistungen, oder

Wertpapiere d. Umlaufvermögens sein.47 Diese Kennzahl zeigt also an, inwieweit die

kurzfristigen Verbindlichkeiten durch Zahlungsmittel und kurzfristige Forderungen ab-

gedeckt sind

3.) Liquidität 3. Grades (Current Ratio):

Liquidität 3. Grades = Kurzfristiges Umlaufvermögen x 100

Kurzfristiges Fremdkapital

Die Liquidität 3. Grades gibt an, inwiefern kurzfristige Verbindlichkeiten, durch das

kurzfristige Umlaufvermögen (also kurzfristige Forderungen, Zahlungsmittel sowie

sonst. Bestände) abgedeckt sind.48 Da es u.U. länger dauern kann, das genannte

Umlaufvermögen in flüssige Mittel umzuwandeln, ist diese Kennzahl als gute Grund-

lage für die Aussagekraft mittelfristiger Liquidität zu betrachten.

45 Vgl. Preißler, 2008, S. 143 46 Vgl. Probst, 2012, S. 168 47 Vgl. Preißler, 2008, S. 144 48 Vgl. Preißler, 2008, S. 145

Liquidität 1. Grades = Flüssige Mittel x 100

Kurzfristige Verbindlichkeiten

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3. Grundlagen der Bilanzanalyse

19

4.) Cashflow

Cashflow = Einzahlungen eines Geschäftsjahres – Auszahlungen eines Geschäftsjahres

Unter der Größe Cashflow versteht man in der Bilanzanalyse die Summe aller Ein-

zahlungen eines Geschäftsjahres, abzüglich aller Auszahlungen desselben Ge-

schäftsjahres. Sie betrachtet das Ergebnis aller, innerhalb eines Geschäftsjahres ge-

tätigten Zahlungsströme.49

Erfolgs- und Rentabilitätskennzahlen

1.) Earnings per share (EPS):

Earnings per share (EPS) = Jahresüberschuss

Anzahl der Aktien

„Earnings per share“ bedeutet auf deutsch: „Gewinne pro Aktie“. Diese Kennzahl,

kurz EPS, setzt den Jahresüberschuss (auch: Gewinn) in das Verhältnis mit allen,

vom Unternehmen ausgegebenen Aktien. Dieser Wert ist für Unternehmensanteilige

Anleger (sowie mit einer Anlage spekulierenden, potentiellen externen Investoren)

von besonderer Bedeutung, da sich u.a. Dividendenausschüttungen auf Basis dieser

Kennzahl berechnen lassen und die Ertragskraft eines Unternehmens veranschau-

licht wird.

2.) Eigenkapitalrentabilität (auch: ROE; „Return on Equity“):

Eigenkapitalrentabilität = Gewinn x 100

Eigenkapital

Die Eigenkapitalrentabilität gibt prozentual einen Zinssatz an, mit welchem sich für

den Eigenkapitalgeber sein eingesetztes Kapital verzinst.50 Anhand dieser Kennzahl

lässt sich ersehen, wie gewinnbringend eine Anlageentscheidung für die Einlage im

entsprechenden Unternehmen ist, verglichen mit anderen Anlagemöglichkeiten, wie

z.B. Festgeld bei einer Bank oder Anleihen bei einem anderen Unternehmen. Sie bil-

det somit eine wichtige Entscheidungsgrundlage bezüglich Investitionen oder Desin-

vestitionen einer Unternehmung.51 Die Bezugsgrundlage „Eigenkapital“ kann evtl.

auch eigenkapitalähnliche Mittel, wie Rücklagen enthalten.

49 Vgl. Hilmar et. al., 2015, S. 67 50 Vgl. Heesen et. al., 2011, S. 136 51 Vgl. Preißler, 2008, S. 97

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3. Grundlagen der Bilanzanalyse

20

3.) Umsatzrentabilität:

Umsatzrentabilität = Gewinn x 100

Umsatz

Die Umsatzrentabilität wird im internationalen Gebrauch auch „Return on Sales“

(RoS) genannt und gibt an, wie viel Prozent des Umsatzes dem Gewinn (auch: Be-

triebsergebnis) entsprechen. Anhand dieser Kennzahl lassen sich Rückschlüsse auf

die Effektivität des produzierenden, bzw. dienstleistungserstellenden Unternehmens

ziehen. Je höher die Kosten zum Erreichen eines Umsatzbetrages X sind, desto we-

niger rentabel fällt der entsprechende Gewinn aus. Die Umsatzrentabilität sollte über

5 % liegen.52

4.) Gesamtkapitalrentabilität / ROCE; „Return on Capital Employed“:

Gesamtkapitalrentabilität = Gewinn x 100

Gesamtkapital

Diese Kennzahl gibt Informationen darüber, wie effizient das, dem Unternehmen zur

Verfügung stehende Gesamtkapital genutzt wird. Sie wird häufig herangezogen,

wenn es darum geht die Wirtschaftlichkeit unterschiedlicher Unternehmen zu verglei-

chen, da die Kapitalstrukturen (Fremdkapital- Anteile und Eigenkapital- Anteile) der

zu betrachtenden Unternehmen außer Acht gelassen werden können. Weiter zeigt

die Gesamtkapitalrentabilität auf, welche Rendite für die Kapitalgeber (Fremd- und

Eigenkapitalgeber) insgesamt erwirtschaftet wurde und wie erfolgreich ein Unterneh-

men mit dem Kapital arbeitet.53 Eine sinnvolle Alternative zur Gesamtkapitalrentabili-

tät stellt der sog. ROCE („Return on Capital Employed“) dar, wenn es darum geht, die

Rentabilität desjenigen Kapitals darzustellen, welches für den eigentlichen betriebli-

chen Leistungsprozess eingesetzt wurde. Nicht betriebsnotwendiges Vermögen (wie

bspw. Wertpapiere) ist vom Gesamtkapital abzuziehen.

52 Vgl. Heesen et. al. 2011, S. 142 53 Vgl. Preißler, 2008, S. 98

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

21

4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

Nachdem die theoretischen Grundlagen der Bilanzanalyse geschaffen sind, folgt

schließlich die Analyse zur eingehenden Fragestellung, wie sich der Führungswech-

sel der Hotelkette „AccorHotels“ im Jahr 2013, auf die Strategie und die Ausrichtung

des Unternehmens ausgewirkt hat. Um das Unternehmen zunächst verständlicher zu

machen, werden dessen Aufbau und Haupttätigkeiten näher beschrieben, um an-

schließend Rückschlüsse auf potentielle Veränderungen schließen zu können.

„Feel Welcome“ – Dieses Versprechen lebt die Hotelkette AccorHotels (früher: Accor)

schon seit ihrer Gründung im Jahre 1967. Mit ursprünglichem Sitz in Frankreich, Paris

hat man es geschafft zu einer der größten Hotelketten Weltweit heranzuwachsen. Die

Aktiengesellschaft „AccorHotels“ (in Frankreich: „AccorHotels S.A.“) agiert Stand

2015 mit über 17 verschiedenen Marken und insgesamt 510.000 Zimmern in über

3900 verschiedenen Hotels. Über 190.000 Mitarbeiter arbeiten für die Hotelkette, wel-

che in 92 verschiedenen Ländern vertreten ist. Alleine diese Zahlen zeigen die Größe

und globale Präsenz des Unternehmens. Es ist unter anderem auch daher sehr inte-

ressant zu sehen, wie sich ein Führungswechsel in solch einem Großkonzern auswir-

ken kann und welche Daten- Veränderungen sich in der Bilanz offenbaren. Im April

2013 trat Sébastien Bazin das Amt als CEO der Accor Hotel Group an.

4.1 Marken

Die Hotelkette „AccorHotels“ ist mit offiziell 17 verschiedenen Hotelmarken am welt-

weiten Markt vertreten. Ziel des breitgefächerten Markenportfolios ist es möglichst

jedes Kundensegment zu bedienen, um individuellen Anforderungen, zu jederzeit und

überall bestmöglich gerecht zu werden. Um das Unternehmen und seine Marken bes-

ser zu verstehen, soll im Folgenden das Markenportfolio verständlich gemacht und

jede Marke kurz beschrieben werden.

A) Luxus- und Upscale- Segement:

1.) Sofitel

Tabelle 3: Daten "Sofitel"54

Die Hotelmarke „Sofitel“ gilt als der französische „Botschafter“ von Luxus, auf dem

internationalen Hotelmarkt. Die Marke gliedert sich in vier verschiedene Brands. Da-

runter „Sofitel Legend“, „Sofitel Luxury Hotels“, „SO Sofitel “ und die Luxus Designer

54 Selbsterstellt, auf Basis der Webseite der Marke „Sofitel“, 2016

Hotels Zimmer Länder Kontinente Sternesegment Zimmerpreisab:

121 30.941 41 5 5Sterne 137,-€

DatenSofitel:

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

22

Marke „M-Gallery“. Alle Sofitel Hotels stehen für „Schönheit“, „Qualität“ und „Exzel-

lenz“ und eine französische „art de vivre“ (Lebenskunst) wird in allen entsprechenden

Häusern verkörpert.

Die bekannteste und am weitesten verbreitete Marke ist die klassische Sofitel Brand:

„Sofitel Luxury Hotels“. Bekannt ist die Marke, neben exzellentem Service und einem

ausgeprägten Luxus auch für die französische Gastronomie, die sich vermischt mit

den Geschmäckern der jeweiligen Länder, in denen die Hotels zu Hause sind. Auch

bietet „Sofitel Luxury Hotels“ ein exklusives Angebot für Gäste mit höchstem An-

spruch: den „Club Millésime“, welcher neben einem privat Check-In, einen 24-Stun-

den Butler Service und die Nutzung einer Privatlounge zur Verfügung stellt.

Gleiches findet der Gast in einem „Sofitel Legend“ Hotel wieder. Das Besondere an

dieser Marke ist jedoch die Tatsache, dass jedes Hotelgebäude einen bedeutenden

geschichtlichen Hintergrund hat und somit in den jeweiligen Städten schon das Ge-

bäude für sich eine Attraktion darbietet. Insgesamt gibt es nur fünf Hotels dieser

Sparte.

Tabelle 4: Daten "MGallery"55

Während „Sofitel Legend“ und „Sofitel Luxury Hotels“ die klassischen Luxus Hotels

wiederspiegeln, bieten die Marken „SO Sofitel“ und „ MGallery“ eine etwas ausgefal-

lenere Plattform bezüglich Design und kunstvollen Elementen, die sich in den Häu-

sern wiederfinden. Oft stecken hinter den alternativen optischen Konzepten erfahrene

Architekten, welche die Hotels von Grund auf gestalten. Die beiden Marken fallen also

in die Kategorie der Lifestyle und Boutique- Hotels der „AccorHotels“ Gruppe.

55 Selbsterstellt, auf Basis der Webseite der Marke „MGallery“, 2016

Hotels Zimmer Länder Kontinente Sternesegment Zimmerpreisab:

82 8.333 23 5 5Sterne 107,-€

DatenMGallery:

2.) MGallery

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

23

3.) Pullman

Tabelle 5: Daten "Pullman"56

Die upscale Hotelmarke Pullman Hotels & Resorts verkörpert Moderne und richtet

sich hauptsächlich an Geschäftsreisende, die weltweit unterwegs sind. Neben perfekt

ausgestatteten Konferenzräumen bieten die Luxus Hotels von Pullman alles

zum Thema Entspannung, was man sich vorstellen kann. Der Spagat zwischen einer

inspirierenden Arbeitsatmosphäre und einer ausgewogenen Work- Life Balance soll

hier geschaffen werden. Pullman Hotels finden sich in allen wichtigen Business Met-

ropolen wie London, Sydney, Beijing, Berlin, Paris etc.

4.) The Sebel

Tabelle 6: Daten "The Sebel"57

„The Sebel“ ist eine Apartment Hotelmarke für Gäste die ein regional authentisches

Erlebnis und eine Alternative zum klassischen Hotel Aufenthalt suchen. Die Apart-

ments bieten dem Gast mehr Freiraum und eigene Gestaltungsmöglichkeiten, da

auch die Betreuung durch den sogenannten „Sebel Host“, also den Gastgeber der

Apartments, individuell und persönlich ist. Die Marke zählt zu den am wenigsten Ver-

breiteten, da man Sie, Stand heute, nur in Australien und Neuseeland findet.

5.) Grand Mercure Hotels & Resorts

Tabelle 7: Daten "Grand Mercure"58

56 Selbsterstellt, auf Basis der Webseite der Marke „Pullmann“, 2016 57 Selbsterstellt, auf Basis der Webseite der Marke „The Sebel“, 2016 58 Selbsterstellt, auf Basis der Webseite der Marke „Grand Mercure“, 2016

Hotels Zimmer Länder Kontinente Sternesegment Zimmerpreisab:

108 31.450 31 4 4bis5Sterne ca.130,-€

DatenPullmann:

Apartments Zimmer Länder Kontinente Sternesegment Zimmerpreisab:

25 1.667 2 1 --- 62,-€

DatenTheSebel:

Hotels Zimmer Länder Kontinente Sternesegment Zimmerpreisab:

45 ca.9.000 11 3 5Sterne 62,-€

DatenGrandMercure:

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

24

Die Grand Mercure Hotels und Resorts stehen für die Identität des jeweiligen Landes.

Die Philosophie der Marke besteht darin, die Kultur eines Standortes in alle Leistun-

gen eines Grand Mercure Hotels zu integrieren. So sollen entsprechende Werte ver-

körpert werden. Gepaart mit einer französischen Service- Kultur bieten diese Hotels

dem Gast ein individuelles und anspruchsvolles Erlebnis. „AccorHotels“ plant eine

Ausweitung speziell dieser Marke, insbesondere im Lateinamerikanischen Raum um

die Kulturen der jeweiligen Länder im Hotelportfolio noch stärker zu verankern.

B) Mittelklasse- / Midscale- Segment:

1.) Mercure Hotels:

Tabelle 8: Daten "Mercure"59

Die wohl bekannteste Marke von „AccorHotels“ ist „Mercure Hotels“. Die midscale

Marke garantiert einen Qualitätsstandard der oberen Mittelklasse und das sowohl in

Stadtzentren mit Business- Hotels, als auch an Meeresküsten oder in den Bergen mit

Ferien- Hotels. Gastronomisch punktet die Marke bei den Gästen mit regionalen Pro-

dukten und einer Auswahl verschiedenster Weine.

2.) Novotel:

Tabelle 9: Daten "Novotel"60

Hinter der Marke Novotel verbirgt sich eine moderne und einfache Eleganz, die es

erlaubt sich sowohl privat, als auch geschäftlich in allen Hotels wohlzufühlen. Novotel

nimmt es sich zum Ziel dem Gast alles bereitzustellen was und wann er es braucht.

Großräumige Tagungsräume mit modernem Design stehen in allen Novotels, für Ver-

anstaltungen jeder Art bereit. Die Marke soll laut „AccorHotels“ in Zukunft Ihre Prä-

senz in allen Kontinenten erweitern. Bis im Jahr 2018 sind alleine 128 neue Novotel-

Eröffnungen geplant.

59 Selbsterstellt, auf Basis der Webseite der Marke „Mercure“, 2016 60 Selbsterstellt, auf Basis der Webseite der Marke „Novotel“, 2016

Hotels Zimmer Länder Kontinente Sternesegment Zimmerpreisab:

741 93.897 56 5 3bis4Sterne 62,-€

DatenMercure:

Hotels Zimmer Länder Kontinente Sternesegment Zimmerpreisab:

428 83.340 61 5 4Sterne 62,-€

DatenNovotel:

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

25

Einen Ableger der Marke stellt „Suite Novotel“ dar. Die Besonderheit der Hotels ist,

dass sie nur aus großräumigen Suiten bestehen. Avantgardistisch und alternativ bie-

ten diese Suiten dem Gast ein ganz individuelles Erlebnis. Derzeit verfügt „AccorHo-

tels“ in neun verschiedenen Ländern über 31 solcher „Suite Novotel“ Häuser, welche

insgesamt 3.829 Suiten bereitstellen.

3.) Mama Shelter:

Tabelle 10: Daten "Mama Shelter"61

Die wohl verrückteste und ausgefallenste Marke von „AccorHotels“ heißt „Mama Shel-

ter“, was sich mit „Hotel Mama“ übersetzen lässt. Im Mittelpunkt steht ein aktiver Le-

bensstil und das Beisammensein. Typisch sind großzügige Sofas, die in verschiede-

nen öffentlichen Bereichen der Hotels stehen. Die moderne alternative Einrichtung

erinnert an ein gemütliches und farbenfrohes zu Hause. Die Marke sowie deren Kon-

zept ist noch jung und wurde von „AccorHotels“ erst im Jahr 2014 zu einem Drittel

aufgekauft. Die Häuser richten sich eher an ein junges Gäste- Publikum. Aktuell stellt

diese Marke deutlich den kleinsten Teil des Markenportfolios der „AccorHotels“ Group

dar.

4.) Adagio:

Tabelle 11: Daten "Adagio"62

„Adagio“ nennt sich die Apartment- Hotel Marke von „AccorHotels“. Anders als her-

kömmliche Hotelzimmer, stellen die großräumigen Adagio Zimmer zusätzlich eine Kü-

chenzeile bereit. So genießt der Gast Freiheit und Flexibilität, gepaart mit dem Ser-

vice eines Hotels.

Die Marke unterteilt sich wiederum in drei verschiedene Einheiten. Im Economy Seg-

ment „Adagio Acces Aparthotel“, im Midscale Segment „Adagio Aparthotel“ und für

die höchsten Ansprüche an ein Apartmenthotel, das „Adagio Aparthotel Premium“ im

upscale Segment. Ein Großteil der Hotels liegt in Europa, eine Expansion der Marke

ist allerdings geplant.

61 Selbsterstellt, auf Basis der Webseite der Marke „Mama Shelter“, 2016 62 Selbsterstellt, auf Basis der Webseite der Marke „Adagio“, 2016

Hotels Zimmer Länder Kontinente Sternesegment Zimmerpreisab:

6 703 3 3 3Sterne 89,-€

DatenMamaShelter:

Hotels Zimmer Länder Kontinente Sternesegment Zimmerpreisab:

97 10.532 11 4 2-5Sterne 62,-€

DatenAdagio:

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

26

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

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C) Economy- & Low Cost- Segment:

1.) Ibis:

Tabelle 12: Daten "Ibis"63

Mit fast 30%, stellt die Economy und Low- Cost Marke Ibis- Hotels, den größten Teil

im Markenportfolio aller Hotels der „AccorHotels“ Gruppe dar. Ziel der Marke, zu derer

auch „Ibis Styles“ und „Ibis Budget“ gehören, ist es, dem Gast einen komfortablen und

qualitativen Hotelservice, zu einem günstigen Preis anzubieten.

2.) Ibis Styles:

Tabelle 13: Daten "Ibis Styles"64

Ibis Styles- Hotels greifen den modernen Zeitgeist auf. Neue Konzeptideen und künst-

lerische Elemente in der Zimmer- und Gebäude Gestaltung kommen hier zur Geltung.

Das alles zu einem, für „Ibis“ typischen günstigen Preis.

3.) Ibis Budget:

Tabelle 14: Daten "Ibis Budget"65

„Ibis Budget“ ist die preiswerteste Hotelmarke der Ibis Familie. Hotels dieser Marke

versorgen den Gast mit dem Nötigsten, um einen möglichst günstigen Preis zu ga-

rantieren. Immerhin halb so viele Hotels wie die Muttermarke „Ibis“ (551 Hotels) zählt

dieser Budget- Zweig von „AccorHotels“.

63 Selbsterstellt, auf Basis der Webseite der Marke „Ibis“, 2016 64 Selbsterstellt, auf Basis der Webseite der Marke „Ibis Syles“, 2016 65 Selbsterstellt, auf Basis der Webseite der Marke „Ibis Budget“, 2016

Hotels Zimmer Länder Kontinente Sternesegment Zimmerpreisab:

1.068 134.786 64 5 2-3Sterne 46,-€

DatenIbis:

Hotels Zimmer Länder Kontinente Sternesegment Zimmerpreisab:

310 29.274 30 3 2-3Sterne 60,-€

DatenIbisStyles:

Hotels Zimmer Länder Kontinente Sternesegment Zimmerpreisab:

551 52.699 17 3 1-2Sterne 30,-€

DatenIbisBudget:

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

28

4.) Hotel F1:

Tabelle 15: Daten "Formule1"66

Die Low Budget Marke „Hotel F1“ ist speziell für Auto- Reisende konzipiert, die sich

möglichst günstig auf ihrer Fahrt erholen wollen. Kleine aber komfortable Zimmer mit

zwei oder drei Betten bieten alle F1 Hotels. Die Marke agiert derzeit ausschließlich in

Frankreich, dem Heimatland der „AccorHotels“- Gruppe.

Zusammenfassend soll folgende Grafik das Markenportfolio der Aktiengesellschaft

„AccorHotels“ und die Aufteilung der Marken in die unterschiedlichen Segmente dar-

stellen:

Abbildung 2: Markenportfolio der „AccorHotels S.A.“ 201667

66 Selbsterstellt, auf Basis der Webseite der Marke „Formule1“, 2016 67 Fremde Grafik, online unter: http://www.accorhotels-group.com/en/brands/brand-portfo-lio.html

Hotels Zimmer Länder Kontinente Sternesegment Zimmerpreisab:

237 17.860 1 1 2Sterne 19,-€

DatenFormule1:

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

29

4.2 Firmenaktivitäten und Projekte

Das Hauptgeschäft der Unternehmung gliedert sich seit 2014 in zwei Teilbereiche,

die getrennt voneinander agieren. Einerseits den Geschäftsbereich „Hotelservices“,

welcher alle Aufgabenfelder des Franchising, sowie alle operativen Tätigkeiten aller

weltweit 3.873 Hotels abdeckt. Auf der anderen Seite agiert die Immobilien- Invest-

ment Firma der Kette „Hotelinvest“, die Hotels kauft oder least. Aktuell hält dieser

Investor (also die „AccorHotels“ Gruppe) 1.288 solcher Hotels. Eine Trennung der

Geschäftstätigkeiten erlaubt eine höhere Effizienz der Abläufe, sowohl bei Neu- Ak-

quisen von Hotels, als auch bei der Ausweitung des Franchise- Netzes.68 Ziel ist es

die Profitabilität in beiden Bereichen zu steigern.

Neben der Haupttätigkeit als Hotelbetreiber, Investor und Franchisegeber, arbeitet

das Unternehmen an verschiedenen sekundären Projekten. Mit dem Ökologie Projekt

„Planet 21“ setzt sich das Unternehmen zum Beispiel verstärkt für die Nachhaltigkeit

ein. Neben der zunehmenden Neueröffnung und Förderung von Energieschonenden

Häusern, kümmert sich „AccorHotels“ zunehmend auch um Aufforstungsprojekte.

Das Besondere ist, dass der Gast selbst zum Bestandteil des Projektes wird, indem

er sein Handtuch, vor einem Waschgang mehrmals benutzt. Mit einem Schild kann

jeder Gast dem Housekeeping signalisieren, dass er sein Handtuch nochmal benut-

zen und es noch nicht zum waschen geben möchte. Jeder fünfte Waschgang, der so

„verhindert“ wird, nimmt das Unternehmen als Anlass, einen Baum zu pflanzen. Seit

dem Start dieses Projektes im Jahre 2009 wurden so schon vier Millionen Bäume

gepflanzt. Derzeit fließen Gelder in insgesamt 154 Aufforstungsprojekte in 21 ver-

schiedenen Ländern.69 Die Hotelkette taucht unter anderem auch deshalb auf dem

ersten Platz, des sog. „Greenleaders“- Programm der Hotelbewertungsplattform „Trip

Advisor“ auf.

Zusätzlich engagiert sich das Unternehmen stark im humanitären Bereich und orga-

nisiert Projekte rund um den Globus. Unter dem Projektnamen „Solidarity“ unterstützt

„AccorHotels“ laufend notbedürftige Gesellschaftsteile in armen Ländern. Insgesamt

wurden seit der Gründung von „Solidarity“ weltweit rund 237 Projekte unterstützt.70

Nennenswert ist dabei die Herangehensweise des Unternehmens, da es nicht nur

Gelder spendet, sondern auch die eigenen Mitarbeiter schult, soziale und wirtschaft-

liche Ausgrenzung zu vermeiden und darüber hinaus Menschen konkret beruflich zu

integrieren. Laut Schätzungen des Unternehmens profitierten so bisher rund 210.000

Menschen direkt oder indirekt von den genannten Projekten. Bis zu 20.000 Mitarbeiter

sind derzeit in solche humanitären Projekte involviert.

68 Vgl. Präsentation „Overview“, 2015, Folie 5 69 Vgl. Präsentation „2014 Business Review“, 2014, Folie 96 70 Vgl. Präsentation „Overview“, 2015, Folie 30

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

30

4.3 Darstellung ausgewählter Kennzahlen

Eigenkapitalrentabilität

Die Eigenkapitalrentabilität wurde bereits in Kapitel 3.4.3 theoretisch beleuchtet. Die

Eigenkapitalrentabilität wurde hier als Zinssatz, welcher die Verzinsung der Anlage

von Kapitalgebern, wie bspw. Aktionären wiederspiegelt, beschrieben. Sie gibt an,

wie effizient das Unternehmen, das von Aktionären zur Verfügung gestellte Kapital

einsetzt.

Für die Berechnung wird der Gewinn in das Verhältnis, des gesamten Eigenkapitals

gestellt. Da in der folgenden Analyse ausschließlich das Unternehmen „AccorHotels

S.A.“ betrachtet und zeitlich verglichen werden soll, wird von dem Reingewinn, also

dem Gewinn abzüglich aller zu zahlenden Steuern, ausgegangen. Die in dem jewei-

ligen Geschäftsbericht ausgewiesenen Größen, liegen den IFRS- Standards (siehe

Kapitel 2.1.3) zu Grunde und sind daher in englischer Sprache ausgewiesen. Der zu

betrachtende Gewinn entspricht der Größe „Net Profit or Loss, Group Share“. Das

Eigenkapital entspricht „Total Shareholders’ Equity and Minority Interests“.71 Aus

Gründen der Übersicht und der Nachvollziehbarkeit werden bei der Analyse alle Bi-

lanz- Größen auf beiden Sprachen dargestellt.

Die Entwicklung der Eigenkapitalrentabilität der „AccorHotels S.A.“ stellt sich für die

Geschäftsjahre 2011 bis 2015 demnach wie folgt dar:

Tabelle 16: Eigenkapitalrentabilität der "AccorHotels S.A."72

Die Eigenkapitalrentabilität unterliegt in den Geschäftsjahren 2011 bis 2013 großen

Schwankungen und bot somit eine instabile Verzinsung für Anleger. Hervorzuheben

ist der große Gewinneinbruch im Jahr 2012, welcher auf den verlustreichen Verkauf

der Marke „Motel 6“ in den USA zurückzuführen ist. Das Unternehmen verkauft die

Marke zu einem Preis, deutlich unter dem Buchungswert, was eine Sonderbelastung

von 612 Mio. € zur Folge hat.73 Zum Jahresende verzeichnet „AccorHotels“ einen

deutlichen Verlust von 599 Mio. €. Dieser beeinflusst die Eigenkapitalrentabilität ent-

sprechend negativ. Sie ist mit -20,04% der mit Abstand niedrigste Wert in dem zu

betrachtenden Zeitraum. Folglich dürften Anleger abgeschreckt worden sein, was

sich wiederum negativ auf den Eigenkapitalanteil ausgewirkt hat. Tatsächlich ist nach

der negativen Rentabilität in 2012 ein entsprechender Rückgang des Eigenkapitals

zu verzeichnen. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2011, mit einem Eigenkapital von

3.768 Mio. €, beläuft sich das Eigenkapital im Jahr darauf nur noch auf 2.989 Mio. €.

Dies entspricht einem Rückgang um 20,67%. Im Verlauf des Jahres 2013 geht die

71 Vgl. Geschäftsbericht „AccorHotels“, 2015, S. 3 und S. 5 72 Selbsterstellt, vgl. Daten der Geschäftsberichte der „AccorHotels S.A.“ 2011 bis 2015 73 Vgl. Schille, 2012, S. 1

2011 2012 2013 2014 2015Gewinn(NetProfitorLoss,GroupShare): 27 -599 126 223 244

3.768 2.989 2.752 3.867 3.987

0,72% -20,04% 4,58% 5,77% 6,12%Eigenkapitalrentabilität:

BilanzdatenAccorHotels(EKR)

Geschäftsjahr:

Eigenkapital(TotalShareholdersEquity&M.I.):

AngabeninMio.€

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

31

Bilanzposition weiter zurück und ist zum Jahresende um insgesamt 237 Mio. € ge-

sunken. Mit der Erholung des Gewinns, welcher Ende 2013 wieder +126 Mio. € be-

trägt, erhöht sich auch die Eigenkapitalrentabilität und beträgt im entsprechenden

Jahr +4,58%, was einen vergleichsweise stabilen Wert darstellt.

In den Geschäftsjahren 2014 und 2015 nimmt der Gewinn stetig zu und liegt nach

223 Mio. € im Jahr 2014 auf einem Rekordhoch von 244 Mio. € Ende 2015. Hervor-

zuheben ist der signifikante Anstieg des Eigenkapitals zwischen den Jahren 2013 und

2014 von 2.752 Mio. € auf 3.867 Mio. €, was einem Zuwachs von 40,52% entspricht.

Dank des hohen Gewinns beträgt die Eigenkapitalrentabilität im Jahr 2014 dennoch

5,77% und im Jahr darauf sogar 6,12%. Ab dem Jahr 2013 ist somit ein positiver

Trend bezüglich des Gewinns und der Eigenkapitalrentabilität zu verzeichnen.

Es ist deutlich zu erkennen, dass die „AccorHotels S.A.“ zu Beginn des Zeitraums

eine schwankende Rentabilität vorwies und somit eine unsichere Anlageinvestition

für Anleger bot. Erst ab dem Geschäftsjahr 2013, demselben Jahr in welchem Sébas-

tian Bazin das Amt als CEO von „AccorHotels“ übernahm, gewinnt die Eigenkapital-

rentabilität wieder deutlich an Stabilität, wodurch das Unternehmen wieder attraktiv

für Anleger gemacht wurde. Betrachtet man die ausgegebenen Aktien wird dies un-

terstrichen: Während die Anzahl der verkauften Aktien der Jahre 2011 und 2012 re-

lativ konstant, bei jeweils 227 Mio. bleibt, so steigt diese in den Jahren ab 2013 deut-

lich an. Ende des Geschäftsjahres 2015 zählt die Hotelkette insgesamt über 234 Mio.

Aktien, was einem Anstieg von über 7 Millionen ausgegebenen Aktien, seit Ende 2012

entspricht.74

74 Vgl. Geschäftsbericht AccorHotels, Geschäftsjahre 2011 bis 2015, je S. 2

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

32

Gesamtkapitalrentabilität

Die Gesamtkapitalrentabilität wurde bereits in Kapitel 4.3.4 theoretisch behandelt. Sie

gibt den Grad an wie erfolgreich ein Unternehmen mit dem eingesetzten Kapital ar-

beitet. Das Gesamtkapital ergibt sich hierbei aus dem Eigenkapital (Total Sharehol-

ders Equity and Minority Interests) und dem Fremdkapital (Current- and Non-Current

Liabilities). Die Kennzahl berechnet sich für die zu betrachtenden Geschäftsjahre der

„AccorHotels S.A.“ aus folgender Tabelle:

Tabelle 17: Gesamtkapitalrentabilität der "AccorHotels S.A."75

Wie bei der Eigenkapitalrentabilität ist auch der Wert der Kennzahl für die Gesamtka-

pitalrentabilität für alle zu betrachtenden Geschäftsjahre positiv, mit Ausnahme des

Jahres 2012. Aufgrund des relativ geringen Gewinns im Geschäftsjahr 2011 (27 Mio.

€) beträgt die Gesamtkapitalrentabilität eingehend nur 0,34%. Nach dem Rekordtief

von -7,96% in 2012 erholt sich die Rentabilität des eingesetzten Kapitals wieder stetig

für die nachfolgenden Jahre 2013 bis 2015 (jeweils eine Gesamtkapitalrentabilität

von: 1,81%, 2,55% und 2,73%). Nachstehende Grafik soll den Trend der Rentabilitä-

ten veranschaulichen:

Abbildung 3: Fluktuation der Kapitalrentabilitäten76

Aus „Abbildung 3“ geht ersichtlich hervor, welche Konsequenzen das Verlustgeschäft

des Markenverkaufs „Motel 6“ offenbart. Auffallend ist der große Sprung des Gesamt-

kapitals, von 6.977 Mio. € Ende des Geschäftsjahres 2013, auf insgesamt 8.735 Mio.

75 Selbsterstellt, vgl. Daten der Geschäftsberichte der „AccorHotels S.A.“ 2011 bis 2015 76 Selbsterstellt, auf Basis der Daten von „Tabelle 17“ und „Tabelle 16“

2011 2012 2013 2014 201527 -599 126 223 244

3.768 2.989 2.752 3.867 3.987

4.143 4.535 4.225 4.868 4.947

7.911 7.524 6.977 8.735 8.934

0,34% -7,96% 1,81% 2,55% 2,73%Gesamtkapitalrentabilität:

BilanzdatenAccorHotels(GKR)

Gewinn(NetProfitorLoss,GroupShare):

Eigenkapital(TotalShareholdersEquityandM.I.):

Fremdkapital(Current+nonCurrentLiabilities):

AngabeninMio.€ Geschäftsjahr:

Gesamtkapital(TotalCapital):

-25

-20

-15

-10

-5

0

5

10

2011 2012 2013 2014 2015

in %

Eigenkapitalrentabilität

Gesamtkapitalrentabilität

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

33

€, was einer Aufstockung von 1.758 Mio. € entspricht. Im Jahr 2015 bleibt dieser Wert

stabil und kann sogar leicht zunehmen (Gesamtkapital von 8.934 Mio. €). Neben dem

positiven Trend des Gesamtkapitals zeichnet sich eine bedeutend stabilere Verteilung

von Eigen- und Fremdkapital ab. Daher soll im folgenden Abschnitt die Verteilung des

zur Verfügung stehenden Kapitals der „AccorHotels S.A.“ näher behandelt werden.

Kapitalquoten und Vermögensverteilung

Neben den bereits betrachteten Größen spielt die Analyse der Verteilung des Kapi-

tals, innerhalb des Unternehmens ebenfalls eine wichtige Rolle. Hierfür bedeutende

Kennzahlen sind Eigenkapital- und Fremdkapitalquote. Wie in Kapitel 3.4.1 beschrie-

ben, spiegelt die Eigenkapitalquote den Eigenkapitalanteil am gesamten, dem Unter-

nehmen zur Verfügung stehenden Kapital wieder. Da sich das Gesamtkapital wiede-

rum aus dem Eigenkapital und dem Fremdkapital zusammensetzt kann die Fremdka-

pitalquote als Gegenpol zur Eigenkapitalquote angesehen werden.

Des Weiteren soll die Intensität der Sachanlagen (Property, Plant and Equipment)

von „AccorHotels“ dargestellt werden. Die Kennzahl Sachanlagenintensität gibt Aus-

kunft über das Verhältnis der Sachanlagen zur Bilanzsumme. Weiter zeigt diese

Kennzahl wie viel Kapital des Unternehmens längerfristig, an z.B. Gebäude (Hotelge-

bäude!) gebunden ist. Sie ist daher gerade bei Unternehmen mit hohen Sachwerten,

also auch bei Hotelketten bedeutend.

Tabelle 18: Kapitalquoten & Sachanlagenintensität der "AccorHotels S.A."77

Schaut man sich die berechneten Eigenkapitalquoten an, so fällt über den zu betrach-

tenden Zeitraum zunächst auf, dass sich die Werte in drei Perioden gruppieren las-

sen. Höchster Wert ist mit 47,63% im Jahr 2011, ein für ein Unternehmen dieser

Größe solider Wert (Wie in der Theorie bereits beschrieben liegt der Soll- Wert bei

etwa 33% Eigenkapitalanteil). Ende 2012 ist ein Einbruch der Eigenkapitalquote zu

erkennen. Sie liegt demnach nur bei 39,73%. Dieser Wert nimmt auch bis zum Ende

des Folgejahres nicht mehr zu, sondern sinkt noch leicht auf 39,44%. Der Einbruch

des Eigenkapitalanteils ist mit dem verlustreichen Verkauf der Hotelmarke „Motel 6“

in den USA in Verbindung zu bringen. Die niedrige Eigenkapitalrentabilität (siehe

4.3.1) hat in der Folge viele Anleger abgeschreckt und ist daher einer der Gründe,

weshalb auch für das Geschäftsjahr 2013, nur wenig Eigenkapital zur Verfügung

stand. In den beiden darauffolgenden Jahren (2014 und 2015) nimmt das Eigenkapi-

tal wieder bedeutend zu. Zwar steigt das Fremdkapital ebenfalls leicht an, die Eigen-

kapitalquote nimmt jedoch wieder deutlich zu und beträgt 2014, 44,27% und liegt

77 Selbsterstellt, vgl. Daten der Geschäftsberichte der „AccorHotels S.A.“ 2011 bis 2015

BilanzdatenAccorHotels(EK-/FK-Quote,Sachanlagenintensität)

2011 2012 2013 2014 20153.768 2.989 2.752 3.867 3.987

4.143 4.535 4.225 4.868 4.947

7.911 7.524 6.977 8.735 8.934

Sachanlagen(Property,PlantandEquipment): 3.257 2.592 2.396 3.157 3.024

47,63% 39,73% 39,44% 44,27% 44,63%

52,37% 60,27% 60,56% 55,73% 55,37%

41,17% 34,45% 43,53% 36,14% 33,85%

Gesamtkapital(TotalCapital):

Eigenkapitalquote:

Fremdkapitalquote:

Sachanlagenintensität:

AngabeninMio.€ Geschäftsjahr:

Eigenkapital(TotalShareholdersEquityandM.I.):

Fremdkapital(Current+nonCurrentLiabilities):

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

34

2015 mit 44,63% sogar noch leicht zu. Obwohl der Eigenkapitalanteil im Jahr 2011

am Höchsten ist, ist das absolute Eigenkapital jedoch Ende der Jahre 2014 und 2015

am Höchsten. Dies lässt auf Veränderungen hingegen einer stabileren und Risiko-

ärmeren Finanz- Lage, insbesondere ab dem Geschäftsjahr 2013 schließen. Auch

das Fremdkapital erreicht im Geschäftsjahr 2015 einen Höhepunkt mit knapp 4.947

Mio. €. Die vermehrte Aufnahme von Krediten kann auf die günstige Zinslage inner-

halb Europas zurückgeführt werden. Allgemein lässt die Steigerung des gesamten

Kapitals auf eine wichtige Ressource bspw. für künftige Investitionen schließen. Tat-

sächlich kündigte das Unternehmen im Jahr 2015 die Übernahme der „FRHI Group“

mit den bekannten Hotelmarken „Fairmont“, „Raffles“ und „Swissôtel“ an, wofür ein

erhöhter Kapitalanteil von Nöten sein wird.

Folgende Grafik veranschaulicht das Volumen des Eigenkapitals, im Vergleich zum

Fremdkapital der jeweiligen Geschäftsjahre:

Abbildung 4: Kapitalverteilung der "AccorHotels S.A."78

Betrachtet man die Sachanlagenintensität so fällt auf, dass diese Kennzahl im Ver-

gleich zu anderen Branchen recht hoch ist. Nach 41,17% im Jahr 2011 sinkt der Wert

aufgrund dem bereits erwähnten Verkauf der Sparte „Motel 6“ auf 34,45%. Dies

schlägt sich ebenfalls in der Abnahme der Bilanzposition nieder. Von den Geschäfts-

jahren 2011 auf 2012 nehmen die Sachanlagen um fast 900 Mio. € auf insgesamt

2.592 Mio. € ab. Auch im darauffolgenden Jahr gehen die Sachanlagen weiter leicht

zurück und betragen Ende 2013 noch 2.396 Mio. €. Der Anstieg der Sachanlagenin-

tensität auf 43,53% im Geschäftsjahr 2013 lässt sich daher weniger auf große Inves-

titionen in eine Expansion, mit weiteren Hotels zurückführen. Zwar eröffnet „AccorHo-

tels“ in demselben Jahr verschiedene Hotels (Ibis und Novotel- Hotels, sowie Pullman

Hotels im mittleren Osten79), allerdings erklärt sich die hohe Sachanlagenintensität

vielmehr durch das, über den zu betrachtenden Zeitraum, niedrigste Gesamtkapital,

von 6.977 Mio. € im entsprechenden Jahr 2013. Des Weiteren lässt sich der Anstieg

der Sachanlagen im Jahr 2014 mit der Ausweitung der Entwicklung in Tourismus-

78 Selbsterstellt, auf Basis der Daten von „Tabelle 18“ 79 Vgl. Geschäftsbericht „AccorHotels“, 2015, S. 15

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4

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Jahr 2011 Jahr 2012 Jahr 2013 Jahr 2014 Jahr 2015

Mrd. €

Eigenkapital

Fremdkapital

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

35

Schwellenländern erklären. Insbesondere im asiatisch- pazifischen Raum weitet das

Unternehmen sein Hotelportfolio aus.

Folgende Grafik zeigt die Sachanlagen im Verhältnis zu Eigen- und Fremdkapital der

jeweiligen Geschäftsjahre:

Abbildung 5: Sachanlagen und Kapitalverteilung der "AccorHotels S.A."80

Es ist abzuleiten, dass der Führungswechsel in 2013 Auswirkungen auf den Kapital-

anteil, sowie die Verteilung des Kapitals nach sich zog. Die Grafik (Abbildung 5) macht

erkenntlich, dass in dem Geschäftsjahr 2014 die wirtschaftliche Lage der „AccorHo-

tels S.A.“, durch das deutlich gestiegene Eigenkapital und durch die, wie zuvor gese-

hen, gestiegene Gesamt- und Eigenkapitalrentabilität, grundlegend stabilisiert wurde.

Diese Erkenntnis wird hauptsächlich durch den aufgezeigten Trend der Kapitalvertei-

lung unterstrichen; Gab es noch im Zeitvergleich der Jahre 2011 bis 2013 erkennbare

Schwankungen bezüglich des Volumens aller genannten Bilanzpositionen, so bleibt

die stabile Kapitalverteilung in den Geschäftsjahren 2014 und 2015 in etwa gleich

(siehe Abbildung 5).

Firmenwert und Intensität d. immat. Vermögens

Der Firmenwert ist, für die Betrachtung der Veränderungen aufgrund des Führungs-

wechsels besonders interessant. Der Firmenwert bzw. der Goodwill ist derjenige Ver-

mögenswert, der künftigen wirtschaftlichen Nutzen aus anderen, bei einem Unterneh-

menszusammenschluss erworbenen Vermögenswerten darstellt, die nicht einzeln

identifiziert und separat angesetzt werden (IFRS 3, Appendix A). Der Firmenwert ent-

hält anders formuliert, alle nicht bilanziell erklärbaren, weil nicht greifbaren Werte ei-

nes Unternehmens, wie bspw. einen treuen Mitarbeiterstamm oder gut funktionie-

rende Organisationsstrukturen. Wie allgemein bekannt ist und von Prof. Dr. Hennich

Zülch in seinem Artikel „Die Goodwillabschreibung als Indikator der Managementqua-

lität“ beschrieben, hat ein Firmenwert das besondere Attribut, indirekt mit der Qualität

80 Selbsterstellt, vgl. Daten der Geschäftsberichte der „AccorHotels S.A.“ 2011 bis 2015

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6

Jahr 2011 Jahr 2012 Jahr 2013 Jahr 2014 Jahr 2015

Mrd. €

Sachanlagen

Eigenkapital

Fremdkapital

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

36

des Managements in Verbindung gebracht zu werden.81 Da nach IFRS außerplanmä-

ßige Abschreibungen des Goodwills, im Ermessensspielraum des Managements je-

derzeit getätigt werden können (IFRS 3), zieht ein Wechsel der Unternehmensfüh-

rung auch häufig Veränderungen des Firmenwertes nach sich.

Neben dem Goodwill als immateriellen Vermögenswert versteht man unter den

„Intangible Assets“ des Unternehmens „AccorHotels“ hauptsächlich diejenigen imma-

teriellen Vermögenswerte, welche von akquirierten Hotelmarken stammen und nicht

anderweitig bilanziell erklärbar sind.82 Folgende Tabelle dient zur Berechnung des

immateriellen Vermögens und stellt den Firmenwert über den zu betrachtenden Zeit-

raum dar:

Tabelle 19: Firmenwert & immat. Vermögen der "AccorHotels S.A."83

Betrachtet man den Firmenwert, so wird ebenfalls ein Bruch im Geschäftsjahr 2013

deutlich erkennbar. Demnach sinkt der in der Zeitreihe größte Wert, von 840 Mio. €

im Jahr 2012, auf den insgesamt niedrigsten Wert in 2013, mit einem Firmenwert der

„AccorHotels S.A.“ von 691 Mio. €, was einer Abnahme von 149 Mio. € entspricht.

Diese außerplanmäßige Abschreibung ist als Konsequenz des Führungswechsels zu

interpretieren. Sie bezweckt eine bewusst großzügige Abnahme des Goodwill, um

den Verantwortungsbereich für die negative Folge, auf vergangene Geschäftsjahre

und somit auf das Vorgänger- Management zu verlagern. Es lässt sich jedoch erken-

nen, dass der Firmenwert Ende 2012 mit 840 Mio. € mit hoher Wahrscheinlichkeit zu

hoch angesetzt ist, da im Vergleich zum Vorjahr (Goodwill 2011: 712 Mio. €) ein An-

stieg des Goodwill um 128 Mio. € zu verzeichnen ist, obwohl das Geschäftsjahr 2012

einen klaren Verlust vorweist. Die hohe Abschreibung des Firmenwertes in 2013 ist

also auch mit dem zu hohen Ansatz in 2012 zu erklären.

Somit ist gleichzeitig der höchste Wert der Intensität des immateriellen Vermögens in

2012 mit 14,67% irreführend, insbesondere wenn man den Abgang des immateriellen

Wertes der Marke „Motel 6“ (156 Mio. €84) berücksichtigt. Zwar fließt dieser nicht mehr

in die „Intangible Assets“ des Jahresabschlusses von 2012 ein, allerdings wurde die-

ser Verlust, wie bereits erwähnt, wahrscheinlich nicht in die Bildung des Goodwill mit

einbezogen. Weiter ist zu beobachten, dass die Intensität des immateriellen Vermö-

gens in den Geschäftsjahren 2013 bis 2015 zurückgeht (siehe Tabelle 19). Dieser

Rückgang ist mit der Strategie von „Sébastien Bazin“ zu erklären, welche einen ge-

zielten Verkauf von einzelnen Hotels, die anschließend unter einem Management-

Vertrag unter einer Marke der „AccorHotels“- Kette fortgeführt werden, vorsieht.85

Zwar steigt das nominelle immaterielle Vermögen ab dem Jahr 2013; Durch den in

81 Vgl. Zülch, 2016, Abs. II 82 Vgl. Geschäftsbericht „AccorHotels“, 2015, S. 58 83 Selbsterstellt, vgl. Daten der Geschäftsberichte der „AccorHotels S.A.“ 2011 bis 2015 84 Vgl. Geschäftsbericht „AccorHotels“, 2012, S. 76 85 Vgl. Geschäftsbericht „AccorHotels“, 2015, S. 15

2011 2012 2013 2014 2015712 840 691 701 697

373 264 281 283 307

13,72% 14,67% 13,93% 11,27% 11,24%

ImmateriellesVermögen(intangibleAssets):

Intensitätd.immat.Vermögens:

BilanzdatenAccorHotels(Firmenwert&immat.Vermögen)

Firmenwert(Goodwill):

AngabeninMio.€ Geschäftsjahr:

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

37

dem Zeitraum gleichbleibenden Goodwill und der deutlichen Zunahme des Gesamt-

kapitals (siehe 4.3.3), erklärt sich jedoch die Abnahme der Intensität des immateriel-

len Vermögens.

Analyse der Führungsstrategie

Nach der Betrachtung und Analyse der Bilanzen der Geschäftsjahre 2011 bis 2015

sollen zusätzlich die offiziell bekannt gegebenen Strategiepläne von „AccorHotels

„beleuchtet und konkrete Veränderungen durch den neuen Geschäftsführer „Sébas-

tien Bazin“, welcher das Amt offiziell im April 2013 übernahm, hervorgehoben werden.

Anhand des Geschäftsberichtes aus 2015 wird ersichtlich, welche Grundideen der

CEO des Unternehmens verfolgt. Die bereits erwähnte Umstrukturierung durch die

Gründung von „Hotelinvest“ und „Hotelservices“, (die beiden Firmen unter Accor agie-

ren seit 2014) unterteilt das Kerngeschäft von „AccorHotels“ in zwei Bereiche um ins-

gesamt profitabler zu sein. Konkret bedeutet dies, die Forcierung der Effektivität und

Übersicht der beiden Kernaktivitäten wie das Kaufen und Verwalten von Hotelimmo-

bilien auf der einen Seite, sowie die Implementierung der Servicestandards und der

Philosophie des Unternehmens, in die jeweiligen Franchise- geführten Hotels, auf der

Anderen. Die Ergebnisse beider Sparten des Geschäftsjahres 2015 sprechen für sich:

Während „Hotelinvest“ insgesamt 1,9% mehr Umsatz als im Vorjahr verzeichnet, er-

reicht „Hotelservices“ ein Umsatzplus zum Vorjahr von 6,2%.86 „AccorHotels“ profitiert

damit wirtschaftlich von der Aufteilung der beiden internen Unternehmen, welche das

Ergebnis der Umstrukturierung von „AccorHotels“ durch „Sébastien Bazin“ ist. Die

Hotelkette verzeichnet Ende 2015 insgesamt ebenfalls ein Umsatzplus von 2,9%, im

Vergleich zum Vorjahr 2014.

Gleichzeitig startet mit dem neuen CEO ab 2013 ein Neuanfang im Bereich der Digi-

talisierung des Unternehmens. Mit einem in 2014 auf den Weg gebrachten „Digital

Plan“, welcher die Kommunikation mit Gästen, Partnern, aber auch die Verständigung

mit Mitarbeitern fördern und persönlicher machen soll. Insgesamt soll das fünf- Jahres

Projekt rund 225 Mio. € kosten und das Unternehmen modernisieren und nach Außen

hin attraktiver machen.87 „AccorHotels“ stellt sich damit einer der größten Herausfor-

derungen der Branche: dem Zeitgeist der Digitalisierung zu folgen um dem Gast sein

Erlebnis der Reise möglichst reibungslos und unkompliziert zu gestalten.88 Nennens-

wert ist die Ausweitung des Mitgliedschafts- Programms durch die „Accor- Loyalty

Card“, von der zunehmend Gäste in Accor- Hotels weltweit profitieren.

Bezeichnend für die Veränderungen der Strategie von „AccorHotels“ durch Sébastien

Bazin ist die Konzentration der Entwicklung des Unternehmens, in Ländern mit ho-

hem Nachfragepotential, wie bspw. Im Raum Asien- Pazifik. Neben zunehmenden

Hoteleröffnungen in dieser Region spiegelt auch die Kooperation mit dem Hotelunter-

nehmen „Huazhu“, welches mit rund 1.000 Hotels in China agiert, diese Entwicklung

wieder.89 Zusätzlich ist eine Ausweitung im Luxus- Hotel Segment zu beobachten

(siehe Luxus Hoteleröffnungen der Region mittlerer Osten im Jahr 2013). Mit der ge-

planten Übernahme der FRHI Group, mit Luxus Marken wie „Fairmont“, „Raffles“ und

„Swissôtel“ soll diese Entwicklung fortgeführt werden und das Angebot im Luxus-

86 Vgl. Bazin, 2016, S. 15 87 Vgl. Geschäftsbericht „AccorHotels“, 2015, S. 15 88 Vgl. Geschäftsbericht „AccorHotels“, 2014, S. 34 89 Vgl. Sido, 2016, S. 1

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4. Bilanzanalyse von Accor Hotels

38

Segment des Markenportfolio von „AccorHotels“ ausweiten. Der Zuwachs des Eigen-

kapitalanteils der letzten Jahre könnte als Vorbereitung für die geplante Übernahme

der „FRHI Group“ in 2016 interpretiert werden.

Ein weiteres Sinnbild der „Transformation“ (von der das Unternehmen selbst spricht),

stellt die Umbenennung der Hotelkette dar. In 2015 erfolgt die Umstellung des Na-

mens „Accor“ auf „AccorHotels“, mit dem Hintergrund einen Firmennamen zu präsen-

tieren, welcher die Kernaktivität der Unternehmung darstellt und gleichzeitig alle Mar-

ken gemeinsam repräsentiert.90 Auch diese Maßnahme geht auf die neue Führung

des Unternehmens zurück.

90 Vgl. Geschäftsbericht „AccorHotels“, 2015, S. 15

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5. Ergebnisse und Ausblick auf die Zukunft

39

5. Ergebnisse und Ausblick auf die Zukunft

Nachdem die Theorie der Bilanzanalyse im ersten Teil der Arbeit, die Grundlage zum

Verständnis der Rahmenbedingungen eines Jahresabschlusses und dessen Analyse

geschaffen hat, wurden dank der praktischen Kennzahlanalyse der Jahresabschlüsse

2011 bis 2015 der „AccorHotels S.A.“, verschiedene Ergebnisse deutlich. Die Amts-

übernahme von Sébastien Bazin als CEO der Hotelkette Anfang 2013 zeigt positive

Auswirkungen auf die Unternehmensstrategie und die wirtschaftliche Lage von „Ac-

corHotels“.

Anhand der Analyse der genannten Kennzahlen lässt sich das Geschäftsjahr 2013

als wirtschaftlicher „Wendepunkt“ des Unternehmens festhalten. Gab es bis 2013

noch erhebliche Fluktuationen der Volumen bezüglich Eigenkapital, Fremdkapital,

Sachanlagen und des Firmenwertes, so ist wie zuvor dargestellt ab 2014 eine positive

und vor allem zunehmend stabile Entwicklung der Kapitalverteilung, sowie der Kapi-

tal- Rentabilitäten zu erkennen. Die Aufteilung der Sparten „HotelInvest“ und „Hotel-

Services“, welche durch Sébastien Bazin eingeleitet wurde, zahlt sich erkennbar pro-

fitabel (siehe Umsatzsteigerung der Jahre 2014 und 2015) für die Hotelkette aus.

Auch präsentiert sich das Unternehmen seit dem Amtsantritt des neuen CEO innova-

tiver. Das Vorantreiben der Digitalisierung, sowie die Akquise moderner „Lifestyle“-

Marken wie bspw. „Mama- Shelter“ (siehe Kapitel 4.1 „Marken“) zeigt, dass „AccorHo-

tels“ mit dem Zeitgeist geht.

Es wird zukünftig interessant zu beobachten sein, wie sich das Unternehmen weiter-

entwickeln wird. Glaubt man dem aufgezeigten positiven Trend, so könnte Ende 2016

ein neues Rekordjahr für das Unternehmen resultieren. Dank der Zusammenarbeit

mit dem chinesischen Hotelunternehmen „Huazhu“ ist aktuell ein Entwicklungspoten-

tial im asiatischen Raum gegeben, welches in Zukunft womöglich mit neuen „Ac-

corHotels“- Hoteleröffnungen ausgeschöpft werden wird. Die geplante Übernahme

der FRHI Group, welche im Laufe des Geschäftsjahres 2016 vollzogen werden soll,

wird insbesondere das Luxus Segment im Markenportfolio der „AccorHotels“- Kette

verstärken und das Unternehmen somit zur führenden Hotelkette im Bereich Luxus

in Europa machen.

Es sieht somit alles danach aus, dass „Sébastien Bazin“ die begonnene Umstruktu-

rierung in den kommenden Jahren vollenden und somit noch länger CEO von „Ac-

corHotels“ bleiben wird. Kann er den positiven Trend beibehalten und das Unterneh-

men weiter stärken, wird die Zusammenarbeit mit „AccorHotels“ auch künftig sicher-

lich noch erhalten bleiben.

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- PREIßLER, Prof. Dr., Peter R.; Dr. Figlin, German: IFRS Lexikon, Mün-

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i.

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II. Anhang

Selbsterstellte Tabellen: Bilanzdaten und Berechnung der Kennzahlen

(Auf Basis der Geschäftsberichte von „AccorHotels“ 2011 bis 2015)

2011 2012 2013 2014 2015

5.568 5.649 5.536 5.454 5.581

27 -599 126 223 244

341 324 325 321 321

Sachanlagen(Property,PlantandEquipment): 3.257 2.592 2.396 3.157 3.024

712 840 691 701 697

3.768 2.989 2.752 3.867 3.987

4.143 4.535 4.225 4.868 4.947

1.850 1.799 1.925 2.958 2.916

2.293 1.496 1.651 2.722 2.692

373 264 281 283 307

227 227 228 230 234

217 498 54 784 266

GegenwärtigeSchulden(TotalCurrentLiabilities):

AusgegebeneAktien(inmio):

BilanzdatenAccorHotelsAngabeninMio.€

Geschäftsjahr:

Abschreibungen(Depreciation):

langfr.Schulden(TotalnonCurrentLiabilities)

Gewinn(NetProfitorLoss,GroupShare):

Umsatzerlöse(ConsolidatedRevenue):

Firmenwert(Goodwill):

Eigenkapital(TotalShareholdersEquityandM.I.):

Fremdkapital(Current+nonCurrentLiabilities)

ImmateriellesVermögen(intangibleAssets):

Cashflow:

Kennzahl: Jahr: 2011 2012 2013 2014 2015EK-Quote: 47,63% 39,73% 39,44% 44,27% 44,63%

FK-Quote: 52,37% 60,27% 60,56% 55,73% 55,37%

Sachanlagenintensität: 41,17% 34,45% 43,53% 36,14% 33,85%

immat.Vermögen: 13,72% 14,67% 13,93% 11,27% 11,24%

FirmenwertzumVorjahr(in%) ? 117,98% 82,26% 101,45% 99,43%

Verschuldungsgrad: 109,95% 151,72% 153,52% 125,89% 124,08%

Cashflow(inMio€): 217€ 498€ 54€ 784€ 266€

Earningspershare: 0,12€ -2,64€ 0,55€ 0,97€ 0,88€

Eigenkapitalrentabilität: 0,72% -20,04% 4,58% 5,77% 6,12%

Umsatzrentabilität: 0,48% -10,60% 2,28% 4,09% 4,37%

Gesamtkapitalrentabilität: 0,34% -7,96% 1,81% 2,55% 2,73%

CashflowzumVorjahr: 229,49% 10,84% 1451,85% 33,93%

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Eidesstattliche Erklärung

Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und

keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe, insbe-

sondere keine anderen als die angegebenen Informationen aus dem Internet. Ich

reiche die Arbeit erstmals als Prüfungsleistung ein. Mir ist bekannt, dass ein Be-

trugsversuch mit der Note „nicht bestanden“ (5,0) geahndet wird.

Der Speicherung meiner Arbeit zum Zweck der Plagiatsprüfung stimme ich zu. Ich

versichere, dass die elektronische Version mit der gedruckten Version inhaltlich

übereinstimmt. Mir ist bewusst, dass Plagiarismus zum Nichtbestehen der Arbeit

führt.

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Vorname:

Ort, Datum Unterschrift