„BIN A BURGENLÄNDA KIND DOU BIN I DAHUAM“

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Volksschule Holzschlag „BIN A BURGENLÄNDA KIND - DOU BIN I DAHUAM“ 100 Jahre Burgenland

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Volksschule Holzschlag

„BIN A BURGENLÄNDA KIND -

DOU BIN I DAHUAM“

100 Jahre Burgenland

Inhaltsverzeichnis

„Bin a Burgenlända Kind“................................................................... 2

Was bedeutet Heimat für dich? ................................................... 3

Das Schulwesen im Burgenland ...................................................... 4

Hia(n)zische Mundart....................................................................... 11

Auswertung der Interviews / früher-heute .............................. 14

Die Bankalsitzer – ein kleines Theaterstück............................... 17

Erinnerung an die guide olde Zeit.................................................. 19

Die Freiwillige Feuerwehr................................................................ 21

Musik verbindet.................................................................................. 22

Projektvorstellung – Fotosammlung............................................... 24

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„Bin a Burgenlända Kind“ – „Dou bin i dahuam“

Wir leben in einem sehr schönen Dorf im Südburgenland.

Hier gefällt es uns, hier fühlen wir uns wohl.

Doch wie ist es unseren Vorfahren ergangen?

Was haben sie dazu beigetragen,

dass unser gesellschaftliches Miteinander unser Leben prägt,

uns inspiriert und uns dankbar macht?

Wir, die Kinder der VS-Holzschlag, machen uns auf die

Suche nach Antworten. Wir haben viele Fragen!

Doch wo fangen wir an?

3

Was bedeutet HEIMAT für dich?

4

Das Schulwesen im Burgenland

100 Jahre Burgenland

1921-2021

Das Schulwesen im Burgenland 1921 wurde zuerst von

„Deutschwestungarn“ und nach 1921 in der Ersten Republik von

Österreich vernachlässigt.

früher (VS-Günseck – 1936)

heute (VS-Holzschlag – 2020/21)

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Die Schulpflicht betrug 1921 nur sechs Jahre, wurde aber

1924 an die österreichische Volksschule angepasst (damals

acht Jahre).

Die Schulgebäude befanden sich in einem desolaten Zustand

mit feuchten Wänden und Toiletten im Hof. Heizmaterial

musste händisch in den Einzelöfen nachgelegt werden.

Im Burgenland konnten die Jugendlichen nur eine einzige

Höhere Lehranstalt besuchen, nämlich das vom evangelischen

Pfarrer Gottlieb August Wimmer gegründete Gymnasium in

Oberschützen.

In einer Klasse wurden bis zu 120 Kinder unterrichtet.

Unglaublich!

Mit dem Anschluss an „Hitlerdeutschland“ 1938 waren die

Schwerpunkte des Erziehungsprogramms: Führertum,

Gefolgschaft, Treue, fraglose Disziplin und

Dienstbereitschaft.

Rassenlehre und Erblehre machten den kroatischen und

ungarischen Minderheiten zu schaffen. Noch schlechter erging

es den Roma und den jüdischen Bewohnern des Landes. Den

Kindern wurde der Schulbesuch untersagt und sie wurden

sogar verfolgt.

Vor 100 Jahren!

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Nach dem 2. Weltkrieg waren die meisten Schulgebäude

zerstört. Es fehlte an Schuleinrichtungen, Lehrbüchern und

Lehrpersonal.

1960 maturierten in den drei höheren Schulen im Burgenland

nur 98 Schüler und Schülerinnen.

1968/69 erfolgte die Eröffnung der Pädagogischen Akademie

in Eisenstadt. Immer mehr berufsbildende und höhere Schulen

stehen den Jugendlichen zur Verfügung.

Die Bildung der Kinder ist den Menschen im Burgenland sehr

wichtig!

Schulklasse in Holzschlag 1949

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Günseck 1921

Schulklasse in Holzschlag

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Schulklasse Günseck 1964/65

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Liebe (r) ____________________________!

Du hast deine Aufgaben sehr ordentlich und gewissenhaft erledigt. Ich wünsche dir eine erholsame Woche und freue mich auf ein gesundes Wiedersehen am Montag, den 15. Feber 2021.

Fleißkärtchen 2021 100 Jahre Burgenland – Fleißkärtchen früher

Bis 1921 beschränkte sich der Unterricht auf sechs Jahre,

wurde aber durch die Sonntags- und Wiederholungsschule

ergänzt, um eine Elementarbildung zu gewährleisten.

Im Alter von 12 bis 15 Jahren mussten die Kinder an

Sonntagen um die Mittagszeit für ein bis zwei Stunden die

Schule besuchen.

Nach dem Anschluss 1921 übernahm das Land die Besoldung

der Lehrer, die Gemeinden mussten Beiträge bezahlen.

In den Ortschroniken wird erwähnt, dass die Lehrer für die

Bevölkerung des Ortes viel leisteten und auch beim Bau der

Wasserleitung und bei der Elektrifizierung große Verdienste

verzeichneten.

Im Frühjahr 1945 war der Unterricht mit Ende März zu Ende.

Die feindlichen Armeen rückten immer näher und an einen

Schulbetrieb war nicht zu denken.

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Kauf des ersten Vervielfältigungsgerätes aus der Schulchronik der VS-Günseck / Schuljahr 1973/74

Nach einigen Verhandlungen mit Herrn Bürgermeister Pinzker, der dem Projekt

der Anschaffung eines Spiritusvervielfältigungsgerätes sehr aufgeschlossen

gegenüber stand, konnte dieser, für einen zeitgemäßen Unterricht so wichtige

Apparat in Oberwart gekauft werden.

Mit Begeisterung und Feuereifer wurden sofort ein Dankesbrief und einige

Arbeitsblätter auf Matrizen geschrieben und mit Hilfe der neuen Maschine

vervielfältigt.

11

Hia(n)zische Mundart

Literatur: Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Erstes Burgenländisches Mundart-

Wörterbuch

Als Hian zisch (ungarisch Hiénc) wird jener Dialekt bezeichnet, der

in weiten Teilen des Burgenlands gesprochen wird und zu den

mittelbairischen Dialekten zählt.

Das Hianzische setzte sich im Zuge der bairischen Besiedlung ab

dem 11. Jahrhundert durch.

Als man 1921 für das heutige Burgenland einen Namen suchte, war

„Heinzenland“ unter den Vorschlägen, um das Land nach dem dort

gesprochenen Dialekt zu benennen.

Das Hianzische zählt zu den ui-Mundarten, da zu seinen

markantesten Merkmalen der ui-Laut gehört, der den ua-Laut in

anderen bayrischen Dialekten bzw. das uo im Mittelhochdeutschen

(z.B. guot, muoter, bluot) ersetzt.

Auswahl hianzischer Begriffe:

tuitsnatuits (fleißig arbeiten)

Müli (Milch)

Oawas (Erbsen)

guamatzn (gähnen)

rudi(g) (schmutzig)

Fuam (Schaum)

Ahrn (Egge)

Lequar (Marmelade)

Nah(n)l (Oma)

nindascht (nirgends)

Simperl (Körbchen)

Wiagn (Wiege)

gamari (begierig)

Fiata (Arbeitsschürze)

dischgarian (reden)

bedackln (beschwindeln)

laousn (horchen)

eippa (vielleicht)

E(i)lan (Erlen)

Zistl (Korb)

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siari (gierig)

varinta (hinunter)

maroud (kränklich)

Loafm (Larve)

Charakteristisch für den Hianzen, auch den heutigen Burgenländer,

waren und sind sein grundsätzlich lockeres und fröhliches Wesen,

seine Naturverbundenheit und Tierliebe, seine einfache Gläubigkeit

und Bindung an die kirchliche Tradition, ob katholischer oder

evangelischer Konfession, sein ausgeprägter Familiensinn.

Auffällig ist auch seine Lust, die Mitmenschen, besonders die

Bewohner der Nachbardörfer, mit Neckereien und ironischen

Bezeichnungen zu versehen und mit eher liebevollem, gutmütigem

Spott von ihnen zu erzählen oder sie direkt anzusprechen.

Aktuelle Entwicklungstendenzen in der Mundart

Auch wenn viele Dörfer ihre Eigenheiten lange Zeit beibehalten

haben, gleicht sich die Aussprache immer stärker an, und die

Satzmelodie verändert sich zusehends. Die österreichische

Umgangssprache greift unmerklich, aber immer stärker um sich,

wobei natürlich die Massenmedien und die konkrete Situation bei

der Arbeit oder Ausbildung/Studium (in Wien) eine maßgebliche

Rolle spielen.

Je selbstbewusster eine Gemeinde ist, desto unverfälschter bleibt

ihre Mundart erhalten.

Natürlich ist heute das Englische dominierend, das einen

überwältigenden Einfluss auf alle Sprachen, nicht nur auf das

Deutsche, sondern speziell auch auf unseren Dialekt ausübt. Boss,

Bikini oder SMS gelten als „okay“, sie sind selbstverständlich in die

Alltagssprache eingezogen und heute nicht mehr wegzudenken.

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Beliebt sind vor allem folgende Sprichwörter:

• Zōltōg is jedn Tōg, wann mas nuar dawoartn mog (Abrechnung folgt)

• Dei schaut drein wia 9 Tōg Reignweida (mürrischer Gesichtsausdruck)

• Dea passt auf wia a Haftlmocha (hört genau zu)

• Dea loust wia da Bäar in da Geaschtn (hört heimlich aufmerksam zu)

• A vagaungana Reign braucht mehr kuan Schiarm (ist erledigt)

• Dea tuit Goud und die Wöld fian Noarn holdn (ist nicht ernst zu nehmen)

• Wann man in Eisl nennt, kümmt ar grennt (soeben Genannter erscheint

plötzlich)

• I kunnt ma in Schedl ōreissn (das ist zum Ärgern; Schuldeinbekenntnis)

• Gheirat is nīd Koppm tauscht (Vorsicht ist angebracht)

• I hob glaubb, i hear die Engl singa (starken Schmerz erdulden müssen)

• Heint hob i kuan Leiffl za wōs (keine Lust haben)

• Hianz hout die oarme Söl a Ruī (hat es erreicht)

• Deis passt wia d Faust afs Aug (nicht passend)

• In Heargout in Tō stöln / an liawn Maun sein loussn (nichts tun, faulenzen)

• Dea riard kua Oarwaschl nīd (reagiert nicht)

• Dea hout die Gscheidheit midn Leiffl gfreissn (weiß alles besser)

Ein strohgedecktes Bauernhaus

Günseck (Nr. 10) 1937

Kinder in Holzschlag

1950

Meine Heimatgemeinde – Was möchten wir wissen?

Was frage ich meinen Interviewpartner?

Die Fragen wurden erarbeitet von den Kindern der 3. und 4. Stufe der VS-Holzschlag!

Interviewpartner: Familienmitglieder im Alter von 64 bis 84 Jahren

Schüler und Schülerinnen der 3. und 4. Stufe

FRÜHER HEUTE

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Welche Berufe übten (üben) deine Eltern und Großeltern aus?

Gab (Gibt) es in deiner Kindheit berühmte Sänger oder Schauspieler?

Was wurde (wird) in deiner Kindheit oft gekocht?

Hattest (hast) du ein Lieblingslied?

Hausfrau, Maurer, Bauern,

Zimmermann, Kesselwärter

im Bergbau in Tauchen

Kindergärtnerin, Sekretärin,

Techniker, OP-Assistent,

Chauffeur, Kranwagenfahrer

Freddy Quinn, Paul

Löwinger, Roy Black, Hans

Moser, Conny Frobes, Peter

Alexander

Edmund, Elyas M`Barek,

Emma Watson, Andreas

Gabalier, Alicia Keys,

Michelle von Treuberg

Strudeln, Kartoffeln,

Bohnensterz, Kraut,

Grießbrei, Gemüsesuppe

Schnitzel, Pommes,

Bohnensterz, Gemüse, Pizza,

Burger, Spaghetti

Das Wandern ist des

Müllers Lust, Drunt im

Burgenland, Alle Vöglein

sind schon da, Stille Nacht

Don`t let me down, Jah Luv,

Waiting for love

FRÜHER HEUTE

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Welche Geburtstagsgeschenke gab (gibt) es in deiner Kindheit?

Fuhrst (Fährst) du in deiner Kindheit auf Urlaub? (Wohin?)

Gab (Gibt) es in deiner Kindheit Naschzeug? (Welches?)

Welche Haustiere gab (gibt) es in deiner Familie?

Welchen Sport hast du in deiner Kindheit ausgeübt bzw. übst du aus?

Naschzeug, Zuckerl,

Kuchen, neue Schuhe,

Wiener Schnitzerl, ein

neues Sonntagskleid

Fahrrad, Lego, Geld,

Tormannhandschuhe,

Schleichtiere, Fußball,

Playmobil, Handy, Torte

Leider nein, bei der Tante in

der Nachbarortschaft, bei

Verwandten in Wien

Italien, in den Alpen

Österreichs, Winter- und

Sommerurlaube, Tirol,

Kärnten, Kroatien

Stollwerk, Liliputdrops,

Schnitten, Seidenzuckerl,

Bensdorp-Schoko,

Mannerschnitten

Saure Fruchtgummi,

Giotto, Chips,

Schokobananen, Haribo,

Lindt, Schokolade

Kühe, Schweine, Hühner,

Ziegen, Hasen, Hunde,

Katzen, Gänse, Pferd, Enten

Hunde, Zwergkaninchen,

Hühner, Enten, Katzen,

Pferde

Fußball, Rad fahren,

Ballspiele, Völkerball

Schi fahren, Rad fahren,

Tanzen, Leichtathletik,

Reiten

FRÜHER HEUTE

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Welche Aufgaben hattest (hast) du zu verrichten?

Daran erinnern sich unsere Großeltern und Urgroßeltern noch gerne!

Wie die Großeltern uns Kindern am Abend von früher erzählten.

Der Kirtag und der Fasching waren sehr schön.

An die Schulzeit, an die Kindheit, an die Eltern und an das

Waschtrogfahren auf der Wiese nach einem Hochwasser.

An das Fußballspielen mit Freunden und an den Kirtag im

August.

An den Kirtag, denn da bekam ich immer ein neues Kleid.

An schöne Abende, welche wir gemeinsam verbracht haben.

(z.B.: Karten spielen, Federn schleißen)

Ich denke oft an meine Oma Sauer (Sauer ist ein häufiger

Familienname im Dorf).

An Familientreffen in den Ferien.

Das Spielen mit meinen Freunden und Geschwistern gefiel mir

sehr.

Am schönsten war das Krippenspiel zu Weihnachten.

Geschirr abwaschen, Tiere

füttern, Heu umdrehen,

Kühe ausmisten, Kühe

halten, Küche sauber halten

Zimmer aufräumen, Katze

füttern, Geschirrspüler

ausräumen, Tisch decken,

leere Dosen entsorgen

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Die Bankalsitzer „Lait ausrichten, deis tuan mia nit!“

Ein kleines Mundartstück – gespielt von den Kindern der 3. und 4. Stufe!

„Bankerlsitzen“ hat im Burgenland eine große Tradition.

Sprecher: Tom Bayer

A poar Fraun zwischen 62 und 86 Joah treiffn si olli Tog vorm

Haus va da Lini-Tant. Duat steht a Baunk, wou die Öldan sitzn.

Lini-Tant: Anika Glatz

Vatrogn tuan ma ins recht guid und a Heitz hobm mia gmui. Drum

seitz ma ins a gean dazui!

Ella-Tant: Lucy Marie Ringhofer

Hallo, griass di. Goud sei Daunk, af di woat ma eh schou laung!

Setz die zuwa und dazöuh! Is wos lous, gibt’s wos Naichs?

Sprecher: Josef Schuh

Wea vorbeikommt, bleibt gaunz gean staih, sogoar Männa san

dabei!

Marie-Tant: Lena Knar

I woaß wos, wöllts as wissn? In oldn Michl hout sei Hund bissn!

Resi-Tant: Bianca Fleck

Gesta is ban Schneider-Jailas dreu in Grobm d‘Oufnbaonk

zsaommabraocha. Waons wöllts, dazöll i eng die Gschicht.

Rosl-Tant: Theresa Posch

Die Hohzat va da Milli und van Fraunz, dou stimmt wos nit gaunz.

Da Fraunz is jo kua guida, deis sogt goa sei Bruida.

Franzl: Pascal Gassler

Meina Söll, is woa! Owa ins geht deis jo nix aou, die sulln sis richtn,

die Frau und iah Maou!

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Max: Alexander Eichberger

Deis Trotschn is jo goar sou schai. Mia kinnan mitanand lochn und

uns gfrei.

Koarl: Elia Sauer

Lait ausrichtn, deis tuan mia nit! Dorftrotschn lous ma ins nit

neinna. Ollas, wos mia sogn, is w o a h!

Hier geht es zum Video!

Viel Spaß beim Anschauen!

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Erinnerung an die guide olde Zeit,

wia da Opa und die Oma nou Neil und Nahl gwen sein

von Johann Heidinger, aus Holzschlag Nr. 43

1910-1994

I kau (kann) mi nou (noch) guid (gut) erinnern

wenn ma die oldn (alten) Leit hod (hat) gfrogt (gefragt)

dass dei (die) uan (einem) daunn gaunz ehrli

va friacha hobn ols gsogt

und friacha woas vül aunders

ols wie mias hieaz grod hobn

vom Liacht und a vom Wossa

do gabats goar vül zam sogn

mit da Butt‘n homs as Wossa

af‘n Buckl weit hoam trogn

und as Gwaound, wos woa zan woschn

mit dem seins zan Boch hi gfohn

im Summa is zwoa gounga

owa im Winta brauchts nit frogn (fragen)

dou is im Boch beim woschn

mounche Waischarin fost dafron

mit Stroh woan deckt insare Heisa

ua (ein) Voatoal is dies gwein

wanns an Winta gwaht houd

afn Bodn (Dachboden) obn is kua Schnee gleign

nur jeds mul ba an Feia

dou houds gaunz schiach ausgschaut

drum hobn die Leit aus Voasicht

an Kitting1 friacha baut

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und duat homs dies ols eini

wos feiagferli (feuergefährlich) woa

und wos hom braucht zan eissn

fias gaunzi liawi Joahr

d‘Nahl (die Oma) hout nau gschbunna (Spinnrad betätigt)

und da Neil der houd gweibt (gewebt)

und wan die Kialeichtn2 brunna houd

houd die Stubn nouch Raucha gschmeikt (gerochen)

kua (kein) Ehebett, kua Bettbaunk

kuan Liegestul houds gebn

da Neil is mit da Nahl

in oan Bett nua drin glegn

as Kind homs in da Wiagn ghobt

an Kinnawogn houds nit gebn

die gressern (größeren Kinder) sein in da Lunzn

und im Schubbettl3 glegn

vom Tisch homs die Plottn

af d‘Nocht daun owa ghebt

und schau woa wida fiadi

zum Liegn as Toflbett

Hier geht es zum Video!

Viel Spaß beim Anschauen!

1 Kitting war ein feuersicherer Raum aus Stein oder Ziegel gemauert und ein Ziegelgewölbe als Abdeckung. Auch die Tür war aus

Metall.

2 Kialeichtn: ein angezündeter Kienspan als Beleuchtung

3 Schubbettl: wurde am Tag unter das Bett geschoben

Quelle: Aufzeichnungen von Johann Heidinger, Holzschlag 43, zur Verfügung gestellt vom Sohn und der Enkeltochter.

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Die Freiwillige Feuerwehr –

eine tragende Säule in unserer Gesellschaft

„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“

1896: Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Günseck

1897: Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Holzschlag

Seit Bestehen der Feuerwehr haben viele Mitglieder durch Idealismus,

Einsatzbereitschaft, Aufrechterhaltung von Traditionen, Kameradschaft und

Mitgestaltung des kulturellen Lebens einen wichtigen Beitrag in den Dörfern

geleistet.

Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr übernehmen somit eine große

Vorbildwirkung für die jungen Menschen im Ort.

Spritzenweihe in Holzschlag 1950

Feuerwehr Günseck 1924 (11 Mitglieder)

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Musik verbindet!

Musik hilft uns, eine Toleranz herzustellen, die Kulturen und Religionen

verbindet.

„Musik führt die Menschen zusammen. Wie der Sport. Das sind die

beiden großen Bewegungen, die die Menschen vereinen.“ (Elton John)

Das Lied „Mei Vota und i ...“ wurde 1996 von Walter Glatz aus Holzschlag

komponiert und wird sehr gerne im gemischten Chor gesungen.

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Die Musik spielte in unseren Dörfern auch in den letzten 100 Jahren eine

wichtige Rolle. Schon in den 1930er Jahren gab ein einen guten

Männergesangsverein in Holzschlag.

1986 wurde von Mechthild Fischer der Kirchenchor Holzschlag/Günseck

gegründet. Der spätere Pfarrer Gottfried Wurm übernahm die Leitung. Er

setzte den Ausbau des Chores weiter fort. Die engagierte Chorleiterin Vera

Böhm trägt dazu bei, dass auch weiterhin Ereignisse im Dorf mit

musikalischen Beiträgen des Kirchenchores umrahmt werden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte großes Interesse an Unterhaltung.

Die Menschen waren froh, den langen Krieg überstanden zu haben. Wenn

irgendwo eine Ziehharmonika zu hören war, strömten die Jungen zusammen,

um zu feiern und gemeinsam die Freiheit zu genießen. So war es nicht

verwunderlich, dass in Holzschlag eine Dorfmusik auf die Beine gestellt wurde.

1986 wurde von Hans Posch die Musikkapelle Dorfmusik Holzschlag

gegründet. (Aus der Chronik „380 Jahre Holzschlag“)

Erntedankfest 2019

Die Begeisterung für die Musik spürt man bei allen Altersgruppen und viele

gute Musiker findet man bei uns in den Dörfern. Auch die über die Grenzen

des Burgenlandes bekannte Sopranistin Elisabeth Pratscher hat ihre Wurzeln

in Holzschlag.

Der Musikunterricht und der Freigegenstand Spielmusik in der Volksschule

machen den Kindern großen Spaß. Bei Festlichkeiten wird manches „Liadl“

vorgetragen.

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Wir sammeln Informationen

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Projektpräsentation

Auf den Spuren unserer Vorfahren! Wir sammeln Zeitungsartikel!

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Im Burgenland gibt es viele schöne Plätze!

Auf den Spuren von Elfriede Ettl!

Erinnerungen an die guide olde Zeit!

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„Mein Dörflein“ Mein Burgenland

„Unsa Dorf jo des is holt a Procht!“

„Insa Biachl“ ist nun zu Ende! Wir sagen „Pfiat enk“!

Helga Puhr und die 22 Kinder der einklassigen Volksschule Holzschlag