Bildungswege in der Chemie

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© Provadis Impulsbeitrag aus Sicht des Fachkräfte-Entwicklers der Industrie – Fokus: Chancen für potenzielle Abiturienten Dr. Karsten Rudolf (Prokurist und Bereichsleiter Bildungs- und Forschungsprojekte sowie Marketing)

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Impulsbeitrag aus Sicht des Fachkräfte-Entwicklers der Industrie – Fokus: Chancen für potenzielle AbiturientenDr. Karsten Rudolf (Prokurist und Bereichsleiter Bildungs- und Forschungsprojekte sowie Marketing)

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Provadis – Der Fachkräfte-Entwickler der Industrie am IPH Frankfurt und am IP Marburg aber auch darüber hinaus

Hessens größtes Ausbildungsunternehmen

Der Fachkräfte-Vermittler der Industrie

Rechtssichere Pflichtschulungen für die Industrie

Die Hochschule der Industrie

Der Weiterbildungsexperte der Industrie

Ihr Partner für Analytik

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Deutschland und Frankfurt: stabiler und innovativer, industrieller Standort Standortvorteil: gut qualifizierte Fachkräfte

Industriepark Höchst, 4,6 km² Areal● 90 Unternehmen mit mehr als 22.000 Beschäftigten● Seit 2010 rd. 6 Mrd. € investiert

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Fakten zur chemischen und pharmazeutischen Industrie in Deutschland

• Beschäftigte: 550.000 in rd. 2.000 Unternehmen (überwiegend KMU)

• Durchschnittsverdienst: 65.000 Euro (brutto) inkl. Zulagen und Sozialleistungen (damit 25% über verarbeitendem Gewerbe)

• Ausbildungsvergütung:885 bis 1.111 Euro (1.-4. Ausbildungsjahr) zzgl. 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld etc.; Einstiegsgehalt im IPH nach der Ausbildung zw. 2.780 und 3.150 Euro (brutto)

• Berufsspektrum: rd. 50 Berufe

• Berufsstruktur: 56% Facharbeiter, 13% Meister/Techniker/Fachwirte, 16% Akademiker, 10% An-/Ungelernte, 5% Azubis

• Ausbildungsengagement: Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“ mit 85% Übernahmequote (in Hessen)

• Weiterbildung: 1.300 Euro pro Mitarbeiter und pro Jahr vs. 1.170 Euro Durchschnitt im verarbeitenden Gewerbe (Industrie) bei 91,3 WB-Quote

Stand: 2016

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Auswahl an Berufen in einem Chemiebetrieb

Betrieb ● Chemikanten

● Pharmakanten

● Elektroniker für Automatisierungs-technik

● Industriemechaniker

● Anlagenmechaniker

● Ingenieure (EMR, Verfahrenstechnik, Chemie)

● Techniker

● Meister

● ...

Labore● Chemie-

laboranten

● Biologie-laboranten

● Chemiker

● Biologen

● ...

Logistik● Kaufleute für

Spedition und Logistikdienst-leistungen

● Fachlageristen

● Sicherheitsfach-kräfte (Feuerwehr-leute, Mediziner, Werksschützer)

Verwaltung ● Industriekaufleute

● Kaufleute für Büromanagement

● Betriebswirte

● Juristen

● Kommunikations-spezialisten aller Fachrichtungen

● ...

Versorgung ● Köche

● Gastronomie-fachkräfte

● ...

Hinzu kommen Berufe im Umfeld. Denn: Innovationstreiber Industrie = Motor der Dienstleistungsbranche

Mehr Infos zu den Berufen in der chemischen und pharmazeutischen Industrie unter www.berufskompass-chemie.de oder www.elementare-vielfalt.de.

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Geplante Ausbildungsstellen zum 1.9.2016(inkl. Firmen außerhalb Industriepark Höchst)

Für Realschüler und (Fach-)Abiturienten

Für Haupt-und Realschüler

85 x Chemikant/in

25 x Pharmakant/in

38 x Elektroniker/in für -Betriebstechnik -Automatisierungstechnik-Gebäude-/ Infrastruktur

20 x Industriemechaniker/in

10 x Mechatroniker/in

1 x Mechatroniker/in für Kältetechnik

2 x Berufskraftfahrer/in

1 x Werkzeugmechaniker/in

1 x Zerspanungsmechaniker/in

9 x Fachlagerist/in

2 x Fachkraft / Lagerlogistik

2 x Kaufmann/frau für Spedition u. Logistik

12 x Kaufmann/frau für Büromanagement

2 x Medizinische/r Fachangestellte/r

30 x Biologielaborant/in*

38 x Chemielaborant/in*

3 x Werkfeuerwehrleute (m/w)

11 x Industriekaufmann/frau*

15 x Fremdsprachen-korrespondent/in*

10 x Fachinformatiker/in*- Anwendungsentwicklung- Systemintegration

2 x Informatikkaufmann/frau*

Freie Ausbildungsstellen:www.provadis.de

Bei uns ist für jeden Schulabschluss etwas dabei!

Für (Fach-)Abiturienten(*paralleles Studium möglich)

grün markiert = weniger Bewerber als im Durchschnitt -> bessereChancen für Bewerber

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Bildungswege in der chemischen Industrie

Studium zum Master

Studium zum Bachelor Fortbildung zum Meister/Fachwirt, Fachkaufmann (o.ä.)**

Berufsausbildung

Realschulabschluss Hauptschulabschluss

Fachabitur

Betriebliche Ausbildung Akademische Ausbildung

AbiturFachabitur

FHFH *

Promotion

Zukünftig:• bald flächendeckende,

gegenseitige Anerkennung von Leistungen (?)

• bald flächendeckendes, aktivierendes Angebot FOS

• ab 1.1. Modell „Studieren ohne Abitur“ in Hessen

*

Je nach Fortbildung und Ausbildungsgrad werden 0 – 3 Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt.**

**

Beispiel Positionen Produktion• Betriebsleiter

Verantwortung Betrieb

• BetriebsassistentVertreter Betriebsleiter

• Meisterverantwortlich für die Produktion

• Schichtführerverantwortlich für die jeweilige Schicht

• Produktions- mitarbeiter Mitarbeiter vor Ort

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31 Jahre, männlich (nawi/technisch)

● Mittlere Reife

● Ausbildung zum Chemikant

● Berufstätigkeit als Chemikant

● Berufsbegleitend FB zum Produktionstechniker an der PES

● Wechsel noch während FB in das Qualitätsmanagement mit besserer Bezahlung

● berufsbegleitend Bachelor- Studium CE

● heute Betriebsassistent

● aktuell Master-Studium CE

● Zukunft (?): Promotion, Betriebsleiter, Ausbilder

Zwei anonymisierte Echtbeispiele aus dem IPH

45 Jahre, männlich (kaufmännisch)

● Mittlere Reife● Ausbildung zum Bürokaufmann● Berufstätigkeit als Sachbearbeiter● Berufsbegleitend IHK-FB zum

Personalfachkaufmann● Wechsel ins Tätigkeitsfeld

Personalreferent (oft schon Studienberufe)

● heute tätig als Teamleiter Human Resources

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Die Industrie braucht beides: beruflich und akademisch Qualifizierte! Es kommt dabei wesentlich auf ein frühzeitig angelegtes Talentmanagement an, verbunden mit guter Berufs- und Studienorientierung – auch verstärkt im Gymnasium.

Der gute Realschüler muss nicht immer gleich das (Fach)Abitur anstreben – und der Abiturient muss nicht immer direkt ins Studium. Beide finden schon heute gute Möglichkeiten, sich beginnend mit einer Ausbildung alle Bildungswege zu erschließen und Stück für Stück zu wachsen an Persönlichkeit und Fachlichkeit und das vor dem Hintergrund einer sicheren finanziellen Grundlage.

Hybride Bildungswege müssen stärker, Durchlässigkeit zum Normallfall werden. Wir sollten mit dem Motto des lebenslangen Lernens ernst machen und auch verstärkt bereit sein, „wachsend zu lernen“ und dabei alle Chancen zielgerichtet zu nutzen.

Eine Frage der heutigen Veranstaltung:„Das Beste für das Kind: immer das Abitur?“ oder