Bilder einer Ausstellung Klavierwerk von Modest Mussorgsky (1839-1881)

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Bilder einer Ausstellung Klavierwerk von Modest Mussorgsky (1839-1881)

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Bilder einer Ausstellung

Klavierwerk vonModest Mussorgsky (1839-1881)

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Viktor Hartmann

Im Jahr 1873 starb der Architekt Viktor Hartmann (1834-1873). Mussorgsky hatte Hartmann um 1870 durch Wladimir Stassow kennengelernt, der diesen in den Künstlerkreis einführte.

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Hartmann hatte in Petersburg studiert und trat zuerst mit Buchillustrationen hervor. Danach arbeitete er als Architekt. Im Jahre 1864 ging er für vier Jahre ins Ausland. In dieser Zeit entstanden die meisten seiner Werke. Beim letzten Zusammensein mit Mussorgsky erlitt Hartmann einen Schwächeanfall. Wenig später starb er.

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Modest Mussorgsky

Diese Ausstellung regte Mussorgsky an, dem verstorbenen Freund auch ein musikalisches Denkmal zu setzen. Er komponierte seine Klaviersuite "Bilder einer Ausstellung", die er am 22. Juni 1874 vollendete.

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Er gestaltete die Inhalte der Bilder sehr frei nach den Vorlagen, von denen nur noch wenige erhalten sind:wie der Kostümentwurf zu "Trilby",zwei einzelne Zeichnungen polnischer Juden, die Zeichnung Hartmanns in den Pariser Katakomben, die Uhr, die zur Hütte der Baba Yaga wurde,und das "Große Tor von Kiew".

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Promenade

Die Promenade als Einleitung zeigt, wie der sehr korpulente Komponist mit schwerfälligem, fast etwas plump unbeholfenem Gang in der Galerie von Bild zu Bild schreitet, erwartungsvoll, aufnahmebereit. Fünfmal im Verlaufe des Zyklus erklingt das Promenadenthema wieder, von Mal zu Mal in abgewandelter Form.

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Gnomus

Die Musik geht auf einen holzgeschnitzten Nussknacker zurück - solche waren damals in Russland überaus beliebt - den Hartmann mit einem hässlichen, runzligen Gesicht und derben, zum Nüsseknacken bestimmten Kinnladen gezeichnet hatte. Mussorgsky schildert ihn als einen hinkenden, verunstalteten Zwerg.

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Das alte Schloss

Im "Alten Schloss" stimmt ein mittelalterlicher Troubadour, das ist ein Sänger, seine Romanze an. In dieser mondlichtbeschienenen Szene begleitet er seinen Gesang mit der Laute.

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Die Tuilerien

Von diesem bekannten Garten im Herzen von Paris hat der Künstler ein Aquarell angefertigt. Um das Ganze ein wenig zu beleben, fügt er - da er gerne Menschen darstellt - spielende Kinder ein, deren Lebendigkeit offensichtlich Mussorgsky in diese Musik einfließen lässt.

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Bydlo

Auf der Heimreise von Westeuropa nach Russland verbrachte der Maler einen Monat in Polen. Hier fesselten ihn menschliche Typen und alltägliche Szenen in dem jüdischen Getto der Stadt. Die Musik malt einen Ochsenkarren, der mit seinen riesigen Holzrädern auf einem holprigen Weg mühsam und schwerfällig dahinrumpelt.

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Ballett der Küchlein in ihren Eierschalen

Dieser Entwurf für ein Theaterkostüm ist eine der wenigen noch vorhandenen originalen Vorlagen, die Mussorgsky zu einer Vertonung anregten.Bestimmt war der Entwurf für ein Ballett mit dem Titel "Trilbi“.

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Samuel Goldenberg und Schmuyle

In diesem Stück beschreibt Mussorgsky zwei polnische Juden.Der eine, sehr groß gewachsen und reich.Der andere, klein, immer knapp bei Kasse und muss den Reichen angehen ihm Geld zu leihen.

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Der Marktplatz von Limoges

In der wegen ihrer Kathedrale berühmten französischen Stadt Limoges schuf Hartmann mehr als einhundertundfünfzig Aquarelle. Auch hier wieder fesselten sein Auge die malerischen Gestalten wie die streitenden, keifenden Marktweiber hinter ihren Obst- und Gemüsekarren, die mit typischen Trachten bekleidet waren.

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Die Katakomben

Dieses Bild ergreift nach des Malers frühem Tode den Komponisten mit besonderer Heftigkeit und inspiriert ihn zu einer düsteren Musik mit dem Untertitel: „Mit den Toten in einer toten Sprache.“

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Die Hütte der Baba Yaga

Baba-Yaga ist eine Hexe, die in einer auf vier Hühnerbeinen ruhenden Hütte wohnt und von Menschen-knochen lebt. Bei Hartmann hat die Hütte die Form einer Turmuhr. Die Musik gilt dem Ritt der Hexe durch die Lüfte.

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Das große Tor von Kiew

Hartmanns Entwurf zeigt einen auf zwei Säulen ruhenden Bogen. Er zeichnete ihn für einen Wettbewerb. Die Musik klingt nach einer feierlichen Prozession mit Glockengeläut und Priestergesang.