BILDER: WERNER MÜLLER Ihre Weltreise macht...

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Neue Gesichter im Ringer-Vorstand Tennenbronn (wm) Guten Mutes ver- kündete Jürgen Götz als Vorsitzender des Kraftsportvereins Tennenbronn (KSV) jetzt in der Generalversamm- lung, dass im zurückliegenden Jahr „et- was Durchschnaufen“ gegenüber den Vorjahren möglich gewesen sei. DAs sei auch notwendig gewesen: „Wir dürfen die Einsatzbereitschaft aller KSV-Mit- glieder nicht überstrapazieren.“ Auch Neuwahlen standen an. Werner Hilser wurde zum neuen Kassierer ge- wählt (er war bislang kommissarisch tä- tig), stellvertretender Vorsitzender und stellvertretender Geschäftsführer blei- ben Alexander Fichter und Hans-Ulrich Leusmann. Neuer Beisitzer ist Mathias Pfaff. Neuer Vorsitzender des Förder- vereins ist Raphael Moosmann. Überaus glücklich zeigte sich zuvor Jürgen Götz über den Sportbetrieb, der „ungebrochen mit 110 Prozent dessen, was einem ehrenamtlich geführten Dorfverein möglich ist“, gelaufen sei. Dennoch musste der Vorsitzende feststellen, dass das Erscheinungsbild der Sportart Ringen überregional der- zeit nicht positiv sei. „Das Hauen und Stechen zwischen dem Deutschen Rin- gerbund (DRB) und dnr Bundesligisten und solchen, die erstmals eine selbst- ständige Profiliga gegründet haben, sorgte dauerhaft für negative Schlag- zeilen.“ Dazu „ist die Öffentlichkeitsar- beit des DRB mangelhaft“, drückte sich Jürgen Götz aus. Insbesondere bei der Jugend sei das Niveau der Ringer aber angestie- gen. Derzeit verfüge der KSV über eine hohe Qualität in der Breite. „Vier Jah- re in Folge stand eine Mannschaft auf dem Siegertreppchen bei Deutschen Mannschafts-Meisterschaften.“ Seit 2010 erreichten die Jugendringer ohne Unterbrechung acht Mal die Meister- schaft der Jugendliga Südbaden. Bei der Vereinswertung der deutschen B-Ju- gendmeisterschaften 2016/17 erreichte Tennenbronn mehr Punkte als der Lan- desverband Bayern insgesamt. Jürgen Götz haderte aber mit der Geldvergabe an die Olympia-Rodler. Eine Handvoll Rodler sind dem Staat zehnmal so viel Geld wert wie viele Tausend Ringer. Vom Kassierer Werner Hilser erfuh- ren die Mitglieder ein Minus in der Kasse, verursacht durch den Kauf eines neuen Mannschaftsbusses. Neuwahlen, Jahresbilanz und kri- tische Töne beim Kraftsportverein Tennenbronn Die neu gewählten Vorstandsmitglieder sind (von links): Raphael Moosmann (Vorsitzender Förderverein), Alexander Fichter (stellvertretender Vorsitzender Hauptverein), Matteo Leh- mann (Beisitzer), Hans-Ulrich Leusmann (stellvertretender Geschäſtsführer), Werner Hilser (Kassierer), Mathias Pfaff (Beisitzer). BILD: WERNER MÜLLER ÜBRIGENS A lle Welt redet von Viren, die Com- puter befallen und dort ihr Unwe- sen treiben. Empörung allerweil, Schrei nach der Politik, die dem Einhalt gebie- ten soll. Dass Viren, diese kleinen, gars- tigen Teile, in Windeseile aus einem ge- sunden Menschen einen schwachen Kranken machen, ist dagegen zwar schon viel länger bekannt, wird aber im Volke nur „Grippewelle“ genannt. Ärzte, Apotheker, Naturheilkund- ler warten mit Hilfsmitteln auf, damit das Schlimmste gut überstanden wer- den kann. Gesundheitlich schwache Menschen müssen auf sich besonders achten. Trotz Grippeimpfung kann das Virenansturm noch ganz schön hef- tig werden. Auch in der Bergstadt sind die Wartezimmer der Hausärzte mit schniefenden, hustenden Patienten ge- füllt. Betriebe vermissen ihre kranken Mitarbeiter, und in den Schulen leeren sich die Klassen. Was mich dabei immer wieder ver- blüfft, ist die Sorglosigkeit, mit der vie- le diesem Virenansturm begegnen. Da wird geherzt, geknuddelt, werden sorg- los Hände geschüttelt, wird Obst im Su- permarkt begrabbelt und auch oft ge- dankenlos einfach in die Landschaft geniest. Die Älteren unter Ihnen kön- nen sich vielleicht noch an eine Rie- sengrippewelle in den fünfziger Jahren erinnern. Da wurden zur Vorsorge Tür- griffe – auch die der S- und U-Bahnen – mit quietschfeuchten Desinfektions- tüchern umwickelt. Und die Geschäf- te legten besprühte Vorleger aus, damit den damals aktiven Viren das Garaus gemacht werden sollte. Heute wäre es sicher gut, man wür- de Handschuhe beim Einkaufen tra- gen oder die Geschäfte hielten entspre- chende Desinfektions-Tücher vor. Und wir sollten mal darüber nachdenken, ob nicht der in asiatischen Ländern übli- che Mundschutz bei Erkrankten – auch wenn es doof aussieht – eine gute Vor- beugungsmaßnahme wäre. [email protected] VON RENATE BÖKENKAMP Achtung Virenalarm! Tennenbronn – Das hat Tennenbronn schon lange nicht mehr in der Fest- halle erlebt: Völlig aus dem Häuschen präsentierte sich das Publikum beim Auftritt des SeppDepp-Ensembles am Schluss der Veranstaltung. Rufe nach einer Zugabe wurden laut. Und die Ihre Weltreise macht Laune VON WERNER MÜLLER ➤➤ Viel Applaus für Musik- Ensemble SeppDepp ➤➤ Großer Erfolg für Veran- stalter Just Singing Ab und zu ein Lächeln fürs Publikum gehört zum Programm (von links): Felix Franzl mit Akkordeon, Tubist Michael Rast, sitzend Robin Nikol, dahinter Sebastian Gröller, Jonathan Baur, Valentin Erny und Aileen Jenter. BILDER: WERNER MÜLLER acht Musiker von SeppDepp ließen sich nicht lumpen. Sie präsentierten eine Zugabe vom Feinsten. Nach dem grandiosen A-Capella-Abschiedsge- sang konnte einfach nichts mehr fol- gen. Die Künstler gaben bis zuletzt ihr Bestes, sowohl am Instrument als auch gesanglich, im mehrstimmigen Chor. Hinter den Musikerinnen und Mu- sikern von SeppDepp verbergen sich an den Hörnern Aileen Jenter, Amelie Brahl und Jonathan Baur. Das Akkor- deon spielt Felix Franzl, die Tuba spielt Michael Rast. Zur Trompete griffen Ro- bin Nikol, Valentin Erny und Sebastian Gröller in bayerischer Tracht mit Brust- tuch und Wadelschonern. Dem Chor Just Singing gelang mit dieser Aufführung eine Premiere der besonderen Art. Die Mitglieder misch- ten sich unter die Arrangeure mit viel Gespür, holten SeppDepp nach Tennen- bronn, wofür das Publikum in größter Anwesenheit dankte. Bis kurz vor Be- ginn karrte Josef Günter mehrfach zu- sätzliche Stühle in die Halle, damit alle einen Sitzplatz fanden. Nicht nur die Musik hat es dem acht- köpfigen Team angetan. Schon der Auf- tritt in lupenrein bayerisch vorgetrage- nem Dialekt und sein „liebes Tagebuch“ mit den Erzählungen weltumspannen- der Erlebnisse lösten anhaltende Lach- salven im Publikum aus. Dazu kam das Instrumentarium: Drei Hörner für den weichen Klang, ein Akkordeon in Tango- und Musette- stimmung, die Tuba mit tiefen Tönen zur Begleitung und drei Trompeten, das sind eigentlich nicht die erwartbaren Instrumente einer Musikshow. Doch SeppDepp formte damit ein wohltuen- des Klangbild mit Nachwirkung. Jeder an seinem Instrument stellte sich als dessen Meister vor. Das „liebe Tagebuch“ schilderte groß- artige Eindrücke ferner Länder nach der Atlantiküberquerung: Da war Ac- tion geboten, „Spiel mir das Lied vom Tod“ aus Ennio Morricones Western- Musikschatz wurde zur musikalischen Kulisse eines Revolverduells mit einer Gurke und Banane hoch zu Pferd mit Django. Oder der Aufenthalt in „Cuba Libre“ mit melancholischem Akkorde- on und Rumba- und Samba-Rhythmen. Irgendwann landete die reisefreu- dige Gesellschaft in Belgien, um dort vor dem Europarat vor Experten für Trinkkultur in einer Sonderregelung die Schaumkrone auf dem Bier zu re- gulieren. Musikalisch gefestigt wurde der Part durch Beethovens „Freu dich schöner Götterfunke“ in einem rasan- ten Schnelldurchgang auf allen Instru- menten. „Ich bin begeistert, dass Just Singing so ein Event hierher bringt.“ Hildegard Broghammer, Hardt „Alle beherrschen ihre Instrumente sehr gut. Ein stimmiges Gesamtbild.“ Helmut Bohnert, Hardt „Ich bin total überrascht vom musikalischen Spek- trum.“ Michael Muhr, Tennenbronn Er kann auch Flöte und das durchaus gut: So präsentiert sich Valentin Erny dem begeis- terten Publikum. Schramberg (him) Der Schramber- ger Gemeinderat hat dem Zusammen- schluss der drei baden-württember- gischen kommunalen Rechenzentren zum neuen Rechenzentrum Iteos zuge- stimmt. Einstimmig sogar. Allerdings musste sich Wolfgang Hoch, der Vertre- ter des für Schramberg zuständigen Re- chenzentrums Kiru, zuvor einigen kri- tischen Fragen stellen. Schramberg sei seit 2002 Gründungs- mitglied im Zweckverband Kiru, erläu- terte Fachbereichsleiter Uwe Weisser. Deshalb müsse Schramberg wegen der Fusion gefragt werden. Der Stellver- treter des Geschäftsführers von Kiru, Hoch, schilderte die Vorzüge einer Fu- sion der drei Rechenzentren und der Datenzentrale zu einer neuen Einheit. Die neue Iteos werde höhere Rabat- te bei Soft- und Hardware bekommen, beim Personal es einfacher haben und insgesamt besser auf die Digitalisierung reagieren können. Und: „Wir rechnen mit einem Einsparpotenzial von bis zu 35 Millionen Euro im Jahr.“ Als größeres Unternehmen mit dann etwa 1500 Mit- arbeitern sei die Iteos auch im bundes- weiten Wettbewerb besser aufgestellt. Da die Digitalisierung höhere An- forderungen an die Kommunen stelle, werde es trotz der Einsparungen nicht günstiger werden, baute Hoch eventu- ellen Hoffnungen gleich vor. omas Brantner (CDU) nannte die Fusion eine „richtige und gute Entschei- dung“, hatte aber als Wirtschaftsprüfer einige Formulierungsmängel in der Sat- zung und den Verträgen entdeckt. Ein sichtlich erstaunter Hoch verwies darauf, dass die Satzung vom Innen- ministerium geprüft worden sei, ver- sprach aber, die Brantnerschen Hin- weise weiter zu geben. Der fraktionslose Rat Jürgen Reuter wollte wissen, wie die Kommune „viel Benefit“, also Nut- zen, aus der Fusion ziehen könne, denn „wir sind ja nicht die schnellsten“. Das brachte Fachbereichsleiter Weisser auf die Palme. Schramberg sei sehr häu- fig vorne mit dabei: „Gerade heute ha- ben wir mit dem elektronischen Work- flow gestartet und sind da bei den ersten Kommunen im Land.“ Zu Fragen der Datensicherheit be- merkte Hoch, dass Kiru bisher „alle Ha- ckerangriffe unbeschadet überstanden“ habe. Die Stadt selbst beauftrage exter- ne Firmen mit „Penetrationstests“, er- gänzte IT-Fachmann Ulrich Greilinger. „Wir prüfen ständig nach.“ Johannes Grimm (CDU) erkundig- te sich nach Vergleichen mit anderen Kommunen. Das sei sehr schwer, so Weisser, weil die Kommunen höchst unterschiedliche Aufgaben erledigten. Was anfangs nach einer Formalie aussah, hat sich übrigens auch für den Gast zu einem interessanten Besuch entwickelt, wie Hoch am Ende bekann- te. Er sei schon in vier anderen Gemein- deräten gewesen, aber solch detaillierte Fragen habe er bisher noch nicht ge- stellt bekommen, meinte er abschlie- ßend. 35 Millionen Euro Einsparpotenzial „Gerade heute haben wir mit dem elektronischen Workflow gestartet und sind da bei den ersten Kommu- nen im Land.“ Fachbereichsleiter Uwe Weisser ANZEIGE 20 ST. GEORGEN · SCHRAMBERG · TENNENBRONN SÜDKURIER NR. 53 | TG MONTAG, 5. MÄRZ 2018 20 ST. GEORGEN · SCHRAMBERG · TENNENBRONN SÜDKURIER NR. 53 | TG MONTAG, 5. MÄRZ 2018 1200 Jahre Villingen und Schwenningen Die besondere Stadtgeschichte Auf 64 Seiten wird die Geschichte der Stadt übersichtlich in ihren wesentlichen Etappen erzählt und erklärt. Zusätzlich gibt es Details zu bedeutsamen Namen und Einrichtungen der Stadt: Von Matthäus Hummel bis zu den sieben Klöstern. Preis 9,90 € für Abonnenten 4,90 € Erhältlich über die Geschäftsstelle VS-Villingen, Bickenstr. 19 Öffnungszeiten Mo. – Fr. von 9.00 – 17.00 Uhr Kompendium über Beginn, Wachstum und Aufstieg des Oberzentrums Von Marga Schubert Das Historienbuch über die Baden-Württemberg-Stadt Die besondere Stadtgeschichte von 817 bis 2017 1200 Jahre Villingen Schwenningen

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Neue Gesichter im Ringer-Vorstand

Tennenbronn (wm) Guten Mutes ver-kündete Jürgen Götz als Vorsitzender des Kraftsportvereins Tennenbronn (KSV) jetzt in der Generalversamm-lung, dass im zurückliegenden Jahr „et-was Durchschnaufen“ gegenüber den Vorjahren möglich gewesen sei. DAs sei auch notwendig gewesen: „Wir dürfen die Einsatzbereitschaft aller KSV-Mit-glieder nicht überstrapazieren.“

Auch Neuwahlen standen an. Werner Hilser wurde zum neuen Kassierer ge-wählt (er war bislang kommissarisch tä-tig), stellvertretender Vorsitzender und stellvertretender Geschäftsführer blei-ben Alexander Fichter und Hans-Ulrich

Leusmann. Neuer Beisitzer ist Mathias Pfaff. Neuer Vorsitzender des Förder-vereins ist Raphael Moosmann.

Überaus glücklich zeigte sich zuvor Jürgen Götz über den Sportbetrieb, der „ungebrochen mit 110 Prozent dessen, was einem ehrenamtlich geführten Dorfverein möglich ist“, gelaufen sei.

Dennoch musste der Vorsitzende feststellen, dass das Erscheinungsbild der Sportart Ringen überregional der-zeit nicht positiv sei. „Das Hauen und Stechen zwischen dem Deutschen Rin-gerbund (DRB) und dnr Bundesligisten und solchen, die erstmals eine selbst-ständige Profiliga gegründet haben, sorgte dauerhaft für negative Schlag-zeilen.“ Dazu „ist die Öffentlichkeitsar-beit des DRB mangelhaft“, drückte sich Jürgen Götz aus.

Insbesondere bei der Jugend sei

das Niveau der Ringer aber angestie-gen. Derzeit verfüge der KSV über eine hohe Qualität in der Breite. „Vier Jah-re in Folge stand eine Mannschaft auf dem Siegertreppchen bei Deutschen Mannschafts-Meisterschaften.“ Seit 2010 erreichten die Jugendringer ohne Unterbrechung acht Mal die Meister-schaft der Jugendliga Südbaden. Bei der Vereinswertung der deutschen B-Ju-gendmeisterschaften 2016/17 erreichte Tennenbronn mehr Punkte als der Lan-desverband Bayern insgesamt. Jürgen Götz haderte aber mit der Geldvergabe an die Olympia-Rodler. Eine Handvoll Rodler sind dem Staat zehnmal so viel Geld wert wie viele Tausend Ringer.

Vom Kassierer Werner Hilser erfuh-ren die Mitglieder ein Minus in der Kasse, verursacht durch den Kauf eines neuen Mannschaftsbusses.

Neuwahlen, Jahresbilanz und kri-tische Töne beim Kraftsportverein Tennenbronn

Die neu gewählten Vorstandsmitglieder sind (von links): Raphael Moosmann (Vorsitzender Förderverein), Alexander Fichter (stellvertretender Vorsitzender Hauptverein), Matteo Leh-mann (Beisitzer), Hans-Ulrich Leusmann (stellvertretender Geschäftsführer), Werner Hilser (Kassierer), Mathias Pfaff (Beisitzer). BILD: WERNER MÜLLER

ÜBRIGENS

Alle Welt redet von Viren, die Com-puter befallen und dort ihr Unwe-

sen treiben. Empörung allerweil, Schrei nach der Politik, die dem Einhalt gebie-ten soll. Dass Viren, diese kleinen, gars-tigen Teile, in Windeseile aus einem ge-sunden Menschen einen schwachen Kranken machen, ist dagegen zwar schon viel länger bekannt, wird aber im Volke nur „Grippewelle“ genannt.

Ärzte, Apotheker, Naturheilkund-ler warten mit Hilfsmitteln auf, damit das Schlimmste gut überstanden wer-den kann. Gesundheitlich schwache Menschen müssen auf sich besonders achten. Trotz Grippeimpfung kann das Virenansturm noch ganz schön hef-tig werden. Auch in der Bergstadt sind die Wartezimmer der Hausärzte mit schniefenden, hustenden Patienten ge-füllt. Betriebe vermissen ihre kranken Mitarbeiter, und in den Schulen leeren sich die Klassen.

Was mich dabei immer wieder ver-blüfft, ist die Sorglosigkeit, mit der vie-le diesem Virenansturm begegnen. Da wird geherzt, geknuddelt, werden sorg-los Hände geschüttelt, wird Obst im Su-permarkt begrabbelt und auch oft ge-dankenlos einfach in die Landschaft geniest. Die Älteren unter Ihnen kön-nen sich vielleicht noch an eine Rie-sengrippewelle in den fünfziger Jahren erinnern. Da wurden zur Vorsorge Tür-griffe – auch die der S- und U-Bahnen – mit quietschfeuchten Desinfektions-tüchern umwickelt. Und die Geschäf-te legten besprühte Vorleger aus, damit den damals aktiven Viren das Garaus gemacht werden sollte.

Heute wäre es sicher gut, man wür-de Handschuhe beim Einkaufen tra-gen oder die Geschäfte hielten entspre-chende Desinfektions-Tücher vor. Und wir sollten mal darüber nachdenken, ob nicht der in asiatischen Ländern übli-che Mundschutz bei Erkrankten – auch wenn es doof aussieht – eine gute Vor-beugungsmaßnahme wäre.

[email protected]

V O N R E N AT E B Ö K E N K A M P

Achtung Virenalarm!

Tennenbronn – Das hat Tennenbronn schon lange nicht mehr in der Fest-halle erlebt: Völlig aus dem Häuschen präsentierte sich das Publikum beim Auftritt des SeppDepp-Ensembles am Schluss der Veranstaltung. Rufe nach einer Zugabe wurden laut. Und die

Ihre Weltreise macht Laune

V O N W E R N E R M Ü L L E R

➤➤➤ Viel Applaus für Musik- Ensemble SeppDepp

➤➤➤ Großer Erfolg für Veran-stalter Just Singing

Ab und zu ein Lächeln fürs Publikum gehört zum Programm (von links): Felix Franzl mit Akkordeon, Tubist Michael Rast, sitzend Robin Nikol, dahinter Sebastian Gröller, Jonathan Baur, Valentin Erny und Aileen Jenter. BILDER: WERNER MÜLLER

acht Musiker von SeppDepp ließen sich nicht lumpen. Sie präsentierten eine Zugabe vom Feinsten. Nach dem grandiosen A-Capella-Abschiedsge-sang konnte einfach nichts mehr fol-gen. Die Künstler gaben bis zuletzt ihr Bestes, sowohl am Instrument als auch gesanglich, im mehrstimmigen Chor.

Hinter den Musikerinnen und Mu-sikern von SeppDepp verbergen sich an den Hörnern Aileen Jenter, Amelie Brahl und Jonathan Baur. Das Akkor-deon spielt Felix Franzl, die Tuba spielt Michael Rast. Zur Trompete griffen Ro-bin Nikol, Valentin Erny und Sebastian Gröller in bayerischer Tracht mit Brust-tuch und Wadelschonern.

Dem Chor Just Singing gelang mit dieser Aufführung eine Premiere der besonderen Art. Die Mitglieder misch-ten sich unter die Arrangeure mit viel Gespür, holten SeppDepp nach Tennen-bronn, wofür das Publikum in größter Anwesenheit dankte. Bis kurz vor Be-ginn karrte Josef Günter mehrfach zu-sätzliche Stühle in die Halle, damit alle einen Sitzplatz fanden.

Nicht nur die Musik hat es dem acht-köpfigen Team angetan. Schon der Auf-tritt in lupenrein bayerisch vorgetrage-nem Dialekt und sein „liebes Tagebuch“ mit den Erzählungen weltumspannen-der Erlebnisse lösten anhaltende Lach-salven im Publikum aus.

Dazu kam das Instrumentarium: Drei Hörner für den weichen Klang, ein Akkordeon in Tango- und Musette-stimmung, die Tuba mit tiefen Tönen zur Begleitung und drei Trompeten, das sind eigentlich nicht die erwartbaren Instrumente einer Musikshow. Doch

SeppDepp formte damit ein wohltuen-des Klangbild mit Nachwirkung. Jeder an seinem Instrument stellte sich als dessen Meister vor.

Das „liebe Tagebuch“ schilderte groß-artige Eindrücke ferner Länder nach der Atlantiküberquerung: Da war Ac-tion geboten, „Spiel mir das Lied vom Tod“ aus Ennio Morricones Western-Musikschatz wurde zur musikalischen Kulisse eines Revolverduells mit einer Gurke und Banane hoch zu Pferd mit Django. Oder der Aufenthalt in „Cuba Libre“ mit melancholischem Akkorde-on und Rumba- und Samba-Rhythmen.

Irgendwann landete die reisefreu-dige Gesellschaft in Belgien, um dort vor dem Europarat vor Experten für Trinkkultur in einer Sonderregelung die Schaumkrone auf dem Bier zu re-gulieren. Musikalisch gefestigt wurde der Part durch Beethovens „Freu dich schöner Götterfunke“ in einem rasan-ten Schnelldurchgang auf allen Instru-menten.

„Ich bin begeistert, dass Just Singing so ein Event hierher bringt.“

Hildegard Broghammer, Hardt

„Alle beherrschen ihre Instrumente sehr gut. Ein stimmiges Gesamtbild.“

Helmut Bohnert, Hardt

„Ich bin total überrascht vom musikalischen Spek-trum.“

Michael Muhr, Tennenbronn

Er kann auch Flöte und das durchaus gut: So präsentiert sich Valentin Erny dem begeis-terten Publikum.

Schramberg (him) Der Schramber-ger Gemeinderat hat dem Zusammen-schluss der drei baden-württember-gischen kommunalen Rechenzentren zum neuen Rechenzentrum Iteos zuge-stimmt. Einstimmig sogar. Allerdings musste sich Wolfgang Hoch, der Vertre-ter des für Schramberg zuständigen Re-chenzentrums Kiru, zuvor einigen kri-tischen Fragen stellen.

Schramberg sei seit 2002 Gründungs-mitglied im Zweckverband Kiru, erläu-terte Fachbereichsleiter Uwe Weisser. Deshalb müsse Schramberg wegen der Fusion gefragt werden. Der Stellver-treter des Geschäftsführers von Kiru, Hoch, schilderte die Vorzüge einer Fu-sion der drei Rechenzentren und der Datenzentrale zu einer neuen Einheit.

Die neue Iteos werde höhere Rabat-te bei Soft- und Hardware bekommen, beim Personal es einfacher haben und insgesamt besser auf die Digitalisierung reagieren können. Und: „Wir rechnen mit einem Einsparpotenzial von bis zu 35 Millionen Euro im Jahr.“ Als größeres Unternehmen mit dann etwa 1500 Mit-arbeitern sei die Iteos auch im bundes-weiten Wettbewerb besser aufgestellt.

Da die Digitalisierung höhere An-forderungen an die Kommunen stelle, werde es trotz der Einsparungen nicht günstiger werden, baute Hoch eventu-ellen Hoffnungen gleich vor.

Thomas Brantner (CDU) nannte die Fusion eine „richtige und gute Entschei-dung“, hatte aber als Wirtschaftsprüfer einige Formulierungsmängel in der Sat-zung und den Verträgen entdeckt.

Ein sichtlich erstaunter Hoch verwies darauf, dass die Satzung vom Innen-ministerium geprüft worden sei, ver-sprach aber, die Brantnerschen Hin-weise weiter zu geben. Der fraktionslose Rat Jürgen Reuter wollte wissen, wie die Kommune „viel Benefit“, also Nut-zen, aus der Fusion ziehen könne, denn „wir sind ja nicht die schnellsten“. Das brachte Fachbereichsleiter Weisser auf die Palme. Schramberg sei sehr häu-fig vorne mit dabei: „Gerade heute ha-ben wir mit dem elektronischen Work-flow gestartet und sind da bei den ersten Kommunen im Land.“

Zu Fragen der Datensicherheit be-merkte Hoch, dass Kiru bisher „alle Ha-ckerangriffe unbeschadet überstanden“ habe. Die Stadt selbst beauftrage exter-ne Firmen mit „Penetrationstests“, er-gänzte IT-Fachmann Ulrich Greilinger. „Wir prüfen ständig nach.“

Johannes Grimm (CDU) erkundig-te sich nach Vergleichen mit anderen Kommunen. Das sei sehr schwer, so Weisser, weil die Kommunen höchst unterschiedliche Aufgaben erledigten.

Was anfangs nach einer Formalie aussah, hat sich übrigens auch für den Gast zu einem interessanten Besuch entwickelt, wie Hoch am Ende bekann-te. Er sei schon in vier anderen Gemein-deräten gewesen, aber solch detaillierte Fragen habe er bisher noch nicht ge-stellt bekommen, meinte er abschlie-ßend.

35 Millionen Euro Einsparpotenzial

„Gerade heute haben wir mit dem elektronischen Workflow gestartet und sind da bei den ersten Kommu-nen im Land.“

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1200 Jahre Villingen und SchwenningenDie besondere StadtgeschichteAuf 64 Seiten wird die Geschichte der Stadt übersichtlich in ihren wesentlichen Etappen erzählt und erklärt. Zusätzlich gibt es Details zu bedeutsamen Namen und Einrichtungen der Stadt: Von Matthäus Hummel bis zu den sieben Klöstern.

Preis 9,90 € für Abonnenten 4,90 € Erhältlich über die Geschäftsstelle VS-Villingen, Bickenstr. 19

Öffnungszeiten Mo. – Fr. von 9.00 – 17.00 Uhr

Kompendium über Beginn, Wachstum und Aufstieg des Oberzentrums

Von Marga Schubert

Das Historienbuch über die Baden-Württemberg-Stadt

Die besondere Stadtgeschichte von 817 bis 2017

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